Daten
Kommune
Leipzig
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05.12.18, 16:16
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Stadt Leipzig
Ratsversammlung
VI. Wahlperiode
Leipzig, 01.04.2015
NIEDERSCHRIFT
Ratsversammlung
am 25.03.2015
Teil 1:
Beschlussprotokoll
SI/2015/330
-2Stadt Leipzig
Ratsversammlung
VI. Wahlperiode
Niederschrift
Ratsversammlung
Sitzungsbeginn:
14:00 Uhr
Sitzungsende:
18:33 Uhr
Ort, Raum:
Sitzungssaal des Stadtrates, Neues Rathaus, Martin-Luther-Ring 4-6, 04109
Leipzig
Anwesende Mitglieder
Vorsitz
Herr Burkhard Jung
reguläre Mitglieder
(Verwaltung)
Herr Karsten Albrecht
Herr Stefan Georgi
Herr Achim Haas
Herr Andreas Habicht
Herr Gerd Heinrich
Frau Sabine Heymann EC
Herr Dietmar Kern
Herr Swen Kuthe
Herr Jens Lehmann
Herr Ansbert Maciejewski
Frau Andrea Niermann
Herr Nils Oberstadt
Herr Konrad Riedel
Herr Claus-Uwe Rothkegel
Herr Frank Tornau
Herr Michael Weickert
Herr Thomas Zeitler
Herr Adam Bednarsky
Herr Alexej Danckwardt
Frau Beate Ehms
Herr Reiner Engelmann
Frau Mandy Gehrt
Herr William Grosser
Herr Marco Götze
Frau Margitta Hollick
Frau Skadi Jennicke
Frau Carola Lange
Frau Ilse Lauter
Frau Birgitt Mai
Frau Juliane Nagel
Herr Sören Pellmann
Frau Franziska Riekewald
Herr Siegfried Schlegel
Herr Steffen Wehmann
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
-3Frau Naomi-Pia Witte
Herr Heiko Bär
Herr Axel Dyck
Frau Ute Elisabeth Gabelmann
Herr Andreas Geisler
Frau Ingrid Glöckner
Frau Ute Köhler-Siegel
Herr Claus Müller
Herr Heiko Oßwald
Frau Katharina Schenk
Herr Christian Schulze
Herr Sebastian Walther
Herr Mathias Weber
Frau Nicole Wohlfarth
Herr Christopher Zenker
Frau Petra Cagalj Sejdi
Herr Dieter Deissler
Herr Tim Elschner
Frau Katharina Krefft
Frau Annette Körner
Frau Judith Künstler
Frau Nicole Christiane Lakowa
Frau Gesine Märtens
Herr Michael Schmidt
Herr Norman Volger
Herr Daniel von der Heide
Herr Holger Hentschel
Herr Tobias Keller
Herr Christian Kriegel
Herr Jörg Kühne
Herr René Hobusch
Herr Sven Morlok
Herr Enrico Böhm
Ortsvorsteher
(DIE LINKE)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(AfD)
(AfD)
(AfD)
(AfD)
(fraktionslos)
(fraktionslos)
(fraktionslos)
Frau Margitta Ziegler
(BI 1990)
(Freie Wählergemeinschaft Seehausen)
()
(FDP)
(LUV)
()
(parteilos)
(-)
(-)
()
(SPD)
(CDU)
Herr Berndt Böhlau
Herr Andreas Diestel
Herr Peter Freydank
Herr Roland Geistert
Herr Thomas Hoffmann
Herr Matthias Kopp
Herr Stefan Köster
Frau Annemarie Opitz
Frau Ines Richter
Herr Heinz Walther
Herr Volker Woitynek
Abwesende Mitglieder
reguläre Mitglieder
Herr Falk Dossin
Frau Jessica Heller
Frau Anett Ludwig
entschuldigt
(CDU)
entschuldigt
(CDU)
(Bündnis 90/Die Grünen) entschuldigt
-4TOP 1
Eröffnung und Begrüßung
TOP 2
Feststellung der Beschlussfähigkeit
Um 14 Uhr waren 64 Stadträtinnen und Stadträte anwesend. Damit sind wir mit 90 Prozent
beschlussfähig.
TOP 3
Feststellung der Tagesordnung
Die Tagesordnung wird mit folgenden Änderungen festgestellt:
TOP 12.1,12.2, 12.6, 14.3, 14.8 und 18.12 werden vertagt.
TOP 4
Bekanntgabe von Beschlüssen aus nichtöffentlicher Sitzung
TOP 5
Niederschrift
TOP 5.1
Niederschrift der Sitzung vom 25.02.2015
Die Niederschrift vom 25.02.2015 Teil 1 Beschlussprotokoll wird festgestellt.
TOP 6
Eilentscheidung des Oberbürgermeisters
TOP 7
Mandatsveränderungen
TOP 8
Wichtige Angelegenheit der Stadtbezirksbeiräte gem. § 5 Abs. 5 der Geschäftsordnung der Stadtbezirksbeiräte
TOP 9
Petitionen
-5-
TOP 9.1
Kostengestaltung für Aufsteller
Vorlage: P-00694/14
Beschluss:
Der Petition kann nicht abgeholfen werden.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP 10
Einwohneranfragen (Der Tagesordnungspunkt wird nach TOP Petitionen aufgerufen.)
TOP 10.1 Zusammensetzung der Fluglärmkommission
Vorlage: VI-EF-01104
Einreicher: Uwe Reinhold
Antwort: Bürgermeister Rosenthal
TOP 10.2 Nutzungs und Verwertungsmöglichkeiten von Industriebrachen im Besitz der
Stadt Leipzig
Vorlage: VI-EF-01105
Einreicher: Herbert Adrians
Antwort: Bürgermeisterin Dubrau
TOP 10.3 Verkehrskonzept
Vorlage: VI-EF-01112
Einreicher: Matthias Zimmermann
Antwort: Bürgermeisterin Dubrau
TOP 10.4 Spielplatz in Großzschocher
Vorlage: VI-EF-01113
Einreicher: C & D e.V., Vorstand Matthias Malok
Antwort: Bürgermeister Rosenthal
TOP 10.5 Alternative Finanzierung des ÖPNV
Vorlage: VI-EF-01166
Einreicher: Wählervereinigung Leipzig (WVL) e.V.
Einreicher: Karsten Kietz, Falko Bestfleisch, Stefan Kuhtz
Antwort: Bürgermeisterin Dubrau
-6-
TOP 11
Besetzung von Gremien
TOP 11.1 Betriebsausschuss des kommunalen Eigenbetriebes Leipzig/Engelsdorf - Bestellung der Mitglieder und Stellvertreter
Vorlage: VI-DS-01135
Beschluss:
Die Ratsversammlung beschließt
1.1 Der Betriebsausschuss des kommunalen Eigenbetriebes Leipzig/Engelsdorf besteht aus 5 Mitgliedern und dem Oberbürgermeister als Vorsitzendem.
1.2 Die Fraktionen entsenden nach § 12 Abs. 2 der Hauptsatzung i.V.m. § 9 Abs. 2 Betriebssatzung für
den Kommunalen Eigenbetrieb Leipzig/Engelsdorf jeweils ein Mitglied und dessen Stellvertreter in den
Betriebsausschuss.
1.3 Die Ratsversammlung nimmt folgende Besetzung zur Kenntnis:
Fraktion
CDU
DIE LINKE
SPD
Bündnis 90 / Die Grünen
AfD
Mitglied
Dietmar Kern
Carola Lange
Heiko Bär
Nicole Lakowa
Jörg Kühne
Stellvertreter
Frank Tornau
Beate Ehms
Andreas Geisler
Dr. Gesine Märtens
Christian Kriegel
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP 11.2 Ehrenrat - Bestellung der Mitglieder und Stellvertreter
Vorlage: VI-DS-01134
Beschluss:
1. Der Ehrenrat besteht aus 5 Mitgliedern. Die Fraktionen entsenden nach § 17 Abs. 2 der Hauptsatzung
der Stadt Leipzig jeweils ein Mitglied und dessen Stellvertreter.
2. Die Ratsversammlung nimmt folgende Besetzung zur Kenntnis.
Fraktion
CDU
DIE LINKE
SPD
Bündnis 90/Die Grünen
AfD
Mitglied
Herr Claus-Uwe Rothkegel
Frau Dr. Ilse Lauter
n.n.b.
Herr Tim Elschner
Herr Tobias Keller
Stellvertreter
Herr Dietmar Kern
Herr Sören Pellmann
n.n.b.
Herr Norman Volger
Herr Jörg Kühne
-7Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP 11.3 Jugendhilfeausschuss - Abberufung und Bestellung eines Stellvertreters
Vorlage: VI-DS-00884-DS-001
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung ändert den Beschluss VI-DS-00884 vom 21.01.2015 und beruft den Stellvertreter
Herrn Stefan Kupietz
per 25.03.2015 aus dem Jugendhilfeausschuss ab.
2. Die Ratsversammlung wählt1 für die Dauer der VI. Wahlperiode gemäß § 4 Abs. 5 Landesjugendhilfegesetz i.V.m. § 71 Abs. 1 SGB VIII per 23.03.2011 widerruflich
Frau Katja Meier
als Stellvertreterin in den Jugendhilfeausschuss.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP 11.4 Migrantenbeirat - Bestellung der Mitglieder und Stellvertreter
Vorlage: VI-DS-01122
Beschluss:
1. Der Stadtrat wählt aus den in Anlage 1 aufgeführten Bewerber/-innen 16 Mitglieder
für die Wahlperiode 2014 - 2019.
2. Die Ratsversammlung bestellt für die Dauer der VI. Wahlperiode 2014 - 2019 gemäß
§ 47 SächsGemO, § 17 Hauptsatzung der Stadt Leipzig nachfolgende von den Fraktionen benannte Mitglieder und deren Stellvertreter in den Migrantenbeirat:
Fraktion
CDU
DIE LINKE
SPD
Bündnis
90/DIE
GRÜNEN
AfD
Mitglied
Stellvertreter/-in
Dr. Norbert Spannenberger n.n.b.
Mandy Gehrt
Juliane Nagel
Christopher Zenker
Petra Cagalj Sejdi
Katharina Schenk
Anett Ludwig
Christian Kriegel
Tobias Keller
3. Der Beschluss erfolgt unter Aufrechterhaltung des Beschlusses A-00196/14,
dessen Umsetzung zügig erfolgen wird.
-8Abstimmungsergebnis:
Beschlusspunkt 1
durch Wahl (siehe Anlage Wahlprotokoll)
Gewählt sind damit als Mitglieder:
Herr Mohammad Al-Kilani, Herr Ming Cheng, Frau Janetta Clemen, Frau Linda Coe, Herr Alexander
Gauß, Herr Özcan Karadeniz, Frau Anastasia Krotova, Frau Farnoosh Milde, Herr Chi Chinh Nguyen,
Herr Angel-Miguel Ruiz Martinez, Herr Kanwaljit Singh Sethi, Frau Nuria Silvestre Fernández, Frau
Alexis Mariel Vidal Cabezas, Herr Hassan Zeinel Abidine und Frau Marcela Lidia Zuniga Medina.
Gewählt sind damit als Nachrücker:
Herr Eben Louw, Herr Gjulner Sejdi, Herr Kenari, Herr Gibba, Frau Oxana Roy (durch Losentscheid)
und Frau Vera Klass (durch Losentscheid.
Beschlusspunkt 2
einstimmig angenommen
Beschlusspunkt 3
einstimmig angenommen
TOP 11.5 Kleingartenbeirat - Bestellung der Mitglieder und Stellvertreter
Vorlage: VI-DS-01123
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung bestellt für die Dauer der VI. Wahlperiode 2014 - 2019 gem. § 47 SächsGemO, § 21 Hauptsatzung nachfolgende durch die Fraktionen benannte Mitglieder und deren Stellvertreter in den Kleingartenbeirat:
Fraktion
CDU
DIE LINKE
SPD
Bündnis 90/Die Grünen
AfD
Mitglied
Herr Konrad Riedel
Herr Sören Pellmann
Herr Claus Müller
Herr Nils Elter
Herr Horst Petritt
Stellvertreter
Herr Andreas Habicht
Frau Birgitt Mai
Herr Mathias Weber
Herr Leo Kasek
Holger Hentschel
2. Die Ratsversammlung bestellt für die Dauer der VI. Wahlperiode 2014 - 2019 gem. § 47 SächsGemO, § 21 Hauptsatzung nachfolgende weitere Mitglieder und deren Stellvertreter in den Kleingartenbeirat:
Mitglied
Kreisverband der Kleingärtner Herr Ralf-Dirk Eckardt
Kreisverband der Kleingärtner Herr Dieter Haberkorn
Stadtverband Leipzig der Klein- Herr Robby Müller
gärtner
Stadtverband Leipzig der Klein- Herr Reiner Proksch
gärtner
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
Stellvertreter
Herr Wolfgang Schmidt
Herr Helmut Herrman
Herr Michael Schlachter
Herr Frank Schuldig
-9TOP 11.6 Beirat für Gleichstellung - Bestellung der Mitglieder und Stellvertreter
Vorlage: VI-DS-01124
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung bestellt die folgenden Mitglieder und Stellvertreter/innen der Fraktionen im
Beirat für Gleichstellung :
Fraktion
CDU
DIE LINKE
SPD
Bündnis 90/Die Grünen
AfD
Mitglied
Jessica Heller
Beate Ehms
Ingrid Glöckner
Dr. Gesine Märtens
Wolfram Ackner
Stellvertreter/-in
Luise Frohberg
Marco Götze
Katharina Schenk
Katharina Krefft
Martina Drenk
2. Die Ratsversammlung bestellt die in der von der Verwaltung aufgestellten Vorschlagsliste zur Besetzung des Beirates für Gleichstellung gemäß Anlage 1 genannten Mitglieder und Stellvertreter/-innen für
die VI. Wahlperiode 2014-2019.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP 11.7 Beirat für Tierschutz - Bestellung der Mitglieder und Stellvertreter
Vorlage: VI-DS-01126
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung bestellt für die Dauer der VI. Wahlperiode 2014 - 2019 gem. § 47 SächsGemO, § 21 Hauptsatzung nachfolgende durch die Fraktionen benannte Mitglieder und deren Stellvertreter/-innen in den Beirat für Tierschutz:
Fraktion
CDU
DIE LINKE
SPD
Bündnis 90/Die Grünen
AfD
Mitglied
Frau Dr. Sabine Heymann
Frau Dr. Christina Mertha
Frau Jutta Kiesewetter
Frau Alrun Tauché
Herr Holger Hentschel
Stellvertreter/-in
Herr Michael Weickert
Frau Ursula Weber
Frau Ute Köhler-Siegel
Frau Daniela Strothmann
Herr Jörg Kühne
2. Die Ratsversammlung bestellt für die Dauer der VI. Wahlperiode 2014 - 2019 gem. § 47 SächsGemO, § 21 Hauptsatzung nachfolgende weitere Mitglieder in den Beirat für Tierschutz:
Institution
Mitglied
erster Freier Tierschutzverein Leipzig
und Umgebung e. V
Herr Michael Sperlich
Veterinärmedizinische Fakultät der
Universität Leipzig
Herr Dr. Gerd Möbius
Vertreter der niedergelassenen Tierärzte
der Stadt Leipzig
Herr Dr. Volker Jähnig
-10-
Zoo Leipzig GmbH:
Herr Dr. Engelmann
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP 11.8 Kinder- und Familienbeirat - Bestellung der Mitglieder und Stellvertreter
Vorlage: VI-DS-01128
Beschluss:
Die Ratsversammlung bestellt für die Dauer der VI. Wahlperiode gem. § 47 SächsGemO, § 21 Hauptsatzung und § 3 Geschäftsordnung des Kinder- und Familienbeirates nachfolgende Mitglieder und deren
Stellvertreter/-innen des Kinder- und Familienbeirates gemäß Anlage 1:
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP 11.9 Berufung der Mitglieder des Sachverständigenforums "Kunst im öffentlichen
Raum"
Vorlage: VI-DS-01074
Beschluss:
Gemäß Punkt 6.1 der Durchführungsbestimmung Kunst im öffentlichen Raum werden die Mitglieder des
Sachverständigenforums "Kunst im öffentlichen Raum" in der Zusammensetzung entsprechend der ANLAGE berufen.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP
11.10
Stadtbezirksbeirat Leipzig-Mitte - Bestellung der Mitglieder
Vorlage: VI-DS-01141
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung bestellt gem. § 71 Abs. 1 Satz 1 SächsGemO die Mitglieder des Stadtbezirksbeirates Leipzig-Mitte.
2. Aufgrund des Ratsbeschlusses RBIV-1736/09 vom 16.09.2009 „Verfahren zur Besetzung der Stadtbezirksbeiräte“ liegt folgender Wahlvorschlag vor:
Fraktion
Name
CDU
CDU
CDU
DIE LINKE
DIE LINKE
Wöhlert, Annelie
Demmig, Mike
Stadör, Heike
Kietz, Karsten
Schäfer, Christian
-11DIE LINKE
SPD
SPD
Bündnis90/Die Grünen
Bündnis90/Die Grünen
Bündnis90/Die Grünen
Gründel, Karin
Geithner, Dagmar
Rauer, Manfred
Ehrhardt, Jessica
Tauché, Alrun
Biederstedt, Martin
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP
11.11
Stadtbezirksbeirat Leipzig-Nordost - Bestellung der Mitglieder
Vorlage: VI-DS-01142
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung bestellt gem. § 71 Abs. 1 Satz 1 SächsGemO die Mitglieder des Stadtbezirksbeirates Leipzig-Nordost.
2. Aufgrund des Ratsbeschlusses RBIV-1736/09 vom 16.09.2009 „Verfahren zur Besetzung der Stadtbezirksbeiräte“ liegt folgender Wahlvorschlag vor:
Fraktion
Name
CDU
CDU
CDU
CDU
DIE LINKE
DIE LINKE
DIE LINKE
SPD
SPD
Bündnis90/Die Grünen
AfD
Krause, Antje
Pielok, Franz
Hofmann, Erik
Bittner, Uwe
Eggers, Boris
Ertel, Petra
Reuther, Steffi
Mekschrat, Kai
Schirdewahn, Barbara
Knappe, Christoph
Mehlhorn, Jens
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP
11.12
Stadtbezirksbeirat Leipzig-Ost - Bestellung der Mitglieder
Vorlage: VI-DS-01143
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung bestellt gem. § 71 Abs. 1 Satz 1 SächsGemO die Mitglieder des Stadtbezirksbeirates Leipzig-Ost.
2. Aufgrund des Ratsbeschlusses RBIV-1736/09 vom 16.09.2009 „Verfahren zur Besetzung der Stadtbezirksbeiräte“ liegt folgender Wahlvorschlag vor:
Fraktion
Name
CDU
Feller, Jacqueline
-12CDU
CDU
DIE LINKE
DIE LINKE
DIE LINKE
DIE LINKE
SPD
SPD
Bündnis90/Die Grünen
AfD
Hufenreuther, Henry
Schmidt, Kerstin
Krause, Armin
Prawitz, Georg
Forner, Janet
Müller, Monika
Pohl, Thomas
Weißgerber, Kerstin
Lehmann, Rocco
Dr. med. Weidnitzer, Sabine
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP
11.13
Stadtbezirksbeirat Leipzig-Südost - Bestellung der Mitglieder
Vorlage: VI-DS-01144
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung bestellt gem. § 71 Abs. 1 Satz 1 SächsGemO die Mitglieder des Stadtbezirksbeirates Leipzig-Südost.
2. Aufgrund des Ratsbeschlusses RBIV-1736/09 vom 16.09.2009 „Verfahren zur Besetzung der Stadtbezirksbeiräte" liegt folgender Wahlvorschlag vor:
Fraktion
Name
CDU
CDU
CDU
DIE LINKE
DIE LINKE
DIE LINKE
SPD
SPD
Bündnis90/Die Grünen
Bündnis90/Die Grünen
Bündnis90/Die Grünen
Dr. Seidel, Jörg
Meinhardt, Clemes
n.n.b.
Cybik. Richard
Pfeiffer, Karl-Heinz
Herold, Janet
Geiling, Peter
Weiler Victor
Gruner, Stefanie
Elter, Nils
Meißner, Martin
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP
11.14
Stadtbezirksbeirat Leipzig-Süd - Bestellung der Mitglieder
Vorlage: VI-DS-01145
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung bestellt gem. § 71 Abs. 1 Satz 1 SächsGemO die Mitglieder des Stadtbezirksbeirates Leipzig-Süd.
2. Aufgrund des Ratsbeschlusses RBIV-1736/09 vom 16.09.2009 „Verfahren zur Besetzung der Stadtbezirksbeiräte“ liegt folgender Wahlvorschlag vor:
-13-
Fraktion
Name
CDU
CDU
DIE LINKE
DIE LINKE
DIE LINKE
DIE LINKE
SPD
SPD
Bündnis90/Die Grünen
Bündnis90/Die Grünen
Bündnis90/Die Grünen
Cygan, Thomas
Gräfe, Matthias
Gebhardt, Oliver
Tuta, Matthias
Gladytz, Elke
Umlauft, Lisa
Kröning, Barbara
Kreuter, Sven
Werner-Löfflat, Astrid
Ackermann, Jürgen
Unckell, Kornelius
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP
11.15
Stadtbezirksbeirat Leipzig-Südwest - Bestellung der Mitglieder
Vorlage: VI-DS-01146
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung bestellt gem. § 71 Abs. 1 Satz 1 SächsGemO die Mitglieder des Stadtbezirksbeirates Leipzig-Südwest.
2. Aufgrund des Ratsbeschlusses RBIV-1736/09 vom 16.09.2009 „Verfahren zur Besetzung der Stadtbezirksbeiräte" liegt folgender Wahlvorschlag vor:
Fraktion
Name
CDU
CDU
CDU
DIE LINKE
DIE LINKE
DIE LINKE
SPD
SPD
SPD
Bündnis90/Die Grünen
Bündnis90/Die Grünen
Goller, Thomas
Comploj, Urban
Smuda, Josef
Fichtner, Alexander
Deutschmann, Steffi
Schneider, Martina
Krowiorsch, Klaus
Heinke, Waltra
Dopheide, Jakob
Rosch, Cordula
Weyh, Kristina
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP
11.16
Stadtbezirksbeirat Leipzig-West - Bestellung der Mitglieder
Vorlage: VI-DS-01148
-14Beschluss:
1. Die Ratsversammlung bestellt gem. § 71 Abs. 1 Satz 1 SächsGemO die Mitglieder des Stadtbezirksbeirates Leipzig-West.
2. Aufgrund des Ratsbeschlusses RBIV-1736/09 vom 16.09.2009 „Verfahren zur Besetzung der Stadtbezirksbeiräte“ liegt folgender Wahlvorschlag vor:
Fraktion
Name
CDU
CDU
CDU
DIE LINKE
DIE LINKE
DIE LINKE
DIE LINKE
DIE LINKE
SPD
SPD
AfD
Görig, Leonhard
Mündlein, Marcus
Ulbricht, Gottfried
Färber, Karin
Graslaub, Ulf-Peter
Halle, Andreas
Juhran, Sigrid
Pellmann, Anja
Hülsmann, Klaus Dieter
Uhlemann, Frank
Wurlitzer, Uwe
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP
11.17
Stadtbezirksbeirat Leipzig-Altwest - Bestellung der Mitglieder
Vorlage: VI-DS-01149
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung bestellt gem. § 71 Abs. 1 Satz 1 SächsGemO die Mitglieder des Stadtbezirksbeirates Leipzig-Altwest.
2. Aufgrund des Ratsbeschlusses RBIV-1736/09 vom 16.09.2009 „Verfahren zur Besetzung der Stadtbezirksbeiräte“ liegt folgender Wahlvorschlag vor:
Fraktion
Name
CDU
CDU
DIE LINKE
DIE LINKE
DIE LINKE
DIE LINKE
SPD
SPD
SPD
Bündnis90/Die Grünen
Bündnis90/Die Grünen
Dr. Placht, Karl
Buchmann, Eric
Naumann, Thomas-Friedrich
Schulze, Alexander
Dehmel, Petra Ruth
Rohde, Nadine
Brackelmann, Eva
Jabs, Johannes-Christoph
Teichert, Georg
Dittrich, Kerstin
Holzendorf, Volker
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
-15TOP
11.18
Stadtbezirksbeirat Leipzig-Nordwest - Bestellung der Mitglieder
Vorlage: VI-DS-01150
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung bestellt gem. § 71 Abs. 1 Satz 1 SächsGemO die Mitglieder des Stadtbezirksbeirates Leipzig-Nordwest.
2. Aufgrund des Ratsbeschlusses RBIV-1736/09 vom 16.09.2009 „Verfahren zur Besetzung der Stadtbezirksbeiräte“ liegt folgender Wahlvorschlag vor:
Fraktion
Name
CDU
CDU
CDU
CDU
DIE LINKE
DIE LINKE
DIE LINKE
SPD
SPD
Bündnis90/Die Grünen
AfD
Bernhardt, Andy
Fabig, Michael
Friedrich, Frank K.
Sklaar, Gerd
Kirchhof, Peter
Praße, Andreas
Schulze, Karin
Schmidt, Michael
Hahn, Rocco
Wächtler, Roland
n.n.b.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP
11.19
Stadtbezirksbeirat Leipzig-Nord - Bestellung der Mitglieder
Vorlage: VI-DS-01151
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung bestellt gem. § 71 Abs. 1 Satz 1 SächsGemO die Mitglieder des Stadtbezirksbeirates Leipzig-Nord.
2. Aufgrund des Ratsbeschlusses RBIV-1736/09 vom 16.09.2009 „Verfahren zur Besetzung der Stadtbezirksbeiräte“ liegt folgender Wahlvorschlag vor:
Fraktion
Name
CDU
CDU
CDU
DIE LINKE
DIE LINKE
DIE LINKE
SPD
SPD
Bündnis90/Die Grünen
Bündnis90/Die Grünen
AfD
Hebendanz, Werner
Kahlin, Gert
Sima, Helmut
Braun, Wolfgang
Jessulat, Ilona
Martschat, Petra
Bucksch, Tino
Klein, Martin
Krap, Niels
Hörning, Frank
Siegel, Petra
-16-
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP 12
Wahl und Entsendung der Vertreter der Stadt Leipzig in Aufsichtsräte, Zweckverbände und Gremien, in denen die Stadt Mitglied ist
TOP 12.1 Vertreter der Stadt Leipzig in der Verbandsversammlung Zweckverband für
den Nahverkehrsraum Leipzig
Vorlage: VI-DS-00870-DS-001
- vertagt TOP 12.2 Vertreter der Stadt Leipzig in der Trägerversammlung "Jobcenter Leipzig"
Vorlage: VI-DS-00883
- vertagt TOP 12.3 Vertreter der Stadt Leipzig im Aufsichtsrat der Leipziger Entwicklungs- und
Vermarktungsgesellschaft mbH (LEVG mbH)
Vorlage: VI-DS-00898-DS-001
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung nimmt zur Kenntnis, dass die Stadt Leipzig gemäß § 98 Abs. 2
SächsGemO im Ergebnis des Benennungsverfahrens nach § 42 Abs. 2 Sätze 4 ff. SächsGemO i. V. m. § 11 Abs. 3 des Gesellschaftsvertrages der Leipziger Entwicklungs- und Vermarktungsgesellschaft mbH (LEVG mbH) folgende Personen widerruflich in den Aufsichtsrat der Leipziger Entwicklungs- und Vermarktungsgesellschaft mbH (LEVG mbH) entsendet:
Herrn Volker Lux,
Herrn Stephan Zimmer,
Herrn Wolfgang Brinkschulte,
Herrn Uwe Kluge.
2. Die Benennung durch die Ratsversammlung gemäß Ziffer 1 erfolgt jeweils bis zur Entsendung eines neuen Vertreters in den Aufsichtsrat der Leipziger Entwicklungs- und Vermarktungsgesellschaft mbH (LEVG mbH) durch die Stadt Leipzig.
-17-
Hiernach ergibt sich folgende aktuelle Besetzung der Vertreter der Stadt Leipzig im Aufsichtsrat
der Leipziger Entwicklungs- und Vermarktungsgesellschaft mbH (LEVG mbH) (1. Änderung der
Besetzung vom 21.01.2015 gemäß VI-DS-00898):
Herr Torsten Bonew,
Herr Uwe Albrecht,
Frau Dorothe Dubrau,
Herr Heiko Bär,
Frau Carola Lange,
Herr Siegfried Schlegel,
Frau Dr. Sabine Heymann EC,
Herr Frank Tornau,
Frau Dr. Gesine Märtens,
Herr Volker Lux,
Herrn Stephan Zimmer,
Herrn Wolfgang Brinkschulte,
Herrn Uwe Kluge,
n.n.b.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP 12.4 Vertreter der Stadt Leipzig im Aufsichtsrat der Leipziger Entwicklungs- und
Vermarktungsgesellschaft mbH & Co. Grundstücks-KG (LEVG mbH & Co.KG)
Vorlage: VI-DS-00900-DS-001
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung nimmt zur Kenntnis, dass die Stadt Leipzig gemäß § 98 Abs. 2
SächsGemO im Ergebnis des Benennungsverfahrens nach § 42 Abs. 2 Sätze 4 ff. SächsGemO i. V. m. § 17 Abs. 3 des Gesellschaftsvertrages der Leipziger Entwicklungs- und Vermarktungsgesellschaft mbH & Co. Grundstücks-KG (LEVG mbH & Co. KG) folgende Personen widerruflich in den Aufsichtsrat der Leipziger Entwicklungs- und Vermarktungsgesellschaft mbH & Co. Grundstücks-KG (LEVG mbH & Co. KG) entsendet:
-18-
Herrn Volker Lux,
Herrn Stephan Zimmer,
Herrn Uwe Kluge.
2. Die Benennung durch die Ratsversammlung gemäß Ziffer 1 erfolgt jeweils bis zur Entsendung eines neuen Vertreters in den Aufsichtsrat der Leipziger Entwicklungs- und Vermarktungsgesellschaft mbH & Co. Grundstücks-KG (LEVG mbH & Co. KG) durch die Stadt Leipzig.
Hiernach ergibt sich folgende aktuelle Besetzung der Vertreter der Stadt Leipzig im Aufsichtsrat
der Leipziger Entwicklungs- und Vermarktungsgesellschaft mbH & Co. Grundstücks-KG (LEVG
mbH & Co. KG)
(1. Änderung der Besetzung vom 21.01.2015 gemäß VI-DS-00900):
Herr Torsten Bonew,
Herr Uwe Albrecht,
Frau Dorothe Dubrau,
Herr Heiko Bär,
Frau Carola Lange,
Herr Siegfried Schlegel,
Frau Dr. Sabine Heymann EC,
Herr Frank Tornau,
Frau Dr. Gesine Märtens,
Herr Tobias Keller,
Herr Volker Lux,
Herrn Stephan Zimmer,
Herrn Uwe Kluge,
n.n.b.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
-19TOP 12.5 Vertreter der Stadt Leipzig im Aufsichtsrat der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH
Vorlage: VI-DS-00906-DS-001
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung nimmt zur Kenntnis, dass die Stadt Leipzig gemäß § 98 Abs. 2
SächsGemO im Ergebnis des Benennungsverfahrens nach § 42 Abs. 2 Sätze 4 ff. SächsGemO i. V. m. § 11 Ziff. 1 des Gesellschaftsvertrages der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH folgende Personen widerruflich in den Aufsichtsrat der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH entsendet:
Herrn Prof. Dr. Georg Donat
2. Die Benennung durch die Ratsversammlung gemäß Ziffer 1 erfolgt jeweils bis zur Entsendung eines neuen Vertreters in den Aufsichtsrat der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH durch die Stadt Leipzig.
Hiernach ergibt sich folgende aktuelle Besetzung der Vertreter der Stadt Leipzig im Aufsichtsrat
der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (1. Änderung der Besetzung vom
21.01.2015):
Frau Dorothee Dubrau
Herr Torsten Bonew
Frau Ingrid Glöckner
Herr Heiko Oßwald
Herr Siegfried Schlegel
Frau Naomi Pia Witte
Herr Steffen Wehmann
Frau Dr. Sabine Heymann EC
Herr Michael Weickert
Herr Dieter Deissler
Frau Annette Körner
Herrn Prof. Dr. Georg Donat
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
-20-
TOP 12.6 Vertreter der Stadt Leipzig im Aufsichtsrat der Stadtwerke Leipzig GmbH
Vorlage: VI-DS-00912-DS-001
- vertagt TOP 12.7 Eigentümerversammlung "Grassimuseum Leipzig"
Vorlage: VI-DS-01130
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung beruft folgende Vertreter/innen aus der "Eigentümerversammlung Grassimuseum Leipzig" ab:
Frau Dr. Skadi Jennicke und deren Untervertreter Herrn Dr. Bernhard Brand;
Herrn Professor Dr. Jörg Junhold.
2. Die Ratsversammlung benennt gemäß § 8 der Teilungserklärung als Vertreterinnen in die "Eigentümerversammlung Grassimuseum Leipzig":
Frau Dr. Skadi Jennicke (Stadträtin, Fraktion DIE LINKE) und als deren Untervertreterin: Frau Mandy
Gehrt (Stadträtin, Fraktion DIE LINKE).
3. Die Ratsversammlung benennt gemäß § 8 der Teilungserklärung als Vertreter in die "Eigentümerversammlung Grassimuseum Leipzig":
Herrn Professor Dr. Röckrath (Verwaltungsdirektor Gewandhaus zu Leipzig) und als dessen Untervertreterin: Frau Elke Franz (Abteilungsleiterin Verwaltung, Eigenbetrieb Stadtreinigung).
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP 12.8 Vertreter der Stadt Leipzig für das Kuratorium Leipziger Stiftung für Innovation und Technologietransfer
Vorlage: VI-DS-01131
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung beruft gemäß § 10 der Satzung der Leipziger Stiftung für Innovation und
Technologietransfer folgende Vertreter der Stadt Leipzig aus dem Kuratorium Leipziger Stiftung für Innovation und Technologietransfer ab:
Herr Holger Gasse
Herr Gerhard Pötzsch
Herr William Grosser
Herr Reik Hesselbarth
Herr Christoph Hempel
Herr Dr. Wolfgang Lingk
-21-
2. Die Ratsversammlung beruft gemäß § 10 der Satzung der Leipziger Stiftung für Innovation und Technologietransfer auf Vorschlag des Vorstandes der Leipziger Stiftung widerruflich folgende Persönlichkeit
aus dem Kuratorium der Stiftung ab:
Frau Heide Neukirchen
3. Die Ratsversammlung beruft gemäß § 10 der Satzung der Leipziger Stiftung für Innovation und Technologietransfer auf Vorschlag des Vorstandes der Leipziger Stiftung widerruflich folgende Persönlichkeiten für die satzungsgemäße Amtsdauer von 4 Jahren in das Kuratorium der Stiftung:
Herr Dr. Peter Bloß
Herr Prof. Dr. med. Friedrich-Wilhelm Mohr
Herr Prof. Dr. Bernd Rauschenbach
4. Die Ratsversammlung beruft gemäß § 10 der Satzung der Leipziger Stiftung für Innovation und Technologietransfer widerruflich folgende weitere Vertreter für die satzungsgemäße Amtsdauer (Dauer der
laufenden Wahlperiode) in das Kuratorium der Stiftung:
Fraktion
CDU
DIE LINKE
SPD
Bündnis 90/Die Grünen
AfD
Mitglied
Herr Alexander Lohse
Herr William Grosser
Frau Ute Köhler-Siegel
Frau Annette Körner
Herr Siegbert Droese
Stellvertreter
Frank Tornau
n.n.b.
Herr Andreas Geisler
Herr Dieter Deissler
Herr Holger Hentschel
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP 12.9 Leipzigstiftung
Vorlage: VI-DS-01133
Beschluss:
1. Zur Besetzung des Stiftungsrates entsprechend § 9 Abs. 1 der Satzung der LEIPZIGSTIFTUNG beruft die Ratsversammlung nachfolgende Mitglieder des Beirats der ehem. Bürgerstiftung Leipzig ab.
Fraktion
Name
CDU
DIE LINKE
SPD
Bündnis 90/Die Grünen
FDP-Fraktion
Maciejewski, Ansbert
Hantschick, Ines
Rauer, Manfred
Körner, Annette
Hesselbarth, Reik
2. Die Ratsversammlung bestellt entsprechend § 9 Abs. 1 der Satzung der LEIPZIGSTIFTUNG die
nachfolgenden durch die Fraktionen zu benennenden Mitglieder für eine Amtszeit von 5 Jahren in den
Stiftungsrat der LEIPZIGSTIFTUNG:
Fraktion
Name
CDU
DIE LINKE
Maciejewski, Ansbert
Ehms, Beate
-22SPD
Bündnis 90/Die Grünen
Zenker, Christopher
von der Heide, Daniel
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP
12.10
Stiftung Völkerschlachtdenkmal Leipzig - Stiftungsbeirat
Vorlage: VI-DS-01137
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung beruft entsprechend § 10 Abs. 1 und Abs. 2 der Satzung der Stiftung Völkerschlachtdenkmal Leipzig vom 21.10.2011 die nachfolgenden Stadträte aus den Stiftungsbeirat ab:
Fraktion
CDU
SPD
Name
Grimm, Ursula
Dyck, Axel
2. Die Ratsversammlung wählt entsprechend § 10 Abs. 1 und Abs. 2 der Satzung der Stiftung Völkerschlachtdenkmal Leipzig vom 21.10.2011 die nachfolgenden Stadträte für die Dauer
der VI. Wahlperiode in den Stiftungsbeirat:
Fraktion
CDU
SPD
Name
Rothkegel, Claus-Uwe
Dyck, Axel
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP 13
Anträge zur Aufnahme in die Tagesordnung und Verweisung in die Gremien
gem. § 5 Abs. 3 - 5 der Geschäftsordnung. (Die folgenden Anträge lagen bereits bis zum Versand der TO vor.
Weitere fristgemäß eingereichte Anträge entnehmen Sie bitte ab dem
20.03.2015 der aktualisierten Tagesordnung im Ratsinformationssystem.)
TOP 13.1 Evaluierung Strategische Ziele der Kommunalpolitik
Vorlage: VI-A-00986
Einreicher: SPD-Fraktion
verwiesen: FA Allgemeine Verwaltung, FA Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule, FA Wirtschaft
und Arbeit, Jugendhilfeausschuss, FA Stadtentwicklung und Bau
TOP 13.2 Beschränkung der Fahrzeuglasten in der Krätzbergstraße
Vorlage: VI-A-01085
Einreicher: Stadträtin I. Glöckner
verwiesen: FA Stadtentwicklung und Bau, SSB Leipzig, Nordost
-23-
TOP 13.3 Aufwertung der optischen Wirkung des Gebäudekomplexes Paulinerkirche /
Neues Augusteum durch Korrekturen des bauliches Vorfeldes auf dem Augustusplatz
Vorlage: VI-A-01132
Einreicher: AfD-Fraktion
verwiesen: FA Stadtentwicklung und Bau, SBB Mitte
TOP 13.4 200. Geburtstag Otto von Bismarck; Würdigung des maßgeblichen Schöpfers
des ersten deutschen Nationalstaates durch Benennung eines zentral gelegenen Platzes oder einer zentral gelegenen Straße in Leipzig
Vorlage: VI-A-01170
Einreicher: AfD-Fraktion
verwiesen: FA Umwelt und Ordnung
TOP 13.5 Konsequente Umsetzung des Planungs- sowie des Bau- und Finanzierungsbeschlusses für das Gymnasium am Standort Gorkistraße
Vorlage: VI-A-01176
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
verwiesen: FA Stadtentwicklung und Bau, FA Jugend, Soziales, Gesundheit, Schule, SBB Nordost
TOP 13.6 Fortschreibung des Fachkonzeptes Wirtschaft und Beschäftigung sowie des
Stadtentwicklungsplanes Gewerbliche Bauflächen unter breiter Akteurs- und
Öffentlichkeitsbeteiligung
Vorlage: VI-A-01182
Einreicher: Stadtrat Siegfried Schlegel
verwiesen: FA Wirtschaft und Arbeit, FA Stadtentwicklung und Bau
TOP 13.7 Speicherung des Livestream auf der Website der Stadt Leipzig oder im ALLRIS zur Verwendung für die Arbeit der Stadträtinnen und Stadträte
Vorlage: VI-A-01188
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
verwiesen: FA Allgemeine Verwaltung
TOP 14
Anträge zur Beschlussfassung
TOP 14.1 Mittagessenförderung für Kinder und Jugendliche mit Leipzig-Pass, die nicht
im Bildungs- und Teilhabepaket erfasst werden (eRIS: V/A 560)
Vorlage: A-00042/14
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
-24-
Beschluss:
Kinder und Jugendliche mit Leipzig-Pass in Schulen und Kindertagesstätten erhalten ab 1. September
2014 eine Mittagessenförderung wie die Kinder und Jugendlichen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket.
Abstimmungsergebnis:
Ja - Stimmen: 30
Nein - Stimmen: 27
Enthaltungen: 7
TOP
14.1.1
dazu VSP
Vorlage: A-00042/14-VSP-001
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
- zur Kenntnis genommen TOP 14.2 Teilweise Aufhebung des B-Planes 132.1 Erweiterte Thomas-Müntzer-Siedlung
(eRIS: V/A 568)
Vorlage: A-00053/14-NF-003
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Beschluss:
1. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, in 2015 einen mit Flächen und Kosten untersetzten Strategievorschlag zur konkreten weiteren Entwicklung der vermarktbaren Flächen im Geltungsbereich des Bebauungsplanes 132.1 „Erweiterte Thomas- Müntzer-Siedlung“ zu erarbeiten und
dem Stadtrat zur Beschlussfassung vorzulegen.
2. Die Änderungen im Bebauungsplan sind dem FA Stadtentwicklung/Bau vorzustellen. Erhebliche
Änderungen im Bebauungsplan und Ergänzungen im Flächennutzungsplan sind durch den
Stadtrat zu beschließen.
3. Die entstanden Waldflächen, die nunmehr nicht für die Bebauung zu entwickeln sind, werden
für Ausgleichsmaßnahmen nachgenutzt und systematisch zu höherwertigen Grün- bzw. Waldflächen entwickelt.
4. Nach Abschluss der Maßnahmen wird der Stadtrat in einem Bericht darüber informiert, in welcher Höhe der Stadt Leipzig ein finanzieller Schaden durch die Nichtunterhaltung des gewidmeten Baulandes entstanden ist, sowie welche Ergebnisse die Prüfung möglicher Regressansprüche erbracht hat.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen bei 1 Enthaltung
TOP
14.2.1
dazu VSP
Vorlage: A-00053/14-VSP-002
- zur Kenntnis genommen -
-25TOP 14.3 Sondernutzungssatzung anpassen – Mensafreisitz gebührenfrei stellen (eRIS:
V/A 558)
Vorlage: A-00069/14
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
- zurückgezogen TOP
14.3.1
dazu ÄA
Vorlage: A-00069/14-ÄA-002
Einreicher: CDU-Fraktion
- erledigt TOP
14.3.2
dazu VSP
Vorlage: A-00069/14-VSP-001
Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport
- erledigt TOP 14.4 Nachbarschaftsschule in kommunale Trägerschaft übernehmen (eRIS: V/A
577)
Vorlage: A-00112/14
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
- vertagt TOP
14.4.1
dazu VSP
Vorlage: A-00112/14-VSP-001
TOP 14.5 Ersatzneubau für die Kindertagesstätte "Haus der kleinen Strolche"
Lindenallee 3a, 04158 Leipzig OT Breitenfeld (V/OR 34)
Vorlage: A-00145/14
Einreicher: Ortschaftsrat Lindenthal
Beschluss:
Auf dem Grundstück Lindenallee 3a in Breitenfeld wird in Abhängigkeit der Entwicklung der Bauschäden
spätestens in 3 Jahren ein Ersatzneubau errichtet.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
-26TOP
14.5.1
dazu VSP
Vorlage: A-00145/14-VSP-002
- zur Kenntnis genommen TOP 14.6 Leipzig - auf dem Weg zur Pestizid freien Kommune (eRIS: V/A 575)
Vorlage: A-00146/14
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Beschluss:
1. Die Stadt Leipzig verzichtet schrittweise auf allen kommunalen Flächen, auf Kultur- sowie
Nicht-Kulturland, auf den Einsatz von Pestiziden. Zu Beginn wird insbesondere auf, bzw. in der
Nähe, von Kinderspielplätzen, Schulen und Kindergärten auf den Einsatz von Pestiziden verzichtet. Alternativ kommen nur die im Biolandbau verwendeten Schädlingsbekämpfungsmittel zum
Einsatz.
Nur in wenigen Fällen bei invasiven Arten, wenn sie sich diese auf mechanischem Wege nicht
beseitigen lassen, können diese chemisch bekämpft werden, weil dies unter den gegebenen Umständen die sinnvollste und nachhaltigste Methode darstellt.
2. Zur zeitlichen Umstellung der kommunalen Grünpflege ohne Pestizideinsatz erstellt die Stadtverwal- tung einen Maßnahmeplan mit verpflichtenden zeitlichen Schritten unter Berücksichtigung der kommunalen Leistungsfähigkeit sowie der gesetzlichen Regelungen.
3. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, an die privaten Dienstleistungsunternehmen, städtischen Unternehmen und Beteiligungen, die den Auftrag zur Pflege öffentlicher Flächen erhalten
oder diese besitzen, sowie an Pächter kommunaler Liegenschaften zu appellieren auf Pestizide
zu verzichten. Entsprechend der gesetzlichen Vorgaben, sind ab 2015 alle Sachkundigen im Umgang mit Pestiziden im Abstand von drei Jahren nachweislich zu schulen.
4. Mittels einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit wird die Stadt Leipzig der Bevölkerung geeignete
Maßnahmen bzw. mögliche Alternativen nahebringen, auch auf Privatgrundstücken und in Kleingartenvereinen den Einsatz von Pestiziden aufzuhalten.
5. Die kommunalen Landwirtschaftsflächen sind von der Beschlussfassung ausgenommen, da
Agrarumweltrichtlinien bereits eingehalten werden.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen bei 4 Enthaltungen
TOP
14.6.1
dazu VSP
Vorlage: A-00146/14-VSP-001
Beschluss:
Zustimmung mit Ergänzung zu Beschlusspunkt 1:
Die Stadt Leipzig verzichtet schrittweise auf allen kommunalen Flächen, auf Kultur- sowie NichtKulturland, auf den Einsatz von Pestiziden. Zu Beginn wird insbesondere auf, bzw. in der Nähe, von Kinderspielplätzen, Schulen und Kindergärten auf den Einsatz von Pestiziden verzichtet. Alternativ kommen
nur die im Biolandbau verwendeten Schädlingsbekämpfungsmittel zum Einsatz.
-27Nur in wenigen Fällen bei invasiven Arten, wenn sie sich diese auf mechanischem Wege nicht beseitigen lassen, können diese chemisch bekämpft werden, weil dies unter den gegebenen Umständen die
sinnvollste und nachhaltigste Methode darstellt.
Zustimmung mit Ergänzung zu Beschlusspunkt 2:
Zur zeitlichen Umstellung der kommunalen Grünpflege ohne Pestizideinsatz erstellt die Stadtverwaltung einen Maßnahmeplan mit verpflichtenden zeitlichen Schritten unter Berücksichtigung der kommunalen Leistungsfähigkeit sowie der gesetzlichen Regelungen.
Alternativvorschlag zu Beschlusspunkt 3:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, an die privaten Dienstleistungsunternehmen, städtischen Unternehmen und Beteiligungen, die den Auftrag zur Pflege öffentlicher Flächen erhalten oder diese besitzen,
sowie an Pächter kommunaler Liegenschaften zu appellieren auf Pestizide zu verzichten. Entsprechend
der gesetzlichen Vorgaben, sind ab 2015 alle Sachkundigen im Umgang mit Pestiziden im Abstand von
drei Jahren nachweislich zu schulen.
Alternativvorschlag zu Beschlusspunkt 4:
Mittels einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit wird die Stadt Leipzig der Bevölkerung geeignete
Maßnahmen bzw. mögliche Alternativen nahebringen, auch auf Privatgrundstücken und in Kleingartenvereinen den Einsatz von Pestiziden aufzuhalten.
Beschlusspunkt 5:
Die kommunalen Landwirtschaftsflächen sind von der Beschlussfassung ausgenommen, da Agrarumweltrichtlinien bereits eingehalten werden.
- vom Einreicher übernommen TOP 14.7 Kostentransparenz im Zusammenhang mit Mitgliedschaften der Stadt Leipzig
Vorlage: A-00665/14
Einreicher: René Hobusch
Beschluss:
1. Der Oberbürgermeister legt ab sofort vor dem Hintergrund einer beabsichtigten Mitgliedschaft
der Stadt in einem Verein, Verband oder Netzwerk dem Stadtrat, neben dem anfallenden jährlichen Mitgliedsbeitrag, eine Sach- und Personalkostenschätzung im Zusammenhang mit der Pflege dieser Mitgliedschaft vor.
2. Die Verwaltung wird dem Stadtrat eine aktualisierte Übersicht über die Mitgliedschaften der
Stadt Leipzig und ihrer Eigenbetriebe im ersten Quartal 2016 vorlegen.
Abstimmungsergebnis:
Beschlusspunkt 1:
mehrheitlich abgelehnt bei einigen Ja-Stimmen und 2 Enthaltungen
Beschlusspunkt 2 in der Fassung des Verwaltungsstandpunktes:
mehrheitlich angenommen bei einigen Gegenstimmen und einigen Enthaltungen
-28TOP
14.7.1
dazu VSP
Vorlage: A-00665/14-VSP-001
Beschluss:
Alternativvorschlag zum Punkt 2 des Beschlussvorschlages
Die Verwaltung wird dem Stadtrat eine aktualisierte Übersicht über die Mitgliedschaften der Stadt Leipzig und ihrer Eigenbetriebe im ersten Quartal 2016 vorlegen.
- Alternativvorschlag zum Punkt 2 des Beschlussvorschlages vom Einreicher übernommen TOP 14.8 Ausweisung von Dauerkleingärten im Flächennutzungsplan der Stadt Leipzig
Vorlage: A-00748/14
Einreicher: Kleingartenbeirat
Beschluss:
1. In der Legende der Planzeichnung des FNP wird die Bezeichnung Kleingärten/sonstige Gärten in Dauerkleingärten/sonstige Gärten geändert.
2. Es wird ein Beiplan erstellt, in dem alle Kleingärten, die Kleingärten nach § 5 (2) Nr. 5
BauGB / § 1 (1) BKleingG sind, dargestellt sein werden. Die sonstigen Gärten sind in diesem Beiplan nicht enthalten.
3. Der Begründung zum Flächennutzungsplan wird eine Liste aller Kleingärten gemäß § 5 (2) Nr.
5 BauGB / § 1 (1) BKleingG angefügt.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP
14.8.1
dazu VSP
Vorlage: A-00748/14-VSP-001
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Alternativvorschlag:
Im Rahmen der 1. Änderung des Flächennutzungsplanes wird Folgendes geändert:
1. In der Legende der Planzeichnung des FNP wird die Bezeichnung Kleingärten/sonstige Gärten in
Dauerkleingärten/sonstige Gärten geändert.
2. Es wird ein Beiplan erstellt, in dem alle Kleingärten, die Kleingärten nach § 5 (2) Nr. 5 BauGB / § 1
(1) BKleingG sind, dargestellt sein werden. Die sonstigen Gärten sind in diesem Beiplan nicht enthalten.
3. Der Begründung zum Flächennutzungsplan wird eine Liste aller Kleingärten gemäß § 5 (2) Nr. 5
BauGB / § 1 (1) BKleingG angefügt.
- vom Einreicher übernommen TOP 14.9 Schulstandort Matthäikirchhof (eRIS: V/A 549)
Vorlage: A-00815/14
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
-29-
- vertagt TOP
14.9.1
dazu VSP
Vorlage: A-00815/14-VSP-002
TOP
14.10
Zusammenarbeit von Unternehmen mit Kindertagesstätten und Kindertagespflegepersonen unterstützen (V/A 433)
Vorlage: A-00828/14-NF-002
Einreicher: SPD-Fraktion
Beschluss:
1. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, gegenüber den städtischen und privaten Unternehmen verstärkt darauf hinzuwirken, dass diese die Stadt bei der Schaffung von Kitaplätzen, ggf. Schaffung von
betriebsnahen Kita-Kapazitäten im Rahmen ihrer Möglichkeiten noch stärker unterstützen.
2. Die Verwaltung erarbeitet auf Grundlage der bisherigen Erfahrungen eine Checkliste als Umsetzungsleitlinie für Kooperationsvereinbarungen zwischen Trägern von Kindertagespflege und
Unternehmen.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP
14.10.1
dazu VSP
Vorlage: A-00828/14-VSP-001
Beschluss:
1. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, gegenüber den städtischen Unternehmen verstärkt darauf
hinzuwirken, dass diese die Stadt bei der Schaffung von Kitaplätzen, ggf. Schaffung von betriebsnahen Kita-Kapazitäten im Rahmen ihrer Möglichkeiten noch stärker unterstützen.
2. Die Verwaltung erarbeitet auf Grundlage der bisherigen Erfahrungen eine Checkliste als Umsetzungsleitlinie für Kooperationsvereinbarungen zwischen Trägern von Kindertagespflege und Unternehmen.
- zur Kenntnis genommen TOP 15
Anfragen an den Oberbürgermeister
TOP 15.1 Gerichtsfestigkeit der geltenden Sondernutzungssatzung
Vorlage: VI-F-01161
Einreicher: CDU-Fraktion
Antwort: Bürgermeisterin Dubrau
-30-
TOP 15.2 Vergabepraxis bei Planungsaufträgen
Vorlage: VI-F-01157
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Antwort: Bürgermeisterin Dubrau
TOP 15.3 Bürgerwerkstatt zur Haushaltsplanung 2015/16
Vorlage: VI-F-01061
Einreicher: SPD-Fraktion
Antwort: Bürgermeister Bonew
TOP 15.4 Gewässerunterhaltungsmaßnahmen im Floßgraben
Vorlage: VI-F-01120
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Antwort: Bürgermeister Rosenthal
TOP 15.5 Durchführung eines Schlichtungsverfahrens zur Tierheimfinanzierung zwischen Stadtverwaltung und Ersten Freien Tierschutzverein Leipzig und Umgebung e.V.
Vorlage: VI-F-01115
Einreicher: AfD-Fraktion
Antwort: Bürgermeister Rosenthal
TOP 15.6 Internetpräsenz der Leipziger Straßensozialarbeit
Vorlage: VI-F-01051
Einreicher: CDU-Fraktion
Antwort erfolgt schriftlich
TOP 15.7 Temporäres Kunstprojekt der Initiative "Starke Nachbarschaften durch aktive
Beteiligung" in Gohlis
Vorlage: VI-F-01054
Einreicher: CDU-Fraktion
Antwort erfolgt schriftlich
TOP 15.8 Beschäftigung von Honorarkräften durch die Stadt Leipzig, ihre Eigenbetriebe
und Beteiligungen
Vorlage: VI-F-01079
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Antwort erfolgt schriftlich
-31-
TOP 15.9 Aufspalten von Mittelzuweisungen nach Fachämtern
Vorlage: VI-F-01095
Einreicher: SPD-Fraktion
Antwort erfolgt schriftlich
TOP
15.10
Umsetzung des Beschlusses "Dreck-weg-App für Smartphones"
Vorlage: VI-F-01118
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Antwort: Bürgermeister Rosenthal
TOP
15.11
Umsetzung des Beschlusses "Umgehungsstrecke für Skater am Nordufer des
Cospudener Sees (NF)"
Vorlage: VI-F-01119
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Antwort: Bürgermeister Rosenthal
TOP
15.12
Dezentrale Unterbringung von Asylbewerberinnen und Asylbewerbern und
Flüchtlingen in Leipzig
Vorlage: VI-F-01178
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Antwort: Bürgermeister Prof. Fabian
TOP
15.13
Skateranlagen in Leipzig
Vorlage: VI-F-01180
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Antwort: Bürgermeister Rosenthal
TOP
15.14
Straßenbeleuchtung Großmiltitzer Straße
Vorlage: VI-F-01175
Einreicher: Stadtrat A. Habicht
Antwort: Bürgermeisterin Dubrau
TOP 16
Bericht des Oberbürgermeisters
TOP 17
Spenden, Schenkungen und ähnliche Zuwendungen
-32-
TOP 17.1 Entscheidung über die Annahme von Spenden, Schenkungen der Stadt Leipzig und ähnliche Zuwendungen gem. §§ 28 Abs. 2 Nr. 11 und 73 Abs. 5 SächsGemO bis Februar 2015
Vorlage: VI-DS-01041
Einreicher: Dezernat Finanzen
Beschluss:
Die Spenden, Schenkungen und ähnliche Zuwendungen (siehe Anlage) werden angenommen.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP 18
Vorlagen I
TOP 18.1 Wiederbestellung des Geschäftsführers der Beratungsgesellschaft für Beteiligungsverwaltung Leipzig mbH (bbvl)
Vorlage: VI-DS-01187
Einreicher: Oberbürgermeister
Beschluss:
Die Ratsversammlung stimmt gemäß § 98 Abs. 1 i. V. m. § 96a Abs. 1 Nr. 2 lit. c) SächsGemO der Wiederbestellung von Herrn André Tegtmeier als Geschäftsführer der Beratungsgesellschaft für Beteiligungsverwaltung Leipzig mbH mit der Wirkung zum 01.01.2016, befristet für die Dauer von 5 Jahren bis
zum 31.12.2020 zu.
Der Oberbürgermeister wird beauftragt einen entsprechenden Gesellschafterbeschluss zu fassen.
Abstimmungsergebnis:
mehrheitlich angenommen bei 1 Gegenstimme und 1 Enthaltung
TOP 18.2 Neufassung der Betriebssatzung für den Städtischen Eigenbetrieb Stadtreinigung Leipzig
Vorlage: DS-00321/14
Einreicher: Dezernat Finanzen
Beschluss:
1. Die Neufassung der Betriebssatzung für den Städtischen Eigenbetrieb Stadtreinigung
Leipzig gemäß Anlage wird beschlossen.
2. Die bisherige Fassung der Satzung gem. RB III-500/00 vom 06.12.2000, zuletzt geändert durch Beschluss Nr. RBIV-1225/08 vom 18.06.2008, tritt außer Kraft.
Abstimmungsergebnis:
Ja - Stimmen: 64
Nein - Stimmen: 0
Enthaltungen: 0
-33-
TOP
18.2.1
dazu ÄA
Vorlage: DS-00321/14-ÄA-002
Einreicher: Jens Herrmann-Kambach (ehem. Stadtrat)
Beschluss:
Punkt 1:
Die Neufassung der Betriebssatzung gem. Anlage wird mit folgender Änderung beschlossen:
§ 9 , Satz 1:
Der Betriebsausschuss besteht aus dem Vorsitzenden, mindestens 4 weiteren Mitgliedern (Stadträten)
und einem nicht stimmberechtigten Mitglied (Arbeitnehmervertreter).
§ 11 neuer Absatz 5:
Der Oberbürgermeister beruft in Abstimmung mit der Personalvertretung des Eigenbetriebes das nicht
stimmberechtigte Mitglied des Betriebsausschusses des Eigenbetriebes.
Abstimmungsergebnis:
mehrheitlich abgelehnt bei einigen Ja-Stimmen und einigen Enthaltungen
TOP
18.2.2
dazu ÄA
Vorlage: DS-00321/14-ÄA-003
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Beschluss:
Im § 13 (3) ist folgende Ergänzung vorzunehmen:
(3) Die Betriebsleitung richtet ein angemessenes System zur Früherkennung von Risiken ein (§ 23 Abs.
3 SächsEigBVO) und dokumentiert dieses in einem Risikohandbuch. Das Risikomanagementsystem
und wesentliche Änderungen des Risikomanagementsystems sind dem Betriebsausschuss vorzustellen.
Die Betriebsleitung erstellt jährlich einen Risikobericht, der ebenfalls dem Betriebsausschuss vorzulegen
ist. Bei Veränderungen der Bewertung von Einzelrisiken durch die Betriebsleitung ist der Betriebsausschuss in der Folgesitzung zu informieren.“
- vom Einreicher übernommen TOP
18.2.3
dazu ÄA
Vorlage: DS-00321/14-ÄA-004
Einreicher: CDU-Fraktion
Beschluss:
§ 6 (6) der Betriebssatzung wird in Ziffer 1 wie folgt neu gefasst:
Abweichungen vom Erfolgsplan, die keine Änderung des Wirtschaftsplans nach § 23 Abs. 1 SächsEigBVO erfordern, aber zu einer Verschlechterung des veranschlagten Jahresergebnisses um mindestens 5
v.H. oder aber – im Falle eines geplanten positiven oder ausgeglichenen Jahresergebnisses - in Summe
zu einem negativen Jahresergebnis führen.
§ 9 (7) der Betriebssatzung wird in den Ziffern 1,2 und 4 wie folgt neu gefasst:
-34-
1. Veräußerungen von Vermögensgegenständen oder anderweitige Verfügungen über Vermögensgegenstände, die dem Eigenbetrieb zugeordnet sind, bei einem Wert des Vermögensgegenstandes bzw. Gegenstandswert ab einer Höhe von 100 TEUR bis zu 150 TEUR.
2. die Ausführung von Bauvorhaben nach VOB (Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen)
bei Gesamtkosten über 1 Mio. EUR und bis zu 2,5 Mio. EUR, wobei bei entsprechenden Vorhaben > 250 TEUR hierzu die vorhergehende Zustimmung des Oberbürgermeisters erforderlich ist.
4.
die Beauftragung von Sachverständigen, Beratungsleistungen und von Gutachten
außerhalb der Vergabe- und Vertragsordnungen (VOB/VOL/VOF und der HOAI) ab
einem Auftragswert von 50 TEUR bis zu 100 TEUR.
- zurückgezogen TOP 18.3 Benennung der Stadtteilbibliothek Gohlis nach Erich Loest
Vorlage: DS-00451/14
Einreicher: Dezernat Kultur
Beschluss:
1. Der Stadtrat beschließt die Umbenennung der Stadtteilbibliothek Gohlis in Stadtteilbibliothek Gohlis
„Erich Loest“.
2. Von dieser Form der Würdigung unabhängig wird die Stadtverwaltung weiterhin damit beauftragt,
Möglichkeiten der Benennung einer Straße oder eines Platzes nach Erich Loest zu prüfen.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen bei einigen Enthaltungen
TOP 18.4 Baubeschluss: Neubau einer Sportoberschule mit Dreifeldsporthalle, MaxPlanck-Str. 53, 55, 04105 Leipzig
Vorlage: DS-00526/14
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Beschluss:
1. Die Baumaßnahme wird realisiert (Baubeschluss gem. Hauptsatzung der Stadt Leipzig ァ 6(3)
Punkt 17, in der zur Zeit gültigen Fassung).
2. Die Gesamtkosten betragen 19.071.006 €. Der städtische Anteil beträgt 11.631.006 €.
In den Haushaltsjahren wurden/werden im Finanzhaushalt bereitgestellt:
2013:
800.000 €
2014: 1.200.000 €
2015: 5.200.000 €
2016: 5.000.000 €
2017: 6.871.006 €, davon 177.610 € im Ergebnishaushalt
siehe Punkt 5 und 6.1 der Vorlage
3. Für die Jahre 2015 und 2016 werden folgende Verplflichtungsermächtigungen mit einer
Kassenwirksamkeit: 2016: 2.500.000 €
2017: 6.900.000 €
erforderlich.
-354. Die Mittel werden im PSP-Element 7.0000665.700 - Neubau Sportoberschule mit
Dreifeldsporthalle bereitgestellt.
Für 2017 wird für den konsumtiven Teil der Ausstattung in Höhe von 177.610 € die Einordnung
in den Ergebnishaushalt, PSP-Element 1.100.21.5.1.01.05 - Sportoberschule Leipzig erfolgen.
5. Für die Baumaßnahme wurden jährliche Nutzungskosten (Folgekosten – ab 2019) nach DIN
18960 ermittelt:
KG 200: Objektmanagementkosten 65.000 €
KG 300: Betriebskosten
327.551 €
KG 400: Instandsetzungskosten
233.427 €.
Das Bauvorhaben geht voraussichtlich in 05/2018 in Betrieb. Die anteiligen Nutzungskosten
betragen für dieses laufende Jahr 8/12.
KG 200: Objektmanagementkosten 43.333 €
KG 300: Betriebskosten
218.367 €
KG 400: Instandsetzungskosten
155.618 €.
6. Der Beschluss gilt unter Vorbehalt der Beschlussfassung zu den Haushaltsplänen in den jeweiligen
Haushaltsjahren und unter Vorbehalt der Bestätigung der Fördermittel.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP 18.5 Änderung der Geschäftsordnung des Seniorenbeirates
Vorlage: DS-00645/14-NF-001
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Beschluss:
Die Ratsversammlung beschließt die Geschäftsordnung für den Seniorenbeirat gemäß Anlage 2.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP 18.6 Verlängerung des Betriebsleistungsvertrages mit der Lecos GmbH
Vorlage: DS-00667/14
Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung beschließt die Inanspruchnahme der Verlängerungsoption des Betriebsleistungsvertrages mit der Lecos GmbH bis zum 31.12.2020.
2. Der Oberbürgermeister wird ermächtigt, die Verlängerung des Betriebsleistungsvertrages für den
Zeitraum vom 01.01.2016 bis zum 31.12.2020 zu unterschreiben.
Abstimmungsergebnis:
mehrheitlich angenommen bei 2 Gegenstimmen
-36TOP
18.6.1
Änderungsantrag des Stadtrates Böhm
Beschlussvorschlag:
1. Die Ratsversammlung beschließt den Oberbürgermeister zu verpflichten, geeignete alternative Partner zu finden, welche auch open source Programme und alternative Betriebssysteme anbietet.
2. Die Ratsversammlung beschließt den Betriebsleistungsvertrag aller 2 Jahre neu auszuschreiben.
Abstimmungsergebnis:
mehrheitlich abgelehnt bei 1 Ja-Stimme
TOP 18.7 Provisionsvertrag zwischen Causales und Museum der bildenden Künste
Leipzig zur Vermittlung von Sponsoren
Vorlage: DS-00678/14
Einreicher: Dezernat Kultur
Beschluss:
1. Der Stadtrat stimmt dem Abschluss des Provisionsvertrages (Anlage) mit der Firma Causales Gesellschaft für Kulturmarketing GmbH, Berlin, für die Laufzeit 2015/2016 mit Verlängerungsoption zu Gunsten der Stadt Leipzig für das Jahr 2017 zu.
2. Der Oberbürgermeister wird ermächtigt, den Vertrag abzuschließen.
3. Dem Stadtrat wird bis zum Ende des 1. Quartals 2016 ein Bericht über die vermittelten Sponsoringpartner, die finanziellen Spenden, Sachleistungen und Medialeistungen sowie die jeweilig
gezahlten Provisionen des Museums der bildenden Künste vorgelegt.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP
18.7.1
dazu ÄA
Vorlage: DS-00678/14-ÄA-001
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Beschluss:
Der Beschlussvorschlag wird um einen Punkt 3 ergänzt:
Dem Stadtrat wird bis zum Ende des 1. Quartals 2016 ein Bericht über die vermittelten Sponsoringpartner, die finanziellen Spenden, Sachleistungen und Medialeistungen sowie die jeweilig gezahlten Provisionen des Museums der bildenden Künste vorgelegt.
- vom Einreicher übernommen TOP 18.8 Haushaltsvorlage: 2. Änderung zum Baubeschluss Nr. RBV 1307/12 vom
18.07.2012 Stadtteilzentrum Anker Mehrbedarf Saalgebäude in Höhe von 1.873.780 €
im Zusammenhang mit der Bewilligung einer außerplanmäßigen Auszahlung
gemäß § 79 (1) SächsGemO in Höhe von 1.600.000 € für das Haushaltsjahr
-372016 sowie der Bewilligung einer außerplanmäßigen Verpflichtungsermächtigung gemäß § 81 (5) SächsGemO in Höhe von 1.873.780 €
Vorlage: DS-00705/14
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Einreicher: Dezernat Kultur
Beschluss:
1. Die Änderung zum Baubeschluss RBV 1307/12 vom 18.07.2012 sowie zur ersten Änderung des Baubeschlusses Nr. RBV-1675/13 vom 19.06.2013 – Stadtteilzentrum Anker - Abbruch und Neuaufbau Wolffstraße
2, Abbruch und Neuaufbau, Küchenriegel, Umnutzung (Tanz-) Saalgebäude zur Versammlungsstätte, Sicherung Vorderhaus, Renftstraße 1, 04159 Leipzig und die Informationsvorlage V/3742 – Mehrbedarf aufgrund
Abbruch und Rekonstruktion Vorderhaus – wird bestätigt.
2. Die Gesamtkosten betragen 5.203.780 €. Der Mehrbedarf beträgt somit insgesamt 1.873.780 €.
Zur Deckung der Mehrauszahlungen wird für das Haushaltsjahr 2016 im PSP-Element 7.0000603.700 –
Baumaßnahme Anker - vorab eine außerplanmäßige Auszahlung gemäß § 79 (1) SächsGemO in Höhe von
1.600.000 € bestätigt. Die Deckung erfolgt 2016 in Höhe von 1.600.000 € aus dem PSP-Element
7.0001312.700 – Dieskaustraße.
Für die verbleibenden Mehrkosten in Höhe von 273.780 € werden im PSP-Element 7.0000603.700 im Rahmen der Haushaltsplanung 2017 entsprechende Planansätze berücksichtigt.
3. Für das Bauvorhaben wurde eine Zuwendung aus dem Bund-Länder-Programm Aktive Stadt- und Ortsteilzentren (SOP) – Leipzig „Georg-Schumann-Straße“ beantragt. Der bestätigte Fördermittelanteil beträgt
648.732 €. Zusätzlich wurde eine Förderung i.H.v. 839.023 € beantragt (siehe Punkt 7.1 der Vorlage – Finanzierungsplan), so dass eine Förderung i.H.v. 1.487.755 € im PSP-Element 7.0000603.705 (Baumaßnahme
Anker - Einzahlungen) möglich ist. Der Eigenanteil beläuft sich damit auf 3.716.025 €.
4. Die ungebundenen Haushaltsreste aus den jeweiligen Jahren werden auf das jeweils nachfolgende Haushaltsjahr übertragen, bis die Baumaßnahme beendet ist. Des Weiteren wird für das Haushaltsjahr 2015 im
PSP-Element 7.0000603.700 eine außerplanmäßige Verpflichtungsermächtigung gemäß § 85 (5) SächsGemO in Höhe von 1.600.000 € (Kassenwirksamkeit 2016) bestätigt. Die Deckung erfolgt aus dem PSP-Element 7.0001312.700. Für das Haushaltsjahr 2016 wird eine außerplanmäßige Verpflichtungsermächtigung
gemäß § 85 (5) SächsGemO in Höhe von 273.780 € (Kassenwirksamkeit 2017) bestätigt. Die Deckung wird
2016 benannt.
5. Auf dem Grundstück des Stadtteilzentrum Anker besteht keine Möglichkeit zur Anordnung von PKW-Stellplätzen. Es erfolgt eine Befreiung von der Stellplatzablösesatzung (siehe auch Pkt. 4 der Vorlage RBV
1675/13).
6. Nach Abschluss der Baumaßnahmen ist zwischen der Stadt Leipzig und dem Stadtteilzentrum Anker e.V.
ein Überlassungsvertrag für die Wolffstr. 2, 4 und die Renftstraße 1 für einen Zeitraum von 15 Jahren vorgesehen. Der Überlassungsvertrag wird Gegenstand einer gesonderten Beschlussvorlage.
7. Der Beschluss gilt unter dem Vorbehalt der Bestätigung der Fördermittel durch den Fördermittelgeber bzw.
vorbehaltlich der Zustimmung zum vorzeitigen förderunschädlichen Baubeginn sowie der Beschlussfassung
zu den Haushaltsplänen in den jeweiligen Haushaltsjahren.
Abstimmungsergebnis:
mehrheitlich angenommen bei 3 Gegenstimmen und 2 Enthaltungen
-38TOP 18.9 Erhöhung der Brauchtumsmittel für die gesetzlich eingegliederten Ortsteile
Vorlage: DS-00757/14
Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung
Beschluss:
Die Ratsversammlung beschließt die Erhöhung der Brauchtumsmittel für die sechs gesetzlich eingegliederten Ortsteile Burghausen, Engelsdorf, Holzhausen, Liebertwolkwitz, Mölkau und Rückmarsdorf sowie
für das vertraglich eingegliederte Miltitz gemäß Anlage I, Spalte VI.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP
18.10
Finanzierung der PlusBuslinien 65, 91 und 131 sowie Ergänzung der Betrauung der LVB um die Linie 91
EILBEDÜRFTIG
Vorlage: DS-00788/14
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Beschluss:
1. Der Oberbürgermeister wird ermächtigt, einen „Vertrag zur Finanzierung von PlusBuslinien im Gebiet
des ZVNL durch Zuwendung“ mit dem Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) abzuschließen. Ab dem Jahr 2015 werden vom ZVNL für die Sicherung der Verkehrsleistung im Rahmen der
Finanzierung von PlusBuslinien im ZVNL-Gebiet jährlich 296.568,70 € bereitgestellt.
2. Der Oberbürgermeister wird dazu ermächtigt, eine „Zuschussvereinbarung zur Finanzierung von
PlusBuslinien im Stadtgebiet von Leipzig“ mit der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH abzuschließen.
3. Ergänzend zu der bisherigen Betrauung gemäß Ratsbeschluss vom 28.10.2009, ergänzt durch die
Ratsbeschlüsse RBV-425/10 vom 16.06.2010 und RBV-1842/13 vom 11.12.2013 wird die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH mit der Erbringung von Verkehrsleistungen auf der Linie 91 (Leipzig Wahren
– Güterverkehrszentrum (GVZ) – Grenze Stadt Leipzig/Landkreis Nordsachsen) betraut und diese Linie
in Anlage 2/1 des Betrauungsbeschlusses ergänzend aufgenommen. Die gemeinwirtschaftlichen Verpflichtungen des bisherigen Betrauungsbeschlusses finden auf diese Linie Anwendung.
4. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, in der Gesellschafterversammlung der LVV, der Geschäftsführung der LVV den Beschluss über die Ergänzung des 2009 beschlossenen Konzepts zur Finanzierung des ÖPNV in der Stadt Leipzig und der Betrauung der LVB mit der Linie 91 zur Kenntnis zu geben
und zugleich anzuweisen, dass die Geschäftsführung der LVV den Beschluss umsetzt und eine
Weisung an die Geschäftsführung der LVB erteilt.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP
18.11
Änderung der Gemeinde- und Kreisgrenze zwischen der kreisfreien Stadt
Leipzig und der Stadt Markranstädt bzw. dem Landkreis Leipzig durch den
Flurbereinigungsplan im Flurbereinigungsverfahren "Frankenheim"
Vorlage: DS-00805/14
Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit
-39-
Beschluss:
Die Ratsversammlung stimmt der in der Gemeindegrenzänderungskarte (Abfindungskarte als Anlage)
rot dargestellten neuen Gemeindegrenze zu, die im Bestand der Stadt Leipzig zu einer Flächenmehrung
von 1.654 m² führt.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP
18.12
Feststellung des Jahresabschlusses für das Wirtschaftsjahr 01.01.2013 bis
31.12.2013 für den Eigenbetrieb Städtisches Klinikum "St. Georg" Leipzig
Vorlage: V-DS-00839
Einreicher: Dezernat Finanzen
- vertagt TOP
18.13
Verlängerung der Projektförderung "Leipziger Patenschaftsmodell" - Modellvorhaben zur Schaffung zusätzlicher Angebote für schulmüde Jugendliche"
Vorlage: VI-DS-00846
Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit
Beschluss:
1. Die Verlängerung der Projektförderung "Leipziger Patenschaftsmodell" wird vom 30. März bis zum
31. August 2015 bestätigt.
2. Die Finanzierung der erforderlichen Aufwendungen in Höhe von 14.385,85 EUR erfolgt in 2015 aus
dem planmäßigen Budget des Referates für Beschäftigungspolitik im Ergebnishaushalt (PSP Element
1.100.57.1.0.020.01. - Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsförderung). Die städtische Zuwendung wird vorbehaltlich der Genehmigung des Doppelhaushaltes 2015/2016 gewährt.
3. Die Zuwendung an den Träger VDI GaraGe gGmbH erfolgt gemäß geltender Rahmenrichtlinie zur
Vergabe von Zuwendungen der Stadt Leipzig an außerhalb der Stadtverwaltung stehende Stellen.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP
18.14
Änderung und Ergänzung des Flächennutzungsplanes – FNP-Fortschreibung;
Beitrittsbeschluss
Vorlage: VI-DS-00940
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Beschluss:
1. Die Genehmigung des Flächennutzungsplanes (s. Anlage) wird zur Kenntnis genommen. Die Ratsversammlung fasst zu den darin formulierten Maßgaben einen Beitrittsbeschluss.
2. Der Flächennutzungsplan ist in der Fassung, die er unter Berücksichtigung der Maßgaben aus der
Genehmigung erfahren hat, neu bekannt zu machen.
-40Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP
18.15
Kofinanzierung der Stadt Leipzig einer Aktivierungshilfe für Jugendliche und
junge Erwachsene ohne Beschäftigungsperspektive (Anschlussvorhaben zu
Projekt SCHAUPLATZ) entsprechend einer Ausschreibung des Jobcenters
Leipzig
Vorlage: VI-DS-01043
Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit
Beschluss;
1. Die Ratsversammlung beschließt die Kofinanzierung der durch das Jobcenter Leipzig ausgeschriebenen Aktivierungshilfe nach § 45 SGB III i.V.m. § 16 SGB II „Angebot für Jugendliche und junge Erwachsenen ohne konkrete Beschäftigungsperspektive“ zu 15 % in Höhe von 52.105,50 € für den Zeitraum
01.05.2015 – 31.07.2016.
2. Die anfallenden Mittel werden aus dem Budget des Referates für Beschäftigungspolitik (PSP
1.100.57.1.0.02.01/Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsförderung) vorbehaltlich der Genehmigung des
Doppelhaushaltes 2015/2016 zur Verfügung gestellt.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP
18.16
Verkauf des Grundstückes Zschochersche Straße 12 in 04229 Leipzig
Teilflächen der Flurstücke 168/1 und 168/2 der Gemarkung Plagwitz von gesamt ca. 1.720 m˛
- Erstvorlage Vorlage: DS-00820/14
Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit
Beschluss:
1. Das öffentliche Ausschreibungsverfahren zum Verkauf wird beendet.
2. Das Grundstück wird zur Vergabe von Erbbaurecht neu ausgeschrieben, mit dem Ziel, den
denkmalgeschützten Gewölbekeller zu sanieren und diesen dauerhaft als gastronomische und
kulturelle Einrichtung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Abstimmungsergebnis:
Ja - Stimmen: 42
Nein - Stimmen: 23
Enthaltungen: 1
TOP
18.16.1
Verkauf des Grundstückes Zschochersche Straße 12 in 04229 Leipzig Teilflächen der Flurstücke 168/1 und 168/2 der Gemarkung Plagwitz von gesamt ca.
1.720 m˛ - Erstvorlage Vorlage: 820-ÄA1-001-NF-001
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
-41Beschluss:
1. Das öffentliche Ausschreibungsverfahren zum Verkauf wird beendet.
2. Das Grundstück wird zur Vergabe von Erbbaurecht neu ausgeschrieben, mit dem Ziel, den denkmalgeschützten Gewölbekeller zu sanieren und diesen dauerhaft als gastronomische und kulturelle Einrichtung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Abstimmungsergebnis:
Ja - Stimmen: 42
Nein - Stimmen: 23
Enthaltungen: 1
TOP
18.16.2
dazu ÄA
Vorlage: DS-00820/14-ÄA-002
Einreicher: Stadtrat Sven Morlok
Einreicher: Stadtrat René Hobusch
Beschlussvorschlag:
Alle bisherigen Bieter werden aufgefordert, ein weiteres, mit einer Finanzierungserklärung untersetztes,
Gebot abzugeben.
Auf der Grundlage der bisher abgegebenen Gebote beziffert die Verwaltung das neue Mindestgebot auf
142.000 Euro.
- erledigt TOP
18.16.3
Verkauf des Grundstückes Zschochersche Straße 12 in 04229 Leipzig
Teilflächen der Flurstücke 168/1 und 168/2 der Gemarkung Plagwitz von gesamt ca. 1.720 m˛
- Erstvorlage Vorlage: DS-00820/14-ÄA-003
Einreicher: SPD-Fraktion
- zurückgezogen -
-42TOP 19
Informationen I
TOP 19.1 Änderung der Besetzung des Wahlausschusses für die Jugendparlamentswahl
Vorlage: DS-00486/14-DS-001
Einreicher: Oberbürgermeister
Der Wahlausschuss wird entsprechend folgender Liste neu besetzt:
Name
Leisner
Dütthorn
Lahm
Dr. Schultz
Hoffmann
Schurig
Abel
Martin
Dr. Voigt
Vorname
Michael
Peter
Berit
Andrea
Kristina
Thomas
Falk
Andreas
Jana
Funktion
Vorsitzender
stellvertretender Vorsitzender
Schriftführerin
Beisitzerin
Beisitzerin
stellvertretender Beisitzer
stellvertretender Beisitzer
stellvertretender Beisitzer
stellvertretende Beisitzerin
TOP 19.2 Suchtbericht 2014
Vorlage: DS-00622/14
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Der Suchtbericht 2014 wird zur Kenntnis genommen.
TOP 19.3 FA Finanzen - Mandatsänderung
Vorlage: DS-00768/14-DS-001
Einreicher: Oberbürgermeister
Die Ratsversammlung nimmt folgende geänderte Zusammensetzung des Fachausschusses Finanzen
zur Kenntnis:
Fraktion
CDU
Bündnis 90 / Die Grünen
Mitglied
Stefan Georgi, Falk Dossin,
Frank Tornau
Steffen Wehmann, Sören Pellmann, Dr. Ilse Lauter
Heiko Oßwald, Christian Schulze
Anett Ludwig, Nicole Lakowa
AfD
Holger Hentschel
DIE LINKE
SPD
Stellvertreter
Claus-Uwe Rothkegel, Andreas
Habicht, Ansbert Maciejewski
William Grosser, Adam Bednarsky, Margitta Hollick
Heiko Bär, Axel Dyck
Katharina Krefft, Daniel von
der Heide
Tobias Keller
-43TOP 19.4 European Energy Award Leipzig (eea)
Bericht zum aktuellen Stand und zur Weiterführung des eea-Prozesses
Vorlage: DS-00803/14
Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport
1. Die Ratsversammlung nimmt den eea-Bericht „Externes (Re-)Audit Stadt Leipzig 2014“ der Firma
seecon Ingenieure vom 01.10.2014 (Anlage 1) sowie den Auditbericht Stadt Leipzig 2014 (Anlage 2) zur
Kenntnis.
2. Die Ratsversammlung nimmt zur Kenntnis, dass abweichend vom Beschluss Nr. RBV-2072/14, die
Auszeichnung mit dem European Energy Award in Gold im Jahr 2016 erreicht werden soll.
Leipzig,
In Vertretung
Erster Bürgermeister
ausgefertigt:
Wenk
Seit e |1
WORTPROTOKOLL
Ratsversammlung der Stadt Leipzig
am 25. März 2015
Tagesordnungspunkt 1: Eröffnung und Begrüßung
Oberbürgermeister Jung: Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich begrüße alle Stadträtinnen und Stadträte sehr herzlich zu unserer Ratsversammlung und heiße auch alle Gäste sowie die Vertreter der Medien herzlich willkommen.
Die Niederschrift der heutigen Sitzung wird - wenn es keine Einwände gibt - von
Herrn Deissler und Herrn Keller unterschrieben. Im Nachgang wird natürlich - wie
es üblich ist - mit dem BfR Kontakt aufgenommen. Einwände dagegen sehe ich
nicht.
Die Tagesordnung wurde am 21. März im Amtsblatt bekannt gemacht.
Entschuldigt haben sich Herr Dossin und Frau Heller von der CDU-Fraktion. Ich
verweise - wie üblich - auf § 20 der Gemeindeordnung: Wenn Sie die Sitzung
verlassen müssen, melden Sie sich bitte bei uns ab.
Auch heute gibt es - wie immer - einen Livestream.
Tagesordnungspunkt 2: Feststellung der Beschlussfähigkeit
Um 14 Uhr waren 64 Stadträtinnen und Stadträte anwesend. Damit sind wir mit
90 Prozent beschlussfähig.
Tagesordnungspunkt 3: Feststellung der Tagesordnung
Nehmen Sie bitte die Tagesordnung zur Hand.
Zunächst gibt es eine Änderung in der Reihenfolge. Die Vorlage 820 - das war
der TOP 24.3 - wird nach TOP 18.15 im öffentlichen Teil aufgerufen, weil die
Gründe für die Nichtöffentlichkeit der Behandlung aufgrund der Neufassung
entfallen sind.
Ich weise darauf hin, dass dieser TOP auch in der öffentlichen Bekanntmachung
ausgewiesen war.
Folgende Tagesordnungspunkte werden von der heutigen Tagesordnung gestrichen und vertagt:
12.1 bitte streichen.
12.2 bitte streichen.
Seit e |2
12.6 bitte streichen.
14.3 bitte streichen.
14.8 bitte streichen.
18.12 wird heute wegen der Behandlung im Ausschuss vertagt.
Der Tagesordnungspunkt „Petitionen“ wird heute gegen 17 Uhr behandelt.
Anschließend folgt Tagesordnungspunkt 10 „Einwohneranfragen“.
Das sind meine Hinweise zur Tagesordnung. Gibt es aus Ihrer Mitte Hinweise?
Stadtrat Morlok (fraktionslos): Herr Oberbürgermeister, ich habe zwei Punkte.
Der erste Punkt betrifft den von Ihnen bereits angesprochenen Tagesordnungspunkt „Zschochersche Straße“. Sie haben gesagt, dass dieser Punkt in
öffentlicher Sitzung behandelt werden wird. Ich habe aber gerade festgestellt,
dass zwei Änderungsanträge mit dem Deckblatt „nicht öffentlich“ uns ausgereicht
wurden. Insofern gehe ich davon aus - das wäre meine erste Frage -, dass diese
Änderungsanträge aufgrund des Sachverhaltes öffentlich diskutiert werden.
Oberbürgermeister Jung: Zu Protokoll: Die beiden Änderungsanträge sind
nunmehr auch öffentlich.
Stadtrat Morlok (fraktionslos): Der zweite Punkt ist: Ich bitte darum, den Tagesordnungspunkt 18.8 von der Tagesordnung abzusetzen. Hier handelt es sich
um die Investition in den Anker.
Hintergrund für den Antrag auf Absetzung ist die Tatsache, dass in den Sitzungsunterlagen in der Vorlage die Finanzierungsvarianten 2 bis 4 nicht ausgeführt sind und aus meiner Sicht deswegen eine Beratung zum heutigen Zeitpunkt nicht möglich ist, weil wir letztlich die entsprechenden finanziellen Konsequenzen, die sicherlich ermittelt wurden, einfach nicht kennen.
Oberbürgermeister Jung: Herr Morlok, unsere Geschäftsordnung sieht vor,
Änderungen zur Tagesordnung auf Absetzung drei Stunden vor Beginn der
Sitzung bekannt zu geben. Sie können einen entsprechenden Antrag auf Vertagung nun nur noch während des Tagesordnungspunktes stellen.
Gibt es sonstige Hinweise? - Damit stelle ich die ordnungsgemäße Ladung sowie
die Tagesordnung einschließlich der vorgenannten Änderungen fest.
Tagesordnungspunkt 4: Bekanntgabe von Beschlüssen aus nichtöffentlicher
Sitzung
Dieser Punkt entfällt.
Seit e |3
Tagesordnungspunkt 5: Niederschrift
5.1 Niederschrift der Sitzung vom 25.02.2015
Gibt es dazu Anmerkungen oder Änderungswünsche aus Ihrer Mitte? - Das ist
nicht der Fall. Damit ist die Niederschrift zum Beschlussprotokoll festgestellt.
Tagesordnungspunkt 6: Eilentscheidung des Oberbürgermeisters
Dieser Punkt entfällt.
Tagesordnungspunkt 7: Mandatsveränderungen
Dieser Punkt entfällt.
Tagesordnungspunkt 8: Wichtige Angelegenheit der Stadtbezirksbeiräte gem.
§ 5 der Geschäftsordnung der Stadtbezirksbeiräte
Dieser Punkt entfällt.
Tagesordnungspunkt 9: Petitionen
Dieser Punkt wird gegen 17 Uhr aufgerufen.
Tagesordnungspunkt 10: Einwohneranfragen
Ebenso.
Tagesordnungspunkt 11: Besetzung von Gremien
11.1 Betriebsausschuss des kommunalen Eigenbetriebes Leipzig/Engelsdorf Bestellung der Mitglieder und Stellvertreter
Meine Damen und Herren, wird das Wort gewünscht? - Das ist nicht der Fall.
Dann komme ich zur Abstimmung und bitte um Ihr Handzeichen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
11.2 Ehrenrat - Bestellung der Mitglieder und Stellvertreter
Wortwünsche? - Das ist nicht der Fall.
Damit komme ich zur Abstimmung und bitte um Ihr Handzeichen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
Seit e |4
11.3 Jugendhilfeausschuss - Abberufung und Bestellung eines Stellvertreters
Wortwünsche sehe ich nicht.
Damit komme ich zur Abstimmung und bitte um Ihr Handzeichen. - Gibt es Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
11.4 Migrantenbeirat - Bestellung der Mitglieder und Stellvertreter
Wird das Wort gewünscht?
Stadträtin Gehrt (DIE LINKE): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr
geehrte Bürgermeister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Gäste! Ich
möchte heute meine persönliche Enttäuschung, aber auch die Enttäuschung
meiner Fraktion im Umgang mit der Vorlage zur Zusammensetzung des Migrantenbeirates zum Ausdruck bringen.
Ich bin enttäuscht darüber, dass ganz offensichtlich die Neubesetzung des
Migrantenbeirates von einigen Fraktionen benutzt wurde beziehungsweise wird,
um eigene Parteiinteressen, also Kandidatinnen und Kandidaten, durchzusetzen. Dies spiegelt sich eindeutig in den Kandidatinnen- und Kandidatenvorschlägen der einzelnen Fraktionen im Ausschuss „Allgemeine Verwaltung“ wider.
Diese würden aber zum Beispiel dazu führen, dass eine Gruppe zu Ungunsten
einer anderen überrepräsentiert wird, obwohl in der Vorlage zu lesen ist, dass bei
der Auswahl der Verwaltung bereits Rücksicht darauf genommen wurde, dass
zahlenmäßig starke Gruppen in Leipzig - mit einem bestimmten Migrationshintergrund - schon mit mehreren Personen berücksichtigt wurden. Das scheint
einige Fraktionen nicht zu stören.
Unsere Fraktion hätte den Vorschlag der Verwaltung mitgetragen, weil er eine
Ausgewogenheit und eine Überparteilichkeit garantiert hätte und auch, dass
Männer und Frauen gleichermaßen vertreten sind sowie die verschiedenen
Migrationsgeschichten, die Herkunft, Altersgruppen und der soziale Status Berücksichtigung finden, damit die Mitglieder des Migrantenbeirates einen Querschnitt der Menschen mit Migrationshintergrund in Leipzig darstellen.
Außerdem wurde berücksichtigt, dass einige Mitglieder des bisherigen Migrantenbeirates vertreten sind, um eine Kontinuität in der Arbeit des Beirates zu
gewährleisten. Ich danke an dieser Stelle noch einmal der Verwaltung für ihren
Vorschlag. Ich weiß, es gab viel Arbeit bei der Auswahl, die nun umsonst war.
Ich möchte nun auch noch einmal daran erinnern, dass der Migrantenbeirat die
Verwaltung beauftragt hat, die Möglichkeit einer direkten Wahl zu prüfen, und
genau diese von mir gerade beschriebene Ausgewogenheit Hauptargument der
Verwaltung gegen eine direkte Wahl war, weil sie davon ausging, dass sie eine
Seit e |5
ausgewogene Liste mit Kandidatinnen und Kandidaten erstellen kann, die von
den Stadträtinnen und Stadträten - wie beim letzten Mal - bestätigt wird.
Was nun passiert ist, hätte sich das Referat damals wohl nicht träumen lassen,
dass nun die Stadträtinnen und Stadträte eine Auswahl ohne Rücksicht auf
Ausgewogenheit, sondern auf der Grundlage von Parteiinteressen treffen. Mich
ärgert das sehr, zumal ich in den letzten Jahren als Fraktionsvertretung im
Migrantenbeirat sehr, sehr viele Stunden in die Zusammensetzung des Beirates
gesteckt habe.
Leider - das muss ich hier noch loswerden - haben Vertreterinnen und Vertreter
einiger Fraktionen in den letzten Jahren, in denen ich mitgearbeitet habe, sehr oft
mit Abwesenheit geglänzt. Die CDU-Vertretung war 2013 einmal da, 2014 kein
Mal und 2015 auch kein Mal anwesend. Nun haben Sie eine Vertretung aufgestellt, und zwar ein ehemaliges Mitglied, das bisher auch kaum anwesend war.
Eine Stellvertretung konnte bisher nicht benannt werden. Bitte machen Sie
diesbezüglich zunächst Ihre Hausaufgaben.
Uns hat das noch einmal in unserem Beschluss bestärkt, dass es so nicht weitergehen kann und dass wir die Durchführung der direkten Wahl des Migrantenbeirates unterstützen. - Vielen Dank.
Stadtrat Maciejewski (CDU): Herr Oberbürgermeister! Meine sehr geehrten
Damen und Herren! Ich finde es nahezu widerlich, wie die Linkspartei wiederholt
versucht, das Thema Migranten zu benutzen, um ein politisches Süppchen zu
kochen.
(Beifall)
Was man deutlich sagen muss, ist: Die Situation, in die wir hier geraten sind, ist
ein Verwaltungsverschulden. Es war immer so, dass die Liste zur Wahl des
Migrantenbeirates, die in den Rat gekommen ist, eine war, die mit dem Fachausschuss „Allgemeine Verwaltung“ vorabgestimmt war. Das ist dieses Mal
anders gelaufen. Dieses Mal gab es eine Liste, die an alle Stadträte verteilt
wurde. Der Fachausschuss „Allgemeine Verwaltung“ hatte dabei noch keine
Gelegenheit, im Vorfeld zu beraten. Das ist eine Sache, die man so nicht machen
kann. Insofern ist es nur legitim, dass Fraktionen sagen: Wir möchten gern über
diesen oder jenen Namen diskutieren. Diesbezüglich parteipolitische Interessen
zu unterstellen ist - ich sagte es bereits - widerlich.
(Beifall)
Stadträtin Körner (Bündnis 90/Die Grünen): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Da ich den Beschluss viele Jahre
mit erkämpft habe und von Anfang an dem Migrantenbeirat angehörte - dies
setze ich nicht mehr fort, wobei es gute Nachfolger gibt -, liegt es mir am Herzen,
zu sagen, dass die Arbeit in den Wahlperioden mit Migrantenbeirat, die wir jetzt
hatten, sehr wichtig war.
Seit e |6
Damit möchte ich die Wogen auch etwas glätten, denn es ist völlig legitim, dass
wir nachher auch darüber - in Form der Listen - abstimmen, wen - unter den
Migranten - wir jetzt für die Zwischenphase bis zur eigentlichen Wahl in den
Migrantenbeirat entsenden. Die Fraktionen sind in der Vorlage festgestellt.
Es ist so, dass wir an sich den eigentlichen Beschluss haben, dass die Verwaltung - das möchte ich heute noch einmal eindeutig fordern - unterstützt, dass wir
zu einer echten Wahl der Migranten in Leipzig für das Nachfolgegremium
kommen. Wir sprechen gegenwärtig über eine Zwischenzeit, damit die Vorlagen
des Stadtrats auch weiterhin durch den Migrantenbeirat mit beraten werden. Wir
sind in einer neuen Wahlperiode, weshalb es wichtig ist, dass dieser weiter arbeiten kann. Insofern sollte - das möchte ich als deutliche Aufforderung verstehen - die Verwaltung diese Wahl unterstützen und auch offene Fragen schnell
klären, damit es nicht wieder Monate dauert, bis das eigentliche Wahlprozedere
gefasst ist. Derzeit haben wir zum Beispiel durch die erstmalige Wahl des Jugendparlaments, die online funktioniert, aber auch mit einigen Büros eine Möglichkeit, dies zu testen.
Zudem hatten wir kürzlich im Migrantenbeirat die 1. Lesung der Wahlordnung,
wobei es noch sehr viele offene Fragen an die Verwaltung gab. Insofern kann ich
das nicht akzeptieren und bitte darum, dass möglichst schnell geklärt wird, wie
der neue Migrantenbeirat zusammengesetzt sein soll.
Nun sprechen wir über das Zwischengremium, das natürlich auch ein ordentlicher Migrantenbeirat ist und das auf dem bisherigen Verfahren beruht: Fraktionen entscheiden über die Mitglieder, die sich zuvor beworben haben.
Es ist so, dass der bisherige Migrantenbeirat sehr wohl eine lange Phase des
Kennenlernens der Stadtratsarbeit und der Eigenständigkeit eigener Entscheidungen erlebt hat und dadurch stärker wurde. Auch jetzt wieder sind Bewerber
dabei, die diese Erfahrung gesammelt haben und die - ich sage es einmal so organisatorisch gut geworden sind, obwohl es nicht einfach ist, wenn man zu der
üblichen Unkenntnis des Verwaltungsgeschehens im Hause auch noch
Sprachbarrieren hat und dann sofort in die politische Arbeit einsteigt. Dies ist in
den letzten Wahlperioden gelungen. Wir sind hier aktiv aufgetreten, wir konnten wie auch die Vorsitzenden des Migrantenbeirats - aktiv sprechen und uns einbringen. Es gab Änderungsvorschläge. Insofern war es eine sehr wichtige Arbeit,
die nun fortgesetzt werden soll.
Insofern bitte ich Sie: Machen Sie Ihre Kreuze, denn wir müssen weiterarbeiten
können. Die Zwischensituation des Bisherigen - viele haben gefehlt, weil unklar
war, wie es weitergeht - muss nun vorbei sein. Der Migrantenbeirat ist für den
Stadtrat wichtig. Wir brauchen diese Meinungen für unsere Vorlagen und für
unsere Beschlüsse. Er muss gestärkt aus diesem Verfahren hervorgehen. Zudem muss die Verwaltung schleunigst das Verfahren klären, wie der eigentliche
Migrantenbeirat, der durch Wahl entsteht, in Zukunft - in diesem Jahr oder im
nächsten Jahr - gewählt wird. - Vielen Dank.
Seit e |7
(Beifall)
Stadträtin Hollick (DIE LINKE): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr
geehrter Herr Maciejewski, ich möchte, dass wir in diesem Stadtrat zu einer
Zusammenarbeit kommen, die auf Sachlichkeit, Höflichkeit und gegenseitiger
Anerkennung beruht. Dann hätte ich auch nicht diese Wortwahl. Wenn ich diese
Wortwahl für zwischenmenschliche Beziehungen gebrauche, ist etwas falsch,
und zwar falsch in der eigenen Wahrnehmung und falsch in Dingen, die ich
verschleiern möchte. Ich möchte Sie bitten, zu einer sachlichen und ordentlichen
Ausdrucksweise zurückzukehren.
(Beifall)
Erster Bürgermeister Müller: Herr Oberbürgermeister! Meine Damen und
Herren! Ich möchte kurz auf die Rede von Frau Körner reagieren. Es ist so, dass
die Stadtverwaltung sich nach dem Beschluss, die direkte, aber eigentlich indirekte Wahl des Migrantenbeirats vorzubereiten, unmittelbar an die Arbeit gemacht hat, und zwar an meinem Tisch. Wir haben mehrere Beratungen durchgeführt und einen, denke ich, gut diskutierbaren Entwurf in den Migrantenbeirat
eingebracht. Der Ratsbeschluss sagt allerdings, dass diese Wahlordnung und
das Prozedere in Abstimmung, also in Zusammenarbeit mit dem Beirat erfolgen
soll. Insofern wollten wir uns auch an einigen Schaltstellen der Zustimmung der
Meinungsbildung des Beirates vergewissern. Dies wurde durch die 1. Lesung,
denke ich, jetzt in Gang gesetzt. Wir befördern das und behindern das nicht. Im
Gegenteil: Wir gehen energisch diesen Weg mit Ihnen gemeinsam.
Oberbürgermeister Jung: Meine Damen und Herren, ich komme zur Abstimmung. Wir müssen folgendermaßen verfahren: Der Beschlusspunkt 1 erfordert
eine Wahl. Für den Nachabschluss der sämtlichen Wahlvorschläge schlage ich
vor, dass wir gegebenenfalls zur Pause - es kommt darauf an, wie viele Wahlen
wir durchführen müssen - den Wahlvorgang zu Beschlusspunkt 1 durchführen,
16 Mitglieder aus der Anlage 1 zu wählen.
Über die Beschlusspunkte 2 und 3 können wir hier im Stadtrat jetzt abstimmen.
Zu ergänzen ist noch Folgendes: Die CDU-Fraktion hat als Stellvertreter für
Herrn Dr. Spannenberger Herrn Konstantin Ermisch benannt. Bitte tragen Sie
Konstantin Ermisch noch als Stellvertreter dort ein.
Ich bitte Sie um Ihr Handzeichen: Wer ist gegen die Beschlusspunkte 2 und 3? Wer enthält sich der Stimme?
Abstimmung: Damit sind die Punkte 2 und 3 in der Vorlage beschlossen.
Den Beschlusspunkt 1 mit den vorbereiteten Unterlagen werden wir zur Pause
aufrufen und abstimmen.
Seit e |8
11.5 Kleingartenbeirat - Bestellung der Mitglieder und Stellvertreter
Ich komme zur Abstimmung. Gibt es Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
11.6 Beirat für Gleichstellung - Bestellung der Mitglieder und Stellvertreter
Ich komme zur Abstimmung. Gibt es Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
11.7 Beirat für Tierschutz - Bestellung der Mitglieder und Stellvertreter
Dazu gibt es noch folgenden Hinweis: Auf dem Beschlussdeckblatt ist ein Name
falsch geschrieben. Es muss richtig heißen: Frau Dr. Christina Mertha. Kristina
Mertha anstatt Christa Merha.
Meine Damen und Herren, gibt es Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
11.8 Kinder- und Familienbeirat - Bestellung der Mitglieder und Stellvertreter
Ich komme zur Abstimmung: Gibt es Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
11.9 Berufung der Mitglieder des Sachverständigenforums „Kunst im öffentlichen
Raum“
Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
11.10 Stadtbezirksbeirat Leipzig-Mitte - Bestellung der Mitglieder
Wortwünsche sehe ich nicht.
Wir kommen zur Abstimmung. Gibt es Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
11.11 Stadtbezirksbeirat Leipzig-Nordost - Bestellung der Mitglieder
Es gibt keine Wortwünsche.
Daher kommen wir zur Abstimmung. Gibt es Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Seit e |9
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
11.12 Stadtbezirksbeirat Leipzig-Ost - Bestellung der Mitglieder
Ich komme zur Abstimmung: Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
11.13 Stadtbezirksbeirat Leipzig-Südost - Bestellung der Mitglieder
Gibt es diesbezüglich Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
11.14 Stadtbezirksbeirat Leipzig-Süd - Bestellung der Mitglieder
Ich komme zur Abstimmung: Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
11.15 Stadtbezirksbeirat Leipzig-Südwest - Bestellung der Mitglieder
Dort ist auch auf dem Beschlussdeckblatt ein falscher Name identifiziert: Herr
Klaus Krowiorsch - so muss es richtig heißen. Das bitte ich zu verbessern.
Gibt es Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
11.16 Stadtbezirksbeirat Leipzig-West - Bestellung der Mitglieder
Gibt es Wortwünsche? - Das ist nicht der Fall.
Ich komme zur Abstimmung. Gibt es Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
11.17 Stadtbezirksbeirat Leipzig-Altwest - Bestellung der Mitglieder
Ich komme zur Abstimmung: Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
11.18 Stadtbezirksbeirat Leipzig-Nordwest - Bestellung der Mitglieder
Gibt es diesbezüglich Gegenstimmen? - Enthaltungen?
S e i t e | 10
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
11.19 Stadtbezirksbeirat Leipzig-Nord - Bestellung der Mitglieder
Ich komme zur Abstimmung: Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
Tagesordnungspunkt 12: Wahl und Entsendung der Vertreter der Stadt Leipzig in
Aufsichtsräte, Zweckverbände und Gremien, in denen die Stadt Mitglied ist
12.1 Vertreter der Stadt Leipzig in der Verbandsversammlung Zweckverband für
den Nahverkehrsraum Leipzig
Dieser Punkt ist vertagt.
12.2 Vertreter der Stadt Leipzig in der Trägerversammlung „Jobcenter Leipzig“
Dieser Punkt ist vertagt.
12.3 Vertreter der Stadt Leipzig im Aufsichtsrat der Leipziger Entwicklungs- und
Vermarktungsgesellschaft mbH (LEVG mbH)
Gibt es hierzu Wortwünsche? - Das ist nicht der Fall.
Ich komme zur Abstimmung. Gibt es Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so votiert.
12.4 Vertreter der Stadt Leipzig im Aufsichtsrat der Leipziger Entwicklungs- und
Vermarktungsgesellschaft mbH & Co. Grundstücks-KG (LEVG mbH & Co.KG)
Gibt es diesbezüglich Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
12.5 Vertreter der Stadt Leipzig im Aufsichtsrat der Leipziger Wohnungs- und
Baugesellschaft mbH
Ich komme zur Abstimmung: Gibt es Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
12.6 Vertreter der Stadt Leipzig im Aufsichtsrat der Stadtwerke Leipzig GmbH
Dieser Punkt ist vertagt.
12.7 Eigentümerversammlung „Grassimuseum Leipzig“
S e i t e | 11
Wortwünsche sehe ich nicht.
Ich komme zur Abstimmung: Gibt es Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
12.8 Vertreter der Stadt Leipzig für das Kuratorium Leipziger Stiftung für Innovation und Technologietransfer
Gibt es diesbezüglich Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist damit einstimmig beschlossen.
12.9 Leipzigstiftung
Gibt es hierzu Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
12.10 Stiftung Völkerschlachtdenkmal Leipzig - Stiftungsbeirat
Ich komme zur Abstimmung: Gegenstimmen? - Diese sehe ich nicht. Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist ebenfalls einstimmig beschlossen.
Tagesordnungspunkt 13: Anträge zur Aufnahme in die Tagesordnung und
Verweisung in die Gremien gem. § 5 Abs. 3 - 5 der Geschäftsordnung
Für die Zuschauer und Gäste: Die Anträge werden in die Gremien verwiesen. In
etwa zwei Monaten kommen in der Regel die Anträge zur Abstimmung in den
Stadtrat.
13.6 Fortschreibung des Fachkonzeptes Wirtschaft und Beschäftigung sowie des
Stadtentwicklungsplanes Gewerbliche Bauflächen unter breiter Akteurs- und
Öffentlichkeitsbeteiligung (Einreicher: Stadtrat Siegfried Schlegel)
Von Herrn Stadtrat Schlegel liegt hierzu ein Antrag vor. Gemäß § 5 Abs. 5 muss
über die Aufnahme dieses Antrages abgestimmt werden. Zur Erinnerung: Nach
unserer Geschäftsordnung müssen mindestens 14 für die Aufnahme des Antrages stimmen. Das würde ich zuerst durchführen.
11.28 Herr Stadtrat Schlegel - Entschuldigung, es ist 11.82 -, der Antrag 11.82 ist
der Antrag zum Thema Fachkonzept „Wirtschaft und Beschäftigung“.
Wer für die Aufnahme in die Tagesordnung ist, den bitte ich um das Handzeichen.
S e i t e | 12
Abstimmung: Ich verzichte auf das Auszählen sowie darauf, ob es Gegenstimmen oder Enthaltungen gibt. Die notwendige Aufnahme in den
Antrag ist vorhanden, da weit mehr als 14 dafür gestimmt haben.
Wir kommen zur Verweisung.
13.1 Evaluierung
SPD-Fraktion)
Strategische
Ziele
der
Kommunalpolitik
(Einreicher:
Antrag 986 von der SPD-Fraktion.
(Zuruf: Stadtentwicklung und Bau!)
- Stadtentwicklung und Bau - jawohl, dorthin gehört er auch. Das wird so aufgenommen und mit dieser Ergänzung verwiesen.
13.2 Beschränkung der Fahrzeuglasten in der Krätzbergstraße (Einreicher:
Stadträtin I. Glöckner)
Hierzu liegt der Antrag 1085 von der Stadträtin Glöckner vor. Dieser Antrag ist
auch so verwiesen.
13.3 Aufwertung der optischen Wirkung des Gebäudekomplexes Paulinerkirche/Neues Augusteum durch Korrekturen des bauliches Vorfeldes auf dem
Augustusplatz (Einreicher: AfD-Fraktion)
Hierzu liegt der Antrag 1132 von der AfD-Fraktion vor. Dieser Antrag ist ebenfalls
- so verwiesen.
Herr Schmidt?
(Zuruf: Stadtbezirksbeirat Mitte!)
Stadtbezirksbeirat Mitte wird bei dem Thema Gebäudekomplex Paulinerkirche/Augustusplatz noch ergänzt.
13.4 200. Geburtstag Otto von Bismarck; Würdigung des maßgeblichen
Schöpfers des ersten deutschen Nationalstaates durch Benennung eines zentral
gelegenen Platzes oder einer zentral gelegenen Straße in Leipzig (Einreicher:
AfD-Fraktion)
Hierzu liegt der Antrag 1170 von der AfD-Fraktion vor, der so verwiesen wird.
Herr Kollege Müller, es geht um die Platzbenennung nach Otto von Bismarck.
Das gehört doch zur allgemeinen Verwaltung, oder?
(Zuruf)
S e i t e | 13
Ausschuss, gut. Es ist dann so verwiesen.
Herr Schlegel, jetzt aber nicht die Rede halten, die in zwei Monaten kommt.
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Nein, nein, ich möchte über Bismarck heute
nicht sprechen, dafür haben wir einen besseren Spezialisten.
Ich wollte nur darauf hinweisen - das kann möglicherweise die AfD-Fraktion nicht
wissen -, dass wir uns hierzu darauf verständigt haben, keine Doppelbenennung
vorzunehmen, weil es seit mindestens 15 Jahren - wenn das reicht - eine Bismarckstraße in Großzschocher gibt.
Oberbürgermeister Jung: Danke für den Hinweis.
13.5 Konsequente Umsetzung des Planungs- sowie des Bau- und Finanzierungsbeschlusses für das Gymnasium am Standort Gorkistraße (Einreicher:
Fraktion DIE LINKE)
Hierzu liegt der Antrag 1176 von der Fraktion DIE LINKE vor.
(Zuruf)
Dies würde ich auch in den Fachausschuss Jugend, Soziales, Gesundheit und
Schule verweisen.
13.6 Fortschreibung des Fachkonzeptes Wirtschaft und Beschäftigung sowie des
Stadtentwicklungsplanes Gewerbliche Bauflächen unter breiter Akteurs- und
Öffentlichkeitsbeteiligung (Einreicher: Stadtrat Siegfried Schlegel)
Der Antrag 1182 von Stadtrat Schlegel wurde eben in die Tagesordnung aufgenommen. Verweis?
(Zuruf von Stadtrat Schlegel [DIE LINKE]: Es steht schon darauf!)
Dies steht schon darauf, und so machen wir es. So verwiesen.
13.7 Speicherung des Livestream auf der Website der Stadt Leipzig oder im
ALLRIS zur Verwendung für die Arbeit der Stadträtinnen und Stadträte (Einreicher: Fraktion DIE LINKE)
Der Antrag 1188 zum Thema Livestream von der Fraktion DIE LINKE ist so
verwiesen. - Danke schön.
Tagesordnungspunkt 14: Anträge zur Beschlussfassung
Mittagessenförderung für Kinder und Jugendliche mit Leipzig-Pass, die nicht im
Bildungs- und Teilhabepaket erfasst werden (eRIS: V/A 560) (Einreicher: Frak-
S e i t e | 14
tion DIE LINKE)
Hierzu liegt Ihnen zunächst der Antrag 42 vor sowie der Verwaltungsstandpunkt
als Ergänzungsseite vom 19.03. vor.
Stadträtin Hollick (DIE LINKE): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr
geehrte Frau und Herren Beigeordnete! Sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte! Liebe Gäste auf der Tribüne und im Livestream!
Im August 2014 hat unsere Fraktion den Antrag auf Förderung des Mittagessens
für Kinder und Jugendliche mit Leipzig-Pass, die nicht im Bildungs- und Teilhabepaket erfasst werden, gestellt. Es geht also um Kinder und Jugendliche, die
kein SGB II bekommen, bei denen die Eltern kein Wohngeld bekommen und die
nicht Flüchtlingskinder sind. Es geht um Eltern, die aufgrund des Anderthalbfachen vom Sozialhilfesatz den Leipzig-Pass bekommen, also relative oder starke
Geringverdiener.
Bis gestern 10 Uhr gab es keinen Verwaltungsstandpunkt, auch wenn Sie uns
heute sagen: 19.03. Um 10 Uhr habe ich angefangen, meinen Diskussionsbeitrag für heute vorzubereiten und habe natürlich im ALLRIS nachgeschaut. Dieser
war zu dem Zeitpunkt noch nicht eingestellt, aber mittags war er dann eingestellt.
Dafür gibt es sicherlich unterschiedliche Gründe.
Am besten beginne ich mit meinem Fehler: Ich habe hierzu wenig kontrolliert und
eingefordert. Dafür habe ich zu Recht von den Betroffenen Kritik erhalten.
Die 1. Lesung dieses Antrags war im September 2014 und die 2. Lesung im März
2015. In der Ratsversammlung vom September 2011 hatten wir diesen Beschluss bereits gefasst. Er wurde jedoch aufgehoben, weil diese Kinder und
Jugendlichen auch aus dem Bildungs- und Teilhabepaket unterstützt werden
konnten. Diese Unterstützung fiel aber im vergangenen Schuljahr weg.
Ansinnen des Stadtrates und der Stadtverwaltung war es 2011, dass kein Kind
und kein Jugendlicher schlechter gestellt werden sollte als vor dem Bildungs- und
Teilhabepaket. Ich habe damals im August gedacht: Es sind ungefähr 1.000
Kinder betroffen. Es sind bei weitem nicht so viele, sondern vielleicht nicht einmal
300.
Anfang 2014 haben wir zu einem Zeitpunkt, zu dem wir noch nicht wussten, wie
die Bundesregierung das Bildungs- und Teilhabepaket ausgestaltet, festgelegt,
dass, wenn die Förderung aus dem Bildungs- und Teilhabepaket für die Betroffenen wegfällt, ein ergänzender Beschlussvorschlag hier vorgelegt werden
sollte - wie 2011 -, um einen entsprechenden Nachteilsausgleich zu gewähren.
Dies ist bis heute nicht erfolgt.
Natürlich weiß ich, dass der Leipzig-Pass eine freiwillige Einrichtung der Stadt
Leipzig ist. Wir haben aber bewusst gesagt: Geringverdiener unterstützen wir.
Das, was Kinder und Jugendliche täglich benötigen und was der Leipzig-Pass
S e i t e | 15
ihnen sicherstellte, war sozialverträglich und nicht kostenlos: das tägliche warme
Mittagessen in der Schule oder Kita.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrter Herr Bonew, Sie haben auf
der letzten Stadtratssitzung - auch am Montag wieder beim Förderverein - betont,
dass es Leipzig noch nie so gut gegangen ist wie 2014 und wahrscheinlich auch
2015. Darüber freut sich die Verwaltung, aber darüber freuen auch wir uns im
Stadtrat alle. Zeigen wir jetzt, dass den Bürgern, die gerade so an der Grenze
des sozial Verträglichen liegen, von uns auch Unterstützung gegeben wird.
Deshalb bitte ich Sie, unserem Antrag zuzustimmen.
Nun möchte ich noch zum Verwaltungsstandpunkt, der seit gestern Mittag im
ALLRIS nachzulesen war, sagen: All das, was darin stand, wussten wir. Aber wir
haben 2011 oder vorher einen anderen Beschluss gefasst. Wir haben vor 2011
gesagt: Alle Kinder, bei denen die Eltern den Leipzig-Pass haben, bekommen ein
kostengünstiges Mittagessen.
Nun bin ich nicht jemand, der Zitate ausführt - dafür haben wir jemanden -, aber
ich weiß einiges aus der Geschichte. Es war 1945 eine der ersten Maßnahmen
der antifaschistisch-demokratischen Ordnung in ganz Deutschland, allen Kindern
ein kostengünstiges und warmes Mittagessen zu sichern. Machen wir das also
heute auch. Stimmen Sie zu.
(Beifall)
Oberbürgermeister Jung: Gibt es weitere Wortmeldungen?
Bürgermeister Prof. Dr. Fabian: Frau Hollick, ich bedauere sehr, dass der
Verwaltungsantrag erst so spät zu Ihnen gelangt ist. Das hängt auch damit zusammen, dass er erst so spät erarbeitet wurde. Ich möchte ihn aber kurz noch
einmal begründen.
Der Leipzig-Pass ist ursprünglich eingeführt worden, um Teilhabe für Einkommensarme und Menschen mit niedrigem Einkommen zu ermöglichen, und erfüllte zunächst erst einmal das Ziel, beispielsweise in Kultureinrichtungen eine
Rabattierung herbeizuführen. Es war in erster Linie nicht das Ziel, eine Subventionierung durch geldwerte Leistungen im Rahmen des Leipzig-Passes zu erfüllen, auch wenn wir das eine Zeit lang getan haben.
Anspruchsberechtigt nach dem Leipzig-Pass ist man, wenn man das Anderthalbfache des Regelsatzes erhält. Das ist in der Tat nicht viel, aber es wird die
tatsächliche Miete noch angerechnet und nicht der KdU-Satz. Insofern ist es
schon deutlich mehr, auch wenn ich nicht bestreiten würde, dass dies nicht viel
Geld ist, was die Menschen verdienen.
Wir haben eine bundesweite Regelung im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepaketes, das vorsieht, dass neben einem geringfügigen Eigenbeitrag die
Kosten des Mittagessens insgesamt übernommen werden. Wir hatten im Rah-
S e i t e | 16
men des Leipzig-Passes nie die Gesamtkostenübernahme, sondern - wenn Sie
sich erinnern - nur einen Teil davon.
Bislang haben wir nicht feststellen können - auch wenn wir das Gegenteil nicht
beweisen können -, dass sich die Teilnahme am Mittagessen verringert hat.
Nach meinen Beobachtungen ist es so, dass es, wenn die Eltern nicht dafür
sorgen, dass ihre Kinder am Mittagessen teilnehmen, nicht so sehr am Geld liegt,
sondern an der Frage, ob sie überhaupt die entsprechenden Anträge stellen. Das
bedeutet, dass - selbst wenn Sie jetzt diesem Antrag zustimmen - das Kernproblem, dass manche Eltern sich nicht ausreichend um ihre Kinder kümmern,
damit auch nicht gelöst würde.
Ich denke - davon bin ich auch wirklich überzeugt -, dass wir mit dieser bundesweiten Regelung über das Bildungs- und Teilhabepaket eine gute Regelung
haben, auf die wir jetzt als Kommune im Rahmen einer freiwilligen Leistung nicht
noch eine zusätzliche Leistung setzen sollten, die auch nicht der ursprünglichen
Logik des Leipzig-Passes entspricht. Die ursprüngliche Logik des
Leipzig-Passes war, den Zugang zu Kultureinrichtungen und anderen zu erleichtern im Sinne einer Rabattierung, aber nicht in dem Sinne, dass zusätzliches
Geld bereitgestellt wird.
Stadträtin Krefft (Bündnis 90/Die Grünen): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Werte Herren und Damen Stadträte! Liebe Gäste! Herr Prof. Fabian, Sie
haben jetzt etwas gemacht, was ich nicht für angemessen erachte. Sie stellen
hier eine Behauptung in den Rat, die sie nicht belegen, sodass hier jetzt eine
Aussage im Raum steht, die nicht nachgewiesen ist. Sie unterstellen, dass vermeintlich Berechtigte Anträge nicht stellen. Ich denke, dass das ziemlich weitgehend ist, wenn Sie es in dieser Weise nicht belegen. Es wurde auch im
Fachausschuss nicht belegt. Unsere Hinweise sind jedenfalls andere.
Tatsache ist: Wir haben damals gesagt, kein Kind solle durch die Neuregelung
des Bildungs- und Teilhabepakets schlechter gestellt werden. Entsprechend ist
es folgerichtig, dem Beschlussvorschlag der Fraktion DIE LINKE hier zu folgen.
Es ist auch folgerichtig, sich überhaupt einmal anzuschauen, wie viele es betrifft,
denn tatsächlich können sich nur diejenigen um diese Leistung bewerben, die
einen Negativbescheid bekommen haben seitens des Bildungs- und Teilhabepakets oder seitens des Jobcenters.
Insofern würde ich sagen: Lassen Sie es uns einfach abwarten. Lassen Sie uns
mit handfesten Zahlen arbeiten, wie viele es tatsächlich am Ende bedürfen, und
stellen Sie hier bitte nicht Behauptungen in den Raum, die Sie nicht belegen
können.
Stadträtin Hollick (DIE LINKE): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr
geehrter Herr Professor! Ich bin ja nun eine der dienstältesten Stadträte, und der
Leipzig-Pass war eine Idee von Herrn Schlegel. Man wollte eine bessere gesellschaftliche Teilhabe. Meiner Ansicht nach ist auch eine Schulspeisung oder
S e i t e | 17
Kinderspeisung eine gesellschaftliche Teilhabe. Das ist eine ganz wichtige Sache.
Ich bin insofern traurig - ich wollte nicht über die Qualität des Verwaltungsstandpunktes sprechen, das habe ich weggelassen, weil ich eigene Fehler gemacht habe. Ich muss es Ihnen aber so sagen: Sie hatten so lange Zeit, uns die
Zahl zu bringen, wie viel es betreffen könnte. Sie haben es nicht getan!
Inzwischen haben wir selbst ein bisschen eruiert. Viele Gutachten sind wesentlich
teurer, als das, was wir für die zwei Jahre vielleicht ausgeben würden. Ich muss
es schon so sagen: Es ist eine geringe Anzahl. Wenn es hochkommt, sind es 250.
Wenn es hochkommt! Es sind meistens Familien mit mehreren Kindern.
So etwas zu sagen, das Essen sei nicht weniger geworden - als ich das gelesen
habe, habe ich gedacht: Weiß der Herr Professor nicht, dass wir auch mehr
Schüler haben, dann möchte es auch nicht weniger werden. Was ist mit dieser
Schülergruppe, mit dieser Kindergruppe?
Überlegen Sie noch einmal, ob wir nicht doch sagen: Liebe Eltern - und übrigens
die, die es nicht können, da hoffe ich, dass wir Familienhelfer haben, die sie unterstützen, dafür sind Familienhelfer und der ASD da.
Vielleicht habe ich Glück und Sie stimmen zu. Ich würde mich freuen.
(Beifall)
Bürgermeister Prof. Dr. Fabian: Frau Krefft, es ist tatsächlich so, dass nicht
jeder, der anspruchsberechtigt auf Leistungen nach dem Bildungs- und Teilhabepaket ist, diese auch beantragt. Dies führt zu einer bundesweiten Diskussion
darüber, dass die Kommunen auch entsprechende Gelder, die sie bekommen
haben, zurückzahlen müssen, weil die Anzahl der Anspruchsberechtigten größer
ist als die Zahl derjenigen, die entsprechende Anträge stellen.
(Zuruf)
Das ist sowohl beim Essen so, erst recht bei den 10 Euro Teilhabe und bei vielen
anderen Dingen auch. Wir haben uns deswegen als Stadt und - so sage ich
einmal - auch ich als Person habe mich damals sehr, sehr dafür engagiert, dass
wir offensiv Anspruchsberechtigte informieren, dass die Schulen und Kitas informieren, und wir haben Stück für Stück die Antragsquote erhöhen können, aber
sie liegt immer noch unter der Zahl der Anspruchsberechtigten.
Stadträtin Körner (Bündnis 90/Die Grünen): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, ich bin nicht in dem entsprechenden Ausschuss gewesen, aber mir tut
sich jetzt gerade eine Frage zu dem Beschlusstext auf: Kann man den nicht so
verstehen, dass es im Prinzip nur diejenigen betrifft, die nicht über das Bildungsund Teilhabepaket beantragen dürfen? Das heißt, es fallen alle weg, die nicht
beantragt haben, weil die dann beantragen müssten. Das ist doch sehr offen
S e i t e | 18
formuliert. Wir in der Fraktion sind informiert worden, dass es Fälle gibt, die nicht
darunter fallen, die gar nicht im Teilhabepaket, sind oder bei Asylbewerbern ist es
ja auch anders geregelt.
Ich würde den Beschluss so verstehen, dass diejenigen, die durch irgendwelche
andere Konstruktionen herausfallen, ein Recht bekommen sollen. Das kann ich
von meinem sozialen Gerechtigkeitssinn absolut nachvollziehen, weil der
Leipzig-Pass kennzeichnet die Familien, denen wir bis zu einem gewissen Niveau
über dem Mindesteinkommen oder Mindestbedürfnissen Unterstützung geben
sollen in gewissen Funktionen, die wir festgestellt haben im Stadtrat. Das würde
dazugehören. Das heißt nicht, dass jemand, der einen Antrag nicht stellt, automatisch Geld für das Essen bekommt. So könnte ich den Antrag nicht verstehen.
Oberbürgermeister Jung: Der Antrag meint aber eindeutig die Zielgruppe, die
außerhalb des Bildungs- und Teilhabepakets einen Leipzig-Pass erhält. Dennoch
bleibt natürlich immer die Grenze, die wir auch dort gesetzt haben, eine willkürlich
gesetzte Grenze. Irgendwo ist eine Grenze zu setzen.
Wir können abstimmen. Wer stimmt dem Antrag der Fraktion DIE LINKE zu, den
bitte ich um das Handzeichen. - Die Gegenstimmen? - Die Enthaltungen? - Es ist
mit knapper Mehrheit abgelehnt, aber ich lasse zur Sicherheit auszählen.
Wer stimmt dem Antrag der Fraktion DIE LINKE zu, den bitte ich um das Handzeichen. - Wer stimmt dagegen? - Wer enthält sich der Stimme?
Abstimmung: Mit 30 Dafür-Stimmen bei 27 Gegenstimmen und
7 Enthaltungen ist der Antrag in der Form beschlossen.
(Beifall)
Teilweise Aufhebung des B-Planes 132.1 Erweiterte Thomas-Müntzer-Siedlung
(eRIS: V/A 568) (Einreicher: Fraktion DIE LINKE)
Wir kommen zum B-Plan Thomas-Müntzer-Siedlung, der Antrag 53.
Stadtrat Engelmann (DIE LINKE): Herr Oberbürgermeister! Liebe Kollegen!
Liebe Zuschauer! Wenn ich wüsste, was morgen geschieht, wäre ich übermorgen
Millionär. Oder anders gesagt: Ins Gestern hinein ist geschimpft ganz einfach.
Trotzdem, meine sehr verehrten Damen und Herren, ist es notwendig, ein paar
kritische Worte zu dem Vorgang „Bebauung Thomas-Müntzer-Siedlung“ neu zu
formulieren, denn die Fehler, die hier gemacht wurden, scheinen mir ein zu
schlechtes Licht auf die Verwaltung und die von ihr kontrollierten Gesellschaften
zu werfen.
Ich gehe davon aus, liebe Kollegen, dass Sie alle den ausführlichen Verwaltungsstandpunkt gelesen haben. Die Historie, die darin beschrieben ist, ist ausreichend.
S e i t e | 19
Bis zum Tag der Antragstellung hat offensichtlich niemand aus den verantwortlichen Dezernaten Stadtentwicklung und Bau beziehungsweise Wirtschaft den
Besitz der Stadt in Augenschein genommen geschweige denn, notwendige
Pflege- und Kontrollmaßnahmen ergriffen. Umso deutlicher war die Frage zu
klären: War da schon Wald beim Rückkauf oder nicht?
Die LESG streitet dies einfach ab - es ist übrigens ganz lustig, die schickten sogar
Volontäre zu mir, die mit mir reden sollten, den Antrag zurückzuziehen -, daher
haben wir durch die Verwaltung das Alter des Waldes feststellen lassen, und
siehe da, der Wald, der da gewachsen ist, war bereits beim Rückkauf mindestens
fünf Jahre alt, und es kommen noch einmal sechs Jahre nach dem Kauf hinzu.
Damit war auch unstrittig, dass dies Wald ist und dieser als solcher rechtlich zu
behandeln ist.
Unstrittig war damit auch, dass wir einfach einen Rückkauf für eine Sache getätigt
haben, die gar nicht mehr diese Sache war. Also wir haben kein bebaubares
Grundstück zurückgekauft, wir haben Bauland verkauft und Wald zurückgekauft.
Wir haben überteuert gekauft, und gemerkt haben wir dies nach sechs Jahren.
Dies ist eine erste Wertminderung.
Wenn man nun dieses ehemalige Bauland, also den heutigen Wald, wieder in
Bauland umwandeln will, muss man den Wald wieder ausgleichen. Wir zahlen
also noch einmal.
Sehr geehrter Oberbürgermeister, liebe Kollegen! Sie werden sicherlich verstehen, dass unsere Fraktion sich mit dem Verwaltungsstandpunkt und der vorgeschlagenen Verfahrensweise nur bedingt einverstanden erklären kann. Wir wissen um die Notwendigkeit, im Leipziger Südwesten Bauland für Wohnungen
vorzuhalten. Wir wissen, dass im Leipziger Südwesten wahrscheinlich der letzte
freie Entwicklungsraum Leipzigs liegt. Schon deshalb ist äußerste Sorgfalt angebracht. Deshalb haben wir den Verwaltungsstandpunkt übernommen, damit es
keine Verwirrung bei der CDU gibt, aber hinzugeschrieben, dass die Entwicklung
des öffentlichen Grüns weiter vorangebracht wird, dass die neuen Flächen für
den Grünausausgleich zu nutzen sind und dass nach Abschluss der Maßnahmen
der Stadtrat in einem Bericht darüber informiert wird, in welcher Höhe der Stadt
Leipzig ein finanzieller Schaden durch die Nicht-Unterhaltung des gewidmeten
Baulandes entstanden ist sowie welche Ergebnisse die Prüfung möglicher Regressansprüche erbracht hat.
Liebe Anwesende, machen Sie sich einmal die Freude und erkunden Sie die
neuen Waldflächen im Leipziger Südwesten. Dort entwickelt sich ein Refugium
für Erholung, welches niemand so gewollt hat. Selbst der zu Recht verteufelte
Kiesabbau hat heute einen positiven Beitrag zur Entwicklung der Kulturlandschaft.
Wenn Sie sich fragen sollten, was die vielen Gräben und Trichter auf dem Gelände sind - ich kann es Ihnen heute beantworten, nachdem ich lange recherchiert habe -: Es sind keine unvollendeten Erschließungen, es sind auch keine
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beseitigten Bewässerungsanlagen. Es ist die Hinterlassenschaft der Archäologen. Niemand hat es für zielführend damals erachtet, die Gräben zu beseitigen.
Na ja, der Optimismus war damals unendlich.
Ich bitte Sie, stimmen Sie unserem Antrag in der Neufassung zu. - Recht schönen
Dank.
(Beifall)
Stadtrat Zeitler (CDU): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte
Bürgermeisterin! Sehr geehrte Bürgermeister! Sehr geehrte Kolleginnen und
Kollegen Stadträte! Werte Ortschaftsräte und liebe Gäste auf der Tribüne! Ich
glaube, jeder hier im Saal kennt die Geschichte von den Schildbürgern, die ein
pompöses Rathaus bauten, wo man die Planung von Fenstern vergaß, um im
Nachhinein zu versuchen, das Sonnenlicht mit Eimern einzufangen, um dieses
ins Innere zu tragen, was natürlich nicht gelang.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, nein, das trifft nicht auf Leipzig zu. Wir haben
eines der schönsten Rathäuser in Deutschland, in dem zwar teilweise die Fenster
verrotten, aber für jede Menge Licht sorgen. Dafür haben wir aber im Südwesten
Wald auf einem zum Teil erschlossenen Baugebiet. Unweit vom zukünftigen
Urlaubsgebiet Neuseenland sind eine Anzahl von Bäumen, die sich selbständig
gemacht haben, nun zu Wald erklärt worden und verhindern, dass diese Flächen
wie geplant vermarktet werden können.
Trotzdem kurz zur Vorgeschichte: Es ist bekannt, dass 1996 der beschlossene
B-Plan und die Übertragung der Flächen an die städtische Grundbesitzgesellschaft Leipzig-Nordost, heute LESG, den Leipziger Bürgern bauträgerfreie
Grundstücke anbieten, diese kostengünstig erschließen und eine Eigenheimsiedlung vermarkten sollte, zu der es aus den verschiedensten Gründen nicht
kam. Aus kostengünstig wurde teurer, sodass der Stadtrat 2009 die Umsetzung
der Rückkaufverpflichtung beschloss.
Seit circa 2009 haben wir aber im Leipziger Südwesten um die Ortsteile Knauthain, Hartmannsdorf und Rehbach eine starke positive Entwicklung. Die vielen
Eigenheime auf den Grundstücken der ehemaligen Gärtnereien, die Neugestaltung der Knauthainer Endstelle und die Eröffnung der großen Kita im Gebiet
haben eingeläutet, was in Kürze mit dem Bau der Erikenbrücke und der Eröffnung
des Zwenkauer Sees fortgesetzt wird.
Ich stimme zu: Die bisherige Entwicklung war eher unerfreulich. Ich bitte Sie aber
alle, liebe Kolleginnen und Kollegen, stimmen Sie zu und stimmen Sie für das
Wachstum in der neuen Thomas-Müntzer-Siedlung, denn jetzt ist die Chance so
gut wie nie.
Wir reden alle davon: Leipzig wächst, zwar nicht unbedingt so schnell, wie wir alle
gern wollen, aber dort auf jeden Fall. Um weiteren Schaden zu begrenzen,
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stimmen Sie dem Verwaltungsvorschlag bitte zu und beauftragen Sie die Verwaltung mit der Optimierung der Siedlungsplanung.
Vielleicht sagt die Verwaltung noch einmal kurz etwas zum Verwaltungsstandpunkt. - Vielen Dank erst einmal.
(Beifall)
Oberbürgermeister Jung: Weiter sehe ich keine Wortmeldungen.
Ich würde Frau Dubrau bitten, weil Herr Engelmann jetzt genau wissen muss, was
wir beschließen: Verwaltungsstandpunkt plus Ihre Protokollergänzung. Frau
Dubrau, vielleicht können Sie uns helfen.
Bürgermeisterin Dubrau: Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Meine Damen
und Herren! Ich habe mich vor einigen Wochen in diesen Vorgang hineingearbeitet und festgestellt, dass natürlich auch hier in Leipzig an einigen Stellen in den
90er Jahren Blütenträume gewachsen sind, aber doch nicht so realisiert worden
sind. Das heißt einerseits, dass die Vorstellung, dort ein Gebiet zu errichten, wo
sehr kurzfristig Einfamilienhaus-Grundstücke in einer nicht unerheblichen Größe
vermarktbar sind, nicht realisiert worden ist und auf der anderen Seite auch, dass
das, was jetzt an Umfeld in diesem Bereich geplant worden ist, doch ausgesprochen üppig gewesen ist.
Das heißt also, wir haben zwei Situationen: auf der einen Seite einen nicht mehr
zeitgemäßen Plan, wenn man die heutigen Verhältnisse sieht, und auf der anderen Seite das Thema Wald - das brauche ich jetzt nicht noch einmal hier zu
ergänzen.
Ich denke, es wäre sehr sinnvoll, einen neuen Plan daraus zu machen, der auf
der einen Seite akzeptiert, dass an einigen Stellen Wald gewachsen ist, den jetzt
wieder umzuwandeln mit erheblichen Kosten verbunden ist, der auf der anderen
Seite auch eine erhöhte Lebensqualität in diesem Bereich bringen kann. Auf den
restlichen Flächen, die vorhanden sind, sollten wir doch sehr viel bescheidener,
als das vor 20 Jahren passiert ist, und sehr viel ökonomischer, den heutigen
Verhältnissen auch ein Stückchen weit angepasst, mit dem Grund und Boden und
den öffentlichen Investitionen umgehen.
Das heißt, im Zuge einer Neuerarbeitung des B-Planes sollten wir versuchen, am
Ende einen Plan zu erarbeiten, um natürlich möglichst viele Eigenheimgrundstücke dort wieder unterzubringen, denn jetzt werden sie gebraucht, aber auf der
anderen Seite die Kosten, die durch die öffentliche Hand, durch die Stadt vorher
dort entstehen müssen, ein Stückchen weit zu minimieren und das, was an Grün
notwendig ist, um eine solche Siedlung realisieren zu können, tatsächlich auf die
entsprechenden Waldflächen zu setzen.
Wir sind davon überzeugt, dass, wenn man in diese Richtung weiterarbeitet und
die erhöhten Grundstückspreise, die wir auf dem Markt natürlich zu verzeichnen
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haben, sieht, dass dann der Verlust, der dort vor zehn Jahren eingetreten ist,
heutzutage zumindest in großen Teilen wettgemacht werden kann und gleichzeitig das Bedürfnis von Einwohnern und Neueinwohnern dieser Stadt nach Eigenheimgrundstücken befriedigt werden kann. Deshalb haben wir den Verwaltungsstandpunkt so geschrieben und würden ihn anbieten, in das entsprechende
Verfahren zu bekommen.
Mit den Ergänzungen der Fraktion DIE LINKE habe ich persönlich keine großen
Probleme.
Oberbürgermeister Jung: Herr Engelmann noch einmal. Ich glaube, es geht um
die Neufassung vom 25.03.
Stadtrat Engelmann (DIE LINKE): Liebe Kollegen von der CDU: Wir haben den
Verwaltungsstandpunkt vollständig im ersten Teil übernommen. Im zweiten Teil
haben wir noch einmal beschrieben, dass sozusagen der Wald, der verbleibt,
systematisch in einen höherwertigen Wald umgewandelt wird beziehungsweise
muss er noch ausgeglichen werden, also das Feld wird sogar größer. Das ist
Nr. 1.
Als Nr. 2 haben wir verlangt, dass ein Bericht gebracht wird zu dem Verwaltungsstandpunkt, was hier für ein Schaden für die Stadt entstanden ist beziehungsweise ob auch ein Regress möglich ist. Ich denke, das ist auch Aufgabe
eines Stadtrats. - Ich danke.
Stadtrat Zeitler (CDU): Ich habe doch noch einmal eine Nachfrage, Frau
Dubrau: So wenig Wald wie möglich, so viele bebaute Grundstücke, wie es eigentlich vorgesehen war - das ist das Ziel des Verwaltungsstandpunkt, richtig?
Den Punkt 4 von der Fraktion DIE LINKE könnten wir übernehmen, in dem es aber das ist auch etwas im Verwaltungsstandpunkt beschrieben - um mögliche
Regressansprüche geht. Im Ausschuss konnte uns nicht mitgeteilt werden, wer
dafür richtig verantwortlich ist. Das noch einmal aufzuarbeiten, wäre Punkt 4,
glaube ich, Ihres Antrags. Vielleicht könnten wir das vermischen und zu dem
Verwaltungsstandpunkt bringen.
Oberbürgermeister Jung: Entschuldigen Sie, aber das hat die Fraktion DIE
LINKE getan. Sie hat den Verwaltungsstandpunkt komplett übernommen und hat
ihn um die Beschlusspunkte 2, 3 und 4 ergänzt, und ich denke, dass wir als
Verwaltung dem folgen können. Damit ist die Regressfrage auch im Raum.
Stadtrat Zeitler (CDU): Dann ist alles gut.
Oberbürgermeister Jung: Kommen wir zur Abstimmung. Wir stellen den Antrag
in der Fassung - bei mir so datiert - vom 09.03., Neufassung
A-00053/14-NF-003 zur Abstimmung.
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Darf ich um Ihr Handzeichen bitten, wer stimmt dem zu? - Gegenstimmen? Enthaltungen? Abstimmung: Mit einer Enthaltung so beschlossen.
Sondernutzungssatzung anpassen – Mensafreisitz gebührenfrei stellen (eRIS:
V/A 558) (Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen)
Wir kommen zu A-69 „Sondernutzungssatzung anpassen“. Es geht um den
Mensafreisitz. Es liegt Ihnen ein Ergänzungsblatt vom 24.03. vor, und es gibt
einen Änderungsantrag der CDU-Fraktion. - Herr Volger beginnt.
Stadtrat Volger (Bündnis 90/Die Grünen): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Stadträte! Sehr geehrte Gäste!
Wir freuen uns, dass nun seit heute Vormittag ein Verwaltungsstandpunkt vorliegt, der das, was wir gefordert haben, quasi rechtssicher ausformuliert. Es hat
immerhin ein Jahr gedauert. Nichtsdestotrotz werden wir unseren Antrag hier
zurückziehen. Seien Sie aber gewiss, dass wir diese Formulierung, wenn die
Sondernutzungssatzung dieses Jahr dem Stadtrat zur Änderung vorgelegt werden wird, sollte sie darin nicht enthalten sein, genau in diesen Worten als Änderungsantrag hineinnehmen. Das wäre jetzt nur der Auftrag. Deswegen erklären
wir den Antrag hiermit erst einmal für erledigt. - Danke.
Oberbürgermeister Jung: Ich sage zu Protokoll zu, dass Ihnen so schnell wie
möglich - möglichst in den nächsten beiden Sitzungen - der Teil der neuen
Sondernutzungssatzung zugearbeitet wird.
Danke. Dann ist eine Abstimmung hier nicht mehr erforderlich.
Ersatzneubau für die Kindertagesstätte „Haus der kleinen Strolche“ Lindenallee
3a, 04158 Leipzig OT Breitenfeld (V/OR 34) (Einreicher: Ortschaftsrat Lindenthal)
Wir kommen zu A-145 Kita „Haus der kleinen Strolche“. Wer wünscht das Wort „kleine Strolche“? - Niemand.
Ich lasse abstimmen. Verwaltung empfiehlt Zustimmung. Darf ich um Ihr Handzeichen bitten? Wer stimmt dem Antrag des Ortschaftsrates zu? - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so votiert.
Leipzig - auf dem Weg zur Pestizid freien Kommune (eRIS: V/A 575)
(Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen)
A-146. - Wer wünscht das Wort?
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Stadträtin Krefft (Bündnis 90/Die Grünen): Unsere umweltpolitische Sprecherin ist erkrankt, daher spreche ich heute zu Ihnen.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Frau Dubrau, die Herren
Bürgermeister! Sehr geehrte Stadträte und Stadträtinnen! Liebe Gäste!
„Die Stadt Leipzig verzichtet schrittweise auf allen kommunalen Flächen, auf
Kultur- sowie Nicht-Kulturland, auf den Einsatz von Pestiziden.“ Dies sind die
einleitenden Sätze des Verwaltungsstandpunktes zu unserem heute vorliegenden Antrag. Das freut uns außerordentlich, denn unser Antrag war keine Kritik,
auch keine Provokation gegenüber dem Handeln der Verwaltung, es ist ein
Vorschlag, ein Umdenken bei allen Beteiligten zu bewirken, bei den städtischen
und bei den privaten Unternehmen, bei den Landwirten, den Kleingärtnern und
bei der Verwaltung - bei allen also.
Sie, Herr Rosenthal, haben es so aufgefasst und konstruktiv an dem Verwaltungsstandpunkt gearbeitet, der die aufgeworfene Thematik noch weiter schärft
und den wir heute zur Abstimmung stellen wollen. Vielen Dank.
Lassen Sie mich noch einige Worte zum Hintergrund sagen. Ich denke, das ist
wichtig, um das Anliegen tatsächlich zu verstehen und nicht als Ökoträumerei
wegzulächeln.
In seinem Film „Mehr als Honig“ schließt der Regisseur Markus Imhoof: Wenn die
Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu
leben; keine Biene mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine
Tiere mehr, kein Mensch mehr.
Pestizide und Herbizide töten und schädigen Pflanzen und Tiere. Pestizide als
chemische Substanzen gegen Organismen gegen vermeintliche Schadorganismen eingesetzt, schädigen das gesamte Ökosystem, das Gleichgewicht.
Herbizide werden gezielt gegen Unkraut eingesetzt. Wir wissen, dass sie Begleitkräuter treffen. Die Wirkung der Gifte lässt sich dabei nicht kontrollieren. Das
ist die Gefahr für die biologische Vielfalt. Gifte wirken auf Nahrungsketten und im
Boden gespeicherte Wirkstoffe, die so genannte Abdrift. Pflanzenschutzmittel
gegen vermeintliche Schädlinge beeinträchtigen Natur und Menschen, die Ökologie unserer Umwelt.
Unser kostbarer Lebensstil berücksichtigt noch viel zu wenig die Eingriffe in die
Natur und die negativen Folgen des Einsatzes von Pestiziden und Herbiziden. So
hat sich zum Beispiel der flächendeckende Einsatz von Radikalherbiziden in den
letzten Jahren in Sachsen ausgeweitet. Für den Einsatz von Roundup gibt es
ganz strenge Vorschriften in der Landwirtschaft, aber im Gartenmarkt gekauft,
kann jeder Gärtner damit treiben, was er möchte.
Mit der Dezimierung von Pflanzenarten im Garten und auf Flächen werden Insekten und der Wasserhaushalt der Umgebung systematisch und anhaltend
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zerstört. Wiederum dort, wo Pestizide erfolgreich eingesetzt werden wie in der
Intensivlandwirtschaft, sind die gesundheitlichen Folgen auch für Menschen erlebbar. Deswegen geht es jetzt darum, die Nutzung von Herbiziden und Pestiziden zu reduzieren und am besten ganz darauf zu verzichten.
Die Stadt Leipzig will unseren Antrag zum Anlass nehmen und mit gutem Beispiel
vorangehen. Das ist richtig. Im Rahmen städtischer Zuständigkeit, das heißt auf
allen Flächen der Öffentlichkeit wie Waldflächen, Parks, Friedhöfe, Sportanlagen
und Kleingartenanlagen, soll künftig auf Pestizide verzichtet werden, sofern die
städtischen Beteiligungen das nicht schon tun. Genau da zeigt sich, dass eben
der Umdenkprozess in der Verwaltung bereits erfolgreich eingeläutet wurde:
Gutes tun und darüber reden, denn bislang scheint die Problematik noch gar nicht
so präsent gewesen zu sein.
Da ist noch das vermeintliche Schönheitsideal einer aufgeräumten Grünfläche.
Wir kennen die Erwartungen der LeipzigerInnen an die Stadtreinigung oder
Grünanlagenpflege, quasi leer geputzte Wege, Parks und Gärten. Dieser Wunsch
hält sich hartnäckig. Daher ist es aus Sicht meiner Fraktion wichtig, begleitend
zum eigenen Handeln auch zu informieren, welche Konsequenzen der Verzicht
auf Pestizide hat und welche Schönheit die Natur selbst hervorbringt.
Die Verwaltung bestätigt uns hier in unserem Wunsch nach breiter Öffentlichkeitsarbeit, die auch zum Ziel haben soll, die Bürgerschaft selbst zum Verzicht auf
Pestizide im eigenen Garten zu sensibilisieren. Es braucht das gesellschaftliche
Umdenken, denn wie wir als Ärzte mit dem Gift des Antibiotikums sorgsam umgehen müssen, so muss auch Sorgfalt walten, wo mit Pestiziden und Herbiziden
hantiert wird, sowohl in der Landwirtschaft als auch auf städtischem Grün.
Helfen Sie mit, Leipzig zur pestizidfreien Kommune zu machen. Stimmen Sie für
den Verwaltungsstandpunkt.
(Beifall)
Stadtrat Riedel (CDU): Herr Oberbürgermeister! Werte Gäste auf der Tribüne!
Liebe Kollegen Stadträtinnen und Stadträte!
Ich möchte Sie jetzt nicht mit der Aufzählung der Bemühungen der Kleingärtner
zur Senkung des Pestizidverbrauchs langweilen, denn sie machen das schon seit
20 Jahren - wie ausgeführt - und müssen in dem Fall nicht ermahnt werden. Ich
denke, sie hätten hier einmal gelobt werden sollen, dass sie gute Vorreiter sind.
Wer sich 20 Jahre lang über Fachberater und, und, und in beiden Verbänden
ständig zur Senkung der Pestizidnutzung in Kleingärten ausspricht, denkt, glaube
ich, genügend ökologisch und verdient hier keine Schelte. Da Sie jetzt über den
Verwaltungsstandpunkt abstimmen lassen, wird unsere Fraktion zustimmen,
ansonsten hätten wir das als populistischen Antrag ablehnen müssen. - Danke.
(Beifall)
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Stadtrat Volger (Bündnis 90/Die Grünen): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Stadträte! Sehr geehrte Gäste! Sehr geehrter Herr Riedel!
Ich hatte eigentlich gehofft, nicht noch einmal hier hoch gehen zu müssen. Ich
zitiere jetzt einmal kurz aus unserer Begründung zu unserem Ursprungsantrag:
„Daher ist auch die Aufklärung der Kleingartenvereine über die gesundheits- und
umweltschädigende Auswirkung beim Einsatz von Pestiziden und die natürlichen
Alternativen ein wichtiger Teil der Öffentlichkeitsarbeit zur Sensibilisierung und
Aufklärung der Bevölkerung.“
Das ist keinerlei Kritik an der Arbeit. Im Gegenteil! Wir heben sogar in unserer
Begründung noch einmal hervor, dass das in den Kleingartenvereinen erfolgt. Sie
müssen hier nicht zwanghaft irgendwie eine Kritik von uns an Kleingartenvereinen herbeireden. Sie können das gern tun, aber es entspricht nicht der Tatsache.
Im Gegenteil! Wir haben die Kleingartenvereine hier als positives Beispiel auch in
unsere Begründung hereingenommen, es war keinerlei Kritik. - Danke.
(Beifall)
Oberbürgermeister Jung: Ich sehe keine weiteren Beiträge.
Ich bitte Sie um Ihr Handzeichen, wenn Sie dem Antrag in der Fassung des
Verwaltungsstandpunktes zustimmen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Bei 4 Enthaltungen ansonsten einstimmig so votiert.
Kostentransparenz im Zusammenhang mit Mitgliedschaften der Stadt Leipzig
(Einreicher: René Hobusch)
A-00665. Wird das Wort gewünscht?
Stadtrat Hobusch (fraktionslos): Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr
Oberbürgermeister! Wir haben mit dem Ihnen vorliegenden Antrag beantragt,
weitere Kostentransparenz im Zusammenhang mit Mitgliedschaften der Stadt
Leipzig walten zu lassen.
Konkret haben wir beantragt, dass ab sofort vor dem Hintergrund beabsichtigter
Mitgliedschaften der Stadt in einem Verein, einem Verband oder einem Netzwerk
dem Stadtrat neben den alljährlich anfallenden Mitgliedsbeiträgen - Sie erinnern
sich an den Antrag der FDP-Fraktion aus der Vergangenheit, da liegt mittlerweile
eine fortzuschreibende Liste vor - eine Sach- und Personalkostenschätzung im
Zusammenhang mit der Pflege dieser Mitgliedschaft abgegeben wird.
Wir werden den Antrag, wie er im Beschlusspunkt 1 vorliegt, zur Abstimmung
bringen. Wir werden zum Beschlusspunkt 2 das Alternativdatum der Verwaltung
in Ihrem Verwaltungsstandpunkt übernehmen.
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Wir sind der Auffassung, dass es eben nicht besonderen Aufwand und besondere
Mühe macht, eine grobe Kostenschätzung von Personalkosten und Sachkosten
hier vorzulegen. Es sind mittlerweile die Arbeitsstundensätze der Verwaltung
bekannt und veröffentlicht, und in einem groben Umfang kann sicherlich geschätzt werden, wie aufwendig die Mitgliedschaft in einem Verband oder in einem
Verein im Hinblick auf die personelle Betreuung ist. Man kann natürlich sagen,
das sind Sowiesokosten, aber in der Zeit, in der ein Verwaltungsmitarbeiter eben
eine solche Vereins- oder Verbandsmitgliedschaft pflegt und dafür tätig ist, kann
er andere Aufgaben nicht erfüllen, die im Pflichtbereich der Verwaltung liegen.
Deswegen unser Antrag.
Wir bitten darum, dass die Punkte 1 und 2 getrennt abgestimmt werden. - Vielen
Dank.
Oberbürgermeister Jung: Weitere Wortmeldungen sehe ich nicht.
Zunächst Beschlusspunkt 1: Wer stimmt dem Beschlussvorschlag zu? - Die
Gegenstimmen? - Die Enthaltungen?
Abstimmung: Bei 2 Enthaltungen und einer Reihe von Dafür-Stimmen mit
Mehrheit abgelehnt.
Beschlussvorschlag 2 in der Fassung des Alternativvorschlags der Verwaltung: Wer stimmt diesem zu? - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Bei einer Reihe von Enthaltungen und einigen Gegenstimmen mit Mehrheit so beschlossen.
Ausweisung von Dauerkleingärten
Leipzig (Einreicher: Kleingartenbeirat)
im
Flächennutzungsplan
der
Stadt
Stadtrat Riedel (CDU): Wir bedanken uns bei der Verwaltung. Im Verwaltungsstandpunkt wird jetzt der Handlungsfehler offen erklärt und ein Alternativvorschlag gemacht. Deswegen möchten wir im Sinne des Verwaltungsstandpunktes
abstimmen.
Oberbürgermeister Jung: Gibt es weitere Wortmeldungen?
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Herr Oberbürgermeister! Meine sehr verehrten
Damen und Herren! Ich gebe zu, dass ich zuerst über den Antrag des Kleingartenbeirats gestaunt habe, weil nämlich im Flächennutzungsplan exakt die Signatur aus dem Baugesetzbuch übernommen worden ist, aber dort ausgewiesen
als Dauerkleingärten. Meine Bitte wäre es, wenn wir in Zukunft solche Signaturen,
die inhaltlich besetzt sind, verwenden, sollte es auch in diesem Rahmen oder in
einer anderen Art und Weise gemacht werden.
Oberbürgermeister Jung: Frau Dubrau hat genickt. - Danke.
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Wir können über den Beschlussvorschlag in der Fassung des Verwaltungsstandpunkts abstimmen. Wer stimmt dagegen? - Wer enthält sich?
Abstimmung: Es ist einstimmig so votiert.
Danke.
Schulstandort Matthäikirchhof (eRIS: V/A 549) (Einreicher: Fraktion DIE LINKE)
Dieser Punkt ist vertagt.
Zusammenarbeit von Unternehmen mit Kindertagesstätten und Kindertagespflegepersonen unterstützen (eRIS: V/A 433) (Einreicher: SPD-Fraktion)
Wir sind bei den Kindertagesstätten und Kindertagespflegepersonen. Es liegt
Ihnen eine Neufassung vom 24.03. vor.
Stadtrat Zenker (SPD): Sehr geehrter Oberbürgermeister! Werte Kolleginnen
und Kollegen Stadträte! Werte Gäste!
Den heute zur Abstimmung stehenden Antrag hatten wir im Juni 2013 gestellt,
weil Unternehmen, aber auch Träger von Kitas auf uns zugekommen sind und
wissen wollten, wie man sich engagieren kann, welche Probleme und welche
Herausforderungen es dabei gibt. Es gibt auch eine Studie, wonach 88 Prozent
der Eltern sagen, dass sie durchaus auch Betriebe in der Mitverantwortung bei
der Kinderbetreuung sehen.
Die Diskussion zu betriebsnahen Kindertagesstätten beziehungsweise zur Unterstützung von Unternehmen im Bereich der Kinderbetreuung ist natürlich nicht
einfach zu führen, solange es einen Mangel an Plätzen gibt, weil die Debatte
häufig mit Belegplätzen gleichgesetzt wird.
Auf der einen Seite deutet sich glücklicherweise insbesondere in der Betreuungssituation der über Dreijährigen endlich eine Entspannung an. So gibt es
einige Träger, die sich schon an die Stadtverwaltung gewandt haben, weil sie
Sorge haben, bei neu entstehenden Kitas ihre Plätze in den Bereichen nicht
vollzubekommen, auch wenn - das muss ich an der Stelle doch einmal kurz
einfügen - diese Träger es noch immer nicht geschafft haben, dies deutlich zu
machen, indem sie ihre Plätze bei „meinkitaplatz-leipzig.de“ einstellen. Andere
machen das inzwischen, das ist schön. Ich habe heute Morgen noch einmal
hineingeschaut, es gibt dort tatsächlich eine ganze Anzahl von freien Plätzen.
Wenn wir über betriebsnahe Kindertagesstätten sprechen, reden wir nicht nur
über Belegplätze, wir diskutieren auch darüber, dass die Öffnungszeiten etwas
mehr an die Arbeitszeiten angepasst werden, über spezielle Konzepte oder auch
grundsätzlich über den Bau von Kitas an bestimmten Standorten. Ich glaube zum
Beispiel, dass die Kita in Plaußig in der Größe nicht notwendig geworden wäre,
wenn nicht BMW gesagt hätte, sie steigen dort mit ein.
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Darüber hinaus kann das Engagement auch in der Bereitstellung eines Grundstücks liegen. Hier sehe ich vor allem die kommunalen Unternehmen ein Stück
weit in der Pflicht. Ich glaube, vor allem bei der SWL, aber noch viel stärker bei
der LWB gibt es noch Standorte, die geeignet wären. Ich würde mich bei der LWB
sogar schon freuen, wenn sie einfach einmal, wie das die LESG oder die SAH
vorgemacht haben, als Bauträger auftritt, meinetwegen auch mit denselben Zuschüssen oder mit den Konditionen, die auch private Träger bekommen.
Wir sind froh, dass es inzwischen einige Projekte für betriebsnahe Kindereinrichtungen gibt und dass neben privaten Unternehmen auch öffentliche Institutionen sich daran beteiligen. Erst vor zwei Wochen, glaube ich, hat die betriebsnahe Kita der Universität aufgemacht; das Studentenwerk engagiert sich in
dem Bereich.
Den Verwaltungsstandpunkt begrüßen wir. Sie werden sich wundern, warum seit
gestern eine Neufassung vorliegt. Darin ist am Ende nur eine ganz kleine Ergänzung, und zwar hat die Stadtverwaltung gesagt, sie werde sich bei kommunalen Unternehmen dafür einsetzen, betriebsnahe Kitas mehr zu bewerben. Wir
hätten es auch gern bei privaten. Es ist in der ersten Zeile des Verwaltungsstandpunkts die Ergänzung „gegenüber den städtischen und privaten“. Mit dieser
Ergänzung würden wir den Verwaltungsstandpunkt so zur Abstimmung stellen. Vielen Dank.
(Beifall)
Oberbürgermeister Jung: Ich sehe keine weiteren Wortmeldungen. Ich kann
zusagen, Herr Zenker, dass wir das auch in den Verwaltungsstandpunkt aufnehmen: gegenüber den städtischen und gegebenenfalls privaten, je nachdem, wen man als Ansprechpartner hat, verstärkt darauf hinzuwirken.
Ich stelle die Fassung des Verwaltungsstandpunkts zur Abstimmung. Wer
stimmt dem zu, den bitte ich um das Handzeichen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist so bestätigt.
Tagesordnungspunkt 15: Anfragen an den Oberbürgermeister
Dieser Punkt wird gegen 18 Uhr aufgerufen.
Tagesordnungspunkt 16: Bericht des Oberbürgermeisters
Dieser Punkt entfällt.
Tagesordnungspunkt 17: Spenden, Schenkungen und ähnliche Zuwendungen
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17.1 Entscheidung über die Annahme von Spenden, Schenkungen der Stadt
Leipzig und ähnliche Zuwendungen gem. §§ 28 Abs. 2 Nr. 11 und 73 Abs. 5
SächsGemO bis Februar 2015 (Einreicher: Dezernat Finanzen)
Wird zu 17.1 das Wort gewünscht? - Das sehe ich nicht. Gibt es Gegenstimmen? - Enthaltungen?
(Zuruf: Anfragen 18 Uhr?)
18 Uhr sind die Anfragen aufgerufen, das wurde vorher so verabredet, im Ältestenrat so verabredet: als Dauerpunkt 18 Uhr Anfragen.
(Zurufe)
Kollegen, es bleibt jetzt so: heute 18 Uhr Anfragen. Wir können es im Ältestenrat
noch einmal aufrufen.
Wir sind mitten in der Abstimmung zu 17.1. Herr Morlok, ich nehme Sie danach
zur Geschäftsordnung dran, okay?
17.1: Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Einstimmig so beschlossen.
Jetzt zur Geschäftsordnung, Herr Morlok.
Stadtrat Morlok (fraktionslos): Herr Oberbürgermeister, der Ältestenrat berät
den Oberbürgermeister im Rahmen der Aufstellung der Tagesordnung. Das soll
er auch tun, aber über die Tagesordnung entscheiden selbstverständlich die
gewählten Stadträtinnen und Stadträte. Deswegen halte ich es für sinnvoll, wenn
wir eine Änderung in der Abfolge für immer miteinander vereinbaren wollen, dass
wir dies dann auch in der Ratsversammlung tun, indem wir darüber einen Beschluss fassen und nicht über den Ältestenrat das machen.
(Beifall)
Oberbürgermeister Jung: Herr Morlok, jetzt bin ich ganz genau. Der Ältestenrat
berät den Oberbürgermeister, und der Oberbürgermeister stellt die Tagesordnung auf, und dann beschließt der Stadtrat die Tagesordnung. Die ist auch nicht
verändert worden. Ich habe nur festgestellt, dass der Punkt „Anfragen“ heute
gegen 18 Uhr aufgerufen wird.
Tagesordnungspunkt 18: Vorlagen I
18.1 Wiederbestellung des Geschäftsführers der Beratungsgesellschaft für
Beteiligungsverwaltung Leipzig mbH (bbvl) (Einreicher: Oberbürgermeister)
Meine Damen und Herren, wird das Wort gewünscht?
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Darf ich Sie um Ihr Handzeichen bitten? Wer stimmt der Wiederbestellung von
Herrn André Tegtmeier zum Geschäftsführer der bbvl zu? - Gegenstimmen? - Die
Enthaltungen?
Abstimmung: Bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung so beschlossen.
Herr Tegtmeier, herzlichen Glückwunsch.
(Beifall)
Da es eine Wiederbestellung ist, bekommen Sie keine Blumen, aber ich möchte
Sie sehr, sehr herzlich beglückwünschen und mich sehr herzlich für die sehr gute
Zusammenarbeit mit dem Stadtrat und dem Oberbürgermeister bedanken. Auf
gute Zusammenarbeit weiterhin! - Danke schön.
(Beifall)
18.2 Neufassung der Betriebssatzung für den Städtischen Eigenbetrieb Stadtreinigung Leipzig (Einreicher: Dezernat Finanzen)
Es gibt einen Änderungsantrag von Herrn Herrmann-Kambach, dem ehemaligen
Stadtrat. Es gibt einen Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE und einen der
CDU-Fraktion. Die Vorvoten sind klar. Wird das Wort gewünscht? - Zunächst Herr
Bonew.
Bürgermeister Bonew: Ich schlage vor, wir machen es wie bei den anderen
Betriebssatzungen: Den Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE würden
wir übernehmen, und für den Änderungsantrag der CDU gilt die gleiche Protokollnotiz wie bei den anderen Betriebssatzungen, die wir im Februar beschlossen haben.
Oberbürgermeister Jung: Was machen wir mit Herrn Herrmann-Kambach?
Bürgermeister Bonew: Ich bitte darum, den Änderungsantrag abzulehnen.
Oberbürgermeister Jung: Wir übernehmen den von der Fraktion DIE LINKE.
Bürgermeister Bonew: Den übernehmen wir wie bei allen Betriebssatzungen im
Februar, das ist alles wortgleich.
Zu dem Änderungsantrag der CDU hatten wir im Februar zu Protokoll gegeben,
dass wir die Wertgrenzen jetzt nicht antasten wollen, sondern in dem einzuführenden und zu verbessernden Risiko-Management-System in den Eigenbetrieben die Wertgrenzen über zwölf Monate reporten und controllen und in einer
Evaluierung der gesamten Betriebssatzung sagen: Bleiben wir bei den alten
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Wertgrenzen oder übernehmen wir die neuen Wertgrenzen, die jetzt im Änderungsantrag der CDU sind.
Den Änderungsantrag von Jens Herrmann-Kambach bitte ich abzulehnen. Da
geht es darum, ein nicht stimmberechtigtes Mitglied in den Betriebsausschuss zu
entsenden, was so gar nicht richtig geht.
Oberbürgermeister Jung: Ist die CDU-Fraktion damit einverstanden?
(Zuruf: Ja!)
Dann müssen wir über den Änderungsantrag von Herrn Herrmann-Kambach
abstimmen. Er kann sich nicht mehr verteidigen. Hat er einen Fürsprecher? Ich
bitte Sie um Ihr Handzeichen: Wer ist für den Antrag von Herrn Herrmann-Kambach? - Wer stimmt dagegen? - Wer enthält sich der Stimme?
Abstimmung: Bei einigen Enthaltungen und 1 Dafür-Stimme mit großer
Mehrheit abgelehnt.
Wir kommen zur Beschlussfassung über die Satzung selbst. Wir müssen
auszählen. Ich bitte Sie, auf Ihrem Platz zu verbleiben.
Meine Damen und Herren, wer stimmt der Betriebssatzung einschließlich der
Änderung, die Herr Bonew angesagt hat, zu? - Die Gegenstimmen? - Die Enthaltungen?
Abstimmung: 64 zu 0 zu 0. Es ist so beschlossen.
18.3 Benennung der Stadtteilbibliothek Gohlis nach Erich Loest (Einreicher:
Dezernat Kultur)
Wird das Wort gewünscht? - Bitte schön, Frau Niermann.
Stadträtin Niermann (CDU): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Frau Dubrau! Sehr geehrte Herren Bürgermeister! Sehr geehrte Kollegen
und Kolleginnen Stadträte! Sehr geehrte Damen und Herren!
„Wir waren auf alles vorbereitet. Nur nicht auf Kerzen und Gebete.“ Wir alle
kennen diesen Satz, den Erich Loest der Figur des Stasi-Generals und Volkskammer-Präsidenten Horst Sindermann in seinem Roman „Nikolaikirche“ in den
Mund legt. Bis zu seinem Tod 2013 war Erich Loest d e r literarische Repräsentant seiner Heimatstadt Leipzig.
In Mittweida 1926 geboren, erlebt er das letzte Kriegsjahr, durch ständige nationalsozialistische Propaganda verblendet, als überzeugter Nationalsozialist und
jugendlicher Soldat. Seine Erlebnisse aus dieser Zeit verarbeitet er desillusioniert
in seinem Debütroman „Jungen, die übrig blieben“.
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1946 kommt er nach Leipzig und absolviert ein Volontariat bei der Leipziger
Volkszeitung. Wie viele seiner durch Nationalsozialismus und Krieg geprägten
Altersgenossen wird er 1947 Mitglied der SED. Er wird, wie er es selbst einmal
ausdrückte, vom glühenden Nazi zum überzeugten Kommunisten.
Nach dem Erscheinen seines Romandebüts im Jahr 1950 beendet er seine Arbeit
für die Leipziger Volkszeitung und widmet sich ab jetzt nur noch der Schriftstellerei. Als freier Schriftsteller lässt sich Erich Loest den Mund nicht verbieten. In
der DDR, in der nun sowjetrussisches sozialistisches Strafrecht gilt, ist dies gefährlich und wird für Erich Loest zum Problem.
In den 50er Jahren beteiligt er sich offen - zu offen - an den Diskussionen über die
Entstalinisierung. Er kritisiert das SED-Regime für die blutige Niederschlagung
des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 und lässt sich dabei zu Äußerungen
hinreißen, die in der SED nicht auf Gegenliebe stoßen. Im Gegenteil! Er handelt
sich ein Strafverfahren ein wegen angeblicher konterrevolutionärer Gruppenbildung.
Im November 1957 wird er deswegen zu siebeneinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Erich Loest verbüßt die gesamten siebeneinhalb Jahre im Zuchthaus
Bautzen II, dem so genannten Stasi-Gefängnis. Das Zuchthaus Bautzen II - ich
habe es zu Beginn der 90er Jahre in meiner Zeit als Staatsanwältin der Staatsanwaltschaft Dresden besichtigt. Ich war dort in der Schwerpunktabteilung des
Freistaates Sachsen zur Verfolgung von SED-Unrecht eingesetzt und hatte mich
in dieser Funktion intensiv mit der DDR-Justiz zu befassen.
Als ermittelnde Staatsanwältin habe ich in dieser Zeit mit vielen Opfern des Unrechtsstaats der DDR gesprochen, auch mit solchen, die in den 70er und 80er
Jahren in Bautzen II einsaßen. Es ist mir, meine Damen und Herren, unvorstellbar, wie man an diesem Ort siebeneinhalb Jahre lang eingesperrt sein kann,
ohne zu zerbrechen. Erich Loest gehört zu den Wenigen, die dies geschafft haben, obwohl er in dieser Zeit nahezu isoliert und einem faktischen Schreibverbot
unterworfen war. Er bekam in dieser Zeit weder Papier noch Stifte. Seine Frau
durfte ihn nur einmal im Vierteljahr besuchen.
Ende 1964 kommt er durch die Haftbedingungen schwer magenkrank zurück
nach Leipzig und macht weiter, wo er gezwungenermaßen aufgehört hatte. Er
schreibt, und er führt - um hier noch einmal zu zitieren - einen harten, steten
Kampf in der DDR, gegen die DDR, für seine Literatur. Dieser Kampf gipfelt 1979
im Austritt aus dem Schriftstellerverband der DDR als Protest gegen die Zäsur
seines Romans „Es geht seinen Gang oder Mühen in unserer Ebene“.
Erich Loest liebt seine Heimatstadt Leipzig. Dass er seine Heimat trotzdem 1981
mit seiner Familie in Richtung Osnabrück verlässt, ist auf die ständigen staatlichen Repressalien zurückzuführen, denen er und auch seine Familie aufgrund
seiner Haltung ausgesetzt ist. Denn, meine Damen und Herren, noch mehr als
Leipzig liebte Erich Loest die Freiheit, insbesondere die Meinungsfreiheit, die
Freiheit des Wortes, die es für Menschen in der DDR nicht gab.
S e i t e | 34
Nach der Wende und der friedlichen Revolution kam Erich Loest 1990 nach
Leipzig zurück. Den Weg zur friedlichen Revolution beschreibt er in seinem
Bestseller „Nikolaikirche“, den mir meine Kollegen anlässlich meines Abschieds
aus der Staatsanwaltschaft Ende 1995 schenkten.
Erich Loest hat mit seinen Werken, aber auch mit seiner Biografie vielen Menschen in ganz Deutschland ein realistisches Bild der DDR als menschenfeindliche
Diktatur vermittelt. Dafür ist er im Oktober 2012 mit dem Preis des Fördervereins
der Stasiopfer-Gedenkstätte ausgezeichnet worden.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, dass die Stadt Leipzig nun eine ihrer
Ortsteilbibliotheken nach Erich Loest benennt, ist unserer Meinung nach gerade
auch aufgrund seines Romans „Nikolaikirche“ überfällig und kann nur der Beginn
einer weiteren öffentlichen Würdigung dieses großen gesamtdeutschen Schriftstellers durch die Stadt Leipzig sein.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
(Beifall)
Oberbürgermeister Jung: Gibt es weitere Wortmeldungen?
Ich bitte Sie um Ihr Handzeichen. Wer stimmt dem Vorschlag zu? - Die Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Bei einigen Enthaltungen einstimmig so beschlossen.
Herzlichen Dank.
18.4 Baubeschluss: Neubau einer Sportoberschule mit Dreifeldsporthalle,
Max-Planck-Str. 53, 55, 04105 Leipzig (Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung
und Bau Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule)
Dazu gibt es klare Vorvoten. Wird hierzu das Wort gewünscht?
Stadtrat Elschner (Bündnis 90/Die Grünen): Meine Damen und Herren, ich
möchte es kurz machen. Meine Fraktion wird natürlich selbstverständlich der
Beschlussvorlage zustimmen. Wir sind froh, dass es nun endlich auch dazu
kommt.
Allerdings möchte ich hier auch noch einmal ausdrücklich die Rolle des Stadtbezirksbeirats Mitte in der letzten Wahlperiode hervorheben und die Kollegin
Riekewald und den Kollegen Kühne erwähnen. Wir hatten frühzeitig 2011 in
dieser Sache eine wichtige Angelegenheit eingereicht und damals den Diskussionsprozess in die Wege geleitet, an diesem Standort die Sportmittelschule zu
errichten und nicht - wie es ursprünglich geplant war - die Grundschule.
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(Beifall)
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr
geehrte Damen und Herren! Es ist höchst verdienstvoll gewesen, dass der
Stadtbezirksbeirat Mitte Druck gemacht hat. Er war es zum Glück jedoch nicht
allein, sondern wir haben hier mehrfach angemerkt, dass wir erhebliche Probleme mit der Schulversorgung im Stadtbezirk Mitte haben. Insofern ist es gut,
dass es nun dazu gekommen ist.
Den am Bau Beteiligten wünschen wir ein gutes Händchen, dass es zügig
durchgeführt wird, denn wir bekommen so langsam Notstand in diesem Schulbezirk.
Zudem ist an dieser Stelle noch hervorhebenswert: Dies ist die Sportoberschule,
also die Spezialschule, an der Nachwuchsspitzensportler ausgebildet werden.
Insofern ist es sehr löblich, dass wir beim Wettbewerb darauf geachtet haben,
dass die Sporthalle auch für die internationalen Standards entsprechend hergerichtet wird und auch für den Freizeitsport nutzbar sein soll. Es ist also nicht nur
eine beliebige Halle, die daneben entsteht.
Oberbürgermeister Jung: Gibt es weitere Wortmeldungen? - Das sehe ich
nicht. Insofern komme ich zur Abstimmung.
Wer stimmt gegen diesen Beschluss? - Wer enthält sich der Stimme?
Abstimmung: Damit ist es einstimmig so votiert.
18.5 Änderung der Geschäftsordnung des Seniorenbeirates (Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule)
Dazu liegt ein Austauschblatt vom 17. Februar vor. Wird das Wort dazu gewünscht? - Das ist nicht der Fall.
Ich komme zur Abstimmung. Wer dem zustimmt, den bitte ich um das Handzeichen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
18.6 Verlängerung des Betriebsleistungsvertrages mit der Lecos GmbH (Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung)
Hierzu gibt es ein Austauschdeckblatt vom 02.02. und eine Austauschseite. Wird
das Wort gewünscht?
Stadtrat Böhm (fraktionslos): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr
geehrte Stadträte! Liebe Gäste! Microsoft stellt das Update für Windows XP ein.
Jeder Leipziger hatte davon gehört. In sämtlichen Zeitungen wurde hierzu erörtert, warum ein Umstieg oder ein Upgrade auf eine neuere Version unumgänglich
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ist.
Durch das Einstellen des Supports für Windows XP werden keine bekannten
Sicherheitslücken mehr geschlossen. Leipzig als weltoffene Stadt - im IT-Bereich
scheint dies zu stimmen. Leider ist das an dieser Stelle weniger rühmlich.
Ein fähiger IT-Partner sollte weit vorher mit der Umstellung des Betriebssystems
beginnen. Lecos glänzte jedoch mit völliger Unfähigkeit. So lief ein Hauptteil aller
Rechner auch nach der Einstellung des Supports noch mit Windows XP. Vermutlich sind auch bis heute nicht alle Rechner umgestellt.
Nein, verehrte Stadtratskandidaten, Lecos ist somit kein guter Geschäftspartner.
Während der Ratssaal modernisiert und auf den aktuellen Stand gebracht werden soll, hängt die IT der Stadt Leipzig im tiefsten Mittelalter. Dabei ist es egal, ob
man sich den Zustand der Rechner oder den Netzauftritt vor Augen hält. Lecos
hat sich in keinem Feld mit Ruhm bekleckert.
Zudem sollte man bedenken, dass keine Branche dermaßen schnell wächst wie
genau diese Branche, die aus Nullen und Einsen besteht. Eine Volksweisheit
sagt: Technik, die man heute kauft, ist bereits seit gestern veraltet. Um diesem
soweit es geht entgegenzuwirken, entschließt man sich natürlich für einen
Partner, dem man vertraut, zukunftssicher zu agieren.
Dass die Lecos GmbH daran interessiert ist, einen langfristigen Vertrag zu
knüpfen, um ein finanzielles Ruhekissen auf Jahre zu besitzen, ist aus deren
Sicht nachvollziehbar. Da wir hier aber mit Geld hantieren, das uns nicht gehört,
sollten wir im Interesse der Leipziger keine langfristigen Verträge eingehen,
sondern vielmehr dafür sorgen, Angebot und Nachfrage einzuholen und kein
Monopol an eine Firma zu vergeben. Welche Nebenwirkungen ein Monopol hat,
sollte an dieser Stelle jedem klar sein.
Einen Blick sollte man jedoch auch auf den ökonomischen Sektor legen. Es kann
nicht schaden, den Blick über den Tellerrand zu heben, um einen Anbieter, der
Open-Source-Programme oder alternative Betriebssysteme wie Linux im Angebot hält, als Partner in Betracht zu ziehen.
Ich stelle daher einen Änderungsantrag an den Oberbürgermeister, ihn zu verpflichten, alternative Partner zur Lecos GmbH zu finden und dabei insbesondere
das Augenmerk auf freie Programme und kostengünstigere sowie gleichzeitig
sichere Alternativen zu Windows zu legen.
Außerdem stelle ich den Änderungsantrag, dass die Ratsversammlung beschließen sollte, dass der Betriebsleistungsvertrag alle zwei Jahre neu auszuschreiben ist.
Sollte mein Antrag abgelehnt werden, da es, statt vernünftig zu entscheiden, zum
guten Ton gehört, empfehle ich zumindest, die Beschlussvorlage 667 aus 2014
ebenfalls abzulehnen. - Danke schön.
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Stadtrat Heinrich (CDU): Herr Böhm, ich bin schon lange im Aufsichtsrat der
Lecos und muss Ihnen, ohne Ihnen zu nahe zu treten, sagen: Ihnen fehlt etwas
der Weitblick, denn es geht nicht nur um das eine Problem oder um das Thema schließlich ist es kein Problem -, das Sie angeschnitten haben, sondern es geht
vor allem darum, dass wir mit der Lecos umfassend zufrieden sind.
Zudem haben wir hier vor allem schon das Thema behandelt, dass wir mit IBM
zusammen gefahren sind. Insofern gibt es für die Stadt Leipzig finanziell und
logistisch völlig andere Probleme. Jedoch nehme ich es Ihnen nicht übel, dass
Sie das angeschnitten haben, dennoch fehlen Ihnen die notwendigen Insiderkenntnisse. Ihrem Antrag werde ich jedenfalls nicht zustimmen.
Oberbürgermeister Jung: Ich stelle zunächst den Änderungsantrag, der mir
jetzt schriftlich vorliegt, zur Abstimmung. Ich verlese noch einmal.
Erstens: Die Ratsversammlung beschließt, den Oberbürgermeister zu verpflichten, geeignete alternative Partner zu finden, welche auch Open-Source-Programme und alternative Betriebssysteme anbieten.
Zweitens: Die Ratsversammlung beschließt, den Betriebsleistungsvertrag alle
zwei Jahre neu auszuschreiben.
Wer diesem Antrag zustimmt, den bitte ich um das Handzeichen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Bei 1 Dafür-Stimme und ohne Enthaltungen ist dies mit
großer Mehrheit abgelehnt.
Wir kommen nun zum Beschlussvorschlag in der Hauptsache.
Wer dem vorliegenden Beschlussvorschlag in der Neufassung zustimmt, den
bitte ich um sein Handzeichen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Bei 2 Gegenstimmen und ohne Enthaltungen ist dies mit
großer Mehrheit so beschlossen.
18.7 Provisionsvertrag zwischen Causales und Museum der bildenden Künste
Leipzig zur Vermittlung von Sponsoren (Einreicher: Dezernat Kultur)
Stadträtin Gehrt (DIE LINKE): Es liegt von unserer Fraktion ein Änderungsantrag vor, bei dem ich gehofft hatte, dass Sie den übernehmen, denn er ist unschädlich - aber gut.
Sehr geehrter Oberbürgermeister! Liebe Bürgermeisterin und Bürgermeister!
Liebe Kollegen! Liebe Gäste! Ich möchte zu unserem Änderungsantrag nicht viel
sagen, nur so viel, dass es sich um ein Pilotprojekt handelt. Bisher hat laut
Aussagen des Kulturamtes die Verwaltung keine Erfahrung mit der Sponso-
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ring-Vermittlung durch private Agenturen.
Der Bedarf, eine solche Vermittler-Agentur einzuschalten, wurde seitens des
Museums angemeldet, weil die Ressourcen für Sponsoring-Suche im Haus doch
begrenzt sind. In der Vorlage ist zu lesen, dass finanzielle Auswirkungen derzeit
nicht dargestellt werden können. Es wird aber davon ausgegangen, dass mit
einer finanziellen Entlastung des Museums der bildenden Künste zu rechnen ist.
Es entstehen nur Kosten für Provisionen bei Abschluss eines Sponsoring-Vertrages. Diese belaufen sich auf 15 Prozent für finanzielle Zuwendungen,
aber auch auf die Vermittlung von Sach- und Media-Leistung wird ebenfalls eine
Provisionszahlung fällig.
Da wir noch nicht absehen können, wie sich das Pilotprojekt finanziell auswirken
wird, möchten wir bis zum Ende des I. Quartals 2016 Bericht erstattet bekommen, also noch vor der Entscheidung über eine Verlängerung des Vertrages.
Da uns das alle betrifft und es, denke ich, alle Stadträtinnen und Stadträte interessiert, möchten wir, dass auch alle diesen Bericht erhalten.
Zum Schluss möchte ich noch vor der Hoffnung warnen, dass Sponsoring von
privaten Unternehmen, Personen und so weiter unseren Haushalt dauerhaft
zuverlässig entlasten kann. Es sollte auch in Zukunft weiterhin eine Aufgabe der
Stadt bleiben - wenn auch eine freiwillige -, Kunst, Kultur und kulturelle Bildung
unabhängig von privatem Sponsoring und eventuell damit verbundenen Interessen zu fördern. Bitte stimmen Sie unserem Änderungsantrag zu. - Vielen
Dank.
(Beifall)
Oberbürgermeister Jung: Frau Gehrt, ich übernehme Ihren Antrag.
Somit können wir zur Abstimmung kommen. Wer stimmt gegen diesen Beschlussvorschlag einschließlich des Änderungsantrag? - Wer enthält sich der
Stimme?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
18.8 Haushaltsvorlage: 2. Änderung zum Baubeschluss Nr. RBV 1307/12 vom
18.07.2012 Stadtteilzentrum Anker - Mehrbedarf Saalgebäude in Höhe von
1.873.780 € im Zusammenhang mit der Bewilligung einer außerplanmäßigen
Auszahlung gemäß § 79 (1) SächsGemO in Höhe von 1.600.000 € für das
Haushaltsjahr 2016 sowie der Bewilligung einer außerplanmäßigen Verpflichtungsermächtigung gemäß § 81 (5) SächsGemO in Höhe von 1.873.780 €
(Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau Einreicher: Dezernat Kultur)
Dies ist ohne Zweifel eine wichtige Vorlage.
Stadtrat Hobusch (fraktionslos): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, ich
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bitte darum, die Vorlage zu vertagen, da Sie aus meiner Sicht und aus der Sicht
meines Stadtratskollegen Morlok nicht beschlussfähig ist, da sie nicht hinreichend transparent macht, welche finanziellen Folgen in allen vorgeschlagenen
Varianten tatsächlich auf die Stadt Leipzig zukommen.
Auf Seite 5 der Vorlage ist die Rede davon, dass bei den Varianten 2 bis 4
zwingend mit einer Rückforderung von Fördermitteln zu rechnen ist. In der Anlage 4 bei der Variantengegenüberstellung ist dann wiederum nur erklärt, dass
bei den Varianten 3 a bis 4 Fördermittel in erheblicher Höhe zurückzuzahlen sind,
da der Förderzweck nicht mehr erfüllt ist.
Ich habe bereits im letzten Sommer darum gebeten, dass bei aller Emotionalität
an das Thema Anker mit Nüchternheit herangegangen wird. Wir haben im Jahr
2013 beschlossen, 3,1 Millionen Euro für die Sanierung des Ankers auszugeben.
In der Zwischenzeit sind wir mit der heutigen Vorlage bei Kosten von 5,2 Millionen Euro.
Insofern appelliere ich an die Verantwortung aller Kollegen im Stadtrat, die Vorlage abzusetzen beziehungsweise zu vertagen und noch einmal alle Zahlen auf
den Tisch zu bringen sowie nüchtern und neu zu entscheiden, ob wir das wollen
oder nicht.
(Beifall)
Stadträtin Körner (Bündnis 90/Die Grünen): Sehr geehrter Oberbürgermeister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich bitte um Ablehnung dieses Antrags.
Erstens ist das Baugeschehen schon fortgeschritten. Zweitens geht es nicht nur
um die Fördermittel, sondern auch um den Inhalt dieser Varianten, die wir nicht
bevorzugen, die die Vorlage nicht vorschlägt und die auch in der Sache an sich
keinen Sinn machen, wenn Sie sie einmal genau durchlesen. Wir würden Dinge
aufrechterhalten, die wir nicht nutzen können, wie zum Beispiel den Saal.
Oberbürgermeister Jung: Ich stelle nunmehr den Geschäftsordnungsantrag
zur Abstimmung.
Wer einer Vertagung des Tagesordnungspunktes 18.8 zustimmt, den bitte ich um
sein Handzeichen. - Wer stimmt dagegen? - Wer enthält sich?
Abstimmung: Bei 1 Enthaltung und 3 Dafür-Stimmen ist dieser Antrag mit
großer Mehrheit abgelehnt.
Ich bitte nunmehr Frau Dubrau um Einbringung der Vorlage.
Bürgermeisterin Dubrau: Herr Oberbürgermeister! Werte Bürgermeister!
Stadträte! Gäste auf der Tribüne! Es ist immer misslich, wenn man an diese
Stelle treten und um mehr Geld bitten muss. Ich glaube, das ist etwas, was
keinem von uns so richtig gut liegt. Auf der anderen Seite gibt es aber manchmal
Fälle, bei denen das vorkommt. Dazu gehört auch die Sanierung des Ankers.
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Ich habe mir natürlich in der Zwischenzeit das Gebäude mehrfach angeschaut
und mir erzählen lassen - persönlich habe ich das nicht erlebt -, wie viel Emotionalität in diesem Gebäude steckt, wie viele Veranstaltungen dort stattgefunden
haben und wer dort alles schon aufgetreten und gewesen ist. Ich glaube, das ist
etwas, was in dieser Stadt eine sehr große Bedeutung hat. Insofern liegt dahinter
auch eine Menge Herzblut. Das ist, glaube ich, auch etwas, was bei meinen
Mitarbeitern im AGM eine große Rolle an dieser Stelle gespielt hat.
Nun zu den Schwierigkeiten: Wir haben auf der einen Seite ein Gebäude, das
über Jahrzehnte funktioniert hat, das, wenn man von außen hereingekommen ist,
eigentlich immer recht gut aussah und bei dem die Farbe in Ordnung war - dort
wurde auch immer heftig nachgemalt, wonach es für mich heute aussieht beziehungsweise wonach es vor einem Jahr nach meinen ersten Eindrücken
aussah.
Dennoch hat man festgestellt: Natürlich gibt es dort Bauaufgaben, die notwendig
sind, um solch ein Gebäude weiterhin zu erhalten und um es auch in der Funktion
als Stadtteilzentrum - erweitert durch das, was in dem Saal an zusätzlicher Kultur
geleistet wird - auch auf Dauer zu erhalten.
Die ursprünglichen Planungen gingen davon aus, dass ein Großteil der Gebäudesubstanz mehr oder weniger in Ordnung ist, aber jedes Mal, wenn man an
einer Stelle etwas in die Tiefe ging, hat man festgestellt: Hm, darunter ist es
ziemlich marode.
Nun war die Situation aber so, dass während der ursprünglichen Planung der
Baumaßnahmen das Gebäude noch in vollem Betrieb war. Man konnte also nicht
so arbeiten, wie es üblicherweise sinnvoll gewesen wäre, nämlich an einer
Vielzahl von Stellen in die Tiefe zu gehen und zu schauen, wie es tatsächlich
aussieht.
An vielen Stellen ist man davon ausgegangen, dass man das, was man dort sieht
und was man durch Fördermittel, die bereits in den vergangenen Jahren - wenn
auch nur in einer kleineren Größenordnung - geflossen sind, in Zukunft erhalten
kann. Jedoch stieß man schon bei den ersten Proben mehr oder weniger auf
Bruch. Das heißt, die vorderen Gebäude waren nicht mehr zu halten. Dies war
ein großes Drama für die Denkmalpflege, denn der gesamte Gebäudekomplex
steht natürlich unter Denkmalschutz, weshalb man ihn komplett so erhalten
wollte, wie er aus der Gründerzeit überkommen ist.
Letztlich hat man sich darauf verständigt, dass der Küchentrakt und die vordere
Gaststätte abgebrochen beziehungsweise abgerissen und wieder aufgebaut
werden. Auch der Fördermittelgeber hat sich dazu durchringen lassen und gesagt: Das Entscheidende ist der hintere Bereich und insbesondere der Saal, der
natürlich bleibt.
Als dann im Saal begonnen wurde - diejenigen, die im Kulturausschuss und im
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Bauausschuss sind, haben die Fotos gesehen -, sah man, dass es zum Teil ein
wunderbarer Spiegel war, aber als dieser entfernt wurde, keine richtige Wand
mehr dahinter war.
Dann nahm man die Verkleidung von den Stützen ab und musste erkennen, dass
überhaupt keine Stütze mehr darunter war, sondern es war lediglich die Verkleidung, die gehalten hat.
Als man dann unter die Bühne schaute, musste man feststellen, dass dort
überhaupt kein Fundament war, sondern nur einige Steine.
Diese Situationen kann man erahnen, aber in solch einer Anfangsuntersuchung
natürlich nicht mit Zahlen unterlegen. Dies war aufgrund der Nutzung nicht
möglich.
Als im April 2014 mit den Abbruchmaßnahmen des Gebäudes an der Wolffstraße
2 begonnen wurde, und zwar planmäßig laut Baubeschluss - nach den ersten
misslichen Erkenntnissen - hat man festgestellt: Oh Gott! Es sind ja noch viel
mehr Holzschädlinge am Werk gewesen. Die Statik des Nachbargebäudes ist
angegriffen. Zudem ist der Saal - wie bereits beschrieben - viel mehr angegriffen
als zuvor gedacht. Insofern musste man sofort eine Sperrung des Saales vornehmen und Sicherungsmaßnahmen durchführen, damit der Saal nicht von
selbst zusammenfällt.
Im Sommer letzten Jahres wurden dann diverse Untersuchungen durchgeführt.
Zudem konnte ein erstes Sanierungskonzept - ganz grob - dargestellt werden. Im
September sprachen wir dann darüber. Letztlich beschlossen Sie, dass die
Wolffstraße 2 - also Vorderhaus und Küchenriegel - auf der Grundlage des ursprünglich bestehenden Baubeschlusses wieder aufgebaut werden und die
weitere Untersuchung des Saales zur tatsächlich realen Kostenprüfung führen
muss. Diese liegt inzwischen auf dem Tisch.
In den Ausschüssen haben wir mehrfach darüber gesprochen, was es nun für
Möglichkeiten gibt. Die radikalste Möglichkeit ist natürlich, dass man alles, was
dort noch steht, abreißt und am Ende ein leeres Feld hat. Nun kann man sagen,
dies wäre theoretisch die billigte Variante, obwohl uns diese natürlich auch viel
Geld kostet, denn einerseits haben wir eigenes Geld verbaut und andererseits
sind Fördermittel darin, die wir komplett zurückzahlen müssten. Der Liste konnten Sie die genauen Zahlen entnehmen. Das, was am Ende herauskommt, ist ein
leeres Feld. Das bedeutet, dass wir die Aufgabe haben, für die soziokulturelle
Einrichtung - sicherlich ohne den Saal, aber ansonsten für das, was in dem Gebiet notwendig ist - neu zu sorgen.
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit zu sagen: Okay, wir lassen den vorderen
Teil, der ohnehin neu ist, und bauen auch den Saal als Neubau wieder auf. Das
bedeutet, der Denkmalschutz geht komplett verloren, alle Mittel, die bisher in
dieses Haus geflossen sind, müssen komplett zurückgezahlt werden und eine
weitere Förderung gibt es nicht. Das ist nicht so viel teurer, als wenn man das in
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realen Zahlen nimmt. Jedoch ist das, was für die Stadt am Ende herauskommt,
natürlich das größte Minusgeschäft.
Es gab dann auch unterschiedliche Untersuchungen, wie man im Detail mit dem
Saal umgehen kann. Für uns war aus vielen Gründen wichtig - es spielen die
emotionalen, baufachlichen, denkmalpflegerischen und fördertechnischen
Gründe gleichzeitig hinein -, sich weiterhin auf den Weg zu machen und im
vorderen Bereich mit dem Neubau von Küchenriegel und Gaststätte zu arbeiten,
aber auch in dem hinteren Teil, und somit den Saal - auch wenn dort eine erhebliche Menge an Bauteilen ausgewechselt werden muss - als historischen
Saal zu erhalten.
Diese Variante erscheint uns diejenige zu sein, die am Ende trotz der Kostensteigerung in der Nachhaltigkeit für die Stadt am kostengünstigsten ist und bei
der wir zumindest einen Großteil der Fördermittel, die wir bislang darin haben,
nicht zurückzahlen müssen und wofür wir bereits eine Teilzusage vom Land
haben, noch weitere Fördermittel zu bekommen, was sich in den anderen Fällen
ausschließt.
Dennoch haben wir am Ende eine Mehrsumme von 1,873 Millionen Euro, die wir
finanzieren müssen. Das ist viel Geld. Diesbezüglich stellt sich die Frage: Was
haben wir ohne dieses Geld? Wir hatten uns darauf verständigt - ich habe auch
immer die Zustimmung in den Ausschüssen bekommen -, dass dies bei all den
Problemen der sinnvollste Weg ist, um nicht den hohen ideellen Verlust des
Denkmals hinzunehmen, den hohen finanziellen Verlust der Rückzahlung von
Fördermitteln und nicht noch weitere Kosten für den Neubau oder eine Umplanung - Fragezeichen - eines soziokulturellen Zentrums zu haben.
Sie fragen nun nach konkreten Fördermittelrückzahlkosten. Sie selbst wissen
aus Ihrer langjährigen Tätigkeit - Herr Morlok, ich schaue Sie einmal an -, wie
schwierig es zum Teil ist, in solch einem Vorfeld die letzten Zahlen zu bekommen. Natürlich haben wir mehrfach mit dem Land zusammengesessen, wobei
das Land gesagt hat: Sicherlich werdet ihr am Ende etwas zurückzahlen müssen,
denn es gibt Teile, die ihr nicht einbaut. Aber versucht doch einmal, so viel von
dem, was wir damals gefördert haben - aufgrund des Zeitablaufes, denn es gibt
immer bestimmte Fristen -, in Gegenrechnung zu bringen und so viel wie möglich
an anderen Bauteilen wieder einzupassen. Wenn ihr damit fertig seid, dann
werden wir noch einmal schauen, ob und wie viel an Rückforderung kommt.
Sie geben uns diese Zahl gegenwärtig nicht. Insofern haben wir mit der Maximalzahl gerechnet. Alles, was wir noch zusätzlich an Geldern bekommen beziehungsweise nicht zurückzahlen müssen, ist das, was wir uns dann wieder
zugute rechnen können.
Insofern kann ich Sie nur bitten, im Sinne der Geschichte dieses Hauses beziehungsweise des Ankers der Vorlage zuzustimmen und nun tatsächlich Nägel
mit Köpfen zu machen und die endgültigen Baumaßnahmen durchzuführen. Danke schön.
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(Beifall)
Stadträtin Glöckner (SPD): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Werte
Damen und Herren Stadträte! Sehr geehrte Gäste! Die Vorlage zum finanziellen
Mehrbedarf der Sanierung des Saalgebäudes Anker lässt mich beim Durchlesen
schon sehr zweifeln, ob die Grundsätze einer sachgemäßen Vorbereitung der
Sanierung des Gebäudes insgesamt Beachtung fanden. Leider haben wir bei
Sanierungsvorhaben unter Federführung des Dezernats Kultur - ich denke nur an
das Grassimuseum - ähnliche Überraschungen von Kostenüberschreitungen
erleben müssen.
Ich setze voraus, dass gewisse Grundkenntnisse für Planung und Durchführung
von Sanierungsmaßnahmen an denkmalgeschützten Altbauten im Fachbereich
vorliegen. Aber die Baumaßnahmen am Anker konnten offensichtlich davon nicht
profitieren. Über Jahre wird hier versucht, stückweise unter politischem Druck
das Gebäude zu sanieren. Von Beginn an hätte uns eine solide Kostenübersicht
auf der Grundlage eines Gesamtsanierungskonzeptes, das wesentliche Baumängel erfasst, zur Entscheidung vorgelegt werden müssen. Wir sind aber immer wieder gezwungen, Mehrkosten abzunicken, weil der Baufortschritt neue
Schäden an der Bausubstanz zutage befördert.
Es war doch optisch alles so schön - mir ist schleierhaft, warum Risse und ähnliche Schäden am Mauerwerk keine partiellen Untersuchungen nach sich zogen.
Spätestens hier hätte einmal jemand hinter die Verkleidung schauen müssen.
Jetzt, wo bekannt ist, dass von dem Saalgebäude eigentlich nichts mehr übrig
bleibt, verlangt der Denkmalschutz den Erhalt. Was bleibt denn hier noch von
einem Denkmal erhalten? Im Prinzip wird es ein Neubau, aber das darf niemand
sagen, sonst sind die Fördermittel weg. Also wird fleißig wider besseres Wissen
weitergewerkelt.
Als Stadträtin fühle ich mich von der Entwicklung der Kosten getäuscht. Ursprünglich wurde im Baubeschluss von 2012 von Eigenmitteln in Höhe von
1.840.000 Euro gesprochen und Fördermitteln in Höhe von 1.240.000 Euro
ausgegangen. Die Grundlagen für den Baubeschluss waren damals schon nicht
gegeben, da die Fördermittel nur beantragt, aber nicht genehmigt waren. Nun
stehen wir bei Gesamtkosten von etwa 5,2 Millionen Euro, und die Fördermittel
sind wieder nur beantragt. Im schlimmsten Fall ist die Stadt mit etwa 4,55 Millionen Euro dabei. In Punkt 3 der Vorlage wird von einem Eigenanteil von etwa 3,7
Millionen Euro ausgegangen, aber nur, wenn die Fördermittel bewilligt werden.
Wenn nicht, werden wir wohl wieder eine eilbedürftige Vorlage beschließen
dürfen.
Auf welcher Grundlage soll hier entschieden werden? Alles nur Annahmen ohne
eine solide Basis - siehe Punkt 7 der Beschlussvorlage. Dass der Anker ein
wichtiges soziokulturelles Zentrum im Norden ist und als Einrichtung erhalten
werden muss, steht außer Frage. Das heißt aber nicht, dass wir exorbitanten
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Kostenerhöhungen scheibchenweise zustimmen müssen. Das beschädigt alle
Beteiligten und ist einfach nur peinlich.
(Beifall)
Stadtrat Hobusch (fraktionslos): Ihre Einführung zur Vorlage, sehr geehrte
Frau Baubürgermeisterin Dubrau, hat eigentlich die besten Gründe geliefert, ein
weiteres Mal gegen diese Vorlage zu stimmen, denn es ging in der Vergangenheit eben nicht darum, nur etwas in die Tiefe zu gehen, sondern darum, wenn
Sie auf die Bilder schauen, einmal den Spiegel abzuhängen oder den Akkuschrauber in die Hand zu nehmen und eine Wandverkleidung an der Stütze
abzuschrauben, um zu sehen, welches Dilemma sich im Anker bietet.
Es ist auch nicht alternativlos, für diese Vorlage zu stimmen, wie mancher
Stadtratskollege hier schon aus den Reihen geraunt hat. Alternativlos - das
Unwort des Jahres 2010, in dem im Übrigen auch das Dilemma um den Anker
begann, wenn Sie in die Vorlage schauen. Im Mai 2010 wurden im Investitionssteuerungsverfahren 3,4 Millionen Euro Gesamtkosten angemeldet. Nach Erarbeitung einer Vorlage zum Planungsbeschluss waren es dann schon
3,5 Millionen Euro im Jahr 2011, und nach Forderung des Finanzdezernats, die
Kosten auf 2,8 Millionen Euro zu senken, beschließt die Dienstberatung des
Oberbürgermeisters dann im Mai 2011 einen Kostenrahmen von 3,1 Millionen
Euro.
So geht es dann weiter: Bereits im Jahr 2012 wurden im April 432.000 Euro
Mehrkosten festgestellt. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, wurde trotzdem
an einem Kostenrahmen von 3,1 Millionen Euro festgehalten und mit dem
Baubeschluss 2013 noch einmal so bestätigt. Schauen wir heute auf die Vorlage,
haben wir damit eine Kostensteigerung um 2,1 Millionen Euro. Das sind zwei
Drittel dessen, was einmal für die Sanierung des Ankers angedacht und geplant
war.
Frau Dubrau, der Wegfall von Denkmalschutz kann auch eine Befreiung sein,
weil sie schlicht und ergreifend Handlungsmöglichkeiten eröffnet und aufzeigt,
die bisher nicht bestanden haben. Die Vorlage ist intransparent, sie weist nicht
alle Kosten, die auf uns zukommen, aus und sie stellt nicht alle Varianten in der
schon von mir vor einem halben Jahr geforderten Art und Weise gegenüber.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, lassen Sie mich etwas drastisch sein:
Nur, weil das Herz von dem einen oder anderen, der alt geworden ist, am Anker
und an den Erinnerungen an Renft-Konzerte hängt, der dort vielleicht einmal auf
das Klo gegangen ist, fehlt mir jedes Verständnis dafür, dass wir nunmehr
5,2 Millionen Euro und eine Kostensteigerung von zwei Dritteln gegenüber den
letzten Kostenschätzungen in Kauf nehmen sollen, nur, um zu halten, was gehalten werden soll. - Vielen Dank.
Stadträtin Dr. Jennicke (DIE LINKE): Sehr geehrte Damen und Herren! Ich
möchte gern noch einmal kurz etwas zu den Ausführungen von Frau Glöckner
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sagen. Einleitend sei mir jedoch die Bemerkung gegenüber Herrn Hobusch erlaubt: Ich glaube, der Renft-Musiker ist dort nicht nur auf das Klo gegangen, aber
das sei einmal dahingestellt.
Frau Dubrau, könnten Sie es vielleicht noch einmal klarstellen? Das, was Frau
Glöckner eben ausgeführt hat - die 1,8 Millionen an Mehrkosten werden möglicherweise noch übertroffen, falls keine Fördermittel fließen -, habe ich aus der
Vorlage nicht herausgehört. Im Gegenteil: Dies ist sozusagen die Gesamtsumme, die zusätzlich auf uns zukommt, damit wir diesen Bauvorgang nicht
abbrechen müssen. Sollten Fördermittel fließen, wird es dementsprechend weniger.
Aufgrund dieser Unklarheit wäre es schön, wenn wir das noch einmal festhalten,
denn das ist kein geringer und kleiner Unterschied.
Bürgermeisterin Dubrau: Ich hatte in meinen Ausführungen bereits gesagt,
dass dies die Gesamtsumme ist. Wenn wir erreichen, dass wir nicht zurückzahlen müssen und dass die Fördermittel zusätzlich fließen, dann können die
Summen geringer werden.
Stadträtin Körner (Bündnis 90/Die Grünen): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Im Anker gibt es immer wieder das
Stell-dich-Ein von fast jedem von uns, was die Fraktionen betrifft. Ich habe dort
im Prinzip alle Fraktionen getroffen - fast alle, so sage ich es einmal.
Wir waren Jahre dort. Es begann also nicht erst im Jahr 2010, wie ein Vorredner
meinte. Wir haben Jahre diskutiert: Wie bekommen wir dieses soziokulturelle
Zentrum so hin, dass es eine Zukunft hat, wo doch dieses Haus so brüchig ist?
Dies war zumindest im Eckhaus immer schon zu sehen, denn wir sind dort einund ausgegangen.
Dieses Mal liegt uns ein Fall vor, den wir sonst sehr selten haben: Die Stadtverwaltung ist vor einem Jahr relativ verzweifelt auf uns zugekommen - ich habe
das in den vergangenen 20 Jahren noch nie so erlebt -, hat uns die Fotos hingelegt und gesagt, sie sei von dem, was sie jetzt in der Bauphase entdeckt habe,
völlig überrollt.
Ehrlich gesagt, wird mir - wenn ich das lese - himmelangst, wenn ich überlege,
welch riesige Konzerte dort stattgefunden haben, und wenn ich jetzt lese, was
dort los war. Insofern haben wir wirklich einmal die Realität erlebt und nichts
Beschönigtes und auch nichts, was wir auf den Tisch bekamen, das schon sehr
viele Male vorberaten wurde. Wir haben also das ganze Dilemma auf den Tisch
bekommen und dabei gehofft, dass dort Lösungen gefunden werden. Schließlich
war bereits vor einem Jahr klar: Dies geht von Abriss bis zum Ausbau und Sanieren, und es geht um den Umgang mit einem Saal, den man nicht nutzen kann.
Wir haben nun die Variante in den Unterlagen vorgestellt bekommen und in den
Ausschüssen nachfragen können. Die Antworten, die wir heute schon gehört
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haben, hörten wir auch in den Ausschüssen. Dass uns die Fördermittel, die wir
eventuell zurückzahlen müssen, nicht auf den Punkt genau genannt werden
können, war dabei ebenfalls ein Thema. Die Antwort darauf haben wir eben
gehört.
Nun frage ich Sie: Was wollen wir in diesem Stadtteil, in dem eines von sechs
soziokulturellen Zentren steht? Natürlich können wir sagen: Das ist nicht akzeptabel, bitte noch einmal. Uns wurde aber auch vorgetragen, dass wir unter
Zeitdruck stehen und unsere Maßnahmen auch gegenüber dem Land, dem nicht
verborgen blieb, was sich dort ergeben hat, begründen müssen. Jetzt wird uns
dies mit den Summen, die darin stehen, vorgestellt, und wir müssen einfach
entscheiden.
Sie müssen das aber auch verantworten können. Können Sie jetzt noch einmal
einen Stopp geben? Oder sagen Sie: Wir können das akzeptieren? Wie stehen
Sie zu diesem soziokulturellen Zentrum? Wie wollen Sie sich dazu verhalten?
Schließlich geht es auch um die Planung des eigentlichen Trägervereins. Zudem
gibt es Vorbehalte, die uns in dieser Vorlage absichern.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, lesen Sie doch genau! Die Vorlage ist von den
Fördermitteln abhängig. Parallel zur Vorlage wird es noch einen Trägervertrag
geben. Auch das nehmen wir nicht vorweg, auch der Träger muss sich bewähren. Wir haben meiner Meinung beziehungsweise unserer Meinung nach genügend Sicherheiten hierin und bitten um Ihre Zustimmung. Wenn Sie dem nicht
zustimmen, müssen wir gemeinsam verantworten, dass wir wieder vor einer
offenen Frage stehen. - Vielen Dank.
(Beifall)
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Herr Oberbürgermeister! Meine sehr verehrten
Damen und Herren Stadträte! Sehr geehrter Herr Morlok, es gibt nicht nur Altvordern, die aus irgendwelchen Traditionen heraus an solch einem Ding kleben,
sondern es gibt ganz einfach eine faktische Geschichte. In der Tat gab es zu
Beginn der 90er Jahre auch Überlegungen dahin gehend: Kann man nicht mittelfristig oder langfristig den Anker mit seinen Veranstaltungen ins Haus Auensee
verlegen? Das hat schlicht und ergreifend nicht funktioniert, weil es nicht angenommen wurde.
Zudem spielte auch - neben der Tradition - eine Rolle, dass es zentral liegt beziehungsweise in den gesamten Nordstadtteilen dort angenommen wurde und
für Leute aus anderen Stadtteilen erreichbar ist. Wenn ich erst einmal etwa zehn
Minuten von der Straßenbahn am Wahrener Rathaus bis zum Haus Auensee
laufen muss, dann ist es so. Schließlich ist es nicht nur Veranstaltungsstätte, in
der einmal Konzerte stattgefunden haben, sondern dort gibt es tagtäglich soziokulturelle Arbeit auch mit Kindern und Jugendlichen. Die Leute fühlen sich dort
ganz einfach zu Hause.
Bereits in den 90er Jahren haben wir gewusst, dass es eigentlich eine - wir
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würden es landläufig so nennen - Hornzsche ist. Letztlich hat dieses Gebäude
jedoch aufgrund seiner Nutzung und seiner Historie eine Tradition entwickelt.
Allein damit ist es schon Baudenkmal und nicht nur aus baukünstlerischen Aspekten. Es ist ein wirklicher Punkt.
Bereits um das Jahr 2000 herum hat es dort verschiedene Aktivitäten mit Notreparaturen gegeben. Herr Schirmer als damaliger Leiter des Bauordnungsamtes hatte sich selbst dorthin begeben und gesagt: Okay, mit diesen und jenen
kleinen Ergänzungen können wir eine weitere Bespielbarkeit am Ende gewährleisten.
Vor welcher Maßgabe stehen wir? Wenn wir es historisch wieder neu bauen,
dann ist es Disneyland. Dann lieber etwas weniger, aber original. Dann ist es
eben so, wie es letztlich auch von der Denkmalpflege gefordert wird: lieber etwas
weniger Originales, aber das authentisch.
(Beifall)
Stadtrat Morlok (fraktionslos): Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen
und Herren! Herr Schlegel, ich habe mich in der Debatte noch gar nicht zu Wort
gemeldet, weshalb ich überrascht bin, dass Sie mich in diesem Zusammenhang
ansprechen. Insofern will ich die Gelegenheit nun gern nutzen, auf Ihren Vortrag
einzugehen.
Mein Kollege René Hobusch hat sich mitnichten gegen ein soziokulturelles
Zentrum an diesem Standort ausgesprochen. Vielmehr hat er darauf hingewiesen, dass es unter Umständen andere Varianten gäbe, die kostengünstiger sein
könnten, und dass der Wegfall des Denkmalschutzes auch eine Befreiung sein
könnte, weil man eben andere planerische Möglichkeiten an dem Standort hat
und frei von irgendwelchen Beschränkungen des Denkmalschutzes einer bestimmten Nutzung gerechtwerdende Bauten errichten kann.
Das war aber nicht der eigentliche Grund, warum ich mich zu Wort gemeldet
habe. Der Grund lag im Vortrag der Bürgermeisterin Dubrau. Frau Dubrau, so
leicht kann und darf man es sich als verantwortliche Bürgermeisterin nicht machen. Es geht mir jetzt weniger darum, wie wir im Zusammenhang mit der Frage
Anker weiter entscheiden, sondern darum, dass Sie uns gerade gesagt haben,
es sei der Stadt überhaupt nicht möglich, im laufenden Betrieb festzustellen,
welche Substanz wir dort haben.
Ich weise Sie darauf hin, dass wir als Stadt Eigentümer sind, wir in der Stadt als
Eigentümerin eine Verkehrssicherungspflicht haben und wir dafür auch haften.
Bei Erkennen der Schäden wurde sofort ein Baustopp verfügt und wurden Sicherungsmaßnahmen eingeleitet. Das heißt für mich im Folgeschluss: Hätte man
die Schäden während des Betriebes erkannt, hätte sofort ein Betriebsstopp und
hätten Sicherungsmaßnahmen eingeleitet werden müssen. Demnach hatten wir
wahrscheinlich jahrelang eine Immobilie, die baufällig war, in der Menschen tätig
waren und in der Menschen Veranstaltungen besucht haben, ohne dass wir als
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Stadt Leipzig von all dem gewusst haben.
Insofern frage ich mich, ob man sich einfach so hinstellen und sagen kann: Wir
konnten nicht einmal eine Verkleidung abschrauben, wir konnten den Spiegel
nicht abhängen. Ich frage mich: Welche anderen Gebäude gibt es noch im Eigentum der Stadt Leipzig, bei denen man vielleicht auch einmal eine Verkleidung
abschrauben oder einen Spiegel abhängen sollte, um zu sehen, wie die Substanz ist, um Risiken von der Stadt Leipzig abzuwenden?
Stellen Sie sich vor, es wäre dort etwas passiert - etwa der Einsturz einer Decke -, wenn Menschen darin gewesen wären. Ich möchte nicht wissen, was dann
hier los gewesen wäre. - Vielen Dank.
(Beifall)
Stadtrat Riedel (CDU): Werter Herr Morlok, wenn Sie der Verwaltung - ich bin
bestimmt nicht der beste Freund von Frau Dubrau - fahrlässiges Handeln vorwerfen, dann frage ich Sie, ob Sie überhaupt wissen, wovon Sie sprechen.
(Beifall)
Wenn Sie davon sprechen, einen Spiegel abzuhängen, dann muss ich Ihnen
sagen: Dort handelte es sich um eine riesige Spiegelwand, und eine Wand kann
ich nicht abhängen. Ich bitte um etwas mehr Sachlichkeit.
Wenn Sie dann weiterhin von alten Menschen sprechen, die an dem Projekt
hängen, sage ich Ihnen nur: Auch Sie und Herr Hobusch werden einmal alt.
(Beifall)
Schauen Sie sich nur einmal die Kriminalstatistik an. Zu den Zeitpunkten, als das
soziokulturelle Zentrum geschlossen war, stiegen die Einbrüche und Straftaten
im Stadtbezirk ungemein. Es hoffen also nicht nur Jugendliche, sondern der
ganze Stadtteil hofft, dass der Anker bald wieder in Betrieb ist. Ich hoffe, dass
dies heute auch so durchgeht. - Danke.
(Beifall)
Oberbürgermeister Jung: Meine Damen und Herren, ich bitte Sie um Abstimmung.
Wer dem vorliegenden Beschlussvorschlag zustimmt, den bitte ich um sein
Handzeichen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Bei 2 Enthaltungen und 3 Gegenstimmen wurde mit großer
Mehrheit so beschlossen.
Vielen Dank.
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18.9 Erhöhung der Brauchtumsmittel für die gesetzlich eingegliederten Ortsteile
(Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung)
Hierbei handelt es sich um eine lange angekündigte und jetzt auch vollzogene
Änderung, der Sie hoffentlich zustimmen. Gibt es dazu Wortmeldungen?
Stadträtin Hollick (DIE LINKE): Herr Oberbürgermeister, Sie haben recht, es
hat lange genug gedauert, ich möchte dennoch sagen: Ich finde es gut, dass es
nun endlich umgesetzt ist, und ich freue mich - ich habe das auch gestern im
Ortschaftsrat Holzhausen gehört, dass sich die Ortschaftsräte sehr freuen, dass
sie mit dem Brauchtumsmittel jetzt mehr anfangen können.
Ich möchte mich nochmals bei Frau Opitz bedanken, denn Engelsdorf hatte den
Antrag eingereicht. Es war wirklich Zeit, den Unterschied zwischen A- und
B-Gemeinden zu beenden, und irgendwann kommen wir auch noch zu der Annäherung, die die anderen bekommen. Aber es ist ein erster Schritt, und in zwei
Jahren gehen wir den nächsten Schritt. - Danke.
(Beifall)
Oberbürgermeister Jung: Ich füge hinzu, Frau Hollick, ich wünsche mir jetzt
auch, dass vonseiten der so genannten B-Gemeinden dieser Graben beendet
wird.
Meine Damen und Herren, es gibt keine weiteren Wortmeldungen.
Ich bitte Sie um Ihr Handzeichen: Wer stimmt gegen diesen Beschluss? - Wer
enthält sich?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
Vielen Dank.
18.10 Finanzierung der PlusBuslinien 65, 91 und 131 sowie Ergänzung der Betrauung der LVB um die Linie 91 EILBEDÜRFTIG (Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau)
Wird das Wort gewünscht? - Klares Vorvotum.
Ich stelle auch diese Vorlage zur Abstimmung. Wer stimmt dem vorliegenden
Beschluss zu? - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
18.11 Änderung der Gemeinde- und Kreisgrenze zwischen der kreisfreien Stadt
Leipzig und der Stadt Markranstädt bzw. dem Landkreis Leipzig durch den
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Flurbereinigungsplan im Flurbereinigungsverfahren „Frankenheim“ (Einreicher:
Dezernat Wirtschaft und Arbeit)
Es gibt klare Vorvoten. Wird das Wort gewünscht? - Das ist nicht der Fall.
Ich bitte Sie um Ihr Handzeichen. Wer ist gegen diesen vorliegenden Beschluss?
- Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
18.12 Feststellung des Jahresabschlusses für das Wirtschaftsjahr 01.01.2013 bis
31.12.2013 für den Eigenbetrieb Städtisches Klinikum „St. Georg“ Leipzig (Einreicher: Dezernat Finanzen)
Dieser Punkt ist vertagt.
18.13 Verlängerung der Projektförderung „Leipziger Patenschaftsmodell - Modellvorhaben zur Schaffung zusätzlicher Angebote für schulmüde Jugendliche“
(Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit)
Wird das Wort gewünscht? - Das ist nicht der Fall.
Ich bitte um Ihr Handzeichen: Wer ist gegen diesen Beschlussvorschlag? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
18.14
Änderung
und
Ergänzung
des
Flächennutzungsplanes
–
FNP-Fortschreibung; Beitrittsbeschluss (Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung
und Bau)
Wird das Wort gewünscht? - Das ist nicht der Fall. Ich bitte um Ihr Handzeichen:
Wer ist gegen diesen Beschluss? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
18.15 Kofinanzierung der Stadt Leipzig einer Aktivierungshilfe für Jugendliche
und junge Erwachsene ohne Beschäftigungsperspektive (Anschlussvorhaben zu
Projekt SCHAUPLATZ) entsprechend einer Ausschreibung des Jobcenters
Leipzig (Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit)
Es gibt ein klares Vorvotum. Wird das Wort gewünscht?
Ihr Handzeichen bitte: Wer ist gegen diesen Beschluss? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
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18.16 Verkauf des Grundstückes Zschochersche Straße 12 in 04229 Leipzig
Teilflächen der Flurstücke 168/1 und 168/2 der Gemarkung Plagwitz von gesamt
ca. 1.720 m² - Erstvorlage - (Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit)
Es gibt einen Änderungsantrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, es gibt einen
Änderungsantrag der Stadträte Morlok und Hobusch, und es gibt einen Änderungsantrag der SPD-Fraktion ganz neu noch einmal verändert. Einleitend hat
Kollege Albrecht das Wort.
Bürgermeister Albrecht: Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Meine sehr
verehrten Damen und Herren!
Ja, es ist ein sehr altes Gebäude oder ein sehr alter Keller, und das hat natürlich
auch Konsequenzen, aber es ist eben keine „Hornzsche“, um den Begriff noch
einmal zu verwenden, der eben gefallen ist.
Die Historie reicht zurück bis in das Jahr 1844, zumindest ist es dokumentiert,
dass in dieser Zeit ein Unternehmer namens Naumann einen Keller in die Erde
getrieben hat, der im Grunde genommen in seiner jetzigen Struktur noch so
existiert. Darüber reden wir: ein historisches Gebäude, dessen Wurzeln, besser
gesagt dessen Fundament 1844 angelegt worden ist.
Dieser Keller hat in den Jahren danach sehr, sehr unterschiedliche Nutzungen
gefunden, beispielsweise als Jugendclub oder auch als Objekt eines Vereins
Victors Garten bis 2006.
Was allerdings über die ganzen letzten 30 Jahre festzustellen ist, ist, dass im
Wesentlichen keine Investitionen oder zumindest erhaltenden Maßnahmen
durchgeführt wurden oder durchgeführt werden konnten. Ich will das jetzt gar
nicht werten, aber es ist jedenfalls so. Deshalb ist es ganz wichtig, noch einmal zu
den Gründen zu kommen, warum wir uns in einer Ausschreibung für die Veräußerung dieses Objektes entschieden haben. Ich darf deshalb auf den Ausschreibungstext verweisen, weil - Zitat -: bei der Auswahl der Bieter wird das
Nutzungskonzept und das Gebot herangezogen.
Das heißt, wir haben von vornherein aufgrund der Besonderheit dieses Gebäudes auch auf das Nutzungskonzept bei der Ausschreibung abgezielt. Deshalb
sage ich noch einmal, warum.
Das ausgeschriebene Objekt hat diesen extremen Reparatur- und Sanierungsbedarf. Im aktuellen Zustand ist das Gebäude nicht vermietbar, für welchen
Zweck auch immer. Ich darf hier noch einmal erwähnen, um welche wesentlichen
Maßnahmen es sich dabei handelt. Es geht um die komplette Elektroinstallation,
die Wasserversorgung, die Belüftung und die Bausubstanz im Sinne der Trockenlegung der Außenwände. Wenn man das Ganze zusammenfasst - mir tut es
leid, dass ich jetzt leider kein komplettes Gutachten in der Hand habe, das heißt,
ein Stück ist es schon eine Schätzung, aber diese Schätzung, die wir vorgenommen haben, geht von etwa 1.000 Euro pro Quadratmeter Gebäudefläche
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aus. Das ist wahrscheinlich eher noch zurückhaltend. Unterstellt man zumindest
eine teilweise öffentliche Nutzung, kommt man bei 520 Quadratmetern auf etwa
500.000 Euro. 500.000 Euro, die wir als Stadt gegenwärtig nicht haben, und ich
glaube, auch bei vielen anderen Schwerpunktsetzungen - die Haushaltdiskussion
ist noch nicht so lange her -, das wird auch in den nächsten Haushaltsdiskussionen nicht viel anders sein.
Diese 500.000 Euro ziehen sich natürlich für die Wirtschaftlichkeitsberechnung
dann weiter durch. Das heißt, wenn man einen erforderlichen Mietzins auf diesen
Kostenblock unterstellt, wären das in etwa 4.000 Euro monatlich, die am Markt
selbst in der gegenwärtigen Lage nach unserer Einschätzung nicht zu erzielen
sind. Deshalb also die Ausschreibung, und deshalb auch in der Ausschreibung:
Wünschenswert ist eine kulturelle Nutzung. Bei der Auswahl der Bieter werden
das Nutzungskonzept und das Gebot herangezogen.
Wir haben die Ausschreibung durchgeführt Ende 2014 zum Mindestgebot für
100.000 Euro. Es haben sich acht Interessenten gemeldet, und das Höchstgebot,
das meistbietende Angebot war 42.000 Euro darüber. Die Meistbietenden wollen
den denkmalgeschützten Gewölbekeller sanieren und als gastronomische und
kulturelle Einrichtung wieder der Öffentlichkeit zugänglich machen. Ich denke,
das ist ein wirklich wichtiger Punkt, den ich hervorheben möchte. Es wird nicht nur
investiert im Sinne des Gebäudes, sondern die Öffentlichkeit ist ausdrücklich
gewünscht und ist Teil des Konzeptes.
In längerfristigen Planungen sind die Gründung eines kulturellen Vereins zur
Nutzung der Räumlichkeiten für größere Kulturausstellungen, Theater- und
Tanzprojekte sowie Lesungen in Aussicht gestellt. Das ist natürlich abhängig
davon, wie konkret die Gebäudeschäden wirklich sind. Wir haben im vorhergehenden Tagesordnungspunkt gehört, dass man sich bei der Einschätzung der
tatsächlichen Schäden auch in Betracht des Alters des Gebäudes täuschen kann.
Aufgrund der Ausschreibung zum Mindestgebot soll nach unserer Vorstellung der
Meistbietende zum Zug kommen. Mit Blick auf die unterschiedlichen Anträge
möchte ich kurz auf die Frage eingehen, warum Verkauf oder Erbbaurecht, warum kein Erbbaurecht?
Noch einmal: Die Gründe des Verkaufes sind aus unserer Sicht die wirtschaftlichen. Wir wissen, dass dies wirtschaftlicher ist. Wir haben eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung angestellt mittels der Barwertmethode, und ohne dass ich das
jetzt in den Einzelheiten darstelle, was ich natürlich machen kann, wenn es gewünscht ist, ist der Verkauf in jedem Fall wirtschaftlicher.
Für den Verkauf spricht außerdem der erforderliche hohe Investitionsaufwand,
der bei einem erneuten Heimfall - bei diesem Standort wissen wir ja, was es
bedeutet, das hatten wir bereits einmal - entschädigt werden müsste. Deshalb
aus unserer Sicht die dringende Bitte, dem ursprünglichen Vorschlag, der als
Vorlage im Grundstücksverkehrsausschuss vorgelegen hat, zu folgen.
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In den Diskussionen in den verschiedenen Gremien spielte dann noch sowohl
das Thema Zugänglichkeit beziehungsweise mögliche Einschränkungen der
Rechte von Annalinde eine Rolle. Auch hier darf ich sagen, dass wir das sehr,
sehr genau im Auge hatten. Bis auf einen Rand um das bestehende Gebäude
herum, das aus Gründen der notwendigen Abstandsflächen eingehalten werden
muss, greifen wir in den bestehenden Pachtvertrag nicht ein.
Das wäre es erst einmal zur Einführung.
Stadtrat Elschner (Bündnis 90/Die Grünen): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Jung! Sehr geehrte Herren Beigeordnete! Sehr geehrte Frau Dubrau!
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen Stadträte!
Unter anderem vor dem Hintergrund des auf dem Grundstück befindlichen
denkmalgeschützten und geschichtsträchtigen Gewölbekellers und der Nutzung
einer überwiegend unbebauten Teilfläche als so genannter Nachbarschaftsgarten aufgrund eines unbefristeten Pachtvertrages sind wir Grünen der Auffassung,
dass die Liegenschaft im kommunalen Eigentum verbleiben soll. Deswegen
haben wir nun beantragt, das öffentliche Ausschreibungsverfahren zum Verkauf
zu beenden und das Grundstück zur Vergabe von Erbbaurecht neu auszuschreiben mit dem Ziel, den denkmalgeschützten Gewölbekeller zu sanieren und
diesen dauerhaft als gastronomische und kulturelle Einrichtung der Öffentlichkeit
zugänglich zu machen.
Meine Damen und Herren, das Vorhaben soll von Interessenten mit einem Nutzungskonzept untersetzt werden und Angaben hinsichtlich eines kostendeckenden Betriebes bei Gewährleistung eines möglichst hohen öffentlichen Nutzens enthalten sowie den denkmalpflegerischen wertvollen Bau und den Garten
respektieren.
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, ich lade uns alle gemeinsam ein: Machen wir ernst mit einer neuen anderen Liegenschaftspolitik. Viel zu viele stadtprägende Immobilien wurden seitens der Stadt und der städtischen Gesellschaften in den zurückliegenden Jahren verkauft - oftmals aus Not heraus aufgrund klammer Kassen. Lassen Sie uns nun aber einen Paradigmenwechsel
einleiten, damit nicht weiterhin allein des schnellen Geldes wegen nach und nach
ein gutes Stück Zukunftssicherung aufgegeben wird.
Eine kluge Stadtplanung setzt auch auf das Erbbaurecht. Mit diesem vielfältigen
Instrument der Vermögensverwaltung lassen sich nicht nur auf finanziell risikolose Weise neue Wohnformen fördern, auch eine nachhaltige Stadtentwicklung
lässt sich damit praktizieren. Allzu häufig wird vergessen, Erbbaugrundstücke
sind eine interessante Anlageform, die in der Regel eine sichere Variante der
kontinuierlichen Kapitalsteigerung sind, und die Erträge daraus können wiederum
sozialer und kultureller Infrastruktur zugutekommen.
Mit dem Erbbaurecht lässt sich auch Bodenhortung und Bodenspekulation unterbinden, können städtebauliche Gebote ausgeschöpft werden. Mit dem Erb-
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baurecht lässt sich verbessert Einfluss auf die Gestaltungsqualität oder die zukünftige Stadtentwicklung nehmen, wenn man denn will.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, lassen Sie sich in diesem Fall das Erbbaurecht,
insbesondere vom Liegenschaftsamt, nicht madig machen, denn es geht auch
anders, wie der aktuelle Fall Campingplatz Auensee durchaus eindrucksvoll bestätigt. Deshalb möchte ich Sie nun bitten, lassen Sie uns den Versuch unternehmen, das Grundstück „Zschochersche Straße“ nochmals neu auszuschreiben, diesmal jedoch zur Vergabe von Erbbaurecht.
Mit einem Zitat aus der Bibel will ich enden - ja, mal etwas ganz anderes -: „Darum
sollt ihr das Land nicht verkaufen für immer; denn das Land ist mein, und ihr seid
Fremdlinge und Gäste vor mir.“ 3. Mose Kapitel 25:23. - Vielen Dank.
(Beifall)
Stadtrat Schulze (SPD): Der Folgevers ist dann: Suchet der Stadt Bestes.
Deshalb sitzen wir hier. Nein. Wir haben zwar bis 18 Uhr Zeit, bis die Fragestunde
losgeht, aber ich möchte jetzt nicht alles wiederholen. Tatsächlich kann ich es
kurz machen: Wir ziehen unseren Antrag zurück. Das hat sich parallel zu dem
Antrag der Grünen entwickelt, und wir können uns auch gut dafür erwärmen, dem
Antrag zuzustimmen, das Grundstück sozusagen im städtischen Besitz zu behalten und tatsächlich auch für die Zukunft zu sichern. - Danke schön.
(Beifall)
Stadtrat Hobusch (fraktionslos): Herr Schulze, Sie kokettieren doch immer
damit, dass Sie Stadtrat aus Lindenau sind, das Grundstück liegt noch in der
Gemarkung Plagwitz.
(Zuruf)
Das habe ich gesagt, das ist richtig. Mitte Karl-Heine-Straße ist die Grenze. Wenn
man die Karl-Heine-Straße hinausfährt und wenn man die Zschochersche Straße
hinunterfährt, gehört die stadtauswärtige linke Seite noch zu Plagwitz, dort habe
ich unzählige Male Plakate von mir selbst plakatiert.
(Heiterkeit und Zurufe)
Darüber will ich auch gar nicht sprechen, aber ich habe manchmal den Eindruck
und wenn man heute in die Zeitung schaut, so sind Grundstücksgeschäfte mit
„Geschmäckle“ eine Spezialität unseres Oberbürgermeisters. Doch eigentlich
möchte ich auch gar keine Zeitungsschau machen. Warum sage ich es trotzdem?
Weil die Blaupause für unseren Änderungsantrag ein Grundstücksgeschäft mit
„Geschmäckle“ gewesen ist. Da sind die Gerüchte auch ins Kraut geschossen.
Wenn Sie sich erinnern an ein Einfamilienhaus-Grundstück in Probstheida vor ein
oder zwei Jahren, da gab es auch 16 Gebote. Die obersten Gebote lagen etwa
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50 Prozent über dem Mindestgebot, und die Stadt Leipzig setzte plötzlich noch
einmal ein Windhundverfahren ein und sagte den Bietern: Jetzt macht doch noch
einmal auf der Basis des höchsten Gebotes ein neues Angebot. So lautete es
dann auch in der Beschlussvorlage zu diesem Grundstück, von dem ich hier
spreche: Die 16 Kaufpreisangebote wiesen eine sehr große Spannbreite aus, den
Geboten kommt keine rechtlich bindende Wirkung zu, weil die Ausschreibung
städtischer Grundstücke nicht den förmlichen Vergabevorschriften unterliegt.
Jetzt lesen Sie einfach die Begründung unseres Antrages mit: Durch das unerwartet große Kaufinteresse, bedingt durch die aktuelle Veränderung des Konsumentenverhaltens am Immobilienmarkt sowie die sehr gute Lage und Infrastruktur des Grundstückes, gelangte die Verwaltung zur Überzeugung, dass ein
höherer Kaufpreis gegenüber den abgegebenen Geboten erzielbar ist. Dies war
der Grund für die Entscheidung, die Gebote nachbessern zu lassen.
Meine Damen und Herren, nichts anderes als das, was die Verwaltung hier bei
diesem Einfamilienhaus-Grundstück in Probstheida von den Käufern verlangt hat,
beantragen wir auch bei dem Grundstück in der Zschocherschen Straße. Lassen
Sie uns die bisherigen Bieter noch einmal auffordern, ein weiteres, mit einer Finanzierungserklärung untersetztes Gebot abzugeben. So stand es auch in dem
Anforderungsschreiben in Probstheida.
Auf der Grundlage der bisher abgegebenen Gebote soll die Verwaltung das neue
Mindestgebot auf 142.000 Euro beziffern. - Vielen Dank, meine Damen und
Herren.
Stadtrat Grosser (DIE LINKE): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Meine
Damen und Herren! Verehrte Gäste! Ich werde nicht lange reden, nur so viel: Wir
als Stadträte haben eine Aufgabe, nämlich die, zu schauen, was wir eigentlich
wollen, was die Stadt eigentlich will, was für die Stadt gut wäre. Es gibt Grundstücksverkäufe - in letzter Zeit des Öfteren -, wobei wir im Zweifel sind, ob das
wirklich langfristig richtig bedacht ist.
Was wollen wir in diesem Fall? Wollen wir Erlös erzielen? - Dann muss ich den
beiden FDP-Leuten recht geben. Wollen wir eine alternative öffentliche Nutzung,
die auch für die Allgemeinheit etwas bringt? - Dann muss man dem Antrag der
Grünen folgen. Auf keinen Fall können wir der Vorlage als solches zustimmen,
weil nämlich auch, selbst wenn ich jetzt unterstelle, dass nur der Erlös das
Hauptkriterium gewesen wäre, meines Erachtens der Erstplatzierte mit seinem
Kaufpreis weit unter den Möglichkeiten ist. Da gebe ich Ihnen recht. Deshalb
werden wir als DIE LINKE der Vorlage nicht zustimmen, aber dem Antrag der
Grünen-Fraktion zustimmen und diesen hier ablehnen, weil wir nicht den Erlös als
Primärziel hier verstehen. - Danke.
(Beifall)
Stadtrat Rothkegel (CDU): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte
Damen und Herren Stadträte! Man kann über Erbpacht und Kauf denken, wie
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man will, aber so eine Philosophie, die hier in den Raum gestellt wird, habe ich
noch nie gehört. Dann dürften wir als Stadt auch nichts mehr kaufen. Ich verstehe
die ganzen Zusammenhänge nicht, und ich kann nicht verstehen, warum man so
eine Diskussion über ein Grundstück mit 140.000 Euro Wert aufmacht, und ich
kann auch nicht verstehen, dass man so mit Bürgern umgeht, dass man etwas
ausschreibt und dann auf einmal sagt „April, April, wir haben einen, der gefällt
uns.“ Das hat für mich „Geschmäckle“,
(Beifall)
wenn man auf einmal hier aus dem Untergrund irgendeinen herauszieht, der
nämlich nicht kaufen kann und es als Erbpacht machen will, weil er das Geld
vielleicht nicht dafür hat. Das ist für mich nicht der richtige Weg. Ich finde, es
gehört sich, wenn man etwas ausschreibt, dass man auch dazu steht und es dann
auch vergibt. - Danke.
(Beifall)
Stadtrat Grosser (DIE LINKE): Herr Oberbürgermeister, ich habe in der Aufregung noch etwas vergessen, weil ich improvisieren musste.
Der Pachtvertrag mit Annalinde ist kündbar, und zwar auch von dem nächsten
Käufer. Das hat Herr Albrecht leider jetzt nicht so gesagt. Er hat gesagt, dass es
alles sicher wäre. Das ist nicht der Fall, das muss man noch einmal klar sagen.
Ich bitte darum, dass das noch zur Kenntnis genommen wird.
Bürgermeister Albrecht: Jetzt unabhängig, wie man zu dieser Vorlage steht,
aber das Prinzip der Erstvorlage gilt grundsätzlich immer. Das heißt, das, was wir
als Stadt wollen oder was Sie wollen, wird dann in der Zweitvorlage umgesetzt.
Wir sind jetzt in der Situation, dass wir zum Beispiel Vorgaben, die die Rechte von
Nachbarn betreffen, natürlich noch nachverhandeln können. Das ist gar keine
Frage. In dem Fall habe ich im Ausschuss beziehungsweise haben die Kollegen
vom Liegenschaftsamt und im Ausschuss eindeutig gesagt: Die Rechte von
Annalinde sind in keiner Weise betroffen oder gefährdet. Punkt.
Stadträtin Gabelmann (SPD): Ich möchte nur noch einmal kurz sagen, das
Liegenschaftsamt hat die Aufgabe, unsere Grundstücke gewinnbringend zu
verwerten. Das ist nichts, was man mit Verkaufen gleichsetzen kann und sollte.
Dass wir das Grundstück verwerten, dafür kann man sein, aber ob wir es dringend verkaufen müssen?
Ich kann auch nicht sehen, nur weil einer der bisherigen Bieter Erbbaupacht
angeboten hat, dass automatisch der Antrag der Grünen dahin geht, dass dieser
eine Bieter es bekommt. Das kann ich aus dem Antrag so nicht lesen, weil wir das
sowieso noch einmal neu machen müssen, zudem Erbbaupacht ja schon einmal
sehr viel eher angedacht war als der Verkauf.
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Daher, was ich schon öfters gesagt habe, auch im Grundstücksverkehrsausschuss: Das Grundstück wird uns nicht in den nächsten zwei Monaten um die
Ohren fliegen. Ich sehe im Moment gar keinen Zwang, überhaupt zu handeln, von
daher müssen wir es weder verkaufen noch vermieten, wenn wir es nicht wollen.
Stadtrat Hobusch (fraktionslos): Herr Bürgermeister Albrecht, habe ich Sie
gerade richtig verstanden, dass Sie gesagt haben, das Prinzip der Erstvorlage gilt
uneingeschränkt? Wenn ich das richtig verstanden habe - warum ist die Verwaltung in der Vergangenheit bei einzelnen Grundstücken von diesem Prinzip
abgewichen?
Bürgermeister Albrecht: Ich kann das ganz kurz machen: Heute ist nicht die
Vorlage Witzgallstraße oder eine andere Vorlage auf dem Tisch, eine Vorlage, die
Sie vor zwei Jahren hätten gern anders entscheiden wollen, sondern heute haben
wir diesen Keller in der Diskussion. Sie müssen einfach damit umgehen, dass Sie
für Ihre Vorstellungen vor zwei Jahren zu einem konkreten Grundstücksfall leider
keine Mehrheit hatten. Seien Sie ein ordentlicher Verlierer und beschäftigen Sie
sich mit der Vorlage, die heute auf dem Tisch liegt!
Stadtrat Hobusch (fraktionslos): Herr Albrecht, Sie sind mir die Antwort auf
meine Frage schuldig geblieben. Ihre Behauptung, ich sei ein schlechter Verlierer, weise ich zurück und bitte darum, das so zu protokollieren. Ich fordere Sie
auf, diese Behauptung in der Öffentlichkeit zurückzunehmen. Ich fordere Sie auf,
bitte ans Mikrofon zu gehen und öffentlich zu erklären, dass es nicht richtig ist,
dass ich ein schlechter Verlierer bin.
(Heiterkeit im Saal)
Bürgermeister Albrecht: Was soll ich dazu sagen?
(Bürgermeister Albrecht lacht.)
Was möchten Sie erklärt haben, Herr Hobusch?
(Heiterkeit im Saal)
Stadtrat Hobusch (fraktionslos): Herr Albrecht, Sie werden mich doch verstanden haben!
Bürgermeister Albrecht: Was möchten Sie erklärt haben, Herr Hobusch?
Stadtrat Hobusch (fraktionslos): Sie wissen doch, was Sie soeben erklärt
haben, dass Sie der Auffassung sind, dass ich meine Nachfrage gestellt habe,
weil Sie der Ansicht sind, im Hinblick auf einen konkreten Vorgang sei ich ein
schlechter Verlierer, weil ich nicht das erreicht habe - Bürgermeister Albrecht: „Ein ordentlicher“ habe ich, glaube ich, gesagt.
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Stadtrat Hobusch (fraktionslos): Ich fordere Sie auf, Ihre Behauptung, die Sie
getätigt haben, öffentlich zurückzunehmen.
Bürgermeister Albrecht: Was auch immer Sie gestört hat, ich nehme es zurück.
Oberbürgermeister Jung: Es gibt ein Wortprotokoll dieser Sitzung.
Gibt es weitere Wortmeldungen? - Nicht.
Ich stelle jetzt den weitestgehenden Änderungsantrag zunächst zur Abstimmung,
das öffentliche Ausschreibungsverfahren zum Verkauf zu beenden und mit der
Vergabe zum Erbbaurecht neu auszuschreiben, Antrag der Fraktion Bündnis
90/Die Grünen. Wer dem Antrag zustimmt, den bitte ich um das Handzeichen. Die Gegenstimmen? - Die Enthaltungen?
Abstimmung: Bei 1 Enthaltung und einer ganzen Reihe von Gegenstimmen ist dieser Antrag mehrheitlich angenommen.
Damit erübrigt sich jede weitere Abstimmung.
(Zurufe)
Wir können gern auszählen, aber es war sehr eindeutig. Wir zählen aus. Ich bitte
noch einmal um Ihr Handzeichen. Wer dem vorliegenden Änderungsantrag der
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zustimmt, der möge jetzt seine Stimmkarte
heben. - Die Gegenstimmen? - Die Enthaltungen?
Abstimmung: Mit 42 Dafür-Stimmen bei 23 Gegenstimmen und
1 Enthaltung so beschlossen.
Zur Geschäftsordnung, Frau Dr. Heymann oder Herr Rothkegel.
Stadträtin Dr. Heymann (CDU): Ich bitte Sie, zu prüfen, ob dieser Beschluss
keine rechtlichen Folgen für die Stadt Leipzig hat. Ich bin der Meinung, dass so
nicht verfahren werden kann, auch wenn es nur eine Erstvorlage ist.
Oberbürgermeister Jung: Die Pflicht haben wir immer, und das werden wir
tun. Gibt es sonst Hinweise zur Geschäftsordnung? - Danke schön.
Ich wäre jetzt bei TOP 19. Ich schlage vor, dass wir heute auf eine Pause verzichten.
(Zurufe: Wählen!)
Ja, wir müssen wählen. Dann unterbrechen wir jetzt die Sitzung, und um Viertel
sechs, für andere Viertel nach fünf sind wir wieder hier. Ich unterbreche die Sitzung.
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(Unterbrechung/Wahlvorgang)
Oberbürgermeister Jung: Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir setzen
die Stadtratssitzung fort. Die Auszählung des Wahlvorganges läuft noch. Insofern werde ich Sie über das Ergebnis informieren, sobald es schriftlich vorliegt.
Tagesordnungspunkt 10: Einwohneranfragen
10.1 Zusammensetzung der Fluglärmkommission (Einreicher: Uwe Reinhold)
Wir begrüßen Herrn Uwe Reinhold und heißen ihn herzlich willkommen. Sie, Herr
Reinhold, fragen zur Fluglärmkommission, und Herr Bürgermeister Rosenthal
gibt die Antwort.
Bürgermeister Rosenthal: Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen und
Herren Stadträte! Herr Reinhold, Sie gestatten, dass ich beide Fragen zusammenhängend beantworte und vier oder fünf Sätze zur Vergangenheit verliere,
was die Stadt Leipzig insbesondere zu dieser Problematik bereits getan hat.
Eine Überprüfung der Zusammensetzung der Fluglärmkommission wurde bereits
2008 seitens der Stadt Leipzig gegenüber dem SMWA angeregt. In dem dortigen
Schreiben wurde beantragt, zwei weitere Sitze für die Fluglärmkommission für
die Stadt Leipzig einzurichten.
Im damaligen Antwortschreiben des SMWA wurde auf § 32b des Luftverkehrsgesetzes hingewiesen, wonach mit dieser Regelung das Ministerium keinen
Anlass für eine Änderung der Sitzverteilung sieht und insofern die Zusammensetzung der Fluglärmkommission in Beachtung des Luftverkehrsgesetzes auch
der Sitzverteilung in anderen Fluglärmkommissionen entspricht, so zum Beispiel
in Frankfurt am Main oder in Stuttgart, wo die jeweiligen Städte auch nur einen
Sitz haben.
Darüber hinaus wurde uns mitgeteilt, dass die Fluglärmkommission am Flughafen Leipzig/Halle bereits mit 21 Mitgliedern die empfohlene Zahl von 15 Mitgliedern, die sich aus dem Luftverkehrsgesetz ergibt, erheblich überbesetzt sei.
Aufgrund des Ratsbeschlusses vom 17. November 2011 zum Sachverhalt
„Transparenz in der Fluglärmkommission“ hat sich die Stadt wiederum an das
SMWA gewandt gehabt und darum gebeten, nochmals die Zusammensetzung
der Fluglärmkommission abzuändern. Insofern wurde dieses Anliegen vorgetragen. Auch hieraus ergab sich leider in der Rückkopplung an die Stadt Leipzig
keine Änderung.
Am 9. März - vor knapp 14 Tagen - bin ich mit der Leiterin des Amtes für Umweltschutz, Freifrau von Fritsch, die gleichzeitig auch die Stadt Leipzig in der
Fluglärmkommission vertritt, gemeinsam nach Dresden zum neuen Staatssekretär Herrn Brangs gereist. Wir haben verschiedene Punkte zum Thema Flughafen und Fluglärm vorgetragen und dort insbesondere - neu - die Zusammen-
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setzung der Fluglärmkommission kritisiert und mindestens einen weiteren Sitz für
die Stadt Leipzig eingefordert.
Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass auch in diesem Gespräch keine Möglichkeit
seitens des SMWA gesehen wurde und auch für die Zukunft gesehen wird, die
Zusammensetzung der Fluglärmkommission zu verändern, sodass ich heute an
dieser Stelle diese Fragen von Ihnen im Grunde genommen abschlägig beantworten muss. So viel war es zunächst von mir.
Einreicher Herr Reinhold: Eine Frage hätte ich noch, und zwar: Die im Jahr
1999 eingemeindeten Randbezirke - Lindenthal Böhlitz-Ehrenberg, Burghausen
und Rückmarsdorf - hätten ein eigenes Stimmrecht in der Fluglärmkommission
gehabt, wenn sie nicht eingemeindet worden wären. Nun sind sie eingemeindet
und haben nichts mehr zu melden und dürfen nichts mehr dazu sagen, sondern
bekommen vielmehr - wie ich gerade von Ihnen hörte - wieder nur eine abschlägige Antwort darauf.
Wie sollen wir also diesbezüglich verfahren? Schließlich sind es nun einmal die
Betroffenen in diesem Umfeld. Es muss doch irgendeine Lösung geben, dass wir
auch einmal unseren Willen oder unsere Meinung dazu äußern können, und
zwar auch in der Fluglärmkommission, wo es an der richtigen Stelle wäre und wo
dann darüber diskutiert werden kann, was man tun kann, und zwar auch in Anbetracht dessen, was die Einwohner dort zu ertragen, zu erdulden und zu erleiden haben - das ist in dem Fall leider so -, und dass man dort nach einer Lösung suchen kann. Insofern stelle ich noch einmal die Frage: Welche Möglichkeiten haben wir denn überhaupt?
Bürgermeister Rosenthal: Das Thema wurde hier mehrfach schon behandelt.
Ich kann Ihnen nur zurückgeben: Die Stadt Leipzig in Gänze - damit sind auch die
Böhlitz-Ehrenberger, Lindenthaler, Wiederitzscher, Lützschenaer gemeint - wird
durch Freifrau von Fritsch in der Fluglärmkommission vertreten. Die Amtsleiterin
bietet vor jeder Fluglärmkommission eine Vorberatung an, zu der die Ortschaftsräte, die Stadtbezirksbeiräte und die Stadträte eingeladen werden und bei
der wir die Tagesordnung der Fluglärmkommission zur Kenntnis geben und jeden Tagesordnungspunkt durchdiskutieren.
Es besteht zudem die Möglichkeit - davon machen Ortschaftsräte zum Teil Gebrauch -, dass in den Ortschaftsräten einzelne Anträge diskutiert werden und an
das Mitglied der Fluglärmkommission der Stadt Leipzig die Frage herangetragen
wird, inwieweit wir das als Stadt Leipzig dann in die Fluglärmkommission als
Antrag einbringen. Demnach sind Sie vom Verfahren her, glaube ich, nicht abgehängt.
Ich gebe offen zu, dass - wenn man jetzt darüber nachdenken würde, einen
weiteren Sitz in der Fluglärmkommission der Stadt Leipzig einzuräumen - man
überlegen müsste, wer dann die Person ist, die dann auf diesem Stuhl sitzt.
Meines Erachtens kann das nur jemand aus dem Ortschaftsrat sein und somit ein
Ortschaftsratsvertreter. Das ist aber über das Luftverkehrsgesetz zunächst
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einmal so nicht vorgesehen.
Einreicher Herr Reinhold: Das Problem ist, dass die Freifrau von Fritsch jeden
Antrag ablehnt. Das ist das Problem.
Bürgermeister Rosenthal: Sie hat ihn nicht abgelehnt, sondern ihn mehrfach
auch als Antrag in die Fluglärmkommission eingebracht.
Einreicher Herr Reinhold: Das hat sie nicht, denn sie hat es ja gar nicht erst
aufgenommen. Das ist gerade erst geschehen.
Bürgermeister Rosenthal: Das haben wir nicht getan, weil wir bisher schon
mindestens drei Ablehnungen erhalten haben. In dem Gespräch am 9. März, das
nun einmal unmittelbar im SMWA geführt wurde, wurde uns auch noch einmal
mitgeteilt, dass das SMWA, das im Grunde der Hüter der Zusammensetzung der
Fluglärmkommission ist - das ist jetzt einmal untechnisch gebraucht -, keine
Notwendigkeit sieht, hier eine Veränderung vorzunehmen. Insofern müssen wir
das auch nicht wieder auf die Tagesordnung setzen. Das ist zumindest meine
Überzeugung.
Oberbürgermeister Jung: Vielen Dank, Herr Rosenthal.
10.2 Nutzungs und Verwertungsmöglichkeiten von Industriebrachen im Besitz
der Stadt Leipzig (Einreicher: Herbert Adrians)
Herr Adrians, herzlich willkommen. Herr Kollege Albrecht, der Einwohner Adrians
wartet auf Ihre Antwort. - Mir wurde eben mitgeteilt, dass Frau Kollegin Dubrau
vom Dezernat VI Ihre Frage beantwortet. Ich bitte diese kleine Verwirrung zu
entschuldigen.
Bürgermeisterin Dubrau: Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte
Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Adrians, es gab die Frage nach den
Nutzungs- und Verwertungsmöglichkeiten von Industriebrachen im Besitz der
Stadt Leipzig. An der Stelle wäre es naheliegend, dass Herr Albrecht das beantwortet, aber es sind einige Details in den Fragestellungen gewesen, womit
sich das Stadtplanungsamt näher beschäftigt hat, weshalb ich gebeten wurde,
Ihnen zu antworten.
Bevor ich auf die einzelnen Fragen eingehe, erlauben Sie mir folgende Informationen: Sie verweisen auf 290 ha Industrie- und Gewerbebrachen. Diese waren
Ende 2014 im städtischen Brachflächenkataster - IKOBRA - als ungenutzte
Gewerbeflächen registriert. Davon gehört mit circa 40 ha allerdings nur ein sehr
geringer Teil der Stadt Leipzig, denn der überwiegende Teil der Brachflächen ist
in kleinteiligem privaten Eigentum. Insofern ist es für uns immer schwierig, die
Details herauszubekommen. Aus diesem Grunde beziehen sich die Antworten
auf Ihre Fragen nur auf die städtischen Brachflächen, weil es für die anderen
nicht möglich ist, jetzt darauf zu antworten.
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Des Weiteren erwähnten Sie in Ihrer Anfrage den Stadtentwicklungsplan „Gewerbliche Brachflächen“, deren Fortschreibung 2005 beschlossen wurde. Der
genannte Stadtentwicklungsplan ist eine gesamtstädtische Konzeption zur Entwicklung von Gewerbeflächen. Er zeigt Handlungsschwerpunkte und Optionen
sowohl für die Gesamtstadt als auch für einzelne Gewerbegebiete auf.
Die Umsetzung der genannten Maßnahmen für die Brachflächen obliegt aber
den entsprechenden Fachplanungen beziehungsweise erfordert darauf aufbauende fachkonkrete Objektplanungen. Als Beispiel für eine erfolgreiche Revitalisierung von Brachflächen im Sinne dieses StEP in den letzten zehn Jahren
möchte ich Ihnen das ehemalige Kasernengelände in Heiterblick benennen, das
jetzt überwiegend durch Amazon genutzt wird, den Neubau des Taschenkaufhauses sowie die Ansiedlung von Spreadshirt in Plagwitz.
Vorbereitende Maßnahmen, dass die Chance auf eine Nachnutzung von Brachflächen durch Abriss und Verbesserung der inneren Erschließung erhöht werden
kann, finden Sie zum Beispiel in der neuen Erschließung der Dieskaustraße 155
oder in dem aufwendigen Abbruch der Nathusiusstraße.
Ich möchte nun auf Ihre Fragen eingehen und habe dazu die Informationen soweit das in der Kürze der Zeit möglich war - aus drei Dezernaten zusammengetragen.
Zu Frage 1: Die Stadt Leipzig hat vor wenigen Jahren ihre Haushaltsführung von
Kameralistik auf Doppik umgestellt und im Jahr 2012 den ersten doppischen
Haushalt verabschiedet. Deshalb können rückblickend keine Angaben - wie von
Ihnen gewünscht - gemacht werden. Das schließt auch stadteigene Gewerbeflächen ein.
Aussagen zum Wertverlust und Zuwachs für städtische Brachflächen können
erst nach Veräußerung und den damit erzielten Kaufpreisen getroffen werden.
Von den 40 ha stadteigener Gewerbebrachen, die sich in 64 Objekte aufteilen,
wurden mittlerweile vier Objekte mit circa 0,6 ha verkauft. Damit hat sich gegenüber der Eröffnungsbilanz ein Wertzuwachs von etwa 175.000 Euro ergeben.
Zu Frage 2: Grundsätzlich wird beim Wort „Liegenschaften“ geprüft, welche
werterhaltenden und werterhöhenden Maßnahmen beziehungsweise notwendigen Verkehrssicherungsmaßnahmen vor einer Vermarktung umgesetzt werden können. Bei neun Objekten mit circa 8 ha werden Abriss- und Sanierungsarbeiten in einem Umfang von insgesamt 600.000 Euro durchgeführt. Davon
wurde bisher ein Objekt veräußert. Für einen Teil der Objekte wird eine Ausschreibung zur Veräußerung vorbereitet und weitere zwei laufen bereits in
Kaufverhandlungen.
Weitere Objekte werden zum Verkauf angeboten, konnten aber bisher noch nicht
veräußert werden. Bei anderen ging es um die Reduzierung von Betriebskosten
oder den Abriss von Gebäudesubstanz, um einen Verkauf oder eine Nachnutzung vorzubereiten.
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Zu Frage 3: Die Frage kann so nicht beantwortet werden, da weder der Zeitpunkt
der Veräußerung noch der aktuelle Verkehrswert im Moment der Beurkundung
vorausgesagt beziehungsweise belastbar kalkuliert werden kann. Für zwei Objekte mit einer Gesamtgröße von circa 1 ha laufen derzeit die Vertragsverhandlungen. Hier können Kaufpreise in Höhe von immerhin etwa 2,5 Millionen Euro
erzielt werden. - Danke schön.
Oberbürgermeister Jung: Auch hier gibt es die Möglichkeit der Nachfrage. Das ist nicht der Fall, danke schön.
10.3 Verkehrskonzept (Einreicher: Matthias Zimmermann)
Herr Zimmermann, seien Sie herzlich willkommen. Auch hier beantwortet Frau
Bürgermeisterin Dubrau die Themen zum Verkehrskonzept.
Bürgermeisterin Dubrau: Sehr geehrter Herr Zimmermann, Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen zum Verkehrskonzept: Der im Jahr
2007 beschlossene Nahverkehrsplan der Stadt Leipzig enthält die Zielstellung,
die Straßenbahnstrecke zwischen Wahren und Lützschena zur Stadtbahn auszubauen. Da dieser Abschnitt bereits weitestgehend über einen separaten
Bahnkörper verfügt, heißt dies vor allem, die Haltestellen behindertengerecht
auszubauen und die Streckengeschwindigkeit der Bahn zu erhöhen.
Im Rahmen des Neubaus der Haltestelle Pittlerstraße im letzten Jahr wurde dazu
ein wichtiger Schritt getan, denn durch die zusätzliche Ausweichstelle zwischen
Wahren und Stahmeln verkürzen sich die Verlustzeiten, wenn auf dem eingleisigen Abschnitt durch Verspätung beide Bahnen zeitgleich eintreffen.
Ziel des Stadtbahnausbaus ist auch die Verdichtung des Angebots zwischen
Wahren und Lützschena auf einen 10-Minuten-Takt und damit verbunden der
Bau einer neuen Wendeschleife in Lützschena. Auch wenn der Neubau der
Wendeschleife und die Verdichtung des Taktes kurzfristig nicht finanzierbar sind
und planungsseitig bei der Wendeschleife noch Untersuchungsbedarf besteht,
sind diese Zielstellungen gerade vor dem Hintergrund der sehr positiven Entwicklung des Leipziger Nordraums weiterhin richtig.
Stadt und LVB verfolgen deshalb weiterhin den Ausbau der Straßenbahn bis
Lützschena. Der Bau der Haltestelle Pittlerstraße passt genau in diese Entwicklungsrichtung und ist ganz sicher keine Fehlinvestition, da es bereits heute
im 20-Minuten-Takt Situationen gibt, bei denen die Ausweichstelle in der Pittlerstraße benutzt wird.
Das war es zunächst von meiner Seite. - Danke schön.
Einreicher Herr Zimmermann: Ich danke für die Antwort. Klar ist mir aber jetzt
immer noch nicht: Kommt nun ein 10-Minuten-Takt, wie es die Bürger im Norden
brauchen, oder kommt er nicht?
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Bürgermeisterin Dubrau: Ich sagte Ihnen gerade, es ist die Planung, den
10-Minuten-Takt und die Verlängerung haben zu wollen. Derzeit ist jedoch die
Finanzierung dafür noch nicht gesichert. Das ist eine Maßnahme, die die LVB
durchführt und die zum großen Teil noch durch das Land mit Fördermittel belegt
werden muss. Gegenwärtig ist es einfach noch nicht so weit. Es ist also das Ziel,
aber noch finanziert.
Einreicher Herr Zimmermann: Wann kann man damit rechnen, dass es dazu
nähere Erkenntnisse gibt? In der Schumann-Straße zieht es sich auch schon
jahrelang hin. Auch dort gibt es schon jahrelang Planungen. In der Zeit sind sogar
schon einige in Rente gegangen.
Bürgermeisterin Dubrau: Wir haben auf den Listen weit mehr als 90 Maßnahmen mit den entsprechenden Prioritäten zu stehen. Sie selbst kennen aber
die Problematik der Finanzierung. Vor allem Maßnahmen des Neubaus sind
natürlich irrwitzig teuer im Vergleich zu den kleineren Maßnahmen, die wir sonst
in der Stadt durchführen. Dennoch werden wir uns - Sie bekommen mein Versprechen - weiterhin intensiv um dieses Thema bemühen, auch wenn ich Ihnen
jetzt noch nicht sagen kann: Dann und dann ist es tatsächlich so weit.
Einreicher Herr Zimmermann: Ich bitte aber darum, dass es in das Verkehrskonzept eingebunden wird. Sicherlich ist es ein anspruchsvolles Ziel, auf der
einen Seite in Leipzig den Autoverkehr um 25 Prozent zu reduzieren und auf der
anderen Seite die Erweiterung der öffentlichen Verkehrsmittel nicht planen zu
können.
Bürgermeisterin Dubrau: Das ist Teil des Nahverkehrskonzeptes. Wir erarbeiten ein neues Nahverkehrskonzept. Damit werden wir demnächst beginnen.
Sie werden sehen, dass dieses Thema auch dort wieder beinhaltet ist.
Einreicher Herr Zimmermann: Ich werde dranbleiben, danke.
Bürgermeisterin Dubrau: Sie können sich auch gern in die Diskussion einbringen.
Oberbürgermeister Jung: Danke schön.
10.4 Spielplatz in Großzschocher (Einreicher: C & D e.V., Vorstand Matthias
Malok)
Bürgermeister Rosenthal: Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen und
Herren! Herr Malok, ich beginne mit der Beantwortung zur Frage 3: Der Standort
ist optimal im Kontext der zur Verfügung stehenden Flächen.
Zu Frage 1: Ja, aus Sicht der Fachverwaltung ist das die einzig geeignete städtische Fläche, die in gut erreichbarer Lage ein weiteres Spielangebot in Großzschocher ermöglicht. Dort geht es vor allem darum, dass die Fachverwaltung
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geprüft hat, was auf dieser Fläche als Spielangebot tatsächlich im Rahmen der
Kinder- und Bürgerbeteiligung angeboten werden soll, nämlich mit dem vorhandenen naturnahen Gehölzbestand zu arbeiten.
Zu Frage 2: Jeder neugeschaffene oder umgestaltete Spielbereich erfährt, wie
gesagt, eine eigene inhaltliche und gestalterische Entwicklung unter Einbeziehung von Kindern, Jugendlichen und Anwohnern. Bezogen auf diese Fläche
werden in diesem Jahr die vorbereitenden Vermessungen und Untersuchungen
zum Baugrund durchgeführt. Die Planungsschritte folgen dann im Jahr 2016.
Insofern gibt es heute noch kein abgeschlossenes fertiges Konzept.
(Zuruf: Gibt es die Möglichkeit einer schriftlichen Nachfrage?)
- Das ist nicht vorgesehen. Sie können aber eine neue Anfrage stellen, Herr
Malok.
10.5 Alternative Finanzierung des ÖPNV (Einreicher: Wählervereinigung Leipzig
(WVL) e.V. Einreicher: Karsten Kietz, Falko Bestfleisch, Stefan Kuhtz)
Herr Kietz, ich heiße Sie herzlich willkommen. Frau Dubrau wird Ihre Fragen
beantworten.
Bürgermeisterin Dubrau: Sehr geehrter Herr Kietz, Herr Bestfleisch und Herr
Kuhtz, nochmals herzlich willkommen.
Sie fragten nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten für den ÖPNV und
hoben das Gutachten, das im letzten Jahr durch den MDV erstellt wurde, hervor.
Ich möchte dazu folgendermaßen antworten: Auch wir beurteilen dieses Gutachten sehr positiv. Es stellt eine umfangreiche Analyse des Mitteldeutschen
Verkehrsverbundes zur Finanzierungsstruktur und zur möglichen Prognose des
öffentlichen Nahverkehrs für den gesamten Verkehrsraum dar.
Es hat rege Diskussionen in den verschiedensten Gremien und auch in den
Zeitungen zu alternativen Finanzierungsarten und eine ganze Menge an Ideenansätzen hervorgebracht. Die in der Anfrage angesprochenen Punkte zur
Finanzierung des ÖPNV sind jedoch für die Einschätzung des zukünftig zu präferierenden Finanzierungsmodells noch nicht wesentlich.
Unabhängig davon, welches Modell sich am Ende durchsetzt, werden für dessen
Einführung und für den laufenden Betrieb Kosten anfallen, zum Beispiel für ein
Bürgerticket, für die Einziehung des Beitrages und für das verbleibende Tarifsystem. Nach gegenwärtigem Stand soll vonseiten des MDV bis Ende 2016 ein
konkreter Vorschlag für alternative Finanzierungsmöglichkeiten des Nahverkehrs
speziell für die Stadt Leipzig erarbeitet werden. Ob im Ergebnis dessen auch ein
Bürgerticket vorgeschlagen wird, ist noch offen. Selbst wenn dieses dann vorgeschlagen und beschlossen wird, müsste man gesetzliche Grundlagen dafür
schaffen.
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Nun komme ich zu den konkreten Fragen.
Zu Frage 1: In Bezug auf die Kosten und Investitionen im ÖPNV der Stadt Leipzig
liegen keine Gesamtzahlen vor. Die LVB betreffend, werden die Geschäftszahlen
jährlich im Geschäftsbericht der Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft - LVV - veröffentlicht, nachdem sie im Aufsichtsrat und in den Gesellschaftergremien beraten wurden. Dies trifft auch für die anfallenden Kosten und
getätigten Investitionen zu. Das heißt, dort kann man die Zahlen entnehmen.
Darüber hinaus werden Auszüge der Unternehmenszahlen grundsätzlich nicht
beziehungsweise lediglich im Einzelfall oder im Rahmen statistischer Berichtspflichten durch die LVB veröffentlicht. Dies dient neben der Sicherstellung der
Vertraulichkeit der Unternehmensdaten auch der Gewährleistung einer sachgerechten Interpretation. Ich hoffe, dass Sie das nachvollziehen können.
Zu Frage 2: Der Kostenaufwand zur Sicherstellung der Fahrausweisprüfung
übersteigt die dabei erzielten Einnahmen erheblich. Zweck der Fahrausweisprüfung ist jedoch nicht in erster Linie die Erzielung von Einnahmen, sondern die
Prävention von Fällen der Beförderung ohne gültigen Fahrausweis. Das ist eine
schöne Formulierung, aber das ist Thema: Erziehen ist immer besser, als hinterher zu versuchen, irgendetwas zu heilen.
Über die Anzahl der gerichtlich zur Anklage gebrachten Fälle der Leistungserschleichung - das ist auch ein sehr schöner Begriff - liegen keine entsprechenden
Angaben vor. Derartige Erfassungen obliegen grundsätzlich den Justizbehörden.
Wir sind dort nicht berechtigt, Einsicht zu nehmen.
Zu Frage 3: Derartige Erfassungen obliegen - sofern überhaupt vorgenommen grundsätzlich den Justizbehörden.
Es tut mir leid, dass ich Ihnen hierzu so wenig Konkretes sagen konnte, aber so
ist nun einmal die Rechtslage, mit der wir uns abfinden müssen. - Danke schön.
Oberbürgermeister Jung: Herr Kietz, Sie haben auch die Möglichkeit der
Nachfrage. - Da das nicht gewollt wird, sind wir damit am Ende der Einwohnerfragen. Ich danke den Einwohnern für die Fragestellungen.
Tagesordnungspunkt 9: Petitionen
9.1 Kostengestaltung für Aufsteller
Die Sachverhaltsdarstellung entnehmen Sie bitte der vorliegenden Petition. Der
Beschlussvorschlag lautet: Kann nicht abgeholfen werden.
Wird das Wort hierzu gewünscht? - Da das nicht der Fall ist, komme ich zur Abstimmung.
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Wer dem Vorschlag des Petitionsausschusses folgt, den bitte ich um sein
Handzeichen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
Vielen Dank.
Tagesordnungspunkt 15: Anfragen an den Oberbürgermeister
15.1 Gerichtsfestigkeit der geltenden Sondernutzungssatzung (Einreicher:
CDU-Fraktion)
Bürgermeisterin Dubrau: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es geht um
die Gerichtsfestigkeit der noch geltenden Sondernutzungssatzung. Sie haben
gehört, dass wir eng an einer neuen Sondernutzungssatzung arbeiten. Diese
wird auch in Kürze in den Stadtrat gelangen, aber im Moment sind wir noch bei
der alten Satzung.
Um dem Hinweis des Verwaltungsgerichts Rechnung zu tragen, wird eine Definition der in der Sondernutzungssatzung verwandten Straßenarten als Anlage 3
der Neufassung der Sondernutzungssatzung aufgenommen. Zudem wird ein
Gebührentatbestand für die Auf- und Abbautage von Veranstaltungen normiert
und der Verweis auf die Stadtverträge - derzeitig Gebührentatbestand 13/1 ersatzlos gestrichen.
Sie sehen, wir haben gegenwärtig noch die geltende, aber wir haben alle die
Sachen, die vonseiten des Gerichtes angesprochen wurden, in die neue aufgenommen. Es würde wahrscheinlich genauso lange dauern, die alte zu ändern,
als tatsächlich gleich die neue zu beschließen. Insofern ist das die optimalere
Aufgabe.
Zu den Fragen 2 und 3: Bislang wurden 25 Klagen beziehungsweise vorläufige
Rechtsschutzverfahren gegen Gebührenbescheide des Verkehrs- und Tiefbauamtes nach der geltenden Sondernutzungssatzung geführt, die alle - alle! zugunsten der Stadt entschieden wurden. Kosten für die Stadt sind insofern nicht
- außer natürlich die Bearbeitungskosten, die die Mitarbeiter hatten - angefallen.
Anhängig sind noch 49 Klagen beziehungsweise vorläufige Rechtsschutzverfahren um Gebührenbescheide, die das Verkehrs- und Tiefbauamt betreffen. Ich
hoffe, dass diese genauso positiv ausgehen wie diejenigen, die bereits entschieden sind.
Zu Sondernutzungsgebühren des Ordnungsamtes und der Veranstaltungsstelle
sind keine Rechtsschutzverfahren anhängig.
Zu Frage 4: Um sachgerechte und gerichtsfeste Gebührenbescheide für die
beiden Veranstaltungen zu erstellen, wurden die unter Punkt 1 genannten Satzungsänderungen bereits in die Neufassung aufgenommen. Sollte die Neufas-
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sung der Sondernutzungssatzung zum Zeitpunkt der Durchführung der in Rede
stehenden Veranstaltung noch nicht beschlossen sein, hat die Veranstaltungsstelle des Ordnungsamtes die nach geltender Sondernutzungssatzung anfallenden Gebühren zu erheben und im Rahmen eines Rechtsbehelfs beziehungsweise Antrages auf Teilerlass nach § 6 Abs. 4 der geltenden Sondernutzungssatzung diesen Umstand entsprechend zu würdigen.
Eine Befreiung von Sondernutzungsgebühren ist mangels Rechtsgrund nicht in
Erwägung zu ziehen, zumal beide Veranstalter grundsätzlich die Bereitschaft
signalisieren, wirtschaftlich verträgliche Sondernutzungsgebühren zu entrichten.
Sie sehen, wir sind auf beide Themen vorbereitet - egal, ob es noch um die alte
Satzung geht oder schon um die neue Satzung.
Zu Frage 5: Die Sondernutzung ist überarbeitet und geht derzeit ins Mitzeichnungsverfahren. Wir hoffen, dass es Ende April so weit ist, dass dies in die
Dienstberatung eingebracht wird. Dann bekommen Sie sie natürlich zur weiteren
Beratung und hoffentlich Beschlussfassung ausgehändigt. - Danke schön.
Stadtrat Haas (CDU): Herr Oberbürgermeister, liebe Frau Dubrau, keine Frage,
sondern eine Bitte: Können wir all das, was Sie jetzt so ausführlich vorgetragen
haben, auch in Schriftform in die Fraktionen erhalten?
(Zuruf Bürgermeisterin Dubrau: Natürlich.)
- Herzlichen Dank.
Oberbürgermeister Jung: Gibt es weitere Fragen? - Das ist nicht der Fall.
15.2 Vergabepraxis bei Planungsaufträgen (Einreicher: Fraktion DIE LINKE)
Fraktion DIE LINKE fragt, ebenfalls Frau Kollegin Dubrau antwortet.
Bürgermeisterin Dubrau: Herr Oberbürgermeister! Meine Damen und Herren!
Vergabepraxis bei Planungsaufträgen - das sind immer so Sachen, wo es relativ
viele Spekulationen gibt, insofern habe ich mir das Thema noch einmal angeschaut und kann Ihnen wie folgt antworten:
Vom Amt für Gebäudemanagement wurden 2014 circa 700 Planungsaufträge
geschlossen. Sie sehen, das ist eine ganze Menge. Es wird eine Menge gebaut,
insofern gibt es auch eine Menge Planung.
Grundlage für alle Vertragsabschlüsse sind, wie Sie sicherlich wissen, die VOF,
die HOAI sowie natürlich die gültigen Dienstanweisungen. Für Planungsverträge
nach HOAI ab einem Auftragswert von 45.000 Euro netto erfolgt eine Prüfung
und Bestätigung der Verträge durch das RPA. Die Vertragsinhalte werden durch
Musterverträge, welche vom Rechtsamt bestätigt sind, bestimmt.
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Grundsätzlich werden Verpflichtungsgeschäfte und damit auch Planungsverträge schriftlich abgeschlossen. Sollten differenzierte Standpunkte zu Vertragsinhalten, zum Beispiel zu anrechenbaren Kosten, besonderen Leistungen, Terminen und so weiter, bestehen, haben die Planungsbüros natürlich immer die
Möglichkeit, diese über den Dienstweg, notfalls bis hoch zur Beigeordneten oder
zum Oberbürgermeister zu machen. Um ehrlich zu sein, bis jetzt habe ich noch
nichts gehört.
Aus den vorgenannten Gründen ist die im Antrag und aus den Fragestellungen
ableitbare unterstellte Vergabepraxis des AGM nicht nachvollziehbar. Ich glaube,
da gab es jetzt ziemlich viele Befindlichkeiten bei der Beantwortung. Aufgrund
der oben genannten sehr hohen Anzahl von Planungsaufträgen ist an eine
Fragestellung des Antragstellers bezüglich der Vertragsauswertung ein unverhältnismäßig großer Aufwand gebunden und daher nicht leistbar.
Ich würde Sie wirklich darum bitten, dass wir das nicht machen, da wir in Kürze
auch mehr Geld haben, um Baumaßnahmen durchzuführen. Sie können sich
vorstellen, wenn das gleiche Personal eine ganze Menge mehr Geld bekommt
und insbesondere eine Menge mehr Schulen davon beglückt werden sollen,
dass wir da die Arbeit voll hineinstecken wollen und nicht in Statistiken.
Sollten vom Antragsteller die der Beschwerde zugrunde liegenden Verträge
konkret benannt werden können, sind wir natürlich bereit, es gemeinsam
durchzuschauen, zu prüfen und notfalls auch noch einmal mit dem Rechtsamt zu
klären. - Danke schön.
Oberbürgermeister Jung: Gibt es Nachfragen? Das ist nicht der Fall.
15.3 Bürgerwerkstatt zur Haushaltsplanung 2015/16 (Einreicher: SPD-Fraktion)
Ich bitte Kollegen Bonew um Antwort.
Bürgermeister Bonew: Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Meine sehr
verehrten Damen und Herren Stadträte!
Die Anfrage der SPD-Fraktion bezieht sich auf die am 12. September 2014
stattgefundene Bürgerwerkstatt zur Haushaltsplanung 2015/2016, die im Rahmen der Reihe „Leipzig weiter denken“ durchgeführt wurde. Die in der Vorlage
aufgezeigte Dokumentation der Werkstatt nahm die Ratsversammlung am
25.02.2015 zur Kenntnis.
Zur Frage 1: An der Bürgerwerkstatt nahmen 25 Bürgerinnen und Bürger teil,
darunter waren zehn Frauen und 15 Männer. Aussagen über das genaue Alter
der Teilnehmerinnen und Teilnehmer können zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr
gegeben werden, da diese Daten aus Datenschutzgründen im Nachgang der
Werkstatt gelöscht werden mussten.
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Ich kann noch ausführen: Wir haben circa 1.000 Bürgerinnen und Bürger in einer
repräsentativen Stichprobe im Ordnungsamt aus dem Einwohnermelderegister
herausextrahiert und haben circa 1.000 Bürgerinnen und Bürger angeschrieben.
Gemeldet hatten sich für die Werkstatt insgesamt 42 Interessenten. Diese Zahl
entsprach der im Rahmen der Vorbereitung abgestimmten maximalen Teilnehmerzahl. Das haben uns die Berater damals so gesagt, um den qualitativ
ausgerichteten Ansatz der Veranstaltung sicherstellen zu können.
Im Vorfeld beziehungsweise am Tag der Veranstaltung erfolgten einige Absagen, die mit eigener Krankheit, Krankheit von Kindern, unerwarteten beruflichen
oder anderen Verpflichtungen begründet wurden.
Zu Frage 2: Es wurde eine Veranstaltung durchgeführt.
Zu Frage 3: Im Veranstaltungsort in der Universität Leipzig war die Barrierefreiheit gegeben.
Zu Frage 4: Es wurde keine Kinderbetreuung angeboten und auch nicht von
Interessenten an der Veranstaltung nachgefragt.
Zu Frage 5: Mit Ratsbeschluss vom 25.02.2015 zur Vorlage „Ergebnisse der
Bürgerwerkstatt zur Haushaltsplanung 2015/2016 der Stadt Leipzig“, Drucksache 668/14, hat der Stadtrat die Verwaltung beauftragt, bis zum 30.06. einen
Verfahrensvorschlag zum grundsätzlichen Umgang mit den Ergebnissen aus
den Bürgerwerkstätten vorzulegen. Aus Sicht des Dezernates Finanzen sollten in
diesem Vorschlag auch Wege aufgezeigt werden, eine höhere Beteiligung an
den Bürgerwerkstätten zu erreichen.
Zu Frage 6: Insgesamt beliefen sich die Kosten für die Werkstatt auf
7.614,60 Euro inklusive Mehrwertsteuer.
Zu Frage 7: Ausführlich werden die Ergebnisse der Bürgerwerkstatt in der vorab
erwähnten Vorlage 668/14 dargestellt. Die in der Bürgerwerkstatt diskutierten
Themen unterstützte der Finanzausschuss, der in die Themenfindung zur
Werkstatt einbezogen wurde. Unter anderem sieht man das im Protokoll der
Sitzung des Ausschusses vom 14.07.2014.
Bei Frage 8 verweise ich auf meine Antwort zu Frage 5.
Zu Frage 9: In der Einladung zur Veranstaltung erfolgte der Hinweis auf
„leipzig.de“ und die dort zu findenden Informationen zum städtischen Haushalt
sowie auf die Webseite von „Leipzig weiter denken“, auf der die Ergebnisse der
früheren Bürgerwerkstätten zu finden sind.
Zu Beginn der Veranstaltung wurde durch mich ein kurzer Überblick zur Haushaltssystematik und zu den Kernaussagen des Haushaltes der Stadt Leipzig
gegeben sowie Verständnisfragen beantwortet.
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Oberbürgermeister Jung: Danke schön, Herr Bonew. - Gibt es dazu Nachfragen aus Ihrer Mitte? - Frau Gabelmann.
Stadträtin Gabelmann (SPD): Ich habe zwei Verständnisnachfragen. Sie hatten
geschrieben oder gesagt, der eine Termin sei angeboten worden. Also wirklich
nur einer? Es gab keine Auswahlmöglichkeiten zwischen mehreren Terminen,
weil durchgeführt wurde auch nur einer?
Bürgermeister Bonew: Ja.
Stadträtin Gabelmann (SPD): Die 7.600 Euro, das waren die Mittel für die eine
Bürgerwerkstatt zum Thema Haushalt?
Bürgermeister Bonew: So viel hat alles zusammen gekostet, vom Ziehen der
Datei im Ordnungsamt, Schreiben der Briefe inklusive Porto bis hin zum Apfelsaft
in der Veranstaltung.
Stadträtin Gabelmann (SPD): Gut. Vielen Dank.
Oberbürgermeister Jung: Vielen Dank.
Meine Damen und Herren, dann schiebe ich jetzt dazwischen das Ergebnis der
Wahl des Migrantenbeirates.
Anwesende Stimmberechtigte 67, abgegebene Stimmzettel 65, davon
gültig 65.
Gewählt wurden als Mitglieder: Herr Mohammad Al-Kilani, Herr Ming Cheng,
Frau Janetta Clemen, Frau Linda Coe, Herr Alexander Gauß, Herr Özcan Karadeniz, Frau Anastasia Krotova, Frau Farnoosh Milde, Herr Chi Chinh Nguyen,
Herr Angel-Miguel Ruiz Martinez, Herr Kanwaljit Singh Sethi, Frau Nuria Silvestre Fernández, Frau Alexis Mariel Vidal Cabezas, Herr Hassan Zeinel Abidine
und Frau Marcela Lidia Zuniga Medina.
Bei den Nachrückern sind die Plätze 1 bis 4 auch sehr klar benannt sozusagen
mit den nächstfolgenden Stimmenzahlen, die ich zunächst vorlese: Plätze 1 bis 4
als Nachrücker, wir müssen aber 6 Nachrücker benennen - ich komme gleich
dazu, dass wir dort noch eine Losmöglichkeit haben.
Plätze 1 bis 4 Nachrücker: Auf Platz 1 liegt Herr Farzin Akbari Kenari, auf Platz 2
des Nachrückerverfahrens Herr Karafa Gibba, Platz 3 Herr Eben Louw - Entschuldigung Herr Eben Louw ist auf Platz 1. So ist es richtig. Er hat die meisten
Stimmen. Herr Gjulner Sejdi auf Platz 2 und auf 3 und 4 Herr Kenari und Herr
Gibba.
Jetzt gibt es für die Plätze 5 und 6 eine Stimmengleichheit von drei Personen,
nämlich Herr Valerio Camarda, Frau Vera Klass und Frau Oxana Roy. Wir
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können nach unserer Geschäftsordnung und Wahlverfahren durch Los die beiden Nachrücker bestimmen.
Drei Umschläge sind vorbereitet, in jedem steckt einer dieser drei eben verlesenen Namen, und kraft meines Amtes ziehe ich zwei dieser Umschläge für Platz
5 und 6.
(Oberbürgermeister Herr Jung zieht zwei Umschläge.)
5: Frau Oxana Roy und 6 Frau Vera Klass.
Damit wären alle Mitglieder und die sechs Nachrücker benannt und das Ergebnis
festgestellt. - Vielen Dank.
Ich danke allen für die Bereitschaft, hier mitzuwirken.
15.4 Gewässerunterhaltungsmaßnahmen im Floßgraben (Einreicher: Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen)
Wir setzen die Fragestunde fort. Ich bitte den Kollegen Rosenthal, zum Thema
Floßgraben eine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zu beantworten.
Bürgermeister Rosenthal: Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen und
Herren Stadträte! Verehrte Gäste!
Zur ersten Frage: Die Gewässerunterhaltungsmaßnahmen insbesondere Teilentkrautung werden nicht jährlich durchgeführt. Einfach zur Klarstellung der
Frage. Die vorhergehende Entkrautung fand im Jahr 2012 statt. Die Teilentkrautungsmaßnahmen werden nur nach Notwendigkeit veranlasst, die aufgrund
aktueller Bestandsaufnahmen und Bewertung festgestellt wird.
Zur zweiten Frage: Die durchgeführte Unterhaltungsmaßnahme war wasserrechtlich nicht genehmigungspflichtig. Für das Befahren des Gewässers mit
einem Mähboot wurde im naturschutzrechtlichen Einvernehmen eine wasserrechtliche Gestattung erteilt. Beauflagt wurde darin unter anderem die Verwendung eines Mähbalkens mit einer maximalen Breite des Mähstreifens von
4 Metern. Unter Beachtung der festgesetzten Nebenbestimmungen und Randbestimmungen waren keine signifikanten negativen Beeinträchtigungen aus
Sicht der unteren Naturschutzbehörde zu erwarten. Aufgrund des geringen Gefälles und Durchflusses erfüllt der Floßgraben die Voraussetzungen für den
Lebensraumtyp 3260 nicht, so wie er in der Frage im Grunde genommen mit
formuliert ist. Demzufolge fehlen beispielsweise typspezifische Arten der Hahnenfuß- und Laichkraut-Gesellschaften.
Zur dritten Frage: Die wasserrechtliche Gestattung für das Mähboot erfolgte auf
Antrag. Im Antrag wurde der Inhalt der Unterhaltungsmaßnahme ausgeführt.
Nach Prüfung des Antrags bestand für die Stadt Leipzig als untere Wasserbehörde kein Erfordernis, nach Wasserhaushaltsgesetz zu handeln.
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Zur vierten Frage: Die wasserrechtliche Erlaubnis beinhaltete ausschließlich die
Verwendung dieses besagten Mähbalkens. Eine Entkrautung mittels Schleppsense war ausdrücklich nicht gestattet. Das Amt für Stadtgrün und Gewässer als
Antragstellerin war verpflichtet, die beauftragte Firma über den Inhalt der Erlaubnis zu informieren, was nach Dokumentation im Amt für Stadtgrün und
Gewässer auch nachweisbar erfolgt ist. Der Einsatz der Schleppsense war
entgegen den Festlegungen der Abstimmung in eigener Veranlassung durch die
beauftragte Firma vorgenommen, aufgrund dessen hat das Amt für Umweltschutz ein Ordnungswidrigkeiten-Verfahren eingeleitet.
Zur fünften Frage: Eine Beseitigung von Totholzbeständen war nicht Inhalt des
Leistungsumfangs und ist auch nicht nach Vor-Ort-Besichtigung durchgeführt
worden. Der in dieser Frage erhobene Vorwurf Beseitigung sämtlicher Totholz-Strukturen kann insoweit auch durch die untere Naturschutzbehörde nicht
nachvollzogen werden.
Oberbürgermeister Jung: Gibt es Nachfragen? Vielleicht können die fachlichen
Fragen noch einmal im Ausschuss gestellt werden. - Danke.
15.5 Durchführung eines Schlichtungsverfahrens zur Tierheimfinanzierung zwischen Stadtverwaltung und Ersten Freien Tierschutzverein Leipzig und Umgebung e.V. (Einreicher: AfD-Fraktion)
Ich rufe den Tagesordnungspunkt 15.5 auf, eine Anfrage der AfD-Fraktion, und
ich bitte ebenfalls Kollegen Rosenthal um Antwort.
Bürgermeister Rosenthal: Zur ersten Frage: Das angestrebte Verfahren ist in
Vorbereitung. Die erforderlichen Haushaltsmittel werden unterjährig beantragt.
Sobald die Mittel dem Veterinär- und Lebensmittelaufsichtsamt zur Verfügung
gestellt werden, kann in Absprache mit dem Tierschutzverein das Verfahren
fortgesetzt werden.
Zur zweiten Frage: Über die Funktion des neutralen Moderators wird im Rahmen
einer Ausschreibung entschieden. Für die komplexe Materie sind aus Sicht der
Verwaltung sowohl betriebswirtschaftliche als auch juristische Qualifikationen
erforderlich. Ich hatte im Fachausschuss dazu schon einmal berichtet.
Oberbürgermeister Jung: Danke schön. - Gibt es dazu Nachfragen? Das sehe
ich nicht.
15.6 Internetpräsenz
CDU-Fraktion)
der
Leipziger
Straßensozialarbeit
(Einreicher:
15.7 Temporäres Kunstprojekt der Initiative „Starke Nachbarschaften durch aktive Beteiligung“ in Gohlis (Einreicher: CDU-Fraktion)
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15.8 Beschäftigung von Honorarkräften durch die Stadt Leipzig, ihre Eigenbetriebe und Beteiligungen (Einreicher: Fraktion DIE LINKE)
15.9 Aufspalten
SPD-Fraktion)
von
Mittelzuweisungen
nach
Fachämtern
(Einreicher:
Die Fragen 15.6 bis einschließlich 15.9 werden auf Wunsch der Fraktion
schriftlich beantwortet.
15.10 Umsetzung des Beschlusses „Dreck-weg-App für Smartphones“ (Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen)
Ich bitte Kollegen Rosenthal, zum Thema „Dreck-weg-App“ zu sprechen.
Bürgermeister Rosenthal: Herr Oberbürgermeister! Verehrte Damen und
Herren Stadträte!
Zur ersten Frage: Die Prüfung hat im Juni 2014 begonnen und dauert gegenwärtig noch an. Während des Prüfvorgangs stellte sich heraus, dass die Umsetzung des Auftrags eine komplexere Herangehensweise erfordert, als bisher
angenommen. Es ist die technische, finanzielle und logistische Realisierung zu
prüfen. Neben den zuständigen Fachämtern der Stadt werden erste Erfahrungen
aus Dresden in die Prüfung mit einbezogen. Zudem wurden verschiedene
Großstädte bezüglich der Nutzung einer solchen App angeschrieben. Hier muss
derzeit noch der Rücklauf abgewartet werden. Ich bitte insofern um Verständnis,
dass noch etwas Zeit für die Prüfung in Anspruch genommen wird.
Zur Frage 2: Zur Prüfung der technischen Voraussetzung wurde im besagten
Jahr 2014 das Hauptamt und die Firma Lecos einbezogen. Die Firma Lecos hat
kein entsprechendes Produkt im Angebot. Eine Mitnutzung der App mit der Stadt
Dresden wurde aufgrund technischer Probleme verworfen. Mittlerweile gibt es
erste Vorstellungen, die technische Umsetzung über das WebGIS im Amt für
Geoinformation und Bodenordnung zu realisieren. Ich sage jetzt einmal verhalten: Das technische Thema ist nicht die Herausforderung.
Zur dritten Frage: Gegenwärtig werden die voraussichtlichen Kosten innerhalb
der Verwaltung für das Projekt ermittelt, und die Kosten entstehen aus Sicht der
Verwaltung im Bereich technische Umsetzung. Hier sind die Kosten in den Positionen Investitionen, Pflege der Software und Betrieb zu erwarten. Im Bereich
der praktischen Umsetzung, insbesondere bei der Stadtreinigung, werden auch
aus meiner Sicht Personalkosten, Kosten für die eingesetzten Fahrzeuge und
Kosten für die Abfallentsorgung zusätzlich anfallen, und im Bereich des Ordnungsamtes die Verursacherermittlung bei Ordnungswidrigkeiten-Verfahren,
auch hier fallen Personalkosten, Fahrzeugkosten et cetera an. Da die Prüfung
der genannten finanziellen Voraussetzung noch nicht abgeschlossen ist, kann
ich insofern heute Ihnen noch keine konkreten Zahlen benennen.
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Zur vierten Frage: Derzeit spricht nichts gegen die technische Einführung einer
solchen App. Ich sage aber auch gleich ganz deutlich dazu: Eine App ist nur so
gut, wie tatsächlich das Hinterland in den zu beteiligenden Ämtern funktioniert.
Wer sich täglich mit unserer Stadt, mit den Herausforderungen der Stadtreinigung und des Ordnungsamtes in der Bewältigung aller offenen Probleme von
Sauberkeit und Ordnung auseinandersetzt, weiß, dass eine App ein guter Eingang ist, aber am Ende die Logistik auch stimmen muss. Das ist die jetzige
Herausforderung, mit der wir konfrontiert sind.
Stadträtin Krefft (Bündnis 90/Die Grünen): Schönen Dank, Herr Rosenthal, für
die Antwort. Das heißt aber im Umkehrschluss, dass heute, wenn Sie Hinweise
bekommen auf Stellen, wo etwas wegzuräumen ist, dem nicht nachgehen und
auch Ordnungswidrigkeiten nicht so einleiten, wenn Sie erwarten, dass das dann
mehr würde, Sie also mehr Arbeit haben. Das ist jetzt Ihre Hauptbegründung
gewesen, wieso, wenn das Technische nicht das Vordergrundproblem ist, Sie die
Umsetzung als gefährdet sehen.
Bürgermeister Rosenthal: Wir haben jetzt mehrere Möglichkeiten des Eingangs. Das hatte ich in dem damaligen Verwaltungsstandpunkt schon formuliert,
dass wir sowohl ein Abfalltelefon bei der Stadtreinigung haben als auch ein
Ordnungstelefon beim Ordnungsamt, dass man sich auch jederzeit über das
Mail-Thema an die entsprechenden Einheiten wenden kann. Im Rahmen unserer
Kapazitäten arbeiten wir schon jetzt die Themen ab.
Die App - das ist unsere Erfahrung aus Dresden - bedeutet: Jemand nimmt ein
Foto auf, ohne dass er dieses Foto möglicherweise tatsächlich mit den genauen
Koordinaten bestückt, und schickt das an die Stadtreinigung beziehungsweise
den Dienstleister. Man hat in Dresden vor allen Dingen festgestellt, dass sie
einen unheimlichen Mehraufwand haben, um überhaupt mit dem Sachverhalt,
der geschickt wird, ordnungsgemäß umgehen zu können. Hinzu kommt die gesamte Infrastruktur zur Beseitigung, wo derjenige, der diese App im Grunde
genommen an die Verwaltung schickt, erwartet, dass relativ schnell und zügig
dieser Missstand abgestellt wird.
Stadtrat Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen): Herr Rosenthal, Sie haben gesagt, die technische Umsetzung sei nicht das Problem. Auch nach meiner Information gibt es genügend Firmen, auch Leipziger Firmen, die solche Apps
schon entwickelt haben, die an sich nicht viel mehr darstellen als einen zusätzlichen Kommunikationsweg für Bürgerinnen und Bürger, um Dreckecken mitzuteilen. Sie haben jetzt gesagt: Technische Umsetzung, okay, das haben wir
abgehandelt, das wäre kein Problem. Es kostet ein bisschen Geld, das einzukaufen bei einem Dienstleister, der so etwas anbietet und entwickelt hat, aber die
technische Umsetzung, so haben Sie selbst gesagt, ist das geringste Problem.
Was ist dann das größere Problem? Die praktische Umsetzung oder die Verursacherermittlung? Sind Sie zuversichtlich, dass wir am Ende so etwas bekommen? Das ist ein Antrag vom Ortschaftsrat gewesen, der vom Stadtrat beschlossen wurde, daran möchte ich noch einmal erinnern.
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Bürgermeister Rosenthal: Ich glaube, dem Bürger, der die Dreck-weg-App
nutzt, ist weniger an der Einleitung eines Ordnungswidrigkeiten-Verfahrens gelegen, sondern mehr an der Abarbeitung des misslichen Zustands vor Ort. Das
bedeutet zusätzlichen logistischen Aufwand, und darüber müssen wir reden, und
das müssen wir gerade noch einmal untersetzen, um sozusagen Ihnen auch
einen verwaltungsintern abgestimmten Vorschlag zu unterbreiten.
Stadtrat Geisler (SPD): Herr Rosenthal, ich kann noch nicht ganz verstehen aus
Ihrer Antwort, wo die Änderung in der Größenordnung ist. Sie rücken weder jetzt
mit Blaulicht aus, wenn Ihnen jemand eine Mail schreibt oder anruft, noch werden
Sie wahrscheinlich das nachher machen, wenn es diese App geben sollte. Wieso
sprechen Sie von diesem großen Mehraufwand, von anderen Fahrzeugen, von
neuen Fahrzeugen, von mehr Personal? Ich kann das nicht erkennen.
Bürgermeister Rosenthal: Dann sind Sie - das will ich jetzt vorsichtig formulieren - möglicherweise meinen Ausführungen nicht ganz gefolgt, als ich gesagt
habe, dass mit einer App natürlich eine Erwartungshaltung produziert wird, und,
Frau Krefft, die Großstädte, die eine App eingeführt haben, die sind, wenn ich es
einmal ganz vorsichtig formulieren darf, Land unter mit dem, was dort an Meldungen, an Informationen von Bürgern zu verschiedenen Sachverhalten kommt,
die mit Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung in einer Großstadt zu tun haben,
diesen Hinweisen entsprechend nachzugehen und diese abzuarbeiten.
Ich habe das sehr deutlich als Ordnungsdezernent hier auch formuliert. Wenn
Sie mit offenen Augen durch unsere Grünanlagen in dieser Stadt gehen, sehen
Sie die Herausforderungen. Wenn Sie wissen, dass der zweite Beschäftigungsmarkt für die Verwaltung fast komplett weggebrochen ist und wie wenige
Maßnahmen da sind, was Blau-Gelbe Engel betrifft, was Grüne Engel betrifft,
was Bürgerdienst LE betrifft, was Bürgerdienst LOS in den Ortsteilen betrifft,
wenn Sie wissen, wie dort die Infrastrukturen derzeit aussehen, wissen Sie, mit
welchen Herausforderungen wir zu kämpfen haben.
Insofern ist sicherlich ein neuer Eingang wünschenswert und vielleicht für die
Bürger auch ein Produkt, sich mit uns noch mehr an der Stelle zu vernetzen, aber
ich weise nur darauf hin, dass die Ist-Situation und der logistische Mehraufwand,
der dort entsteht, auch bewältigt werden müssen. Diese Frage haben Sie mir
gestellt, und ich habe es Ihnen jetzt so ehrlich beantwortet.
Oberbürgermeister Jung: Vielen Dank, Herr Rosenthal.
15.11 Umsetzung des Beschlusses „Umgehungsstrecke für Skater am Nordufer
des Cospudener Sees (NF)“ (Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen)
Bürgermeister Rosenthal: Das wird jetzt auch nicht ganz so euphorisch werden, aber ich versuche es.
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Herr Oberbürgermeister! Meine sehr geehrten Damen und Herren Stadträte! Die
beiden Fragen würde ich gern im Zusammenhang beantworten. Die Evaluierung
des Verkehrskonzepts zum Cospudener See ist beauftragt. Allerdings hat der
Auftragnehmer erst gestern den Vertrag unterschrieben. Der Zeitplan folgt im
Grundsatz dem Ratsbeschluss vom Juli vergangenen Jahres, wonach die Evaluierung bis Juli dieses Jahres abzuschließen ist. Wie im genannten Ratsbeschluss angelegt, erfolgten in Vorbereitung der Vergabe umfangreiche Abstimmungen zur Aufgabenstellung zwischen dem Amt für Stadtgrün und Gewässer,
dem Verkehrs- und Tiefbauamt, den Städten Markkleeberg und Zwenkau sowie
dem Zweckverband Neue Harth.
Die Suche und Auswahl eines geeigneten Auftragnehmers gestaltet sich aufgrund der umfassenden Aufgabenstellung langwieriger als erwartet. Entsprechend konnte nach weiteren Abstimmungen erst im Februar 2015 eine abschließende Auswahl getroffen werden, und es ist im Grunde genommen der
Vertrag seitens der Stadt auch erst Ende Februar auf den Weg gebracht worden.
Damit hat sich die Zeitschiene für den parallel gefassten Beschluss zur Umgehungsstrecke für Skater am Nordufer des Cospudener Sees verzögert.
Allerdings ist dem auftragnehmenden Büro die Aufgabenstellung mit auf den
Weg gegeben worden, das so genannte Arbeitspaket 1 - es sind zwei Arbeitspakete ausgeschrieben worden und im Arbeitspaket 1 ist das Thema Verkehrsführung und Skater-Strecke mit beauftragt worden - bereits in der 20. Kalenderwoche vorzulegen. Das heißt, Mitte Mai 2015 soll die Grundlage der fachlichen Untersuchung dem Amt vorgelegt werden, was dann wiederum in Abstimmung mit dem Verkehrs- und Tiefbauamt ausgewertet wird, um dann die
Aussage treffen zu können: Ist es auch aus Sicht aller Fachbeteiligten richtig, die
entsprechende Umgestaltung vorzunehmen.
So ist ja der Ratsbeschluss im Grunde auch ein Stück weit gefasst, der formuliert:
Es ist zu evaluieren und im Ergebnis der Evaluation eine Veränderung vorzunehmen. Ich bitte um Verständnis, dass wir an dieser Stelle noch kein Ergebnis
haben, aber daran arbeiten.
Stadtrat Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen): Sie können sich vorstellen, dass
das sehr unbefriedigend ist.
Bürgermeister Rosenthal: Das dachte ich mir.
Stadtrat Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen): Wir haben vergangene Woche
Frühlingsanfang gehabt. Die Skater-Saison hat diese Tage begonnen. Ich bin
heute einmal kurz vorbeigefahren, um mir vor Beantwortung der Frage noch
einmal ein Bild zu machen, um zu sehen: alles beim Alten. Herr Hobusch, die
Frage kommt gleich. Da habe ich auch schon wieder zwei Skater gesehen, die
dort über den Weg geholpert sind. Sie können sich an den Verwaltungsstandpunkt erinnern, der ausgeführt hat, dass es in der Vergangenheit dort zu vielen
Verletzungen gekommen ist. Es hatte demnach gute Gründe, warum wir den
Beschluss gefasst haben.
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In der ursprünglichen Formulierung war nicht drin, dass das im Rahmen der
Evaluation und so weiter zu geschehen hat. Jetzt kommt es zu Verzögerungen.
Das heißt, die Umsetzung der Entschärfung dort wird vermutlich nicht vor - ich
weiß nicht - August, September, Oktober passieren. Es dauert alles eine Zeit
lang, das ist alles sehr unbefriedigend. Der Stadtbezirksbeirat hat damals auch
explizit um eine Frist der Umsetzung Ende März gebeten, also nicht Umsetzung
der Evaluation oder der Ergebnisse, sondern der Umsetzung der Entschärfung.
Für mich ist die Frage: Glauben Sie, dass es ein anderes Ergebnis in der Evaluation geben könnte, als dass es dort eine Entschärfung und Asphaltierung
dieser gefährlichen Stelle geben muss?
Bürgermeister Rosenthal: Ich will es einmal so beantworten: Die Vorbereitung
des Leistungsumfanges und die Formulierung des Ausschreibungstextes zur
Evaluierung der gesamten Verkehrsproblematik hat gezeigt, dass es nicht nur
dieses isolierte Thema Skater an dieser Stelle gibt, sondern dass man das aus
Sicht der Verkehrsplaner - wir beteiligen uns dort als Grünes Amt - kritisch sieht
und es möglicherweise in der Evaluation, um dort einen sicheren Verkehr aller
Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten, auch das Ergebnis gibt, dass die vorhandene Infrastruktur so für alle Beteiligten optimal hergestellt ist.
Ich möchte dem Ergebnis nicht vorweggreifen, und ich habe das Ergebnis auch
nicht vorformuliert, um das deutlich zu sagen. Ich bin jetzt einfach gespannt auf
das, was das Planungsbüro im Rahmen der Evaluierung uns vorlegt.
Wenn wir im Ergebnis festgestellt bekommen, die bauliche Veränderung kann
sofort umgesetzt werden, hat das Amt für Stadtgrün und Gewässer dafür auch
Vorsorge geleistet.
Ich möchte an dieser Stelle, wenn ich das jetzt darf, noch einen Satz sagen, weil
ich weiß, dass mich das sofort auch wieder ereilt: Am Cospudener See im
Südraum hat heute die LMBV die gesamte Asphaltdecke aufgerissen, ohne die
Stadt Leipzig zu fragen. Wir haben heute interveniert und die Stadt Zwenkau, die
für diese Maßnahme eine verkehrsrechtliche Anordnung formuliert hat, ist von
uns in dieser Anordnung aufgefordert worden, es gegenüber dem Bauherrn so zu
definieren, dass man auch als Skater die Baustelle passieren kann. Das geht
heute nicht. Ich hoffe, dass es in den nächsten Tagen behoben wird.
Stadträtin Krefft (Bündnis 90/Die Grünen): Verstehe ich Sie richtig, dass es
dazu kommen kann, dass Sie noch mehr Entschärfungsstellen finden und die
Maßnahme insgesamt dann deutlich größer werden wird?
Bürgermeister Rosenthal: Das habe ich jetzt nicht verstanden.
(Zuruf von Stadträtin Krefft [Bündnis 90/Die Grünen]: Dass Sie prüfen und dann
noch andere Dinge entdecken bei der Gelegenheit?)
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- Ja, sowieso, das ist ja die Evaluierung des gesamten Verkehrskonzepts
Cospudener See. Deshalb habe ich gesagt, es gibt verschiedene Arbeitspakete,
und das erste liegt in der 20. KW vor.
(Zuruf von Stadträtin Krefft [Bündnis 90/Die Grünen]: Sie blasen es auf!)
- Nein, wir blasen es nicht auf. Es gibt einen CDU-Antrag, der gesagt hat, wir
sollen das gesamte Parkkonzept verändern. Dem müssen wir jetzt irgendwie
gerecht werden, und da ist diese Maßnahme mit hineingerutscht, und das ist
auch hier diskutiert worden.
Oberbürgermeister Jung: Vielen Dank, Herr Rosenthal.
15.12 Dezentrale Unterbringung von Asylbewerberinnen und Asylbewerbern und
Flüchtlingen in Leipzig (Einreicher: Fraktion DIE LINKE)
Hierzu wurde der Kollege Fabian um Antwort gebeten.
Bürgermeister Faber: Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte
Damen und Herren Stadträte!
Zu Frage 1: Im Jahr 2013 wurden 191 Anträge auf dezentrales Wohnen gestellt.
Nur acht Anträge wurden abgelehnt, weil ausländerrechtliche Gründe dem entgegenstanden oder die Sozialprognose einen Betreuungsbedarf auswies, welcher durch dezentrales Wohnen nicht gedeckt werden kann.
Auf Wunsch der Antragstellenden wird bei Ablehnung des Antrages ein Umzug in
eine andere Gemeinschaftsunterkunft geprüft. In 34 Fällen wurden die Anträge
zurückgenommen oder erledigte sich die Bearbeitung aufgrund der Anerkennung
des Aufenthaltes der Antragstellenden oder deren Ausreise. Alle anderen Anträge wurden bewilligt.
Im Jahr 2014 wurden 292 Anträge auf dezentrales Wohnen gestellt. Davon
wurden nur sieben Anträge abgelehnt, weil ausländerrechtliche Gründe dem
entgegenstanden oder die Sozialprognose einen Betreuungsbedarf auswies, der
durch dezentrales Wohnen nicht gedeckt werden kann.
In 21 Fällen wurden die Anträge zurückgenommen beziehungsweise erledigte
sich die Bearbeitung aufgrund der Anerkennung des Aufenthaltes der Antragstellenden oder deren Ausreise. In 19 Fällen ist die Bearbeitung noch nicht abgeschlossen. Die anderen 245 Anträge wurden bewilligt.
Zu Frage 2: Derzeit leben 52 Prozent der Leistungsberechtigten nach dem
Asylbewerberleistungsgesetz in einer eigenen Wohnung außerhalb von Gemeinschaftsunterkünften.
Zu Frage 3: Ja, die Kriterien werden angewendet. Sie sind auf Grundlage der
Erfahrungen in der Arbeit mit Flüchtlingen entwickelt worden, haben sich bewährt
S e i t e | 80
und bilden einen verlässlichen Handlungsrahmen für Entscheidungen zu dezentralem Wohnen.
Zu Frage 4: Im Sachgebiet Migrantenhilfe im Sozialamt bearbeiten zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diejenigen Fälle von Personen, die dezentral wohnen. Dazu gehört zum einen die Bearbeitung der Anträge auf dezentrales
Wohnen als auch die vollständige Leistungsgewährung.
Zu Frage 5: Die Stadt Leipzig hat mit dem Konzept zum Wohnen für Berechtigte
nach dem Asylbewerberleistungsgesetz und dessen Fortschreibung ein gestuftes Verfahren bei der Unterbringung von Flüchtlingen entwickelt. In den Gemeinschaftsunterkünften erhalten die neu angekommenen Flüchtlinge intensive
Unterstützung durch Sozialarbeit, was ihnen eine schnelle Orientierung ermöglicht und ihre Integration befördert.
Vor allem in den ersten Wochen nach der Ankunft besteht erfahrungsgemäß ein
hoher Klärungs- und Unterstützungsbedarf. Der Zugang zu Verfahrens- und
Rechtsberatung, Kindertagesbetreuung, Schulbesuch oder Sprachkursen muss
organisiert werden.
Zudem muss in vielen Fällen zunächst die Identität der Flüchtlinge geklärt werden, da diese zunehmend ohne vorherige Identitätsfeststellung Leipzig zugewiesen werden.
Ein zeitnaher Umzug von Flüchtlingen in eine eigene Wohnung wird unterstützt.
Oberbürgermeister Jung: Gibt es Nachfragen?- Das ist nicht der Fall.
15.13 Skateranlagen in Leipzig (Einreicher: Fraktion DIE LINKE)
Herr Rosenthal gibt hierauf die Antwort.
Bürgermeister Rosenthal: Zur ersten Frage: Im Jahr 2014 wurde der öffentliche
Bike- und Skate-Park Leipzig-Grünau vom Amt für Stadtgrün und Gewässer
instandgesetzt. Für Wartungsarbeiten an der Skateranlage auf der Freifläche
„Offener Freizeittreff ARENA“ am Miltitzer Weg wurden 2014 Mittel des Amtes für
Jugend, Familie und Bildung eingesetzt. Betreiber der Anlage ist der Verein
FRÖBEL e.V.
Die Skateranlage am Conne Island wurde 2013 mit Fördermitteln aus dem
Förderprogramm des SMWK für Zuwendungen, für Investitions- und Strukturmaßnahmen aus Investitionsmitteln des Kulturamtes und des Amtes für Jugend,
Familie und Bildung umgebaut und saniert.
Zur zweiten Frage: Bei der Sanierung und Wartung vorhandener Spielplätze
konnten bisher keine zusätzlichen Skaterangebote eingeordnet werden. Die
Einordnung neuer Angebote erfordert eine ausreichend große, dafür geeignete
Fläche und eine bauordnungsrechtlich zulässige Lage des neuen Angebots.
S e i t e | 81
Vorhandene Wegeführung, Sitzbereiche, Spielmöglichkeiten und andere Altersgruppen dürfen nicht beeinträchtigt werden. Die entsprechenden Sicherheitsund Unfallverhütungsvorschriften müssen eingehalten werden.
Bei den im Berichtszeitraum überplanten Sanierungsvorhaben gab es keine
entsprechenden Einordnungsmöglichkeiten. Während der laufenden Vorbereitung für Objektplanung in den Haushaltsjahren 2015/2016 wurden im Südwestteil
des Grünen Bogens Paunsdorf auf hier vorhandenen Betonflächen in diesem
Bereich Überlegungen angesetzt, um hier entsprechend ein aktives Bewegungsspiel zu implementieren. Die Realisierung ist voraussichtlich im Jahr 2016
geplant.
Zur dritten Frage: Bei der Instandsetzung des Skate-Parks Grünau bestanden
enge Kontakte zum Urban Souls e.V., und bei der Wartung der Skateranlage auf
der Freifläche OFT ARENA wurde der Verein FRÖBEL e.V. beteiligt.
Zur vierten Frage: Im Rahmen der Stadterneuerungsstrategien spielte und spielt
die Einordnung von Skateranlagen an diversen Stellen eine Rolle. Grundsätzlich
ist die Errichtung solcher Anlagen in der Städtebauförderung förderfähig, nicht
jedoch ihre Instandsetzung und Unterhaltung. In der Vergangenheit sind diverse
Anlagen im Rahmen der Umsetzung von Städtebaufördermaßnahmen kofinanziert worden - so etwa die Anlage im Stadtteilpark Rabet, auf dem
Richard-Wagner-Platz sowie die Neuschaffung auf Initiative der Stadterneuerung
auf der Indoor-Anlage Heizhaus in Grünau.
Oberbürgermeister Jung: Danke schön, Herr Rosenthal. Gibt es hierzu Nachfragen? - Das ist nicht der Fall.
15.14 Straßenbeleuchtung Großmiltitzer Straße (Einreicher: Stadtrat A. Habicht)
Ich bitte die Kollegin Dubrau um eine Antwort auf die Frage des Herrn Habicht.
Bürgermeisterin Dubrau: Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Meine Damen und Herren! Zum Thema Straßenbeleuchtung Großmiltitzer Straße: In
dieser Straße war die Straßenbeleuchtung an den Freileitungsmasten des
Energieversorgers MITNETZ STROM angebracht. Die Ortsnetzfreileitungsanlage - so heißt das - wurde demontiert und eine Erdverkabelung vorgenommen,
was natürlich eine gute Sache ist. Das Problem, das daran hängt, werden Sie
sicherlich gleich feststellen.
Im Zuge dieser Baumaßnahme wurde im Zuge einer Koordinierungsmaßnahme
ein Kabel für die öffentliche Beleuchtung mit verlegt - weil sie, wenn die weggehen, auch mit weg ist -, um eine neue Straßenbeleuchtungsanlage zu errichten. Aus Sicherheitsgründen konnten aber während der Zeit, zu der die Abschaltung und Demontage der stromführenden Freileitung erfolgte, nicht
gleichzeitig die Lichtmasten aufgestellt werden. Insofern wurde die Ortsfreileitung abgeschaltet und damit auch die Beleuchtung außer Kraft gesetzt.
S e i t e | 82
Nach einer Woche Testbetrieb mit einem neuen Niederspannungskabel begann
in der elften Kalenderwoche die Demontage der Freileitungsanlage. Am 12.03.
wurde das VTA über die Demontage der Freileitung informiert.
Das Verkehrs- und Tiefbauamt hatte am 16.03. die neue Kabelanlage in das
Beleuchtungskabel eingebunden und vier Lichtpunkte wieder in Betrieb genommen. Am 17.03. wurden die restlichen Lichtmaste aufgestellt, und die Inbetriebnahme der neuen Anlage erfolgte am 18.03. Sie sehen, manchmal kann es
auch sehr schnell gehen.
Zu den Fragen 2 und 3: Es gibt keine Anfragen. Für den Betrieb und die Ausleuchtung der Straße ist ganz eindeutig die Stadt Leipzig verantwortlich. Wir
drücken uns also an dieser Stelle auch nicht.
Zu den Fragen 4, 5 und 6: Es gab keine Probleme und keine Unfälle. Mit der
Inbetriebnahme der neuen Straßenbeleuchtung am 18.03. sind aus unserer Sicht
dann auch die Fragen gegenstandslos.
Oberbürgermeister Jung: Vielen Dank. - Gibt es hierzu Nachfragen? - Das ist
nicht der Fall. Insofern schließen wir jetzt die Fragestunde und haben damit alle
Anfragen erledigt.
Tagesordnungspunkt 19: Informationen I
19.1 Änderung der Besetzung des Wahlausschusses für die Jugendparlamentswahl (Einreicher: Oberbürgermeister)
Gibt es hierzu Hinweise oder Nachfragen? - Es ist so zur Kenntnis genommen.
19.2 Suchtbericht 2014 (Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und
Schule)
Dieser Bericht liegt Ihnen vor. Gibt es dazu Nachfragen oder Hinweise? - Das ist
nicht der Fall. Kenntnisnahme.
19.3 FA Finanzen - Mandatsänderung (Einreicher: Oberbürgermeister)
Information zur Besetzung der beschließenden und beratenden Ausschüsse
sowie des Ältestenrates. Auch hier Kenntnisnahme. Nachfragen sehe ich nicht.
19.4 European Energy Award Leipzig (eea) Bericht zum aktuellen Stand und zur
Weiterführung des eea-Prozesses (Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung,
Sport)
Hier handelt es sich um unseren Bericht zum aktuellen Stand und zur Weiterführung des European-Energy-Award-Prozesses. Gibt es dazu Nachfragen oder
Hinweise? - Das ist nicht der Fall
S e i t e | 83
Wir kommen nun zum nichtöffentlichen Teil.
(Schluss der öffentlichen Sitzung: 18.33 Uhr)
Oberbürgermeister
Schriftführer
Stadtrat
Protokollantin
Stadtrat