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Anlagen

Daten

Kommune
Leipzig
Dateiname
1383004.pdf
Größe
1,1 MB
Erstellt
28.03.18, 09:27
Aktualisiert
05.12.18, 18:04

Inhalt der Datei

Ratsversammlung Verwaltungsstandpunkt Nr. VI-A-05385-VSP-01 Status: öffentlich Eingereicht von Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule Betreff: Einführung einer Strategischen Sozialplanung Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten): Gremium voraussichtlicher Sitzungstermin Zuständigkeit Dienstberatung des Oberbürgermeisters Seniorenbeirat Behindertenbeirat FA Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule Ratsversammlung 12.04.2018 23.04.2018 26.04.2018 16.05.2018 Bestätigung Vorberatung Vorberatung Vorberatung Beschlussfassung Rechtliche Konsequenzen Der gemäß Ursprungsantrag gefasste Beschluss wäre ☐ Rechtswidrig und/oder ☐ Nachteilig für die Stadt Leipzig. ☐ Zustimmung ☐ Ablehnung ☐ Zustimmung mit Ergänzung ☐ Ablehnung, da bereits Verwaltungshandeln ☒ Alternativvorschlag ☐ Sachstandsbericht Alternativvorschlag Der Oberbürgermeister legt bis zum Ende des IV. Quartals 2018 dar, wie Angebote bei freien Trägern im Rahmen der Sozialplanung im Doppelhaushalt 2019/2020 weiter entwickelt werden sollen. 1/5 Übereinstimmung mit strategischen Zielen: Finanzielle Auswirkungen nein x wenn ja, Kostengünstigere Alternativen geprüft nein ja, Ergebnis siehe Anlage zur Begründung Folgen bei Ablehnung nein ja, Erläuterung siehe Anlage zur Begründung Handelt es sich um eine Investition (damit aktivierungspflichtig)? nein ja, Erläuterung siehe Anlage zur Begründung Im Haushalt wirksam von Ergebnishaushalt bis Höhe in EUR wo veranschlagt Erträge Aufwendungen Finanzhaushalt Einzahlungen Auszahlungen Entstehen Folgekosten oder Einsparungen? Folgekosten Einsparungen wirksam Zu Lasten anderer OE nein von wenn ja, bis Höhe in EUR (jährlich) wo veranschlagt Ergeb. HH Erträge Ergeb. HH Aufwand Nach Durchführung der Ergeb. HH Erträge Maßnahme zu erwarten Ergeb. HH Aufwand (ohne Abschreibungen) Ergeb. HH Aufwand aus jährl. Abschreibungen Auswirkungen auf den Stellenplan Beantragte Stellenerweiterung: nein wenn ja, nein ja, Vorgesehener Stellenabbau: Beteiligung Personalrat 2/5 Begründung Die bestehenden und bislang neu geplanten Prozesse und Instrumente sowie die perspektivisch vorgesehene personelle wie sächliche Ausstattung der Sozialplanung im Sozialamt werden als angemessen und bedarfsgerecht bewertet. In Bezug auf die Ausgestaltung sozialer Angebote und die Förderung freier Träger sind Veränderungen erforderlich, um die Angebote bei freien Trägern an die Entwicklungen von Bevölkerungszahlen und Tarifsteigerungen anpassen zu können. 1. Sozialplanung a. Aktueller Stand und geplante Maßnahmen im Jahr 2018 Das Sozialamt verfügt über eine strategisch ausgerichtete Sozialplanung, um Angebote der sozialen Daseinsvorsorge und sozialen Fürsorge bei freien Trägern und der Stadt Leipzig bedarfsgerecht zu entwickeln. Im Fachkonzept „Soziale Teilhabe“ des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes Leipzig 2030 sind die übergreifenden Ziele und Handlungsansätze sowie sozialräumliche Schwerpunktsetzungen für Zielgruppen mit besonderem Unterstützungsbedarf beschrieben. Einzelne Fachplanungen beschreiben Ziele und Maßnahmen für spezifische Themen und Zielgruppen: Seniorenhilfe: - RBV-1165/12 „3. Altenhilfeplan Leipzig 2012 und Seniorenpolitische Leitlinien“, RB-V-1433/12: „Förderprogramm der Stadt Leipzig zur Neuausrichtung der offenen Seniorenarbeit“, Teilhabe von Menschen mit Behinderung: - VI-DS-04839-NF-01: "Auf dem Weg zur Inklusion" - Teilhabeplan der Stadt Leipzig 2017 bis 2024, Wohnungsnotfallhilfe: - DS-00077/14: „Wohnungsnotfallhilfe in Leipzig – Überblick und strategische Ausrichtung 2014“, Migrantenhilfe: - RBV-1293/12 am 18.07.2012: Konzept "Wohnen für Berechtigte nach dem Asylbewerberleistungsgesetz in Leipzig“, RBV-1826/13 am 21.11.2013: […] Fortschreibung des Konzeptes "Wohnen für Berechtigte nach dem Asylbewerberleistungsgesetz in Leipzig" […], VI-DS-03588: Kapazitätsbedarfsplanung für die Unterbringung von Geflüchteten in 2017/2018. Die Fachplanungen werden bei Bedarf fortgeschrieben. Im Jahr 2018 werden im Rahmen der Sozialplanung folgende Prozesse begleitet und Fachplanungen neu- bzw. fortgeschrieben: a) Fortschreibung Konzept offene Seniorenarbeit Die Angebote der offenen Seniorenarbeit wurden 2016 evaluiert. Derzeit wird vom Sozialamt in Abstimmung mit freien Trägern und dem Seniorenbeirat ein Konzept erarbeitet, welches 3/5 die Ergebnisse der Evaluation auswertet und Vorschläge zur Weiterentwicklung der offenen Seniorenarbeit in Leipzig unterbreitet. Ein Konzept für eine kultursensible offene Seniorenarbeit wird erarbeitet. b) Erarbeitung eines Fachplans Seniorenarbeit Ein Fachplan Seniorenarbeit wird erarbeitet und soll im III. Quartal 2019 vorliegen. Dort soll die Thematik der kultursensiblen offenen Seniorenarbeit einfließen. Im Rahmen des Tages der Senioren 2018 wird eine Zukunftswerkstatt durchgeführt. c) Fortschreibung Konzept Wohnungsnotfallhilfe In der Wohnungsnotfallhilfe bedarf es einer Fortschreibung des Konzeptes von 2014. Die Angebote der Wohnungsnotfallhilfe bedürfen mit Blick auf neuere Entwicklungen einer Überprüfung und Weiterentwicklung. Die Fortschreibung des Konzeptes soll im III. Quartal 2018 vorliegen. d) Fortschreibung Kapazitätsbedarfsplanung für die Unterbringung von Geflüchteten Aufgrund rückläufiger Zuweisungszahlen von Geflüchteten bedarf es einer Anpassung der Kapazitäten für die Unterbringung von Geflüchteten. Eine Fortschreibung der Kapazitätsbedarfsplanung wird vorgelegt. e) Umsetzung des Teilhabeplans Der Umsetzungsprozess des im Dezember 2017 beschlossenen Teilhabeplans wird mit einem 2. Teilhabeforum eröffnet. Für alle 115 weiterführenden Maßnahmen des Teilhabeplans wird ein Controlling aufgebaut und die Umsetzung einzelner Maßnahmen wird begleitet. Bei den beschriebenen Planungsprozessen werden freie Träger über die bestehenden Fachgremien beteiligt: - Zentraler Arbeitskreis Offene Seniorenarbeit, Fachforum Wohnhilfen, AG Flüchtlingsozialarbeit. Darüber hinaus gibt es regelmäßige Gespräche der Amtsleitung mit der Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege. Leipzigerinnen und Leipziger werden über verschiedene Formate, wie beispielsweise das Teilhabeforum, an Planungsprozessen beteiligt. Ein fachlicher Austausch zu Fragen der Sozialplanung erfolgt u.a. im Rahmen der AG Sozialberichterstattung des Dezernates Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule, in Arbeitsgruppen des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e. V., über das Benchmarking der 16 Großstädte und zu Fachtagungen, wie beispielsweise dem diesjährigen Deutschen Fürsorgetag, der in verschiedenen Foren auf Fragen der Sozialplanung eingeht. Es ist bewährte Praxis im Sozialamt, Konzepte und Planungen selbst zu erstellen und für abgegrenzte Teilaufgaben die Dienste Dritter (z. B. zur Evaluation der Angebote offener Seniorenarbeit) in Anspruch zu nehmen. 1.2 Personelle Ausstattung 4/5 Die Personelle Ausstattung der Sozialplanung im Sozialamt umfasst derzeit 2,0 VZÄ Sozialplaner/-in sowie 1,0 VZÄ Sachbearbeiter/-in Statistik. Befristet für zwei Jahre stehen 1,0 VZÄ für die Erstellung eines Konzeptes zur kultursensiblen offenen Seniorenarbeit zur Verfügung. 1.3 Ausblick In den kommenden Jahren sind neue Konzepte geplant, um die Angebote freier Träger bedarfsgerecht weiter zu entwickeln (z. B. Konzept offene Behindertenarbeit, ambulante tagesstrukturierende Angebote für Ältere, Konzept zur Förderung von Beratungsstellen der Behindertenhilfe). Je nach Zielstellung und Bedarf sollen Konzepte und Planungen künftig verstärkt sozialräumliche Schwerpunktsetzungen berücksichtigen und Angebote entsprechend am sozialräumlichen Bedarf ausgerichtet werden, wie dies im Integrierten Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2030 im Fachkonzept „Soziale Teilhabe“ mit der Maßnahme „Sozialraumorientierung sozialer Angebote“ formuliert ist. Hierbei werden sowohl der Handlungsbedarf in Bezug auf spezifische Themen (z. B. offene Seniorenarbeit) als auch die themenübergreifenden Schwerpunkträume des Fachkonzeptes „Soziale Teilhabe“ des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes in den Blick genommen. 2 Förderung von freien Trägern Bei der Fortschreibung der Konzepte und Planungen wird auf veränderte Bedarfslagen eingegangen. Der für die Anpassung der künftigen Angebotsstruktur notwendige Finanzbedarf wird projektkonkret anhand der jeweils zu bindenden personellen und materiellen Ressourcen ermittelt und zwischen den Trägern und dem Sozialamt im Rahmen der zur Verfügung stehenden Fördermittel vereinbart. Das Sozialamt fördert jährlich etwa 110 Projekte bei rund 80 verschiedenen Trägern. Die Trägerlandschaft ist sehr vielgestaltig. Um Angebote bei freien Trägern an Tarifsteigerungen der zurückliegenden Jahre anzupassen, erhalten die Träger im Doppelhaushalt 2017/2018 zusätzliche Fördermittel in Höhe von 100.000 Euro pro Jahr. Darüber hinaus ist eine weitere Erhöhung der Fördermittel für Personalkostensteigerungen in Höhe von 65.000 Euro im Jahr 2018 vorgesehen. Darüber hinaus werden Mehraufwendungen im Bereich offene Seniorenarbeit und Wohnungsnotfallhilfe im Jahr 2018 und für den Doppelhaushalt 2019/2020 geplant. 5/5 Antrag Nr. VI-A-05648 Status: öffentlich Eingereicht von Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Betreff: Gestaltungsauftrag Pflege - Grundsatzprogramm und Bedarfsplanung für die Pflege in Leipzig Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten): Gremium voraussichtlicher Sitzungstermin Ratsversammlung FA Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule Seniorenbeirat Behindertenbeirat 21.03.2018 29.03.2018 12.04.2018 23.04.2018 Zuständigkeit Beschlussvorschlag: 1. Die Stadt Leipzig erarbeitet bis zum IV. Quartal 2019 ein Grundsatzprogramm Pflege in Leipzig. Darin werden Leitlinien zur Entwicklung eines am Gemeinwesen orientierten, sozialraumbezogenen weiteren Ausbaus ambulanter, stationärer, komplementärer und hauswirtschaftlicher Strukturen formuliert, um eine flächendeckende Versorgung von Pflegebedürftigen und Pflegenden zu gewährleisten. 2. Zugleich verpflichtet sich die Stadt Leipzig zu einer fortlaufenden, quartiersorientierten Pflegebedarfsplanung. Die erste Fassung legt sie dem Stadtrat ebenfalls zum IV. Quartal 2019 vor. 3. Grundsatzprogramm und Bedarfsplanung bilden die Grundlage für eine strukturelle Förderung von innovativen gemeindebezogenen Projekten, u. a. im Rahmen der Liegenschaftspolitik, der Wirtschaftsförderung und der Unterstützung und Beratung von Anbietern zur Entwicklung von Geschäftsmodellen unter Beteiligung der Pflegekassen. 4. Grundsatzprogramm und Bedarfsplanung unterliegen den Zielstellungen: a. allen unterstützungs- und pflegebedürftigen Menschen in Leipzig so lange wie möglich und gewollt, den selbstbestimmten Verbleib in der eigenen Häuslichkeit zu sichern b. Stärkung der wohnortnahen Versorgungsstrukturen c. Ausbau von primären Präventions- und Rehabilitationsangeboten und einer lebensweltorientierten Gesundheitsförderung 5. Die Stadt Leipzig baut ihr Pflegenetzwerk zu einer Informations- und Arbeitsplattform zur Vernetzung aller Akteure der Pflege aus und intensiviert die Zusammenarbeit mit den Landkreisen Leipzig und Nordsachsen und der Metropolregion Halle/Leipzig. 1/3 6. Zugleich und zusätzlich beauftragt der Stadtrat den Oberbürgermeister sich in der Landesregierung Sachsen für die Aufstellung eines Sächsischen Landespflegegesetzes einzusetzen. Sachverhalt: Die Bevölkerung in Deutschland unterliegt einem raschen Alterungsprozess. Die Zahl älterer Menschen und ihr Bevölkerungsanteil nehmen zu. Da Menschen mit steigendem Alter vermehrt pflegebedürftig sind, wächst auch die Anzahl der pflegebedürftigen Personen. „2015 waren im Freistaat Sachsen 166 792 Menschen pflegebedürftig. Das entspricht einem Anteil an der sächsischen Bevölkerung von 4,1 % (2013: 3,7 %). Bis 2020 wurden für Sachsen 172 000 Personen mit Pflegestufe prognostiziert. Auch in Leipzig ist dieser Trend zu erwarten. Die Zahl Betroffener stieg seit der ersten Pflegestatistik 1999 ständig an und wird auch, bedingt durch das „Älterwerden“ der Menschen, in den nächsten Jahren noch steigen. Das muss bei der Planung der sozialen Infrastruktur Beachtung finden.“1 Unter Berücksichtigung der Sozialstruktur Leipzig ist diese zu erwartende Steigerung der Pflegebedürftigkeit mit einer erheblichen Steigerung der Kosten zur „Hilfe zur Pflege“ (SGB XII) verbunden. Schon im Haushaltsplan 2017/2018 sind ca. 16 Mio. Euro pro Jahr dafür veranschlagt. Diese Summe wird weiter steigen, und zwar umso heftiger, je weniger wir bereit sind, selbst zu gestalten. Auch vor diesem wirtschaftlichen Hintergrund ist es höchste Zeit, dass die Stadt Leipzig sich konzeptionell und planerisch den Herausforderungen stellt, die mit einer wachsenden Zahl pflegebedürftiger Einwohner verbunden ist. Eine ausgewogene und bedarfsgerechte Pflegeinfrastruktur ist Teil der kommunalen Daseinsfürsorge. Im Sinne des Siebten Altenberichts der Bundesregierung stellen sich der Kommune vielfältige Handlungsaufgaben. Die gesundheitliche Versorgung muss in wohnortnahen Strukturen sichergestellt sein und die primäre Präventions- und Rehabilitationsangebote müssen ausgebaut werden, um Pflegebedürftigkeit zu vermindern, zu verkürzen oder ganz zu verhindern. Für eine bessere pflegerische Versorgung müssen gemischte Pflegearrangements systematisch und flächendeckend gestärkt werden, teilstationäre Angebote, Beratungsmöglichkeiten ausgebaut und die Gewinnung von Fachkräften unterstützt werden. Eine Förderung altersgerechten Wohnumbaus, eine abgestimmte Mobilitätspolitik und die Ausstattung des Sozialraums mit nachbarschaftlichen Hilfe- und Unterstützungsangeboten, hält die Quote der teuren, und vor allem ungewollten, stationären Pflege so gering wie möglich. Eine bedarfsgerechte Pflegelandschaft ist humanitäres Muss und auch ein wirtschaftliches Plus, denn sie spart kommunale Hilfen, ist ein krisensicherer Beitrag zur lokalen Wirtschaft und reduziert die Doppelbelastung durch die familiäre Pflege für die dringend benötigten Fachkräfte. Das skandalöse Fehlen eines Sächsischen Landespflegegesetzes und damit verbundenen mangelnden Mittelbereitstellungen darf uns in Leipzig nicht davon abhalten, die beschriebenen Aufgaben in Angriff zu nehmen, die Grundsätze einer guten Leipziger Pflegeversorgung zu erarbeiten und für eine gute Versorgung in der Zukunft zu sorgen. Anlagen: 1 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht IV/2016] 2/3 3/3 Gesundes Leben in der Großstadt Seniorenbeirat, AK Wohnen und Soziales Dr. Kristina Kasek, Apothekerin Gesundheit - Was ist Gesundheit? - Gesundheit in JEDEM Alter - Einflussfaktoren - Persönliches Verhalten - Alkohol Arzneimittel Körperliche Inaktivität Ernährung/Übergewicht Impfstatus Sozioökonomischer Status - Umgebungsfaktoren - Verkehr Lärm- und Lichtprobleme Luftreinhaltung/Feinstaub Soziale Bedingungen Gesundheit WHO 1986 „Grundlegende Bedingungen und konstituierende Momente von Gesundheit sind Frieden, angemessene Wohnbedingungen, Ernährung, Einkommen, ein stabiles Öko-System, eine sorgfältige Verwendung vorhandener Naturressourcen, soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit.“ Subjektive Gesundheit • für 75 % der Erwachsenen gut oder sehr gut • gut oder sehr gut auch von etwa 94 % der Kinder und Jugendlichen in der Wahrnehmung ihrer Eltern • Erwachsene schätzen Gesundheit mit fortschreitendem Alter zunehmend schlechter ein • in letzten 20 Jahren hat sich subjektive Gesundheit verbessert, besonders bei älteren Menschen • Personen mit niedrigem Sozialstatus bewerten Gesundheit schlechter als Personen mit mittlerem und hohem sozialen Status Sozioökonomischer Status • Frauen mit niedrigem Einkommen um 8 Jahre geringere Lebenserwartung als mit hohem Einkommen; Unterschied bei Männern 11 Jahre. • niedriger sozioökonomischer Status: – Häufiger Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes und Depression • Bereits im Kindes- und Jugendalter ist gesundheitliche Entwicklung mit sozialer Herkunft assoziiert. • Entwicklungsrisiken (ungesunde Ernährung, Übergewicht, Verhaltensauffälligkeiten) bei sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen häufiger • mit soziallagenbezogener Prävention und Gesundheitsförderung gesundheitliche Ungleichheiten abbauen. Risikofaktoren für Krankheitslast • • • • • • Tabakgebrauch und schädlicher Alkoholkonsum Arzneimittelgebrauch/-missbrauch körperliche Inaktivität ungesunde Ernährung Impfstatus Umgebungsfaktoren – Allergene – Psychische Belastung – Lärm, Luft- und Lichtverschmutzung Rauchen • lebenslanger Nichtraucher hat gegenüber Raucher doppelt so hohe Chance, seinen 80. Geburtstag zu feiern • Durchschnittlich sterben Raucherinnen elf Jahre und Raucher zwölf Jahre früher als lebenslange Nichtraucher • Suchtmittel vor allem für arme Menschen • Folgen: – Herzinfarkt, Schlaganfall – COPD – Lungenkrebs Alkohol im Alter > 65 Jahre Riskanter Alkoholkonsum • 18.5 % der Frauen u. 27% der Männer • "Rauschtrinken„ auch bei den Älteren: – 22,5 Prozent der 65- bis 79-Jährigen gaben in einer Berliner Studie an, sich mindestens einmal im Monat mit Alkohol zu berauschen. • Als alkoholabhängig gelten 2 % der Frauen und 5 % der Männer. Arzneimittel (AM)-Missbrauch • Rund drei Viertel der Erwachsenen, Frauen häufiger als Männer, gebrauchen innerhalb einer Woche Arzneimittel. • Rund die Hälfte der 70-Jährigen und Älteren nimmt wöchentlich mindestens fünf Arzneimittel • 1,9 Millionen Medikamentensüchtige – davon zwei Dritteln über 65 Jahre alt sind Arzneimittelmissbrauch bei älteren Menschen Mit dem Alter reagiert Organismus anders auf AM • Multimorbidität durch mehrfache Erkrankung gleichzeitig umfangreichere Medikation • Geringere Abbauraten der Substanzen in der Niere • Höhere Empfindlichkeit auf anticholinerge (erhöhter Pulsschlag, Mundtrockenheit, Obstipation u.a.) und sedierende Effekte • Veränderte Pharmakokinetik (Stoffwechsel) und Pharmakodynamik (Wirkungen) Dauertherapie mit Arzneimitteln Menschen über 65 Jahren • 35 Prozent der Männer und • 40 Prozent der Frauen erhalten neun Arzneimittelwirkstoffe zur Dauertherapie - nur vier bis fünf sind verträglich. Benzodiazepine: • bes. bei Schlafstörungen, • auch eingesetzt bei Entwertungsgefühlen im Alter, • bei Einsamkeit, Unzufriedenheit, Ängsten und depressiven Verstimmungen. • Viel zu oft und viel zu schnell verordnen Ärzte Benzodiazepine oder Antidepressiva. Missbrauchspotential von Arzneimitteln • Auf Dauer können viele Medikamente schaden • etwa 6% aller verordneten und rund 15 % aller verkauften Arzneimittel haben ein eigenes Missbrauchspotenzial. • Besonders Tranquilizer, Schlafmittel und bestimmte Antidepressiva • Stärkungs- oder Erkältungssäfte enthalten oft Alkohol • Schmerzmittel mit Koffein gehen mit der Gefahr der Gewöhnung einher • Abführmittel können den Darm von seinem natürlichen Funktionieren entwöhnen Medikamente nicht immer notwendig  Vielen Älteren wäre schon erheblich geholfen, wenn sie: • öfter die Wohnung verlassen, • andere Leute treffen, • sich körperlich und geistig mehr betätigen würden. • Wenn ohne Hilfe von außen nicht möglich, dann Psychotherapie in Erwägung ziehen (auffällig selten bei Menschen jenseits des sechsten Lebensjahrzehnts eingesetzt) • Verstärktes Wissen über Gebrauch, Gefahr des Missbrauchs und begrenzten Nutzen Körperlich-sportliche Aktivität • > 3/4 der Kinder und Jugendlichen treiben Sport • rd. 2/3 der Erwachsenen gelegentlich sportlich aktiv • nur etwa 2/5 der Erwachsenen und 1/4 der Minderjährigen erfüllen Bewegungsempfehlungen WHO. • Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit niedrigem sozioökonomischen Status deutlich seltener sportlich aktiv als Personen mit hohem Sozialstatus. • Anteil sportlich Inaktiver ist bei älteren Menschen tendenziell höher als bei jüngeren. • Seit 1998 hat sich sportliche Aktivität vor allem bei älteren Erwachsenen deutlich erhöht. Ernährung • • Vitamine und Mineralstoffe im Durchschnitt ausreichend Vitamin D und E, Folat und Jod bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen nicht optimal, ebenso Eisen bei Mädchen und Frauen. • Zufuhr von Natrium deutlich über der empfohlenen Menge. • In Deutschland werden zu wenig Fisch, Milch- und Milchprodukte, Brot, Getreide, Obst und Gemüse verzehrt. Mädchen, Jungen und Männer essen zudem zu viel Fleisch. • ausgewogene Ernährung und ausreichend körperliche Bewegung sind wichtige Aspekte eines gesundheitsförderlichen Lebensstils. Übergewicht und Adipositas • Fast 25 % aller Erwachsenen und etwa 6 % der Kinder und Jugendlichen sind stark übergewichtig (adipös). • Mehr junge adipöse Männer in den letzten 15 Jahren • seit 2006 Adipositasprävalenz bei Jugendlichen erhöht, Prävalenz von Übergewicht gleich geblieben • Je niedriger sozioökonomischer Status, desto häufiger treten Übergewicht und Adipositas auf. • Verringerung von Übergewicht und Adipositas ist wichtiger Schritt zur Vermeidung Vielzahl chronischer Erkrankungen. SELBST VERSTÄNDLICH IMPFEN • Influenza-Impfraten in Deutschland ca. 60 % für > 65 Jährige WHO-Empfehlung aber mind. 75 % • Überprüfung des Impfstatus in jedem Lebensalter sinnvoll. • Fehlende Impfungen sollten sofort, entsprechend den allg. Empfehlungen nachgeholt werden • Mit den Jahren wächst Risiko für einige Infektionen wieder. Ältere verkraften sie oft schlechter oder gefährden Familienmitglieder Allergische Erkrankungen • Bei etwa 36 % der Frauen und 24 % der Männer in Deutschland wird im Laufe des Lebens eine allergische Erkrankung diagnostiziert. • Bereits bei 26 % der Kinder und Jugendlichen wird Asthma bronchiale, Heuschnupfen oder Neurodermitis festgestellt. • Jüngere Erwachsene haben häufiger allergische Erkrankungen als ältere. • Die Häufigkeit allergischer Erkrankungen bei Erwachsenen verbleibt in den letzten zehn Jahren auf hohem Niveau, nur bei Asthma bronchiale gibt es Anzeichen für eine Zunahme. • Ein hoher sozioökonomischer Status und das Leben in der Großstadt gehen mit einer höheren Erkrankungshäufigkeit einher. Psychische Gesundheit • Es gibt keine Hinweise auf Zunahme psychischer Erkrankungen in der Bevölkerung. • Allerdings steigt Zahl psychisch bedingter Krankschreibungen und Frühberentungen. • Fast jeder Zehnte ist von einer Depression betroffen. • 20 % der Kinder und Jugendlichen im Alter von 3 bis 17 Jahren wird der Risikogruppe für psychische Störungen zugeordnet Verzögerung des Alterns • Nachweislich kann nur regelmäßige körperliche Aktivität biologischen Alterungsprozess aufhalten • Nur körperlich aktive ältere Menschen erhalten Lebensqualität und Selbstbestimmung über möglichst langen Zeitraum • Bewegung = alle körperlichen Aktivitäten des täglichen Lebens wie – – – – Treppensteigen, zu Fuß Erledigungen machen, Hund ausführen oder auch bei längeren Besorgungen auf Auto, Bus oder Bahn zu verzichten. – Haus- und Gartenarbeit Altersangepasstes Trainingsprogramm • bevorzugten Sportarten, wie Schwimmen, Wandern, Kegeln, Gymnastik und der so genannte Seniorensport • Sportarten drei-, viermal oder häufiger pro Woche durchführen, um Trainingseffekt zu erzielen • Übungs- und Trainingsempfehlungen gelten mittlerweile auch für Kranke Gesundheitsbildung Vorteile der Stadt: • Breite, verschiedene und wohnortnahe soziale, kulturelle und auch schulische Angebote • Dazu hohe Dichte an Arztpraxen und Krankenhäusern und anderen Einrichtungen zur Gesundheitsförderung Ältere 1. Bleiben Sie sportlich 2. Achten Sie auf Ihr Gewicht 3. Treffen Sie gute Freunde 4. Hören Sie mit dem Rauchen auf 5. Essen Sie Fisch, Obst und Gemüse 6. Gehen Sie zur Vorsorge 7. Lassen Sie es sich gut gehen 8. Lernen Sie etwas Neues 9. Geben Sie auf Ihre Zähne Acht 10. Bewahren Sie Ihren Sinn für Humor www.Seniorenratgeber.de Gesundheitsförderung in der Kommune • Lebensbedingungen im Wohnumfeld beeinflussen Gesundheit • Wohnquartiere mit hohem Anteil sozial Benachteiligter häufig von schlechteren Lebensbedingungen und geringeren Gesundheitschancen geprägt. • Kommunale Gesundheitsförderung muss gesundheitliche Chancengleichheit in Settings wie Kita, Schule, Betrieben und Senioreneinrichtungen fördern. • Intersektorale Zusammenarbeit von Akteuren aus Bereichen Gesundheit, soziale Dienste, Bildung, Sport, Verkehr oder Stadtentwicklung • Kommunale Gesundheitsförderung = kontinuierliche und nachhaltige Maßnahmen und Integration von Gesundheit als Querschnittsaufgabe. Klimawandel • Durch längere Hitzeperioden drohen in den Städten nach Angaben der DWD-Experten gesundheitliche Schäden. • Auf diese Gefahren müssten die Städte reagieren etwa durch – – – – mehr Arkaden, Schatten spendende Baumgruppen und viele kleine Grünflächen über die Stadt verteilt. Alleen könnten kühlere, saubere Luft aus dem Umland in die Städte leiten. „Stress and the City“ • Umweltprobleme wie Lärm, Licht- und Feinstaubbelastung • Kombination aus sozialer Verdichtung und sozialer Vereinzelung, die besonderen Stress des Großstadtlebens ausmacht • erwiesen, dass Angststörungen und Depressionen in Großstädten häufiger auftreten als in ländlichen Gebieten • Städte machen nicht psychisch krank, sie verändern aber unter Umständen stressabhängige Emotionsverarbeitung. Verkehr • • • • Abgase schädigen die Atemwege, verursachen Bronchitis, Asthma greifen den Blutkreislauf und die Gefäße an Verkehrslärm kann zu Schlafstörungen, Bluthochdruck, Konzentrationsproblemen führen. – ab einer nächtlichen Lärmbelastung von 55 Dezibel können Gesundheitsschäden auftreten (verkehrsreiche Straßen) Risiko Lärm • Wer andauerndem Krach ausgesetzt ist, leidet schnell unter – – – – Stress Schlafstörungen Herz- Kreislaufbeschwerden/Herzinfarktrisiko steigt Hörschäden • Selbst, wenn die Lärmbelästigung gar nicht bewusst als störend wahrgenommen wird, leidet die Gesundheit, das Immunsystem ist geschwächt Lärmaktionsplan • Maßnahmen, um den Lärm zu reduzieren: – Lärmoptimierter Asphalt, – Geschwindigkeitsbegrenzungen, – Lärmüberwachungssysteme, – Schallschutz, – Lärmschutzwände, – Lärmschutzfenster, – Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs Lichtverschmutzung • Aufhellung des Nachthimmels durch künstliche Lichtquellen – Beeinflussung des Wachstumszyklus der Pflanzen – Orientierungsprobleme für Insekten und Vögel – Störungen im Hormonhaushalt der Menschen (insb. Melatonin) gestörter Biorhythmus, Stress, schwaches Immunsystem) • Maßnahmen der UNESCO – Begrenzt/angepasste Beleuchtungszeiten der Aussenbeleuchtungen (Werbung, Dekorationsbeleuchtung), zu Nachtzeiten nur während hohen bis mittleren Verkehrsaufkommens, also primär den beginnenden Nachtstunden) – Reduzierung unnötiger Beleuchtung (sowohl zu intensiver, wie auch zu wenig zielgerichteter) – gerichtetere Beleuchtung (von oben anstatt unten oder gegen den Horizont) – Abschirmung von Lichtquellen (Abstrahlung nach oben und Seiten verhindern) – völliger Verzicht auf dezidiert nur nach oben strahlende Leuchtkörper Psychische Erkrankungen in der Stadt • Städter gegenüber Landbewohnern ein doppelt so hohes Risiko, an einer Schizophrenie zu erkranken, • das Risiko für eine Depression und auch die Gefahr, eine Angsterkrankung zu bekommen, ist bei ihnen deutlich erhöht. • Stadt nicht das natürliche Biotop des Menschen ist, dass sie uns überfordert? Feinstaub – gesundheitliche Gefährdung • WHO warnt vor schweren gesundheitlichen Folgen durch Feinstaubbelastungen. • Hohe Feinstaubbelastung in Großstädten durch Straßenverkehr. • zusätzlicher Feinstaub im beruflichen Umfeld durch Laserdrucker und Kopierer • Gesetzgeber reagiert durch Festlegung von Feinstaubgrenzwerten – und hebt sie durch Ausnahmeregelungen wieder auf Feinstaub: Gesundheitliche Gefährdung • Dringt tief in Lungenbläschen vor und löst Entzündungen aus • Lunge eines Menschen, der sein Leben in Großstadt verbracht hat, ist von lebenslangem Raucher nicht zu unterscheiden • Viel Feinstaub bedingt: – Atemwegserkrankungen und – erhöhtes Lungenkrebs- und Herzinfarktrisiko. – Kleinstpartikel dringen bis ins Gehirn vor und können Immunsystem schädigen • Senkung der Lebenserwartung laut WHO – Verkürzung durchschnittlicher Lebensdauer von Europäern um 8,6 Monate und – sogar von 10,2 Monaten von Deutschen Belastete Luft • Wegen der höheren Feinstaubbelastung lebt ein Großstädter in Deutschland (z.B. Essen) mit um • 22 % höherem Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken, • 19 % erhöhtem Risiko Schlaganfall zu erleiden, • 13 % erhöhtem Risiko Herzinfarkt zu erleiden Verursacher für Feinstaub • Anteile an Gesamtfeinstaubbelastung in Deutschland • Verkehr • Flugverkehr • Energiesektor mit Kohlekraftwerken • Verarbeitende Industrie • Holzöfen • Landwirtschaft • Feuerwerk 12% ? 15% 19% 8% 23% ? Feinstaub Die Deutschen • fahren zu viel Auto • essen zu viel Fleisch verbrennen zu viel Holz, verbrauchen zu viel Strom. • Über wen soll man sich da aufregen? – Landwirt, Schlachthof, Lebensmittelkonzern? – Wir als Verbraucher!!! 1. 2. 3. 4. Harte Auflagen für die Landwirtschaft, stärkere Kontrollen der Holzöfen, weniger Autos auf den Straßen, Ausstieg aus der Kohle Straßen-u. Flugverkehr • • • • Rußteilchen aus Dieselmotoren, Gummipartikel vom Abrieb der Autoreifen, aufgewirbelter Staub von der Fahrbahn Partikelfilter an den Autos können sich positiv bemerkbar machen • Im Umfeld von Flughäfen deutlich erhöhte Werte beim Ultrafeinstaub; auch noch in mehreren Kilometer Entfernung. Flugverkehr • Flugzeuge stoßen Treibhausgas CO₂ aus, beschleunigen den Klimawandel. • Sie stoßen auch Ultrafeinstaub aus. (Partikel so klein und leicht, dass mit bisherigen Verfahren nicht registriert) • Deshalb bisher kaum Daten über Ultrafeinstaub. Auch an großen Straßen hohe Mengen von Ultrafeinstaub nachweisbar; der besteht mehrheitlich aus Rußpartikeln. Je heißer die Verbrennung, desto kleiner die Partikel. • Ultrafeinstaub dringt bis ins Hirn vor. Feinstaub in der Landwirtschaft • Rußteilchen aus den Traktoren • Feine Getreidepartikel, die bei der Ernte durch die Luft schwirren. • Sandkörner, die vom trockenen Ackerboden aufgewirbelt werden. • Der größte Teil des Feinstaubs aber entsteht bei der Tierhaltung: – Ammoniak, ein Gas, das aus den Exkrementen der Tiere entweicht, ist eine Vorläufersubstanz des sogenannten sekundären Feinstaubs. – Zusammen mit anderen Gasen, wie Stickoxiden aus Dieselmotoren, reagiert Ammoniak in der Atmosphäre und formt sich zu winzigen Staubkörperchen Kamin, Kaminofen und Kachelofen • Laut Bundesumweltministerium erzeugen derzeit in Deutschland betriebenen Kamine, Kaminöfen und Kachelöfen rund 24.000 Tonnen Feinstaub. Diese Menge ist geringfügig höher als die der Feinstaub-Belastung des gesamten Straßenverkehrs. • Aufgrund seiner Größe kann Feinstaub tief in die Lunge eindringen und so insbesondere Lungenkrebs hervorrufen. Schädigungen des Erbgutes möglich Feuerwerk • Jeder zu Jeder Zeit und Jedem Anlass? • gesundheitliche Gefahren, die von Krachern, Böllern und Raketen ausgehen, sind deutlich größer geworden. • Viele der Böllerartikel aus dem Ausland. Auflagen an Hersteller nicht sonderlich groß. Böller enthalten kleinste Partikel, die aus bis zu 30 Metallen bestehen. Auch für den Menschen giftige, wie zum Beispiel Blei enthalten. EU-Grenzwerte • gesetzliche Grundlage zur Luftreinhaltung. • Überschreitung an einzelnen Tagen - über das ganze Jahr gerechnet aber überall eingehalten. Alles ist in Ordnung??? WHO-Grenzwert • weniger als die Hälfte des EU-Werts. • WHO geht davon aus, dass höhere Feinstaub-Konz. Gesundheit des Menschen beeinträchtigt • Nur an 10 Prozent der Messstationen in Deutschland wurde WHO-Grenzwert im Jahresdurchschnitt eingehalten, • 90 Prozent zeigen Überschreitungen EU • Markt der Eitelkeiten? • Achtsamkeit gegenüber dem Bürger? • Länder mit wenig Feinstaub wie Schweden und Dänemark plädieren für niedrige Grenzwerte, • Staaten mit viel Feinstaub wie Polen und Tschechien für hohe Werte. • Ergebnis ist ein Kompromiss, der sich weniger am medizinisch Ratsamen als am politisch Durchsetzbaren orientiert. • Versuch, gleichzeitig wirtschaftliche Interessen und die Gesundheit der Menschen zu berücksichtigen. • Ein Versuch, der scheitern muss. Literatur • Heinrich Küfner: Institut für Therapieforschung, München • Gerd Glaeske, Universität Bremen • Gesundheitsberichterstattung des Bundes 2015 • Umweltbundesamt • Glücksatlas: gluecksatlas.de Argumentation für den Antrag der Grünen „Gestaltungsauftrag Pflege – Grundsatzprogramm und Bedarfsplanung für die Pflege in Leipzig“ Im Punkt 5 des Antrages wird vom Pflegenetzwerk geschrieben. In Leipzig hat sich jedoch die „Leipziger Kooperation Pflege“ konstituiert. Mein gefühlter Ausgangspunkt in der Stadt: - Vielen Abgeordneten des Stadtparlaments scheint das Thema Pflege nicht wirklich wichtig Bei der Verwaltung scheint die Einstellung vorrangig – Pflege ist Aufgabe des Landes und des Bundes und nicht der Kommune, da dafür keine gesetzliche Verpflichtung Probleme der Pflege wurde in Angriff genommen durch die Einstellung der Pflegekoordinatorin Wie sind die Statistischen Werte? Im Jahr 2009 hatten wir in Leipzig 135 Pflegedienste, im Jahr 2018 sind es 161 Pflegedienste, gerechnet vom Markt und im Umkreis von 15 km. Vollstationäre Pflegeeinrichtungen gibt es zurzeit 82 Einrichtungen. Im Jahr 2009 waren in Leipzig 14.214 Menschen pflegebedürftig. Davon 3.839 Menschen in vollstationärer Versorgung. 6.824 Menschen wurden von Angehörigen versorgt und 3.412 Menschen durch ambulante Pflegedienste. Im Jahr 2018 rechnet man mit 18.500 Pflegebedürftigen und 2030 mit 21.208 Pflegebedürftigen. Im Jahr 2030 werden sich die Ausgangszahlen dahingehend verändern, dass die hohe Zahl der Angehörigenpflege zurückgeht. Die Zahl der Angehörigen, die bereit wären, die eigenen Verwandten zu pflegen wird zurück gehen. Die Bertelsmann Stiftung geht von folgenden Zahlen aus: 35,9 Stationär (bisher 27 %), 29,3 % durch Pflegedienste (bisher 24 %) und 34,9 % durch Angehörige (bisher 48 %). Das liegt an unterschiedlichen Wohnorten, an Berufsbiografien und an Personen die ohne Partner leben. Was auch bemerkenswert ist, dass jeder zweite Mann in seinem Leben von Pflegebedürftigkeit betroffen werden kann und bei den Frauen können 3 von 4 jeweils mit steigender Tendenz pflegebedürftig werden. Pflegebedürftigkeit ist daher kein Restrisiko, sondern ein allgemeines Lebensrisiko, von dem die Mehrheit der Bevölkerung im Laufe des Lebens betroffen ist und das eine entsprechende Aufmerksamkeit verdient. Durch die Weigerung der Stadt Leipzig, die Publikation „Betreutes Wohnen und ServiceWohnen“ wieder aufzuerlegen oder eine Alternative zu suchen, gibt es keinen Überblick mehr, wie viel solcher Einrichtung in Leipzig für die Bürger tätig sind. Ebenfalls scheint die Stadt die Publikation „Heime“ nicht wieder aufzulegen. Beide Publikationen waren eine hilfreiche Unterstützung für Berater und Suchende (Angehörige und Pflegebedürftige) Die Paul Hartmann AG, hat bei einer Befragung von Pflegekräften ermittelt, dass 50 Prozent der Pflegekräfte in Deutschland, Aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen über den Ausstieg aus der Pflege nachdenken. Hauptgrund sei vor allem der permanente Personalmangel. Lediglich 35 Prozent der Befragten würden den gleichen Beruf wählen und 47 Prozent würden einen anderen Job nachgehen. Diese Aussagen, dass Pflegekräfte die eigene Profession nicht weiterempfehlen, verkompliziert die schwierige Nachwuchsfindung. Nachfrage nach ambulanter Pflege ist nicht das Problem. Wir haben kein Auftragsproblem, sondern einen großen Personalengpass. Ob Pflegefachkräfte oder Pflegekräfte, hier gibt es Quellen: Bertelsmann Stiftung, Paul Hartmann AG, AOK-Plus, Pflegenetzwerk Leipzig e.V. keinen Unterschied. In den ambulanten Pflegediensten sind 15 % der Beschäftigten unter 30 Jahren, 46 % sind 30 bis 49-jährige und 38 % sind 50 Jahre und älter. In der stationären Pflege sind 18 % unter 30 Jahren, 41 % sind 30 bis 49 Jahre und 40 % sind 50 Jahre und älter. Was müsste in Leipzig geschehen? - - - Eine Datenerfassung ist zwingend notwendig um kommunale Planung vornehmen zu können. Die Gesundheitswerkstatt fand am 30.11. bis 01.12.2016 statt. Welche Schlussfolgerung und Handlungsvorschläge konnten aus den AG der Leipziger Kooperation Pflege (Leokop) bisher gezogen werden? o AG Demenz o AG Fachkräftesicherung o AG Überleitungsmanagement o AG Bestandanalyse von Angeboten und Diensten Attraktivität des Pflegeberufes muss vor Ort erfolgen. Hier sind nicht nur die Unternehmen in der Pflicht, auch die Stadt kann Rahmenbedingungen schaffen. o Kita Plätze mit angepassten Öffnungszeiten (für Früh-, Spät- und Nachtdienste) o Parkplatzerleichterung für ambulante Pflegedienste, für die in den Quartieren zu versorgenden Bewohnern o Beratung der Bürger zum Thema und die Möglichkeiten der Entlastung Einführung eines Ehrentages für Pflegebeschäftigte (ähnlich dem der jährlichen Ehrenamtsehrung) Wenn wir von 161 und 82 Einrichtungen ausgehen, wären dies eine Aufwand für ca. 500 Personen. Die Oper hat 1.265 Plätze. Zusammenfassend: Die Kommunen hinken den Bedarfen jetzt schon hinterher und die demografische Welle wird dramatisch, wie auch kurz in der Antragsbegründung ausgeführt. Es wäre daher Klug auch in Einbeziehung des existierenden Demographie Berichtes einen Maßnahme Katalog bzw. das Grundsatzprogramm abzuleiten. An dieser Stelle wird ja nicht gesagt, dass die Stadt selbst Einrichtungen betreiben soll. Es wird nur ein Bedarf festgestellt und Maßnahmen beschrieben, wie dieser gedeckt werden könnte (hier gibt es sicher eine Vielzahl von Varianten). Die Stadt sollte dann ein Umfeld schaffen, dass die Marktakteure im Interesse des Grundsatzprogrammes handeln. Die theoretische Planung ist also genauso begrüßenswert wie die praktische - hier vorgeschlagene - Vernetzung der Akteure. Es ist nicht unbedingt Klug sich hier als Stadt wegzuducken, da sie auch als Träger Hilfe zur Pflege sowie der Sozialhilfe hier einen immer stärker wachsenden finanziellen Part zu stemmen haben wird (mit Blick auf das abschmelzende Rentenniveau). Schon aus dieser Überlegung heraus, liegt es eigentlich im Interesse der Stadt auch die Spielregeln bzw. das Umfeld, in welche sie ihr Geld gibt mit zu gestalten. Hinzutreten - soziale, bürgernahe Aspekte. Die Stadt ist für die Bevölkerung da und nicht umgekehrt. Hieraus lässt sich ableiten, dass sich die Stadt in ihrem politischen Handeln auf die aktuelle und die kommende Bevölkerungsstruktur und deren Bedarfe auszurichten hat. Leipzig, den 12.04.2018 Andreas Märten Quellen: Bertelsmann Stiftung, Paul Hartmann AG, AOK-Plus, Pflegenetzwerk Leipzig e.V.