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Daten

Kommune
Leipzig
Dateiname
1057366.pdf
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Erstellt
04.04.16, 11:53
Aktualisiert
05.12.18, 17:06

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Postanschrift: Stadt Leipzig - 04092 Leipzig Mitglieder der Ratsversammlung der Stadt Leipzig Bürgermeister der Stadt Leipzig Ortsvorsteher Telefon Fax 0341 123-2119 0341 123-2105 e-mail bfr@leipzig.de Datum 24.03.2016 Sehr geehrte Damen und Herren, zur zusätzlichen Sitzung der Ratsversammlung der Stadt Leipzig am Donnerstag, dem 07.04.2016, 16:00 Uhr Raum: Sitzungssaal des Stadtrates, Neues Rathaus, Martin-Luther-Ring 4-6, 04109 Leipzig lade ich Sie recht herzlich ein. Die Tagesordnung ist diesem Schreiben beigefügt. Die Beratungsunterlagen wurden Ihnen bereits über die Fraktionsgeschäftsstellen bzw. per Post zugestellt. Mit freundlichem Gruß Burkhard Jung zusätzliche Ratsversammlung 07.04.2016 Seite 1 Stadt Leipzig Ratsversammlung - VI. Wahlperiode - 24.03.2016 TAG E S O R D N U N G 1 Eröffnung und Begrüßung 2 Feststellung der Beschlussfähigkeit 3 Feststellung der Tagesordnung 4 Niederschrift 5 Eilentscheidung des Oberbürgermeisters 6 Bericht des Oberbürgermeisters 7 Spenden, Schenkungen und ähnliche Zuwendungen 7.1 Entscheidung über die Annahme von Spenden, Schenkungen der Stadt Leipzig und ähnliche Zuwendungen gem. § 73 (5) SächsGemO bis Februar 2016 VI-DS-02479 Einreicher: Dezernat Finanzen 8 Vorlagen I 8.1 Verkauf Flurstück 1038 der Gemarkung Knauthain - Zweitvorlage - VI-DS-01995-NF-03 Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit 8.2 Ausschreibungsverfahren Werbekonzession Vergabevorschlag Los 3 und Los 4 VI-DS-02109 Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau 8.3 ESF-Fördergebiet Leipziger Westen 2014-2020 VI-DS-02150 Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau zusätzliche Ratsversammlung 07.04.2016 Seite 2 8.4 Überplanmäßige Aufwendungen gemäß § 79 (1) SächsGemO zur Finanzierung der IV. Demokratiekonferenz VI-DS-02175 Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule 8.5 Straßenbenennung 1/2016 VI-DS-02224 Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung 8.6 Bau- und Finanzierungsbeschluss für den Neubau der Komplexkindertagesstätte Plovdiver Straße 50, 04205 Leipzig und Übertragung der Grundstücksflächen des Heilpädagogischen Bereichs am Objekt Plovdiver Str. 50 in das Sondervermögen des Städtischen Eigenbetriebs Behindertenhilfe VI-DS-02233 Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule 8.7 Bau- und Finanzierungsbeschluss zur "Sanierung der Tiefendrainage am IP Nord im Bereich Nordost zwischen den Schächten S6, S6a und S7" in Verbindung mit einer überplanmäßigen Auszahlung in 2016 gemäß § 79 (1) SächsGemO von 400.000 Euro im PSP-Element 7.0001327.700 VI-DS-02321 - EILBEDÜRFTIG Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit 8.8 Bebauungsplan Nr. E-237 "Am Wachberg", 2. Änderung; Stadtbezirk Alt-West, Ortsteil BurghausenRückmarsdorf; Aufstellungsbeschluss VI-DS-02328 Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau 8.9 Bebauungsplan Nr. 416 "Freiladebahnhof Eutritzscher Straße/Delitzscher Straße"; Stadtbezirk Mitte, Ortsteil Zentrum-Nord; Aufstellungsbeschluss VI-DS-02349 Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau 8.10 Feststellung des Jahresabschlusses für das Wirtschaftsjahr 01.01.2014 bis 31.12.2014 für den Kommunalen Eigenbetrieb Leipzig / Engelsdorf VI-DS-02265 Einreicher: Dezernat Finanzen 8.11 Umsetzung der Kleingartenkonzeption der Stadt Leipzig: Maßnahmeplan 2016, Erhöhung der Sicherheit in Leipziger Kleingartenanlagen: Maßnahmeplan 2016 VI-DS-02260 Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport 9 Aktueller Sachstand und weitere Planungen für die Unterbringung von Geflüchteten in der Zuständigkeit der Stadt Leipzig - Stand: 18.03.2016 VI-DS-02484 Seite 3 10 Informationen I 10.1 Ergebnisse der Bürgerwerkstatt zur Haushaltsplanung 2015/2016 der Stadt Leipzig - hier: Umsetzung des ÄA-002 DS-00668/14-DS-03 Einreicher: Dezernat Finanzen 10.2 Clara-Zetkin-Park / Johannapark - Ergebnisse des Beteiligungsprozesses zur Erarbeitung des Entwicklungskonzeptes VI-DS-01966 Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport 10.3 4. Leipziger Kulturforum - Fortschreibung Kulturentwicklungsplanung. Ein Zwischenbericht VI-DS-02252 Einreicher: Dezernat Kultur 10.4 Abschlussbericht zum "Sportprogramm 2015 für die Stadt Leipzig" (RBIV-1682/09) VI-DS-02271 Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport 10.5 Jahresabschluss 2014 der Leipziger Stiftung für Innovation und Technologietransfer VI-DS-02409 Einreicher: Dezernat Finanzen Seite 4 Stadt Leipzig Ratsversammlung VI. Wahlperiode Leipzig, 13.04.2016 NIEDERSCHRIFT zusätzliche Ratsversammlung am 07.04.2016 Teil 1: Beschlussprotokoll SI/2016/6544 -2Stadt Leipzig Ratsversammlung VI. Wahlperiode Niederschrift zusätzliche Ratsversammlung Sitzungsbeginn: 16:00 Uhr Sitzungsende: 18:05 Uhr Ort, Raum: Sitzungssaal des Stadtrates, Neues Rathaus, Martin-Luther-Ring 4-6, 04109 Leipzig Anwesende Mitglieder Vorsitz Herr Burkhard Jung reguläre Mitglieder (Verwaltung) Herr Andreas Faulhaber Herr Karsten Albrecht Herr Falk Dossin Herr Stefan Georgi Herr Achim Haas Herr Andreas Habicht Herr Gerd Heinrich Frau Jessica Heller Frau Sabine Heymann Herr Swen Kuthe Herr Ansbert Maciejewski Herr Nils Oberstadt Herr Konrad Riedel Herr Claus-Uwe Rothkegel Herr Frank Tornau Herr Michael Weickert Herr Thomas Zeitler Herr Adam Bednarsky Frau Beate Ehms Herr Reiner Engelmann Frau Mandy Gehrt Herr William Grosser Herr Marco Götze Frau Margitta Hollick Frau Skadi Jennicke Frau Carola Lange Frau Ilse Lauter Frau Birgitt Mai Herr Sören Pellmann Frau Franziska Riekewald Herr Siegfried Schlegel Herr Steffen Wehmann Frau Naomi-Pia Witte (CDU) (CDU) (CDU) (CDU) (CDU) (CDU) (CDU) (CDU) (CDU) (CDU) (CDU) (CDU) (CDU) (CDU) (CDU) (CDU) (CDU) (DIE LINKE) (DIE LINKE) (DIE LINKE) (DIE LINKE) (DIE LINKE) (DIE LINKE) (DIE LINKE) (DIE LINKE) (DIE LINKE) (DIE LINKE) (DIE LINKE) (DIE LINKE) (DIE LINKE) (DIE LINKE) (DIE LINKE) (DIE LINKE) -3Herr Heiko Bär Herr Axel Dyck Frau Ute Elisabeth Gabelmann Herr Andreas Geisler Frau Ingrid Glöckner Frau Ute Köhler-Siegel Herr Claus Müller Herr Heiko Oßwald Herr Sebastian Walther Herr Mathias Weber Frau Nicole Wohlfarth Herr Dieter Deissler Herr Tim Elschner Frau Katharina Krefft Frau Annette Körner Frau Nicole Christiane Lakowa Frau Anett Ludwig Frau Gesine Märtens Herr Michael Schmidt Herr Norman Volger Herr Daniel von der Heide Herr Holger Hentschel Herr Tobias Keller Herr Christian Kriegel Herr Jörg Kühne Herr Alexej Danckwardt Herr René Hobusch Herr Sven Morlok Herr Enrico Böhm Abwesende Mitglieder (SPD) (SPD) (SPD) (SPD) (SPD) (SPD) (SPD) (SPD) (SPD) (SPD) (SPD) (Bündnis 90/Die Grünen) (Bündnis 90/Die Grünen) (Bündnis 90/Die Grünen) (Bündnis 90/Die Grünen) (Bündnis 90/Die Grünen) (Bündnis 90/Die Grünen) (Bündnis 90/Die Grünen) (Bündnis 90/Die Grünen) (Bündnis 90/Die Grünen) (Bündnis 90/Die Grünen) (AfD) (AfD) (AfD) (AfD) (fraktionslos) (fraktionslos) (fraktionslos) (fraktionslos) reguläre Mitglieder Herr Jens Lehmann Frau Andrea Niermann Frau Juliane Nagel Frau Katharina Schenk Herr Christian Schulze Herr Christopher Zenker Frau Petra Cagalj Sejdi Frau Judith Künstler (CDU) (CDU) (DIE LINKE) (SPD) (SPD) (SPD) (Bündnis 90/Die Grünen) (Bündnis 90/Die Grünen) teilweise anwesend - entschuldigt - entschuldigt teilweise anwesend - entschuldigt - entschuldigt - (Freie Wählerge- - entschuldigt - - entschuldigt - entschuldigt - Ortsvorsteher Herr Berndt Böhlau -4- Herr Andreas Diestel Herr Peter Freydank Herr Roland Geistert Herr Thomas Hoffmann Herr Matthias Kopp Herr Stefan Köster Frau Annemarie Opitz Herr Hans-Jürgen Raqué Frau Ines Richter Herr Heinz Walther Herr Volker Woitynek Frau Margitta Ziegler meinschaft Seehausen) () (FDP) (LUV) () (parteilos) (-) (-) (CDU) () (SPD) (CDU) (BI 1990) - entschuldigt - entschuldigt - entschuldigt - entschuldigt - entschuldigt - entschuldigt - entschuldigt - entschuldigt - entschuldigt - entschuldigt - entschuldigt - entschuldigt - -5Protokoll: (öffentlich) TOP 1 Eröffnung und Begrüßung TOP 2 Feststellung der Beschlussfähigkeit Oberbürgermeister Jung teilt mit, dass um 16:00 Uhr 50 Stadträtinnen und Stadträte = 70 % anwesend gewesen seien. Somit ist die Ratsversammlung beschlussfähig. TOP 3 Feststellung der Tagesordnung Oberbürgermeister Jung gibt die Vertagung des Tagesordnungspunktes 11.1 bekannt TOP 4 Niederschrift TOP 5 Eilentscheidung des Oberbürgermeisters TOP 6 Bericht des Oberbürgermeisters TOP 7 Spenden, Schenkungen und ähnliche Zuwendungen TOP 7.1 Entscheidung über die Annahme von Spenden, Schenkungen der Stadt Leipzig und ähnliche Zuwendungen gem. § 73 (5) SächsGemO bis Februar 2016 Vorlage: VI-DS-02479 Einreicher: Dezernat Finanzen Beschluss: Die Spenden, Schenkungen und ähnliche Zuwendungen (siehe Anlage) werden angenommen. Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen -6TOP 8 Vorlagen I TOP 8.1 Verkauf Flurstück 1038 der Gemarkung Knauthain - Zweitvorlage Vorlage: VI-DS-01995-NF-03 Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit vertagt TOP 8.1.1 dazu ÄA Vorlage: VI-DS-01995-ÄA-01 Einreicher: Fraktion DIE LINKE TOP 8.2 Ausschreibungsverfahren Werbekonzession - Vergabevorschlag Los 3 und Los 4 Vorlage: VI-DS-02109 Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau Beschluss: 1. Dem Vergabevorschlag für Los 3 wird zugestimmt. 2. Dem Vergabevorschlag mit Wahl der Option für Los 4 wird zugestimmt. Abstimmungsergebnis: mehrheitlich angenommen bei einigen Gegenstimmen und 1 Enthaltung TOP 8.2.1 dazu ÄA Vorlage: VI-DS-02109-ÄA-01 Einreicher: CDU-Fraktion in das reguläre Verfahren verwiesen TOP 8.3 ESF-Fördergebiet Leipziger Westen 2014-2020 Vorlage: VI-DS-02150 Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau Beschluss: 1. Die Ratsversammlung beschließt das ESF-Fördergebiet Leipziger Westen 2014-2020 in den Grenzen gemäß Lageplan - Anlage 1. -7- 2. Die Ratsversammlung beschließt das gebietsbezogene integrierte Handlungskonzept (GIHK) - Anlage 2. 3. Die Ratsversammlung nimmt die Gesamtkosten in Höhe von 2,042 Mio. € für den Zeitraum 20162020 zur Kenntnis. 4. Die Ratsversammlung nimmt den zugrundeliegenden Kosten- und Finanzierungsplan für den Zeitraum 2016-2020 wie folgt zur Kenntnis: Gesamtkosten: 2,042 Mio. €, davon • ESF-Mittel SMI: 1,940 Mio. € • Eigenmittel Stadt Leipzig: 0,102 Mio. €. Die erforderlichen Haushaltsansätze/Eigenanteile werden in der Haushaltsplanung bis 2020 berücksichtigt. 5. Bei positiver Fördermittelbescheidung werden, sofern notwendig, gemäß der Wertgrenzen nach Hauptsatzung gesonderte Beschlussvorlagen zu den Einzelmaßnahmen in die jeweils zuständigen Gremien eingebracht. Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen TOP 8.4 Überplanmäßige Aufwendungen gemäß § 79 (1) SächsGemO zur Finanzierung der IV. Demokratiekonferenz Vorlage: VI-DS-02175 Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule Beschluss: 1. Der Mitteleinsatz der Stadt Leipzig für die Vorbereitung und Durchführung der IV. Demokratiekonferenz von ursprünglich 90.000 € wird um 28.958,80 € auf 118.958,80 € erhöht. 2. Die überplanmäßigen Aufwendungen gemäß § 79 (1) SächsGemO i.H.v. insgesamt 28.958,80 € im PSP-Element 'Jugendsozialarbeit § 13 SGB VIII' (1.100.36.3.1.01.01), Kostenart 'KR Aufwendungen für Veranstaltungen' (42719250) werden bestätigt. 3. Die Deckung erfolgt aus folgenden PSP-Elementen: i.H.v. 12.500,00 € aus dem PSP-Element 'Jugendarbeit öffentl. Träger § 11' (1.100.36.2.0.01.11) i.H.v. 8.139,04 € aus dem PSP-Element 'Kitas freie Träger' (1.100.36.5.0.01.01.20) i.H.v. 8.319,76 € aus dem PSP-Element 'Jugendarbeit komm. Einrichtungen' ( 1.100.36.6.0.01.01) Abstimmungsergebnis: mehrheitlich angenommen bei einigen Gegenstimmen und 1 Enthaltung -8TOP 8.5 Straßenbenennung 1/2016 Vorlage: VI-DS-02224 Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung Beschluss: 1. Der Stadtrat beschließt die Neubenennung folgender Straßen und Brücken und die Teilumbenennung einer Straße gemäß Anlage 1: Nr. Stadtbezirk / Ortsteil Beschreibung der Lage 1.1 Neubenennungen 1.1.1 Nordost / Schönefeld-Abtnaun- B-Plan Nr. 299 „Alte Ortslage Schönefeld“ dorf 1.1.2 Areal der ehemaligen „Löwenbäckerei“ Südost / Probstheida 1.1.3 B-Plan Nr. 98.2 „Ortskern Probstheida“ Südost / Probstheida 1.1.4 Neubau „Erikenbrücke“ Südwest / Hartmannsdorf-Knautnaundorf 1.1.5 1.1.6 B-Plan Nr. 359 „Lindenauer Hafen – ZentraWest / Schönau ler Bereich“ 1.1.7 B-Plan Nr. 343 „Nachnutzung einer Teilfläche Nordwest / Möckern an der General-Olbricht-Kaserne“ 1.1.8 B-Plan Nr. 219 „Wohngebiet „Am HeidegraNordwest / Lützschenaben“ Stahmeln 1.1.9 1.2 Teilumbenennung 1.2.1 Nordwest / LützschenaStahmeln Radefelder Weg Benennungsvorschlag Thieriotstraße Trögelweg Ugiwinkel Erikenstraße (Verlängerung der bestehenden Straße) Erikenbrücke Wassertorbrücke Benedekring Heidegraben Zum Kalten Born (Verlängerung der bestehenden Straße) Zur Alten Brauerei 2. Der Stadtrat bestätigt den Vorschlag zur Benennung von Plätzen bzw. Straßen nach Partnerstädten gemäß Anlage 2. 3. Der Stadtrat bestätigt die entgeltliche Abgabe der Broschürenreihe „Leipziger Brücken“ gemäß Anlage. Abstimmungsergebnis: Beschlusspunkt 1: 1.1.1 einstimmig angenommen 1.1.2 einstimmig angenommen 1.1.3 einstimmig angenommen bei 1 Enthaltung 1.1.4 einstimmig angenommen 1.1.5 einstimmig angenommen 1.1.6 einstimmig angenommen 1.1.7 einstimmig angenommen 1.1.8 einstimmig angenommen 1.1.9 einstimmig angenommen 1.2.1 einstimmig angenommen bei 1 Enthaltung Beschlusspunkt 2: mehrheitlich angenommen bei 1 Gegenstimme Beschlusspunkt 3: einstimmig angenommen -9- TOP 8.5.1 dazu ÄA Vorlage: VI-DS-02224-ÄA-01 Einreicher: Fraktion DIE LINKE zurückgezogen TOP 8.6 Bau- und Finanzierungsbeschluss für den Neubau der Komplexkindertagesstätte Plovdiver Straße 50, 04205 Leipzig und Übertragung der Grundstücksflächen des Heilpädagogischen Bereichs am Objekt Plovdiver Str. 50 in das Sondervermögen des Städtischen Eigenbetriebs Behindertenhilfe Vorlage: VI-DS-02233 Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule Beschluss: 1. Der Bau- und Finanzierungsbeschluss für den heilpädagogischen SGB-XII- Leistungsbereich der Komplexkindertagesstätte Plovdiver Straße 50 wird gefasst. 2. Die Deckung des Kommunal- und Trägeranteils für die geförderte Realisierung der 24 heil pädagogischen Plätze in Höhe von 194.400 € (=20% der Gesamtkosten in Höhe von 972.000 €) erfolgt aus PSP-Element: 7.0001.410.700 Sachkonto 78511000. Die Mittel sind in den HHP 2015 und 2016 i. H. v. insgesamt 180.000 € veranschlagt. Die Differenz i. H. v. 14.400 € ist vom Sozialamt im Haushaltjahr 2017 innerhalb des Ämterbudgets zu veranschlagen. 3. Abweichend von der Sammelvorlage „Kita-Investitionen und Folgekosten 2015/2016“ (VI-DS-00848) werden die jährlichen Kaltmietaufwendungen des Regel-/Integrativbereiches i. H. v. monatlich 17.987,04 € bestätigt. 4. Die Teilflächen für den heilpädagogischen Bereich (Flurstück 1107 von ca. 487 m² und des Flurstücks 1105 von ca. 684m², sämtlich Gemarkung Schönau, werden unentgeltlich in das Sondervermögen des Städtischen Eigenbetriebs Behindertenhilfe übertragen (Anlage 1 rot umrandet). 5. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, den Regel-/Integrativbereich mit einer Nettogrundfläche von 1521 m² und einer Freifläche von 3399 m² (Flurstücke 1107, 1105 und 1101 je Gemarkung Schönau; Anlage 1 blau umrandet) auf Grundlage des Mietvertrages (Anlage 2) für die Dauer von 25 Jahren anzumieten. Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen bei 1 Enthaltung -10TOP 8.7 Bau- und Finanzierungsbeschluss zur "Sanierung der Tiefendrainage am IP Nord im Bereich Nordost zwischen den Schächten S6, S6a und S7" in Verbindung mit einer überplanmäßigen Auszahlung in 2016 gemäß § 79 (1) SächsGemO von 400.000 Euro im PSP-Element 7.0001327.700 - EILBEDÜRFTIG Vorlage: VI-DS-02321 Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit Beschluss: 1. Der Oberbürgermeister wird mit der Sanierung der Tiefendrainage des Industriegebietes Industriepark Nord Leipzig-Plaußig im Bereich Nordost zwischen den Schächten S6, S6a und S7 beauftragt. 2. Das Gesamtinvestitionsvolumen der Maßnahme beträgt 1.545.000,00 €, brutto. Der entstandene Mehrbedarf in Höhe von 400.000 Euro gegenüber dem Planansatz 2016 in Höhe von 1.145.000 Euro einschließlich der Finanzierungsänderung wird bestätigt. 3. Die Deckung der überplanmäßigen Auszahlung gem. § 79 (1) SächsGemO i.H.v. 400.000 € in 2016 erfolgt aus dem PSP-Element IP-Nord Teilgebiet GE 11 – 13 Umverlegung (7.0000809.700) / Sachkonto Tiefbaumaßnahmen (78512000). Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen bei einigen Enthaltungen TOP 8.8 Bebauungsplan Nr. E-237 "Am Wachberg", 2. Änderung; Stadtbezirk Alt-West, Ortsteil Burghausen-Rückmarsdorf; Aufstellungsbeschluss Vorlage: VI-DS-02328 Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau Beschluss: Die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. E-237 „Am Wachberg“, 2. Änderung wird für das im Übersichtsplan dargestellte Gebiet gemäß § 2 Abs. 1 BauGB beschlossen. Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen TOP 8.9 Bebauungsplan Nr. 416 "Freiladebahnhof Eutritzscher Straße/Delitzscher Straße"; Stadtbezirk Mitte, Ortsteil Zentrum-Nord; Aufstellungsbeschluss Vorlage: VI-DS-02349 Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau -11Beschluss: 1. Die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 416 „Freiladebahnhof Eutritzscher Straße/Delitzscher Straße" wird für das im Übersichtsplan dargestellte Gebiet gemäß § 2 Abs. 1 BauGB beschlossen. 2. Die Stadtverwaltung wird beauftragt, parallel zur Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 416 „Freiladebahnhof Eutritzscher Straße/Delitzscher Straße" für das im Übersichtsplan dargestellte Gebiet gemäß § 2 Abs. 1 BauGB eine städtebauliche Entwicklung gemäß §§ 165 ff BauGB einzuleiten. Abstimmungsergebnis: mehrheitlich angenommen bei einigen Gegenstimmen und 4 Enthaltungen Protokollnotiz: Nach Fassung des Einleitungsbeschlusses für eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme werden Verhandlungen mit dem Vorhabensträger mit dem Ziel geführt, durch Abschluss einer vertraglichen Regelung im Sinne einer kooperativen Baulandentwicklung eine förmliche Festlegung des Entwicklungsbereiches zu vermeiden. TOP 8.9.1 dazu ÄA Vorlage: VI-DS-02349-ÄA-01 Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Beschlussvorschlag: Der Beschlussvorschlag wird um nachfolgenden Punkt 2. ergänzt: Die Stadtverwaltung wird beauftragt, parallel zur Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 416 „Freiladebahnhof Eutritzscher Straße/Delitzscher Straße" für das im Übersichtsplan dargestellte Gebiet gemäß § 2 Abs. 1 BauGB eine städtebauliche Entwicklung gemäß §§ 165 ff BauGB einzuleiten. Abstimmungsergebnis: mehrheitlich angenommen bei einigen Gegenstimmen TOP 8.9.2 dazu ÄA Vorlage: VI-DS-02349-ÄA-02 Einreicher: CDU-Fraktion erledigt, aufgrund des angenommenen Änderungsantrags VI-DS-ÄA-01 -12- TOP 8.10 Feststellung des Jahresabschlusses für das Wirtschaftsjahr 01.01.2014 bis 31.12.2014 für den Kommunalen Eigenbetrieb Leipzig / Engelsdorf Vorlage: VI-DS-02265 Einreicher: Dezernat Finanzen Beschluss: 1. Der Jahresabschluss für das Wirtschaftsjahr 01.01.2014 bis 31.12.2014 wird wie folgt festgestellt: 31.12.2014 in € Bilanzsumme 2.014.438,24 davon entfallen: Aktiva Anlagevermögen Umlaufvermögen Rechnungsabgrenzungsposten 245.177,62 1.760.127,34 9.133,28 Passiva Eigenkapital gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Zweckgebundene Gewinnücklage Andere Gewinnrücklage Gewinn- / Verlustvortrag Vorjahre Gewinn / Verlust 25.564,00 291.436,37 258.235,44 96.981,59 57.046,06 192.551,44 Sonderposten für Investitionszuschüsse Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten 228.887,63 85.788,33 722.590,62 55.356,76 Summe der Erträge Summe der Aufwendungen Jahresüberschuss/ -fehlbetrag 2. 7.402.052,72 7.209.501,28 192.551,44 Der Jahresüberschuss in Höhe von EUR 192.551,44 wird in voller Höhe in eine zweckgebundene Rücklage für personal- und sachgebundene Projekte/Personalaufwendungen eingestellt. Hierüber sollen unter anderem -13- Qualifizierungen, Personalmehraufwendungen, befristete Stellen sowie sonstige Projekte im KEE finanziert werden. 3. Aus der zweckgebundenen Rücklage für Projekte in Höhe von EUR 176.920,13 sollen Aufwendungen in Höhe von EUR 45.776,98 in die allgemeine Rücklage und aus der Rücklage für Personalaufstockung in Höhe von EUR 66.354,13 sollen EUR 17.662,23 in die allgemeine Rücklage durch die Verwendung umgebucht werden. 4. Die verbliebenen Rücklagemittel für Projekte (EUR 131.143,15) und Personalaufstockungen (EUR 48.691,90) werden in die Rücklage für personalund sachgebundene Projekte/Personalaufwendungen eingestellt. 5. Die bestehende Rücklage für den Umzug in Höhe von EUR 14.961,18 wird durch den Verbrauch in 2013 in die allgemeine Rücklage umgebucht. 6. Die zweckgebundene Rücklage personal- und sachgebundene Projekte/Personalaufwendungen soll bis zum Jahr 2019 verbraucht und in Höhe der angefallenen Kosten in die allgemeine Gewinnrücklage umgebucht werden. 7. Der Betriebsleitung wird für das Wirtschaftsjahr 01.01.2014 bis 31.12.2014 Entlastung erteilt. Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen TOP 8.11 Umsetzung der Kleingartenkonzeption der Stadt Leipzig: Maßnahmeplan 2016, Erhöhung der Sicherheit in Leipziger Kleingartenanlagen: Maßnahmeplan 2016 Vorlage: VI-DS-02260 Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport Beschluss: 1. Die Maßnahmepläne 2016 zur Umsetzung der Kleingartenkonzeption der Stadt Leipzig und zur Erhöhung der Sicherheit in Leipziger Kleingartenanlagen werden beschlossen. 2. Die Auszahlung von Zuwendungen zur Realisierung der in den Maßnahmeplänen aufgenommenen Projekte, erfolgt in Abhängigkeit der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel im Haushaltsjahr 2016. Ein Rechtsanspruch der Zuwendungsempfänger gegenüber der Stadt Leipzig besteht nicht. 3. Die Finanzierung der erforderlichen Aufwendungen in 2016 von insgesamt 130.000 € erfolgt aus dem planmäßigen Budget des Amtes für Stadtgrün und Gewässer im Ergebnishaushalt PSP-Element • 1.100.55.1.0.01.07 i. H. v. 30.000 € und -14- • 1.100.55.1.0.01.07.02 i. H. v. 100.000 € Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen TOP 9 Aktueller Sachstand und weitere Planungen für die Unterbringung von Geflüchteten in der Zuständigkeit der Stadt Leipzig - Stand: 18.03.2016 Vorlage: VI-DS-02484 Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule zur Kenntnis genommen TOP 10 Informationen I TOP 10.1 Ergebnisse der Bürgerwerkstatt zur Haushaltsplanung 2015/2016 der Stadt Leipzig - hier: Umsetzung des ÄA-002 Vorlage: DS-00668/14-DS-03 Einreicher: Dezernat Finanzen zur Kenntnis genommen TOP 10.2 Clara-Zetkin-Park / Johannapark - Ergebnisse des Beteiligungsprozesses zur Erarbeitung des Entwicklungskonzeptes Vorlage: VI-DS-01966 Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport zur Kenntnis genommen TOP 10.3 4. Leipziger Kulturforum - Fortschreibung Kulturentwicklungsplanung. Ein Zwischenbericht Vorlage: VI-DS-02252 Einreicher: Dezernat Kultur zur Kenntnis genommen TOP 10.4 Abschlussbericht zum "Sportprogramm 2015 für die Stadt Leipzig" (RBIV-1682/09) Vorlage: VI-DS-02271 Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport zur Kenntnis genommen -15TOP 10.5 Jahresabschluss 2014 der Leipziger Stiftung für Innovation und Technologietransfer Vorlage: VI-DS-02409 Einreicher: Dezernat Finanzen zur Kenntnis genommen Änderungen/Ergänzungen fett/kursiv hervorgehoben. Leipzig, Oberbürgermeister Jung ausgefertigt: Schurig RATSVERSAMMLUNG VOM 7. APRIL 2016 1 Eröffnung und Begrüßung Oberbürgermeister Jung: Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich eröffne diese zusätzliche Ratsversammlung und begrüße die Städträtinnen und Stadträte, die Vertreter der Medien sowie die beiden anwesenden Gäste. Die Niederschrift der heutigen Sitzung wird von den Herren Stadträten Keller und Habicht unterschrieben. - Widersprüche sehe ich nicht. Wie üblich wird im Nachgang mit dem Büro für Ratsangelegenheiten Verbindung aufgenommen. Die Tagesordnung wurde im Amtsblatt am 2. April bekannt gemacht. Entschuldigt haben sich heute Frau Niermann, Frau Nagel, Herr Schulze, Herr Zenker und Frau Dr. Künstler. Leider sind auch einige Kollegen der Verwaltung entschuldigt. Kollege Albrecht ist in wichtiger Mission beim Leipzig Tag in der Deutschen Botschaft in Zürich. Herr Hörning ist beim Städtetag. Herr Faber hat Urlaub, der ihm auch zusteht. Ich verweise auf § 20 der Gemeindeordnung sowie auf § 1 der Geschäftsordnung. Die Ratssitzung wird wie üblich im Livestream übertragen. 7 Spenden, Schenkungen und ähnliche Zuwendungen 7.1 Entscheidung über die Annahme von Spenden, Schenkungen der Stadt Leipzig und ähnliche Zuwendungen gem. § 73 (5) SächsGemO bis Februar 2016 (VI-DS-02479) Einreicher: Dezernat Finanzen Wird dazu das Wort gewünscht? - Das ist nicht der Fall. Dann kommen wir zur Abstimmung. Wer stimmt der Annahme von Spenden und Schenkungen zu? - Gegenstimmen? - Enthaltungen? Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen. 8 Vorlagen I 8.2 Ausschreibungsverfahren Werbekonzession - Vergabevorschlag Los 3 und Los 4 (VI-DS-02109) Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau 8.2.1 dazu ÄA (VI-DS-02109-ÄA-01) Einreicher: CDU-Fraktion Es gibt klare Vorvoten. - Wird das Wort gewünscht? - Bitte schön, Herr Tornau. Die CDU-Fraktion beantragt, die Vorlage 2293 statt in nichtöffentlicher Sitzung öffentlich zu behandeln. Über diesen Antrag wird zu Beginn der nichtöffentlichen Sitzung beraten und entschieden. Stadtrat Tornau (CDU): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Herren Bürgermeister! Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin! Sehr geehrte Stadträte und Stadträtinnen! Sehr geehrte Gäste! Wir alle haben uns mit diesem Thema in den letzten Wochen und Monaten schon mehr als genug auseinandersetzen müssen. Leider war das auch dringend geboten, da das von Ihnen, Frau Dubrau, geführte Dezernat es in beispielloser Weise verstanden hat, Bürger, Stadträte und wohl auch große Teile der Verwaltung mit dem von ihm angerichteten Chaos zu verunsichern. Das merkte man nicht zuletzt an der Diskussion unserer Anfrage im vorletzten Rat. Ihre Ausführungen waren aus unserer Sicht an Erklärungsnot und Ausflüchten kaum zu übertreffen. Gibt es von Ihrer Seite noch Bemerkungen zur Tagesordnung? - Das ist nicht der Fall. Sehr verehrte Damen und Herren, lassen Sie mich meine Feststellung kurz begründen. Dann stelle ich die ordnungsgemäße Ladung sowie die Tagesordnung einschließlich der vorgenannten Änderungen fest. Frau Dubrau, uns wurde suggeriert, dass der jetzige Konzessionär ein wesentlich schlechteres Angebot abgegeben hätte, an dem sich nur dessen finanzieller Ertrag verbessern sollte. Deshalb sei die Ausschreibung zu beenden gewesen. 2 Feststellung der Beschlussfähigkeit Um 16.00 Uhr waren 50 Stadträtinnen und Stadträte anwesend. Das entspricht 70 Prozent. Damit sind wir beschlussfähig. 3 Feststellung der Tagesordnung Der Tagesordnungspunkt 8.1 wird abgesetzt. Hier sind noch einmal neue Umstände eingetreten. Die Tagesordnungspunkte 4, 5 und 6 entfallen. Verlaufsprotokoll vom 07.04.2016 Nun fragen wir uns: Wieso ist der Konzessionär denn dann bereit, den Vertrag exakt zu den aktuellen Bedingungen zu verlängern? Kann es vielleicht sein, dass die Bedingungen der Ausschreibung andere oder gar kostspieliger waren? Frau Dubrau, Sie behaupteten weiterhin, dass sich die Kosten der Errichtung der Fahrgastunterstände auf etwa 10 Millionen Euro summieren, für die Sie eine vollständige Fördermöglichkeit zur Verfügung hätten. Wahr ist hingegen, dass Sie beim Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr 17 Millionen Euro für das Projekt angefragt haben. Die mögliche Förderquote beträgt 75 Prozent. Dies liegt unserer Fraktion schriftlich vor sowie die Aussage Achtung, das ist wichtig -, dass die möglichen Einnahmen aus der Vermarktung der Werbeflächen auf die Förderung anzurechnen wären. Das fanden Sie wohl nicht erwähnenswert. Meine Damen und Herren, das bedeutet: Bei einer geschätzten jährlichen Einnahme, die über der jetzigen liegen wird, wie Ihr Dezernat vollmundig verspricht, hat die Stadt das in knapp 17 Jahren selbst bezahlt, da die Förderung dann auf null abgeschmolzen ist. Frau Dubrau, Sie blieben weiterhin die Antwort auf die Frage schuldig, aus welchem Fördertopf die Mittel fließen sollen. Ich kann es Ihnen sagen, auch wenn Sie das nicht wissen wollen: Die Mittel kommen aus dem Landesinvestitionsprogramm, welches ein Förderprogramm für den ÖPNV ist und sich aus Regionalisierungsmitteln speist. Ergo würden Leipzig Fördermittel zum Beispiel für den Kauf von modernen Straßenbahnen fehlen bzw. nicht mehr zur Verfügung stehen. Wie das zur Verbesserung der Attraktivität des ÖPNV beitragen soll, wird wohl Ihr Geheimnis bleiben. Jetzt zum Thema Berater und deren Kosten. Der Stadtrat hat Ihnen Kosten von 300.000 Euro mit der Auflage genehmigt, dass diese durch von Ihnen versprochene Verbesserungen der Einnahmenseite gedeckt sind. Bitte rechnen Sie das der Ratsversammlung unter den genannten Vorbedingungen vor. Frau Dubrau, im Rahmen der Debatte fällt in Ihrem Dezernat noch dazu plötzlich auf, dass bei einem Abbau gewisser Werbeträger des jetzigen Konzessionärs Kosten für die Stadt entstehen, die angeblich nicht vorhersehbar waren. Es ist die Rede von weiteren 300.000 Euro. Ihre unverantwortliche Vorgehensweise hat ein System, das 25 Jahre zur Zufriedenheit aller Leipziger funktioniert hat, beinahe zerstört - und das möglicherweise aus ideologischen Gründen; fachliche waren es bestimmt nicht. Seite |2 Herr Oberbürgermeister, ich habe Sie schon kritisiert und ich habe Sie auch schon gelobt. Ich bitte Sie nun, dieser leipzigfeindlichen Politik von Frau Bau-Bürgermeisterin Dubrau Einhalt zu gebieten. - Herzlichen Dank. Oberbürgermeister Jung: Herr Volger. Stadtrat Volger (Bündnis 90/Die Grünen): Ganz kurz: Ich werde zu dem, was die CDU hier eingebracht hat, jetzt nichts Inhaltliches ausführen. Ich hatte allerdings angenommen, dass hier keine Generalabrechnung stattfindet, sondern dass die CDU zu Ihrem Änderungsantrag spricht. Ich möchte beantragen, dass dieser Änderungsantrag nicht zugelassen wird. Es ist meiner Meinung nach kein Änderungsantrag, sondern das ist ein neuer Antrag. Er bezieht sich auf einen Vertrag, dessen Inhalt ich nicht kenne, den die Mitglieder meiner Fraktion nicht kennen. Wenn beantragt wird, dass der Vertrag zu den jetzigen Konditionen weitergeführt werden soll, wäre es für uns Stadträte durchaus sinnvoll und gut, zu erfahren, was dieser Vertrag beinhaltet. Solange ich bzw. meine Fraktion den Inhalt des Vertrages nicht kennen, können wir das nicht als Änderungsantrag zur Vorlage akzeptieren. - Ich würde mich freuen, Herr Oberbürgermeister, wenn Sie dazu etwas sagen könnten. - Danke. Oberbürgermeister Jung: Ich würde zunächst Herrn Morlok und Herrn Schlegel das Wort geben und anschließend Frau Dubrau um eine Stellungnahme bitten. Stadtrat Morlok (fraktionslos): Herr Oberbürgermeister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich muss Folgendes voranschicken: Zur Neuausschreibung der Werbekonzession gab es eine Kommission, der mehrere Mitglieder des Stadtrates angehört haben, die sicherlich auch Informationen erhalten haben, die über die Informationen, die dem Kollegen Hobusch und mir zur Verfügung stehen, hinausgehen. Daher stehen meine Ausführungen unter dem Vorbehalt, dass die Bewertung, die ich hier abgebe, in Kenntnis dieser Informationen unter Umständen anders aussehen könnte. Ich weiß es aber nicht, weil uns diese Informationen eben nicht bekannt sind. Nach den uns vorliegenden Informationen, die uns durch den Oberbürgermeister im Rahmen der verschiedenen Vergabeverfahren der Werbekonzession übermittelt wurden, erscheint es sinnvoll, das Vergabeverfahren für die Fahrgastunterstände nicht weiterzuführen, sondern aufzuheben, weil aufgrund des vorliegenden Ange- Verlaufsprotokoll vom 07.04.2016 bots eine wirtschaftliche Vergabe nicht gegeben wäre. Es ist aus unserer Sicht nachvollziehbar, dass sich die entsprechenden Bewertungen der Anbieter im Zeitablauf geändert haben. Während es damals, als wir uns entschieden haben, eine ganze Reihe von Bewerbern gegeben hat, die auch ein hohes Interesse hatten, investiv in Vorlage zu gehen, also auch in die Fahrgastunterstände zu investieren, ist dies momentan nicht mehr der Fall. Wegen der fehlenden Angebotsvielfalt liegt kein günstiges Angebot vor. Die Argumentation der Stadt, aus diesem Grund die entsprechenden Fahrgastunterstände selbst herzustellen und erst nach deren Errichtung die Werbekonzession auszuschreiben, erscheint uns aufgrund der uns vorliegenden Informationen für sachgerecht und nachvollziehbar. Es stellt sich allerdings die Frage, ob der gewählte Zeitpunkt sinnvoll ist oder ob man das nicht früher machen müsste. Darüber kann man sicher trefflich streiten. Allerdings sehen wir nicht die Horrorszenarien, die hier an die Wand gemalt werden, wie im Regen oder in Kälte und Schnee stehende Leipzigerinnen und Leipziger. Gehen wir einmal davon aus, dass es in der Stadt rund 500 Unterstände gibt. Bei normalem Bauablauf werden für den Austausch eines Unterstandes etwa drei Arbeitstage benötigt. Das heißt: Wir reden über 1.500 Arbeitstage. Angesichts von ungefähr 200 Arbeitstagen pro Jahr kann man sich vorstellen, wie schnell oder wie langsam es geht, wenn man einen Bautrupp einsetzt. Wenn man zehn Bautrupps einsetzen würde, bekäme man es vielleicht in einem halben Jahr gebacken. Diese Bautrupps werden jedoch weder von der Stadt Leipzig noch von Firmen wie JCDecaux oder Ströer vorgehalten, sondern auf dem lokalen Markt eingekauft. Kapazitäten in dieser Größenordnung bekommt man aber nicht. Selbst wenn irgendjemand vorhätte, mit 20 Bautrupps hier in Leipzig anzurücken, um Fahrgastunterstände auszutauschen, hätten wir, glaube ich, sowohl als Nutzer des ÖPNV als auch des Individualverkehrs etwas dagegen, dass dies zeitgleich geschieht, weil dann nämlich der Verkehr im Stadtgebiet zum Erliegen käme. Also: Diese Horrorszenarien sind aus unserer Sicht nicht sachgerecht. Sinnvoller wäre, zu einer sachgerechten Diskussion zurückzukehren. Ich freue mich, dass Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen von den Grünen, an dieser Stelle klatschen. Stellen Sie sich einmal vor, ein Dezernent, der von der CDU oder gar von der FDP gestellt würde, hätte diese und andere Vorlagen zu verantworten. Wie hätten Sie dann reagiert? Hätten Sie ihm etwa nicht vorgeworfen, was er dem ÖPNV damit antun würde, dass er die armen Leipzigerinnen und Leipziger im Regen stehen lassen würde. Das sollten Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, einmal überlegen. Seite |3 Das ändert nichts an der sachlichen und fachlichen Beurteilung der FDP, des Kollegen Hobusch und mir. Deswegen, denke ich, sollten wir der Vorlage des Oberbürgermeisters heute zustimmen. - Vielen Dank. Oberbürgermeister Jung: Herr Schlegel. Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen und Herren Stadträte! Verehrte Gäste! Ich bin schon etwas überrascht über die Debatte, schließe mich aber ausdrücklich der Empfehlung meines Vorredners an. Bestimmte Entscheidungen sind vor 25 Jahren getroffen worden. Damals war BauBürgermeister Gormsen im Amt. Ihm folgten Lütke Daldrup und Martin zur Nedden. Frau Dubrau hat das Dezernat Stadtentwicklung erst seit rund zwei Jahren zu verantworten. Anfang der 90erJahre wurde ein langfristiger Vertrag zwischen der Stadt Leipzig und der Firma JCDecaux geschlossen. Die Entwicklung in der gesamten Bundesrepublik, nicht nur im Osten oder in Leipzig, ist in den letzten 25 Jahren aber weitergegangen. Auch das Vergaberecht hat sich weiterentwickelt. Auch da wurden neue Schwerpunkte gesetzt. Ein Grundsatz ist zum Beispiel, dass bestehende Verträge nicht immer wieder verlängert werden dürfen, sondern in bestimmten Zeiträumen neu ausgeschrieben werden müssen. Es hat in diesem Fall bereits eine mehrjährige Verlängerung gegeben. Dann kam die ganz klare Ansage: Das wird neu ausgeschrieben. Die Ausschreibung lief im vergangenen Jahr und fußte weitestgehend, natürlich unter Berücksichtigung, dass es mittlerweile auch elektronische Medien in der Werbung gibt, auf dem Paket, das schon damals, Anfang der 90er-Jahre, vertraglich vereinbart worden ist. Nach Ende der Ausschreibung wurde festgestellt: Es hat kein verwertbares Angebot gegeben. Es gab unvollständige Angebote und nicht wirtschaftliche Angebote. Aus diesem Grunde musste die Ausschreibung zwangsläufig aufgehoben werden. Die Aufhebung der Ausschreibung hat der Stadtrat beschlossen. Daraufhin gab es die Entscheidung, in Teillosen auszuschreiben. Heute entscheiden wir über die Teillose 3 und 4, nicht aber über die Problematik Fahrgastunterstände. Es gibt weder eine Ausschreibung noch eine endgültige Entscheidung darüber, ob die Stadt Leipzig deren Errichtung selbst übernimmt oder ob das auszuschreiben ist. Zur Vertragsverlängerung muss ich sagen: Ich habe erst vor wenigen Tagen das erste Mal da- Verlaufsprotokoll vom 07.04.2016 von gehört, dass es da offensichtlich Mauscheleien gibt. Das, was mir mittlerweile bekannt geworden ist, ist, dass das Elend, was uns im Januar 2017 bevorsteht, lediglich um drei Jahre verschoben wird. Das heißt: Die Vereinbarung einer Verlängerung, der wir selbstverständlich auch aufgeschlossen gegenüberstehen, regelt nicht, dass die Errichtung abschnittsweise erfolgt oder wie das Projekt am sinnvollsten realisierbar ist. Man muss sich in der Tat zeitnah zu einem bestimmten System der Fahrgastunterstände bekennen. Dann sind dementsprechende Pakete zu schnüren, damit unterschiedlichste Bau- und Metallbaufirmen genau diese Fahrgastunterstände in unterschiedlichen Größen herstellen. Mit JCDecaux ist nicht etwa wieder ein neuer endgültiger Termin zu vereinbaren, sondern ein Stufenplan. Warum das frühestens in drei Jahren erfolgen kann, ist für uns auch nicht schlüssig. Wir haben das Gefühl, dass sich die Verwaltung eine Entscheidung dazu noch offenhält. Ich denke auch, dass der Antrag von Herrn Volger völlig richtig ist. Wir entscheiden heute über die Vergabe der Lose 3 und 4. Die Problematik Fahrgastunterstände wird im Begleitgremium weiterverfolgt. Die diesbezüglichen Vertragsverhandlungen sind abzuwarten. Es ist konzentriert daran zu arbeiten, dass neue Fahrgastunterstände errichtet werden können. Es ist positiv, dass sich jetzt auch die Firma JCDecaux ein bisschen bewegen will, vielleicht auch vor dem Hintergrund, dass sie möglicherweise nicht in der Lage ist, innerhalb von 14 Tagen all das, was sie innerhalb 10 bis 15 Jahren in der Stadt Leipzig aufgebaut hat, wieder abzureißen. Oberbürgermeister Jung: Jetzt hat Frau Dubrau die Möglichkeit, dazu Stellung zu nehmen. - Auf der Rednerliste stehen dann noch Frau Lakowa, Herr Keller und Frau Dr. Heymann. Bürgermeisterin Dubrau: Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Bürgermeister, Stadträte und Gäste auf der Tribüne! Ich möchte mich als Erstes ganz vehement gegen die Vorwürfe, die hier gegen meine Verwaltung und auch gegen mich als Person erhoben worden sind, verwahren. Sie entsprechen nicht der Wahrheit. Meine Verwaltung hat die Arbeit ordnungsgemäß gemacht - und das in einem wahnsinnig komplizierten Verfahren, was auch Verwaltung nicht gerade jede Woche macht. Ein Verfahren in dieser Komplexität haben wir tatsächlich zum ersten Mal durchgeführt, und zwar mit intensiver Beratung durch das Rechtsamt, mit intensiver Beratung durch externe Anwälte und Berater sowie in intensiver Zusammenarbeit mit dem Stadtrat, in dem dieses Thema mehrfach besprochen worden ist. Der Stadtrat hat die Seite |4 Grundsätze des Verfahrens beschlossen. Der Stadtrat hat auch beschlossen, eine Arbeitsgruppe einzurichten, in der Vertreter der einzelnen Fraktionen intensivst an dem Verfahren beteiligt werden. Das Gremium hat jeweils gemeinsam Empfehlungen an die Verwaltung gegeben, die die Verwaltung dementsprechend verarbeitet hat. Insofern muss ich Ihnen entgegenhalten, dass das, was hier zu Beginn der Debatte gesagt worden ist, absolut nicht den Tatsachen entspricht. Zu den einzelnen Punkten. Zunächst wurde darauf abgehoben, dass es ein Angebot von JCDecaux gegeben habe, das vermutlich dem entspreche, das wir aktuell haben, und das die gleiche Wirtschaftlichkeit erzielt hätte, wie sie in der Vergangenheit der Fall gewesen ist. - Das ist nicht der Fall. Zum einen hätte ein Teil vonseiten der Stadt selbst finanziert werden müssen. Das haben wir im Detail dargelegt. Zum anderen war das Angebot, das uns vorgelegt wurde und bei dem wir zweimal die Möglichkeit zur Nachbesserung gegeben haben, nicht ausschreibungskonform. Wenn ich eine Ausschreibung mache und es wird ein Angebot eingereicht, das nicht der Ausschreibung entspricht, dann habe ich gar keine andere Chance, als es unberücksichtigt zu lassen, zumal auch nicht mehr als zwei Nachbesserungen angefordert werden dürfen. Auch das, was bezüglich der Kosten gesagt worden ist, ist nicht korrekt. - Richtig ist: Wir haben mehrfach beim Land nachgefragt, welche Möglichkeiten es gibt, uns mit Fördermitteln zu unterstützen, wenn wir die Fahrgasthallen selbst errichten. Tatsächlich wurde in der ersten Anfrage von 17 Millionen Euro ausgegangen. Man muss ja erst einmal anfragen: Gibt es diese Möglichkeit überhaupt?, um einschätzen zu können, ob das sinnvoll ist. - Dann haben wir eine Marktabfrage durchgeführt. Darüber habe ich hier intensiv berichtet. Ich habe dann eine Fördersumme von insgesamt 10 Millionen Euro nachgefragt, die sich zusammensetzt aus der realen Summe aufgrund der Marktabfrage sowie einer Summe, die wir noch dazugerechnet haben; denn man weiß ja nie. Wir wissen ja, dass bei Ausschreibungsverfahren hinterher noch das eine oder andere hinzukommen kann. Auch das habe ich hier dargestellt. Ich habe auch klar dargestellt, dass sich das Land bereit erklärt hat, Fördermittel in Höhe von 7,5 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen, und dass wir 2,5 Millionen Euro aus eigenen Mitteln stemmen müssen. Das ist richtig. Richtig ist auch, dass diese Fördermittel aus dem Landesinvestitionsprogramm kommen sollen. Eine klare Aussage darüber, ob diese Mittel aus nicht verbrauchten Mitteln anderer Investiti- Verlaufsprotokoll vom 07.04.2016 Seite |5 onsprojekte - so etwas gibt es ja immer mal wieder - genommen oder ob sie tatsächlich aus dem normalen Investitionsprogramm fließen werden was ich nicht vermute -, haben wir leider nicht bekommen. Auch dieses habe ich in diesem Gremium hier dargestellt. zelnen Fraktionen besetzt ist, in das weitere Verfahren intensiv mit einbeziehen. - Danke. Ich habe Ihnen auch die Kosten dargestellt, die auf uns zukämen: einerseits die Kosten, wenn wir das Angebot von JCDecaux tatsächlich angenommen hätten, nämlich nicht unwesentliche Zuschüsse von etwa 1 Million Euro pro Jahr, und andererseits die Kosten, wenn wir die Wartehallen selbst bauen und betreiben und wir dies aus Einnahmen und Zinsen refinanzieren. Wir lagen bei dieser Variante im positiven Bereich, obwohl wir mit den Werbeeinnahmen vorsichtig gerechnet haben. Auch das habe ich hier klar dargelegt. Stadträtin Lakowa (Bündnis 90/Die Grünen): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Frau Dubrau! Sehr geehrte Beigeordnete! Sehr geehrte Ratskolleginnen und -kollegen! Sehr geehrte Gäste! Ich war schon sehr verwundert über die selbst ernannten Experten, die sich in den letzten Wochen so lautstark und polemisch in der Presse zum Thema „Werbekonzession und Fahrgastunterstände“ zu Wort meldeten. Wieso, werden Sie sich vielleicht fragen. Weil keine dieser Personen jemals an der seit Sommer letzten Jahres tagenden vertraulichen Arbeitsgruppe „Werbekonzession“ teilnahm. Auch hinlänglich bekannte Lokalredakteure sah man dort nicht. Dennoch entrüsten sich all diese Personen ob des vermeintlichen Versagens der Verwaltung in Verhandlungsfragen gegenüber JCDecaux und anderen. Zum letzten Punkt: Uns würde plötzlich auffallen, dass wir auch noch etwas tun müssen. - Das war doch von Anfang an klar. Man muss leider feststellen, dass der Vertrag, der vor 25 Jahren geschlossen worden ist, nicht mehr den heutigen Bedingungen entspricht. Ich glaube, das konnte man zum damaligen Zeitpunkt auch noch nicht voraussehen. Sie waren damals in der Anfangsphase - das war in allen Städten in der ehemaligen DDR so -, eine Verwaltung aufzubauen. Man musste erst ein Stück weit lernen, wie solche Verträge bestenfalls aussehen. In diesem Vertrag wurden etliche Punkte nicht geregelt. Einer der Hauptpunkte betrifft das Thema: Wie findet ein Umbauprozess statt, wenn ein anderer Konzessionär die nächste Ausschreibung gewinnt? Man hat sich dummerweise auf ein Vertragsende zum 31. Dezember geeinigt, was immer ein sehr ungünstiger Zeitpunkt ist. Man hat auch keine Regelungen zum Verfahrensablauf getroffen. Jetzt wird zwischen der Stadt und JCDecaux natürlich wieder mit intensiver Rechtsberatung; logisch - ein neuer Vertrag ausgehandelt, der für einen begrenzten Zeitraum gelten soll. Von unserer Seite liegt der Vorschlag vor: 30. Juni 2019. Dieser Zeitpunkt ergibt sich einerseits aus der Thematik: Wie lange brauchen wir, wenn wir das Verfahren noch einmal auf Anfang setzen? Hierzu der Hinweis: Lassen Sie uns lieber eine zeitliche Reserve einplanen, weil solche Ausschreibungsverfahren immer schwierig sind. Zum anderen liegt der Zeitpunkt 30. Juni im Sommer. Ein Umbau ist zu dieser Jahreszeit einfacher zu bewältigen. Natürlich sollte auch eine Regelung getroffen werden, wie ein Umbauverfahren laufen könnte, falls ein anderer Konzessionär den Wettbewerb gewinnen sollte. Das heißt: Wir würden versuchen, mit solch einem Vertrag das zu heilen, was im ersten Vertrag noch nicht Thema gewesen ist. Wir würden natürlich auch auf Dauer das Gremium, das vom Stadtrat gewählt und mit den Vertretern der ein- Oberbürgermeister Jung: Frau Lakowa. Ich konnte als von meiner Fraktion entsandtes Mitglied der AG Werbekonzession vielmehr feststellen, dass das VTA die Ausschreibung mit Unterstützung externer Berater gut vorbereitet und durchgeführt hat, dass die Arbeitsgruppe zu jedem Zeitpunkt über den aktuellen Sachstand informiert wurde und dass die anwesenden Stadträte selbst die Notwendigkeit erkannten, die Fahrgastunterstände in Eigenregie zu betreiben. All die selbst ernannten Fachleute und Retter in Regencapes ignorieren darüber hinaus folgende Tatsachen: Es gab kein einziges wirtschaftlich akzeptables Angebot von JCDecaux oder den anderen, trotz Nachverhandlungen. JCDecaux hat, begünstigt durch den Tatbestand der fehlenden Konkurrenz, versucht, die Stadt Leipzig schamlos auszunutzen. Die Errichtung und das Betreiben eigener Fahrgastunterstände ermöglicht der Stadt auf Dauer ein freieres und flexibleres Agieren auf dem Werbemarkt und ist am Ende wirtschaftlicher. Es bleibt mir abschließend nur, Robert Lembke zu zitieren: Wenn die Menschen nur über Dinge reden würden, von denen sie etwas verstehen - das Schweigen wäre bedrückend. Oberbürgermeister Jung: Herr Keller. Stadtrat Keller (AfD): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen und Herren! Verlaufsprotokoll vom 07.04.2016 Herr Tornau, sicherlich war nicht alles falsch, was Sie gesagt haben. Aber im Deutschunterricht würde man sagen: Guter Inhalt, aber am Thema vorbei. Die Vorlage, die hier heute beschlossen werden soll, befasst sich mit den Losen 3 und 4, nicht jedoch mit Los 1, egal wie man darüber denkt. Folglich hat Herr Volger recht. Man sollte diesen Änderungsantrag ablehnen bzw. diesen Antrag zu einem späteren Zeitpunkt erneut stellen. Auch Herr Schlegel hatte bereits ausgeführt, dass dieses Thema heute gar nicht zur Debatte steht. Am besten hat es Frau Lakowa ausgedrückt. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Oberbürgermeister Jung: Frau Dr. Heymann. Stadträtin Dr. Heymann (CDU): Sehr geehrte Damen und Herren! Ich möchte zu unserem Änderungsantrag sprechen und noch ein paar Verständigungsfragen stellen, damit wir dann eineindeutig auseinandergehen können. Wir sind schon unbedingt der Meinung, dass es einen sachlichen und zeitlichen Zusammenhang zur vorliegenden Vorlage gibt, weil im Rahmen der Vorlage auch über das laufende Verfahren bzw. die Beendigung des Verfahrens informiert wurde sowie über die in dem bis dato vertraulichen Gremium festgestellte Notwendigkeit, sich mit eigenen Fahrgastunterständen auseinanderzusetzen. Wir haben auch festgestellt, dass wir bis zum heutigen Zeitpunkt nicht wissen, ob die Fahrgastunterstände in Eigenregie wirtschaftlich betreibbar sind. Ich sage jetzt nichts über die Anschaffung oder dergleichen. Das lässt sich sicherlich über Fördermittel darstellen. Aber das Thema Betreibung ist mutmaßlich bis zum heutigen Tag noch nicht eindeutig geklärt. Da geht es immer auch darum, ob wir laufend Mittel zur Verfügung stellen können, die wir uns für unsere stadteigenen Fahrgastunterstände - wir haben ja schon einige - zurzeit nicht gönnen. Wir müssen im Haushalt dann auch Mittel dafür bereitstellen, um diese Unterstände in der Art und Weise zu betreiben und zu pflegen, wie es der gegenwärtige Konzessionär bisher getan hat. Deswegen haben wir den Antrag gestellt. Ich habe es jetzt so verstanden - vielleicht kann Frau Dubrau nicken, wenn dem so ist -, dass die Verwaltung in diesem Sinne handelt, weil sie die Zeit braucht, um die Prüfung durchzuführen, weil sie die Zeit braucht, um eine Folgeausschreibung durchzuführen, je nachdem, wie die Prüfung ausgefallen ist und wir hier entscheiden, weil sie die Zeit braucht, um dem Stadtrat eine Vorlage vorzulegen, damit das Verfahren auch Seite |6 vom Stadtrat klassisch beendet wird. - Herr Schlegel, das haben wir nämlich noch nicht beschlossen. Das Gremium hat zwar so befunden. Aber da es kein gewähltes, sondern ein bestelltes Gremium ist, kann es das nicht einfach mal so entscheiden. Insofern denke ich schon, dass die Verwaltung entsprechend sachlich nachziehen und uns dies zur Entscheidung vorlegen muss. Ich habe verstanden, dass unser Antrag dem Verwaltungshandeln entspricht und man diese Zeit für eine nachhaltige Prüfung braucht, die auch hier im Hause Zustimmung finden kann, je nachdem, wie das erzielte Ergebnis ausfällt. Eines habe ich in Ihrer Rede jedoch nicht verstanden, Frau Dubrau. Sie sagten, dass die Verträge mit dem gegenwärtigen Konzessionär dummerweise am 31. Dezember endeten. Leider habe ich mich darauf jetzt nicht vorbereitet. Diese Beendigung wurde doch jetzt herbeigeführt; das war doch ein laufender Vertrag. - Ich höre gerade: immer zum 31. Dezember. Okay. Dann stelle ich die Frage zurück. Tatsache ist: In allen Ausschüssen wurde uns von dem Berater vorgetragen: So wie die Lose jetzt gestrickt sind, so wie die Ausschreibung gestaltet worden ist, werden wir mehr Einnahmen erzielen, als wir sie bisher erzielt haben. - Daher müssen Sie schon unsere Enttäuschung und unser Unverständnis verstehen, dass wir mit diesem Ergebnis und der vielleicht für jeglichen Anbieter wirklich nicht auskömmlichen Art und Weise der Ausschreibung nicht einverstanden sein können. So meint es auch die sehr ausgeprägte Darstellung von Herrn Tornau. Wenn gesagt wird: Das war nicht zufriedenstellend, dann muss man dem entgegenhalten: Eigentlich hätte man damit rechnen müssen, dass eine solche Ausschreibung nicht zu auskömmlichen Angeboten führen kann, wenn jeder immer wieder neu bauen muss. Diesen Vergleich gab es nicht. Deswegen hinkt auch jegliche Aussage dazu, ob das auskömmlich oder nicht auskömmlich ist. Die Zeit, die wir jetzt haben, muss genutzt werden; denn wir müssen noch in diesem Jahr zu einschlägigen Entscheidungen kommen. Wir sind sehr gespannt auf die Beschreibung der wirtschaftlichen Betreibung von Fahrgastunterständen durch die Stadt Leipzig selbst, aber auch auf die Neuausschreibung der Werbekonzession, Los 1 a und b. Wir werden das weiterhin kritisch begleiten. Oberbürgermeister Jung: Meine Damen und Herren, ich stelle Folgendes fest: Erstens. Wir beschließen heute über Los 3 und 4. Zweitens. Frau Dubrau hat Sie in Kenntnis gesetzt, dass wir für eine Übergangsfrist, um eine neue Aus- Verlaufsprotokoll vom 07.04.2016 schreibung vorzubereiten, eine Vertragsverlängerung respektive einen neuen Vertrag anstreben. Herr Volger, Sie hatten beantragt, den Änderungsantrag der CDU-Fraktion ins Verfahren zu verweisen. Insofern ändern Sie den Änderungsantrag der CDU-Fraktion. - Ich frage jetzt die CDU-Fraktion: Sind Sie mit einem Verweis ins Verfahren einverstanden, oder sollen wir darüber abstimmen? - Dann stimmen wir über den Änderungsantrag ab. Da Herr Volger den Geschäftsordnungsantrag gestellt hat, diesen Änderungsantrag ins Verfahren zu verweisen, wird darüber zuerst abgestimmt. Wer dem zustimmt, bitte ich um das Handzeichen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen? Abstimmung: Damit ist der Antrag mit großer Mehrheit, einigen Gegenstimmen und einigen Enthaltungen ins Verfahren verwiesen. Wir kommen jetzt zur Abstimmung über die Beschlussvorlage zur Vergabe der Lose 3 und 4. Ich darf Sie um Ihr Handzeichen bitten, wenn Sie dem zustimmen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen? Abstimmung: Eine Enthaltung, einige Gegenstimmen. Mit großer Mehrheit so beschlossen. 8.3 ESF-Fördergebiet Leipziger 2014-2020 (VI-DS-02150) Westen Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau Klare Vorvoten. - Wird das Wort gewünscht? Das ist nicht der Fall. Ich darf Sie um Ihr Handzeichen bitten. Wer stimmt dem vorliegenden Beschlussvorschlag zu? - Gegenstimmen? - Enthaltungen? Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen. 8.4 Überplanmäßige Aufwendungen gemäß § 79 (1) SächsGemO zur Finanzierung der IV. Demokratiekonferenz (VI-DS-02175) Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule Wird das Wort gewünscht? - Bitte schön, Frau Heller. Stadträtin Heller (CDU): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin und Herren Bürgermeister! Sehr geehrte Kollegen Stadträte und Stadträtinnen! Sehr geehrte Ortschaftsräte! Liebe Gäste auf der Tribüne und am Livestream! 30.000 Euro scheinen, gemessen an einigen anderen Positionen im Leipziger Haushalt, nicht wirklich viel zu sein. Die Seite |7 Entscheidungen sind ja auch alle schon gefallen, egal ob wir heute entscheiden, dass wir sie gut finden oder auch nicht. Warum also noch einmal dazu ans Mikrofon gehen? Darauf gibt es nur eine Antwort: um aus den Fehlern, die hier gemacht wurden, für die Planung der nächsten Demokratiekonferenz zu lernen. Wenn man sich die Organisationsgeschichte der IV. Internationalen Demokratiekonferenz einmal genauer anschaut, kommt man unweigerlich zu dem Schluss, dass hier eine dreiste Fehlplanung stattgefunden hat. Im Januar 2015 beschloss der Stadtrat die Durchführung der Konferenz. In der Finanzierungsplanung wurde der städtische Anteil mit maximal 90.000 Euro im Jahr 2015 beziffert, zumindest unter Beschlusspunkt 1; denn durch den Änderungsantrag der SPD-Fraktion stand dann unter Beschlusspunkt 3: Eingestellt werden jeweils 45.000 Euro in 2015 und in 2016. Ein Beschluss also, der sich an mehr als einer Stelle widersprach. Des Weiteren siedelten wir durch diesen Beschluss die Verantwortung beim Jugendhilfeausschuss an und nahmen die Verwaltung aus der Verantwortung. Der Jugendhilfeausschuss hatte bei der Planung Organisations- und Kontrollfunktion, und doch trafen uns die Mehrkosten unvorbereitet. Dabei dürfen Verträge gar nicht geschlossen werden, wenn die dadurch verursachten Kosten im Haushalt nicht gedeckt, also vom Stadtrat nicht genehmigt worden sind. Genau dies ist im vorliegenden Fall allerdings geschehen. Sprich: Es wurde Geld ausgegeben, von dem man schon Monate vor der Konferenz wusste, dass man es ohne Ermächtigung ausgab. Wenn Sie unseren Kämmerer fragen, wird er Ihnen mit Sicherheit sagen, dass dieses Vorgehen gegen geltendes Haushaltsrecht verstößt. In der Verwaltung wusste man spätestens am 4. Dezember 2015 von den Mehrkosten, also zu einem Zeitpunkt, zu dem man diese noch im Haushalt hätte heilen können. Die entsprechende Vorlage kam allerdings erst zwei Monate später. 2017 steht die nächste Demokratiekonferenz an. Werden wir die Verantwortung dann auch wieder beim Jugendhilfeausschuss ansiedeln, der dieser Aufgabe wohl kaum gerecht werden kann? Werden wir als Stadträte uns wieder mit einer Kostenaufrechnung zufrieden geben, die zehn unterschiedliche Posten zu gerundeten Geldbeträgen zusammenfasst, ohne aufzulisten, wie sich die Kosten tatsächlich zusammensetzen? Werden wir uns nächstes Mal für eine Demokratiekonferenz entscheiden, bei der die politische Bildung, vor allem die der Leipziger Schüler, wichtiger ist als das Prestige, das die Konferenz für die Stadt bedeutet? Verlaufsprotokoll vom 07.04.2016 Dass die Internetpräsenz der Konferenz auch heute noch Institutionen als Förderer aufzählt, die den Förderantrag negativ beschieden haben, ist ein symbolisches Beispiel dafür, dass man es bei der Vorbereitung und Durchführung nicht so genau genommen hat. Auch in unserer großartigen Heimatstadt kann man kleine Brötchen backen, ohne das Ziel zu verfehlen. Sicher, Leipzig sieht sich gern als Weltstadt. Doch bei allem Verständnis für unser großzügiges Selbstbild: Qualität und Reichweite der politischen Bildung steigen nicht mit einer zur Unterhaltung genutzten Twitterwall und der Anzahl der angebotenen Speisen am meterlangen Büfett. Es gab auf der Demokratiekonferenz 2015 zahlreiche tolle Projektarbeiten. Deren Ergebnispräsentation erfolgte dann in Form eines kleinen Heftes mit vielen Fotos von Pinwänden. Es gab im Endeffekt keine klare Botschaft an Politik und Gesellschaft. Der Austausch der Kinder- und Jugendparlamentarier verschiedener Städte war wohl das nachhaltigste Teilgebiet dieser Veranstaltung. Werte Kollegen, Qualität muss vor Quantität gehen. Wenn wir uns künftig mehr auf die Inhalte statt auf den Glanz einer Bildungsveranstaltung konzentrieren, dann werden die Demokratiekonferenzen auch tatsächlich einen Mehrwert für die jungen Bürger unserer Stadtgesellschaft haben. Ich bitte Sie, die Vorlage abzulehnen, auch wenn dies nur eine symbolische Entscheidung ist. Danke. Oberbürgermeister Jung: Herr Hentschel. Stadtrat Hentschel (AfD): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrter Herr FinanzBürgermeister! Sehr geehrte Damen und Herren Stadträte! Sehr geehrte Gäste! Die AfD-Fraktion steht selbstverständlich für den demokratischen Diskurs ein. Viel zu oft wird - ja, auch hier in Leipzig - nicht miteinander, sondern übereinander gesprochen. Dies muss sich ändern. Eine Demokratiekonferenz ist daher aus unserer Sicht grundsätzlich zu begrüßen. Aus diesem Grund bestätigt die AfD-Fraktion dieses Mal die überplanmäßige Aufwendung. Gleichzeitig fordern wir in Zukunft auch auf diesem Feld strikte Haushaltsdisziplin ein. Es darf nicht zur Regel werden, dass Gelder ohne Ratsbeschluss ausgegeben werden. Es ist eine Binsenweisheit, dass Gelder bewilligt werden müssen, bevor sie ausgegeben werden. Sollten durch Mindereinnahmen finanzielle Lücken entstehen, so ist eine gewisse Gegensteuerung nö- Seite |8 tig, natürlich gemeinsam mit den zuständigen Gremien. Eine spätere Bestätigung von bereits seitens der Verwaltung getätigten Finanzausgaben wird die AfD-Stadtratsfraktion aus diesem Grund künftig nicht mehr mittragen können. Vielen Dank. Oberbürgermeister Jung: Gibt es weitere Wortmeldungen? - Herr Fabian, würden Sie bitte dazu kurz Stellung nehmen. Bürgermeister Prof. Dr. Fabian: Ich kann dazu nur sagen, dass ich die kritischen Anmerkungen berechtigt finde und wir das innerhalb der Verwaltung auch entsprechend auswerten. Oberbürgermeister Jung: Ich sehe keine weiteren Wortmeldungen. Ich darf Sie um Ihr Handzeichen bitten. Wer stimmt dem vorliegenden Beschlussvorschlag zu? - Gegenstimmen? - Enthaltungen? Abstimmung: Eine Enthaltung, einige Gegenstimmen. Mit großer Mehrheit so beschlossen. 8.5 Straßenbenennung 02224) 1/2016 (VI-DS- Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung 8.5.1 dazu ÄA (VI-DS-02224-ÄA-01) Einreicher: Fraktion DIE LINKE Der Änderungsantrag der Fraktion Die Linke wurde zurückgezogen. - Die Vorvoten sind sehr eindeutig. Wird das Wort gewünscht? - Das ist nicht der Fall. Sie kennen das Verfahren. Wir müssen über jeden Benennungsvorschlag einzeln abstimmen. Ich bitte Sie, dem Aufruf konzentriert zu folgen und mir jeweils ein Zeichen zu geben. Stadtbezirk Nordost, Ortsteil SchönefeldAbtnaundorf: Alte Ortslage Schönefeld. Benennungsvorschlag: Thieriotstraße. - Gegenstimmen? - Enthaltungen? Abstimmung: Einstimmig so beschlossen. Stadtbezirk Südost, Ortsteil Probstheida: Areal an der ehemaligen Löwenbäckerei. Benennungsvorschlag: Trögelweg. - Gegenstimmen? Enthaltungen? Abstimmung: Einstimmig so beschlossen. Stadtbezirk Südost, Ortsteil Probstheida: Ortskern Probstheida. Umbenennungsvorschlag: Ugiwinkel. - Gegenstimmen? - Enthaltungen? Verlaufsprotokoll vom 07.04.2016 Abstimmung: Eine Enthaltung. Ansonsten einstimmig so beschlossen. Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen. 8.6 Stadtbezirk Südwest, Ortsteil HartmannsdorfKnautnaundorf: Verlängerung der bestehenden Straße an der Erikenbrücke. Benennungsvorschlag: Erikenstraße. - Gegenstimmen? - Enthaltungen? Abstimmung: Einstimmig. Stadtbezirk Südwest, Ortsteil HartmannsdorfKnautnaundorf. Benennungsvorschlag: Erikenbrücke. - Gegenstimmen? - Enthaltungen? Abstimmung: Einstimmig so beschlossen. Stadtbezirk West, Ortsteil Schönau: Lindenauer Hafen - Zentraler Bereich. Benennungsvorschlag: Wassertorbrücke. - Gegenstimmen? Enthaltungen? Abstimmung: Einstimmig so beschlossen. Wird das Wort gewünscht? - Das sehe ich nicht. Dann bitte ich um Ihr Handzeichen. Wer ist für diesen Beschluss? - Gegenstimmen? - Enthaltungen? Abstimmung: Eine Enthaltung. Ansonsten einstimmig so beschlossen. 8.7 Abstimmung: Einstimmig so beschlossen. Abstimmung: Einstimmig so beschlossen. Stadtbezirk Nordwest, Ortsteil LützschenaStahmeln: Wohngebiet am Heidegraben, Verlängerung der bestehenden Straße. Benennungsvorschlag: Zum Kalten Born. - Gegenstimmen? Enthaltungen? Abstimmung: Eine Enthaltung. Ansonsten einmütig so beschlossen. Beschlusspunkt 2: Der Stadtrat bestätigt den Vorschlag zur Benennung von Plätzen bzw. Straßen nach Partnerstädten gemäß Anlage 2. Gegenstimmen? - Enthaltungen? Abstimmung: Eine Gegenstimme. Mit großer Mehrheit so beschlossen. Beschlusspunkt 3: Der Stadtrat bestätigt die entgeltliche Abgabe der Broschürenreihe „Leipziger Brücken“ gemäß Anlage 3. - Gibt es Gegenstimmen? - Enthaltungen? Bau- und Finanzierungsbeschluss zur „Sanierung der Tiefendrainage am IP Nord im Bereich Nordost zwischen den Schächten S6, S6a und S7“ in Verbindung mit einer überplanmäßigen Auszahlung in 2016 gemäß § 79 (1) SächsGemO von 400.000 Euro im PSPElement 7.0001327.700 - EILBEDÜRFTIG (VI-DS-02321) Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit Wird das Wort gewünscht? - Das ist nicht der Fall. Dann bitte ich auch hier um Ihr Handzeichen. Wer ist für diesen wichtigen Beschluss? Gegenstimmen? - Enthaltungen? Abstimmung: Einige Enthaltungen. Ansonsten einstimmig so beschlossen. 8.8 Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen. Stadtbezirk Nordwest, Ortsteil LützschenaStahmeln: Radefelder Weg. Benennungsvorschlag: Zur Alten Brauerei. - Gibt es Gegenstimmen? - Enthaltungen? Bau- und Finanzierungsbeschluss für den Neubau der Komplexkindertagesstätte Plovdiver Straße 50, 04205 Leipzig und Übertragung der Grundstücksflächen des Heilpädagogischen Bereichs am Objekt Plovider Straße 50 in das Sondervermögen des Städtischen Eigenbetriebs Behindertenhilfe (VI-DS-02233) Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule Stadtbezirk Nordwest, Ortsteil Möckern: Teilfläche an der General-Olbricht-Kaserne. Benennungsvorschlag: Benedekring. - Gegenstimmen? - Enthaltungen? Stadtbezirk Nordwest, Ortsteil LützschenaStahmeln: Wohngebiet am Heidegraben. Benennungsvorschlag: Heidegraben. - Gegenstimmen? - Enthaltungen? Seite |9 Bebauungsplan Nr. E-237 „Am Wachberg“, 2. Änderung; Stadtbezirk AltWest, Ortsteil BurghausenRückmarsdorf; Aufstellungsbeschluss (VI-DS-02328) Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau Klare Vorvoten. - Wird hierzu das Wort gewünscht? - Das ist nicht der Fall. Dann bitte ich um Ihr Handzeichen. Wer ist gegen diesen Beschluss? - Wer enthält sich? Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen. 8.9 Bebauungsplan Nr. 416 „Freiladebahnhof Eutritzscher Straße / Delitzscher Straße“; Stadtbezirk Mitte, Ortsteil Zentrum-Nord; Aufstellungsbeschluss (VIDS-02349) Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau 8.9.1 dazu ÄA (VI-DS-02349-ÄA-01) Verlaufsprotokoll vom 07.04.2016 Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen 8.9.2 dazu ÄA (VI-DS-02349-ÄA-02) Einreicher: CDU-Fraktion Ich stelle fest: Herr Haas und Herr Dyck zeigen vorsorglich Befangenheit an und werden an der Beratung nicht teilnehmen. Wird das Wort gewünscht? - Herr Elschner beginnt. Stadtrat Elschner (Bündnis 90/Die Grünen): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Herren Beigeordnete! Sehr geehrte Frau Dubrau! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen Stadträte! Liebe Gäste! Wir Grüne begrüßen, dass die Stadtverwaltung aufgrund des rasanten Wachstums das 35 Hektar große Areal Freiladebahnhof Eutritzscher Straße/Delitzscher Straße als gemischt genutztes, zukunftsorientiertes, nachhaltiges und urbanes Stadtquartier mit eigener Identität und hoher Lebensqualität entwickeln möchte, ein gewiss großes und ehrgeiziges Stadtentwicklungsprojekt. Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen der CDU- und der SPD-Fraktion, im Januar 2016 haben Sie für das Plangebiet die Aufstellung eines Bebauungsplans beantragt. Kein Monat verging, und die Stadtverwaltung teilte mit, dass die Beschlussvorlage zur Aufstellung eines Bebauungsplans umgehend vorbereitet werde. Heute schon liegt uns die Vorlage zur Abstimmung vor. So schnell kann es gehen. Mit Verweis auf die Begründung zum Bebauungsplan, mit Verweis auf die in der Begründung zum Bebauungsplan skizzierten notwendigen und umfangreichen Untersuchungen und vor dem Hintergrund verschiedener Grundstückseigentümer im Plangebiet sind wir Grüne allerdings der Auffassung, dass es mit der Aufstellung eines Bebauungsplans allein nicht getan ist. Wir meinen, parallel dazu ist für das Areal eine städtebauliche Entwicklung gemäß § 165 ff. Baugesetzbuch, selbstverständlich inklusive Bürgerbeteiligung, einzuleiten. Die frühzeitige Anwendung dieses städtebaulichen Instruments hätte zur Folge, dass die Stadt Leipzig ihre städtebaulichen Vorstellungen orientiert am Gemeinwohl, konzeptionell geschlossener und insgesamt rascher verwirklichen könnte als ausschließlich über die Bauleitplanung. Im Übrigen werden mit einem Einleitungsbeschluss auch die Bodenpreise - ein weiterer wichtiger Effekt - eingefroren. Um es nochmals klar und deutlich hier im Plenum zu sagen: Ein Einleitungsbeschluss beträfe nicht bereits die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme selbst. Bei Einleitung einer städtebaulichen Entwicklung müsste die Stadt erst vorbereitende Untersuchungen durchführen, bevor S e i t e | 10 sie gegebenenfalls eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme als Satzung beschließen könnte. Sollte sich im Rahmen dieser Untersuchung allerdings zeigen, Frau Heymann, dass die Ziele der Stadt bereits durch den Abschluss von städtebaulichen Verträgen, orientiert an den Verfahrensgrundsätzen zur kooperativen Baulandentwicklung, erreicht werden können, wäre eine förmliche städtebauliche Entwicklungssatzung nicht erforderlich. Das sollte auch unmissverständlich unser Ziel sein. Insofern kann ich das, was Sie behaupten, nämlich dass dies eine Drohkulisse ist, die wir gegen Investoren aufbauen wollen, in keinster Weise nachvollziehen. Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, beim Stadtraum Bayerischer Bahnhof herrscht seit Jahren Stillstand. Das frustriert uns, das frustriert auch Sie. Vielleicht hätte man damals, in einem frühen Stadium dieser Maßnahme, ähnliche Überlegungen anstellen sollen. Orientieren wir uns eher an der bereits eingeleiteten Entwicklung des neuen Krystallpalast-Areals. Nehmen wir diese Quartiersplanung als Vorbild für die weitere Stadtentwicklung. Werden wir hinsichtlich der Themen Umwelt, Energie und Verkehr noch ambitionierter, indem wir den Nachhaltigkeitsgedanken zum Vorteil der Stadt für ein weit größeres Plangebiet mit gewiss anderen Voraussetzungen und Herausforderungen weiterentwickeln. Aus Sicht der Grünen-Fraktion muss auch das bezahlbare, sprich: preisgünstige Wohnen im Sinne des Wohnungspolitischen Konzeptes ein ganz wesentlicher Baustein neben dem Planen und Bereitstellen von Schulen und Kitas sein. Meine Damen und Herren, wir in Leipzig können froh sein, dass wir in unserer Stadt noch über sogenannte innerstädtische Potenzialflächen verfügen. Andere Städte beneiden uns darum. Damit die städtebauliche zukunftsorientierte Entwicklung für das hier betreffende Areal auch wirklich gelingt und zügig voranschreitet, bitte ich Sie, unserem Änderungsantrag, der eigentlich ein Ergänzungsantrag ist und der, wie ich hoffe, auch vonseiten der Verwaltung begrüßt wird, zuzustimmen. Lassen Sie uns den weiteren Weg gemeinsam mit allen, die wollen, gehen. Hier bin ich doch zuversichtlich. - Vielen Dank. Oberbürgermeister Jung: Frau Dr. Heymann. Stadträtin Dr. Heymann (CDU): Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Stadtratskolleginnen und -kollegen! Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Dubrau! Sehr geehrte Herren Bürgermeister! Herr Oberbürgermeister! Schauen wir einmal ins Baugesetzbuch. Was besagt § 165, städtebauliche Entwicklungsmaßnahme? Verlaufsprotokoll vom 07.04.2016 Das bedeutet - das hat Herr Elschner richtig gesagt -: Es braucht Untersuchungen, es braucht Studien, inwieweit diesem Stadtteil und diesem Gelände Entwicklungen drohen, die wir in unserer Stadt nicht wollen. Damit wir diese städtebauliche Entwicklungsmaßnahme zügig - so verlangt es der Gesetzgeber - durchführen, ist es erforderlich, dass man Eigentümer dieses Geländes wird. Es bedarf ebenso Mittel, um diese Entwicklungsmaßnahme auch umsetzen zu können. Es wird erst dann wirtschaftlich, wenn man durch den Verkauf von Flächen, die man nicht für soziale Projekte braucht, einen so großen Gewinn erzielt, um die sozialen Projekte zu finanzieren. Das hat anderswo funktioniert. Beispiele dafür gibt es in Berlin und in München, allerdings bevorzugt auf Konversionsflächen, die einen sehr geringen Kaufpreis gehabt haben. - Das ist die eine Baustelle. Die andere Baustelle ist: Vor einiger Zeit fand die Stadtwerkwerkstatt „Kooperative Baulandentwicklung“ statt, an der auch Wohnungsbauunternehmen, Verbände und Bauherren teilgenommen haben. Wir haben uns mit der Frage auseinandergesetzt: Was ist kooperative Bauleitplanung? Erstaunt und auch erfreut waren wir, zu erfahren, dass sich viele Bauunternehmen und Bauherren bereits jetzt mit diesem Thema bewusst auseinandersetzen und sich damit anfreunden können. Das zeigt sich auch auf dem Gelände Freiladebahnhof Eutritzscher Straße. Nun frage ich mich: Wozu müssen wir dann gleich wieder mit anderen Maßnahmen winken, um nicht zu sagen: drohen, wenn Unternehmen an einem Ausgleich interessiert sind und daran mitwirken wollen? Damit würden wir deren Kooperationswilligkeit im Endeffekt bestrafen. Deswegen meinen wir: Die Reihenfolge ist falsch. Wir schlagen in unserem Änderungsantrag zum Änderungsantrag der Grünen vor, zuerst den Bauträger, der mutmaßlich tätig werden will, nach Kräften zu unterstützen - wir gehen davon aus, dass auch die Verwaltung das will und mit ihm eine Einigung zu erzielen. Gemäß Beschlusspunkt 2 unseres Antrags kann man dann immer noch sagen: Wir wollen dringend, dass dort auch soziale Projekte möglich sind. Im Falle, dass sie nicht realisierbar sind, müssen wir zu anderen Mitteln greifen. Wir möchten nicht, dass suggeriert wird, die Verwaltung und andere Stellen beauftragen lediglich Studien, statt sich intensiv mit der Ermöglichung des B-Plans auseinanderzusetzen. Denn nur das schafft Wohnungen. Nur das schafft bezahlbare Wohnungen. Nur das schafft Schulen und Kitas. Wir möchten das gerne vom Kopf auf die Füße stellen: zuerst kooperieren und dann sanktionieren. - Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. S e i t e | 11 Oberbürgermeister Jung: Frau Glöckner, danach Herr Schlegel. Abschließend dazu werde ich Frau Dubrau das Wort geben. Stadträtin Glöckner (SPD): Nach den Diskussionsbeiträgen der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und CDU denke ich, dass diese beiden Anträge gar nicht so weit auseinanderliegen. Sie haben zwar einen unterschiedlichen Ansatz, verfolgen aber im Grunde genommen das gleiche Ziel. Wenn das, was Herr Elschner eben vorgetragen hat, zu Protokoll genommen wird, nämlich dass das Verfahren zwar eingeleitet wird, aber es nicht zum Satzungsbeschluss kommt, wenn man sich mit den Investoren einigen kann, dann können wir dem Grünen-Antrag folgen. Bis jetzt steht weder im Antrag noch in dessen Begründung, dass so verfahren werden soll. Die soziale Bodennutzung, die auf einen Antrag der SPD zurückgeht, wurde vom Rat beschlossen. Die kooperative Baulandentwicklung ist im Grunde das Gleiche. Wir haben die Informationsvorlage erhalten, in der es heißt, dass es anderthalb bis zwei Jahre dauern wird, ehe das zum Tragen kommt. Das Verfahren, das wir beim Freiladebahnhof anwenden wollen, wird über einen längeren Zeitraum laufen. Ich denke, wir sollten hier nicht auf die Erfahrungen in Zusammenhang mit dem Areal Bayerischer Bahnhof zurückgreifen, sondern wirklich Nägel mit Köpfen machen und sagen: Okay, wir leiten eine solche städtebauliche Entwicklungsmaßnahme ein. Sollten sich die Investoren mit der Stadt auf sozialen Wohnungsbau und soziale Einrichtungen einigen, kann man das dann ad acta legen. Oberbürgermeister Jung: Herr Schlegel. Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Herr Oberbürgermeister! Meine sehr verehrten Damen und Herren Stadträte! Verehrte Gäste! Hoffen wir, dass wir nicht wieder wie beim Bayerischen Bahnhof verladen werden, dass es hier wirklich um den Ursprungsnamen geht. Aus diesem Grunde ist es richtig und notwendig, die Instrumente zu nutzen, die uns als Stadt zur Verfügung stehen. Ein Instrument ist die Einleitung eines B-Plan-Verfahrens. In Zusammenhang mit der Maßnahme Bayerischer Bahnhof haben wir zuerst diskutiert und dann Teilbebauungspläne beschlossen. Bisher ist es, soweit mir bekannt ist, noch nicht zu einem Aufstellungsbeschluss gekommen. Deshalb ist die Vorlage der Stadt richtig. Das zweite Instrument ist, dass wir im Rahmen der Umwidmung der Bahnflächen wirklich konsequent unser Vorkaufsrecht sichern, Verlaufsprotokoll vom 07.04.2016 damit nicht wieder Riesenareale ohne Wissen der Stadt verkauft werden. Ich denke, dass es möglich und lohnenswert sein wird, städtische Mittel einzusetzen oder möglicherweise einen Kredit aufzunehmen, um die städtebauliche Entwicklung auf diesem Areal konsequent umzusetzen. Zu den beiden Änderungsanträgen. Im Antrag von Bündnis 90/Die Grünen wird konsequent gesagt: städtebauliches Verfahren parallel zum Bebauungsplanverfahren. Im Antrag der CDU heißt es: im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplanverfahren. - Das sind für mich prinzipiell zwei völlig unterschiedliche Sachverhalte. Insofern ist der Antrag von Bündnis 90/Die Grünen zielführender und sollte, weil am weitestgehend, zuerst abgestimmt werden. Oberbürgermeister Jung: Frau Dubrau. Bürgermeisterin Dubrau: Meine Damen und Herren! Es ist von Bündnis 90/Die Grünen gefragt worden, ob die Verwaltung dem Antrag zustimmen könnte. Dazu kann ich ganz eindeutig sagen: Ja, wir können diesem Antrag zustimmen, weil die vorgeschlagene Verfahrensweise einige grundsätzliche Vorteile für die Stadt, aber auch für den Investor bringt. Das will ich wie folgt erläutern: Ein wichtiger Grund ist: Man hat über dieses Instrument die Möglichkeit einer zeitlichen Steuerung. - Das Beispiel Bayerischer Bahnhof ist hier mehrfach angesprochen worden. Auch für dieses Gelände war eine Entwicklungsmaßnahme vorbereitet. Die Stadt hat sich aber zum damaligen Zeitpunkt nicht entschlossen, dieses Instrument anzuwenden. Ich glaube, mehr Worte muss ich dazu nicht verlieren. Ein zweites wichtiger Grund ist: In dem Moment, wo es einen Einleitungsbeschluss gibt, werden die Bodenpreise eingefroren. Das ist ganz wichtig für die weitere Entwicklung. - Ich werde das bei meinen Ausführungen zum Änderungsantrag der CDU gleich noch einmal aufgreifen. Zum Instrument an sich: Hier ist das Beispiel Berlin genannt worden. Berlin würde ich nun gerade nicht als positives Beispiel ansehen. Das Land Berlin - ich bin da durchaus kritisch, wie Sie wissen - hatte 1993 die Vorstellung, dass man mit diesem Instrument richtig Geld verdienen kann. Es hat ungefähr ein halbes Dutzend Entwicklungsgebiete festgesetzt und alle diese Gebiete tatsächlich gekauft, wenn auch nicht allein, sondern ein Träger. Aber die Finanzierung lief über das Land Berlin. Dann kam die Negativentwicklung, und man rutschte in ein Riesenfinanzloch. S e i t e | 12 Es gibt relativ wenige Städte, die das reine Verfahren anwenden. Eine dieser Städte ist Augsburg. Augsburg hat unter anderem ein überschaubares Kasernengelände preisgünstig vom Bund kaufen können und hat hier die reine Lehre angewandt, nämlich es als Stadt angekauft und die Entwicklung selbst durchgeführt. Das hat sehr gut geklappt und am Ende auch gute Ergebnisse für die Stadt gebracht. Die Stadt München, der man wahrlich nicht nachsagen kann, dass sie besonders arm ist, wählt dieses Verfahren nicht, sondern das Verfahren, was hier jetzt mündlich zum Antrag von Bündnis 90/Die Grünen vorgetragen, im Antrag aber nicht schriftlich formuliert worden ist. Das ist auch nach unserer Auffassung das Vorzugsverfahren, nämlich: Aufstellung eines Entwicklungsgebietes gleich in der Anfangsphase, B-Plan-Entwicklung über einen städtebaulichen Wettbewerb und allem, was dazugehört, dann nach Möglichkeit über eine Abfindungsvereinbarung - das ist der offizielle Begriff - sichern, dass nicht die Stadt, sondern ein Entwickler - entweder der jetzige Eigentümer oder ein anderer; das ist ja relativ offen an dieser Stelle - innerhalb einer bestimmten Frist die Maßnahme so durchführt, wie nach den Untersuchungen in der Anfangsphase festgelegt. Ich denke, das ist eine sehr sinnvolle Variante. Deshalb wird sie von uns befürwortet. Was ist der Unterschied zu dem, was die CDU in ihrem Antrag vorschlägt? Das klingt im ersten Moment relativ ähnlich, aber es gibt ein paar Fallstricke. Deshalb würden wir das ablehnen. Wenn dieser Antrag angenommen werden sollte, müsste erst der Bebauungsplan eine gewisse Verfahrensreife haben - das dauert eine ganze Weile, wie Sie wissen -, um auf dessen Basis Verhandlungen im Sinne der Ansätze der kooperativen Baulandentwicklung führen zu können. Man muss davon ausgehen, dass das frühestens Mitte 2018 erreicht werden kann. Wenn die Verhandlungen zur kooperativen Baulandentwicklung dann scheitern oder erst danach ein Einleitungsbeschluss für eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme gefasst werden würde, würden sich die erforderlichen Ankäufe von Grundstücken - wir müssen in jedem Fall Grundstücke ankaufen, weil wir dort auch für Infrastruktur sorgen müssen - an den maßgeblichen Verkehrswerten orientieren, die entsprechend des Verfahrensstandes des Bebauungsplans zu errechnen sind. Das heißt: Sie wären massiv gestiegen und für die Stadt maßgeblich unwirtschaftlich. Ich denke, das ist ein ganz wichtiger Grund, warum wir das so nicht handhaben möchten. Wir können natürlich ohne Probleme eine Protokollnotiz zu Protokoll geben: Verlaufsprotokoll vom 07.04.2016 Nach Fassung des Einleitungsbeschlusses für eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme werden Verhandlungen mit dem Vorhabensträger mit dem Ziel geführt, durch Abschluss einer vertraglichen Regelung im Sinne einer kooperativen Baulandentwicklung eine förmliche Festlegung des Entwicklungsbereiches zu vermeiden. Das ist diese Abfindungsvereinbarung, die, wie von mir berichtet, in München Anwendung findet. Insofern gehen wir davon aus, dass der Änderungsantrag der CDU nachteilig für die Stadt ist. Hingegen kann aus unserer Sicht der Antrag von Bündnis 90/Die Grünen zu einer sehr positiven Entwicklung des Gebietes führen. Gespräche mit den Eigentümern haben schon stattgefunden mit dem Ergebnis, dass sie sich ein solches Verfahren durchaus vorstellen können. - Danke schön. Oberbürgermeister Jung: Vielen Dank. - Ich schlage folgendes Verfahren vor: Wir stimmen zuerst über den Änderungsantrag von Bündnis 90/ Die Grünen einschließlich der vorgetragenen Protokollnotiz ab. Je nach Ausgang dieser Abstimmung werden wir dann über den Änderungsantrag der CDU-Fraktion befinden. Zur Geschäftsordnung, Frau Dr. Heymann. Stadträtin Dr. Heymann (CDU): Nur eine Verständnisfrage. Wir waren der Meinung, dass unser Antrag ein Änderungsantrag zum Änderungsantrag von Bündnis 90/Die Grünen und nicht zur Vorlage ist. Klären Sie mich auf! Oberbürgermeister Jung: Sie haben einen Änderungsvorschlag als neuen Beschlusspunkt 2 eingereicht. Abstimmung über den Änderungsantrag von Bündnis 90/Die Grünen. Ich darf Sie um Ihr Handzeichen bitten. Wer stimmt diesem Antrag zu? - Gegenstimmen? - Enthaltungen? Abstimmung: Keine Enthaltungen, eine Reihe von Gegenstimmen. Der Änderungsantrag ist so beschlossen. Die Protokollnotiz wird im Sinne der Anregung von Frau Glöckner zu Protokoll genommen. Damit entfällt die Abstimmung über den Änderungsantrag der CDU-Fraktion, weil umfassend und weitergehend beschlossen. Abstimmung über die Vorlage selbst. Wer stimmt dem Beschlussvorschlag zu? - Gegenstimmen? Enthaltungen? S e i t e | 13 Abstimmung: 4 Enthaltungen, eine Reihe von Gegenstimmen. Mit großer Mehrheit angenommen. 8.10 Feststellung des Jahresabschlusses für das Wirtschaftsjahr 01.01.2014 bis 31.12.2014 für den Kommunalen Eigenbetrieb Leipzig/Engelsdorf (VI-DS02265) Einreicher: Dezernat Finanzen Klare Vorvoten. - Wird das Wort gewünscht? Dann darf ich um Ihr Handzeichen bitten. Wer stimmt gegen den Beschlussvorschlag? - Enthaltungen? Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen. 8.11 Umsetzung der Kleingartenkonzeption der Stadt Leipzig: Maßnahmeplan 2016, Erhöhung der Sicherheit in Leipziger Kleingartenanlagen: Maßnahmeplan 2016 (VI-DS-02260) Einreicher: Sport Dezernat Umwelt, Ordnung, Wird das Wort gewünscht? - Das sehe ich nicht. Ich darf Sie um Ihr Handzeichen bitten. Wer ist gegen diesen Beschlussvorschlag? - Wer enthält sich? Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen. 9 Aktueller Sachstand und weitere Planungen für die Unterbringung von Geflüchteten in der Zuständigkeit der Stadt Leipzig - Stand: 18.03.2016 (VI-DS02484) Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule Dazu liegt Ihnen die Vorlage vom 18. März vor. Eine Austauschseite wurde am 23. März ausgeteilt. - Frau Krefft. Stadträtin Krefft (Bündnis 90/Die Grünen): Auf Seite 14 von 14 der Information wird ausgeführt ich erinnere daran, dass wir hier sehr viele Stellen beschlossen haben -, dass aufgrund der Haushaltssperre Nachbesetzungen von Stellen, die durch Eigenkündigungen von Beschäftigten frei geworden sind, nicht nachbesetzt werden. Nun frage ich, ob das nicht ein Problem ist. Es wurde uns sehr vehement und sehr dringlich aufgezeigt, wie wichtig es ist, dass alle diese Stellen besetzt sind. Mich würde auch interessieren, welche Stellen das im engeren Sinne sind. Es wäre gut, wenn das beim nächsten Mal etwas detaillierter berichtet werden kann. Grundsätzlich halte ich es für hochproblematisch, dass Stellen, die aus großer Notwendigkeit eingerichtet wurden, aufgrund der Haushaltssperre jetzt nicht Verlaufsprotokoll vom 07.04.2016 nachbesetzt werden können. Ich hätte gerne eine Aussage dazu. Oberbürgermeister Jung: Es ist schwer, das allgemein zu beantworten, Frau Krefft, weil es dazu in der Regel eine Einzelfallprüfung gibt. Es handelt sich um Stellen in der Stadtverwaltung, die besetzt waren. - Herr Fabian, würden Sie bitte diesen Satz erklären. Bürgermeister Prof. Dr. Fabian: Stellen, die benötigt werden, sind freigegeben. Wir haben aber noch mehr Stellen, die je nach Entwicklung der Fallzahlen entsprechend bereitgestellt werden. Nach meiner Kenntnis sind alle Stellen, die benötigt werden, jetzt freigegeben. Oberbürgermeister Jung: Ich würde vorschlagen, dass wir das im Ausschuss nachliefern. Herr Fabian, damit Sie genau Bescheid wissen, um welchen Passus es geht: Einige Stellen waren besetzt und sind durch Eigenkündigung der Beschäftigten erneut frei geworden. Für die noch unbesetzten Stellen gelten wie für alle anderen Personalstellen bei der Stadtverwaltung die aktuellen Regeln der Haushaltssperre. Eine Entscheidung zur Stellenbesetzung erfolgt daher im Rahmen einer Einzelfallprüfung … So ist es in der Vorlage formuliert. - Herr Bonew, können Sie dazu eine Aussage treffen? Bürgermeister Bonew: Kollege Hörning und ich treffen uns einmal im Monat, um alle bis zu diesem Datum beantragten Besetzungsverfahren freizugeben. Ich kann sagen, dass alle im Zusammenhang mit Asyl zu besetzenden Stellen, die beantragt wurden, im März freigegeben wurden. In der nächsten Woche sitzen wir erneut zusammen. Alle Stellen, die in unserer Liste den Stempel „Asyl“ tragen, werden freigegeben. Oberbürgermeister Jung: Gibt es weitere Nachfragen? - Dann bitte ich Sie um Kenntnisnahme. 10 Informationen I S e i t e | 14 Stadtrat Wehmann (DIE LINKE): Das Papier ist nach langwierigen Verhandlungen mit dem Dezernat II nicht ganz zeitgerecht bzw. nicht in der zeitlichen Abfolge, die wir einmal besprochen haben, bei uns gelandet. Wir denken trotzdem: Das ist ein erster guter Schritt in die richtige Richtung. Das heißt, dass die Bürgerwerkstatt tatsächlich dazu dient, den einen oder anderen Antrag im Haushaltsplanverfahren zu berücksichtigen. Dafür herzlichen Dank. Oberbürgermeister Jung: Danke sehr. - Ich bitte um Kenntnisnahme. 10.2 Clara-Zetkin-Park / Johannapark - Ergebnisse des Beteiligungsprozesses zur Erarbeitung des Entwicklungskonzeptes (VI-DS-01966) Einreicher: Sport Dezernat Umwelt, Ordnung, Wird das Wort gewünscht? - Frau Dr. Heymann. Stadträtin Dr. Heymann (CDU): Sehr geehrte Damen und Herren! Ich finde es ein bisschen bedauerlich, dass erst so spät über den Status berichtet wird, wie das Verfahren der Bürgerbeteiligung stattgefunden hat und welche Abwägungen getroffen wurden. Schon lange scharren die Bürger und die Anlieger mit den Füßen. Gott sei Dank finden momentan parallel dazu schon Baumaßnahmen statt, sodass es nicht ganz so tragisch ist. Dennoch stellt sich die Frage nach der Entflechtung der Nutzungen. Das treibt die Leute um. Das wird in diesem Sommer wieder akut sein. Die Diskussion sollte schon längst weitergeführt werden. Deswegen hoffe ich sehr, dass die Schrittfolge, insbesondere bezüglich des Clara-Zetkin-Parks, ab jetzt etwas zügiger wird und dass man bald wieder die Bürger und insbesondere auch die Akteure im Park mit einbezieht; denn nur mit ihnen kann man all diese Aktivitäten auch umsetzen. Oberbürgermeister Jung: Herr Rosenthal hat aufmerksam zugehört. - Wir nehmen das so ins Protokoll auf und bitten Sie um Kenntnisnahme. 10.3 4. Leipziger Kulturforum - Fortschreibung Kulturentwicklungsplanung. Ein Zwischenbericht (VI-DS-02252) Einreicher: Dezernat Kultur Wird das Wort gewünscht? - Das sehe ich nicht. 10.1 Ergebnisse der Bürgerwerkstatt zur Dann bitte ich auch hier um Kenntnisnahme. Haushaltsplanung 2015/2016 der Stadt Leipzig - hier: Umsetzung des ÄA-002 (DS-00668/14-DS-03) 10.4 Abschlussbericht zum „Sportprogramm Einreicher: Dezernat Finanzen 2015 für die Stadt Leipzig“ (RBIV1682/09) (VI-DS-02271) Gibt es dazu Nachfragen? - Herr Wehmann. Verlaufsprotokoll vom 07.04.2016 Einreicher: Sport Dezernat Umwelt, Ordnung, Das deutet darauf hin, dass Ihnen bald ein neues Programm vorgelegt wird. Wird das Wort gewünscht? - „Bald“ bedeutet: vor der Haushaltsplanung 2017/2018. - Ich bitte Sie um Kenntnisnahme. Oberbürgermeister: S e i t e | 15 10.5 Jahresabschluss 2014 der Leipziger Stiftung für Innovation und Technologietransfer (VI-DS-02409) Einreicher: Dezernat Finanzen Auch hier ist Kenntnisnahme gewünscht. - Damit endet der öffentliche Teil der Ratsversammlung. ___________________________________ Schriftführer: Stadtrat Keller: ___________________________________ Stadtrat Habicht: ___________________________________ Protokollant: ___________________________________