Daten
Kommune
Leipzig
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28.06.18, 09:02
Aktualisiert
05.12.18, 17:50
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RATSVERSAMMLUNG VOM 27. JUNI 2018
1
Eröffnung und Begrüßung
Oberbürgermeister Jung: Meine sehr verehrten
Damen und Herren! Herzlich willkommen zur Fortführung der Ratsversammlung vom 20.06.2018!
Ich begrüße alle Stadträtinnen und Stadträte, die
Gäste sowie die Vertreterinnen und Vertreter der
Medien.
Die Niederschrift der heutigen Sitzung soll wiederum von den Stadträten Habicht und Pellmann unterschrieben werden. - Einwände sehe ich nicht.
Dann verfahren wir so.
19.2
Sammelplanungs- und Baubeschluss
sowie Beschluss zum Abschluss von
Mietverträgen zur Schaffung zusätzlicher Schulkapazitäten und Bestätigung außerplanmäßiger Auszahlungen
nach § 79 (1) SächsGemO (Stand:
20.06.2018) (VI-DS-05899-NF-21)
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Einreicher: Dezernat Finanzen
19.2.1 dazu ÄA (VI-DS-05899-ÄA-02)
Einreicher: CDU-Fraktion
Entschuldigt haben sich zwölf Stadträte, nämlich
Herr Tornau, Herr Haas, Herr Zeitler, Herr Heinrich, Herr Faulhaber, Herr Lehmann und Herr
Kuthe von der CDU, Herr Dr. Bednarsky, Frau Nagel und Frau Hollick von der LINKEN, Herr
Schulze von der SPD sowie Frau Dr. Künstler vom
Bündnis 90/Die Grünen. Frau Bürgermeisterin
Dubrau und Kollege Albrecht sind ebenfalls entschuldigt.
19.2.4 dazu ÄA (VI-DS-05899-ÄA-05)
Ich verweise auf § 20 der Sächsischen Gemeindeordnung im Falle von Befangenheiten.
19.2.5 dazu ÄA (VI-DS-05899-ÄA-06)
2
Feststellung der Beschlussfähigkeit
Um 16.03 Uhr waren 52 Stadträtinnen und Stadträte anwesend. Damit sind wir beschlussfähig.
3
Feststellung der Tagesordnung
19.2.2 dazu ÄA (VI-DS-05899-ÄA-03)
Einreicher: SSB Südost
19.2.3 dazu ÄA (VI-DS-05899-ÄA-04)
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Einreicher: SPD-Fraktion
Einreicher: SPD-Fraktion
19.2.6 dazu ÄA (VI-DS-05899-ÄA-07)
Einreicher: SPD-Fraktion
19.2.7 dazu ÄA (VI-DS-05899-ÄA-08)
Einreicher: SPD-Fraktion
Wir setzen die Tagesordnung vom 20.06.2018 fort
und beginnen mit TOP 19.2.
19.2.8 dazu ÄA (VI-DS-05899-ÄA-09)
In der Sitzung am 20.06.2018 wurden die Tagesordnungspunkte 4 bis 19.1, 19.3 bis 19.6, 19.8 bis
19.19 sowie 19.23 bis 19.25 im nichtöffentlichen
Teil bereits behandelt, werden also nicht erneut
aufgerufen.
19.2.9 dazu ÄA (VI-DS-05899-ÄA-10)
TOP 19.7 wird heute noch einmal abgesetzt, leider; dieser Punkt wird vertagt.
Wir verfahren wie üblich gemäß Geschäftsordnung; das will ich jetzt nicht alles im Einzelnen vortragen.
Haben Sie noch Hinweise zur Tagesordnung? Dann stelle ich die ordnungsgemäße Ladung und
die Tagesordnung einschließlich der vorgenannten Änderung fest.
Ich rufe Tagesordnungspunkt 19.2 auf, eine ganz
wichtige Vorlage:
Einreicher: SPD-Fraktion
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
19.2.10 dazu ÄA (VI-DS-05899-ÄA-11)
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
19.2.11 dazu ÄA (VI-DS-05899-ÄA-12)
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
19.2.12 dazu ÄA (VI-DS-05899-ÄA-13)
Einreicher: DIE LINKE
19.2.13 dazu ÄA (VI-DS-05899-ÄA-14)
Einreicher: DIE LINKE
19.2.14 dazu ÄA (VI-DS-05899-ÄA-15)
Einreicher: Ortschaftsrat Lindenthal
19.2.15 dazu ÄA (VI-DS-05899-ÄA-16)
Einreicher: DIE LINKE
19.2.16 dazu ÄA (VI-DS-05899-ÄA-17)
Einreicher: DIE LINKE
Verlaufsprotokoll vom 27.06.2018
19.2.17 dazu ÄA (VI-DS-05899-ÄA-18)
Einreicher: DIE LINKE
19.2.18 dazu ÄA (VI-DS-05899-ÄA-19)
Einreicher: DIE LINKE
Meine Damen und Herren! Kollege Fabian, Kollegin Dubrau, Herr Bonew und ich haben uns darauf
verständigt, auf eine ausführliche Einführung zu
verzichten. Einleitend möchte ich aber schon
noch einige Sätze sagen.
Diese Vorlage - das ist uns sehr bewusst - ist für
den Stadtrat alles andere als leicht verdaulich. Ich
habe neulich das Wort „Zumutung“ benutzt und
will es auch hier noch einmal öffentlich wiederholen: Das ist schon eine Zumutung. Wir muten
Ihnen innerhalb kurzer Zeit einen weiteren Beschluss zur Schaffung zusätzlicher Schulkapazitäten zu, der alles andere als einfach ist, weil er
einen enormen finanziellen Umfang hat und für
die Stadt von wesentlicher Bedeutung ist. Dennoch sehe ich keinen anderen Weg, als Sie mit
dieser Vorlage zu befassen.
Die Situation im schulischen Bereich ist alles andere als entspannt. Ich will es noch einmal deutlich sagen, weil auch Vertreter der Medien hier
sind: Wir müssen dringlich in die Lage versetzt
werden, in den Schuljahren 2019/2020 und
2020/2021 zusätzliche Kapazitäten zu schaffen,
damit wirklich jedes Kind unserer Stadt, auch die
Kinder, die vielleicht bis dahin noch zuziehen, wovon wir ausgehen müssen, einen Schulplatz und
ordentliche Lernbedingungen hat.
Damit wir die dafür notwendigen planerischen und
baulichen Voraussetzungen schaffen können,
müssen Sie heute eine Entscheidung treffen.
Deswegen legen wir Ihnen diesen Sammelplanungs- und Baubeschluss vor. Wir müssen
schneller und zügiger agieren können. Wir müssen, Ihre Zustimmung vorausgesetzt, in die Lage
versetzt werden, alles dafür tun zu können, die
Kapazitäten in den nächsten Schuljahren sicherzustellen.
Die Vorlage ist mehrfach aktualisiert worden. Ich
schlage vor, dass wir zunächst die Synopse in der
Fassung vom 25.06.2018 einzeln durchgehen.
Den ÄA-02 der CDU-Fraktion, Beschlusspunkt 7
neu zu fassen, könnten wir insofern übernehmen,
dass wir das auf eine monatliche Berichterstattung anpassen. - Ich sehe, Frau Dr. Heymann
nickt. - Zu Beschlusspunkt 8 empfehlen wir Ihnen
den Alternativvorschlag. Ich hoffe, Sie können damit leben. - Ich sehe Einverständnis. Danke
schön. Damit hat sich der Änderungsantrag der
CDU-Fraktion erledigt.
Aus dem ÄA-03 des Stadtbezirksbeirats Südost
übernehmen wir den zweiten Beschlussvorschlag
die soziostrukturellen Veränderungen im Stadtteil
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Reudnitz betreffend und haben einen Alternativvorschlag zu Planung und Projektfortschritt formuliert.
Der ÄA-04 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
betont die Entscheidung des Stadtrats über den
Bau- und Finanzierungsbeschluss. Um die Zeit zu
gewinnen, die wir benötigen, empfehle ich Ihnen
hier Ablehnung. Übernehmen können wir die Vorschläge zur personellen Ausstattung und der Information der Ratsversammlung.
Satz 1 des ÄA-05 der SPD-Fraktion werden wir
übernehmen, Satz 2 aber zunächst nicht, weil
wir - Herr Zenker - dazu eine Vorlage im Verfahren
haben, die weiter geht als Ihr Vorschlag. Es geht
um die Containerfrage und die Sportvereine. Ich
weiß nicht, ob Ihnen das schon kommuniziert
wurde. - Ich höre, Sie werden den Verwaltungsvorschlag mittragen.
Den Beschlussvorschlag im ÄA-06 der SPDFraktion zur Sportoberschule übernehmen wir,
zum Vorschlag des Neubaus einer Oberschule im
Leipziger Norden empfehlen wir jedoch Ablehnung.
Den Beschlussvorschlag im ÄA-07 der SPDFraktion haben wir geprüft und empfehlen Ihnen
Ablehnung.
Die Neufassung 01 des ÄA-08 der SPD-Fraktion
können wir übernehmen.
Der ÄA-09 der SPD-Fraktion kann übernommen
werden.
Im ÄA-10 der Fraktion DIE LINKE wird die Prüfung eines Schulneubaus am Standort Alte Messe
vorgeschlagen. Das lehnen wir ab. Aber wir haben
den Alternativvorschlag „Neubau eines Gymnasiums am Prager Dreieck“ schriftlich fixiert; das ist
noch nicht verteilt, Herr Pellmann. Der neue Beschlusspunkt 5 lautet also wie folgt:
Zur Beschleunigung des Vorhabens Prager Dreieck werden in 2018 zusätzlich
überplanmäßige Auszahlungen von
1,2 Millionen Euro für die Planung bereitgestellt.
Beschlusspunkt 5 würde in der Neufassung der
heute zur Abstimmung stehenden Vorlage so ergänzt. Die Maßnahme wird dann in die Anlage 1
aufgenommen. Das wäre unser Vorschlag, damit
wir das auch haushalterisch absichern können.
Den ÄA-12 der Fraktion DIE LINKE übernehmen
wir.
Zum ÄA-13 der Fraktion DIE LINKE machen wir
einen Alternativvorschlag.
Dem ÄA-14 stimmen wir zu, mit einer Ergänzung.
Ich hoffe, dass Sie damit leben können.
Verlaufsprotokoll vom 27.06.2018
Zum ÄA-15 des Ortschaftsrats Lindenthal, Prüfung einer Zweifeldsporthalle, haben wir Ablehnung formuliert, für die Prüfung anderer Grundstücke aber eine Zusage.
Beim ÄA-18 der Fraktion DIE LINKE empfehlen
wir Ablehnung; er greift das gleiche Thema auf
wie der ÄA-04 von Bündnis 90/Die Grünen.
Den ÄA-19 der Fraktion DIE LINKE lehnen wir
ebenfalls ab.
Der ÄA-20 der SPD-Fraktion wird in die Vorlage
übernommen.
So weit zu Protokoll die Klarstellung. Sollte es zur
Prüfung eines Neubaus am Prager Dreieck noch
Fragen geben, kann ich dazu gleich noch Auskunft geben. Ziel ist, das Vorhaben Prager Dreieck zu beschleunigen und es haushalterisch
heute klarzuziehen.
Ich eröffne die Debatte und schlage vor, nach der
Größe der Fraktionen vorzugehen. Herr Albrecht
beginnt. - Bitte schön.
Stadtrat Albrecht (CDU): Sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen und
Herren Stadträte! Herzlich willkommen, liebe
Gäste! Zum Anstoß des Spiels der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-WM diese Sitzung. Den Termin hier hätte man auch anders ansetzen können. - Ich komme gleich zur Sache. Man muss den Eindruck gewinnen, dass hier eine
sehr wichtige Vorlage so behandelt werden soll,
dass sie nicht allzu sehr in die Öffentlichkeit gerät.
In anderen Ländern wird dann gern schon mal das
Rentenalter erhöht. Herr Oberbürgermeister, Sie
hätten diese Sitzung auch zwei Stunden früher oder später ansetzen können. Warum haben Sie
das nicht getan?
Wie lange reden wir hier schon über Schulhausbau? Und jetzt, Herr Oberbürgermeister - ich zitiere Sie -, lassen Sie die Hosen herunter. Wir haben die Pflichtaufgabe zu erfüllen, Räume zu
schaffen, und hinken damit weit, weit hinterher.
Wir als CDU haben wie viele andere Fraktionen
auch in den letzten Jahren immer wieder Anträge
dazu eingebracht, zum Beispiel privater Schulhausbau, Systembau für Schulen oder auch die
Einrichtung einer Taskforce für Schulen; letztere
haben Sie mittlerweile eingerichtet.
Im Juli 2015 haben wir über die dezernatsübergreifend falsch eingeschätzte demografische Entwicklung gesprochen. Die Situation wurde unterschätzt. Wir haben Möglichkeiten diskutiert, um
für Standortsicherung zu sorgen, Planungsvorlauf
zu schaffen, Eilbedürftigkeit zu nutzen, Parallelausschreibungen zu machen, Sporthallen und
Mensen vorzusehen, Grundstücke für freie Träger
zur Verfügung zu stellen, sogar Sammelvorlagen
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im Stadtrat zuzulassen. All das haben wir schon
vor drei Jahren diskutiert.
Die Zusammenarbeit der Dezernate ist Ihre Aufgabe, Herr Oberbürgermeister. Die Probleme sind
von den Bürgermeistern benannt worden. Schon
vor drei Jahren hat Professor Fabian auf die veränderte demografische Entwicklung aufmerksam
gemacht. Schon vor drei Jahren hat Frau Dubrau
beklagt, dass sie mehr Leute braucht, um Bauvorhaben umsetzen zu können. Dass dafür Geld zur
Verfügung gestellt werden muss, war auch klar.
Herr Oberbürgermeister, das ist jetzt Ihr Problem.
Sie sind diese strukturelle Aufgabe nicht angegangen. Es mussten weitere drei Jahre ins Land
gehen, bevor Sie uns heute diese Vorlage zur Beschlussfassung vorlegen. Hinzu kommt, dass in
der Schulnetzplanung einfach mal 1.000 Kinder
„vergessen“ wurden.
Sie sind die Änderungsanträge jetzt einzeln
durchgegangen. Wir werden all den Anträgen
nicht zustimmen, die eine Beschleunigung des
Schulhausbaus jetzt verhindern. Wir werden allen
zustimmen, die Sporthallen fordern. Wir stimmen
dem Änderungsantrag der SPD, Schulgelände
auf der Alten Messe, insoweit zu, wenn sie ein
freier Träger baut.
Herr Oberbürgermeister, Sie sagten selbst, Sie
muten uns hier eine Vorlage zu, die Sie weitreichend ermächtigt, Dinge allein zu entscheiden.
Aber was wird im Oktober sein, wenn Sie nicht
mehr da sind? Die Verantwortung zieht sich jetzt
der Oberbürgermeister mit diesem Beschluss allein auf den Tisch. Liebe SPD-Fraktion, achten
Sie darauf, dass er diese Arbeit gut macht! Ansonsten fällt Ihnen das bei der nächsten Wahl auf
die Füße.
Wir stimmen ansonsten der Vorlage zu.
Oberbürgermeister Jung: Herr Pellmann.
Stadtrat Pellmann (DIE LINKE): Sehr geehrter
Herr Oberbürgermeister! Liebe Kolleginnen und
Kollegen Stadträte! Verehrte Beigeordnete! Die
Vorlage zur Schaffung von zusätzlichen Schulkapazitäten ist sicher notwendig und wichtig, aber,
wie wir an den 20 Änderungsanträgen sehen können, an vielen Stellen leider nicht bis zu Ende gedacht.
Ja, jedes Schulkind braucht seinen sicheren
Schulplatz. Das ist natürlich auch uns LINKEN bekannt. Es muss aber auch gesagt werden, dass
die Verwaltung die seit mindestens acht Jahren
stark anhaltende Bevölkerungsentwicklung wiederum unterschätzt hat. Wir brauchen mehr
Grund- und Oberschulplätze, mehr Plätze an
Gymnasien und in den nächsten Jahren auch in
Verlaufsprotokoll vom 27.06.2018
den Berufsschulen, die bis jetzt noch gar nicht angedacht sind.
Die Finanzen und die Anzahl der vorbereitenden
Planungen müssen natürlich dringend erhöht werden und vor allem: Das Geld muss ausgegeben
werden. Es dauert einfach zu lange, bis Planungsund Baukapazitäten gebunden werden. Fast jedes zu sanierende oder neu zu bauende Objekt
hat Bauverzögerungen von bis zu zwei Jahren.
Dazu kommen finanzielle Mehrausgaben.
Natürlich ist seit dem Konjunkturpaket II einiges
passiert, aber leider zu wenig, wie man erkennen
muss. Selbst der Versuch, über private Investoren
zu Grundstücken zu kommen, brachte nicht den
gewünschten Erfolg. Unsere Fraktion hat schon
mehrere Sammelbeschlüsse erlebt. Die Umsetzung dauert dennoch zu lange. Zu vieles verläuft
im Sande.
Der Oberbürgermeister und damit die Verwaltung
erhalten Befugnisse über mehr als 150 Millionen
Euro, auf die der Stadtrat dann wenig, ja keinen
Einfluss mehr hat. Dass die Stadträtinnen und
Stadträte sich nicht das Heft aus der Hand nehmen lassen und bei Finanzen und Bau einbezogen werden wollen, zeigen die entsprechenden
Änderungsanträge, die zum Teil jetzt auch von
Ihnen, Herr Oberbürgermeister, übernommen
worden sind.
Wir haben nur in beschränktem Maße die Hoffnung, dass der Prozess durch die Vorlage beschleunigt wird. Deutlich wird aber, wo die Defizite
liegen. So fehlen eindeutig Aussagen, wie die
Bauprozesse für Objekte beschleunigt werden,
die 2019 fertig sein sollen.
Dass zu einer Schule auch Sport-, Hort- und Mensakapazitäten gehören - Herr Albrecht sprach es
schon an; das ist auch unsere Auffassung -, ist in
der Vorlage so nicht zu erkennen.
Schulplätze sind wichtig und müssen durch die
Stadt gesichert werden. Das wollen wir auch. Unverständlich ist, dass in der Vorlage nicht auf die
Handlungshinweise des Schulentwicklungsplans
zurückgegriffen wurde.
Lassen Sie mich auf weitere Schwachstellen hinweisen:
Das Hintergebäude der Grundschule „Ernst Pinkert“ ist von der Sprachheilschule geräumt. Es
lassen sich dort relativ zeitnah Grundschulplätze
einrichten.
Die Oberschule in der Hainbuchenstraße steht
ebenfalls leer, soll aber erst 2022/23 wieder ans
Netz gehen. Brauchen wir nun Oberschulplätze oder nicht? Dann müssen wir sie jetzt nutzbar machen und in der Zukunft eine Modernisierung folgen lassen.
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Für die Oberschule Höltystraße muss umgehend
ein Konzept her, damit sie ab Sommer 2019 genutzt werden kann. Sie steht seit fast zwei Jahren
halbsaniert leer, seit Wochen sieht man keine
Bauarbeiter mehr am Objekt - für uns ein unhaltbarer Zustand.
Es wird viel über den Schulcampus Dölitz gesprochen. Mehrere Änderungsanträge liegen dazu
vor. In der Vorlage findet sich dazu kein Wort.
Das Gymnasium Prager Straße und Schulbauten
auf dem Gelände der Alten Messe stehen immer
wieder in der Diskussion. In der Vorlage findet
sich dazu keine Äußerung, deswegen unser dementsprechender Änderungsantrag, den Sie, Herr
Oberbürgermeister, nur zur Hälfte übernommen
haben, sodass wir den zweiten Teil noch abstimmen lassen müssen.
Grundsätzlich fehlen in der Vorlage Aussagen
über die Baugebiete Bayerischer Bahnhof und
Lindenauer Hafen.
Die Beispiele ließen sich fortsetzen, aber die Vorlage soll die Projekte bis 2023 benennen, für die
wir noch keinen Baubeschluss gefasst haben.
Dass zur Umsetzung dieser Maßnahmen im Amt
für Jugend, Familie und Bildung 8 bis 15 zusätzliche Stellen gebraucht werden, auch dazu macht
die Vorlage leider keine Aussage. Welche personellen Ressourcen darüber hinaus das Amt für
Gebäudemanagement braucht, steht dort auch
nicht drin.
Kommen wir nun zu Punkt 3 der Vorlage: die Mietverträge. Abgesehen davon, dass beide Schulstandorte nicht optimal sind, wurde bisher nicht
geprüft, ob das Altgebäude Eutritzscher Straße
durch die Umnutzung entkernt werden muss; es
gibt dort ein Holztreppenhaus. Diese Maßnahme
hätte weiteren Zeitverzug und eine weitere Kostenexplosion zur Folge.
Kurzum: Nach unserer Auffassung ist diese Vorlage wieder mit heißer Nadel gestrickt und kein
großer Wurf. Das Kampfziel „Hauptsache schnell
durch den Stadtrat“ ist kein guter Ratgeber.
Abschließend noch zu ein paar Aussagen, an der
wir die Glaubwürdigkeit der Verwaltung messen
werden. Wir haben keine Änderungsanträge dazu
eingereicht und verlassen uns hier tatsächlich auf
die Aussage des Beigeordneten. So wurde im
Ausschuss erstens zugesichert, dass im September eine Vorlage kommt, in der alle alten und
neuen Maßnahmen aufgeführt sind. Eindeutig ist
nach unserer Auffassung, dass hier im Stadtrat
kaum noch einer - ich würde sogar behaupten:
keiner - einen Gesamtüberblick über alle Schulbaumaßnahmen hat.
Verlaufsprotokoll vom 27.06.2018
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Zweitens wurde zugesichert, dass bis September
eine Darstellung erfolgt, wie sich der schulische
Bedarf in den Doppelhaushalt 2019/2020 bzw. in
das mittelfristige Investitionsprogramm einfügt.
Das muss auch für die Personalplanung in den
von mir benannten Ämtern gelten.
mal eben so kurz vor der Sommerpause vorgelegt, einhergehend mit weitreichenden Ermächtigungen des Oberbürgermeisters. Schon anhand
der zahlreichen Änderungsanträge kann man sehen, dass der Stadtrat trotz aller Zeitnot genau
hingesehen hat.
Drittens wurde zugesichert, dass zur Absicherung
des Sportunterrichts und zur Erweiterung von
Hortkapazitäten und Schulmensen Aussagen
nachgereicht werden.
Einige Maßnahmen dieser Vorlage grenzen meiner Meinung nach an Verzweiflungstaten. Hiermit
meine ich insbesondere die beiden Mietobjekte in
der Torgauer Straße und der Eutritzscher Straße.
Diese winkt meine Fraktion keinesfalls in diesem
Maßnahmenpaket durch. DIE LINKE will in ihrem
Änderungsantrag 16 den gesamten Punkt 3 streichen. In der Synopse zu den Änderungsanträgen
sah die Stadtverwaltung ja schon ein, dass das
Objekt Torgauer Straße aus der Vorlage herauszulösen ist. Wir wollen auch eine Herauslösung
des Objekts Eutritzscher Straße; deshalb unser
Änderungsantrag 20. Wir haben erhebliche Zweifel, ob diese beiden Objekte die Voraussetzungen
für eine Nutzung als Oberschule erfüllen. Keinesfalls werden wir Einschränkungen der baulichen
Standards für diese Schulart hinnehmen. Durch
die Übernahme der Änderungsanträge 16 und 20
durch die Verwaltung wird also ein Punkt erfüllt,
um dieser Sammelvorlage überhaupt zustimmen
zu können.
Viertens wurde zugesagt, dass im August/September eine Informationsvorlage zur Frage, wie
hoch der Verzug bei den aktuellen Baumaßnahmen ist und welche Gründe es dafür gibt, nachgereicht wird.
Fünftens wurde zugesichert, dass der Stadtrat informiert wird, welche Maßnahmen aus dem mittelfristigen Investitionsprogramm der Stadt insgesamt gestrichen werden oder gestrichen wurden.
Ich sage es noch einmal: Wir haben dazu keine
Änderungsanträge eingereicht, weil wir uns auf
die Aussagen der Verwaltung auch in den Ausschüssen zunächst verlassen.
Wenn die gesamte Verwaltung die Erhöhung der
Schulkapazitäten nicht als aktuell wichtigste Gemeinschaftsaufgabe erkennt, wird auch diese
Vorlage nicht den gewünschten Erfolg haben. Wir
hoffen, es bleibt nicht nur ein Papier der Verwaltung.
Unser Abstimmungsverhalten - im Unterschied zu
meinem Vorredner will ich das klar sagen - ist tatsächlich abhängig vom Ergebnis der Abstimmungen zu den Änderungsanträgen meiner Fraktion.
Das wird darüber entscheiden, ob wir der Vorlage
zustimmen oder uns enthalten werden. - Herzlichen Dank.
Oberbürgermeister Jung: Frau Köhler-Siegel.
Stadträtin Köhler-Siegel (SPD): Sehr geehrter
Herr Oberbürgermeister! Verehrte Stadträte!
Werte Gäste! Was muss, das muss. Es gehört
nun mal zu den Pflichtaufgaben der Stadt, ausreichend Schulplätze zur Verfügung zu stellen. Seit
Jahren reden die Schulpolitiker, ja auch ein paar
Amtsleiter und Bürgermeister über Kapazitätsengpässe, über ungenaue Schülerprognosen,
Bauverzüge und strategische Flächenbevorratung. Jetzt, fünf vor zwölf oder eher zwei vor zwölf,
kommt der Notstand auch in der obersten Stadtverwaltung an.
Es wird uns hier ein Sofortprogramm im Umfang
von atemberaubenden über 150 Millionen Euro
In Punkt 2 der Vorlage werden einige größere
Baumaßnahmen aufgeführt. Hier haben wir vor allen Dingen Probleme mit dem verwaltungsintern
diskutierten Schulstandort für das Gymnasium ich betone: für das Gymnasium - im Leipziger Norden. Mit dem Oberschulstandort - dort gibt es
schon eine Oberschule - können wir gut leben,
aber am Standort des Gymnasiums haben wir erhebliche Zweifel. Jedes Jahr zeigt sich, dass einige Schulen offensichtlich an weniger attraktiven
Standorten liegen; denn dort melden sich immer
deutlich weniger Schüler an, als es vorhandene
Plätze gibt. Und nun will die Stadt einen weiteren
Schulstandort an einer noch weiter abgelegenen
Stelle bauen. Wir bestehen daher auf unserem
Änderungsantrag 06, dass in diesem Bereich verschiedene Grundstücksalternativen zu prüfen
sind und nicht ein von uns vorgeschlagener
Standort von der Verwaltung einfach mal so abgebügelt wird.
Weiterhin schlägt meine Fraktion die zügige Beschaffung einiger Schulcontainer vor. Diese sehen wir zum einen als Alternative für die Mietobjekte Eutritzscher Straße und Torgauer Straße
und zum anderen als schnell einsetzbare Varianten, wenn es mal wieder bei einigen Maßnahmen
Bauverzug gibt. In den nächsten Jahren müssen
auch noch zahlreiche Bestandsgebäude saniert
werden. Dafür benötigt man auch Auslagerungsobjekte, die flexibel einsetzbar sind. Dass sich das
Anmieten solcher Container nicht lohnt, sah sogar
kürzlich die Stadtverwaltung ein und kaufte diese
für die Grundschule 5.
Verlaufsprotokoll vom 27.06.2018
Meine Fraktion bringt im Änderungsantrag 08
auch einige Standorte zur Prüfung ins Spiel. Dazu
wird mein Fraktionskollege Christopher Zenker
noch näher ausführen. Weiterhin wollen wir, dass
sichergestellt wird, dass die Planungen für die
Schulstandorte Prager Dreieck und Dösner Weg
beschleunigt und finanziell durchgehend abgesichert werden.
Außerdem fordern wir in unserem Änderungsantrag 09, dass alle Bauvorhaben des Schulentwicklungsplans nachdrücklich forciert werden. Das will
die Stadtverwaltung auch tun, so die Synopse.
Wäre das bisher mit dem gebotenen Druck passiert, müssten wir heute nicht über diese Sammelvorlage beschließen.
Ganz besonders gespannt sind wir, wie die nachdrückliche Forcierung bei den Karteileichen Bayerischer Bahnhof und Jahrtausendfeld aussehen
wird. Das wird sich ja dann in der diesbezüglichen
Vorlage zeigen. Von der Umsetzung durch private
Investoren habe ich jedenfalls länger nichts gehört.
Wir erwarten, dass alle Bauvorhaben aus dem
letzten Schulentwicklungsplan in die monatliche
Berichterstattung aufgenommen werden. Der
Fachausschuss Jugend, Soziales, Gesundheit
und Schule sowie der Unterausschuss Schulnetzplanung werden sich sehr gründlich mit den angekündigten Berichten befassen. Dazu werden wir
auch klare Forderungen zur Struktur und Verfahrensweise des Berichts geben.
Grundvoraussetzungen für die Zustimmung meiner Fraktion sind die Herauslösung der genannten
Mietobjekte und eine Standortprüfung für das
Gymnasium im Planungsraum Nord. Wenn Sie,
Herr Oberbürgermeister, die herausgelösten Mietobjekte als Standorte für Oberschulen prüfen,
dann erwarten wir nicht nur einen kritischen Blick
auf die entstehenden Kosten, sondern vor allem
grundlegende Überlegungen, ob Sie solche
Standorte mit solchen Bedingungen Oberschülern zumuten wollen.
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Stadträtin Krefft (Bündnis 90/Die Grünen): Sehr
geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrter
Herr Bonew! Sehr geehrter Herr Professor Fabian! Sehr geehrte Herren und Damen Stadträte,
Gäste und Vertreter*innen der Medien! Wie
schnell es doch gehen kann. - Zum Vorbild dieser
Vorlage wird die Verwaltungskrise des Jahres
2015 genommen, als Tausende von Flüchtlingen
kurzfristig untergebracht werden mussten. Diese
Flüchtlingswelle hat den Muff aus den Verwaltungen gespült und uns allen gezeigt, wie entscheidungsfreudig man auch hierzulande sein kann.
Doch schnell wehte dem wieder der alte Muff entgegen. Wir können das aktuell in den anhaltenden
politischen Diskussionen auf allen Ebenen erleben.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, es ist richtig, beherzt und zügig zu entscheiden und sofort
loszulegen. Wie oft habe ich mir in den 14 Jahren
meiner Stadtratstätigkeit gewünscht, dass endlich
entschieden wird. Es ist ein Ärgernis, dass, weil
Sie glaubten, mit einem privaten Investor einig
werden zu können, man weiterhin, inzwischen
schon seit Jahrzehnten, auf leere Baufelder am
Bayerischen Bahnhof und am Jahrtausendfeld
blickt. Längst sollten hier Grund- und weiterführende Schule stehen. Viel früher hätte über das
Gymnasium im Leipziger Osten in der Ihmelsstraße entschieden werden können, wenn Sie
dies nicht nach Kräften verzögert hätten. Längst
hätte über den Schulstandort in der Karl-HeineStraße entschieden werden können, wenn das
Liegenschaftsamt dieses Grundstück nicht erst
hätte verkaufen wollen und Sie nicht erst zu dieser
Entscheidung hätten getragen werden müssen.
Statt 2019/2020 kommen diese Schulen nun erst
2022 ff. Das ist ein Ärgernis.
Es ist auch ein Ärgernis, dass immer wieder das
Geldsäckel zugehalten wurde und Konsensgespräche ins Äußerste getrieben wurden. Und es
ist verwerflich, dass unseren Anträgen auf Personalaufwuchs im Baudezernat wiederholt, zuletzt
im Ergänzungshaushalt im Januar, nicht zugestimmt wurde.
In welchen Bereichen meine Fraktion dem Oberbürgermeister Ermächtigung erteilt und vor allem
in welchen nicht, habe ich jetzt schon ausgeführt.
Besonders bei den bereits vorgeplanten und vordiskutierten Komplexsanierungen und Erweiterungsbauten, aufgeführt in den Punkten 2 und 4,
hoffen wir auf eine deutliche Beschleunigung der
Umsetzung durch die Ermächtigung des Oberbürgermeisters. Die Oberschule am Barnet-LichtPlatz kann nur in der avisierten Zeit gebaut werden, wenn wir heute dieser Vorlage zustimmen. Danke.
Die Schulplanung war über Jahre getragen von
Verzagtheit und Mutlosigkeit. Die Kämpfe wurden
um die Daten ausgetragen. In die Höhe schnellten
aber nicht die Tragsäulen, sondern die Säule im
Diagramm der Schülerzahlen. Und jetzt wollen
Sie die Kiste retten. Wir nehmen zur Kenntnis,
dass die wichtigste Beschlussvorlage der JuniRatsversammlung auf den zweiten Termin, den
heutigen Tag, gelegt wurde, obwohl lange bekannt war, dass Frau Dubrau heute nicht anwesend sein kann. Diejenige, die das ganze wuppen
soll, bleibt also heute ungesehen.
Oberbürgermeister Jung: Frau Krefft.
Immer wieder muss ein Ruck durch die Stadt gehen: erst ein Konjunkturprogramm, damit wir an-
Verlaufsprotokoll vom 27.06.2018
fangen mit der Schulsanierung, dann zwei 40-Millionen Programme und zuletzt die Brücken in die
Zukunft, immer getragen durch große Sammelbeschlüsse, in erster und zweiter Lesung durch die
Ausschüsse gepeitscht, immer wieder die Forderung nach Fertigteileschulen, immer wieder die
Forderung nach Privaten. Das private Schulinvestitionsprogramm aus dem vergangenen Oktober
schlummert parallel ja auch noch irgendwo.
Erst nicht beherzt entscheiden und dann eine
Schulbauwelle mit Chief of the Order: Wann wollen Sie aus der Nummer eigentlich mal heraus,
Herr Oberbürgermeister? Was dabei verloren
geht, ist die Demokratie. - Sie brauchen gar nicht
aufstöhnen. Das finde ich an der Stelle auch nicht
angemessen. - Was fehlt, ist die Beteiligung der
Gremien, die Prüfung des Verwaltungshandelns.
Das ist nämlich unser Job; dafür sitzen wir hier.
Irgendwann, ja irgendwann bekommen wir einen
Rechnungsprüfungsbericht. Aber dann ist das
Schulkind im Container. Dann zahlen wir überteuerte Kosten, und es fehlt wieder das Geld für zeitgemäße Schule.
Die Frage, die wir Grünen uns stellen, ist: Wollen
wir an so etwas überhaupt beteiligt werden? Wir
Grünen sagen nach reiflicher Überlegung: Nein.
Machen Sie Ihre schnellen Schulen alleine! Wir
ziehen unseren Antrag in den Punkten 1 bis 4 bezüglich der Beteiligung am Bau- und Finanzierungsbeschluss zurück. Wir übernehmen nicht die
Verantwortung, wenn hier etwas schiefgeht.
Diese Verantwortung tragen Sie allein.
Wir stimmen dem Sammelplanungsbeschluss zu,
und zwar für die Kinder, die in die Schule gehen,
für die Eltern, die an der Stelle Sicherheit brauchen, und für alle die, die die Bauten in die Höhe
ziehen sollen in der geforderten Zeit. Und das ist
der Punkt, warum Beteiligung nicht möglich gemacht werden kann: Die geforderte Zeit, die Eile,
die hausgemachte Dringlichkeit führt uns in diesen Notstand, dem wir uns nicht verweigern können.
Sie waren - das will ich an dieser Stelle sagen freundlich aufgeschlossen, Herr Oberbürgermeister. Aber die Situation ist so, dass Sie uns, dem
Stadtrat, nichts anbieten können, wie uns doch
noch ein Mitspracherecht eingeräumt werden
kann. Immerhin werden Sie zum Fortschritt bereits beschlossener Vorhaben informieren. Sie
haben eine bedarfsgerechte Ausstattung mit all
dem, was zu Schule eben auch noch gehört, zugesagt. Und Sie werden die Ratsversammlung
und damit die Öffentlichkeit beständig informieren. - Danke schön.
Oberbürgermeister Jung: Herr Kriegel.
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Stadtrat Kriegel (AfD): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Beigeordnete! Sehr
geehrte Damen und Herren Stadträte! Liebe
Gäste und Medienvertreter! Vorweg will ich nehmen: Wir unterstützen das, was Herr Albrecht gesagt hat. Ich finde es auch sehr ungünstig, dass
ausgerechnet am heutigen Tag, wo selbst im Bundestag Sitzungen geschoben werden, es hier
nicht möglich war, auf einen anderen Zeitpunkt
auszuweichen.
Zur Sache. Bei der vorliegenden Beschlussvorlage handelt es sich aus Sicht der AfD-Fraktion
zweifellos um ein Last-Minute-Notprogramm zur
Schaffung zusätzlicher Schulkapazitäten. Wir entscheiden heute über fast ein Zehntel des gesamten Haushalts. Es stellt sich die Frage, warum erst
jetzt vonseiten der Stadtverwaltung in dieser so
wichtigen Angelegenheit reagiert wird, weiß man
doch schon seit vielen Jahren, dass in einer wachsenden Stadt auch heranwachsende Kinder beschult werden müssen.
Spätestens seit 2015 weiß man, dass unter den
zu uns kommenden Migranten auch viele Kinder
sind, die beschult werden müssen. Zu unserem
Erstaunen mussten wir im Vorfeld der Beratungen
zur vorliegenden Vorlage feststellen, dass ausgerechnet von den Stadtratsfraktionen die Ermächtigung des Oberbürgermeisters kritisch gesehen
wird, die bei einer ähnlichen Beschlussvorlage im
Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise kaum
Bedenken angemeldet hatten.
Meine Fraktion sieht die Notwendigkeit eines
schnellen und effizienten Handelns bei der Erweiterung der Schulkapazitäten und begrüßt, dass ab
heute dieses wichtige Thema zur Chefsache gemacht wird. Wir unterstützen alle Änderungsanträge, welche zu mehr Effizienz und Transparenz
führen. Eine monatliche Berichterstattung im
Stadtrat vonseiten der Verwaltung wie einst beim
Asylthema halten wir für absolut notwendig.
Besonders möchten wir den Änderungsantrag 20
der SPD-Fraktion unterstützen, der die Prüfung
der Anmietung der Objekte Eutritzscher Straße
17-19 zum Inhalt hat. Meine Fraktion hält die betreffenden Objekte, in der nach der früheren Bürohausnutzung Asylbewerber untergebracht wurden, für äußerst ungeeignet. Die Entscheidung
darf jedenfalls nicht von dem noch laufenden
Mietvertrag abhängig gemacht werden.
Insgesamt gesehen hoffen wir, dass bei aller gebotenen Eile die Qualität und die Standards nicht
auf der Strecke bleiben. Künftige Generationen
werden es uns danken. Erfreulich ist, dass der
Oberbürgermeister die Mehrzahl der Änderungsanträge zur Beschlussvorlage übernommen hat.
Meine Fraktion wird der so überarbeiteten Beschlussvorlage abschließend zustimmen. - Ich
danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
Verlaufsprotokoll vom 27.06.2018
Oberbürgermeister Jung: Frau Witte.
Stadträtin Witte (Freibeuter): Sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister! Liebe Kolleginnen und Kollegen Stadträte! Liebe Besucher auf der Tribüne!
Ich möchte meine Rede mit einem kleinen AmuseGueule beginnen; ich kann nicht anders. Ich habe
hier vor ein paar Wochen beklagt, dass man auf
die wachsenden Anmeldezahlen nicht angemessen reagiert hat, und davor gewarnt, dass man
dadurch bei der Klassenbildung in die Bredouille
kommen wird. Im Moment sieht es so aus: Bei den
Gymnasien hatten wir im Schuljahr 2017/2018
70 Klassen, im Schuljahr 2018/2019 werden es
83 Klassen sein - das nur, damit Sie sehen, über
welches Ausmaß wir hier reden.
Wir reden heute über Schulen, weil in der Vergangenheit - man kann fast sagen: in den letzten
Jahrzehnten - große Versäumnisse auf diesem
Gebiet zu verzeichnen waren. Dazu ein paar Beispiele: Man hat viel für die Ansiedlung von Wirtschaft wie auch von Bürgern getan, hat aber vergessen, dass, wenn dadurch mehr Bürger nach
Leipzig ziehen, diese auch ihre Kinder mitbringen
werden. In diese Kategorie fällt auch die regelmäßige Unterschätzung des Bevölkerungswachstums, wobei das bei den Schulen gar nicht so sehr
ins Gewicht fallen dürfte, weil man ja da einen
Vorlauf von ein paar Jahren hat, nämlich die Zeit,
in der die Kinder noch eine Kita besuchen.
Wir halten die damalige Zusammenlegung des
Jugendamtes mit dem Schulamt nach wie vor für
einen großen Fehler. Wir sprechen uns dafür aus,
dass dieser Fehler korrigiert wird, damit das
Schulamt seine Aufgaben besser strukturiert erfüllen kann.
Wir konstatieren zum großen Teil ein Verwaltungsversagen, das sich in einer schlechten Personalausstattung widerspiegelt. Liebe Kolleginnen und Kollegen Stadträte, man darf nicht an diesem Pult meckern, dass die Verwaltung mit zu wenig Personal ausgestattet ist, und gleichzeitig die
Zustimmung zu einer besseren Personalausstattung verweigern.
Es gab und gibt immer noch Kompetenzgerangel.
Wir halten es für besonders schlecht, dass die
Verwaltung weiterhin nicht als effektiver Marktteilnehmer auftritt. Die Stadt steht auch bei Grundstücken in Konkurrenz zur Wirtschaft. Dann muss
sie dort auch als Marktteilnehmer auftreten. Beispiele wie das Jahrtausendfeld sind hier schon
genannt worden; da war Chaos. Beim Bayerischen Bahnhof sollte die Stadt ihr Verhalten dem
Markt anpassen und besser werden. Die privaten
Investoren agieren da immer schneller und besser. Daraus sollte man lernen. Es war ein Versäumnis, private Investoren nicht frühzeitig mit ins
Boot zu holen.
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Jetzt ist das große Thema: Neubau und Erweiterung von Schulen. Aber auch hier heißt es, kaufmännisch zu denken. Wenn die Schulen gebaut
werden, muss gleichzeitig auch ein langfristiger
Sanierungs- und Instandhaltungsplan aufgesetzt
werden. Nur wenn man in seine Bestände weiter
investiert, bleibt man wettbewerbsfähig. Auch
Schulen müssen sich dem Wettbewerb stellen.
Sie müssen wettbewerbsfähig sein und dies auch
bleiben.
In Zusammenhang mit dem Thema Instandhaltung verweise ich auch auf die Schulen, die wir im
Bestand haben. Wir dürfen über Neubau und Erweiterung auf keinen Fall vergessen, dass etliche
Schulen noch saniert werden müssen. Auch dafür
brauchen wir Geld.
Schule, das ist Zukunftsaufgabe und vor allen
Dingen eine Pflichtaufgabe, aus der wir uns nicht
wegstehlen können. Jedes Kind braucht einen
Schulplatz. Anders geht es nicht. Daher sind wir
der Meinung: Schulbau und Schulerweiterung
müssen zukünftig sehr hohe Priorität genießen.
Das muss in der Stadt an Nummer eins stehen,
zumindest so lange der Wachstumstrend anhält,
wie er gegenwärtig ist.
Ich wage die Prognose, dass der Stadtrat in der
nächsten Wahlperiode auch einige tiefgreifende
schmerzhafte Einschnitte machen muss bei Prestigeobjekten, die uns lieb und teuer geworden
sind, einfach weil wir das Geld für den Schulbau
brauchen. Vielleicht kann man das aber auch eleganter, ohne Einschnitte lösen, indem man mal
die Frage stellt, warum Dresden und Chemnitz
wesentlich mehr Fördergelder für Schulhausbau
bekommen, obwohl sie weniger Schüler haben.
Diese Frage muss beantwortet werden. Möglicherweise kann man auch über diesen Weg noch etwas reißen.
Wir werden der Vorlage zustimmen, weil es unbedingt erforderlich ist, diese Vorlage jetzt auf den
Weg zu bringen. - Danke.
Oberbürgermeister Jung: Es gibt weitere Wortmeldungen von Herrn von der Heide, Herrn Zenker und Herrn Wehmann. - Bitte, Herr von der
Heide.
Stadtrat von der Heide (Bündnis 90/Die Grünen): Ich will nicht inhaltlich dazu ausführen, sondern zum Ablauf etwas sagen. Sie hatten zu Beginn die Synopse zu den Änderungsanträgen verlesen. Die Frage ist: Gilt Ihr gesprochenes Wort?
Gilt die Synopse? Ich frage das deshalb, weil zwei
Punkte unseres Änderungsantrags von Ihnen
nicht aufgeführt wurden, nämlich in der Synopse
auf Seite 4 die Punkte 8 und 9.
Verlaufsprotokoll vom 27.06.2018
Oberbürgermeister Jung: Gilt! Alles, was in der
Synopse steht, wird übernommen respektive wird
in einem anderen Änderungsvorschlag übernommen. Das gilt.
Stadtrat von der Heide (Bündnis 90/Die Grünen): Also: Die Synopse ist sozusagen Teil des
Protokolls. Gut.
Oberbürgermeister Jung: Herr Zenker.
Stadtrat Zenker (SPD): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Werte Kolleginnen und Kollegen
Stadträte! Werte Gäste auf der Tribüne! Ich
möchte kurz auf zwei Aspekte unserer Änderungsvorschläge eingehen. Zum einen geht es um
den ÄA-05, der eine Nachnutzung der vorhandenen Container auf dem Barnet-Licht-Platz anstoßen soll. Wir freuen uns, dass dazu eine Vorlage
erstellt werden soll. Allerdings ist davon auszugehen, dass es relativ schnell gehen muss. Für den
Fall, dass die Container eher vom Barnet-LichtPlatz abgeräumt werden müssen als diese Vorlage vorliegt, erwarten wir, dass dann eine Zwischenlagerung der Container vorgesehen wird,
sodass sie dann auch tatsächlich für eine soziale
Nutzung nachgenutzt werden können.
Was uns auch wichtig ist - im Zweifelsfall werden
wir dazu einen Änderungsantrag formulieren -,
dass ähnliche Förderkriterien gelten wie zum Beispiel in der investiven Sportförderung. Da reden
wir von einer Förderung von etwa 80 Prozent. Es
werden sicherlich nicht alle Container für eine soziale Nutzung benötigt. Ich vermute, einige Container vom Barnet-Licht-Platz werden auch verkauft. So haben sie auch noch einen gesellschaftlichen Mehrwert. Wir finden es gut, dass das in die
Vorlage mitaufgenommen wurde.
Zum anderen möchte ich hier auf unseren Änderungsantrag 08 eingehen, der insbesondere auf
die Containerstandorte abzielt. Es macht auch unsere Sorge deutlich, die wir mit der vorliegenden
Vorlage haben. Deshalb haben wir drei weitere
Containerstandorte vorgeschlagen: den Matthäikirchhof, der von den Grünen schon mal als
Schulstandort für einen Schulneubau vorgeschlagen wurde, den Standort, der eine Zeit lang als
Asylunterkunft auf dem Deutschen Platz genutzt
wurde, sowie den Leuschnerplatz.
Der Leuschnerplatz wird wahrscheinlich in den
nächsten fünf Jahren, vielleicht auch noch länger
nicht bebaut werden. Den Leuschnerplatz als
Schulstandort zu nutzen, hätte einen Riesenvorteil: Es gibt dort in unmittelbarer Nähe zwei Turnhallen. Er hat auch noch einen weiteren Vorteil:
Teile der Verwaltung müssen jeden Tag auf den
Leuschnerplatz schauen. Ihnen wird damit jeden
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Tag vor Augen geführt: Wir haben hier noch ein
Problem zu lösen.
Von daher möchten wir, dass diese Standorte
ernsthaft geprüft werden. Uns geht es nicht darum, durch eine bauliche Veränderung die langfristige Bebauung zu verhindern. Uns geht es vielmehr darum, zu prüfen, ob diese Areale in den
nächsten fünf Jahren zwischengenutzt werden
können, auch für den Fall, dass es bei der Oberschule im Leipziger Norden oder am Barnet-LichtPlatz zu Verzögerungen kommt. Wenn wir sie bereits geprüft haben, hätten wir die Möglichkeit,
dort schnell Container aufzustellen und diese Areale als Schulstandorte zu nutzen. Wenn alles gut
läuft, könnten die Container relativ schnell wieder
abgeräumt werden. Wenn das Vorhaben am Dösner Weg umgesetzt wird - wir wollen, dass es beschleunigt wird - und wenn das Vorhaben am Prager Dreieck, wie von Ihnen zugesichert, schnell
angegangen wird, werden die Container an diesen Standorten nicht lange stehen und können
später an anderen Standorten nachgenutzt werden, zum Beispiel wenn Schulen saniert und Kapazitäten ausgelagert werden müssen.
Wir fordern von daher eine ernsthafte Prüfung dieser Standorte, die teilweise sehr zentral liegen.
Wir freuen uns auf den Verwaltungsstandpunkt
dazu, sofern das heute so angenommen wird. Vielen Dank.
Oberbürgermeister Jung: Herr Stadtrat Wehmann.
Stadtrat Wehmann (DIE LINKE): Sehr geehrter
Herr Oberbürgermeister! Meine Damen und Herren! Lassen Sie mich ein paar Sätze zu den Änderungsanträgen 18 und 19 unserer Fraktion sagen, zu den Bau- und Finanzierungsbeschlüssen.
Der Stadtrat soll heute über mehr als ein Dutzend
Schulbaumaßnahmen entscheiden und gleichzeitig Planungs-, Bau- und Finanzierungsbeschlüsse
in einem Umfang von insgesamt 153 Millionen
Euro fassen. Dass diese in der Vielzahl bis zum
Beschluss des Stadtrats über den Nachtragshaushalt 2018 und bis zum Beginn des zweiten
Quartals nicht erkennbar waren, ist kaum zu verstehen.
Wir sagen: Ja, die Platzkapazitäten werden dringend benötigt. Der Sammelplanungsbeschluss
für die Schulen sollte gefasst werden, obwohl
auch hier schon die Rechte der Stadträte erheblich eingeschränkt werden. Aus unserer Sicht ist
allerdings vor allem unverständlich, dass auf
Grundlage von prognostizierten Maßnahmekosten von über 153 Millionen Euro, kommuniziert auf
einer A4-Seite der Anlage 1, gleichzeitig auch der
Bau- und Finanzierungsbeschluss ganz schnell
mal durchgewinkt werden soll.
Verlaufsprotokoll vom 27.06.2018
Die prognostizierten Maßnahmekosten sind überwiegend geschätzte Kosten. Das heißt: Ob die
Schulstandorte am Schluss 20 Prozent - circa
31 Millionen Euro - oder 30 Prozent - circa 46 Millionen Euro - mehr kosten, ist leider nicht ausgeschlossen. So nähern wir uns bei den zu beschließenden Schulinvestitionen in der Konsequenz eher der 200-Millionen-Euro-Marke - eine Summe,
die die Stadt Leipzig bis einschließlich 2016 in keinem investiven Haushalt plante geschweige denn
umsetzte.
Und: In dieser Vorlage sind Deckungsquellen
nicht einmal benannt worden. Wie die Maßnahmen finanziert werden, bleibt zu 100 Prozent im
Dunkeln. In der Vorlage auf Seite 19 heißt es dazu
kurz:
Über das Verfahren der im Beschlusspunkt 6 festgelegten Berichterstattung
wird … über die Ausschöpfung und Verwendung sowie die Deckungsquellen informiert.
Auch die folgende Frage wird bis heute durch die
Verwaltung nicht beantwortet: Werden durch die
heute zu beschließenden Schulbaumaßnahmen
andere durch den Stadtrat schon beschlossene
Investitionen verschoben oder gar gestrichen,
und, wenn ja, welche Investitionen betrifft dies?
Es könnte sich hier auch um Schulbaumaßnahmen handeln.
Meine Damen und Herren, hier ist es nicht nur
dringend erforderlich, sondern sogar unerlässlich,
dass dem Stadtrat im Herbst 2018 konkrete Zahlen zur Abstimmung vorgelegt werden. Wird die
Verwaltung heute nicht per Beschluss aufgefordert, unter anderem auch Finanzierungsbeschlüsse für die Schulbaumaßnahmen vorzulegen, stattet der Stadtrat der Verwaltung einen
Blankoscheck ohne Obergrenze aus. Daher bitten
wir ausdrücklich um Zustimmung zu unseren Änderungsanträgen 18 und 19. - Danke schön.
Oberbürgermeister Jung: Herr Morlok.
Stadtrat Morlok (Freibeuter): Sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Vorlage ist in der Tat sehr schwierig und
grenzt an eine Zumutung für den Stadtrat. Auf die
Versäumnisse in der Verwaltung ist in der Debatte
schon von vielen Kollegen hingewiesen worden.
Ich möchte es einmal zuspitzen. Man könnte sagen: Die Verwaltung hat geschlampt und wird dafür jetzt mit einem Blankoscheck belohnt. Das ist
schon ein bisschen grotesk, liebe Kolleginnen und
Kollegen, Herr Oberbürgermeister.
Wir reden hier über geschätzte Kosten, wie Herr
Wehmann eben ausgeführt hat, und wir haben
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keine Informationen zum Thema Fördermittel. Wir
wissen aber, dass der Freistaat den Kommunen
zusätzliche Fördermittel für Schulen zur Verfügung stellt. Es wäre sehr hilfreich gewesen, wenn
die Verwaltung den aktuellen Stand der Gespräche mit dem Freistaat Sachsen zu diesem Thema
uns heute kundgetan hätte, damit wir das in unsere Entscheidungsfindung hätten einfließen lassen können. Die Debatte zu diesem Tagesordnungspunkt ist ja noch nicht beendet. Herr Oberbürgermeister, Sie haben also noch die Möglichkeit, uns den aktuellen Sachstand zu diesem
Thema darzulegen.
Wir haben uns in der Fraktion lange überlegt, ob
wir diesen Bau- und Finanzierungsbeschluss mittragen, also diese Ermächtigung erteilen können.
Wenn wir eine Beschleunigung wollen, dann müssen wir das tun. Die Alternative wäre, das im beschleunigten Verfahren - gegebenenfalls in Sondersitzungen mit verkürzten Ladungszeiten und
Beratungen in den Ausschüssen in erster und
zweiter Lesung - entscheiden zu müssen. In einem solchen verkürzten Verfahren ist es ehrenamtlichen Stadträten nahezu unmöglich, eine
sachgerechte Entscheidung zu Vorgängen mit
dieser Tragweite treffen zu können. Das ist wohl
auch die Überlegung vom Bündnis 90/Die Grünen
gewesen.
Wir, Herr Oberbürgermeister, nehmen Ihnen diese
Verantwortung nicht ab, um im beschleunigten
Verfahren dann so zu tun, als hätte der Stadtrat
das alles ja beschlossen. Nein, Herr Oberbürgermeister, die Verwaltung hat geschlampt. Sie bekommen von unserer Fraktion heute die Ermächtigung. Aber die Entscheidungen, die Sie dann zu
treffen haben, treffen Sie in eigener Verantwortung, und die nimmt Ihnen auch keiner ab. - Vielen
Dank.
Oberbürgermeister Jung: Herr Geisler.
Stadtrat Geisler (SPD): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Gäste der heutigen
Ratsversammlung! Ich spreche jetzt nur zu zwei
Punkten dieser Vorlage; denn zum Grundsätzlichen wurde ja schon ausgeführt.
Unser Änderungsantrag 07 befasst sich mit
Grundschulerweiterungen. Es darf festgestellt
werden, dass wir als Stadt nicht besonders mutig
waren und bei der Alfred-Kästner-, der Masur- und
der Neruda-Schule sowie in Böhlitz-Ehrenberg
immer zu klein geplant und gebaut haben und am
Ende mühevoll anbauen mussten. Das wollen wir
uns, Ihnen und den Lindenthalern ersparen; denn
wir vermuten heute schon einen viel größeren Bedarf dort.
Verlaufsprotokoll vom 27.06.2018
Als die Planungen für einen Anbau an die AlfredKästner-Grundschule angeschoben wurden,
sollte diese Grundschule in Lindenthal noch einen
eigenen Grundschulbezirk behalten. Dass dies
völliger Unsinn gewesen wäre, dafür reicht ein
Blick auf die alten Grundschulbezirke. Zum Beispiel sollte die Reichsbahnsiedlung, die fast direkt
angrenzend ist, nicht dazugehören. In Ihrer Vorlage zu den Grundschulbezirken wollen Sie das
ändern.
Zwischen Lindenthal und Wahren gibt es für die
Schülerinnen und Schüler der Paul-RobesonGrundschule, heute noch in der Jungmannstraße,
nächstes Jahr hoffentlich am Opferweg, nur eine
einzige Unterquerung der S-Bahn und damit nur
einen einzigen sicheren Schulweg; ich bedaure
den kleinen Schreibfehler in unserem Antrag. Die
Kinder müssten große Strecken entlang des
Bahndamms laufen und damit große Umwege
nehmen. Das macht es sehr wahrscheinlich, dass
der Weg nach Lindenthal zur Alfred-KästnerGrundschule für viele kürzer und einfacher zu bewältigen ist und damit die erste Wahl sein wird.
Wir vermuten, dass die Mehrzahl der Eltern, die
nördlich der B 6 wohnen, ihre durch gemeinsame
Schulbezirke neu gewonnene Freiheit nutzen und
ihr Kind in Lindenthal anmelden werden.
Das wird auch deshalb möglich, weil der Gemeinderat Lindenthal in den 90er-Jahren vorrausschauend gehandelt hat. Den Gemeinderäten war
schon damals klar: Wenn sich das Wohngebiet
komplett füllt, braucht es mehr Platz für Kita und
Schule. Deshalb hat man die Flächen hinter
Schule und Kita entlang der Straße Zur Lindenhöhe eben nicht zur Bebauung freigegeben. Sie
blieben als Vorbehaltsfläche für eine Schule im
Besitz der Kommune, auch wenn sie heute temporär als Basketballplatz genutzt werden.
Wir wollen, dass Sie prüfen, ob mit den jetzt neu
geplanten Grundschulbezirken Ihre Planungen
noch ausreichen oder ob nicht doch eher acht Unterrichtsräume und eine Zweifeldsporthalle dort
gebaut werden sollten. Die Baustelleneinfahrt
könnte sich in der Straße Zur Lindenhöhe befinden. Dadurch könnten Schulbetrieb und Baubetrieb komplett getrennt voneinander ablaufen. Es
würde keine Störungen für die Schule und die dortigen Kitas geben. Die Sporthalle würde dem Norden guttun im Sinne von Ausgleich und mehr Lebensqualität. Eine Bitte hätte ich noch dazu: Dort
wird seit über 100 Jahren Radball gespielt. Die
Halle müsste also mit einem Holzbelag ausgestattet werden. Dem sollte man dann auch Rechnung
tragen.
Jetzt noch ein paar ehrliche Worte zum Gymnasium im Leipziger Norden. Zwei weiterführende
Schulen so nah an der Neuen Messe zu bauen,
wo es keinerlei Bauplätze oder Bauentwicklung
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mehr gibt, wo durch Sachsenpark, Messe, Bundesstraße, Autobahn und Gewerbeflächen fast
kein Wohnungsbau mehr zu erwarten ist und wo
es keine tangentialen Buslinien gibt, ist eigentlich
reiner Wahnsinn.
Dagegen wird nördlich der Max-LiebermannStraße bis hin zur Endstelle der Straßenbahnlinie 4 - das wäre immer noch im Norden - heute
schon viel gebaut, sowohl in den alten Kasernenanlagen als auch in der Siedlung dort. In diesem
Bereich werden einmal viele Schüler wohnen. Es
würde dort auch noch freie Flächen geben; wir haben uns im Grundstücksverkehrsausschuss
schon damit beschäftigt. Ich würde Sie bitten, das
noch einmal genau zu prüfen. Denn dort gäbe es
kürzere Wege und auch eine Tangentialverbindung für die Busse. Tendenziell könnte dies auch
das Waldstraßenviertel entlasten, weil sie mit der
Linie 4 direkt dorthin fahren könnten. - Danke.
Oberbürgermeister Jung: Herr Hoffmann.
Ortsvorsteher Hoffmann: Sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen und
Herren Stadträte! Der Ortschaftsrat Lindenthal hat
am 12.06. dem Papier „Sammelplanungs- und
Baubeschluss“ zugestimmt. Wir verlassen uns darauf, dass die Verwaltung ordentlich geprüft hat.
Wenn die Verwaltung zu der Erkenntnis gekommen ist, dass dieser Anbau, so wie er geplant ist,
gut ist, dann gehen wir davon aus, dass das auch
stimmt.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, in Ihrer
Einlassung zu Beginn hatten Sie gesagt, dass die
von uns vorgeschlagene Zweifeldhalle abgelehnt,
aber einer Prüfung zustimmt wird. Nichts anderes
als ein Prüfauftrag war unsere Absicht. Die Priorität steht: Jedes Schulkind muss einen ordentlichen Lernplatz bekommen. Das heißt: Wir sehen
die Priorität in diesem Schulanbau. „Mehr Kinder“
bedeutet aber auch, dass wir uns die Frage stellen müssen: Wird die alte Sporthalle künftig noch
ausreichen? Darauf müssen wir eine Antwort finden. Deshalb haben wir den Auftrag an die Verwaltung formuliert, dass sie das noch einmal prüft
und nachrechnet.
Der Ortschaftsrat ist sich der finanziellen Lage der
Stadt bewusst und stellt hier auch keine Forderungen auf, sondern wir wollen das erst einmal prüfen
lassen. Wir wollen eine Prüfung jetzt, damit wir
eventuell mit geregelter finanzieller Untersetzung
einen Ersatzbau in absehbarer Zeit planvoll fordern können. Anders gesagt: Wir wollen jetzt eine
Prüfung, damit wir, wenn die Halle nicht mehr ausreicht, sagen können: Hier muss ein Ersatzbau
her - das aber planvoll und nicht holterdiepolter.
Ich bitte um Zustimmung zu unserem Änderungsantrag 15. - Vielen Dank.
Verlaufsprotokoll vom 27.06.2018
Oberbürgermeister Jung: Frau Krefft noch einmal.
Stadträtin Krefft (Bündnis 90/Die Grünen): Ich
möchte noch einmal auf die Einlassung von Herrn
Geisler eingehen, der schon mehrfach öffentlich
kritisiert hat - das ist ja auch nachzulesen -, dass
die neu gebauten Grundschulen, die Alfred-Kästner-Schule, die Masur-Schule und die NerudaSchule, zu klein geplant worden sind. Ich muss
sagen: Mehr als fünf Züge muss eine Grundschule nicht haben. Ich möchte dieser Kritik entgegenhalten, dass wir keine Lernfabriken wollen,
sondern Bildungsorte.
Oberbürgermeister Jung: Frau Gabelmann.
Stadträtin Gabelmann (Freibeuter): Mich überrascht die Diskussion. Jede Fraktion hat bisher
gegenüber der Vorlage und ihren Auswirkungen
schwere Bedenken geäußert. Nichtsdestotrotz
hat bisher fast jeder gesagt, er werde ihr dennoch
zustimmen, oder aber mit Enthaltung gedroht,
was auf jeden Fall einem Vorzeigen von Folterwerkzeugen gleichkommt.
Ich habe mir meine Entscheidung auch nicht leicht
gemacht und möchte hier zu Protokoll geben,
dass ich der Vorlage nicht zustimmen werde, weil
ich glaube, dass die Gewaltenteilung, die wir haben, einen Sinn hat und dass auch die Beratungsfolgen, die wir uns gegeben haben und die auch
die Gemeindeordnung vorsieht, einen Sinn haben. Von daher halte ich solche Ermächtigungsvorlagen für falsch.
Oberbürgermeister Jung: Herr Schlegel.
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Herr Oberbürgermeister! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Zum Abschluss der Debatte nur so viel: Den
Letzten beißen die Hunde. Und das wird nicht nur
die Verwaltung sein, sondern es werden auch die
Ausschüsse sein, die das am Ende mit umzusetzen und durchzusetzen haben. Wir sind aufgefordert - das will ich hier zu Protokoll geben -, bei den
Vergaben Recht und Gesetz einzuhalten. Die Verwaltung ist gefordert, dass, wenn die entsprechenden Bauaufträge erteilt werden, die Finanzierung rechtzeitig zu klären und die Haushaltsmittel
dafür freizugeben. Ansonsten geraten die Abläufe
durcheinander.
Mancher hier hat schlaue Reden gehalten und gesagt: Es wurde seit Jahrzehnten geschlampt. - Da
frage ich mich schon: Seit wann sind Sie im Stadtrat, und was verstehen sie unter „Jahrzehnten“?
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Tatsache ist: Diese Stadt allein in den 90er-Jahren
fast 100.000 Einwohner verloren. Es sind zwar
1999 im Zuge der Eingemeindungen 40.000 Bürger dazugekommen, darunter auch Menschen,
die vorher ins Umland gezogen waren. Ich erinnere daran, dass wir noch 2009 das Wohnungspolitische Konzept verabschiedet haben in der
Annahme, dass es weiterhin eine stagnierende
Bevölkerungsentwicklung geben wird. Erst 2013
wurde festgestellt: Die Einwohnerzahl wächst und
wächst. Das Tempo reicht nicht mehr aus. - Gegenfrage: Was haben denn alle gemacht? Es gibt
nach wie vor jede Menge leerstehende Schulen.
Die hätten doch alle längst saniert sein können.
Oberbürgermeister Jung: Vielen Dank für diese
Debatte. Ich werde die Änderungsanträge jetzt
der Reihe nach aufrufen, damit ganz klar ist, welche Beschlüsse wir fassen und welche nicht.
Der ÄA-02 der CDU-Fraktion hat sich meines Erachtens erübrigt. Damit entfällt eine Abstimmung
darüber.
Zum ÄA-03 des Stadtbezirksbeirats Südost:
Punkt 2 wird von uns übernommen. Zu Punkt 1
hatten wir einen Alternativvorschlag gemacht. Da
ich dazu leider keine Stellungnahme gehört habe,
muss darüber abgestimmt werden. - Herr Zenker.
Stadtrat Zenker (SPD): Wir machen uns den Alternativvorschlag als Änderungsantrag zu eigen,
wenn das geht.
Oberbürgermeister Jung: Das geht. Herr Zenker übernimmt den Alternativvorschlag der Stadtverwaltung zu Punkt 1, der da lautet:
Der Stadtbezirksbeirat Südost wird regelmäßig und zeitnah über Planungsund Projektfortschritt informiert.
Wer dem zustimmt, bitte ich um das Handzeichen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen
und Punkt 2 in die Vorlage übernommen.
Zum ÄA-04 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen:
Wenn ich es richtig verstanden habe, Frau Krefft,
entfällt die Abstimmung zu den Punkten 1 bis 4.
Die Punkte 6, 7, 8 und 9 werden von uns übernommen, wobei ich zu Punkt 9 zu Protokoll geben
will, dass es in den nächsten Jahren an einzelnen
Standorten vorübergehend zu Kapazitätsengpässen im Hinblick auf den Schulsport kommen kann,
aber dass wir selbstverständlich alles dafür tun
werden, den Sportunterricht nicht nur abzusichern, sondern auch angemessen abzusichern.
Verlaufsprotokoll vom 27.06.2018
Ich glaube, es gehört zur Redlichkeit, darauf hinzuweisen.
Damit erübrigt sich eine Abstimmung über den
Änderungsantrag der Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen.
Herr Geisler dazu.
Stadtrat Geisler (SPD): Können Sie das Wort
„vorübergehend“, das Sie jetzt in Ihrer zu Protokoll
gegebenen Erklärung verwendet haben, für den
Rat noch einmal präzisieren? Weil: „Vorübergehend“ heißt bei der 31. Grundschule: seit über 20
Jahren. Das wäre doch etwas zu lange.
Oberbürgermeister Jung: „Vorübergehend“
kann nicht heißen: 20 Jahre. „Vorübergehend“
heißt, dass wir im Laufe der nächsten zwei, drei
Jahre hierfür Lösungen schaffen.
Zum ÄA-05 der SPD-Fraktion: Satz 1 wird übernommen. Zu Satz 2 würde ich zu Protokoll geben,
dass wir dem Stadtrat umgehend - bis zur AugustSitzung - eine Vorlage zuleiten, in der aufgezeigt
wird, wie Transport und Anschluss sowie die
Nachnutzung für Vereine, insbesondere Sportvereine der Stadt Leipzig, realisiert werden können.
Des Weiteren würde ich zu Protokoll geben, dass
wir gegebenenfalls eine Zwischenlagerungsmöglichkeit suchen müssen, um die Bauvorhaben
nicht zu verzögern. - Ich höre, Sie sind einverstanden. Damit hat sich der Antrag erledigt.
Zum ÄA-06 der SPD-Fraktion: Über den Neubau
eines fünfzügigen Gymnasiums im Leipziger Norden müssen wir abstimmen, oder ist das ein Prüfauftrag? - Ja, aber Sie meinen doch nicht ernsthaft, dass wir es bis 18. Juli schaffen werden, das
zu prüfen. - Nein, Herr Geisler. Wir haben das hin
und her gewendet. Auch der Grundstücksverkehrsausschuss hat sich dazu schon geäußert.
Lassen Sie uns darüber abstimmen! - Wer dem
Prüfauftrag, für den Neubau eines fünfzügigen
Gymnasiums im Leipziger verschiedene Grundstücksalternativen zu prüfen, zustimmt, bitte ich
um das Handzeichen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Fünf Gegenstimmen, einige Enthaltungen. Der Prüfauftrag ist so beschlossen.
Zum ÄA-07 der SPD-Fraktion: Zweifeldsporthalle
und - Stadtrat Geisler (SPD): Auch das ist ein Prüfauftrag, nämlich zu prüfen, wie die neuen Grundschulbezirke sich auswirken und inwieweit die Ka-
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pazitäten ausreichen, und ob, wenn sie nicht ausreichen, eine Zweifeldsporthalle dazu gebaut werden muss.
Oberbürgermeister Jung: Nein, Herr Geisler. Ich
möchte jetzt nicht irgendwie herumtaktieren. Wir
haben das geprüft. Nach unserer festen Überzeugung geht dieser Erweiterungsbau mit acht allgemeinen Unterrichtsräumen so eben nicht. Sie können da anderer Meinung sein. Darüber stimmen
wir jetzt ab.
Stadtrat Geisler (SPD): Kann ich trotzdem noch
etwas dazu sagen?
Oberbürgermeister Jung: Bitte.
Stadtrat Geisler (SPD): In Ihrem Verwaltungsstandpunkt steht ganz klar: Das Grundstück reicht
nicht aus. Dem stelle ich entgegen, dass die Gemeinde Lindenthal das benachbarte Grundstück
genau für diesen Zweck vorgesehen und dieses
nur vorübergehend dem Grünflächenamt für einen Basketballplatz zur Verfügung gestellt hat. Es
war immer ein Vorbehaltsstandort Schule. Das ist
nicht geprüft worden, sondern nur das jetzt bestehende Grundstück. Deshalb widerspreche ich
Ihnen da.
Oberbürgermeister Jung: Das nehmen wir so
zur Kenntnis. - Ich darf um Ihr Handzeichen bitten,
wenn Sie dem Änderungsantrag 07, Prüfung einer
Zweifeldsporthalle und Schaffung von acht allgemeinen Unterrichtsräumen für die Alfred-KästnerSchule, zustimmen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen? - Das ist von hier nicht eindeutig. Ich bitte
daher um Ihr elektronisches Votum. - Ich schließe
die Abstimmung.
Abstimmung: 40 - 13 - 2. So beschlossen.
Zum ÄA-08 der SPD-Fraktion: Die Punkte 2 und 3
werden übernommen. Zur Abstimmung steht
Punkt 1: Prüfung der Standorte Matthäikirchhof,
Leuschnerplatz und Deutscher Platz. Ich bitte um
Ihr Votum. - Ich schließe die Abstimmung.
Abstimmung: 24 Ja-Stimmen, 31 Nein-Stimmen,
eine Enthaltung. Abgelehnt.
Der ÄA-09 der SPD-Fraktion wird von uns übernommen.
Zum ÄA-10 der Fraktion DIE LINKE: Neubau
Gymnasium Prager Dreieck. Ich schlage Ihnen
vor, Beschlusspunkt 5 wie folgt zu ergänzen:
Verlaufsprotokoll vom 27.06.2018
Zur Beschleunigung des Vorhabens Prager Dreieck werden in 2018 zusätzlich
überplanmäßige Auszahlungen von
1,2 Millionen Euro für die Planung bereitgestellt.
Das heißt: Zu den 8 Millionen Euro, die in Beschlusspunkt 5 bisher schon aufgeführt sind, kommen weitere 1,2 Millionen Euro für Planungskosten dazu - innerhalb der Obergrenze, die der
Stadtrat definiert.
Herr Schlegel dazu.
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Herr Oberbürgermeister! Meine Damen und Herren! Noch eine
Verständnisfrage. Sie heben in Ihrer Ablehnung
für den Standort auf der Alten Messe immer auf
diesen einen Standort ab, der möglicherweise für
eine weiterführende Schule reserviert ist. Das
steht aber in unserem Antrag so gar nicht drin.
Uns geht es um einen gymnasialen Standort im
Bereich der Alten Messe, und die ist ja nicht auf
die Hallen 13 und 14 begrenzt.
Oberbürgermeister Jung: Es gibt ja zwei Punkte
in Ihrem Antrag, Herr Schlegel. Dort heißt es:
Als weitere Maßnahmen werden im
Punkt 2 aufgenommen:
- Neubau Gymnasium Prager Dreieck
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Das ist richtig.
Das ist aber nicht Alte Messe.
Oberbürgermeister Jung: Das haben wir so
übernommen mit der vorgetragenen Ergänzung,
von der ich hoffe, dass Sie da mitgehen können.
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Oberbürgermeister Jung: Herr Pellmann, ich
schaue in Ihre Richtung: Punkt 1 Ihres Antrags
wäre erledigt. - Gut. - Dann stimmen wir jetzt ab
über den Vorschlag: Neubau Oberschule/Gymnasium im Bereich Alte Messe, wobei die SPDFraktion dazu einen Änderungsantrag gestellt
hatte, nämlich: Prüfung des Neubaus einer
Schule im Bereich der Alten Messe und dessen
Einordnung in die Schulentwicklungsplanung.
Stadträtin Köhler-Siegel (SPD): Also: nicht
Gymnasium, sondern Schule allgemein.
Oberbürgermeister Jung: Es steht also zur Entscheidung: Prüfung dieses Standorts.
Herr von der Heide dazu.
Stadtrat von der Heide (Bündnis 90/Die Grünen): Noch einmal zurück zum Standort Prager
Dreieck. Sie hatten gesagt: 1,2 Millionen Euro innerhalb eines bestimmten Budgets. Was ist damit
gemeint?
Oberbürgermeister
2018er-Haushalts.
Jung:
Innerhalb
des
Stadtrat von der Heide (Bündnis 90/Die Grünen): In dem Beschlusspunkt steht: 8 Millionen
Euro überplanmäßig. Das heißt ja nicht, dass
1,2 Millionen Euro dazukommen, oder doch?
Oberbürgermeister Jung: Zu den 8 Millionen
Euro Planungsmitteln kommen weitere 1,2 Millionen Euro Planungsmittel hinzu, aber wir suchen
für diese 1,2 Millionen Euro eine Deckung im Rahmen des Haushaltsplans 2018. Sonst kämen wir
in den Nachtragshaushalt.
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Ja.
Oberbürgermeister Jung: Sie führen in Ihrem
Antrag aber noch einen weiteren Punkt auf, nämlich:
- Neubau Oberschule/Gymnasium im
Bereich Alte Messe
Diesen Punkt stellen wir jetzt zur Abstimmung.
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Ich will hier noch
einmal anmerken: Es geht nicht um den zwischenzeitlich reservierten Standort, zumal ja der
Standort am Bayerischen Bahnhof ja auch in den
nächsten Jahren nicht realisiert wird.
Stadtrat von der Heide (Bündnis 90/Die Grünen): Entschuldigen Sie, Herr Jung! Wir haben
Ihnen mehrfach gesagt: Sagen Sie transparent,
was in dieser Stadt dann nicht geht, wenn wir das
Schulhausprogramm so machen! Jetzt sagen Sie
uns in der Ratsversammlung: Für diese 1,2 Millionen Euro finden wir irgendwo eine Deckung. - Wie
sollen wir damit umgehen?
Oberbürgermeister Jung: Herr von der Heide,
zu Protokoll: Es wird dadurch keine Maßnahme
verhindert, weil wir im Rahmen der Haushaltsausgabereste und der Planungen in unserem gesamten Investitionshaushalt Spielräume haben, diese
Planungsmittel zu identifizieren; ganz sicher.
Verlaufsprotokoll vom 27.06.2018
Zurück zum Änderungsantrag der SPD zu Punkt 2
des Beschlussvorschlags des ÄA-10 der LINKEN.
Herr Schlegel.
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Herr Oberbürgermeister! Es handelt sich hier um zwei Änderungsanträge. Meines Erachtens müsste deshalb zuerst der weiterführende abgestimmt werden, und
das ist unser Antrag.
Oberbürgermeister Jung: Sie haben völlig recht.
Nach der aktuellen Geschäftsordnung kann es einen Änderungsantrag zum Änderungsantrag
nicht geben; völlig richtig. - Ich bitte um Ihre Stimmen zum Änderungsantrag 10 der Fraktion DIE
LINKE: Neubau Oberschule/Gymnasium im Bereich Alte Messe. - Ich schließe die Abstimmung.
Abstimmung: 14 Ja-Stimmen, 40 Nein-Stimmen,
zwei Enthaltungen. Somit abgelehnt.
Den Änderungsantrag der SPD-Fraktion zum Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE übernehme ich, also: Prüfung des Neubaus einer
Schule im Bereich der Alten Messe.
Der ÄA-11 der Fraktion DIE LINKE wird komplett
übernommen.
Der ÄA-12 der Fraktion DIE LINKE wird ebenfalls
komplett übernommen.
Zum ÄA-13 der Fraktion DIE LINKE haben wir einen Alternativvorschlag gemacht. Sind Sie damit
einverstanden? - Nein. Dann bitte ich um Abstimmung des ÄA-13. - Ich schließe die Abstimmung.
Abstimmung: 14 Ja-Stimmen, 37 Nein-Stimmen,
eine Enthaltung. Abgelehnt.
Zum ÄA-14 der Fraktion DIE LINKE habe ich eine
Ergänzung vorgeschlagen, die da lautet: „wird im
Rahmen des geltenden Vergaberechts berücksichtigt“. - Ich höre, damit sind Sie einverstanden.
Dann wird der Antrag mit dieser Ergänzung so
übernommen.
Zum ÄA-15 des Ortschaftsrats Lindenthal: Dieser
ist identisch mit dem Antrag der SPD, wie von
Herrn Geisler eben vorgetragen. - Über die Prüfung einer Zweifeldsporthalle nach Erweiterung
zur dreizügigen Grundschule ist schon positiv votiert worden. Damit hat sich Punkt 1 erledigt.
Punkt 2 wird von uns übernommen.
Zum ÄA-16 der Fraktion DIE LINKE: Zum Standort Torgauer Straße habe ich folgenden Alternativvorschlag:
Die Anmietung der Torgauer Straße wird
nicht Bestandteil des Beschlusses zur
S e i t e | 15
Drucksache. Jedoch erfolgt eine weitere
Prüfung der Anmietung durch die Verwaltung. Sofern sich zeigt, dass die Anmietung wirtschaftlich und auch schulplanerisch sinnvoll ist, wird eine gesonderte Vorlage zur Beschlussfassung erarbeitet.
Das heißt: Heute ist der Standort Torgauer Straße
nicht Bestandteil dieser Vorlage. - Herr Pellmann,
damit müsste dieser Punkt geklärt sein.
Es bliebe noch der Standort Eutritzscher Straße.
Der ÄA-20 der SPD-Fraktion sieht vor, diesen
Standort zu prüfen. Das habe ich übernommen.
Stadträtin Köhler-Siegel (SPD): Punkt 3 der Vorlage ist insgesamt gestrichen.
Oberbürgermeister Jung: Sie haben recht. Damit erübrigt sich die Abstimmung. - Herr Pellmann,
mit der Übernahme des ÄA-20 ist der Standort
Torgauer Straße in der Vorlage gestrichen, und
der Standort Eutritzscher Straße ist zu prüfen. Sie wollen diesen Standort gar nicht, Sie wollen
den nicht mal prüfen lassen. Dann bleibt dieser
Punkt Ihres Änderungsantrags bestehen und wird
jetzt zur Abstimmung gestellt.
Ich bitte um Ihr Votum zum Änderungsantrag 16
der Fraktion DIE LINKE bezüglich Ablehnung des
Standorts Eutritzscher Straße. - Ich schließe die
Abstimmung.
Abstimmung: 22 Ja-Stimmen, 33 Nein-Stimmen,
eine Enthaltung. Damit ist abgelehnt.
Zum ÄA-17 der Fraktion DIE LINKE empfehlen wir
Ablehnung. Ich bitte um Ihr Votum. - Ich schließe
die Abstimmung.
Abstimmung: 14 - 40 - 1. Damit abgelehnt.
Zum ÄA-18 der Fraktion DIE LINKE: Ich bitte um
Ihr Votum. - Ich schließe die Abstimmung.
Abstimmung: 14 - 40 - 1. So abgelehnt.
Zum ÄA-19 der Fraktion DIE LINKE: Ich bitte um
Ihr Votum. - Ich schließe die Abstimmung.
Abstimmung: 14 - 41 - 1. Damit abgelehnt.
Den ÄA-20 habe ich übernommen.
Vor der Abstimmung über die Vorlage, Herr von
der Heide.
Stadtrat von der Heide (Bündnis 90/Die Grünen): Könnten Sie bitte vor der Abstimmung noch
Verlaufsprotokoll vom 27.06.2018
einmal den Text des Beschlusspunkts 5 einschließlich der nun beschlossenen Änderung vorlesen?
Oberbürgermeister Jung: Ja, gern. - Beschlusspunkt 5 lautet jetzt wie folgt:
Der Oberbürgermeister wird für die Vorbereitung und Umsetzung vorgenannter
Objekte ermächtigt, im Rahmen der im
Haushaltsplan 2018 genehmigten Gesamtermächtigungen an Auszahlungen
und Aufwendungen über- und außerplanmäßige Aufwendungen und Auszahlungen nach § 79 (1) Sächsische Gemeindeordnung bis zu einer Höhe von in
Summe 9,2 Millionen Euro sowie überund außerplanmäßige Verpflichtungsermächtigungen bis zu 31,9 Millionen Euro
nach § 81 Sächsische Gemeindeordnung zu bestätigen.
Die Haushaltsmittel zur weiteren Planung und Umsetzung der Projekte werden im Entwurf zum Haushaltsplan
2019/2020 ff. aufgenommen.
Zur Beschleunigung des Vorhabens Prager Dreieck werden in 2018 überplanmäßige Auszahlungen von 1,2 Millionen
Euro für die Planung bereitgestellt. Die
Maßnahme wird in die Anlage 1 der Vorlage aufgenommen.
Das heißt: In den 9,2 Millionen Euro sind diese
1,2 Millionen Euro bereits enthalten. Aber ich
denke, wir sollten das Vorhaben Prager Dreieck
noch einmal klar benennen.
Stadtrat von der Heide (Bündnis 90/Die Grünen): Wo bleibt die Einschränkung „innerhalb des
Budgets“?
Oberbürgermeister Jung: Die ist doch enthalten, nämlich in der Formulierung: „im Rahmen der
im Haushaltsplan 2018 genehmigten Gesamtermächtigungen“. - Das meinte Herr Bonew mit der
Einschränkung bezüglich des Budgets.
Frau Krefft.
Stadträtin Krefft (Bündnis 90/Die Grünen): Mit
der Ablehnung des Änderungsantrags 13, den
DIE LINKE zur Abstimmung gestellt hatte, entfällt
ja auch Ihr Alternativvorschlag, dass die angezeigten überplanmäßigen Auszahlungen uns in
der monatlichen Berichterstattung mitgeteilt werden. Meine Frage: Machen Sie das trotzdem?
S e i t e | 16
Oberbürgermeister Jung: Reicht Ihnen das als
Protokollvermerk? - Ich kann hier zu Protokoll geben: Die Verwendung der für 2018 angezeigten
überplanmäßigen Auszahlungen wird mit in die
monatliche Berichterstattung aufgenommen. - Sie
haben mein Wort, dass wir, analog der Vorlage
zum Thema Asyl, Ihnen in jeder Stadtratssitzung
zum Stand der Umsetzung berichten werden. Wir
werden Ihnen jeweils zur Ratsversammlung eine
möglichst taggenaue Informationsvorlage vorlegen. Anschließend können sich die Ausschüsse
damit intensiver befassen.
Wir kommen jetzt zur Abstimmung über die Gesamtvorlage inklusive aller jetzt genannten Änderungen. Ich bitte um Ihr Votum. - Ich schließe die
Abstimmung.
Abstimmung: 42 - 1 - 13. So beschlossen.
Meine Damen und Herren, ich bedanke mich ausdrücklich bei Ihnen und verspreche Ihnen, dass
wir alles dafür tun werden, Ihr Vertrauen nicht zu
verspielen.
19.20 1. Bebauungsplan Nr. 406 „Eisenbahnstraße und Umgebung - Nutzungsarten“, 1. Änderung, Aufstellungsbeschluss; 2. Bebauungsplan Nr. 83
„Otto-Runki-Platz“, Einstellung des
Planverfahrens; Stadtbezirk Ost, Ortsteil Neuschönefeld (VI-DS-05668)
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
19.20.1 dazu ÄA (VI-DS-05668-ÄA-01)
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Herr Schlegel.
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Sehr geehrter
Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen
und Herren Stadträte! Verehrte Zuhörer! In der
Sprechstunde nach dem Rundgang des Oberbürgermeisters im Gebiet Neustadt-Neuschönefeld
am 12. Juni wurde von Bewohnern des Stadtteils
auch der Stand der Planung des dringend benötigten Schwimmhallenstandortes auf dem OttoRunki-Platz nachgefragt.
Die Bebauung der Bereiche auf der Südseite der
Eisenbahnstraße zwischen Friedrich-List-Platz
und Hermann-Liebmann-Straße einschließlich
des Otto-Runki-Platzes war historisch von nicht
heterogener Vor- und Gründerzeitbebauung geprägt, die im Umfeld des Otto-Runki-Platzes nur
noch fragmentarisch vorhanden ist. Gut in Erinnerung sind noch eingeschossige Wohngebäude im
südlichen Bereich des Platzes mit ausgebautem
Satteldachgeschoss und Plumpsklos auf dem
Hof, wie es sie auch im Sanierungsgebiet Connewitz-Biedermannstraße gab, oder niedrige zwei-
Verlaufsprotokoll vom 27.06.2018
bis dreigeschossige Gebäude, wie die noch vorhandene legendäre „Taschentuchdiele“ bzw.
Gaststätte „Julius Hoffmann“ an der Eisenbahnstraße.
Wie in der Begründung unseres Antrags dargestellt, dürften die Stadtstrukturen südlich der Eisenbahnstraße im Bereich zwischen Neustädter
Straße und Friedrich List-Platz seit den 1960erJahren auch deshalb nicht stadtplanerisch weiterentwickelt worden sein, da in diesem Bereich
Trassenvorsorge für eine vierspurige Entlastungsstraße im Inneren Osten betrieben wurde. Auch
deshalb sind die Neubauten - Schule, Kita und
Sporthalle sowie Jugendklubs - ab Mitte der
1980er-Jahre im Rabet in Nachbarschaft zur
Eisenbahnstraße mit südseitiger Orientierung der
Freiflächen errichtet worden.
Nach breiter Bürgerbeteiligung wurde Anfang der
1990er-Jahre nördlich des Geländes der Deutschen Bahn im Stadtteil Schönefeld-Abtnaundorf
eine neue Trasse gefunden, die in den Folgejahren als Bundesstraße 6 bzw. Konrad-AdenauerAllee gebaut wurde. Damit wurde die Umgehungstrasse für die damalige Ernst-ThälmannStraße in Neustadt-Neuschönefeld entbehrlich.
Deshalb zielt unser Antrag darauf ab, dass in den
Quartieren im Umfeld des Otto-Runki-Platzes
mehrgeschossige Gebäude entstehen sollen, die
sich an Art und Maß der baulichen Nutzung der
vorhandenen Bebauung an der Nordseite der Eisenbahnstraße orientieren, also eine kompakte
Bebauung mit einer stadtteilprägenden Blockrandstruktur aufweisen. Dies ist trotz enger Straßen möglich, weil das Gebäudesegment der eigentlichen Schwimmhalle nicht so hoch sein wird
wie der Sozialteil mit der Tribüne.
Der Verwaltungsstandpunkt wird dem Anliegen
unseres Antrags mit einer Protokollnotiz gerecht,
wonach „im bisherigen Geltungsbereich des
B-Plans Nr. 83 für die wenigen noch verbleibenden Baulücken durch die Verwaltung im Rahmen
von planungsrechtlichen Beratungen auf eine der
Umgebung angepasste Blockrandbebauung hingewirkt werden soll“. Wenn der Oberbürgermeister hier jetzt noch einmal zu Protokoll geben
würde, dass das tatsächlich so gehandhabt werden soll, müsste unser Antrag nicht förmlich abgestimmt werden.
In der kompakten und wachsenden Stadt werden
derzeit zahlreiche Wohnungen benötigt bei gleichzeitigem Bedarf von attraktiv gestalteten Freiräumen. Deshalb sollen nach Einstellung des Planverfahrens zum Bebauungsplan Nr. 83 in den
Quartieren im Umfeld des Otto-Runki-Platzes
nach § 34 Baugesetzbuch Gebäude genehmigt
werden, die sich an der Bebauung an der Nord-
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seite der Eisenbahnstraße orientieren. Es müssen auch Ersatzfreiflächen im Zuge der Bebauung
des Parkbogens Ost neu geschaffen werden.
Auch wenn über dem unmittelbaren Hallenteil der
Schwimmhalle eine mehrgeschossige Bebauung
wirtschaftlich kaum darstellbar sein dürfte, gehen
wir dennoch davon aus, dass über dem an der
Eisenbahnstraße straßenbegleitenden Anbau mit
Sanitär-, Umkleide- und Servicebereichen sowie
einer Zuschauertribüne eine städtische Einrichtung wie die Stadtteilbibliothek in integrierter Lage
untergebracht wird, die ebenso wie die Schwimmhalle von den Leipzigern verschiedener Generationen nachgefragt sein wird, wie dies in der letzten
Woche auch vom Oberbürgermeister kommuniziert wurde. Im Gegensatz zu Wohnungen lässt
sich die Schwimmhalle mit einem kompakten Sanitärtrakt, einem Treppenhaus und einem Aufzugsschacht bauphysikalisch auch besser abschotten. Deshalb werden wir der Vorlage zustimmen. - Danke.
Oberbürgermeister Jung: Herr Schlegel, die erbetene Protokollnotiz gebe ich gerne:
Im bisherigen Geltungsbereich des
B-Plans Nr. 83 soll für die wenigen noch
verbleibenden Baulücken im Rahmen
von planungsrechtlichen Beratungen auf
eine der Umgebung der Eisenbahnstraße angepasste Blockrandbebauung
hingewirkt werden.
Damit ist dieser Änderungsantrag obsolet. - Herr
Elschner.
Stadtrat Elschner (Bündnis 90/Die Grünen):
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Im PögeHaus haben Sie gesagt: Die Stapellösung wird
kommen. - Ich gehe davon aus, dass die Zustimmung zu dieser Vorlage ein erster Schritt ist hin zu
dieser Stapellösung. Können Sie uns eventuell
noch einmal sagen, wie das weitere Verfahren ist?
Das wäre sehr hilfreich, auch für die Öffentlichkeit.
Manchen interessiert das doch. - Danke.
Oberbürgermeister Jung: Es deutet sich eine
Lösung an, dass dort eine konstruktive kooperative Form gefunden wird, das Grundstück auszunutzen. „Stapeln“ will ich nicht versprechen, sondern eine weitere Nutzung neben der Schwimmhalle. Aber ich denke, es ist noch zu früh, das öffentlich zu kommunizieren. - Nein, ich habe noch
nicht mehr gesagt, sondern nur, eine Nutzung in
Richtung medizinische Versorgung wäre denkbar.
Dann kommen wir zur Abstimmung dieser Vorlage. Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Verlaufsprotokoll vom 27.06.2018
Abstimmung: Vier Enthaltungen, einige Gegenstimmen. Mit Mehrheit so beschlossen.
19.21 Bebauungsplan Nr. 445 „Wohnquartier
Zur Alten Brauerei“; Stadtbezirk Nordwest, Ortsteil Lützschena-Stahmeln;
Aufstellungsbeschluss (VI-DS-05669)
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
Gibt es Wortwünsche? - Bitte schön, Frau Ziegler.
Ortsvorsteherin Ziegler: Sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister! Verehrte Stadträte! Gäste auf
der Tribüne sehe ich nicht mehr. Ja, der Ortschaftsrat hat beschlossen und möchte dazu auch
die Zustimmung des Stadtrats erhalten, dass
schon im Rahmen des Aufstellungsbeschlusses
gewisse Prämissen gesetzt werden. Dem Ortschaftsrat ist es sehr wichtig, dass vorab festgelegt wird, dass im Rahmen dieses B-Plans ein
Einkaufsmarkt mit einer Größe von 799 Quadratmetern errichtet wird, was dort möglich ist.
Wir begrüßen das Vorhaben, dass dort Wohnungsbau entstehen soll. Wer unseren Ortsteil
kennt, weiß, dass auf diesem Areal seit 1991 eine
Brache herumdümpelt, deren Zustand sich zunehmend verschlechtert hat. Wenn sich jetzt ein
Investor gefunden hat, der dieses Vorhaben stemmen kann, sind wir sehr froh darüber. Wir wollen
aber rechtzeitig die Sicherheit haben, dass auch
die Bedürfnisse der Ortschaft Berücksichtigung
finden. Das ist zum einen ein Kindergarten. Dieser
ist vom Investor bereits zugesagt und wird geplant.
Das andere, was noch nicht komplett in Sack und
Tüten ist, ist die Errichtung des Einkaufsmarkts.
Dort muss die Stadt, auf deren Grundstück das
vorgesehen ist, auf die Zustimmung des Investors
warten. Es müssen gegebenenfalls Arrangements
für Flächen getroffen werden, damit dort überhaupt ein Einkaufsmarkt mit Parkplätzen entstehen kann. Da wir wissen, dass der Investor die
Sache beschleunigen möchte, ist es durchaus angezeigt, noch während der Planungsphase diese
konkrete Festlegung mitaufzunehmen.
Ich bitte daher unserem Antrag zuzustimmen,
dass die vorgestellten Ziele und Zwecke der Planung in den Aufstellungsbeschluss mit aufgenommen werden und das vorrangige Ziel des Ortschaftsrats und des INSEK, Schaffung der Rahmenbedingungen für die Ansiedlung eines Nahversorgungsmarkts mit einer Größe von 799 Quadratmetern, mit dem Bebauungsplan umzusetzen
ist. - Danke.
S e i t e | 18
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Herr Oberbürgermeister! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Vor einer Reihe von Jahren ist das Baugesetzbuch dahin gehend geändert worden, dass
Nahversorger bis zu einer Größe von unter
800 Quadratmetern genehmigungsfähig sind.
Wenn ich es vor einigen Wochen oder Monaten
recht gesehen habe, ist im Bereich LützschenaStahmeln ein kleinerer Nahversorger abgerissen
worden, möglicherweise weil er sich nicht getragen hat. Es ist aber damit zu rechnen, dass ein
Nahversorger dieser Größenordnung eher funktionieren wird.
Oberbürgermeister Jung: Nach meinem Dafürhalten - Frau Ziegler, helfen Sie mir - gibt es sehr
große Hoffnungen, dass der Beschluss des Ortschaftsrats so umgesetzt werden kann. Meines
Erachtens kann ich das so übernehmen. Es ist
zwar niemand vom Stadtplanungsamt heute hier,
aber ich sehe darin kein Problem.
Ortsvorsteherin Ziegler: Der andere Markt
wurde nicht abgerissen, weil er die Bedürfnisse
nicht ausreichend befriedigen konnte, sondern
weil es andere Bestrebungen des Betreibers gab,
die an der Stelle aber nicht ermöglicht wurden.
Derzeit entsteht ein neuer Einkaufsmarkt in Stahmeln. Allerdings werden beide Ortsteile durch
neue Wohngebiete erweitert, sodass wir den Bedarf hier sehen. Im Moment sind wir ohne jede
Einkaufsmöglichkeit.
Oberbürgermeister Jung: Ich kenne die Situation vor Ort sehr gut. Ich denke, es ist kein Problem, Herr Schlegel. Wir können den Beschluss
des Ortschaftsrats so übernehmen: Errichtung eines Einkaufsmarkts mit einer Größe von
799 Quadratmetern.
Ich bitte um Ihr Handzeichen, wenn Sie gegen
diesen Beschluss stimmen. - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
19.22 Feststellung des Jahresabschlusses
für das Wirtschaftsjahr 01.01.2016 bis
31.12.2016 für den Eigenbetrieb Verbund Kommunaler Kinder- und Jugendhilfe (VI-DS-05685)
Einreicher: Dezernat Finanzen
Gibt es dazu Wortwünsche? - Gibt es Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
Wir fahren fort Tagesordnungspunkt 19.26:
Oberbürgermeister Jung: Herr Schlegel.
Verlaufsprotokoll vom 27.06.2018
19.26 Ausbildung und Gewinnung von Erzieherinnen und Erziehern in der Stadt
Leipzig (VI-DS-05749)
Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung
19.26.1 dazu ÄA (VI-DS-05749-ÄA-01)
Einreicher: SPD-Fraktion
19.26.2 dazu ÄA (VI-DS-05749-ÄA-02)
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
19.26.3 dazu ÄA (VI-DS-05749-ÄA-03)
Einreicher: SPD-Fraktion
19.26.4 dazu ÄA (VI-DS-05749-ÄA-04)
Einreicher: Jugendhilfeausschuss
19.26.5 Duale Ausbildung für Erzieher und Erzieherinnen (VI-A-05151)
Einreicher: SPD-Fraktion
19.26.6 dazu VSP (VI-DS-05151-VSP-01)
Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung
Ich bitte Kollegen Hörning um eine kurze Einführung, auch im Hinblick auf die Änderungsanträge.
Bürgermeister Hörning: Sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen und
Herren! Wir haben Ihnen unter TOP 19.26 die Vorlage „Ausbildung und Gewinnung von Erzieherinnen und Erziehern in der Stadt Leipzig“ vorgelegt
sowie einen Verwaltungsstandpunkt zu einem damit verbundenen Fraktionsantrag. Ich will mich
hier jetzt auf die Verwaltungsvorlage fokussieren.
Es liegen dazu vier Änderungsanträge vor, für deren Intention wir uns sehr herzlich bedanken. Sie
zeigen, dass wir hier nicht nur über Baulichkeit
und Planungsmittel reden, sondern auch über die
Frage der personellen Ausstattung, was in der
Diskussion im Jugendhilfeausschuss wie auch in
anderen Ausschüssen, die sich damit beschäftigt
haben, seinen Niederschlag gefunden hat.
Ich möchte Ihnen folgende Vorgehensweise zu
den vier Änderungsanträgen vorschlagen:
Im ÄA-01 der SPD-Fraktion geht es im Kern um
eine Überprüfung von einigen Punkten. Diesen
Änderungsantrag würden wir übernehmen.
Ebenfalls übernehmen können wir den ÄA-04 des
Jugendhilfeausschusses. Dieser Änderungsantrag schlägt vor, Beschlusspunkt 3 der Vorlage dahin gehend zu ändern, dass auch Studentinnen
und Studenten der einschlägigen Berufsakademien im Rahmen der geplanten Förderung bei
freien Trägern inkludiert werden. Diesem Vorschlag können wir folgen.
S e i t e | 19
Zum ÄA-02 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
und zum ÄA-03 der SPD-Fraktion will Ihnen einen
Verbundvorschlag machen. In beiden Anträgen
geht es im Kern um die Frage: Wie viele Ausbildungsplätze stellt die Verwaltung im Jahr 2018 hier reden wir vom Schuljahresbeginn am 13. August 2018 - zur Verfügung? Wir haben jetzt ein
Verfahren durchgeführt und konnten für die
25 Ausbildungsplätze, die in der Vorlage vorgesehen sind, 25 Bewerber gewinnen. Ich kann Ihnen
ganz offen sagen: Im Bewerberpool waren nur
27 qualifizierte Bewerber.
Von daher möchte ich Ihnen vorschlagen, den
Satz wie folgt zu ändern: dass wir im Jahr 2018
bis zu 35 Personen für die Ausbildung zum Erzieher gewinnen und wir für das Jahr 2019/2020 als
Ziel 50 Ausbildungsplätze vorgeben, wie auch
übereinstimmend in den Änderungsanträgen von
SPD und Grünen so aufgeführt.
Mit dem Verbund der beiden Änderungsanträge,
die wir in dieser Form übernehmen würden, sowie
der Übernahme der Änderungsanträge 01 und 04
möchte ich Sie um Zustimmung zur Verwaltungsvorlage bitten. Uns ist es wichtig, in diesem Feld
Erfahrungen zu sammeln. Wir wollen nicht zwanghaft Menschen für die Erzieherausbildung gewinnen; wie gesagt, zurzeit gibt es gar keine Bewerber dafür. In der Tat ist es ein Ding der Unmöglichkeit, zwischen dem heutigen Tag und dem 13. August weitere 25 Ausbildungsplätze zu füllen, die
natürlich auch bei den Schulen personell untersetzt werden müssen.
Von daher bedanken wir uns für den Impuls und
schlagen Ihnen vor, dass wir für das Jahr 2018 bis
zu 35 Ausbildungsplätze für Erzieher einplanen
und dies auch mit den entsprechenden Finanzmitteln untersetzen und uns für das Jahr 2019/2020
auf 50 Ausbildungsplätze verständigen. - Vielen
Dank.
Oberbürgermeister Jung: Ich habe eine Wortmeldung von Frau Dr. Lauter.
Stadträtin Dr. Lauter (DIE LINKE): Sehr geehrte
Damen und Herren Stadträte! Ich hoffe, dass Ihre
ungeteilte Aufmerksamkeit dem Geschehen in der
Ratsversammlung gilt. Weiter hoffe ich, dass nicht
gerade jetzt ein Tor fällt. - Ich möchte mich kurzfassen: Wir tragen Anliegen und Sinn der Vorlage
mit.
Über die Anforderungen, die mit dem künftigen
Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern in Leipzig
einhergehen, sind wir uns hier sicher einig. Dass
die Stadt dafür selbst in Verantwortung geht, ist
völlig in Ordnung. Dass dafür auch mehr Personal
benötigt wird, ist selbstverständlich. Und dass
Verlaufsprotokoll vom 27.06.2018
mehr Ausbildung und mehr Personal zu mehr
Ausgaben führen, ist die logische Konsequenz.
Dass freie Träger bei ihrer Ausbildung unterstützt
werden sollen, macht Sinn. Insofern tragen wir
auch die Anliegen der Änderungsanträge 01 bis
04 mit. Ich denke, das ist auch im Sinne des eben
benannten Verwaltungsvorschlags.
Ein Wort aber noch zum SPD-Antrag 05151 „Duale Ausbildung für Erzieherinnen und Erzieher“.
Liebe Kolleginnen und Kollegen der SPDFraktion, könnte es sein, dass Sie hier - Überraschung! - auf die Arbeit der Verwaltung gesetzt
und einen Parallelantrag formuliert haben, der der
Vorlage verdächtig ähnlich sieht? Wie Sie sicher
wissen, hat die Verwaltung an diesem Thema
schon gearbeitet, bevor Sie damit aus der Hüfte
kamen. Hat sich Ihr Antrag damit nicht von selbst
erledigt?
Liebe Verwaltung, hier wäre wieder eine klasse
Möglichkeit gewesen, es den Stadträten wieder
einmal so richtig zu zeigen, indem Sie voller Stolz
und hier auch einmal völlig zu Recht sagen: Ablehnung, weil Verwaltungshandeln. - Aber nein,
ein Sachstandsbericht tut es auch. Der SPDFraktion lassen wir das jedenfalls nicht durchgehen. - Ich danke für die Aufmerksamkeit.
Oberbürgermeister Jung: Herr Schmidt.
Stadtrat Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen): Sehr
geehrter Herr Oberbürgermeister! Liebe Kolleginnen und Kollegen Stadträte! Die Vorlage schlägt
einen richtigen Weg ein. Bereits vor sechs Jahren
hatte meine Fraktion den Antrag „Ausbildungsoffensive für Erzieher*innen in Leipzig“ gestellt und
darin auf den riesigen Bedarf aufmerksam gemacht und Strategien eingefordert, die Kapazitäten zu erhöhen. Auch die berufsbegleitende Ausbildung wurde in diesem Zusammenhang von uns
thematisiert.
Damals gab es neun Fachschulen, die die Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieher*in angeboten haben, heute sind es bereits 16. Aktuell haben wir jährlich etwa 2.000 Absolventen, 2012 waren es noch 350 weniger. Die Erhöhung der Ausbildungskapazitäten spiegelt also schon auch den
gewachsenen Bedarf wider; diese müssen aber
auch künftig weiter anwachsen. Denn entsprechend Ihrer Antwort, Herr Hörning, auf eine Anfrage der SPD-Fraktion vom August vergangenen
Jahres benötigen wir zwischen 200 und 400 weitere Fachkräfte jährlich, um die neu dazukommenden Kitaplätze sowie die altersbedingten Abgänge von Erzieher*innen zu kompensieren.
Eine berufsbegleitende Ausbildung ist daher eine
wunderbare Möglichkeit, bereits erfahrenes und
S e i t e | 20
wechselwilliges Personal für den Kitabereich zu
gewinnen und von Beginn der Ausbildungszeit an
an die Stadt oder auch die Freien Träger als Arbeitgeber zu binden.
Warum dies dann so zaghaft mit jährlich 25 Ausbildungsplätzen angegangen wird, leuchtet mir
und meiner Fraktion nicht so recht ein. Sowohl der
Bedarf als auch das Angebot liegen deutlich darüber. Natürlich kostet es Geld, dies zu tun. Wenn
wir die Ausbildungskapazitäten erhöhen, müssen
wir auch mehr Geld zur Verfügung stellen. Aber
die Vorteile überwiegen doch deutlich die Kosten,
meine Damen und Herren.
Ständig hören wir, wie schwer es bereits heute ist,
unterjährig eine Kita zu eröffnen und ans Netz zu
bringen, weil außerhalb der Absolventenzeiten
kaum Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt verfügbar
sind. Beim Runden Tisch Kita, der am vergangenen Montag zusammenkam, wurde auch gesagt,
dass die benötigten Ausbildungsplätze an den Berufsschulen fehlen würden, wenn man jetzt die
Zahl der berufsbegleitenden Plätze einfach erhöhen würde. Ich muss Ihnen sagen, dass ich das
für ein vorgeschobenes Argument halte und
möchte noch mal Ihre Antwort auf die besagte Anfrage vom August zitieren. Dort sagten Sie, Herr
Hörning:
Die berufsbegleitende Ausbildung wird
derzeit an sechs Fachschulen in Leipzig
angeboten. Dies entspricht dem aktuellen Bedarf. Die exemplarische Nachfrage bei einer Fachschule ergab, dass
diese flexibel auf ein Ansteigen des Bedarfs an berufsbegleitender Ausbildung
reagieren kann.
Darunter verstehe ich mehr als nur zwei Plätze.
Insofern schlagen wir vor, dies offensiv anzugehen. Nutzen Sie die Bewerberlage - es waren
deutlich mehr als die 27 qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber, die Sie eben angeführt haben -, und erhöhen Sie die Ausbildungszahlen!
Die beiden Bewerberinnen oder Bewerber, die
jetzt keine Berücksichtigung fanden, sind sich ja
wahrscheinlich noch im Verfahren. Ich denke, Absagen wurden noch nicht erteilt; denn das ist ja
erst wenige Tage her.
In dem Zusammenhang möchte ich den Änderungsantrag der SPD-Fraktion, der ja ein Änderungsantrag zu unserem Änderungsantrag ist,
übernehmen. - Ich glaube, das steht uns zu und
weniger der Verwaltung; denn das ist weniger ein
Änderungsantrag zur Verwaltungsvorlage als zu
unserem Änderungsantrag. - Dieser trägt unserem Anliegen Rechnung, die Ausbildungszahlen
deutlich zu erhöhen, ermöglicht aber der Verwaltung zumindest im anstehenden Ausbildungsjahr
Verlaufsprotokoll vom 27.06.2018
eine Übergangslösung, die über 25, aber gegebenenfalls unter 50 Ausbildungsplätzen liegen
könnte. Meiner Meinung nach sollte man sich
nicht an der untersten Grenze von 27 Plätzen orientieren, sondern noch einmal sondieren, ob es
nicht doch noch mehr geeignete Bewerberinnen
und Bewerber gab.
Hinsichtlich des Antrags des Jugendhilfeausschusses möchte ich auch noch einige Worte verlieren, auch wenn Sie, Herr Hörning, schon gesagt haben, dass Sie den Antrag übernehmen.
Freie Träger betreiben etwa drei Viertel aller Kitas
in Leipzig. Sie sind unverzichtbar; ich glaube, da
sind wir uns alle einig. Mit ihnen wurden in den
vergangenen Jahren und vor allem in den letzten
Monaten harte Verhandlungen hinsichtlich der Finanzierung des Leistungsbereichs geführt und
neue Verträge geschlossen, die ihnen eine Ausfinanzierung und damit eine Wirtschaftlichkeit garantieren, aber eben auch nicht wesentlich darüber hinausgehen. Sie agieren gemeinnützig und
haben bei der Absicherung dieser für die Stadt so
enorm wichtigen Aufgabe der Kinderbetreuung
mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie die
Stadt selbst. Sie stehen genauso vor den Herausforderungen des Fachkräftemangels und haben
daher in weiten Teilen den TVöD übernommen,
um in der Konkurrenz um die Fachkräfte mithalten
zu können.
Auch diese zahlreichen Träger bekommen regelmäßig Anfragen nach berufsbegleitender Ausbildung oder von BA-Studierenden. Die Stadt will die
Träger nun dabei unterstützen, allerdings nur mit
einer Übernahme von 50 Prozent der anfallenden
Kosten. Da muss man sich schon fragen, wie und
woher die Träger die andere Hälfte finanzieren
sollen. Die zu erarbeitende Förderrichtlinie muss
darauf Antworten finden und aus meiner Sicht
auch einen deutlich geringeren Eigenanteil als
bisher geplant ansetzen. Meine Fraktion jedenfalls - das kann ich hier schon ankündigen - wird
sich dafür einsetzen.
Wir werden die Fachkräfteherausforderung nur
mit den freien Trägern gemeinsam lösen können.
Deshalb müssen wir sie dabei tatkräftig unterstützen, statt sie schlechterzustellen und ihnen Steine
in den Weg zu legen. Insofern würde ich Sie bitten, zu unserem Änderungsantrag, für den Sie
eben nur wenige bzw. so gut wie keine Worte gefunden haben, noch einmal Stellung zu beziehen.
Er beinhaltet nämlich einige Punkte mehr der
SPD-Änderungsantrag zu unserem Änderungsantrag. Stellen Sie sich bitte dazu noch einmal inhaltlich auf! Das würde mich schon interessieren.
Lassen Sie uns bitte die Chancen, die uns geboten werden, nutzen, statt diese nur zaghaft zu verfolgen wie jahrelang beim Kitabau selbst! Sie wissen, wohin das führen kann. Wir hatten ja heute
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zum Schulbau eine Riesenvorlage zu beschließen. Insofern würde ich Sie bitten, unseren Änderungsantrag, sofern er von der Verwaltung nicht
übernommen wird, zu unterstützen. - Vielen Dank.
Oberbürgermeister Jung: Herr Zenker.
Stadtrat Zenker (SPD): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Werte Kolleginnen und Kollegen
Stadträte! Zunächst: Herr Schmidt, vielen Dank
für Ihre Rede und das Übernehmen unseres Änderungsantrags. In der Tat war die Intention: bis
zu 50 Ausbildungsplätze, weil jetzt nur noch sechs
Wochen verbleiben, um entsprechend qualifizierte Bewerber einzustellen. Von daher kann der
Stellenbedarf, den Sie in Ihrem Beschlusspunkt 3
beschreiben, nur so angepasst werden, wie man
Bewerber dafür findet.
Ich möchte vorweg noch etwas zur Rede von Frau
Dr. Lauter sagen. Ich finde es ein bisschen bedauerlich, dass Sie mit einer Unterstellung enden, indem Sie sagen: Das lassen wir Ihnen nicht durchgehen. - Ich möchte an einen Antrag der SPDFraktion vom Mai 2012 erinnern. Schon damals
haben wir gefordert, dass die Stadtverwaltung Erzieher einstellt, die eine berufsbegleitende Ausbildung absolvieren, was sie bisher nicht macht. Die
Stadtverwaltung übernimmt weitestgehend Absolventen der Henriette-Goldschmidt-Schule. Hinzu
kommen diejenigen, die sich bei der Stadt bewerben. Aber eine berufsbegleitende Ausbildung hat
die Stadt bisher weder angeboten noch Bewerber
eingestellt.
Nach fast fünf Jahren des Wartens hatten wir im
letzten Jahr eine Anfrage dazu gestellt. Aus der
Antwort auf unsere Anfrage hat Herr Schmidt
eben zitiert. Es wurde da auch gesagt, dass ein
zusätzlicher Bedarf von knapp 200 Erziehern besteht. Allein im letzten Jahr mussten 400 Erzieher
zusätzlich eingestellt werden. Bis 2020 sind 832
Erzieher mehr notwendig.
Ganz konkret aufgrund der Antwort auf diese Anfrage haben wir unseren Antrag im Dezember
2017 gestellt. Es war unter Umständen ein Fehler,
dass wir nach zweiter Lesung nicht darauf gepocht haben, ihn hier im Rat zu behandeln. Das
ärgert mich auch deshalb, weil die Stadtverwaltung parallel zu unserem Antrag eine Vorlage erarbeitet hat und damit unseren Antrag überflüssig
macht. Ganz ehrlich, mich hat überrascht, dass
die von uns vorgeschlagenen 25 Ausbildungsplätze eins zu eins übernommen wurden. Gut, es
kommen jetzt noch zehn weitere Plätze für Absolventen der Berufsakademien dazu. Aber ich kann
hier guten Gewissens sagen: Das ist ein Antrag
aus der Feder der SPD-Fraktion und nicht aus der
Feder der Verwaltung. Dazu stehe ich und werde
das auch weiterhin so verteidigen.
Verlaufsprotokoll vom 27.06.2018
Nichtsdestotrotz schließen wir uns gern dem Antrag der Grünen an, weil auch wir den Bedarf
deutlich höher einschätzen. Meine letzte Information ist, dass 30 Erzieherstellen bei der Stadtverwaltung unbesetzt sind. Wenn der Bedarf weiter
steigt - und davon ist nicht nur bei der Stadt, sondern auch bei den freien Trägern auszugehen -,
kann es dazu kommen, dass wir Kitaplätze deshalb nicht mehr besetzen können, weil Erzieherinnen und Erzieher fehlen. Wir wollen nicht, dass
eine solche Situation irgendwann eintritt.
Ich glaube auch, dass eine berufsbegleitende
Ausbildung von Erziehern für die Stadtverwaltung
eine Herausforderung ist, eben weil das neu ist.
Deswegen finde ich gut, dass in der Vorlage auch
betreuendes Personal vorgesehen ist; denn es ist
davon auszugehen, dass der Betreuungsaufwand
höher als bei ausgebildeten Erziehern sein wird.
Wenn die Stadtverwaltung diese berufsbegleitende Ausbildung, die meist über vier Jahre geht meine Frau hat selber eine gemacht -, gut betreut,
kann das auch gut sein für die Personalbindung.
Man kann darüber Personal früh an das „Unternehmen“ Stadt Leipzig binden und damit auch
Fachkräfte gewinnen, je mehr desto besser. Deswegen heißt es in unserem Änderungsantrag
auch: bis zu 50 Ausbildungsplätze in 2018 und
mindestens 50 Ausbildungsplätze ab 2019.
Ich möchte noch einmal das unterstreichen, was
Herr Schmidt gesagt hat. Lassen Sie uns bei der
Erarbeitung der Richtlinie für die freien Träger
mehr Mut beweisen und die Quoten für die Übernahme der Kosten etwas höher ansetzen! Letztendlich bringt es uns allen nichts, wenn wir uns
beim Anwerben von Fachkräften gegenseitig kannibalisieren. Von daher sollten wir prüfen, ob eine
Förderung der freien Träger über 50 Prozent hinausgehend möglich ist. Das werden wir sicherlich
im Rahmen der Diskussion zur Richtlinie noch
einmal erörtern.
Ich freue mich, dass es jetzt endlich - wie gesagt,
nicht erst seit Dezember 2017, sondern nach
sechs Jahren - so weit ist, dass die Stadt Erzieherinnen und Erzieher in berufsbegleitender Ausbildung einstellt. Ich freue mich schon auf die Berichte im Jugendhilfeausschuss und im Sozialausschuss, wie das angenommen wird und wie sich
die Auszubildenden in der Stadt zurechtfinden. Vielen Dank.
Oberbürgermeister Jung: Herr Albrecht.
Stadtrat Albrecht (CDU): Meine sehr geehrten
Damen und Herren! Auch wenn wir jetzt nicht mit
fröhlicher Miene hier sitzen: Wir werden, weil
Leipzig eine wachsende Stadt ist, dieser Vorlage
zustimmen. Wir halten es für sinnvoll, das alle
zwei, drei Jahre zu evaluieren, um zu sehen, ob
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die Zahlen an der Stelle noch richtig sind. Wir halten den Vorschlag, den Herr Hörning hier vorgetragen hat, für abstimmungsfähig. - Danke.
Oberbürgermeister Jung: Herr Hörning bitte
noch einmal.
Bürgermeister Hörning: Vielen Dank für die Diskussion. Ich habe es jetzt so verstanden, dass der
Änderungsantrag der SPD-Fraktion von den Grünen übernommen wurde, sodass im Beschlussvorschlag jetzt die Formulierung „bis zu 50 im Jahr
2018“ steht. Sie hatten zu Recht gefragt, Herr
Schmidt, wie wir zu Ihrem Beschlusspunkt 3 stehen. Wir würden beim Änderungsantrag 04 des
Jugendhilfeausschusses bleiben und diesen
übernehmen wollen. Beschlusspunkt 3 Ihres Antrags würden wir so nicht übernehmen. Aber Sie
haben dort auch noch einen Beschlusspunkt 4 formuliert, den wir übernehmen würden als Auftrag,
uns beim Freistaat für die praxisorientierte Erzieherinnenausbildung einzusetzen. Das habe ich in
der Tat in der Stellungnahme vorhin leider nicht
erwähnt. Von daher: Übernahme von Beschlusspunkt 4 des Änderungsantrags der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.
Oberbürgermeister Jung: Vor der Abstimmung
Herr Zenker noch mal.
Stadtrat Zenker (SPD): Können Sie noch etwas
zu dem Vorschlag der Grünen bezüglich des einzustellenden Betreuungspersonals sagen? Wird
die Anzahl der Stellen angepasst, wenn es gelingt, mehr Bewerber zu gewinnen, oder wird die
Anzahl spätestens nächstes Jahr entsprechend
angepasst?
Bürgermeister Hörning: Wir haben jetzt den Änderungsantrag mit der Formulierung „bis zu 50
Ausbildungsplätze“ übernommen. Von Herrn Albrecht habe ich vernommen, dass er sich meinen
Vorschlag „bis zu 35 Ausbildungsplätze“ zu eigen
gemacht hat. Von daher stehen diese beiden Optionen im Raum. Beide Zahlen sind größer als 25.
Wir nehmen das als Auftrag wahr, die Zahl der zu
gewinnenden Bewerber, die wir nach Eignung,
Leistung und Befähigung auswählen und zu denen wir auch eine entsprechende Qualitätsaussage treffen - es geht ja nicht nur darum, Menschen in Arbeit zu bringen, sondern auch um eine
fachliche Einschätzung, ob die Bewerber diese
Ausbildung gut erfüllen und leisten können -, im
Jahr 2018 mit dem Zielpunkt 13.08. zu erhöhen,
über 25 hinaus. Wie viele es am Ende genau sein
werden, kann ich Ihnen jetzt noch nicht sagen. Es
werden hoffentlich mehr sein als 27.
Verlaufsprotokoll vom 27.06.2018
Oberbürgermeister Jung: Herr Zenker, ich habe
noch eine Nachfrage zu Ihrem ursprünglichen Änderungsantrag unter TOP 19.26.1. Ist der jetzt obsolet, oder muss er noch abgestimmt werden?
Stadtrat Zenker (SPD): … (akustisch unverständlich)
Oberbürgermeister Jung: Okay. - Dann kommen wir jetzt zur Abstimmung. Wir haben den ÄA01 der SPD-Fraktion übernommen. Wir haben
den ÄA-04 des Jugendhilfeausschusses übernommen. Der ÄA-03 der SPD-Fraktion ist jetzt im
ÄA-02 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen enthalten, damit erledigt. Aus dem ÄA-02 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen haben wir Beschlusspunkt 4 übernommen. Über die Beschlusspunkte
1 bis 3 muss jetzt noch abgestimmt werden, oder
habe ich das falsch verstanden, Herr Schmidt?
Stadtrat Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen): Zu
den Punkten 1 und 2 unseres Änderungsantrags
hat sich die SPD-Fraktion mit ihrem Änderungsantrag ja positioniert. Diesen haben wir übernommen, und das hat dann wiederum die Verwaltung
übernommen. So habe ich es jetzt verstanden. Es
geht darin ja um die Spanne „zwischen 25 und
50“.
Übrig bleibt jetzt noch der fettgedruckte Satz in
Beschlusspunkt 3. Dieser ist als Signal zu verstehen, das bei der Bearbeitung der Förderrichtlinie
Beachtung finden soll. Dass freie Träger gemeinnützig arbeiten, darin sind wir uns alle sicherlich
einig. Daher sollte das auch übernommen werden
können. Die Verwaltung hat damit einen gewissen
Spielraum, wie weit sie die freien Träger am Ende
unterstützt. Es ist zwar ein Eigenanteil gesetzlich
vorgeschrieben; aber ob dieser bei 5 Prozent oder
bei 50 Prozent oder irgendwo dazwischen liegt, ist
eine Sache, die in der Förderrichtlinie fixiert werden muss. Daher soll dieser Satz zur Kenntnis genommen werden.
Oberbürgermeister Jung: Das klingt plausibel.
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freie Träger, die in der Tat Unterstützung brauchen. Hier sollten wir differenziert vorgehen. Wir
möchten uns nicht vorweg durch eine allgemeine
Stellungnahme binden. Der Beschlusspunkt 3 in
der Formulierung des Jugendhilfeausschusses
gibt uns ausreichend den Auftrag, eine Verwaltungsvorschrift zur Förderung der freien Träger zu
erstellen. Das werden wir tun im Lichte der Situation bei den freien Trägern. Wie gesagt, deren Situation ist sehr unterschiedlich. Wir werden diese
Verwaltungsvorschrift auch im Lichte dieser unterschiedlichen Situation bei den freien Trägern entwerfen, sie im Jugendhilfeausschuss vorstellen
und dann auch so umsetzen.
Oberbürgermeister Jung: Herr Schmidt, müssen wir jetzt etwas abstimmen? - Meines Erachtens ist doch jetzt alles aufgelöst. - Gut. Mit der
Übernahme des Änderungsantrags 04 des Jugendhilfeausschusses und der Formulierung „bis
zu 50“ sowie des Änderungsantrags 01 der SPDFraktion ist das jetzt eine runde Sache. - Ich sehe,
Sie sind einverstanden.
Noch eine Wortmeldung von Herrn Zenker.
Stadtrat Zenker (SPD): Wir haben hier jetzt nur
über diese 50 Ausbildungsplätze geredet. Ich
habe Herrn Hörning so verstanden und habe auch
Herrn Schmidt gerade noch mal gefragt, dass Sie
quasi zu Protokoll geben: Wenn mehr Bewerber
gewonnen werden können, werden auch die Personalstellen für deren Betreuung dementsprechend angepasst.
Oberbürgermeister Jung: Jawohl.
Zur Abstimmung der Vorlage. Wer stimmt gegen
die Vorlage zu TOP 19.26? - Enthaltungen?
Abstimmung: Eine Enthaltung. Mit großer Mehrheit so beschlossen.
Es erübrigt sich damit die Abstimmung über TOP
19.26.2, weil damit aufgehoben, positiv.
19.27 Sitzungsplan der Ratsversammlung für
das Jahr 2019 (VI-DS-05890)
Einreicher: Oberbürgermeister
Bürgermeister Hörning: Ich hatte gesagt: Wir
übernehmen die in Ihrem Antrag vorgeschlagene
Änderung von Beschlusspunkt 3 nicht. Wir übernehmen Beschlusspunkt 3 des Änderungsantrags
des Jugendhilfeausschusses. Das hat der Oberbürgermeister ja auch schon zugesagt. Die finanzielle Situation der freien Träger ist sehr verschieden. Es gibt freie Träger, die sehr auskömmlich
wirtschaften und die eine berufsbegleitende Ausbildung auch jetzt schon machen. Und es gibt
Garantiert gibt es keine Überschneidung mit der
Fußballweltmeisterschaft. Selbst wenn, spielte
das jetzt keine Rolle mehr. - Es gibt auch keine
Überschneidung mit der Frauen-Fußball-WM,
auch keine mit der Fußballeuropameisterschaft.
Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Fünf Gegenstimmen, keine Enthaltungen. Mit großer Mehrheit so beschlossen.
Verlaufsprotokoll vom 27.06.2018
19.28 Besetzung Wahlausschuss Schöffenwahl (VI-DS-05956)
Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung
Gibt es Wortwünsche? - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Einstimmig.
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Informationen I
21.1 Bericht zur Umsetzung des Konzeptes
zur Finanzierung des ÖPNV in der Stadt
Leipzig und Betrauung der LVB für die
Jahre 2015 und 2016 inkl. Gesamtbericht
nach VO (EG) 1370/2007 für das Jahr
2016 (VI-Ifo-05503)
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
Ich bitte um Kenntnisnahme.
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21.2 Finanzbericht zum 31.12.2017 (VI-Ifo05736-NF-01)
Einreicher: Dezernat Finanzen
Hier gebe ich zu Protokoll: Auf Seite 5 muss der
letzte Satz im letzten Absatz wie folgt heißen:
Zum anderen werden höhere Zuschreibungen auf das Finanzanlagevermögen
verschiedener verbundener Unternehmen, Beteiligungen und Sondervermögen in Höhe von insgesamt 30,3 Millionen Euro zu verzeichnen sein.
Ich bitte um Kenntnisnahme des Berichts.
Damit sind wir am Ende einer denkwürdigen Sitzung - mit einer historischen Niederlage unserer
Fußballnationalmannschaft und mit einem Sieg,
wenn man so will, nämlich Ihrer Zustimmung zu
einer Vorlage der Stadtverwaltung mit historischer
Dimension. Dafür danke Ihnen noch einmal ganz
herzlich.
Alles Gute und schönen Feierabend!
Oberbürgermeister:
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Schriftführer:
Stadtrat Habicht:
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Stadtrat Pellmann:
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Protokollant:
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