Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1065905.pdf
Größe
1,3 MB
Erstellt
14.06.16, 10:05
Aktualisiert
05.12.18, 16:39
Stichworte
Inhalt der Datei
Postanschrift: Stadt Leipzig - 04092 Leipzig
Mitglieder der Ratsversammlung
der Stadt Leipzig
Bürgermeister der Stadt Leipzig
Ortsvorsteher
Telefon
Fax
0341 123-2119
0341 123-2105
e-mail
bfr@leipzig.de
Datum
10.06.2016
Sehr geehrte Damen und Herren,
zur Sitzung der Ratsversammlung der Stadt Leipzig
am Mittwoch, dem 22.06.2016, 14:00 Uhr
Raum: Sitzungssaal des Stadtrates, Neues Rathaus, Martin-Luther-Ring 4-6, 04109 Leipzig
lade ich Sie recht herzlich ein.
Die Tagesordnung ist diesem Schreiben beigefügt.
Die Beratungsunterlagen wurden Ihnen bereits über die Fraktionsgeschäftsstellen bzw. per Post
zugestellt.
Mit freundlichem Gruß
Burkhard Jung
Ratsversammlung 22.06.2016
Seite 1
Stadt Leipzig
Ratsversammlung
- VI. Wahlperiode -
10.06.2016
TAG E S O R D N U N G
1
Eröffnung und Begrüßung
2
Feststellung der Beschlussfähigkeit
3
Feststellung der Tagesordnung
4
Bekanntgabe von Beschlüssen aus
nichtöffentlicher Sitzung
5
Niederschrift
5.1
Niederschrift der Sitzung vom 20.04.2016
- Teil II: Verlaufsprotokoll
5.2
Niederschrift der Sitzung vom 18.05.2016
- Teil I: Beschlussprotokoll
- Teil II: Verlaufsprotokoll
5.3
Niederschrift der Sitzung vom 09.06.2016
- Teil I: Beschlussprotokoll
6
Eilentscheidung des Oberbürgermeisters
7
Mandatsveränderungen
7.1
Feststellung von Hinderungsgründen bei gewählten
Stadträten (2. Änderung)
DS-00784/14-DS-02
Einreicher: Oberbürgermeister
7.2
Verpflichtung eines Stadtrates durch den
Oberbürgermeister
Ratsversammlung 22.06.2016
Seite 2
8
Wichtige Angelegenheit der Stadtbezirksbeiräte
gem. § 5 Abs. 5 der Geschäftsordnung der
Stadtbezirksbeiräte
8.1
Entwicklungskonzeption Naturbad Nordost
Einreicher: Stadtbezirksbeirat Nordost
9
Einwohneranfragen (Der Tagesordnungspunkt wird
gg.17.00 Uhr aufgerufen)
9.1
Halten und Parken im Stadtteil Plagwitz/ Schleußig
VI-WA-1951-NF-2-DS-3
Beschlussfassung
VI-EF-02870
Einreicher: André Paul
9.2
Haushaltsmittel der Leipziger Schulen
Einreicher: Petra Elias, Sylvia Kolbe, Linda Maciejewski
9.3
Fluglärmmessungen/Fluglärmmessstationen
VI-EF-02872
schriftl. Beantwortung
VI-EF-02919
Einreicher: Dr. Gerd Naether
10
Petitionen (werden nach TOP Einwohneranfragen
aufgerufen)
10.1
Petition zum Ausbau des Margeritenweges - Hauptweg
VI-P-02464
Einreicher: Petitionsausschuss
10.2
Petition zur Entfernung des Sanddornwegs und
gegebenenfalls analoger Wege wie z.B. den
Mossbeerweg aus der Anlage der
Straßenreinigungssatzung (Straßenverzeichnis)
VI-P-02802
Einreicher: Petitionsausschuss
11
Besetzung von Gremien
11.1
Information zur Besetzung der beschließenden und
beratenden Ausschüsse und des Ältestenrates durch
die Fraktionen (10. Änderung)
DS-00768/14-DS-10
Einreicher: Oberbürgermeister
11.2
Information zur Besetzung des zeitweise beratenden
Ausschusees (1. Änderung)
VI-DS-01537-DS-02
Einreicher: Oberbürgermeister
11.3
Migrantenbeirat - Bestellung der Mitglieder und
Stellvertreter (1. Änderung)
VI-DS-01122-DS-01
Einreicher: Oberbürgermeister
11.4
Stadtbezirksbeirat Leipzig-Ost - Bestellung der
Mitglieder (4. Änderung)
VI-DS-01143-DS-04
Einreicher: Oberbürgermeister
Seite 3
12
Wahl und Entsendung der Vertreter der Stadt
Leipzig in Aufsichtsräte, Zweckverbände und
Gremien, in denen die Stadt Mitglied ist
12.1
Vertreter der Stadt Leipzig in der
Verbandsversammlung Zweckverband Abfallwirtschaft
Westsachsen (2. Änderung)
VI-DS-00867-DS-02
Einreicher: Oberbürgermeister
12.2
Vertreter der Stadt Leipzig im Aufsichtsrat der Zoo
Leipzig GmbH (2. Änderung der Besetzung vom
21.01.2015 gemäß VI-DS-00913)
VI-DS-00913-DS-02
Einreicher: Oberbürgermeister
13
Anträge zur Aufnahme in die Tagesordnung und
Verweisung in die Gremien gem. § 5 Abs. 3 - 5 der
Geschäftsordnung (Die Anträge finden Sie in der
aktualisierten elektronischen Version der TO in
Allris)
14
Anträge zur Beschlussfassung
14.1
Aufwertung des Mariannenparks- NEUFASSUNG
(ehem. Antrag V/A 350)
VI-A-01341
Einreicher: CDU-Fraktion
14.2
Evaluation, Rahmenkonzept und Qualitätsentwicklung
in der Schulsozialarbeit
VI-A-01403
Einreicher: SPD-Fraktion
14.3
Leistungsevaluation der Schulsozialarbeit
VI-A-02404
Einreicher: CDU-Fraktion
14.4
Strategie gegen linksextremistisch motivierte Gewalt
VI-A-01916
Einreicher: CDU-Fraktion
14.5
Strategien zur Eindämmung sowie Verhinderung einer
Zunahme politisch und extremistisch motivierter Gewalt
in unserer Stadt
VI-A-02305
Einreicher: Stadträte R. Hobusch, S. Morlok
14.6
Einberufung eines Runden Tisches "Gewaltfreies
Leipzig"
VI-A-02323
Einreicher: AfD-Fraktion
14.7
Transparenz bei Haushaltsplanvorentscheidungen
einräumen
VI-A-01926-NF-02
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
14.8
Mittelstandsfreundliche Kommunalverwaltung
VI-A-02002
Einreicher: SPD-Fraktion
Seite 4
14.9
Aufstockung der SPRINT-Mittel für mehr Sprach- und
KulturmittlerInnen für Angebote Freie Träger
VI-A-02107
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Einreicher: SPD-Fraktion
14.10
Schaffung eines Rad- und Fußweges in der
"Kleinpösnaer Straße" zwischen "Stötteritzer
Landstraße" und Kesselgrund bzw. weiter nach
Kleinpösna, Bepflanzung des Feldrains zur
Verhinderung von Schneeverwehungen und
Bodenerosionen
VI-A-02254
Einreicher: Ortschaftsrat Holzhausen
14.11
Straßenbenennung im Gewerbegebiet "Sprio"
VI-A-02258
Einreicher: Ortschaftsrat Holzhausen
14.12
Städtische Förderung von Einzelmaßnahmen zur
Verbesserung der Alters- und Behindertengerechtigkeit
von Wohnungen
VI-A-02410-NF-03
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
14.13
Änderung des Planungsbeschlusses zu Sanierungsund Modernisierungsmaßnahmen des offenen
Freizeittreffs Klingenthaler Straße 14 in Leipzig Thekla,
Vorlage VI-DS-02147
VI-A-02412
Einreicher: CDU-Fraktion
14.14
Grundstücksmarktbericht
VI-A-02468-NF-02
Einreicher: SPD-Fraktion
14.15
Menschenwürdige Pfandsammlung
VI-A-02501-NF-03
Einreicher: Jugendbeirat/Jugendparlament
14.16
Umsetzung des Maßnahmeplans im integrierten
Verkehrskonzept Altlindenau
VI-A-02502
Einreicher: Stadtrat Ch. Schulze, Stadträtin N.-P. Witte
Stadtrat D. von der Heide, Stadtrat M. Weickert
14.17
Stellplatzsatzung für die Stadt Leipzig erarbeiten!
VI-A-02505
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
14.18
Anforderungen des Vereinssportes in Schulsporthallen
hinreichend berücksichtigen
VI-A-02684
Einreicher: SPD-Fraktion
15
Anfragen an den Oberbürgermeister
15.1
Unvollständige Information des Stadtrates durch die
Baubürgermeisterin bzgl. Seniorenwohnanlage Amalie
VI-F-02918
Einreicher: CDU-Fraktion
Seite 5
15.2
Ist der Kinderschutz noch gewährleistet?
VI-F-02921
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
15.3
Kommunale Gebühren für Fernbusanbieter
VI-F-02856
Einreicher: SPD-Fraktion
15.4
Verkehrskonzept für Großveranstaltungen im Umfeld
der Red Bull Arena und der Arena Leipzig
VI-F-02889
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
15.5
Bisheriger Nutzen des Dialogforums Flughafen LeipzigHalle und der Stelle Fluglärmschutzkoordinator/in
hinsichtlich der Zielstellung "Fluglärmreduzierung" im
Vergleich zu den angefallenen Kosten
VI-F-02916
Einreicher: AfD-Fraktion
15.6
Steuermessbeträge in den eingemeindeten Ortsteilen
Einreicher: Ortschaftsrat Lützschena-Stahmeln
15.7
Bildungs- und Teilhabepaket (BuT)
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
15.8
Position der Verwaltung zu den aktuellen
Forderungspapieren von Behindertenverbänden
VI-F-02847
schriftl. Beantwortung
VI-F-02825
schriftl. Beantwortung
VI-F-02911
Einreicher: CDU-Fraktion
15.9
Nutzungs- und Betreiberkonzept "Völkerfreundschaft"
VI-F-02922
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
15.10
Entwicklung der Leipziger Medien- und
Kreativwirtschaft
VI-F-02923
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
15.11
Quo Vadis strategische Liegenschaftspolitik und
Konzeptvergabe?
VI-F-02890
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
15.12
Baumfällungen am Felsenkeller
VI-F-02891
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
15.13
Wie entwickelt sich die Alttextiliensammlung in Leipzig?
VI-F-02892
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
15.14
Umsetzung des Stadtratsbeschlusses zur Errichtung
einer Kindertagesstätte in der Holbeinstraße
VI-F-02893
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
15.15
Experimenteller Einsatz von "CITYTREES" zur
Verbesserung der Leipziger Luftqualität
VI-F-02894
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Seite 6
15.16
"Variowohnungen" - Ist das Förderprogramm des
Bundes für Studentenwohnungen auch erfolgreich in
Leipzig?
VI-F-02898
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
15.17
Umsetzung des Antrages A-00700/14-NF-003
"Änderung der Hauptsatzung" der Fraktion DIE LINKE
VI-F-02934
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
15.18
Weitere Mobilitätsstationen in der Könneritzstraße?
VI-F-02950
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
15.19
Sanierung von LWB-Objekten in Leipzig-Connewitz und
in der Südvorstadt
VI-F-02826
Einreicher: Stadträtin J. Nagel
15.20
Versammlungsfreiheit zum Katholikentag
VI-F-02913
Einreicher: Stadträtin J. Nagel
15.21
Wiederbelebung der gastronomischen Nutzung in den
Ratskellern Schönefeld und Wahren
VI-F-02933
schriftl. Beantwortung
Einreicher: Stadtrat A. Maciejewski, Stadtrat U. Rothkegel
15.22
Instandsetzungs- und Erneuerungspauschale RL KStB
schriftl. Beantwortung
VI-F-02932
schriftl. Beantwortung
Einreicher: Stadtrat M. Weber
15.23
Kampagne "Wir sind Leipziger"
VI-F-02944
Einreicher: Stadtrat R. Hobusch
15.24
Kulturbürgermeisterwahl, Ratsversammlung vom
18.Mai 2016
VI-F-02952
schriftl. Beantwortung
Einreicher: Stadtrat A. Maciejewski
16
Bericht des Oberbürgermeisters
17
Spenden, Schenkungen und ähnliche
Zuwendungen
17.1
Entscheidung über die Annahme von Spenden,
Schenkungen der Stadt Leipzig und ähnliche
Zuwendungen gem. § 73 (5) SächsGemO bis April
2016
VI-DS-02831-NF-01
Einreicher: Dezernat Finanzen
18
Vorlagen I
Seite 7
18.1
Erneute Bestellung von Herrn Enrico Lübbe zum
Intendanten und Ersten Betriebsleiter des
Eigenbetriebes Schauspiel Leipzig
VI-DS-02778
Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung
Einreicher: Dezernat Kultur
18.2
Besetzung der Abteilungsleiterstelle Stadtentwicklung
im Stadtplanungsamt
VI-DS-02742
Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung
18.3
Termine der Sitzungen des Stadtrates und des
Verwaltungsausschusses sowie des Ältestenrates für
das Jahr 2017
VI-DS-02902
Einreicher: Oberbürgermeister
18.4
Satzung über ein besonderes Vorkaufsrecht;
Stadtbezirk Nord, Ortsteil Wiederitzsch;
Satzungsbeschluss
VI-DS-02914
EILBEDÜRFTIG
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
18.5
Bebauungsplan Nr. E-139 "VHW - ehemaliges
Holzveredlungswerk", 1. Änderung
Ergänzung und Präzisierung der Planungsziele
VI-DS-02917
EILBEDÜRFTIG
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
18.6
1. Änderung zum Beschluss VI-DS-01827:
Außerplanmäßige Auszahlungen gemäß § 79 (1)
SächsGemO zur Errichtung einer Unterkunft für
Asylbewerber/-innen und Geduldete in
Systembauweise auf dem Gelände "An der Alten
Messe", An den Tierkliniken ohne Nr.
VI-DS-01827-DS-01
EILBEDÜRFTIG
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
18.7
Überplanmäßige Aufwendungen entspr. § 79 (1)
SächsGemO für das Jahr 2016 für den
Leistungsbereich Hilfen zur Erziehung für unbegleitete
minderjährige Ausländer (Budgeteinheit 51_364_2ZW)
VI-DS-02780
EILBEDÜRFTIG
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
18.8
1. Nachtrag zur Zweckvereinbarung zur Übertragung
der Aufgabenträgerschaft für gebietsüberschreitende
Buslinien
VI-DS-02287-NF-01
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
18.9
"Baufeldfreimachung am Industriepark Nord im Bereich
GE 11 bis 12, tlws. durch Umverlegung einer 110-kVFreileitungstrasse als Erdkabel zur Herstellung der
Verkaufsfähigkeit"
VI-DS-02547
Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit
Seite 8
18.10
Satzung über die Benutzung und die Gebühren in
Unterkünften für Wohnungsnotfälle und Asylbewerber
sowie andere ausländische Flüchtlinge in Leipzig
VI-DS-02237
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
18.11
Einrichtung einer Oberschule am Standort Ratzelstraße
26 - entsprechend § 24 Sächsisches Schulgesetz und
überplanmäßige Aufwendungen / Auszahlungen gemäß
§ 79 (1) SächsGemO im Haushaltsjahr 2016
VI-DS-02432
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
18.12
1. Änderung zum Baubeschluss Einrichtung
Gymnasium Gorkistr. 15 und 25 - Gesamtsanierung der
Gebäude RBV 1866/13 vom 11.12.2013 infolge
Kostenfortschreibung und Bestätigung einer
überplanmäßigen Auszahlung nach § 79 (1)
SächsGemO und einer außerplanmäßigen
Verpflichtungsermächtigung nach § 81 (5) SächsGemO
VI-DS-02532
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
18.13
Beförderung von Grundschüler/innen aus Thekla zur
Schule Portitz
VI-DS-01867-DS-02
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
18.14
Konzept zur Kinder- und Jugendbeteiligung der Stadt
Leipzig
VI-DS-01526
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
18.15
Wirtschaftsplan 2016 für den Städtischen Eigenbetrieb
Behindertenhilfe
VI-DS-01971-NF-01
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
18.16
Bibliotheksentwicklungskonzeption - Fortschreibung
2016 - 2020
VI-DS-02215
Einreicher: Dezernat Kultur
18.17
Prüfbericht Zusammenlegung der
Wirtschaftsfördergesellschaften LGH GmbH & Co KG,
LGH Service GmbH und Saatzucht Plaußig GmbH Eigentümerziele der LGH GmbH & Co KG und LGH
Service GmbH
VI-DS-02089-DS-01
Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit
18.18
Bebauungsplan Nr. 421 "Fahrradfachmarkt auf der
Alten Messe"; Stadtbezirk Mitte, Ortsteil ZentrumSüdost; Billigungs- und Auslegungsbeschluss
VI-DS-02393
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
18.19
Weiterführung der Leipziger Koordinierungsstelle
Berufs- und Studienorientierung ab 01.01.2017
VI-DS-02402-NF-01
Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit
Seite 9
18.20
ESF-Fördergebiet Schönefeld 2014-2020
(RL Nachhaltige soziale Stadtentwicklung ESF 20142020)
VI-DS-02423
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
18.21
Fachkräfteallianz Leipzig - Handlungskonzept und
Regionalbudget für die Jahre 2016 bis 2020
VI-DS-02473
Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit
18.22
Revolvierender Fonds für "Kompensationsmaßnahmen
für Naturschutz vorziehen" (A 107/15) i.V. mit
überplanmäßigen Aufwendungen nach § 79 (1)
SächsGemO in 2016
VI-DS-02520
Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport
Einreicher: Dezernat Finanzen
18.23
Verfahrensregelung zur Bearbeitung von
Änderungsanträgen der Fraktionen, einzelnen
Stadträten, Beiräten und Ortschaftsräten sowie
Bürgereinwänden zum Haushaltsplanentwurf
VI-DS-02702
Einreicher: Dezernat Finanzen
18.24
Feststellung des Jahresabschlusses der Stadt Leipzigs
zum 31.12.2012 (Vermögensrechnung, Ergebnis- und
Finanzrechnung einschließlich Teilrechnungen,
Anhang) und Rechenschaftsbericht sowie
Schlussbericht des Rechnungsprüfungsamtes an den
Stadtrat über die Prüfung des Jahresabschlusses der
Stadt Leipzig zum 31.12.2012
VI-DS-02540
Einreicher: Dezernat Finanzen
18.25
Feststellung des Jahresabschlusses für das
Wirtschaftsjahr 01.01.2014 bis 31.12.2014 für den
Eigenbetrieb Theater der Jungen Welt
VI-DS-02564
Einreicher: Dezernat Finanzen
18.26
Feststellung des Jahresabschlusses für das
Wirtschaftsjahr 01.01.2014 bis 31.12.2014 für den
Eigenbetrieb Musikschule Leipzig "Johann Sebastian
Bach"
VI-DS-02630
Einreicher: Dezernat Finanzen
18.27
Feststellung des Jahresabschlusses für das
Wirtschaftsjahr 01.01.2014 bis 31.12.2014 für den
städtischen Eigenbetrieb Gewandhaus zu Leipzig
VI-DS-02686
Einreicher: Dezernat Finanzen
18.28
Bebauungsplan Nr. 397.1 "Stadtraum Bayerischer
Bahnhof - Teilbereich Dösner Weg Nord"
Stadtbezirk Mitte, Ortsteil Zentrum Süd-Ost
Aufstellungsbeschluss
VI-DS-02551
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Seite 10
18.29
Bau- und Finanzierungsbeschluss Prager Straße
zwischen Johannisplatz und Gutenbergplatz
VI-DS-02576
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
18.30
Bau- und Finanzierungsbeschluss Georg-SchwarzStraße von Philipp-Reis-Straße bis Hans-DrieschStraße und Bestätigung einer überplanmäßigen
Auszahlung nach § 79 (1) SächsGemO
VI-DS-02665
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
18.31
Bau- und Finanzierungsbeschluss Holzhäuser Straße
zwischen Baumeyerstraße und Gleisschleife
VI-DS-02682
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
18.32
Satzung zur 4. Änderung der Satzung über die
Erhebung der Zweitwohnungsteuer in der Stadt Leipzig
VI-DS-02689
Einreicher: Dezernat Finanzen
18.33
Fortführung der städtischen Kofinanzierung des
Projektes SCHAUPLATZ (Aktivierungshilfe für
Jugendliche und junge Erwachsene)
VI-DS-02714
Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit
18.34
Übertragung von Kassengeschäften an Dritte im Amt
für Jugend, Familie und Bildung - Schola Cantorum
Leipzig
VI-DS-02490
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
19
Aktueller Sachstand und weitere Planungen der
Unterbringung von Geflüchteten in der
Zuständigkeit der Stadt Leipzig
20
Informationen I
20.1
Bericht zur städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme
"SCHÖNAUER VIERTEL"
VI-DS-02451
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
20.2
Bewerbung Leipzigs zur Kulturhauptstadt Europas
2025 – Sachstandsbericht und Handlungsempfehlung
VI-DS-02705
Einreicher: Dezernat Kultur
20.3
Bericht zur Schwerbehindertenabgabe - Haushaltsjahr
2015
VI-DS-02733
Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung
Seite 11
Stadt Leipzig
Ratsversammlung
VI. Wahlperiode
Leipzig, 11.07.2016
NIEDERSCHRIFT
Ratsversammlung
am 22.06.2016
Teil 1:
Beschlussprotokoll
SI/2016/746
-2Stadt Leipzig
Ratsversammlung
VI. Wahlperiode
Niederschrift
Ratsversammlung
Sitzungsbeginn:
14:00 Uhr
Sitzungsende:
21:30 Uhr
Ort, Raum:
Sitzungssaal des Stadtrates, Neues Rathaus, Martin-Luther-Ring 4-6, 04109
Leipzig
Anwesende Mitglieder
Vorsitz
Herr Burkhard Jung
reguläre Mitglieder
(Verwaltung)
Herr Karsten Albrecht
Herr Andreas Faulhaber
Herr Stefan Georgi
Herr Achim Haas
Herr Andreas Habicht
Herr Gerd Heinrich
Frau Jessica Heller
Frau Sabine Heymann
Herr Jens Lehmann
Herr Ansbert Maciejewski
Frau Andrea Niermann
Herr Nils Oberstadt
Herr Konrad Riedel
Herr Claus-Uwe Rothkegel
Herr Frank Tornau
Herr Michael Weickert
Herr Thomas Zeitler
Herr Adam Bednarsky
Frau Beate Ehms
Herr Reiner Engelmann
Frau Mandy Gehrt
Herr William Grosser
Herr Marco Götze
Frau Skadi Jennicke
Frau Carola Lange
Frau Ilse Lauter
Frau Birgitt Mai
Frau Juliane Nagel
Herr Sören Pellmann
Frau Franziska Riekewald
Herr Siegfried Schlegel
Herr Steffen Wehmann
Frau Naomi-Pia Witte
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
-3Herr Heiko Bär
Herr Axel Dyck
Frau Ute Elisabeth Gabelmann
Herr Andreas Geisler
Frau Ingrid Glöckner
Frau Ute Köhler-Siegel
Herr Claus Müller
Herr Heiko Oßwald
Frau Katharina Schenk
Herr Christian Schulze
Herr Sebastian Walther
Herr Mathias Weber
Frau Nicole Wohlfarth
Herr Christopher Zenker
Frau Petra Cagalj Sejdi
Herr Dieter Deissler
Herr Tim Elschner
Frau Katharina Krefft
Frau Annette Körner
Frau Judith Künstler
Frau Nicole Christiane Lakowa
Frau Gesine Märtens
Herr Michael Schmidt
Herr Daniel von der Heide
Herr Holger Hentschel
Herr Tobias Keller
Herr Christian Kriegel
Herr Jörg Kühne
Herr Alexej Danckwardt
Herr René Hobusch
Herr Sven Morlok
Herr Enrico Böhm
Ortsvorsteher
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(AfD)
(AfD)
(AfD)
(AfD)
(fraktionslos)
(fraktionslos)
(fraktionslos)
(fraktionslos)
Herr Denis Achtner
Herr Andreas Diestel
Herr Thomas Hoffmann
Herr Matthias Kopp
Abwesende Mitglieder
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(parteilos)
reguläre Mitglieder
Herr Falk Dossin
Herr Swen Kuthe
Frau Margitta Hollick
Frau Anett Ludwig
Herr Norman Volger
(CDU)
(CDU)
(DIE LINKE)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(Bündnis 90/Die Grünen)
- entschuldigt - entschuldigt - entschuldigt - entschuldigt - entschuldigt -
Ortsvorsteher
Herr Berndt Böhlau
Herr Peter Freydank
Herr Roland Geistert
(Freie Wählergemeinschaft Seehausen)
(FDP)
(LUV)
abwesend
- entschuldigt abwesend
-4Herr Stefan Köster
Frau Annemarie Opitz
Herr Hans-Jürgen Raqué
Frau Ines Richter
Herr Heinz Walther
Herr Volker Woitynek
Frau Margitta Ziegler
(parteilos)
(Bürgerinitiative Pro
Engelsdorf)
(CDU)
(FFW-P)
(SPD)
(CDU)
(BI 1990)
abwesend
- entschuldigt - entschuldigt abwesend
abwesend
abwesend
abwesend
-5Protokoll:
(öffentlich)
TOP 1
Eröffnung und Begrüßung
TOP 2
Feststellung der Beschlussfähigkeit
teilt mit, dass um 14:03 Uhr 65 Stadträtinnen und Stadträte = 91 % anwesend gewesen seien. Somit ist die Ratsversammlung beschlussfähig.
TOP 3
Feststellung der Tagesordnung
Oberbürgermeister Jung gibt die Vertagung der Tagesordnungspunkte 5.2, 14.9, 14.11, 18.27, 18.28
und 20.2 bekannt
TOP 4
Bekanntgabe von Beschlüssen aus nichtöffentlicher Sitzung
TOP 5
Niederschrift
TOP 5.1
Niederschrift der Sitzung vom 20.04.2016
- Teil II: Verlaufsprotokoll
Die Ratsversammlung stellt die Niederschrift - Teil II Verlaufsprotokoll fest.
TOP 5.2
Niederschrift der Sitzung vom 18.05.2016
- Teil I: Beschlussprotokoll
- Teil II: Verlaufsprotokoll
vertagt
TOP 5.3
Niederschrift der Sitzung vom 09.06.2016
- Teil I: Beschlussprotokoll
Die Ratsversammlung stellt die Niederschrift - Teil II Beschlussprotokoll fest.
TOP 6
Eilentscheidung des Oberbürgermeisters
TOP 7
Mandatsveränderungen
-6-
TOP 7.1
Feststellung von Hinderungsgründen bei gewählten Stadträten (2. Änderung)
Vorlage: DS-00784/14-DS-02
Einreicher: Oberbürgermeister
Beschluss:
Die Ratsversammlung stellt gemäß § 34 Abs. 1 Satz 2 SächsGemO das Ausscheiden von
Frau Dr. Skadi Jennicke (DIE LINKE)
aus dem Stadtrat auf Grund des Vorliegens eines Hinderungsgrundes gem. § 32 Abs. 1 Nr. 1 SächsGemO fest.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
TOP 7.2
Verpflichtung eines Stadtrates durch den Oberbürgermeister
Oberbürgermeister Jung verpflichtet Herrn Werner Kujat als Stadtrat.
TOP 8
Wichtige Angelegenheit der Stadtbezirksbeiräte gem. § 5 Abs. 5 der Geschäftsordnung der Stadtbezirksbeiräte
TOP 8.1
Entwicklungskonzeption Naturbad Nordost
Vorlage: VI-WA-1951-NF-2-DS-3
Einreicher: Stadtbezirksbeirat Nordost
Beschluss:
1. Die Verwaltung wird beauftragt, für das Naturbad Nordost unter frühzeitiger Bürgerbeteiligung
ein Entwicklungskonzept für die Zukunft zu erstellen.
2. Die Vorplanungsmittel in Höhe von 35.000,00 € zur Beauftragung des Entwicklungskonzeptes
werden in das PSP- Element 1.100.55.1.0.01.01 - Öffentliche Park- und Grünanlagen, Kostenart:
42112000, Unterhaltung baulicher Außenanlagen - des Amtes für Stadtgrün und Gewässer im
Jahr 2018 im Rahmen der Haushaltsplanung zusätzlich eingestellt.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
TOP
8.1.1
dazu VSP
Vorlage: VI-WA-01951-VSP-01
Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport
- zur Kenntnis genommen TOP 9
Einwohneranfragen (Der Tagesordnungspunkt wird gg.17.00 Uhr aufgerufen)
-7-
TOP 9.1
Halten und Parken im Stadtteil Plagwitz/ Schleußig
Vorlage: VI-EF-02870
Einreicher: André Paul
- wird schriftlich beantwortet TOP 9.2
Haushaltsmittel der Leipziger Schulen
schriftl. Beantwortung
Vorlage: VI-EF-02872
Einreicher: Petra Elias, Sylvia Kolbe, Linda Maciejewski
- wird schriftlich beantwortet TOP 9.3
Fluglärmmessungen/Fluglärmmessstationen
Vorlage: VI-EF-02919
Einreicher: Dr. Gerd Naether
Antwort: BM Rosenthal
TOP 10
Petitionen (werden nach TOP Einwohneranfragen aufgerufen)
TOP 10.1 Petition zum Ausbau des Margeritenweges - Hauptweg
Vorlage: VI-P-02464
Einreicher: Petitionsausschuss
Beschluss:
Durch die Verwaltung werden die Anlieger über die zu entrichtenden Erschließungs- bzw. Straßenausbaubeiträge bei einem grundhaften Ausbau der Straße informiert. Bei mehrheitlicher Zustimmung der
Anlieger wird der Margeritenweg in das ab 2019 zu überarbeitende "Mittelfristige Investitionsprogramms
des Straßen- und Brückenbaus 2013 - 2020" aufgenommen.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
TOP
10.1.1
dazu VSP
Vorlage: VI-P-02464-VSP-01
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
- zur Kenntnis genommen TOP 10.2 Petition zur Entfernung des Sanddornwegs und gegebenenfalls analoger
Wege wie z.B. den Mossbeerweg aus der Anlage der Straßenreinigungssatzung (Straßenverzeichnis)
Vorlage: VI-P-02802
Einreicher: Petitionsausschuss
-8Beschluss:
Die Verwaltung beauftragt den Eigenbetrieb Stadtreinigung im Zuge der Überprüfung der Reinigungsklassen des gesamten Straßennetzes mit der Prüfung zur Entfernung des Sanddornwegs und analoger
Wege wie z.B. den Moosbergweg aus der Anlage der Straßenreinigungssatzung (Straßenverzeichnis).
Abstimmungsergebnis: mehrheitlich angenommen bei 4 Gegenstimmen und 2 Stimmenthaltungen
TOP
10.2.1
dazu VSP
Vorlage: VI-P-02802-VSP-01
Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport
- zur Kenntnis genommen TOP 11
Besetzung von Gremien
TOP 11.1 Information zur Besetzung der beschließenden und beratenden Ausschüsse
und des Ältestenrates durch die Fraktionen (10. Änderung)
Vorlage: DS-00768/14-DS-10
Einreicher: Oberbürgermeister
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung nimmt folgende geänderte Zusammensetzung des Betriebsausschusses Kulturstätten zur Kenntnis:
Fraktion
DIE LINKE
Mitglied
Werner Kujat
DIE LINKE
Mandy Gehrt
DIE LINKE
Marco Götze
CDU
Ansbert Maciejewski
CDU
Andrea Niermann
CDU
Michael Weickert
SPD
SPD
Bündnis 90/Die Grünen
Axel Dyck
Ute Elisabeth Gabelmann
Annette Körner
Bündnis 90/Die Grünen
Dr. Gesine Märtens
AfD
Jörg Kühne
Stellvertreter
Beate Ehms, Margitta Hollick,
Adam Bednarsky
Beate Ehms, Margitta Hollick,
Adam Bednarsky
Beate Ehms, Margitta Hollick,
Adam Bednarsky
Stefan Georgi, Nils Oberstadt,
Jens Lehmann
Stefan Georgi, Nils Oberstadt,
Jens Lehmann
Stefan Georgi, Nils Oberstadt,
Jens Lehmann
Heiko Bär, Christian Schulze
Heiko Bär, Christian Schulze
Dr. Nicole Christiane Lakowa, Petra Cagalj Sejdi
Dr. Nicole Christiane Lakowa, Petra Cagalj Sejd
Christian Kriegel
-92. Die Ratsversammlung nimmt folgende geänderte Zusammensetzung des Ältestenrates zur Kenntnis:
Fraktion / Funktion
DIE LINKE
CDU
SPD
Bündnis 90/Die Grünen
AfD
Vorsitzender
Mitglied
Sören Pellmann
Claus-Uwe Rothkegel
Axel Dyck
Norman Volger
Tobias Keller
Oberbürgermeister Burkhard
Jung
Stellvertreter
Franziska Riekewald
Frank Tornau
Heiko Oßwald
Katharina Krefft
Jörg Kühne
-
3. Die Ratsversammlung nimmt folgende geänderte Zusammensetzung des Verwaltungsauschusses zur
Kenntnis:
Fraktion / Funktion
DIE LINKE
DIE LINKE
DIE LINKE
DIE LINKE
CDU
Mitglied
Franziska Riekewald
Sören Pellmann
William Grosser
Steffen Wehmann
Dr. Sabine Heymann
CDU
Andrea Niermann
CDU
Achim Haas
CDU
Claus-Uwe Rothkegel
SPD
Heiko Oßwald
SPD
Axel Dyck
SPD
Andreas Geisler
Bündnis 90/Die Grünen
Katharina Krefft
Bündnis 90/Die Grünen
Norman Volger
Bündnis 90/Die Grünen
Daniel von der Heide
AfD
Oberbürgermeister
Tobias Keller
Oberbürgermeister
Burkhard Jung
Stellvertreter
Margitta Hollick, Naomi-Pia Witte, Mandy Gehrt
Margitta Hollick, Naomi-Pia Witte, Mandy Gehrt
Margitta Hollick, Naomi-Pia Witte, Mandy Gehrt
Margitta Hollick, Naomi-Pia Witte, Mandy Gehrt
Michael Weickert, Jens Lehmann, Ansbert Maciejewski
Michael Weickert, Karsten Albrecht, Ansbert Maciejewski
Michael Weickert, Karsten Albrecht, Ansbert Maciejewski
Michael Weickert, Jens Lehmann, Ansbert Maciejewski
Ingrid Glöckner, Christopher Zenker, Christian
Schulze
Ingrid Glöckner, Christopher Zenker, Christian
Schulze
Ingrid Glöckner, Christopher Zenker, Christian
Schulze
Dieter Deissler, Annette Körner, Dr. Nicole
Christiane Lakowa
Dieter Deissler, Annette Körner, Dr. Nicole
Christiane Lakowa
Dieter Deissler, Annette Körner, Dr. Nicole
Christiane Lakowa
Jörg Kühne
-
4. Die Ratsversammlung nimmt folgende geänderte Zusammensetzung des Fachsausschusses Kultur
zur Kenntnis:
Fraktion
DIE LINKE
Mitglied
Werner Kujat
DIE LINKE
Mandy Gehrt
DIE LINKE
Marco Götze
CDU
Nils Oberstadt
Stellvertreter
Naomi-Pia Witte, Margitta Hollick, Adam
Bednarsky
Naomi-Pia Witte, Margitta Hollick, Adam
Bednarsky
Naomi-Pia Witte, Margitta Hollick, Adam
Bednarsky
Jessica Heller, Stefan Georgi, Ansbert
-10-
CDU
Andrea Niermann
CDU
Michael Weickert
SPD
SPD
Bündnis 90/Die Grünen
Bündnis 90/Die Grünen
AfD
Axel Dyck
Katharina Schenk
Annette Körner
Dr. Gesine Märtens
Tobias Keller
Maciejewski
Jessica Heller, Stefan Georgi, Ansbert
Maciejewski
Jessica Heller, Stefan Georgi, Ansbert
Maciejewski
Sebastian Walther, Christian Schulze
Sebastian Walther, Christian Schulze
Katharina Krefft, Petra Cagalj Sejdi
Katharina Krefft, Petra Cagalj Sejdi
Jörg Kühne
5. Die Ratsversammlung nimmt folgende geänderte Zusammensetzung des Fachausschusses Sport zur
Kenntnis:
Fraktion / Organisation
DIE LINKE
DIE LINKE
DIE LINKE
CDU
CDU
CDU
SPD
SPD
Bündnis 90/Die Grünen
Bündnis 90/Die Grünen
AfD
Olympiastützpunkt Leipzig
Stadtsportbund Leipzig
Sächsischer Behindertenund Rehabilitationssportverband e.V.
Mitglied
Margitta Hollick
Sören Pellmann
Adam Bednarsky
Andreas Faulhaber
Ansbert Maciejewski
Jens Lehmann
Christopher Zenker
Sebastian Walther
Michael Schmidt
Petra Cagalj Sejdi
Holger Hentschel
Dr. Winfried Nowack
Michael Mamzed
Christian Rösler
Stellvertreter
Juliane Nagel, Mandy Gehrt, Werner Kujat
Juliane Nagel, Mandy Gehrt, Werner Kujat
Juliane Nagel, Mandy Gehrt, Werner Kujat
Achim Haas, Konrad Riedel, Nils Oberstadt
Achim Haas, Konrad Riedel, Nils Oberstadt
Achim Haas, Konrad Riedel, Nils Oberstadt
Heiko Oßwald, Andreas Geisler
Heiko Oßwald, Andreas Geisler
Dr. Judith Künstler, Dr. Gesine Märtens
Dr. Judith Künstler, Dr. Gesine Märtens
Christian Kriegel
-
6. Die Ratsversammlung nimmt folgende geänderte Zusammensetzung des Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau zur Kenntnis:
Fraktion / Funktion
DIE LINKE
Mitglied
Siegfried Schlegel
DIE LINKE
Carola Lange
DIE LINKE
Franziska Riekewald
CDU
Swen Kuthe
CDU
Dr. Sabine Heymann
CDU
Thomas Zeitler
SPD
SPD
Bündnis 90/Die Grünen
Ingrid Glöckner
Mathias Weber
Daniel von der Heide
Stellvertreter
Reiner Engelmann, Steffen Wehmann,
Werner Kujat
Reiner Engelmann, Steffen Wehmann,
Werner Kujat
Reiner Engelmann, Steffen Wehmann,
Werner Kujat
Nils Oberstadt, Frank Tornau, Andreas
Habicht
Nils Oberstadt, Frank Tornau, Andreas
Habicht
Nils Oberstadt, Frank Tornau, Andreas
Habicht
Claus Müller, Ute Elisabeth Gabelmann
Claus Müller, Ute Elisabeth Gabelmann
Dieter Deissler, Dr. Nicole Christiane Lakowa
-11Bündnis 90/Die Grünen
Tim Elschner
AfD
Tobias Keller
sachkundige/r Einwohner/in Gerald Schäfer
sachkundige/r Einwohner/in Prof. Ronald Scherzer-Heidenberger
sachkundige/r Einwohner/in Fritjof Mothes
sachkundige/r Einwohner/in Regierungsbaumeister
Dipl.-Ing. Ingo Fischer
sachkundige/r Einwohner/in Dipl.-Ing. Franziska Motz
sachkundige/r Einwohner/in Dipl.-Ing. Rolf Sondershaus
sachkundige/r Einwohner/in Dipl-Ing. Christel Sommer
Dieter Deissler, Dr. Nicole Christiane Lakowa
Christian Kriegel
-
7. Die Ratsversammlung nimmt folgende geänderte Zusammensetzung des Fachausschuss Jugend,
Soziales, Gesundheit und Schule zur Kenntnis:
Fraktion
DIE LINKE
DIE LINKE
DIE LINKE
CDU
Mitglied
Margitta Hollick
Adam Bednarsky
Naomi-Pia Witte
Jens Lehmann
CDU
Michael Weickert
CDU
Karsten Albrecht
SPD
SPD
Bündnis 90/Die Grünen
Bündnis 90/Die Grünen
AfD
Ute Köhler-Siegel
Christopher Zenker
Dr. Gesine Märtens
Katharina Krefft
Christian Kriegel
Stellvertreter
Juliane Nagel, Marco Götze, Werner Kujat
Juliane Nagel, Marco Götze, Werner Kujat
Juliane Nagel, Marco Götze, Werner Kujat
Andreas Habicht, Jessica Heller, Ansbert
Maciejewski
Andreas Habicht, Jessica Heller, Ansbert
Maciejewski
Andreas Habicht, Jessica Heller, Ansbert
Maciejewski
Andreas Geisler, Sebastian Walther
Andreas Geisler, Sebastian Walther
Dr. Judith Künstler, Petra Cagalj Sejdi
Dr. Judith Künstler, Petra Cagalj Sejdi
Holger Hentschel
TOP 11.2 Information zur Besetzung des zeitweise beratenden Ausschusses (1. Änderung)
Vorlage: VI-DS-01537-DS-02
Einreicher: Oberbürgermeister
1. Die Ratsversammlung nimmt folgende geänderte Zusammensetzung des zeitweise beratenden Ausschusses “Wirtschaftsführung von Eigenbetrieben; Prüfbericht 14/2/0051 des Rechnungsprüfungsamtes“ zur Kenntnis:
Fraktion / Funktion
DIE LINKE
CDU
SPD
Bündnis 90/Die Grünen
AfD
Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses
Mitglied
Dr. Ilse Lauter
Andreas Habicht
Heiko Bär
Dieter Deissler
Holger Hentschel
Steffen Wehmann
Stellvertreter
Marco Götze
Stefan Georgi
Ute Elisabeth Gabelmann
Annette Körner
Jörg Kühne
-
-12-
TOP 11.3 Migrantenbeirat - Bestellung der Mitglieder und Stellvertreter (1. Änderung)
Vorlage: -01122-DS-01-NF-01
Einreicher: Oberbürgermeister
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung ändert den Beschluss VI-DS-01122 der Ratsversammlung vom 25.03.2015 in
seiner aktuell gültigen Fassung und beruft
Frau Mandy Gehrt (DIE LINKE) als Mitglied ,
Frau Juliane Nagel (DIE LINKE) als Stellvertreterin
sowie
Frau Anett Ludwig (Bündnis 90/Die Grünen) als Stellvertreterin
aus dem Migrantenbeirat ab.
2. Die Ratsversammlung bestellt widerruflich gemäß § 47 SächsGemO sowie § 17 Hauptsatzung der
Stadt Leipzig
Frau Juliane Nagel (DIE LINKE) als Mitglied ,
Frau Beate Ehms (DIE LINKE) als Stellvertreterin
sowie
Herrn Norman Volger (Bündnis 90/Die Grünen) als Stellvertreter
in den Migrantenbeirat.
Mit o.g. Beschluss ergibt sich folgende aktuelle Besetzung des Migrantenbeirat:
Fraktion
DIE LINKE
Bündnis 90/Die Grünen
CDU
SPD
AfD
Sowie die weiteren Mitglieder:
Mohammad Al Kilani
Ming Cheng
Janetta Clemen
Linda Ruth Coe
Alexander Gauß
Georges Gnimassoun
Özcan Karadeniz
Anastasia Krotova
Farnoosh Milde
Mitglied
Juliane Nagel
Petra Cagalj Sejdi
Dr. Norbert Spannenberger
Christopher Zenker
Christian Kriegel
Stellvertreter
Beate Ehms
Norman Volger
Konstantin Ehrmisch
Katharina Schenk
Tobias Keller
-13Chi Chinh Nguyen
Dr. Angel Miguel Ruiz Martinez
Kanwaljit Singh Sethi
Nuria Silvestre Fernández
Alexis Mariel Vidal Cabezas
Hassan Zeinel Abidine
Marcela Lidia Zuniga Medina
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
TOP 11.4 Stadtbezirksbeirat Leipzig-Ost - Bestellung der Mitglieder (4.Änderung)
Vorlage: VI-DS-01143-DS-04
Einreicher: Oberbürgermeister
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung bestellt1 gem. § 71 Abs. 1 Satz 1 SächsGemO sowie aufgrund des Ratsbeschlusses RBIV-1736/09 vom 16.09.2009 „Verfahren zur Besetzung der Stadtbezirksbeiräte" entsprechend vorliegendem Wahlvorschlag folgendes Mitglied in den Stadtbezirksbeirat Leipzig-Ost zum
22.06.2016:
Herrn Dr. Lothar Tippach (DIE LINKE)
2. Damit wird der Beschluss Nr. VI-DS-01143 vom 25.03.2015 geändert.
1
Die Bestellung erfolgt entsprechend § 39 Abs. 7 SächsGemO. Danach kann offen im Wege der Beschlussfassung bestellt werden.
Mit o.g. Beschluss ergibt sich folgende aktuelle Besetzung des Stadtbezirksbeirates Leipzig-Ost:
Fraktion
DIE LINKE
DIE LINKE
DIE LINKE
DIE LINKE
CDU
CDU
CDU
SPD
SPD
Bündnis 90/Die Grünen
AfD
Mitglied
Dr. Lothar Tippach
Monika Müller
Armin Krause
Janet Forner
Jacqueline Feller
Henry Hufenreuter
Kerstin Schmidt
Kerstin Weißgerber
Thomas Pohl
Rocco Lehmann
Dr. med. Sabine Weidnitzer
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
TOP 12
Wahl und Entsendung der Vertreter der Stadt Leipzig in Aufsichtsräte, Zweckverbände und Gremien, in denen die Stadt Mitglied ist
-14TOP 12.1 Vertreter der Stadt Leipzig in der Verbandsversammlung Zweckverband Abfallwirtschaft Westsachsen (2.Änderung)
Vorlage: VI-DS-00867-DS-02
Einreicher: Oberbürgermeister
- vertagt TOP 12.2 Vertreter der Stadt Leipzig im Aufsichtsrat der Zoo Leipzig GmbH (2. Änderung der Besetzung vom 21.01.2015 gemäß VI-DS-00913)
Vorlage: VI-DS-00913-DS-02
Einreicher: Oberbürgermeister
Beschluss:
1.
Die Ratsversammlung nimmt zur Kenntnis, dass die Stadt Leipzig gemäß § 8 Abs. 6 des Gesellschaftsvertrages der Zoo Leipzig GmbH, aufgrund des Widerrufs der Benennung, die folgenden
Personen aus dem Aufsichtsrat der Zoo Leipzig GmbH abberuft:
Herrn Michael Faber,
Frau Dr. Skadi Jennicke.
2.
Die Ratsversammlung nimmt zur Kenntnis, dass die Stadt Leipzig gemäß § 98 Abs. 2 SächsGemO
im Ergebnis des Benennungsverfahrens nach § 42 Abs. 2 Sätze 4 ff. SächsGemO i. V. m. § 8
Abs. 1 des Gesellschaftsvertrages der Zoo Leipzig GmbH folgende Personen widerruflich in den
Aufsichtsrat der Zoo Leipzig GmbH entsendet:
Frau Dr. Skadi Jennicke.
Herrn Steffen Wehmann.
3.
Die Benennung durch die Ratsversammlung gemäß Ziffer 2 erfolgt jeweils bis zur Entsendung eines
neuen Vertreters in den Aufsichtsrat der Zoo Leipzig GmbH durch die Stadt Leipzig.
Hiernach ergibt sich folgende aktuelle Besetzung der Vertreter der Stadt Leipzig im Aufsichtsrat der Zoo
Leipzig GmbH (2. Änderung der Besetzung vom 21.01.2015 gemäß VI-DS-00913)
Frau Dr. Skadi Jennicke
Herrn Torsten Bonew
Herrn Gerhard Pötzsch
Herrn Steffen Wehmann
Herrn Claus-Uwe Rothkegel
-15Herrn Konrad Riedel
Frau Alrun Tauché
Herrn Jörg Kühne
Herrn Prof. Dr. Martin Schlegel
Herrn Andreas Koch
Herrn Michael Weichert.
TOP 13
Anträge zur Aufnahme in die Tagesordnung und Verweisung in die Gremien
gem. § 5 Abs. 3 - 5 der Geschäftsordnung (Die Anträge finden Sie in der aktualisierten elektronischen Version der TO in Allris)
TOP 13.1 Erarbeitung einer Zukunftskonzeption für die Gedenkstätte Museum in der
"Runden Ecke" und
Schulmuseum bei der Weiterentwicklung unterstützen!
Vorlage: VI-A-02857
Einreicher: SPD-Fraktion
verwiesen: FA Kultur, FA Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule, Jugendhilfeausschuss, Jugendbeirat
TOP 13.2 Wanderausstellung Muslime in Deutschland
Vorlage: VI-A-02855
Einreicher: SPD-Fraktion
verwiesen: FA Kultur, FA Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule; Jugendhilfeausschuss
TOP 13.3 Umfeld-Verbesserung des Leipziger Mockau-Centers (LMC) und Optimierung
der Parkmöglichkeiten
Vorlage: VI-A-02882
Einreicher: AfD-Fraktion
verwiesen: FA Stadtentwicklung und Bau, SBB Leipzig-Nordost
TOP 13.4 Bearbeitung tierschutzrelevanter Themen im Tierschutzbeirat der Stadt Leipzig mit geänderter Besetzung
Vorlage: VI-A-02899
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
verwiesen: FA Umwelt und Ordnung, Tierschutzbeirat
-16TOP 13.5 Solarbetriebene Müllpressen – saubere, effektive und emissionsreduzierende
Abfallbehälter für Leipzig
Vorlage: VI-A-02897
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
verwiesen: FA Umwelt und Ordnung, BA Stadtreinigung
TOP 13.6 Erlebnispfade zum Waldumbau im Leipziger Auwald einrichten
Vorlage: VI-A-02906
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
verwiesen: FA Umwelt und Ordnung
TOP 13.7 Regionale Bioprodukte kommunal fördern
Vorlage: VI-A-02900
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
verwiesen: FA Umwelt und Ordnung, FA Kultur, FA Wirtschaft und Arbeit, Jugendbeirat
TOP 13.8 Errichtung eines Gedenksteins zur Mahnung an die NS-Kindereuthanasie in
Leipzig
Vorlage: VI-A-02487
Einreicher: Behindertenbeirat
verwiesen: FA Kultur, FA Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule, SBB Leipzig-Mitte
TOP 13.9 Einrichtung von Beteiligungsmöglichkeiten und Schaffung eines Beschwerdemanagements für Bewohner/-innen von Asylunterkünften und Unterkünften
für unbegleitete minderjährige Geflüchtete in Leipzig
Vorlage: VI-A-02947
Einreicher: Migrantenbeirat
verwiesen: FA Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
TOP
13.10
Papierkörbe für "Alexis-Schumann-Platz"
Vorlage: VI-A-02954
Einreicher: Jugendbeirat/Jugendparlament
verwiesen: FA Umwelt und Ordnung, BA Stadtreinigung, SBB Leipzig-Süd
TOP
13.11
öffentliche Sportplätze
Vorlage: VI-A-02955
Einreicher: Jugendbeirat/Jugendparlament
verwiesen: FA Umwelt und Ordnung, FA Stadtentwicklung und Bau, FA Sport
-17TOP
13.12
Wiederanlage der Streuobstwiese "Prager Straße" als Ersatzvornahme
Vorlage: VI-A-02966
Einreicher: Stadträtin N. Wohlfarth, Stadträtin M. Hollick
Einreicher: Stadtrat N. Volger
verwiesen: FA Umwelt und Ordnung, OR Holzhausen
TOP
13.13
Fortschreibung Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrag (VLFV)
Vorlage: VI-A-02982
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
verwiesen: Verwaltungsausschuss
TOP
13.14
Präsentation der Sammlungsbestände des Sportmuseums Leipzig
Vorlage: VI-A-02903
Einreicher: CDU-Fraktion
verwiesen: FA Kultur, FA Sport
TOP
13.15
Leipzigs kulturelle Entwicklung stärken - Kulturbeirat einrichten
Vorlage: VI-A-02962
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
verwiesen: FA Kultur, FA Allgemeine Verwaltung
TOP
13.16
Bei offiziellen städtischen Ehrungen die Akteure der Bürgergesellschaft einbinden
Vorlage: VI-A-02984
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
verwiesen: FA Allgemeine Verwaltung
TOP
13.17
Systembauweise für Schulen als Alternative für schnelleren Schulbau
Vorlage: VI-A-02983
Einreicher: SPD-Fraktion
verwiesen: FA Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule, FA Stadtentwicklung und Bau, Jugendbeirat
TOP
13.18
Umsetzung Lärmaktionsplan (LAP) und Luftreinhalteplan (LRP) Leipzig durch
Lkw-Durchfahrtsverbot
Vorlage: VI-A-02981
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
verwiesen: FA Umwelt und Ordnung
-18TOP
13.19
Umsetzung von Kunst am Bau bei kommunalen Bauvorhaben und im öffentlichen Raum
Vorlage: VI-A-02989
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
verwiesen: FA Kultur, FA Stadtentwicklung und Bau
TOP
13.20
Solarversorgung durch Straßen, Wege und Fahrradwege
Vorlage: VI-A-02991
Einreicher: Gabelmann, Ute Elisabeth
verwiesen: FA Umwelt und Ordnung, FA Stadtentwicklung und Bau
TOP
13.21
Fortentwicklung der papierlosen Ratsarbeit
Vorlage: VI-A-02992
Einreicher: Gabelmann, Ute Elisabeth
verwiesen: FA Allgemeine Verwaltung
TOP
13.22
W-Lan-Versorgung
Vorlage: VI-A-02993
Einreicher: Gabelmann, Ute Elisabeth
verwiesen: FA Wirtschaft und Arbeit, Jugendbeirat
TOP 14
Anträge zur Beschlussfassung
TOP 14.1 Aufwertung des Mariannenparks- NEUFASSUNG (ehem. Antrag V/A 350)
Vorlage: VI-A-01341
Einreicher: CDU-Fraktion
Beschluss:
1. Die Verwaltung wird beauftragt, für das Kulturdenkmal "Mariannenpark" die vorliegende Konzeption aus dem Jahre 1994 zu aktualisieren. Dabei sind im Rahmen der Nutzungsanalyse auch
die gastronomischen Anforderungen und Möglichkeiten im Park und im Umfeld des Parks besonders zu betrachten.
2. Die Planungsmittel in Höhe von 35.000,00 € zur Beauftragung dieser Planungsleistungen werden in das PSP-Element 1.100.55.1.0.01.01 - Öffentliche Park- und Grünanlagen, Kostenart:
42112000, Unterhaltung baulicher Außenanlagen - des Amtes für Stadtgrün und Gewässer im
Jahr 2017 zusätzlich eingestellt.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen bei einigen Stimmenthaltungen
-19TOP
14.1.1
dazu VSP
Vorlage: VI-A-01341-VSP-02
Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport
vom Einreicher übernommen
TOP
14.1.2
dazu ÄA
Vorlage: VI-A-01341-ÄA-02
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Beschlussvorschlag:
Auf Grundlage der Verwaltungsmeinung mit Ergänzung (fett) wird der Antrag wie folgt ersetzt:
1. Die Verwaltung wird beauftragt, für das Kulturdenkmal "Mariannenpark" die vorliegende Konzeption aus dem Jahre 1994 zu aktualisieren. Dabei sind im Rahmen der Nutzungsanalyse auch die
gastronomischen Anforderungen und Möglichkeiten im Park und im Umfeld des Parks besonders
zu betrachten.
2. Ein Bürgerbeteiligungsverfahren ist durchzuführen. Die Verwaltung wird dazu vorab beauftragt, ein Beteiligungskonzept zu erarbeiten, das dem Stadtrat als Informationsvorlage
vorzulegen ist.
3. Die Planungsmittel in Höhe von 35.000 € zur Beauftragung dieser Planungsleistungen werden in
das PSP-Element 1.100.55.1.0.01.01 - Öffentliche Park- und Grünanlagen, Kostenart: 42112000,
Unterhaltung baulicher Außenanlagen - des Amtes für Stadtgrün und Gewässer im Jahr 2017 zusätzlich eingestellt.
4. Für die Durchführung des Bürgerbeteiligungsverfahrens werden im Jahr 2017 zusätzlich
15.000 € in den Doppelhaushalt 2017/2018 eingestellt.
Abstimmungsergebnis: Pkt. 2 mehrheitlich abgelehnt bei einigen Ja-Stimmen und einigen Stimmenthaltungen
Pkt. 4 mehrheitlich abgelehnt bei einigen Ja-Stimmen und einigen Stimmenthaltungen
TOP 14.2 Evaluation, Rahmenkonzept und Qualitätsentwicklung in der Schulsozialarbeit
Vorlage: VI-A-01403
Einreicher: SPD-Fraktion
1. Alle von der Stadt Leipzig (mit-)finanzierten Schulsozialarbeiter dokumentieren und evaluieren
die eigenen Aktivitäten. Die Daten sind Bausteine, um Aussagen zur Wirksamkeit der Schulsozialarbeit zu tätigen. Eine Übersicht dieser Daten fließt zum Ende eines Schuljahres in den Jahresbericht eines Schulsozialarbeiters. Der Bedarf an Schulsozialarbeit wird in Abstimmung zwischen dem Amt für Jugend, Familie und Bildung und der Bildungsagentur Leipzig jährlich ermittelt, eingehende Anträge von Schulen werden geprüft und Leistungen im Rahmen des dafür zur
Verfügung stehenden finanziellen Budgets vergeben.
2. Die Stadtverwaltung legt im III. Quartal 2016 ein Steuerungskonzept zur Schulsozialarbeit einschließlich Erfolgsindikatoren und Standards für Schulsozialarbeit vor.
-203. Das Steuerungskonzept zur Schulsozialarbeit enthält auch ein Verfahren für den Abschluss
von Zielvereinbarungen für Schulen mit Schulsozialarbeit.
4. Dem Jugendhilfeausschuss und dem Fachausschuss für Jugend, Soziales, Gesundheit und
Schule werden einmal jährlich ein Bericht zur Schulsozialarbeit zu den oben genannten Punkten
zur Beschlussfassung vorgelegt.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen bei 2 Stimmenthaltungen
TOP
14.2.1
dazu VSP
Vorlage: VI-A-01403-VSP-001
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
vom Einreicher übernommen
TOP 14.3 Leistungsevaluation der Schulsozialarbeit
Vorlage: VI-A-02404
Einreicher: CDU-Fraktion
Beschluss:
1. Alle von der Stadt Leipzig (mit-)finanzierten Schulsozialarbeiter dokumentieren und evaluieren
die eigenen Aktivitäten. Die Daten sind Bausteine, um Aussagen zur Wirksamkeit der Schulsozialarbeit zu tätigen. Eine Übersicht dieser Daten fließt zum Ende eines Schuljahres in den Jahresbericht eines Schulsozialarbeiters. Der Bedarf an Schulsozialarbeit wird in Abstimmung zwischen dem Amt für Jugend, Familie und Bildung und der Bildungsagentur Leipzig jährlich ermittelt, eingehende Anträge von Schulen werden geprüft und Leistungen im Rahmen des dafür zur
Verfügung stehenden finanziellen Budgets vergeben.
2. Die Stadtverwaltung legt im III. Quartal 2016 ein Steuerungskonzept zur Schulsozialarbeit einschließlich Erfolgsindikatoren und Standards für Schulsozialarbeit vor.
3. Das Steuerungskonzept zur Schulsozialarbeit enthält auch ein Verfahren für den Abschluss
von Zielvereinbarungen für Schulen mit Schulsozialarbeit.
4. Dem Jugendhilfeausschuss und dem Fachausschuss für Jugend, Soziales, Gesundheit und
Schule werden einmal jährlich ein Bericht zur Schulsozialarbeit zu den oben genannten Punkten
zur Beschlussfassung vorgelegt.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen bei 2 Stimmenthaltungen
TOP
14.3.1
dazu VSP
Vorlage: VI-A-02404-VSP-01
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
vom Einreicher übernommen
-21TOP 14.4 Strategie gegen extremistisch motivierte Gewalt
Vorlage: VI-A-01916
Einreicher: CDU-Fraktion
Beschluss:
Der Kommunale Präventionsrat Leipzig (KPR) wird beauftragt ein Forschungsvorhaben zu den
„Ursachen urbaner Gewalt in Leipzig“ in seinem Netzwerk zu initiieren. Die Stadtverwaltung
setzt sich weiterhin aktiv für die Umsetzung von Maßnahmen zur Gewaltprävention in kommunalen Kindertagesstätten und Schulen sowie in Freizeitzeiteinrichtungen in ihrer Trägerschaft ein.
Auf Grundlage der Forschungsergebnisse wird die Weiterentwicklung bzw. Neuausrichtung von
Präventions- und Interventionsmaßnahmen geprüft.
Abstimmungsergebnis: mehrheitlich angenommen bei 4 Gegenstimmen
ÄA Hobusch Streichung linksextremistische: mehrheitlich angenommen bei einigen Gegenstimmen und
2 Stimmenthaltungen
TOP
14.4.1
dazu VSP
Vorlage: VI-A-01916-VSP-01
Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport
vom Einreicher übernommen
TOP 14.5 Strategien zur Eindämmung sowie Verhinderung einer Zunahme politisch und
extremistisch motivierter Gewalt in unserer Stadt
Vorlage: VI-A-02305
Einreicher: Stadträte R. Hobusch, S. Morlok
erledigt durch VSP
TOP
14.5.1
dazu VSP
Vorlage: VI-A-02305-VSP-01
Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport
- erledigt durch VSP TOP
14.5.2
dazu ÄA
Vorlage: VI-A-02305-ÄA-02
Einreicher: CDU-Fraktion
- erledigt durch VSP -
-22TOP 14.6 Einberufung eines Runden Tisches "Gewaltfreies Leipzig"
Vorlage: VI-A-02323
Einreicher: AfD-Fraktion
Beschlussvorschlag:
Die Ratsversammlung beauftragt den Oberbürgermeister, einen Runden Tisch „Gewaltfreies Leipzig“
unter Einbeziehung aller maßgeblichen, unterschiedlichen politischen Akteure sowie der Stadtverwaltung, des Polizeipräsidiums und des Stadtrates zeitnah einzuberufen.
Abstimmungsergebnis: mehrheitlich abgelehnt bei 4 Ja-Stimmen und einer Stimmenthaltung
TOP
14.6.1
dazu VSP
Vorlage: VI-A-02323-VSP-01
Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport
- zur Kenntnis genommen TOP
14.6.2
dazu ÄA
Vorlage: VI-A-02323-ÄA-02
Einreicher: CDU-Fraktion
Abstimmungsergebnis: mehrheitlich abgelehnt bei einigen Ja-Stimmen und einigen Stimmenthaltungen
TOP 14.7 Transparenz bei Haushaltsplanvorentscheidungen einräumen
Vorlage: VI-A-01926-NF-02
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Beschluss:
1. Im Rahmen der Erarbeitung des Haushaltsplanentwurfes werden die vom Stadtrat beschlossenen
Programme, die sich entsprechend in der Umsetzung durch die Verwaltung befinden, finanziell unterlegt
und dem Stadtrat mit dem Haushaltsplanentwurf transparent zur Kenntnis gegeben. Die Kenntnisnahme des Stadtrates umfasst auch den aktuellen Umsetzungstand der Programme (Soll/Ist-Abgleich), die bisher vom Beschluss (incl. Protokollnotiz) des Stadtrates zum Antrag VI-A-DS 02003
"Mittelfristige Investitionsprogramme" der Fraktion DIE LINKE (Sachstände der einzelnen Mittelfristigen Investitionsprogramme zum 30.06. in den geraden Jahren als Informationsvorlage an
den Stadtrat) nicht erfasst wurden.
2. Des weiteren wird der Oberbürgermeister gebeten, im Zuge des Entwurfs des Haushalts- und des
Stellenplans und im Sinne der Transparenz dem Stadtrat in geeigneter Weise proaktiv zur Kenntnis zu
geben, in welcher Höhe finanzielle und Stellenmehrbedarfe und ggf. Mindererträge in welchen Produkten von den einzelnen Ämtern angemeldet wurden und welche davon durch die Dienstberatung des
Oberbürgermeisters in welcher Höhe als unabweisbar bzw. abweisbar eingestuft wurden.
Abstimmungsergebnis: mehrheitlich angenommen bei 4 Gegenstimmen und 1 Stimmenthaltung
-23TOP
14.7.1
dazu VSP
Vorlage: VI-A-01926-VSP-01
Einreicher: Dezernat Finanzen
vom Einreicher übernommen
TOP
14.7.2
dazu ÄA
Vorlage: -01926-NF-02-ÄA-01
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Beschluss:
Ergänzung zu Punkt 1 (nach Satz 1):
Die Kenntnisnahme des Stadtrates umfasst auch den aktuellen Umsetzungstand der Programme (Soll/Ist-Abgleich), die bisher vom Beschluss (incl. Protokollnotiz) des Stadtrates zum Antrag VI-A-DS 02003 "Mittelfristige Investitionsprogramme" der Fraktion DIE LINKE (Sachstände
der einzelnen Mittelfristigen Investitionsprogramme zum 30.06. in den geraden Jahren als Informationsvorlage an den Stadtrat) nicht erfasst wurden.
Abstimmungsergebnis: mehrheitlich angenommen bei einigen Gegenstimmen und 2 Stimmenthaltungen
TOP 14.8 Mittelstandsfreundliche Kommunalverwaltung
Vorlage: VI-A-02002
Einreicher: SPD-Fraktion
Beschluss:
1. Die Stadt Leipzig bekennt sich zum Ziel, die Mittelstandsfreundlichkeit ihrer Kommunalverwaltung zu verbessern.
2. Der Oberbürgermeister wird aufgefordert, in den aktuellen Diskussionsprozess zwischen der gesamten Stadtverwaltung und den Kammern auch den Stadtrat in geeigneter Weise einzubeziehen. Die Diskussion soll aus Sicht der Stadt dazu genutzt werden, um Kriterien, Leistungsmerkmale und mögliche
Serviceversprechen einer mittelstandsfreundlichen Kommunalverwaltung zu entwickeln. Im Ergebnis
entsteht ein Projekt zur verbesserten Mittelstandsorientierung der Verwaltung, welches als Teil
des Mittelstandsprogramms und in Verbindung Projekten des Konzeptes „Moderne Verwaltung"
aus dem Arbeitsprogramm des Oberbürgermeisters durchgeführt wird. Der Stadtrat wird zum
Ende des IV. Quartals über den Entwicklungsstand und die Inhalte des Projektes informiert. Eine
Beschlussvorlage folgt zu geeigneter Zeit.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen bei 4 Stimmenthaltungen
TOP
14.8.1
dazu VSP
Vorlage: VI-A-02002-VSP-01
Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit
vom Einreicher übernommen
-24-
TOP 14.9 Aufstockung der SPRINT-Mittel für mehr Sprach- und KulturmittlerInnen für
Angebote Freie Träger
Vorlage: VI-A-02107
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Einreicher: SPD-Fraktion
- vertagt TOP
14.9.1
dazu VSP
Vorlage: VI-A-02107-VSP-01
Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung
- vertagt TOP
14.10
Schaffung eines Rad- und Fußweges in der "Kleinpösnaer Straße" zwischen
"Stötteritzer Landstraße" und Kesselgrund bzw. weiter nach Kleinpösna, Bepflanzung des Feldrains zur Verhinderung von Schneeverwehungen und Bodenerosionen
Vorlage: VI-A-02254
Einreicher: Ortschaftsrat Holzhausen
Beschluss:
Die Stadtverwaltung wird beauftragt die Einrichtung einer Fahrradstraße auf der Kleinpösnaer
Straße im Abschnitt zwischen Stötteritzer Landstraße und dem Kesselgrund zu prüfen.
Abstimmungsergebnis: Pkt. 1 einstimmig angenommen
Pkt. 2 mehrheitlich abgelehnt bei einigen Ja-Stimmen und 2 Stimmenthaltungen
TOP
14.10.1
dazu VSP
Vorlage: VI-A-02254-VSP-01
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Punkt 1 vom Einreicher übernommen
TOP
14.11
Straßenbenennung im Gewerbegebiet "Sprio"
Vorlage: VI-A-02258
Einreicher: Ortschaftsrat Holzhausen
- vertagt TOP
14.11.1
- vertagt -
dazu VSP
Vorlage: VI-A-02258-VSP-01
Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung
-25-
TOP
14.12
Städtische Förderung von Einzelmaßnahmen zur Verbesserung der Altersund Behindertengerechtigkeit von Wohnungen
Vorlage: VI-A-02410-NF-03
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Beschlussvorschlag:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, sich beim Freistaat Sachsen dafür einzusetzen, dass das
geplante Förderprogramm des Freistaates zur barrierearmen Anpassung von Wohnungen bedarfsgerecht ausgestaltet und umgesetzt wird.
Die Stadtverwaltung erarbeitet bis zum Ende des III. Quartals 2016 ein Konzept, um ab 2017 über
separat im städtischen Haushalt eingestellte Mittel bauliche Einzelmaßnahmen zum Abbau von
Barrieren in Wohnungen ausreichen zu können. Davon sollen Menschen mit Behinderungen und
Senioren mit geringem Einkommen partizipieren, die aufgrund fehlender Pflegestufe keine Zuschüsse von den Pflegekassen erhalten. Durch Verhandlungen wird eine Beteiligung der Vermieter angestrebt.
Die Einzelmaßnahmen sollen einem Gremium unter Beteiligung des Behindertenbeirates und der
Beratungsstelle Wohnen und Soziales des Sozialamtes bei der Planung und Begleitung der Maßnahme zur Entscheidung vorgelegt werden. Die Maßnahmen dürfen sich nicht auf den Mietpreis
niederschlagen. Es ist zu kontrollieren, ob die bewilligten Einzelmaßnahmen barrierefrei ausgeführt wurden.
Abstimmungsergebnis: 29/29/3
ÄA SPD-Fraktion zur Übernahme VSP: mehrheitlich angenommen bei einigen Gegenstimmen und einigen Stimmenthaltungen
TOP
14.12.1
dazu VSP
Vorlage: VI-A-02410-VSP-04
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Beschlussvorschlag:
Die Verwaltung empfiehlt folgenden Alternativvorschlag:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, sich beim Freistaat Sachsen dafür einzusetzen, dass das geplante Förderprogramm des Freistaates zur barrierearmen Anpassung von Wohnungen bedarfsgerecht ausgestaltet und umgesetzt wird.
- als Änderungsantrag durch die SPD-Fraktion übernommen TOP
14.12.2
dazu ÄA
Vorlage: VI-A-02410-ÄA-02
Einreicher: Behindertenbeirat
Beschlussvorschlag:
Die Stadtverwaltung erarbeitet bis zum Ende des III. Quartals 2016 ein Konzept, um ab 2017 über separat im städtischen Haushalt eingestellte Mittel bauliche Einzelmaßnahmen zum Abbau von Barrieren in
-26Wohnungen ausreichen zu können. Davon sollen Menschen mit Behinderungen und Senioren mit geringem Einkommen partizipieren, die aufgrund fehlender Pflegestufe keine Zuschüsse von den Pflegekassen erhalten. Durch Verhandlungen wird eine Beteiligung der Vermieter angestrebt.
Die Einzelmaßnahmen sollen einem Gremium unter Beteiligung des Behindertenbeirates und der Beratungsstelle Wohnen und Soziales des Sozialamtes bei der Planung und Begleitung der Maßnahme zur
Entscheidung vorgelegt werden. Die Maßnahmen dürfen sich nicht auf den Mietpreis niederschlagen.
Es ist zu kontrollieren, ob die bewilligten Einzelmaßnahmen barrierefrei ausgeführt wurden.
Abstimmungsergebnis: mehrheitlich angenommen bei einigen Gegenstimmen und einigen Stimmenthaltungen
TOP
14.13
Änderung des Planungsbeschlusses zu Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen des offenen Freizeittreffs Klingenthaler Straße 14 in Leipzig Thekla, Vorlage VI-DS-02147
Vorlage: VI-A-02412
Einreicher: CDU-Fraktion
Beschluss:
Der Oberbürgermeister wird zur Prüfung eines erweiterten Raumkonzeptes beauftragt. Dieses
soll die Nutzung durch den OFT, das Familienzentrum, die Ludothek und der Unterbringung von
umA berücksichtigen.
Abstimmungsergebnis:
ÄA Fraktion Bündnis 90/Die Grünen: Abstimmung zum VSP ohne ÄA SBB: einstimmig angenommen bei
3 Stimmenthaltungen
TOP
14.13.1
dazu VSP
Vorlage: VI-A-02412-VSP-01
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
- vom Einreicher übernommen TOP
14.13.2
dazu ÄA
Vorlage: VI-A-02412-ÄA-02
Einreicher: Stadtbezirksbeirat Leipzig-Nordost
- vom Einreicher übernommen Abstimmung: mehrheitlich abgelehnt bei einigen Ja-Stimmen
TOP
14.14
Grundstücksmarktbericht
Vorlage: VI-A-02468-NF-02
Einreicher: SPD-Fraktion
Abstimmungsergebnis: 28/29/4
-27TOP
14.14.1
dazu VSP
Vorlage: -02468-NF-02-VSP-01
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
- zur Kenntnis genommen TOP
14.15
Menschenwürdige Pfandsammlung
Vorlage: VI-A-02501-NF-03
Einreicher: Jugendbeirat/Jugendparlament
Beschlussvorschlag:
Die Stadtverwaltung wird beauftragt zu prüfen, wie verhindert werden kann, dass ungewollte Pfandflaschen/-dosen nicht in Papierkörben landen, sondern so platziert werden können, dass Vorbeigehende
sie mitnehmen können. Dabei sollten verschiedene Konzepte geprüft und verglichen werden, u.a.
ዘ - die kostengünstigste und praktikabelste Variante Pfandsammelbehältnisse an Papierkörben an-
zubringen,
ዘ - die Möglichkeit Pfandsammelbehältnisse unabhängig von Papierkörben anzubringen,
ዘ - sowie weitere Varianten.
Die Stadtverwaltung legt dem Stadtrat bis zum I. Quartal 2017 die kostengünstigste und praktikabelste Variante zur Entscheidung über eine Testphase vor.
Abstimmungsergebnis: 25/30/8
TOP
14.15.1
dazu VSP
Vorlage: VI-A-02501-VSP-01
Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport
- zur Kenntnis genommen TOP
14.15.2
dazu ÄA
Vorlage: -02501-NF-03-ÄA-01
Einreicher: Stadträtin Naomi-Pia Witte
- zurückgezogen TOP
14.16
Umsetzung des Maßnahmeplans im integrierten Verkehrskonzept Altlindenau
Vorlage: VI-A-02502
Einreicher: SR Ch. Schulze, SR N.-P. Witte
SR D.l von der Heide, SR M. Weickert
Beschluss:
Zur Umsetzung des integrierten Verkehrskonzeptes Leipzig-Altlindenau werden die im Gutachten vorgeschlagenen Maßnahmen bei einem Bürgerworkshop diskutiert und dem Stadtrat bis
zum 30.09.2016 ein Vorschlag zur Umsetzung vorgelegt.
-28-
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
TOP
14.16.1
dazu VSP
Vorlage: VI-A-02502-VSP-01
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
- zur Kenntnis genommen TOP
14.17
Stellplatzsatzung für die Stadt Leipzig erarbeiten!
Vorlage: VI-A-02505
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Beschluss:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, gemäß § 89 Abs. 1 Nr. 4 SächsBO in Verbindung mit § 49
SächsBO den Erlass einer Stellplatzsatzung für die Stadt Leipzig zu prüfen und bei positiver Prüfung den Entwurf einer Stellplatzsatzung zu erarbeiten.
Abstimmungsergebnis: mehrheitlich angenommen bei einigen Gegenstimmen und 6 Stimmenthaltungen
TOP
14.17.1
dazu VSP
Vorlage: VI-A-02505-VSP-02
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
- vom Einreicher übernommen TOP
14.18
Anforderungen des Vereinssportes in Schulsporthallen hinreichend berücksichtigen
Vorlage: VI-A-02684-NF-02
Einreicher: SPD-Fraktion
Beschluss:
Bei der Sanierung bzw. dem Neubau von Schulsporthallen sollen die spezifischen Anforderungen des
Vereinssportes hinreichend berücksichtigt werden.
In allen Vorlagen, die die Sanierung bzw. den Neubau von Schulsporthallen betreffen, ist aufzuzeigen,
welche Belange des Vereinssportes berücksichtigt werden konnten und welche nicht.
Abstimmungsergebnis: mehrheitlich angenommen bei einigen Gegenstimmen und einigen Stimmenthaltungen
TOP
14.18.1
dazu VSP
Vorlage: VI-A-02684-VSP-01
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
- zur Kenntnis genommen -
-29-
TOP 15
Anfragen an den Oberbürgermeister
TOP 15.1 Unvollständige Information des Stadtrates durch die Baubürgermeisterin bzgl.
Seniorenwohnanlage Amalie
Vorlage: VI-F-02918
Einreicher: CDU-Fraktion
Antwort: BM Dubrau
TOP 15.2 Ist der Kinderschutz noch gewährleistet?
Vorlage: VI-F-02921
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Antwort: BM Prof. Fabian
TOP 15.3 Kommunale Gebühren für Fernbusanbieter
Vorlage: VI-F-02856
Einreicher: SPD-Fraktion
Antwort: BM Dubrau
TOP 15.4 Verkehrskonzept für Großveranstaltungen im Umfeld der Red Bull Arena und
der Arena Leipzig
Vorlage: VI-F-02889
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Antwort: BM Dubrau
TOP 15.5 Bisheriger Nutzen des Dialogforums Flughafen Leipzig-Halle und der Stelle
Fluglärmschutzkoordinator/in hinsichtlich der Zielstellung "Fluglärmreduzierung" im Vergleich zu den angefallenen Kosten
Vorlage: VI-F-02916
Einreicher: AfD-Fraktion
Antwort: BM Rosenthal
TOP 15.6 Steuermessbeträge in den eingemeindeten Ortsteilen
schriftl. Beantwortung
Vorlage: VI-F-02847
Einreicher: Ortschaftsrat Lützschena-Stahmeln
Antwort: erfolgt schriftlich
-30TOP 15.7 Bildungs- und Teilhabepaket (BuT)
Vorlage: VI-F-02825
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Antwort: erfolgt schriftlich
TOP 15.8 Position der Verwaltung zu den aktuellen Forderungspapieren von Behindertenverbänden
Vorlage: VI-F-02911
Einreicher: CDU-Fraktion
Antwort: BM Dubrau
TOP 15.9 Nutzungs- und Betreiberkonzept "Völkerfreundschaft"
Vorlage: VI-F-02922
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Antwort: erfolgt schriftlich
TOP
15.10
Entwicklung der Leipziger Medien- und Kreativwirtschaft
Vorlage: VI-F-02923
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Antwort: erfolgt schriftlich
TOP
15.11
Quo Vadis strategische Liegenschaftspolitik und Konzeptvergabe?
Vorlage: VI-F-02890
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Antwort: erfolgt schriftlich
TOP
15.12
Baumfällungen am Felsenkeller
Vorlage: VI-F-02891
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Antwort: erfolgt schriftlich
TOP
15.13
Wie entwickelt sich die Alttextiliensammlung in Leipzig?
Vorlage: VI-F-02892
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Antwort: erfolgt schriftlich
-31TOP
15.14
Umsetzung des Stadtratsbeschlusses zur Errichtung einer Kindertagesstätte
in der Holbeinstraße
Vorlage: VI-F-02893
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Antwort: erfolgt schriftlich
TOP
15.15
Experimenteller Einsatz von "CITYTREES" zur Verbesserung der Leipziger
Luftqualität
Vorlage: VI-F-02894
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Antwort: erfolgt schriftlich
TOP
15.16
"Variowohnungen" - Ist das Förderprogramm des Bundes für Studentenwohnungen auch erfolgreich in Leipzig?
Vorlage: VI-F-02898
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Antwort: erfolgt schriftlich
TOP
15.17
Umsetzung des Antrages A-00700/14-NF-003 "Änderung der Hauptsatzung"
der Fraktion DIE LINKE
Vorlage: VI-F-02934
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Antwort: erfolgt schriftlich
TOP
15.18
Weitere Mobilitätsstationen in der Könneritzstraße?
Vorlage: VI-F-02950
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Antwort: erfolgt schriftlich
TOP
15.19
Sanierung von LWB-Objekten in Leipzig-Connewitz und in der Südvorstadt
Vorlage: VI-F-02826
Einreicher: Stadträtin J. Nagel
Antwort: erfolgt schriftlich
TOP
15.20
Versammlungsfreiheit zum Katholikentag
Vorlage: VI-F-02913
Einreicher: Stadträtin J. Nagel
Antwort: erfolgt schriftlich
-32TOP
15.21
Wiederbelebung der gastronomischen Nutzung in den Ratskellern Schönefeld
und Wahren
Vorlage: VI-F-02933
Einreicher: Stadtrat A. Maciejewski, Stadtrat U. Rothkegel
Antwort: erfolgt schriftlich
TOP
15.22
Instandsetzungs- und Erneuerungspauschale RL KStB
schriftl. Beantwortung
Vorlage: VI-F-02932
Einreicher: Stadtrat M. Weber
Antwort: erfolgt schriftlich
TOP
15.23
Kampagne "Wir sind Leipziger"
Vorlage: VI-F-02944
Einreicher: Stadtrat R. Hobusch
Antwort: erfolgt schriftlich
TOP
15.24
Kulturbürgermeisterwahl, Ratsversammlung vom 18.Mai 2016
schriftl. Beantwortung
Vorlage: VI-F-02952
Einreicher: Stadtrat A. Maciejewski
Antwort: erfolgt schriftlich
TOP 16
Bericht des Oberbürgermeisters
TOP 17
Spenden, Schenkungen und ähnliche Zuwendungen
TOP 17.1 Entscheidung über die Annahme von Spenden, Schenkungen der Stadt Leipzig und ähnliche Zuwendungen gem. § 73 (5) SächsGemO bis April 2016
Vorlage: VI-DS-02831-NF-01
Einreicher: Dezernat Finanzen
Beschluss:
Die Spenden, Schenkungen und ähnliche Zuwendungen (siehe Anlage) werden angenommen.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
-33TOP 18
Vorlagen I
TOP 18.1 Erneute Bestellung von Herrn Enrico Lübbe zum Intendanten und Ersten Betriebsleiter des Eigenbetriebes Schauspiel Leipzig
Vorlage: VI-DS-02778
Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung
Einreicher: Dezernat Kultur
Beschluss:
1. Herr Enrico Lübbe wird für den Zeitraum vom 1. August 2018 bis 31. Juli 2023 zum Intendanten
und Ersten Betriebsleiter des Schauspiels Leipzig wiedergewählt.
2. Der Oberbürgermeister wird zum Abschluss des Vertrages bevollmächtigt.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
TOP 18.2 Besetzung der Abteilungsleiterstelle Stadtentwicklung im Stadtplanungsamt
Vorlage: VI-DS-02742
Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung
Beschluss:
1. Herr Heinig wird nach Inkrafttreten der Strukturveränderung im Stadtplanungsamt auf der Abteilungsleiterstelle Stadtentwicklung eingesetzt. Der Stadtrat nimmt diese Stellenbesetzung zur Kenntnis.
2. Ab diesem Zeitpunkt wird Herr Heinig entsprechend der Stellenbewertung nach AT1 vergütet. Der
Stadtrat stimmt der Zahlung dieser außertariflichen Vergütung zu.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
TOP 18.3 Termine der Sitzungen des Stadtrates und des Verwaltungsausschusses sowie des Ältestenrates für das Jahr 2017
Vorlage: VI-DS-02902
Einreicher: Oberbürgermeister
Beschluss:
VA/
StadtratBemerkun- 18.01.2017
gen 04.01.2017
01.02.2017
25.01.2017
08.02.2017
01.03.2017
08.03.2017
28.03.2017
29.03.2017
12.04.2017
03.05.2017
17.05.2017
08.06.2017
Ältestenrat
Haushalt 2017/18
Winterferien 13.02. - 24.02.2017
Buchmesse 23.03. - 26.03.2017
16:00 Uhr - Vorbehaltstermin
Osterferien 13.04. - 21.04.2017
Kirchentag 25.05. - 27.05.2017
16:00 Uhr - Vorbehaltstermin
-3407.06.2017
21.06.2017
Bachfest 09.06. - 18.06.2017
Sitzungspause 26.06. - 04.08.2017
09.08.2017
23.08.2017
07.09.2017
06.09.2017
20.09.2017
04.10.2017
18.10.2017
Herbstferien 02.10. 15.11.2017
- 13.10.2017
01.11.2017
29.11.2017
13.12.2017
16:00 Uhr - Vorbehaltstermin
Weihnachtsferien 25.12.2017 02.01.2018
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
TOP 18.4 Satzung über ein besonderes Vorkaufsrecht;
Stadtbezirk Nord, Ortsteil Wiederitzsch;
Satzungsbeschluss - EILBEDÜRFTIG Vorlage: VI-DS-02914
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung der Stadt Leipzig beschließt die Satzung über ein besonderes Vorkaufsrecht für das Gebiet „Messe-Allee Nordseite".
2. Die Begründung der Satzung wird gebilligt.
Hinweis: Die in der Vorlage enthaltenen Pläne dienen lediglich der Information. Maßgebend ist der zum Zeitpunkt des Beschlusses im Ratsversammlungssaal ausgehängte Plan.
Abstimmungsergebnis: 65/0/0
TOP 18.5 Bebauungsplan Nr. E-139 "VHW - ehemaliges Holzveredlungswerk", 1. Änderung
Ergänzung und Präzisierung der Planungsziele - EILBEDÜRFTIG Vorlage: VI-DS-02917
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Beschluss:
Die Ratsversammlung der Stadt Leipzig beschließt die Ergänzung und Präzisierung der Planungsziele
für einen Teilbereich des Bebauungsplanes Nr. E-139 "VHW - ehemaliges Holzveredlungswerk", 1. Änderung.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
-35TOP 18.6 1. Änderung zum Beschluss VI-DS-01827: Außerplanmäßige Auszahlungen gemäß § 79 (1) SächsGemO zur Errichtung einer Unterkunft für Asylbewerber/innen und Geduldete in Systembauweise auf dem Gelände "An der Alten Messe", An den Tierkliniken ohne Nr. - EILBEDÜRFTIG
Vorlage: VI-DS-01827-DS-01
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Beschluss:
Die außerplanmäßigen Auszahlungen gemäß § 79 (1) SächsGemO im PSP-Element
7.0001493.700 (Asyl - Alte Messe Systembauweise) werden für 2016 in Höhe von 495.000 € bestätigt.
Die Deckung erfolgt aus der Kostenstelle „Unterjährige Finanzierung ohne Deckung Finanzhaushalt"
(1098400000).
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen bei 2 Stimmenthaltungen
TOP 18.7 Überplanmäßige Aufwendungen entspr. § 79 (1) SächsGemO für das Jahr
2016 für den Leistungsbereich Hilfen zur Erziehung für unbegleitete minderjährige Ausländer (Budgeteinheit 51_364_2ZW) - EILBEDÜRFTIG
Vorlage: VI-DS-02780
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Beschluss:
1. Die überplanmäßigen Aufwendungen gemäß § 79 (1) SächsGemO in 2016 in der Budgeteinheit
51_364_2ZW "Hilfen zur Erziehung umA" i.H.v. 11.719.000 € werden bestätigt.
2. Die Deckung erfolgt formal aus der Kostenstelle "Unterjährige Finanzierung ohne Deckung Ergebnishaushalt umA" (10983100000).
Abstimmungsergebnis: mehrheitlich angenommen bei einigen Gegenstimmen und 5 Stimmenthaltungen
TOP 18.8 1. Nachtrag zur Zweckvereinbarung zur Übertragung der Aufgabenträgerschaft für gebietsüberschreitende Buslinien
Vorlage: VI-DS-02287-NF-01
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung stimmt dem "1. Nachtrag zur Zweckvereinbarung zur Übertragung der Aufgabenträgerschaft für gebietsüberschreitende Buslinien" (Anlage 1) zwischen den Landkreisen Leipzig und
Nordsachsen sowie der Stadt Leipzig zu.
2. Der Oberbürgermeister wird beauftragt und ermächtigt, sämtliche Handlungen vorzunehmen und Erklärungen abzugeben und zu empfangen, die erforderlich sind, um den Beschlusspunkt 1 umzusetzen.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
-36TOP 18.9 "Baufeldfreimachung am Industriepark Nord im Bereich GE 11 bis 12, tlws.
durch Umverlegung einer 110-kV-Freileitungstrasse als Erdkabel zur Herstellung der Verkaufsfähigkeit"
Vorlage: VI-DS-02547
Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit
Beschluss:
1. Der Oberbürgermeister wird mit der Baufeldfreimachung des Industriegebietes Industriepark Nord
Leipzig-Plaußig im Bereich südlich des Umspannwerkes (GE11-12, tlws.) westlich der
BMW-Allee durch Umverlegung einer 110-KV Freileitungstrasse als Erdkabel beauftragt.
2. Der Bau- und Finanzierungsbeschluss zur Baufeldfreimachung im Bereich GE 11-13 vom 20.05.2015
Pkt. 18.14 (VI-DS-01093) wird aufgehoben.
3. Die Gesamtinvestition wird ohne Zuhilfenahme von GRW- Infra Fördermitteln umgesetzt.
4. Das Gesamtinvestitionsvolumen der Maßnahme in 2017 beträgt 1.857.471,00 €, brutto (PSP Element
7.0000809.700 - IP Nord Teilgebiet GE 11-13 Umverlegung) mit folgender Jahresaufteilung:
2016:
23.800,00 €, brutto
2017: 1.833.671,00 €, brutto
Eine Deckung der Gesamtinvestitionskosten erfolgt durch Einnahmen aus Grundstücksverkäufen des
Vorhabengebietes IP Nord Bereich GE 11-13 im Liegenschaftsamt (notwendige Summe der Deckung
der Ausgaben: 1.857.471,00 €, brutto PSP Element Amt 23, 7.0000069.770).
5. Die Auftragserteilung zum vorliegendem Angebot vom 16.03.2016 erfolgt aufgrund der Projektbesonderheit an die MITNETZ STROM bis zum 30.06.2016 ohne Beteiligung des Vergabegremium VOB der
Stadt Leipzig. Das Gremium wird nachrichtlich informiert.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
TOP
18.10
Satzung über die Benutzung und die Gebühren in Unterkünften für Wohnungsnotfälle und Asylbewerber sowie andere ausländische Flüchtlinge in
Leipzig
Vorlage: VI-DS-02237
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Beschluss:
1. Die Satzung über die Benutzung und die Gebühren in Unterkünften für Wohnungsnotfälle und Asylbewerber sowie andere ausländische Flüchtlinge in Leipzig wird bestätigt.
2. Die Satzung tritt am Tage nach ihrer öffentlichen Bekanntmachung in Kraft. Gleichzeitig tritt die Satzung der Stadt Leipzig über die Nutzung und die Gebühren in Unterkünften für Wohnungsnotfälle in
Leipzig (RBV-1597/13 vom 17.04.2013) außer Kraft.
3. Die Benutzungsgebühr für ein in Gemeinschaftsunterkünften für Wohnungsnotfälle zur Verfügung gestelltes Bett beträgt pro Person und Nacht 5 Euro. Die Benutzungsgebühr in Gemeinschaftsunterkünften
für Asylbewerber sowie andere ausländische Flüchtlinge beträgt pro Person und Nacht 10 Euro bzw. für
jeden vollen Kalendermonat 304 Euro.
-374. In Gemeinschaftsunterkünften für Wohnungsnotfälle werden im Rahmen der freiwilligen Aufgabenwahrnehmung Versorgungsleistungen (Getränke, Imbiss, Waschen und Trocknen der persönlichen Wäsche) gebührenfrei angeboten.
5. Die Satzung tritt am 30.06.2018 außer Kraft.
Abstimmungsergebnis: 62/0/4
TOP
18.11
Einrichtung einer Oberschule am Standort Ratzelstraße 26 - entsprechend §
24 Sächsisches Schulgesetz und überplanmäßige Aufwendungen / Auszahlungen gemäß § 79 (1) SächsGemO im Haushaltsjahr 2016
Vorlage: VI-DS-02432
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Beschluss:
1. Mit Schuljahresbeginn 2018/19 wird in der Stadt Leipzig eine drei- bis vierzügige Oberschule am
Schulstandort Ratzelstraße 26, 04207 Leipzig eingerichtet. Die Schule trägt den Arbeitstitel „Schule Ratzelstraße"
2. Die Oberschule wird schuljahresweise, beginnend mit der Klassenstufe 5, ab dem Schuljahr 2016/17
aufgebaut.
3. Bis zur baulichen Fertigstellung des Schulhauses in der Ratzelstraße (voraussichtlich Ende 2017/ Beginn 2018) werden die Schulklassen im Schulgebäude in der Uhlandstraße 28 in 04177 Leipzig unterrichtet.
4. Die Schulklassen werden bis zur Eigenständigkeit der Oberschule als Außenstelle der Schule am Adler - Oberschule der Stadt Leipzig - geführt.
5. Der Beschlusspunkt Nr. 4 im Stadtratsbeschluss RBIV-1515/09 vom 25.02.2009 zum Umzug der 84.
Schule in das sanierte Schulgebäude in der Ratzelstraße 26 wird aufgehoben.
6. Der Beschluss gilt vorbehaltlich der Zustimmung durch das Sächsische Staatsministerium für Kultus.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
TOP
18.12
1. Änderung zum Baubeschluss Einrichtung Gymnasium Gorkistr. 15 und 25 Gesamtsanierung der Gebäude RBV 1866/13 vom 11.12.2013 infolge Kostenfortschreibung und Bestätigung einer überplanmäßigen Auszahlung nach § 79
(1) SächsGemO und einer außerplanmäßigen Verpflichtungsermächtigung
nach § 81 (5) SächsGemO
Vorlage: VI-DS-02532
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Beschluss:
1.Die Gesamtkosten der Baumaßnahme erhöhen sich um 1.462.000,00€ und betragen 18.251.900,00 €
2. Die überplanmäßigen Auszahlungen nach § 79 (1) SächsGemO für das Haushaltsjahr 2016 in Höhe
von 462.000€ PSP Element „Einrichtung Gymnasium Gorkistraße" (7.0000956.700) werden bestätigt.
-38Die Deckung erfolgt aus der Kostenstelle „unterjährige Finanzierung ohne Deckung FinHH (Invest)"
(1098700000).
Die Einordnung der Jahresscheibe 2017 i.H. von 1.000.000 € erfolgt im Rahmen der Planung zum Doppelhaushalt 2017/2018 innerhalb des Zuschussbudgets des Amtes für Jugend, Familie und Bildung.
3. Die außerplanmäßige Verpflichtungsermächtigung nach § 81(5) SächsGemO für das Haushaltsjahr
2016 kassenwirksam 2017 in H.v. 1.000.000 € wird bestätigt. Deckung erfolgt i.H.v. 800.000 € aus dem
PSP-Element „Sanierung B.-Göring-Str. (GS) + Neubau EFSH" (7.0000664.700) und i.H.v. 200.000 €
„J.-Keppler-Schule, Brandschutz (7.0001090.700).
Abstimmungsergebnis: mehrheitlich angenommen bei 1 Gegenstimme und 3 Stimmenthaltungen
TOP
18.12.1
dazu ÄA
Vorlage: VI-DS-02532-ÄA-01
Einreicher: CDU-Fraktion
erledigt
Protokollnotiz: Der Oberbürgermeister prüft die Notwendigkeit personeller Konsequenzen.
TOP
18.13
Beförderung von Grundschüler/innen aus Thekla zur Schule Portitz
Vorlage: VI-DS-01867-DS-02
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Beschluss:
1. Der auf Grundlage des Ratsbeschlusses RBV-654/11 eingesetzte Schülersonderbus für Grundschüler/-innen aus Thekla zur Schule Portitz wird ab dem Schuljahr 2016/2017 eingestellt.
2. Die SchülerCards werden den Theklaer Schüler/-innen, die die Schule Portitz besuchen, weiterhin
kostenfrei zur Verfügung gestellt.
3. Es wird eine, sich mit der Route des bisherigen Schülersonderbusses deckende, alternative Schülerverbindung über den regulären Fahrplan der Leipziger Verkehrsbetriebe angeboten.
4. Beschlusspunkt 2 und 3 gelten solange bis eine neue Grundschule in der Tauchaer Straße eröffnet
wird.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
TOP
18.14
Konzept zur Kinder- und Jugendbeteiligung der Stadt Leipzig
Vorlage: VI-DS-01526
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Beschluss:
1. Das Konzept zur Kinder- und Jugendbeteiligung der Stadt Leipzig wird bestätigt.
2. Um die Verbindlichkeit von Kinder- und Jugendbeteiligung zu sichern, schafft die Verwaltung umgehend 1 VzÄ (vorr. E9) im Stellenplan 2016 und richtet im Amt für Jugend, Familie eine Geschäftsstelle
ein. Dieser obliegen die pädagogische Begleitung des Leipziger Jugendparlamentes sowie weitere
-39Aufgaben der Kinder- und Jugendbeteiligung. Die Satzung des Jugendparlamentes wird in § 9, Abs. 2
entsprechend geändert.
3. Zur Finanzierung der zusätzlichen Personalaufwendungen im Haushaltsjahr 2016 in Höhe von rd.
57.250 € werden auf dem neu einzurichtenden PSP-Element 1.100.36.2.0.01.12 "Kinder- und Jugendbeteiligung" überplanmäßig gemäß § 79 (1) SächsGemO dem Personalamt zur Verfügung gestellt:
Höhe in EUR
50.000
7.250
bislang veranschlagt auf
bisherige Mittelverwendung
PSP 1.100.36.2.0.01.11 SK Leistungsvereinbarung zur pädagogischen Begleitung des
42711200
Leipziger Jugendparlamentes sowie zur Umsetzung des Projektes "Jugendbeteiligung in den Planungsräumen" mit dem
Stadtjugendring Leipzig e. V.
PSP 1.100.36.3.1.01.01
Durchführung der Demokratiekonferenz
SK 42719250
4. Für die Finanzierung der Sachaufwendungen werden Mittel in Höhe von 13.250 € auf dem neu einzurichtenden PSP-Element 1.100.36.2.0.01.12 "Kinder- und Jugendbeteiligung" überplanmäßig gemäß
§ 79 (1) SächsGemO zur Verfügung gestellt:
Höhe in EUR
13.250
bislang veranschlagt auf
PSP 1.100.36.3.1.01.01
SK 42719250
bisherige Mittelverwendung
Durchführung der Demokratiekonferenz
5. Zur Umsetzung der Kinder- und Jugendbeteiligung in den Planungsräumen werden durch die Stadt
Leipzig mit dem Doppelhaushalt 2017/2018 jährlich 10.000 EUR sowie zur Durchführung der Demokratiekonferenz 30.000 EUR im Jahr 2017 auf dem neu einzurichtenden PSP-Element: 1.100.36.2.0.01.12
"Kinder- und Jugendbeteiligung" unter Berücksichtigung der Eckwertfortschreibung des Haushaltsjahres
2016 bereitgestellt. Die Bereitstellung erfolgt vorbehaltlich der Bestätigung der Haushaltssatzung
2017/2018 durch den Stadtrat und der Genehmigung der Haushaltssatzung durch die Rechtsaufsichtsbehörde.
Hinweis:
Mit Beschlussfassung erfolgt eine Aufhebung des Beschlusses RBV-1904/13 sowie eine Änderung der
Beschlüsse RBIV-1741/03 und RB zu A096/13, ÄA 1 zu A096/13.
Abstimmungsergebnis: mehrheitlich angenommen bei einigen Gegenstimmen und einigen Stimmenthaltungen
TOP
18.14.1
dazu ÄA
Vorlage: VI-DS-01526-ÄA-01
Einreicher: Jugendbeirat/Jugendparlament
Beschlussvorschlag:
Beschlusspunkt 1 wird wie folgt ersetzt:
1. Das Konzept zur Kinder- und Jugendbeteiligung der Stadt Leipzig wird bis spätestens zum II. Quartal 2017 dem Stadtrat zur Beschlussfassung vorgelegt. Die Verwaltung wird beauftragt, den vorliegenden Entwurf (insbesondere geplante Maßnahmen) in Abstimmung mit Vertreter*innen des Jugendparlamentes, des StadtSchülerRats, des Jugendhilfeausschusses und weiteren freien Trägern in Leipzig,
welche in diesem Themengebiet aktiv sind, zu überarbeiten und entsprechend anzupassen.
Neufassung Beschlusspunkt 2:
2. Um die weitere Arbeit des Leipziger Jugendparlamentes sicherzustellen, schafft die Verwaltung umgehend 1 VzÄ (vorr. E9) im Stellenplan 2016. Dieser Stelle obliegt ausschließlich die pädagogische Be-
-40gleitung des Leipziger Jugendparlamentes. Die Stelle ist im Amt für Jugend, Familie und Bildung anzusiedeln und wenn möglich in Form einer Stabsstelle zu etablieren. Dem Jugendparlament werden im
Rahmen der Stellenbesetzung größtmögliche Mitbestimmungs-möglichkeiten eingeräumt.
Die Satzung des Jugendparlamentes wird in § 9, Abs. 2 Satz 2 wie folgt geändert: „Dazu wird in der
Stadtverwaltung 1 VzÄ geschaffen.“
Die Beschlusspunkte 3 und 4 bleiben unverändert.
Beschlusspunkt 5 wird gestrichen.
Abstimmungsergebnis: 1. mehrheitlich abgelehnt bei einigen Ja-Stimmen und einigen Stimmenthaltungen
2. 26/25/0
3. mehrheitlich abgelehnt bei 1 Ja-Stimme
TOP
18.14.2
dazu ÄA
Vorlage: VI-DS-01526-ÄA-02
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Abstimmungsergebnis: 26/34/1
TOP
18.15
Wirtschaftsplan 2016 für den Städtischen Eigenbetrieb Behindertenhilfe
Vorlage: VI-DS-01971-NF-01
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung beschließt den Wirtschaftsplan 2016 für den Städtischen Eigenbetrieb Behindertenhilfe mit folgenden Eckwerten:
-
Summe der Erträge aus dem Erfolgsplan: 28.360 T€
Summe der Aufwendungen aus dem Erfolgsplan: 28.282 T€
Jahresergebnis des Erfolgsplanes: 78 T€
Gesamtbedarf der Verpflichtungsermächtigungen: 0 T€
2. Die Stellenzahl für das Haushaltsjahr 2016 in Höhe von 400,32 Stellen wird bestätigt.
3. Zur Sicherung der Liquidität wird für 2016 dem Städtischen Eigenbetrieb Behindertenhilfe ein Kassenkreditrahmen von 800 T€ bestätigt.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
-41TOP
18.16
Bibliotheksentwicklungskonzeption - Fortschreibung 2016 - 2020
Vorlage: VI-DS-02215
Einreicher: Dezernat Kultur
Beschluss:
1
Die Ratsversammlung bestätigt die Bibliotheksentwicklungskonzeption (BEK) der Leipziger Städtischen Bibliotheken 2016 - 2020.
2
Die vorliegende BEK stellt die Fortschreibung der mit RBV-1163/12 bestätigten BEK 2012-2015
dar. Angesichts neuer Anforderungen in einer wachsenden Stadt, des demografischen Wandels
und der Veränderungen der Medienangebote und -nutzung beinhaltet die Fortschreibung für den
Zeitraum 2016 - 2020 schwerpunktmäßig folgende drei Entwicklungsziele und jeweiligen Maßnahmen:
3 LSB als realer und virtueller Ort der Bücher und der Medienvielfalt
3.1
Die Aktualität und Vielfalt des Medienbestandes bleiben weiterhin ein entscheidendes Qualitätskriterium für die Angebote und die Wirkung der LSB. Die Ermittlung der Höhe des zur bedarfsgerechten Absicherung der bibliothekarischen Versorgung notwendigen Medienetats orientiert sich zukünftig an dem fachlichen Richtwert von 2,- € pro Einwohner/in, der bis 2020
erreicht werden soll. Die Festlegung der tatsächlichen Höhe des Medienetats erfolgt erst mit
dem jeweiligen Haushaltsbeschluss.
3.2
3.3
3.4
3.5
Zur Verbesserung des Bürgerservices soll ein Interaktions- und visuelles Konzept zur nutzerfreundlichen, niedrigschwelligen und barrierefreien Gestaltung eines integrativen Online-Bibliotheksportals erstellt werden.
Die Stadtnetzstruktur der LSB mit den Schwerpunkten Standortoptimierung im Leipziger Osten (Paunsdorf, Volkmarsdorf) und Errichtung eines Bildungs- und Bürgerzentrums in Leipzig-Grünau soll evaluiert werden. Dazu werden jeweils gesonderte Vorlagen eingebracht.
Im Zusammenhang mit der Evaluation der Bibliotheksstandorte erfolgt die Prüfung des Einsatzes und Erwerbs eines zweiten, kleineren Bücherbusses bis Ende 2019. Nach Abschluss
der Prüfung wird eine Einzelvorlage eingebracht.
Die notwendige Sanierung der Stadtteilbibliothek Südvorstadt wird bis 2020 angestrebt. Dazu
wird eine Einzelvorlage eingebracht.
4 LSB als Brückenbauer und aktiver Bildungspartner
4.1
Die LSB streben die Verstetigung und Professionalisierung von Angeboten zur Teilhabe und
Inklusion, den Aufbau einer Drittmittelakquise sowie den verstärkten Einsatz von Ehrenamtlichen an. Angesichts steigender Einwohnerzahlen ist der Bedarf an zusätzlichen personellen
Ressourcen mittelfristig zu prüfen.
5 LSB als Öffentlicher Raum für Begegnung und Aufenthalt
5.1
Die LSB übernehmen verstärkt die Funktion als Lernorte, Treffpunkte und Orte des (inter)kulturellen Austausches auch in den Stadtteilen und Quartieren. Dazu ist die Absicherung bestehender Standards durch professionelle fachliche und technische Betreuung der Veranstaltungsarbeit erforderlich.
5.2
Die Verbesserung der Aufenthalts- und Angebotsqualität sowie die damit zusammen-hängende Umsetzung technischer Standards wie WLAN-Zugang, Bandbreite von mind. 6MB, Schaffung einer Infrastruktur zur Vermittlung von E-Medien zum Ausbau der Angebotsvielfalt in allen Bibliotheksstandorten wird angestrebt.
6
Jährlich im Januar wird ein Bericht zur Umsetzung der Konzeption an den FA Kultur erstattet.
-427
Die Bibliotheksentwicklungskonzeption wird im Zyklus von 5 Jahren fortgeschrieben und den jeweils aktuellen Gegebenheiten angepasst.
8
Damit wird der Ratsbeschluss RBV-1163/12 geändert.
9
Die Bibliothek Holzhausen, Arthur-Polenz-Str. 12, 04288 Leipzig, wird erhalten.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen bei 2 Stimmenthaltungen
TOP
18.16.1
dazu ÄA
Vorlage: VI-DS-02215-ÄA-01
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Beschlussvorschlag:
Beschlusspunkt 3.2 wird wie folgt ergänzt:
Zur Verbesserung des Bürgerservices soll ein Interaktions- und visuelles Konzept zur nutzerfreundlichen, niedrigschwelligen und barrierefreien Gestaltung eines integrativen Online-Bibliotheksportals erstellt werden. Dazu wird im HH-Plan 2017/18 eine zusätzliche VzÄ bereitgestellt.
Beschlusspunkt 4.1. wird wie folgt geändert:
Die LSB streben die Verstetigung und Professionalisierung von Angeboten zur Teilhabe und Inklusion,
den Aufbau einer Drittmittelakquise sowie den verstärkten Einsatz von Ehrenamtlichen an. Vor dem
Hintergrund steigender Einwohnerzahlen wird im HH-Plan 2017/18 eine zusätzliche VzÄ bereitgestellt.
Beschlusspunkt 5.1 wird wie folgt geändert:
Die LSB übernehmen verstärkt die Funktion als Lernorte, Treffpunkte und Orte des (inter)kulturellen
Austauschs auch in den Stadtteilen und Quartieren. Zur Absicherung bestehender Standards durch professionelle fachliche und technische Betreuung der Veranstaltungsarbeit wird im HH-Plan 2017/18
eine zusätzliche VzÄ bereitgestellt.
Die genannten Stellen werden im Stellenplanentwurf 2017/18 ergänzt und dem Dezernat zusätzlich zugewiesen.
Abstimmungsergebnis: mehrheitlich abgelehnt bei einigen Ja-Stimmen und einigen Stimmenthaltungen
TOP
18.16.2
dazu ÄA
Vorlage: VI-DS-02215-ÄA-02
Einreicher: Ortschaftsrat Holzhausen
Beschluss:
Erweiterung der Beschlussvorschläge um Punkt 9 "Erhalt der Bibliothek Holzhausen, Arthur-Polenz-Str.
12, 04288 Leipzig"
Abstimmungsergebnis: mehrheitlich angenommen bei einigen Gegenstimmen und einigen Stimmenthaltungen
-43TOP
18.17
Prüfbericht Zusammenlegung der Wirtschaftsfördergesellschaften LGH GmbH
& Co KG, LGH Service GmbH und Saatzucht Plaußig GmbH - Eigentümerziele
der LGH GmbH & Co KG und LGH Service GmbH
Vorlage: VI-DS-02089-DS-01
Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit
Beschluss:
Der Stadtrat beschließt die Eigentümerziele der Leipziger Gewerbehofgesellschaft mbH & Co KG und
der Leipziger Gewerbehofgesellschaft Service GmbH.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
TOP
18.18
Bebauungsplan Nr. 421 "Fahrradfachmarkt auf der Alten Messe";
Stadtbezirk Mitte, Ortsteil Zentrum-Südost;
Billigungs- und Auslegungsbeschluss
Vorlage: VI-DS-02393-NF-01
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Beschluss:
Der Entwurf des Bebauungsplanes sowie seine Begründung werden gebilligt.
Die öffentliche Auslegung gemäß § 3 Abs. 2 BauGB des Bebauungsplan-Entwurfes sowie seiner Begründung wird beschlossen.
Hinweis: Die in der Vorlage enthaltenen Pläne dienen lediglich der Information. Maßgebend ist der zum Zeitpunkt des Beschlusses im Ratsversammlungssaal ausgehängte Plan.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen bei 7 Stimmenthaltungen
TOP
18.18.1
dazu ÄA
Vorlage: -02393-NF-01-ÄA-01
Einreicher: SPD-Fraktion
Beschluss:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, für den geplanten Fahrradfachmarkt eine deutliche Reduzierung der oberirdischen Parkplätze in der Nähe des Haupteingangs auf 50 Stellplätze (inkl.
zweier Behindertenparkplätze) zu erreichen.
übernommen mit Protokollnotiz: Die Verwaltung soll in Gesprächen mit der Fa. Stadler eine Stellplatzreduzierung auf freiwilliger Basis erreichen. Änderungen der Bebauungsplanfestsetzungen sollen
nicht durchgeführt werden.
TOP
18.19
Weiterführung der Leipziger Koordinierungsstelle Berufs- und Studienorientierung ab 01.01.2017
Vorlage: VI-DS-02402-NF-01
Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit
-44Beschluss:
1. Das Dezernat Wirtschaft und Arbeit wird beauftragt bei der Sächsischen Aufbaubank den Antrag auf
Weiterführung der Leipziger Koordinierungsstelle Berufs- und Studienorientierung ab 01.01.2017 bis
31.12.2018 zu stellen.
2. Die Ratsversammlung beschließt die Kofinanzierung der Koordinierungsstelle Berufs- und Studienorientierung in den Jahren 2017 und 2018 in Höhe von 20% (max.46.100 € im Jahr 2017 und max. 47.700
€ im Jahr 2018, zuzüglich des Anteils für die jeweilige Erhöhung der Personalkosten aufgrund von Tarifverhandlungen). Diese Aufwendungen stehen unter dem Vorbehalt der Beschlussfassung und Genehmigung der jeweiligen Haushaltssatzungen.
3. Die Verlängerung der befristeten 3,75 Stellen der Koordinierungsstelle Berufs- und Studienorientierung erfolgt entsprechend der Föderdauer nach Vorliegen einer verbindlichen Zusage des Födermittelgebers.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
TOP
18.20
ESF-Fördergebiet Schönefeld 2014-2020
(RL Nachhaltige soziale Stadtentwicklung ESF 2014-2020)
Vorlage: VI-DS-02423
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung beschließt das ESF-Fördergebiet Schönefeld 2014-2020 in den Grenzen gemäß Lageplan - Anlage 1.
2. Die Ratsversammlung beschließt das gebietsbezogene integrierte Handlungskonzept (GIHK) - Anlage 2.
3. Die Ratsversammlung nimmt die Gesamtkosten in Höhe von 1,021 Mio. € für den Zeitraum 20162020 zur Kenntnis.
4. Die Ratsversammlung nimmt den zugrundeliegenden Kosten- und Finanzierungsplan für den Zeitraum 2016-2020 wie folgt zur Kenntnis:
Gesamtkosten: 1,021 Mio. €, davon
• ESF-Mittel SMI:
0,970 Mio. €
• Eigenmittel Stadt Leipzig: 0,051 Mio. €.
Die erforderlichen Haushaltsansätze/ Eigenanteile werden in der Haushaltsplanung bis 2020 innerhalb
der Eckwerte des ASW berücksichtigt.
5. Bei positiver Fördermittelbescheidung werden, sofern notwendig, gemäß der Wertgrenzen nach
Hauptsatzung gesonderte Beschlussvorlagen zu den Einzelmaßnahmen in die jeweils zuständigen Gremien eingebracht.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
-45TOP
18.21
Fachkräfteallianz Leipzig - Handlungskonzept und Regionalbudget für die Jahre 2016 bis 2020
Vorlage: VI-DS-02473
Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung nimmt das Handlungskonzept der Fachkräfteallianz Leipzig zur Kenntnis.
2. Die Ratsversammlung nimmt das jährliche Regionalbudget der Fachkräfteallianz von derzeit
770.000 € (90 % Fördermittel des SMWA) in den Jahren 2016 bis 2020 zur Kenntnis und
bestätigt die kommunale Förderung von bis zu 10 % der als zuwendungsfähig anerkannten
Ausgaben.
3. Der Eigenanteil der Stadt Leipzig (max. 10 %) wird für das Jahr 2016 aus dem PSP-Element
1.100.57.1.0.02.01 (Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsförderung), Sachkonto: Zuschüsse an
private Unternehmen (43170000) zur Verfügung gestellt.
4. Der Eigenanteil der Stadt Leipzig (max. 10 % p.a.) für die Jahre 2017 bis 2020 wird eckwerterhöhend planmäßig im PSP-Element 1.100.57.1.0.02.01 (Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsförderung), Sachkonto: Zuschüsse an private Unternehmen (431750000) im Doppelhaushalt
2017/2018 und 2019 /2020 veranschlagt.
5. Die städtischen Zuwendungen für 2017 ff. stehen unter dem Vorbehalt der Beschlussfassung und
Genehmigung der jeweiligen Haushaltssatzungen.
6. Die Stadt Leipzig, Referat für Beschäftigungspolitik, kofinanziert den Eigenmittelanteil Dritter auf
Grundlage der Rahmenrichtlinie zur Vergabe von Zuwendungen der Stadt Leipzig an außerhalb
der Stadtverwaltung stehende Stellen in der jeweils geltenden Fassung.
7. Der Fachausschuss Wirtschaft und Arbeit wird über die von der Fachkräfteallianz Leipzig
befürworteten Einzelmaßnahmen informiert.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
TOP
18.22
Revolvierender Fonds für "Kompensationsmaßnahmen für Naturschutz vorziehen" (A 107/15) i.V. mit überplanmäßigen Aufwendungen nach § 79 (1)
SächsGemO in 2016
Vorlage: VI-DS-02520
Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport
Einreicher: Dezernat Finanzen
Beschluss:
1. Die in der Anlage dargestellte Mittelverwendung wird zur Kenntnis genommen.
2. Die überplanmäßigen Aufwendungen nach § 79 (1) SächsGemO für das Haushaltsjahr 2016 i. H. v.
466.597,98 € im PSP-Element "Fondsfinanzierung Kompensationsmaßnahmen" (1.100.55.4.0.02.02)
werden bestätigt.
Die Deckung erfolgt aus der Kostenstelle "unterjährige Finanzierung ohne Deckung Ergebnishaushalt"
(1098600000).
-46-
3. Die in 2016 eingehenden Erträge aus den Kompensationsmaßnahmen werden zum Ausgleich der
Kostenstelle 1098600000 wieder dem Gesamthaushalt zugeführt und stehen nicht als Mehrerträge im
Budget des Amtes für Stadtgrün und Gewässer zur Verfügung.
Abstimmungsergebnis: mehrheitlich angenommen bei 4 Gegenstimmen
TOP
18.22.1
dazu ÄA
Vorlage: -02520-ÄA-01-NF-01
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Erledigt, mit PN Herr Bonew Erörterung mit LD und im IV. Quartal ggf. Vorschlag für den Stadtrat
TOP
18.23
Verfahrensregelung zur Bearbeitung von Änderungsanträgen der Fraktionen,
einzelnen Stadträten, Beiräten und Ortschaftsräten sowie Bürgereinwänden
zum Haushaltsplanentwurf
Vorlage: VI-DS-02702
Einreicher: Dezernat Finanzen
Beschluss:
Die Ratsversammlung beschließt die Verfahrensregelung zu Bearbeitung von Änderungsanträgen der
Fraktionen, einzelnen Stadträten, Beiräten und Ortschaftsräten sowie Bürgereinwänden zum Haushaltsplanentwurf.
Damit wird der Beschluss der Ratsversammlung RBV-1762/13 vom 18.09.2013 geändert.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
TOP
18.24
Feststellung des Jahresabschlusses der Stadt Leipzigs zum 31.12.2012 (Vermögensrechnung, Ergebnis- und Finanzrechnung einschließlich Teilrechnungen, Anhang) und Rechenschaftsbericht sowie Schlussbericht des Rechnungsprüfungsamtes an den Stadtrat über die Prüfung des Jahresabschlusses der Stadt Leipzig zum 31.12.2012
Vorlage: VI-DS-02540
Einreicher: Dezernat Finanzen
Beschluss:
1.
Die im Rahmen der Aufstellung des Jahresabschlusses 2012 der Stadt Leipzig ausgeübten Wahlrechte und Ermessensspielräume werden bestätigt (Anlage A).
2.
Die über- und außerplanmäßigen Aufwendungen bzw. Auszahlungen entsprechend § 79 (1) SächsGemO im Ergebnishaushalt in Summe von 17.872.035,84 € sowie im Finanzhaushalt in Summe
von 6.077.635,30 € werden bestätigt (Anlage 1 des Rechenschaftsberichtes). Die Deckung erfolgt
jeweils bezogen auf den einzelnen Sachverhalt entsprechend der Anlage 1 des Rechenschaftsberichtes.
-473.
Das Haushaltsjahr 2012 wurde mit einem ordentlichen Ergebnis von (-)49.698.025,30 Euro, einem
Sonderergebnis von 11.425.449,79 Euro und damit einem Fehlbetrag von
(-)38.272.575,51 Euro abgeschlossen. Der Fehlbetrag wurde mit dem Basiskapital gemäß § 131 (6)
S. 5 SächsGemO verrechnet.
Der Bestand an Finanzmitteln hat sich im Haushaltsjahr 2012 um 25.110.343,05 Euro auf
121.921.407,32 Euro zum Stichtag 31.12.2012 verringert.
Die Bilanzsumme beläuft sich zum 31.12.2012 auf den Betrag von 4.105.707.988,65 Euro.
Der Jahresabschluss 2012 wurde vom Rechnungsprüfungsamt der Stadt Leipzig gemäß § 104
SächsGemO geprüft und mit einem eingeschränkten Prüfungsvermerk versehen.
Eine Reihe von Hinweisen des Rechnungsprüfungsamtes wurde im Jahresabschluss bereits berücksichtigt. Die verbliebenen Feststellungen des Schlussberichtes des Rechnungsprüfungsamtes
werden hinsichtlich ihrer Umsetzung geprüft und in den folgenden Jahresabschlüssen berücksichtigt.
Der Jahresabschluss der Stadt Leipzig zum 31.12.2012 (Vermögensrechnung, Ergebnis- und Finanzrechnung einschließlich Teilrechnungen, Anhang) und Rechenschaftsbericht wird festgestellt.
4.
Der Schlussbericht des Rechnungsprüfungsamtes über die Prüfung des Jahresabschlusses der
Stadt Leipzig zum 31.12.2012 wird zur Kenntnis genommen, insbesondere unter Berücksichtigung
der getroffenen Prüfungsfeststellungen.
5.
Der Oberbürgermeister legt dem Stadtrat bis zum 30.9.2016 einen Maßnahmen - und Zeit
plan vor, der die Abstellung bzw. Korrektur der Mängel vorsieht, die im Schlussbericht
des Rechnungsprüfungsamtes zum Jahresabschluss 2012 festgestellt wurden.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen bei 1 Stimmenthaltung
TOP
18.24.1
dazu ÄA
Vorlage: VI-DS-02540-ÄA-01
Einreicher: Rechnungsprüfungsausschuss
- vom Einreicher übernommen TOP
18.25
Feststellung des Jahresabschlusses für das Wirtschaftsjahr 01.01.2014 bis
31.12.2014 für den Eigenbetrieb Theater der Jungen Welt
Vorlage: VI-DS-02564
Einreicher: Dezernat Finanzen
Beschluss:
1. Der Jahresabschluss für das Wirtschaftsjahr 01.01.2014 bis 31.12.2014 wird gemäß Anlage zu Beschlusspunkt 1. festgestellt.
2. Der Jahresüberschuss in Höhe von 804,96 Euro wird auf neue Rechnung vorgetragen.
3. Der Theaterleitung wird für das Wirtschaftsjahr 01.01.2014 bis 31.12.2014 Entlastung erteilt.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
-48-
TOP
18.26
Feststellung des Jahresabschlusses für das Wirtschaftsjahr 01.01.2014 bis
31.12.2014 für den Eigenbetrieb Musikschule Leipzig "Johann Sebastian
Bach"
Vorlage: VI-DS-02630
Einreicher: Dezernat Finanzen
Beschluss:
1. Der Jahresabschluss für das Wirtschaftsjahr 01.01.2014 bis 31.12.2014 wird gemäß Anlage zu
Beschlusspunkt 1. festgestellt.
2. Der Jahresverlust in Höhe von 24.106,38 Euro wird auf neue Rechnung vorgetragen.
3. Beschluss Nr. RBV-2147/14, Beschlusspunkt 4. wird wie folgt geändert:
Die zweckgebundene Rücklage für Investitionen wurde in 2014 in Höher von € 23.217,91
verbraucht und in Höhe der angefallenen Kosten in die allgemeine Gewinnrücklage umgebucht.
€ 16.782,09 verbleiben in der zweckgebundenen Rücklage, werden in den folgenden Jahren für
weitere Investitionsmaßnahmen am Hauptgebäude in Anspruch genommen und in Höhe der
angefallenen Kosten in die allgemeine Gewinnrücklage umgebucht.
4. Der Betriebsleitung wird für das Wirtschaftsjahr 01.01.2014 bis 31.12.2014 Entlastung erteilt.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
TOP
18.27
Feststellung des Jahresabschlusses für das Wirtschaftsjahr 01.01.2014 bis
31.12.2014 für den städtischen Eigenbetrieb Gewandhaus zu Leipzig
Vorlage: VI-DS-02686
Einreicher: Dezernat Finanzen
- vertagt TOP
18.28
Bebauungsplan Nr. 397.1 "Stadtraum Bayerischer Bahnhof - Teilbereich Dösner Weg Nord"
Stadtbezirk Mitte, Ortsteil Zentrum Süd-Ost
Aufstellungsbeschluss
Vorlage: VI-DS-02551
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
- vertagt TOP
18.29
Bau- und Finanzierungsbeschluss Prager Straße zwischen Johannisplatz und
Gutenbergplatz
Vorlage: VI-DS-02576
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Beschluss:
1. Die Baumaßnahme Prager Straße zwischen Johannisplatz und Gutenbergplatz wird realisiert (Baubeschluss gemäß § 8, Absatz 3, Ziffer 32 der Hauptsatzung in der zurzeit gültigen Fassung).
-49-
2. Die Gesamtkosten für Planung und Bau für den städtischen Anteil betragen 2.132.000 € bei einem
Stadtanteil von 682.000 €. Darin enthalten sind 103.600 € für Stadtbeleuchtungsanlagen, welche aus
dem Ergebnishaushalt zu finanzieren sind.
3. Die Auszahlungen sind im PSP-Element "Prager Straße" (7.0001239.700) wie folgt geplant:
2017 (planmäßig):
2017 (Ermächtigung aus Vorjahr):
1.528.400 €
500.000 €
Die Aufwendungen sind im Haushaltsjahr 2017 im Innenauftrag "Straßenbeleuchtung - investiv"
(106654100010) in Höhe von 103.600 € geplant.
Die Einzahlungen sind im PSP-Element "Zweckgebundene Zuweisung von Dritten" (7.0001239.705) im
Jahr 2017 mit brutto 1.450.000 € geplant.
4. Der Baubeschluss gilt vorbehaltlich der Beschlussfassung und der Genehmigung der Haushaltssatzung für die jeweiligen Haushaltsjahre und der Bestätigung der Fördermittel.
5. Mit dem Ausschreibungsverfahren muss im August 2016 begonnen werden, um im März 2017 mit
dem Bau beginnen zu können. Damit sind trotz ggf. vorläufiger Haushaltsführung die Mittel bis spätestens nach Ausreichung des Zuwendungsbescheides freizugeben.
6. Die im Haushaltsjahr 2018 ff. anfallenden Folgekosten werden zunächst zur Kenntnis genommen.
Über eine zusätzliche Bereitstellung ist im Rahmen der Haushaltsplanung 2017/2018 zu entscheiden.
Die Mittel werden entsprechend durch das Verkehrs- und Tiefbauamt angemeldet.
7. Die Verwaltung wird beauftragt, eine Kostenteilungsvereinbarung zwischen der Stadt Leipzig und der
LVB sowie eine Bauherrenvereinbarung zwischen der Stadt Leipzig, der LVB und den Leipziger Wasserwerken zu verhandeln und abzuschließen.
8. Die nicht verbrauchten investiven Haushaltsmittel werden im Rahmen des Jahresabschlusses 2016
als Ermächtigung aus den Vorjahren nach 2017 übertragen. Die Ermächtigungsübertragung steht unter
dem Vorbehalt der Bestätigung des Jahresrechnungsergebnisses 2016 und der Bestätigung durch den
Beigeordneten für Finanzen zum gegebenen Zeitpunkt.
9. Es wird geprüft, ob stadtauswärtig weitere Straßenbaumstandorte im Gehwegbereich eingeplant werden können.
Die Vorlage wird unter Punkt 3.6 wie folgt geändert:
Im Bestand gibt es sieben abmarkierte Parkstände auf der stadtwärtigen Fahrbahn. Mit der Planung müssen diese entfallen. Dringender Bedarf ist im Bauabschnitt nicht vorhanden, da die
meisten großen Anlieger eigene Anlagen auf eigenem Grundstück haben.
Um negative Auswirkungen auf den Besucherverkehr des Grassimuseums zu vermeiden, werden in der Nähe zum Haupteingang des Museums mindestens zwei Bus-Haltepunkte im Rahmen
verkehrsorganisatorischer Maßnahmen durch verkehrsrechtliche Anordnungen geschaffen. Zusätzlich zu Punkt 3.5 wird die Schaffung weiterer 30 Fahrradbügel geprüft.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen bei einigen Stimmenthaltungen
-50TOP
18.29.1
dazu ÄA
Vorlage: VI-DS-02576-ÄA-02
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Beschlussvorschlag:
Die Vorlage wird unter Punkt 3.6 wie folgt geändert:
Im Bestand gibt es sieben abmarkierte Parkstände auf der stadtwärtigen Fahrbahn. Mit der Planung
müssen diese entfallen. Dringender Bedarf ist im Bauabschnitt nicht vorhanden, da die meisten großen
Anlieger eigene Anlagen auf eigenem Grundstück haben.
Um negative Auswirkungen auf den Besucherverkehr des Grassimuseums zu vermeiden, werden
in der Nähe zum Haupteingang des Museums mindestens zwei Bus-Haltepunkte im Rahmen verkehrsorganisatorischer Maßnahmen durch verkehrsrechtliche Anordnungen geschaffen. Zusätzlich zu Punkt 3.5 wird die Schaffung weiterer 30 Fahrradbügel geprüft.
Abstimmungsergebnis: 36/21/0
TOP
18.29.2
dazu ÄA
Vorlage: VI-DS-02576-ÄA-03
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Beschlussvorschlag:
9. Es wird geprüft, ob stadtauswärtig weitere Straßenbaumstandorte im Gehwegbereich eingeplant werden können.
Abstimmungsergebnis: mehrheitlich angenommen bei einigen Gegenstimmen und einigen Stimmenthaltungen
TOP
18.30
Bau- und Finanzierungsbeschluss Georg-Schwarz-Straße von Philipp-ReisStraße bis Hans-Driesch-Straße und Bestätigung einer überplanmäßigen Auszahlung nach § 79 (1) SächsGemO
Vorlage: VI-DS-02665
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Beschluss:
1. Die Baumaßnahme Georg-Schwarz-Straße von Philipp-Reis-Straße bis Hans-Driesch-Straße wird
realisiert (Baubeschluss gemäß § 8, Absatz 3, Ziffer 18 der Hauptsatzung in der zurzeit gültigen
Fassung).
2. Die Gesamtkosten für Planung und Bau betragen 3.066.000 €. Der städtische Anteil beträgt
1.265.733 €. Darin enthalten sind 128.000 € für Stadtbeleuchtungsanlagen, welche aus dem Ergebnishaushalt zu finanzieren sind.
3. VTA:
Die Auszahlungen werden im PSP-Element "Georg-Schwarz-Straße" (7.0001023.700) wie folgt bereit
gestellt:
-51-
2016: 100.000 €
2017: 900.000 €
2018: 1.787.600 €
Die Aufwendungen sind im Haushaltsjahr 2017 im Innenauftrag "Straßenbeleuchtung-investiv"
(106654100010) in Höhe von 38.400 € und im Jahr 2018 in Höhe von 89.600 € geplant.
Die Einzahlungen werden im PSP-Element "Zweckgebundene Zuweisung von Dritten" (7.0001023.705)
wie folgt vereinnahmt:
2016:
60.000 €
2017: 495.000 €
2018: 1.145.000 €
4. ASW:
Im PSP-Element „SOP Georg-Schwarz-Straße" (7.0000387.700) werden in 2016 Mittel in Höhe von
68.000 € für die Platzgestaltungen bereitgestellt, da die Ausschreibung 2016 erfolgen muss.
5. ASW:
Im Haushaltsjahr 2016 wird im PSP-Element „SOP Georg-Schwarz-Straße" (7.0000387.700)eine übe
planmäßige Auszahlung gemäß § 79 (1) SächsGemO in Höhe von 82.400 € bestätigt. Die Deckung er
folgt aus dem PSP-Element „Georg-Schumann-Straße" (7.0000386.700).
6. ASW:
Die Einzahlungen werden im PSP-Element "Zuweisungen vom Land" (7.0000387.705) wie folgt
vereinnahmt:
2017:
2018:
31.600 €
68.667 €
7. Die zum Jahresende nicht verbrauchten Haushaltsmittel werden im Rahmen des Jahresabschlusses
des jeweiligen Haushaltsjahres als Ermächtigung aus Vorjahren in das Folgejahr übertragen. Die
Ermächtigungsübertragung
steht
unter
dem
Vorbehalt
der
Bestätigung
des
Jahresrechnungsergebnisses des jeweiligen Haushaltsjahres und der Bestätigung durch den
Beigeordneten für Finanzen zum gegebenen Zeitpunkt.
8. Die im Haushaltsjahr 2019 ff. anfallenden Folgekosten werden zunächst zur Kenntnis genommen.
Über eine zusätzliche Bereitstellung ist im Rahmen der Haushaltsplanung 2019/2020 zu entscheiden.
Die Mittel werden entsprechend durch das Verkehrs- und Tiefbauamt sowie das Amt für Stadtgrün
und Gewässer angemeldet.
9. Der Baubeschluss gilt vorbehaltlich der Beschlussfassung und der Genehmigung der Haushaltssatzung für die jeweiligen Haushaltsjahre und der Bestätigung der Fördermittel.
Abstimmungsergebnis: mehrheitlich angenommen bei einigen Gegenstimmen und 3 Stimmenthaltungen
-52TOP
18.31
Bau- und Finanzierungsbeschluss Holzhäuser Straße zwischen Baumeyerstraße und Gleisschleife
Vorlage: VI-DS-02682
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Beschluss:
1. Die Baumaßnahme Holzhäuser Straße zwischen Baumeyerstraße und Gleisschleife wird realisiert
(Baubeschluss gemäß § 8, Absatz 3, Ziffer 18 der Hauptsatzung in der zurzeit gültigen Fassung).
2. Die Gesamtkosten für Planung und Bau für den städtischen Anteil betragen 2.176.500 € bei einem
Stadtanteil von 776.500 €. Darin enthalten sind 99.650 € für Stadtbeleuchtungsanlagen, welche aus
dem Ergebnishaushalt zu finanzieren sind.
3. Im PSP-Element "Stadtanteil LVB-Vorhaben" (7.0000655.700) werden als Auszahlung 2017:
2.076.850 € bereitgestellt. Die Einzahlungen werden im PSP-Element "Zweckgebundene Zuweisung
von Dritten" (7.0000655.705) im Jahr 2017 mit 1.400.000 € geplant.
Die Aufwendungen sind im Haushaltsjahr 2017 im Innenauftrag "Straßenbeleuchtung-investiv"
(106654100010) in Höhe von 99.650 € geplant.
4. Mit dem Ausschreibungsverfahren muss im August 2016 begonnen werden, um im März 2017 mit
dem Bau beginnen zu können. Damit sind trotz ggf. vorläufiger Haushaltsführung die Mittel bis
spätestens nach Ausreichung des Zuwendungsbescheides freizugeben.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
TOP
18.32
Satzung zur 4. Änderung der Satzung über die Erhebung der Zweitwohnungsteuer in der Stadt Leipzig
Vorlage: VI-DS-02689
Einreicher: Dezernat Finanzen
Beschluss:
Die Ratsversammlung beschließt die Satzung zur 4. Änderung der Satzung über die Erhebung der
Zweitwohnungsteuer in der Stadt Leipzig.
Die Satzung tritt rückwirkend zum 01.01.2010 in Kraft.
Abstimmungsergebnis: 59/1/0
TOP
18.33
Fortführung der städtischen Kofinanzierung des Projektes SCHAUPLATZ (Aktivierungshilfe für Jugendliche und junge Erwachsene)
Vorlage: VI-DS-02714
Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung beschließt die Fortführung der Kofinanzierung der durch das Jobcenter Leipzig
geförderten Aktivierungshilfe nach § 45 SGB III i.V.m. § 16 SGB II „Angebot für Jugendliche und junge
-53Erwachse ohne konkrete Beschäftigungsperspektive" in Höhe von 40.896,75 € (15 % der förderfähigen
Gesamtkosten) für den Projektzeitraum 01.08.2016 bis 31.07.2017.
Die städtischen Zuwendungen werden in den Haushaltsjahren 2016/2017 wie folgt bereit gestellt:
HHJ 2016: 17.040,30 EUR
HHJ 2017: 23.856,45 EUR.
Die genannten Aufwendungen werden aus dem planmäßigen Budget des Referates für Beschäftigungspolitik (PSP Element 1.100.57.1.0.02.01/Arbeitsmarkt- und Beschäftigungs-förderung, Sachkonto
43170000/Zuschüsse an private Unternehmen) zur Verfügung gestellt.
2. Die städtischen Zuwendungen werden vorbehaltlich der Beschlussfassung und Genehmigung der jeweiligen Haushaltssatzung 2017/2018 gewährt.
3. Die städtischen Fördermittel für die beantragten Projektkosten an die Produktionsschule
SCHAUPLATZ gGmbH werden gemäß der Rahmenrichtlinie zur Vergabe von Zuwendungen der Stadt
Leipzig an außerhalb der Stadtverwaltung stehende Stellen (in der aktuelle geltenden Fassung)
vergeben.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
TOP
18.34
Übertragung von Kassengeschäften an Dritte im Amt für Jugend, Familie und
Bildung - Schola Cantorum Leipzig
Vorlage: VI-DS-02490
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Beschluss:
In der Schola Cantorum Leipzig werden auf der Grundlage der gesetzlichen Ermächtigung für die Übertragung von Kassengeschäften auf Dritte nach § 87 (1) SächsGemO in Verbindung mit Abschnitt 6
SächskomKBVO und der jeweils gültigen Dienstanweisung zu Regelungen und Bezahlformen für Einzahlungskassen und Zahlstellen sowie Regelungen für Handvorschüsse und geldwerte Drucksachen in
der Stadt Leipzig Kassengeschäfte durch Dritte übernommen.
Abstimmungsergebnis: mehrheitlch angenommen bei 1 Gegenstimme
TOP 19
Aktueller Sachstand und weitere Planungen der Unterbringung von Flüchtlingen in der Zuständigkeit der Stadt Leipzig – Stand: 21.06.16
Vorlage: VI-DS-02975
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Die Information wird zur Kenntnis genommen.
TOP 20
Informationen I
TOP 20.1 Bericht zur städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme "SCHÖNAUER VIERTEL"
Vorlage: VI-DS-02451
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Der Bericht wird zur Kenntnis genommen.
-54TOP 20.2 Bewerbung Leipzigs zur Kulturhauptstadt Europas 2025 – Sachstandsbericht
und Handlungsempfehlung
Vorlage: VI-DS-02705
Einreicher: Dezernat Kultur
vertagt
TOP 20.3 Bericht zur Schwerbehindertenabgabe - Haushaltsjahr 2015
Vorlage: VI-DS-02733
Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung
Der Bericht wird zur Kenntnis genommen.
Änderungen/Ergänzungen
Leipzig,
Oberbürgermeister Jung
ausgefertigt:
Bergmann
hervorgehoben.
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
1
Eröffnung und Begrüßung
Oberbürgermeister Jung: Meine sehr verehrten
Damen und Herren! Ich begrüße alle Städträtinnen und Stadträte, die Gäste und die Vertreter
der Medien zu unserer Stadtratssitzung.
Ich begrüße ganz herzlich zum ersten Mal in unserem Kreis hier oben Frau Dr. Jennicke als
neue Beigeordnete und Bürgermeisterin für
Kultur. - Auf gute Zusammenarbeit!
Ich begrüße auch Studierende des Instituts für
Politik- und Sozialwissenschaften. Seien Sie
herzlich willkommen! Kommunalpolitik, das ist
die Lehrstunde der Politik.
Die Niederschrift der heutigen Sitzung soll von
den Stadträten Oßwald und Deissler unterschrieben werden. - Einwände sehe ich nicht. Dann
wird so verfahren.
Die Tagesordnung wurde im Amtsblatt Nr. 12 bekannt gemacht.
Entschuldigt haben sich heute Herr Kuthe, Herr
Dossin, Frau Hollick, Herr Volger und Frau Ludwig.
Ich verweise auf § 20 der Gemeindeordnung.
Wenn Sie die Sitzung vorzeitig verlassen
müssen, bitte ich Sie, mir das entsprechend
mitzuteilen.
Auch heute gibt es eine Livestream-Übertragung.
Sollten Sie nicht wollen, dass Ihr Beitrag im Livestream übertragen wird, bitte ich Sie, mir das mitzuteilen.
2
Feststellung der Beschlussfähigkeit
Um 14.03 Uhr waren 65 Stadträtinnen und Stadträte anwesend. Das entspricht 91 Prozent. Damit
sind wir beschlussfähig.
3
Feststellung der Tagesordnung
Zur Tagesordnung. Es gibt eine Nachtragstagesordnung vom 15.06.2016. Die nachträglich
eingegangenen Änderungsanträge werden bei
den
jeweiligen
Tagesordnungspunkten
aufgerufen.
Es gibt noch eine Änderung in der Reihenfolge
der Tagesordnung. Der Tagesordnungspunkt
18.5 wird vor 18.4 aufgerufen.
Zu den Absetzungen. Von der Tagesordnung abgesetzt und vertagt - (Unruhe auf der Zuschauertribüne)
Ich darf Sie bitten, auf der Tribüne Platz zu nehmen. Es gibt zurzeit keine andere Möglichkeit,
als nur die Gäste zuzulassen, die kein
Seite |1
Hausverbot haben. Ich bitte Sie, das zu
akzeptieren und sich weiterer Äußerungen zu
enthalten.
(Weitere Zurufe von der Zuschauertribüne - Gegenruf von Stadtrat Böhm)
Ich bitte um Ruhe. - Herr Böhm, bitte mäßigen
Sie sich. Ein Ordnungsruf auch an Sie.
Ich fahre fort mit den Absetzungen. Der
Tagesordnungspunkt 5.2 wird heute abgesetzt
und vertagt. Abgesetzt werden auch die Punkte
12.1, 14.9, 14.11, 18.27, 18.28 und 20.2.
Die Anfrage 15.10 wird in Absprache mit dem
Fragesteller schriftlich beantwortet.
Gegen 17 Uhr werden die Einwohneranfragen
aufgerufen.
Es liegt seitens der Stadträte Hobusch und
Morlok ein Absetzungsantrag von TOP 18.5 vor.
Möchten Sie das kurz begründen, Herr Morlok? Bitte.
Stadtrat Morlok (fraktionslos): Herr Oberbürgermeister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Das ist
eine schwierige Situation - ich muss Ihnen das
erläutern, weil Sie die Hintergründe nicht kennen
können -: Dem Kollegen Hobusch und mir ist die
Vorlage zum Tagesordnungspunkt 18.5 erst gestern um 16 Uhr zugestellt worden. Die Vorlage ist
auch nicht im ALLRIS eingestellt. Wir haben den
Absetzungsantrag gestellt, weil innerhalb von
nicht einmal einem Tag eine sachgerechte
Vorbereitung auf diesen Tagesordnungspunkt
nicht möglich ist.
Unsere Gespräche mit dem Büro für Ratsangelegenheiten - ich muss dazusagen: Herr Leisner
hat die Vorlage gestern noch vorbeigebracht; ein
dickes Lob dafür - haben ergeben, dass es ein
paar
Sachzusammenhänge
gibt
Herr
Oberbürgermeister, Sie haben ja eben auch die
Reihenfolge der Behandlung von zwei Vorlagen
getauscht -: Wenn die Vorlage 18.5 heute nicht
beraten würde, könnte es infolge dessen zu
Nachteilen für die Stadt Leipzig kommen.
Deswegen haben der Kollege Hobusch und ich
uns noch einmal gründlich überlegt, wie wir hier
jetzt verfahren wollen.
Herr Oberbürgermeister, das Problem ist: Das ist
kein Einzelfall. Wir beschließen heute einen
Nachtrag
zur
Zweckvereinbarung
für
gebietsüberschreitende Buslinien, weil zuvor
eine Anlage fehlte. - Wir beraten zum zweiten
Mal
über
den
Wirtschaftsplan
der
Behindertenhilfe, weil bei der ersten Beratung
die Zahlen im Beschlusstext falsch waren. - Beim
Jahresabschluss der Kultureigenbetriebe fehlt
der
Prüfbericht
nach
§ 53
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Haushaltsgrundsätzegesetz. - Bei der Gebührensatzung für die Gemeinschaftsunterkünfte ist die
Wirtschaftlichkeitsberechnung als nichtöffentlich
deklariert, obwohl sie eigentlich öffentlich ist. Über die Dinge in der vorletzten Sitzung - Stichwort: Kulturbürgermeisterwahl - möchte ich jetzt
nicht noch einmal ausführlich sprechen.
Herr Oberbürgermeister, ich bin der Auffassung,
wir haben ein systemisches Problem in unserer
Stadtverwaltung. Ich möchte ausdrücklich sagen,
dass uns, dem Kollegen Hobusch und mir,
aufgefallen ist, dass die Dinge, die Sie sich
persönlich auf den Tisch ziehen, die Sie zur
Chefsache erklären, funktionieren, andere Dinge
aber offensichtlich nicht. Ich möchte dringend an
Sie appellieren, Ihrer Verantwortung gerecht zu
werden und sich darum zu kümmern; denn hier
im Rathaus läuft etwas schief.
Angesichts der Situation und der möglichen
rechtlichen Folgen für die Stadt Leipzig ziehen
der Kollege Hobusch und ich unseren
Absetzungsantrag zurück und erklären uns
ausdrücklich mit der Behandlung in der heutigen
Sitzung
einverstanden.
Aber,
Herr
Oberbürgermeister, bitte kümmern Sie sich um
das, was im Rathaus schiefläuft! - Vielen Dank.
Oberbürgermeister Jung: Nur zwei Sätze. Ich
bin der Sache nachgegangen. In der Tat ist im
Nachhinein ein Nachweis der Zustellung nicht
möglich. Ich werde das Verfahren ändern. Bei
Vorlagen, die Ihnen schriftlich zugehen, wird es
demnächst eine Empfangsbestätigung geben.
Seite |2
TOP 6 entfällt.
7
Mandatsveränderungen
7.1 Feststellung von Hinderungsgründen bei
gewählten
Stadträten
(2. Änderung)
(DS-00784/14-DS-02)
Einreicher: Oberbürgermeister
Die Vorlage liegt Ihnen vor. Gibt es Wortwünsche? - Dann können wir zur Beschlussfassung
kommen. Wer stimmt dagegen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
7.2 Verpflichtung eines Stadtrates durch den
Oberbürgermeister
Frau Dr. Jennicke hat nach ihrer Wahl zur Kulturbürgermeisterin ihr Stadtratsmandat aufgegeben.
Nach § 22 Kommunalwahlgesetz rückt die
Person derselben Partei mit der nächst höheren
Stimmenzahl in den Stadtrat nach. In der
öffentlichen
Sitzung
des
Gemeindewahlausschusses wurde festgestellt,
dass dies Herr Werner Kujat ist. Nach Prüfung
der Wahlunterlagen und Bestätigung durch das
Amt für Statistik und Wahlen wurde Herr Kujat
als Stadtrat für die Fraktion Die Linke benannt.
Herr Kujat, kommen Sie bitte zu mir nach vorn,
damit ich Sie als neuen Stadtrat verpflichten
kann.
Herr Kujat, ich verpflichte Sie, die
Verfassung und die Gesetze zu achten
und ihre Pflichten nach bestem Wissen
und Gewissen unparteiisch zu erfüllen.
Insbesondere verpflichte ich Sie, das
Wohl der Stadt Leipzig sowie das ihrer
Einwohnerinnen und Einwohner nach
Kräften zu fördern.
Gibt es weitere Hinweise Ihrerseits zur Tagesordnung? - Dann stelle ich die ordnungsgemäße Ladung und die Tagesordnung einschließlich vorgenannter Änderungen fest.
TOP 4 entfällt.
Auf gute Zusammenarbeit!
5.
8
Wichtige Angelegenheit der Stadtbezirksbeiräte gem. § 5 Abs. 5 der Geschäftsordnung der Stadtbezirksbeiräte
8.1
Entwicklungskonzeption
Naturbad
Nordost (VI-WA-1951-NF-2-DS-3)
Niederschrift
5.1 Niederschrift der Sitzung vom 20.04.2016
- Teil II: Verlaufsprotokoll
Gibt es dazu Hinweise? - Dann ist das Protokoll
festgestellt.
Einreicher: Stadtbezirksbeirat Nordost
5.2 Niederschrift der Sitzung vom 18.05.2016
- Teil I: Beschlussprotokoll (SI/2016/745)
- Teil II: Verlaufsprotokoll
8.1.1 dazu VSP (VI-WA-01951-VSP-01)
Zum
Beschlussprotokoll.
Gibt
es
dazu
Anmerkungen oder Änderungswünsche? - Dann
ist auch dieses Protokoll so festgestellt.
Gibt es Wortwünsche? - Das ist nicht der Fall. Es
gibt ein Vorvotum des Fachausschusses Umwelt
und Ordnung und des Stadtbezirksbeirats zum
Verwaltungsstandpunkt. Insofern können wir zum
Verwaltungsstandpunkt abstimmen. Wer stimmt
dafür? - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
5.3 Niederschrift der Sitzung vom 09.06.2016
- Teil I: Beschlussprotokoll
Gibt es dazu Hinweise? - Das ist nicht der Fall.
Dann ist auch das festgestellt.
Einreicher:
Sport
Dezernat
Umwelt,
Abstimmung: Das ist einstimmig.
Ordnung,
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
11
Besetzung von Gremien
11.1 Information zur Besetzung der beschließenden und beratenden Ausschüsse
und des Ältestenrates durch die Fraktionen (10. Änderung) (DS-00768/14-DS-10)
Einreicher: Oberbürgermeister
Sie nehmen bitte diese Information zur Kenntnis.
Wortwünsche sehe ich nicht.
11.2 Information
zur
Besetzung
des
zeitweise beratenden Ausschusses (1.
Änderung) (VI-DS-01537-DS-02)
Einreicher: Oberbürgermeister
Wortwünsche? - Sehe ich nicht. Auch hier ist
Kenntnisnahme gewünscht.
11.3 Migrantenbeirat - Bestellung der Mitglieder und Stellvertreter (1. Änderung)
(-01122-DS-01-NF-01)
Einreicher: Oberbürgermeister
Aufgrund der notwendigen Abberufung ist hierzu
ein neuer Beschluss zu fassen. Gibt es dazu
Wortwünsche? - Dann bitte ich um Ihr Handzeichen. Wer ist gegen den Beschlussvorschlag? Wer enthält sich?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
Seite |3
Ich rufe den Antrag auf, und Sie geben mir ein
Zeichen, wenn Sie weitere Verweisungen
wünschen.
13.1 Erarbeitung einer Zukunftskonzeption
für die Gedenkstätte Museum in der
„Runden Ecke“ und Schulmuseum bei
der Weiterentwicklung unterstützen!
(VI-A-02857)
Einreicher: SPD-Fraktion
So verwiesen.
13.2 Wanderausstellung Muslime in Deutschland (VI-A-02855)
Einreicher: SPD-Fraktion
Herr Walther zeigt auf: Jugendhilfeausschuss.
So ergänzt verwiesen.
13.3 Umfeldverbesserung
des
Leipziger
Mockau-Centers (LMC) und Optimierung
der Parkmöglichkeiten (VI-A-02882)
Einreicher: AfD-Fraktion
So verwiesen.
13.4 Bearbeitung tierschutzrelevanter Themen im Tierschutzbeirat der Stadt
Leipzig mit geänderter Besetzung (VI-A02899)
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
11.4 Stadtbezirksbeirat Leipzig-Ost - Bestellung der Mitglieder (4. Änderung) (VIDS-01143-DS-04)
Einreicher: Oberbürgermeister
Wortwünsche sehe ich nicht. - Wer stimmt gegen
diesen Beschlussvorschlag? - Wer enthält sich?
So verwiesen.
13.5 Solarbetriebene Müllpressen - saubere,
effektive und emissionsreduzierende
Abfallbehälter für Leipzig (VI-A-02897)
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
So verwiesen.
12
13.6 Erlebnispfade zum Waldumbau im
Leipziger Auwald einrichten (VI-A02906)
Wahl und Entsendung der Vertreter der
Stadt
Leipzig
in
Aufsichtsräte,
Zweckverbände und Gremien, in denen
die Stadt Mitglied ist
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
TOP 12.1 wurde vertagt.
So verwiesen.
12.2 Vertreter der Stadt Leipzig im Aufsichtsrat der Zoo Leipzig GmbH (2. Änderung
der Besetzung vom 21.01.2015 gemäß
VI-DS-00913) (VI-DS-00913-DS-02)
13.7 Regionale Bioprodukte kommunal fördern (VI-A-02900)
Einreicher: Oberbürgermeister
Gibt es dazu Wortwünsche? - Dann bitte ich Sie
um Ihr Handzeichen. Wer stimmt gegen diesen
Beschlussvorschlag?
Abstimmung: Es ist einstimmig so zur Kenntnis
genommen.
13
Anträge zur Aufnahme in die Tagesordnung und Verweisung in die Gremien
gem. § 5 Abs. 3-5 der Geschäftsordnung
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Frau Gabelmann gibt mir ein
Jugendbeirat. So ergänzt verwiesen.
Zeichen:
13.8 Errichtung eines Gedenksteins zur Mahnung an die NS-Kindereuthanasie in
Leipzig (VI-A-02487)
Einreicher: Behindertenbeirat
Ergänzt wird: Stadtbezirksbeirat Mitte. So verwiesen.
13.9
Einrichtung von Beteiligungsmöglichkeiten und Schaffung eines Beschwerdemanagements für Bewohner/-innen
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
von Asylunterkünften und Unterkünften für unbegleitete minderjährige Geflüchtete in Leipzig (VI-A-02947)
13.17 Systembauweise für Schulen als Alternative für schnelleren Schulbau (VI-A02983)
Einreicher: Migrantenbeirat
So verwiesen.
13.10 Papierkörbe für
Platz (VI-A-02954)
Seite |4
Einreicher: SPD-Fraktion
Frau Gabelmann zeigt auf: Jugendbeirat. - Okay.
Alexis-Schumann-
Einreicher: Jugendbeirat/Jugendparlament
Herr Schmidt wünscht Beteiligung des Stadtbezirksbeirats Süd. Den Betriebsausschuss Stadtreinigung sollten wir auch noch ergänzen.
13.11 Öffentliche Sportplätze (VI-A-02955)
Einreicher: Jugendbeirat/Jugendparlament
Ergänzt um Fachausschuss Sport. So verwiesen.
13.12 Wiederanlage der Streuobstwiese Prager Straße als Ersatzvornahme (VI-A02966)
Einreicher: Stadträtin N. Wohlfarth,
Stadträtin M. Hollick
Einreicher: Stadtrat N. Volger
Ergänzt um die zuständigen Stadtbezirksrespektive Ortschaftsgremien. So verwiesen.
13.13 Fortschreibung
Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrag (VLFV) (VI-A02982)
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen
13.18 Umsetzung Lärmaktionsplan (LAP)
und Luftreinhalteplan (LRP) Leipzig
durch Lkw-Durchfahrtsverbot (VI-A02981)
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
So verwiesen.
13.19 Umsetzung von Kunst am Bau bei
kommunalen Bauvorhaben und im
öffentlichen Raum (VI-A-02989)
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
So verwiesen.
13.20 Solarversorgung durch Straßen, Wege
und Fahrradwege (VI-A-02991)
Einreicher: Stadträtin U. E. Gabelmann
So verwiesen.
13.21 Fortentwicklung der papierlosen Ratsarbeit (VI-A-02992)
Einreicher: Stadträtin U. E. Gabelmann
So verwiesen.
13.22 WLAN-Versorgung (VI-A-02993)
Einreicher: Stadträtin U. E. Gabelmann
So verwiesen.
Ergänzt um Jugendbeirat. So verwiesen.
13.14 Präsentation der Sammlungsbestände
des Sportmuseums Leipzig (VI-A02903)
14
Anträge zur Beschlussfassung
14.1
Aufwertung des Mariannenparks NEUFASSUNG (ehem. Antrag V/A 350)
(VI-A-01341)
Einreicher: CDU-Fraktion
So verwiesen.
13.15 Leipzigs kulturelle Entwicklung stärken - Kulturbeirat einrichten (VI-A02962)
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen
Herr
Walther
ergänzt:
Fachausschuss
Allgemeine Verwaltung. - Frau Gabelmann gibt
mir ein Zeichen. Jugendbeirat? - Wenn der
Jugendbeirat sich das auf den Tisch ziehen will,
gerne.
13.16 Bei offiziellen städtischen Ehrungen
die Akteure der Bürgergesellschaft
einbinden (VI-A-02984)
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen
So verwiesen.
Einreicher: CDU-Fraktion
14.1.1 dazu VSP ((VI-A-01341-VSP-02)
Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung,
Sport
14.1.2 dazu ÄA (VI-A-01341-ÄA-02)
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen
Herr Maciejewski.
Stadtrat Maciejewski (CDU): Sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister! Meine Damen und Herren
Stadträte! Liebe Gäste! Wer an einem
Sommertag vor zehn Jahren im Mariannenpark
war und heute wieder dorthin geht, wird den Park
wohl nicht wiedererkennen. Während sich
damals bis auf einige Spaziergänger eher
wenige Menschen in den Park verirrten, findet
man heute vollbelegte Wiesen vor. Kein Wunder,
hat sich doch auch die Einwohnerzahl des
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Ortsteils Schönefeld-Abtnaundorf in den letzten
zehn Jahren um ein Drittel erhöht: von gut 9.000
im Jahr 2005 auf mehr als 12.000 heute.
Das Problem im Mariannenpark ist: Nirgends
kann man einen Kaffee kaufen, und selbst wenn
man es könnte, kann man ihn nicht
„wegbringen“; denn es gibt keinerlei sanitäre
Anlagen. Auch Abfallkörbe reichen bei weitem
nicht aus. Meine Fraktion hatte deshalb vor
nunmehr dreieinhalb Jahren einen Antrag zur
Aufwertung des Mariannenparks eingebracht,
der sich zunächst nur mit der Frage der
Gastronomie beschäftigte.
Zur aktuellen Fassung des Antrags gibt es nun
einen neuen Verwaltungsstandpunkt. Erstmals
hat sich die Stadtverwaltung von ihrer ablehnenden Haltung verabschiedet und mit einem konstruktiven Vorschlag in die Diskussion eingebracht. Dafür möchte ich Herrn Rosenthal ausdrücklich danken. Was die Verwaltung hier vorschlägt, kann aus meiner Sicht durchaus ein großer Wurf werden. Die CDU-Fraktion stellt
deshalb ihren Antrag in der Fassung des
Verwaltungsstandpunktes zur Abstimmung.
Zum Änderungsantrag der Grünen möchte ich
nur einige Äußerungen des Vereins Wir für
Schönefeld zum Stichwort „Bürgerbeteiligung“
zitieren:
Seite |5
Herrn Rosenthal in der Vergangenheit bewiesen,
dass es in der Lage ist, Bürgerbeteiligung
unkompliziert zu organisieren. Ich denke, das
wird auch beim Mariannenpark geschehen. Dazu
braucht es keiner Anträge der Grünen. - Vielen
Dank.
Oberbürgermeister Jung: Gibt es weitere Wortwünsche? - Herr Elschner.
Stadtrat Elschner (Bündnis 90/Die Grünen):
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Jung!
Sehr
geehrte
Bürgermeisterinnen
und
Bürgermeister! Sehr geehrte Kolleginnen und
Kollegen Stadträte! Liebe Gäste! Grundsätzlich
begrüßen wir Grüne den Verwaltungsstandpunkt
zum CDU-Antrag. Doch wir vermissen greifbare
Aussagen zu einer Bürgerbeteiligung, die wir für
notwendig und sinnvoll erachten. Nicht nur weil
die Leipziger Bürgerbeteiligung aufgrund des
Stadtratsbeschlusses von 2015 mittlerweile einer
Stärken- und Schwächenanalyse unterzogen
wurde, sondern auch weil am 9. Mai eine
Stadtwerkstatt dazu stattgefunden hat, bin ich
davon ausgegangen, dass wir es mit einer
lernfähigen Verwaltung zu tun haben.
Wie schon beim Projekt Abtnaundorfer
Park, Generationenpark Fritz-SiemonStraße oder der Grünflächen-Neugestaltung an der Poserstraße schlagen wir
hierfür ein bis zwei Bürgerveranstaltungen vor. Der Verein Wir für Schönefeld
e. V. würde auch die Raumkosten übernehmen. Wir unterstützen gern diese
Veranstaltung und auch die Auswertung
der Bürgerveranstaltung. Aber 15.000 €
braucht man garantiert nicht dafür!
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen
Stadträte, wir Grüne fordern mit unserem
Änderungsantrag
eine
frühzeitige
Bürgerbeteiligung und auch die Erarbeitung
eines Beteiligungskonzeptes. Eigentlich sollte
dies mittlerweile Standard sein; denn mit einem
Beteiligungskonzept wird eine einheitliche
Arbeitsgrundlage für alle zu beteiligenden
Akteure geschaffen. Selbstverständlich gehört
auch die Bereitstellung von finanziellen Mitteln
dazu. Die von uns bezifferte Summe in Höhe von
15.000 Euro halten wir sowohl für notwendig als
auch für angemessen angesichts gemachter Erfahrungen.
Durch die vorhandenen Kontakte im
Netzwerk Schönefeld (AG Pro Schönefeld, ASW, Stadtumbaumanagement,
Schloss Schönefeld, CVJM Leipzig e.
V., evangelische und katholische
Kirchgemeinden
Schönefelds,
Bürgerverein Schönefeld e. V., Verein
Wir für Schönefeld e. V. usw.) ist eine
Einbeziehung der Bürger ohne großen
Aufwand möglich und bedarf keiner
Kosten in dieser Höhe.
Herr Maciejewski, ich an Ihrer Stelle hätte mich
im
Vorfeld
einmal
erkundigt,
was
Bürgerbeteiligungsverfahren in unserer Stadt
kosten.
Nehmen
wir
einmal
das
Wohnungspolitische Konzept: sehr umfangreich,
100.000 Euro. Sie selbst bzw. die CDU-Fraktion
hat zum letzten Haushaltsplan für eine
Bürgerbeteiligung zum Freiheits- und Einheitsdenkmal sage und schreibe 200.000 Euro
gefordert. Also: Ganz ohne Geld geht es einfach
nicht.
Sehr geehrte Damen und Herren, dieser Auffassung schließe ich mich an. Ich glaube, die Schönefelder wollen Taten sehen und nicht erneut
langwierige Beteiligungsverfahren durchlaufen,
die noch dazu 15.000 Euro kosten. Dieses Geld
sollte man besser in konkrete Maßnahmen
investieren. Im Übrigen hat das Dezernat von
Meine Damen und Herren, wir Grüne sagen: Ein
Hauruckverfahren
ohne
Einbindung
der
Bürgerinnen und Bürger kann es nicht geben. Es
darf sich auch nicht wiederholen, dass vor
Durchführung des Bürgerbeteiligungsverfahrens
das fertige Entwicklungskonzept bereits vorliegt,
wie beim Clara-Zetkin-Park geschehen. Dies
führte damals bekanntlich zu berechtigter Kritik.
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Herr Maciejewski, Sie sagen, eines ExtraAntrags der Grünen hätte es nicht bedurft.
Insofern kann ich also davon ausgehen, dass es,
wenn es um Bürgerbeteiligung geht, künftig auch
keinerlei Anträge der CDU-Fraktion mehr geben
wird. Das ist die Schlussfolgerung, die ich ziehen
muss.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte, wenn auch Sie
wie wir Grüne die Durchführung einer guten Bürgerbeteiligung für den Mariannenpark wollen,
stimmen Sie bitte unserem Änderungsantrag zu.
- Danke schön.
Oberbürgermeister Jung: Herr Müller, danach
Herr Maciejewski noch einmal.
Stadtrat Müller (SPD): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Meine sehr geehrten Damen und
Herren! Wir werden dem Antrag der CDU im
Sinne des Verwaltungsstandpunktes zustimmen
und den Antrag der Grünen ablehnen.
Ich muss hier noch ein paar Sätze loswerden bezüglich der Äußerungen zum Clara-Zetkin-Park.
Ich will an dieser Stelle noch einmal daran erinnern: Wir haben am 02.12.2013 die Erarbeitung
eines Entwurfs für ein Entwicklungskonzept für
den Clara-Zetkin-Park und für den Johannapark
im Stadtrat beschlossen. Dieser Entwurf wurde
dann
im
Stadtbezirksbeirat
Mitte,
im
Stadtbezirksbeirat
Südwest
und
im
Fachausschuss Umwelt und Ordnung vorberaten
und kam anschließend in den Stadtrat. Das
heißt, der Entwurf wurde entgegengenommen
und dann zur Bürgerbeteiligung freigegeben.
Es sollten noch verschiedenste Sachen besprochen werden. Dazu gab es am 21.03.2014 eine
Auftaktveranstaltung, an der sehr viele Bürger auch ich - teilnahmen. Am 21.06.2014 fand eine
Parkwerkstatt statt. Die Ergebnisse des Beteiligungsverfahrens wurden am 01.12.2014 im Rahmen eines öffentlichen Abschlussforums vorgestellt. Also: eine sehr lange und sehr gute
Bürgerbeteiligung; das will ich schon noch
einmal betonen. Deshalb verstehe ich die
diesbezügliche Äußerung nicht. Zu den Kosten
will ich jetzt nichts sagen. Mir geht es hier nur
darum, die Behauptung zu widerlegen, beim
Clara-Zetkin-Park sei nichts passiert; denn so
kam es gerade herüber.
Wir haben uns auch im Seniorenbeirat über das
Entwicklungskonzept unterhalten und hatten uns
im Januar 2016 dazu das ASG eingeladen, das
uns über den aktuellen Sachstand informiert hat;
denn es geht ja jetzt weiter. So gab es am
21.04.2016 eine Abstimmung über das weitere
Vorgehen beim Clara-Zetkin-Park. Also: eine
Seite |6
lange und gute Bürgerbeteiligung. Das will ich
hier noch einmal hervorheben.
Oberbürgermeister Jung: Herr Maciejewski.
Stadtrat Maciejewski (CDU): Ich möchte nur
kurz auf das reagieren, was Herr Elschner
gesagt hat. Aus seinen Äußerungen wurde
eigentlich schon deutlich, was das Problem der
Grünen in dieser Sache ist. Es ist offenbar in der
grünen Fraktion überhaupt nicht bekannt, wie
viele Ideen es aus dem Ortsteil für den
Mariannenpark bereits gibt. Jetzt mit einem
Bürgerbeteiligungsverfahren, wie Sie hier
beantragen, noch einmal von vorn anzufangen,
freut vielleicht einige Leute, die damit ihr Geld
verdienen, aber dem Ortsteil hilft das überhaupt
nichts. Ich kann Sie nur herzlich bitten, sich auch wenn Sie in Schönefeld keine gewählten
Stadträte haben - in die Gremien vor Ort einzubringen. Das würde sicherlich zu erhellenden
Erkenntnissen führen. Wenn Sie das nicht tun,
wird es auf Dauer so bleiben, dass dort keiner
die Grünen wählt. - Also: Ein bisschen
Ortskenntnis, ein bisschen Sachkenntnis ist
manchmal hilfreicher als reflexhaftes Geschrei
nach Bürgerbeteiligung. - Vielen Dank.
Oberbürgermeister Jung: Herr Elschner, das
hat Sie provoziert.
Stadtrat Elschner (Bündnis 90/Die Grünen):
Herr Jung, dadurch lasse ich mich nicht
provozieren. - Ich wende mich jetzt dem
eigentlich Wichtigen zu. Ich habe Herrn Müller so
verstanden, dass er die ausgesprochen gute
Bürgerbeteiligung beim Clara-Zetkin-Park gelobt
hat. Ich habe auch Applaus vonseiten der CDUFraktion wahrgenommen. Ich würde gern
Bürgermeister
Rosenthal
fragen:
Die
Bürgerbeteiligung dort gab es ja nicht zum
Nulltarif. Was hat die denn gekostet? Ich würde
Sie auch bitten, zu unserem Änderungsantrag
Stellung zu nehmen und darzulegen, warum
Bürgerbeteiligung unter Umständen so viel
kostet und was in diesen Kosten enthalten ist. Danke.
Oberbürgermeister Jung: Frau Dr. Heymann
hat sich gemeldet.
Stadträtin Heymann (CDU): Sehr geehrter Herr
Elschner, bei aller Sachlichkeit: Ich habe mich
wie auch einige andere Stadträte und Vertreter
aus
der
Verwaltung,
insbesondere
der
Kulturverwaltung, sehr lange mit dem Thema
Bürgerbeteiligung befasst. Wir alle waren uns
einig,
dass
Bürgerbeteiligung
keine
Einbahnstraße ist. Sie kann und soll natürlich
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
vonseiten der Verwaltung gestaltet werden. Aber
warum darf eine Bürgerbeteiligung nicht auch
aus der Bürgerschaft heraus gestartet werden?
Oberbürgermeister Jung: Herr Rosenthal.
Bürgermeister Rosenthal: Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen und Herren Stadträte! Ich glaube, worüber wir uns nicht einig werden, ist der Rückblick auf den Clara-Zetkin-Park.
Ich hatte damals eine sehr deutliche Haltung
dazu. Wir als Verwaltung haben eine
Entwurfsfassung
eingebracht,
aus
der
hervorging, was wir vorhaben. Daraus abgeleitet
wurde der Verwaltung unterstellt, wir würden
keine Beteiligung durchführen, was aus meiner
Sicht
nie
gestimmt
hat.
Als
das
Beteiligungsverfahren daraufhin verstärkt wurde,
hat das natürlich auch Geld gekostet, und zwar
mehr als 15.000 Euro; das ist richtig.
Für den Mariannenpark muss man jetzt zur
Kenntnis nehmen - das ist analog der Situation
im Clara-Zetkin-Park, dass wir hier eine rudimentäre
Vorlage
einer
denkmalpflegerischen
Konzeption haben. Das heißt: Das, was wir jetzt
mit den 35.000 Euro erarbeiten wollen, ist die
denkmalpflegerische
Zielstellung
für
die
Herstellung des Parks, die wir dem Landesamt
für Denkmalpflege vorlegen müssen, damit wir
von dort eine Bestätigung bekommen, dass in
diesem Sinne weitergearbeitet werden kann. Für
diesen Teil der Arbeit ist eine Bürgerbeteiligung
nicht
vorgesehen;
sie
ist
auch
einer
Bürgerbeteiligung nicht zugänglich. Das heißt:
Wir befinden uns jetzt tatsächlich wieder in der
Konzeptarbeit der Verwaltung. Das mag dem
einen oder anderen gefallen oder auch nicht. Ich
bleibe hier bei meiner fachlichen Haltung.
Ich würde es insofern begrüßen, dass man
diesen Entwurf wiederum hier im Stadtrat berät
und dann darüber nachdenkt, wie wir
insbesondere mit den Akteuren vor Ort
weiterarbeiten. Das schließt ja nicht aus, dass
wir dann noch in ein anderes Verfahren kommen.
Das schließt auch nicht aus - so verstehe ich das
auch -, dass aus der Bürgerschaft und dem
betreffenden Ortsteil entsprechende Impulse
gesetzt werden können. Dafür muss ich aber
nicht
von
vornherein
ein
statisches
Bürgerbeteiligungsverfahren mit einer Summe X
an den Start bringen.
Oberbürgermeister Jung: Herr Wehmann.
Stadtrat Wehmann (DIE LINKE): Sehr geehrter
Herr Oberbürgermeister! Meine Damen und Herren! Herr Maciejewski, wir haben uns lange zu
Ihrem Antrag unterhalten und waren zum Teil
Seite |7
auch zusammen in der Bütt. Ich denke, das, was
jetzt tatsächlich umgesetzt werden soll, ist im
Sinne von uns allen.
Worin wir nicht ganz übereinstimmen, Herr
Maciejewski, ist das Thema Bürgerbeteiligung.
Man kann natürlich immer darüber streiten, wer
zuerst kommen sollte und wer nicht. Aber wir
haben - das ist, denke ich, weitestgehend
Konsens - hier schon ein Demokratiedefizit.
Daher ist es ganz wichtig, die Leute viel, viel
stärker auch bei solchen Themen einzubinden,
zumindest nach unserer Überzeugung. Ob das
immer 15.000 Euro kosten muss oder ob dafür
nicht auch 10.000 oder 12.000 Euro reichen,
darüber kann man sich sicherlich streiten. Ich
denke aber, vom Grundsatz her geht der Antrag
der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen schon in die
richtige Richtung.
Oberbürgermeister Jung: Frau Körner.
Stadträtin Körner (Bündnis 90/Die Grünen):
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Ich beantrage getrennte Abstimmung der Beschlusspunkte 2 und 4 unseres Antrags.
Oberbürgermeister Jung: Ich denke, die Argumente sind ausgetauscht. Der Fachausschuss
hat schon gestritten. Wir sollten jetzt abstimmen.
Abstimmung über den Änderungsantrag der
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Wer stimmt Beschlusspunkt 2 zu? - Gegenstimmen? Enthaltungen?
Abstimmung: Mit einer ganzen Reihe von ProStimmen ist es dennoch mehrheitlich abgelehnt.
In Beschlusspunkt 4 geht es um die
Bereitstellung von 15.000 Euro für ein
Bürgerbeteiligungsverfahren.
Wer
diesem
Beschlusspunkt zustimmt, bitte ich um das
Handzeichen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Drei Enthaltungen, eine Reihe
von Pro-Stimmen. Mehrheitlich abgelehnt.
Abstimmung über den CDU-Antrag in der Fassung des Verwaltungsstandpunktes. Wer dem
zustimmt, bitte ich um das Handzeichen. Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Ohne Gegenstimmen und mit
zwei Enthaltungen ist es mehrheitlich so
beschlossen.
Die Tagesordnungspunkte 14.2 und 14.3
gehören meines Erachtens inhaltlich zusammen.
Ich schlage daher vor, sie zusammen zu
behandeln und aufzurufen.
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
14.2
Evaluation,
Rahmenkonzept
Qualitätsentwicklung
in
Schulsozialarbeit (VI-A-01403)
und
der
Einreicher: SPD-Fraktion
14.2.1 dazu VSP (VI-A-01403-VSP-001)
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales,
Gesundheit und Schule
14.3
Leistungsevaluation der Schulsozialarbeit (VI-A-02404)
Einreicher: CDU-Fraktion
14.3.1 dazu VSP (VI-A-02404-VSP-01)
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales,
Gesundheit und Schule
Wünschen Sie das Wort? - Frau Köhler-Siegel
beginnt.
Stadträtin Köhler-Siegel (SPD): Sehr geehrter
Herr Oberbürgermeister! Verehrte Stadträte!
Werte Gäste! Die SPD-Fraktion und auch viele
andere Ratsfraktionen haben schon vor sehr vielen Jahren die Notwendigkeit von Schulsozialarbeit erkannt. Seit dem Haushaltsantrag aus
dem Jahr 2010 zur Festschreibung der
Schaffung von Schulsozialarbeiterstellen an allen
Leipziger Mittelschulen bezahlt die Stadt Leipzig
aus eigenen Mitteln inzwischen mehr als 2
Millionen Euro jährlich für diese wichtige
Aufgabe. Dies ist eine freiwillige Leistung
unserer Stadt.
Es ist nun an der Zeit, diese Aufgabe auch entsprechend auszugestalten. In dem von uns verlangten Konzept sollen die Aufgaben der Schulsozialarbeit klar definiert werden. Es gehört eine
Leistungsbeschreibung für die Träger hinein.
Standards für die Umsetzung der Schulsozialarbeit
sind
festzulegen.
Es
müssen
Erfolgsindikatoren
genannt
werden;
Zielvereinbarungen mit den einzelnen Schulen
sind an dieser Stelle ganz besonders wichtig. Es
muss die Beteiligung der Schulsozialarbeit an
schulischen Gremien festgelegt werden. Auch
die Vernetzung und Zusammenarbeit der
Schulsozialarbeiter und der Träger, die
Auswahlkriterien für die Träger, aber auch für die
Schulen gehören in dieses Konzept. Und - ganz
wichtig - es müssen auch die Bedarfe definiert
werden.
Schulsozialarbeit ist nicht nur eine freiwillige
Leistung
der
Kommune,
sondern
Schulsozialarbeit gleicht auch viele Mängel aus,
die durch das Land Sachsen verursacht werden,
wie zum Beispiel ein viel zu hoher Klassenteiler
an den Grund- und Oberschulen. Auch der
Personaldeckel führt an den Schulen zu großen
Problemen; viele Kinder und Jugendliche werden
mittlerweile von nicht ausgebildeten Pädagogen
unterrichtet.
Der
Ergänzungsbereich
wird
Seite |8
zusammengestrichen.
Die
Integrationsverordnung kann nur umgesetzt werden, wenn die personellen Ressourcen vorhanden sind. Diese Liste ließe sich unendlich fortführen. Die Stadt Leipzig hat eine ganze Menge Aufgaben zu übernehmen, weil diese vom Land
nicht ordentlich ausgestattet sind.
Wir sind der Meinung: Schulsozialarbeit gehört
ins Schulgesetz. Von daher war ich heute
Morgen total entzückt und begeistert, als ich die
Zeitung aufschlug und dort gelesen habe, dass
die Landeskoalition die Schulsozialarbeit stärken
und ein Landesprogramm für Schulsozialarbeit
auflegen möchte, das auf Langfristigkeit setzt.
Also: Man hört langsam auch auf die Stadträte
der Stadt Leipzig.
Die Stadt Leipzig will nun - so steht es im Verwaltungsstandpunkt - ein Steuerungskonzept vorlegen, das sich an den Fachempfehlungen zur
Schulsozialarbeit des Landesjugendhilfeausschusses
orientiert.
Darin
sollen
auch
Erfolgsindikatoren und Standards festgesetzt
werden. Das fordert auch die CDU in ihrem
Änderungsantrag.
Hauptkriterien
für
den
erfolgreichen Einsatz von Schulsozialarbeit
sollen
vor
allem
die
Senkung
der
Schulabbrecherquote und die Verminderung von
Schulverweigerung sein. Das ist in Leipzig schon
seit vielen Jahren ein großes Problem.
Schulsozialarbeit allein wird dieses Problem
nicht lösen können. Dafür bedarf es eines
ganzen Pakets an Maßnahmen, sowohl vom
Land als auch vonseiten der Stadt. Dabei spielt
auch die Vernetzung innerhalb der Verwaltung
eine Rolle. Wir hoffen, dass all das in diesem
Konzept enthalten sein wird.
Für meine Fraktion ist es ganz wichtig, dass bei
der Erstellung des Konzepts auch die Träger der
Schulsozialarbeit und die Schulsozialarbeiter mit
eingebunden sind und die Möglichkeit haben, die
Ressourcen, aber auch die Grenzen von Schulsozialarbeit aufzuzeigen. Im Verwaltungsstandpunkt wird in der Begründung zu Punkt 2 ausgeführt, dass der Facharbeitskreis Schulsozialarbeit
an der Erstellung des Konzepts beteiligt wird.
Von
daher
wird
meine
Fraktion
den
Verwaltungsstandpunkt übernehmen, wenn in
Punkt 2 ergänzt wird, dass uns das
Steuerungskonzept zum Beschluss vorgelegt
wird. Ich bitte Sie, dem Verwaltungsstandpunkt
mit dieser Änderung zuzustimmen. - Danke.
Oberbürgermeister Jung: Herr Weickert.
Stadtrat Weickert (CDU): Herr Oberbürgermeister! Meine Damen und Herren! Verehrte Gäste!
Ich denke, es ist im Sinne der Ökonomie der Tagesordnung, wenn ich mich kurz fasse. Frau
Köhler-Siegel hat vieles aus meiner Rede schon
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
vorweg genommen. Es wäre unnötig, das alles
zu wiederholen. - Kritik am Land ist immer gut.
Sie hatten auch erwähnt, dass die SPD an nicht
ganz
unverantwortlicher
Stelle
in
der
Landesregierung
sitzt.
Wenn
Sie
die
Landtagsabgeordneten Ihres Vertrauens, die in
der Koalition ja keine unwichtige Rolle spielen,
entsprechend
anhalten,
sehe
ich
den
Haushaltsverhandlungen positiv entgegen.
Auch wir werden unseren Antrag im Sinne des
Verwaltungsstandpunktes zur Abstimmung stellen. Beide Anträge fordern im Prinzip mehr oder
weniger dasselbe. Der Verwaltungsstandpunkt ist
eine gute und sinnvolle Antwort darauf. - Danke.
14.4
Seite |9
Strategie gegen linksextremistisch
motivierte Gewalt (VI-A-01916)
Einreicher: CDU-Fraktion
14.4.1 dazu VSP (VI-A-01916-VSP-01)
Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung,
Sport
14.5
Strategien zur Eindämmung sowie
Verhinderung einer Zunahme politisch
und extremistisch motivierter Gewalt
in unserer Stadt (VI-A-02305)
Einreicher:
Morlok
Stadträte
R.
Hobusch,
S.
14.5.1 dazu VSP (VI-A-02305-VSP-01)
Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung,
Sport
Oberbürgermeister Jung: Herr Morlok.
14.5.2 dazu ÄA (VI-A-02305-ÄA-02)
Stadtrat Morlok (fraktionslos): Herr Oberbürgermeister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Auch
ich möchte es kurz machen und nicht auf die
Einzelheiten eingehen. - Frau Köhler-Siegel, Sie
haben in Ihrer Einbringung den für uns
entscheidenden Punkt angesprochen, nämlich:
Bedarfe definieren. Wir haben uns in der
Vergangenheit hier im Stadtrat immer dagegen
gewehrt,
Schulsozialarbeit
nach
dem
Gießkannenprinzip über die Fläche der Stadt
Leipzig zu verteilen. Es gibt sicherlich an
verschiedenen Brennpunkten einen erhöhten
Bedarf. Dort muss der Bedarf auch gedeckt
werden. Aber es gibt sicherlich auch Bereiche,
wo solche Bedarfe nicht vorhanden sind. Das
muss entsprechende Konsequenzen nach sich
ziehen. Wir verstehen Ihre Anträge sowie den
Verwaltungsstandpunkt so, dass man den Bedarf
zukünftig schulbezogen feststellt und aufgrund
der jeweiligen schulbezogenen Ergebnisse die
entsprechenden Schlussfolgerungen zieht. Dies
begrüßen
wir.
Wir
werden
dem
Verwaltungsstandpunkt daher auch zustimmen. Vielen Dank.
Oberbürgermeister Jung: Ich sehe keine weiteren Wortmeldungen mehr. Dann schlage ich vor,
den Verwaltungsstandpunkt zur Abstimmung zu
stellen, der gleichzeitig als Antwort auf beide Anträge zu bewerten ist. Ich darf Sie um Ihr Handzeichen bitten. Wer stimmt dem Verwaltungsstandpunkt zu? - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Zwei Enthaltungen. Ansonsten ist
es einstimmig zu den Punkten 14.2 und 14.3.
Ich schlage Ihnen vor, die Punkte 14.4 bis 14.6
ebenfalls zusammen zu behandeln. - Ich sehe
keine Einwände Ihrerseits. Dann verfahren wir
so.
Einreicher: CDU-Fraktion
14.6
Einberufung eines Runden Tisches
„Gewaltfreies Leipzig“ (VI-A-02323)
Einreicher: AfD-Fraktion
14.6.1 dazu VSP (VI-A-02323-VSP-01)
Einreicher: Dezernat, Umwelt, Ordnung,
Sport
14.6.2 dazu ÄA (VI-A-02323-ÄA-02)
Einreicher: CDU-Fraktion
Zunächst die Antragsteller dazu. Herr Haas.
Stadtrat Haas (CDU): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Meine Damen und Herren
Bürgermeister! Verehrte Stadträtinnen und
Stadträte! Das Jahr 2015 ist in Leipzig, was die
Gewaltstatistik angeht, sehr differenziert zu
betrachten. Ein starker Anstieg der Zahlen bei
Wohnungseinbrüchen, Graffiti, Fahrrad- und
Autodiebstählen zeigt uns allen: Nicht nur die
politisch motivierte Gewalt, ob von rechts oder
links, hat deutlich zugenommen.
Gerade
die
Anzahl
der
linksextremen
Gewalttaten hat sich in Leipzig verdreifacht.
Verzeichnete die Statistik im Jahr 2011 24
Straftaten, waren es drei Jahre später schon 67
und im letzten Jahr 180 registrierte Straftaten.
Bezogen auf die Gesamtkriminalität in Leipzig
sind im Jahr 2015 439 linksextreme Straftaten
im Verfassungsschutz aufgeführt. Der Anstieg
der Straftaten steht natürlich auch in
unmittelbarem Zusammenhang mit dem deutlich
erhöhten Versammlungsaufkommen in Leipzig.
Die autonome Szene dominiert deutlich den
Linksextremismus in Sachsen. Mehr als die
Hälfte der Akteure kommt aus Leipzig. Eine erhöhte Gewaltbereitschaft gegen politische Gegner und die Polizei ist in Leipzig deutlich sichtbar.
Meine Damen und Herren, hier und jetzt gilt es
zu handeln. Die Stadt Leipzig, Freie Träger,
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Schulen, ja bereits Kitas bieten eine Reihe von
Maßnahmen zur Prävention gegen Gewalt an.
Wir
als
CDU-Fraktion
sind
für
eine
Neuausrichtung
von
Präventionsund
Interventionsmaßnahmen. Daher begrüßen wir
den
Vorschlag
der
Verwaltung,
ein
Forschungsvorhaben mit dem Titel „Ursachen
urbaner Gewalt in Leipzig“ zu initiieren.
An dieser Stelle möchte ich mich ausdrücklich
bei Ihnen, Herr Bürgermeister Rosenthal, und
Ihren Mitarbeitern für die Zuarbeit und die
umfängliche Begründung zu unserem Antrag
bedanken. Wir als CDU-Fraktion übernehmen
den Vorschlag der Verwaltung und stellen diesen
auch zur Abstimmung; denn Gewalt hat in
Leipzig keinen Platz. - Vielen Dank.
Oberbürgermeister Jung: Herr Dyck.
S e i t e | 10
Das allein müssen wir im Auge haben, wenn wir
über Handlungsoptionen der Kommune sprechen. Man sieht gleich: Das ist kein städtisches
Problem. Deshalb werden auch die üblichen Formen der Befassung in wie auch immer zusammengesetzten Gremien im Endergebnis leider
scheitern. Das heißt nicht, dass nicht mehr
analysiert und gesittet diskutiert werden sollte,
wo immer die Möglichkeit besteht. Konflikt und
Debatte
sind
ein
Mittel
der
Gesellschaftsgestaltung, auch in unserer Stadt.
Der Verwaltungsstandpunkt und auch der Änderungsantrag der CDU sind eine Teilantwort auf
die drei Anträge. Viel mehr kann die Stadt auch
nicht leisten. Die erwarteten Studienergebnisse
sind zur Einordnung und Relativierung der
komplexen Sachlage zwingend notwendig, damit
alle Verantwortungsträger wissen, wovon sie
reden.
Stadtrat Dyck (SPD): Herr Oberbürgermeister!
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Einige
wenige Bemerkungen zu den drei Anträgen. Der
Stadtrat hatte sich bereits im Januar sehr
ausführlich mit dem Thema der politisch
motivierten Gewalt auseinandergesetzt. Dabei
standen vor allem die Ereignisse im Dezember
und Januar im Fokus. Herr Kollege Haas hat
dies eben skizziert.
Ein Satz noch zum Antrag der AfD. Mit Verlaub,
Ihr naiver Wunsch nach Einberufung eines Runden Tisches in allen Ehren, aber mit
Gewalttätern kann man nicht diskutieren. Diese
sind ein Fall für die Staatsanwaltschaft. - Vielen
Dank.
Ich möchte heute über das, was ich damals dazu
gesagt habe, hinausgehen, auch weil ich im Januar noch vom Eindruck der linken Randale und
der Anschläge auf Institutionen unseres Staates
im Jahr 2015 geprägt war und deshalb die
Gewalt, die in ihrer offenen oder subtilen
Ausprägung aus dem rechten Spektrum kam,
dabei in den Hintergrund treten ließ.
Stadtrat Keller (AfD): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Geehrte Bürgermeister und Stadträte! Liebe Gäste im Saal und im Internet! Zum
Antrag von Herrn Hobusch und Herrn Morlok hier
nur
eine
kurze
Anmerkung.
Ideenlose
Phrasenforderungen, die sich im Übrigen in
keiner Weise vom derzeitigen und schon
jahrelang
praktizierten
Verwaltungshandeln
unterscheiden,
wie
zu
Recht
im
Verwaltungsstandpunkt festgestellt wird, lehnen
wir ab.
Meine Damen und Herren, jede Form von
Gewalt ist zu verurteilen, auch politisch
motivierte Gewalt. Aber in der Analyse der
Folgewirkungen zeigen sich doch erhebliche
Unterschiede. Darüber haben wir hier noch nicht
gesprochen. Von der linken Gewalt geht keine
Gefahr für unser Staats- und Gemeinwesen aus.
Warum? Diese vermeintlich revolutionären
Umtriebe finden keinen Widerhall und keine
Sympathien in der Breite der Gesellschaft.
Anders die Gewalt vom politisch rechten Rand:
Aktuelle Untersuchungen dazu belegen eine
schleichende Infiltration und Akzeptanz versteckter und offener Gewaltformen in Teilen der
bürgerlichen Gesellschaft, die sich doch so
gerne „Mitte“ nennt. Diese Gewalt richtet sich
mittlerweile auch gegen Bürger unserer Stadt;
Herr
Polizeipräsident
hat
es
offen
ausgesprochen. Hier liegt die Gefahr für unseren
demokratischen Staat und unser in vielen Dingen
noch - ich sage ausdrücklich: noch - liberales
Gemeinwesen.
Oberbürgermeister Jung: Herr Keller.
Der Änderungsantrag der CDU zum eben genannten Antrag ist unserer Meinung nach
unnötig, hat doch der Kommunale Präventionsrat
ebendiese darin geforderte Aufgabe ohnehin
schon.
Interessanter ist hier schon der CDU-Antrag, der
bezüglich linksextremistischer Gewalt punktgenau Ideen aufgreift, die beim Kampf gegen
rechtsextremistische Gewalt bereits positive
Wirkungen zeigten.
Den Verwaltungsvorschlag hierzu können wir
hingegen nicht akzeptieren. Eine weitere Forschungsarbeit zu den Ursachen urbaner Gewalt
in Leipzig ist nicht erforderlich. Dazu gibt es ausreichend Studien und nicht zuletzt regelmäßig
die Verfassungsschutzberichte, die sehr klar und
detailliert über Extremismus und daraus resultierende Gewalt Auskunft geben.
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Aktive Maßnahmen, die bisher angewandt wurden, müssen dringend ergänzt werden. Sie
haben es bisher nicht nur nicht geschafft, Gewalt
linker
politischer
Terroristen
in
Leipzig
einzudämmen, sondern diese Art von Gewalt hat
2015 trotz dieser Maßnahmen sogar noch
exorbitant zugenommen. Wir sollten das jetzt
nicht wieder auf die lange Forschungsbank
schieben und weiter zusehen, wie unser Leipzig
sinnlos zerstört wird. Der Stadtrat sollte sofort
handeln und dem CDU-Antrag zustimmen. Die
AfD-Fraktion wird dem Antrag der CDU
zustimmen
und
Verwaltungsstandpunkt
ablehnen.
Eine kurze Anmerkung noch zum Fazit der CDU,
will sie doch den Nährboden für linksextremistische Gewalt entziehen. Die genannten Nährböden sind finanzielle Ausstattung und - Herr Dyck
- städtische Beachtung, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Die Stadträte der CDUFraktion hätten Gelegenheit gehabt, dem Änderungsantrag der AfD zuzustimmen, Vereinen, die
im Verfassungsschutzbericht relevant erwähnt
wurden, keine Fördermittel zur Verfügung zu
stellen. Dies wurde unterlassen. Den Vorwurf
müssen Sie sich gefallen lassen.
Doch nun zu unserem Antrag, in dem wir die Einberufung eines Runden Tisches vorschlagen. Am
24.02. wurde unser Antrag, für ein gewaltfreies
Leipzig einen Runden Tisch einzuberufen, in der
Ratsversammlung in die Gremien verwiesen.
Lange passierte gar nichts. Erst auf Nachfrage
wurde nach Einbringung des Antrags in den Verwaltungsausschuss Anfang Mai ein Verwaltungsstandpunkt zu diesem Antrag Ende Mai ausgereicht. Diese lange Bearbeitungszeit müsste man
nicht
unbedingt
kritisieren,
wenn
der
Verwaltungsstandpunkt
unser
Anliegen
wenigstens sachlich und sinnvoll behandeln
würde. Aber weit gefehlt.
Der Verwaltungsstandpunkt geht an unserem Anliegen, Gewaltfreiheit in Leipzig wieder zu verinnerlichen und zu Handlungsmotivation zu verhelfen, völlig vorbei. Es geht eben nicht um
Gruppen, die sich gesellschaftlich an den Rand
gedrängt fühlen, sondern um die Verhinderung
von Selbstverwirklichung radikaler Gruppen
durch Gewalt. Wer vor allem bei der
Extremismusthematik mitwirken soll, wurde hier
treffend dargestellt. Es wurden die Sächsische
Landeszentrale für politische Bildung, das
Ordnungsamt, das Amt für Jugend, Familie und
Bildung, das Zentrum für demokratische Bildung,
die Polizei und weitere genannt. Nachfolgend
wird erklärt, dass Präventionsprogramme gegen
rechtsextreme Gewalt bereits gute Erfolge
zeitigten. Zudem erkannte die Verwaltung
unserer Meinung nach richtig, dass - ich zitiere „die entwickelte Präventionslandschaft bei den
S e i t e | 11
heterogenen Formen urbaner Gewalt in Leipzig
an Grenzen stößt“.
Genau hier setzt unser Antrag an. Gewalt
entsteht oftmals dann, wenn Kommunikation
versagt. Erfolge gegen rechtsextreme Gewalt
können nicht darüber hinwegtäuschen, dass
dieses Problem weiter besteht, besonders nach
den Januar-Ereignissen dieses Jahres. Gegen
die
regelmäßigen
Gewaltexzesse
von
Linksextremisten sind hingegen bisher überhaupt
keine Fortschritte zu beobachten. So viel dazu,
dass
linksextreme
Gewalt
eventuell
gesellschaftlich geächtet sei. Derzeit sieht es
gerade andersherum aus.
Vor dem Hintergrund, dass alle Stadträte der Einheitsfront gegen die AfD unseren Antrag, den im
Verfassungsschutzbericht erwähnten relevanten
Vereinen die finanziellen Mittel zu versagen, ablehnten, sollten wir uns wenigstens eindeutig gegen politisch motivierte Gewalt in dieser Stadt
positionieren. Unser Antrag will, dass mit den gewöhnlichen Verdächtigen ohne Aufrechnung vergangener Taten oder deren politischer Hintergründe, also ohne jegliche Stigmatisierung, geredet wird. Aus Gründen der Deeskalation sollte
man gegensätzliche radikale Gruppen nicht gemeinsam einladen; die Gespräche könnten auch
getrennt stattfinden. Man sollte aber darauf dringen, Ideen der Beteiligten zur künftigen Gewaltfreiheit in den eigenen Reihen zu Papier zu bringen.
Oberbürgermeister Jung: Achten Sie auf die
Zeit, Herr Keller!
Stadtrat Keller (AfD): Ich bin sofort fertig. - Da
die Extremismusprävention des Kommunalen
Präventionsrats bisher nicht zu weniger
Gewalttaten geführt hat, sollten unkonventionelle
Methoden, die schon 1989 verfeindete Gegner
gewaltfrei
zusammenkommen
und
auseinandergehen ließen, kein Tabu sein. Ich
bitte unseren Antrag positiv abzustimmen, damit
wieder
miteinander
statt
überund
gegeneinander geredet wird. - Ich danke für Ihre
Aufmerksamkeit.
Oberbürgermeister Jung: Herr Hobusch, bitte.
Stadtrat Hobusch (fraktionslos): Sehr geehrter
Herr Oberbürgermeister! Meine sehr geehrten
Damen und Herren! Selbst wenn man meinem
Vorredner mit dem mindestgebotenen Anstand
zugehört hat, kann man verstehen, dass die Verwaltung es manchmal vorzieht, Anträge liegen zu
lassen und ein eigenes Konzept zu entwickeln,
um hinterher sagen zu können: Ablehnung, da
bereits Verwaltungshandeln. Allerdings macht
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
dies das Problem nicht kleiner, sondern eher
größer. Es führt nämlich zu Frustration und dazu,
dass sich Menschen von Politik abwenden.
Lassen Sie mich versuchen, wieder mehr
Sachlichkeit in die Debatte hier zu bringen.
Sie erinnern sich sicherlich an das vergangene
Jahr und an den Januar dieses Jahres. Sie erinnern sich sicherlich auch daran, dass die erste
und erhebliche Reaktion auf die Ereignisse im
Dezember 2015 ein Antrag der Stadträte Morlok
und Hobusch war, hierzu eine Aktuelle Stunde im
Stadtrat durchzuführen. Wir haben unseren Antrag, der in der Ratssitzung im Dezember angenommen worden war, später insoweit ergänzt,
dass in dieser Aktuellen Stunde auch die Ereignisse von Anfang Januar thematisiert werden
sollen.
Danach haben wir den Antrag gestellt, ein
Diskussionsforum einzurichten. Dieser Antrag,
den wir hier heute behandeln, wurde zwar relativ
zeitnah, nämlich im Februar und März, in den
Gremien behandelt - Sven Morlok war in
zahlreichen Ausschusssitzungen -, aber danach
haben wir relativ lange nichts mehr davon
gehört. Die Geschichte ist, wie sie ist: Unser
Antrag ist liegen geblieben. Die Verwaltung hat
einen Vorschlag unterbreitet, ein Verfahren
initiiert und hat gehandelt. Während sie im
Dezember noch völlig blank dastand und nicht
wusste, was sie tun soll, hat sie die Zeit genutzt.
Aber sie hat sich, wie ich meine, gegenüber den
Antragstellern aus dem Januar undemokratisch
und unfair verhalten. In der Sprache des
Fußballs würde man sagen: Das war ein grobes
Foul, Herr Oberbürgermeister. Aber mit dem,
was Sie heute vorgeschlagen haben, zeigen Sie
immerhin, dass Handlungsbedarf besteht. Wir
werden
uns
deswegen
Ihrem
Verwaltungsstandpunkt auch nicht verschließen.
Lassen Sie mich noch zwei Sätze zum ursprünglichen Änderungsantrag der CDU verlieren.
Wenn ich es richtig verstanden habe, ist der
Antrag der CDU zum Tagesordnungspunkt 14.4
erledigt,
weil
die
CDU
den
Verwaltungsstandpunkt hierzu übernommen hat.
Ist das richtig, Herr Haas? - Dann kann ich jetzt
auch unseren Änderungsantrag dazu, den ich
schriftlich vorbereitet habe und anderenfalls
eingereicht hätte - ich gebe ihn trotzdem zu
Protokoll, vielleicht für spätere Akten -, für
erledigt erklären. Im Fall der Aufrechterhaltung
des CDU-Antrags hätten wir beantragt, das
„links“ in „linksextremistisch“ zu streichen. Vielen Dank fürs Zuhören.
Oberbürgermeister Jung: Herr Böhm.
Stadtrat Böhm (fraktionslos): Sehr geehrte Damen und Herren Ratskollegen! Werte Zuschauer
S e i t e | 12
auf der Tribüne und am Livestream, wo
hoffentlich auch Herr Merbitz zuschaut! Werte
Pressevertreter! Wenn wir heute über Probleme
linksextremistischer Gewalt reden, so geht mir
persönlich die Chronologie nicht weit genug
zurück. Schon in den Jahren 2014 und 2015
zählte
der
Verfassungsschutz
666
linksextremistische Straftaten, darunter 247
Gewaltdelikte - und das allein in Leipzig. Zwei
Ursachen für diese Zahlen können heute mit
Namen benannt werden: zum einen Polizeipräsident Merbitz und zum anderen Juliane
Rahel Nagel.
Werte Vertreter der Presse, dieser Polizeipräsident muss sich die Frage gefallen lassen, ob er
gar nicht dafür sorgen will, dass die linksextreme
Gewalt eingedämmt wird, sympathisiert er doch
in Presseartikeln von 2014 mit diesem
politischen Spektrum. Dieser Polizeipräsident
streut Sand in die Augen, fantasiert von rechten
Pogromnächten und sorgt dafür, wie seine
eigenen Beamten hinter vorgehaltener Hand
erzählen, dass Ermittlungen gegen Linke
unterbleiben. Es wird bewusst verhindert, dass
diese Extremisten ihren gerechten Strafen
zugeführt werden.
Sein tolles OAZ ruft NPD-Mitglieder an, um zu
erkunden, wie Laien so schnell die Namen und
Adressen linksmotivierter Täter herausgefunden
haben. Hinzu kommt der Staatsschutz, welcher
auch prominente linke Stadträte in seinen
Unterlagen führt und damit die Verquickung von
Extremisten und linken Demokraten aufdecken
könnte. Warum, Herr Merbitz, setzt Ihr OAZ
wahrhaft Berge in Bewegung, wenn es einem
reinen Phantom wie der Terrorgruppe Muldental
nachjagt, und warum ist es untätig, wenn es
gegen drei bekannte linke Gewalttäter, deren
Fotos in der LVZ veröffentlicht wurden, zu
ermitteln gilt?
Es ist schon bezeichnend, Herr Merbitz, dass bei
den schweren Krawallen von 1.000 linken Terroristen am 12.12. mit 50 Verstößen gegen das
Strafgesetzbuch, das Betäubungsmittelgesetz,
das Sprengstoffgesetz und das Versammlungsgesetz, mit 23 Gewahrsamnahmen, mit 69 verletzten Beamten und mit 50 beschädigten
Dienstfahrzeugen
nicht
einmal
eine
Funkzellenabfrage gestartet wurde. Warum, Herr
Merbitz, schützen Sie offensichtlich noch immer
diese Täter?
Werte Kollegen, die beste Strategie gegen linksextreme Gewalt ist ein neuer Leipziger Polizeichef, der seinen Beamten endlich die Befugnis
erteilt, die linken Täter auch der Gerichtsbarkeit
zu präsentieren. Auch fordere ich klar, dass
unser Oberbürgermeister sich nicht mehr bei
Kaffeekränzchen als Steigbügelhalter der linken
Hyperaktiven der Öffentlichkeit präsentiert.
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Die bislang geübte Einheitsfront im Kampf gegen
rechts mit diesen linksextremen Kräften ist ein
Schlag ins Gesicht der Demokratie und ein
Schlag ins Gesicht der ehrlich arbeitenden
Polizeibeamten, die für Ihre Politik den Kopf
hinhalten müssen. Tarnorganisationen wie „NoLegida“ oder „Platz-nehmen“ muss die Substanz
genommen werden, da sich in diesen
Bewegungen die linksextremen Täter verstecken
und untertauchen.
Ich verlange weiterhin von Herrn Jung, prüfen zu
lassen, ob und wie städtische Gelder an
linksradikale oder linksextremistische Vereine
gehen oder tendenzielle Presseorgane wie die
LVZ finanzieren, und eine etwaige Unterstützung
durch Steuergelder sofort zu beenden.
Kann die Pädophilen-Partei mal kurz - - Danke.
Werte Kollegen, erst wenn Herr Merbitz ausgetauscht, ein neuer Oberbürgermeister gewählt ist
und auch eine Frau Nagel ihr Engagement einbremst, erhält Leipzig eine echte Chance, sich
vom Phänomen linker Gewaltdominanz befreien
zu können. - Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit.
Oberbürgermeister Jung: Ich bitte Beifallsbekundungen auf der Tribüne zu unterlassen.
Anderenfalls müssen Sie den Raum verlassen.
Herr Pellmann.
Stadtrat Pellmann (DIE LINKE): Sehr geehrter
Herr Oberbürgermeister! Liebe Damen Beigeordnete
und
Herren
Beigeordnete!
Liebe
Kolleginnen und Kollegen Stadträte! Herr Böhm,
es hat schon etwas Aberwitziges an sich, wenn
Straftäter, die selbst mehrfach verurteilt worden
sind, sich zu Gewalt und politisch motivierter
Gewalt äußern. Das sollten Sie vielleicht lieber
unterlassen. Da stimme ich Herrn Dyck zu: Das
ist ein Thema für die Staatsanwaltschaft.
Wir haben es heute mit drei unterschiedlich lautenden Anträgen zu tun, welche in Summe nach
unserer Auffassung das gleiche Thema behandeln. Die Beschreibungen weichen nur leicht
nuanciert voneinander ab. Die einen fordern
Strategien gegen linksextremistisch motivierte
Gewalt, die anderen sprechen von extremistisch
motivierter Gewalt, und ein dritter Antrag fordert
einen Runden Tisch „Gewaltfreies Leipzig“. Vielleicht hätten die drei Antragsteller es einfacher
formulieren sollen. Dann wäre Ihnen und uns
Zeit erspart geblieben. Der gleichlautende
Änderungsantrag der CDU-Fraktion meint ja, alle
drei zusammenfassen zu können. Es wäre
einfacher gewesen, wenn sie nicht nur einzelne
Ereignisse herausgegriffen hätten, die zu
verurteilen sind - das hat meine Fraktion auch
S e i t e | 13
regelmäßig getan -, sondern auch zur Kenntnis
nehmen würden, was bereits seitens der Stadt
und von verschiedenen Akteuren in dieser Stadt
geleistet wird.
Liebe Kolleginnen und Kollegen der CDU, liebe
Stadträte Morlok und Hobusch, liebe Herren von
der AfD, was, glauben Sie, würde sich ändern,
wenn
wir
Ihren
Anträgen
in
der
Ursprungsfassung heute zustimmen würden?
Wir meinen, gar nichts. Diese Anträge sind
einfach vollkommen ungeeignet, unsere Stadt in
der Frage Gewaltprävention tatsächlich zu
verändern und nach vorn zu bringen. Ihnen geht
es um ein, zwei polemische Phrasen, mit denen
Sie offenbar Punkte sammeln, aber keine
wirkliche Entwicklung haben wollen.
Was tut die Stadt bereits? In den Verwaltungsstandpunkten sind bereits drei konkrete Punkte
beschrieben, welche Sie sicherlich auch gelesen
haben. Bereits diese bestätigen, warum eine Ablehnung Ihrer Anträge erfolgen muss. Außerdem
dürfte auch Ihnen bekannt sein, dass wir mit dem
Kommunalen Präventionsrat bereits ein Organ
haben, das sich mit Ursachen von Gewalt auseinandersetzt und Lösungsstrategien erarbeitet.
Herr
Haas,
Sie
sind
auf
das
Forschungsvorhaben „Ursachen urbaner Gewalt
in Leipzig“ eingegangen. Auch das wird ein
Ansatzpunkt sein. Zudem ist das Thema Gewalt
in der beim Präventionsrat angesiedelten AG
Extremismusprävention eingebunden und wird
dort seit vielen Jahren regelmäßig und intensiv
diskutiert.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, was
bleibt am Ende von den Anträgen an sinnvollen
und vor allem neuen Vorschlägen übrig? Die
CDU fordert den Kommunalen Präventionsrat
zum Handeln auf. Das tut dieser aber bereits seit
geraumer Zeit. Also ein vollkommen unnötiges
und nicht weiterbringendes Anliegen. Ihren
Antrag in der Ursprungsfassung hätten wir daher
abgelehnt, aber offensichtlich, liebe CDUFraktion, haben Sie nachgedacht und den
Verwaltungsstandpunkt noch einmal intensiver
gelesen. Diesen wollen Sie nun heute zur
Abstimmung stellen. Dem wird meine Fraktion
dann auch zustimmen können.
Herr Hobusch und Herr Morlok sind noch auf der
Suche nach einem geeigneten Forum. Auch hier
sind wir der Auffassung, dass wir dieses Forum
bereits gefunden haben und kein neues oder anderes Format brauchen.
Die AfD will offenbar anknüpfen - Herr Dyck hat
das subtile Vorgehen eindrucksvoll beschrieben an das positive Organ Runder Tisch aus der
89er-Zeit und einen solchen wieder installieren.
Kon-kret stellt man sich das so vor: Man nehme
vom rechten und vom linken Rand ein paar
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Vertreterinnen und Vertreter - meist sind es
Männer - und setze sich zusammen, und dann
wird alles gut. Die Politik setzt sich dann
dazwischen und soll Schiedsrichter spielen. Das klingt nicht nur reichlich einfach, sondern
das ist vollkommen weltfremd. Aber weltfremd,
liebe AfD, passt ja zu Ihrer neuen Ideologie.
Am Ende will die CDU mit ihrem gleichlautenden
Änderungsantrag alles gleichmachen und fordert
die Verwaltung auf, das zu tun, was sie eh schon
macht. Ein weiterer schlechter Versuch, unsere
Stadt in dieser Frage voranzubringen und
tatsächliche Verbesserungen zu erreichen. Da
dieser Antrag jetzt aber offensichtlich nicht mehr
zur Abstimmung steht, erübrigt sich auch unser
Abstimmungsverhalten. - Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit.
Oberbürgermeister Jung: Frau Krefft.
Stadträtin Krefft (Bündnis 90/Die Grünen): Sehr
geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte
Herren und Damen Stadträte, Gäste und
Vertreter der Medien! Gewalt erschreckt,
beängstigt, verunsichert. Offenbar lässt sich
auch die Stadtpolitik verunsichern; denn es
liegen uns immerhin drei Anträge zum gleichen
Anlass
vor:
den
Ausschreitungen
im
Johannapark und in der Südvorstadt im
vergangenen Jahr.
Im Ältestenrat, also schon nach den Ereignissen
im Frühjahr 2015, wurde sich darauf verständigt,
das Phänomen näher zu beleuchten. Es ist also
folgerichtig, dass die Stadt Leipzig mit dem Zentrum für demokratische Bildung Mittel einwirbt
zur Erforschung der Ursachen urbaner Gewalt.
Das wäre auch ein geeigneter Titel; denn es sind
nicht allein links oder autonom motivierte
Gewaltakte, sondern auch rechts motivierte, und
sie sind nicht auf Leipziger beschränkt, erst recht
nicht auf Connewitzer. Nein, die Stadt, der
urbane Raum, ist der Austragungsort. Hier finden
die Ereignisse statt. Also begrüßen wir, dass das
näher untersucht wird und die Ergebnisse in das
Handeln von Kriminalprävention und Sicherheit
münden.
Dem Antrag der CDU in der Fassung des
Verwaltungsstandpunktes können wir nicht
zustimmen; denn die Überschrift bleibt eingeengt
auf eine Motivation und deckt sich nun nicht
mehr mit dem Beschlussinhalt. Wie Sie wissen,
werden bei Beschlüssen überwiegend nur die
Titel genannt. Somit haben Sie sicher
Verständnis, dass wir das nicht mittragen
können.
Demokratische Auseinandersetzung lebt von Gewaltfreiheit. Pluralität und Meinungsfreiheit sind
nicht denkbar in Erwartung von Gewalt, gleich ob
S e i t e | 14
von links, von rechts oder aus welcher radikalen
Motivation auch immer. Vor dieser Gewalt
müssen alle geschützt sein.
Oberbürgermeister Jung: Herr Weickert.
Stadtrat Weickert (CDU): Herr Oberbürgermeister! Meine Damen und Herren! Ich will noch zwei
Punkte anführen. Zum einen haben Sie, Herr
Keller, in wohlformulierten Worten ausgeführt, die
CDU hätte zugestimmt, dass Vereine gefördert
werden,
die
im
Verfassungsschutzbericht
erwähnt werden. Ich frage Sie: Wo? Dass es
AfD-Politik ist, erst einmal eine steile
Behauptung aufzustellen und dann die Beweise
dafür schuldig zu bleiben, ist ja nichts
Überraschendes. Das mag so sein. Aber diesen
Vorwurf lassen wir uns als Demokraten nicht
gefallen.
Zum anderen will ich auf das eingehen, was hier
zu Bernd Merbitz gesagt worden ist. Ich finde, es
ist schon bezeichnend, dass hier jemand in einer
Art und Weise kritisiert wird, der sich nicht einmal
verteidigen kann. Aber dem Polizeipräsidenten
zu unterstellen, dass er Recht beugen würde,
kann keine Institution und keine demokratische
Partei in irgendeiner Art und Weise hinnehmen. Herzlichen Dank.
Oberbürgermeister Jung: Herr Kriegel.
Stadtrat Kriegel (AfD): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Beigeordnete! Sehr
geehrte Damen und Herren Stadträte! Liebe
Gäste auf der Tribüne und am Livestream! Ich
muss vorab sagen, dass ich mitunter
fassungslos war über die Art der Debatte und die
Worte, die hier einige Kollegen in den Raum
gestellt haben. Herr Pellmann, mit Verlaub, die
Zeiten sind Gott sei Dank vorbei, wo am 2.
Oktober 1989, also eine Woche vor dem
entscheidenden 9. Oktober, Demonstranten
gegen Vertreter der Staatsmacht, die Ihre
Vorgängerpartei
mitzuverantworten
hatte,
gestanden haben, wo es Vater gegen Sohn ging.
Ich selber war dabei am 2. Oktober in Leipzig.
Väter haben damals wegen 100 DDR-Mark eine
Kalaschnikow getragen und sie gegen die
eigenen Söhne gerichtet. Vor der Wende kam es
hier in Leipzig zur Eskalation von Gewalt, aber
danach kam eine Verständigung zustande.
Zu einer unerträglichen Eskalation von Gewalt ist
es auch in den vergangenen anderthalb Jahren
gekommen. Leipzig hat ein noch nie dagewesenes Eskalationsproblem mit politisch motivierter
Gewalt. Die Verwaltung lehnt unseren Antrag zur
Einberufung eines Runden Tisches ab, da man
der Meinung ist, dass das angeblich schon Ver-
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
S e i t e | 15
waltungshandeln sei. Die Lösung dieses Problems soll nach Auffassung der Verwaltung und
der
CDU-Fraktion
unter
anderem
der
Kommunale Präventionsrat als paritätisch
geführtes Koordinationsgremium sein. In dessen
Arbeitsgruppe Ex-tremismusprävention werden
bis
jetzt
Lagebilder
zu
extremistischen
Bestrebungen in Leipzig erarbeitet und
fortgeschrieben sowie Beratungsangebote für
Eltern gemacht. Das ist ehrenwert. Es wird auf
Forschungsvorhaben des KBA verwiesen.
Ursachen von urbaner Gewalt in Leipzig werden
bereits erörtert. Sicherheitskonferenzen werden
durchgeführt, Präventionskonzepte vorgelegt.
Leider haben diese durchaus gut gemeinten
Aktivitäten in der Vergangenheit offensichtlich
nichts, aber auch gar nichts bewirkt. Und wenn
man nicht mehr weiter weiß, sitzt man im nächsten Arbeitskreis.
lautet: Das Präfix „links“ wird im Titel gestrichen.
- Ich denke, dann haben wir einen allseits
zustimmungsfähigen Verwaltungsstandpunkt.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, meine
Damen und Herren Stadträte, ich frage Sie: Sind
Sie ernsthaft der Meinung, dass der KBA die
maßgebliche Lösung für die aktuelle Hauptstadt
der politisch motivierten Gewalt in Deutschland
ist? Vor dem Hintergrund zunehmender
Gewalttaten gegen Bürger, Händler, private und
staatliche Einrichtungen, Abgeordnete, gegen
deren Eigentum und Parteibüros sollte man
nichts unversucht lassen, um der Gefahr einer
sich
weiter
drehenden
Gewaltspirale
entgegenzuwirken. Die Erfahrungen des Runden
Tisches von 1989 haben gezeigt, dass man trotz
unterschiedlichster
Positionen
durchaus
Kompromisse erreichen kann, wenn man nicht
übereinander, sondern miteinander redet.
Voraussetzung ist natürlich, dass die maßgeblichen Akteure bzw. Personen, welche auf
diese Einfluss haben, an einem Tisch sitzen und
im Sinne von Demokratie und Toleranz gegenteilige
Meinungen
vorbehaltsfrei
diskutieren
können. Das ist die Grundlage, um Deeskalation
und Verständigung erreichen zu können. Ich bitte
Sie: Nehmen wir diese vielleicht letzte Chance
für ein gewaltfreies Leipzig wahr und stimmen
Sie unserem Antrag zu! - Ich danke Ihnen für
Ihre Aufmerksamkeit.
Abstimmung über den CDU-Antrag 01916 in der
Fassung des Verwaltungsstandpunktes und mit
dem soeben beschlossenen neuen Titel. Ich darf
Sie um Ihr Handzeichen bitten. Wer stimmt dafür? - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Oberbürgermeister Jung: Herr Hobusch.
Stadtrat Hobusch (fraktionslos): Meinerseits
noch eine Formalie. Frau Krefft hatte darauf hingewiesen, dass durch die Übernahme des Verwaltungsstandpunktes der Titel des Antrags
01916 der CDU-Fraktion weiterhin „Strategie gegen linksextremistisch motivierte Gewalt“ lautet.
Insofern würde ich gern auf meinen Änderungsantrag verweisen, den ich hier eingereicht habe,
und erkläre nunmehr, dass es sich um einen Änderungsantrag zum geänderten Antrag in der
Form des Verwaltungsstandpunktes handelt. Er
Oberbürgermeister Jung: Ich sehe keine weiteren Wortmeldungen mehr. Dann kommen wir
jetzt zur Abstimmung.
Tagesordnungspunkt 14.4. Abstimmung über den
bereits schriftlich vorliegenden Änderungsantrag
von Herrn Hobusch zum CDU-Antrag 01916. Es
wird beantragt, im Titel dieses Antrags das Wort
„linksextremistisch“ durch „extremistisch“ zu ersetzen und damit den Auftrag weiter zu fassen.
Wer stimmt diesem Änderungsantrag zu? - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Zwei Enthaltungen, einige
Gegenstimmen. Mit Mehrheit so beschlossen.
Abstimmung: Vier Gegenstimmen, ohne Enthaltungen. Mit großer Mehrheit so beschlossen.
Tagesordnungspunkt 14.5. Abstimmung über den
Antrag 02305 der Stadträte Hobusch und Morlok.
Herr Hobusch, ich hatte Sie so verstanden, dass
Sie den Verwaltungsstandpunkt akzeptieren.
Dann könnte die Abstimmung über Ihren Antrag
entfallen. - Damit sind Sie einverstanden. Die Abstimmung über den dazu eingebrachten Änderungsantrag der CDU-Fraktion entfällt dann
ebenfalls.
Tagesordnungspunkt 14.6. Zu dem Antrag der
AfD-Fraktion liegt ein Änderungsantrag der CDUFraktion vor - Beauftragung des Kommunalen
Präventionsrats -, der zuerst abgestimmt wird.
Wer dem Änderungsvorschlag der CDU-Fraktion
zustimmt, bitte ich um das Handzeichen. Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Eine Enthaltung, einige Pro-Stimmen. Mit Mehrheit abgelehnt.
Abstimmung über den Antrag der AfD-Fraktion,
Einberufung eines Runden Tisches „Gewaltfreies
Leipzig“. Wer dem zustimmt, bitte ich um das
Handzeichen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Vier Pro-Stimmen, eine Enthaltung. Mit großer Mehrheit abgelehnt.
14.7
Transparenz bei Haushaltsplanvorentscheidungen einräumen (VI-A-01926NF-02)
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
14.7.1 dazu VSP (VI-A-01926-VSP-01)
Einreicher: Dezernat Finanzen
14.7.2 dazu ÄA (-01926-NF-02-ÄA-01)
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Bitte schön, Herr von der Heide.
Stadtrat von der Heide (Bündnis 90/Die Grünen): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister!
Sehr geehrte Bürgermeisterinnen und Bürgermeister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Werte
Gäste! Formal beschließt der Stadtrat den Haushalt.
Faktisch
bekommen
wir
einen
Haushaltsplan über circa 1,3 Milliarden Euro und
nehmen daran mehr oder weniger kosmetische
Änderungen vor. Der Haushaltsplan ist auch
nach Beschlussfassung durch den Stadtrat vor
allem ein Haushaltsplan der Verwaltung. Das ist
erst einmal nicht zu kritisieren. Daraus folgt aber
unserer Meinung nach, dass die Verwaltung
weitgehende Transparenz herstellen sollte, wie
der Haushaltsplan entstanden ist, sprich welche
Prioritäten durch die Verwaltung gesetzt wurden.
Auch wenn wir an dieser inhaltlichen Überzeugung festhalten, ziehen wir Beschlusspunkt 2 unseres Antrags zurück. Rein formal ist Ihre Argumentation, Herr Jung, wonach es mit der Vorlage
des Haushaltsplans nur eine Verwaltungsmeinung gibt und die Prioritäten nur so und nicht anders sein können, schwer zu widerlegen. Dass
es rechtlich unmöglich sein soll, dass der
Stadtrat Sie um etwas bittet, halten wir nicht
unbedingt für überzeugend; aber wir nehmen
diese Verwaltungsmeinung zur Kenntnis und
lassen es nicht darauf ankommen, ob wir dafür
eine Mehrheit bekommen und Sie dem
Beschluss dann widersprechen würden oder
müssten.
Wir werden aber weiter nach Wegen suchen, um
Transparenz und die politische Verantwortung
über die Prioritäten im Haushaltsplan zu
erhöhen. Mit Beschlusspunkt 1 kommen wir
diesbezüglich einen Schritt voran, indem dem
Stadtrat künftig transparenter dargestellt wird,
wie die vielen Programme und Aktionspläne
ausfinanziert sind. Dadurch bekommen wir früher
die Möglichkeit, gegenzusteuern und Prioritäten
zu verändern, damit die Umsetzungsberichte,
zum Beispiel zum Lärmaktionsplan und
Luftreinhalteplan, nicht mehr so unbefriedigend
sind wie zuletzt. Wir sind dann aber auch stärker
als bisher in der Verantwortung.
Entsprechend freuen wir uns über die Zustimmung des Verwaltungsstandpunktes zu Beschlusspunkt 1 und sind gespannt - so sich eine
Mehrheit dafür findet -, wie der Beschlusspunkt
umgesetzt werden kann. Wir hatten vereinbart,
uns auf einen Weg zu begeben und dann zu prüfen, wie gut es funktioniert, wo wir als Stadtrat
S e i t e | 16
mehr Informationen brauchen, wo auch die Öffentlichkeit informiert werden soll und kann, aber
auch wo der Aufwand für die Verwaltung,
Informationen
zusammenzutragen,
unverhältnismäßig wird.
Es wird ein gemeinsames Ringen und Überlegen
bleiben, wie man die Transparenz der Haushaltsplanung verbessern kann. Wir freuen uns, wenn
wir heute einen Schritt vorwärtskommen, auch
wenn wir gerne mindestens einen Schritt mehr
gegangen wären. - Vielen Dank.
Oberbürgermeister Jung: Gibt es weitere Wortmeldungen? - Herr Wehmann.
Stadtrat Wehmann (DIE LINKE): Sehr geehrter
Herr Oberbürgermeister! Meine Damen und Herren! Kurz zum Änderungsantrag. Vielen Dank an
die Grünen für den Punkt 1 sowie die Mitteilung
der Verwaltung, dass wir künftig über die Thematiken der Programme komplett informiert werden.
Allerdings macht das Ganze von der Einordnung
nur Sinn, wenn wir wissen, wo wir überhaupt stehen. Daher der Änderungsantrag und die Bitte
an die Verwaltung, uns den Stand der
Umsetzung aller Programme zur Kenntnis zu
geben.
Oberbürgermeister Jung: Herr Hobusch.
Stadtrat Hobusch (fraktionslos): Wir bitten um
punktweise Abstimmung zu diesem Tagesordnungspunkt.
Oberbürgermeister Jung: Es steht nur noch ein
Beschlusspunkt zur Abstimmung. - Vor der Abstimmung aber noch Herr Bonew.
Bürgermeister Bonew: Sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister! Meine sehr verehrten
Damen und Herren Stadträte! Lieber Herr von
der Heide, ja, wir würden uns auf den Weg
machen. Wir haben uns in der Dienstberatung
am Dienstag sehr intensiv mit der Thematik
beschäftigt. In den Fachausschüssen werden die
Fachamtsleiter - wir machen das jetzt zum dritten
Mal; das ist schon eine relativ gut geübte Praxis ihre Budgets in Form einer Präsentation
vorstellen. Wir haben uns da auf ein
verwaltungseinheitliches Format geeinigt. Dieses
Format folgt auch den Anregungen, die wir in
den letzten zwölf Monaten in den Feedbackrunden und den Gesprächen in den Fachausschüssen und Fraktionsgeschäftsstellen erhalten haben.
Wir wollen in einem ersten Versuch für den Doppelhaushalt 2017/2018 die Mittelfristprogramme
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
benennen. Das entspricht sowohl dem Antrag
der Linken, der im Frühjahr eine Mehrheit im
Stadtrat erhalten hat, als auch dem Antrag der
Grünen, der hier heute vorliegt. Ich sage aber
auch: Das ist momentan relativ einfach bei
Fachprogrammen, die ein Amt oder ein Dezernat
verantwortet. Schwieriger bzw. herausfordernder
für die Verwaltung wird es bei Fachprogrammen,
die in einzelnen Budgets dezernats- oder sogar
verwaltungsübergreifend sind. Dort - das sagen
wir ganz ehrlich - kann der Doppelhaushalt
2017/2018 nur ein Anfang sein. Dort müssen wir
gemeinschaftlich
lernen,
ob
das
Ihrem
Informationsbedürfnis entspricht oder ob wir
nachschärfen müssen.
S e i t e | 17
Abstimmung über den Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, nunmehr nur noch über den
ersten Beschlusspunkt. Wer dem zustimmt, bitte
ich um das Handzeichen. - Gegenstimmen? Enthaltungen?
Abstimmung: Vier Gegenstimmen, eine Enthaltung. Mit Mehrheit so beschlossen.
14.8
Mittelstandsfreundliche
verwaltung (VI-A-02002)
Kommunal-
Einreicher: SPD-Fraktion
14.8.1 dazu VSP (VI-A-02002-VSP-01)
Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit
Herr Bär.
Die Präsentationen aus den Fachämtern werden
allen Fraktionsgeschäftsstellen mit Haushaltseinbringung am 21.09. zur Verfügung gestellt. Dann,
denke
ich,
beginnt
der
Prozess
des
gemeinschaftlichen Lernens, nämlich in den
Lesungen der Fachausschüsse im Herbst dieses
Jahres. Ich bitte Sie, sollte es Unzufriedenheiten
geben, lassen Sie uns schon nach der ersten
Lesung in den Fachausschüssen offen darüber
reden. Es ist für beide Seiten ein Einstieg in
einen Prozess.
Zum Änderungsantrag der Linken. Wir können
auch damit beginnen. Ob wir allerdings eine
Komplettabrechnung der Fachprogramme noch
bis zur ersten Lesung des Haushalts in den
Fachausschüssen - ich glaube, am 22.09. tagt
der erste Fachausschuss - hinbekommen,
möchte ich, ehrlich gesagt, anzweifeln. Wir sind
bemüht. Jeder Fachamtsleiter kennt seine
Fachprogramme und weiß, wie weit er bis dahin
gekommen ist. Auch hier gilt: Wir wollen das. Wir
wollen gemeinschaftlich den Weg beschreiten,
größtmögliche Transparenz beim Haushalt zu
erreichen. Aber wir sind noch am Anfang des
Weges. Wenn Sie das heute so beschließen, so
ist das eine zusätzliche Aufgabe für die
Fachämter, die sie ab heute bis zum 22.09. lösen
müssen. Das sind nur drei Monate, und
dazwischen liegt die Sommerpause. Ich sage,
wir versuchen es, bitte aber jetzt schon um
Gnade, wenn uns das bis zur ersten Lesung
noch nicht ganz gelingen sollte. In dem Sinne
könnten
wir
das
übernehmen,
Herr
Oberbürgermeister.
Oberbürgermeister Jung: Danke schön, Herr
Bonew. - Dann kommen wir zur Abstimmung.
Abstimmung über den Änderungsantrag der
Fraktion Die Linke. Wer stimmt diesem Antrag
zu? - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Zwei Enthaltungen, einige
Gegenstimmen. Mit Mehrheit so beschlossen.
Stadtrat Bär (SPD): Herr Oberbürgermeister!
Meine Damen und Herren! Wir werden als SPDFraktion heute hier den Verwaltungsstandpunkt
zur Abstimmung bringen - mit einer kleinen
Änderung, über die ich gleich informieren werde.
Während Punkt 1 eher ein allgemeines
Bekenntnis ist, das sicherlich unumstritten ist,
wird es in Punkt 2 ein bisschen konkreter. Das ist
auch sehr wichtig, weil es aktuell einen
Diskussionsprozess zwischen der Verwaltung
und
den
Kammern
über
die
Mittelstandsfreundlichkeit der Verwaltung gibt.
Für uns ist wichtig, dass es nicht bei einem Austausch von Meinungen bleibt. Es müssen auch
verbindliche Ergebnisse dabei herauskommen,
wie zum Beispiel konkrete Leistungsmerkmale
und Serviceversprechen.
Es ist sehr positiv, dass im Arbeitsprogramm
2020 des Oberbürgermeisters auch das Thema
„Mittelstandsfreundliche Kommunalverwaltung“
verankert ist. Das möchten wir deutlich
unterstützen.
Damit
komme
ich
zum
Verwaltungsstandpunkt, in dem es heißt: „Eine
Beschlussvorlage erfolgt bei Bedarf“. - Wir hatten
gestern bereits im Fachausschuss Wirtschaft und
Arbeit darüber gesprochen, dass es uns wichtig
ist, definitiv eine Beschlussfassung zu erreichen.
Denn anders als die innere Verwaltung, die
tatsächlich dem Oberbürgermeister untersteht,
sollten wir als Stadtrat die Leistungen, die die
Verwaltung nach draußen erbringen soll,
beispielsweise Serviceversprechen und Leistungsmerkmale, schon in unserer Verantwortung
behalten. Wir würden daher vorschlagen, den
letzten Satz wie folgt zu ändern: Eine Beschlussvorlage erfolgt zu geeigneter Zeit. - So ist das
auch mit der Verwaltung abgestimmt. Wenn uns
im vierten Quartal der Entwicklungsstand über
die Projekte, die auch der Oberbürgermeister
vorantreibt, vorliegt, können wir zeitlich genauer
festlegen, wann eine Beschlussvorlage in den
Stadtrat kommt.
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Herr Albrecht, erlauben Sie mir bitte, dass ich
noch etwas zu Punkt 3 sage. Sie haben im Verwaltungsstandpunkt diesen Punkt abgelehnt. Wir
werden diesen Beschlusspunkt auch nicht mehr
zur Abstimmung bringen. Allerdings ist Ihr
Verwaltungsstandpunkt
eine
gewisse
Offenbarung, weil er zeigt, dass Sie bestehende
Ratsbeschlüsse, nämlich eine entsprechende
Strategie zur Bestandspflege zu entwickeln, zu
der auch das Thema Mittelstandsfreundlichkeit
gehört, bisher nicht umgesetzt haben. Sie haben
mitgeteilt,
dass
sich
dies
durch
das
Mittelstandsförderprogramm
möglicherweise
schon erledigt hat. Aber Sie selber wissen ganz
genau, dass zur Bestandspflege deutlich mehr
gehört als das Mittelstandsförderprogramm. Sie
haben Betriebsberater-Lotsen. Wir haben
gestern über EFRE-Förderung für kleinere
Unternehmen gesprochen. Wie gesagt, auch die
Mittelstandsfreundlichkeit gehört dazu.
Ich hatte Ihnen bereits in der Wirtschaftspolitischen Stunde im letzten Jahr ganz klar mitgegeben, wie wichtig es für uns ist, auch an solchen
Aufgaben mehr strategisch zu arbeiten. Wir haben inzwischen gemerkt, dass wir unser großes
wirtschaftspolitisches Ziel, im Jahr 2020 auf eigenen Beinen zu stehen, höchstwahrscheinlich
nicht erreichen werden. Das, was wir hier
erkennen,
ist
ein
ganz
klares
wirtschaftspolitisches Scheitern. Ein Grund,
warum das so ist, ist nicht etwa, dass dieses Ziel
zu hoch gegriffen war, sondern dass wir in den
letzten Jahren deutlich zu wenig strategisch
gearbeitet haben.
Wir hoffen, mit dieser Beschlussvorlage zumindest diesen einen Baustein „Mittelstandsfreundliche Kommunalverwaltung“ weiter vorantreiben
zu können. Ich darf bereits heute ankündigen:
Wir gehen natürlich davon aus, dass wir im
nächsten Jahr, wenn Ihnen ein neuer Amtsleiter
im Bereich der Wirtschaftsförderung untersteht,
noch einmal die Möglichkeit haben werden, über
das Thema Strategie zu sprechen. Lassen Sie
uns
heute
zumindest
den
Baustein
„Mittelstandsfreundliche Kommunalverwaltung“
angehen. - Herzlichen Dank.
Bürgermeister Prof. Dr. Fabian: Herr Morlok.
Stadtrat
Morlok
(fraktionslos):
Herr
Vorsitzender! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Wer
ist
denn
schon
gegen
Mittelstandsfreundlichkeit? Eigentlich niemand.
Von daher kann Ihnen, liebe Kolleginnen und
Kollegen von der SPD, die Zustimmung des
Stadtrates zu Ihrem Antrag wahrscheinlich sicher
sein. Die Frage ist nur - diese Frage müssen Sie
sich ernsthaft stellen -: Werden wir als Stadt
Leipzig mittelstandsfreundlich, indem wir Ihren
S e i t e | 18
Antrag beschließen? Ich sage es einmal so: Ihr
Antrag schadet nichts. Aber wirklich bringen
würde es etwas, wenn wir bei konkreten Abstimmungen, die wir hier im Stadtrat zu tätigen
haben, das Thema Mittelstand im Auge behalten
würden. Lassen Sie mich dazu einige Beispiele
nennen:
Ich kann mich an den Tag der Wirtschaftspolitischen Debatte erinnern, Herr Bär. An diesem Tag
haben wir auch über den STEP Verkehr abgestimmt. In der Wirtschaftspolitischen Debatte hat
uns der Vertreter der Handwerkskammer eindringlich mit auf den Weg gegeben, Änderungen
beim STEP Verkehr vorzunehmen - im Interesse
des Mittelstandes. Was hat die Mehrheit gemacht? Sie hat sich gegen den Mittelstand entschieden;
sie
hat
die
entsprechenden
Änderungsanträge abgelehnt.
Ich kann mich an die Diskussion zum Thema
„Einführung einer Umweltzone in der Stadt
Leipzig“ erinnern. Es waren unter anderem die
Kammern, sowohl die Handwerkskammer als
auch die IHK, die sich massiv gegen die
Einführung einer Umweltzone in Leipzig gewehrt
haben. Was hat die Mehrheit im Stadtrat
gemacht? Sie hat sich gegen den Mittelstand
entschieden und die Umweltzone eingeführt.
Die FDP hat bereits mehrere Male hier im
Stadtrat eine Absenkung der Gewerbesteuer
beantragt. Der Oberbürgermeister hat dies auch
immer wieder mal versprochen, wenn die
entsprechenden Voraussetzungen gegeben sind,
hat dieses Versprechen dann aber wieder
kassiert.
Auch
die
Absenkung
der
Gewerbesteuer ist gerade von der Wirtschaft,
vom Mittelstand immer wieder angemahnt
worden. Die Mehrheit des Stadtrates hat sich
auch hier gegen den Mittelstand entschieden und
die Absenkung der Gewerbesteuer abgelehnt.
Ein letztes, ganz aktuelles Beispiel. Wir sind momentan dabei, Unterkünfte für Asylbewerber zu
errichten. Wir brauchen mehr Kitaplätze. Wir
müssen Schulen erweitern. Da ist die Frage, ob
man das mit Containern tut, die man von
außerhalb einkauft, oder ob man vor Ort
ausschreibt und dem Mittelstand unserer Stadt
damit
die
Chance
gibt,
an
diesen
Ausschreibungen zu partizipieren. Auch das
wäre mittelstandsfreundliche Politik gewesen.
Auch das haben Sie nicht getan.
Wie gesagt: Ihr Antrag schadet nichts. Aber
richtig nützen würde es, wenn Sie zukünftig bei
Entscheidungen hier im Stadtrat sich zu
konkreten
Punkten
für
den
Mittelstand
entscheiden. - Vielen Dank.
(Anhaltende Zurufe einer Person auf
der Zuschauertribüne)
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Bürgermeister Prof. Dr. Fabian: Ich bitte um
Ruhe! - Ich erteile Ihnen einen Ordnungsruf. - Ich
verweise Sie des Saals. - Bitte verlassen Sie auf
der Stelle den Saal!
Ich sehe keine weiteren Wortmeldungen. Dann
kommen wir zur Abstimmung. - Herr Bär, Abstimmung wie Verwaltungsstandpunkt?
Stadtrat Bär (SPD): Wir schlagen vor, den
letzten Satz des Verwaltungsstandpunktes wie
folgt zu ändern: Die Beschlussvorlage folgt zu
geeigneter Zeit.
Bürgermeister Prof. Dr. Fabian: Gut. Das können wir so machen.
Ich bitte um das Handzeichen, wer diesem
Antrag in der so geänderten Fassung des
Verwaltungsstandpunktes
zustimmt?
Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung:
beschlossen.
Dann
ist
mehrheitlich
so
Oberbürgermeister Jung: Tagesordnungspunkt
14.9 ist vertagt.
14.10 Schaffung eines Rad- und Fußweges
in der Kleinpösnaer Straße zwischen
Stötteritzer Landstraße und Kesselgrund bzw. weiter nach Kleinpösna,
Bepflanzung des Feldrains zur Verhinderung von Schneeverwehungen und
Bodenerosionen (VI-A-02254)
S e i t e | 19
Stadtrat Heinrich (CDU): Ja, aber nicht zu diesem Antrag, sondern zur Geschäftsführung. Zu
welcher Klientel gehörte denn der Herr, der uns
von dort oben beleidigt hat? Ich kann den überhaupt nicht zuordnen.
Oberbürgermeister Jung: Ich enthalte mich
jetzt einer Äußerung. Nur so viel: Der Mann ist
wohlbekannt.
Herr Weber.
Stadtrat Weber (SPD): Ich habe noch eine ganz
kurze Frage an den Ortschaftsrat. Wollen Sie
jetzt den Originalantrag abstimmen lassen oder
nicht? Ist ein Vertreter des Ortschaftsrates hier
unter uns?
Oberbürgermeister Jung: Mir ist Folgendes
übermittelt
worden,
Herr
Weber:
Der
Ortschaftsrat bittet zu Beschlusspunkt 1 um
Abstimmung des Verwaltungsstandpunktes und
zu Punkt 2 um Abstimmung zum Antrag. Können wir abstimmen?
Abstimmung über Beschlusspunkt 1. Wer stimmt
dem in der Fassung des Verwaltungsstandpunktes zu? - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Das ist einstimmig.
Abstimmung über Beschlusspunkt 2 des
Originalantrags des Ortschaftsrates, Stichwort:
Bepflanzung. Wer stimmt dem zu? Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Einreicher: Ortschaftsrat Holzhausen
14.10.1 dazu VSP (VI-A-02254-VSP-01)
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
Wird das Wort gewünscht? - Herr Haas.
Stadtrat Haas (CDU): Ich möchte den Antrag
des Ortschaftsrates Holzhausen unterstützen
und ganz kurz noch einmal auf einen
besonderen Punkt, meine Damen und Herren
Stadträte, hinweisen. Auch hier geht es um das
Thema Sicherheit für die Bürger, diesmal in Form
von Schneefangzäunen; das ist Punkt 2 der
Beschlussfassung. Wer das Gebiet dort draußen
kennt, weiß, wenn es dort Schneeverwehungen
gibt,
können
weder
Feuerwehr
noch
Krankenwagen diese Straße befahren. Deshalb
wäre es sehr wichtig, diesen Antrag zu
unterstützen. Ich bedanke mich dafür.
Oberbürgermeister Jung: Herr Heinrich, Sie
hatten sich gemeldet.
Abstimmung: Zwei Enthaltungen, eine Reihe
von Pro-Stimmen. Mit Mehrheit abgelehnt.
14.12 Städtische Förderung von Einzelmaßnahmen zur Verbesserung der Altersund Behindertengerechtigkeit von
Wohnungen (VI-A-02410-NF-03)
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
14.12.1 dazu VSP (VI-A-02410-VSP-04)
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
14.12.2 dazu ÄA (VI-A-02410-ÄA-02)
Einreicher: Behindertenbeirat
Herr Schlegel.
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Sehr geehrter
Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen
und Herren Stadträte! Verehrte zuhörende Gäste
auf der Tribüne! Regelmäßig schreibt die Verwaltung in ihren Stellungnahmen zu Anträgen:
Ablehnung, da bereits Verwaltungshandeln.
Konsequenterweise müsste sie das dann auch in
ihrer Stellungnahme zum Alternativvorschlag
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
zum Antrag „Verbesserung der Alters- und
Behindertengerechtigkeit von Wohnungen“ in der
Neufassung
tun.
Dabei
ist
unbedingt
anzumerken, dass der Erfolg und erst recht die
Umsetzung des Verwaltungsvorschlags, nämlich
mit dem Freistaat ein Übereinkommen zu treffen,
noch völlig offen ist. Deshalb ist es uns wichtig,
dass dieser Antrag in der nun vorliegenden
Neufassung beschlossen wird. Ich erinnere nur
an das zurzeit schon in der Diskussion
befindliche Förderprogramm des Freistaates zum
Sozialwohnungsbauprogramm,
was
offensichtlich erhebliche Probleme bereiten wird.
Die Neufassung unseres Antrags enthält auch
die
Inhalte
des
Änderungsantrags
des
Behindertenbeirates und greift die Intentionen
der
ausführlichen
Diskussionen
im
Seniorenbeirat
auf.
Wir
bedanken
uns
ausdrücklich bei beiden Beiräten.
Bekanntlich hatte der Seniorenbeirat in einer
Vorlage
zur
Umsetzung
des
Wohnungspolitischen Konzeptes im Februar den
Änderungsantrag gestellt, 200.000 Euro in
Zuschüsse
zur
Herstellung
der
Behindertengerechtigkeit in Wohnungen umzuwidmen. Dies hätte allerdings bedeutet, dass
dann ein beträchtlicher Teil der Mittel für Wohnprojekte gekürzt werden müsste. Wir haben uns
der Verantwortung gestellt und entschieden, uns
trotzdem den Forderungen und Wünschen des
Seniorenbeirates anzunehmen, und diesen Antrag gestellt. Erstens entsteht das seit einigen
Jahren anhaltende beträchtliche Bevölkerungswachstum nicht nur durch anhaltend hohe
Geburtenzahlen und den Zuzug von Familien mit
Kindern, jüngeren Singles und Asylbewerbern,
sondern eben auch von Senioren, und zweitens
nimmt die Zahl der hochaltrigen Leipziger zu,
und das nicht nur anteilig, sondern absolut.
Vom Rückbau in den 2000er-Jahren waren bekanntlich vor allem viele in industrieller Bauweise
errichtete Wohngebäude betroffen, von denen
zahlreiche durch Balkone und Aufzüge altenfreundlich waren. Hätten wir damals schon die
sich jetzt vollziehende Entwicklung erkannt, hätten wir sicherlich einige Jahre früher
umgesteuert.
Unabhängig davon, dass die meisten Menschen
so lange wie nur irgend möglich selbstbestimmt
in einer eigenen Wohnung leben und auch ihren
Haushalt führen möchten, wäre die Gesellschaft
auch überfordert, wenn viele Ältere in Wohnheimen untergebracht werden müssten, zumal die
Anzahl der Hochaltrigen zunimmt und auch
damit
verbundene
Krankheiten
und
Behinderungen. Deshalb hatte Leipzig bereits in
den 1990er-Jahren, als es die Pflegestufen noch
nicht gab und auch eine Kostenübernahme für
altengerechte Wohnungseinbauten durch die
S e i t e | 20
Krankenkassen noch nicht erfolgte, für einzelne
Personen
und
bezogen
auf
konkrete
Behinderungen bauliche Maßnahmen finanziell
gefördert. Nachdem die Pflegestufen eingeführt
und die Kosten für einen altersgerechten Umbau
von den Kassen übernommen wurden, wurde
diese Förderung jedoch eingestellt.
Mit dem Antrag wollen wir erreichen, dass einer
wachsenden Zahl von Betroffenen, die aufgrund
einer fehlender Pflegestufe keine Kostenerstattung von den Krankenkassen erhalten und die
aufgrund eines geringen Einkommens durch
niedrige
Renten
wegen
gebrochener
Erwerbsbiografien
bei
stark
steigenden
Lebenshaltungskosten
und
niedrigen
Rentensteigerungen auch nicht in der Lage sind,
solche Kosten allein zu tragen, Unterstützung
gewährt wird. Da die Vermieter durch solche
Maßnahmen die Vermietbarkeit ihrer Wohnungen
erhöhen können, sollten auch sie an den Kosten
angemessen beteiligt werden, zumal die
Maßnahmen ohnehin mit ihnen abzustimmen
sind. Das sollte allerdings nicht zu Mieterhöhungen führen.
Uns ist es sehr wichtig, dass bereits bei der Erarbeitung des Konzeptes auch der Behindertenund der Seniorenbeirat einbezogen werden. In
einem Gremium, das die Auswahl, die Planung,
die Durchführung und die Prüfung der baulichen
Einzelförderungsmaßnahmen begleitet, sollen
sowohl Vertreter des Fachausschusses Jugend,
Soziales, Gesundheit und Schule als auch
beratend Vertreter des Behinderten- und des
Seniorenbeirats mitwirken. - Ich danke und bitte
um Zustimmung zu unserem Antrag.
Oberbürgermeister Jung: Gibt es weitere Wortwünsche? - Herr Elschner, dann Herr Weber.
Stadtrat Elschner (Bündnis 90/Die Grünen):
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen Stadträte! Sehr
geehrte Beigeordnete! Ich will noch einmal einen
Stadtratsbeschluss vom Februar 2016 in Erinnerung rufen, nämlich den Beschluss zur Umsetzung des Wohnungspolitischen Konzeptes, der
auch die Verwendung von Mitteln beinhaltete.
Folgende Protokollnotiz gab es damals:
Sollte das Programm des Freistaates in
diesem Jahr entgegen der Erwartung
absehbar noch nicht starten, wird mit
der Erarbeitung einer kommunalen
Förderrichtlinie begonnen und im
Rahmen des Haushaltsbeschlusses
2017/2018 zu entscheiden sein, ob ein
Budget
zur
Umsetzung
des
Wohnungspolitischen
Konzeptes
verabschiedet wird, in welchem Mittel
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
für dieses Anliegen … eingeordnet
werden.
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen
Stadträte, der jetzige Verwaltungsstandpunkt
steht aus meiner Sicht erkennbar im
Widerspruch zur damaligen Protokollnotiz. Wir
Grüne werden heute dem Antrag der Fraktion
Die Linke in der Neufassung zustimmen, die
unter Mitwirkung des Seniorenbeirates und des
Behindertenbeirates entstanden ist.
Meine Damen und Herren, die Wiedereinführung
der
sozialen
Wohnungsbauförderung
im
Freistaat wird immer mehr zur Posse. Ständig
werden die Termine verschoben. Der jüngst
aufgesetzte Antrag der Regierungsfraktionen
SPD und CDU kann das Unvermögen der
Landesregierung kaum noch verschleiern. Er
greift im Übrigen auch viel zu kurz. Sehr geehrte
Kolleginnen und Kollegen, wie lange soll in
Dresden eigentlich noch geprüft und verhandelt
werden? Hier in Leipzig bleibt uns momentan nur
das Prinzip Hoffnung. Auf die Förderung
barrierefreier Wohnungsanpassungsmaßnahmen
durch das Land müssen wir weiter warten.
Allerdings finden wir, die Stadt sollte damit
loslegen. - Danke.
Oberbürgermeister Jung: Herr Weber.
Stadtrat Weber (SPD): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen und Herren
Stadträte! Liebe Gäste auf der Tribüne! Mit der
Föderralismusreform
2006
ist
die
Aufgabenträgerschaft
der
Wohnungsbauförderung
auf
die
Länder
übergegangen, und das wohl bewusst. Die meisten Länder kümmern sich auch fleißig darum;
Herr Elschner hat es gerade gesagt. Zumindest
Sachsen ist gerade dran an diesem Thema. Die
SPD versucht, die CDU dazu zu bewegen, eine
entsprechende Richtlinie zu erarbeiten, damit ein
entsprechendes Förderprogramm aufgelegt werden kann. Meines Wissens ist es in Kürze so
weit;
wir
haben
schon
entsprechende
Verlautbarungen gehört. Wenn es der Zeitplan
hergibt - das ist der momentane Stand der
Diskussion -, soll es im August dieses Jahres im
Landtag beschlossen werden.
Aus diesem Grund können wir uns gut vorstellen,
hier heute den Verwaltungsstandpunkt zu beschließen. Auf der Basis, dass das Land
unmittelbar dafür zuständig ist, würden wir uns
den Verwaltungsstandpunkt zu Eigen machen
und diesen zur Abstimmung stellen. Wir möchten
aber auch noch einmal darauf hinweisen, dass
die Sachlage als solche auch für uns sehr
wichtig ist. Wir wissen, dass es Personenkreise
gibt, die diese Fördermittel brauchen, um einen
altersgerechten Umbau finanzieren zu können.
S e i t e | 21
Wir bitten daher die Verwaltung explizit darum,
alsbald, vielleicht auch schon jetzt mit Blick auf
die Beschlussfassung im Landtag, ein Konzept
dafür zu erarbeiten. Sollte dieser Antrag
abgelehnt werden, hoffen wir, dass zumindest
der Verwaltungsstandpunkt heute eine Mehrheit
bekommt. - Vielen Dank.
Oberbürgermeister Jung: Herr Hobusch.
Stadtrat Hobusch (fraktionslos): Sehr geehrte
Damen und Herren! Die Übernahme des Verwaltungsstandpunktes zu diesem Antrag durch Sven
Morlok und mich ist durch die Vorrede von Herrn
Weber obsolet. - Frau Dubrau und Herr Oberbürgermeister, vielleicht können Sie noch einmal
den zeitlichen Rahmen bestätigen, nämlich dass
im Moment der Entwurf der Landesregierung im
Umlauf ist und die Städte und Verbände bis Mitte
Juli die Möglichkeit haben, sich dazu zu äußern.
Oberbürgermeister Jung: Zunächst Herr Schlegel noch einmal.
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Sehr geehrter
Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen
und Herren! Herr Weber, ich habe in meinem
Beitrag
festgestellt,
dass
der
Verwaltungsstandpunkt ausführt, das sei bereits
Verwaltungshandeln. Sie befindet sich ja in
Diskussionen.
Bitte werfen Sie hier keine Nebelkerzen. Was
bisher vorliegt, ist der Entwurf eines Förderprogramms. Dieser Entwurf ist in der Tat inzwischen
bei den Wohnungseigentümern eingegangen.
Dazu sollen sie sich bis Anfang nächster Woche
äußern. Dabei geht es um die Förderung von sozialem Wohnungsbau. Hier aber geht es um
etwas ganz anderes, nämlich konkret um die
Förderung von Einzelmaßnahmen, das heißt,
dass in vorhandenen Wohnungen altersgerechte
Umbaumaßnahmen vorgenommen werden, mit
denen ältere Menschen in die Lage versetzt
werden, weiterhin selbstbestimmt in ihren
Wohnungen leben zu können. Das sind zwei
verschiedene Paar Schuhe. Dass ein Teil dieser
neu zu bauenden geförderten Sozialwohnungen,
so sie denn die Bezeichnung „Sozialwohnungen“
nach den Förderrichtlinien wirklich verdienen,
seniorengerecht oder behindertengerecht sein
müssen, steht ja außer Frage.
Noch einmal: Es geht hier ganz konkret um die
sogenannten Grenzfälle, wo ein älterer Mensch
solche Umbaumaßnahmen finanziell nicht allein
stemmen kann und auch der Vermieter nicht bereit ist, diese finanziell zu unterstützen. Wir
stehen hier auch in der Pflicht, das umzusetzen,
was wir dem Seniorenbeirat zu seinem Antrag im
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Februar zugesagt haben. Die Übernahme des
Verwaltungsstandpunktes bringt uns daher nicht
weiter; denn dieser stellt fest, das sei bereits
Verwaltungshandeln und werde umgesetzt.
Oberbürgermeister Jung: Gut. - Frau Dubrau,
bitte.
Bürgermeisterin Dubrau: Sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister! Sehr geehrte Bürgermeister,
Stadträte und Gäste auf der Tribüne! Ich bedaure
sehr, dass ich keine verbindliche Aussage machen kann, sondern nur noch einmal dasselbe
wiederholen kann, was ich schon bei den letzten
Debatten zu diesem Thema gesagt habe,
nämlich dass voraussichtlich ab 2017 durch den
Freistaat entsprechende Mittel für Anpassungen
in
Mietwohnungen
für
bestimmte
Bedarfsgruppen zur Verfügung stehen sollen.
Wir sind in diese Gespräche zu einem kleinen
Teil mit eingebunden. Wir sprechen das Thema
Förderung auch immer wieder an, sowohl
vonseiten der Verwaltung als auch vonseiten der
Stadträte. Aber wir können Ihnen heute keine
hundertprozentig verbindliche Aussage geben,
so gerne ich das wollte, gehen aber davon aus,
dass dieses Programm auf jeden Fall aufgelegt
wird. Die Frage ist, wann ganz genau.
Oberbürgermeister Jung: Folgende Situation:
Es gibt dennoch einen Änderungsantrag des Behindertenbeirats. Dieser ist sicherlich zu 95 Prozent in der Neufassung Ihres Antrags, Herr
Schlegel, enthalten. Aber es ist dennoch eine
Änderung. Mir liegt keine Erklärung des
Behindertenbeirats vor, auf die Abstimmung
dieses Änderungsantrags zu verzichten. Herr
Schlegel, ist mit dem Behindertenbeirat vorab
geklärt, dass dessen Änderungsantrag in Ihrem
Antrag aufgeht?
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Formal ist das
nicht beschlossen worden … (akustisch unverständlich)
Oberbürgermeister Jung: Um formal sauber zu
verfahren, schlage ich vor: Wir stimmen über den
Änderungsantrag des Behindertenbeirats dennoch ab. Wenn er positiv votiert werden sollte,
wird er mit Ihrem Antrag redaktionell
abgeglichen.
Wer dem Änderungsantrag des Behindertenbeirats zustimmt, bitte ich um das Handzeichen. Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Mit einigen Enthaltungen und
einigen Gegenstimmen mit Mehrheit so
beschlossen.
S e i t e | 22
Abstimmung über die Neufassung des Antrags
der Fraktion Die Linke. Wer stimmt diesem
Antrag zu? - Gegenstimmen? - Enthaltungen? Das muss ich auszählen lassen.
Abstimmung: 29 dafür, 29 dagegen,
Enthaltungen. Damit ist der Antrag abgelehnt.
3
Sie wollen eine Erklärung zum Abstimmungsverhalten abgeben? - Bitte schön, Herr Schlegel.
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Ich bitte um
Klarstellung, ob damit jetzt auch der
Änderungsantrag
des
Behindertenbeirats
versenkt worden ist.
Oberbürgermeister Jung: Ja, natürlich. - Ich
darf Sie darauf hinweisen, dass nach einer
Abstimmung
nur
Erklärungen
zum
Abstimmungsverhalten
gegeben
oder
Geschäftsordnungsanträge
gestellt
werden
können. - Ich erkläre es noch einmal: Mit der
Ablehnung Ihres Antrags ist der Gesamtantrag
erledigt. So ist unsere Geschäftsordnung.
Herr Weber, zum Abstimmungsverhalten.
Stadtrat Weber (SPD): Wir hatten den Verwaltungsstandpunkt zur Abstimmung gestellt. Ich
glaube, das scheint untergegangen zu sein. Dieser ist jetzt nicht zur Abstimmung gestellt
worden.
Oberbürgermeister Jung: Sie haben recht,
Herr Weber; danke für diesen Hinweis. Dieser
Fehler geht auf meine Kappe. Ich hätte zunächst
den Verwaltungsstandpunkt als Änderungsantrag
der SPD-Fraktion abstimmen lassen müssen.
Das können wir aber noch heilen.
Ich stelle jetzt den Verwaltungsstandpunkt auf
Antrag der SPD-Fraktion zur Abstimmung. Wer
stimmt dem Verwaltungsstandpunkt zu? Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Einige Enthaltungen, einige Gegenstimmen. Mit Mehrheit ist das so
beschlossen.
Frau Krefft, eine Erklärung dazu?
Stadträtin Krefft (Bündnis 90/Die Grünen): Nein,
sondern zur Länge der Redebeiträge. Es gab im
Ältestenrat eine Verständigung darauf, aufgrund
der Länge der heutigen Tagesordnung die Redezeit auf drei Minuten zu begrenzen. Meine Fraktion hält sich daran, andere scheinen davon gar
nichts zu wissen. Wenn, dann für alle gleich:
heute nur drei Minuten Redezeit und nicht fünf
Minuten wie sonst und wie es die
Geschäftsordnung vorsieht. Es gab dazu eine
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
einvernehmliche Verabredung im Ältestenrat. Ich
bitte auch Sie als Sitzungsleiter, auf die
Einhaltung der verabredeten Redezeit zu achten.
Oberbürgermeister Jung: Diesen Appell unterstütze ich sehr gern.
14.13 Änderung des Planungsbeschlusses
zu Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen des offenen Freizeittreffs
Klingenthaler Straße 14 in LeipzigThekla, Vorlage VI-DS-02147 (VI-A02412)
Einreicher: CDU-Fraktion
14.13.1 dazu VSP (VI-A-02412-VSP-01)
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales,
Gesundheit und Schule
Stadtbezirksbeirat
An der Stelle ist mir auch ganz wichtig zu sagen:
Liebe CDU-Fraktion, ich verstehe überhaupt
nicht, wie eine christdemokratische Partei den
Beschlusspunkt einbringen kann, dass die
Nutzung als Unterkunft für Asylsuchende
ausgeschlossen werden muss. Wir leben in
Zeiten, in denen Menschen in Leipzig über sechs
Monate in Zelten leben und zwischen
Sperrholzplatten schlafen. Wir konnten bisher
nicht
alle
unbegleiteten
Minderjährigen
unterbringen, und Sie fordern den Ausschluss
der Nutzung. Das ist für mich unbegreiflich.
Selbst wenn wir den Menschlichkeitsfaktor
einmal ausblenden, verstehe ich nicht, warum
die Fraktion, der alle Asylunterbringungen immer
zu
teuer
sind,
eine
Öffnung
der
Nutzungsmöglichkeit des offenen Freizeittreffs
ausschließt.
Abschließend, falls Sie sich wieder Sorgen um
unsere Wähler machen: Wir stehen dazu.
14.13.2 dazu ÄA (VI-A-02412-ÄA-02)
Einreicher:
Nordost
S e i t e | 23
Leipzig-
Oberbürgermeister Jung: Frau Nagel.
Bitte schön, Herr Albrecht.
Stadtrat Albrecht (CDU): Sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen und
Herren! Liebe Gäste! Der OFT in der Klingenthaler Straße soll saniert werden, um unbegleitete
minderjährige Ausländer dort aufnehmen zu können. Das Mütterzentrum soll dort ausziehen. Das
ist ein Zeichen in die Gesellschaft, was wir nicht
wollen. Wo Flüchtlinge untergebracht werden
sollen, müssen andere soziale Einrichtungen wie
die
Ludothek/Spielzeugzentrum
oder
das
Mütterzentrum ausweichen. Die Suche nach
neuen Räumlichkeiten für das Mütterzentrum
war erfolglos. Der Antrag wollte das vermeiden.
Nun liegt ein Verwaltungsstandpunkt vor, der
dem Anliegen unseres Antrags entspricht: Das
Mütterzentrum kann dort bleiben. Das ist gut so.
Deswegen
stellen
wir
den
Verwaltungsstandpunkt zur Abstimmung. Den
Änderungsantrag
des
Stadtbezirksbeirats
Nordost übernehmen wir und bitten um Ihre
Zustimmung.
Oberbürgermeister Jung: Frau Sejdi.
Stadträtin Cagalj Sejdi (Bündnis 90/Die Grünen): Nur ganz kurz zu dieser Sache. Unsere
Fraktion könnte mit dem Verwaltungsstandpunkt
auch sehr gut leben. Dem Änderungsantrag des
Stadtbezirksbeirats könnten wir allerdings nicht
zustimmen, weil wir der Meinung sind, dass es
keine Vorfestlegung geben darf, wer welche
Räume in welcher Größe nutzen kann. Das
muss gleichberechtigt von den Nutzern und der
Stadtverwaltung ausgehandelt werden.
Stadträtin Nagel (DIE LINKE): Ich will hier jetzt
nicht so weit gehen, sondern nur kurz Herrn Albrechts Zungenschlag kommentieren. Vielleicht
erinnern Sie sich: Es gab in diesem Stadtrat
einen fraktionsübergreifenden Antrag von SPD,
CDU, Grünen und Linken zur Sanierung des
offenen Freizeittreffs. Wenn Sie sich jetzt hier
hinstellen und sagen: Der Freizeittreff soll saniert
werden,
weil
unbegleitete
minderjährige
Geflüchtete dort untergebracht werden sollen,
dann stimmt das einfach nicht. Es ist eine
Willensbekundung dieses Stadtrates gewesen,
den OFT zu sanieren. Wir als Fraktion sind auch
sehr dafür, eine Vereinbarung aller Nutzer, also
auch von Mütterzentrum und Geflüchteten, auf
den Weg zu bringen.
Oberbürgermeister Jung: Herr Schmidt.
Stadtrat Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen): Ich
will hier noch einmal deutlich den Ausführungen
von Herrn Albrecht widersprechen. Der OFT in
der Klingenthaler Straße wird nicht deswegen
saniert, damit umA - unbegleitete minderjährige
Ausländer - dort einziehen können, sondern das
Objekt soll saniert werden, weil es in einem
desolaten Zustand ist. Das Mütterzentrum sollte
auch nicht deshalb ausziehen, weil dort umA
einziehen
sollen,
sondern
weil
das
Planungsraumkonzept vorsieht - Herr Albrecht,
das werden Sie im Jugendhilfeausschuss
mitbekommen haben -, das Mütterzentrum in
den Planungsraum Nord zu verlagern. Weil man
aber zusammen mit dem Träger keine
entsprechende Immobilie finden konnte und das
Objekt jetzt saniert wird, ist man zu der ein-
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
S e i t e | 24
vernehmlichen Lösung gekommen, es weiter
dort zu belassen. Deswegen gibt es die im
Verwaltungsstandpunkt angeregte Prüfung, alle
vier Nutzungen dort unterzubringen. Das ist
einfach ein Fakt, den Sie zur Kenntnis nehmen
müssen. Dies widerspricht vollkommen Ihren
Ausführungen.
auch noch einmal vorgelegt. Aus diesem Grund
bitte ich Sie ganz nachdrücklich, dem
Änderungsantrag des Stadtbezirksbeirates nicht
zuzustimmen. - Und - das ist richtig -: Wir
würden Fördermittel in Höhe von 792.000 Euro
verlieren, die bereits jetzt zugesagt worden sind.
Sie haben gesagt, den Änderungsantrag des
Stadtbezirksbeirats Nordost würden Sie ebenso
wie den Verwaltungsstandpunkt übernehmen. So
einfach geht es nicht. Ich würde Ihnen
empfehlen, diesen Antrag abzulehnen. An dem
Verfahren hängen auch Fördermittel. Wir
müssen das in relativ überschaubarer Zeit hier
über die Bühne bringen. Ich persönlich als
Stadtrat habe ebenso wenig wie vermutlich auch
die Stadtbezirksbeiräte die Kompetenz, mich mit
einer Raumkonzeption auseinanderzusetzen und
diese zur Beschlussfassung zu bringen. Das ist
eine
Aufgabe,
die
die
Stadtverwaltung
gemeinsam mit den Trägern der dann vier
Nutzungen - Ludothek, Mütterzentrum, OFT und
die Unterkunft für unbegleitete Minderjährige - zu
leisten hat. Ich jedenfalls wage nicht,
einzuschätzen, was dort sinnvoll ist oder ob die
Räume anderweitig konzipiert werden müssen.
Die Verwaltung will prüfen, ob eine Vergrößerung
der Nutzfläche notwendig ist, ob eine Doppelnutzung möglich ist etc. Das Ergebnis dieser
Prüfung kann sie uns dann zur Kenntnis geben,
aber
beim
besten
Willen
nicht
zur
Beschlussfassung. Wenn der Stadtbezirksbeirat
Nordost hier eingebunden werden will, dann bitte
informatorisch mit dem Prüfergebnis. Ich glaube,
das ist auch schon jetzt Verwaltungshandeln. Ich
lese aus dem Verwaltungsstandpunkt heraus,
dass so verfahren werden soll.
Oberbürgermeister Jung: Dann folgen wir jetzt
dem Antrag von Herrn Schmidt auf Einzelabstimmung. Um es vor der Abstimmung noch einmal
klar zu sagen: Der Stadtbezirksbeirat Nordost hat
einen Änderungsantrag gestellt. Diesen Antrag
hat die CDU-Fraktion in ihren Antrag übernommen. Herr Schmidt hat nun beantragt, den
Verwaltungsstandpunkt als eigenen Punkt
abzustimmen. Insofern stimmen wir das jeweils
einzeln ab.
Noch einmal: Wenn Sie hier den Verwaltungsstandpunkt inklusive des Änderungsantrags des
Stadtbezirksbeirats Nordost abstimmen lassen
wollen, dann mache ich mir gemeinsam mit meiner Fraktion den Verwaltungsstandpunkt zu
Eigen als Änderungsantrag, und dann stimmen
wir nur diesen ab, explizit ohne den
Änderungsantrag des Stadtbezirksbeirates.
Oberbürgermeister Jung: Herr Fabian, zur Klärung des Sachverhalts.
Bürgermeister Prof. Dr. Fabian: Wir wollen und
müssen mit dieser Baumaßnahme so schnell wie
möglich vorankommen, aus unterschiedlichen
Gründen: Die derzeitigen und die künftigen
Nutzer sitzen bereits jetzt im Rahmen der
Planungsphasen
1
bis
3
für
diese
Baumaßnahme zusammen. Wenn dem Antrag
des Stadtbezirksbeirates zugestimmt würde,
würden wir erneut Zeit verlieren. Das Nutzungsund Raumkonzept wird mit dem Baubeschluss
Abstimmung über den Änderungsantrag des
Stadtbezirksbeirats, der Bestandteil des CDUAntrags ist. Wer dem zustimmt, bitte ich um das
Handzeichen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Keine Enthaltungen, einige ProStimmen. Mehrheitlich abgelehnt.
Abstimmung über den Antrag in der Fassung des
Verwaltungsstandpunktes. Ich bitte Sie um Ihr
Handzeichen, wenn Sie dem zustimmen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Drei Enthaltungen. Ansonsten
einstimmig so beschlossen.
14.14 Grundstücksmarktbericht (VI-A-02468NF-02)
Einreicher: SPD-Fraktion
14.14.1 dazu VSP (VI-A-02468-VSP-01)
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
Herr Weber.
Stadtrat Weber (SPD): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen und Herren
Stadträte! Liebe Gäste auf der Tribüne! Ich
möchte meine Rede mit einer Volksweisheit aus
Arabien eröffnen: „Das beste Wissen ist das, was
du kennst, wenn du es brauchst.“ - Eine weitere
besagt: Nur geteiltes Wissen vermehrt sich und
trägt Früchte. - Es geht hier in der Debatte
darum, wer daran qualifiziert teilnehmen kann
und wer nicht, nicht mehr und nicht weniger.
Die Entscheidung der SPD-Fraktion hierüber ist
bereits gefallen. Wir wollen die Information des
Grundstücksmarktberichtes der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Der WBGProzess hat eines ganz deutlich gezeigt, nämlich
das große Interesse der Öffentlichkeit an dem
Thema. Darüber hinaus wollen wir, dass die Gremien des Stadtrates und auch die Ratsversamm-
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
lung selbst über die Ergebnisse diskutieren können.
Zwei, drei wichtige Ergebnisse aus dem
aktuellen Bericht - ich habe den Bericht noch
einmal mitgebracht; denn die meisten werden ihn
nicht kennen, weil er nur nichtöffentlich im
Grundstücksverkehrsausschuss diskutiert wird -:
Der Geldumsatz für unbebaute und bebaute
Gewerbegrundstücke
hat
sich
zum
vorhergehenden Bericht mehr als verdreifacht
bei nahezu gleichem Flächenumsatz. Innerhalb
von zwei Jahren hat sich die gehandelte Fläche
mit unbebauten Grundstücken für den Geschosswohnungsbau
verdoppelt
bei
gleichzeitiger Verdreifachung der Preise. Die
Kaufpreise für bebaute Grundstücke mit
Mehrfamilienhäusern sind 2015 so stark
gestiegen wie seit über einem Jahrzehnt nicht
mehr: um 20 Prozent für sanierte und um
38 Prozent für unsanierte Mehrfamilienhäuser.
Wie gehen wir mit diesem Wissen um? Das sind
die Diskussionen, die geführt werden müssen.
Die
Veröffentlichung
des
Grundstücksmarktberichts ist nur ein Schritt
unter mehreren. Die Gebühr von 50 Euro ist
dabei ein Schutzzaun, wer an der Debatte
teilnehmen darf und wer nicht. Mit Blick auf die
Einnahmenausfälle kommt heute keiner mehr auf
die Idee, den Statistischen Quartalsbericht bzw.
das Statistische Jahrbuch oder den Beteiligungsbericht nur gegen eine Gebühr herauszugeben. Nein, weil die Stadtgesellschaft von einer
qualifizierten Debatte mehr als profitiert. - Vielen
Dank.
Oberbürgermeister Jung: Herr Elschner.
Stadtrat Elschner (Bündnis 90/Die Grünen):
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Beigeordnete! Sehr geehrte Kolleginnen
und Kollegen Stadträte! Verwaltung, Wissenschaft, Forschung, Sachverständige, Makler, Ingenieure, Architekten, Versicherungen, Banken
und Bürger, die Grundeigentum veräußern, erwerben und beleihen wollen, könnten ein Interesse an einem Grundstücksmarktbericht haben,
aber doch nicht nur die. Auch Stadträtinnen und
Stadträten als politische Mandatsträgerinnen und
Mandatsträger dient der aktuelle Grundstücksmarktbericht als Entscheidungshilfe. Meines Wissens haben aber nur die elf Mitglieder des
Grundstücksverkehrsausschusses
diesen
bislang als Druckversion erhalten. Andere
Menschen, die sich für Stadtentwicklung
interessieren und sich informieren wollen, haben
nur die Möglichkeit der Einsichtnahme zu den
Sprechzeiten. Weshalb diese unverhältnismäßig
hohe Hürde?
S e i t e | 25
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen
Stadträte, Transparenz, Open Data, Open
Government: Da war doch was. - Ja, genau:
2013 trat die Informationsfreiheitssatzung der
Stadt Leipzig in Kraft. Im gleichen Jahr hat der
Stadtrat auch den politischen Willen zu einer
gläsernen Stadtverwaltung formuliert. Im OpenData-Rahmenkonzept von 2014 bekennt sich die
Stadtverwaltung ausdrücklich zu dem Ziel, die
Datentransparenz
zu
erhöhen,
um
Partizipationsprozesse zu ermöglichen.
Alle diese Gesichtspunkte spielen im alten wie im
neuen Verwaltungsstandpunkt keine bzw. fast
keine Rolle. Das lässt tief blicken. Stattdessen
wird im alten Verwaltungsstandpunkt noch
lapidar auf den Kostendeckungsgrundsatz
verwiesen, und allzu keck wird erst einmal ein
Verstoß
gegen
die
Grundsätze
der
Einnahmenbeschaffung in den Raum gestellt. Ich
habe da doch meine Zweifel; denn der
Grundstücksmarktbericht, Stand 2014, wird
bereits heute kostenfrei zum Download
angeboten, obwohl das kommunale Kostenverzeichnis für Leistungen des Gutachterausschusses etwas anderes ausweist, nämlich 50 Prozent
der ursprünglichen Kosten. Das Ganze wirkt
überhaupt nicht stringent. Hinzu kommt, dass
auch andere aufwendige Publikationen der
Stadtverwaltung kostenfrei zum Download
angeboten werden.
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, blicken
wir einmal nach Nordrhein-Westfalen. Dort werden seit 01.01.2016 die kommunalen Grundstücksmarktberichte kostenfrei im Internet im
Sinne von Open Data angeboten. Nun ist Nordrhein-Westfalen nicht Sachsen. Der Freistaat
könnte aber gemeinsam mit den sächsischen
Kommunen diesen Weg vielleicht auch beschreiten.
Ich hätte mir gewünscht, sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister, wenn es einen konstruktiven
Verwaltungsstandpunkt gegeben hätte. Dieser
hätte vielleicht so aussehen können: Wir
schauen nach einer Kompensation für die
kostenfreie Veröffentlichung und prüfen, ob wir
eventuell
die
Kostensatzung
und
das
Kostenverzeichnis
für
Leistungen
des
Gutachterausschusses entsprechend anpassen
müssen. Insofern werden wir dem Antrag der
SPD-Fraktion zustimmen. - Danke.
Oberbürgermeister Jung: Weitere Wortmeldungen gibt es nicht. - Ich verweise noch einmal darauf, dass hier in der Tat ein Einnahmeverlust
droht, der zurzeit nicht gedeckt ist.
Ich darf Sie um Ihr Handzeichen bitten. Wer
stimmt dem Antrag der SPD-Fraktion zu? - Ge-
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
genstimmen? - Enthaltungen? - Das muss
ausgezählt werden.
Abstimmung: 28 dafür, 29 dagegen,
Enthaltungen. Damit ist der Antrag abgelehnt.
14.15 Menschenwürdige
(VI-A-02501-NF-03)
4
Pfandsammlung
S e i t e | 26
in der Hoffnung, dass es bald eine
menschenwürdigere
Möglichkeit
gibt,
Pfandflaschen zu sammeln. Ich werbe für Ihre
Zustimmung zu unserem Antrag. - Vielen Dank.
Oberbürgermeister Jung: Herr Weickert, dann
Frau Witte.
Einreicher: Jugendbeirat/Jugendparlament
14.15.1 dazu VSP (VI-A-02501-VSP-01)
Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung,
Sport
14.15.2 dazu ÄA (02501-NF-03-ÄA-01)
Einreicher: Stadträtin Naomi-Pia Witte
Bitte schön, Herr Rambow.
Rambow (Jugendbeirat): Sehr geehrte Damen
und Herren! Liebe Gäste auf der Tribüne und am
Livestream! Vor zwei Wochenenden haben wir
als
Jugendparlament
eine
kleine
Grillveranstaltung im Park abgehalten. Nach
Ende der Veranstaltung kam jemand vorbei und
hat uns gefragt, ob er die Pfandflaschen, die
noch da waren, einsammeln darf. Wir haben sie
ihm gegeben und ihn auch auf unseren Antrag
angesprochen. Seine Antwort war ziemlich
wortgetreu: Das wäre total geil, dann landen die
Flaschen nicht mehr im Müll.
Ich denke, wir alle kennen das: Pfandflaschensammlerinnen und -sammler sind kein seltenes
Phänomen mehr. Es gibt bereits jetzt viele Menschen, die Pfandflaschen sammeln und von
Pfandflaschen-Sammelbehältnissen profitieren
würden. Es wäre auch solidarisch, wenn wir
Leipzigerinnen und Leipziger eine Pfandflasche,
die wir nicht mehr brauchen, nicht in den Müll
werfen, sondern sie mit dem Hintergedanken,
dass es jemanden gibt, der diese 25 oder 8 Cent
braucht, in ein Behältnis daneben stellen
würden.
Natürlich gibt es, wie im Verwaltungsstandpunkt
dargelegt, auch sogenannte Müllwühler. Aber
Pfandflaschen würden vielleicht öfter auch von
Personen gesammelt, die sich bisher davor
scheuen, in einen Mülleimer hineinzugreifen, um
Pfandflaschen herauszunehmen. Dadurch würde
die Umwelt gewinnen, das wäre auch wirtschaftlicher, wenn auch nicht die Lösung des Armutsproblems. Aber ich denke, unter den Aspekten
Umwelt und Wirtschaftlichkeit ist das zu
befürworten. Deshalb sollte diesem Antrag
zugestimmt werden.
Wir haben eine Neufassung unseres Antrags eingebracht. Ich denke, damit haben wir einen
guten Kompromiss gefunden zwischen dem, was
wir wollen, und dem, was die Verwaltung kritisiert
hat. Ich denke, dem kann man getrost
zustimmen und damit eine Prüfung veranlassen
Stadtrat Weickert (CDU): Herr Oberbürgermeister! Meine Damen und Herren! Das Jugendparlament hat sich eines Themas angenommen, welches seit einigen Jahren immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rückt, nämlich das
Sammeln von Pfandflaschen durch monetär
schwächer ausgestattete Menschen. Nun trägt
dieser
Antrag
den
hehren
Titel
„Menschenwürdige
Pfandflaschensammlung“.
Daran wird niemand hier im Hause etwas
auszusetzen haben. Gleichwohl sei erwähnt - ich
will nicht unbedingt den Oberlehrer spielen -,
dass es unsere Aufgabe ist, einen So-zialstaat
zu schaffen, in dem möglichst wenige Menschen
auf solch eine Erwerbsquelle angewiesen sind.
Hier sei mir die Bemerkung erlaubt, dass dies
nur mit einer starken wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit einhergehen kann; denn die Leistungsträger unseres Landes, privat wie gewerblich, sind diejenigen, die uns Politikern soziale
Maßnahmen erst ermöglichen.
Ich habe mich daher sehr an dem Begriff der
Menschenwürde aufgehangen, der im Titel des
Antrags erwähnt ist, ein Begriff, der aus meiner
Sicht in den vergangenen Jahren beinahe
inflationär
gebraucht
wurde.
Die
Beschlusspunkte des Antrags gehen aus meiner
Sicht an dessen Überschrift jedoch ein Stück
weit vorbei. Es geht dem Antragsteller scheinbar
in erster Linie um die ökologischen Aspekte, und
der Text zeugt von einer fast schon
spießbürgerlichen Auffassung von Ordnung und
Sauberkeit. - Und beim Wort „spießbürgerlich“
weiß ich wirklich, wovon ich rede. Das wird mir
hier in diesem Hause, glaube ich, keiner
absprechen können.
Nichtsdestotrotz muss ich Ihnen, Herr Rambow,
die Frage stellen: Sie haben hier ökologische
und wirtschaftliche Aspekte erwähnt. Welche
wirtschaftlichen Aspekte sprechen denn im
Verwaltungsstandpunkt dafür? Vielleicht wissen
Sie ja etwas, was ich nicht weiß; das ist ja gut
möglich. Es ist sicherlich auch nicht verwerflich,
spießbürgerliche Auffassungen von Ordnung und
Sauberkeit zu haben. Aber wir müssen aufgrund
des Verwaltungsstandpunktes feststellen, dass
der gesamte Antrag leider nicht umsetzbar ist,
zumindest nicht ohne Mehrkosten für die
zukünftige Leerung von Papierkörben. Dann
müssen Sie sich als Antragsteller natürlich auch
die Frage gefallen lassen, ob diese Mehrkosten
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
nicht in sozialen Programmen zur Überwindung
von Armut besser investiert gewesen wären.
Meine Damen und Herren, ich möchte die Gelegenheit hier nutzen, um noch einige wenige
Sätze
zum
Änderungsantrag
des
Jugendparlaments
zur
Vorlage
zu
Tagesordnungspunkt 18.14, Konzept zur Kinderund Jugendbeteiligung der Stadt Leipzig, zu
verlieren. Hier beantragt das Jugendparlament
direkt eine VZE zur pädagogischen Begleitung.
Wir sollten uns einmal gestatten, Bilanz zu
ziehen, was seitens des Jugendparlaments im
vergangenen Jahr in die politische Debatte
eingebracht wurde. Das ist aus meiner Sicht ein
wenig überschaubar. Meine Fraktion und ich
sehen ohnehin keine bessere Beteiligung durch
die ständige Schaffung neuer Gremien. Das
haben wir auch damals in der Debatte zur
Beteiligung des Jugendparlaments deutlich
gemacht. Zudem gibt es bereits eine halbe Stelle
im
Büro
für
Ratsangelegenheiten
zur
Organisationsarbeit. So wie ich Professor Fabian
neulich im Ausschuss verstanden habe, ist die
pädagogische Begleitung des Jugendparlaments
bereits jetzt gewährleistet. Der Antrag läuft also
ein wenig ins Leere.
Insgesamt bin ich eher kritisch gegenüber
zusätzlichen Stellen, wenn ich mir anschaue, wie
wenig Wirkung das Jugendparlament bisher
entfaltet hat. Ich kann immer wieder nur sagen,
dass die beste Beteiligung an unserer
Demokratie und an unseren Institutionen nicht
auf der Straße und nicht in unzähligen neu
geschaffenen Gremien stattfindet, sondern in
den Parteien und ihren Organisationen; denn
diese stellen sich zur Wahl durch den Souverän
und tragen am Ende auch die Verantwortung. Herzlichen Dank.
Oberbürgermeister Jung: Frau Witte.
Stadträtin Witte (DIE LINKE): Sehr geehrter
Herr
Oberbürgermeister!
Liebe
Kollegen
Stadträtinnen und Stadträte! Nachdem das
Stilmittel der Satire von der Kollegin Gabelmann
bei der Wahl der Kulturbürgermeisterin hier
eingeführt wurde, will ich diese schöne Tradition
mit meinem Änderungsantrag fortführen - in der
Hoffnung,
durch
eine
Überhöhung
der
Problematik den einen oder anderen zu
erreichen, gibt es doch sogar in meiner Partei
Menschen, die glauben, das Anbringen von
Pfandringen wäre eine sozialpolitische Großtat.
In früheren Zeiten war die Versorgung von
Armen und Bedürftigen vom Wohlwollen und den
Spenden der Fürsten und Reichen abhängig.
Dagegen war eine gesetzlich verankerte
Sozialhilfe, die man auch gerichtlich einklagen
S e i t e | 27
kann, ein Riesenfortschritt, brachte sie doch die
Armen aus der Rolle des rechtlosen Bittstellers in
den Stand des mündigen Bürgers. Leider steht
dem seit einiger Zeit in Deutschland ein Trend
entgegen, der wieder mehr auf unverbindliches
Charity setzt. Außerdem wurden durch die
Sozialgesetzgebungen des Bundes in den
letzten Jahrzehnten viele Standards geschliffen
und soziale Sicherungssysteme so gestaltet,
dass für die Betroffenen die Mittel daraus kaum
zum Leben ausreichen. Gibt man bei Google
zum Beispiel den Suchbegriff „Altersarmut“ ein,
kommt als erster Ergänzungsvorschlag das Wort
„Frauen“ und als zweiter das Wort „Deutschland“.
Das spricht Bände.
Das bedeutet für die Kommunen, viel Geld in die
Hand nehmen zu müssen, um als Reparaturbetrieb vor Ort soziale Härten abzumildern. Der
Fördertopf des Sozialamtes für Vereine, die auf
diesem Gebiet soziale Hilfen anbieten, ist aber
leider chronisch unterfinanziert. Ein Beispiel: Vor
einigen Jahren hatte ein Verein, der eine
wichtige soziale Arbeit in Leipzig erledigt,
erstmalig 4.000 Euro Fördermittel beantragt. Wir
haben in der Fördermittelrunde lange diskutiert,
weil wir dem Verein das Geld geben wollten,
aber dafür einem anderen Verein 4.000 Euro
Fördermittel kürzen mussten, weil wir einfach
das Geld nicht hatten.
In dieser finanziellen Situation kann ich nicht
ruhigen Gewissens Pfandringen zustimmen, die
sehr viel Geld kosten, aber erwiesenermaßen
nichts bringen, das heißt, bei den Bedürftigen
nicht ankommen; siehe Verwaltungsstandpunkt
und die darin ausgewiesenen Studien. Ich kann
auch nicht der Argumentation folgen, man könne
dem ja zustimmen; denn das sei ja nur ein
Prüfauftrag und die Prüfung werde, wie der
Verwaltungsstandpunkt zeigt, sowieso negativ
ausfallen. - Das ist ein Politikstil, der zur
berühmten Politikverdrossenheit führt. Der
Bürger verlangt von uns klare Standpunkte und
nicht, dass wir aus taktischen Gründen mit Ja
abstimmen, wenn wir eigentlich Nein meinen.
Der berühmte Philosoph Mick Jagger hat einmal
gesagt: „You can’t always get what you want.“
Auf Deutsch: Du kannst nicht immer bekommen,
was du willst. - Für ein Jugendparlament, das ja
Politik lernen soll, ist dieser weise Satz durchaus
ein veritables Lernziel. Schließlich muss auch die
große Politik mit dieser Erkenntnis öfter leben als
ihr lieb ist.
Die zweite Zeile im Song des großen
Philosophen Mick Jagger lautet aber: „But if you
try sometime, you just might find you get what
you need.” Grob übersetzt heißt das: Wenn du
versuchst, zu bekommen, was du möchtest,
bekommst du manchmal das, was du brauchst. -
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
S e i t e | 28
Diese philosophische Einsicht wünsche ich auch
dem Jugendparlament von ganzem Herzen.
es schon seit Jahren gibt. Das ist, gelinde
gesagt, ebenfalls eine Frechheit.
Mein Änderungsantrag hat hiermit seinen Zweck
erfüllt, weshalb ich ihn zurückziehe. - Danke.
Nun hat es trotz aller widrigen Umstände und obwohl da so viele Leute zusammentreffen, die hier
in verschiedenen Fraktionen oder in einem Beirat
sitzen, einen Antrag gestellt. Die Verwaltung hat
mitgeteilt, was sie von diesem Antrag hält und
was alles nicht geht. Daraufhin hat das
Jugendparlament einen Prüfauftrag gestellt, also
gesagt: Dann sagt uns, was geht. - Das ist doch
legitim. Das kann man doch so machen.
Oberbürgermeister Jung: Frau Niermann.
Stadträtin Niermann (CDU): Herr Oberbürgermeister! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen!
Liebe Gäste! Lieber Herr Rambow, Herr Weickert
hat das, was wir von der CDU von diesem Antrag
halten, eigentlich schon zutreffend zusammengefasst. Daher fasse ich mich kurz.
Menschenwürde, Herr Rambow, das ist ein großes Wort. Ich muss Ihnen ganz ehrlich sagen:
Ich habe mich geärgert, dieses Wort in diesem
Antrag zu finden. Ich würde Ihnen, Herr
Rambow, und auch dem Jugendparlament raten,
sich
einmal
näher
mit
dem
Begriff
„Menschenwürde“
auseinanderzusetzen.
Menschenwürde steht für die Rechte, die jedem
Menschen unabdingbar zustehen. So ist es in
Artikel
1
unseres
Grundgesetzes
festgeschrieben: „Die Würde des Menschen ist
unantastbar.“ Befassen Sie sich einmal mit der
Geschichte, wie es zu Artikel 1 Satz 1 des
Grundgesetzes gekommen ist. Dann werden Sie
verstehen, warum ich mich so ärgere. Das
Recht, Pfandflaschen auf angenehmere Art zu
sammeln,
gehört
sicher
nicht
zur
Menschenwürde. - Vielen Dank.
Oberbürgermeister Jung: Frau Gabelmann.
Stadträtin Gabelmann (SPD): Ich sehe mich gezwungen, ein paar Sachen klarzustellen. Zunächst: Ich habe hier nicht die Satire eingeführt.
Mein Kandidatenvorschlag zur Wahl des Kulturbürgermeisters war ernst gemeint. Manchmal
muss man hinter eine humorvolle Fassade
schauen, um den ernsthaften Kern zu erkennen.
Das kann man üben.
Ich habe mich über den Änderungsantrag insbesondere deshalb geärgert, weil er von einer Sozialpolitikerin kommt. Sie sollten am besten wissen, dass es Menschen gibt, die ihr Einkommen
mit Pfandflaschensammeln aufbessern müssen.
Das hier derart zu überspitzen, ist einfach eine
Frechheit; das muss ich wirklich sagen.
Außerdem sollten wir lernen, mit unserem Jugendparlament
auf
Augenhöhe
zu
kommunizieren und ihm nicht belehrend und von
oben herab zu erklären, was es noch alles lernen
muss. Wir verwehren ihm seit September eine
pädagogische Begleitung und erwarten dennoch,
dass es so arbeitet wie jeder andere Beirat, den
Ihnen, Herr Weickert, muss ich sagen: Die
Selbstironie, die Sie hier an den Tag gelegt
haben, war an sich sympathisch. Aber schon mit
dem nächsten Satz haben Sie diese Sympathie
wieder verspielt. Die Kritik am Jugendparlament
wäre berechtigt, wenn das Jugendparlament
arbeitsfähig wäre. Wenn dem Jugendparlament
alle Arbeitsmittel zur Verfügung stünden, die ihm
ursprünglich zugedacht waren, könnten wir
vielleicht anfangen, es zu kritisieren, aber eben
erst dann. Von daher sollte man sich eher
fragen, wie man mit den Leuten, die da
mitarbeiten, umgeht, sei es in den Beiräten, sei
es im Jugendparlament. Eine belehrende,
oberlehrerhafte Kritik bringt uns hier nicht weiter.
Vielleicht sollten wir langsam anfangen, auch
Leute ernst zu nehmen, die unter 18 sind. Danke schön.
Oberbürgermeister Jung: Frau Körner.
Stadträtin Körner (Bündnis 90/Die Grünen):
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Liebe
Kolleginnen und Kollegen! Da haben wir alle den
Jugendlichen mal so richtig gezeigt: So geht es
nicht. - Bis auf den letzten Beitrag hörte man allenthalben: So kann man keine Anträge
durchkriegen. Das ist doch alles Quatsch. Es
gab sogar einen Karikaturantrag, auch lustig
geschrieben.
Ich finde, wir müssen zwei Punkte stärker in den
Blick nehmen. Wenn die Jugendlichen sinnvolle
Vorschläge machen sollen, müssen sie pädagogisch begleitet werden, und wir müssen ihre Vorschläge ernst nehmen. Wenn ich den vorliegenden Antrag ernst nehme, stelle ich in der Neufassung jede Menge Änderungen fest. Darin heißt
es nämlich: Es soll etwas ausprobiert und
danach darüber berichtet werden. - Es wird nicht
mehr, wie noch im Ursprungsantrag, nur von
Pfandringen gesprochen.
Wir haben den Vorschlag auch im Betriebsausschuss Stadtreinigung diskutiert. Das ist wirklich
sehr teuer und bringt nichts ein.
Sie
kritisieren
insbesondere
das
Wort
„menschenwürdig“ im Titel, noch dazu in
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Verbindung mit der Tatsache, dass Menschen
durch die Stadt gehen und Pfandflaschen
sammeln. Ich dagegen kann mir gut vorstellen,
dass dieses Thema die Jugendlichen beschäftigt
hat. Kritik hin oder her, Sie werden damit nicht
verhindern, dass einige Menschen das weiterhin
tun werden, egal ob sie dafür in Papierkörbe
hineingreifen müssen oder nicht. Es ist einfach
legitim, dass man, wenn man etwas findet, was
noch pfandwürdig ist, es auch abgeben kann.
Unabhängig davon, wie problematisch der Titel
ist, wird in dem Antrag deutlich, was die Jugendlichen wollen: Sie wollen einen solchen Test.
Spannend fand ich auch, zu erfahren, dass andere Städte das bereits getestet und daraus
Schlüsse gezogen haben. Ich danke der Verwaltung, dass sie so ausführlich geantwortet hat.
Man
hätte
aufseiten
der
Verwaltung
verschiedene Schlüsse ziehen können. Die
Jugendlichen haben gesagt: Wir wollen trotzdem
diesen Test. Deshalb hat unsere Fraktion
beschlossen: Wir wollen diesen Test mit
unterstützen. Es müssen aber keine Pfandringe
sein, es können auch andere Behälter sein. Wir
freuen uns auch, dass das Dezernat inzwischen
mehr Papierkörbe bzw. Container aufstellt. Dass
momentan
das
Müllentsorgungssystem
insgesamt auf dem Prüfstand steht, ist schon
sichtbar durch die vielen orangen Container in
der Stadt. Wir wissen, dass der Umgang mit
Wertstoffen nach wie vor ein Problem ist; es wird
noch zu viel einfach weggeworfen. Daher kann
man durchaus auch diesen Vorschlag testen. Vielen Dank.
Oberbürgermeister Jung: Herr Danckwardt hat
einen Antrag zur Geschäftsordnung. - Auf der
Rednerliste stehen noch Herr Deissler und Frau
Heller.
Stadtrat Danckwardt (fraktionslos): Ich beantrage, die Debatte abzubrechen. Allein aus der
CDU-Fraktion gibt es schon drei zusätzliche Meldungen. - Frau Niermann, schon der
vorangegangene Beitrag war überflüssig. Sie
müssen nicht noch einen nachlegen.
Oberbürgermeister Jung: Möchte jemand gegen den Geschäftsordnungsantrag sprechen? Dann stelle ich zur Abstimmung, die Debatte zu
diesem Tagesordnungspunkt zu beenden. Wer
stimmt dem zu? - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Mit wenigen Enthaltungen und
wenigen Gegenstimmen mit großer Mehrheit so
beschlossen.
Damit kommen wir zur Abstimmung über den Antrag des Jugendbeirats. Wer diesem Antrag zu-
S e i t e | 29
stimmt, bitte ich um das Handzeichen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen? - Es wird Auszählung
gewünscht.
Abstimmung: 25 dafür, 30 dagegen,
Enthaltungen. Damit ist der Antrag abgelehnt.
8
14.16 Umsetzung des Maßnahmeplans im
integrierten Verkehrskonzept Altlindenau (VI-A-02502)
Einreicher: Stadtrat Ch. Schulze, Stadträtin
N.-P. Witte, Stadtrat D. von der Heide,
Stadtrat M. Weickert
14.16.1 dazu VSP (VI-A-02502-VSP-01)
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
Wird das Wort gewünscht? - Herr Schulze.
Stadtrat Schulze (SPD): Liebe Kolleginnen und
Kollegen! Ich spreche hier im Namen der vier
Einreicher: Witte (Linke), von der Heide (Grüne),
Weickert (CDU) und ich selbst, Schulze (SPD).
Schon diese Aufzählung macht deutlich, dass wir
uns vor Ort und auch hier im Rat um der Sache
willen mühen, an einem Strang zu ziehen und
optimalerweise auch die Verwaltung mit ins Boot
zu holen.
Das ist zum Teil schon jetzt gelungen, obwohl
dieser Antrag noch nicht beschlossen ist; denn
der
beantragte
Bürgerworkshop
zur
Verkehrsentwicklung am Lindenauer Markt hat
bereits vor 14 Tagen stattgefunden. ASW und
VTA stellten verschiedene Varianten vor, und
circa 50 bis 60 Bürger, Händler, Hausbesitzer
und Vertreter von Vereinen und Verbänden
diskutierten
an
drei
verschiedenen
Beratungstischen um die beste Lösung.
Einerseits geht es um die Verkehrsberuhigung,
insbesondere auf der Nordseite des Lindenauer
Marktes, andererseits um die Gewährleistung
des Lieferverkehrs. Man konnte sich vor Ort auf
viele gute Vorschläge verständigen. Mich hat vor
allem beeindruckt, dass das VTA und das ASW
miteinander gut im Gespräch waren und gemeinsam nach Lösungen suchten; das muss
man hier einmal festhalten. Wenn diese Qualität
der Diskussion jetzt verwaltungsintern so
weitergeht, ist es mir um ein gutes Konzept für
den Lindenauer Markt nicht bange.
Insofern lassen wir jetzt den Antrag in der Fassung der Verwaltungsmeinung abstimmen. Ich
bitte Sie um Zustimmung. - Danke schön.
Oberbürgermeister Jung: Ich sehe keine weiteren Wortmeldungen.
Wer stimmt dem Antrag in der Fassung des Verwaltungsstandpunktes zu? - Gegenstimmen? Enthaltungen?
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
14.17 Stellplatzsatzung für die Stadt Leipzig
erarbeiten! (VI-A-02505)
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen
14.17.1 dazu VSP (VI-A-02505-VSP-02)
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
Herr Elschner.
Stadtrat Elschner (Bündnis 90/Die Grünen):
Sehr geehrte Zuhörende! Parken macht das
Wohnen teuer. Weil das so ist, wollen wir Grüne,
dass die Stadtverwaltung mit Beteiligung der
Wohnungsmarktakteure, aber auch anderer
Interessenvertreter eine Stellplatzsatzung für die
Stadt Leipzig erarbeitet. Der Freistaat Sachsen
hat bekanntlich Ende letzten Jahres mit einer
Novelle der Landesbauordnung die rechtliche
Grundlage dafür geschaffen. Damit hat die Stadt
Leipzig nun die Möglichkeit, die Stellplatzflächen
für
Kfz
selbst
zu
regeln,
um
Baugenehmigungsverfahren zu erleichtern und
Baukosten zu senken. Wohnprojekte nach den
Konzepten des autoreduzierten oder autofreien
Wohnens könnten von einer Stellplatzsatzung
profitieren, aber auch der öffentlich geförderte
soziale Wohnungsbau, wenn es ihn denn endlich
wieder in Sachsen bzw. in Leipzig geben sollte.
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen
Stadträte, bei all unserer Ungeduld ist für uns
Grüne klar: Die Stellplatzsatzung für Leipzig
muss rechtssicher sein und Rechtsklarheit
schaffen.
Verständlicherweise
fehlen
die
Erfahrungen dafür in Sachsen. Die Stadt Leipzig
würde mit dem heutigen Beschluss insofern eine
Vorreiterrolle einnehmen. Also sind die offenen,
insbesondere die rechtlichen Fragen zu klären.
Auch muss gefragt werden: Braucht es künftig
Regelungen für alle Einzelfälle? Oder: Wie
wollen wir mit der Stellplatzablöse umgehen?
Oder: Welche gebietsspezifischen Unterschiede
gibt es? - Das sind nur drei Aspekte in der
Betrachtung, mit denen es sich weiter zu
beschäftigen gilt.
Deshalb hilft der Verwaltung und auch uns bei
der
weiteren
Diskussion
eine
rechtsvergleichende
Prüfung
von
Stellplatzsatzungen in anderen Kommunen und
Bundesländern. Wir Grüne jedenfalls erhoffen
uns ein positives Prüfergebnis und übernehmen
deshalb den von der Verwaltung gemachten
Verfahrensvorschlag, den wir hiermit zur
Abstimmung stellen. - Vielen Dank.
Oberbürgermeister Jung: Herr Hobusch.
S e i t e | 30
Stadtrat Hobusch (fraktionslos): Sehr geehrter
Herr Oberbürgermeister! Meine sehr geehrten
Damen und Herren! Liebe Kollegen von den Grünen, was Sie uns hier als Vorteil verkaufen
wollen, um den Wohnungsbau zu fördern und
bezahlbare Wohnungen zu schaffen, ist nach
meiner Beurteilung nichts weiter als ein
ideologisches trojanisches Pferd, um durch eine
scheinbar
guten
Zwecken
dienende
Verknappung von Stellplätzen erzieherisch zu
wirken und Autofahrer zu bewegen, ihr
Mobilitätsverhalten zu ändern.
Allerdings werden Sie damit das Gegenteil dessen erreichen, was Sie vorgeben, mit Ihrem Antrag erreichen zu wollen. Stellplätze wird sich nur
noch derjenige leisten können, der einen Stellplatz bezahlen kann. Wer die Miete für eine
Penthousewohnung bezahlen kann, wird sich
auch zwei Stellplätze leisten können. Aber
derjenige, der sich aufgrund seines Einkommens
am Mietspiegel orientieren muss, wird sich einen
aufgrund des verknappten Angebots verteuerten
Stellplatz kaum noch leisten können. Sie
schieben damit das Problem auf die
Allgemeinheit ab und bewirken das Gegenteil
dessen, was Sie hier vorgeben, erreichen zu
wollen.
Der Antrag ist sowohl in der Originalfassung als
auch in Form des Verwaltungsstandpunktes daher von uns abzulehnen. - Vielen Dank.
Oberbürgermeister Jung: Ich sehe keine weiteren Wortmeldungen. Dann darf ich Sie um
Abstimmung des Antrags in der Fassung des
Verwaltungsstandpunktes bitten. Wer stimmt
dem zu? - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Sechs Enthaltungen, einige Gegenstimmen. Mit Mehrheit so beschlossen.
14.18 Anforderungen des Vereinssports in
Schulsporthallen hinreichend berücksichtigen (VI-A-02684-NF-02)
Einreicher: SPD-Fraktion
14.18.1 dazu VSP (VI-A-02684-VSP-01)
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Bitte schön, Frau Glöckner.
Stadträtin Glöckner (SPD): Sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen und
Herren Stadträte! Werte Gäste! Ihnen liegt eine
Neufassung unseres Antrags vor, die nach
Kenntnisnahme
des
ablehnenden
Verwaltungsstandpunktes
zu
unserem
Ursprungsantrag notwendig wurde. Wir wollen,
dass der Vereinssport bei der Sanierung bzw.
dem Neubau von Sporthallen Berücksichtigung
findet und wollen bei Nichtberücksichtigung
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
wissen, warum dies nicht möglich ist. Auch wenn
die Verwaltung der Meinung ist, dass die
Überprüfung bereits in einem abgestimmten
Verfahren erfolgt, wollen wir durch die Neufassung des Antrags die Verwaltung in die Pflicht
nehmen. In allen Vorlagen, die die Sanierung
bzw. den Neubau von Sporthallen betreffen, soll
künftig begründet werden, wie die Belange des
Vereinssports Berücksichtigung finden bzw.
warum dies nicht möglich ist.
In zunehmendem Maß wird es künftig Bedarf an
Sporthallen für den Vereinssport geben. Auch
wenn es Fördermittel nur für den Schulsport als
Pflichtaufgabe gibt, sollten wir, wenn möglich, zusätzliche Mittel für die Ertüchtigung der Sporthallen für die Vereine bereitstellen. Es wäre kostengünstiger, dies schon bei der Planung von Sanierungen und Neubau zu berücksichtigen, als später teuer nachzurüsten; in vielen Fällen wird es
gar nicht mehr möglich sein. Wir Stadträte
können selbst entscheiden, was uns der
Breitensport wert ist, indem wir dafür
Haushaltsmittel bereitstellen.
Der organisierte Sport wird in Leipzig weiter
wachsen,
insbesondere
auch
in
den
Spielsportarten, die Hallen benötigen, im Rehaund Gesundheitssport sowie im Seniorensport.
Aktuell sind 93.500 Leipziger und Leipziger
Mitglied eines Sportvereins. Für 2024 lautet die
Prognose: 114.000, allerdings noch auf Basis
früherer Einwohnerprognosen. Damit einher geht
ein Infrastrukturbedarf. Die Sportstadt Leipzig
kann mit diesem nur einigermaßen Schritt halten,
wenn alle betroffenen Ämter der Stadtverwaltung
abgestimmt planen und bauen.
Ja, die Belange des Vereinssports kosten Geld,
etwas mehr als die Ertüchtigung von Hallen, die
ausschließlich dem Schulsport vorbehalten sind.
Aber gemessen am Gesamtvolumen jeder
einzelnen Schulsporthalle ist das eher marginal.
Mit Blick auf die Erwartungen der Bürger und
einer begrüßenswerten Entwicklung im lokalen
Vereinssport sollte es uns das wert sein. Wir
bitten um Zustimmung zu unserem Antrag.
Oberbürgermeister Jung: Herr Schlegel.
S e i t e | 31
glauben - eine Hallenhöhe von 9 Metern. Auch
Hallen, in denen Basketball oder Volleyball gespielt wird, müssen entsprechende Anforderungen erfüllen. Wir können nicht alle Hallen multifunktional ausstatten. Vielmehr muss geprüft
werden, wo welche Anforderungen erfüllt sein
müssen. Ein konkretes Beispiel sind die Hallen
der Sportoberschule und des Sportgymnasiums:
Die künftigen Leistungssportler müssen optimale
Bedingungen für die Ausübung ihrer Sportarten
haben. Aber nicht jede Sporthalle muss die Maximalanforderungen erfüllen. Ein Tischtennisverein
zum Beispiel braucht nicht so hohe Räume, sondern eher Verschattung. Dafür gibt es OKALUXVerglasung, die dafür sorgt, dass diffuses Tageslicht einfällt, ohne dass es blendet.
Oberbürgermeister Jung: Danke. Bevor jetzt
weiter die Lumen-Stärken diskutiert werden,
kommen wir zur Abstimmung.
Wer dem Antrag der SPD-Fraktion folgt, bitte ich
um das Handzeichen. - Gegenstimmen? Enthaltungen?
Abstimmung: Wenige Gegenstimmen, viele
Enthaltungen. Mit Mehrheit so beschlossen.
Ich schlage Ihnen vor, dass wir jetzt 20 Minuten
Pause machen und danach mit den Einwohneranfragen fortfahren.
Ich unterbreche die Sitzung.
(Unterbrechung)
Oberbürgermeister Jung: Meine Damen und
Herren! Wir setzen die Ratsversammlung fort.
Ich rufe Tagesordnungspunkt 9 auf:
9
Einwohneranfragen
Der Tagesordnungspunkt 9.1 kann nicht aufgerufen werden. Der Einwohner ist nach meiner Information nicht zugegen.
Der Tagesordnungspunkt 9.2 wurde schriftlich
beantwortet.
Wir kommen zu Tagesordnungspunkt 9.3:
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Sehr geehrter
Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen
und Herren! Dieser Antrag ist unbedingt
unterstützenswert. Wir werden ihm daher
zustimmen. Auch wir bezweifeln, dass es bereits
ein abgestimmtes Konzept gibt und ob abgeprüft
ist, welche konkreten Vereinssportarten wo
ausgeführt werden.
Es gibt spezifische Anforderungen an die Hallengeometrie. Bodenturnen oder auch Gymnastik
zum Beispiel brauchen - sie werden es kaum
9.3 Fluglärmmessungen /
stationen (VI-EF-02919)
Fluglärmmess-
Einreicher: Dr. Gerd Naether
Hierzu begrüßen wir die Einwohner Herrn
Dr. Naether und Herrn Zimmermann. Willkommen! - Kollege Rosenthal wird antworten.
Bürgermeister Rosenthal: Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrter Herr Dr. Naether! Herr
Zimmermann! Sehr geehrte Kollegen, Stadträtin-
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
nen und Stadträte! Zu Ihrer ersten Frage. Ich beginne mit einer Feststellung: Durch die Stadt
Leipzig
wurde
in
der
Sitzung
der
Fluglärmkommission am 06.04. dieses Jahres
die Aufstellung von mobilen Messstationen im
Leipziger Stadtgebiet beantragt. Derzeit wird in
Abstimmung mit den Ortschaftsräten in den
Ortsteilen Lindenthal und Lützschena-Stahmeln
jeweils nach einem Standort für eine mobile
Messstelle
gesucht,
um
dort
die
Fluglärmbelastungen zu überprüfen. Sofern seitens der Bürgerinitiativen weiterer Bedarf an
Überprüfungsmessungen an bestimmten Standorten mit den mobilen Messstationen des
Flughafens gesehen wird, bitte ich Sie, sich an
uns bzw. an Frau von Fritsch, die Leiterin des
Amtes für Umweltschutz, zu wenden.
Zu Ihrer Frage bezüglich eines Vergleichs von
Leipzig mit Frankfurt am Main und darüber
hinaus muss ich leider feststellen, dass aus Sicht
der Stadtverwaltung es derzeit keinen Anlass
gibt, eine eigene Messstation zu betreiben. Das
hat mehrere Gründe. Zum einen ist die
Anschaffung, die Unterhaltung und die Wartung
einer festen Fluglärmmessstation sowie damit
verbunden die Auswertung der Messdaten
ressourcentechnisch und finanziell nicht geplant,
zum anderen durch Fachpersonal der Stadt
Leipzig in dieser Weise auch nicht möglich.
Darüber hinaus muss man feststellen, dass der
Flughafen
die
vom
Gesetzgeber
vorgeschriebene Fluglärmmessanlage mit zehn
stationären Messstationen betreibt, dass die
Auswertung
der
Aufzeichnungen
der
Fluglärmmessstationen
des
Flughafens
regelmäßig durch das SMWA und die
Fluglärmkommission kontrolliert werden, dass es
im Ortsteil Hohenheida eine fest installierte
Messstelle gibt und die dort erhobenen Daten
auch im Internet veröffentlicht werden und dass
es bei aller Diskussion zumindest aufgrund der
Messdaten in Hohenheida und der 2014
stattgefundenen Überprüfung über die mobilen
Messstationen in Lützschena-Stahmeln keinen
Anlass
gibt,
weiterführende
Lärmschutzmaßnahmen festzulegen.
Zur zweiten Frage. Sie haben das Dialogforum
Flughafen Leipzig/Halle angesprochen. Es ist
richtig, dass im Dialogforum dieser Sachverhalt
diskutiert wurde. Allerdings gab es keine Beschlussfassung. Es gab eine Bitte, dies seitens
der Verwaltung zu prüfen. Das Prüfergebnis
habe ich Ihnen jetzt mitgeteilt.
Oberbürgermeister Jung: Danke schön, Herr
Kollege Rosenthal. - Bitte schön, Herr Dr. Naether.
S e i t e | 32
Dr. Naether (Einwohner): Herr Bürgermeister
Rosenthal, Sie sprachen jetzt vorwiegend von
mobilen Messstationen, die eingerichtet werden
sollen. In der Vergangenheit haben wir sehr viel
über die Sicherheit und den Aussagewert der
Daten
diskutiert.
Auch
vonseiten
der
Bürgerinitiative wurden an mobilen Messstellen
Daten erhoben, die jedoch immer angezweifelt
worden sind.
Hinzu kommt, dass der Flugverkehr ständig
steigt. Davon sind im Prinzip 20 Prozent der
Leipziger Bevölkerung sehr stark betroffen. Wir
sind der Meinung, dass eine Stadt - Frankfurt
macht das ja mit sechs Stationen - eine feste
Station aufstellen und finanzieren könnte. Das
würde circa 10.000 bis 12.000 Euro kosten,
wenn ich mich nicht irre; das ist ungefähr die
Größenordnung. Der Deutsche Fluglärmdienst
würde die Kontrolle übernehmen; das ist auch in
Frankfurt so geregelt. Ich denke, das muss doch
hier auch möglich sein. Es geht hier schließlich
um die Gesundheit unserer Einwohner. Eine
Stadt kann doch so viel Geld ausgeben. Die
Stadt Leipzig hat ja auch 1 Million Euro für den
Katholikentag ausgegeben. Ich finde das nicht
falsch von der Sache her, aber man muss das
einmal in Relation sehen. Hier könnte die Stadt
ganz konkret etwas für die Einwohner tun, indem
sie die entsprechenden Messdaten selbst
erfasst. Daher kann ich mich mit der Haltung der
Stadt nicht zufriedengeben.
Bürgermeister Rosenthal: Ich denke, ich habe
ausreichend erklärt, warum wir als Stadt Leipzig
eine solche feste Messstation nicht einrichten.
Zumindest ist das die Auffassung der
Verwaltung.
Oberbürgermeister Jung: Herzlichen Dank,
Herr Rosenthal. - Es gibt keine weiteren Nachfragen. Vielen Dank.
Ich rufe Tagesordnungspunkt 10 auf:
10.
Petitionen
Eine inhaltliche Einbringung ist nicht vorgesehen.
Der Text liegt aus, auch für die Gäste auf der Tribüne.
10.1
Petition zum Ausbau des Margeritenweges - Hauptweg (VI-P-02464)
Einreicher: Petitionsausschuss
10.1.1 dazu VSP (VI-P-02464-VSP-01)
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
Dazu liegen ein Beschlussvorschlag und eine
Sachverhaltsdarstellung vor. Wird das Wort gewünscht? - Das ist nicht der Fall. Wer stimmt
dem
Beschlussvorschlag
des
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Petitionsausschusses zu? - Gegenstimmen? Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
10.2
Petition zur Entfernung des Sanddornwegs und gegebenenfalls analoger
Wege wie z. B. den Moosbeerweg aus
der Anlage der Straßenreinigungssatzung
(Straßenverzeichnis)
(VI-P02802)
Einreicher: Petitionsausschuss
10.2.1 dazu VSP (VI-P-02802-VSP-01)
Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung,
Sport
Auch hierzu liegen eine Sachverhaltsdarstellung
und ein Beschlussvorschlag vor. Wird das Wort
gewünscht? - Dann bitte ich um Ihr
Handzeichen.
Wer
stimmt
dem
Beschlussvorschlag des Petitionsausschusses
zu? - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Zwei Enthaltungen, vier Gegenstimmen. Mit großer Mehrheit so beschlossen.
Wir fahren fort mit Tagesordnungspunkt 15:
15
Anfragen an den Oberbürgermeister
15.1 Unvollständige Information des Stadtrates durch die Baubürgermeisterin
bzgl. Seniorenwohnanlage „Amalie“ (VIF-02918)
Einreicher: CDU-Fraktion
Kollegin Dubrau antwortet.
Bürgermeisterin Dubrau: Sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister! Sehr geehrte Stadträte, Bürgermeister und Gäste auf der Tribüne! Ich beantworte Ihre drei Fragen im Zusammenhang wie
folgt: Die Stellungnahme des Amts für Umweltschutz zum Lärmgutachten des Betreibers ist
nicht im Rahmen des Stadtratsantrags von Herrn
Lehmann und Frau Lange erfolgt, sondern wurde
im Zuge der im Frühjahr erfolgten Bescheidung
des Bauantrags zur Nutzungsänderung durch
das Amt für Bauordnung und Denkmalpflege als
Beurteilung des vom Antragsteller vorgelegten
Lärmgutachtens angefordert. Die Stellungnahme
ist in dem dem Antragsteller zugegangenen
Versagungsbescheid zum Bauantrag aufgeführt
und somit auch Gegenstand der Kenntnis der am
Verfahren zum Bauantrag Beteiligten.
Im Rahmen der erfolgten Diskussionen des
Stadtrates zur Entscheidung über den Antrag von
Frau Lange und Herrn Lehmann, der keine
Genehmigung innerhalb des gültigen B-Plans,
sondern eine Änderung des B-Plans als
Grundlage
für
eine
Genehmigung
der
Wohnnutzung
anstrebte,
wurde
in
der
S e i t e | 33
Stellungnahme der Verwaltung auch auf das
Lärmschutzgutachten Bezug genommen. Es
wurde unter anderem ausgeführt - ich zitiere -:
Selbst wenn die festgesetzten Gebiete
eingeschränkte Gewerbegebiete sind,
würde sich eine Wohnnutzung des
streitbefangenen
Vorhabens
als
Fremdkörper darstellen, der gerade
einer geordneten und planvollen
städtebaulichen
Entwicklung
unter
Abwägung der wechselseitigen Belange
entgegensteht. Daran ändert auch das
vorgelegte
Lärmgutachten
des
Ingenieurbüros Förster & Wolgast
nichts, welches sich mit der Ermittlung
und Beurteilung der Geräuschimmissionen an der Seniorenwohnanlage, verursacht durch gewerbliche sowie Sportund Freizeitanlagen aus der südlichen
und östlichen Umgebung, beschäftigt.
Das
Gutachten
unterstellt
richtigerweise,
dass
die
Seniorenwohnanlage, so sie denn
planungsrechtlich zulässig wäre, auf
Grund der Umgebung nur dem minderen
Lärmschutz
für
eine
Mischgebietsnutzung unterläge. Diese
ist jedoch eben explizit mit und seit
Aufstellung
des
Planes
kein
Planungsziel
und
die
reine
Lärmbetrachtung ist - wie schon oben
dargestellt - nur ein Aspekt bei der
stadtplanerischen Gebietsfestsetzung.
Es gilt weiterhin das auch bereits
mehrfach ausgeführte:
Ich will an dieser Stelle das Zitat abbrechen; es
ist Ihnen ohnehin bekannt.
Es wurde also in der Beantwortung des Antrags
explizit auf das Thema und das Lärmgutachten
eingegangen und diesem in seinen Aussagen
zur Lärmsituation auch nicht widersprochen. Das
AfU sieht es ebenso, dass das Lärmgutachten
auf ein allerdings nicht vorliegendes Mischgebiet
bezogen einen richtigen Wert darstellt, aber
keine neue Sachlage begründet. Das AfU hat
insofern
zuständigkeitshalber
eine
rein
emissionsschutzrechtliche
Beurteilung
abgegeben. Zum Antrag wurde jedoch wiederholt
dargelegt,
warum
eine
allgemeine
Emissionsschutzbetrachtung keine letztendlich
ausreichende planungsrechtliche Beurteilung
und Abwägung darstellt.
Insofern beantworte ich die hier gestellten
Fragen so, dass der Stadtrat weder unvollständig
noch falsch informiert wurde, es daher auch
keine Rechtsfolgen zur Wirksamkeit des
Ratsbeschlusses und keine Notwendigkeit von
Konsequenzen des Oberbürgermeisters gibt. Der
Stadtrat erhielt und erhält die für seine
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Entscheidung notwendigen
jedem Fall. - Schönen Dank.
Informationen
in
Oberbürgermeister Jung: Herr Riedel hat eine
Nachfrage.
Stadtrat Riedel (CDU): Es wird ja noch ein Gerichtsverfahren geben. Wenn die eine Partei ein
Gutachten erstellt - mit welcher Wichtigkeit das
an der Gesamtdarstellung beteiligt ist, sei einmal
dahin gestellt - und die andere Partei sagt, das
Gutachten ist richtig, ist der Gerichtsprozess
doch rausgeschmissenes Geld. Oder glauben
Sie, dass ein Gericht, wenn sich die Parteien
gegenseitig entlasten, ein gegenteiliges Urteil
trifft? Zu Ihrer Darstellung, Sie hätten vollständig
informiert: Sie haben gesagt, die Stadt habe zu
befürchten,
wegen
Lärmund
Grundstücksforderungen belangt zu werden.
Aber das widerlegt das Gutachten.
Oberbürgermeister Jung: Herr Morlok.
Stadtrat Morlok (fraktionslos): Herr Oberbürgermeister! Frau Dubrau, in der Anfrage, die die Kollegen der CDU gestellt haben, ist die Rede von
Einschränkungen der vorhandenen gewerblichen
Nutzung, zu denen Aussagen im Gutachten getroffen sein sollen. Meine Frage ist: Wie sieht es
mit einer zukünftig möglichen gewerblichen Nutzung aus? Es sind ja dort noch Flächen vorhanden. Hätte eine Änderung zur Folge, dass es unter Umständen zu Einschränkungen auf den
noch nicht bebauten Flächen für zukünftig dort
anzusiedelndes Gewerbe kommen könnte, dass
also bestimmte Dinge, die jetzt möglich wären,
dann unter Umständen nicht mehr möglich sind?
Oberbürgermeister Jung: Frau Dubrau, bitte.
Bürgermeisterin Dubrau: Zur ersten Frage. Ich
vermute, es wird zwei Gerichtsverfahren geben.
Das Gerichtsverfahren, das derzeit angestrebt
ist, aber noch nicht läuft, weil der Widerspruch
noch nicht beantwortet ist, geht davon aus, dass
eine nicht genehmigte Nutzung an dieser Stelle
stattfindet und wir eine Nutzungsuntersagung
ausgesprochen haben. Wir haben uns geeinigt auch im Auftrag dieses Gremiums hier -, dass
diese Nutzungsuntersagung bis zum Ende des
Gerichtsverfahrens ruht. Wir gehen davon aus,
dass unsere Rechtsauffassung die richtige ist.
Aber endgültig darüber entscheiden wird das
Gericht. Insofern müssen wir das abwarten. Ich
sehe das nicht als herausgeworfenes Geld an.
Zur zweiten Frage bezüglich gewerblicher Nutzungen. Es gibt eine Baugenehmigung für das
direkt anschließende Gelände auf der östlichen
S e i t e | 34
Seite für einen Möbelmarkt. Der gesamte
Bereich der Erschließung findet direkt an der
Frontseite des Boardinghauses, das derzeit
anders genutzt wird, statt. Wir gehen schon
davon, dass es tatsächlich zu Einschränkungen
kommen würde, wenn wir den B-Plan ändern
würden - hin zu einer Genehmigungsfähigkeit für
Wohnen.
Oberbürgermeister Jung: Herr Morlok, Sie haben noch eine Nachfrage?
Stadtrat Morlok (fraktionslos): Könnten sich daraus Haftungsansprüche gegenüber der Stadt ergeben?
Bürgermeisterin Dubrau: Ja.
Oberbürgermeister Jung: Herr Lehmann.
Stadtrat Lehmann (CDU): Frau Dubrau, in dem
Gutachten steht drin, dass genau das nicht der
Fall sein wird. In einem Mischgebiet darf
Gewerbe nur eingeschränkt unter bestimmten
Lärmschutzvorgaben angesiedelt werden. Auch
in einem Wohngebiet dürften diese Vorgaben
gelten. Das steht so im Gutachten, und das
wissen Sie auch. Ich verstehe nicht, warum Sie
die Frage von Herrn Morlok hier jetzt mit Ja
beantworten.
Bürgermeisterin Dubrau: Das Gutachten geht
davon aus, dass es dann ein Mischgebiet wäre.
Es
ist
aber
ein
Gewerbegebiet.
Dementsprechend sind die Nutzungen in den
Nachbarbereichen genehmigt, darunter auch das
Boardinghaus.
Wenn
wir
eine
Genehmigungsfähigkeit
für
dieses
Haus
herstellen wollten - so steht es auch im Antrag -,
müssten wir das Gebiet jedoch als Wohngebiet
ausweisen. Damit ist die Genehmigungsfähigkeit
nicht gegeben; denn es würde dadurch zu
Konflikten mit den gewerblichen Nutzern
kommen, ganz abgesehen davon, dass weder im
Flächennutzungsplan noch in der strategischen
Entwicklung der Gewerbegebiete dieser Bereich
für Wohnen vorgesehen ist, aber das nur am
Rande.
Oberbürgermeister Jung: Danke, Frau Dubrau.
15.2 Ist der Kinderschutz noch gewährleistet? (VI-F-02921)
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Kollege Fabian beantwortet die Fragen zum
Thema Kinderschutz.
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Bürgermeister Prof. Dr. Fabian: Sehr geehrter
Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen
und Herren Stadträte! Zur Frage 1. Die Kapazitäten für Inobhutnahmen liegen im Bundesdurchschnitt. Es stehen acht Plätze für Kinder sowie
acht Plätze für Jugendliche im Kinder- und Jugendnotdienst des VKKJ zur Verfügung, und es
besteht die Möglichkeit kurzfristiger Überbelegung. Zugleich sind zwei Inobhutnahmeplätze für
Mädchen in einer Wohngemeinschaft des IB sowie Unterbringungsmöglichkeiten für bis zu 50
Säuglinge
und
Kleinkinder
in
29
Bereitschaftspflegefamilien
vorhanden.
Inobhutnahmen erfolgen nicht nur aus Familien,
sondern auch aus abgebrochenen stationären
Hilfen. Derzeit müssen für Inobhutnahmen im
Einzelfall Lösungen auch außerhalb von Leipzig
in Anspruch genommen werden.
Zur Frage 2. Eine Unterbringung in Leipzig während der Inobhutnahme ist nicht in jedem Fall
kostengünstiger; sie ist vor allem fachlich sinnvoll
und pädagogisch richtig. Dadurch wird die
Aufrechterhaltung des Kontaktes zwischen Eltern
und Kind sowie zu vertrauten sozialen Bezügen
des Kindes ermöglicht.
Zur Frage 3. Weitere geeignete Kapazitäten in
Pflegefamilien und stationären Hilfen zur Erziehung sind notwendig, damit Plätze im Kinderund Jugendnotdienst für neue Inobhutnahmen
frei werden. Im Amt für Jugend, Familie und
Bildung wurde im Sachgebiet Pflege eine
zusätzliche Stelle eingerichtet, um mehr
Pflegeeltern zu gewinnen. Im ersten Quartal
2016 wurde das Angebot um vier Familien mit
acht Erziehungsstellen nach § 33 SGB VIII
erweitert.
Die
Kapazitäten
in
Wohngemeinschaften nach § 34 SGB VIII
wurden 2015 um 94 Plätze und 2016 bisher um
28 Plätze erweitert. Diese Kapazitäten werden
derzeit
ausschließlich
durch
unbegleitete
minderjährige Ausländer belegt. Das Ziel der
integrativen
Betreuung
soll
in
diesen
Einrichtungen umgesetzt werden, sobald die
Zahl der Hilfefälle unbegleiteter minderjähriger
Ausländer zurückgeht.
Im Juli und August 2016, also in Kürze, ist die Eröffnung von zwei Wohngruppen des SEB mit je
22 Plätzen nach §§ 34 und 35 SGB VIII geplant.
Eine dieser Wohngruppen wird integrativ mit
deutschen Kindern und Jugendlichen und
unbegleiteten ausländischen Minderjährigen
belegt. Ein Interessenbekundungsverfahren für
den Aufbau weiterer stationärer Einrichtungen
befindet sich in Vorbereitung.
Inobhutnahmen für unbegleitete minderjährige
Ausländer erfolgen in durch das Amt für Jugend,
Familie und Bildung zwischenzeitlich geschaffenen Interimslösungen. Die Einrichtung Am Mühlholz soll perspektivisch zu einem Clearinghouse
S e i t e | 35
weiterentwickelt und verstetigt werden. Kapazitäten des Kinder- und Jugendnotdienstes, die
derzeit
zur
Betreuung
von
Einzelfällen
unbegleiteter minderjähriger Ausländer mit
besonderem Betreuungsbedarf gebunden sind,
werden dann wieder zur Verfügung stehen.
Zur Frage 4. Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter des ASD finden mit hohem persönlichen
und organisatorischen Einsatz Lösungen für eine
Inobhutnahme der betroffenen Kinder und Jugendlichen. Mit dem Ausbau von Angeboten des
Hilfesystems in Leipzig werden wesentliche Voraussetzungen für die Entlastung des Kinderund Jugendnotdienstes geschaffen.
Oberbürgermeister Jung: Gibt es Nachfragen? - Frau Nagel.
Stadträtin Nagel (DIE LINKE): Danke für die
Antworten, Herr Professor Fabian. - Eines vorab:
Uns geht es um alle Kinder und Jugendlichen,
sowohl um die geflüchteten Kinder und
Jugendlichen als auch um die Kinder, die hier
geboren sind und aus anderen Gründen durch
staatliche Einrichtungen in Obhut genommen
und betreut werden müssen.
Meine erste Nachfrage: Das Problem der
Überbelegung
des
Kinderund
Jugendnotdienstes ist schon seit langem ein
Thema. Sie hatten jetzt gesagt, es werde da eine
Entlastung geben, wenn die Anzahl der umA
sinkt.
Wir
müssen
allerdings
auch
berücksichtigen, dass die Hilfebedarfe immer
weiter zunehmen. Ist da prinzipiell ein Ausbau
geplant?
Zweite Nachfrage: Können Sie beziffern, wie
viele Plätze in den Inobhutnahme-Einrichtungen,
aber auch in den Anschlussunterbringungen in
diesem Jahr geschaffen werden sollen?
Ich will es kurz an einem Beispiel illustrieren.
Uns haben Problemanzeigen erreicht, die
wirklich dramatische Zustände schilderten.
Mitarbeiterinnen des ASD mussten offensichtlich
ihre gesamte Arbeitszeit darauf verwenden,
Kinder zu betreuen, sie aus eigener Tasche zu
versorgen. Sie mussten abends oder nachts zu
entlegenen Orten fahren, um die Kinder
irgendwo unterzubringen. - Da muss etwas
passieren. Die Anzahl der Plätze muss
ausgebaut werden, damit solche dramatischen
Situationen künftig abgewendet werden können.
Bürgermeister Prof. Dr. Fabian: Ich gehe
davon aus, dass die Kapazitäten des Kinder- und
Jugendnotdienstes
zumindest
grundsätzlich
ausreichend
sind.
Sie
liegen
im
Bundesdurchschnitt. Die Anzahl der Plätze
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
unterscheidet sich auch nicht von der in anderen
großen Städten.
In jüngster Vergangenheit kam es allerdings immer wieder zu Überbelegungen im Kinder- und
Jugendnotdienst. Um dieses Problem zu lösen,
gibt es zwei Möglichkeiten: den Kinder- und Jugendnotdienst zu erweitern oder aber Angebote
zu schaffen, damit die Kinder und Jugendlichen
nicht so lange im Kinder- und Jugendnotdienst
verweilen. Das heißt: Ziel muss aus meiner Sicht
sein, so schnell wie möglich geeignete Hilfen zu
finden. Das gelingt mit dem Ausbau des Hilfenetzes. Ich habe eben auch darauf hingewiesen,
dass
jetzt
ein
weiteres
Interessenbekundungsverfahren
für
entsprechende Einrichtungen auf den Weg
gebracht wird. Es sind in den vergangenen zwölf
Monaten auch eine ganze Reihe zusätzlicher
Einrichtungen geschaffen worden.
Mir ist auch bekannt, dass es in der Tat
zwischenzeitlich eine sehr hohe Belastung des
ASD gegeben hat, wie Sie es hier beschrieben
haben. Ich bitte aber auch zu berücksichtigen,
dass der ASD Ende vergangenen Jahres, Anfang
dieses Jahres mit einem sehr plötzlichen
Aufgabenzuwachs konfrontiert war und dass die
unbegleiteten
minderjährigen
Kinder
und
Jugendlichen genauso behandelt werden wie die
deutschen. Das sieht das SGB VIII so vor, und
das wird auch so umgesetzt.
Noch einmal: Die Entlastung sehe ich in dem
Ausbau des Hilfesystems hier in Leipzig.
Oberbürgermeister Jung: Herr Schlegel.
Stadtrat
Schlegel
(DIE
LINKE):
Herr
Oberbürgermeister! Herr Professor Fabian, ich
habe eine Detailfrage zum Standort Am
Mühlholz. Dort ist bekanntlich schon seit vielen
Jahrzehnten
auch
die
Verkehrswacht
untergebracht, die jetzt dort ausziehen soll und
bereits gekündigt ist. Wird es vonseiten der Stadt
Unterstützung
geben,
dass
ein
Nachfolgemietobjekt gefunden wird, das der Verein auch finanzieren kann?
Bürgermeister Prof. Dr. Fabian: Herr Schlegel,
ich bin jetzt nicht ganz auf dem aktuellen Sachstand, gehe aber davon aus, dass es da Unterstützung geben wird.
Oberbürgermeister Jung: Danke schön.
15.3 Kommunale Gebühren
anbieter (VI-F-02856
Einreicher: SPD-Fraktion
Kollegin Dubrau wird antworten.
für
Fernbus-
S e i t e | 36
Bürgermeisterin Dubrau: Meine Damen und
Herren! Zur Frage 1. Fernbusanbieter zahlen
keine Gebühren, da es dafür keine rechtliche
Grundlage gibt. Auch wenn wir es gerne wollten,
hätten wir da keine Chance. Die Nutzung der öffentlichen Straße ist jedermann erlaubt. Bislang
werden in Deutschland Haltegebühren für Fernbusanbieter nur erfolgreich bei der Nutzung von
Busbahnhöfen oder anderen separat ausgewiesenen Haltestellen erhoben. In der Regel gibt es
dafür privatwirtschaftliche Vereinbarungen, nicht
jedoch für einen Halteplatz direkt an der Straße.
Zur Verbesserung dieser Situation hat der Deutsche Städtetag bereits im Juni 2014 beschlossen - ich zitiere -:
Das Präsidium stellt fest, dass die
Städte nicht für die Finanzierung von
Haltepunkten des Fernbusverkehrs
zuständig sind. Das Präsidium ersucht
den Bund, seiner Zuständigkeit und
Verantwortung für den Fernverkehr
gerecht zu werden. Ohne eine
Förderung für den Aufbau und die
Anpassung der Infrastruktur droht das
Modell des liberalisierten Fernbusses in
Ergänzung
zu den
vorhandenen
Fernverkehrsstrukturen zu versagen. …
Das Präsidium sieht das Erfordernis, für
eingerichtete Fernbusterminals und haltestellen einen Benutzungszwang
vorzusehen, um einer ungesteuerten
Verteilung von Fernbushaltepunkten in
den Städten entgegenzuwirken, der
kommunalen Planungshoheit Rechnung
zu tragen und die Voraussetzungen für
eine
Gebührenerhebung
für
die
Nutzung
von
Fernbushaltestellen
bundeseinheitlich zu schaffen, um
Träger- und Betreibermodelle finanziell
abzusichern.
Sie können sich vielleicht erinnern: Das war
schon einmal vor zwei Jahren Thema im Land
Sachsen, ist dann aber nicht weiterverfolgt
worden.
Zur Frage 2. Die Goethestraße ist kein optimaler
Standort für eine Fernbushaltestelle; das wissen
wir, glaube ich, alle. Grund dafür ist neben den
verkehrlichen Schwierigkeiten auch die Unverträglichkeit zwischen dem denkmalgeschützten
Park einerseits und den vielen wartenden Fahrgästen sowie die dort komplett fehlende Infrastruktur andererseits. Mit Inbetriebnahme des
neuen Fernbusterminals am Hauptbahnhof Ostseite ist vorgesehen, den Halt für Fernbusse in
der Goethestraße zu untersagen und dort weiterführende Grünordnungsmaßnahmen durchzuführen.
Möglichkeiten,
die
heutige
Fernbushaltestelle anders zu organisieren, sind
seit Jahren immer wieder geprüft worden,
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
bestehen aber nicht, sodass wir derzeit keine
Chance sehen, dass der Park geringer in
Mitleidenschaft gezogen wird. Im Ergebnis kann
nur die Verlagerung der Haltestelle eine
Besserung in diesem Gesamtkontext bringen. Danke schön.
Oberbürgermeister Jung: Gibt es Nachfragen? - Herr Müller.
Stadtrat Müller (SPD): Habe ich Sie richtig verstanden: Für Fernbusanbieter ist es sozusagen
gut fürs Geschäft, wenn sie in der Goethestraße
halten, weil sie sich damit im öffentlichen Raum
befinden und nichts bezahlen müssen, nicht
aber, wenn sie an einem Busbahnhof halten, weil
sie dafür Gebühren zahlen müssen? Meine
Frage: Sind die Fernbusanbieter überhaupt an
einer Parkmöglichkeit dort interessiert, wenn sie
dafür Haltegebühren zahlen müssen?
Bürgermeisterin Dubrau: Prinzipiell sind sie
schon daran interessiert, weil sie ihren Kunden
auch einen besseren Komfort bieten wollen. An
einem solchen Haltepunkt an der Straße steht
man unter Umständen auch mal ein bisschen
länger. Dort gibt es keine Toilette, keine
Möglichkeit, eine Fahrkarte zu kaufen, keine
Unterstellmöglichkeiten, wenn es regnet und,
und, und. Insofern ist ein Haltepunkt direkt an
der Straße nicht optimal. Hinzu kommt noch ein
zweiter Grund: Wenn der Fernbusbahnhof in
Betrieb geht, würden wir die Haltemöglichkeit in
der Goethestraße untersagen.
Oberbürgermeister Jung: Herr Weber.
Stadtrat Weber (SPD): Ich finde, wir bewegen
uns schon in einem anderen rechtlichen Kontext.
Von
diesen
Unternehmen
werden
Personenbeförderungsaufgaben
wahrgenommen. Dann könnte auch die LVB
sagen: Um Kosten zu sparen, parken wir unsere
Busse im öffentlichen Raum. Vor dem
Hintergrund, dass sie Aufgaben der Personenbeförderung nach dem Personenbeförderungsgesetz wahrnehmen, sollte man schon prüfen, ob sie für Aufwendungen, die die Stadt für
den stark in Mitleidenschaft gezogenen Haltepunkt in der Goethestraße tragen muss, hinzugezogen werden können. Man kann doch auf
diese Busunternehmen zugehen und das klären.
Es dauert ja noch ziemlich lange, bis der
Fernbusbahnhof fertiggestellt wird.
Bürgermeisterin Dubrau: Es handelt sich nicht
um einen Parkplatz, sondern um einen Haltepunkt. Das ist rechtlich ein Unterschied.
S e i t e | 37
Ich hatte gesagt, dass wir keine Möglichkeit haben, die Busunternehmen zu verpflichten, sich finanziell zu beteiligen. Es gibt dafür keinerlei
rechtliche Grundlage. Aber ich kann sie natürlich
anfragen, ob sie freiwillig bereit wären, uns
Gelder zur Verfügung zu stellen. Wir müssen
gewährleisten, dass es einen Haltepunkt für
Fernbusse gibt, solange die Stadt keinen
Fernbusbahnhof hat. Der Wunsch des Stadtrates
war es, einen Haltepunkt in der Nähe des
Hauptbahnhofs zu ermöglichen. Da sich dieser
im öffentlichen Raum befindet, können wir
daraus kein Geld ziehen. Das ist einfach
Tatsache. Aber wie gesagt: Ich kann die Unternehmen fragen, ob sie freiwillig bereit wären,
sich an der Pflege dieses Haltepunkts finanziell
zu beteiligen. Eine Umbaumaßnahme in der
Goethestraße werden wir auf jeden Fall nicht
mehr machen. Das würde auch nichts bringen.
Oberbürgermeister Jung: Danke, Frau Dubrau.
15.4 Verkehrskonzept für Großveranstaltungen im Umfeld der Red Bull Arena und
der Arena Leipzig (VI-F-02889)
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Auch auf diese Anfrage antwortet Frau Dubrau.
Bürgermeisterin Dubrau: Meine Damen und
Herren! Zur Frage 1. Im Vorfeld von Großveranstaltungen außerhalb des normalen Regelbetriebs der genannten Veranstaltungsstätten
werden umfangreiche Vorabstimmungen mit dem
Veranstalter und den beteiligten Institutionen vorgenommen. Das betrifft sowohl das jeweilige
vom Veranstalter vorgelegte Sicherheitskonzept
als auch die Organisation der verkehrlichen
Belange. Je nach Veranstaltungskonzept - diese
sind sehr unterschiedlich -, nach den zu
erwartenden Zuschauerzahlen und nach dem
Veranstaltungszeitpunkt
müssen
unterschiedliche Varianten der Verkehrsführung
ausgearbeitet werden, denen eine Prognose mehr als eine Prognose haben wir nicht - der
wahrscheinlichen
Anreiseströme
zugrunde
liegen. Bei allen Bemühungen wird es auch in
Zukunft nicht leistbar sein, dass Großveranstaltungen im innerstädtischen Bereich für den
sonstigen fließenden und ruhenden Verkehr
überhaupt nicht spürbar sind. - Ich glaube, das
kann jeder nachvollziehen, der weiß, wie viele
Menschen dorthin kommen. - Daher sind in der
Vorbereitungsphase vorrangig Maßnahmen zur
Verkehrsvermeidung zu betrachten, zum Beispiel
durch ein leistungsfähiges ÖPNV-Angebot mit
Anbindung an leistungsfähige P+R-Plätze, durch
attraktive Fuß- und Radwegeverbindungen und
natürlich
auch
durch
eine
intensive
Öffentlichkeitsarbeit.
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Die kommunale Verkehrsüberwachung führt
während der Fußballspiele von RB Leipzig und
bei
Großveranstaltungen
regelmäßig
Sondereinsätze durch, um insbesondere auf das
verbotswidrige
Parken
im
Umfeld
des
Sportforums zu reagieren. Priorität hat dabei die
Freihaltung der Flucht- und Rettungswege - da
wird auch schnell abgeschleppt - sowie für
Fahrzeuge des ÖPNV. Darüber hinaus werden
Falschparker,
insbesondere
in
den
Wohngebieten, auf Geh- und Radwegen sowie in
öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen etc.,
verwarnt. Die durchschnittliche Zahl der Anzeigen bei Fußballspielen liegt etwa bei 150 pro
Spiel. Beim Konzert von AC/DC wurden zum Beispiel 600 Falschparker festgestellt, also eine
sehr viel höhere Zahl. Die Polizei nimmt im
Veranstaltungsfall die erforderlichen Maßnahmen
zur operativen Verkehrsregelung vor.
Zur Frage 2. In den von der Ratsversammlung
beschlossenen Vorlagen 1312/12 und 211/14 das „Nutzungskonzept für den öffentlichen Raum
im Umfeld des Sportforums“ sowie der Beschluss
zur Umsetzung und zum Planungsbeschluss für
das „Nutzungskonzept im öffentlichen Raum im
Umfeld des Sportforums“ - sind Maßnahmen
enthalten, die im Umfeld des Sportforums die
verkehrliche
Situation
für
verschiedene
Veranstaltungsgrößen
und
-arten
unter
Berücksichtigung
der
heutigen
Besucherkapazitäten in der Red Bull Arena, in
der Arena Leipzig, auf der Festwiese und auf
dem
Kleinmessegelände
berücksichtigt.
Grundlage dafür ist das Verkehrskonzept, einschließlich eines Stufenkonzeptes zur schrittweisen Umsetzung, das auch Bestandteil der
Vorlage 211/14 ist. Für die von RB beabsichtigte
Erweiterung der Besucherkapazitäten in der Red
Bull Arena ist seitens RB Leipzig das eben
genannte
Verkehrskonzept
mit
neuen
Randbedingungen
zu
überprüfen
und
gegebenenfalls anzupassen.
Zur Frage 3. Ein Schwerpunkt im Verkehrskonzept ist die Stärkung des ÖPNV und die Ausstattung der bestehenden P+R-Plätze mit besseren
Zuwegungen und Informationen, wie man von
dort aus weiter in die Innenstadt kommt. Im Stufenprogramm sind hierzu verschiedene Maßnahmen enthalten, die bereits zum Teil umgesetzt
sind bzw. in diesem Jahr noch umgesetzt
werden. Damit der ÖPNV insbesondere bei der
An- und Abreise leistungsfähiger wird und an den
Knoten bevorrechtigt fahren kann, werden
sogenannte Event-Programme geschaltet. Diese
werden zum Teil bereits umgesetzt, zum Teil
befinden sie sich noch in Vorbereitung. Bauliche
Verbesserungen
sind
im
Bereich
der
Wendeschleife Feuerbachstraße geplant, um so
das Beparken der Wendeschleife zu verhindern.
Bauliche Verbesserungen wurden zudem in
einem ersten Bauabschnitt auf dem P+R-Platz
S e i t e | 38
„Messe“ umgesetzt. Es ist beabsichtigt, zeitnah
zum Umsetzungsstand der Vorlage 2101/14 zu
informieren.
Zur Frage 4. Die Maßnahmen aus dem eben genannten Stufenkonzept sind die Umsetzung von
Bewohnerparken im Waldstraßenviertel und die
Umsetzung einer Bewohnerschutzzone in
Abhängigkeit von der Veranstaltungsgröße und art.
Sowohl
Bewohnerparken
als
auch
Bewohnerschutzzone
werden
gegenwärtig
vorbereitet
und
mit
dem
Bürgerverein
Waldstraßenviertel
abgestimmt.
Es
ist
beabsichtigt, zeitnah eine Bürgerveranstaltung
zu diesem Thema durchzuführen und eine Stadtratsvorlage dazu einzubringen.
Zur
Frage
5.
Die
Erforschung
von
Verkehrsverstößen
obliegt
nicht
dem
Stadtordnungsdienst, sondern der Abteilung
Verkehrsüberwachung, welche diese Aufgabe,
wie in Frage 1 dargestellt, übernimmt. Bei
Großveranstaltungen,
die
erhebliche
Auswirkungen auf den öffentlichen Verkehrsraum
haben, kommt der Stadtordnungsdienst bei der
Umsetzung von Verkehrskonzepten mit zum Einsatz. So werden umfängliche Kommunikationsleistungen erbracht, um Passanten Umleitungswege zu erläutern. Dabei haben die Vollzugsbediensteten
keine
Eingriffsrechte
in
den
fließenden Verkehr, etwa Anhalterechte für
Fahrzeuge
oder
Möglichkeiten
der
Verkehrsregulierung. Solche Rechte stehen im
Freistaat Sachsen nur dem Polizeivollzugsdienst
zu. Im Großraum des Zentralstadions wurde der
Stadtordnungsdienst
schwerpunktmäßig
bei
Veranstaltungen mit erhöhter Sicherheitslage
und im engen Zusammenwirken mit dem
Polizeivollzugsdienst zum Einsatz gebracht, so
beim Confederation Cup 2005 und bei der Fußballweltmeisterschaft 2006. In beiden Fällen
wurde das Stadionumfeld großflächig für das Befahren durch Nichtanlieger gesperrt. Eine vergleichbare Lage ist bei Spielen der Ersten Bundesliga - so unsere Information - eher nicht zu
erwarten. Ein Personalmehrbedarf für den
Stadtordnungsdienst ist daher für eine solche
Aufgabe nicht erkennbar. - Danke schön.
Oberbürgermeister Jung: Herr von der Heide.
Stadtrat von der Heide (Bündnis 90/Die Grünen): Kann ich Ihre Ausführungen so zusammenfassen, dass es eigentlich kein deutlich verbessertes neues Verkehrskonzept gibt, sondern nur
das alte Verkehrskonzept stärker umgesetzt
wird? Habe ich das richtig verstanden?
Bürgermeisterin Dubrau: Wir sind derzeit
dabei,
das
Verkehrskonzept
tatsächlich
umzusetzen. Das ist an einigen Stellen noch
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
nicht passiert. Das wird nach einem Stufenplan
erfolgen. Ich hatte gesagt: Wenn es durch die
Erste Liga und insbesondere durch den Ausbau
des Stadions neue Anforderungen gibt, muss
dieses
Verkehrskonzept
überprüft
und
gegebenenfalls ergänzt werden. So weit sind wir
aber noch nicht.
Oberbürgermeister Jung: Herr Müller.
Stadtrat Müller (SPD): Eine Frage, die sicherlich
mehr in den Bereich von Herrn Rosenthal fällt.
Frau Dubrau, Sie haben das Konzert von AC/DC
angesprochen. Es dürfte allgemein bekannt sein,
dass sich in der Goyastraße eine Kindertagesstätte befindet. Auch am Tag dieses Konzerts
hatten Väter und Mütter die Absicht, ihre Kinder
vom Kindergarten abzuholen, also: dort kurz
parken, ihr Kind abholen, einsteigen, wegfahren.
Ist es sehr bürgerfreundlich, wenn die Politessen
angesichts dieser kurzen Parkzeit rucki, zucki
Knöllchen verteilen?
Bürgermeisterin Dubrau: Es geht dabei nicht
um bürgerfreundlich, sondern dabei geht es um
Straßenverkehrsrecht, und das ist einzuhalten.
Oberbürgermeister Jung: Frau Riekewald.
Stadträtin Riekewald (DIE LINKE): Sie sagten,
die Bürgerbeteiligung werde zeitnah stattfinden.
Die Frage ist: Was ist „zeitnah“? - Sie sprachen
auch von einer Evaluierung des Verkehrskonzeptes verbunden mit einer Vorlage. Ich habe akustisch nicht verstanden, wann.
Bürgermeisterin Dubrau: Beides nach der
Sommerpause.
Oberbürgermeister Jung: Herr Elschner.
Stadtrat Elschner (Bündnis 90/Die Grünen):
Herr Oberbürgermeister! Frau Dubrau, Sie
haben zur Vermeidung von Kfz-Verkehr bei
Großveranstaltungen und zur Stärkung des
ÖPNV ausführlich ausgeführt. Wie steht das im
Einklang mit dem heutigen LVZ-Artikel „Leipzig
will ein Parkhaus an der Red-Bull-Arena bauen“?
Widerspricht sich das nicht vor dem Hintergrund
der Nachhaltigkeit eines Verkehrskonzeptes?
Oberbürgermeister Jung: Klare Antwort: Nein.
Es geht um die Anzahl der Stellplätze, die gefordert werden bei Weltmeisterschaftsspielen.
Durch den Wegfall von Plätzen am Cottaweg gibt
es in der Tat dort Stellplatzbedarf. Das heißt: Die
Anzahl der Kfz-Stellplätze wird nicht erhöht,
sondern entsprechend
Anforderungen
für
ausgebaut.
S e i t e | 39
den internationalen
Weltmeisterschaften
Herr Schlegel.
Stadtrat
Schlegel
(DIE
LINKE):
Herr
Oberbürgermeister! Sehr geehrte Frau Dubrau,
eine Nachfrage: Warum dauert das Einrichten
des Bewohnerparkens so lange? Der Antrag zum
Verkehrskonzept war 2010 gestellt und 2011
beschlossen worden. Zeitnah hatte damals ein
Bürgerforum stattgefunden. Ich kann mich
erinnern, dass es Leute gab, die eine Parkkarte
für 30 Euro pro Jahr zu teuer fanden. Wann wird
das jetzt umgesetzt?
Bürgermeisterin Dubrau: Ein solches Konzept
muss natürlich auch juristisch sattelfest sein. Das
ist bei Gebieten, die üblicherweise fast ausschließlich von Bewohnern genutzt werden, insofern relativ problematisch, weil für den Besucherparkverkehr Sonderbedingungen festgelegt werden müssen. - Das ist das eine.
Das Zweite ist: Es haben schon diverse Gespräche
mit
dem
dortigen
Bürgerverein
stattgefunden. Leider wird vonseiten der
Bürgerschaft keine einhellige Meinung vertreten;
es gibt sowohl Befürworter als auch Gegner.
Aber ich habe geplant, nach der Sommerpause
noch eine weitere Beteiligung durchzuführen.
Danach würde ich Ihnen das gern zur
Beschlussfassung vorlegen.
Oberbürgermeister Jung: Herr von der Heide.
Stadtrat von der Heide (Bündnis 90/Die Grünen): Entschuldigung, Herr Jung, Sie hatten jetzt
gesagt, durch das Parkhaus würden keine
zusätzlichen Parkmöglichkeiten entstehen. Wo
fallen sie denn weg? Am Cottaweg?
Oberbürgermeister Jung: Am Cottaweg.
Stadtrat von der Heide (Bündnis 90/Die Grünen): Okay. Dieser Parkplatz würde aufgegeben
werden zugunsten eines Parkhauses; alles klar.
Oberbürgermeister Jung: Nein. Bereits jetzt
sind dort Parkplätze weggefallen, die aber im
Rahmen der Zulassung für internationale Spiele
zwingend erforderlich sind.
Stadtrat von der Heide (Bündnis 90/Die Grünen): Die waren geplant, aber nie da.
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Oberbürgermeister Jung: Durch den Bau des
Vereinshauses, durch die Sportplatzsituation am
Cottaweg, durch den Umbau des Kleinmessegeländes sind dort Parkplätze weggefallen, die
aber nachgewiesen werden müssen für Sportveranstaltungen.
Wenn ich noch anfügen darf: Natürlich sind die
Menschen dort jetzt belastet. Wenn wir die Situation im Waldstraßenviertel befrieden können
durch eine Zone, die bei Fußballspielen nicht befahren werden darf, wird das - davon bin ich
überzeugt - zu einer deutlichen Verbesserung im
Waldstraßenviertel führen; denn dann wird es
keinen Durchfahrtverkehr im Waldstraßenviertel
mehr geben.
15.5 Bisheriger Nutzen des Dialogforums
Flughafen Leipzig/Halle und der Stelle
Fluglärmschutzkoordinator/in hinsichtlich der Zielstellung „Fluglärmreduzierung“ im Vergleich zu den angefallenen
Kosten (VI-F-02916)
Einreicher: AfD-Fraktion
Kollege Rosenthal antwortet.
Bürgermeister Rosenthal: Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen und Herren! Zur
Frage 1. Zur Erklärung: Das Dialogforum ist kein
Gremium mit beschließendem Charakter. Die
Fluglärmkommission ist davon unabhängig zu
betrachten.
Selbstverständlich
können
Maßnahmen
zur
Lärmreduzierung
im
Dialogforum erarbeitet werden. Voraussetzung
für die Weitergabe an die Fluglärmkommission
und deren Behandlung dort ist jedoch ein
Stadtratsbeschluss. Der Verfahrensweg ist den
Mitgliedern des Dialogforums bekannt.
2010 hatte das Dialogforum den Gutachter Herrn
Faulenbach da Costa eingeladen und ihn um die
Darstellung von Möglichkeiten des aktiven Lärmschutzes an Flughäfen gebeten. Im Zuge der Ergebnisfindung dieser Sitzung hat dann die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hier selbstständig
vorgeschlagene Lärmschutzmaßnahmen zum
Antrag erhoben. Der Stadtrat hat in seiner
Sitzung im Januar 2011 den Oberbürgermeister
beauftragt, sich mit allem Nachdruck in der
Fluglärmkommission für aktiven Lärmschutz am
Flughafen einzusetzen.
2012 wurde der Maßnahmenkatalog als Antrag
in die 41. Sitzung der Fluglärmkommission
eingebracht. Hier sei noch einmal beispielhaft
angeführt, was darin gefordert worden ist: Es
geht
um
Maßnahmen
zum
Thema
Bahnnutzungsstrategien wie lärmoptimierte Anund Abflugverfahren, Prüfung von Möglichkeiten
zur Durchführung von Rollbewegungen der
Flugzeuge am Boden im Nachtzeitraum durch
S e i t e | 40
Flugzeugschlepper sowie um die Verbesserung
von Lärmschutzwänden zum Schutz vor
Bodenlärm. Seit 2012 wird an dem Antrag in der
Fluglärmkommission gearbeitet bzw. sind diverse
Punkte schon umgesetzt worden. Ich darf an den
einjährigen Probebetrieb im „Point Merge“Anflugverfahren zum Flughafen Leipzig/Halle
erinnern sowie an die Aufforstung eines
Hochwaldes in der Schkeuditzer und Leipziger
Flur, weil, wie nach neuesten wissenschaftlichen
Studien, insbesondere der TU Dresden, im
Auftrag des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie bekannt, eine
Lärmverminderung erzeugt werden kann, wenn
ein 200 Meter breiter Waldstreifen angepflanzt
wird, was gerade am Flughafen umgesetzt wird.
Zur Frage 2. Ich verweise insbesondere auf den
Maßnahmenkatalog in Frage 1. Darüber hinaus
möchte ich den Stadtratsbeschluss von 2013 benennen, wo der Inhalt der Frage als Ziel aufgenommen wurde. Die Vertreter der Flughafen
Leipzig/Halle GmbH nehmen erst seit Januar
2015 in dem neu konstituierten Dialogforum kontinuierlich teil. Die Erarbeitung von gemeinschaftlich getragenen Vorschlägen zur Lärmreduzierung ist nicht einfach. Sie bedarf insbesondere
der Abstimmung mit allen Beteiligten, nicht nur
der des Flughafens und der wirtschaftlichen
Partner am Flughafen, sondern auch der
Deutschen Flugsicherung. Insofern ist es aus
meiner Sicht nicht verwunderlich, dass solche
Verfahren eines längeren Zeitraums bedürfen,
weil alle Beteiligten in die entsprechenden
Projekte eingebunden werden müssen, ehe es
tatsächlich zu einer Umsetzung kommen kann.
Zur Frage 3. Die Kosten schwankten zwischen
2009 und 2015. Wir haben zum Beispiel 2009
30.883 Euro ausgegeben. Im Jahr 2015 waren
es 14.943 Euro. Diese Zahlen kann ich gerne zu
Protokoll geben.
Zur Frage 4. Die Einrichtung der Stelle der Fluglärmschutzkoordinatorin
im
Amt
für
Umweltschutz erfolgte mit Ratsbeschluss im
Februar 2013. Die Stelle ist seit dem 1. Januar
2014 besetzt. Es geht vor allen Dingen um die
fachliche Begleitung aller mit dem Luftverkehr
und dem Flughafen Leipzig/ Halle in Verbindung
stehenden Fragestellungen und Sachverhalte.
Das
heißt: Die gesamte Sitzung der
Fluglärmkommission wird von dieser Kollegin
abgearbeitet. Sämtliche Vorbereitungen des
Dialogforums laufen über die Kollegin. Sämtliche
fachlichen Stellungnahmen, insbesondere bei
Beteiligung der Stadt Leipzig - hier darf ich an
das Antragsverfahren des Flughafens hinsichtlich
der Änderungen der Regelung zur Durchführung
von Triebwerksprobeläufen erinnern -, hatte die
Kollegin auf dem Tisch. Dadurch sind wir als Verwaltung überhaupt erst in die Lage versetzt worden, fachliche Stellungnahmen zum Thema Flug-
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
lärm und Luftverkehr abgeben zu können. Insofern hat sich die Stelle aus meiner Sicht sehr bewährt.
Das führt zur Frage 5. Diese Stelle ist mit der
Entgeltgruppe
E11
bewertet.
Es
fallen
Sachkosten im Amt für Umweltschutz in Höhe
von rund 8.000 Euro an.
Oberbürgermeister Jung: Herr von der Heide.
Stadtrat von der Heide (Bündnis 90/Die Grünen): Man konnte Ihre Ausführungen jetzt so verstehen, dass die Einführung des „Point Merge“Verfahrens und die Pflanzung des Schutzwaldes
auf den Antrag der Stadt Leipzig zurückgehen.
Das trifft ja auf beides nicht zu. Halten Sie es
nicht für problematisch und ein wenig
irreführend, dies als Erfolge der Stadt Leipzig
und der Vertreterin der Stadt Leipzig in der
Fluglärmkommission
darzustellen?
Der
Schutzwald wurde gepflanzt auf Antrag der Stadt
Schkeuditz, und „Point Merge“ hat mit dem
Vorschlag von Herrn Faulenbach da Costa nichts
zu tun.
Bürgermeister Rosenthal: Die zweite Feststellung verstehe ich nicht, da es bei „Point Merge“
insbesondere um lärmoptimierte An- und Abflugverfahren geht. - Zu Ihrer ersten Feststellung:
Auch im Antrag der Stadt Leipzig ging es um
Lärmschutz am Boden. Ungeachtet dessen, wer
den Antrag in die Fluglärmkommission eingebracht hat, erfolgt die Anpflanzung des Hochwaldes auf Leipziger Flur unter Beteiligung bzw. Federführung des Stadtforstes. Da mache ich jetzt
nicht an Stadtgrenzen Halt. Es geht darum, die
Bevölkerung vor Fluglärm zu schützen. Wenn wir
als Stadt Leipzig auf dem Gebiet der Stadt
Leipzig mit einem stadteigenen Amt einen
Beitrag dazu leisten können, fange ich jetzt nicht
an, das zu selektieren.
Oberbürgermeister Jung: So weit Herr Rosenthal. Danke schön.
Die Anfragen unter 15.6 und 15.7 werden schriftlich beantwortet.
15.8 Position der Verwaltung zu den
aktuellen
Forderungspapieren
von
Behindertenverbänden (VI-F-02911)
Einreicher: CDU-Fraktion
Frau Kollegin Dubrau hat das Wort.
Bürgermeisterin Dubrau: Meine Damen und
Herren! Zur Frage 1. Die entsprechenden Unterlagen der Verbände sind bei den zuständigen
Ämtern Anfang Juni eingegangen und werden
S e i t e | 41
dort jetzt auf ihre Sachverhalte hin geprüft. Diese
Prüfungen sind bisher - wir sind immer noch im
Juni - noch nicht abgeschlossen, weil die
Verfahren doch relativ umfänglich sind. Eine
umfassende und detaillierte Aussage ist erst
nach Abschluss der Prüfungen möglich.
Die Verwaltung erkennt diese Forderungen an
und nimmt sie auch sehr ernst. Eine erste Einschätzung zu einer blindenfreundlicheren Gestaltung im Neuen und im Technischen Rathaus
zeigt,
dass
es
hier
noch
großen
Abstimmungsbedarf
mit
den
Behindertenverbänden und den Genehmigungsstellen gibt, beispielsweise im Rathaus mit
der oberen Denkmalbehörde von Sachsen. Sicher gibt es bauliche Umsetzungsmöglichkeiten,
aber sie müssen natürlich vor Ort geprüft
werden.
Beim Neuen Rathaus spielen denkmalpflegerische Aspekte eine ganz besondere Rolle. So ist
beispielsweise der Hauptzugang aufgrund der
Treppenanlagen nicht für alle Menschen mit Behinderungen nutzbar. Um dies auszugleichen, ist
links neben dem Haupteingang ein barrierefreier
Zugang
vorhanden,
einschließlich
davor
angeordneter
Behindertenparkplätze.
Die
Zugangstüren dort sind mit motorischen
Antrieben ausgestattet und öffnen sich über eine
vorhandene Sensorik automatisch. Im Rahmen
der
perspektivisch
noch
anstehenden
Innenausbaumaßnahmen
können
weitere
Blindenleitsysteme berücksichtigt werden. Die
Anlage eines Auffindungsstreifens zu diesem
Zugang und zum Haupteingang selbst wird in der
Planung
zur
Neugestaltung
des
Rathausvorplatzes mitbehandelt werden. Inwieweit
im Außenbereich der Haupttreppe zusätzliche
Treppengeländer genehmigt werden, ist im Moment noch in Prüfung. Die Antrittsstufen im
Innenbereich des Hauptzugangs sind schon jetzt
farblich gekennzeichnet. Diese Kennzeichnung
muss nur punktuell erneuert werden. Dies ist im
Rahmen der baulichen Unterhaltung zeitnah
möglich. Für die geforderte Sprachausgabe und
die Ergänzung mit Tasten für Blinde im Aufzug A
wird von dem Errichter der Aufzüge ein Angebot
eingeholt.
Beim Technischen Rathaus handelt es sich im
Gegensatz zum Neuen Rathaus um ein Mietobjekt. Insofern ist der Vermieter für solche Maßnahmen zuständig und muss dafür auch die Kosten übernehmen. Dies bedarf natürlich einer Klärung. Anderenfalls müssten die Kosten von der
Stadt getragen, vom Vermieter aber zumindest
genehmigt werden. Nach Prüfung und entsprechender Abstimmung mit dem Behindertenverband sowie Zustimmung des Gebäudeeigentümers und Klärung der Finanzierungsfrage
könnte der Forderung nach einem Auffindungs-
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
streifen entsprochen und dieser dann auch kurzfristig umgesetzt werden.
Zu dem Problem „Nummern ziehen für Blinde
und Sehschwache“. Es müssen erst Gespräche
sowohl mit den Verbänden als auch mit
zuständigen Ämtern geführt werden, ehe man
dazu eine Aussage treffen kann. Ich möchte mich
jetzt nicht zu einem Schnellschuss hinreißen
lassen.
Zur Frage 2. Konkrete Zahlen für den Bedarf an
Gebärdensprachdolmetschern liegen im Personalamt der Stadt nicht vor; eine Abfrage aller
Fachämter war in der Kürze der Zeit noch nicht
möglich. Da sich die Notwendigkeit der Hinzuziehung von Gebärdensprachdolmetschern nur
punktuell oder im Einzelfall ergibt, ist dieser Einsatz nicht grundsätzlich planbar. Ein dauerhaftes
Vorhalten von Gebärdensprachdolmetschern
wird durch die Stadt Leipzig sicher nicht möglich
sein. Sofern Betroffene im Vorfeld einer
Veranstaltung oder eines Termins auf ihren
Dolmetscherbedarf
aufmerksam
machen,
werden Vorkehrungen für die Veranstaltung
getroffen. Dies ist bereits jetzt der Fall.
Grundsätzlich ist allerdings auch von einer
Eigenverantwortung der Betroffenen auszugehen.
In verschiedenen Rechtsgebieten, insbesondere
im Sozialbereich, existieren mittlerweile Regelungen, dass hörbehinderten Menschen ermöglicht
werden muss, zur Verständigung in der
Amtssprache Gebärdensprache zu verwenden.
Aufwendungen
für
den
Gebärdensprachdolmetscher sind in diesen
Fällen von den Behörden oder von den
jeweiligen Sozialdienstleistern der zuständigen
Leistungsträger zu übernehmen. Das ist in diversen Gesetzen geregelt; ich will sie jetzt nicht alle
nennen.
Zur Frage 3. Die Probleme im Außenbereich
Augustusplatz sind mehrfach thematisiert und
diskutiert worden. Vor allem wird beklagt, dass
die Straßenbahnhaltestelle nicht komplett, also
von Anfang bis Ende, behindertengerecht
ausgebildet ist. Aus diesem Grund hat die LVB
schon vor geraumer Zeit entschieden, dass in
den Straßenbahnen vor Erreichen dieser
Haltestelle eine Information an die Fahrgäste
gegeben wird, dass der Haltestellenbereich nicht
durchgängig erhöht ist.
Zur Verbesserung der verkehrlichen Situation auf
dem Augustusplatz und zum Umbau der Haltestelle wird in den kommenden Jahren eine gemeinsame
Planung
von
LVB
und
Stadtverwaltung erarbeitet. Ziel ist es, den
gesamten Bereich des Augustusplatzes weiter
vom
Verkehr
zu
entlasten,
die
Querungsbedingungen für die Fußgänger si-
S e i t e | 42
cherer zu gestalten, die Führung des
Radverkehrs
zu
verbessern
und
die
Straßenbahnhaltestelle
komplett
behindertengerecht
auszubauen.
Mit
der
Möglichkeit einer finanziellen Einordnung des
Umbaus des Augustusplatzes - diese ist derzeit
nicht gegeben - kann nach jetzigem Stand erst
nach 2020 gerechnet werden. - Danke schön.
Oberbürgermeister Jung: Herr Riedel.
Stadtrat Riedel (CDU): Es ist schon verwunderlich, dass man hier behauptet, die Unterlagen
seien Anfang Juni eingegangen. Sie sind anlässlich des Aktionstages zur Gleichstellung der
Menschen mit Behinderung am 7. Mai
übergeben worden, also vier Wochen früher.
Es ist in diesem Haus seit mehreren Jahren,
glaube ich, unstrittig, dass Barrierefreiheit ein anerkanntes Menschenrecht ist. Nun ist durchaus
einsehbar, dass diese nicht von heute auf
morgen geschaffen werden kann, weil dafür
erhebliche finanzielle Mittel eingesetzt werden
müssen. Aber dass man Neues schafft, ohne die
Barrierefreiheit zu beachten, ist äußerst
verwerflich. Ein Beispiel sind die selbst
öffnenden Türen unten in der Halle. Dem
Blinden, der dort hinausgeht, schlägt die Tür an
den Kopf. Aber das interessiert uns nicht. Dies
ließe sich durch eine einfache Gumminoppe beheben, die einen Stopp im Blindenleitsystem
auslöst. Wenn hier immer der Denkmalschutz
angeführt wird, frage ich: Wollen wir Denkmäler
mehr schützen als Menschen? - Danke.
Bürgermeisterin Dubrau: Zu Ihrer ersten Bemerkung. Ich hatte nicht gesagt, dass die
Unterlagen Anfang Juni bei der Stadt
eingegangen sind, sondern dass sie Anfang Juni
den zuständigen Ämtern vorliegen. Sicher, da
liegen drei Wochen dazwischen. Aber das ist ein
sehr umfängliches Papier. Es wird nicht nur von
einem Amt, sondern von sechs oder sieben
Ämtern, die für diese Fragen verantwortlich sind,
bearbeitet. Seit Anfang Juni arbeiten sie intensiv
daran.
Zum Thema Menschenrecht. Sie wissen, dass
die Stadt in den letzten Jahren sehr großen Wert
darauf gelegt hat, bei allen Maßnahmen, bei
denen es möglich ist, auch Umbauten zur
Herstellung von Barrierefreiheit vorzunehmen.
Sie wissen sicher auch, dass bisher etwa 80
Prozent aller Straßenbahnhaltestellen und 60
Prozent aller Bushaltestellen behindertengerecht
umgebaut worden sind. Dieses Programm wird
weiter fortgeführt. Bei jeder neuen Maßnahme
wird auch ein behindertengerechter Umbau
vorgenommen. Ein Ausnahmefall ist die
temporäre Verlegung einer Haltestelle während
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
einer Umbaumaßnahme. An diesen nur temporär
eingerichteten
Haltestellen
kann
die
Barrierefreiheit nicht immer gewährleistet werden. Sie wissen, eine behindertengerechte
Haltestelle der Straßenbahn kann bis zu 1 Million
Euro kosten. Insofern: Es gibt ein großes
Bemühen bei jeder Maßnahme.
Ihren Vorschlag - Stichwort „Gumminoppe“ werde ich an das AGM zur Klärung weitergeben.
Wenn das funktioniert, werden wir das gerne so
umsetzen.
Oberbürgermeister Jung: Herr Riedel, noch
einmal.
Stadtrat Riedel (CDU): Sie erwähnten eben
Straßenbahnhaltestellen, die in letzter Zeit nicht
barrierefrei umgebaut wurden. Beispiele dafür
sind die Haltestellen Springerstraße und GeorgSchumann-Straße. Haben Sie nicht Bedenken,
dass gezahlte Fördermittel zurückgezahlt werden
müssen, weil die Förderung an die Herstellung
der Barrierefreiheit gebunden ist? Zumindest der
Behindertenbeauftragte des Freistaates wird
diese Vorgänge prüfen. Haben Sie wirklich keine
Bedenken, wenn Neues ohne Beachtung der
Barrierefreiheit umgesetzt wird?
Oberbürgermeister Jung: Herr Schlegel.
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Ich könnte
natürlich auch fragen: Was tun wir dafür, um für
ältere Menschen Barrierefreiheit in ihren
Wohnungen herzustellen? - Meine Frage zu
diesem Thema: Es ist doch richtig: Sowohl
Bauordnung als auch Denkmalschutz sind
Ländersache? - Gehe ich daher recht in der
Annahme, dass der Freistaat im Hinblick auf die
Menschenrechte - da bin mit Herrn Riedel
d’accord - gesetzlich festlegen kann, dass diese
Vorrang haben? Ich verstehe nicht, wieso am
Haupteingang keine Geländer genehmigt werden
können. Das ist doch dieselbe Debatte, wieso
1950 die Wohnungen nicht mit Balkonen
ausgestattet werden konnten.
Oberbürgermeister Jung: Ich glaube, das war
eine rhetorische Frage.
Bürgermeister Dubrau: Zu der Frage von Herrn
Riedel, ob ich Bedenken habe. Ich kann meine
Antwort gerne noch einmal wiederholen, würde
aber darauf verzichten wollen. Ja, es gibt gelegentlich Situationen, wo dies temporär nicht sichergestellt ist. Jede Maßnahme, die mit Fördermitteln vom Land oder vom Bund gefördert wird,
wird vorher bis ins letzte Detail abgeklärt. Nur
dann, wenn die Prüfung ergibt, dass diese Maß-
S e i t e | 43
nahme förderfähig ist, werden die entsprechenden Gelder eingesetzt. Da dieser Prozess erfolgt
ist, habe ich insofern keine Bedenken.
Zur Frage von Herrn Schlegel. Ja, das ist Thema
der Landesdenkmalpflege. Ich hatte nicht
gesagt, dass es abgelehnt worden ist, sondern
ich habe gesagt, dass derzeit gemeinsam mit der
Landesdenkmalbehörde geprüft wird, inwiefern
das möglich ist. Allerdings gibt es immer wieder
Fälle, wo es tatsächlich nicht machbar ist. Dann
muss adäquater Ersatz geschaffen werden.
Direkt neben dem Haupteingang gibt es, wie
erwähnt, einen komplett behindertengerechten
Zugang,
der
von
all
denjenigen,
die
Schwierigkeiten beim Laufen oder mit dem
Sehen haben, lieber benutzt wird, weil sie dort
ebenerdig ins Gebäude und direkt zum Aufzug
gelangen.
Oberbürgermeister Jung: Danke schön. Damit ist die für die Fragestunde vorgesehene
Zeit abgelaufen. Die Anfragen 15.9 bis 15.24
werden schriftlich beantwortet.
Ich rufe Tagesordnungspunkt 16 auf:
16
Bericht des Oberbürgermeisters
Ich möchte Ihnen kurz zum Thema Finanzausgleichsgesetz berichten. Sie gehen jetzt in die
verdiente Sommerpause, und wir haben keine
Gelegenheit, Sie in der Zwischenzeit zu
informieren, bereiten aber selbstverständlich
eine Information für Sie vor.
Am 19. Mai, am 6. Juni und an den darauffolgenden Tagen sind die Verhandlungen mit dem Freistaat Sachsen zum Finanzausgleichsgesetz für
den Doppelhaushalt 2017/2018 erfolgt. Wie
üblich
haben
die
Spitzenverbände
der
Kommunen mit dem Finanzministerium und dem
Innenministerium versucht, die Schlüsselmassen
zu definieren und zu fassen. Das hat natürlich
große Folgen für unseren Haushalt. Ich war
Teilnehmer an der Verhandlungsrunde und habe
als Vizepräsident den Kompromiss, den wir
erzielt haben, auch unterschrieben.
Ich möchte Ihnen zu drei, vier Aspekten einige
Hinweise geben. Insgesamt tragen wir als kommunale Familie, sowohl Landkreise als auch
kreisangehörige und kreisfreie Städte, den Kompromiss mit. Es gab einen einstimmigen Beschluss im Vorstand des Sächsischen Städteund
Gemeindetags
zum
verhandelten
Kompromiss.
Es gibt im Wesentlichen sechs, sieben Punkte,
die wir positiv vermerken können. Ich fange jedoch mit einem negativen an. Im Haushalt
2017/2018 wird es eine Umverteilung vom kreisfreien zum ländlichen Raum in Höhe von 50 Millionen Euro geben. Sie wissen, das ist ein
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Thema, das wir im letzten Jahr schon intensiv
verhandelt haben. - Gut und positiv ist, dass die
Schlüsselmassen insgesamt deutlich steigen und
dass im Vergleich zu 2016 sich die
Gesamtverteilungsmasse in 2017 und 2018
aufgrund der hohen Steuereinnahmen des
Freistaates, der deutlich mehr profitiert als die
Kommunen, auch bei den Kommunen positiv
verändert. Um Zahlen zu nennen: Zurzeit werden
2,5
Milliarden
Euro
gemäß
Gleichmäßigkeitsgrundsatz II an die Kommunen
verteilt. In 2017 werden es 2,65 Milliarden Euro
und in 2018 2,83 Milliarden Euro sein.
Das hat zur Folge, dass sich auch der Haushaltsansatz, den wir in der Verwaltung gerade für Sie
erarbeiten, etwas besser gestalten wird, als wir
noch vor einigen Wochen dachten. Es gibt keine
komplette Entwarnung. Es gibt noch große
Schwierigkeiten im Ergebnishaushalt; das will ich
nicht verschweigen. Wir haben momentan noch
große Sorgen, die Haushalte 2017 und 2018 genehmigungsfähig zu machen. Aber es gibt eine
deutliche
Verbesserung
aufgrund
der
Ergebnisse, die wir im FAG-Kompromiss erreicht
haben.
Neu ist die unglaublich hohe investive Bindung
im Schlüsselmassesystem. Noch niemals zuvor
in den letzten 25 Jahren gab es eine so hohe
Investitionsquote, die wir als Kommunen
zweckbestimmt zugeordnet erhalten. Damit Sie
eine Größenordnung haben - ich habe es für die
drei kreisfreien Städte Leipzig, Chemnitz und
Dresden ausgerechnet -: In 2016 waren es 164
Millionen Euro, die investiv gebunden waren. In
2017 werden es 198 Millionen Euro und in 2018
217 Millionen Euro sein. Das ist eine enorme
Steigerung
des
Prozentsatzes
am
Gesamtverteilvermögen, nämlich auf knapp 18
Prozent in 2017 und auf über 18 Prozent in
2018. Das hat es vorher noch nie gegeben; Herr
Bonew, Sie werden es bestätigen können. Wir
hatten sonst im Durchschnitt 10 Prozent
investive Zweckbindung. Das war der große
Knackpunkt, der uns lange beschäftigt hat. In
nächtelangen Sitzungen haben wir miteinander
darum gestritten. Der Freistaat hat darauf
bestanden, dass wir eine hohe Investitionsquote
ansetzen. Das Vorsorgevermögen, das wir als
Kommunen zurzeit noch bilden, kann in 2017 mit
50 Millionen Euro aufgelöst werden, aber es
bleibt ein Rest stehen, den wir dann für die Jahre
2019 und 2020 zur Verfügung haben.
So viel zum Finanzausgleichsgesetz. Herr
Bonew wird es dementsprechend aufbereiten.
Nach den Ferien werden wir auf Sie zukommen
und
die
Ergebnisse
im
erweiterten
Finanzausschuss präsentieren.
Ein zweiter Schwerpunkt: Wir haben uns auch
über die Asylbewerberpauschalen geeinigt. Sie
S e i t e | 44
wissen, es war lange ein Streitpunkt: Wie kann
man die Finanzierung der Kosten für die geflüchteten Menschen und deren Unterbringung
gerecht verteilen? Wir haben uns mit einem
Gutachten von Professor Lenk von der
Universität Leipzig dieser Sachfrage genähert
und eine Pauschale für das ganze Land ermittelt.
Die Botschaft vorweg: Nahezu vollständig
werden wir die wesentlichen Aufgaben gemäß
Asylbewerberleistungsgesetz auch in Leipzig
über die Pauschale in den Jahren 2017 und
2018 sowie auch in 2016 finanzieren können.
Wir werden sicherlich auf einem Eigenanteil
sitzen bleiben. Das hat allerdings mit den
Standards zu tun, die wir formuliert haben, zum
Beispiel den höheren Sozialarbeiterschlüssel,
den wir ansetzen. Ich gebe Ihnen ein Beispiel:
Der Freistaat geht davon aus: ein Sozialarbeiter
auf 150 geflüchtete Menschen. Die Stadt Leipzig
hat, auch mit Beschluss aus Ihrer Mitte heraus,
die Schlüsselzahl 1 : 50 festgelegt. Das heißt:
Wir
haben
einen
höheren
sozialen
Betreuungsstandard, als er in Sachsen üblich ist.
Dieser wird vermutlich nicht über diese
Pauschale zu 100 Prozent refinanziert. Wir
haben darüber hinaus in den kreisfreien Städten
Dresden, Leipzig und Chemnitz höhere Kosten.
Das hat mit Baupreisen, Grundstückspreisen und
anderen Dingen zu tun.
All das wird für Sie entsprechend aufbereitet. Ich
denke, dass Kollege Fabian in der Berichterstattung im August so weit sein wird, die Berechnungen für 2016 zum ersten Mal zu fassen. Wir werden für das Jahr 2016 eine Spitzabrechnung am
30. Oktober machen. Sie können sich als Faustregel merken: Für das Jahr 2016 ist eine Pauschale vereinbart von 10.500 Euro pro
Asylbewerber bzw. Asylbewerberin, die nach
Asylbewerberleistungsgesetz finanziert werden.
Hinzu
kommen
20
Millionen
Euro
Bedarfszuweisungen, die wir dann abrufen
können, sodass wir momentan damit rechnen, in
2016 deutlich über 11.000 Euro pro Person
abrechnen zu können. In 2017 und 2018
gestaltet sich das wieder anders. Das hat etwas
mit den Verschiebungen - das für die Fachleute aus dem Asylbewerberleistungsgesetz in das
Sozialgesetzbuch II zu tun. - So viel zur Technik
und zur Finanzierung.
Ich bin froh, dass wir miteinander in einem fairen
Verfahren Lösungen für das ganze Land gefunden haben. Um es positiv zu formulieren: Ich
denke, der Freistaat hat in den Gesprächen zu
seiner Verantwortung gestanden, uns als Kommunen in dieser Frage im Wesentlichen zu unterstützen.
Letzter Punkt. Wir haben uns auch geeinigt auf
eine Pauschalfinanzierung für die unbegleiteten
minderjährigen Flüchtlinge, die zu uns kommen.
Auch dazu wird es entsprechende Informationen
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
nach den Ferien an Sie geben. Es wurde sich
darauf verständigt, in diesem Jahr 4,8 Millionen
Euro dafür vorzusehen. Aber auch für 2017 und
2018 können wir jetzt Haushaltsansätze
berechnen und auf
deren Basis den
Haushaltsplanentwurf aufstellen. Das war bisher
schlecht möglich, weil wir weder Zahlen/Mengengerüste noch Pauschalen fest hatten.
Insofern war unser Haushaltsentwurf an dieser
Stelle mit vielen Unwägbarkeiten versehen.
Zurzeit rechnet das Sozialamt für unseren
Haushaltsplan 2017/2018 die tatsächlichen Planzahlen aus. Ich denke, Herr Bonew wird Ihnen
zur Finanzausschusssitzung Ende August die
ersten Hochrechnungen für den Haushalt
2017/2018 vorstellen können.
Um es politisch zu werten: Ich denke, wir haben
im Miteinander von Landesregierung und
kommunalen
Spitzenverbänden
Lösungen
gefunden, die von allen Seiten getragen werden
können. Auch im Haushaltsplanentwurf des
Freistaates ist deutlich abzulesen, dass der
Freistaat die Verantwortung annimmt, damit wir
unsere Aufgaben vor Ort erfüllen können, sei es
im
Hinblick
auf
Schulsozialarbeit,
Integrationsbemühungen usw. Ich persönlich bin
noch nicht zufrieden damit, dass es nach
jetzigem Stand im Freistaat kein Integrationsgesetz geben wird. Ich halte es für
zwingend, dass nach Verabschiedung des
Integrationsgesetzes des Bundes jetzt auch die
Länder und also auch der Freistaat nachziehen,
damit wir da Sicherheit haben. Es wird die
Aufgabe der nächsten Monate sein, dieses Brett
ständig und deutlich weiter zu bohren.
So viel von meiner Seite als Info, bevor Sie in
den wohlverdienten Plenarurlaub gehen.
Wenn es dazu keine Nachfragen gibt, rufe ich
jetzt Tagesordnungspunkt 17 auf:
17
Spenden, Schenkungen und ähnliche
Zuwendungen
17.1 Entscheidung über die Annahme von
Spenden, Schenkungen der Stadt
Leipzig und ähnliche Zuwendungen
gem. § 73 (5) SächsGemO bis April 2016
(VI-DS-02831-NF-01)
Einreicher: Dezernat Finanzen
Wird das Wort gewünscht? - Das ist nicht der
Fall. Ich darf Sie um Ihr Handzeichen bitten. Wer
stimmt dem Beschlussvorschlag nicht zu? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
Wir kommen zu Tagesordnungspunkt 18:
18
Vorlagen I
S e i t e | 45
18.1 Erneute Bestellung von Herrn Enrico
Lübbe zum Intendanten und Ersten Betriebsleiter des Eigenbetriebs Schauspiel Leipzig (VI-DS-02778)
Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung
Einreicher: Dezernat Kultur
Eine wichtige Personalentscheidung liegt an. Wir
schlagen Ihnen vor, Herrn Enrico Lübbe erneut
zum Intendanten und Ersten Betriebsleiter des
Eigenbetriebs Schauspiel Leipzig zu bestellen. Ich begrüße Sie, Herr Lübbe, und Ihre
Mitarbeiter ganz herzlich.
Der
Betriebsausschuss
Kultur
hat
sich
einstimmig
positioniert.
Wird
das
Wort
gewünscht? - Können wir offen abstimmen? Dann bitte ich Sie um Ihr Handzeichen. Wer
stimmt dem vorliegenden Beschlussvorschlag
zu? - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: 100 Prozent Zustimmung.
Herzlichen Glückwunsch, Herr Lübbe! Auf ein
gutes weiteres Miteinander!
18.2 Besetzung der Abteilungsleiterstelle
Stadtentwicklung im Stadtplanungsamt
(VI-DS-02742)
Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung
Ebenfalls eine wichtige Personalentscheidung.
Im Stadtplanungsamt möchten wir eine
außertarifliche Stellenbesetzung vorschlagen.
Wird zum Vorschlag das Wort gewünscht? - Das
ist nicht der Fall. Können wir offen darüber
abstimmen? - Dann bitte ich um Ihr
Handzeichen. Wer stimmt dem vorliegenden
Beschlussvorschlag zu? - Gegenstimmen? Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so entschieden.
Unser herzlicher Dank gilt auch der guten Arbeit
von Herrn Heinig.
18.3 Termine der Sitzungen des Stadtrates
und
des
Verwaltungsausschusses
sowie des Ältestenrates für das Jahr
2017 (VI-DS-02902)
Einreicher: Oberbürgermeister
Gibt es zu dem Beschlussvorschlag Hinweise
oder Redebedarf aus Ihrer Mitte? - Dann bitte ich
um Ihr Handzeichen, wenn Sie gegen diesen Beschlussvorschlag stimmen. - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
18.5 Bebauungsplan Nr. E-139 „VHW ehemaliges Holzveredlungswerk“, 1.
Änderung, Ergänzung und Präzisierung
der Planungsziele - EILBEDÜRFTIG
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Meine Damen und Herren, ist noch eine Einbringung notwendig? - Das ist nicht der Fall. Gibt es
aus Ihrer Mitte Wortmeldungen? - Das ist nicht
der Fall. Dann bitte ich um Ihr Handzeichen. Wer
stimmt dem vorliegenden Bebauungsplan zu? Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
18.4 Satzung über ein besonderes Vorkaufsrecht; Stadtbezirk Nord, Ortsteil Wiederitzsch;
Satzungsbeschluss
EILBEDÜRFTIG
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
Wird das Wort gewünscht? - Herr Heinrich.
Stadtrat Heinrich (CDU): Sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister! Sehr geehrte Kolleginnen
und Kollegen! Werte Gäste! Ganz kurz dazu Folgendes: Die Schule in Wiederitzsch braucht
unbedingt weitere Räumlichkeiten. Wir sind froh
darüber, dass die Stadtverwaltung jetzt
entschieden hat, eine neue Schule zu bauen. Ich
kenne Wiederitzsch von Kindheit an. Ich weiß,
was dort an Flächen noch vorhanden ist: Das ist
die einzige Fläche. Ich bin froh, dass die
Stadtverwaltung diesen Vorschlag macht und wir
dem, wie ich annehme, zustimmen werden.
Wir stimmen heute nicht über den Bau dieser
neuen Schule ab, sondern über das Vorkaufsrecht, damit wir im Fall der Fälle das Gelände
blocken können. Ich danke Herrn Morlok ganz
herzlich dafür, dass er seinen Antrag
zurückgezogen hat. Es gab sicherlich hier schon
Eilvorlagen, die unberechtigt waren. Aber diese
Eilvorlage ist berechtigt. Ich habe erst vor einem
Monat mit Uwe Albrecht und Herrn Maier vom
Schulamt darüber gesprochen. Die Verwaltung
hat diese Vorlage innerhalb eines Monats
fertiggestellt. Das ist wirklich wenig Zeit - ganz
ohne Ironie -, um mit denjenigen, die das
Grundstück erworben haben, auszuhandeln,
dass sie uns ein Vorkaufsrecht einräumen. Wir
müssen diese Chance wahrnehmen.
Abschließend noch ein Hinweis: Sollten die
Eigentümer uns das Gelände nicht verkaufen,
sollte noch irgendetwas schiefgehen, müssen wir
die Schule im Grüngürtel von Wiederitzsch
bauen, und dann werde ich mich wieder hier
melden. - Danke schön.
Oberbürgermeister Jung: Ich sehe keine weiteren Wortmeldungen. Da es sich um eine Satzung
handelt, werden die Stimmen ausgezählt. - Ich
darf Sie um Ihr Handzeichen bitten. Wer stimmt
dem vorliegenden Satzungsbeschluss zu? - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
S e i t e | 46
Abstimmung: 65 zu 0 zu 0. Dann ist einstimmig
so beschlossen.
Ich habe es genau gesehen: Herr Diestel hat gelächelt. Auf gutes Gelingen! Ich denke auch, das
ist eine notwendige Sache.
18.6 1. Änderung zum Beschluss VI-DS01827: Außerplanmäßige Auszahlungen
gemäß § 79 (1) SächsGemO zur Errichtung einer Unterkunft für Asylbewerber/-innen und Geduldete in Systembauweise auf dem Gelände “An der Alten
Messe“, An den Tierkliniken ohne Nr. EILBEDÜRFTIG (VI-DS-01827-DS-01)
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales,
Gesundheit und Schule
Wird das Wort gewünscht? - Das ist nicht der
Fall. Ich darf um Ihr Handzeichen bitten. Wer ist
gegen diesen Beschluss? - Wer enthält sich der
Stimme?
Abstimmung: Zwei Enthaltungen. Ansonsten
einstimmig so beschlossen.
18.7 Überplanmäßige Aufwendungen entspr.
§ 79 (1) SächsGemO für das Jahr 2016
für den Leistungsbereich Hilfen zur
Erziehung
für
unbegleitete
minderjährige Ausländer (Budgeteinheit
51_364_2ZW) - EILBEDÜRFTIG (VI-DS02780)
Einreicher: Dezernat Jugend,
Gesundheit und Schule
Soziales,
Wird das Wort gewünscht? - Frau Nagel.
Stadträtin Nagel (DIE LINKE): Ich glaube, wir
sind recht gut in der Zeit. Darum möchte ich gern
ein paar Worte zu dieser Vorlage verlieren, obwohl sie sicher unstrittig ist.
Oberbürgermeister Jung: Nein, wir sind nicht
gut in der Zeit.
Stadträtin Nagel (DIE LINKE): Ich möchte trotzdem ein paar Worte verlieren und an unsere Anfrage zum Thema Kinderschutz anknüpfen. - Bei
diesem Tagesordnungspunkt geht es wiederum
um Mehrausgaben, hier für den Bereich der
Hilfen
zur
Erziehung
für
unbegleitete
minderjährige
Geflüchtete,
die
bei
Beschlussfassung
des
Doppelhaushaltes
2015/2016 noch nicht absehbar waren. Wir
reden über 11,7 Millionen Euro, die uns zu 100
Prozent refinanziert werden. Also alles gut in
diesem Bereich.
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Ich will trotzdem die Gelegenheit nutzen, um
Probleme anzusprechen, die mit dieser Thematik
zu tun haben. Wir haben einen kontinuierlichen
Anstieg der Hilfen zur Erziehung zu verzeichnen.
Das
ist
ein
bundesweiter Trend,
der
verschiedene Ursachen hat. Hinzu kommt, wie in
der Vorlage angedeutet, dass die minderjährigen
unbegleiteten Flüchtlinge im Bundesgebiet seit
einiger Zeit anders verteilt werden und vielfach
auch nach Leipzig kommen. Der Druck im
Bereich Hilfen zur Erziehung für alle Kinder und
Jugendlichen ist also riesig.
Man hat allerdings das Gefühl, dass die
Leipziger Verwaltung hier nicht richtig aus dem
Knick kommt. Ich verweise hier auf unsere
Anfrage „Ist der Kinderschutz in Leipzig noch zu
gewährleisten?“. Es fehlen dringend notwendige
Inobhutnahmeplätze sowie stationäre und
teilstationäre Betreuungsplätze. In einem Brief
von 32 Trägern aus dem Bereich HzE, der allen
Fraktionen in den letzten Tagen zuging, wird
geschildert, dass Hunderte Kinder außerhalb von
Leipzig untergebracht werden. Wir haben vorhin
gehört, dass das fachlich nicht empfehlenswert
und auch nicht unbedingt billiger ist. In diesem
Brief heißt es auch, dass aktuell 200 Plätze in
Leipzig fehlen, wohlgemerkt für alle Kinder und
Jugendlichen. Grund dafür ist auch das überaus
bürokratische Verfahren, das gewillte Träger bei
der schnellen Realisierung von dringend
notwendigen Plätzen behindert.
Momentan wird im Jugendhilfeausschuss eine
intensive Debatte geführt über die Absenkung
der Fachstandards auf Erlass des sächsischen
Sozialministeriums zur Ausgestaltung der
Betriebserlaubnisverfahren sowie über die
veränderte Entscheidungspraxis des Leipziger
Jugendamtes. Dadurch wird ein enormer Druck
auf die in diesem Bereich aktiven Träger
ausgeübt. Anstatt Angebote bedarfsgerecht und
auskömmlich auszustatten, werden nur noch
Mindeststandards gewährt, das heißt vor allem:
weniger Personal für diese verantwortungsvolle
Aufgabe. Ich finde es wichtig, die Diskussion, die
wir gerade intensiv im Jugendhilfeausschuss
führen, auch hier im Stadtrat zu spiegeln. Ich
appelliere an die Leipziger Verwaltung, Druck auf
das Land auszuüben - ich weiß, das läuft schon und auf städtischer Ebene dafür zu sorgen, dass
die
qualifizierten
Angebote
auskömmlich
ausgestattet werden. Kinderschutz darf nicht an
der Kassenlage scheitern.
Davon ist auch der Bereich, um den es in dieser
Vorlage explizit geht, betroffen. Wir rechnen in
diesem Jahr wiederum mit 400 unbegleiteten
minderjährigen Geflüchteten, die nach Leipzig
kommen werden. 100 Plätze stehen in
interimistischen Inobhutnahme-Einrichtungen zur
Verfügung, aber an Anschlussplätzen mangelt
es. Das von meiner Fraktion beantragte
S e i t e | 47
Clearinghaus wird, wie wir vorhin hörten,
eingerichtet, allerdings erst im nächsten Jahr.
Was allerdings noch immer aussteht, ist ein Gesamtkonzept - es wurde uns schon Ende letzten
Jahres, Anfang dieses Jahres versprochen -, in
dem es nicht nur um Geld und Betreuungsplätze
geht, die für diesen Bereich zur Verfügung
gestellt werden sollen, sondern auch um
Sprache, Bildung, Ausbildung, Gesundheit,
Mobilität und um das Aufzeigen eines Weges,
den unbegleitete minderjährige Geflüchtete nach
ihrem 18. Geburtstag einschlagen können, wenn
all diese Hilfen wegfallen. Auch das ist ein
großes Problem.
Wir stimmen dieser Vorlage selbstverständlich
zu, fordern aber an dieser Stelle auch, in die
fachlich-inhaltliche Debatte um die Betreuung
von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten
einbezogen zu werden. Wir fordern, dass die
offensichtlichen Problemlagen im Bereich Hilfen
zur Erziehung für alle Kinder und Jugendlichen
endlich angegangen und gelöst werden. - Ich
danke für die Aufmerksamkeit.
Oberbürgermeister Jung: Herr Albrecht.
Stadtrat Albrecht (CDU): Sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen und
Herren! Liebe Gäste! Inhaltlich sind wir uns
wahrscheinlich alle einig. Natürlich müssen
umAs gefördert werden; gar keine Frage. Hier
geht es um Ausgaben für Pflichtleistungen in
Höhe von 11,7 Millionen Euro. Auch wenn die
Kosten nun zu 100 Prozent übernommen
werden, müssen die Ausgaben begründet
werden, und zwar stichhaltig. Wir haben
mehrfach den Leiter des Jugendamtes gebeten,
die Kosten transparent zu machen. Immer wieder
wurden wir vertröstet. - Es sind 50.000 Euro pro
Platz. - Gipfel dieser Zurückhaltungstaktik war
die Vorlage eines Papiers, in dem zwar die
Aufgaben von HzE beschrieben, nicht aber die
Kosten aufgeschlüsselt werden. - Es sind 4.200
Euro pro Platz im Monat.
Nicht dass wir uns falsch verstehen: Junge
Leute, die in Leipzig angekommen sind, müssen
gefördert werden. Sie sind häufig sehr lernwillig.
Sie müssen die deutsche Sprache lernen. Dazu
stehen wir selbstverständlich. Kostentransparenz
muss jedoch erhalten bleiben. Diese liegt hier
nicht vor. Deswegen lehnen wir diese Vorlage
ab.
Oberbürgermeister Jung: Weitere Wortmeldungen? - Herr Fabian, möchten Sie dazu etwas sagen?
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Bürgermeister Prof. Dr. Fabian: Herr Oberbürgermeister, ich könnte wirklich sehr viel dazu sagen. - Frau Nagel, ich bin schon etwas
überrascht. Ich darf Sie vielleicht erinnern, was
die
Verwaltungsmitarbeiter
im
Oktober,
November, Dezember des vergangenen Jahres
geleistet haben, um auf einen Schlag mehrere
Hundert junge Menschen, die die gleichen
Rechtsansprüche nach SGB VIII haben wie
Deutsche, unterzubringen und ihre Betreuung
sicherzustellen.
Herr Albrecht, es kostet auch deshalb so viel
Geld, weil die unbegleiteten minderjährigen Ausländer genauso behandelt werden wie deutsche
Jugendliche,
nämlich
nach
dem
Jugendhilferecht.
Insofern:
Die
Kostentransparenz werden wir geben. Sie
können davon ausgehen, dass spätestens der
Freistaat, wenn er uns die Kosten dafür erstatten
soll, genau hinschauen wird.
Oberbürgermeister Jung: Frau Nagel.
Stadträtin Nagel (DIE LINKE): Ich muss darauf
reagieren. Niemand hat in Abrede gestellt, dass
die Mitarbeiterinnen sehr schnell und sehr
flexibel reagiert haben. Wir wissen das. Viele
Erzieherinnen zum Beispiel sind in diese
Einrichtungen gegangen. Aber jetzt ist seit dem
Anstieg der Zahlen schon fast ein Jahr ins Land
gegangen. Die Zahlen steigen ja schon seit
Sommer 2015.
Ich habe eben darauf verwiesen, dass uns
bereits im ersten Quartal die Vorlage eines
Gesamtkonzeptes versprochen wurde, das
Aspekte wie Bildung und Sprache beinhalten und
auch einen Weg für die über 18-Jährigen
aufzeigen soll. Ich habe eben nur eingefordert,
gemeinsam mit uns und mit den Trägern im
Jugendhilfeausschuss
in
eine
Diskussion
darüber zu kommen, wie wir das ausgestalten
wollen; denn da werden wir leider hingehalten.
Sie informieren zwar regelmäßig über die
Zugänge und die Abgänge, aber wir reden nicht
inhaltlich darüber. Und genau das habe ich eben
noch einmal eingefordert und nicht in Abrede
gestellt, dass die Arbeit durch die Stadt Leipzig
sehr engagiert geleistet wurde.
Oberbürgermeister Jung: Können wir zur Abstimmung kommen? - Dann darf ich Sie um Ihr
Handzeichen
bitten.
Wer
stimmt
der
vorliegenden Vorlage zu? - Gegenstimmen? Enthaltungen?
Abstimmung: Fünf Enthaltungen, einige Gegenstimmen. Mit Mehrheit so beschlossen.
S e i t e | 48
18.8 1. Nachtrag zur Zweckvereinbarung zur
Übertragung der Aufgabenträgerschaft
für gebietsüberschreitende Buslinien
(VI-DS-02287-NF-01)
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
Wird das Wort gewünscht? - Das ist nicht der
Fall. Dann darf ich Sie um Ihr Handzeichen
bitten.
Wer
stimmt
dem
vorliegenden
Beschlussvorschlag zu? - Gegenstimmen? Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
18.9 „Baufeldfreimachung am Industriepark
Nord im Bereich GE 11 bis 12, tlws.
Durch Umverlegung einer 110-kV-Freileitungstrasse
als
Erdkabel
zur
Herstellung der Verkaufsfähigkeit“ (VIDS-02547)
Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit
Klare Vorvoten. - Wird das Wort gewünscht? Dann darf ich um Ihr Handzeichen bitten. Wer ist
gegen diesen Beschluss? - Wer enthält sich?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
18.10 Satzung über die Benutzung und die
Gebühren in Unterkünften für Wohnungsnotfälle
und
Asylbewerber
sowie
andere
ausländische
Flüchtlinge in Leipzig (VI-DS-02547)
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Wird das Wort gewünscht? - Frau Sejdi beginnt.
Stadträtin Cagalj Sejdi (Bündnis 90/Die Grünen): Die Vorlage zu dieser Satzung wurde im
Migrantenbeirat negativ votiert. Dies möchte ich
kurz begründen und in diesem Zusammenhang
drei Fragen aufwerfen, verbunden mit der Bitte
an Sie, dazu Stellung zu nehmen.
Mit Inkrafttreten dieser Satzung werden die Betroffenen, deren Asylverfahren abgeschlossen
ist, zahlungspflichtig und müssen monatlich 304
Euro pro Person für Unterkunft in einer
Asylbewerber-unterkunft bezahlen. Da die
betroffenen Personen mit Beendigung des
Asylverfahrens dem SGB II unterstehen,
bekommen sie Geld vom Jobcenter. Sie können
dort auch die Übernahme der Kosten für ihre
Unterkunft beantragen. Auf den ersten Blick also
völlig unstrittig und finanziell gesehen ein Vorteil
für die Stadt. Dennoch tun sich hier drei
gravierende Fragen auf, auf die im Migrantenbeirat keine zufriedenstellenden Antworten gegeben
werden konnten.
Frage 1. Was passiert, wenn die betroffenen Personen es nicht schaffen, wegen privater Pro-
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
bleme, Sprach- oder Kulturschwierigkeiten oder
einem Irrweg im Behördendschungel, den Antrag
zu stellen? Wird ihnen dann das Geld persönlich
in Rechnung gestellt? - Vertreter des Migrantenbeirats, die auch in der Beratung tätig sind,
haben aufgezeigt, dass es voraussichtlich zu
diesem Problem kommen kann, das, wie wir
hörten, auch andere Städte haben.
Frage 2. Schon bei einem Zwei-Personen-Haushalt liegen die Betroffenen mit 608 Euro weit
über den KdU. Ein Vier-Personen-Haushalt
würde mit 1.216 Euro pro Monat noch weiter
über den KdU liegen. Das bedeutet, dass eine
Familie, sobald sie diesen Antrag stellt, vom
Jobcenter aufgefordert wird, eine günstigere
Unterkunft
zu
finden,
und
ihr
dafür
höchstwahrscheinlich eine Frist von sechs
Monaten gesetzt wird - so wie es auch bei vielen
ALG-II-Beziehern der Fall ist. Wenn sie es nicht
schaffen, innerhalb dieser Frist eine kostengünstigere Wohnung zu finden, wird ihnen angedroht, dass sie die Mehrkosten selbst übernehmen müssen oder anderweitig sanktioniert werden. Wie wird damit umgegangen? Wie werden
die Betroffenen dabei unterstützt, in der entsprechenden Zeit eine kostengünstigere Wohnung zu
finden? Wie wir wahrscheinlich alle wissen, ist es
in Leipzig im Moment recht schwer, eine den
KdU entsprechende Wohnung zu finden, gerade
für größere Familien, noch schwerer für
ausländische Familien.
Frage 3. Was passiert, wenn Betroffene in der
Zeit eine Arbeitsstelle finden? Muss dann zum
Beispiel der Familienvater einer vierköpfigen
Familie die 1.216 Euro selbst bezahlen? Das
wäre ja ein Grund, sich keine Arbeit zu suchen,
um selbst für den Lebensunterhalt zu sorgen.
Wie sollen solche Familien unterstützt werden?
Oberbürgermeister Jung: Herr Zenker.
Stadtrat Zenker (SPD): Sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister! Werte Kolleginnen und
Kollegen Stadträte! Werte Gäste! Ich bin doch
etwas verwundert, dass wir jetzt über eine aus
meiner Sicht relativ unstrittige und wichtige
Vorlage für den kommunalen Haushalt intensiver
diskutieren müssen. Das ließen die Beratungen
und die Vorvoten in den Ausschüssen nicht
vermuten.
Ich will noch einmal die Sachlage darstellen. Für
die Flüchtlinge, die nach dem Asylbewerberleistungsgesetz untergebracht sind, erhalten wir
eine Pauschale, mit der wir alle anfallenden
Kosten bestreiten müssen. Ab dem Zeitpunkt der
Anerkennung fallen die Flüchtlinge in den
Rechtsbereich des SGB II.
S e i t e | 49
Kosten für Verpflegung etc. werden vom Bund
anstandslos übernommen; diese Gelder werden
den Flüchtlingen ausgezahlt. Bei der Übernahme
der KdU hat er sich zunächst schwergetan. Mitte
Juni hat der Bund aber zugestimmt, die KdU für
anerkannte Asylbewerber in den ersten drei
Jahren zu 100 Prozent zu übernehmen. Es wäre
also töricht, diese Vorlage hier heute
abzulehnen. Von denjenigen, die sie ablehnen,
erwarte
ich
dann
aber
auch
einen
Haushaltsantrag
mit
Darstellung
der
Mehrausgaben. Ich kann jetzt nicht die exakten
Zahlen nennen - vielleicht kann es Herr Bonew -,
aber es geht hier vermutlich um Millionenbeträge.
Ich habe die Pressemitteilung von „Menschen.
Würdig“ gelesen und finde es sehr bedauerlich,
dass quasi unterstellt wird, den Flüchtlingen
werde Geld weggenommen. Es wird niemandem
Geld weggenommen. Das ist ein Verwaltungsakt.
Anerkannten Flüchtlingen wird eine Unterkunft
zugewiesen; sie können sie sich nicht selbst aussuchen. Sie erhalten einen Bescheid, und mit
diesem Bescheid müssen sie die Übernahme der
Kosten der Unterkunft beantragen. Das läuft ähnlich wie beim SGB-II-Antrag; das ist kaum mehr
Aufwand.
Ein bisschen höre ich hier auch die Unterstellung
heraus, weil dies recht teuer ist, würde Stadtverwaltung oder Jobcenter Flüchtlinge auf die
Straße setzen und Obdachlosigkeit erzeugen.
Gerade auch mit Blick darauf, was die Stadt
Leipzig in diesem Bereich in den letzten Monaten
geleistet hat, dass sie es geschafft hat,
Obdachlosigkeit
unter
Flüchtlingen
zu
verhindern, dass sie viele Notmaßnahmen
ergriffen hat, die, wie wir alle wissen, schwierig,
kompliziert und teuer waren und sind, finde ich
den Unterton in der Pressemitteilung von
„Menschen.Würdig“ schon ziemlich schade. Ich
würde mich im Übrigen freuen, Herrn Kim
Schönberg einmal zu treffen und mich mit ihm
persönlich auszutauschen. - Vielen Dank.
Oberbürgermeister Jung: Herr Keller.
Stadtrat Keller (AfD): Der vorliegende Antrag
über die Benutzung und die Gebühren in Unterkünften für Wohnungsnotfälle und Asylbewerber
sowie andere ausländische Flüchtlinge in Leipzig
muss hier noch einmal genau unter die Lupe genommen werden. Leider war zur letzten Sitzung
im Migrantenbeirat kaum Gelegenheit, die Argumente ordentlich darzulegen. Es wurde gewartet,
bis genug Mitglieder anwesend waren, um Beschlussfähigkeit herzustellen. Dann wurde die
Diskussion mehrfach zeitlich begrenzt - nicht einmal Frau Kador-Probst kam lange genug zu
Wort -, weil einige Mitglieder eher gehen
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
mussten und die Beschlussfähigkeit dann nicht
mehr gegeben war. Beschlossen sollte dennoch
werden, obwohl noch nicht alle Argumente
ausgetauscht waren. Deshalb dieses eigenartige
Ergebnis beim Migrantenbeirat.
Doch nun zum Inhalt. Wohnungslose Menschen
in Leipzig zahlen je Nacht in einem
Obdachlosenheim bisher 5 Euro. Dies soll auch
so
bleiben.
Asylbewerber
hoffen,
eine
Aufenthaltsgenehmigung, also Bleiberecht, zu
erhalten. Bekommen sie nach Durchlauf durch
die Mühlen der Verwaltung dieses wichtige
Papier, so müssen sie sich beim Jobcenter um
Sozialhilfegelder und Unterkunft bemühen. Da
ihnen aber voraussichtlich nicht von einem Tag
auf den anderen Unterkünfte vermittelt werden
können, wären sie ab dem Tag, an dem sich ihr
Aufenthaltsstatus ändert, wohnungslos. Aber
auch in Obdachlosenheimen hat man derzeit
nicht so viele Plätze frei.
Hier will die Stadt Leipzig nun Abhilfe anbieten
mit der hier jetzt vorliegenden Beschlussvorlage.
Die Asylberechtigten mit Bleiberecht bekommen
ein halbes Jahr Zeit, um sich über das Jobcenter
oder auch über den freien Wohnungsmarkt eine
Bleibe zu suchen. Sie können also in der
Flüchtlingsunterkunft weiter wohnen, bis sie
etwas Neues gefunden haben oder bis das halbe
Jahr vorüber ist. Dafür müssen sie 10 Euro pro
Tag von dem Geld bezahlen, was sie ohnehin
vom Jobcenter für Unterkunft zur Verfügung
gestellt bekommen. Da für Familien mit
mehreren Personen in der Regel Unterkünfte
schneller gefunden und diese auch bevorzugt
vermittelt werden, ist diese Übergangslösung vor
allem für Einzelpersonen geeignet. Für
Mehrpersonenhaushalte müsste man sehen, ob
es Rabattmöglichkeiten gibt, die den Kosten der
Unterkunft angepasst sind; denn diese fehlen
hier in dieser Vorlage.
Die Stadtverwaltung wird spätestens 2017, wenn
die statistischen Zahlen für 2015 und Anfang
2016 bekannt sind, überprüfen, ob 10 Euro
gerechtfertigt sind oder ob diese Zahl angepasst
werden muss. Ist diese Summe zu hoch, wäre es
unerträglich für die Asylberechtigten, weil sie
nicht die volle Summe erstattet bekommen
würden und sie eventuell auch noch keine Arbeit
haben. Ist sie zu niedrig, fehlt der Anreiz, sich
eine bessere Bleibe für mehr Geld zu suchen.
Aus Sicht der AfD-Fraktion ist diese Vorlage ein
gelungener Versuch, Sozialfälle abzumildern und
eine beginnende Integration in die Wege zu
leiten. Wir werden dem Beschlussvorschlag
zustimmen.
Oberbürgermeister Jung: Frau Nagel.
S e i t e | 50
Stadträtin Nagel (DIE LINKE): Nur eine kurze
Anmerkung. Ich habe großes Verständnis für die
Vorlage an sich und will hier auf die erwähnte
Pressemitteilung zu sprechen kommen. Es ist
natürlich müßig, über eine Pressemitteilung, die
Dritte geschrieben haben, zu diskutieren. Aber
nach meinem Verständnis richtet sich die darin
erhobene Kritik darauf, dass faktisch ein
Druckmittel eingesetzt wird, dass Geflüchtete
jetzt
möglichst
schnell
aus
Gemeinschaftsunterkünften
ausziehen.
Ich
unterstelle der Verwaltung nicht, dass sie das
beabsichtigt. Wir haben heute schon kurz über
Wohnungspolitik gesprochen. Fakt ist: Es gibt
Wohnraummangel, und das ist, denke ich, das
Hauptproblem. In der Vorlage heißt es, dass dies
700 anerkannte Geflüchtete betrifft. Das ist keine
immens hohe Zahl. Unser Ziel - da sollten wir
uns einig sein - sollte daher sein, diese Menschen möglichst schnell in Wohnungen unterzubringen und sie auch beim Auszug aus den
bisherigen Unterkünften stärker zu unterstützen;
denn gerade dies fällt Menschen mit Migrationsund Fluchthintergrund aus verständlichen
Gründen besonders schwer.
Oberbürgermeister Jung: Frau Gehrt.
Stadträtin Gehrt (DIE LINKE): Herr Zenker, ich
finde es auch schade, dass Sie an der letzten
Sitzung des MB nicht teilgenommen und daher
auch die Ausführungen dort nicht gehört haben.
Die Bedenken, die hier von Frau Sejdi
vorgetragen wurden, sind durchaus berechtigt.
Auf der einen Seite wird gesagt: Es geht um
Wohnungsnotfälle, und es soll Obdachlosigkeit
verhindert werden; das ist schwierig, weil nicht
genügend billiger Wohnraum vorhanden ist. Auf
der anderen Seite wird gesagt: Das ist für einen
Zwei- oder Mehrpersonenhaushalt zu teuer; die
Leute sollen sich schnellstmöglich eine billigere
Wohnung suchen. Aber: Wo sollen sie sie denn
suchen, wenn es nicht genügend billigen, KdUfähigen Wohnraum gibt? Deswegen sind die hier
vorgetragenen Bedenken berechtigt.
Oberbürgermeister Jung: Ich habe noch Wortmeldungen von Herrn Zenker und Herrn Morlok,
anschließend Herr Fabian zum Grundsätzlichen.
Stadtrat Zenker (SPD): Es kommt ja im Stadtrat
leider häufiger vor, dass gegenseitig Vorwürfe erhoben werden, dass der eine oder die andere bei
einer Sitzung nicht dabei war. Dazu will ich an
dieser Stelle ganz klar sagen: Ja, ich habe auch
noch ein Privatleben. Meine Tochter hatte ihren
letzten Kindergartentag, und ich finde es
durchaus gerechtfertigt, wenn man aus einem
solchen Grund bei einer Sitzung auch mal fehlt. Tut mir leid, wenn ich hier so deutlich werden
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
muss. Aber Ihr Unterton eben ließ vermuten, ich
hätte keine Lust gehabt, daran teilzunehmen.
Ich bin froh, dass inzwischen alle erkannt haben:
Das eigentliche Problem ist, dass wir zu wenig
sozialen Wohnungsbau haben. De facto können
wir momentan nur ganz wenige Personen,
unabhängig davon, ob es deutsche KdUAnspruchsberechtigte oder Flüchtlinge sind, in
eigenem Wohnraum unterbringen. Hier müssen
wir ansetzen. Ich hoffe auch, dass das
Programm
des
Landes
entsprechend
ausgestaltet ist und die Stadtverwaltung dann
zügig reagiert. Nur damit wird es uns gelingen,
tatsächlich Abhilfe zu schaffen.
Oberbürgermeister Jung: Herr Morlok.
Stadtrat Morlok (fraktionslos): Herr Oberbürgermeister! Ich habe diese Vorlage von der Intention
her so verstanden - bitte korrigieren Sie mich,
wenn ich es falsch verstanden habe -, dass es
letztendlich darum geht, die Mitfinanzierung des
Bundes bei den Kosten der Unterkunft in Anspruch zu nehmen. Ohne eine Beschlussfassung
heute würden wir auf diesen Kosten sitzen bleiben. Wenn wir das so beschließen, übernimmt
der Bund die Kosten der Unterkunft. So habe ich
es verstanden. Wenn dem so ist, bitte ich Sie,
das zu bestätigen. Ich denke, dass wir uns
darüber einig sind - vielleicht kann Herr
Professor Fabian dazu noch etwas sagen -, dass
es ausdrücklich nicht darum geht, von den
betroffenen Personen Gelder zu kassieren, die
durch die KdU nicht abgedeckt sind. Ich glaube,
ein solches Signal, eine solche Aussage,
vielleicht auch zu Protokoll, wäre wichtig, um das
Anliegen dieser Vorlage noch einmal zu
verdeutlichen.
Oberbürgermeister Jung: Bevor ich Herrn Fabian bitte, das richtigzustellen, will ich auch noch
einen Satz dazu sagen. Es war ein Durchbruch
bei den Verhandlungen zwischen Bund und Ländern, als die Bundesregierung akzeptiert hat,
dass die flüchtlingsbedingten Aufgaben vor Ort,
von den Kommunen geleistet werden. Es wurde
vereinbart, dass der Bund für drei Jahre die Kosten der Unterkunft für anerkannte geflüchtete
Menschen zu 100 Prozent übernimmt. Es ist geradezu absurd, zu unterstellen, wir würden
diesen Menschen Geld wegnehmen. Im
Gegenteil: Wir wollen vernünftig ausfinanzieren,
wie
sie
zurzeit
untergebracht
sind,
zugegebenermaßen
in
Gemeinschaftsunterkünften; das ist wohl wahr.
Herr Fabian, bitte.
S e i t e | 51
Bürgermeister Prof. Dr. Fabian: Ich versuche,
es kurz zu machen. Vorweg noch eine
Bemerkung aus meiner Perspektive als
Sozialdezernent und Vertreter der Stadt Leipzig.
Ich denke, dass wir alle, der Stadtrat und die
Stadtverwaltung, für uns in Anspruch nehmen
können, alles Erdenkliche zu tun, um
Geflüchtete, die nach Leipzig kommen, vielfältig
zu unterstützen. Ich finde es schon irritierend,
wenn der Verwaltung unterstellt wird, Flüchtlingen etwas Böses zu wollen, wie es nach
meiner Wahrnehmung teilweise
in
den
Wortbeiträgen zur Sprache kam. Grundsätzlich
halte ich es für eine große Errungenschaft, dass
in Deutschland anerkannte Flüchtlinge sofort, ab
dem ersten Tag Leistungen nach dem
Sozialgesetzbuch II bekommen können, wie
jeder Deutsche auch.
Die Gemeinschaftsunterkünfte sind eingerichtet
für Menschen, die Anspruch auf Leistungen nach
dem Asylbewerberleistungsgesetz haben. In dem
Moment, wenn das nicht mehr der Fall ist und sie
Anspruch auf Leistungen nach dem SGB II
haben, müssten sie eigentlich dort sofort
ausziehen. Nach meiner Kenntnis ist das in
anderen Gebietskörperschaften tatsächlich der
Fall.
Dort
müssen
sie
die
Gemeinschaftsunterkünfte verlassen und werden
möglicherweise erst einmal wohnungslos. Das ist
für mich eine schwer erträgliche Vorstellung.
Deswegen verbleiben diejenigen, die in den
Rechtskreis SGB II wechseln, solange sie noch
keine eigene Wohnung haben, in unseren Gemeinschaftsunterkünften.
Es wird hier immer wieder angemahnt, dass wir
unsere finanziellen Planungen, die Ausgaben,
Einnahmen und Zuschüsse transparent machen
müssen. Daher will ich es hier noch einmal deutlich machen: Für die Personen, die Anspruch auf
Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II
haben, bekommen wir keinen Cent aus der
Asylpauschale. Das heißt: Die Stadt Leipzig
müsste die Kosten zu 100 Prozent übernehmen.
Deswegen sind wir aus meiner Sicht verpflichtet ich vermute, Herr Hilschenz wird jetzt nicken -,
entsprechende Einnahmen zu generieren, aber
nicht von den Flüchtlingen, wie in letzter Zeit
kolportiert worden ist. Die Flüchtlinge selbst
zahlen keinen einzigen Cent. Sie zahlen auch
keinen Cent aus den Leistungen, die sie aus
dem Arbeitslosengeld II für sich beanspruchen.
Vielmehr bekommen sie analog zu KdU einen
Gebührenbescheid vom Sozialamt. Diesen
Gebührenbescheid müssen sie ihrem Antrag
beim Jobcenter beifügen, wie andere ihren
Mietvertrag. Sie bekommen erst einmal für sechs
Monate vom Jobcenter diese Gebühren
vollständig erstattet. Sollten sie nach sechs Monaten noch nicht ausgezogen sein, wird, wie bei
anderen auch, geprüft, ob sie sich bemüht
haben, eigenen Wohnraum zu finden, ob
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
entsprechender Wohnraum zur Verfügung steht,
ob ein Umzug zumutbar ist. Wenn all dies nicht
der Fall ist, wird das Jobcenter wahrscheinlich
weiterzahlen.
Insofern sehe ich hier überhaupt keine Belastung
für die Flüchtlinge. Sie müssen sowieso einen
Antrag beim Jobcenter stellen, um Leistungen
zum Lebensunterhalt zu erhalten, unabhängig
davon ob sie an das Sozialamt Gebühren für das
Wohnen in einer Gemeinschaftsunterkunft
zahlen müssen oder nicht; sonst hätten sie ja
keinen einzigen Cent für ihren eigenen
Lebensunterhalt.
Bis vor kurzem wäre es so gewesen, wie von
Herrn Morlok angedeutet: Die Stadt hätte die
KdU zum Großteil selber tragen müssen. Der
Bundesanteil für KdU beträgt 34,5 Prozent. Seit
wenigen Tagen wissen wir, dass uns für diesen
Personenkreis nicht nur 34,5 Prozent erstattet
werden, wie bei allen anderen SGB-IILeistungsempfängern, sondern dass die Kosten
für Unterkunft für anerkannte Geflüchtete zu
100 Prozent erstattet werden. Das setzt voraus,
dass das Jobcenter die entsprechenden
Statistiken führt und weiß, wer aus dem
Asylbewerberleistungsgesetz in das SGB II
gewechselt ist. Ähnlich wie beim Bildungs- und
Teilhabepaket wird es voraussichtlich eine
Spitzabrechnung geben. Die Bundesbeteiligung
bei BuT wurde ja auch angehoben und danach
geprüft, in welchem Umfang die Mittel abgerufen
wurden.
Dementsprechend
wird
die
Bundesbeteiligung entweder weiter erhöht oder
abgesenkt.
Dieser
Mechanismus
wird
wahrscheinlich auch hier greifen.
Ich möchte noch einmal ganz deutlich sagen,
auch damit kein falscher Zungenschlag in die
Debatte hier kommt: Die Flüchtlinge werden
überhaupt nicht zur Kasse gebeten, sondern sie
werden lediglich aufgefordert, den Gebührenbescheid mit ihrem Antrag auf Grundleistungen
nach dem SGB II beim Jobcenter einzureichen,
damit die Kosten der Unterkunft - in diesem Fall:
die Gebühren - übernommen werden. In der Regel wird es so sein - ich gehe davon aus, dass
die meisten Geflüchteten diesem Verfahren
zustimmen werden -, dass das Jobcenter das
Geld dann direkt an das Sozialamt überweist.
Oberbürgermeister Jung: Ich habe noch eine
Wortmeldung von Herrn Böhm.
Stadtrat Böhm (fraktionslos): Herr Fabian, warten Sie bitte kurz! Ich habe noch eine Frage an
Sie. - Die Stadt Leipzig hatte ja ein Vorvermietungsrecht von Wohnungen für Flüchtlinge
ausgelobt. Meine Frage in dem Zusammenhang
ist: Wie viele Wohnungen hat die Stadt Leipzig
S e i t e | 52
jetzt auf Tasche, um Wohnungen zur Verfügung
stellen zu können?
Bürgermeister Prof. Dr. Fabian: Wenn ich mich
recht erinnere, liegt die Zahl im unteren dreistelligen Bereich. Aber das sind ja nicht die einzigen
Wohnungen, auf die wir zurückgreifen können.
Das Sozialamt mietet heute schon Gewährleistungswohnungen an, insbesondere bei der LWB,
aber auch bei privaten Vermietern. Wir unterstützen die Geflüchteten bei der Suche nach
eigenem Wohnraum auf vielfältige Weise. Das
Sozialamt macht es. Viele freiwillig Engagierte
tun es. Im Rahmen des Patenschaftsprogramms,
in dem sich viele engagieren, werden
Geflüchtete von Familien, die eine Patenschaft
übernommen haben, bei der Wohnungssuche
unterstützt. Es ist unser aller Ziel, dass die
Geflüchteten so schnell wie möglich die
Gemeinschaftsunterkünfte
verlassen
und
eigenen Wohnraum beziehen können. Noch
einmal: In der Übergangsphase müssen wir
diese Gebühren erheben.
Oberbürgermeister Jung: Das gibt mir
Gelegenheit, auch Folgendes noch einmal
richtigzustellen. Jeder Mensch, gleichgültig wo er
geboren ist und wo er herkommt, hat in dem
Moment, wo er von Wohnungslosigkeit und
Obdachlosigkeit betroffen ist, die Chance auf
Hilfe, geeigneten Wohnraum zu finden. Genau
deswegen
halten
wir
Gewährleistungswohnungen vor. Das hat nichts mit geflüchtet oder nicht geflüchtet zu tun, sondern das
hat mit der Obdachlosigkeit von Betroffenen zu
tun. Die Behauptung, wir würden uns nur um Geflüchtete kümmern, nicht aber um die sogenannten Hiergeborenen, die von Obdachlosigkeit betroffen sind, ist totaler Unsinn. Menschen, die
von Obdachlosigkeit betroffen sind, werden
gleichbehandelt.
Können wir abstimmen? - Wir müssen die Stimmen auszählen, da es sich hier um eine Satzung
handelt. Ich darf um Ihr Handzeichen bitten. Wer
stimmt der vorliegenden Satzung über die Benutzung und die Gebühren in Unterkünften zu? Wer stimmt dagegen? - Enthaltungen?
Abstimmung: 62 dafür, keiner dagegen, 4 Enthaltungen. So beschlossen.
18.11 Einrichtung einer Oberschule am
Standort
Ratzelstraße
26
entsprechend
§ 24
Sächsisches
Schulgesetz
und
überplanmäßige
Aufwendungen / Auszahlungen gemäß
§ 79 (1) SächsGemO im Haushaltsjahr
2016 (VI-DS-02432)
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales,
Gesundheit und Schule
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Klare Vorvoten. - Wird das Wort gewünscht? Ich darf Sie um Ihr Handzeichen bitten. Wer ist
gegen diesen Beschluss? - Wer enthält sich?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
18.12 1. Änderung zum Baubeschluss Einrichtung Gymnasium Gorkistraße 15
und
25:
Gesamtsanierung
der
Gebäude RBV 1866/13 vom 11.12.2013
infolge Kostenfortschreibung und
Bestätigung einer überplanmäßigen
Auszahlung nach § 79 (1) SächsGemO
und
einer
außerplanmäßigen
Verpflichtungsermächtigung nach § 81
(5) SächsGemO (VI-DS-02532)
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales,
Gesundheit und Schule
18.12.1 dazu ÄA (VI-DS-02532-ÄA-01)
Einreicher: CDU-Fraktion
Klare Vorvoten. - Wird das Wort gewünscht? Von Herrn Albrecht und Herrn Morlok.
Stadtrat Albrecht (CDU): Sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen und
Herren! Liebe Gäste! Sie erwarten gegebenenfalls zu Recht, dass ich mich jetzt über die Mehrkosten beim Bauvorhaben Gorkistraße empöre.
Ich habe mich dazu entschieden, einen anderen
Weg zu beschreiten; denn Autorität ist die Fähigkeit, den anderen aufzuwerten.
Man stelle sich vor, die Verwaltung hätte auf die
Stadträte gehört, die die Mehrkosten zum Punkt
Holzschutzgutachten schon lange vor Baubeginn
angesprochen hatten, weil eine Freie Schule dieses Gebäude kaufen wollte und das Gutachten
vorlag. Die Verwaltung hätte reagieren können,
und wir hätten jetzt nicht den ganzen Ärger auf
dem Tisch. Aber nein, jetzt haben wir mit einer
Vorlage zu tun, die 2 Millionen Euro Mehrkosten
auflistet und Einsparungen vorschlägt - in
Summe
insgesamt
1,4
Millionen
Euro
Mehrkosten, die wir jetzt beschließen müssen.
Schade! Peinlich!
Der zweite Grund für die Mehrkosten ist der Bauverzug, ein weiterer Motivationsschub für all diejenigen, die am Bau beteiligt gewesen wären,
hätte man keinen Bauverzug gehabt. Die Baugenehmigung für die Brücke hat gefehlt.
Ich würde hier jetzt gern stehen und Sie, Frau
Dubrau, loben. Ich hätte Ihnen gerne gedankt für
die schnelle und kostengenaue Inbetriebnahme
der Schule. Auch Professor Fabian hätte sich
diesem Lob sicher angeschlossen. Und der Ruf
der Stadt Leipzig hätte nicht gelitten. - Meine
Damen und Herren, Autorität ist die Fähigkeit,
den anderen aufzuwerten.
S e i t e | 53
Wir als CDU-Fraktion wünschen uns, dass wir
zukünftig
wieder
öfter
positiv
über
Baumaßnahmen und Verwaltung sprechen
können. Es braucht hier eines klaren Signals in
die Verwaltung hinein: So kann es nicht
weitergehen! Wir brauchen hier personelle
Konsequenzen.
Deswegen
unser
Änderungsantrag. Nur mit der Annahme dieses
Antrags können wir dem zustimmen. Wenn nicht,
werden wir uns enthalten. - Danke.
Oberbürgermeister Jung: Herr Morlok.
Stadtrat Morlok (fraktionslos): Herr Oberbürgermeister! Bevor ich mich gegebenenfalls inhaltlich
zur Vorlage äußere, habe ich zunächst eine
Frage. Es ist bereits angesprochen worden, dass
wir auf der einen Seite eine Kostenerhöhung von
knapp 2 Millionen Euro und auf der anderen
Seite bei der technischen Gebäudeausrüstung
eine Einsparung von 600.000 Euro haben.
Angesichts von insgesamt 4 Millionen Euro TGA
erscheint die Einsparsumme relativ hoch. Meine
Frage ist daher: Handelt es sich tatsächlich um
Einsparungen? Ist also das, was man
ursprünglich für 4 Millionen Euro haben wollte,
600.000 Euro günstiger geworden, oder hat man
angesichts
der
Kostenerhöhungen
im
Baubereich Einsparungen im Bereich der TGA
vorgenommen und baut jetzt nicht das ein, was
man ursprünglich hat haben wollen?
Oberbürgermeister Jung: Frau Dubrau.
Bürgermeisterin Dubrau: Sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister! Meine Damen und Herren!
Bevor ich auf Ihren Änderungsantrag zu
sprechen komme, will ich auf Ihren Vorwurf
eingehen, die Verwaltung hätte nicht auf Sie, die
Stadträte, gehört. - Die Verwaltung hat auf Sie
gehört. Die Verwaltung hat schon in der
Anfangsphase, also noch vor Beginn des
Planungsprozesses, Holzschutzgutachten für
alle drei Bestandsgebäude beauftragt, weil die
bis dahin vorliegenden nicht vollständig waren,
und sie hat die Ergebnisse dieser Gutachten
natürlich in die Planungen miteinbezogen. Wenn
man Baumaßnahmen in einem Altbau vorhat,
gerade in einem Altbau aus der Gründerzeit oder
älter, muss man fast immer damit rechnen, dass
Holzbauteile von Schädlingen oder Schwamm
befallen sind. Die Erkenntnisse aus den
Holzgutachten werden üblicherweise in die
Planungen eingearbeitet. Das ist auch hier passiert.
Es gibt aber noch etwas,
jedem privaten Bauherrn
10 Prozent der Kosten in
dass auch etliche Städte
was üblicherweise von
gemacht wird: Er hält
Reserve vor. Ich weiß,
es so handhaben, bei
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Baumaßnahmen immer eine Reserve von 10
Prozent der Kosten einzurechnen. Wir haben
nach gemeinsamer Diskussion entschieden, das
nicht so zu machen. Nun können Sie fragen,
warum wir das nicht gemacht haben. Ich habe
das schon gestern im Bauausschuss erläutert.
Würden wir immer eine Reserve von 10 Prozent
der Kosten vorhalten, könnten wir in Summe
weniger Maßnahmen durchführen. Auch wenn
heutzutage
Kostenerhöhungen
bei
Baumaßnahmen fast schon üblich sind, bleiben
wir bei einem Großteil der Baumaßnahmen
dennoch innerhalb des Budgets, manchmal
sogar darunter. In der Summe würde es zu
größeren Konflikten führen, wenn wir immer
diese Reserve vorhielten. Im konkreten Fall heißt
das: Hätten wir eine Reserve von 10 Prozent der
Kosten eingerechnet, wären wir selbst durch die
jetzige
Kostenerhöhung
mit
8,7 Prozent
innerhalb des Budgets geblieben.
Sie hatten eben auch behauptet, die
Bauverzögerung hätte sich durch die fehlende
Baugenehmigung der Brücke ergeben. Das ist
nicht der Grund für diese Bauverzögerung. Es
gibt diverse Gründe für die Verzögerung, die zum
Teil auch mit der Brücke zu tun haben. Ich darf
Sie an den langen Diskussionsprozess erinnern,
den wir hier über die Umsetzung dieser
Baumaßnahme geführt haben: Übergang
ebenerdig, eine entsprechende Vereinbarung mit
der Kirche, Nutzung eventuell nur zu
entsprechenden
Zeiten,
eine
zusätzliche
Schranke, die sich im Eingangsbereich befindet,
ein zurückversetzter Eingang auf dem Friedhof.
Der Vertrag zwischen der Kirche und der Stadt
musste unterschrieben werden, um die Überbauung zu sichern; denn eine Brücke ist eine
Überbauung und bedarf, wenn sie über ein anderes Privatgrundstück geht, immer auch einer
Baulasteintragung oder eines wie auch immer
gearteten Vertrages. Dieses Verfahren war nicht
einfach. Ich weiß nicht mehr, wie viele Termine
ich auch selber an meinem Tisch geführt habe,
um diesen Vertrag schließen zu können und
parallel dazu die Diskussion hier in diesem
Hause zu dem Beschluss zu bringen: Ja, die
Brücke ist das, was an dieser Stelle gebaut wird.
Es gibt noch andere Gründe für die Bauverzögerung. Einer der schwerwiegendsten war, dass
immer nur zu bestimmten Zeiten gebaut werden
konnte. Das hat man sich vielleicht am Anfang
etwas einfacher vorgestellt. Aber es war so, dass
immer dann, wenn Trauerfeiern abgehalten wurden plus Zeit davor plus Zeit danach, sämtliche
Bauarbeiten in diesem Bereich aufgrund der
Lärmbelästigung unterlassen werden mussten.
Wenn man diese Zeiten im Nachhinein zusammenrechnet, kommen Monate dabei heraus. Das
ist sehr bedauerlich, aber man muss natürlich
Rücksicht nehmen. Ich denke, es ist auch in
Ihrem Sinne, dass die Bedürfnisse, die die
S e i t e | 54
Besucher eines Friedhofs und die Teilnehmer an
Trauerfeiern haben, höher gestellt werden als die
zeitgerechte Umsetzung einer Baumaßnahme. So weit zu den entscheidenden Gründen für die
Bauverzögerung.
Die Aussage in Ihrem Änderungsantrag, dass es
sich um eine bewusste Täuschung des
Stadtrates handelt, wird von mir zurückgewiesen,
weil dies nicht den Tatsachen entspricht. Ich
kann diesen Vorwurf schon deshalb nicht
annehmen, weil die Kollegen sehr intensiv an
dieser Baumaßnahme arbeiten und trotz der
schwierigen Bedingungen versuchen, eine gut
funktionierende Schule zu übergeben, wenn
auch mit einem halben Jahr Verzögerung bei
Gesamtübergabe des Bauwerks. - Danke schön.
Oberbürgermeister Jung: Herr Schlegel, dann
Herr Albrecht.
Stadtrat
Schlegel
(DIE
LINKE):
Herr
Oberbürgermeister! Meine sehr verehrten
Damen und Herren! Ich kann diese Diskussion
überhaupt nicht nachvollziehen. All diese
Probleme waren von vornherein bekannt. Wir
haben doch hier gestritten wie die Kesselflicker:
Wollen wir diesen Standort sanieren? Wollen wir,
dass danach ein Gymnasium dort einzieht, oder
wollen wir dort ein Berufsschulzentrum mit drei
separaten Gebäudeteilen? Das wäre ja auch
möglich gewesen. Wir wussten, dass der
Friedhof da ist; denn der existiert länger als alle,
die hier in diesem Saal versammelt sind. Wir
wussten doch, auf welches Abenteuer wir uns
einlassen.
Wir haben möglicherweise selbst eine Aktie daran, weil wir hier entschieden haben: Wir wollen
diese Brücke. Wir wollen ein Ende mit Schrecken
und nicht ein Schrecken ohne Ende. Wir wollten
uns nicht auf eine irgendeine halbseidene
Lösung einlassen, die Extraeinbauten und ein
neues Zeitregime vorsah. Wir haben klar gesagt:
Wir wollen ein in sich funktionierendes Gebäude
haben.
Es ist nun einmal eine Tatsache, dass man bei
der Sanierung von so alten Gebäuden nicht vor
Überraschungen gefeit ist. Ich habe in meinem
Berufsleben auch mit solchen Bauten zu tun
gehabt, glücklicherweise aber mehr mit
Neubauten, wo es den Großteil dieser Probleme
nicht gibt.
Oberbürgermeister Jung: Herr Albrecht.
Stadtrat Albrecht (CDU): Frau Dubrau, ist es
richtig, dass es für die Brücke noch keine Baugenehmigung gab, als die Vergaben stattgefunden
haben?
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Oberbürgermeister Jung: Jetzt Herr Morlok,
bitte.
Stadtrat Morlok (fraktionslos): Herr Oberbürgermeister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich
hatte mich gerade vom Saalmikrofon aus zu
Wort gemeldet und eine konkrete Frage zu der
hier vorliegenden Vorlage gestellt, nämlich wie
sich der Rückgang der TGA um 600.000 Euro
von 4,1 Millionen auf 3,5 Millionen Euro erklärt.
Wenn ich hier als Stadtrat in einer
Stadtratssitzung eine ganz sachliche Frage
stelle, habe ich, denke ich, auch einen Anspruch
darauf, dass mir diese Frage beantwortet wird. Vielen Dank.
Oberbürgermeister Jung: Frau Dubrau.
Bürgermeisterin Dubrau: Ich möchte mich entschuldigen; das habe ich eben vergessen. - Ich
kann Ihnen diese Frage nicht sofort beantworten.
Wir werden die Antwort schriftlich nachreichen.
Sollten Sie damit nicht einverstanden sein,
müsste ich jetzt mit dem zuständigen Bauleiter
telefonieren und ihn um Auskunft bitten.
Zu den anderen Fragen. Sämtliche Holzschutzgutachten und auch alle anderen Unterlagen
können Sie gern in unserem Amt einsehen und
überprüfen, ob das, was ich hier dargestellt
habe, richtig ist.
Zum Thema Brücke. Für die Brücke gab es ursprünglich eine Ablehnung des Landesamtes für
Denkmalpflege, zu dem Sie sicherlich die besten
Beziehungen haben; das Landesamt ist ja in der
Hand Ihrer Partei. Erst nach vehementem Einspruch vonseiten der Stadt, der Verwaltung und
der Politik - ich kann mich erinnern, dass Herr
Schlegel damals intensiv interveniert hat - ist es
gelungen, letztendlich doch eine Genehmigung
dafür zu bekommen. Diese Verzögerung lag also
nicht an der Stadtverwaltung.
Bevor das endgültige Papier vorlag, haben wir
alle Baumaßnahmen für diesen Teil so weit wie
möglich vorbereitet. Es kann auch schon
Ausschreibungen gegeben haben - das müsste
ich im Detail nachprüfen -; aber eine Vergabe der
Leistungen ist erst zu dem Zeitpunkt erfolgt, als
die Genehmigung vorlag. Es ist durchaus üblich,
Baumaßnahmen vorzubereiten; die endgültige
Vergabe erfolgt aber immer erst zu dem
Zeitpunkt, wenn die Baugenehmigung für den
entsprechenden Teil vorliegt. - Mit den
Baumaßnahmen ringsherum hatten wir natürlich
auch schon begonnen.
Oberbürgermeister Jung: Ich habe jetzt Wortmeldungen von Herrn Morlok, Herrn Haas und
Herrn Albrecht.
S e i t e | 55
Stadtrat Morlok (fraktionslos): Herr Oberbürgermeister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es ist
durchaus möglich, dass man zu bestimmten
Punkten Informationen nachreichen kann. Bei
diesem Punkt halte ich das aber für nicht angemessen. Ich hatte schon darauf hingewiesen,
dass 600.000 Euro TGA-Einsparungen bei 4,1
Millionen Euro Gesamtvolumen sehr, sehr viel
sind. Ich frage Sie jetzt alle hier im Saal:
Glauben Sie tatsächlich, dass im Rahmen der
Ausschreibung der Leistungen mit einem
Volumen von insgesamt 4,1 Millionen Euro diese
einfach mal so um 600.000 Euro günstiger
geworden sind? Ich habe da meine - - Darf ich
bitte zu Ende ausführen? Sie wissen doch gar
nicht, worauf ich hinauswill.
Entschuldigen Sie bitte, ich habe hier als Stadtrat
der Verwaltung eine sachliche Frage zu dieser
Vorlage gestellt. Die Verwaltung war nicht in der
Lage, diese Frage - es geht hier um 600.000
Euro - zu beantworten. Das ist der erste Punkt:
Ich habe eine Frage gestellt, und die Verwaltung
konnte nicht sachgerecht antworten. Was bleibt
mir denn anderes übrig, wenn eine Antwort nicht
gegeben werden kann, als über mögliche
Gründe zu spekulieren? Die Spekulation wäre
überhaupt nicht notwendig, wenn ich eine klare
und deutliche Antwort von der Verwaltung
bekommen hätte.
Solange wir nicht ausschließen können - Frau
Dubrau, Sie können es zu diesem Zeitpunkt nicht
ausschließen -, dass tatsächlich an der TGA gespart worden ist, um die Kostenerhöhung nicht
so hoch ausfallen zu lassen, bin ich der
Auffassung - Herr Oberbürgermeister, ich kann
Ihnen das nur empfehlen -, diese Vorlage heute
nicht zu beschließen.
Wir bauen hier eine Schule. Ich glaube, es ist
keine gute Idee, wenn wir aufgrund von Kostensteigerungen in anderen Bereichen, so bedauerlich sie auch sein mögen, an der technischen
Gebäudeausstattung sparen, nur damit es insgesamt nicht so teuer erscheint. Eine Schule baut
man nicht nur für einen Zeitraum von fünf
Jahren, sondern für zehn, zwanzig Jahre. Wir
sollten uns sicher sein, dass wir hier nicht aus
vermeintlich gutem Handeln der Verwaltung, die
Kosten nicht überschießen zu lassen, an der
Ausstattung sparen, was wir im Nachhinein
bereuen könnten. Deswegen meine Anregung,
diese Vorlage, wenn es zeitlich irgendwie geht,
noch einmal zu schieben, dies zu prüfen und
dann, wenn eine Antwort vorliegt, sachgerecht zu
entscheiden.
Oberbürgermeister Jung: Herr Haas, dann
Herr Albrecht und anschließend noch einmal
Frau Dubrau.
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
S e i t e | 56
Stadtrat Haas (CDU): Ich mache es kurz. Frau
Dubrau, wir alle haben eben vernommen, dass
das Landesamt für Denkmalpflege in der Hand
unserer Partei ist. Genau das habe ich gerade
gehört. 1989 sind Gott sei Dank die Menschen
auf die Straße gegangen und haben dafür
demonstriert, dass Ämter nicht mehr in der Hand
einer Partei sind. Ich würde Sie gern bitten, mir
und meiner Fraktion zu sagen, was Sie konkret
mit dieser Aussage meinen.
Gorkistraße zu finden. In der Tat waren wir der
Meinung, dass eine Brücke schulischerseits zum
Funktionieren der pädagogischen Arbeit vor Ort
nicht
nötig
ist.
Nur
aufgrund
der
landesbehördlichen Auflagen sind wir in die
Situation gekommen, diese Mehrkosten für die
Brücke einzuplanen, um es einmal deutlich zu
sagen. Ich finde, es ist geradezu die Pflicht einer
Beigeordneten für Stadtentwicklung und Bau,
alles zu tun, um Mehrkosten abzuwenden, und
das hat sie getan. - Das ist Punkt eins.
Oberbürgermeister Jung: Kolleginnen und Kollegen, ich bitte um Ruhe. - Jetzt Herr Albrecht.
Punkt zwei. Allen in diesem Raum war bewusst ich betone: allen; da hat Herr Schlegel völlig
recht -, dass wir mit diesem Schulgebäude eine
Risikofinanzierung in Kauf nehmen, weil
aufgrund des Zustands des Gebäudes durchaus
mit Unwägbarkeiten zu rechnen war. - Nur so
viel.
Stadtrat Albrecht (CDU): Ich möchte noch einmal eine Sachfrage zum Vergabeverfahren stellen. Vergaben zum Bereich Fassaden haben wir
im Vergabeausschuss nicht vorgenommen, weil
keine Baugenehmigung vorlag. An der Stelle haben Sie recht, Frau Dubrau. Es hat keine Vergaben gegeben, weil wir das gestoppt haben.
Hätten wir das nicht getan, wären Vergaben für
den Bereich Fassaden erfolgt, bei denen auch
die Brücke eine Rolle gespielt hätte. Stellen Sie
sich nur einmal vor, was wäre, wenn ein Privater
ohne Baugenehmigung anfangen würde, zu
bauen. - Das ist für mich nicht hinnehmbar.
Oberbürgermeister Jung: Frau Dubrau, bitte.
Bürgermeisterin Dubrau: Erstens. Ich habe inzwischen mit Herrn Krell telefoniert. Er hat mir
versichert, dass die Einsparungen in Höhe von
600.000 Euro nichts damit zu tun haben, dass
auf die Ausrüstung mit bestimmter Technik
verzichtet wird. Es sind Einsparungen aus der
Gesamtmaßnahme.
Zweitens. Es lag eine Baugenehmigung für das
Gebäude vor, außer für den Teil der Brücke. Alle
Baumaßnahmen ringsherum haben stattgefunden, logischerweise auch Maßnahmen im
Bereich der Fassade. Alles, was gemacht
werden konnte, wurde gemacht, außer der
mögliche Anschluss an diese Brücke, falls die
Brücke nicht genehmigt wird. Dieser Teil eines
möglichen Ausgangs ist zurückgestellt worden.
Es ist mit den Baufirmen auch von Anfang an so
verhandelt worden, dass keine Maßnahmen
durchgeführt werden, die uns möglicherweise
hinterher behindern könnten. Diese Maßnahme
wurde erst durchgeführt, nachdem klar war, dass
die Brücke tatsächlich gebaut wird.
Oberbürgermeister Jung: Ich möchte noch
einige Sätze anfügen. Ich finde es nahezu unfair,
gerade auch mit den Fragen zu dieser Brücke,
die Kollegin hier in den Senkel zu stellen. Frau
Dubrau
hat
alles
versucht,
um
eine
wirtschaftliche Lösung für die Schule an der
Ich finde schon, dass die Unterstellung, Herr Albrecht, hier sei bewusst getäuscht worden, vom
Tisch gehört. Sie können sicher sein, dass ich
der Frage nachgehe, und die Kollegin hat eben
deutlich gesagt, was sie davon hält.
Herr Schlegel.
Stadtrat
Schlegel
(DIE
LINKE):
Herr
Oberbürgermeister! Meine sehr verehrten
Damen und Herren! In unserem Regieplan steht
nicht, dass ich etwas dazu sage; aber es ist
zwingend, dass ich noch ein paar Bemerkungen
dazu mache. - Es ist tatsächlich so - das kann
gerne nachgeprüft werden -, dass wir Vergaben
ausgesetzt haben, weil sich die Verhandlungen
um die Brücke hingezogen haben. Wenn ich es
richtig in Erinnerung habe, haben wir die Brücke
erst dann bezuschlagt, als uns telefonisch
mitgeteilt wurde, dass die Genehmigung erteilt
worden ist. Es hat dann noch einmal einige
Wochen gedauert, bis uns vonseiten der
Verwaltung
die
Kopie
der
schriftlichen
Baugenehmigung vorgelegt wurde. Aber ich
sage einmal: Es gibt auch andere, die schwarz
bauen und damit Gefahr laufen, es rückbauen zu
müssen.
Was die TGA-Leistungen angeht - wir haben es
jetzt noch einmal überschlagen -: Es sind 15 Prozent Kostenabweichung. Da muss ich ins
Verhältnis setzen: Das ist ein Auftrag mit einem
Gesamtvolumen von 4 Millionen Euro. Gerade
bei der technischen Gebäudeausrüstung - dazu
zählen Lüftung und vieles andere dazu - wirken
sich die Massen an benötigtem Material
entsprechend aus, weil man dafür Rabatte
aushandeln kann. Letztendlich ist es auch ein
konzentriertes Bauen gewesen; denn das ist ein
Großauftrag. Da sind 15 Prozent Abweichung
keine Besonderheit.
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Dafür haben wir ganz klare Regelungen
durchgesetzt und deren Anwendung auch
mehrfach ausdrücklich angemahnt. Es gibt die
ganz klare Festsetzung: Ab 20 Prozent
Kostenabweichung
ist
eine
schriftliche
Begründung vorzulegen. Es hat möglicherweise
beim AGM die Einstellung gegeben, das muss
das Vergabegremium nicht wissen. Wir haben
uns durchgesetzt und gesagt: Wir bestehen
darauf, dass wir eine Begründung bekommen,
wenn die Kostenabweichung 20 Prozent und
mehr beträgt. Das hängt auch damit zusammen,
dass es sich bei einer Abweichung ab 20 Prozent
möglicherweise um Wucher handelt.
S e i t e | 57
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales,
Gesundheit und Schule
Klare Vorvoten. - Wird das Wort gewünscht? Dann darf ich um Ihr Handzeichen bitten. Wer ist
gegen diesen Beschlussvorschlag? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
18.14 Konzept zur Kinder- und Jugendbeteiligung der Stadt Leipzig (VI-DS-01526)
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales,
Gesundheit und Schule
18.14.1 dazu ÄA (VI-DS-01526-ÄA-01)
Einreicher: Jugendbeirat/Jugendparlament
Oberbürgermeister Jung: Herr Albrecht, noch
einmal.
Stadtrat Albrecht (CDU): Herr Oberbürgermeister, wenn ich Sie jetzt richtig verstanden habe,
haben Sie gerade gesagt, dass Sie personelle
Konsequenzen prüfen. Wenn Sie das zu
Protokoll geben, dann - Oberbürgermeister Jung: Ich muss das prüfen,
weil Sie unterstellen, dass wir bewusst täuschen.
Das habe ich zu prüfen.
Stadtrat Albrecht (CDU): Dann ziehen wir unseren Änderungsantrag zurück.
Oberbürgermeister Jung: Frau Dubrau, vielleicht sagen Sie noch einen Satz zu Herrn Haas.
Im Überschwang der Gefühle rutscht einem ja
manchmal ein Satz heraus.
Bürgermeisterin Dubrau: Es war ein Hinweis,
wie die politische Führung des Landes ist. Ich
entschuldige mich dafür.
Oberbürgermeister Jung: Gut. - Können wir
jetzt zur Abstimmung kommen? - Ein letzter
Gedanke dazu - das sage ich auch in
Anwesenheit der Medienvertreter -: Die
Sanierung dieser alten Schule ist immer noch
deutlich kostengünstiger als die Neuerrichtung
eines vergleichbaren Gymnasiums. Das will ich
hier noch einmal betonen.
Ich darf um Ihr Handzeichen bitten. Wer stimmt
dem vorliegenden Beschlussvorschlag zu? - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Eine Gegenstimme, drei Enthaltungen. So beschlossen.
18.13 Beförderung von Grundschüler/innen
aus Thekla zur Schule Portitz (VI-DS01867-DS-02)
18.14.2 dazu ÄA (VI-DS-01526-ÄA-02)
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Es beginnt Herr Rambow für den Jugendbeirat,
dann Herr Schmidt und Frau Nagel.
Rambow (Jugendparlament): Sehr geehrte
Stadträtinnen und Stadträte! Liebe Gäste! Sehr
geehrter Herr Oberbürgermeister! Ich fühle mich
genötigt, zunächst ein paar grundsätzliche Worte
zum Jugendparlament zu sagen. Man kann ja zu
Beiräten stehen, wie man will. Allerdings sind Jugendliche unter 18 Jahren in Deutschland und in
Sachsen nicht wahlberechtigt. Das bedeutet: Wir
können uns, ohne auf den Goodwill von Stadträtinnen und Stadträten oder Stadtratsfraktionen
angewiesen zu sein, nur über ein Jugendparlament in Parlamente und Vertretungsgremien einbringen. Deshalb finde ich es gut, dass der Jugendbeirat, das Jugendparlament eine Sonderstellung unter den Beiräten genießt; denn das
Jugendparlament ist dringend notwendig. - So
viel dazu.
Nun zur Frage der Produktivität, die Sie vorhin
aufgeworfen haben. Damit treffen Sie genau den
Punkt. Ihnen ist vielleicht aufgefallen, dass Sie
heute zwei Anträge von uns in die Ausschüsse
verwiesen haben. Sie sehen, wir kommen langsam in Fahrt. Allerdings hat es wirklich sehr
lange gedauert. Wenn das nur alle zwei Jahre
passiert, zeugt das nicht gerade von einem
produktiven Jugendparlament. Das Problem ist:
Jugendliche haben wenig politische Erfahrung,
und sie kennen sich mit den Vorgängen im
Stadtrat nicht aus. Das ist verständlich, denke
ich. Wir machen die Arbeit neben Schule,
Ausbildung, Studium, und Sie machen Ihre Arbeit
neben dem Beruf. Was würden Sie denn machen
ohne Ihre Geschäftsstellen in den Fraktionen?
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Oberbürgermeister Jung: Sie sind ja auch
keine Fraktion. - Herr Rambow, bitte fahren Sie
fort.
Rambow (Jugendparlament): Ich denke, Sie haben deutlich mehr Aufwand als andere Stadträte.
Oberbürgermeister Jung: Lassen Sie sich nicht
aus der Spur bringen.
Rambow (Jugendparlament): Zu der ganzen
Stelle, die hier beantragt worden ist. Ich denke,
die Kündigung des Stadtjugendrings hat gezeigt:
Die komplette Jugendbeteiligung und alles, was
in diesem Zusammenhang vorgesehen ist, zu
koordinieren
und
noch
dazu
das
Jugendparlament ausreichend zu betreuen, ist
mit einer halben Stelle nicht zu meistern. Seit
Bildung der Initiativgruppe wird eine ganze Stelle
gefordert. Diese ist ungemein wichtig, um eine
konstruktive und inhaltlich fundierte Arbeit des
Jugendparlaments
zu
gewährleisten.
Wir
brauchen eine Person, die genügend Zeit und
Kapazitäten hat, um uns ausreichend zu
unterstützen.
Mit einem starken Jugendparlament schaffen Sie
bei den Jugendlichen das Gefühl, das auch sie in
Leipzig gehört werden. Damit fördern Sie die Demokratie. Wenn Jugendliche bei einem Konzept,
das ihre Beteiligungsmöglichkeiten betrifft, nur
minimal beteiligt werden, ist das kritisch zu
sehen. Das Jugendparlament ist zweimal in einer
Arbeitsgruppe beteiligt worden, wo es aber
überwiegend um die pädagogische Begleitung
ging, wie mir gesagt wurde. Der Stadtschülerrat
zum Beispiel, um den es in diesem Konzept
auch geht, hatte bis vor einer Woche noch nie
von diesem Konzept gehört. Um diese
Missstände zu beheben, bitte ich um
Zustimmung zu unserem Änderungsantrag bzw.
zumindest zum Änderungsantrag der Grünen
und der Linken, damit wir das Kinder- und Jugendbeteiligungskonzept ausreichend besprechen können, damit das Jugendparlament in Zukunft arbeitsfähig ist und sich stärker einbringen
kann und damit sich die Jugendlichen in unserer
Stadt mehr beteiligen können. - Danke schön.
Oberbürgermeister Jung: Herr Schmidt.
Stadtrat Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen):
Seien Sie alle herzlich gegrüßt! Herr Rambow
hat es erwähnt, vor gut einem Jahr hat der Stadtjugendring die Leistungsvereinbarung zur Begleitung
des
Jugendparlaments
und
der
Koordination
der
Jugendbeteiligung
in
Planungsräumen gekündigt. Die Gründe dafür
waren
vielschichtig
und
überwiegend
nachvollziehbar.
Die
Mitglieder
des
S e i t e | 58
Jugendhilfeausschusses hatten damals umgehend eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, um
schnellstmöglich Mittel und Wege zu finden, die
nahtlos an die Begleitung der Jugendlichen anknüpfen. Nun ist ein Jahr vergangen. Jetzt liegt
das verwaltungsinterne Ergebnis auf dem Tisch.
Was ist das Ganze wert? Wer ein Konzept zur
Jugendbeteiligung schreibt und an dessen
Erstellung die Jugendlichen und die vielen
anderen Akteure, die bereits heute im Bereich
der Jugendbeteiligung engagiert arbeiten, nicht
beteiligt, der hat den Sinn von Jugendbeteiligung
noch nicht verstanden oder noch nicht
verinnerlicht. Beteiligung geht eben über
einfache Information hinaus. Beteiligung muss
zum Ziel haben, ergebnisoffen Meinungen
aufzunehmen, Argumente auszutauschen und
daraufhin Konzepte und Maßnahmen zu
erstellen. Nur wenn man die Akteure in die Erarbeitung der Konzepte einbindet, kommt am
Ende ein zielführendes Ergebnis heraus. Dies ist
hier bislang nicht passiert. Genau dies fordern
wir in Punkt 1 unseres Änderungsantrags und
entsprechen damit dem, was die Vertreter des
Jugendparlaments wünschen.
In der besagten Arbeitsgruppe ging es in erster
Linie um die zukünftige pädagogische Begleitung
des Jugendparlaments; Herr Rambow hat schon
einiges dazu gesagt. Der Stadtjugendring hat unter anderem deswegen gekündigt, weil er die zur
Verfügung stehenden Ressourcen als nicht ausreichend betrachtet hat. In der Praxis äußerte
sich dies unter anderem durch ständige
Mehrarbeit der Mitarbeiterinnen und eine
Personalfluktuation, die nicht im Sinne der
Jugendlichen war. Eine Stelle für die Arbeit der
neu
einzurichtenden
Geschäftsstelle
im
Jugendamt ist schlichtweg zu wenig.
Statt aus den Problemen der Vergangenheit zu
lernen, die wir in der Arbeitsgruppe besprochen
haben, sollen diese mit der heutigen Vorlage für
die Zukunft fortgeschrieben werden: mit einer
neuen und anderen Struktur, die durchaus Vorteile bietet, aber auch mit den gleichen geringen
Stellenanteilen wie in der Vergangenheit. Dabei
ist der Aufgabenbereich eher gewachsen. Sie
können der umfangreichen Tabelle am Ende der
Vorlage entnehmen, was die Geschäftsstelle
alles leisten soll. Konzeptionell gut, richtig und
beginnenswert, aber mit einer VZE nicht
umfänglich und zufriedenstellend leistbar. Wenn
die
Vorlage
die
Unterstützung
der
stadtteilbezogenen Projektarbeit sowie die
Würdigung
und
Wertschätzung
des
Engagements von Kindern und Jugendlichen als
nachrangig betrachtet, dann weiß man schon
heute, dass dies komplett hinten runterfallen
wird.
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Eine neue Aufgabe ist beispielsweise die verwaltungsinterne Weiterbildung im Bereich der
Beteiligung von Kindern und Jugendlichen.
Kollege Müller spricht hier regelmäßig die
strategischen Ziele der Kommunalpolitik für den
Bereich der Senioren an. Diese gibt es aber
auch für den Bereich der Kinder und
Jugendlichen. Hier haben wir eines dieser Ziele,
welches aber noch zu wenig mit Leben gefüllt
wird, weil innerhalb der Ämter und Dezernate die
Beteiligung von Kindern und Jugendlichen noch
gar
nicht
richtig
verinnerlicht
ist
und
Weiterbildung in diesem Bereich bislang vollkommen fehlt.
Kurzum: Wir brauchen zwingend ein höheres
Personalbudget. Sonst fügt sich die neue
Geschäftsstelle in die gleichen Probleme ein, die
wir in so vielen Bereichen der Verwaltung haben,
wo aufgrund von Personalmangel die Arbeit
schlichtweg liegen bleibt. Unterstützen Sie
unseren Vorschlag zur Erhöhung um eine halbe
Stelle! Im Übrigen suggeriert die Vorlage, dass
noch in diesem Jahr über 57.000 Euro für die
Personalbereitstellung benötigt werden. Das ist
falsch. Da eine Stellenbesetzung frühestens im
September zu erwarten ist, wären selbst die von
uns vorgeschlagenen 1,5 Stellen für dieses Jahr
billiger als die in der Vorlage angegebenen
Kosten.
Abschließend will ich noch einen Punkt ansprechen. Entgegen dem Wunsch des Jugendparlaments
möchten
wir
mit
unserem
Änderungsantrag empfehlen - wir gehen davon
aus, dass er zuerst abgestimmt wird, weil dieser
Antrag weitreichender ist -, sofort mit allen
Punkten der Vorlage in der von uns
vorgeschlagenen geänderten Form an den Start
zu gehen. Auch wenn das Konzept noch durch
Beteiligung weiterentwickelt werden kann, sollte
man
den
Beginn
der
umfangreichen
Geschäftsstellenarbeit nicht weiter aufschieben.
Es gibt genug zu tun. Lassen Sie uns beginnen
und lassen Sie uns auch das Geld für die stadtteilbezogene Jugendarbeit und Jugendbeteiligung auf den Weg bringen. - Vielen Dank.
Oberbürgermeister Jung: Frau Nagel.
Stadträtin Nagel (DIE LINKE): Sehr geehrter
Herr Oberbürgermeister! Liebe Gäste! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Demokratie ist mehr als
der Wahlakt alle vier oder fünf Jahre, ist mehr als
seine Stimme abzugeben und sich dann zurückzulehnen. Demokratie lebt von kulturvollem Meinungsstreit, von Einmischung, vom Ringen um
beste Lösungen für das Gemeinwohl, und Demokratie
lebt
von
der
Vielfalt
der
Beteiligungsformen. Wir haben vorhin gehört,
dass es auch hier im Saal sehr eindimensionale
S e i t e | 59
Vorstellungen gibt, wie sich Menschen beteiligen
sollen, nämlich in Parteien. Ich halte das für
falsch. Es muss vielfältige Beteiligungsformen
geben.
Die Vorlage macht sichtbar: Wir haben in Leipzig
viele kleinteilige Beteiligungsformen für Kinder
und Jugendliche, vor allem was ihre Umfeldgestaltung, Kita, Spielplätze usw. betrifft, und wir
haben seit geraumer Zeit ein städtisches
Jugendparlament
für
die
politische
Partizipationsmöglichkeit von jungen Menschen.
Ich möchte noch ein Stück weiter zurückblicken,
als es Herr Schmidt gerade getan hat, um
deutlich zu machen, was im gemeinsamen
Änderungsantrag von Grünen und Linken
gefordert wird, nämlich was man für heute lernen
kann.
Die Einrichtung einer stadtweiten Jugendbeteiligungsstruktur geht auf einen Beschluss des
Stadtrats in 2009 zurück. Schon die in der Folge
gebildete Initiative Jugendparlament hatte mit
allerlei Widrigkeiten zu kämpfen: mangelnde
ideelle Unterstützung, mangelnde finanzielle Unterstützung und eine pädagogische Begleitung,
die nicht so richtig zum Alter der Teenager und
Twens passte. Mit dem Wechsel des Trägers
vom Kinderbüro zum Stadtjugendring wurde der
Prozess zwar auf etwas stabilere Füße, aber
immer noch prekäre Füße gestellt.
Ich will noch einmal daran erinnern: Die Stelle
beim Stadtjugendring war zunächst eine halbe
Stelle mit einem schmalen Sachkostenbudget,
trotzdem das sehr große Aufgabenspektrum vom
Aufbau des Jugendparlaments bis zur Entwicklung
von
Beteiligungsformen
in
den
Planungsräumen der Jugendhilfe reichte. Nach
langen Kämpfen haben wir die Aufstockung der
Stelle durchsetzen können und es geschafft, ein
Jugendparlament tatsächlich an den Start zu
bringen.
Wie engagiert es arbeitet, davon können wir uns
hier im Stadtrat und auch im Jugendbeirat überzeugen. Trotzdem blieben im Hintergrund immer
Störgeräusche. Eine engagierte Mitarbeiterin des
Stadtjugendrings,
die
diesen
schwierigen
Prozess begleitet hat, ging weg. Schlussendlich
kündigte auch noch der Träger die Vereinbarung.
Ich will die Gründe dafür auch noch einmal
nennen. Es war nicht nur die prekäre finanzielle
Ausstattung, die sich fortgeschrieben hat,
sondern es mangelte auch an einer stabilen
Kooperation mit der Stadtverwaltung. Die Kritik
geht jetzt nicht an Einzelpersonen; aber dahinter
wurde ein mangelndes Verständnis für
Jugendbeteiligungsprozesse vermutet - das
würde ich bestätigen -, und zwar auf Augenhöhe.
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Die pädagogische Begleitung ging dann
interimistisch an die Fachstelle Extremismus und
Gewaltprävention
beim
Zentrum
für
demokratische
Bildung.
Da
die
beiden
Mitarbeiter dort ohnehin sehr viele Aufgaben zu
erfüllen
haben,
konnte
nur
eine
Schmalspurbegleitung geleistet werden. Wir haben die ganze Zeit darauf gedrängt, dass das
schnell in stabile Bahnen gelenkt und dafür eine
eigene Stelle geschaffen werden muss. Es gab
zwar zwei Treffen mit einer AG; aber die
Debatten, die dort geführt wurden, verhallten
recht schnell in den Gängen der Verwaltung.
Nach
wiederholten
Nachfragen
in
den
Ausschüssen liegt uns nun diese Vorlage vor.
Dieses Verfahren - das will ich auch noch einmal
betonen - ist ein Paradebeispiel dafür, wie
Beteiligung nicht funktionieren darf: Nicht auf
Augenhöhe und nicht kommunikativ, so ist es
gelaufen.
Nun zur Vorlage selbst. Den Kernvorschlag, die
Errichtung einer Geschäftsstelle Kinder- und Jugendbeteiligung, finden wir sehr gut. Allerdings
umfasst das Aufgabenspektrum dieser Geschäftsstelle die Gesamtkoordination von Kinderund Jugendbeteiligung in Leipzig und die
pädagogische
Begleitung
des
Jugendparlaments.
Wenn
wir
diese
Geschäftsstelle tatsächlich nur mit einer
Personalstelle ausstatten, ist ein erneutes Scheitern vorprogrammiert. Das können wir nach dem
jahrelangen Prozess nicht wieder wollen. Wir kritisieren auch - das könnte das erneute Beteiligungsverfahren auflösen -, dass in der Vorlage
viele wohlklingende Beteiligungsmaßnahmen benannt sind, die aber weder zeitlich noch finanziell
untersetzt sind.
Aus diesem Grund werbe auch ich für unseren
Änderungsantrag: 1,5 Stellen für Geschäftsstelle
und pädagogische Begleitung, eine erneute Beteiligungsrunde mit allen Akteuren - die Vorlage
ist auch sehr verwaltungslastig, wie Freie Träger
kritisierten
sowie
eine
exakte
Kostenberechnung. - Ich danke Ihnen.
Oberbürgermeister Jung: Frau Heller.
Stadträtin Heller (CDU): Ich möchte nur ganz
kurz etwas sagen zum Thema „wertschätzender
Umgang“ im Sinne einer konstruktiven Arbeit auf
Augenhöhe. Es stimmt natürlich, was sowohl
Frau Gabelmann vorhin als auch Frau Nagel
jetzt gesagt haben. Allerdings, das ist keine
Einbahnstraße; das kann nicht nur von uns
ausgehen. Ich erinnere daran, dass das
Jugendparlament kurz nach seiner Gründung
sich aktiv dagegen entschieden hat, sich in den
Fraktionen vorzustellen, mit der Begründung,
man müsste dann ja auch zur AfD gehen. Solche
S e i t e | 60
Sachen kommen immer wieder vor. Das hat
auch mit einem Handeln auf Augenhöhe zu tun
und zeugt von einem teilweise merkwürdigen
Verständnis von Demokratie. Ich verwehre mich
dagegen, dass man das oder auch Anträge des
Jugendparlaments nicht kritisieren darf; denn nur
so kann man lernen. So lernen wir als politische
Vertreter, die das vielleicht zum ersten Mal
machen, und so lernen auch die Jugendlichen.
Das hat nichts damit zu tun, dass man die
Beteiligung der Jugendlichen nicht wertschätzt.
Eine andere Sache, die mir ein bisschen auf der
Seele brennt, betrifft das Thema, dass die Jugendlichen nur für zwei Jahre gewählt sind. Das
ist das erste Jugendparlament. Die Wahlbeteiligung betrug 4,2 Prozent. Das heißt: Eine der
Hauptaufgaben dieses ersten Jugendparlaments
muss sein, die eigene Bedeutung zu steigern.
Wenn wir wollen, dass es glückt, die Bekanntheit
unter den Jugendlichen zu steigern, den Willen
der Jugendlichen, daran teilzuhaben, zu
kandidieren, mitzumachen und es auch zu
wählen, muss von da einfach mehr kommen. Ich
jedenfalls habe noch nicht wirklich viel
mitbekommen.
Die
Mitglieder
des
Jugendparlaments arbeiten jetzt im zweiten Jahr.
Die Zeit läuft langsam ab, um Vorschläge zu
machen und sie hier durch den Rat zu bringen.
Da kommt halt nicht viel. Stattdessen lässt Frau
Gabelmann in jeder Ratsversammlung einen Antrag nach dem anderen in den Jugendbeirat verweisen und halst damit dem Jugendparlament
einen Berg an Arbeit auf. Diese Dinge werden sicherlich irgendwann einmal wichtig für sie sein.
Aber wenn dieses Jugendparlament in der Versenkung verschwindet, weil es bei den Jugendlichen nicht ankommt, dann können wir uns das
sparen. Das möchte ich einfach einmal zu
bedenken geben.
Oberbürgermeister Jung: Gibt es weitere Wortmeldungen? - Abschließend Herr Fabian.
Bürgermeister Prof. Dr. Fabian: Heute ist der
Tag der Überraschungen für mich. Mir wurde mitgeteilt, dass der Entwurf dieser Vorlage dem Jugendbeirat schon im September vergangenen
Jahres vorgelegen hat und dort auch diskutiert
wurde. Es haben im August und September 2015
Abstimmungsgespräche
stattgefunden,
bei
denen auch Änderungen an der pädagogischen
Begleitung diskutiert wurden. Es wurde dann
auch eine Priorisierung von Maßnahmen
zugunsten der pädagogischen Begleitung in der
Vorlage vorgenommen; darauf hat Herr Schmidt
zu Recht hingewiesen. Das ist auch so
gewünscht bei begrenzten Ressourcen, die
einem zur Verfügung stehen. Andere inhaltliche
Ergänzungen oder Änderungswünsche zum
Konzept wurden bislang vonseiten des
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Jugendparlaments den Verantwortlichen im Amt
für Jugend, Familie und Bildung nicht
vorgetragen. Im Übrigen sieht diese Vorlage in
Kapitel 1 die Einbeziehung der verschiedenen
Akteure bei der Beteiligung von sich aus schon
vor. Ich meine mich zu erinnern, dass es dazu
seit Jahren intensive Diskussionsprozesse mit
dem Leipziger Kinderbüro gibt und auch mit dem
Stadtjugendring gegeben hat, sodass es mich
jetzt schon überrascht, wenn hier gesagt wird,
diese Vorlage sei völlig unbekannt.
Ansonsten gehe ich davon aus, dass die von uns
vorgeschlagenen personellen Ressourcen sowohl im BfR als auch im Amt für Jugend, Familie
und Bildung für diese Aufgabe ausreichend sind.
S e i t e | 61
Abstimmung über den Beschlussvorschlag der
Verwaltungsvorlage. Wer diesem Beschlussvorschlag zustimmt, bitte ich um das Handzeichen. Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Bei einer Vielzahl von Enthaltungen und einigen Gegenstimmen ist es mit Mehrheit so beschlossen.
Die Satzung des Jugendparlaments wird damit in
§ 9 Absatz 2 entsprechend geändert.
18.15 Wirtschaftsplan 2016 für den Städtischen Eigenbetrieb Behindertenhilfe
(VI-DS-01971-NF-01)
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales,
Gesundheit und Schule
Oberbürgermeister Jung: Danke schön, Herr
Fabian, für diese Hinweise. - Wir kommen zur
Abstimmung.
Klare Vorvoten. - Wird das Wort gewünscht? Gibt es Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Die Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und Die
Linke beantragen, die Vorlage zu ändern und 1,5
Stellen vorzusehen. Konkret sollen die Beschlusspunkte 1 bis 3 geändert werden; Sie sehen die fettgedruckten Passagen. - Wer stimmt
diesem Änderungsantrag zu? - Gegenstimmen?
- Enthaltungen? - Das muss ausgezählt werden.
18.16 Bibliotheksentwicklungskonzeption Fortschreibung
2016-2020
(VI-DS02215)
Abstimmung: 26 dafür, 34 dagegen, eine
Enthaltung.
18.16.2 dazu ÄA (VI-DS-02215-ÄA-02)
Wir kommen zur Abstimmung über den Änderungsantrag des Jugendbeirats. Weil in Beschlusspunkt 2 beantragt wird, einen Satzungsänderungsbeschluss zu fassen, würde ich an
dieser Stelle auszählen lassen. - Herr Schmidt.
Frau Dr. Jennicke hat heute Premiere, sie wird
die Vorlage kurz einbringen.
Stadtrat Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen): Ich
würde darum bitten, den Punkt 5 separat abstimmen zu lassen.
Oberbürgermeister
verfahren.
Jung:
So
können
wir
Abstimmung über den Änderungsantrag des Jugendbeirats. Beschlusspunkt 1: Wer stimmt dem
zu? - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Mit knapper Mehrheit abgelehnt.
Beschlusspunkt 2, Veränderung der Satzung um
eine VZE: Wer stimmt dem zu? - Wer stimmt dagegen? - Enthaltungen?
Abstimmung: 26 dafür, 35 dagegen, keine Enthaltungen. Dann ist das abgelehnt.
Beschlusspunkt 5, der gestrichen werden soll:
Wer stimmt diesem Punkt zu? - Enthaltungen?
Abstimmung: Das ist mit großer Mehrheit abgelehnt.
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
Einreicher: Dezernat Kultur
18.16.1 dazu ÄA (VI-DS-02215-ÄA-01)
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Einreicher: Ortschaftsrat Holzhausen
Bürgermeisterin Dr. Jennicke: Sehr geehrte
Damen und Herren! Sehr geehrte Gäste! Sehr
geehrter Herr Oberbürgermeister! Bevor ich
etwas zur Bibliotheksentwicklungskonzeption
sage, erlauben Sie mir eine kurze generelle
Vorbemerkung zur wachsenden Bedeutung von
Bibliotheken.
Bibliotheken sind die besucherstärksten Kultureinrichtungen überhaupt. Allein in 2015 haben
118
Millionen
Menschen
deutschlandweit
Bibliotheken besucht. Bibliotheken sind mit
Abstand die Kulturstätten, die die meisten
Veranstaltungen anbieten; deutlich über Theater
hinaus. Die Bandbreite der Bibliotheken hat eine
enorme Funktionserweiterung erfahren. Ich will
nur einen Aspekt nennen, nämlich die
Erschließung der digitalen Welt. Bibliotheken
sind maßgeblich mit der Aufgabe betraut, die
digitale Welt auch für Menschen zugänglich zu
halten, denen das im familiären, häuslichen
Umfeld nicht möglich ist. Viele Informationen
werden heutzutage ausschließlich digital zur
Verfügung gestellt. Das schließt Menschen aus.
Bibliotheken schließen diese Gap und bewahren
die Gesellschaft vor der digitalen Spaltung. Zu-
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
mindest ist es ihre Aufgabe, diese Spaltung
abzumildern.
Es liegt Ihnen hier die dritte Fortschreibung der
Bibliotheksentwicklungskonzeption vor. Seit dem
Jahr 2003 werden alle fünf Jahre die zentralen
Ziele und Entwicklungsmaßnahmen für die
städtischen Bibliotheken in Leipzig in einer
solchen Konzeption festgeschrieben. Es sind
messbare Leistungs- und Ausstattungsstandards
festgelegt. Die Arbeit und die Leistungen der
städtischen Bibliothek sind demnach für Sie als
Stadträte, aber auch für die Bürgerinnen und
Bürger transparent und nachvollziehbar. Das ist
ein sinnvolles strategisches Element, und es ist
erfolgreich. Diverse Maßnahmen konnten mit
ausreichend
Planungsvorlauf
inzwischen
umgesetzt werden, wie zum Beispiel die
Sanierung der Stadtbibliothek am LeuschnerPlatz, der Aufbau einer Onlinebibliothek, eine
neue Fahrbibliothek und die Erhöhung des
Medienetats, an dem Sie als Stadträte - damals
auch noch ich - maßgeblich mitbeteiligt waren.
Die neue Bibliotheksentwicklungskonzeption ist
die Zukunftsstrategie bis 2020. Sie benennt Herausforderungen und zieht konkrete Schlussfolgerungen für die Arbeit der nächsten Jahre.
Herausforderungen sind zum Beispiel die
demografischen Prognosen für die wachsende
Stadt
und
die
damit
einhergehenden
wachsenden Bedarfe, denen sich auch die
Bibliotheken ausgesetzt sehen. Dabei werden
die
finanziellen
und
personellen
Rahmenbedingungen Leipzigs in der BEK berücksichtigt. Wo immer möglich, sollen die gesteckten Ziele mit vorhandenen Mitteln und Reorganisation einzelner Arbeitsvorgänge erreicht
werden. Wo immer nötig, ist in der BEK auch auf
den begründeten Mehrbedarf perspektivisch verwiesen.
Diese Herausforderungen nimmt die städtische
Bibliothek gern an. Es geht nicht mehr primär um
Konsolidierung, Personal- und Standortabbau das haben wir hoffentlich nachhaltig hinter uns
gelassen
-,
sondern
um
Erhalt,
Weiterentwicklung und, wo möglich, auch
Ausbau von Bibliotheksstandorten. Gesonderte
Garantien, wie sie vom Ortschaftsrat Holzhausen
nachvollziehbar gefordert werden, sind aus
diesem Grund aus Verwaltungssicht nicht mehr
notwendig. Es besteht auch kein Anlass zur
Sorge. Die Bibliothek in Holzhausen wird auch
nach dem personellen Wechsel im Sommer
erhalten bleiben.
Das Ziel der Bibliotheksentwicklungskonzeption
ist, Kontinuität und Stabilität im gesamten Stadtnetz zu stärken und damit letztlich auch die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger unserer
Stadt nachhaltig zu sichern. - Danke schön.
S e i t e | 62
Oberbürgermeister Jung: Vielen Dank, Frau
Jennicke. - Frau Gehrt, bitte.
Stadträtin Gehrt (DIE LINKE): Sehr geehrter
Herr Oberbürgermeister! Werte Bürgermeisterinnen und Bürgermeister! Liebe Kolleginnen und
Kollegen! Liebe Gäste! Wir haben einen Änderungsantrag zur Fortschreibung der Bibliotheksentwicklungskonzeption 2016-2020 vorgelegt. In
diesem Änderungsantrag fordern wir die Einrichtung von drei zusätzlichen Stellen. Die Gründe
dafür finden sich im Begründungstext der
Vorlage zur Konzeption selbst, zum Beispiel die
wachsenden Einwohnerzahlen.
Der Vorlage ist zu entnehmen, dass laut
Schulentwicklungsplan der Stadt Leipzig bis
2020/2021 die Klassenzahlen an Grundschulen
um 24 Prozent, an Oberschulen um 34 Prozent
und an Gymnasien um 33 Prozent steigen
werden. Ähnlich verhält es sich bei den
Kitaplätzen; das wissen Sie. Es liegt also auf der
Hand, dass, wenn sich die städtischen
Bibliotheken weiterhin als aktive Bildungspartner
verstehen und wie bisher eine Kontaktquote zu
Kitas und Schulen von 40 Prozent halten wollen,
dies einen erhöhten Personalbedarf nach sich
zieht.
Außerdem wollen und sollen die städtischen Bibliotheken zu einer erfolgreichen Inklusion von
Menschen mit besonderen Bedarfen beitragen.
Dabei sollen besonders Kinder und Jugendliche
mit Migrationshintergrund im Fokus der Projektentwicklung stehen, um Bildungsbarrieren abzubauen und sprachlichen Barrieren entgegenzuwirken.
Zudem wollen sich die städtischen Bibliotheken
aktiv in die lokale Willkommenskultur einbringen,
sich dazu mit Vereinen und Initiativen vernetzen
und mit ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen
und Bürgern zusammenarbeiten. Um die stetig
wachsenden Aufgaben in diesem Bereich abzusichern, soll laut Vorlage eine zusätzliche Stelle
mit dem Titel „Inklusion und Teilhabe“ geschaffen
werden, was begrüßenswert ist.
Aber für all dies bedarf es zusätzlicher Personalstellen. Ich zitiere aus der Vorlage:
Diese Aufgaben werden jedoch nicht
ohne Erweiterung der vorhandenen
Ressourcen zu lösen sein.
Vor dem Hintergrund der wachsenden Stadt, der
wachsenden Aufgaben und der in der
Konzeption gezogenen Schlussfolgerungen, die
sehr gut nachvollziehbar begründet wurden,
wundern wir uns, warum im Beschlusstext
lediglich die Rede davon ist, den Bedarf an
zusätzlichen Stellen - Zitat - „mittelfristig zu
prüfen“. Der Bedarf wurde ja bereits in dieser
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Vorlage festgestellt. Deswegen fordern wir mit
unserem Änderungsantrag die Einrichtung von
drei
zusätzlichen
Stellen
schon
im
Doppelhaushalt 2017/2018. Ich hoffe, auch Sie
erkennen die Notwendigkeit und stimmen unserem Änderungsantrag zu. - Vielen Dank.
Bürgermeister Bonew: Vielen Dank. - Gibt es
weitere Wortmeldungen? - Das ist nicht der Fall.
Dann kommen wir zur Abstimmung über die Änderungsanträge.
Abstimmung über ÄA-02 des Ortschaftsrats
Holzhausen. Wer ist für diesen Antrag? Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Bei einigen Gegenstimmen und
Enthaltungen ist es mit großer Mehrheit angenommen.
Abstimmung über ÄA-01 der Fraktion Die Linke.
Wer ist für diesen Antrag? - Wer ist gegen diesen
Antrag? - Enthaltungen?
S e i t e | 63
Stadtrat Weber (SPD): Sehr geehrter Herr
Bonew! Sehr geehrte Damen und Herren Stadträte! Liebe Gäste auf der Tribüne! Die SPDFraktion hat einen Änderungsantrag gestellt, weil
wir mehrheitlich der Auffassung sind, dass die
Flächen, die auf der Alten Messe derzeit zur Vermarktung stehen, zu hochwertig und wertvoll
sind, als dass bei jedem einzelnen dort
geplanten Objekt auch noch eine bestimmte
Anzahl an Stellplätzen geschaffen werden muss.
Es gibt dort zahlreiche Einrichtungen, die schon
jetzt, aber auch in Zukunft Parkplätze brauchen.
Wir halten es für besser, wenn man dies bündeln
könnte, statt jeder einzelnen Einrichtung
aufzuerlegen, eine bestimmte Anzahl an
Stellplätzen - die Anzahl muss die Stadt Leipzig
festlegen, weil wir noch keine eigene Satzung
erarbeitet haben - zu schaffen. Mit unserem
Änderungsantrag verbinden wir die Bitte an den
Oberbürgermeister, darauf hinzuwirken, dass die
Anzahl der Stellplätze auf 50 reduziert wird. Vielen Dank.
Abstimmung: Mit einer knappen Mehrheit ist
dieser Antrag abgelehnt.
Bürgermeister Bonew: Frau Dr. Heymann.
Abstimmung über die Vorlage der Verwaltung in
der gerade durch Annahme des Änderungsantrags des Ortschaftsrats Holzhausen geänderten Form. Wer ist für diese Vorlage? Gegenstimmen? - Stimmenthaltungen?
Stadträtin Dr. Heymann (CDU): Sehr geehrte
Bürgermeisterinnen und Bürgermeister! Sehr geehrte Damen und Herren Stadträte! Werte Gäste!
Die Alte Messe entwickelt sich langsam, aber
stetig. Viele Bedingungen sind dabei zu
beachten:
die
Förderung
des
Clusters
Biotechnologie
und
Life
Science,
die
Refinanzierung
der
Erschließung
durch
Grundstücksverkäufe,
der
Denkmalschutz
einzelner Hallen und des Ensembles. Diese
Quadratur des Kreises wird durch die Ansiedlung
eines Fahrradfachmarktes durchaus beachtet,
auch wenn es sich letztlich “nur“ um ein
Einzelhandelsunternehmen handelt.
Abstimmung: Mit zwei Stimmenthaltungen mit
übergroßer Mehrheit angenommen.
18.17 Prüfbericht Zusammenlegung der
Wirtschaftsfördergesellschaften LGH
GmbH & Co KG, LGH Service GmbH
und Saatzucht Plaußig GmbH - Eigentümerziele der LGH GmbH & Co KG
und LGH Service GmbH (VI-DS-02089DS-01)
Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit
Die Voten der Fachausschüsse sind eindeutig. Gibt es Wortmeldungen? - Das ist nicht der Fall.
Dann kommen wir zur Abstimmung. Gibt es Gegenstimmen? - Stimmenthaltungen?
Abstimmung: Die Vorlage ist einstimmig beschlossen.
18.18 Bebauungsplan Nr. 421 „Fahrradfachmarkt auf der Alten Messe“; Stadtbezirk Mitte, Ortsteil Zentrum-Südost;
Billigungs- und Auslegungsbeschluss
(VI-DS-02393-NF-01)
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
Die Diskussion um die Parkplätze ist in unseren
Augen nur Spiegelfechterei. Der Denkmalschutz
verlangt, dass der Blick auf die Halle 15
unverbaut bleibt. Also hat man nicht die
Alternative, den Vorplatz sozusagen wertiger zu
nutzen als mit einer parkähnlichen Gestaltung.
Genau dies wird im vorliegenden B-Plan
vorgeschlagen. Unter Bäumen ordnen sich
Parkplätze ein. So entsteht ein Freiraum, der mit
und ohne parkende Autos seine Qualität
entwickelt. Eine noch weitere Reduzierung der
Parkplätze als ohnehin schon errechnet beruht
auf der irrigen Annahme, dass man einen
Fahrradkauf nicht per Auto erledigen würde. Wie
sollen aber bitte die Großeltern das Kinderrad
ihres Enkels transportieren? Wie soll ein nicht in
jedem Fall verkehrstaugliches Mountainbike oder
Rennrad nach Hause transportiert werden?
18.18.1 dazu ÄA (-02393-NF-01-ÄA-01)
Einreicher: SPD-Fraktion
Gibt es Wortmeldungen? - Herr Weber.
Hinzu kommt der Spaß mit der Tiefgarage. Letztlich müsste eine Tiefgarage gebaut werden, die
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Einfahrthöhen von bis zu 4 Metern hat, um von
Pkws
mit
Dachgepäckträgern
und
Fahrradträgern befahren werden zu können - ein
Aufwand, der gar nicht darstellbar ist.
Letztlich zu der Idee, der Kunde möge doch auf
andere ungenutzte Parkplätze ausweichen. Das
blendet drei Dinge aus:
Ding Nr. 1: den rechtlichen Aspekt. Es wird ein
Grundstück entwertet, wenn dort der Mindestparkraumbedarf nicht abgewickelt werden kann,
und es werden die Grundstücke belastet, die diesen Parkraumbedarf aufnehmen sollen Aspekte, die nur privatrechtlich zu klären sind
und nicht öffentlich-rechtlich gefördert werden
können.
Ding Nr. 2: den scheinbar ungenutzten
Parkraum. Es handelt sich bei Porta, auf dessen
Parkplätze hier höchstwahrscheinlich geschaut
wird, um eine Interimsituation. Ein guter Teil der
Fläche verschwindet, sobald die beabsichtigte
Bebauung erfolgen wird, und dies zeichnet sich
jetzt ab.
Ding Nr. 3: den Kunden an sich. Natürlich
möchte und soll er bei allen Witterungen
möglichst nah an das Ziel seiner Wünsche
kommen. Anderenfalls würde genau der
entscheidende Fehler gemacht, der den Kunden,
der hoffentlich von Nova Eventis zu uns mit
umzieht, dann doch wieder auf die Grüne Wiese
entschwinden lässt.
Was erreichen wir mit der Geschäftsverlagerung
des Fahrradmarktes in die Stadt Leipzig? Eine
Stärkung der Funktion des Oberzentrums, die
potenzielle
Reduktion
des
motorisierten
Individualverkehrs zu diesem Geschäftszweck,
da die bisherigen Leipziger Kunden nun die
Chance haben, mit Bahn oder Rad zu ihrem Ziel
zu kommen, die Verbesserung der Angebote für
Fahrradneulinge, die eben nicht zuerst zum
beliebten
und
stets
verteidigten
Fahrradschrauber um die Ecke zu gehen. Nicht
zu vergessen: Es zieht ein Ausbildungsbetrieb in
die Stadt, der von seinen Azubis auch per ÖPNV
oder Fahrrad erreichbar ist.
Werte Kolleginnen und Kollegen Stadträte, wer
es wirklich ernst meint mit Denkmalschutz, wer
es ernst meint mit der Minimierung von
Flächenverbrauch durch Nachnutzung von
Bestandsgebäuden, wer es ernst meint mit mehr
Bäumen in unserer Stadt und wer es ernst meint
mit der Förderung des Radverkehrs, der stimmt
für den vorliegenden Auslegungsbeschluss des
B-Plans für den Fahrradfachmarkt auf der Alten
Messe.
Herzlichen
Dank
für
Ihre
Aufmerksamkeit.
Bürgermeister Bonew: Herr Schlegel.
S e i t e | 64
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Sehr geehrte
Bürgermeisterinnen und Bürgermeister! Sehr geehrte Damen und Herren Stadträte! Mit der Eröffnung der Neuen Messe vor genau 20 Jahren, im
April 1996, begann der endlos lange Prozess der
Entwicklung und Vermarktung der Alten Messe,
woran viele mit Sicherheit die Hoffnung geknüpft
hatten, dass es sich nicht so zäh hinziehen
möge. Es war von Anbeginn das Bestreben,
einen Stadtteil zu entwickeln, der zwar
Innenstadtfunktionen
hat,
aber
nicht
in
Konkurrenz zum historischen Stadtzentrum steht.
Möglichst viele Baudenkmale sollten erhalten
bleiben.
Wir sind jetzt dabei, mehr Baudenkmale zu
erhalten als ursprünglich vorgesehen und diese
komplett nachzunutzen. Nach Porta zieht nun mit
Zweirad Stadler wieder ein Großhändler von der
Grünen Wiese in die Mitte der Stadt. Es ist eine
positive Entwicklung, wenn sich große Einzelhändler im Stadtgebiet ansiedeln, auch weil wir
trotz des Drucks des Freistaats und des
Landkreises gar nicht daran interessiert sind,
eine vierspurige Autobahn vom Saalepark nach
Leipzig zu führen.
Da gewollt keine städtische Förderung erfolgt,
muss die Erneuerung der technischen und verkehrlichen Infrastruktur und der Freiräume aus
Grundstücksverkäufen finanziert werden. Grundsätzlich bezahlen die Investoren einen Preis je
Quadratmeter, der für eine Kerngebietsfläche
ausgewiesen ist. In Kerngebietsflächen darf beispielsweise bis zu 100 Prozent überbaut werden.
Es gibt eine relativ große Bandbreite der Nutzungsarten. Da die Händler keinen Zuschuss
vonseiten der Wirtschaftsförderung erhalten,
bezahlen sie den vollen Quadratmeterpreis, egal
ob sie dort den Freiraum gestalten, neu bauen
oder vorhandene Bauten nachnutzen.
Abgesehen von den gesetzlich festgelegten Mindeststellplatzzahlen kann jeder Investor selbst
bestimmen, wie viele Stellplätze er dort errichten
will. Insofern sollten Verhandlungen durch den
Oberbürgermeister
ergebnisoffen
geführt
werden, um gegebenenfalls eine Reduzierung zu
erreichen. Der Änderungsantrag ist an dieser
Stelle ungenau formuliert. Unklar ist, ob der
Beschluss zwanghaft daran geknüpft ist, dass es
am Ende nur 50 Stellplätze sein dürfen.
Unabhängig davon wird die Anzahl der
Stellplätze nicht im Bauplanungsrecht, sondern
im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens
festgesetzt.
Der Lindenauer Hafen zeigt, dass eine Vermarktung nur dann beschleunigt werden kann, wenn
die Infrastruktur bereitgestellt wird und Nachbarschaften schon vorhanden sind. Deshalb braucht
die Messegesellschaft für die Alte Messe jeden
Cent, um diese Infrastrukturen zu schaffen, damit
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
die Entwicklung dieses Gebiets schnellstmöglich
vorangeht.
Gestatten Sie mir abschließend die Bemerkung:
Man sollte sich dort mit möglicherweise ideologisch geprägten Haltungen etwas zurückhalten.
Das ist meine persönliche Meinung. Da ich dort
seit 20 Jahren im Aufsichtsrat in der Verantwortung stehe, für die Entwicklung dieses Gebietes
zu
sorgen,
ist
mir
das
eine
Herzensangelegenheit.
Bürgermeister Bonew: Als Nächster Herr Bär.
Stadtrat Bär (SPD): Frau Dr. Heymann, Herr
Schlegel, Sie übersehen bei Ihren Argumentationen, dass der Investor Stadler selbst überhaupt
nicht mehr Parkplätze benötigt. Wir haben mit
dem Geschäftsführer des Geschäftsbesorgers
der LEVG gesprochen, der uns bestätigt hat,
dass dies nicht notwendig ist, sondern allein auf
die
bauordnungsrechtlichen
Auflagen
zurückgeht. Das heißt: Alle Alternativen, die in
der Begründung vorgeschlagen werden, haben
nichts mit den tatsächlichen Szenarien zu tun. Es
geht allein darum, diese Auflagen zu erfüllen.
Der Investor selbst wird aus seinen Erfahrungen
an anderen Standorten wissen, wie viele
Stellplätze er braucht. Hier braucht er eben
tatsächlich nicht mehr.
Bürgermeister Bonew: Ich bitte Frau Kollegin
Dubrau, etwas zum Änderungsantrag und zur
Vorlage zu sagen.
Bürgermeisterin Dubrau: Meine Damen und
Herren! Stadler hat das dargestellt und gesagt:
Da der Standort optimal erschlossen ist, würde
er mit diesen 50 Prozent durchaus klarkommen,
aber eine weitere Reduzierung ist nicht gewollt.
Frau Dr. Heymann hat die gesetzlichen Grundlagen sehr ausführlich dargelegt. Dem habe ich
nichts hinzuzufügen. Es gibt eine Bauordnung,
ob man sie nun mag oder nicht. Es gibt die
Möglichkeit, mit einem Bebauungsplanverfahren
so weit zu minimieren - das haben wir hier
gemacht -, bis ein Punkt erreicht ist, der
vonseiten der Behörde für verträglich gehalten
und der vonseiten des Unternehmens akzeptiert
wird.
Die Verwaltung kann sich vorstellen, den Änderungsantrag zu übernehmen unter der Bedingung, wie wir diesen Antrag und die Antragsbegründung interpretieren, nämlich dass die Verwaltung in Gesprächen mit der Firma Stadler
eine Stellplatzreduzierung auf freiwilliger Basis
erreichen soll und dass Änderungen der
Bebauungsplanfestsetzungen nicht durchgeführt
werden sollen. Wenn Sie dem zustimmen
S e i t e | 65
könnten, dann können
übernehmen. - Danke.
wir
diesen
Antrag
Bürgermeister Bonew: Ist das für den Antragsteller so in Ordnung? - Gut. Dann ist der Antrag
in der Vorlage aufgegangen. Ich würde jetzt die
Vorlage zur Abstimmung stellen. Gibt es Gegenstimmen? - Stimmenthaltungen?
Abstimmung: Mit sieben Stimmenthaltungen ist
es dennoch mehrheitlich so beschlossen.
Oberbürgermeister Jung: Ich rufe Tagesordnungspunkt 18.19 auf:
18.19 Weiterführung
der
Leipziger
Koordinierungsstelle
Berufsund
Studienorientierung ab 01.01.2017 (VIDS-02402-NF-01)
Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit
Klare Vorvoten. - Wird das Wort gewünscht? Dann bitte ich Sie um Ihr Handzeichen. Wer ist
gegen diesen Beschluss? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
18.20 ESF-Fördergebiet Schönefeld 20142020 (RL Nachhaltige soziale Stadtentwicklung ESF 2014-2020) (VI-DS02423)
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
Klare Vorvoten. - Wird das Wort gewünscht? Dann bitte ich auch hier um Ihr Handzeichen.
Wer ist gegen den Beschluss? - Wer enthält
sich?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
18.21 Fachkräfteallianz Leipzig - Handlungskonzept und Regionalbudget für die
Jahre 2016 bis 2020 (VI-DS-02473)
Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit
Wortwünsche? - Das ist nicht der Fall. Wer ist für
diesen Beschlussvorschlag? - Gegenstimmen? Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
18.22 Revolvierender Fonds für „Kompensationsmaßnahmen für Naturschutz vorziehen“ (A 107/15) i. V. m. überplanmäßigen Aufwendungen nach § 79 (1)
SächsGemO in 2016 (VI-DS-02520)
Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung,
Sport
Einreicher: Dezernat Finanzen
18.22.1 dazu ÄA (-02520-ÄA-01-NF-01)
Einreicher:
Fraktion
Bündnis 90/Die
Grünen
Einreicher: Fraktion Die Linke
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Wird das Wort gewünscht? - Herr Schmidt.
Stadtrat Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen):
Liebe Kolleginnen und Kollegen! Anfang 2015
haben wir als Stadtrat den Antrag „Kompensationsmaßnahmen für Naturschutz vorziehen“ und
damit verbunden einen revolvierenden Fonds beschlossen. Nun sieht das kommunale Haushaltsrecht keinen revolvierenden Fonds vor, sodass
die Mittel, die vergangenes Jahr nicht gebunden
werden konnten, nicht in das Jahr 2016 übertragen
worden
sind.
Sie
werden
sich
möglicherweise gefragt haben, warum von den
damals beschlossenen 500.000 Euro nur etwa
23.000 Euro verausgabt wurden. Das hängt
schlicht und ergreifend damit zusammen, dass
die Mittel erst so spät freigegeben wurden und
somit die Planung erst viel zu spät im Jahr
begonnen werden konnte.
Das sollte sich dieses Jahr eigentlich ändern, hat
es aber nicht. Erst jetzt im Juni kommt die
Verwaltung
auf
die
Idee,
mit
einer
außerplanmäßigen
Mittelbereitstellung
das
Fondsguthaben freizugeben. Viel zu spät! Auch
in diesem Jahr wird es so kaum möglich sein,
Mittel aus dem Fonds in Größenordnungen an
Kompensationsmaßnahmen zu binden und zu
beauftragen,
da
uns
die
notwendigen
Ausschreibungszeiträume unweigerlich vor ein
zeitliches Problem stellen.
Ich habe nunmehr vier Wochen versucht, mit der
Kämmerei eine Lösung zu finden, die zumindest
zukünftig im Sinne von Verwaltung und Politik ist.
Heute müssen wir einen bereits gefassten Beschluss
durch
überplanmäßige
Mittelbereitstellungen bestätigen, obwohl faktisch
kein Euro mehr gebraucht wird als ursprünglich
beschlossen. In den nächsten Jahren soll dies
nach Meinung der Verwaltung genauso sein.
Nach einem anfangs positiven Zeichen aus der
Kämmerei musste ich die Erkenntnis gewinnen,
dass nicht versucht wurde, gemeinsam eine
Lösung zu finden, sondern vielmehr Wege eruiert
wurden, Lösungen, die im Sinne von Verwaltung
und Politik wären, zu verhindern.
Meine Damen und Herren, Sie werden mir
zustimmen, wenn ich sage: Stadtratsbeschlüsse
gehören umgesetzt und nicht ständig neu
bestätigt. Mit unserem Änderungsvorschlag
wollen wir erreichen, dass wir nunmehr einen
rechtlich sicheren Weg einschlagen, der
einerseits der ausführenden Verwaltung die
finanzielle Sicherheit zu Beginn eines Jahres
verschafft und andererseits dem Stadtrat von der
permanenten
Bestätigung
des
eigenen
Beschlusses entbindet. Der Vorschlag wird
faktisch kein zusätzliches Geld verbrauchen,
sondern auch künftig dem Prinzip eines
revolvierenden und sich selbst finanzierenden
S e i t e | 66
Fonds Rechnung tragen. Gleichfalls geben wir
der Verwaltung heute den Auftrag, für den
nachfolgenden
Doppelhaushalt
eine
pragmatische und rechtlich sichere Lösung zu
finden; denn dafür ist eigentlich originär die
Verwaltung zuständig, nicht die Politik. Wir bitten
herzlich um Ihre Zustimmung. - Vielen Dank.
Oberbürgermeister Jung: Ich sehe keine weiteren Wortmeldungen. Dann würde ich Herrn
Bonew um Erläuterung bitten.
Bürgermeister Bonew: Sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister! Meine sehr verehrten
Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Schmidt,
die
Ihnen
vorgelegte
Vorlage
ist
die
gemeinsame, nach vorn gerichtete Lösung. Wir
können auch mit einem Beschluss des Stadtrates
leider - manchmal auch zum Glück - sächsisches
Haushaltsrecht für Kommunen nicht ändern.
Kollege Rosenthal und ich haben in einem sehr
langen Verfahren Wege gesucht, wie wir diesen
mit Mehrheit gefassten Haushaltsbeschluss
umsetzen
können.
Aber
solange
das
Haushaltsrecht im Freistaat Sachsen so ist, wie
es ist - das hat, glaube ich, auch seinen guten
Grund; es ist ein Grund dafür, warum die
Kommunen im Freistaat Sachsen so solide finanziert sind -, können wir Ihnen keine andere Lösung anbieten.
Herr Schmidt, ich bitte zu honorieren, dass wir
lange nach einer Lösung gesucht haben. - Wir
haben nie persönlich miteinander über dieses
Thema gesprochen.
Wir haben das Prinzip der Jährlichkeit. Alle
Mittel, die Sie für ein Jahr beschließen, können
im
Ergebnishaushalt
nicht
automatisch
übertragen werden. Das ist das Problem. Wir
müssen am Anfang des Jahres die Mittel wieder
neu zur Verfügung stellen in Form einer
überplanmäßigen
Mehrbedarfsvorlage.
Wir
können für das Jahr 2017 das Verfahren
vielleicht eher starten, sind im Jahr 2017 aber
wieder in einer haushaltslosen Zeit, weil der
Stadtrat erst am 01.02. beschließt. Alles, was
über diese Vorlage hinausgeht, ist nicht
umsetzbar. Ich bitte den Stadtrat, das zu akzeptieren.
Wir haben versucht, einen Weg zu finden, wie
wir dem Anliegen des Stadtrates gerecht werden
können. Wir stellen das auch nicht infrage; wir
finden das gut. Wir möchten das gemeinsam
ermöglichen, aber es geht haushaltsrechtlich nur
mit dem von uns aufgezeigten Weg. - Ihrem
Widerspruch halte ich entgegen: Das sehe ich
als Fachbediensteter für das Finanzwesen nicht
so.
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Ich würde Ihnen einen Vorschlag machen: Für
das Jahr 2016 folgen Sie bitte als Stadtrat der
Verwaltungsvorlage. Für das Jahr 2017 wenden
wir uns gemeinschaftlich noch einmal an die
Rechtsaufsichtsbehörde und lassen uns von ihr
eine Einschätzung geben. Das, was die
Rechtsaufsichtsbehörde uns dazu schreibt, wäre
dann aber verbindlich. Vielleicht wäre das ein
Weg.
Wir haben sehr lange nach einem Weg gesucht.
Es gilt das Prinzip der Jährlichkeit. Ich kann im
Ergebnishaushalt keine Mittel übertragen,
solange ich nicht den Ausgleich des
Jahresergebnisses sicherstellen kann. Allein
schon aufgrund des Prozedere, wie wir einen
Jahresabschluss aufstellen, wie wir rechnen und
wie die Ämter noch Rückstellungen melden - wir
haben jetzt eine Rückstellung für das Jahr 2015
erhalten -, kann ich die Mittel nicht übertragen,
so gern ich das möchte. So ist dieser Weg, auch
in
Zeiten
einer
Haushaltssperre
eine
überplanmäßige
Mehrbedarfsvorlage einzureichen, ein Kompromiss, was rechtlich aus
unserer Sicht machbar ist. Für die Jahre 2017
und 2018 lassen Sie uns gemeinschaftlich zur
Rechtsaufsichtsbehörde gehen.
Oberbürgermeister Jung: Herr Wehmann.
Stadtrat Wehmann (DIE LINKE): Sehr geehrter
Herr Oberbürgermeister! Meine Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Bonew, ich halte Ihre Argumentation zumindest in Teilen für zweifelhaft.
Sie haben eben ausgeführt, Sie können erst
dann
Mittel
übertragen,
wenn
die
Jahresrechnung des letzten Jahres feststeht.
Bürgermeister Bonew: Das habe ich nicht gesagt.
Stadtrat Wehmann (DIE LINKE): Aber so habe
ich es verstanden. Ich denke, das ist bei dem
einen oder anderen hier auch so angekommen.
Ein Beispiel dafür ist die übernächste Vorlage; da
wird es drollig. - Sie führen § 18 Haushaltsrecht
dafür an. Dem halte ich entgegen: Wir
übertragen hier von einem Jahr zum Folgejahr
auch schon mal 141 Millionen Euro, im nächsten
Jahr wahrscheinlich sogar 200 Millionen Euro an
Haushaltsausgabenresten, und wir haben das
Jahresergebnis heute noch nicht. Wir wissen
nicht, ob wir die Haushaltsvorgaben eingehalten
haben oder nicht. Salopp gesagt, 400.000 Euro
sind viel Geld, aber in Bezug auf die
Größenordnungen, die wir sonst übertragen, ist
das nicht der ganz große Wupper. - Punkt eins.
Punkt zwei. Sie haben vorgeschlagen, auf die
Landesdirektion zuzugehen. Das würde ich mit
S e i t e | 67
Sicherheit begrüßen, aber bitte nicht erst 2017,
sondern noch im Jahr 2016. In Zusammenarbeit
mit der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und mit
uns, der Fraktion Die Linke, sollten wir dann eine
Lösung für 2017/2018 finden.
Bürgermeister Bonew: Laut meinem Kalender
habe ich am 26. August meinen nächsten Regeltermin mit Herrn Oberhettinger. Ich würde heute
zu Protokoll geben, dass ich diesen Antragstext,
so wie er ist, der Landesdirektion vorlege und wir
uns dann vielleicht noch einmal abstimmen, was
darüber hinausgehend möglich wäre, sodass wir
spätestens zu den verwaltungsinternen Veränderungen, die wir Anfang Dezember erneut auslegen, einen Lösungsvorschlag gemeinsam mit
der Landesdirektion abgestimmt haben.
Oberbürgermeister Jung: Herr Schmidt.
Stadtrat Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen): Ich
würde dem Vorgehen zustimmen, möchte Sie
aber bitten, die ursprüngliche Version des Änderungsantrages ebenfalls mitzunehmen.
Bürgermeister Bonew: Schicken Sie sie mir
bitte zu!
Stadtrat Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen): Die
steht im ALLRIS. Sie kennen diese Version
schon; denn sie haben sie ja auch schon dem
Rechtsamt übergeben.
Oberbürgermeister Jung: Herr Schmidt, Herr
Wehmann, wir stellen diesen Änderungsantrag
heute nicht zur Abstimmung, sondern wir geben
zu Protokoll, dass Herr Kollege Bonew diesen
Ansatz bezüglich des Kompensationsfonds mit
der Landesdirektion erörtert und dem Stadtrat im
vierten Quartal zum Haushalt 2017/2018
gegebenenfalls einen Vorschlag unterbreitet.
Stadtrat Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen): Ja,
dem würde ich so zustimmen. Herr Wehmann
bestätigt das auch. - Ist es zumindest Konsens,
dass wir dafür ein eigenes Budget im künftigen
Haushalt schaffen? Vielleicht könnte die
Verwaltung zumindest diesen Vorschlag aus dem
Antragstext übernehmen und umsetzen.
Oberbürgermeister Jung: In den Verwaltungsentwurf kommt auf jeden Fall ein Budget für
diese Fragen. - Herr Wehmann.
Stadtrat Wehmann (DIE LINKE): Nur eine kurze
Anmerkung. Es geht ganz einfach darum, dass
wir eine rechtssichere Form finden, und zwar
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
nicht nur für
grundsätzlich.
diese
Vorlage,
sondern
Oberbürgermeister Jung: Okay. - Dann stelle
ich die Vorlage zur Abstimmung. Wer stimmt den
vorliegenden Beschlussvorschlägen zu? Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Vier Gegenstimmen, keine
Enthaltungen. Dann ist es mit großer Mehrheit so
bestätigt.
18.23 Verfahrensregelung zur Bearbeitung
von Änderungsanträgen der Fraktionen, einzelnen Stadträten, Beiräten
und Ortschaftsräten sowie Bürgereinwänden zum Haushaltsplanentwurf
(VI-DS-02702)
Einreicher: Dezernat Finanzen
Wortwünsche? - Sehe ich nicht. Ich darf um Ihr
Handzeichen bitten. Wer ist gegen den Beschluss? - Wer enthält sich?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
18.24 Feststellung des Jahresabschlusses
der Stadt Leipzig zum 31.12.2012 (Vermögensrechnung, Ergebnis- und Finanzrechnung einschließlich Teilrechnungen, Anhang) und Rechenschaftsbericht sowie Schlussbericht des
Rechnungsprüfungsamtes an den
Stadtrat über die Prüfung des Jahresabschlusses der Stadt Leipzig zum
31.12.2012 (VI-DS-02540)
Einreicher: Dezernat Finanzen
18.24.1 dazu ÄA (VI-DS-02540-ÄA-01)
Einreicher: Rechnungsprüfungsausschuss
Herr Hilschenz ist unter uns. - Herr Bonew, zunächst Ihre Einführung.
Bürgermeister Bonew: Sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister! Sehr verehrte Damen und
Herren Kollegen! Verehrte Stadträtinnen und
Stadträte!
Mit
der
Vorlage
des
Jahresabschlusses 2012 gelingt uns ein großer
Schritt. Ist es ein großer Schritt, den
Jahresabschluss 2012 im Juni 2016 beschließen
zu lassen, werden Sie sich jetzt sicherlich fragen.
Dazu gehört das Wissen, dass bisher nur 5
Prozent der sächsischen Kommunen einen
Jahresabschluss für das erste Jahr der Doppik
haben. Diese 5 Prozent sind keine Gewichtung
gemessen an der Größe der Kommune. Der
Umstellungsprozess von Kameralistik auf Doppik
ist sehr langwierig. Wir haben doch etliche Jahre
gebraucht, bis es auch beim letzten Verwaltungsmitarbeiter verarbeitet wurde. Das war eine
Riesenkraftanstrengung für die Verwaltung und
ist es immer noch. Allerdings, dieser Prozess ist
S e i t e | 68
geprägt von einer wirklich kooperativen und dem
Konsens dienenden Zusammenarbeit.
Auch wenn der Jahresabschluss erst in 2016 fertig gestellt werden konnte, möchte ich es an dieser
Stelle
nicht
versäumen,
allen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Dezernats
Finanzen, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
des
Rechnungsprüfungsamtes
und
allen
anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der
Verwaltung für diesen Kraftakt und die sachliche
Diskussion zu danken.
Wir hatten im Fachausschuss Finanzen und im
Rechnungsprüfungsausschuss mehrere emotionale Diskussionen, die in letzter Konsequenz
aber von Sachlichkeit und Interesse an der
Sache geprägt waren. Ich habe bei Ihnen, sehr
verehrte Damen und Herren Stadträte, eine doch
sehr hohe Unsicherheit verspürt: Kann man
diesem Jahresabschluss zustimmen? Diese
Unsicherheit ist, denke ich, verständlich, da sich
die Jahresrechnung in der Doppik fundamental
von der Jahresrechnung in der Kameralistik, den
Wertungen
und
auch
den
vom
Rechnungsprüfungsamt zu prüfenden und
demzufolge
auch
niedergeschriebenen
Tatsachen unterscheidet.
Das Rechnungsprüfungsamt hat umfangreiche
Kritikpunkte in seinem 231 Seiten umfassenden
Prüfbericht dargelegt. Zum überwiegenden Teil
teilt die Verwaltung die Kritikpunkte des Rechnungsprüfungsamtes, sieht die gleichen Baustellen und hat schon in den letzten Monaten,
seitdem der Prüfbericht innerhalb der Verwaltung
vorlag, umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um
das Monierte abzustellen.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich
möchte aus dem Prüfbericht die letzte Seite zitieren:
Das Rechnungsprüfungsamt empfiehlt,
den Jahresabschluss zum 31.12.2012
inklusive Anhang nebst Anlagen und
dem Rechenschaftsbericht in der vorliegenden Form unter Berücksichtigung
der im Bericht getroffenen wesentlichen
Prüffeststellungen durch den Stadtrat
feststellen zu lassen.
Wir haben hier also die eindeutige Empfehlung,
wenn auch mit der Einschränkung „unter Berücksichtigung der im Bericht getroffenen wesentlichen
Prüffeststellungen“
diesen
Jahresabschluss vom Stadtrat zu beschließen.
Nun haben wir im Rechnungsprüfungsausschuss
sehr lange diskutiert und sind die Kritikpunkte
einzeln durchgegangen. Im Ergebnis dessen
liegt
Ihnen
der
Änderungsantrag
des
Rechnungsprüfungsausschusses vor. In der
Diskussion
hat
es
sich
der
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Rechnungsprüfungsausschuss - so viel darf ich
aus geschlossener Sitzung berichten, Herr
Wehmann - nicht einfach gemacht, diesem
Jahresabschluss zuzustimmen und diesen Änderungsantrag nach langer, harter Diskussion zu
stellen.
Ich möchte für die Verwaltung an dieser Stelle erklären, dass wir den Änderungsantrag übernehmen, weil es unser gemeinschaftliches Ziel ist,
sowohl von Ihnen als Stadträtinnen und
Stadträte, vom Rechnungsprüfungsamt als auch
vonseiten der Verwaltung, eine Einschränkung
im Testat zum Jahresabschluss so schnell wie
möglich zu beseitigen. Als erste Maßnahme dazu
hat die Dienstberatung auf meinen Vorschlag hin
am Dienstag eine Vorlage verabschiedet, in der
wir noch einmal alle Ämter und diejenigen, die
für Inventuren verantwortlich zeichnen, mit
entsprechenden Aufgaben versehen haben. Ich
werde
diese
Vorlage
dem
Rechnungsprüfungsausschuss gerne zuleiten,
damit Sie als erstes Ergebnis erkennen können,
dass wir uns auf den Weg gemacht haben. Ein
weiteres Ergebnis werden Sie sehen, wenn wir
Ihnen hoffentlich schon Ende des Jahres den
Jahresabschluss 2013 vorlegen können.
Noch einmal zusammenfassend: Es ist eine
enorme Leistung, jetzt schon einen Jahresabschluss 2012 vorzulegen. Ja, wir haben ein
eingeschränktes Testat. Das ist nicht erfreulich.
Das ist Mahnung zur Besserung. Aber es ist
unter den gegebenen Umständen das Machbare.
Ich bitte um Ihre Zustimmung, damit wir in der
Haushaltsplanung, aber auch in der Bearbeitung
der
Folgeabschlüsse
recht
schnell
vorankommen. - Vielen Dank.
Oberbürgermeister Jung: Ich habe eine Wortmeldung von Herrn Morlok.
Stadtrat Morlok (fraktionslos): Herr Oberbürgermeister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es ist
sehr schwer, in öffentlicher Sitzung des
Stadtrates
über
einen
nichtöffentlichen
Prüfbericht des Rechnungsprüfungsamtes zu
sprechen, dessen Inhalte ich in öffentlicher
Sitzung nicht benennen darf.
Es ist bereits angesprochen worden, dass der
Jahresabschluss nur ein eingeschränktes Testat
bekommen hat. Das ist keine Kleinigkeit. Viele
von Ihnen kennen die Gepflogenheiten aus der
freien Wirtschaft. Wenn man mit einem Geschäftspartner neu in Kontakt tritt, holt man sich
Auskünfte von verschiedenen Auskunfteien ein;
die Namen kennen Sie alle. Ich frage Sie: Wenn
Sie unternehmerisch Verantwortung tragen und
ihnen eine Auskunftei übermittelt, dass ihr potenzieller Geschäftspartner einen Jahresabschluss
hat, der mit einem eingeschränkten Testat verse-
S e i t e | 69
hen ist, würden Sie dann mit ihm eine
vertrauensvolle Zusammenarbeit anstreben?
Wohl eher nicht. Das macht deutlich, dass das
keine Kleinigkeit ist. Ich bin froh, Herr Bonew,
dass Sie das Thema hier so deutlich und so
selbstkritisch aus Sicht der Verwaltung
angesprochen haben.
Aufgrund der Tatsache, dass es diesen Antrag
des Rechnungsprüfungsausschusses gibt und
das Thema Inventuren von Ihnen, Herr Bonew, in
öffentlicher Sitzung bereits als Problem benannt
wurde, verletze ich die Vertraulichkeit nicht,
wenn ich das auch noch einmal anspreche.
Mangelhafte Inventur, sehr geehrte Damen und
Herren, auch das ist keine Kleinigkeit. Das hat
auch mit der Doppik nichts zu tun; denn
Bestandsverzeichnisse gab es schon zu Zeiten
der Kameralistik. Diese hätten schon damals
ordentlich geführt werden müssen. Vieles mag
der
Umstellung
geschuldet
sein,
das
Bestandsverzeichnis sicherlich nicht.
Um Ihnen allgemein-abstrakt deutlich zu
machen, was in der freien Wirtschaft passieren
kann, wenn Bestandsverzeichnisse falsch sind,
möchte ich beim Thema Liegenschaften bleiben.
Stellen Sie sich vor, wir haben in Leipzig einen
kalten Winter, es ist glatt draußen, Fußwege und
Gelände sind vereist. Irgendjemand fällt hin,
bricht sich etwas, hat vielleicht Folgeschäden
oder sogar eine lebenslange Behinderung. In
diesem Fall prüft man, wem das Grundstück
gehört, auf dem der Unfall passiert ist. Man stellt
fest,
das
Unternehmen
X
ist
Grundstückseigentümer. Man fragt dort nach:
Warum
bist
du
deinen
Verkehrssicherungspflichten
nicht
nachgekommen? Es stellt sich heraus, dass das
Bestandsverzeichnis des Unternehmens über
seine Grundstücke unvollständig war und es bei
der Beauftragung des externen Dienstleisters für
den Winterdienst schlichtweg ein Grundstück
vergessen hat. Dann haftet nicht nur das
Unternehmen
für
die
entsprechenden
Personenschäden,
sondern
auch
der
vertretungsberechtigte Geschäftsführer oder
auch sein Finanzvorstand persönlich mit seinem
Privatvermögen.
Hinzu kommt: Die entsprechenden Verstöße sind
im Handelsrecht auch strafbewehrt. Ich unterstelle natürlich hier keinem der Handelnden Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Deswegen sind
wir auch im Bereich der Bußgelder und nicht im
Bereich der Strafen. Wenn man das
Handelsrecht analog anwendet, heißt das: Wer
sein Inventar nicht in Ordnung hält, begeht eine
Ordnungswidrigkeit. Dies kann nach § 334 HGB
Nr. 3 mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro
geahndet werden, die ein Geschäftsführer oder
ein CFO zu zahlen haben. - Das zeigt, dass das,
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
worüber wir hier reden, alles andere als eine
Kleinigkeit ist.
Vieles, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
ist tatsächlich der Umstellung auf die Doppik geschuldet, aber nicht alles. Ich nehme wirklich positiv zur Kenntnis, Herr Bonew, dass Sie die entsprechende
Vorlage
bereits
in
die
Dienstberatung eingebracht haben. Das zeigt,
dass man das Thema ernst nimmt und die
entsprechenden Konsequenzen zieht. Wir alle,
wir als Stadtrat und auch die Verwaltung, sollten
das Ergebnis nicht auf die leichte Schulter
nehmen. - Vielen Dank.
Oberbürgermeister Jung: Herr Wehmann.
Stadtrat Wehmann (DIE LINKE): Sehr geehrter
Herr Oberbürgermeister! Meine Damen und Herren Stadträte! Nach den Ausführungen von Herrn
Bonew und Herrn Morlok möchte ich noch einige
Gründen dafür nennen, warum der Jahresabschluss 2012 den Stadtrat erst am zweiten Sommertag 2016 erreicht. Ein gewichtiger Grund
dürfte die Umstellung von Kameralistik auf
Doppik sein, aber nicht nur. Es ist auch die
Systematik und das fast undurchschaubare
Gewirr der mit dem Thema NKF verbundenen
Gesetzesänderungen; das geht weit über das
hinaus, was im HGB und anderswo geregelt ist.
Hinzu kam die Abarbeitung des Korrekturbedarfs
von einigen 100 Millionen Euro in den letzten
Wochen und Monaten. Verblieben sind jetzt mehr
als ein Dutzend erhebliche Mängel, nachzulesen
im
Schlussbericht
des
Rechnungsprüfungsamtes.
Heute, am 22. Juni, dürfen und sollen wir hier im
Stadtrat den Jahresabschluss 2012 beschließen.
Wir im Rechnungsprüfungsausschuss haben uns
dazu bekannt, weil eine Versagung, die ja de
facto
durch
den
Prüfvermerk
des
Rechnungsprüfungsamtes im Raum stand, fatale
Folgen haben würde. Das hieße nämlich, dass
auch für den laufenden Haushalt freiwillige
Leistungen - ich will es vorsichtig formulieren zumindest in Teilen eingeschränkt werden
müssten, und das kann nicht unser Ziel sein.
Mit seinem Änderungsantrag fordert der Rechnungsprüfungsausschuss die Verwaltung auf, die
seit langem bekannten Kritikpunkte und Mängel
abzustellen und dafür einen Maßnahmen- und
Zeitplan vorzulegen, damit die Jahresabschlüsse
für 2013 und die Folgejahre einen uneingeschränkten Prüfvermerk des RPA erhalten und
man dem Stadtrat mit gutem Gewissen sagen
kann: Okay, Verwaltung, der Jahresabschluss
passt. - Ich danke.
S e i t e | 70
Oberbürgermeister Jung: Vielen Dank. - Wenn
es keine weiteren Nachfragen gibt, stelle ich
nunmehr
die
Vorlage
inklusive
des
Änderungsantrags
des
Rechnungsprüfungsausschusses zur Abstimmung. Wer dem zustimmt, bitte ich um das
Handzeichen?
Gegenstimmen?
Enthaltungen?
Abstimmung: Eine Enthaltung. Mit großer Mehrheit so beschlossen.
Gestatten Sie mir - das zu Protokoll -, meinen
ganz herzlichen Dank allen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern des Dezernats 2 und Herrn Bonew
auszusprechen sowie in ganz besonderer Weise
auch Ihnen, Herr Hilschenz, und Ihren
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu danken. Ich
weiß, dass es Knochenarbeit war. Insofern:
Danke für diese konstruktive Zusammenarbeit!
18.25 Feststellung des Jahresabschlusses
für das Wirtschaftsjahr 01.01.2014 bis
31.12.2014 für den Eigenbetrieb Theater der Jungen Welt (VI-DS-02564)
Einreicher: Dezernat Finanzen
Gibt es Fragen dazu? - Dann darf ich Sie um Ihr
Handzeichen bitten. Wer ist gegen diese
Feststellung? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
18.26 Feststellung des Jahresabschlusses
für das Wirtschaftsjahr 01.01.2014 bis
31.12.2014 für den Eigenbetrieb
Musikschule
Leipzig
„Johann
Sebastian Bach“ (VI-DS-02630)
Einreicher: Dezernat Finanzen
Wortwünsche? - Das ist nicht der Fall. Gibt es
Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
Wir fahren fort mit Tagesordnungspunkt 18.29:
18.29 Bau- und Finanzierungsbeschluss
Prager Straße zwischen Johannisplatz
und Gutenbergplatz (VI-DS-02576)
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
18.29.1 dazu ÄA (VI-DS-02576-ÄA-01)
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
18.29.2 dazu ÄA (VI-DS-02576-ÄA-02)
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen
Zunächst Herr von der Heide.
Stadtrat von der Heide (Bündnis 90/Die Grünen): Ich will nur kurz unseren Änderungsantrag
einbringen. Wir beantragen, zu prüfen, ob sich
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
auf der Südseite, also stadtauswärts, noch Platz
findet für Straßenbäume. An der Nordseite steht
die historische Baumreihe, die auch erhalten
bleibt. Auf der Südseite gibt es bisher keine
Straßenbäume. Insbesondere
im
Bereich
zwischen Talstraße und Stephanstraße weitet
sich der Gehweg auf 5 Meter auf. Dort findet sich
sicherlich noch Platz für die eine oder andere
Baumscheibe. Über den Stellenwert von
Straßenbäumen will ich in Anbetracht der
fortgeschrittenen Zeit jetzt nicht mehr referieren.
Oberbürgermeister Jung: Frau Riekewald.
Stadträtin Riekewald (DIE LINKE): Hallo! Auch
ich möchte unseren Änderungsantrag nur kurz
einbringen. Auf der Südseite, wo Stellplätze für
Pkw wegfallen, sollen zwei Haltepunkte für
Busse eingerichtet werden; das heißt: die Busse
werden dort nur kurz halten, die Reisenden
aussteigen lassen und sie später wieder von dort
abholen.
Es
ist
bekannt,
dass
das
Grassimuseum verkehrlich extrem schlecht
angebunden ist. Die Busse können dort nicht
direkt halten. Eine Möglichkeit wäre, das
Grassimuseum in die Route der Stadtrundfahrten
mit aufzunehmen. Das ist unsere Intention. - Der
zweite Punkt in unserem Änderungsantrag
betrifft die nicht ausreichende Anzahl an
Fahrradbügeln. Es soll die Möglichkeit geprüft
werden, ob weitere 30 Fahrradbügel am Grassimuseum geschaffen werden können. - Danke.
Oberbürgermeister Jung: Herr Weber.
Stadtrat Weber (SPD): Schönen guten Abend!
Die verkehrspolitischen Sprecher der SPDFraktion, der Linksfraktion und der Grünen-Fraktion haben es sich nicht leicht gemacht mit dieser
Vorlage. Problematisch ist, dass uns die Verwaltung einen Vorschlag unterbreitet hat, der - um
es vorsichtig auszudrücken - nicht gut ist.
Andererseits
können
wir
uns
als
verkehrspolitische Sprecher und auch als
Stadtrat
den
dort
zu
konstatierenden
Rahmenbedingungen nicht wirklich entziehen,
obwohl wir es eigentlich gerne möchten.
Ein Problem ist die Gutenbergstraße. Wir wollen,
dass der Verkehr dort reduziert und künftig mehr
über die Bundesstraße geführt wird. Wir haben
auch ein Problem mit dem Linksabbieger in die
Stephanstraße und in die Prager Straße. Wir haben lange darüber diskutiert, sehen aber ein,
dass die Rahmenbedingungen ungünstig sind.
Deshalb haben wir uns bei der Prager Straße
zurückgehalten.
Nichtsdestotrotz möchte ich an dieser Stelle klar
sagen: Wir haben einen Lärmaktionsplan, und
S e i t e | 71
wir haben einen Luftreinhalteplan. Wenn wir die
Rahmenbedingungen nicht ändern, werden wir
diese Pläne kaum einhalten können. Aus dem
Amt für Umweltschutz gibt es ein ganz klares
Signal: Hej, Leute, ihr müsst einfach etwas am
MIV
tun!
Wir
haben
uns
im
Stadtentwicklungsplan Verkehr und öffentlicher
Raum einen Modal Split auferlegt, der dazu führt,
dass wir eigentlich etwas tun müssten. Das
betrifft genau solche Vorhaben, wie das hier
vorliegende. Aber wir tun es leider nicht.
Diesen Spagat, den wir in den letzten Wochen
bei dieser Vorlage getan haben, wollte ich hier
noch einmal transparent machen, insbesondere
auch für die vielen Bürgerinnen und Bürger, die
genau darauf schauen. Ich möchte dafür werben,
sich weiterhin an dem Prozess zu beteiligen,
ordentliche Verkehrslösungen für die Zukunft zu
schaffen,
die
hoffentlich
sowohl
den
Vorstellungen der Stadt als auch denen der
Öffentlichkeit mehr entsprechen. - Danke.
Oberbürgermeister Jung: Frau Dr. Heymann.
Stadträtin Dr. Heymann (CDU): Wir haben zur
Aufstellung einer Ampel an der Stephanstraße
einige Male nachgefragt und mussten uns belehren lassen, dass es dort nicht nur ein starkes
Verkehrsaufkommen gibt, sondern dass dies
auch ein Unfallschwerpunkt ist. Wir mussten uns
auch belehren lassen, dass der Linksabbieger an
dieser Stelle weiterhin erforderlich ist. Nun muss
man sagen: Das ist die dritte Ampel auf einer
sehr kurzen Strecke, die für alle Verkehrsarten
eine sehr deutliche Belastung darstellt. Wenn
man möchte, dass der mehrheitlich hier im
Stadtrat verurteilte MIV nicht auf Nebenstrecken
ausweicht, dann sollte man - es wäre uns sehr
wichtig, wenn man uns das zusagt - zumindest
für eine optimale Steuerung der Ampeln sorgen,
um
einen
flüssigen
Verkehr
für
alle
Verkehrsarten zu gewährleisten. Anderenfalls
wird auf andere Strecken ausgewichen, was
dazu führen wird, dass es in den kleinen
Nebenstraßen und möglicherweise auch auf dem
Gutenbergplatz mehr Verkehr geben wird, als wir
eigentlich haben möchten.
Oberbürgermeister Jung: Herr Danckwardt.
Stadtrat Danckwardt (fraktionslos): Ich muss an
dieser Stelle das Dezernat ausdrücklich loben für
eine Vorlage, an der es aus meiner Sicht überhaupt nichts auszusetzen gibt. Deswegen verwundern mich die Wortmeldungen aus den verkehrspolitischen Ecken des Stadtrats. Ich habe
absolut nichts auszusetzen. Das ist absolut empfehlenswert. Die Situation wird nicht verschlimmert. Schon heute wird dort links abgebogen.
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Eben weil es bisher dort keine Ampel gibt, gibt es
Staus und wird auf den Gleisen gehalten. Diese
Vorlage bringt an dieser sensiblen Stelle
Ordnung herein. Super! Dem kann man nur
zustimmen.
Oberbürgermeister Jung: Herr von der Heide.
Stadtrat von der Heide (Bündnis 90/Die Grünen): Frau Dr. Heymann, Sie hatten gesagt, die
Ampel muss dann für alle Verkehrsträger optimal
gesteuert werden. Ich würde sagen: Die Ampel
muss für den ÖPNV optimal gesteuert werden.
Wenn wir schon den Stadtbahnausbau dort nicht
durchziehen und den Linksabbieger in die und
aus der Stephanstraße ermöglichen, dann muss
diese Ampel zumindest den Effekt bringen, die
Fahrt der Straßenbahn zu beschleunigen. - Tut
mir leid, das ist eine Diskussion, die wir
eigentlich im Ausschuss hätten führen müssen.
Wenn Sie jetzt eine Ampelsteuerung für alle Verkehrsträger zusagen würden, wie von Frau
Dr. Heymann gefordert, müssten wir mit Änderungsanträgen dagegenhalten.
Oberbürgermeister Jung: Ich denke, wir stimmen jetzt der Reihe nach ab.
Abstimmung über den Änderungsantrag der
Fraktion Die Linke, die eine Ergänzung zu Punkt
3.5 wünscht, nämlich die Schaffung weiterer 30
Fahrradbügel am Grassimuseum. Wer dem
zustimmt, bitte ich um das Handzeichen. Gegenstimmen? - Enthaltungen? - Das muss ich
auszählen lassen.
Abstimmung: 36 dafür, 21 dagegen.
Zur Geschäftsordnung, Herr Müller.
Stadtrat Müller (SPD): Ich weiß nicht, ob es nur
mir so geht, aber der Änderungsantrag der Grünen, den Herr von der Heide eingebracht hat, ist
mir vollkommen unbekannt.
Oberbürgermeister Jung: Es ist ein ganz
formaler Antrag, nämlich:
Es wird geprüft, ob stadtauswärtig weitere Straßenbaumstandorte im Gehwegbereich eingeplant werden können.
Der Antrag ist im ALLRIS eingestellt und auch als
Papier verteilt worden.
S e i t e | 72
Abstimmung über den Änderungsantrag der
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Wer stimmt
dem Prüfauftrag zu? - Gegenstimmen? Enthaltungen?
Abstimmung: Mit einigen Enthaltungen und
einer Reihe von Gegenstimmen ist dennoch
mehrheitlich so beschlossen.
Abstimmung über die Vorlage: Bau- und
Finanzierungsbeschluss Prager Straße zwischen
Johannisplatz und Gutenbergplatz. Wer stimmt
dem Beschlussvorschlag zu? - Gegenstimmen? Enthaltungen?
Abstimmung: Einige Enthaltungen, keine Gegenstimmen.
Mit
großer
Mehrheit
so
beschlossen.
18.30 Bau- und Finanzierungsbeschluss
Georg-Schwarz-Straße von PhilippReis-Straße bis Hans-Driesch-Straße
und Bestätigung einer überplanmäßigen Auszahlung nach § 79 (1) SächsGemO (VI-DS-02665)
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
Wird das Wort gewünscht? - Herr Weickert.
Stadtrat Weickert (CDU): Herr Oberbürgermeister! Meine Damen und Herren! Wenn wir heute
über diese wichtige Vorlage beraten und am
Ende auch votieren, dann gibt es vielerlei
Punkte, Bedenken und Kritik zu äußern. Viele
dieser Punkte habe ich bereits vor einem Jahr
hier im Rat erwähnt und möchte nicht in die
Gefahr geraten, mich an dieser Stelle allzu oft zu
wiederholen.
Doch
es
ist
schon
ein
bemerkenswerter
Vorgang,
wenn
Ratsbeschlüsse nicht nur konsequent vergessen
oder verdrängt, sondern auch bewusst ignoriert
werden; denn als wir vor einem Jahr hier die
Vorplanung beschlossen haben, wurde auch
eine
umfangreiche
Parkraumuntersuchung
mitbeschlossen. Ein Jahr ist eigentlich viel Zeit,
um in einem wachsenden Stadtteil Möglichkeiten
auszuloten, wie für alle Verkehrsteilnehmer
optimale Bedingungen geschaffen werden
können.
Problemlösung im Hause von Frau Dubrau sieht
jedoch anders aus. Echte Herausforderungen
werden dadurch gelöst, dass man den Anwohnern einfach erklärt, sie hätten kein Parkplatzproblem - so geschehen am 30. Mai, als das Verkehrs- und Tiefbauamt in ewiger Weisheit den
Menschen in Altwest verkündete, dass ihre Probleme keine sind. Ich lade Sie, Herr Oberbürgermeister, gerne ein, sich gemeinsam mit mir und
den Anwohnern ein Bild von der Lage vor Ort zu
machen; denn diese Vorlage ist auch Ihre
Vorlage und Sie sollten wissen, wie Mitarbeiter
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
Ihrer Baubürgermeisterin sich die Welt machen,
wie sie ihnen gefällt.
Nun ist dieser Zustand an sich nichts Neues. Von
den
Fahrgastunterständen
bis
zu
den
Legionellen haben wir immer dasselbe
Kommunikationsmuster aus der Feder von Frau
Dubrau und ihres getreuen Adlatus gehört. Es
hat aber dahin gehend eine neue Qualität, dass
Umerziehungspolitik oder, wie Kollege Hobusch
es so schön formuliert hat, gouvernantenhafte
Politik jetzt auch dezidiert in diese Vorlage
Einzug erhalten hat. Und da Dorothee grüne
Politik erlebbar macht, sollte hier noch einmal
darauf hingewiesen werden, was das konkret
bedeutet. Auf Seite 6 der Vorlage heißt es:
Gleichzeitig werden langfristig Verhaltensänderungen der Fahrzeughalter
durch
die
Akzeptanz
größerer
fußläufiger
Entfernungen
zwischen
Stellplatz und Wohnraum sowie der
intensiveren Nutzung der Verkehrsmittel
des Umweltverbundes erforderlich.
Die Bürger haben sich also nach den Vorstellungen der Verwaltung zu richten und nicht umgekehrt.
Meine Fraktion und ich werden solchen Umerziehungsmaßnahmen keinesfalls zustimmen. Es ist
für mich erschreckend, wie wieder einmal erlebte
grüne Politik aussieht. Vollkommen an einem Interessenausgleich aller Beteiligten vorbei in
durchaus intoleranter Art und Weise einen Stiefel
durchzudrücken, das halten wir nicht für richtig.
Die Anwohner werden bewusst durch das VTA
getäuscht und damit beschwichtigt, dass man
ihre Anliegen ernst nehme und konstruktiv in die
Vorlage einbeziehe. Nichts dergleichen ist
passiert. Der Stiefel bleibt auf dem Rücken der
Leutzscher stehen.
Was am Ende bleibt, ist ein ungutes Gefühl. Die
Georg-Schwarz-Straße wird entsprechend der
Vorlage umgebaut werden. Daran gibt es aufgrund der Mehrheitsverhältnisse hier im Rat keinen Zweifel. Mit der Maßnahme Junghanßstraße
wird aus meiner Sicht ein Verkehrskollaps bewusst in Kauf genommen. Parkplatzprobleme
werden dabei natürlich auch ignoriert.
Aber Ihre Vernebelungstaktik wird am Ende nicht
aufgehen. Erlebte grüne Politik findet Mehrheiten
hier im Rat, Mehrheiten gegen die CDU; das ist
ein demokratischer Vorgang, über den ich mich
gar nicht weiter beschweren will. Aber wenn
diese Politik tatsächlich umgesetzt wird, dann
werden Sie, Frau Dubrau, und sicher auch die
Grünen bei der nächsten Kommunalwahl zu
spüren bekommen, was die Menschen von
erlebter grüner Politik halten. - Herzlichen Dank.
S e i t e | 73
Oberbürgermeister Jung: Herr Schlegel.
Stadtrat
Schlegel
(DIE
LINKE):
Herr
Oberbürgermeister! Meine sehr verehrten
Damen und Herren! Herr Weickert, es gibt auch
die Gnade der späten Geburt eines Stadtrates. In der Georg-Schwarz-Straße hat es schon vor
der jetzigen Wahlperiode eine umfangreiche
Bürgerbeteiligung gegeben. Ich erinnere an
diverse
Workshops,
Arbeitsgruppen
und
Diskussionsveranstaltungen, wo gemeinsam mit
den
Bürgerinnen
und
Bürgern
die
Gestaltungsmöglichkeiten
erörtert
wurden.
Tatsache ist nun einmal: Der Straßenraum ist da.
Wir können nicht wie in Probstheida auf einem
kurzen Stück alte Bruchbuden wegreißen und
dadurch den Straßenraum anders ausgestalten.
Selbstverständlich hat es auch in der KarlLiebknecht-Straße und im Peter-Stein-Weg Kritik
gegeben. Nicht jeder einzelne Traum mag dort
umgesetzt worden sein. Aber bei allen Problemen, die es mit einem so hochfunktionalen
Straßenraum gibt, ist die Karl-Liebknecht-Straße
heute angenommen. Ich bin mir ganz sicher,
dass das dann auch in der Georg-SchwarzStraße der Fall sein wird. Ihre Bemerkungen und
auch die gefühlte Anti-Grün-Stimmungsmache
kann ich nicht nachvollziehen. Dann müssten Sie
Ihre Kritik schon gegen alle Fachleute hier im
Rat richten.
Oberbürgermeister Jung: Der Worte sind
genug gewechselt. Jetzt möchte ich Hände
sehen. - Ich darf um Ihr Handzeichen bitten. Wer
stimmt
dem
Beschlussvorschlag
zu?
Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Drei Enthaltungen, einige Gegenstimmen. Mit großer Mehrheit so beschlossen.
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
18.31 Bau- und Finanzierungsbeschluss
Holzhäuser Straße zwischen Baumeyerstraße und Gleisschleife (VI-DS02682)
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
Klare Vorvoten. - Wird das Wort gewünscht? Das ist nicht der Fall. Dann darf ich um Ihre
Entscheidung bitten. Wer stimmt gegen diesen
Beschlussvorschlag? - Enthaltungen?
Abstimmung: Das ist einstimmig.
18.32 Satzung zur 4. Änderung der Satzung
über die Erhebung der Zweitwohnungsteuer in der Stadt Leipzig (VI-DS02689)
Einreicher: Dezernat Finanzen
Gibt es Wortwünsche? - Da es sich um eine Satzung handelt, wird ausgezählt. - Wer stimmt der
vorgelegten Zweitwohnungsteuersatzung zu? Wer stimmt dagegen? - Wer enthält sich?
Abstimmung: 59 zu 1 zu 0. So beschlossen.
18.33 Fortführung der städtischen Kofinanzierung des Projektes SCHAUPLATZ
(Aktivierungshilfe für Jugendliche und
junge Erwachsene) (VI-DS-02714)
Einreicher: Dezernat Finanzen
Wird das Wort gewünscht? - Dann darf ich um
Ihr Handzeichen bitten. Wer stimmt gegen den
Beschluss zur Fortführung der städtischen
Kofinanzierung? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
18.34 Übertragung von Kassengeschäften
an Dritte im Amt für Jugend, Familie
und Bildung - Schola Cantorum
Leipzig (VI-DS-02490)
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Wird das Wort gewünscht? - Dann darf ich um
Ihr Handzeichen bitten. Wer ist gegen diesen Beschluss? - Enthaltungen?
Abstimmung: Eine Gegenstimme. Mit großer
Mehrheit so beschlossen.
Wir kommen zu TOP 19:
19
Aktueller
Sachstand
und
weitere
Planungen der Unterbringung von
Geflüchteten in der Zuständigkeit der
Stadt Leipzig
Ich bitte Sie herzlich, die Vorlage zur Kenntnis zu
nehmen und sie in den Fachausschüssen gegebenenfalls noch einmal aufzurufen.
Frau Krefft.
S e i t e | 74
Stadträtin Krefft (Bündnis 90/Die Grünen):
Fachausschüsse finden vor der Sommerpause
nicht mehr statt. Wir machen mit dem
Unterausschuss noch eine Schultour, aber zum
Thema Asyl werden wir uns erst wieder nach der
Sommerpause verständigen. Deswegen will ich
jetzt noch ein paar Fragen stellen.
Aus der Vorlage wird deutlich, dass es zu einigen
zeitlichen Verschiebungen - teilweise über drei
Jahre - gegenüber den bisher berichteten
geplanten Inbetriebnahmen kommt. Dazu wird
aber leider im Weiteren nicht ausgeführt. Nur ein
Beispiel: Die Unterkunft Waldstraße sollte gemäß
der ersten Berichterstattung schon jetzt im Juni
in Betrieb gehen, dann wurde die Eröffnung auf
Oktober verschoben, inzwischen ist die
Inbetriebnahme für Januar 2017 geplant. Solche
Verschiebungen gibt es bei einer Vielzahl von
Unterkünften. Die Gründe dafür sind zumindest
nachrichtlich nicht erklärt worden. Das sollte meinetwegen auch im Nachgang - mit einer
Begründung versehen werden. Ich will jetzt nicht
alle Einrichtungen aufzählen, aber das betrifft
eine ganze Reihe von Einrichtungen.
Außerdem ist mir Folgendes aufgefallen. Der
Text zu Punkt 5.2.3, Betreuung in Gastfamilien,
ist derselbe wie in der letzten Berichterstattung.
Im Vergleich zum April kam nur eine Familie
dazu. Was stockt da? Was ist das Problem? Sie
hatten vier Informationsabende, es gibt sehr
viele Menschen, die sich dafür interessieren,
aber es kommt nicht zur Vermittlung von umAs in
Gastfamilien - und das obwohl hier kein
Erziehungsproblem vorliegt, wie es sonst bei der
Vermittlung von Jugendlichen in Gast- oder
Pflegefamilien der Fall ist. Ich verstehe nicht,
was daran so kompliziert sein soll; das ist mir
unbegreiflich. Ich kritisiere, dass die Gründe
dafür nicht näher ausgeführt werden und der Text
einfach nur kopiert wird.
Oberbürgermeister Jung: Der Vorschlag von
Kollegen Fabian ist, den Fachausschuss darüber
per E-Mail zu informieren, und Sie tragen das
dann bitte weiter in die Fraktionen.
Ich rufe TOP 20 auf:
20.
Informationen I
20.1 Bericht zur städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme „Schönauer Viertel“
(VI-DS-02451)
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
Wird das Wort gewünscht? - Ich bitte um Kenntnisnahme.
TOP 20.2 ist vertagt.
Verlaufsprotokoll vom 22.06.2016
20.3 Bericht zur Schwerbehindertenabgabe Haushaltsjahr 2015 (VI-DS-02733)
Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung
Es wird ebenfalls um Kenntnisnahme gebeten.
Ich danke den Vertreterinnen und Vertretern der
Medien. Herzlichen Dank auch den beiden bis
zuletzt gebliebenen Besuchern für ihr Interesse.
Der öffentliche Teil der Ratssitzung ist beendet.
Oberbürgermeister:
___________________________________
Schriftführer:
Stadtrat Oßwald:
___________________________________
Stadtrat Deissler:
___________________________________
Protokollant:
___________________________________
S e i t e | 75