Daten
Kommune
Leipzig
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1,3 MB
Erstellt
12.08.16, 13:30
Aktualisiert
11.09.18, 08:22
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Postanschrift: Stadt Leipzig - 04092 Leipzig
Mitglieder der Ratsversammlung
der Stadt Leipzig
Bürgermeister der Stadt Leipzig
Ortsvorsteher
Telefon
0341 123-2119
e-mail
Fax
0341 123-2105
bfr@leipzig.de
Datum
12.08.2016
Sehr geehrte Damen und Herren,
zur Sitzung der Ratsversammlung der Stadt Leipzig
am Mittwoch, dem 24.08.2016, 14:00 Uhr
Raum: Sitzungssaal des Stadtrates, Neues Rathaus, Martin-Luther-Ring 4-6, 04109 Leipzig
lade ich Sie recht herzlich ein.
Die Tagesordnung ist diesem Schreiben beigefügt.
Die Beratungsunterlagen wurden Ihnen bereits über die Fraktionsgeschäftsstellen bzw. per Post
zugestellt.
Mit freundlichem Gruß
Burkhard Jung
Ratsversammlung 24.08.2016
Seite 1
Stadt Leipzig
Ratsversammlung
- VI. Wahlperiode -
12.08.2016
TAGESORDNUNG
1
Eröffnung und Begrüßung
2
Feststellung der Beschlussfähigkeit
3
Feststellung der Tagesordnung
4
Bekanntgabe von Beschlüssen aus
nichtöffentlicher Sitzung
5
Niederschrift
5.1
Niederschrift der Sitzung vom 18.05.2016
- Teil II: Verlaufsprotokoll
5.2
Niederschrift der Sitzung vom 09.06.2016
- Teil II: Verlaufsprotokoll
5.3
Niederschrift der Sitzung vom 22.06.2016
- Teil I: Beschlussprotokoll
- Teil II: Verlaufsprotokoll
6
Eilentscheidung des Oberbürgermeisters
7
Mandatsveränderungen
8
Wichtige Angelegenheit der Stadtbezirksbeiräte
gem. § 5 Abs. 5 der Geschäftsordnung der
Stadtbezirksbeiräte
Ratsversammlung 24.08.2016
Seite 2
8.1
Verbesserung des Aufenthalts- und Erholungswertes
der sanierten ehemaligen Deponie Möckern
VI-WA-02653-NF-03
Beschlussfassung
Einreicher: Stadtbezirksbeirat Leipzig-Nordwest
9
9.1
Einwohneranfragen (Der Tagesordnungspunkt wird
gg.17.00 Uhr aufgerufen)
Schulzustand und seine Folge: Welche Rechte haben
Familien?
VI-EF-03015
Einreicher: Oliver Dorausch
9.2
Beschlussumsetzung
VI-EF-03067
Einreicher: Stefan Köster
9.3
Anbindung Hafen Lindenau an Elster-Saale-Kanal
VI-EF-03095
Einreicher: Klaus Kühne
9.4
Auswertung "Luftlärmdialog"
Einreicher: Lars Kirchhoff
10
Petitionen (werden nach TOP Einwohneranfragen
aufgerufen)
10.1
Petition "Wir sind gegen einen Spielplatz auf dem
Schillerplatz"
VI-EF-03096
schrift. Beantwortung
VI-P-02988
Einreicher: Petitionsausschuss
10.2
Fußgängerüberweg mit Ampelanlage für die Kreuzung
Virchowstrasse/Viertelsweg in 04157 Leipzig
VI-P-02873
Einreicher: Petitionsausschuss
10.3
Verbesserung der Gehweg- und Fahrradwegsituation in
der Essener Straße
VI-P-03038
Einreicher: Petitionsausschuss
11
Besetzung von Gremien
11.1
Information zur Besetzung der beschließenden und
beratenden Ausschüsse und des Ältestenrates durch
die Fraktionen (11. Änderung)
DS-00768/14-DS-11
Einreicher: Oberbürgermeister
11.2
Kinder- und Familienbeirat - Bestellung der Mitglieder
und Stellvertreter (3. Änderung)
VI-DS-01128-DS-03
Einreicher: Oberbürgermeister
11.3
Seniorenbeirat - Bestellung der Mitglieder und
Stellvertreter (2. Änderung)
VI-DS-01129-DS-02
Einreicher: Oberbürgermeister
Seite 3
11.4
Jugendhilfeausschuss - Wahl der Mitglieder und deren
Stellvertreter (2. Änderung)
VI-DS-00884-DS-03
Einreicher: Oberbürgermeister
11.5
Jugendbeirat - Bestellung der Mitglieder und
Stellvertreter (4. Änderung)
VI-DS-01136-DS-04
Einreicher: Oberbürgermeister
11.6
Behindertenbeirat - Bestellung der Mitglieder und
Stellvertreter (4. Änderung)
VI-DS-01125-DS-04
Einreicher: Oberbürgermeister
12
Wahl und Entsendung der Vertreter der Stadt
Leipzig in Aufsichtsräte, Zweckverbände und
Gremien, in denen die Stadt Mitglied ist
12.1
Vertreter der Stadt Leipzig in der
Verbandsversammlung Zweckverband
Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung LeipzigLand (ZV WALL) (1. Änderung der Besetzung vom
21.01.2015 gemäß VI-DS-00868)
VI-DS-00868-DS-01
Einreicher: Oberbürgermeister
12.2
Vertreter der Stadt Leipzig im Aufsichtsrat der
Beratungsgesellschaft für Beteiligungsverwaltung
Leipzig mbH (2. Änderung der Besetzung vom
21.01.2015 gemäß VI-DS-00891)
VI-DS-00891-DS-02
Einreicher: Oberbürgermeister
12.3
Eigentümerversammlung "Grassimuseum Leipzig"
(1. Änderung)
VI-DS-01130-DS-01
Einreicher: Oberbürgermeister
13
Anträge zur Aufnahme in die Tagesordnung und
Verweisung in die Gremien gem. § 5 Abs. 3 - 5 der
Geschäftsordnung (Die Anträge finden Sie in der
aktualisierten elektronischen Version der TO in
Allris)
14
Anträge zur Beschlussfassung
14.1
Aufstockung der SPRINT-Mittel für mehr Sprach- und
KulturmittlerInnen für Angebote Freie Träger
VI-A-02107-NF-02
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Einreicher: SPD-Fraktion
14.2
Zusätzliche Planstellen zur Koordinierung des
Wohnens und der Integration von Asylbewerbern und
Flüchtlingen aufgrund extrem ansteigender Fallzahlen
VI-A-02188
Einreicher: Stadtrat Siegfried Schlegel
Seite 4
14.3
Zusätzliche Planstellen zur Koordinierung der
Wohnraumbeschaffung für Leistungsempfänger der
Grundsicherung für Arbeit, der Grundsicherung im Alter
und bei Erwerbsunfähigkeit sowie für Asylbewerber und
Flüchtlinge
VI-A-02200
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
14.4
Straßenbenennung im Gewerbegebiet "Sprio"
VI-A-02258
Einreicher: Ortschaftsrat Holzhausen
14.5
Vorrangige Bedarfsdeckung durch Sachleistungen in
Gemeinschaftsunterkünften für Asylbewerber
VI-A-02373
Einreicher: CDU-Fraktion
14.6
Integration durch Sport
VI-A-02326-NF-02
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Einreicher: SPD-Fraktion
14.7
Situation von besonders schutzbedürftigen
Asylsuchenden und Geflüchteten in Leipzig verbessern
VI-A-02382-NF-03
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
14.8
Wiedereinsatz von JESSICA-Mitteln
VI-A-02407
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
14.9
Städtische/n Beauftragte/n für Datenschutz und
Informationsfreiheit schaffen!
VI-A-02495
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
14.10
Fahrradbügel in der Innenstadt: Auslastungsanalyse
und bedarfsgerechte Standortoptimierung
VI-A-02629
Einreicher: CDU-Fraktion
14.11
Sichere Nutzung des Goethesteigs für Fußgängerinnen
und RadfahrerInnen
VI-A-02683
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
14.12
Benennung einer Straße/eines Platzes nach Kurt
Masur
VI-A-02800-NF-02
Einreicher: CDU-Fraktion
14.13
Fortschreibung des Flächennutzungsplanes ab 2017
VI-A-02846
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
14.14
Umweltqualitätsziele
VI-A-02848
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
14.15
Wanderausstellung Muslime in Deutschland
VI-A-02855
Einreicher: SPD-Fraktion
Seite 5
14.16
Fortschreibung Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrag
(VLFV)
VI-A-02982
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
15
15.1
Anfragen an den Oberbürgermeister
Planmäßige Straßeninstandsetzung
Einreicher: CDU-Fraktion
15.2
Umsetzung des Ratsbeschlusses Strategie- und
Nutzungskonzept agra-Gelände
VI-F-03130
schriftl. Beantwortung
VI-F-03121
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
15.3
Sachstand Bayrischer Bahnhof
VI-F-03036
Einreicher: SPD-Fraktion
15.4
Zugeparkte Geh- und Radwege bei
Großveranstaltungen im Stadtgebiet
VI-F-03125
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
15.5
Städtische Entscheidungsgrundlagen für die Errichtung
von Asylbewerberunterkünften in der Auenseestraße
31-33 bezüglich Standort und Wohnbedarf unterer
Einkommensschichten
VI-F-03091
Einreicher: AfD-Fraktion
15.6
Einrichtung eines Willkommenszentrums für
Geflüchtete und Migranten und Migrantinnen
VI-F-03003
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
15.7
Ehemalige Jugendherberge am Auensee – Quo vadis?
VI-F-03072
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
15.8
Arbeitsstand zu einer notwendigen Änderung der
Verwaltungskostensatzung der Stadt Leipzig bzw. der
Sondernutzungssatzung vom 29.02.2012, betreffend
Feststellung unerlaubter Sondernutzung
VI-F-03101
schriftl. Beantwortung
Einreicher: AfD-Fraktion
15.9
Gesundheitskarte für Geflüchtete
VI-F-03122
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
15.10
Anteil von Migrantinnen und Migranten in der
Stadtverwaltung, in den Eigenbetrieben und
Beteiligungsunternehmen der Stadt Leipzig
VI-F-03123
schriftl. Beantwortung
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
15.11
Wann wird der Renftplatz vor dem Kulturzentrum
ANKER neu gestaltet?
VI-F-03135
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Seite 6
15.12
Vor- und Nachlassarchiv der "Leipziger Schule" und der
"Neuen Leipziger Schule"
VI-F-03136
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
15.13
Fluglärmschutzbeauftragter und Transparenz am
Flughafen Leipzig-Halle GmbH (FLH)
VI-F-03137
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
15.14
Halten und Parken im Stadtteil Plagwitz/Schleußig
-02870-AW-01-F-01
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
15.15
Essbare Stadt
VI-F-03146
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
15.16
Umsetzung Haushaltsanträge bauliche Werterhaltung
und Instandhaltung von Schulen und Kitas
VI-F-03149
schriftl. Beantwortung
Einreicher: SPD-Fraktion
15.17
Ladenöffnungszeiten - Spätverkaufsstellen
Einreicher: Stadtrat S. Pellmann
15.18
Nachfrage zu Vorlage VI-F-02891-AW-01
VI-F-03042
schriftl. Beantwortung
VI-F-03073
Einreicher: Stadträtin U. E. Gabelmann
15.19
Personalsituation in Bürgerämtern
VI-F-03074
Einreicher: Stadträtin U. E. Gabelmann
15.20
Bebauungsplan 232 Kulkwitzer See
VI-F-03061
Einreicher: Stadträtin Dr. I. Lauter
15.21
Unterbliebene Hissung der Regenbogenflagge am
16.07.2016
VI-F-03069
Einreicher: StadträtInnen Dr. G. Märtens, T. Elschner, N.-P. Witte,
M. Götze, U. E. Gabelmann, S. Walther
15.22
Einnahmen der Stadt Leipzig aus Bußgeldern
Einreicher: Stadtrat E. Böhm
15.23
Bußgeldverfahren gegen Circus Africa
Einreicher: Stadtrat E. Böhm
15.24
Nebenkosten Asylheime
Einreicher: Stadtrat E. Böhm
15.25
Probleme mit Sicherheitspersonal in Leipziger
Asylunterkünften – Vorfälle bei der "Women in exile"Tour
VI-F-03131
schriftl. Beantwortung
VI-F-03132
schriftl. Beantwortung
VI-F-03133
schriftl. Beantwortung
VI-F-03102
Einreicher: Stadträtin J. Nagel
15.26
Fehltage in den Leipziger Schulen
Einreicher: Stadtrat E. Böhm
15.27
Aktuelle Sachlage abschiebefähiger Asylbewerber
Einreicher: Stadtrat E. Böhm
VI-F-03140
schriftl. Beantwortung
VI-F-03144
schriftl. Beantwortung
Seite 7
15.28
Besetztes Gebäude "Black Triangel" in Leipzig
Einreicher: Stadtrat E. Böhm
15.29
15.30
Fahrradstreifen Altwest
VI-F-03145
schriftl. Beantwortung
VI-F-03128
Einreicher: Stadtrat M. Weickert
schriftl. Beantwortung
Informationen des SBB Altwest über Maßnahmen zum
Felsenkeller
schriftl. Beantwortung
VI-F-03129
Einreicher: Stadtrat M. Weickert
15.31
Qualität von Architektur in Leipzig
VI-F-03148
Einreicher: Stadträtin Dr. S. Heymann
16
Bericht des Oberbürgermeisters
17
Spenden, Schenkungen und ähnliche
Zuwendungen
17.1
Entscheidung über die Annahme von Spenden,
Schenkungen der Stadt Leipzig und ähnliche
Zuwendungen gem. § 73 (5) SächsGemO bis Mai 2016
VI-DS-02971
Einreicher: Dezernat Finanzen
17.2
Entscheidung über die Annahme von Spenden,
Schenkungen der Stadt Leipzig und ähnliche
Zuwendungen gem. § 73 (5) SächsGemO bis Juni
2016
VI-DS-03048
Einreicher: Dezernat Finanzen
18
Vorlagen I
18.1
Mehrausgabe und 1. Änderung des Beschlusses zum
Einbau eines Liftes in der Verteilerebene Citytunnel
Hauptbahnhof zur Herstellung der Barrierefreiheit
DS-00363/14-DS-01
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
18.2
Tourismuswirtschaftliches Gesamtkonzept für die
Gewässerlandschaft im mitteldeutschen Raum (TWGK)
VI-DS-02249-NF-01
Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport
18.3
Änderung der Geschäftsordnung des
Betriebsausschusses Jugend, Soziales, Gesundheit
der Stadt Leipzig
VI-DS-02314-NF-01
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
18.4
Bebauungsplan Nr. 357.1 "Westlich der Olbrichtstraße Teil Süd";
Stadtbezirk Nordwest, Ortsteil Möckern;
Billigungs- und Auslegungsbeschluss
VI-DS-02428
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Seite 8
18.5
Bebauungsplan Nr. 357.2 "Westlich der Olbrichtstraße Teil Nord";
Stadtbezirk Nordwest, Ortsteil Möckern;
Billigungs- und Auslegungsbeschluss
VI-DS-02429
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
18.6
Förderrichtlinie zur Gewährung von Investitionsbeihilfen
an kleine Unternehmen in den EFRE-Fördergebieten
Leipziger Westen und Leipziger Osten 2016-2020
VI-DS-02508
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
18.7
Sammelvorlage Kita-Investitionen und Folgekosten
2017/2018 ff
VI-DS-02530-NF-02
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
18.8
Baubeschluss: Bestandsgebäude der 3. Schule
(Plattenbau), Grundschule, Bernhard-Göring-Str. 107,
04275 Leipzig - Modernisierung
VI-DS-02549
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
18.9
Wahlordnung für das Jugendparlament der Stadt
Leipzig
VI-DS-02707
Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung
18.10
500. Jahrestag des Beginns der Reformation
VI-DS-02735
Einreicher: Dezernat Kultur
18.11
Übertragung von Ansätzen für Aufwendungen und
Auszahlungen im Ergebnishaushalt in Folgejahre aus
dem Jahr 2015
VI-DS-02905
Einreicher: Dezernat Finanzen
18.12
Modellprojekt "Kernkompetenz technische Bildung" Fortführung der kommunalen Projektförderung bis
August 2018
VI-DS-02997
Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit
19
Aktueller Sachstand und weitere Planungen der
Unterbringung von Geflüchteten in der
Zuständigkeit der Stadt Leipzig
20
Informationen I
20.1
Bewerbung Leipzigs zur Kulturhauptstadt Europas
2025 – Sachstandsbericht und Handlungsempfehlung
VI-DS-02705
Einreicher: Dezernat Kultur
20.2
Sozialreport 2015
VI-DS-02731
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Seite 9
20.3
Nahverkehrsplan - Evaluation und Zeitplan
VI-DS-02809
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
20.4
Alternative Beschaffung Schulhausbau Zwischenergebnis Interessenbekundungsverfahren
VI-DS-02943
Einreicher: Dezernat Finanzen
20.5
"Schau rein! Die Woche der offenen Unternehmen in
Sachsen 2016"
Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit
VI-DS-03013
Stadt Leipzig
Ratsversammlung
VI. Wahlperiode
Leipzig, 29.08.2016
NIEDERSCHRIFT
Ratsversammlung
am 24.08.2016
Teil 1:
Beschlussprotokoll
SI/2016/747
-2Stadt Leipzig
Ratsversammlung
VI. Wahlperiode
Niederschrift
Ratsversammlung
Sitzungsbeginn:
14:00 Uhr
Sitzungsende:
19:30 Uhr
Ort, Raum:
Sitzungssaal des Stadtrates, Neues Rathaus, Martin-Luther-Ring 4-6, 04109
Leipzig
Anwesende Mitglieder
Vorsitz
Herr Burkhard Jung
reguläre Mitglieder
(Verwaltung)
Herr Karsten Albrecht
Herr Falk Dossin
Herr Andreas Faulhaber
Herr Stefan Georgi
Herr Achim Haas
Herr Gerd Heinrich
Frau Jessica Heller
Frau Sabine Heymann
Herr Jens Lehmann
Herr Ansbert Maciejewski
Frau Andrea Niermann
Herr Nils Oberstadt
Herr Konrad Riedel
Herr Claus-Uwe Rothkegel
Herr Frank Tornau
Herr Michael Weickert
Herr Thomas Zeitler
Herr Adam Bednarsky
Frau Beate Ehms
Herr Reiner Engelmann
Frau Mandy Gehrt
Herr William Grosser
Herr Marco Götze
Frau Margitta Hollick
Herr Werner Kujat
Frau Carola Lange
Frau Ilse Lauter
Frau Birgitt Mai
Frau Juliane Nagel
Herr Sören Pellmann
Frau Franziska Riekewald
Herr Siegfried Schlegel
Herr Steffen Wehmann
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
(DIE LINKE)
-3Frau Naomi-Pia Witte
Herr Heiko Bär
Herr Axel Dyck
Frau Ute Elisabeth Gabelmann
Herr Andreas Geisler
Frau Ingrid Glöckner
Frau Ute Köhler-Siegel
Herr Claus Müller
Herr Heiko Oßwald
Frau Katharina Schenk
Herr Sebastian Walther
Herr Mathias Weber
Frau Nicole Wohlfarth
Herr Christopher Zenker
Herr Dieter Deissler
Herr Tim Elschner
Frau Katharina Krefft
Frau Annette Körner
Frau Judith Künstler
Frau Nicole Christiane Lakowa
Frau Gesine Märtens
Herr Michael Schmidt
Herr Norman Volger
Herr Daniel von der Heide
Herr Holger Hentschel
Herr Tobias Keller
Herr Christian Kriegel
Herr Jörg Kühne
Herr René Hobusch
Herr Sven Morlok
Herr Enrico Böhm
Ortsvorsteher
(DIE LINKE)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(AfD)
(AfD)
(AfD)
(AfD)
(fraktionslos)
(fraktionslos)
(fraktionslos)
Herr Roland Geistert
Herr Thomas Hoffmann
Herr Matthias Kopp
Herr Stefan Köster
(LUV)
(CDU)
(parteilos)
(parteilos)
(Bürgerinitiative Pro
Engelsdorf)
Frau Annemarie Opitz
Abwesende Mitglieder
reguläre Mitglieder
Herr Andreas Habicht
Herr Swen Kuthe
Herr Christian Schulze
Frau Petra Cagalj Sejdi
Frau Anett Ludwig
Herr Alexej Danckwardt
Ortsvorsteher
Herr Denis Achtner
Herr Berndt Böhlau
(CDU)
(CDU)
(SPD)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(Bündnis 90/Die Grünen)
(fraktionslos)
- entschuldigt - entschuldigt - entschuldigt -
(CDU)
(Freie Wählergemeinschaft Seehau-
-
- entschuldigt - entschuldigt unentschuldigt
-4-
Herr Andreas Diestel
Herr Peter Freydank
Herr Hans-Jürgen Raqué
Frau Ines Richter
Herr Heinz Walther
Herr Volker Woitynek
Frau Margitta Ziegler
sen)
(CDU)
(FDP)
(CDU)
(FFW-P)
(SPD)
(CDU)
(BI 1990)
- entschuldigt -
-5Protokoll:
(öffentlich)
TOP 1
Eröffnung und Begrüßung
TOP 2
Feststellung der Beschlussfähigkeit
Oberbürgermeister Jung teilt mit, dass um 14:05 Uhr 62 Stadträtinnen und Stadträte = 87 % anwesend
gewesen seien. Somit ist die Ratsversammlung beschlussfähig.
TOP 3
Feststellung der Tagesordnung
Oberbürgermeister Jung gibt die Vertagung der Tagesordnungspunkte 10.2, 14.15, 15.11 und 20.4.
bekannt.
TOP 4
Bekanntgabe von Beschlüssen aus nichtöffentlicher Sitzung
TOP 5
Niederschrift
TOP 5.1
Niederschrift der Sitzung vom 18.05.2016
- Teil II: Verlaufsprotokoll
Die Ratsversammlung stellt die Niederschrift - Teil II Verlaufsprotokoll fest.
TOP 5.2
Niederschrift der Sitzung vom 09.06.2016
- Teil II: Verlaufsprotokoll
Die Ratsversammlung stellt die Niederschrift - Teil II Verlaufsprotokoll fest.
TOP 5.3
Niederschrift der Sitzung vom 22.06.2016
- Teil I: Beschlussprotokoll
- Teil II: Verlaufsprotokoll
Die Ratsversammlung stellt die Niederschrift - Teil I Beschlussprotokoll und Teil II Verlaufsprotokoll fest.
TOP 6
Eilentscheidung des Oberbürgermeisters
-6TOP 7
Mandatsveränderungen
TOP 8
Wichtige Angelegenheit der Stadtbezirksbeiräte gem. § 5 Abs. 5 der Geschäftsordnung der Stadtbezirksbeiräte
TOP 8.1
Verbesserung des Aufenthalts- und Erholungswertes der sanierten ehemaligen Deponie Möckern
- Beschlussfassung Vorlage: VI-WA-02653-NF-03
Einreicher: Stadtbezirksbeirat Leipzig-Nordwest
Abstimmungsergebnis:
mehrheitlich abgelehnt bei einigen Ja-Stimmen und 2 Enthaltungen
TOP
8.1.1
dazu VSP
Vorlage: VI-WA-02653-VSP-01
Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport
zur Kenntnis genommen
TOP 9
Einwohneranfragen (Der Tagesordnungspunkt wird gg.17.00 Uhr aufgerufen)
TOP 9.1
Schulzustand und seine Folge: Welche Rechte haben Familien?
Vorlage: VI-EF-03015
Einreicher: Oliver Dorausch
schriftliche Beantwortung
TOP 9.2
Beschlussumsetzung
Vorlage: VI-EF-03067
Einreicher: Stefan Köster
Antwort:
Herr BM Albrecht
TOP 9.3
Anbindung Hafen Lindenau an Elster-Saale-Kanal
Vorlage: VI-EF-03095
Einreicher: Klaus Kühne
schriftliche Beantwortung
-7TOP 9.4
Auswertung "Luftlärmdialog"
- schriftl. Beantwortung Vorlage: VI-EF-03096
Einreicher: Lars Kirchhoff
schriftliche Beantwortung
TOP 10
Petitionen (werden nach TOP Einwohneranfragen aufgerufen)
TOP 10.1 Petition "Wir sind gegen einen Spielplatz auf dem Schillerplatz"
Vorlage: VI-P-02988-DS-02
Einreicher: Petitionsausschuss
Beschluss:
Der Petition kann nicht abgeholfen werden.
Im Planungsprozess wird eine Bürgerbeteiligung durchgeführt. Hinweise und Anregungen werden geprüft und ggf. berücksichtigt.
Angebote sind generationsübergreifend auszurichten.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP
10.1.1
dazu VSP
Vorlage: VI-P-02988-VSP-01
Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport
zur Kenntnis genommen
TOP 10.2 Fußgängerüberweg mit Ampelanlage für die Kreuzung Virchowstrasse/Viertelsweg in 04157 Leipzig
Vorlage: VI-P-02873
Einreicher: Petitionsausschuss
vertagt
TOP
10.2.1
vertagt
dazu VSP
Vorlage: VI-P-02873-VSP-01
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
-8TOP 10.3 Verbesserung der Gehweg- und Fahrradwegsituation in der Essener Straße
Vorlage: VI-P-03038-DS-02
Einreicher: Petitionsausschuss
Beschluss::
Der Petition kann nicht abgeholfen werden.
Einer Freigabe des Gehwegs für den Radverkehr in Richtung Leipzig Mockau Center (LMC) kann aus
Gründen der Verkehrssicherheit nicht zugestimmt werden. Eine Markierung von Radverkehrsanlagen
auf der Fahrbahn der Essener Straße ist aufgrund der zu geringen Straßenbreite nicht möglich. Der Bereich der Fußgängerquerung in der Tschernyschewskistraße ist bereits mit eingeschränkten Halteverboten beschildert.
Abstimmungsergebnis:
mehrheitlich angenommen bei 4 Gegenstimmen
TOP
10.3.1
dazu VSP
Vorlage: VI-P-03038-VSP-01
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
zur Kenntnis genommen
TOP 11
Besetzung von Gremien
TOP 11.1 Information zur Besetzung der beschließenden und beratenden Ausschüsse
und des Ältestenrates durch die Fraktionen (11. Änderung)
Vorlage: DS-00768/14-DS-11
Einreicher: Oberbürgermeister
1.
Die Ratsversammlung nimmt folgende geänderte Zusammensetzung des Verwaltungsausschusses zur Kenntnis:
Fraktion / Funktion
CDU
Mitglied
Stellvertreter
Dr. Sabine Heymann
CDU
Andrea Niermann
CDU
Achim Haas
CDU
Claus-Uwe Rothkegel
Michael Weickert, Karsten Albrecht, Ansbert
Maciejewski, Frank Tornau
Michael Weickert, Karsten Albrecht, Ansbert
Maciejewski, Frank Tornau
Michael Weickert, Karsten Albrecht, Ansbert
Maciejewski, Frank Tornau
Michael Weickert, Karsten Albrecht, Ansbert
Maciejewski, Frank Tornau
DIE LINKE
Franziska Riekewald
Margitta Hollick, Naomi-Pia Witte, Mandy
Gehrt, Dr. Ilse Lauter
-9-
DIE LINKE
Sören Pellmann
DIE LINKE
William Grosser
DIE LINKE
Steffen Wehmann
SPD
Heiko Oßwald
SPD
Axel Dyck
SPD
Andreas Geisler
Bündnis 90/Die Grünen
Bündnis 90/Die Grünen
Bündnis 90/Die Grünen
AfD
Oberbürgermeister
Katharina Krefft
Norman Volger
Daniel von der Heide
Tobias Keller
Oberbürgermeister
Burkhard Jung
Margitta Hollick, Naomi-Pia Witte, Mandy
Gehrt, Dr. Ilse Lauter
Margitta Hollick, Naomi-Pia Witte, Mandy
Gehrt, Dr. Ilse Lauter
Margitta Hollick, Naomi-Pia Witte, Mandy
Gehrt, Dr. Ilse Lauter
Ingrid Glöckner, Christopher Zenker,
Christian Schulze
Ingrid Glöckner, Christopher Zenker,
Christian Schulze
Ingrid Glöckner, Christopher Zenker,
Christian Schulze
Dieter Deissler, Annette Körner, Dr. Nicole
Christiane Lakowa
Dieter Deissler, Annette Körner, Dr. Nicole
Christiane Lakowa
Dieter Deissler, Annette Körner, Dr. Nicole
Christiane Lakowa
Jörg Kühne
-
TOP 11.2 Kinder- und Familienbeirat - Bestellung der Mitglieder und Stellvertreter (3.
Änderung)
Vorlage: VI-DS-01128-DS-03
Einreicher: Oberbürgermeister
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung ändert den Beschluss Nr. VI-DS-01128 vom 25.03.2015 in seiner aktuell gültigen Fassung und beruft
Frau Beate Schlatter als Stellvertreterin der Gleichstellungsbeauftragten
aus dem Kinder- und Familienbeirat ab.
2. Die Ratsversammlung bestellt1 widerruflich gemäß § 47 SächsGemO sowie § 17 Hauptsatzung der
Stadt Leipzig
Frau Kathrin Darlatt als Stellvertreterin der Gleichstellungsbeauftragten
in den Kinder- und Familienbeirat.
1 Die Bestellung erfolgt entsprechend § 39 Abs. 7 SächsGemO. Danach kann offen im Wege der Beschlussfassung bestellt werden.
-10-
Damit ergibt sich folgende aktuelle Besetzung im Kinder- und Familienbeirat:
Fraktion / Organisation
CDU
DIE LINKE
SPD
Bündnis 90/Die Grünen
AfD
Verwaltung
Verwaltung
Verwaltung
Gleichstellungsbeauftragte
AG Freie Träger
AG Spitzenverbände der
Freien Wohlfahrtspflege
Gesamtelternrat Leipziger
Kindertageseinrichtungen
Handwerkskammer zu Leipzig
HTWK Leipzig
Leipziger Kinderbüro, Deutscher Kinderschutzbund
Lokales Bündnis für Familie
FAMILIENSTADTLEIPZIG
Sächsische Bildungsagentur,
Regionalstelle Leipzig
Stadtelternrat
Stadtjugendring Leipzig e.V.
Stadtwerke Leipzig
Uni Leipzig
Wirtschaftsjunioren Leipzig
e.V.
EAF
SHIA e.V.
Mitglied
Stellvertreter
Konrad Riedel
Rüdiger Ulrich
Christopher Zenker
Karsten Albrecht
Adam Bednarsky
Nicole Wohlfarth
Michael Schmidt
Christoph Neumann
Bürgermeister Prof. Dr. Thomas Fabian
Dr. Nicolas Tsapos
n.n.b.
Genka Lapön
Kristin Drechsler
Cornelia Weller
Stefanie Gruner
Tobias Keller
n.n.b.
Sandra Busch
Gunnar Ziegler
Heidrun Weiße
n.n.b.
Prof. Dr. Grit Behse-Bartels
Susann Pruchnik
Gesine Bächer-Brösdorf
Christian Gundlach
Ines Hagenloch
n.n.b.
Roman Schulz
n.n.b.
Pier Meier
Katja Tretschok
Romy Nösel
Georg Teichert
Thomas Kleinwächter
Bettina Heckmann
Sven Heinze
Susann Frölich
Carolin Demus
Ariane Wiegand-Striewe
Eva Brackelmann
Brunhild Fischer
n.n.b.
n.n.b.
Heike Förster
Karmen Seidel
Kathrin Darlatt
Silke Hirschfeld
Vicki Felthaus
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP 11.3 Seniorenbeirat - Bestellung der Mitglieder und Stellvertreter (2. Änderung)
Vorlage: VI-DS-01129-DS-02
Einreicher: Oberbürgermeister
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung ändert den Beschluss Nr. VI-DS-01129 vom 15.04.2015 in seiner aktuell gültigen Fassung und beruft
-11-
Herrn Wolfram Leuze (Bündnis 90 / Die Grünen) als Stellvertreter
aus dem Seniorenbeirat ab.
2. Die Ratsversammlung bestellt1 widerruflich gemäß § 3 der Geschäftsordnung des Seniorenbeirates
i.V.m. § 47 SächsGemO sowie § 21 Hauptsatzung der Stadt Leipzig
Frau Kristina Kasek (Bündnis 90 / Die Grünen) als Stellvertreterin
in den Seniorenbeirat.
1 Die Bestellung erfolgt entsprechend § 39 Abs. 7 SächsGemO. Danach kann offen im Wege der Beschlussfassung bestellt werden.
Damit ergibt sich folgende aktuelle Besetzung des Seniorenbeirates:
Fraktion / Organisation
Bündnis 90/Die Grünen
CDU
DIE LINKE
SPD
AfD
AG Soziokultur
Aktive Senioren Leipzig e.V.
Alter, Leben & Gesundheit
e.V.
AOK PLUS
AWO Kreisverband LeipzigStadt e.V.
Bundesverb. privater Anb.
soz. Dienste e.V
BV Kolonadenviertel e.V.
Caritas Verband Leipzig e.V.
DGB, RG Leipzig-Nordsachsen
Diakonisches Werk/Innere
Mission Leipzig
Mitglied
Irmgard Gruner
Stellvertreter
Kristina Kasek
Dr. Johannes Hähle
Konrad Riedel
Birgitt Mai
Claus Müller
Günter Glaß
Thomas Farken
Annelies Reinke
Prof. Dr. Gothild Lieber
Margitta Hollick
Dietmar Steeb
Karl-Heinz Obser
Heike Engel
Doris Schick
Tatiana Liebrecht
Regina Schulze
Elfriede Schlott
Sibylle Kirbach
-
Andreas Märten
Angelika Benkenstein
Monika Güldner
Eva-Maria März
Margot Geßner
Manfred Sonntag
Dieter Schulze
Karin Haedicke
-
-12-
SAH
Selbstbest. Leben Leipzig &
Umgebung e.V
Stadtsportbund Leipzig
Uni Leipzig
Volkssolidarität Stadtverband
Leipzig e.V.
Wohnungsbau-Genossenschaft Kontakt e.G.
Sachkundige Einwohnerin
Sachkundige Einwohnerin
Sachkundige Einwohnerin
Seniorenbeauftragte Stadt
Leipzig
Jörg Trautmann
Angelika Hoffmann
Friederike Zänker
Grit Heisgen
Katja Pausch
Yvonne Weigert
Martin Gey
Heidrun Eger
Andreas Schneider
Rainer Löhnert
-
Marion Kunz
Heidemarie Stahr
Dr. Dagmar Pönisch
Kerstin Motzer
-
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP 11.4 Jugendhilfeausschuss - Wahl der Mitglieder und deren Stellvertreter (2. Änderung)
Vorlage: VI-DS-00884-DS-03
Einreicher: Oberbürgermeister
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung ändert den Beschluss VI-DS-00884 vom 21.01.2015 und beruft die
Stellvertreterin
Frau Naomi-Pia Witte (DIE LINKE)
per 24.08.2016 aus dem Jugendhilfeausschuss ab.
2. Die Ratsversammlung wählt1 für die Dauer der VI. Wahlperiode gemäß § 4 Abs. 5
Landesjugendhilfegesetz i.V.m. § 71 Abs. 1 SGB VIII per 24.08.2016 widerruflich
Herrn Werner Kujat (DIE LINKE)
als Stellvertreter in den Jugendhilfeausschuss.
1Die Wahl erfolgt entsprechend § 39 Abs. 7 SächsGemO. Danach kann offen im Wege der
Beschlussfassung gewählt werden.
-13Mit o.g. Beschluss ergibt sich folgende aktuelle Zusammensetzung der Fraktionsvertreter des
Jugendhilfeausschusses:
Fraktion
DIE LINKE
DIE LINKE
CDU
CDU
SPD
SPD
Bündnis 90/Die Grünen
Bündnis 90/Die Grünen
Mitglied
Juliane Nagel
Rüdiger Ulrich
Karsten Albrecht
Pauline Zeidler
Katharina Schenk
Sebastian Walther
Michael Schmidt
Petra Cagalj Sejdi
Stellvertreter
Adam Bednarsky, Werner Kujat
Adam Bednarsky, Werner Kujat
Michael Weickert, Andreas Faulhaber
Michael Weickert, Andreas Faulhaber
Andreas Geisler, Ulrike Herold
Andreas Geisler, Ulrike Herold
Annette Körner, Dr. Gesine Märtens
Annette Körner, Dr. Gesine Märtens
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP 11.5 Jugendbeirat - Bestellung der Mitglieder und Stellvertreter (4. Änderung)
Vorlage: VI-DS-01136-DS-04
Einreicher: Oberbürgermeister
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung ändert den Beschluss Nr. VI-DS-01136 vom 17.06.2015 in seiner aktuell gültigen Fassung und beruft
Frau Juliane Nagel (DIE LINKE) als Mitglied
und
Herrn Adam Bednarsky (DIE LINKE) als Stellvertreter
aus dem Jugendbeirat ab.
2. Die Ratsversammlung bestellt widerruflich gemäß § 47 SächsGemO sowie § 21 Hauptsatzung der
Stadt Leipzig
Herrn Werner Kujat (DIE LINKE) als Mitglied
und
Frau Juliane Nagel (DIE LINKE) als Stellvertreterin
in den Jugendbeirat.
-14-
Damit ergibt sich folgende aktuelle Besetzung des Jugendbeirates:
Fraktion
DIE LINKE
CDU
SPD
Bündnis 90/Die Grünen
AfD
Mitglied
Werner Kujat
Nils Oberstadt
Katharina Schenk
Michael Schmidt
Holger Hentschel
Stellvertreter
Juliane Nagel
Jessica Heller
Sebastian Walther
Tim Elschner
Christian Kriegel
Hinzu kommen die vom Jugendparlament vorgeschlagenen Mitglieder:
Mitglied
Sinah Al-Mousawi
Rudy Brabec
Carolin Juler
Quentin Kügler
Christoph Leonhardt
William Rambow
Martin Rosenbaum
Jonas Spiegel
Stellvertreter
Maximilian Protzner, Marco Rietzschel, Pascal Vorwerk
Maximilian Protzner, Marco Rietzschel, Pascal Vorwerk
Maximilian Protzner, Marco Rietzschel, Pascal Vorwerk
Maximilian Protzner, Marco Rietzschel, Pascal Vorwerk
Maximilian Protzner, Marco Rietzschel, Pascal Vorwerk
Maximilian Protzner, Marco Rietzschel, Pascal Vorwerk
Maximilian Protzner, Marco Rietzschel, Pascal Vorwerk
Maximilian Protzner, Marco Rietzschel, Pascal Vorwerk
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP 11.6 Behindertenbeirat - Bestellung der Mitglieder und Stellvertreter (4. Änderung)
Vorlage: VI-DS-01125-DS-04
Einreicher: Oberbürgermeister
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung ändert den Beschluss Nr. VI-DS-01125 vom 16.09.2015 in seiner aktuell gültigen Fassung und beruft
Frau Beate Ehms (DIE LINKE) als Stellvertreterin
aus dem Behindertenbeirat ab.
2. Die Ratsversammlung bestellt widerruflich gemäß § 47 SächsGemO sowie § 21 Hauptsatzung der
Stadt Leipzig
Herrn Werner Kujat (DIE LINKE) als Stellvertreter
in den Behindertenbeirat.
-15-
Damit ergibt sich folgende aktuelle Besetzung des Behindertenbeirates:
Fraktion
DIE LINKE
CDU
SPD
Bündnis 90/Die Grünen
AfD
Mitglied
Margitta Hollick
Konrad Riedel
Udo Richter
Jens Reichmann
Thomas Ackner
Stellvertreter
Werner Kujat
Eric Buchmann
Lars Menzel
Dr. Gesine Märtens
Jörg Kühne
Organisation/Institution
Blinden- und SehbehindertenVertretung Sachsen, KO Leipzig
Stadtverband der Hörgeschädigten Leipzig e. V.
Behindertenhilfeeinrichtungen
Mitglied
Hans Günter Funke
Stellvertreter
Christa Czech
Stefan Del Re
Lutz Köhler
Constanze Barth (Wohnheim
Losinskiweg)
Vertreter der Selbsthilfegruppen Klaus Vogt
KMV Sachsen e. V.
Christian Lissek
Lebenshilfe e. V.
Henry Voigt
Sozialverband VdK Sachsen
Kerstin Füldner
Deutscher Paritätischer Wohl- Andreas Schneider
fahrtsverband
Behindertenverband Leipzig
Gunter Jähnig
Durchblick e. V.
Jens-Otto Didier
AG Frühförderung
Heike Kirchner
Marlis Schlecht (Käthe-KollwitzHeim)
Liane Döring
Jürgen Krug
Edith Stelzer
Karin Färber
Susann Hanske
Anojeta Marggraf
Thomas Bolte
n. n. b.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP 12
Wahl und Entsendung der Vertreter der Stadt Leipzig in Aufsichtsräte, Zweckverbände und Gremien, in denen die Stadt Mitglied ist
TOP 12.1 Vertreter der Stadt Leipzig in der Verbandsversammlung Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land (ZV WALL) (1. Änderung der Besetzung vom 21.01.2015 gemäß VI-DS-00868)
Vorlage: VI-DS-00868-DS-01
Einreicher: Oberbürgermeister
Beschluss:
Die Ratsversammlung wählt auf Vorschlag des Oberbürgermeisters gemäß § 52 Abs. 3
SächsKomZG
Herrn Heiko Rosenthal (Bürgermeister für Umwelt, Ordnung, Sport)
-16-
als Vertreter des Verbandsmitgliedes Stadt Leipzig im Zweckverband für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land (ZV WALL).
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP 12.2 Vertreter der Stadt Leipzig im Aufsichtsrat der Beratungsgesellschaft für Beteiligungsverwaltung Leipzig mbH (2. Änderung der Besetzung vom
21.01.2015 gemäß VI-DS-00891)
Vorlage: VI-DS-00891-DS-02
Einreicher: Oberbürgermeister
1. Die Ratsversammlung nimmt zur Kenntnis, dass die Stadt Leipzig gemäß § 7 Abs. 6 des
Gesellschaftsvertrages der Beratungsgesellschaft für Beteiligungsverwaltung Leipzig mbH,
aufgrund des Widerrufs der Benennung, die folgende Person aus dem Aufsichtsrat der Beratungsgesellschaft für Beteiligungsverwaltung Leipzig mbH abberuft:
Herrn Frank Tornau.
2. Die Ratsversammlung nimmt zur Kenntnis, dass die Stadt Leipzig gemäß § 98 Abs. 2
SächsGemO im Ergebnis des Benennungsverfahrens nach § 42 Abs. 2 Sätze 4 ff. SächsGemO i. V. m. § 7 Abs. 2 des Gesellschaftsvertrages der Beratungsgesellschaft für Beteiligungsverwaltung Leipzig mbH folgende Person widerruflich in den Aufsichtsrat der Beratungsgesellschaft für Beteiligungsverwaltung Leipzig mbH entsendet:
Herrn Ansbert Maciejewski.
3. Die Benennung durch die Ratsversammlung gemäß Ziffer 2 erfolgt bis zur Entsendung eines neuen Vertreters in den Aufsichtsrat der Beratungsgesellschaft für Beteiligungsverwaltung Leipzig mbH durch die Stadt Leipzig.
Hiernach ergibt sich folgende aktuelle Besetzung der Vertreter der Stadt Leipzig im Aufsichtsrat
der Beratungsgesellschaft für Beteiligungsverwaltung Leipzig mbH (2. Änderung der Besetzung vom 21.01.2015 gemäß VI-DS-00891)
Herr Burkhard Jung
Frau Ute Köhler-Siegel
Frau Katharina Schenk
Frau Ute Elisabeth Gabelmann
Frau Margitta Hollick
Frau Carola Lange
Herr Andreas Dunkel
Herr Falk Dossin
Herrn Ansbert Maciejewski
-17-
Frau Andrea Niermann
Herr Dieter Deissler
Herr Norman Volger
Herr Jörg Kühne.
TOP 12.3 Eigentümerversammlung "Grassimuseum Leipzig"
Vorlage: VI-DS-01130-DS-01
Einreicher: Oberbürgermeister
(1. Änderung)
Beschluss:
1. Die Ratsversammlung beruft folgende Vertreter/innen aus der "Eigentümerversammlung Grassimuseum Leipzig" ab:
Frau Dr. Skadi Jennicke (Vertreterin, Fraktion DIE LINKE) und als deren Untervertreterin: Frau Mandy
Gehrt (Stadträtin, Franktion DIE LINKE).
2. Die Ratsversammlung benennt gemäß § 8 der Teilungserklärung als Vertreter/innen in die "Eigentümerversammlung Grassimuseum Leipzig":
Frau Mandy Gehrt (Stadträtin, Fraktion DIE LINKE) und als Untervertreter: Herr Werner Kujat (Stadtrat,
Fraktion DIE LINKE).
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP 13
Anträge zur Aufnahme in die Tagesordnung und Verweisung in die Gremien
gem. § 5 Abs. 3 - 5 der Geschäftsordnung (Die Anträge finden Sie in der aktualisierten elektronischen Version der TO in Allris)
TOP 13.1 Barrierefreies Rathaus
Vorlage: VI-A-03016
Einreicher: Stadtrat Konrad Riedel
verwiesen: FA Stadtentwicklung und Bau, Behindertenbeirat, Seniorenbeirat
TOP 13.2 Fair produzierte und gehandelte Sportbälle im Schulsport verwenden
Vorlage: VI-A-03064
Einreicher: SR A. Bednarsky, Sportpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE
Einreicher: SR C. Zenker, Sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion
Einreicher: SR M. Schmidt, Sportpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis
90/Die Grünen
-18verwiesen: FA Sport, FA Allgemeine Verwaltung
TOP 13.3 Aufstellung eines Bebauungsplanes für den Bereich Karl-Heine-Straße, Birkenstraße, Felsenkellerstraße und Zschochersche Straße
Vorlage: VI-A-03076
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
verwiesen: FA Stadtentwicklung und Bau, SBB Leipzig-Südwest, SBB Leipzig-Altwest
TOP 13.4 Straßenbenennungen zum Themenkreis "Opposition, Widerstand und Zivilcourage in der DDR/Opfer des SED-Regimes"
Vorlage: VI-A-03021
Einreicher: CDU-Fraktion
verwiesen: FA Umwelt und Ordnung, FA Allgemeine Verwaltung
TOP 13.5 Verbesserung der Sauberkeit im GVZ - Reinigung der Straßen durch die kommunale Stadtreinigung
Vorlage: VI-A-03167
Einreicher: Ortschaftsrat Lindenthal
verwiesen: BA Stadtreinigung, FA Umwelt und Ordnung, FA Wirtschaft und Arbeit
TOP 13.6 Einrichtung einer Steuerungsgruppe "Schule" innerhalb der Stadtverwaltung
Vorlage: VI-A-03161
Einreicher: CDU-Fraktion
verwiesen: FA Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule, FA Allgemeine Verwaltung, FA Stadtentwicklung und Bau
TOP 13.7 Eigentümerziele LEVG
Vorlage: VI-A-03168
Einreicher: Mitglieder des FAes Wirtschaft und Arbeit
verwiesen: FA Wirtschaft und Arbeit, FA Stadtentwicklung und Bau, Verwaltungsausschuss
TOP 13.8 Erhalt des Deutschen Kleingärtnermuseums in Leipzig
Vorlage: VI-A-03174
Einreicher: Kleingartenbeirat
verwiesen: FA Umwelt und Ordnung, Kleingartenbeirat
-19TOP 13.9 Essbare Stadt
Vorlage: VI-A-03165
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
verwiesen: FA Umwelt und Ordnung, FA Stadtentwicklung und Bau, Jugendbeirat
TOP 14
Anträge zur Beschlussfassung
TOP 14.1 Aufstockung der SPRINT-Mittel für mehr Sprach- und KulturmittlerInnen für
Angebote Freie Träger
Vorlage: VI-A-02107-NF-02
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Einreicher: SPD-Fraktion
Beschluss:
1. Die Stadt Leipzig bildet unter Verwendung der zusätzlich bereitgestellten Mittel für die Betreuung
und Begleitung von Flüchtlingen in Hilfs- und Unterstützungseinrichtungen freier Träger der Stadt
einen zusätzlichen Fonds in Höhe von 50.000 Euro für den Einsatz von Spachmittler/-innen und
Dolmetscher/-innen. Diese Mittel werden als Sachmittelbudgets den Einsatzstellen des Gewaltund Opferschutzes, den Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen, Kinderschutzeinrichtungen
und anderen Einsatzstellen und Einrichtungen, welche Flüchtlingen Beratung, Unterstützung und
Betreuung anbieten, zur Verfügung gestellt.
2. Die Stadt Leipzig setzt sich für die bedarfsgerechte Erweiterung des Angebotes weiterer Sprachund Kulturmittler/-innen ein.
Abstimmungsergebnis:
mehrheitlich angenommen bei einigen Gegenstimmen und 1 Enthaltung
TOP
14.1.1
dazu VSP
Vorlage: VI-A-02107-VSP-01
Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung
Abstimmungsergebnis:
Die CDU-Fraktion übernimmt den Verwaltungsstandpunkt als Änderungsantrag
mehrheitlich abgelehnt bei einigen Ja-Stimmen und 1 Enthaltung
-20TOP 14.2 Zusätzliche Planstellen zur Koordinierung des Wohnens und der Integration
von Asylbewerbern und Flüchtlingen aufgrund extrem ansteigender Fallzahlen
Vorlage: VI-A-02188
Einreicher: Stadtrat Siegfried Schlegel
Beschluss:
Die Einrichtung weiterer 2,0 Stellen erfolgt für das Jahr 2016 durch Stellenwandlung aus dem
Stellenbestand des Sozialamtes. Im Rahmen der Haushaltsplanung 2017/2018 wird über die Berücksichtigung von insgesamt 3,0 zusätzlichen Stellen für die Thematik des dezentralen Wohnens entschieden.
Abstimmungsergebnis:
mehrheitlich angenommen bei einigen Gegenstimmen
TOP
14.2.1
dazu VSP
Vorlage: VI-A-02188-VSP-01
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
vom Einreicher übernommen
TOP 14.3 Zusätzliche Planstellen zur Koordinierung der Wohnraumbeschaffung für
Leistungsempfänger der Grundsicherung für Arbeit, der Grundsicherung im
Alter und bei Erwerbsunfähigkeit sowie für Asylbewerber und Flüchtlinge
Vorlage: VI-A-02200
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Beschluss:
Für die Aufgabe der Wohnraumbeschaffung für Geflüchtete und Asylbewerber wurden für das
laufende Jahr im 1. Quartal 2016 zunächst drei Stellen befristet bis 31.12.2016 aus dem vorhandenen Stellenbestand eingerichtet. Diese Stellen befinden sich derzeit im Besetzungsverfahren.
Im Rahmen der Haushaltsplanung 2017/2018 wird über die Berücksichtigung von insgesamt 3,0
zusätzlichen Stellen für die Thematik des dezentralen Wohnens entschieden.
Für die Wohnraumbeschaffung von Leistungsempfängern der Grundsicherung für Arbeitssuchende und der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsunfähigkeit wird geprüft, ob ein Stellenmehrbedarf im Rahmen einer Wohnungsbauförderung im Freistaat Sachsen entsteht.
Abstimmungsergebnis:
mehrheitlich angenommen bei einigen Gegenstimmen
-21TOP
14.3.1
dazu ÄA
Vorlage: VI-A-02200-ÄA-03
Einreicher: CDU-Fraktion
Abstimmungsergebnis:
16/25/18
TOP
14.3.2
dazu VSP
Vorlage: VI-A-02200-VSP-04
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
vom Einreicher übernommen
TOP 14.4 Straßenbenennung im Gewerbegebiet "Sprio"
Vorlage: VI-A-02258
Einreicher: Ortschaftsrat Holzhausen
Beschluss:
Die Verwaltung erarbeitet in Abstimmung mit der Eigentümergemeinschaft und dem Ortschaftsrat Holzhausen einen Vorschlag zur Benennung der Straßen im „Gewerbegebiet Sprio" .
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen bei 1 Enthaltung
TOP
14.4.1
dazu VSP
Vorlage: VI-A-02258-VSP-01
Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung
Stadträtin Hollick übernimmt den Verwaltungsstandpunkt als Änderungsantrag
TOP 14.5 Vorrangige Bedarfsdeckung durch Sachleistungen in Gemeinschaftsunterkünften für Asylbewerber
Vorlage: VI-A-02373
Einreicher: CDU-Fraktion
Antrag zurückgezogen
TOP
14.5.1
dazu VSP
Vorlage: VI-A-02373-VSP-01
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
-22-
TOP 14.6 Integration durch Sport
Vorlage: VI-A-02326-NF-02
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Einreicher: SPD-Fraktion
Beschluss:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, beginnend ab 2017 0,75 VZÄ im Amt für Sport für die Initiierung und Durchführung des Projektes „Integration durch Sport" zu schaffen und mit einer
Projektlaufzeit von zunächst 2 Jahren einzurichten und im Stellenplan 2017/2018 darzustellen.Die Finanzierung erfolgt über die Förderrichtlinie des BMBF „Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte". Soweit eine Förderung über die Förderrichtlinie nicht gewährleistet ist, ist die Stelle zusätzlich aus dem Haushalt der Stadt Leipzig zu finanzieren. Vor
dem Ablauf von 2 Jahren - spätestens im III.Quartal 2018 werden die erreichten Ergebnisse evaluiert und dem Stadtrat als Informationsvolage zur Kenntnis gegeben.
Abstimmungsergebnis:
mehrheitlich angenommen bei einigen Gegenstimmen
TOP
14.6.1
dazu VSP
Vorlage: -02326-NF-02-VSP-01
Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport
vom Einreicher übernommen
TOP 14.7 Situation von besonders schutzbedürftigen Asylsuchenden und Geflüchteten
in Leipzig verbessern
Vorlage: VI-A-02382-NF-03
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Beschluss:
Die Stadt Leipzig setzt sich dafür ein, besonders gefährdete Geflüchtete und Asylsuchende in Erstaufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften besser zu schützen. Ein Hauptaugenmerk muss
auf der Situation besonders gefährdeter und damit besonders schutzbedürftiger Geflüchtete und Asylsuchende wie Kindern, Frauen, LGBT*I und Angehörige christlicher Minderheiten liegen.
Abstimmungsergebnis:
Pkt. 1.: mehrheitlich angenommen bei einigen Gegenstimmen
Pkt. 2: 29/30/4
-23TOP
14.7.1
dazu VSP
Vorlage: VI-A-02382-VSP-01
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
zur Kenntnis genommen
TOP
14.7.2
dazu ÄA
Vorlage: -02382-NF-03-ÄA-01
Einreicher: CDU-Fraktion
Formulierung in Satz 2 „und Angehörige christlicher Minderheiten“ vom Einreicher übernommen
Abstimmungsergebnis zum Änderungsantrag:
19/30/14
TOP 14.8 Wiedereinsatz von JESSICA-Mitteln
Vorlage: VI-A-02407
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Beschluss:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, Verhandlungen mit dem Freistaat aufzunehmen/ zu intensivieren, um die aus dem JESSICA-Kredit ab 2018 in den sächsischen Stadtentwicklungsfonds zurück fließenden Mittel für den Wiedereinsatz in Leipzig zu sichern.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP
14.8.1
dazu VSP
Vorlage: VI-A-02407-VSP-01
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
vom Einreicher übernommen
TOP 14.9 Städtische/n Beauftragte/n für Datenschutz und Informationsfreiheit schaffen!
Vorlage: VI-A-02495
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Abstimmungsergebnis:
mehrheitlich abgelehnt bei einigen Ja-Stimmen und 3 Enthaltungen
Protokollnotiz:
Das Rechtsamt erstellt in Abstimmung mit dem Referat Kommunikation eine Informationsseite auf der
städtischen Homepage mit den wichtigsten Hintergrundinformationen sowie einem FAQ zur Informationsfreiheitssatzung.
-24-
TOP
14.9.1
dazu VSP
Vorlage: VI-A-02495-VSP-01
Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung
zur Kenntnis genommen
TOP
14.10
Fahrradbügel in der Innenstadt: Auslastungsanalyse und bedarfsgerechte
Standortoptimierung
Vorlage: VI-A-02629
Einreicher: CDU-Fraktion
Abstimmungsergebnis:
mehrheitlich abgelehnt bei einigen Ja-Stimmen
TOP
14.10.1
dazu VSP
Vorlage: VI-A-02629-VSP-01
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
zur Kenntnis genommen
TOP
14.11
Sichere Nutzung des Goethesteigs für Fußgängerinnen und RadfahrerInnen
Vorlage: VI-A-02683
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Abstimmungsergebnis:
27/34/1
TOP
14.11.1
dazu VSP
Vorlage: VI-A-02683-VSP-01
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
zur Kenntnis genommen
TOP
14.12
Benennung einer Straße/eines Platzes nach Kurt Masur
Vorlage: VI-A-02800-NF-02
Einreicher: CDU-Fraktion
Beschluss
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, einen Beschlussvorschlag zur Benennung einer Straße oder eines Platzes nach Kurt Masur vorzulegen. Dies soll zeitlich so erfolgen, dass die Benennung bis zum 1.
Todestag von Kurt Masur beschlossen werden kann.
-25Abstimmungsergebnis:
mehrheitlich angenommen bei einigen Gegenstimmen und Enthaltungen
TOP
14.12.1
dazu VSP
Vorlage: VI-A-02800-VSP-01
Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung
zur Kenntnis genommen
TOP
14.13
Fortschreibung des Flächennutzungsplanes ab 2017
Vorlage: VI-A-02846
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Beschluss:
Der Stadtrat nimmt zur Kenntnis, dass nach der Fortschreibung des Wohnbauflächenkonzepts
(Teilplan Wohnungsbau, RBV-771/11) etwaige Änderungsbedarfe für den Flächennutzungsplan
geprüft werden und bei Bedarf eine entsprechende Teilfortschreibung des letzteren durchgeführt
wird. Auch die Ziele und Maßgaben des in Bearbeitung befindlichen Regionalplanes werden dabei mit berücksichtigt.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen bei 2 Enthaltungen
TOP
14.13.1
dazu VSP
Vorlage: VI-A-02846-VSP-01
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
vom Einreicher übernommen
TOP
14.14
Umweltqualitätsziele
Vorlage: VI-A-02848
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Beschluss:
Die Stadtverwaltung Leipzig wird beauftragt, die mit dem Ratsbeschluss Nr. III-1356/03 beschlossenen Umweltqualitätsziele und -standards auf ihre Erreichung bzw. Einhaltung zu evaluieren.
Daraus abgeleitet wird die Stadtverwaltung Leipzig beauftragt, die Umweltqualitätsziele und
-standards gegebenenfalls zu aktualisieren, zu konkretisieren bzw. zu ergänzen.
Das Ergebnis ist dem Stadtrat zur Beschlussfassung bis zum Ende des Jahres 2017 vorzulegen.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
-26TOP
14.14.1
dazu VSP
Vorlage: VI-A-02848-VSP-01
Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport
vom Einreicher übernommen
TOP
14.15
Wanderausstellung Muslime in Deutschland
Vorlage: VI-A-02855
Einreicher: SPD-Fraktion
vertagt
TOP
14.15.1
dazu VSP
Vorlage: VI-A-02855-VSP-01
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
vertagt
TOP
14.15.2
dazu ÄA
Vorlage: VI-A-02855-ÄA-02
Einreicher: Stadträtin Katharina Krefft
Einreicher: Stadtrat Rene Hobusch
Einreicher: Stadtrat Uwe Rothkegel
vertagt
TOP
14.16
Fortschreibung Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrag (VLFV)
Vorlage: VI-A-02982-NF-04
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Beschluss:
1. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, eine Zusatzfestlegung zum Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrag (VLFV) mit einer Begrenzung des Gesamtfinanzierungsbeitrages gemäß § 2 Abs. 4a
VLFV auf den Höchstbetrag von jeweils 45 Mio. € für die Jahre 2017 und 2018 abzuschließen und
in diesem Zusammenhang einen entsprechenden Nachtrag zum VLFV mit der Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (LVV) mbH und der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH zu
unterzeichnen.
2. Darüber hinaus werden im Doppel-HH 2017/2018 entsprechende finanzielle Beiträge der Stadt
Leipzig an die LVB i.H.v. je 2 Mio € für 2017 und 2018 über die LVV zweckgebunden als Investitionen der LVB zur Modernisierung von Straßenbahnfuhrpark und ÖPNV-Infrastruktur ausgekehrt.
Dafür werden der Kapitaleinlage der LVV, auf Anforderung mit Nachweis, durch die Stadt Leipzig
zweckgebunden Gesellschaftereinlagen wie folgt zugeführt:
HH-Jahr 2017: 2 Mio €
-27HH-Jahr 2018: 2 Mio €
3. Der Oberbürgermeister wird beauftragt und ermächtigt, alle mit dieser Ergänzungsbetrauung
der LVB verbundenen Handlungen vorzunehmen, insbesondere Erklärungen abzugeben und zu
empfangen sowie als Gesellschaftervertreter die notwendigen Beschlüsse zu fassen oder zu veranlassen.
4. Der Stadtrat nimmt zur Kenntnis, dass mit den von der LVV 2015 und 2016 zusätzlich geleisteten Gesellschafterbeiträgen für Investitionen in neue Straßenbahnen die Investitionskraft der
LVB ebenfalls gestärkt wurde.
5. Zur weiteren Stabilisierung und Sicherung der mit dem Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrag
verbundenen Zahlungen, werden die notwendigen Schritte zur Fortführung der bis Ende 2015
bestehenden Tilgungsaussetzung für das an die LVV ausgereichte Gesellschafterdarlehen unternommen und die Vereinbarung einer weiteren Tilgungsaussetzung vom 01.01.2016 bis
31.12.2018 der Ratsversammlung im IV. Quartal 2016 zur Beschlussfassung vorgelegt.
Abstimmungsergebnis: 34/29/0
TOP
14.16.1
dazu VSP
Vorlage: 2982-VSP-01-NF-05
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Die SPD-Fraktion übernimmt den Verwaltungsstandpunkt als Änderungsantrag.
TOP
14.16.2
dazu ÄA
Vorlage: VI-A-02982-ÄA-02
Einreicher: SPD-Fraktion
- erledigt TOP 15
Anfragen an den Oberbürgermeister
TOP 15.1 Kooperation der Leipziger Gruppe und RasenBallsport Leipzig
Vorlage: VI-DF-03179
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Antwort: Herr Oberbürgermeister Jung
TOP 15.2 Planmäßige Straßeninstandsetzung - schriftl. Beantwortung Vorlage: VI-F-03130
Einreicher: CDU-Fraktion
schriftliche Beantwortung
-28TOP 15.3 Umsetzung des Ratsbeschlusses Strategie- und Nutzungskonzept agra-Gelände
Vorlage: VI-F-03121
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Antwort: Herr BM Albrecht
TOP 15.4 Sachstand Bayrischer Bahnhof
Vorlage: VI-F-03036
Einreicher: SPD-Fraktion
Antwort: Herr BM Albrecht
TOP 15.5 Zugeparkte Geh- und Radwege bei Großveranstaltungen im Stadtgebiet
Vorlage: VI-F-03125
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Antwort: Herr BM Albrecht
TOP 15.6 Städtische Entscheidungsgrundlagen für die Errichtung von Asylbewerberunterkünften in der Auenseestraße 31-33 bezüglich Standort und Wohnbedarf
unterer Einkommensschichten
Vorlage: VI-F-03091
Einreicher: AfD-Fraktion
Antwort: Herr BM Albecht
TOP 15.7 Einrichtung eines Willkommenszentrums für Geflüchtete und Migranten und
Migrantinnen
Vorlage: VI-F-03003
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Antwort: Herr BM Hörning
TOP 15.8 Ehemalige Jugendherberge am Auensee – Quo vadis?
Vorlage: VI-F-03072
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
schriftliche Beantwortung
TOP 15.9 Arbeitsstand zu einer notwendigen Änderung der Verwaltungskostensatzung
der Stadt Leipzig bzw. der Sondernutzungssatzung vom 29.02.2012, betreffend Feststellung unerlaubter Sondernutzung - schriftl. Beantwortung Vorlage: VI-F-03101
Einreicher: AfD-Fraktion
schriftliche Beantwortung
-29-
TOP
15.10
Gesundheitskarte für Geflüchtete
Vorlage: VI-F-03122
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
schriftliche Beantwortung
TOP
15.11
Anteil von Migrantinnen und Migranten in der Stadtverwaltung, in den Eigenbetrieben und Beteiligungsunternehmen der Stadt Leipzig - schriftl. Beantwortung Vorlage: VI-F-03123
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
vertagt
TOP
15.12
Wann wird der Renftplatz vor dem Kulturzentrum ANKER neu gestaltet?
Vorlage: VI-F-03135
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
schriftliche Beantwortung
TOP
15.13
Vor- und Nachlassarchiv der "Leipziger Schule" und der "Neuen Leipziger
Schule"
Vorlage: VI-F-03136
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
schriftliche Beantwortung
TOP
15.14
Fluglärmschutzbeauftragter und Transparenz am Flughafen Leipzig-Halle
GmbH (FLH)
Vorlage: VI-F-03137
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
schriftliche Beantwortung
TOP
15.15
Halten und Parken im Stadtteil Plagwitz/Schleußig
Vorlage: -02870-AW-01-F-01
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
schriftliche Beantwortung
-30TOP
15.16
Essbare Stadt
Vorlage: VI-F-03146
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
schriftliche Beantwortung
TOP
15.17
Umsetzung Haushaltsanträge bauliche Werterhaltung und Instandhaltung von
Schulen und Kitas
- schriftl. Beantwortung Vorlage: VI-F-03149
Einreicher: SPD-Fraktion
schriftliche Beantwortung
TOP
15.18
Ladenöffnungszeiten - Spätverkaufsstellen - schriftl. Beantwortung Vorlage: VI-F-03042
Einreicher: Stadtrat S. Pellmann
schriftliche Beantwortung
TOP
15.19
Nachfrage zu Vorlage VI-F-02891-AW-01
Vorlage: VI-F-03073
Einreicher: Stadträtin U. E. Gabelmann
schriftliche Beantwortung
TOP
15.20
Personalsituation in Bürgerämtern
Vorlage: VI-F-03074
Einreicher: Stadträtin U. E. Gabelmann
schriftliche Beantwortung
TOP
15.21
Bebauungsplan 232 Kulkwitzer See
Vorlage: VI-F-03061
Einreicher: Stadträtin Dr. I. Lauter
schriftliche Beantwortung
-31TOP
15.22
Unterbliebene Hissung der Regenbogenflagge am 16.07.2016
Vorlage: VI-F-03069
Einreicher: StadträtInnen Dr. G. Märtens, T. Elschner, N.-P. Witte,
Einreicher: M. Götze, U. E. Gabelmann, S. Walther
schriftliche Beantwortung
TOP
15.23
Einnahmen der Stadt Leipzig aus Bußgeldern - schriftl. Beantwortung Vorlage: VI-F-03131
Einreicher: Stadtrat E. Böhm
schriftliche Beantwortung
TOP
15.24
Bußgeldverfahren gegen Circus Africa - schriftl. Beantwortung Vorlage: VI-F-03132
Einreicher: Stadtrat E. Böhm
schriftliche Beantwortung
TOP
15.25
Nebenkosten Asylheime - schriftl. Beantwortung Vorlage: VI-F-03133
Einreicher: Stadtrat E. Böhm
schriftliche Beantwortung
TOP
15.26
Probleme mit Sicherheitspersonal in Leipziger Asylunterkünften – Vorfälle bei
der "Women in exile"-Tour
Vorlage: VI-F-03102
Einreicher: Stadträtin J. Nagel
schriftliche Beantwortung
TOP
15.27
Fehltage in den Leipziger Schulen - schriftl. Beantwortung Vorlage: VI-F-03140
Einreicher: Stadtrat E. Böhm
schriftliche Beantwortung
TOP
15.28
Aktuelle Sachlage abschiebefähiger Asylbewerber - schriftl. Beantwortung Vorlage: VI-F-03144
Einreicher: Stadtrat E. Böhm
schriftliche Beantwortung
-32-
TOP
15.29
Besetztes Gebäude "Black Triangel" in Leipzig - schriftl. Beantwortung Vorlage: VI-F-03145
Einreicher: Stadtrat E. Böhm
schriftliche Beantwortung
TOP
15.30
Fahrradstreifen Altwest - schriftl. Beantwortung Vorlage: VI-F-03128
Einreicher: Stadtrat M. Weickert
schriftliche Beantwortung
TOP
15.31
Informationen des SBB Altwest über Maßnahmen zum Felsenkeller - schriftl.
Beantwortung Vorlage: VI-F-03129
Einreicher: Stadtrat M. Weickert
schriftliche Beantwortung
TOP
15.32
Qualität von Architektur in Leipzig
Vorlage: VI-F-03148
Einreicher: Stadträtin Dr. S. Heymann
schriftliche Beantwortung
TOP 16
Bericht des Oberbürgermeisters
TOP 17
Spenden, Schenkungen und ähnliche Zuwendungen
TOP 17.1 Entscheidung über die Annahme von Spenden, Schenkungen der Stadt Leipzig und ähnliche Zuwendungen gem. § 73 (5) SächsGemO bis Mai 2016
Vorlage: VI-DS-02971
Einreicher: Dezernat Finanzen
Beschluss:
Die Spenden, Schenkungen und ähnliche Zuwendungen (siehe Anlage) werden angenommen.
-33Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP 17.2 Entscheidung über die Annahme von Spenden, Schenkungen der Stadt Leipzig und ähnliche Zuwendungen gem. § 73 (5) SächsGemO bis Juni 2016
Vorlage: VI-DS-03048
Einreicher: Dezernat Finanzen
Beschluss:
Die Spenden, Schenkungen und ähnliche Zuwendungen (siehe Anlage) werden angenommen.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP 18
Vorlagen I
TOP 18.1 Mehrausgabe und 1. Änderung des Beschlusses zum Einbau eines Liftes in
der Verteilerebene Citytunnel Hauptbahnhof zur Herstellung der Barrierefreiheit
Vorlage: DS-00363/14-DS-01
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Beschluss:
unverändert:
1. Die Treppenanlage wird durch den Einbau eines Liftes barrierefrei gestaltet.
geändert:
2. Die Gesamtkosten der Maßnahme betragen 206.300 €.
geändert:
3. Im PSP-Element 7.0000579.700 wurden gem. RV 18.03.15/HH-Beschlussfassung zum Antrag A
059/15 60.000 € zusätzlich zur Verfügung gestellt.
Die restliche Summe von 146.300 € brutto wird im PSP-Element 7.0000579.700 aus dem Budget des
VTA bereitgestellt.
unverändert:
4. Die im Haushaltjahr 2017 ff. entsprechend Anlage Begründung, Punkt 4. des Beschlusses DS00393/14 v. 16.09.2015 anfallenden Folgekosten in Höhe von 5.000 € jährlich werden zunächst zur
Kenntnis genommen. Über eine zusätzliche Bereitstellung ist im Rahmen der Haushaltplanung 2017 zu
entscheiden.
Die Mittel sind durch das Fachamt entsprechend anzumelden.
unverändert:
-345. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, die Verhandlungen mit der GB Immobilien GmbH als Betreiber der Promenaden Hauptbahnhof zur Übernahme der Unterhaltungslast in den bestehenden Betreibervertrag zur Verteilerebene fortzuführen.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP 18.2 Tourismuswirtschaftliches Gesamtkonzept für die Gewässerlandschaft im
mitteldeutschen Raum (TWGK)
Vorlage: VI-DS-02249-NF-01
Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport
Beschluss:
(1) Der Stadtrat stimmt dem Tourismuswirtschaftlichen Gesamtkonzept zu.
(2) Die Stadt Leipzig wird die Realisierung der Leuchtturmprojekte des Tourismuswirtschaftlichen Gesamtkonzeptes durch geeignete und gesondert zu beschließende Einzelvorhaben unterstützen. Für
sämtliche diesbezügliche Maßnahmen gilt der Haushaltsvorbehalt.
(3) Die im Tourismuswirtschaftlichen Gesamtkonzept formulierten vertiefenden Untersuchungen und
Planungen außerhalb der Planungshoheit der Stadt Leipzig werden unterstützt und – soweit rechtlich
möglich – aktiv befördert.
(4) Der Arbeitsstand und die erreichten (Zwischen-)Ziele in der Umsetzung des Tourismuswirtschaftlichen Gesamtkonzeptes werden regelmäßig evaluiert. Die erste Evaluierung soll zum Ablauf des 1.
Bewilligungszeitraumes des Umsetzungsmanagements im November 2017 stattfinden und anschließend alle drei Jahre wiederholt werden.
Abstimmungsergebnis:
mehrheitlich angenommen bei 8 Gegenstimmen und 3 Enthaltungen
Protokollnotiz:
Die am TWGK beteiligten Kommunen erhalten die Änderungsvorschläge zu den genannten Maßnahmen des VI-DS-02249-NF-01-ÄA-01 als Material zur Kenntnis.
TOP
18.2.1
dazu ÄA
Vorlage: -02249-NF-01-ÄA-01
Einreicher: SPD-Fraktion
siehe Protokollnotiz
-35TOP 18.3 Änderung der Geschäftsordnung des Betriebsausschusses Jugend, Soziales,
Gesundheit der Stadt Leipzig
Vorlage: VI-DS-02314-NF-01
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Beschluss:
Die Änderungen der Geschäftsordnung für den Betriebsausschuss Jugend, Soziales, Gesundheit der
Stadt Leipzig (BAJGSIV-01/08 vom 03.07.2008) gemäß der Anlage 1 werden beschlossen.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP 18.4 Bebauungsplan Nr. 357.1 "Westlich der Olbrichtstraße - Teil Süd";
Stadtbezirk Nordwest, Ortsteil Möckern;
Billigungs- und Auslegungsbeschluss
Vorlage: VI-DS-02428
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Beschluss:
1. Der Entwurf des Bebauungsplanes sowie seine Begründung werden gebilligt.
Die öffentliche Auslegung gemäß § 3 Abs. 2 BauGB des Bebauungsplan-Entwurfes sowie seiner Begründung wird beschlossen.
2.In einem der beiden B-Plangebiete Nr. 357.1 „Westlich der Olbrichtstraße - Teil Süd" oder Nr.
357.2 „Westlich der Olbrichtstraße - Teil Nord" wird eine Kindertagesstätte als Einrichtung der
sozialen Infrastruktur eingeordnet.
3. Im weiteren Verfahren wird die Herstellung einer im Umfeld der Bahntrasse verlaufenden Fußweganbindung von den beiden B-Plangebieten Nr. 357.1 „Westlich der Olbrichtstraße - Teil Süd"
und Nr. 357.2 „Westlich der Olbrichtstraße - Teil Nord" an den S-Bahnhaltepunkt Slevogtstraße
geprüft.
Hinweis: Die in der Vorlage enthaltenen Pläne dienen lediglich der Information. Maßgebend ist der zum Zeitpunkt des Beschlusses im Ratsversammlungssaal ausgehängte Plan.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
-36TOP
18.4.1
dazu ÄA
Vorlage: VI-DS-02428-ÄA-01
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Einreicher: SPD-Fraktion
vom Einreicher übernommen
TOP 18.5 Bebauungsplan Nr. 357.2 "Westlich der Olbrichtstraße - Teil Nord";
Stadtbezirk Nordwest, Ortsteil Möckern;
Billigungs- und Auslegungsbeschluss
Vorlage: VI-DS-02429
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Beschluss:
1. Der Entwurf des Bebauungsplanes sowie seine Begründung werden gebilligt.
Die öffentliche Auslegung gemäß § 3 Abs. 2 BauGB des Bebauungsplan-Entwurfes sowie seiner Begründung wird beschlossen.
2. In einem der beiden B-Plangebiete Nr. 357.1 „Westlich der Olbrichtstraße - Teil Süd" oder Nr.
357.2 „Westlich der Olbrichtstraße - Teil Nord" wird eine Kindertagesstätte als Einrichtung der
sozialen Infrastruktur eingeordnet.
3. Im weiteren Verfahren wird die Herstellung einer im Umfeld der Bahntrasse verlaufenden Fußweganbindung von den beiden B-Plangebieten Nr. 357.1 „Westlich der Olbrichtstraße - Teil Süd"
und Nr. 357.2 „Westlich der Olbrichtstraße - Teil Nord" an den S-Bahnhaltepunkt Slevogtstraße
geprüft.
Hinweis: Die in der Vorlage enthaltenen Pläne dienen lediglich der Information. Maßgebend ist der zum Zeitpunkt des Beschlusses im Ratsversammlungssaal ausgehängte Plan.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP
18.5.1
dazu ÄA
Vorlage: VI-DS-02429-ÄA-01
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Einreicher: SPD-Fraktion
vom Einreicher übernommen
-37TOP 18.6 Förderrichtlinie zur Gewährung von Investitionsbeihilfen an kleine Unternehmen in den EFRE-Fördergebieten Leipziger Westen und Leipziger Osten 20162020
Vorlage: VI-DS-02508
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Beschluss:
Die Ratsversammlung beschließt die Förderrichtlinie gemäß Anlage.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP 18.7 Sammelvorlage Kita-Investitionen und Folgekosten 2017/2018 ff
Vorlage: VI-DS-02530-NF-03
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Beschluss:
1. Der Umsetzung der in der Vorlage in Anlage 1-3 benannten investiven Maßnahmen und deren Folgekosten wird zugestimmt. Dies gilt nicht für Maßnahmen, die unter Beschlusspunkt 3 benannt sind.
Für von Dritten bzw. freien Trägern errichtete Kindertageseinrichtungen, deren Investitionskosten sowie
die entsprechenden Folgekosten noch nicht abschließend feststehen, wird in Anlage 1-3 ein finanzieller
Rahmen beschlossen.
Die Stadtverwaltung wird von der Ratsversammlung beauftragt, ein Verhandlungsergebnis in dem hier
beschlossenen finanziellen Rahmen für die jeweiligen Kindertageseinrichtungen zu erzielen.
2. Bei regelhafter Belegung und unter Berücksichtigung der geplanten Invetriebnahmetermine betragen
die durch den Gemeindeanteil zu finanzierenden Betriebskosten der unter Beschlusspunkt 1 genannten
Maßnahmen voraussichtlich in 2017 2,93 Mio. Euro, in 2018 12,24 Mio. Euro und bei Abschluss aler
Maßnahmen in den Folgejahren jährlich 18,94 Mio. Euro.
3. Die aufgeführten Maßnahmen, deren Bauherr die Stadt Leipzig ist, nimmt die Ratsversammlung zur
Kenntnis. Über die Höhe und die Finanzierung der Baukosten dieser Maßnahmen wird von der Ratsversammlung in gesonderten Bau- und Finanzierungsbeschlüssen entschieden.
4. Die Ratsversammlung nimmt zur Kenntnis: Mit Abschluss der Investitionsmaßnahme und Inbetriebnahme der neuen Plätze fallen künftig Aufwendungen bzw. Kosten zur Betreibung der Kinderbetreuungseinrichtung an. Diese „Betriebskosten einer Kindertageseinrichtung eines freien Trägers der Jugendhilfe werden aufgebracht durch die Gemeinde, einschl. des Landeszuschusses, durch Elternbeiträge und den Eigenanteil des Trägers“ (§ 17 Abs. 2 i.V.m. § 14 Abs. 1 SächsKitaG) (s. Anlage 2).
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen bei einigen Enthaltungen
-38TOP 18.8 Baubeschluss: Bestandsgebäude der 3. Schule (Plattenbau), Grundschule,
Bernhard-Göring-Str. 107, 04275 Leipzig - Modernisierung
Vorlage: VI-DS-02549
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Beschluss:
1. Die Baumaßnahme wird realisiert (Baubeschluss gemäß Hauptsatzung § 8 (3) Punkt 18 in der zur
Zeit gültigen Fassung).
2. Die Gesamtkosten für die Modernisierung des Bestandsgebäudes der 3. Schule betragen 5.984.600
€.
Der städtische Anteil beträgt 1.496.150 €.
Die Einzahlungen sind im PSP-Element "Zuweisung vom Land" (7.0000664.705) in Höhe von 4.488.450
€ geplant.
3. Die Auszahlungen sind im PSP-Element "Sanierung B.-Göring-Str. (GS) + Neubau EFSH"
(7.0000664.700) in den Haushaltsjahren wie folgt geplant:
2015:
240.000 €
2016:
900.000 €
2017:
3.412.640 €
2018:
1.242.760 € PSP: 7.0000664.700
2018:
9.000 € PSP: 7.000210.710.040, SK 7832620
Die Einordnung der Jahresscheiben 2017/2018 erfolgt im Rahmen der Haushaltsplanung zum Doppelhaushalt 2017/2018 innerhalb des Zuschussbudgets des AfJFB.
Die Aufwendungen im Ergebnishaushalt sind in der Kontierung 1.100.21.1.1.1.01.75 wie folgt geplant:
2018:
180.200 €.
Die Einzahlungen sind im PSP-Element "Zuweisung vom Land" (7.0000664.705) in den Haushaltsjahren wie folgt geplant:
017: 3.359.480 €
2018: 1.128.970 €.
4. Für die Haushaltsjahre 2016 und 2017 sind folgende Verpflichtungsermächtigungen vorgesehen:
kassenwirksam 2017:
500.000 €
kassenwirksam 2018: 1.242.760 €.
5. Die in den Haushaltsjahren 2018 ff. entsprechend Tabelle 1 anfallende Nutzungskosten werden
zunächst zur Kenntnis genommen. Über eine zusätzliche Bereitstellung ist im Rahmen der Haushaltsplanung 2018 ff. zu entscheiden. Die Mittel sind dann entsprechend durch das Fachamt anzumelden.
2018 anteilig:
KG 200 – Objektmanagementkosten
KG 300 – Betriebskosten
KG 400 – Instandsetzungskosten
0€
64.392 €
30.163 €
ab 2019 jährlich voll:
KG 200 - Objektmanagementkosten
0€
KG 300 - Betriebskosten
154.540 €
KG 400 - Instandsetzungskosten
72.391 €
-396. Der Baubeschluss gilt vorbehaltlich der Beschlussfassung und der Genehmigung der Haushaltssatzung für die jeweiligen Haushaltsjahre und der Bestätigung der Fördermittel.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP 18.9 Wahlordnung für das Jugendparlament der Stadt Leipzig
Vorlage: VI-DS-02707
Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung
Beschluss:
Die Ratsversammlung beschließt die Neufassung der Wahlordnung für das Jugendparlament
der Stadt Leipzig.
Abstimmungsergebnis:
mehrheitlich angenommen bei einigen Gegenstimmen und 4 Enthaltungen
TOP
18.9.1
dazu ÄA
Vorlage: VI-DS-02707-ÄA-01
Einreicher: CDU-Fraktion
mehrheitlich abgelehnt bei einigen Gegenstimmen und Enthaltungen
TOP
18.10
500. Jahrestag des Beginns der Reformation
Vorlage: VI-DS-02735
Einreicher: Dezernat Kultur
Beschluss:
Die Stadt Leipzig stellt für die Bewerbung sowie die kulturelle Rahmung der Feierlichkeiten zum 500.
Jahrestag des Beginns der Reformation 2017 im Rahmen der Jubiläumsförderung 390.000 Euro zur
Verfügung.
Die Mittel werden vorbehaltlich des Stadtratsbeschlusses zum Doppelhaushalt 2017/2018 im PSP-Element 1.100.11.1.1.02.24 bereit gestellt.
Abstimmungsergebnis:
mehrheitlich angenommen bei 1 Gegenstimme und 1 Enthaltung
-40TOP
18.11
Übertragung von Ansätzen für Aufwendungen und Auszahlungen im Ergebnishaushalt in Folgejahre aus dem Jahr 2015
Vorlage: VI-DS-02905
Einreicher: Dezernat Finanzen
Beschluss:
Die Übertragung der Ansätze für Aufwendungen und Auszahlungen im Ergebnishaushalt in Höhe von
1.896.267,41 € entsprechend § 21 Abs. 2 SächsKomHVO-Doppik aus dem Jahr 2015 nach 2016 wird
bestätigt.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
TOP
18.12
Modellprojekt "Kernkompetenz technische Bildung" - Fortführung der kommunalen Projektförderung bis August 2018
Vorlage: VI-DS-02997
Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit
Beschluss:
1.)
Die Ratsversammlung bestätigt die Förderung des Projekts "Kernkompetenz technische Bildung" durch
die Stadt Leipzig. Träger des Projektes ist die VDI - GaraGe gemeinnützige GmbH Leipzig. Das Projekt
hat eine Laufzeit vom 01.09.2016 bis 31.08.2018.
2.)
Die Stadt stellt zur Finanzierung der laufenden Mietkosten sowie der anteiligen Personalkosten des Projekts "Kernkompetenz technische Bildung" in den Haushaltsjahren 2016 bis 2019 folgende Mittel als Zuwendung zur Verfügung:
・ 2016: 49.650 Euro
・ 2017: 148.950 Euro
・ 2018: 99.300 Euro
Die Deckung der Ausgaben in 2016 erfolgt planmäßig aus dem PSP-Element 1.100.57.1.0.02.01 (Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsförderung). Die städtische Zuwendungen für die HHJ 2017 bis 2018 werden vorbehaltlich der Beschlussfassung und Genehmigung der jeweiligen Haushaltssatzung gewährt
und innerhalb der Eckwerte im PSP-Element 1.100.57.1.0.02.01 (Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsförderung) veranschlagt.
3.)
Die städtischen Fördermittel für die beantragte Projektförderung an die VDI-GaraGe gemeinützige
GmbH werden gemäß den Regularien der Rahmenrichtlinie zur Vergabe von Zuwendungen der Stadt
Leipzig an außerhalb der Stadtverwaltung stehende Stellen (aktuelle Fassung), insbesondere gemäß §
2. 2 ff. als nichtrückzahlbare Zuwendung vergeben. Die Bewilligung erfolgt gemäß § 4 der o. g.
Rahmenrichtlinie.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
-41-
TOP 19
Aktueller Sachstand und weitere Planungen der Unterbringung von Geflüchteten in der Zuständigkeit der Stadt Leipzig - Stand: 23.08.2016
Vorlage: VI-DS-03075
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Die Information wird zur Kenntnis genommen.
TOP 20
Informationen I
TOP 20.1 Bewerbung Leipzigs zur Kulturhauptstadt Europas 2025 – Sachstandsbericht
und Handlungsempfehlung
Vorlage: VI-DS-02705
Einreicher: Dezernat Kultur
Die Information wird zur Kenntnis genommen.
TOP 20.2 Sozialreport 2015
Vorlage: VI-DS-02731
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Die Ratsversammlung nimmt den Sozialreport 2015 zur Kenntnis.
TOP 20.3 Nahverkehrsplan - Evaluation und Zeitplan
Vorlage: VI-DS-02809
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Beschluss:
Der Evaluationsbericht des Nahverkehrsplans 2007 - 2015 und der Zeitplan zum Fortschreibungsprozess 2015 bis 2017 werden zur Kenntnis genommen.
Protokollnotiz:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, nach Beschlussfassung des neuen Nahverkehrsplans den Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrag spätestens 9 Monate später dem Stadtrat zur Anpassung vorzulegen.
TOP
20.3.1
dazu ÄA
Vorlage: VI-DS-02809-ÄA-01
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
siehe Protokollnotiz
-42TOP 20.4 Alternative Beschaffung Schulhausbau - Zwischenergebnis Interessenbekundungsverfahren
Vorlage: VI-DS-02943
Einreicher: Dezernat Finanzen
vertagt
TOP 20.5 "Schau rein! Die Woche der offenen Unternehmen in Sachsen 2016"
Vorlage: VI-DS-03013
Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit
Die Information wird zur Kenntnis genommen.
Änderungen/Ergänzungen fett/kursiv hervorgehoben.
Leipzig,
Oberbürgermeister Jung
ausgefertigt:
Schurig
RATSVERSAMMLUNG VOM 24. AUGUST 2016
1
Eröffnung und Begrüßung
Oberbürgermeister Jung: Meine sehr verehrten
Damen und Herren! Ich eröffne die Sitzung der
Ratsversammlung und begrüße herzlich alle anwesenden Städträtinnen und Stadträte, die Vertreter der Medien und weitere Gäste auf der Tribüne.
Vor Eintritt in die Tagesordnung kann ich Ihnen
mitteilen: Die Fruchtbarkeit der Stadt Leipzig hält
an. Wir haben zwei frischgebackene Väter unter
uns: Herrn Wehmann und Herrn Haas beglückwünschen wir herzlich zum Nachwuchs.
Die Niederschrift der heutigen Sitzung bitte ich
Herrn Keller und Herrn Weickert zu unterschreiben.
Die Tagesordnung wurde im Amtsblatt am
20.08.2016 bekannt gemacht.
Entschuldigt haben sich Herr Kuthe, Herr Schulze
und Frau Ludwig sowie Kollege Rosenthal und
Kollegin Dubrau.
Ich verweise auf § 20 der Gemeindeordnung.
Wenn Sie die Sitzung früher verlassen müssen,
bitte ich Sie, mir das entsprechend mitzuteilen.
Auch heute gibt es eine Livestream-Übertragung.
Es ist geplant, gegen 16.30 Uhr eine Pause einzulegen.
2
Oberbürgermeister Jung: Herr Zenker.
Stadtrat Zenker (SPD): Ich möchte dringend davon abraten, dem Absetzungsantrag zuzustimmen, weil dies zu weiterem Bauverzug führen
würde. Wir kennen die aktuellen Zahlen und wissen, dass zu den bereits geplanten Kitas weitere
40 entstehen müssen. Soweit ich weiß, kommt
jede Vorlage zu städtischen Bauten noch einmal
extra in den Bauausschuss. Ganz ehrlich, der
Bauausschuss hatte lang genug Zeit, sich das auf
den Tisch zu ziehen.
Oberbürgermeister Jung: Ich verweise formal
auf die Vorschriften unserer Geschäftsordnung.
Die Vorschrift, dass Vorlagen auf Verlangen eines
Fünftels der Mitglieder dem zuständigen Gremium
zur Vorberatung überwiesen werden, gilt ausweislich des Wortlauts des § 5 nur für Vorlagen, die gar
nicht vorberaten worden sind. Es haben aber Beratungen in den Fachausschüssen stattgefunden.
Nur in diesem einen Fachausschuss sieht man
noch Beratungsbedarf. Damit besteht ein Abstimmungserfordernis hier im Stadtrat, ob dem nachgegeben wird.
Frau Hollick noch dazu. Danach sollten wir über
den Absetzungsantrag votieren.
Feststellung der Beschlussfähigkeit
Um 14.05 Uhr waren 62 Stadträtinnen und Stadträte anwesend. Das entspricht 87 Prozent. Damit
sind wir beschlussfähig.
3
beraten. Daher sind wir - zumindest meine Fraktion - jetzt ganz erstaunt, dass dieser Punkt heute
auf der Tagesordnung steht.
Feststellung der Tagesordnung
Zur Tagesordnung. Es gibt einen Absetzungsantrag zu TOP 18.7, Sammelvorlage Kita-Investitionen und Folgekosten. Hier besteht nach Ansicht der Fraktionen noch Beratungsbedarf im
Fachausschuss. - Frau Riekewald.
Stadträtin Riekewald (DIE LINKE): Wir bitten um
Absetzung dieses Tagesordnungspunktes, weil
wir uns als Bauausschuss nicht in der Beratungsfolge wiedergefunden haben. Wir fühlen uns hier
ein bisschen übergangen; denn es geht um Investitionskosten. Der Bauausschuss hatte in seiner
letzten Sitzung beschlossen, das Papier noch zu
Stadträtin Hollick (DIE LINKE): Es ist sicherlich
ein Fehler in der Stadtverwaltung begangen worden, Oberbürgermeister Jung: Nein.
Stadträtin Hollick (DIE LINKE): - dass diese Vorlage nicht in den Ausschuss Stadtentwicklung und
Bau verwiesen wurde. Ob diese Vorlage im September beraten wird oder heute: Das hätte keine
Folgen. Das, was Sie sagen, Herr Zenker, ist nicht
richtig. Es ist eine Sammelvorlage, in der wir unter
anderem über die Kosten informiert werden. Eine
spätere Beratung dieser Vorlage hätte keinen
Bauverzug zur Folge. Ich bitte darum, dass, wenn
schon in der Verwaltung Fehler bei der Beteiligung der Ausschüsse gemacht wurden, zumindest die Ausschussfolge eingehalten wird.
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
Seite |2
Oberbürgermeister Jung: Es ist kein Fehler gemacht worden, Frau Hollick.
berichtet wurde, hätten Sie heute die Gelegenheit,
Ihre Sicht der Dinge darzulegen. - Danke.
Stadträtin Hollick (DIE LINKE): Doch.
Oberbürgermeister Jung: Weitere Wortwünsche sehe ich nicht. - Ich erlaube mir, zu begründen, warum ich überhaupt keine Dringlichkeit
sehe. Es ist operatives Geschäft einer Geschäftsführung, sich zu Sponsoringverträgen zu positionieren und die Gremien dementsprechend einzuberufen. - Aber es liegt in Ihrer Hand, ob wir diese
Anfrage heute aufrufen.
Oberbürgermeister Jung: Ich rufe hier immer
die Anträge zur Aufnahme in die Tagesordnung
einzeln auf, und Sie können mir dann signalisieren, welche Ausschüsse mitbeteiligt werden sollen. Das ist eine Sammelvorlage über Kita-Investitionen und keine Bauvorlage.
Stadträtin Hollick (DIE LINKE): Moment! Das ist
eine Vorlage der Verwaltung, Herr Oberbürgermeister, und diese Vorlagen werden hier nicht aufgerufen. Vielmehr geben Sie vor, welche Ausschüsse beteiligt werden. Es ist schon eigenartig,
dass eine solche Vorlage nicht auch im Ausschuss Stadtentwicklung und Bau beraten werden soll. - Wir haben doch keine Probleme. Ich
weiß nicht, warum hier solch ein Aufriss gemacht
wird.
Oberbürgermeister Jung: Wir führen hier jetzt
keine Debatte. Entschuldigung, ich muss zur Geschäftsordnung kommen. Es gibt einen Absetzungsantrag, zu dem es Für- und Gegenrede gibt,
und darüber stimmen wir jetzt ab.
Wer dem Antrag auf Absetzung der DS-02530 zustimmt, bitte ich um das Handzeichen. - Wer
stimmt dagegen? - Wer enthält sich?
Abstimmung: Ohne Enthaltungen, einige ProStimmen. Es ist mit großer Mehrheit abgelehnt.
Die CDU hatte einen Absetzungsantrag zu TOP
25.1 vorbereitet. Es ist mir gerade signalisiert worden, dass dieser Antrag zurückgezogen wird.
Von der Tagesordnung abgesetzt und vertagt werden die Tagesordnungspunkte 10.2, 14.15, 15.10
und 20.4.
Es gibt eine Dringliche Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Es ist abzustimmen, ob sie in
der heutigen Sitzung beantwortet werden soll. Frau Krefft.
Stadträtin Krefft (Bündnis 90/Die Grünen): Ich
würde gern zur Dringlichkeit ausführen. - In der
Information, die uns erreicht hat, heißt es, dass
der Vertrag des RasenBall-Sponsorings der LVV
im September unterzeichnet werden soll. Der Monat September beginnt nächste Woche. Ich kann
nicht erkennen, dass die Gremien vorher noch beteiligt werden. Daraus ergibt sich die Dringlichkeit
der Frage. Unsere Fragen sind relativ moderat,
sodass sie hier gut öffentlich beantwortet werden
können. Nachdem schon viel öffentlich darüber
Wer dem Antrag zur Aufnahme der Dringlichen
Anfrage 3179 in die Tagesordnung zustimmt, bitte
ich um das Handzeichen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Einige Enthaltungen, einige Gegenstimmen. Mit großer Mehrheit zugestimmt und
damit in die Tagesordnung aufgenommen. Sie
wird zu Beginn der Anfragen aufgerufen.
Noch eine Erklärung zum Abstimmungsverhalten?
Stadträtin Krefft (Bündnis 90/Die Grünen): Nein.
Sie hatten Punkt 14.15, wohl auf Wunsch der
SPD-Fraktion, abgesetzt. Die Verfügung, dass
der Kinosaal der „Runden Ecke“ zum 31.08.2016
geräumt werden muss, besteht jedoch nach wie
vor. Wie wird damit jetzt verfahren? Wird die Räumung jetzt aufgeschoben oder doch vollstreckt?
Das steht ja im Raum, was auch zu der Frage
führt: Was passiert dann mit der Ausstellung?
Auch dafür ist Planungsvorlauf nötig. Wie soll hier
verfahren werden? Da wir heute darüber nicht beschließen, müsste zumindest dazu Stellung genommen werden.
Oberbürgermeisterin Jung: Der Antrag ist zurückgezogen. Ich muss dazu überhaupt keine
Stellung beziehen. Aber ich will Ihnen so viel sagen - ich könnte es auch „Bericht des Oberbürgermeisters“ nennen -: Der Geschäftsführer des Vereins hat uns in einem Schreiben mitgeteilt, dass
er die Ausstellung zum 31.08. selbstverständlich
abbauen wird, wenn wir dies wünschen. In der Öffentlichkeit hat er sich anders geäußert. Alles andere ist jetzt Verwaltungshandeln; das müssen wir
sehen.
Zu Protokoll: Ich stelle die ordnungsgemäße Ladung und die Tagesordnung einschließlich der
vorgenannten Änderungen fest.
TOP 4 entfällt.
5.
Niederschrift
5.1 Niederschrift der Sitzung vom 18.05.2016
- Teil II: Verlaufsprotokoll
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
Seite |3
Gibt es dazu Anmerkungen oder Änderungswünsche zum Verlaufsprotokoll vom 18.05.2016? Das ist nicht der Fall. Dann ist das Verlaufsprotokoll bestätigt.
11.3 Seniorenbeirat - Bestellung der Mitglieder und Stellvertreter (2. Änderung) (VIDS-01129-DS-02)
5.2 Niederschrift der Sitzung vom 09.06.2016
- Teil II: Verlaufsprotokoll
Gibt es Nachfragen? - Gibt es Gegenstimmen? Gibt es Enthaltungen?
Gibt es dazu Hinweise? - Dann ist es ebenfalls
bestätigt.
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
5.3 Niederschrift der Sitzung vom 22.06.2016
- Teil I: Beschlussprotokoll (SI/2016/746)
- Teil II: Verlaufsprotokoll
Gibt es dazu Hinweise? - Das ist nicht der Fall.
Dann sind auch diese Protokolle so bestätigt.
Die Tagesordnungspunkte 6 und 7 entfallen.
8.
8.1
Wichtige Angelegenheit der Stadtbezirksbeiräte gem. § 5 Abs. 5 der Geschäftsordnung der Stadtbezirksbeiräte
Verbesserung des Aufenthalts- und Erholungswertes der sanierten ehemaligen
Deponie Möckern (VI-WA-02653-NF-03)
Einreicher: Stadtbezirksbeirat Leipzig-Nordwest
8.1.1 dazu VSP (VI-WA-02653-VSP-01)
Einreicher: Oberbürgermeister
11.4 Jugendhilfeausschuss - Wahl der Mitglieder und deren Stellvertreter (2. Änderung) (VI-DS-00884-DS-03)
Einreicher Oberbürgermeister
Gibt es Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
11.5 Jugendbeirat - Bestellung der Mitglieder
und Stellvertreter (4. Änderung) (VI-DS01136-DS-04)
Einreicher: Oberbürgermeister
Gibt es Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Dann ist so beschlossen.
11.6 Behindertenbeirat - Bestellung der Mitglieder und Stellvertreter (4. Änderung)
(VI-DS-01125-DS-04)
Einreicher: Oberbürgermeister
Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport
Gibt es Wortwünsche? - Das ist nicht der Fall.
Dann darf ich um Ihr Handzeichen bitten. Wer
stimmt dem vorliegenden Beschlussvorschlag
des Stadtbezirksbeirats zu? - Gegenstimmen? Enthaltungen?
Abstimmung: Zwei Enthaltungen, einige ProStimmen. Mit großer Mehrheit abgelehnt.
Wir fahren fort mit Tagesordnungspunkt 11:
11.
Besetzung von Gremien
11.1 Information zur Besetzung der beschließenden und beratenden Ausschüsse
und des Ältestenrates durch die Fraktionen (11. Änderung) (DS-00768/14-DS-11)
Einreicher: Oberbürgermeister
Bitte nehmen Sie die Information zur Besetzung
des Verwaltungsausschusses zur Kenntnis.
11.2 Kinder- und Familienbeirat - Bestellung
der Mitglieder und Stellvertreter (3. Änderung) (VI-DS-01128-DS-03)
Einreicher: Oberbürgermeister
Wortwünsche sehe ich nicht. - Gibt es Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so votiert.
Gibt es Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
12.
Wahl und Entsendung der Vertreter der
Stadt Leipzig in Aufsichtsräte, Zweckverbände und Gremien, in denen die Stadt
Mitglied ist
12.1 Vertreter der Stadt Leipzig in der Verbandsversammlung Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land (ZV WALL) (1. Änderung der Besetzung vom 21.01.2015 gemäß VI-DS-00868) (VI-DS-00868-DS-01)
Einreicher: Oberbürgermeister
Gibt es Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
12.2 Vertreter der Stadt Leipzig im Aufsichtsrat der Beratungsgesellschaft für Beteiligungsverwaltung Leipzig mbH (2. Änderung der Besetzung vom 21.01.2015 gemäß VI-DS-00891) (VI-DS-00891-DS-02)
Einreicher: Oberbürgermeister
Bitte nehmen Sie die Information zur Kenntnis.
12.3 Eigentümerversammlung
„Grassimuseum Leipzig“ (1. Änderung) (VI-DS01130-DS-01)
Einreicher: Oberbürgermeister
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
Gibt es Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
13
Anträge zur Aufnahme in die Tagesordnung und Verweisung in die Gremien
gem. § 5 Abs. 3-5 der Geschäftsordnung
Bitte geben Sie mir einen Hinweis, wenn Sie weitere Verweisungswünsche haben.
13.1 Barrierefreies Rathaus (VI-A-03016)
Einreicher: Stadtrat Konrad Riedel
So verwiesen.
13.2 Fair produzierte und gehandelte Sportbälle im Schulsport verwenden (VI-A03016)
Einreicher: Stadtrat A. Bednarsky
Einreicher: Stadtrat C. Zenker
Einreicher: Stadtrat M. Schmidt
So verwiesen. - Ich würde vorschlagen, noch den
Ausschuss Allgemeine Verwaltung zu beteiligen,
da dies auch eine rechtliche Frage sein könnte.
13.3 Aufstellung eines Bebauungsplanes für
den Bereich Karl-Heine-Straße, Birkenstraße, Felsenkellerstraße und Zschochersche Straße (VI-A-03076)
Seite |4
Ich erlaube mir, darauf hinzuweisen, dass dieser
Antrag wahrscheinlich nicht zulässig ist. - Herr Elschner.
Stadtrat Elschner (Bündnis 90/Die Grünen):
Sollte er denn doch zulässig sein, bitte ich um Verweisung in den Fachausschuss Stadtentwicklung
und Bau.
Oberbürgermeister Jung: Okay.
13.7 Eigentümerziele LEVG (VI-A-03168)
Einreicher: Mitglieder des Fachausschusses
Wirtschaft und Arbeit
Neben dem Ausschuss Stadtentwicklung und Bau
würde ich es vernünftig finden, auch den Verwaltungsausschuss zu beteiligen.
13.8 Erhalt des Deutschen Kleingärtnermuseums in Leipzig (VI-A-03175)
Einreicher: Kleingartenbeirat
Herr Müller.
Stadtrat Müller (SPD): Verweisung natürlich
auch an den, der das verbrochen hat, nämlich den
Kleingartenbeirat.
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
So verwiesen.
13.4 Straßenbenennungen zum Themenkreis
„Opposition, Widerstand und Zivilcourage in der DDR/Opfer des SEDRegimes“ (VI-A-03021)
Einreicher: CDU-Fraktion
Da es hier um Straßenbenennungen geht, müsste
sich meines Erachtens auch der Fachausschuss
Allgemeine Verwaltung damit befassen.
13.5 Verbesserung der Sauberkeit im GVZ Reinigung der Straßen durch die kommunale Stadtreinigung (VI-A-03167)
Einreicher: Ortschaftsrat Lindenthal
Herr Geisler.
Stadtrat Geisler (SPD): Herr Oberbürgermeister,
das sollte verwiesen werden in den Ausschuss
Umwelt, Ordnung, Sport - es geht ja hier um Müll
in einem FFH-Gebiet - sowie in den Ausschuss
Wirtschaft und Arbeit, weil das am Ende jemand
bezahlen muss, und das werden die Anlieger sein.
Oberbürgermeister Jung: Okay.
13.6 Einrichtung einer Steuerungsgruppe
„Schule“ innerhalb der Stadtverwaltung
(VI-A-03161)
Einreicher: CDU-Fraktion
Oberbürgermeister Jung: Gut.
13.9 Essbare Stadt (VI-A-03165)
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Ich höre: Jugendbeirat. - Herr Schlegel signalisiert: Ausschuss Stadtentwicklung und Bau. - Gut.
Dann so verwiesen.
14.
Anträge zur Beschlussfassung
14.1
Aufstockung der SPRINT-Mittel für
mehr Sprach- und KulturmittlerInnen
für Angebote Freier Träger (VI-A-02107NF-02)
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Einreicher: SPD-Fraktion
14.1.1 dazu VSP (VI-A-02107-VSP-01)
Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung
Bitte schön, Frau Dr. Märtens.
Stadträtin Dr. Märtens (Bündnis 90/Die Grünen):
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin und Herren Bürgermeister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe
Gäste! Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer! Es
werden dieser Tage Kinder geboren, deren Eltern
sich noch gar nicht kannten, als dieser Antrag ins
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
Verfahren ging -mitten in einer wichtigen Entscheidungszeit zur Asylpolitik in Leipzig. In diesem Antrag hieß es in der Erstfassung:
Die Stadt Leipzig bildet unter Verwendung der zusätzlich bereitgestellten Mittel für die Betreuung und Begleitung von
Flüchtlingen in Hilfs- und Unterstützungseinrichtungen freier Träger der
Stadt einen zusätzlichen Fonds in Höhe
von 50.000 Euro für das Sprach- und
Kulturmittlerprogramm SPRINT.
Zugegeben: Ein langer Satz, aber was war an diesem Satz eigentlich so schwer zu verstehen,
meine Damen und Herren? Was ist so schwer daran, bereits bereitgestellte Mittel nach erkannten
Bedarfen einzusetzen? Nichts, meine Damen und
Herren!
Die Verwaltung war mit der Aufgabe offensichtlich
überfordert. Fünf Monate später legte die Verwaltung ihren Standpunkt vor. Darin heißt es, die Mittel seien leider schon weg und der Haushalt sei so
angespannt, da könne man nun nicht ... Und überhaupt, man müsse prüfen - Zitat -,
inwiefern das SPRINT-Projekt, das zunächst als Dienstleistung für die Stadtverwaltung konzipiert war, mit dem Doppelhaushalt 2017/2018 für Freie Träger
„geöffnet“ … werden kann.
Meine Damen und Herren, wer ist hier so geschichtsvergessen?
2006 startete in Leipzig das Programm „GeKomm - Gesundheit braucht Kommunikation“. In
einer von der Stadt selbst veröffentlichten Dokumentation heißt es 2011:
Nachdem das Projekt „GeKomm - Gesundheit braucht Kommunikation“ ursprünglich auf Flüchtlinge und den Gesundheitsbereich
beschränkt
war,
konnte das Angebot durch die Förderung
des Sozialamtes der Stadt Leipzig mit
Beginn des Jahres 2009 auf alle Migrantengruppen und die Beratung, Behandlung und Betreuung im medizinischen,
psychosozialen und sozialen Bereich
ausgeweitet werden.
Sowohl das Programm GeKomm als auch das
Nachfolgeprogramm SPRINT wurden nicht für die
Stadt konzipiert, sondern mit EFF-Mitteln der
Europäischen Union erarbeitet und aufgebaut
durch die Universität Leipzig, verschiedene Freie
Träger und die Stadt Leipzig unter Führung der
wirklich unermüdlichen und engagierten Arbeit
der Mitarbeiterin des Referats Migration und Integration, Ulrike Bran.
Seite |5
Ich will noch einmal aus der Dokumentation von
2011 zitieren:
Gespräche mit vielen Einrichtungen und
Fachabteilungen in Leipzig haben gezeigt, dass sie ebenfalls gerne die
Dienstleistung der Sprach- und Kulturmittler kennenlernen und nutzen möchten.
Meine Damen und Herren, man hat dieses Programm nicht für die Stadtverwaltung konzipiert,
sondern man hat es ihr buchstäblich hinterhergetragen.
Ach ja, und noch etwas: Die Verwaltung will ja nun
prüfen, inwieweit der Pool für die Freien Träger
geöffnet werden kann. - Bis 2013 konnten die
Freien Träger auf die Leistungen von SPRINT zurückgreifen. Ab Anfang 2014 mussten sie erst die
Kosten für Sprachmittler-Dienstleistungen und ab
Mitte 2014 auch die Verwaltungskosten selbst tragen. Wundersamerweise erhalten seit dem Frühjahr 2016 immer mehr Freie Träger auf ihre Vermittlungsanfrage die Antwort, sie würden nun
nicht mehr betreut werden können. - Dieses Programm muss nicht geöffnet werden, sondern
allenfalls erneut geöffnet werden; denn offen war
es lange Zeit. Hier werden ganz offensichtlich und
mutwillig Abläufe und Tatsachen verdreht, um von
dem jetzt kostbaren Gut der Sprach- und Kulturmittler bloß nichts abgeben zu müssen. Meine
Damen und Herren, wenn die Stadt die Sprachund Kulturmittler des Programms nun ganz für
sich allein haben will, so soll sie sie haben. Die
Gesellschaft wird dann Alternativen entwickeln.
Die Einrichtungen der Freien Träger dieser Stadt
leisten eine wertvolle Arbeit, um die vielfache Not
geflüchteter Menschen in dieser Stadt zu lindern.
Sie benötigen dringend zusätzliche Sachmittel für
Honorare und Übersetzungsleistungen. Die Neufassung des Antrags sieht daher vor, dass die Einrichtungen dieses Geld im Rahmen eines Sachmittelbudgets erhalten, damit sie die Dolmetscherleistungen bei, aber auch jenseits von
SPRINT einkaufen können. Schade, dass es dazu
nun keinen Verwaltungsstandpunkt gibt. Sorgen
Sie jetzt bitte dafür, dass die Einrichtungen diese
Sachmittel bekommen!
Oberbürgermeister Jung: Frau Nagel.
Stadträtin Nagel (DIE LINKE): Vieles ist schon
gesagt. Ich will hier nur sekundieren und spiegeln,
dass im Jugendhilfeausschuss die Zustimmung
zu diesem Antrag groß war. Die Träger der Kinderund Jugendhilfe haben schon im Vorfeld des Antrags angesichts der steigenden Zahlen von Geflüchteten in unserer Stadt explizit darauf hingewiesen, dass es Probleme beim Sprachtransfer
gibt.
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
Der Antrag war ursprünglich für den Opfer- und
Gewaltschutz konzipiert. Wir haben ihn jetzt ganz
bewusst erweitert auf Einrichtungen, die Beratungsleistungen im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe erbringen, wie zum Beispiel für Kitas,
Hilfen zur Erziehung usw.
Der Verwaltungsstandpunkt lässt durchblicken,
auch Ehrenamtler könnten wertvolle Arbeit leisten. Das können wir so nicht stehen lassen. Richtig ist, dass sich ehrenamtlich Tätige im zwischenmenschlichen Bereich stark engagieren und Geflüchteten helfen. Aber ich denke, wir dürfen bestimmte Bereiche nicht allein Ehrenamtlern überlassen. Auch sollten wir darauf achten, dass nicht
etwa die Kinder von Geflüchteten, nur weil sie die
Sprache schneller erlernen, für ihre Eltern zum
Beispiel auf Elternabenden, bei Elterngesprächen
oder der Familienberatung übersetzen.
Insofern noch einmal unsere nachdrückliche Unterstützung für diesen gemeinsamen Antrag von
Linken, Grünen und SPD. Sollte der Antrag so angenommen werden, würden wir allerdings darum
bitten, gemeinsam zu beraten, in welche Bereiche
die Budgets gegeben werden, das heißt eine Beteiligung des Stadtrats über die Ausschüsse zu ermöglichen.
Oberbürgermeister Jung: Herr Albrecht, dann
Herr Zenker.
Stadtrat Albrecht (CDU): Sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen und
Herren Stadträte! Liebe Zuhörer! Die SPRINTMittel, also Gelder für Übersetzungsleistungen für
Flüchtlinge, sollen erhöht werden. Die Stadtverwaltung legt hier einen Alternativvorschlag vor,
um die Budgets für die Freien Träger zu öffnen.
Wir halten es für sehr sinnvoll - das war schon einmal so, jetzt wird es wieder so sein -, dass dort
Mittel zur Verfügung stehen. Dadurch, dass die
Zahl der Flüchtlinge in Leipzig nicht so stark gestiegen ist wie befürchtet und aufgrund unserer
Haushaltssituation ist dies ein sehr guter Vorschlag; denn mehr Mittel für freiwillige Leistungen
zur Verfügung zu stellen, wäre nach Meinung der
CDU-Fraktion nicht sinnvoll. Aus diesem Grund
übernehmen wir den Verwaltungsstandpunkt. Danke.
Oberbürgermeister Jung: Herr Zenker.
Stadtrat Zenker (SPD): Ich will an dieser Stelle
Frau Dr. Märtens und Frau Nagel insoweit ergänzen, dass es jetzt offensichtlich auch in der Stadtverwaltung die Erkenntnis gibt, dass eine gewisse
Notwendigkeit dafür besteht. Anders als im Verwaltungsstandpunkt ausgeführt, wird nämlich in
Seite |6
einem Brief von zwei Amtsleitern an die Schwangerenkonfliktberatungsstellen mit Verweis auf diesen Antrag in Aussicht gestellt, dass demnächst
mehr Mittel zur Verfügung gestellt werden können. Ich habe aus der Stadtverwaltung auch gehört, dass durchaus gute Chancen bestehen, für
diese Gelder einen Fördertopf des Landes zu nutzen. Ich nehme an, dass die Stadtverwaltung davon Gebrauch machen und einen dementsprechenden Antrag stellen wird. Unter Umständen ist
es dann sogar haushaltsneutral. Von daher hoffe
ich, dass der Antrag eine breite Zustimmung erhält. - Danke.
Oberbürgermeister Jung: Herr Hörning, bitte
noch ein Statement von Ihrer Seite.
Bürgermeister Hörning: Wir haben in der Tat
durch ein neues Landesprogramm schon dieses
Jahr ergänzende Mittel ausschöpfen können, die
dem SPRINT-Programm zugutekommen. In den
Haushaltsplanungen für das kommende Jahr haben wir insbesondere eine Erhöhung der Stundensätze für Übersetzungsleistungen auf 35 Euro
vorgesehen; denn auch im SPRINT-Programm
stehen wir vor der Herausforderung, das dort
tätige Personal zu halten und nicht an andere Träger zu verlieren. Wir werden das Programm auch
in sich modernisieren und wollen neue Formen
von Übersetzen und Dolmetschen anbieten - hier
sind wir zurzeit in Gesprächen; das ist noch in der
Entwicklung -, um die nachhaltig steigenden Bedarfe in diesem Bereich erst einmal zur Absicherung der hoheitlichen und leistungsgewährenden
Aufgaben, die wir innerhalb der Verwaltung zu erfüllen haben, abzusichern und diese Plattform
dann auch sukzessive zu öffnen. Von daher an
dieser Stelle noch einmal ein Bekräftigen des Verwaltungsstandpunktes. - Vielen Dank.
Oberbürgermeister Jung: Danke schön. - Dann
können wir zur Abstimmung kommen. Wenn ich
es richtig verstanden habe, Herr Albrecht, haben
Sie einen Änderungsantrag in der Fassung des
Verwaltungsstandpunkts gestellt. Diesen würde
ich zuerst abstimmen lassen.
Wer dem Änderungsantrag der CDU zustimmt,
bitte ich um das Handzeichen. - Gegenstimmen? Enthaltungen?
Abstimmung: Eine Enthaltung, eine ganze Reihe
von Pro-Stimmen. Dennoch mehrheitlich abgelehnt.
Jetzt zur Abstimmung über den Antrag der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und
SPD. Wer dem zustimmt, bitte ich um das Handzeichen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
Abstimmung: Einige Gegenstimmen, einige Enthaltungen. Mehrheitlich beschlossen.
Zur Geschäftsordnung, Herr Hobusch.
Stadtrat Hobusch (fraktionslos): Herr Oberbürgermeister! Meine sehr geehrten Damen und
Herren! Es gab vorhin ein bisschen Unruhe und
Verunsicherung zum Thema „Wanderausstellung
in der Runden Ecke“. Zur Geschäftsordnung: Um
zu vermeiden, dass möglicherweise missverstandene, unvollständige oder falsche Aussagen von
Ihnen in der Öffentlichkeit hängen bleiben, würde
ich den Wiedereintritt in den Tagesordnungspunkt
„Feststellung der Tagesordnung“ beantragen, um
darüber zu befinden, ob wir das hier nicht doch
noch diskutieren wollen.
Oberbürgermeister Jung: Das geht nicht. Der
Antrag zur Geschäftsordnung ist nicht möglich.
Die Diskussion zur Tagesordnung ist abgeschlossen.
Frau Krefft.
Stadträtin Krefft (Bündnis 90/Die Grünen): Wenn
dem so ist, würde ich vorschlagen, dass Sie unter
dem TOP 16, Bericht des Oberbürgermeisters,
Ihre Aussage wiederholen oder richtigstellen oder
in den richtigen Kontext stellen; denn so, wie Sie
sie getroffen haben, war sie nicht korrekt. Sie haben vom Stand Mai ausgehend berichtet.
Oberbürgermeister Jung: Richtig.
Stadträtin Krefft (Bündnis 90/Die Grünen): Wir
können das letztlich nicht aufklären. Sie sind derjenige, der hier das Heft des Handelns in der
Hand hat. Sie sollten unter TOP 16 die Gelegenheit nutzen, Ihre diesbezüglichen Aussagen gegebenenfalls richtigzustellen.
Oberbürgermeister Jung: Ich werde Ihnen den
Brief von Herrn Hollitzer vom Mai übergeben, in
dem Sie das nachlesen können. Nicht mehr und
nicht weniger habe ich hier gesagt.
14.2
Zusätzliche Planstellen zur Koordinierung des Wohnens und der Integration
von Asylbewerbern und Flüchtlingen
aufgrund extrem ansteigender Fallzahlen (VI-A-02188)
Einreicher: Stadtrat Siegfried Schlegel
14.2.1 dazu VSP (VI-A-02188-VSP-01)
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Stadtrat Schlegel, bitte schön.
Seite |7
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Sehr geehrter
Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen
und Herren Stadträte! Verehrte Gäste! Ich mache
mir den Verwaltungsstandpunkt zu eigen und bitte
diesen abzustimmen - das hatte ich bereits schriftlich angezeigt -, weil mit der Schaffung von zwei
Stellen im Sozialamt noch in 2016 der Antrag zumindest in Teilen umgesetzt werden soll.
In der Begründung des Verwaltungsstandpunkts
wird darauf hingewiesen, dass durch die mit der
Vorlage Drucksache 01756 im vergangenen Jahr
beschlossene Einrichtung zusätzlicher Stellen im
Bereich Migrantenhilfe wegen steigender Fallzahlen zugewiesener Flüchtlinge das dezentrale
Wohnen in eigenen Wohnungen nicht berücksichtigt wurde und diese Stellen deshalb ein zusätzlicher Bedarf sind. Auch verweist die Verwaltung
darauf, dass es bei der Verwirklichung des Rechts
auf Wohnen nicht ausreicht, Asylbewerber mit
Bleibestatus im Leistungsbezug nach Sozialgesetzbüchern II und XII mit BRD-Staatsbürgern
gleichzustellen, sondern hier auch das Asylbewerberleistungsgesetz anzuwenden.
Für die mit einer Wohnung Versorgten müssen
weiterhin beispielsweise die Gesundheitsbetreuung organisiert oder auch die Schulpflicht
durchgesetzt werden. Der ständige Kontakt zu
den Vermietern ist daher zu befördern. Unterstützung soll außerdem durch Initiativen gemeinnütziger Organisationen und Netzwerke gegeben werden. Diese helfen im täglichen Leben, insbesondere bei Fragen rund um das Wohnen und beim
Abschluss von Mietverträgen.
Für viele Asylbewerber sind die Regelungen des
Mietrechts, die Wohnformen, aber auch die Regeln des Zusammenlebens in Hausgemeinschaften und in Wohnquartieren teilweise ungewohnt.
Sie bedürfen deshalb besonderer Unterstützung.
Dies ist jedoch nicht mit einer Besserstellung der
Asylbewerber mit Bleibestatus zu verwechseln.
Ich verspreche mir davon ebenso, dass durch das
Sozialamt eine Vernetzung der Wohnungsvermieter organisiert wird, welche Asylbewerber nicht
nur dezentral mit Wohnungen versorgen, sondern
sie auch in die Hausgemeinschaften und Stadtquartiere integrieren wollen. Für viele Wohnungsvermieter ist das Neuland. Dabei sind jene im Vorteil, die für die Aufgabenbewältigung auch auf Mitbürger mit Migrationshintergrund zurückgreifen
können. Ihnen gelingt es oftmals schneller, einen
guten Kontakt herzustellen.
Bei steigenden Fallzahlen kann eine zeitnahe Vermittlung in eigene Wohnungen dazu beitragen,
die Einrichtung von kleinteiligen Sammelunterkünften zu begrenzen und die Aufenthaltsdauer in
den städtischen Gemeinschaftsunterkünften nicht
unnötig zu verlängern.
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
Seite |8
Seit über 20 Jahren bieten die in der Leipziger Arbeitsgemeinschaft „Recht auf Wohnen“ vernetzten Einrichtungen der Stadt und Freie Träger vielfältige Unterstützungsangebote für von Wohnungslosigkeit Bedrohte oder Betroffene, darunter
auch solche mit spezifischen Erkrankungen und
in schwierigen sozialen Situationen. Bei der Verwirklichung des Rechts auf eine Wohnung geht es
um mehr als nur um die Bereitstellung von Wohnraum, wie ihn auch Häuser für Obdachlose,
Frauenhäuser oder Gemeinschaftsunterkünfte
bieten. Auch solche Einrichtungen müssen bei der
Integration von Asylbewerbern noch hinzulernen.
Oberbürgermeister Jung: Einen Moment! Dann
rufe ich auch diesen Tagesordnungspunkt auf.
Ich bitte um Abstimmung über den Verwaltungsstandpunkt.
14.3.2 dazu VSP (VI-A-02200-VSP-04)
Oberbürgermeister Jung: Herr Morlok.
Stadtrat Morlok (fraktionslos): Herr Oberbürgermeister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es ist
sicherlich sinnvoll, wenn über diese beiden Stellen im Rahmen der Haushaltsberatungen über
den Doppelhaushalt 2017/2018 hier im Stadtrat
eine Entscheidung getroffen wird. Insofern ist der
Verwaltungsstandpunkt zu diesem Punkt nachvollziehbar. Allerdings stellt sich für uns als FDP
die Frage, warum die Verwaltung in anderen
Punkten, die heute zur Beratung anstehen, zum
Beispiel in Zusammenhang mit dem Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrag, die Auffassung vertritt,
dass Mittel, die Gegenstand des Haushalts
2017/2018 sind, schon heute in der Ratsversammlung beschlossen werden sollen. Ich
möchte gerne eine Begründung dafür haben, warum die Verwaltung in einem Fall sagt, das werde
erst in der Haushaltsberatung entschieden, was,
wie gesagt, sinnvoll ist, aber in einem anderen
Fall vorschlägt, der Stadtrat möge doch bereits
heute im Vorgriff auf den Haushalt finanzwirksame Entscheidungen treffen.
Oberbürgermeister Jung: Herr Weickert.
Stadtrat Weickert (CDU): Herr Oberbürgermeister! Meine Damen und Herren Kollegen! Verehrte Gäste! Im vergangenen Jahr wurden angesichts der Asylkrise in kurzer Zeit viele neue Stellen innerhalb der Verwaltung geschaffen. Wir haben uns als CDU damals nicht dagegen gewehrt,
da die Stellen notwendig waren, um unseren
Pflichtaufgaben nachzukommen.
Ich möchte die Zeit nutzen, gleich auch einige
Worte zum nächsten Tagesordnungspunkt zu verlieren, zu dem wir einen Änderungsantrag gestellt
haben. Damit kann die Diskussion ein wenig gestrafft werden.
14.3
Zusätzliche Planstellen zur Koordinierung der Wohnraumbeschaffung für
Leistungsempfänger der Grundsicherung für Arbeit, der Grundsicherung im
Alter und bei Erwerbsunfähigkeit sowie für Asylbewerber und Flüchtlinge
(VI-A-02200)
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
14.3.1 dazu ÄA (VI-A-02200-ÄA-03)
Einreicher: CDU-Fraktion
Einreicher: Dezernat Jugend,
Bitte, fahren Sie fort.
Stadtrat Weickert (CDU): Wir sollen nun, fast ein
Jahr später, noch einmal zusätzliche Stellen
schaffen, um Wohnraum Suchenden unter die
Arme zu greifen - bei Ihnen, Herr Schlegel, Wohnraum ausschließlich für Asylbewerber, bei den
Linken Wohnraum auch für weitere Leistungsempfänger. Das Anliegen an sich ist mit Sicherheit
nicht unehrenhaft. Meine Fraktion und mich beschäftigen aber einige Fragen in diesem Zusammenhang, die ich hier ganz kurz vortragen
möchte:
Erstens. Wie viele der Stellen, die wir im Oktober
2015 beschlossen haben, wurden ausgeschrieben und bis zum heutigen Tage besetzt?
Zweitens. Welche Aufgaben nimmt das neu eingestellte Personal angesichts niedrigerer Fallzahlen im Bereich Asyl wahr?
Drittens. Welche Möglichkeiten sieht die Verwaltung, das Anliegen der Antragsteller mit bisherigen personellen Ressourcen zu erfüllen?
Viertens. Wie viele der befristeten Stellen wurden
intern besetzt bzw. mittlerweile verlängert oder
entfristet?
Die Verwaltung hat in den Verwaltungsstandpunkten zu den beiden Anträgen darauf hingewiesen,
dass in 2017 und 2018 drei zusätzliche Stellen für
diese Thematik geschaffen werden sollen, was
einem Kostenrahmen von knapp 160.000 Euro
entspricht. Meine Damen und Herren, wir glauben
nicht, dass dies notwendig ist, solange unsere
Fragen, die wir auch in den Fachausschüssen artikuliert haben, nicht beantwortet worden sind.
Keinesfalls sperren wir uns prinzipiell, wenn die
Verwaltung personellen Mehrbedarf für ihre Aufgaben beantragt. Aber bevor immer wieder neue
Leute eingestellt werden, sollten wir erst einmal
die personellen Ressourcen, die wir bereits bewilligt haben, und die finanziellen Mittel, die bereits
eingestellt sind, ausschöpfen.
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
Ich will hier auch noch eines zu bedenken geben:
Mehr Stellen und damit mehr Kosten sind nicht
immer eine probate Lösung für neu anstehende
Herausforderungen. Meine Fraktion und ich plädieren eindringlich dafür, dass die Verwaltung ihre
internen Strukturen überdenkt und sie den aktuellen Gegebenheiten entsprechend etwas dynamischer anpasst; denn Effektivität und Effizienz haben nicht unbedingt immer etwas mit der Anzahl
der Mitarbeiter, sondern häufig eher mit der Führungskompetenz ihrer Vorgesetzten, also der Beigeordneten, Amtsleiter und ihres obersten Dienstherrn, zu tun.
Natürlich haben diese Anträge und die jeweiligen
Verwaltungsstandpunkte auch eine politische
Komponente; denn wenn wir weitere Mittel für
Asylbewerber bereitstellen, während wir an anderer Stelle aus berechtigtem Grunde kritisch prüfen, dann birgt das immer auch ein gewisses Konfliktpotenzial. Das haben die unzähligen Debatten
um die Kosten der Asylkrise gezeigt. Ich vermute,
wir alle haben uns Fragen anhören müssen, warum wir nach all den Jahren des Sparens und der
Konsolidierung nun auf einmal so viel Geld so
schnell zur Verfügung stellen können. Natürlich,
weil es eine Pflichtaufgabe ist. Aber: Was wurde
aus den anderen Pflichtaufgaben?
Meine Damen und Herren, ich möchte mit Sicherheit keiner platten Argumentation Vorschub leisten oder gesellschaftliche Gruppen gegeneinander ausspielen. Keiner von uns in der Union
möchte das. Doch müssen wir mit aller gebotenen
Sorgfalt überlegen, wo, wann und in welchem
Umfang wir Haushaltsmittel einsetzen. - Herzlichen Dank.
Oberbürgermeister Jung: Frau Witte.
Stadträtin Witte (DIE LINKE): Sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister! Liebe Kolleginnen und Kollegen Stadträte! Liebe Besucher auf der Tribüne!
Dann rede ich jetzt auch schon zum nachfolgenden Antrag. Es ist ja fast der gleiche Antrag; er unterscheidet sich nur in einem kleinen und dennoch
wichtigen Detail.
Der Antrag unserer Fraktion wurde im Herbst letzten Jahres erarbeitet, hat also schon einige Tage
auf dem Buckel. In der Zwischenzeit hat sich einiges verändert durch den Zustrom von Asylbewerbern und Flüchtlingen, sodass wir das heute aus
einem etwas anderen Blickwinkel sehen als damals. Nicht geändert hat sich allerdings die Intention unseres Antrags: Wir teilen vollinhaltlich die
Auffassung des Leipziger Jobcenters, welches
sich nach intensiver Diskussion dazu entschlossen hat, für ihrem Rechtskreis zugehende Asylbewerber keine Sonderstrukturen zu etablieren,
sondern sie in die ganz normalen Arbeitsabläufe
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des Jobcenters zu integrieren. Denn die Integration dieser Menschen kann nur gelingen, wenn sie
gleich von Anfang an in die hierzulande üblichen
Abläufe eingebunden werden und keine Sonderstrukturen absolvieren - so die Philosophie, die
hinter der Vorgehensweise des Jobcenters steht.
Die Philosophie, diese Menschen in die bereits
bestehenden Strukturen einzubinden, sollte nach
unserer Auffassung nicht nur für die für eine gelingende Integration so wichtige Einbindung in den
Arbeitsmarkt gelten, sondern auch für die ebenfalls so wichtige Vermittlung in Wohnungen. Natürlich sind dabei die besonderen Problemlagen
dieses Personenkreises zu berücksichtigen. Aber:
Besondere Problemlagen gibt es auch bei einigen
einheimischen Wohnungsuchenden. Es ist zu vermuten, dass die Mehrzahl der mit Wohnraum zu
versorgenden Asylbewerber und Flüchtlinge bei
der Wohnungssuche in Konkurrenz zu den Menschen treten wird, die bei der Wohnungssuche am
unteren Ende der Einkommensskala stehen, vor
allem Leistungsberechtigte nach dem SGB II und
SGB XII. Von diesem Personenkreis ist die überwiegende Mehrheit natürlich in der Lage, eine
Wohnraumbeschaffung eigenständig und selbstständig zu organisieren. Aber es gibt doch auch
einige, die auf Unterstützung bei der Wohnraumbeschaffung angewiesen sind, aus welchen Gründen auch immer, seien es Suchtprobleme, Alter,
Behinderung, längere Obdachlosigkeit usw. Diesen Personen steht die Wohnhilfe des Sozialamtes hilfreich zur Seite.
Ich habe in der Diskussion um die Wohnraumbeschaffung für Asylbewerber und Geflüchtete
schon einige abenteuerliche Argumente gehört.
Eines davon lautete, die städtische Wohnhilfe arbeite ineffizient, die Angestellten der Stadt hätten
keine Ahnung, nur die privaten und ehrenamtlichen Strukturen könnten der Größe der Problematik gerecht werden usw. - ein Argument, das
ein wenig in Ihre Richtung weist, Herr Weickert.
Allerdings muss man feststellen, dass die Wohnhilfe beim Sozialamt so gut in ihrer Ineffizienz und
Kompetenzlosigkeit arbeitet, dass uns vor kurzem
die Linksfraktion im Dresdner Stadtrat gebeten
hat, sie bei der Formulierung eines Antrages zu
unterstützen, der zum Inhalt hat, in Dresden die
Wohnhilfe genauso zu organisieren wie in Leipzig,
offenbar aufgrund ihrer guten Arbeit, die sich inzwischen bis nach Dresden herumgesprochen
hat, aber scheinbar noch nicht bis in die Leipziger
Zivilgesellschaft und wohl auch noch nicht bis in
den Leipziger Stadtrat.
Also: Man kann die Asylbewerber und Flüchtlinge
ruhig und guten Gewissens der Wohnhilfe beim
Sozialamt anvertrauen. Sie braucht allerdings
nicht nur wegen der steigenden Anzahl der Asylbewerber und Flüchtlinge, sondern auch für die
Menschen aus dem Geltungsbereich des SGB II
und des SGB XII mehr Personal. Nicht nur darum
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
S e i t e | 10
sind wir der Meinung, dass sich eine so wichtige
Dienstleistung wie die Wohnhilfe für Menschen in
Problemlagen in städtischer Trägerschaft befinden sollte. An dieser Stelle will ich - gerade auch
als Replik auf Ihre Rede, Herr Weickert - den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Sozialamts
auch einmal danken für ihre Arbeit, die sie in den
letzten Monaten unter erschwerten Bedingungen
geleistet haben.
14.4
Aufgrund der veränderten Lage bei der Zuweisung von Asylbewerbern lassen wir heute den
Verwaltungsstandpunkt ebenfalls abstimmen. Damit dürfte sich nach unserer Auffassung der Änderungsantrag der CDU erledigt haben; denn der
Verwaltungsstandpunkt sieht bereits eine Prüfung
der Notwendigkeit vor. Ich bitte Sie deshalb um
Zustimmung zum Verwaltungsstandpunkt. Danke.
Stadträtin Hollick (DIE LINKE): Die Verwaltung
hat in ihrem Verwaltungsstandpunkt einen Alternativvorschlag gemacht, den ich mir zu eigen machen würde. Ich bitte um Abstimmung des Verwaltungsstandpunktes.
Oberbürgermeister Jung: Herr Albrecht.
Stadtrat Albrecht (CDU): Ich würde gern zum
Verwaltungsstandpunkt, wenn möglich, Folgendes ergänzen wollen: Es sollte auch geprüft werden, wie das Pilotprojekt von Pfarrer Dohrn von
der Petersgemeinde zum Thema „Eingliederung
und Wohnungshilfe“ läuft und welche Entlastung
es für die Stadt bringt. - Danke.
Straßenbenennung im Gewerbegebiet
„Sprio“ (VI-A-02258)
Einreicher: Ortschaftsrat Holzhausen
14.4.1 dazu VSP (VI-A-02258-VSP-01)
Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung
Wird das Wort gewünscht? - Frau Hollick.
Oberbürgermeister Jung: Ich denke, da gibt es
Einvernehmen. Auch der Ortschaftsrat hat für den
Verwaltungsstandpunkt votiert. - Herr Haas.
Stadtrat Haas (CDU): Herr Oberbürgermeister!
Ich mache das ja auch schon ein paar Jahre. Daher frage ich mich: Wenn der Ortschaftsrat Holzhausen den Verwaltungsstandpunkt bereits zur
Abstimmung gestellt hat und sich diesen zu eigen
gemacht hat, wieso kann eine einzelne Stadträtin
wie Frau Hollick hier sagen, sie könne sich diesen
auch zu eigen machen? Wie geht das juristisch?
Das kann überhaupt nicht sein.
Oberbürgermeister Jung: Weitere Wortmeldungen sehe ich nicht. - Frau Witte, bezog sich Ihr
Beitrag auch auf TOP 14.3? - Ja.
Oberbürgermeister Jung: Herr Haas, leider liegt
vom Ortschaftsrat nichts Schriftliches vor - -
Zunächst zur Abstimmung über Tagesordnungspunkt 14.2. Zur Abstimmung steht der Alternativvorschlag in der Fassung des Verwaltungsstandpunkts. Wer dem zustimmt, bitte ich um das Handzeichen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Stadtrat Haas (CDU): Das ist im Protokoll des
Ausschusses Umwelt und Ordnung festgehalten
und auch so abgestimmt worden, da der Ortsvorsteher krankheitsbedingt nicht anwesend sein
konnte. Daher frage ich mich, wieso sich Frau
Hollick das jetzt zu eigen machen kann.
Abstimmung: Eine Reihe von Gegenstimmen,
keine Enthaltungen. Es ist mit großer Mehrheit so
beschlossen.
Nun zur Abstimmung über Tagesordnungspunkt
14.3. Hier stelle ich zuerst den Änderungsantrag
der CDU-Fraktion als Prüfauftrag zur Abstimmung. Wer dem zustimmt, bitte ich um das Handzeichen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen? - Es
wird um Auszählung gebeten.
Abstimmung: 16 dafür, 25 dagegen, 18 Enthaltungen.
Nun zur Abstimmung über den Antrag in der Fassung des Verwaltungsstandpunktes. Wer dem
Verwaltungsstandpunkt zustimmt, bitte ich um das
Handzeichen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Keine Enthaltungen, eine Reihe
von Gegenstimmen. Dennoch mehrheitlich so
entschieden.
Oberbürgermeister Jung: Noch einmal: Ich
muss auf Grundlage der vorliegenden Beschlusslage oder Änderungen agieren. Ich habe zurzeit
keine Unterlage, aus der hervorgeht, dass der
Ortschaftsrat sich den Verwaltungsstandpunkt zu
eigen gemacht hat. - Das mag ja sein. Aber ich
habe nichts Schriftliches. Insofern ist das völlig in
Ordnung.
Wir stimmen in der Fassung des Verwaltungsstandpunkts ab. Ich bitte Sie um Ihr Handzeichen,
wenn Sie dem zustimmen. - Gegenstimmen? Enthaltungen?
Abstimmung: Ohne Gegenstimmen, eine Enthaltung. Mit großer Mehrheit so beschlossen.
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
14.5
Vorrangige Bedarfsdeckung durch
Sachleistungen in Gemeinschaftsunterkünften für Asylbewerber (VI-A02373)
Einreicher: CDU-Fraktion
14.5.1 dazu VSP (VI-A-02373-VSP-01)
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales,
Gesundheit und Schule
Herr Albrecht.
Stadtrat Albrecht (CDU): Sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen und
Herren Stadträte! Liebe Zuhörer! Im Februar des
Jahres haben wir beantragt, Asylbewerber in Gemeinschaftsunterkünften mit Sachleistungen statt
Geldleistungen zu versorgen. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Zuwanderung nach Leipzig Ausmaße angenommen, die wir glaubten nicht mehr
bewältigen zu können. Viele der Asylbewerber,
die anderen Kommunen zugewiesen wurden, zogen in unsere attraktive Stadt. Wir haben aus diesem Grund diesen Antrag gestellt. Mittlerweile hat
sich die Situation total geändert. Die Zuwanderungszahlen haben sich glücklicherweise deutlich
verringert. Die Gesetzgebung des Bundes
schreibt mittlerweile eine Residenzpflicht für Asylbewerber vor. Die Asylbewerber müssen sich an
einem Teil der entstehenden Kosten beteiligen.
Aus diesem Grund können wir diesen Antrag zurückziehen.
Oberbürgermeister Jung: Dann erübrigt sich
eine weitere Aussprache. Die mir vorliegende
Rednerliste ist damit hinfällig.
14.6
Integration durch Sport (VI-A-02326NF-02)
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Einreicher: SPD-Fraktion
14.6.1 dazu VSP (-02326-NF-02-VSP-01)
Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung,
Sport
Herr Schmidt.
Stadtrat Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen): Sehr
geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte
Bürgermeister! Werte Kollegen Stadträte! Liebe
Gäste! Nelson Mandela hat einmal gesagt: „Sport
hat die Kraft, die Welt zu verändern.“ - Sport ist
ein wichtiges Instrument, um das Zusammenleben in einer Gesellschaft zu verbessern. Die
meisten von uns hier im Saal treiben Sport, waren
oder sind in einem Sportverein. Sicherlich können
Sie alle mir beipflichten, dass Ihnen der Sport neben dem körperlichen Training auch Ausgleich
zum Alltagsleben bietet, Abwechslung ins Leben
S e i t e | 11
bringt, zu körperlichem und seelischem Ausgleich
verhilft und Ihren Bekannten- und Freundeskreis
erweitert. Sport hilft uns allen also bei der gesellschaftlichen Integration.
So ist es natürlich naheliegend, dass der Sport
auch denen hilft, die neu zu uns kommen, und
ihnen eine Möglichkeit bietet, erste Kontakte zu
knüpfen, erste Erfahrungen mit Land, Kultur,
Sprache und Leuten zu machen und sich seelisch
und körperlich im Gleichgewicht zu halten. Sport
ist nicht nur gesund für Körper und Geist; er ebnet
den Weg zur erfolgreichen Integration.
Leipzig ist im Bereich Sport gut aufgestellt. Es gibt
bei uns viele kleine und große Vereine, die unterschiedliche Sportarten anbieten. Auch die Wichtigkeit des Sports in der aktuellen Debatte um Integration und Zuwanderung ist bei vielen Vereinen
bereits präsent. Es existieren Projekte für Geflüchtete, es werden Fußballturniere organisiert,
neue Mannschaften gegründet, Feste veranstaltet
und vieles mehr. Dennoch bleibt das Engagement
im Sport bisher oft recht einseitig. In der Integrationsarbeit sind die gängigen Mannschaftssportarten wie Fußball und Volleyball sowie Kampfsport besonders beliebt. Diese passen aber leider
nicht zu allen Geflüchteten. An dieser Stelle muss
verstärkt der Fokus darauf gerichtet werden, auch
andere Angebote zu öffnen, um zum Beispiel
auch den geflüchteten Frauen einen besseren Zugang zum Sport zu ermöglichen. Auch geflüchtete
Menschen mit Behinderungen müssen besser in
unser Sportangebot einbezogen werden.
Neben den vielen Sportprojekten für Geflüchtete
brauchen wir auch mehr Projekte mit Geflüchteten. Neben der Neugründung von Flüchtlingsmannschaften und dem Ausrichten von Willkommensturnieren müssen die bestehenden Sportgruppen und Mannschaften noch stärker als bislang dazu ermutigt werden, sich für Sportler aus
anderen Ländern zu öffnen. Auf diesem Weg können Vorurteile abgebaut, Sprachbarrieren überwunden und Freundschaften geschlossen werden.
Im Gegenzug müssen bestehende Sportangebote auch für Geflüchtete besser zugänglich gemacht werden. Sie müssen einfach und niederschwellig präsentiert werden, Neu-Leipziger zum
Mitmachen auffordern und ihnen dabei die Berührungspunkte nehmen. Wer sich zum Beispiel über
die Internetseite des Stadtsportbundes über bestehende Sportangebote informieren möchte,
stolpert zuerst über die sprachliche Hürde: viel
Text, viele Optionen, viele Auswahlmöglichkeiten
und alles nur auf Deutsch. Sollte er diese Hürde
genommen haben, wird ihm sofort Folgendes seltsam aufstoßen: In der Vereinsdatenbank, über die
man sich einen passenden Sportverein suchen
kann, kann man neben Geschlecht, Alter und Bar-
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
rierefreiheit auch den Button „speziell für Migranten geeignet“ anklicken. Wählt man diese Option,
stellt man fest, dass bei manchen Sportarten das
Ergebnis erheblich geringer ausfällt oder sogar
null Angebote gefunden werden. Das schreckt ab
und wirkt alles andere als integrierend.
Um den Sport in Leipzig effektiv als Integrationsmittel einsetzen zu können, brauchen wir eine engere Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Vereinen und Migranten. Anstatt immer neue Projekte zu entwickeln, müssen bereits bestehende
Vereine, Gruppen und Mannschaften bei ihrer Öffnung für Geflüchtete unterstützt werden. Hier
sollte das Prinzip des Miteinanders bei Geflüchteten und Migranten Anwendung finden. Aber nicht
nur für sie müssen Sportangebote offen und niederschwellig präsentiert werden. Dabei muss, neben den beliebten Mannschaftssportarten, wie
gesagt, auch an den Frauensport und an Sport für
Menschen mit Behinderungen gedacht werden.
Wenn wir Sport für alle und mit allen anbieten,
dann können wir die Integration unserer neuen
Mitbürger um einiges erleichtern, auch selbst an
interkulturellen Fähigkeiten reicher werden und
die Entwicklung unserer gemeinsamen Stadtgesellschaft vorantreiben. Bei dieser wichtigen Arbeit dürfen wir die Vereine und Sportler nicht
alleinlassen, sondern müssen in einem starken
Netzwerk gut organisiert zusammenarbeiten.
Ich möchte mich an der Stelle ausdrücklich bei
meinen beiden Kollegen Adam Bednarsky und
Christopher Zenker bedanken für die konstruktive, interfraktionelle Zusammenarbeit. Die erste
Intention meiner Fraktion konnte so zielgerichtet
weiterentwickelt, qualifiziert und auf eine breite
Basis im Stadtrat ausgerichtet werden. Ich
möchte mich auch bei der Verwaltung für das Umdenken bedanken, für den neuen, alternativen
Verwaltungsvorschlag, den wir heute zur Abstimmung stellen möchten, der unserem Antrag inhaltlich zustimmt und einen sinnvollen Weg der Umsetzung aufzeigt. Lassen Sie uns bitte damit beginnen. - Vielen Dank.
Oberbürgermeister Jung: Weitere Wortmeldungen sehe ich nicht. - Dann stimmen wir ab. Ich
bitte Sie um Ihr Handzeichen, wenn Sie dem Verwaltungsstandpunkt zustimmen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Ohne Enthaltungen, eine Reihe
von Gegenstimmen. Mehrheitlich so beschlossen.
14.7
Situation von besonders schutzbedürftigen Asylsuchenden und Geflüchteten
in Leipzig verbessern (VI-A-02382-NF03)
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen
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14.7.1 dazu VSP (VI-A-02382-VSP-01)
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales,
Gesundheit und Schule
14.7.2 dazu ÄA (-02382-NF-03-ÄA-01)
Einreicher: CDU-Fraktion
Herr Elschner.
Stadtrat Elschner (Bündnis 90/Die Grünen):
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Jung! Sehr
geehrte Beigeordnete! Sehr geehrte Kolleginnen
und Kollegen Stadträte! Liebe Gäste! Die Zahl der
nach Leipzig kommenden Asylsuchenden und
Geflüchteten ist weiterhin hoch. Es gilt, die Unterbringung vor Ort abzusichern. Die Verwaltung arbeitet weiterhin mit Hochdruck daran. Wir erleben
gleichzeitig viel zivilgesellschaftliches Engagement. Die hauptamtlich und ehrenamtlich Beteiligten geben ihr Bestes und sind hochengagiert.
Ihnen gilt unsere Hochachtung und Wertschätzung. Vielen Dank an dieser Stelle!
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, Menschen, die vor Verfolgung, vor Gefahr für Freiheit,
Leib und Leben zu uns fliehen, haben ein Recht
darauf, dass alles gesellschaftlich und rechtsstaatlich Mögliche unternommen wird, sie vor Anfeindungen und Gewalt wirksam zu schützen. Behörden müssen alle Anstrengungen unternehmen, damit Asylsuchende und Geflüchtete hier
vor Ort keine weitere Gewalt erfahren, ob außeroder innerhalb der Unterkünfte.
Wir Grüne sind froh, dass seitens der Verwaltung
nach vier Monaten, also im Juli, vermeldet wurde,
dass eine bedarfsgerechte Unterbringung, die
dem Schutz von Personen mit lesbischer, schwuler, bisexueller, transsexueller oder intersexueller
Orientierung dient, erfolgt. Unser grüner Ursprungsantrag vom Februar 2016 hatte aufgrund
des damals aktuellen Hilferufs des RosaLinde
Leipzig e. V. zum Ziel, die Situation der LGBTIAsylsuchenden und -Geflüchteten in Leipzig zu
verbessern. Der Verein benötigte beim Aufbau
eines spezifischen Beratungs- und Betreuungsprogramms in finanzieller Hinsicht Unterstützung.
Gleichzeitig wurde Bedarf gesehen, kleine Wohngruppen bzw. Wohnungen einzurichten und entsprechend geschultes Personal bereitzustellen.
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, mit der
Neufassung unseres Antrags nehmen wir vor dem
Hintergrund der anstehenden Haushaltsberatungen die Situation besonders gefährdeter Geflüchteter und Asylsuchender sowohl in Erstaufnahmeeinrichtungen als auch in Gemeinschaftsunterkünften in den Blick, um diese dauerhaft in Leipzig
zu schützen. In diesen Unterkünften leben Menschen auf engstem Raum, ohne Beschäftigung,
ohne Privatsphäre. Für Kinder und Jugendliche ist
die Situation in den Einrichtungen besonders belastend. Für Frauen, Mädchen und alleinstehende
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
Mütter mit Kindern besteht das Risiko von Belästigungen und sexualisierter Gewalt. Die fehlende
Privatsphäre verstärkt auch das Diskriminierungsrisiko für Angehörige von Gruppen wie Lesben,
Schwulen etc. Gruppen, die schon unter normalen
Bedingungen in besonderer Weise Ziel von Diskriminierung und Gewalt sind, können unter diesen räumlichen Bedingungen besonders leicht
Opfer von Übergriffen werden.
Dieses besondere Schutzbedürfnis anzuerkennen und entsprechenden Schutz zu bieten, ist die
Aufgabe von Gewaltschutzkonzepten in Flüchtlingsunterkünften. Um die Verwaltung zu unterstützen, halten wir es daher für zielführend, dass
dem Stadtrat spätestens bis Ende des dritten
Quartals 2016 ein erster Prüfbericht vorgelegt
wird, der den Istzustand in den von ihr betriebenen Unterkünften analysiert. Notwendige Handlungsbedarfe insbesondere im Bereich Gewalt,
Diskriminierung und Prävention sind nicht nur daraus abzuleiten, sondern auch finanziell wie personell zu benennen.
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen Stadträte,
arbeiten wir mit der Verwaltung zielstrebig weiter
daran, Asylsuchende und Geflüchtete in Leipzig
menschenwürdig und sicher vor Gewalt unterzubringen. Gestalten wir Integration aktiv! Wir können mit dem Beschluss zum Antrag die Bedingungen in den Unterkünften für Geflüchtete kritisch
unter die Lupe nehmen, um sie gegebenenfalls zu
verbessern. Stimmen Sie deshalb unserem Antrag heute zu! - Danke schön.
Oberbürgermeister Jung: Frau Niermann.
Stadträtin Niermann (CDU): Sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister! Sehr geehrte Beigeordnete!
Liebe Kollegen und Kolleginnen! Liebe Gäste auf
der Tribüne und am Livestream! Ich möchte an
dieser Stelle kurz unseren Änderungsantrag begründen und in diesem Zusammenhang auch auf
den Antrag der Fraktion der Grünen eingehen.
Wir geben den Antragstellern recht: Wir müssen
alles, was uns möglich ist, tun, um diejenigen vor
Verfolgung und Gefährdung für Freiheit, Leib und
Leben zu schützen, die gerade deshalb, weil sie
in ihren Heimatländern verfolgt und ihres Lebens
nicht mehr sicher waren, zu uns geflohen sind.
Dazu gehören aber nicht nur die im Antragstext
genannten Gruppen. So werden zum Beispiel
Frauen und Kinder in den meisten Fällen ja nicht
verfolgt, weil sie Frauen und Kinder sind, sondern
deshalb, weil sie christlichen Minderheiten angehören Diesen Punkt haben wir in Ihrem Antrag
vermisst.
Die Verfolgung der Christen geht leider in unseren
Gemeinschaftsunterkünften weiter. Für die Bedrohung, Beleidigung und Verletzung von Christen in
S e i t e | 13
Gemeinschaftsunterkünften gibt es zahlreiche
Beispiele. Sie kommen sozusagen vom Regen in
die Traufe. Das dürfen wir nicht zulassen. Deshalb
möchte ich Sie bitten, unserem Änderungsantrag
zu folgen. Um es noch einmal deutlich zu machen:
Uns geht es darum, dass Angehörige christlicher
Minderheiten ausdrücklich in den Antragstext mitaufgenommen werden. Des Weiteren soll darin
aufgenommen werden: „… und diese bevorzugt in
vorhandenen kleinen Wohngruppen unterzubringen.“ - Wir glauben, dass das tatsächlich eine
gute Möglichkeit ist, um solche Minderheiten, aber
auch andere zu schützen vor Übergriffen hier bei
uns. - Vielen Dank.
Oberbürgermeister Jung: Herr Zenker.
Stadtrat Zenker (SPD): Ich habe grundsätzlich
nichts gegen diesen Antrag. Dort, wo besonderer
Schutz notwendig ist, muss die Stadt unterstützend eingreifen. Sie haben gerade so getan, als
sei das gang und gäbe in unseren Gemeinschaftsunterkünften. Vielleicht kann Herr Fabian
sagen, ob solche Fälle bekannt sind.
Ansonsten halte ich den Antrag für relativ unschädlich. Ich glaube, dem Sozialamt müsste daran gelegen sein, Flüchtlinge, die egal aus welchem Grund Opfer werden, unter besonderen
Schutz zu stellen.
Oberbürgermeister Jung: Bitte, Herr Fabian.
Bürgermeister Prof. Dr. Fabian: Wir haben
einen Verwaltungsstandpunkt dazu vorgelegt, in
dem es heißt „Ablehnung, da Verwaltungshandeln“, weil es seit vielen Jahren geübte Praxis ist,
dass das Sozialamt, wenn es Kenntnis von einem
Einzelfall bekommt, sofort tätig wird. Es besteht
aufgrund der mittlerweile doch relativ großen Anzahl von Gemeinschaftsunterkünften die Möglichkeit, andere Unterkünfte zuzuweisen oder aber
auch dezentralen Wohnraum zu beschaffen. Ich
kann sagen: Jeder Fall, der mir persönlich bekannt geworden ist, ist vom Sozialamt umgehend
bearbeitet worden.
Was für uns nicht ganz unschädlich ist, Herr Zenker, ist, wenn das Sozialamt erneut mit einem
Prüfauftrag beauftragt wird; denn dies würde wiederum Ressourcen binden, die wir eigentlich für
die operative Tätigkeit brauchen, um täglich kurzfristig handlungsfähig zu sein.
Oberbürgermeister Jung: Herr Elschner.
Stadtrat Elschner (Bündnis 90/Die Grünen): Vielen Dank, Herr Professor Fabian. - Frau Niermann, liebe CDU-Fraktion, in unserem Antrag
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
heißt es: „Ein Hauptaugenmerk muss … liegen.“ Diese Formulierung deutet schon darauf hin, dass
die Aufzählung keine abschließende ist. Insofern
kann man auch die Gruppe von Menschen mit
christlichem Glauben mit aufnehmen. Diesen Vorschlag würden wir übernehmen. Ihren anderen
Vorschlag, sie bevorzugt in kleinen Wohngruppen
unterzubringen, würden wir allerdings nicht übernehmen. Da folgen wir den Worten von Herrn Professor Fabian, nämlich dass bedarfsgerecht und
einzelfallbezogen vorzugehen ist. - Danke.
Oberbürgermeister Jung: Ich sehe keine weiteren Wortmeldungen.
Zunächst zur Abstimmung über den Änderungsantrag der CDU-Fraktion. Ihrem Vorschlag, in den
Antragstext mitaufzunehmen: „und Angehörige
christlicher Minderheiten“, wurde gefolgt. Das
heißt: Zur Abstimmung steht jetzt noch die Ergänzung: „… und diese bevorzugt in bereits vorhandenen kleinen Wohngruppen unterzubringen.“ Ich darf Sie um Ihr Handzeichen bitten, wenn Sie
dem zustimmen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen? - Das muss ausgezählt werden.
Abstimmung: 19 dafür, 30 dagegen, 14 Enthaltungen.
Zur Abstimmung über den Antrag einschließlich
der Ergänzung zu Beschlusspunkt 1 „und Angehörige christlicher Minderheiten“. - Von Herrn
Morlok wird beantragt, die beiden Beschlusspunkte getrennt abzustimmen. Dann verfahren
wir so.
Ich möchte zu meinem persönlichen Abstimmungsverhalten erklären: Ich stimme nicht deswegen dagegen, weil ich dagegen bin, sondern
weil ich der Meinung bin: Wir tun das schon.
Wer stimmt dem Beschlusspunkt 1 mit der vorgenannten Ergänzung der CDU-Fraktion zu? - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Einige wenige Gegenstimmen.
Das ist mit großer Mehrheit so beschlossen.
Wer dem Beschlusspunkt 2 zustimmt, bitte ich um
das Handzeichen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen? - Das muss ausgezählt werden.
Abstimmung: 29 dafür, 30 dagegen, 4 Enthaltungen. Damit ist der Beschlusspunkt 2 abgelehnt.
14.8
Wiedereinsatz
(VI-A-02407)
von
JESSICA-Mitteln
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
14.8.1 dazu VSP (VI-A-02407-VSP-01)
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
Herr Schlegel.
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Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Sehr geehrter
Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen
und Herren Stadträte! Verehrte Gäste! Die Fraktion Die Linke übernimmt den von der Verwaltung
kurzfristig erarbeiteten Verwaltungsstandpunkt,
der inhaltlich in der letzten Fachausschusssitzung
bereits vorgetragen wurde. Dieser folgt dem Inhalt
des ersten Teils unseres Antrags und lautet nun:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt,
Verhandlungen mit dem Freistaat aufzunehmen / zu intensivieren, um die aus
dem JESSICA-Kredit ab 2018 in den
sächsischen Stadtentwicklungsfonds zurück fließenden Mittel für den Wiedereinsatz in Leipzig zu sichern.
…
Die Verwaltung greift den Gedanken auf,
dazu Verhandlungen mit dem Freistaat
zu führen / zu intensivieren. Dass an diesen Verhandlungen Stadträte teilnehmen, ist leider nicht möglich. Der Fachausschuss für Finanzen und der Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau
werden über den Verhandlungsstand informiert.
Dies entspricht der Intention unseres Antrags,
nämlich: Einbeziehung der Fachausschüsse.
Zur Entwicklung der Stadt und der Verkehrstechnik sowie der Umweltgestaltung im Bereich KarlHeine-Kanal und Hafenbecken auf dem Areal
„Entwicklungsgebiet Lindenauer Hafen“ musste
die Stadt in Vorleistung gehen. Dafür gewährte
der Freistaat aus dem EU-Fonds EFRE, Europäische Förderung der regionalen Entwicklung,
einen JESSICA-Kredit. JESSICA steht für Joint
European Support for Sustainable Investment in
City Areas, auf Deutsch: gemeinsame europäische Unterstützung zur nachhaltigen Stadtentwicklung. Dieser wurde von der Sächsischen Aufbaubank, SAB, ausgereicht und wird auch von ihr
verwaltet. Mit dem Projekt „Lindenauer Hafen“
wird so eine nachhaltige städtische Investition
realisiert.
Der gewährte Kredit ist nach der Vermarktung der
Wohngrundstücke ab 2018 zurückzuzahlen. Es ist
jetzt Eile geboten, da die Vermarktung nunmehr in
Gang gekommen ist. Bekanntlich zögerten die Investoren jahrelang und warteten auf die Fertigstellung des letzten Teilstücks der Kanalverbindung des Karl-Heine-Kanals einschließlich des
Hafenbeckens sowie der städtischen und Straßenerschließung. Seit diesem Jahr sind die
Voraussetzungen für den Bau von Wohnungen
geschaffen. Ähnliche Erfahrungen gab es bereits
sowohl bei der Umgestaltung des ehemaligen
Grünauer Kasernengebietes, dem heutigen
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
Schönauer Viertel, oder der Alten Messe als auch
in anderen Städten.
Neue Wege der Finanzierung sind vor dem Hintergrund der zurückgehenden EU-Förderung für
Leipzig notwendig, da die Region Leipzig als erste
und einzige Ostdeutschlands in die Kategorie
„Phasing-out“ eingestuft und damit den reichen
westdeutschen und westeuropäischen Regionen
gleichgestellt wurde. Neben der gewachsenen
Wirtschaftskraft der Stadt und des Umlands war
die Herauslösung des Landkreises Döbeln unmittelbarer Auslöser dafür.
Zu Recht unterstützt die Verwaltung in ihrem
Standpunkt die Intention, diese Mittel in Leipzig
wieder einzusetzen. In diesem Zusammenhang
sei daran erinnert, dass sich Leipzig am gleichnamigen EU-Projekt „City Sustainable Investment“, CSI Europe, beteiligt hatte und mit Partnerstädten aus EU-Staaten Konzepte und Ideen für
neue Finanzinstrumente wie revolvierende
Fonds, Mikrokredite und lokale Unterstützungsgruppen entwickelte. Erinnert sei auch daran,
dass Leipzig die koordinierende Leader-City war.
Bei einem Seminar mit 30 Kommunalpolitikern
aus 14 europäischen Ländern bei der EUKommission hatte ich die Ergebnisse dieses Projekts 2013 in Brüssel vorstellen können.
Wir hatten in unserem Ursprungsantrag darauf
hingewiesen, dass für weitergehende Schritte die
vorhandenen gesetzlichen Regelungen im Freistaat wie die im Fondsgesetz angepasst werden
müssen. Das ist der zweite Schritt, den wir heute
noch nicht beschließen. Wir bitten aber, dass im
Protokoll erkennbar wird, dass sich die Stadt für
diese Änderungen im sächsischen Gesetz einsetzt, sodass wir für die Weiterentwicklung den
Weg freimachen.
Mit den intensiven Verhandlungen, die das Ziel
haben, dass die Mittel aus dem JESSICA-Fonds
in ein geeignetes Nachfolgemodell des Freistaates Sachsen fließen, sodass sie für weitere Projekte in anderen Stadtteilen Leipzigs genutzt werden können, wird ein erster Schritt getan. Ich bitte
deshalb nochmals um Zustimmung zum Verwaltungsstandpunkt.
Oberbürgermeister Jung: Weitere Wortmeldungen gibt es nicht. - Dann darf ich Sie um Ihr Handzeichen bitten, wer dem Antrag in der Fassung
des Verwaltungsstandpunkts zustimmt? - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
14.9
Städtische/n Beauftragte/n für Datenschutz und Informationsfreiheit schaffen! (VI-A-02495)
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen
S e i t e | 15
14.9.1 dazu VSP (VI-A-02495-VSP-01)
Einreicher: Dezernat Allgemeine
Verwaltung
Herr Elschner.
Stadtrat Elschner (Bündnis 90/Die Grünen):
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Beigeordnete! Kolleginnen und Kollegen
Stadträte! Liebe Gäste! Transparenz und Teilhabe, ob durch eine gute Bürgerbeteiligung oder
auch eine frühzeitige Beteiligung des Stadtrates
durch umfassendes Informieren, sind Schlüsselwerte einer lebendigen Demokratie. Wer sie nicht
beachtet oder die Begriffe im Munde führt, ohne
daraus ein konkretes Handeln abzuleiten, muss
sich über Missmut und Politikverdrossenheit nicht
wundern.
Ja, die Stadt Leipzig hat seit 2012 aufgrund der
Initiative von uns Grünen eine Informationsfreiheitssatzung. Es ist auch richtig: Die Satzung bindet die Verwaltung. Aber was heißt das schon?
Wollen wir uns auf dem Erreichten und Bestehenden ausruhen? Gibt es etwa keinen Optimierungsbedarf, wenn es darum geht, den Leitgedanken der Informationsfreiheitssatzung umzusetzen, nämlich die Transparenz der Stadtverwaltung zu erhöhen und die Zugangsmöglichkeiten
zu städtischen Informationen zu fördern? Wir als
Stadträtinnen und Stadträte erleben es doch
selbst, dass Verwaltungstransparenz sich nicht
von allein einstellt. Auch an der Kommunalpolitik
interessierte Menschen in unserer Stadt machen
diese Erfahrungen - trotz Informationsfreiheitssatzung, Ratsinformationssystem, Livestream, Formen der Bürgerbeteiligung wie Facebook & Co.
Meine Fraktion und ich kommen deshalb zu dem
Schluss: Von einer Politik im Hinterzimmer hin zu
Verwaltungstransparenz ist es noch ein langer
Weg. Verwaltungstransparenz ist noch lange kein
Selbstläufer. Leider! Deshalb schlagen wir Grüne
vor, den Aufgabenbereich des Datenschutzbeauftragten in Bezug auf die Umsetzung der Informationsfreiheitssatzung zu erweitern und das Amt
eines Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit zu schaffen.
Symbolpolitik? Nein, denn der unabhängige Informationsfreiheitsbeauftragte wäre als Ombudsmann zuständig für Beschwerden und würde
außerdem eine Kontrollfunktion einnehmen. Ein
Informationsfreiheitsbeauftragter könnte die Verwaltung und auch den Stadtrat proaktiv mit seiner
Expertise beraten und quasi von außen den
Transparenzgedanken in den Mittelpunkt von Beratungen stellen. Natürlich würde zu seinem Aufgabenbereich auch gehören, den Zielen der Informationsfreiheitssatzung in der Öffentlichkeit mehr
Raum zu verschaffen. Auch da sehen wir Grüne
erheblichen Optimierungsbedarf. Zur Erinnerung:
Seit dem Stadtratsbeschluss vom Mai 2015 ist es
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
der Verwaltung bis heute nicht gelungen, eine Informationsseite auf der städtischen Homepage
mit den wichtigsten Hintergrundinformationen zur
Satzung leicht verständlich zu errichten.
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, die Stadtverwaltung ist der Auffassung, dass gegen die
Einrichtung eines Informationsfreiheitsbeauftragten gegenwärtig doch einiges sprechen würde.
Das Wort „gegenwärtig“ verrät uns allerdings, wie
schwach die vorgebrachten Gegenargumente tatsächlich sind; das muss ich doch einmal deutlich
sagen. Und weil die Verwaltung um die Schwäche
ihrer Argumente weiß, versucht sie es zuletzt
noch mit einem Totschlagargument: Die Einrichtung eines Informationsfreiheitsbeauftragten
würde eine Erhöhung des Stellenumfangs im Bereich des Datenschutzbeauftragten bedeuten und
mit zusätzlichen Personalkosten einhergehen. Es
hat offensichtlich nicht ganz gereicht zum Erkenntnisgewinn, dass ein Informationsfreiheitsbeauftragter der Stadtverwaltung auch selbst nützen könnte. Schade eigentlich!
Die grüne Stadtratsfraktion findet jedenfalls: Wer
mehr Transparenz für mehr Demokratie will, dem
sollte dies ein Informationsfreiheitsbeauftragter
wert sein. Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
wenn Sie genauso wie wir denken, stimmen Sie
bitte unserem Antrag zu. - Vielen Dank.
S e i t e | 16
satzung, die wir hier im Stadtrat gemeinsam beschlossen haben, zu stellen. Die geringen Antragszahlen rechtfertigen aus unserer Sicht jedoch nicht, jetzt noch eine zusätzliche Stelle zu
schaffen mit all den damit verbundenen Kosten.
Wir werden aus diesem Grund und aufgrund der
Argumente des Verwaltungsstandpunktes, der
uns sehr plausibel erscheint, dem Antrag nicht zustimmen. - Vielen Dank.
Oberbürgermeister Jung: Herr von der Heide.
Stadtrat von der Heide (Bündnis 90/Die Grünen): Darauf würde ich gern reagieren, Herr
Hobusch. Auf leipzig.de finden Sie unter dem Link
„Bürgerbeteiligung und Einflussnahme“ keinen
Verweis auf die Informationsfreiheitssatzung. Das
heißt: Man weist an keiner Stelle darauf hin, dass
es eine Informationsfreiheitssatzung gibt und man
aufgrund dieser Satzung Informationen anfordern
kann, und stellt nun fest, dass bisher nur wenige
Anträge gestellt wurden. Das ist doch in sich logisch: Wenn ich nirgends darauf hinweise, dann
wird das niemand nutzen. Sie finden aber unter
demselben Link Hinweise zu Petitionen und Einwohneranfragen, Instrumente, die regelmäßig jeden Monat zu jeder Ratsversammlung genutzt
werden. Deswegen wäre es gut, man hätte einen
Informationsfreiheitsbeauftragten, der dafür sorgt,
dass ebendieses Instrument bekannter wird.
Oberbürgermeister Jung: Herr Hobusch.
Oberbürgermeister Jung: Herr Zenker.
Stadtrat Hobusch (fraktionslos): Sehr geehrter
Herr Oberbürgermeister! Meine sehr geehrten
Damen und Herren! Datenschutz und Informationsfreiheit, das ist ein wichtiges Thema, liebe
Grüne; da sind wir uns sicherlich einig. Angesichts
der weltweiten Entwicklungen erleben wir im Moment eine Debatte über mögliche Einschränkungen des Datenschutzes und der Informationsfreiheit. Die Innenminister der Länder sowie der Bundesinnenminister sind da ja sehr erfindungsreich,
wie man täglich lesen kann.
Bei aller Wichtigkeit dieses Themas sollten wir
aufpassen, das Kind nicht mit dem Bade auszuschütten, um es einmal salopp zu sagen. Sven
Morlok und ich haben uns unsere Entscheidung
nicht einfach gemacht. Wir haben den Verwaltungsstandpunkt gelesen und zur Kenntnis genommen: Seit Inkrafttreten der Informationsfreiheitssatzung wurden erst 17 diesbezügliche Anträge gestellt. 17 innerhalb von fast vier Jahren!
Und: Das Amt eines Informationsfreiheitsbeauftragten ist in allen Bundesländern nur auf Landesebene vorgesehen. So sind wir letztlich zu der
Auffassung gekommen: Datenschutz und Informationsfreiheit, das ist uns sehr viel wert. Schon
jetzt gibt es in der Stadt Leipzig die Möglichkeit,
Anträge mit Verweis auf die Informationsfreiheits-
Stadtrat Zenker (SPD): Vielen Dank, Herr von
der Heide, dass Sie das angesprochen haben.
Das ist mir beim Lesen des Verwaltungsstandpunktes auch aufgefallen. Ich finde es ein bisschen schade, dass er zum Ergebnis „Ablehnung“
kommt, statt einen Alternativvorschlag zu unterbreiten. In Punkt 2 greift man aber Ihren Vorschlag
auf, die Homepage zu überarbeiten. Wenn in Zukunft mehr Bürger diese Möglichkeit nutzen, kann
man Ihr Anliegen in der Tat neu diskutieren. Deswegen mache ich mir den Inhalt des Verwaltungsstandpunkts, nicht aber dessen Ergebnis zu eigen
und bitte darum, dies entsprechend abzustimmen.
Oberbürgermeister Jung: Das heißt: Sie machen Punkt 2 des Verwaltungsstandpunkts zu
einem Änderungsantrag. Okay, das ist tricky.
Herr Elschner.
Stadtrat Elschner (Bündnis 90/Die Grünen): Die
Verwaltung führt in Punkt 2 des Verwaltungsstandpunkts aus, dass sie einen FAQ der Informationsfreiheitssatzung auf die städtische Home-
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
page stellen will. Das aber haben wir schon letztes Jahr im Mai hier beschlossen. Wir können
nicht noch einmal dasselbe beschließen, was wir
schon beschlossen haben. Das wäre noch einmal
zu prüfen.
Oberbürgermeister Jung: Herr Hörning.
Bürgermeister Hörning: Vielen Dank für die Hinweise. Ich möchte noch einmal nachdrücklich um
Zustimmung für den Verwaltungsstandpunkt werben. Das Thema ist wichtig. Wir schlagen Ihnen
einen pragmatischen Zwischenweg vor. Im Gegensatz zu vielen anderen Städten in Sachsen
haben wir in Leipzig nicht nur ein Internetformular,
sondern einen konkreten, über das Stadtbüro auf
der Internetseite benannten Anlaufpunkt, wo solche Fragen gestellt werden können. Diese Kanäle
im Rahmen der bestehenden Strukturen weiter zu
stärken, das ist unser Anliegen. Ich will auch noch
einmal auf die anstehende gesetzliche Regelung
im Freistaat verweisen. Die Ombuds- und Kontrollfunktion für alle sächsischen Behörden und
Kommunen soll künftig von einem zentralen Landesbeauftragten wahrgenommen werden, an den
sich selbstverständlich auch die Bürgerinnen und
Bürger der Stadt Leipzig wenden können.
Sie erhalten nicht allzu oft Verwaltungsstandpunkte, die klar gegliedert sind. Dieser ist es. Von
daher bitte ich um Ihre Zustimmung. - Vielen
Dank.
Oberbürgermeister Jung: Herr Zenker, vielleicht
erübrigt sich die Abstimmung über Ihren Antrag,
wenn ich zu Protokoll gebe, dass wir das schnell
umsetzen werden. Damit würde auch eine Prüfung, ob wir dasselbe schon vor einem Jahr beschlossen haben, hinfällig. - Einverstanden, Herr
Zenker? - Dann gebe ich hier zu Protokoll, dass
wir den vermeintlichen Beschlusspunkt 2 des ablehnenden Verwaltungsstandpunktes unverzüglich umsetzen. - Meines Wissens ist er bereits in
Umsetzung.
Zur Abstimmung. Wer stimmt dem vorliegenden
Beschlussvorschlag von Bündnis 90/Die Grünen
zu? - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Drei Enthaltungen, einige ProStimmen. Mit großer Mehrheit abgelehnt.
14.10 Fahrradbügel in der Innenstadt: Auslastungsanalyse und bedarfsgerechte
Standortoptimierung (VI-A-02629)
Einreicher: CDU-Fraktion
14.10.1 dazu VSP (VI-A-02629-VSP-01)
Einreicher: Stadtentwicklung und Bau
Frau Dr. Heymann.
S e i t e | 17
Stadträtin Dr. Heymann (CDU): Sehr geehrte
Bürger und Bürgerinnen auf der Tribüne! Sehr geehrte Städträtinnen und Stadträte! Frau Bürgermeisterin und Herren Bürgermeister! Herr Oberbürgermeister! Verkehrserziehung durch Fahrradbügel oder Hürdenlauf für Fußgänger? Ja, es
sollte Normalität sein, dass jeder und jede sein
Fahrzeug, gleich ob es ein Kraftfahrzeug oder ein
Fahrrad ist, so abstellt, dass es andere Verkehrsteilnehmer nicht behindert. Besonders in der Innenstadt spielt dabei eben nicht nur die Leichtgängigkeit des klassischen Verkehrs eine Rolle,
sondern insbesondere auch der Fußverkehr.
„Autoarme Innenstadt“ darf nicht mit einer fahrradreichen Innenstadt verwechselt werden, in der
Blindenleitsysteme, Zugänge zu Geschäften sowie öffentliche Einrichtungen mit Fahrrädern zugestellt werden dürfen und Fußgänger die Straßenseite wechseln müssen, wenn sie ungestört
ihrer Wege gehen wollen.
Es war sehr aufschlussreich, die Diskussion im
Stadtbezirksbeirat Mitte bezüglich unseres Antrags zu verfolgen, die deutlich aus Sicht der Fußgänger geführt wurde. So manchem Beirat ist
eben nicht erklärlich, warum bewusst ein Konflikt
zwischen Fahrradabstellern und Fußgängern erzeugt wird, indem Fahrradbügel den Fußverkehr
beeinträchtigen, wie zum Beispiel im Bereich des
Hauptbahnhofs. Auch erwecken Fahrradbügel in
der Fußgängerzone nicht selten den Eindruck, es
sei zulässig, durch die Fußgängerzone zu fahren.
Wenn man schon die Fahrradbügel zur Verkehrserziehung einsetzt, wie mutmaßlich am Eingang
der Markgrafenstraße, dann bitte auch an dieser
Stelle.
Noch ein weiterer Fakt: Noch lebt man in Leipzigs
Innenstadt. Dieser Umstand war und ist uns nach
wie vor für ein lebendiges Stadtbild wichtig. Doch
in den Bestandsbauten ist es kaum möglich, dem
Bedarf an Kfz-Abstellflächen im gebotenen Maß
nachzukommen, und zwar nicht nur dem der Anwohner, sondern auch dem der Handwerker und
Dienstleister, die, wenn sie zur Bewältigung von
Alltagsproblemen in den Wohngebäuden anfahren müssen, ja wohl kaum ihr Auto oder ihren Lieferwagen in der Tiefgarage abstellen können. Wir
denken viel zu häufig nur an die Absicherung von
Zulieferungen für Gastronomiebetriebe und Einrichtungen der Stadt. Aber das alltägliche Bewältigen des Wohnens vergessen wir immer wieder.
Mit diesem Antrag und den aufgezeigten Beispielen wollen wir rechtzeitig darauf hinweisen, dass
die Umnutzung von Parkraum hin zu Fahrradabstellanlagen endlich ist. Dies gilt insbesondere
dann, wenn diese Anlagen deutlich weniger intensiv genutzt werden als anderswo. So drängt sich
der Eindruck einer Parkregelung via Hürdenanlagen auf. Dafür haben wir einfach kein Geld, wenn
an anderer Stelle ebendiese Anlagen fehlen.
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
Es ist schon fast reflexhaft, dass die Verwaltung
bei der Aufforderung, die Situation zu analysieren,
einen Auftrag auslösen will. Natürlich ist unser Antrag nicht so zu verstehen, dass Geld dafür gebunden wird, das besser für die Förderung des
Fußverkehrs in der Innenstadt eingesetzt werden
könnte. Hätte es im Verwaltungsstandpunkt nicht
heißen können: „Ja, wir wägen die Aufstellung von
Fahrradbügeln aus unserer Sicht bedarfsgerecht
ab, das ist schon jetzt Verwaltungshandeln. Wir
werden künftig aber mehr die Expertise der Nutzer vor Ort nutzen und diesen die Abwägung verständlich und deutlich machen“?
Sehr geehrte Städträtinnen und Stadträte, ich
werbe noch einmal dafür, unserem Antrag zuzustimmen, um im Sinne einer attraktiven Innenstadt
Fahrradabstellanlagen künftig so anzuordnen,
dass die Leichtgängigkeit des Fußverkehrs Vorrang hat und das Wohnen in der Innenstadt mit all
seinen Rahmenbedingungen weiterhin möglich
ist. - Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Oberbürgermeister Jung: Ich sehe keine weiteren Wortmeldungen. - Dann kommen wir zur Abstimmung. Wer stimmt dem vorliegenden Beschlussvorschlag zu? - Wer stimmt dagegen? Wer enthält sich?
Abstimmung: Ohne Enthaltungen, eine Reihe
von Pro-Stimmen. Mehrheitlich abgelehnt.
14.11 Sichere Nutzung des Goethesteigs für
FußgängerInnen und RadfahrerInnen
(VI-A-02683)
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
14.11.1 dazu VSP (VI-A-02683-VSP-01)
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
Frau Riekewald.
Stadträtin Riekewald (DIE LINKE): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Werte Kolleginnen
und Kollegen! Liebe Zuschauer auf der Tribüne
und am Livestream! Es geht hier um einen Antrag,
der zur Verbesserung der nicht mehr tragbaren Situation am Goethesteig beitragen soll. Der beschriebene Straßenabschnitt verfügt zu großen
Teilen weder über einen Fußweg noch über einen
durchgehenden Fahrradweg. Zudem ist die
Straße in einem schlechten Zustand. Die Straßenränder sind unbefestigt und sehr gefährlich. Der
Goethesteig fungiert als Zubringer zur B 2 sowie
als Verbindungsstraße nach Markkleeberg und
wird vom Autoverkehr stark genutzt. Das alles
führt zu einer gefährlichen Situation für die FußgängerInnen und RadfahrerInnen, vor allem für
die Kinder; denn dort befinden sich der Eingang
zum agra-Park und die Sportplätze von Turbine
Leipzig und Roter Stern Leipzig. Viele Familien
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mit Kindern sowie Jugendliche nutzen diese Wegstrecke täglich. Die Schaffung einer sicheren Nutzungsmöglichkeit des Straßenabschnitts für FußgängerInnnen und RadfahrerInnen ist deshalb für
uns alternativlos und längst überfällig.
Ja, wir nehmen den Sachstandsbericht im Verwaltungsstandpunkt zur Kenntnis. Dennoch halten
wir unseren Ursprungsantrag aufrecht. Uns geht
es nicht nur um einen Sachstandsbericht, sondern
um ein Konzept zur Lösung dieser gefährlichen
Situation vor Ort. Da wir jetzt allerdings schon
August haben, würden wir unseren Antrag insoweit ändern, dass wir die Verwaltung auffordern,
uns das Konzept nicht bis zum 30.09., sondern bis
31.12.2016 vorzulegen. Ich bitte um Ihre Zustimmung zu dieser geänderten Fassung unseres Antrags. - Danke.
Oberbürgermeister Jung: Es gibt keine weiteren
Wortmeldungen. - Herr Kollege Albrecht hat mir
signalisiert, dass er in Vertretung der Kollegin
Dubrau eine Protokollnotiz vortragen will.
Bürgermeister Albrecht: Meine sehr verehrten
Damen und Herren! Herr Oberbürgermeister! Es
war vereinbart, dass noch eine Protokollnotiz verlesen wird, die sich im Rahmen der zweiten Lesung des Antrags aufgrund der Diskussionsschwerpunkte ergeben hat. Das möchte ich an
der Stelle gerne tun.
Eine Realisierung der Baumaßnahme
Goethesteig ist nach der derzeitigen
Haushaltsplanung erst nach 2020 möglich. Die Realisierung der Lichtsignalanlage Bornaische Straße / Matzelstraße war deshalb vorgezogen ab 2016
eingeplant. Hierfür stehen gemäß Fördermittelbescheid des Landesamtes für
Straßenbau und Verkehr jedoch erst
2019 Fördermittel zur Verfügung. Weil
auch für die Brücken im Zuge des
Goethesteigs über die B 2 und die Pleiße
derzeit Sanierungsarbeiten vorbereitet
werden, wird angestrebt, diese drei Baumaßnahmen, also Lichtsignalknoten
Matzelstraße, Straßenausbau Goethesteig und Brückensanierung, einheitlich
zum frühestmöglichen Zeitpunkt durchzuführen. Die dazu notwendigen Prüfungen sind jetzt kurzfristig nötig.
Oberbürgermeister Jung: Herr Albrecht.
Stadtrat Albrecht (CDU): Die CDU-Fraktion
macht sich den Verwaltungsstandpunkt zu eigen.
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
Oberbürgermeister Jung: Dann würden wir zunächst diesen Alternativvorschlag abstimmen. Herr Zenker.
Stadtrat Zenker (SPD): Herr Bürgermeister
Albrecht hat eben vorgetragen, dass mit den notwendigen Prüfungen kurzfristig begonnen wird.
Kann mir mal jemand sagen, bis wann diese Prüfungen abgeschlossen sein werden?
Oberbürgermeister Jung: Dazu sind wir heute
nicht auskunftsfähig.
S e i t e | 19
dahingehend, dass die Prüfung der Straßensituation in die Gesamtumsetzung der Maßnahme einbezogen wird. Mehr kann ich Ihnen heute nicht
sagen. Das hat mit dem jetzt veränderten Antrag
gar nichts zu tun.
Herr Elschner.
Stadtrat Elschner (Bündnis 90/Die Grünen):
Können wir denn über einen Sachstandsbericht
abstimmen, der uns zur Kenntnis gegeben wird?
Ist die Formulierung, die hier gewählt wurde, überhaupt richtig?
Herr Wehmann.
Stadtrat Wehmann (DIE LINKE): Dass Sie dazu
nicht auskunftsfähig sind, finde ich schwierig. Gemäß Beschlusslage müsste zumindest aus dem
Mittelfristprogramm hervorgehen, wie der aktuelle
Stand ist. Es war ausgehandelter Konsens, dass
das Thema noch vor der Haushaltseinbringung
auf dem Tisch liegt. Bis zur Haushaltseinbringung
ist es jetzt nicht mehr weit.
Oberbürgermeister Jung: Entschuldigung, Herr
Wehmann, das war jetzt müßig. Sie können doch
nicht erwarten, dass der Oberbürgermeister zu jeder einzelnen Maßnahme des mittelfristigen Finanzplans Auskunft geben kann.
Wir alle haben die Protokollnotiz zur Kenntnis genommen und gehen davon aus, dass diese Prüfungen unverzüglich erfolgen werden. Wie weit
der derzeitige Realisierungsgrad ist, wissen wir
nicht.
Herr Weber, bitte. - Danach eröffne ich die Abstimmung.
Oberbürgermeister Jung: Herr Elschner, ich
muss Ihnen recht geben. Das ist kein Alternativvorschlag. Es ist hier fälschlicherweise „Alternativvorschlag“ angekreuzt worden; denn einen
Sachstandsbericht kann man nicht abstimmen,
sondern nur zur Kenntnis nehmen. Demzufolge
steht jetzt der Antrag zur Abstimmung, in dem das
Datum der Vorlage eines Konzepts auf den
31.12.2016 verändert wurde. Herr Albrecht hatte
kurz informiert, dass es im Dezernat offensichtlich
Entwicklungen gibt. Das sollte Sie aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Sie jetzt über diesen
Antrag abstimmen.
Wer stimmt dem vorliegenden Beschlussvorschlag mit der Änderung „bis zum 31.12.2016“
zu? - Gegenstimmen? - Enthaltungen? - Das
muss ausgezählt werden.
Abstimmung: 27 dafür, 34 dagegen, 1 Enthaltung. Abgelehnt.
14.12 Benennung einer Straße / eines Platzes
nach Kurt Masur (VI-A-02800-NF-02)
Einreicher: CDU-Fraktion
14.12.1 dazu VSP (VI-A-02800-VSP-01)
Stadtrat Weber (SPD): Noch einmal zu unser
aller Verständnis: Der Antrag wurde jetzt geändert. Vonseiten der Verwaltung wurde jetzt noch
einmal vorgetragen, wie sie den Antrag interpretiert. Ich stelle mir die Frage: Gehen Sie mit dem
d’accord? Können wir diesem Antrag jetzt zustimmen, weil auch die Verwaltung ihn so interpretiert,
wie von Herrn Bürgermeister Albrecht gerade vorgetragen? Also: Lehnt die Verwaltung den Antrag
in der jetzigen Fassung ab oder nicht? - Das zu
wissen, wäre für mich schon wichtig.
Oberbürgermeister Jung: Herr Weber, die Verwaltung hat einen Alternativvorschlag gemacht.
Darin ist festgehalten, dass wir über den aktuellen
Sachstand informieren und Sie bitten, das Konzept zur Verbesserung der Situation zur Kenntnis
zu nehmen. Zudem gibt es im Dezernat Stadtentwicklung und Bau offensichtlich eine Entwicklung
Einreicher: Dezernat Allgemeine
Verwaltung
Wir hatten kurz vor der Stadtratssitzung eine Sitzung des Verwaltungsausschusses, wo dieser
Antrag in der Neufassung 02800-NF-02 mehrheitlich positiv, nämlich 9-7-0, votiert worden ist.
Frau Niermann, bitte.
Stadträtin Niermann (CDU): Sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister! Sehr geehrte Frau Dr. Jennicke! Sehr geehrte Herren Beigeordnete! Liebe
Kollegen und Kolleginnen! Liebe Gäste auf der
Tribüne und am Livestream! Kurt Masur hat sich
um Leipzig im wahrsten Sinne des Wortes verdient gemacht. Er hat als Gewandhauskapellmeister das musikalische und gesellschaftliche
Leben Leipzigs maßgeblich geprägt. Unter seiner
Leitung konnte sich das Gewandhausorchester
schon zu DDR-Zeiten zu einer einzigartigen und
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
unverwechselbaren musikalischen Adresse weiterentwickeln. Kurt Masur hat maßgeblich zum
Ruf des Gewandhausorchesters als eines der
besten weltweit beigetragen. Ihm verdanken wir
das Neue Gewandhaus mit seiner ausgezeichneten Akustik. Der Bau des 1981 fertiggestellten
Neuen Gewandhauses am Augustusplatz wäre da werden mir die Kenner der damaligen Situation
recht geben - ohne sein beharrliches Engagement
nicht vorstellbar gewesen. Doch damit nicht genug: Gerade hier in Leipzig, aber auch deutschland-, ja weltweit sind seine Verdienste um die
Friedlichkeit der Revolution 1989 unvergessen.
Kurt Masur war eine bedeutende Künstlerpersönlichkeit, die es verdient hat, in Leipzig mit einem
Straßennamen an prominenter Stelle gewürdigt
zu werden. Mit dieser Würdigung sollte Leipzig
unserer Meinung nach nicht zu lange warten.
Deshalb haben wir im Mai dieses Jahres einen
entsprechenden Antrag gestellt, der heute in
leicht veränderter Form zur Entscheidung ansteht.
Der Verwaltungsstandpunkt zu unserem Antrag
mit dem Tenor „Ablehnung, da bereits Verwaltungshandeln“ hat uns erstaunt und - ich gebe es
zu - auch ziemlich verärgert. Zur Begründung wird
darin ausgeführt - ich zitiere -:
Zur Erörterung möglicher Ehrungsformen hat die Stadtverwaltung unter Federführung des Dezernates Kultur und
unter Einbeziehung externer Kulturexperten bereits einen Prozess initiiert,
um einen Vorschlag zu erarbeiten, wie
Kurt Masurs Lebenswerk auf angemessene Weise gewürdigt und sein öffentliches Andenken erhalten werden kann.
Der Vorschlag soll zu einem Zeitpunkt
vorgelegt werden, der eine Ehrung zu
Kurt Masurs 90. Geburtstag am 18. Juli
2017 ermöglicht.
Der Inhalt des Antrages ist somit bereits
Verwaltungshandeln, wobei der zu erarbeitende Vorschlag ggf. über die Benennung einer Straße oder eines Platzes
hinausreichen kann.
Externe Kulturexperten sollen also gefragt werden oder wurden schon gefragt, wie man Kurt
Masur in Leipzig am besten ehrt. Welche Kulturexperten denn? Warum wissen die das besser als
wir Leipziger? Wie genau sieht denn dieser initiierte Prozess aus? Hat der Kulturausschuss in
diesem Verfahren nicht auch ein Wörtchen mitzureden?
Vielleicht sollte die Verwaltung in dieser Frage
Kulturexperten aus den Vereinigten Staaten hinzuziehen, am besten aus White Plains im Staat
S e i t e | 20
New York. Dort wurde nämlich bereits im Juni dieses Jahres eine Straße nach Kurt Masur benannt.
Und wir Leipziger sollen tatsächlich noch bis zum
18. Juli 2017 auf einen Vorschlag hierzu warten?
Diesen Verwaltungsstandpunkt - entschuldigen
Sie bitte - finde ich persönlich peinlich.
Liebe Kollegen und Kolleginnen, uns geht es mit
unserem Antrag darum, dass erstens überhaupt
und zweitens möglichst bald über die Benennung
einer Straße oder eines Platzes nach Kurt Masur
entschieden wird. Wir wollen nicht noch ein Jahr
auf einen entsprechenden Vorschlag der Verwaltung warten. Ich bitte Sie deshalb: Stimmen Sie
unserem Antrag zu! - Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Oberbürgermeister Jung: Bitte schön, Herr
Kühne.
Stadtrat Kühne (AfD): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Beigeordnete! Sehr
geehrte Stadträtinnen und Stadträte! Liebe Gäste
auf der Tribüne! Vieles ist zwar schon gesagt worden von Frau Niermann, aber ich möchte mich
trotzdem zu dieser Angelegenheit äußern.
Meine Fraktion begrüßt den Gedanken, eine
Straße oder einen Platz nach Kurt Masur zu benennen, idealerweise unweit vom Gewandhaus.
Die ablehnende Haltung der Verwaltung ist unserer Meinung nach nicht nachvollziehbar. Dem neben Nikisch und Konwitschny wohl verdienstvollsten Gewandhauskapellmeister des letzten Jahrhunderts posthum diese Ehre zu erweisen, ist
nach Meinung der AfD-Fraktion neben anderen
Gedenkformen an den großen Künstler und Dirigenten mehr als geboten.
Kurt Masur war es, der unserer Stadt mit sehr viel
persönlichem Engagement das Neue Gewandhaus schenkte. Bis heute prägt der Anfang 1981
fertiggestellte Konzertbau den Augustusplatz.
Großartiges gesellschaftliches Engagement und
auch Mut bewies Kurt Masur mit einer Gruppe anderer bekannter Bürger in den schwierigen Tagen
des Herbstes 1989. Der umsichtige Aufruf zur Gewaltfreiheit klingt wohl noch vielen, die damals dabei gewesen sind, in den Ohren. Für mich als
einem damals 21 Jahre jungen Menschen, der die
spannenden Monate 1989 bei jeder Demonstration miterlebte, war der Aufruf des geachteten
Künstlers am 9. Oktober wohltuend beruhigend
und half, Ängste zu überwinden. Den Kritikern von
Masur, die dem Künstler eine zu große Nähe zum
SED-Staat vorwerfen, ist zu entgegnen: Wie hätte
Masur ein Konzerthaus dieser Größenordnung in
Leipzig ohne Kontakte zur Staatsführung umsetzen können und dem Gewandhausorchester
künstlerisch die Weltgeltung erhalten können, die
es bereits damals besaß?
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
Kurt Masur gehört zweifellos zu den bedeutendsten Bürgern unserer Stadt, die die zweite Hälfte
des vergangenen Jahrhunderts mitgeprägt haben. Er gehört aus unserer Sicht für alle Zeiten zur
Erinnerung ins öffentliche Stadtbild. Meine Fraktion bittet die Verwaltung, ihre Haltung zur Straßen- oder Platzbenennung nach Kurt Masur noch
einmal zu überdenken. Dem Antrag der CDUFraktion stimmen wir zu. - Ich danke für die Aufmerksamkeit.
Oberbürgermeister Jung: Herr Kühne, nur damit
hier nicht Legenden entstehen: Wir sind nicht gegen eine Ehrung Kurt Masurs. Umgekehrt ist es
richtig: Wir sind sofort aktiv geworden und haben
uns in die Spur begeben, um diese Ehrung sehr
zügig voranzutreiben und möglichst zielgenau
umzusetzen. Die Ablehnung im Verwaltungsstandpunkt bezieht sich ausschließlich darauf,
dass darüber nicht im Stadtrat befunden werden
muss, weil wir das längst in Angriff genommen haben.
Stadtrat Kühne (AfD): Dann würde ich mich
freuen, wenn die Verwaltung sofort umsetzt, dass
zum ersten Todestag von Kurt Masur ein Platz
oder eine Straße unweit des Gewandhauses nach
ihm benannt werden kann. Ich kann mich da nur
Frau Niermann anschließen. Das ist das Mindeste, was wir tun sollten.
Oberbürgermeister Jung: Ich stelle fest: Unsere
Texte werden nicht gelesen. - Herr Schlegel.
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Herr Oberbürgermeister! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Sie können das in der Tat befördern, nämlich
indem mal wieder die Arbeitsgruppe Straßenbenennung zusammenkommt. Bei der letzten Sitzung, die schon über ein Jahr her ist, war auch
der von der CDU jetzt vorgeschlagene Platz im
Gespräch. Allerdings wird dieser derzeit von Studenten als Freisitzbiergarten genutzt und ist zudem Parkzone für Liefer- und Übertragungswagen bei großen Rundfunk- und Fernsehveranstaltungen aus dem Gewandhaus.
Es war aber auch der Platz zwischen Moritzbastei
und Gewandhaus im Gespräch, zumal dieser eine
Verbindung zwischen Gewandhaus und Mendelssohn-Haus der Mendelssohn-Bartholdy-Stiftung
darstellt, für die sich Kurt Masur besonders eingesetzt hat. Auch hier wäre die Straßenbenennung
gerecht.
Nach Vorschlägen aus der Stadtverwaltung käme
für eine Straßenbenennung noch ein weiterer großer Dirigent infrage, der zur gleichen Zeit wie Kurt
Masur in Leipzig gewirkt hat, nämlich Herbert
S e i t e | 21
Kegel, Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters Leipzig, dem heutigen MDRSinfonieorchester, einem Orchester, das damals
den gleichen Stellenwert besaß. Ich bin dafür.
Natürlich hat sich Kurt Masur mit ganzer Kraft für
den Neubau des Gewandhauses eingesetzt. Aber
bekanntlich ist Kurt Masur erst 1970 zum Chefdirigenten für das Gewandhausorchester gewählt
worden. Die älteren Leipziger werden sich erinnern, dass es bereits 1969 eine Ausstellung zur
Entwicklung des Stadtzentrums gab. Damals war
als neuer Standort für das Gewandhaus der Bereich des Matthäikirchhofs vorgesehen. Später
wurde aus der Not eine Tugend gemacht und für
die ursprünglich zur Errichtung des Auditorium
maximum ausgehobene Baugrube, das dann
nicht realisiert werden konnte, eine vernünftige
Lösung gefunden, nämlich dort den Grundstein
für das Neue Gewandhaus zu legen.
Es gehört zur Wahrheit auch dazu, dass nicht das
Gewandhaus allein im Rahmen des DDRAufbaus beschlossen worden ist, sondern zeitgleich auch der Wiederaufbau der Semperoper. Da brauchen Sie nicht mit dem Kopf zu schütteln.
Ich weiß nicht, ob es bis nach Nordrhein-Westfalen gedrungen ist, dass zeitgleich auch der Wiederaufbau der Semperoper in Dresden und der
Umbau des Schauspielhauses in Berlin zur Konzerthalle beschlossen worden ist. Das ist in einem
Gesamtkontext zu sehen. Kurt Masur hat sich in
der Tat sehr dafür eingesetzt, dass das Neue Gewandhaus bestens ausgestattet wird. - Sie müssen sich mit der Geschichte Leipzigs exakt auseinandersetzen und nicht nur das wiedergeben,
was Ihnen vom Hörensagen bekannt ist.
Oberbürgermeister Jung: Ich versuche das einmal zu befrieden. - Herr Schlegel, es gibt doch
überhaupt keinen Grund, uns hier in der Sache zu
streiten.
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Das ist richtig,
wir müssen zur Sache kommen.
Oberbürgermeister Jung: Auch weil mich Ihr
Beitrag, Herr Kühne, etwas irritiert hat, will ich
noch darauf hinweisen: Fakt ist, dass ich in meinem ersten Interview nach dem Tod von Kurt
Masur angeregt habe, dass wir über die Benennung einer Straße oder eines Platzes nachdenken. Ich habe daraufhin den Kollegen Faber beauftragt, eine Arbeitsgruppe zu bilden, die sich
diesem Thema widmet und dies in die AG Straßenbenennungen hineinträgt, so wie es sich gehört. Diese AG muss sich damit beschäftigen. In
der Zwischenzeit ist eine Vielzahl von Vorschlägen eingegangen, nicht nur bei mir, sondern auch
im Kulturdezernat, welche Straße, welcher Abschnitt, welcher Platz, welcher Saal, welches
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
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Haus nach ihm benannt werden sollte. Diese Vorschläge müssen diskutiert werden, sie müssen
abgewogen werden. Dann wird ein Vorschlag unterbreitet.
zu bauen, um dem Bevölkerungswachstum Rechnung zu tragen. Dies entspricht im Übrigen auch
der Zahl, die von Frau Dubrau in einem Interview
in den letzten Tagen genannt wurde.
Wir alle - fast alle - sind einer Meinung, dass das
möglichst zügig erfolgen sollte, möglicherweise
zum ersten Todestag. So ist die Sachlage. Es gibt
überhaupt keinen Konflikt zwischen Verwaltung
und Stadtrat, sondern es gibt den Auftrag, die eingegangenen Vorschläge abzuwägen und dann
einen Vorschlag zu unterbreiten.
Die nunmehr 2017/2018 vorgesehene Fortschreibung des Wohnbauflächenkonzeptes ist insofern
sinnvoll, da parallel das Integrierte Stadtentwicklungskonzept sowie das Fachkonzept Wirtschaft
und Arbeit weitergeführt werden sollen. Generell
nur einzelne Änderungen des Flächennutzungsplanes parallel zu förmlichen Bebauungsplanverfahren vorzunehmen, birgt allerdings die Gefahr,
dass die Stadtentwicklung nur kleinräumig betrachtet und der integrative Charakter verwischt
wird. Deshalb wird nachfolgend zumindest an
einer Teilfortschreibung des Flächennutzungsplanes kein Weg vorbeiführen, wie auch der Verwaltungsstandpunkt in der Erläuterung ausführt.
Der Verwaltungsvorschlag nimmt auch die Anregung aus unserem Ursprungsantrag auf, in diesem Prozess die Ziele und Maßgaben des in Erarbeitung befindlichen Regionalplanes zu berücksichtigen.
Zur Abstimmung. Wer stimmt dem Antrag der
CDU-Fraktion in der Neufassung zu? - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Einige Enthaltungen, einige Gegenstimmen. Mit großer Mehrheit so beschlossen.
14.13 Fortschreibung des Flächennutzungsplanes ab 2017 (VI-A-02846)
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
14.13.1 dazu VSP (VI-A-02846-VSP-01)
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
Klares Vorvotum. - Wortmeldungen? - Schon wieder Herr Schlegel, wobei ich das nicht despektierlich meine.
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Sehr geehrter
Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen
und Herren Stadträte! Verehrte Gäste! Die Fraktion Die Linke übernimmt den Verwaltungsstandpunkt zum Antrag „Fortschreibung des Flächennutzungsplans ab 2017“. Statt wie im Antrag ursprünglich vorgeschlagen, soll zunächst das
Wohnbauflächenkonzept fortgeschrieben werden. Es ist bisher in der 2011 beschlossenen Vorlage 771, Teilplan Wohnungsbau, enthalten. Dies
soll gemäß dem Wohnungspolitischen Konzept
2017/2018 erfolgen. Wir können uns aber vorstellen, dass das möglicherweise schon 2017 abgeschlossen sein könnte.
Vor dem Hintergrund des anhaltenden extremen
Bevölkerungswachstums ist es erforderlich, weitere Wohnungsbaustandorte einschließlich entsprechender Infrastrukturen neben den bisher
schon für Wohnungsbau gewidmeten Flächen
auszuweisen. Dazu gehören auch jene Brachen,
die nach dem Jahr 2000 durch Abriss entstanden
sind und bisher nicht umgewidmet wurden. Schon
heute gibt es Kritik aus der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, dass Baugenehmigungsverfahren zu lange dauern. Außerdem sind wir von dem
Ziel weit entfernt, jährlich 1 Prozent - das entspricht rund 3.300 Wohnungen beim einem Wohnungsbestand von 330.000 Wohnungen, und es
werden täglich mehr - durch Neubau zu reproduzieren und mindestens weitere 1.000 Wohnungen
Neben bedarfsgerechten Wohnungsangeboten
müssen auch die Infrastrukturen der weichen
Standortfaktoren wie Kultur, Bildung, Kitas, Erholung und Sport, Einrichtungen für zukunftsgerichtete allgemeinberufliche Aus- und Weiterbildung
sowie universitäre und Hochschulausbildung fortentwickelt werden, weil wir Leipzigs Attraktivität
erhalten und weiterentwickeln wollen. Wir bitten
deshalb um Abstimmung des Verwaltungsstandpunkts.
Oberbürgermeister Jung: Gibt es weitere Wortmeldungen? - Dann bitte ich um Ihr Handzeichen,
wenn Sie den Antrag in der Fassung des Verwaltungsstandpunkts unterstützen? - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Zwei Enthaltungen. Ansonsten
einstimmig so votiert.
14.14 Umweltqualitätsziele (VI-A-02848)
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
14.14.1 dazu VSP (VI-A-02848-VSP-01)
Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung,
Sport
Wird das Wort gewünscht? - Herr Engelmann.
Stadtrat Engelmann (DIE LINKE): Liebe Gäste!
Liebe Stadträte! Lieber Herr Oberbürgermeister!
Nach zwölf Jahren werden die Umweltqualitätsziele einer kritischen Prüfung unterzogen. Seinerzeit wurden diese Qualitätsziele, die heute Standard des Handelns der Stadtverwaltung sind,
nach einem breiten Diskussionsprozess - auch
Bürgeranhörungen fanden dazu statt - festgelegt.
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
Die Zeit hat uns ein wenig überholt. Gestatten Sie
mir, einige Punkte besonders hervorzuheben.
Die Stadt Leipzig tut ein Erhebliches für den Freistaat und den Bund, um die hehren Ziele zur Verbesserung der Umwelt und des Energieverbrauchs zu erfüllen. Wohl gemerkt, meine Damen
und Herren: für den Freistaat und den Bund. Warum? Wir entlasten als wachsende Stadt überdimensional den Angriff auf die Umwelt. Urbane
Räume entlasten gesamtgesellschaftlich die Umwelt. Dies liegt an der Art des Verkehrs, an der Art
des Wohnens, an der Art des Lebens. Ich will das
nicht weiter ausführen; denn das erklärt sich von
selbst.
Betrachten wir aber die absoluten Werte der
Emissionen, stellen wir fest: Mitnichten profitiert
der Leipziger. Dessen Belastungen sind in den
letzten Jahren nicht gesunken, bestenfalls gleichgeblieben und im Bereich des Flughafens sogar
gestiegen. Es ist auch klar: Wenn wir jedes Jahr
10.000 Bürger mehr aufnehmen, erhalten auch
diese ein Stück des Umweltkuchens.
Wie begegnet die Stadt diesen Problemen? Sie
geht bei ihrer Betrachtung der Erfolge systematisch von den absoluten Zahlen zu den relativen
Zahlen über. Ich habe das gestern im Fachausschuss Umwelt kurz erklärt. Wenn Sie das zu
Ende denken, liebe Kolleginnen und Kollegen,
wäre selbst Peking eine ganz saubere Stadt. Die
Methodik, statt absoluter Zahlen die relativen Zahlen zu verwenden, verzerrt die Ergebnisse. Sie
löst die Probleme nicht, sondern verschleiert sie
nur. Wenn es uns nicht gelingt, die absoluten
Emissionen zurückzudrängen, dann wird Leipzig
ganz langsam seine Attraktivität verlieren. Es wird
noch lauter, noch stickiger, noch wärmer.
Was ist zu tun? Lassen Sie es mich etwas volkstümlich ausdrücken: Wir müssen endlich den
Arsch in der Hose haben und vom Freistaat verlangen, dass er die entsprechenden Gelder bereitstellt für aktiven Schallschutz, für intakte Straßen, Fuß- und Radwege, für die Pflege von Flora
und Fauna, für einen energetisch verantwortungsvollen sozialen Wohnungsbau, für den Ausbau
des öffentlichen Personennahverkehrs. Es kann
einfach nicht sein, dass die Förderung der ländlichen Räume dieselbe Priorität hat wie die Förderung des urbanen Raums, nur weil so vermeintlich
die Wiederwahl gesichert werden kann.
Wir bitten darum, den Verwaltungsstandpunkt abzustimmen, und bitten Sie, meine Damen und
Herren, um Ihre Stimme. - Danke.
Oberbürgermeister Jung: Wir können zur Abstimmung kommen. Ich darf Sie um Ihr Handzeichen bitten, wenn Sie den Antrag in der Fassung
des Alternativvorschlags der Verwaltung unterstützen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
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Abstimmung: Das ist einstimmig.
14.16 Fortschreibung
Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrag (VLFV) (VI-A02982-NF-04)
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen
14.16.1 dazu VSP (-02982-VSP-01-NF-05)
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
14.16.2 dazu ÄA (VI-A-02982-ÄA-02)
Einreicher: SPD-Fraktion
Es liegen Ihnen eine Neufassung des Verwaltungsstandpunkts und eine Neufassung des Antrages von heute vor. Im Verwaltungsausschuss
haben wir uns sehr kurzfristig heute auch damit
beschäftigt. Der Verwaltungsausschuss hat mit
dem Votum 8-6-2 dem neu gefassten Antrag zugestimmt.
Frau Riekewald.
Stadträtin Riekewald (DIE LINKE): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Werte Kolleginnen
und Kollegen! Liebe Gäste auf der Tribüne und
am Livestream! Zur Abstimmung steht heute ein
Antrag meiner Fraktion Die Linke und der Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen. In unserem Ursprungsantrag ging es noch darum, den Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrag für die Jahre 2017 und
2018 fortzuschreiben bzw. diesen anzupassen.
Dass überhaupt ein solcher Antrag nötig war, um
die Verwaltung zu bewegen, ihrer ureigenen Verwaltungsaufgabe nachzukommen, ist schon verwunderlich - obwohl: In Bezug auf den Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrag wundert mich persönlich, ehrlich gesagt, gar nichts mehr. Erst im
Januar dieses Jahres haben wir über die Fortschreibung des Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrages für die Jahre 2015 und 2016 abgestimmt. Im Januar 2016 für die Jahre 2015 und
2016! Schon damals habe ich kritisch angemerkt,
dass das viel zu spät ist.
Nun hatten meine Fraktion und die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen die Hoffnung, dass uns die
Fortschreibung für die Jahre 2017 und 2018 zum
richtigen Zeitpunkt, nämlich vor der Erstellung des
Wirtschaftsplans der LVV, vorgelegt wird. Nachdem Herr von der Heide und ich seit Februar dieses Thema kontinuierlich auf die Tagesordnung
des Verwaltungsausschusses gehoben haben,
aber immer noch kein verlässlicher Zeitpunkt genannt wurde, wann diese Fortschreibung vorgelegt wird, sahen wir keine andere Möglichkeit, als
den Ursprungsantrag zur Fortschreibung des Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrages zu stellen.
Ich finde, das ist eigentlich peinlich für die Stadtverwaltung.
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
Einmal wieder kann ich mir auch nicht verkneifen,
darum aufmerksam zu machen, dass der Verwaltungsstandpunkt erst vor 24 Stunden - zu diesem
Zeitpunkt habe ich diese Rede geschrieben - und
dessen Neufassung sogar erst vor vier Stunden
vorlag.
Wir werden nun nicht unseren Ursprungsantrag
abstimmen lassen, sondern die Neufassung unseres Antrags, die bis auf eine Zahl wortwörtlich
dem Verwaltungsstandpunkt vom 23.08. mit der
Änderung vom 24.08.2016 entspricht. Wir beantragen einen Investitionszuschuss von 3 Millionen
Euro; denn wir halten einen Zuschuss von 2 Millionen Euro für nicht ausreichend. Diese 2 Millionen Euro würden dem Stand von 2016 bzw. 2015
entsprechen. Damit käme es für die Jahre 2017
und 2018 wieder nicht zu wirklichen Verbesserungen der Finanzierung der LVB gegenüber dem
Status quo. Wir jedoch wollen eine bessere Finanzierung der LVB.
Würden wir uns alle ehrlich in die Augen schauen,
müssten wir eigentlich zugeben, dass selbst der
von uns beantragte Investitionszuschuss von
3 Millionen Euro nur ein Tropfen auf den heißen
Stein ist. Wenn wir es wirklich ernst meinen mit
unseren schon mehrfach im Stadtrat beschlossenen Zielen - weniger CO2-Ausstoß, weniger Lärm,
weniger Staub -, müssen wir irgendwann einmal
anfangen, uns auf den Weg dorthin zu machen,
und sei es in kleinen Schritten wie dem heutigen.
Nehmen wir einmal den Umsetzungsbericht
„Europäische Energie- und Klimaschutzkommune“ und die darin verankerten Zielstellungen im
Handlungsfeld „Mobilität“. Da frage ich mich: Wie
wollen wir diese Ziele jemals erreichen? Die Umsetzungsstände sind zum Teil wirklich beschämend für eine moderne Stadt wie Leipzig. Natürlich hat das auch etwas mit der chronischen Unterfinanzierung der LVB zu tun. Wie wollen wir
einen attraktiven ÖPNV schaffen, der von den
Leipzigerinnen und Leipzigern gerne genutzt wird,
wenn jährlich die Fahrpreise steigen und weiterhin
die alten klapprigen Tatrabahnen durch die Stadt
tuckeln, noch dazu auf den vielen Langsamfahrstrecken im Schneckentempo? Attraktiver
Nahverkehr sieht für mich zumindest anders aus.
Wie schon am Anfang meiner Rede gesagt, es
geht um eine bessere Finanzierung der LVB. Dafür wäre ein Investitionszuschuss von 3 Millionen
Euro ein erster Schritt, wenn auch nur ein kleiner.
In diesem Sinne bitte ich Sie um Zustimmung zu
unserem Antrag. - Danke.
Oberbürgermeister Jung: Herr von der Heide.
Stadtrat von der Heide (Bündnis 90/Die Grünen): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister!
Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin und Herren
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Bürgermeister! Werte Kolleginnen und Kollegen!
Werte Gäste! Um es gleich am Anfang klarzustellen: Wir sprechen heute über den Ausgleichsbetrag, den die LVB für das Erbringen der gemeinwirtschaftlichen Leistungen erhält. Die Stadt hat
Nahverkehrsleistungen definiert, die teilweise
nicht eigenwirtschaftlich zu erbringen sind. Für
diese Leistungen erhält die LVB derzeit einen
Ausgleichsbetrag sowie - das ist Ziel der Neufassung des Antrags - künftig einen Investitionszuschuss. Der Ausgleichsbetrag liegt seit 2012
bei 45 Millionen Euro. Alle anderen Zahlungen,
die die LVB von der Stadt erhält - Schülerbeförderung, Kombiticket Oper usw. -, erfolgen auf einer
anderen Grundlage und haben daher mit der heutigen Diskussion nichts zu tun.
Es ist nicht etwa so, dass der Ausgleichsbetrag
2012 niedriger war und er letztmalig 2012 angehoben wurde. Nein, vorher war der Ausgleichsbetrag höher. Es gab damals offenbar gute
Gründe dafür, den Ausgleichsbetrag zu senken,
um die LVB deutlich effizienter zu machen. Das ist
gelungen. Die Einsparungen, welche die LVB im
Rahmen von „Fokus 25“ erzielt hat, sind beeindruckend. Obwohl der Ausgleichsbetrag von 52 Millionen Euro in 2009 auf 45 Millionen Euro in 2012
gesenkt und seitdem nicht wieder erhöht wurde,
wurden ausgeglichene Jahresergebnisse erzielt.
2012 bis 2016 derselbe Ausgleichsbetrag, das
heißt aber auch, dass die vorhandenen Kostensteigerungen in den letzten fünf Jahren jedes Jahr
von der LVB erwirtschaftet und von ihren Fahrgästen bezahlt wurden. Der MDV geht in seinen Prognosen von jährlich 3 Prozent Kostensteigerungen
aus. Wir fordern jetzt eine Erhöhung um 3 Millionen Euro, also um circa 6,5 Prozent für die kommenden beiden Jahre. Da der Ausgleichsbetrag
nur einen Teil der Finanzierung ausmacht, wird
die LVB weiterhin effizient wirtschaften müssen,
insbesondere da der Antrag zum Ziel hat, ein Abdämpfen der jährlichen Fahrpreiserhöhungen zu
ermöglichen.
Die Effizienzgewinne, die die LVB in den letzten
Jahren erreicht hat, sind in der Tat beeindruckend.
Dennoch: Die LVB krankt weiter an den von ihr
verpassten Chancen der Vergangenheit. Leipzig
wächst schon seit Mitte der Nullerjahre, seit ein
paar Jahren sogar sehr rasant, aber auf neue
Straßenbahnen zur Ablösung der hübschen, aber
völlig veralteten Tatrabahnen mit ihren Hochfluren
müssen wir bis zum nächsten Jahr warten, weil
die Entwicklung offensichtlich verschlafen oder
verkannt oder beides wurde.
Ich kann das natürlich leicht kritisieren, weil ich
noch nicht so lange im Stadtrat bin. Aber spannend ist doch die Frage: Wie konnte das passieren? Was lief damals schief, wenn in der LVB
heute bei geringerem Ausgleichsbetrag eher
mehr investiert werden kann als 2009? Es wirkt
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
jedenfalls auch heute nicht so, als ob die Kompetenzen und Verantwortlichkeiten in der Verwaltung zwischen Beteiligungsmanagement und Verkehrs- und Tiefbauamt in Bezug auf die LVB klar
geregelt sind. Ich weiß nicht, ob die BBVL damals
die Probleme gesehen und davor gewarnt hat. Ich
bin mir auch nicht sicher, ob sie heute sowohl den
nötigen Einblick als auch die Freiheit hätte, um
rechtzeitig die Alarmglocken zu läuten.
Auch wenn die CDU sich gerne intensiv auf Nebenkriegsschauplätzen wie Radfahrstreifen oder
Fahrradbügeln tummelt, ist doch klar, dass der
Wirtschaftsverkehr bei stetig steigendem Bevölkerungswachstum einhergehend mit steigendem
Verkehrsaufkommen im Stau stehen wird, wenn
es keine attraktiven Alternativen für diejenigen
gibt, die nicht unbedingt mit dem Auto fahren müssen.
Ist es nun verantwortlich, Geld aus dem städtischen Haushalt für die LVB zu fordern? Es ist genauso viel oder wenig verantwortlich, wie Sie,
Herr Jung, mit dem städtischen Haushalt umgehen. Mit den verwaltungsinternen Änderungen
zum Haushalt 2015/2016, die jetzt nicht mehr so
heißen, aber faktisch dasselbe sind, wurden für
2016 circa 1,8 Millionen Euro aus dem städtischen Haushalt an die Kulturbetriebe geleitet letztlich natürlich beschlossen vom Stadtrat, aber
auf Ihren Vorschlag hin. Heute kann der Stadtrat
ebenfalls beschließen, nur eben nicht auf Ihren,
sondern auf unseren Vorschlag hin. Das ist der
Unterschied.
Für ein gemeinsames verantwortungs- und vertrauensvolles Zusammenarbeiten in diesem Zusammenhang wäre es sicher hilfreich, wenn Sie
dem Stadtrat und der Öffentlichkeit Ihre Prioritäten für die Haushaltsplanaufstellung zur Kenntnis geben würden, aber das möchten Sie nicht.
Weiterhin wäre es hilfreich, wenn die Fortschreibung des Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrages rechtzeitig als Vorlage aus der Verwaltung
käme und nicht von uns beantragt werden muss.
Ein Beschlusspunkt des Verwaltungsstandpunkts,
der sich auch in der Neufassung unseres Antrags
wiederfindet, ist, dass die Tilgungsaussetzung ab
01.01.2016 im vierten Quartal 2016 vorgelegt
wird. Das ist ein weiteres Beispiel dafür, wie mit
diesen Themen in der Verwaltung umgegangen
wird. Noch einmal: Die Tilgungsaussetzung ab
01.01.2016 wird uns im vierten Quartal 2016 vorgelegt.
Es wäre weiterhin hilfreich, wenn in der Diskussion um die Finanzierung der LVB nicht Äpfel mit
Birnen verglichen werden, indem zum Beispiel
versucht wird, die Ausgleichszahlungen, die die
Stadt für den Schülerverkehr vom Freistaat erhält
und nur an die LVB weiterreicht, als Zahlungen
der Stadt umzudeklarieren.
S e i t e | 25
Von einer solchen Zusammenarbeit auf Augenhöhe sind wir beim Thema ÖPNV-Finanzierung
leider weit entfernt. Deswegen werden Sie, Herr
Jung, mit solchen Anträgen leben müssen. Ich
bitte um Zustimmung zu unserem Antrag.
Oberbürgermeister Jung: Es gibt weitere Wortmeldungen. Zunächst Herr Oßwald, dann Herr
Morlok.
Stadtrat Oßwald (SPD): Sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen und
Herren Stadträte! Werte Gäste! Ich denke, wir alle
sind uns hier im Hause einig, dass die derzeitige
Finanzausstattung der Leipziger Verkehrsbetriebe nicht unseren Wünschen entspricht und
wir noch viel dafür tun müssen. Wir wissen auch,
dass es viele Langsamfahrstrecken gibt; von 2007
bis heute haben sie sich von 1,5 Kilometer auf
11,8 Kilometer drastisch erhöht. Wir wissen auch,
dass viele Haltestellen noch nicht barrierefrei ausgebaut sind. Wir wissen auch, dass der Fuhrpark
noch nicht endgültig auf Niederflurfahrzeuge umgestellt ist.
Ich könnte mich mit gutem Gewissen hier hinstellen und einen Investitionszuschuss von 4 oder
5 Millionen Euro fordern. Doch diesen Überbietungswettbewerb wird die SPD-Fraktion nicht mitmachen. Wir werden den Verwaltungsstandpunkt
übernehmen, der einen Investitionszuschuss von
2 Millionen Euro vorsieht. Warum? Wir haben hier
in der Stadt auf vielen Gebieten immense Investitionsbedarfe. Ich erinnere an das Dauerthema
Schulen und Kitas. Wir haben noch viele marode
Straßen und Brücken, auch wenn wir da schon
viel erreicht haben. In der aktuellen Diskussion
zum Sportprogramm müssen wir feststellen, dass
die investiven Zuschüsse in Sportstätten unzureichend sind. Die Liste ließe sich fortsetzen. Sicherlich würde ein um 1 Million Euro höherer Investitionszuschuss den Haushalt nicht unbedingt
nicht genehmigungsfähig machen, aber in der
Summe aller Wünsche, die hier im Rat kursieren,
dann schon. Das Tischtuch ist einfach zu klein,
um alle Mehrbedarfe, die wir haben, abzudecken.
Wir raten aber auch noch aus anderen Gründen
von Aktionismus für eine Anpassung der Verkehrsleistungsfinanzierung ab.
Erstens. Die Stadtverwaltung hat jetzt einen klaren Zeitplan für die Evaluierung und Fortschreibung des Nahverkehrsplans vorgelegt. Wir sind
eine wachsende Stadt. Der City-Tunnel ist in 2013
fertiggestellt worden. Es gibt veränderte Verkehrsgewohnheiten. Sicherlich haben wir in der
Summe auch veränderte Nahverkehrsbedarfe. Es
macht daher keinen Sinn, Verkehrsleistungsfinanzierungsverträge anzupassen, bevor wir uns im
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
Klaren darüber sind, mit welchen Verkehrsleistungen wir die LVB zukünftig überhaupt betrauen
wollen. Das wissen wir jetzt noch nicht.
Zweitens. Ich erinnere daran, dass der Mitteldeutsche Verkehrsverbund Ende dieses Jahres seine
Ergebnisse zum Thema „Alternative Finanzierungsformen“ öffentlich zur Diskussion stellen
wird. Dieser Diskussion sollten wir nicht mit der
Schaffung vollendeter Tatsachen vorgreifen.
Drittens. Ich erinnere auch an den immer noch
nicht beendeten KWL-Prozess in London, der wie
ein großer Schatten über der Wirtschaftsplanung
der LVV-Gruppe und auch über den zukünftigen
Haushalten der Stadt Leipzig liegt. Hierüber sollten wir abschließend Klarheit haben.
Schließlich möchte ich meine Erleichterung zum
Ausdruck bringen, dass sich die Antragsteller jetzt
auch auf das Instrument Investitionszuschuss
festgelegt haben; denn eine pauschale Anpassung des Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrages hätte sicherlich nicht zwingend zu stabilen
Fahrpreisen und zum Abbau des enormen Investitionsstaus der LVB geführt. Die Fahrpreise werden im MDV im Konsens mit den dort Beteiligten
ausgehandelt. Auch hätte nicht gewährleistet werden können, dass die zusätzlichen Mittel tatsächlich in Investitionen und nicht in Personal oder
sonst wohin fließen.
Der Investitionszuschuss von 2 Millionen Euro
wird die LVB sicherlich in die Lage versetzen, die
verschlissenen Streckenabschnitte schneller als
geplant zu sanieren und den Fuhrpark schneller
als geplant zu modernisieren, auch wenn 2 Millionen Euro - das ist uns auch klar - dafür sicherlich
nicht ausreichen werden.
Eine generelle Debatte zum Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrag ist notwendig und erforderlich. Dieser Debatte sollten wir uns dann im Stadtrat stellen, wenn der neue Nahverkehrsplan vorliegt. - Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
Oberbürgermeister Jung: Herr Morlok.
Stadtrat Morlok (fraktionslos): Herr Oberbürgermeister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Herr
Oßwald hat eine Reihe von Gründen genannt, die
ich jetzt nicht wiederholen möchte. Ich denke, wir
sind uns einig, dass es bei der LVB einen erheblichen Investitionsrückstau gibt. Wenn man sich
aber einmal die Ursache dieses Investitionsrückstaus anschaut, stellt man fest: Das liegt vor allem
auch daran, dass es Zeiten hier in Leipzig gegeben hat - ich war in der vorletzten Wahlperiode ja
auch im Aufsichtsrat der LVB -, in denen die
Eigenmittel der Verkehrsbetriebe nicht ausgereicht haben, um Fördermittel, die auf Landesebene verfügbar waren, abzurufen. - Wenn Sie
S e i t e | 26
hier behaupten, dass das eine glatte Lüge sei,
dann sollten Sie über dieses Thema einmal vertrauensvoll mit der Geschäftsführung der Verkehrsbetriebe reden. - Vor 15, 20 Jahren hat die
Stadt Dresden mit ihren Verkehrsbetrieben die
Fördermittel vom Land abgegriffen, weil ebendiese Mittel von Leipzig nicht beantragt werden
konnten, da damals die erforderlichen Eigenmittel
nicht vorhanden waren.
Deswegen war es wichtig, gemeinsam mit den
Verkehrsbetrieben eine langfristige Strategie zu
verfolgen und sich Gedanken über Investitionsprioritäten zu machen. Das haben die Verkehrsbetriebe getan. So war es möglich, einen mittelfristigen Horizont abzustecken und zu überlegen:
Was sind die Prioritäten? Da hat man auch Änderungen vorgenommen. Nur: Um diese Prioritäten,
die die Verkehrsbetriebe selber definiert haben,
tatsächlich umsetzen zu können, ist es erforderlich, dass sie über die normalen Mittel hinaus Investitionszuschüsse von der Stadt erhalten. Die
Eigenmittel der Verkehrsbetriebe allein würden
dafür nicht ausreichen.
Deswegen ist es sachgerecht, dass die Stadt
Leipzig die im Verwaltungsstandpunkt genannten
2 Millionen Euro zur Verfügung stellt; denn es sind
genau diese Eigenmittel, die erforderlich sind, damit die Verkehrsbetriebe das, was sie sich selber
mittelfristig vorgenommen haben, mit Eigenmitteln untersetzen und beim Freistaat Sachsen dafür Fördermittel beantragen können. Deswegen
werden wir dem Verwaltungsstandpunkt auch zustimmen.
Oberbürgermeister Jung: Ich denke, wir können
jetzt abstimmen.
Zunächst zur Abstimmung über den Änderungsantrag der SPD-Fraktion in der Fassung des Verwaltungsstandpunkts. Wer diesem Antrag zustimmt, bitte ich um das Handzeichen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen? - Ich habe zwar eine
Mehrheit dafür gesehen, möchte aber ganz sicher
sein. Deshalb lasse ich die Stimmen auszählen.
Abstimmung: 34 dafür, 29 dagegen, keine Enthaltungen. Dann ist der Änderungsantrag angenommen. Damit entfällt eine Abstimmung über
den Ursprungsantrag.
Meine Damen und Herren, wir legen jetzt fast
punktgenau eine Pause ein und treffen uns wieder
um 17 Uhr.
(Unterbrechung)
Oberbürgermeister Jung: Meine sehr verehrten
Damen und Herren, die Ratsversammlung wird
fortgesetzt.
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9
Einwohneranfragen
Die Anfrage 9.1 wird schriftlich beantwortet.
9.2 Beschlussumsetzung (VI-EF-03067)
Einreicher: Stefan Köster
Herzlich willkommen, Herr Köster! Ihre Anfrage
wird Kollege Albrecht in Vertretung der Baubürgermeisterin beantworten.
Bürgermeister Albrecht: Sehr geehrter Köster!
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr
Oberbürgermeister! Zur Frage 1. Schlicht und einfach, ja.
Zur Frage 2. Der Beschluss des Stadtrates 02657
zum Haushaltsantrag des Ortschaftsrates Burghausen wurde vollständig umgesetzt. Der Antrag
lautet - Zitat -:
Für die Fertigstellung des Reststücks der
Beleuchtungsanlage in der Miltitzer
Straße entlang des neu gebauten Gehund Radweges südlich des Saale-ElsterKanals bis hin zum Löwen Center werden 70.000 Euro aus den Mitteln des
Tiefbauamtes bereitgestellt und wurden
in der Ratsversammlung am 18.03.2015
auch so bestätigt.
Die Mittel wurden im Haushaltsplan berücksichtigt
und standen im Verkehrs- und Tiefbauamt zur
Verfügung. Das Verkehrs- und Tiefbauamt hat die
Mittel zweckentsprechend verwendet. Über die
Fertigstellung der Beleuchtungsanlage mit moderner und energiesparender LED-Technologie,
die am 05.04.2016 erfolgte, wurde der Ortschaftsrat Burghausen mit Schreiben vom 03.05.2016
durch das Dezernat Stadtentwicklung und Bau informiert.
Die Beleuchtungsanlage umfasst dabei neben der
Beleuchtung des Geh- und Radweges vor allem
die Beleuchtung der Fahrbahn gemäß DIN EN
13201, Beleuchtung von Straßen, Wegen und
Plätzen. Nach der Feinjustierungsphase wurde
am 14.04.2016 eine lichttechnische Messung der
Beleuchtungsstärke durchgeführt, in deren Ergebnis sogar die Überschreitung der für den Anwendungsfall erforderlichen mittleren und minimalen Beleuchtungsstärken festzustellen ist.
Damit kann zusammenfassend festgestellt werden, dass sowohl der diesbezügliche Beschluss
des Rates, nämlich die Bereitstellung der Finanzmittel im Haushaltsplan, als auch die tatsächliche
Ausführung der Beleuchtungsanlage entsprechend der einschlägigen Fachstandards umgesetzt werden konnte. Zu weiteren technischen Details sei auf das Schreiben an den Ortschaftsrat
Burghausen verwiesen.
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Zur Frage 3. Die Beantwortung der Frage 3 erübrigt sich mit Verweis auf die Antwort zur Frage 2.
Oberbürgermeister Jung: Danke schön, Herr
Albrecht. - Gibt es Nachfragen? - Herr Köster.
Köster (Einwohner): Schon damals, als der Radund Gehweg gebaut worden ist, war eine Beleuchtungsanlage geplant. Wenn der damalige
Bürgermeister, Herr zur Nedden, das nicht unterbunden hätte, gäbe es diesen ganzen Zirkus jetzt
nicht.
Der Stadtrat hatte eine Beleuchtungsanlage für
den Geh- und Radweg beschlossen. Das wurde
von der Fachabteilung abgewiesen mit der Begründung: anbaufreie Zone. Das ist Schwachsinn;
wir fühlten uns verarscht, veräppelt. In einer weiteren Ratssitzung wurde der Bau einer Lichtanlage dann doch beschlossen und festgelegt,
dass deren Licht genauso stark sein soll wie die
Straßenbeleuchtung.
Im Moment lachen sich die Leute in Burghausen
kaputt über das, was die Stadt da gebaut hat. Drehen Sie die Leuchten parallel zur Fahrbahn, dann
ist alles in Ordnung. Erst wollen Sie gar nichts machen, dann beleuchten Sie die Gärten und jetzt
die Straße. Das ist doch nicht normal. Wir wollten
eine Rad- und Gehwegbeleuchtung, nichts anderes.
Oberbürgermeister Jung: Was war Ihre Frage?
Köster (Einwohner): Wenn Sie der Sache Abhilfe
schaffen wollen, drehen Sie die Leuchten parallel
zur Fahrbahn. Dann ist alles gut. Wenn wir nicht
gesagt hätten, dass die Leuchten die Gärten beleuchten, nicht aber den Rad- und Gehweg, wäre
nichts passiert. Erst nachdem wir Einspruch erhoben haben, wurden die Leuchten so gedreht, dass
zumindest der Gehweg beleuchtet wird. Die LuxZahl, die Sie angeben, interessiert uns herzlich
wenig. Wir wollten, dass eine Rad- und Gehwegbeleuchtung gebaut wird. Wie gesagt, am Anfang
wurden wir veralbert; Stichwort: anbaufreie Zone.
Wer das herausgehauen hat, ich weiß es nicht.
Oberbürgermeister Jung: Herr Köster, können
Sie noch einmal ganz sachlich sagen, was Ihre
Kritik ist?
Köster (Einwohner): Unsere Kritik ist, dass jetzt
nicht der Rad- und Gehweg beleuchtet wird, sondern vor allem die Straße. Die Burghausener gehen zum Ortschaftsrat und fragen: Was ist denn
da gemacht worden? Wir können dann nur auf die
Stadt verweisen.
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Oberbürgermeister Jung: Ich schlage vor, dass
diese Frage bei einem gemeinsamen Ortstermin
geklärt wird.
Wie üblich finden Sie die Sachverhaltsdarstellung
und den Beschlussvorschlag in Ihren Unterlagen.
Sie liegen im Übrigen auch auf der Tribüne aus.
Köster (Einwohner): Sie brauchen nur die Leuchten um 90 Grad zu drehen. Dann hat sich das
Problem erledigt.
Wird zu 10.1 das Wort gewünscht? - Das ist nicht
der Fall. Dann bitte ich um Ihr Handzeichen. Wer
folgt dem Beschlussvorschlag des Petitionsausschusses? - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Oberbürgermeister Jung: Wir gehen der Sache
noch einmal nach. Ich sehe, Herr Quester und
Herr Jana hören aufmerksam zu.
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
TOP 10.2 ist vertagt.
10.3
Köster (Einwohner): Sie kommen auf uns zu?
Verbesserung der Gehweg- und Fahrradwegsituation in der Essener Straße
(VI-P-03038)
Einreicher: Petitionsausschuss
Oberbürgermeister Jung: Herr Jana, können
Sie ganz dazu Stellung nehmen?
Jana (Verkehrs- und Tiefbauamt): Ich kann nur
wiederholen, was in der Antwort formuliert wurde.
Es ist eine normgerechte Beleuchtung errichtet
worden, die selbstverständlich Geh- und Radweg
sowie die Fahrbahn einschließt. Innerhalb von
14 Tagen sind die üblichen Feinjustierungen vorgenommen worden, der sich eine lichttechnische
Messung sowohl auf der Fahrbahn als auch auf
dem Rad- und Gehweg anschloss. Es ist eine
Überschreitung der erforderlichen Werte festzustellen. Damit sehen wir keinen Handlungsbedarf,
dort noch irgendetwas anzupassen. Gleichwohl
können wir bei einem gemeinsamen Ortstermin
noch einmal die subjektiven Eigenschaften betrachten. Dann werden wir sehen, wie wir damit
umgehen müssen.
Oberbürgermeister Jung: Herr Jana, ich würde
Sie bitten, in den nächsten 14 Tagen noch einmal
auf den Ortschaftsrat zuzugehen und einen Ortstermin zu vereinbaren. Gegebenenfalls bleibt es
bei einem Dissens, aber so wären wir sicher, alles
gemacht zu haben.
Köster (Einwohner): Noch eine Ergänzung. Wenn
die Beleuchtung damals auf dem geraden Gehweg gebaut worden wäre, gäbe es diesen ganzen
Zirkus heute nicht. - Danke.
Oberbürgermeister Jung: Damit sind die Einwohneranfragen beantwortet.
1
Petitionen
10.1
Petition „Wir sind gegen einen Spielplatz auf dem Schillerplatz“ (VI-P02988-DS-02)
Einreicher: Petitionsausschuss
10.1.1 dazu VSP (VI-P-02988-VSP-01)
Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung,
Sport
10.3.1 dazu VSP (VI-P-03038-VSP-01)
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
Wird das Wort gewünscht? - Bitte schön, Herr
Hentschel.
Stadtrat Hentschel (AfD): Herr Oberbürgermeister, ich mache es kurz. Wir sind mit der Haltung
der Stadtverwaltung unzufrieden. Zu nennen sind
unter anderem die unzureichende Parkplatzsituation für die Bürger sowie die Fahrradwege. Ich
zum Beispiel würde meinem Kind nicht erlauben,
mit dem Fahrrad auf der Essener Straße Richtung
LMC zu fahren. Wie gesagt, wir sind damit unzufrieden und werden dafür streiten, dass sich die
Situation dort verbessert. - Danke.
Oberbürgermeister Jung: Herr von der Heide.
Stadtrat von der Heide (Bündnis 90/Die Grünen): Ich stimme dem Beschlussvorschlag an sich
zu, will aber noch auf einen Aspekt in der Petition
hinweisen, nämlich:
Ein weiteres ungelöstes Problem stellt
der
Fußgängerübergang
Tschernischewskystraße dar. Er wird häufig
durch rücksichtslos geparkte Fahrzeuge
verstellt, was Passanten zwingt, über die
Wiesenflächen auszuweichen, und der,
wie schon zu erleben war, für Rollstuhlfahrer zu einem aus eigener Kraft unüberwindbaren Hindernis wird.
Das ist einfach ein Problem, das wir in dieser
Stadt grundsätzlich haben. Das Ordnungsamt
sagt, es kontrolliert. Die Frage ist: Wann wird dann
auch mal abgeschleppt?
Oberbürgermeister Jung: Okay. - Dann kommen wir zur Abstimmung. Wer folgt dem Beschlussvorschlag des Petitionsausschusses? Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
S e i t e | 29
Abstimmung: Vier Gegenstimmen, ohne Enthaltungen. Mit großer Mehrheit so beschlossen.
Zur Frage 1. Die Konzernrichtlinie wird selbstverständlich im geplanten Vorhaben beachtet.
Wir fahren fort mit Tagesordnungspunkt 15.
Zur Frage 2. Gerüchte oder Spekulationen über
Summen werden hier heute nicht kommentiert.
Jedenfalls ist die finanzielle Leistungsfähigkeit
des LVV-Konzerns nicht gefährdet, sondern umgekehrt: Die Geschäftsführung der LVV erwartet
sich durch diese Sponsoringaktivität ein deutliches Plus. Wir reden hier von Sponsoring. Dieses beruht bekanntlich grundsätzlich immer auf
Leistung und Gegenleistung. Die Chancen für Kooperationen und Marketing würden nach Angaben
der LVV deutlich erhöht, insbesondere durch
einen weiteren starken Zugang zu heutigen und
auch zu potenziell zukünftigen Kunden. Mit einer
derartigen kooperativen Partnerschaft könnte sich
nach Einschätzung der Geschäftsführung der LVV
vertrieblich wie auch kommunikativ und damit
imagefördernd insbesondere der zum Teil sehr
wettbewerbsintensive Energiemarkt auf seinem
Heimatmarkt und darüber hinaus besser positionieren.
15
Anfragen an den Oberbürgermeister
Ich rufe zuerst die Dringliche Anfrage der Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen auf, die Sie zu Beginn der
Sitzung in die Tagesordnung aufgenommen haben:
15.1 Kooperation der Leipziger Gruppe und
RasenBallsport Leipzig (VI-DF-03179)
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Meine Damen und Herren, gestatten Sie mir, direkt von hier aus zu antworten. - Einleitend zu
einigen Rahmenbedingungen. Bei der LVV handelt es sich um ein Unternehmen, das der Mitbestimmung unterliegt. Der Aufsichtsrat ist dementsprechend besetzt. Im Unterschied zu fakultativ
mitbestimmten Aufsichtsräten hat dieser Aufsichtsrat gemäß Gesetz eine gesonderte Stellung
im Hinblick auf Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten. Zu Verhandlungsgegenständen in Aufsichtsräten kann und darf grundsätzlich nicht in öffentlichen Gremiensitzungen berichtet werden.
Der Antragsteller führt in der Begründung aus,
dass im vorliegenden Fall gegen Sorgfaltspflichten oder Gremienzuständigkeiten verstoßen und
ein geltender Transparenzgrundsatz nicht beachtet wird. - Meine Damen und Herren, dem muss
ich deutlich widersprechen. - Ihrem Widerspruch
halte ich entgegen: Ich lese das anders. Es wird
schon unterstellt, dass hier gegen bestimmte Regelungen verstoßen wurde. - Ich möchte noch einmal deutlich sagen, dass diese Unterstellung
falsch ist. Nach aktueller Auskunft der LVV gibt es
noch gar keinen Vertrag; Punkt eins. Punkt zwei:
Es ist nur ein LOI. Punkt 3: Es ist existenziell Aufgabe und Pflicht der Geschäftsführung im Konzern und der Geschäftsführung der Tochterunternehmen, über Sponsoring und Spenden im Rahmen unserer Regelungen wirtschaftlich, marketingseitig, werbeseitig zu entscheiden. Im Vorgriff
auf diese Entscheidung - so viel kann ich berichten - ging ein Brief an alle Aufsichtsratsmitglieder,
in dem das geplante Sponsoring erklärt wurde.
Des Weiteren gab es im Vorfeld Einzelgespräche.
Die Beteiligung der entsprechenden Gremien
richtet sich je nach Art und Umfang des Kooperationspakets und Sponsorings in der Tat nach der
Satzung des Unternehmens, der Geschäftsordnung oder, wie im Falle der LVV von der Ratsversammlung gesondert beschlossen, nach dem Zustimmungs- und Infokatalog. Es liegt bis heute
kein Sachverhalt vor, der diesbezüglich Relevanz
hat, um es deutlich zu sagen.
Zu den einzelnen Fragen:
Ich will es einmal mit meinen Worten sagen: RB
hatte Anfragen von vielen Energieversorgern. Die
Frage ist, wer diesen Platz im Wettbewerb besetzt, im Stadion und darüber hinaus zu werben.
Zur Frage 3. Der Wirtschaftsplan 2016 wird eingehalten - so die Auskunft der Geschäftsführung. Ein
Überschreiten des Gesamtbudgets für Sponsoring und Spenden wird in 2017 und 2018 selbstverständlich wirtschaftlich geplant. Noch gibt es
keine finalisierten und gremienseitig bestätigten
Wirtschaftsplanungen. Diese sind Gegenstand
der Unternehmensplanung und der Beschlüsse,
die noch kommen.
Zu den Fragen 4 und 5. Ein Vertrag liegt, wie gesagt, noch gar nicht vor. Grundsätzlich finden bereits seit Jahren Gespräche von Vertretern des
RB und der Stadt zu vielen Themen statt. Mit der
Stadt Leipzig wird, wie Sie wissen, intensiv über
Sicherheitsfragen, Transportfragen und Verkehrsleitsysteme gesprochen. Mit der LVV-Gruppe werden insbesondere die Leistungen der LVB, die
Leistungen der Wasserlieferungen und der Energieversorgung besprochen.
Damit Sie eine Vorstellung haben: Das Leistungspaket umfasst zurzeit einen mehr als siebenstelligen Betrag, den die Stadtwerke, die LVB und die
Wasserwerke durch die Leistungsbestellungen
von RB einnehmen. Zugespitzt könnte man sagen: RB könnte den Strom auch anderswoher beziehen. RB könnte die Verkehre auch anderweitig
organisieren. Ich finde es in der Tat bemerkenswert und positiv, dass das Unternehmen auf die
Unternehmen der Stadt Leipzig zugegangen ist,
um die regionale Verbundenheit und Verwurzelung zu dokumentieren und in der Region Unterstützung zu organisieren. Viele wollten. Die LVV
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
S e i t e | 30
hat die Chance ergriffen, in Kooperation mit dem
Verein hier ein Sponsoringpaket anzuvisieren. Ein
LOI ist meines Wissen paraphiert.
nämlich Wettbewerbsvorteile, Vorteile für den Heimatmarkt etc.? Ich denke, dann wäre es nicht zu
Missverständnissen gekommen.
Ich will Ihnen auch nicht vorenthalten, was ich persönlich davon halte, unabhängig davon, dass es
selbstverständlich Aufgabe der Geschäftsführung
ist, solche Pakete zu schnüren. Was die wenigsten wissen, meine Damen und Herren: Ein Verein
der Ersten Bundesliga unterliegt den Regeln des
Fairplay des Deutschen Fußball-Bundes. Das
heißt, wenn ich es recht erinnere: Es dürfen pi mal
Daumen nicht mehr als 30 Prozent der Einnahmen durch einen Sponsor in einen Bundesligaverein fließen. RB unterliegt dieser Auflage genauso wie Bayern München. Die Mär vom Dosenmillionär, der angeblich dort Geld hineingeben
könnte, ist völliger Unsinn. Er ist nämlich gezwungen, das zu deckeln auf maximal 30 Prozent der
Einnahmen. Das heißt: RB muss wie jeder andere
Verein weitere Sponsoren gewinnen.
Sie hatten eben ausgeführt, das Budget für Sponsoring und Spenden für 2017 und 2018 wird mit
dem Wirtschaftsplan festgelegt. Bezüglich des
Budgets 2016 haben Sie auf die Aufsichtsratssitzung verwiesen. Können Sie ausschließen - das
wäre ein ganz wichtiges Signal an all die kleinen
Vereine, Sportgruppen sowie kulturelle und soziale Einrichtungen -, dass in 2016 weniger Mittel
zur Verfügung stehen werden für das Engagement der LVV-Gruppe? Es ist ja auch der Heimatmarkt, der hier bedient wird, und das ist ein ganz
wesentlicher Standortfaktor Leipzigs.
Es liegt geradezu nahe, sich anzuschauen, erstens wie die Bindung in die Stadt und die Region
gestärkt werden kann, zweitens wie man im Wettbewerb bestimmte Chancen im Marketing und
Sponsoring nutzt und drittens wie man Kundenbindungen erzielt. Ich glaube, dass dies alles in
der Tat so von der Geschäftsführung, wie ich mir
habe berichten lassen, bedacht worden ist und
dann in gemeinsamer Strategie im LVV-Konzern
entschieden wurde, ein Sponsoringpaket vor Ort
abzuschließen: wegen Wettbewerb, wegen der
regionalen Bindung und wegen der Möglichkeit
der Kundenbindung.
Eine Antwort bin ich Ihnen noch schuldig geblieben, nämlich seit wann ich davon Kenntnis habe.
Ich persönlich wurde in den letzten Jahren natürlich mehrfach darauf angesprochen, welche Möglichkeiten der regionalen Bindung und der regionalen Unterstützung gesehen werden. - So weit
die Antwort von meiner Seite.
Frau Krefft.
Stadträtin Krefft (Bündnis 90/Die Grünen): Herr
Oberbürgermeister! Ich finde Ihre Ausführungen
sehr wertvoll und wichtig, rücken sie doch das
Thema in ein ganz anderes Licht, nämlich das der
Werbeflächen und des beiderseitigen Nutzens,
und zwar jenseits von VIP-Tischen, wie es in der
Bevölkerung angekommen ist. Uns geht es nicht
darum, sich über das Sponsoring für diesen einen
Fußballverein zu mokieren, sondern um Fragen,
die sich durch die Medienberichterstattung ergeben haben. Dort hieß es auch, Sie wollten bei dieser Pressekonferenz nicht dabei sein. Das war
eigentlich sehr schade. Warum haben Sie die Gelegenheit nicht genutzt, um genau die Aspekte
vorzutragen, die Sie jetzt hier ausgeführt haben,
Oberbürgermeister Jung: Ihre erste Frage gibt
mir Gelegenheit, meine Position zu diesen Fragen
noch einmal grundsätzlich darzulegen. Ich
glaube, Sie werden lange suchen müssen, um
mich bei der öffentlichen Verkündung eines Sponsorings zu finden. Ich halte es für wichtig, dass
Sponsoring und Spendenbereitschaft von kommunalen oder kommunalnahen Unternehmen
grundsätzlich in der Entscheidungshoheit der Geschäftsführung und deren Marktstrategien liegen.
Die Politik sollte sich tunlichst heraushalten aus
Entscheidungen des Sponsorings. Selbstverständlich werde ich gefragt. Selbstverständlich
werde ich informiert. Selbstverständlich habe ich
eine persönliche Auffassung dazu. Aber ich halte
es für zwingend, dass Unternehmen die Entscheidung treffen. Daher sollte der Oberbürgermeister
auch nicht bei der Scheckübergabe einer Sparkasse oder bei der Verkündung eines Sponsoringvertrages der Stadtwerke mit am Tisch sitzen.
Diese Entscheidung liegt in der Verantwortung der
Unternehmen und Unternehmer, die im Übrigen
dafür dann auch geradestehen müssen. Das ist
der Grund, warum ich mich entschieden habe durch eine Indiskretion offensichtlich an die
Presse gelangt -, mich in dieser Frage nicht zu
äußern und dort auch nicht mit am Tisch zu sitzen.
Das mache ich grundsätzlich nicht. Unabhängig
davon habe ich immer versichert: Selbstverständlich stehe ich zu dieser Entscheidung der Geschäftsführung und werde sie auch öffentlich vertreten, wenn ich gefragt werde.
Zur Ihrer zweiten Frage. Diese Frage habe ich mir
auch gestellt, nämlich: Was ist damit verbunden?
Müssen wir befürchten, dass der Leipzig Marathon oder ein Handballmännerverein oder auch
kleine Vereine, Verbände und soziale Initiativen
nicht mehr gefördert werden? Der derzeitige Plan
ist, dass man diese Engagements weiterhin aufrechterhalten und die Tradition der vielfältigen Unterstützung wie in den letzten Jahren fortführen
will, insbesondere auch im Nachwuchsbereich.
Die Stadtwerke verfolgen seit langem eine Strate-
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
gie mit Blick auf Kinder- und Familienfreundlichkeit; Kollege Fabian wird das bestätigen können.
Man will im Hinblick auf die Marketingmittel versuchen, die Summe, die im Fußball eingesetzt wird,
durch Umschichtungen zu generieren.
Lassen Sie mich noch einen Satz anfügen. Ich
habe dafür gesorgt, dass es überhaupt seit einigen Jahren einen Sponsoringbericht der LVV und
ihrer Tochterunternehmen in den Aufsichtsräten
gibt. Das war in Leipzig vor meiner Amtszeit unüblich.
Die Anfrage 15.2 wird schriftlich beantwortet.
15.3 Umsetzung des Ratsbeschlusses Strategie- und Nutzungskonzept agra-Gelände
(VI-F-03130)
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Kollege Albrecht vertritt heute die Kollegin
Dubrau. Für Sie zur Information: Die Vertreterin
von Herrn Albrecht ist die Kollegin Dubrau. Das
führt zu der Frage: Wer vertritt, wenn beide fehlen? Dann würde Herr Hörning übernehmen. So
habe ich es entschieden. Sie sehen, wir haben
ganz komplizierte Vertretungsregelungen untereinander.
Bitte, Herr Albrecht.
Bürgermeister Albrecht: Meine sehr verehrten
Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Zur Frage 1. Der Entwurf eines entsprechenden Konzepts befindet sich in der Erarbeitung. - Jetzt weiche ich vom Manuskript ab,
weil die Frage nach dem Zeitpunkt der Vorlage sowieso kommen wird. Die Arbeit an den Themen,
die von dem Konzept gelöst werden müssen, ist
außerordentlich kompliziert. Es gibt eine sehr
lange Vorgeschichte, die dort einfließt. Die Akteure, die direkt oder indirekt betroffen sind und
mit großem Interesse auf dieses Konzept warten,
sind in die Arbeit an den jetzt schon vorliegenden
Hinweisen so weit wie möglich einzubeziehen, sodass es im Moment keine konkrete Aussage zum
Zeitpunkt der Fertigstellung gibt.
Zur Frage 2. In Fortführung des bisherigen Verwaltungshandelns wurden hinsichtlich der kurzbis mittelfristigen Sicherung der Verkehrsführung
bereits Gespräche mit der Stadtverwaltung Markkleeberg geführt, zuletzt am 26. Juli 2016. An
einigen dieser Gespräche habe ich selber teilgenommen. Diese Gespräche haben letztlich immer
zu einem Konsens geführt und beruhten auf gegenseitiger Anerkennung von tatsächlichen kommunalen Interessen. Im Anschluss sind die Vereinbarungen mit der Stadt Markkleeberg auszuarbeiten und durch einen Nutzungsvertrag zu sichern.
S e i t e | 31
Im Rahmen der normalen Objektverwaltung erfolgt auch weiterhin die Einbeziehung der unter
Vertrag stehenden Nutzer des agra-Ausstellungsgeländes und der für den jeweiligen Veranstaltungstyp zuständigen Behörde. Eine Abstimmung
mit dem WGT und den anderen Nutzern erfolgt
regelmäßig, nicht zuletzt durch die beiden Bürgermeister selbst. Eine Abstimmung mit weiteren Akteuren - zum Beispiel Bürgerschaft, Umweltverbände - ist bisher noch nicht regelmäßig erfolgt.
Sie ist nach der Diskussion des Entwurfs „Strategie- und Nutzungskonzept agra-Gelände“ selbstverständlich in den Fachausschüssen geplant.
Zur Frage 3. Das agra-Veranstaltungsgelände
wird auf Grundlage eines Verwaltervertrages
durch die Victor Immobilien Verwaltungs- und
Dienstleistungsgesellschaft mbH bewirtschaftet.
Der Verwalter agiert im Interesse der Stadtverwaltung und verwendet die eingesetzten Mittel verantwortungsvoll, hat er doch seit 2012 die Einnahmen kontinuierlich erhöht und die seinerzeit doch
deutlichen Verluste verringert. Bisher gab es
keine Beanstandungen, sodass sich die Verwaltung nicht veranlasst sieht, den bestehenden Vertrag mit Victor Immobilien zu beenden. Die Verwaltung schätzt ein, dass das bisher gute operative Handeln des Verwalters keine neue Organisationsform zur Umsetzung des Strategie- und
Nutzungskonzepts und der künftigen Entwicklungen des städtischen Areals erfordert. Sollte dies
zu einem späteren Zeitpunkt anders sein, muss
selbstverständlich neu darüber nachgedacht werden. Aus diesem Grund sieht die Verwaltung derzeit keinerlei Notwendigkeit für die Beauftragung
eines anderen Dienstleisters, zum Beispiel der
LEVG wie im Stadtratsbeschluss als Prüfungsauftrag vorgegeben.
Zur Frage 4. Für den erhaltungswürdigen Gebäudebestand wurde in den letzten Jahren unter anderem die sukzessive Überarbeitung der Hallen
und Objektdächer durchgeführt. Auch wurden im
Jahr 2014 im Vestibül der Halle 1 eine behindertengerechte Toilettenanlage eingebaut und in
2015 Fassadenteile der Hallen 1 und 2 neu gestrichen. Die Kosten für die Instandhaltungsmaßnahmen, die auch Verkehrssicherungspflichtaufgaben und die Ertüchtigung der Wege und Straßen
beinhalten, beliefen sich insgesamt in 2014 auf
circa 190.000 Euro und im Jahr 2015 auf circa
202.000 Euro.
Die vorhandenen Einzelbaugenehmigungen der
agra-Hallen waren und sind befristet und spiegeln
lediglich die Messe- und Ausstellungs-, nicht jedoch die Veranstaltungsnutzung wider. Hintergrund ist, dass die entsprechenden Nutzungsprofile der agra-Hallen an umfassende Maßnahmen
zum erforderlichen Brandschutz gekoppelt sind.
Um die Sicherheit für die geplanten Veranstaltungen zu gewährleisten, ist es immer wieder not-
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
wendig, Einzelgenehmigungen zu erteilen. Dementsprechend wurde ein Brandschutzkonzept erstellt. Die darin festgehaltenen Maßnahmen sollen und müssen kurz-, mittel- und langfristig umgesetzt werden.
Zur Frage 5. Der Zustand der Hallen erlaubt eine
weitere Nutzung und rechtfertigt aufgrund der gegenwärtigen Lage die Modernisierung des Bestandes. Die Aufzählung aller geplanten Maßnahmen, die nicht nur die Ausstellungshallen, sondern alle Hallen und die Infrastruktur des Geländes betreffen, würde jetzt den zeitlichen Rahmen
sprengen. Ich möchte deshalb nur einige Maßnahmen herausgreifen, die kurz- und mittelfristigen Charakter in Bezug auf die Hallen haben:
In der agra-Ausstellungshalle 1 werden der Hallenfußboden erneuert, eine Brandmeldeanlage
und eine Entrauchungsanlage installiert sowie
acht Fluchttüren ins Vestibül eingebaut. Das Halleneinfahrtstor wird zu einem Rolltor umgebaut,
die Elektroversorgungseinrichtung für Messen
und Veranstaltungen erneuert sowie das Tragwerk des Hallendaches feuerhemmend ertüchtigt.
Solche Maßnahmen sind auch in der Halle 2 vorgesehen.
In der Halle 4 werden unter anderem die Künstlergarderobe und der Bürotrakt erneuert. Es werden
Fenster und Fußböden saniert, und der Trakt wird
gestrichen. Zur behindertengerechten Erschließung wird ein Außenfahrstuhl angebaut. Die Halle
erhält unter anderem eine neue Entwässerungs-,
eine neue Beleuchtungs- und eine neue Beschallungsanlage sowie eine behindertengerechte
Rampe und Toilette.
In der Ausstellungshalle 9 werden die Türen und
Fenster instandgesetzt, die Dachhaut erneuert,
und das Gebäude wird von außen gestrichen.
Für die Ausstellungshallen 11 und 13 ist ebenfalls
die Instandsetzung der Dachhaut und der Dachentwässerung geplant. Darüber hinaus werden
die Eingangstore, die Fenster sowie die Beleuchtung saniert, und die Hallen werden von außen
gestrichen.
So weit ein kurzer exemplarischer Überblick. - Abschließend zur gemeinsamen kommunalen Befindlichkeit: Bei den regelmäßigen Terminen, beispielsweise mit dem Kollegen Oberbürgermeister
von Markkleeberg, ist der gegenwärtige Stand unserer Arbeiten ein fester Tagesordnungspunkt.
Oberbürgermeister Jung: Gibt es Nachfragen? Bitte schön, Herr Schlegel.
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Sehr geehrter
Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrter Herr Bür-
S e i t e | 32
germeister Albrecht, ich gehe aufgrund Ihrer Aufzählung davon aus, dass es derzeit bei den Ausstellungshallen keinen Leerstand gibt und dort, wo
Mängel festgestellt werden, diese schrittweise behoben werden, sodass mittelfristig alle Hallen weitergenutzt werden können.
Bürgermeister Albrecht: Das ist in jedem Fall
richtig. Leerstand gibt es nur insoweit, wenn die
Maßnahmen einen größeren Umfang haben und
nicht innerhalb kurzer Zeit abzuschließen sind.
Dabei handelt es sich dann aber um instandhaltungsbedingten Leerstand, um die Maßnahmen
selbst durchführen zu können.
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Das würde den
Punkt Nutzungskonzept betreffen. Die Frage ist:
Wird wirklich an einer Strategie zur Weiterentwicklung des Gesamtareals gearbeitet oder
nicht? Das war damals so beschlossen, und dem
ist auch nicht widersprochen worden. Wenn ich
mich recht erinnere, haben wir die Frist für die Vorlage des Konzepts sogar noch um ein Quartal verlängert. Wird das jetzt wirklich erarbeitet, oder
macht man einfach so weiter?
Bürgermeister Albrecht: Zu Ihrer ersten Frage.
Ja, es wird an einem Konzept gearbeitet. Aber wir
alle, die damals bei dem Prozess dabei waren, erinnern uns - jeder hat ja auf seine Weise damals
Lehrgeld dafür zahlen müssen -: Es war ja nicht
so, dass es eine durchgehende gerade Linie in
der öffentlichen Meinung gab, was gewollt ist. Die
Schwierigkeit, ein langfristiges Konzept zu erarbeiten, bestand damals unter anderem darin,
die unterschiedlichen und - das muss man leider
auch sagen - sich teilweise widersprechenden
Nutzungswünsche und -ziele harmonisch in ein
Konzept zu bringen, was im ersten Versuch nicht
gelungen ist.
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Deshalb wurde
ja dazu übergegangen, zu sagen: Nachdem vieles
jahrelang hin und her diskutiert und dann wieder
verworfen worden ist, erarbeiten wir eine gemeinsame Strategie. Unabhängig davon, ob Investoren gewonnen werden können, mit denen sofort
über Nachnutzung, Umbau usw. verhandelt wird das läuft ja bei der Alten Messe ähnlich -, soll alle
Kraft darauf verwendet werden, die Hallen möglichst vollständig und dauerhaft zu nutzen, abgesehen von der Zeit, in der Baumaßnahmen durchgeführt werden müssen; das liegt ja in der Natur
der Sache.
Bürgermeister Albrecht: Damit hier nicht falsche
Vorstellungen entstehen: Der Vergleich mit der Alten Messe ist zumindest nach derzeitigem Über-
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
legungsstand nicht ganz richtig. Wir beabsichtigen im Moment nicht, irgendein Teilstück, das keiner Planung unterliegt, an irgendjemanden zu veräußern. Da gibt es schon einen deutlichen Unterschied zwischen beiden Arealen.
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Mein Hinweis bezog sich nur auf die Nutzung und die Entwicklung
von vorhandenen, derzeit aber nicht benötigten
Hallen. - Wenn Sie hier sagen, es werde mittelfristig davon ausgegangen, dass das Gelände, zumindest auf dem Leipziger Teil, zumindest in den
nächsten 10, 15 Jahren so weitergenutzt werden
kann, ist das eine konkrete Aussage. Aber möglicherweise muss ja auch etwas im Freiraum des
Areals passieren.
Bürgermeister Albrecht: Zu den Inhalten des
Konzeptes kann und will ich mich jetzt nicht festlegen, weil wir da noch nicht so weit sind.
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Also müssten wir
gegen Jahresende noch einmal nachfragen.
Bürgermeister Albrecht: Selbstverständlich.
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Können wir trotzdem erwarten, dass an dem Konzept wirklich gearbeitet wird?
Bürgermeister Albrecht: Ja, das können Sie zu
Recht erwarten.
Oberbürgermeister
Albrecht.
Jung:
Danke,
Kollege
15.4 Sachstand Bayerischer Bahnhof (VI-F03036)
Einreicher: SPD-Fraktion
Diese Anfrage betrifft die Dezernate VI, VII, V und
III. Kollege Albrecht wird erneut um kompetente
Auskunft gebeten.
Bürgermeister Albrecht: Zur Frage 1, aktueller
Stand. Ein Immobilienunternehmen hat vor circa
drei Jahren große Teile des Areals Bayerischer
Bahnhof erworben. Dieses Areal war im Vorfeld
Gegenstand eines städtebaulichen Wettbewerbs,
den die Stadt Leipzig gemeinsam mit dem Voreigentümer, der Deutschen Bahn AG, ausgeschrieben hatte. Geplant war der Abschluss einer
dreiseitigen Rahmenvereinbarung zur Gebietsentwicklung zwischen der Deutschen Bahn, dem
Immobilienunternehmen und der Stadt Leipzig.
Der Stadtrat hatte in seiner Sitzung am 16. Juni
2014 dem Abschluss der Rahmenvereinbarung
S e i t e | 33
zugestimmt, allerdings gleichzeitig Bedingungen
formuliert, die vor Vertragsunterzeichnung umgesetzt werden sollten. Es war also eine klare Vorgabe dem Inhalt nach gegeben. Im Verlauf der
Verhandlungen zur Umsetzung der Bedingungen
kam es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen
dem Immobilienunternehmen und der Stadt
Leipzig, die einer Vertragsunterzeichnung bis
heute entgegenstehen.
Zur Frage 2. Verwaltung und Immobilienunternehmen haben sich im Frühjahr dieses Jahres auf
Einschaltung eines externen Moderators bzw.
Mediators verständigt. Dieser soll einen ganzheitlichen Lösungsvorschlag für die Entwicklungsflächen westlich des Dösener Wegs unterbreiten. Im
Mai 2016 hat sich eine Arbeitsgruppe besetzt mit
Vertretern der Stadtverwaltung und des Unternehmens unter Leitung des externen Moderators gebildet, die im wöchentlichen Turnus zusammenkommt und versucht, für alle bisher aufgerufenen
Schwierigkeiten oder unterschiedlichen Meinungen Abhilfe zu schaffen. Es ist beabsichtigt, Anfang Oktober das Ergebnis dieser Arbeitsgruppe
vorzulegen.
Zur Frage 3. Es ist der Abschluss dieses Verfahrens abzuwarten. Ziel des Verfahrens ist es, alle
unterschiedlichen Auffassungen auszuräumen
sowie gemeinsame, auch unterschriftsreife Lösungen zu finden. Danach kann zeitnah ein Zeitplan aufgestellt und selbstverständlich auch bekannt gegeben werden.
Zur Frage 4. Durch die Verzögerung der Entwicklung des Areals kommt es auch zu Verzögerungen
in der Umsetzung des Schulentwicklungsplans.
Die einzelnen Schularten betreffend ist zu sagen:
Die Grundschule auf diesem Areal wird bereits
seit dem Schuljahr 2015/2016 benötigt. Gegenwärtig fehlt die Kapazität und wird durch Überbelegung in den benachbarten Schulen kompensiert. Hier ist allerdings die Grenze erreicht, sodass ein neuer Grundschulstandort außerhalb
des Areals an der Brüderstraße errichtet wird. Das
ist also von dem vorgenannten Mediationsverfahren nicht beeinflusst. An dem geplanten Grundschulstandort auf dem Areal des Bayerischen
Bahnhofs wird, auch aufgrund der aktuellen Zahlen, dennoch festgehalten.
Zum Bereich Oberschulen und Gymnasien. Im
Schulentwicklungsplan sind auf dem Areal der
Neubau einer fünfzügigen Oberschule bis 2020
und eines fünfzügigen Gymnasiums bis 2018 vorgesehen. Da aufgrund fehlender Grundstücksanteile bislang nicht mit der Planung begonnen
werden konnte, sind diese Fertigstellungstermine
im Moment als unrealistisch einzustufen. Für das
vorgesehene Gymnasium wird jetzt am Prager
Dreieck ein Neubau errichtet, sodass die zeitliche
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
Verzögerung am Bayerischen Bahnhof kompensiert werden kann. Der Bedarf an Schulplätzen
am Bayerischen Bahnhof bleibt aber auch für
diese beiden Schularten bestehen. Ich verweise
in diesem Zusammenhang auch auf die aktuellen
Zahlen im Schulentwicklungsplan.
Oberbürgermeister Jung: Gibt es Nachfragen? Herr Oßwald.
Stadtrat Oßwald (SPD): Es ist schade, dass Sie
uns kein konkretes Datum nennen können, wann
die Entwicklung dort endlich weitergeht. Es ist
schön, dass es jetzt einen externen Moderator
gibt. Es ist schön, dass jetzt eine Arbeitsgruppe
die Arbeit aufgenommen hat. Bürgermeisterin
Dubrau hatte uns vor zwei Jahren kommuniziert,
wir würden hier kurz vor einer Lösung stehen.
Mich würde schon interessieren, wie viele Jahre
nach Ansicht von Frau Dubrau das Wort „kurz“
umfasst.
Oberbürgermeister Jung: Frau Hollick.
Stadträtin Hollick (DIE LINKE): Wenn wir wüssten, wer der Verhandlungspartner ist, müssten wir
nicht allein auf die Aussage von Frau Dubrau vertrauen. - Ich weiß nicht, ob Sie meine Frage beantworten können, falls nicht, würde ich Herrn
Professor Fabian darum bitten. Was ist mit dem
Abriss der Gurkenfabrik und der Errichtung einer
Kita auf diesem Gelände? Die müsste schon dreimal fertig sein. Kommen wir nun mit dem überein,
oder lassen wir die „Gurke“ Gurke sein?
Bürgermeister Albrecht: Frau Hollick, die Gurkenfabrik ist Bestandteil der Liste der strittigen
Themen und damit auch Bestandteil der Lösungen, die wir Ihnen Anfang Oktober vorstellen
möchten. Die „Gurke“ ist nicht vertrocknet und
auch nicht hinten runtergefallen.
Stadträtin Hollick (DIE LINKE): Die hat schon
Altertumswert. Bei aller Liebe, ich hoffe, dass das
im Oktober kommt. Ich vertraue jetzt einmal darauf. Aber ich will hier auch sagen: Wir werden
von dem Immobilienbesitzer am Nasenring durch
die Arena gezogen, und das gefällt mir, ehrlich gesagt, schon seit langem nicht. Zugegeben, ich
weiß auch nicht, was wir dagegen tun können.
Aber das Thema Gurke diskutieren wir seit mindestens acht Jahren. Acht Jahre! Wissen Sie, was
dabei herauskommt?
Oberbürgermeister Jung: Ich springe dem Kollegen Albrecht mal zur Seite. Es gibt immer zwei
Seiten, Frau Hollick. Die Komplexität ist in der Tat
S e i t e | 34
enorm: Grünflächenamt, Förderung sozialer Infrastruktur, gewerbliche Entwicklung, Verdienstmöglichkeiten, Tauschobjekte, Bauen, wie bauen, was
bauen, B-Plan 34. All das ist ein hochkomplexes
Miteinander. Ich würde Sie ganz herzlich bitten:
Geben Sie uns diesen einen Monat! Es zeichnet
sich wirklich eine große Lösung ab. Im Oktober
werden wir das berichten können.
Frau Krefft und Herr Schlegel haben sich noch gemeldet.
Stadträtin Krefft (Bündnis 90/Die Grünen): Herr
Albrecht, Sie waren damals schon Bürgermeister.
Vielleicht können Sie Ausführungen machen, warum die Stadt seinerzeit das Vorkaufsrecht nicht
genutzt hat. Immerhin wurde uns das Grundstück
in Gänze angeboten. Auch damals waren Sie
schon in verantwortlicher Position. Das ist eine
Replik auf die Kollegen von der SPD-Fraktion, die
jetzt alten Kaffee in neue Schläuche füllen. Vielleicht nutzen Sie die Gelegenheit und führen kurz
aus, warum die Stadt das Grundstück damals
nicht selbst gekauft hat.
Bürgermeister Albrecht: Die Antwort, die Sie
quasi schon in der Frage formuliert haben, ist leider nicht richtig. Es gab kein Vorkaufsrecht, zu
keinem Zeitpunkt. Der Eigentümer hat das Grundstück seinerzeit - damals waren die rechtlichen
Regelungen anders - ohne Ausschreibung relativ
kurzfristig veräußert. Das heißt: Das Grundstück
ist uns auch nicht in einem Regelvorgang schriftlich angeboten worden. Ich will jetzt nicht weiter
ausführen, zu welchem Zeitpunkt das war, nämlich 2007/2008. Sie werden sich vielleicht noch an
die damalige Haushaltssituation erinnern. Ich
glaube, selbst wenn es so gewesen wäre und wir
2007 ein Vorkaufsrecht gehabt hätten und wenn
wir uns an der Ausschreibung beteiligt hätten und
wenn wir bei der Ausschreibung tatsächlich zum
Zuge gekommen wären, wäre es angesichts der
Zahlen, mit denen Kollege Fabian damals konfrontiert war - ich will es einmal vorsichtig formulieren, Herr Oberbürgermeister -, sicherlich nicht
selbstverständlich gewesen, dass es für diese
Kauf-Vorlage im Jahr 2007 eine Mehrheit gegeben hätte. - Aber noch einmal: Ein Vorkaufsrecht
gab es nicht.
Oberbürgermeister Jung: Herr Schlegel.
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Herr Oberbürgermeister! Herr Bürgermeister Albrecht, es entspricht doch aber den Tatsachen, dass wir für den
Abriss der Gurkenfabrik Fördermittel erhalten respektive Gelder in ausreichender Höhe zur Verfügung standen. Es geht hier nicht prioritär um die
Gestaltung einer tollen Grünfläche, sondern um
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
ein Sicherheitsmanko. Das ist derzeit das Hauptproblem. Es sind sich alle hier bewusst, dass,
sollte dort jemand zu Schaden kommen, nach
Schuldigen gesucht wird. Mir ist bekannt, dass
speziell die Polizei über Jahre hinweg auf diesen
Umstand immer wieder hingewiesen hat.
Bürgermeister Albrecht: Richtig ist: Die Verwaltung hat sich immer bemüht, Fördermöglichkeiten
sowohl für diesen konkreten Teilstandort als auch
für andere auszuloten. In diesem Zusammenhang
wurden auch Gespräche mit dem Ziel geführt,
dass dafür Fördermittel ausgereicht werden. Ob
tatsächlich Fördermittel geflossen und im Haushalt der Stadt Leipzig gebucht worden sind, ist mir
im Moment nicht bekannt. Ich würde aber gern
dieser Frage nach Rücksprache mit den Kollegen
im Dezernat VI noch einmal nachgehen dürfen,
Herr Schlegel.
Oberbürgermeister Jung: Herr Schlegel.
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Herr Bürgermeister, da muss ich Ihnen widersprechen. Die Fördermittel waren da. Wir hatten sogar schon die Auftragsvergabe gemacht. Das war, wenn ich mich
richtig entsinne, im Jahr 2014. Es stand sogar in
der Zeitung, dass das Vergabegremium der Stadt
eine Abrissfirma beauftragt hat. Diese Firma erhielt später einen Alternativauftrag; denn sie hatte
ja Anspruch auf Erbringung einer Leistung, die sie
dort am Ende nicht erbringen konnte. Also: Die
Fördermittel sind dagewesen.
Bürgermeister Albrecht: Ich würde dieser Detailfrage, zu der ich nicht umfassend Bescheid
weiß, gerne noch einmal nachgehen wollen und
Sie dann in Kenntnis setzen.
Oberbürgermeister Jung: Frau Krefft.
Stadträtin Krefft (Bündnis 90/Die Grünen): Herr
Albrecht, ich bin in dem Metier zwar nicht bewandert, aber nach meiner Kenntnis werden Grundstücke auf städtischem Grund immer erst der
Kommune angeboten. Das Vorkaufsrecht ist
keine Regelung, die erst nach 2007 eingeführt
wurde, sondern das gilt schon länger. Aber gut.
Ich will die Frage anders stellen. Wurde damals
der Stadt dieses Grundstück oder die Gesamtliegenschaft auf andere Art als über ein Vorkaufsrecht durch die Bahn angetragen? Sie hatten verneint, dass es ein Vorkaufsrecht gegeben hat. Ich
stelle das infrage und möchte gerne wissen, ob es
Angebote anderer Art gegeben hat.
S e i t e | 35
Bürgermeister Albrecht: Ja, wir haben über
zwei Teilgrundstücke mit dem Immobilienunternehmen seit 2013 verhandelt.
Oberbürgermeister Jung: Frau Krefft meinte, ob
auch die Deutsche Bahn an uns herangetreten ist.
Auch da gab es Verhandlungen, allerdings keine
konkreten Angebote. Ich glaube, es ist müßig,
jetzt die Vergangenheit aufzubereiten. Während
dieser Verhandlungsphase ist das Angebot von
anderer Seite angenommen worden.
Zum Vorkaufsrecht nur so viel: Ich bin zwar auch
kein Baufachmann, aber eines kann ich Ihnen sagen: Formal gibt es immer ein Vorkaufsrecht, das
abgefragt wird bei der Stadt Leipzig, aber dies
kann in der Regel erst dann gezogen werden,
wenn vom Stadtrat dementsprechende Beschlüsse gefasst werden.
So weit zu dieser Anfrage. - Vielen Dank, Herr
Albrecht.
15.5 Zugeparkte Geh- und Radwege bei Großveranstaltungen im Stadtgebiet (VI-F03125)
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Eigentlich wäre das Dezernat III der Antwortgeber
auf diese Anfrage. Kollege Fabian springt jetzt in
die Bresche.
Bürgermeister Prof. Dr. Fabian: Sehr geehrter
Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen
und Herren Stadträte! Zur Frage 1. Aus Anlass
von Großveranstaltungen in Leipzig werden durch
das Ordnungsamt Verkehrskontrollen durchgeführt. Dies wurde in der Beantwortung auf die Anfrage 02889 in der Ratsversammlung am
22.06.2016 bereits dargelegt. Dies geschieht in
Abhängigkeit vom Verkehrskonzept, der Gefahrenprognose sowie der personellen Ressourcen,
auch außerhalb der üblichen Dienstzeiten. Dabei
liegt es auf der Hand, dass nicht anlässlich aller
möglichen Veranstaltungen, welche ja überwiegend nicht im öffentlichen Verkehrsraum, sondern
innerhalb der unterschiedlichsten Versammlungsstätten stattfinden, der ruhende Verkehr im Umfeld kontrolliert werden kann. Im Zuge des Wachsens unserer Stadt und der zusätzlichen Anforderungen wurden bereits im Jahr 2014 Stellenaufstockungen im Politessenbereich vorgenommen.
Seither ist die Zahl der Fallerfassungen um circa
40 Prozent gestiegen.
Zur Frage 2. Grundsätzlich ist anzumerken, dass
es sich bei einer Abschleppanordnung um einen
schwerwiegenden Eingriff in die Besitzausübung
der Bürger handelt. Jede Abschleppmaßnahme
muss sich stets am Grundsatz der Verhältnismäßigkeit messen lassen und dient keineswegs
als zusätzliche Strafe. Die Abwägungsprozesse
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
zur Beurteilung abschleppwürdiger Parkvorgänge
basieren auf den einschlägigen gesetzlichen
Grundlagen und Erkenntnissen der gestaltenden
Rechtsprechung. Das in der Frage genannte Urteil ist bekannt, kann aber in der pauschalen Interpretation der Fragesteller nicht flächendeckend
angewendet werden. Wie bei jeglichem Verwaltungshandeln müssen auch beim Vollzug der
Straßenverkehrsordnung sämtliche Umstände
des Einzelfalls geprüft werden. Dazu gehört auch
die Beurteilung, ob durch eine Abschleppmaßnahme eine nachhaltige Verbesserung einer lokalen Verkehrssituation erreicht werden kann. Vielfach muss von einer Abschleppmaßnahme abgesehen werden, da die Beeinträchtigung des fließenden Verkehrs durch die Maßnahme selbst ungleich höher ist als das verfolgte Ziel, die Örtlichkeit vom falschparkenden Fahrzeug freizumachen. Beispielsweise würden Abschleppanordnungen in Straßenabschnitten mit jeweils einer
Richtungsfahrbahn und/oder dem Vorhandensein
separater Gleiskörper der LVB in Berufsverkehrszeiten zu äußerst schwierigen Verhältnissen führen. Ein Abschleppvorgang dauert circa 15 bis 20
Minuten, in denen die Vorbeifahrt nicht möglich
ist. Trotz alledem wurden im Jahr 2015 circa 2.800
Abschleppmaßnahmen aus unterschiedlichen
Gründen durchgeführt, per 31.07.2016 waren es
1.497.
Zur Frage 3. Sämtliche Grundsatzbeschlüsse zur
Verkehrspolitik in der Stadt Leipzig wie auch das
Verwaltungshandeln im Vollzug stellen die Belange der schwächeren Verkehrsteilnehmer in
den Vordergrund. Die Sicherheit der Fußgänger
und Radfahrenden genießt bei Verkehrsüberwachungsmaßnahmen seit jeher Priorität. Beispielsweise finden jetzt zu Schuljahresbeginn in den
Morgenstunden verstärkt Kontrollen zur Schulwegsicherheit statt.
Zur Frage 4. Verkehrsüberwachungsmaßnahmen
können die Wirksamkeit von Verkehrskonzepten
unterstützen, diese aber nicht ersetzen. Eine Verhaltensänderung bei Kraftfahrern wird erfahrungsgemäß vor allem dann erreicht, wenn zugleich Alternativen eröffnet werden, die ihnen ein
regelkonformes Verhalten ermöglichen. Insofern
muss auch in Zukunft der Schwerpunkt auf den
Bemühungen im Vorfeld liegen. Auch hierzu wurden grundsätzliche Ausführungen bereits bei der
Beantwortung der schon genannten Anfrage im
Juni gemacht.
Oberbürgermeister Jung: Gibt es Nachfragen? - Ich denke, die Diskussion wird im Ausschuss fortgesetzt.
15.6 Städtische
Entscheidungsgrundlagen
für die Errichtung von Asylbewerberunterkünften in der Auenseestraße 31-33
S e i t e | 36
bezüglich Standort und Wohnbedarf unterer Einkommensschichten (VI-F-03091)
Einreicher: AfD-Fraktion
Kollege Albrecht wird die Anfrage beantworten.
Bürgermeister Albrecht: Meine sehr verehrten
Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Zur Frage 1. Beide leerstehenden
Wohnhäuser befanden sich im Eigentum der
LWB. Im Rahmen einer Grundstücksversteigerung der Deutschen Grundstücksauktionen AG,
Berlin, wurden am 19.03.2015 die Grundstücke
an eine Privatperson veräußert. Am 19.06.2015
übte die Stadt Leipzig das gemeindliche Vorkaufsrecht - Frau Krefft, das gemeindliche! - nach § 25
Absatz 1 Nummer 2 Baugesetzbuch aus. Damit
sollte die Fortführung der Straßenbaumaßnahme
Mittlerer Ring Nord - gemeint ist die B 6 - gesichert
werden. Die Stadt Leipzig zahlte einen Kaufpreis
von 72.000 Euro plus 5.140 Euro Courtage.
Zur Frage 2. Auf Grundlage des Flächennutzungsplans, der Verkehrspolitischen Leitlinie der
Stadt Leipzig und dem darauf aufbauenden Stadtentwicklungsplan Verkehr und öffentlicher Raum
war die Schaffung eines Mittleren Rings innerhalb
des Straßenhauptnetzes der Stadt Leipzig vorgesehen und ist in der Vergangenheit auch in wesentlichen Abschnitten realisiert worden. Als Bestandteil des Nord-West-Abschnitts des Mittleren
Rings ist dabei ein Lückenschluss zwischen
Travniker Straße und Gustav-Esche-Straße im
Flächennutzungsplan enthalten, der über die
Auenseestraße führt. Bei Realisierung als Straßenausbaumaßnahme würden die beiden Flurstücke, auf denen die beiden Wohnhäuser stehen, dafür benötigt.
Zur Frage 3. Die Stadt hat im Januar 2016 einen
Antrag auf Zulassung der Berufung gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Leipzig vom
09.09.2015 gestellt. Nach derzeitiger Einschätzung wird mit einer Entscheidung über die Berufungszulassung in etwa einem Jahr gerechnet. Ergänzend ist auszuführen, dass erst nach der letzten mündlichen Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht Leipzig vom Bund die Zulassungsvoraussetzungen für die Einrichtungen zur Unterbringung von Flüchtlingen und Asylsuchenden dahin gehend erweitert wurden, dass nunmehr gemäß § 246 Absatz 11 Baugesetzbuch solche Anlagen für soziale Zwecke in reinen Wohngebieten
als Ausnahme zugelassen werden sollen. Die vorgenannte Gesetzesänderung konnte aufgrund
ihres zeitlich nachfolgenden Inkrafttretens bei der
Urteilsfindung nicht berücksichtigt werden.
Oberbürgermeister Jung: Gibt es Nachfragen? - Das ist nicht der Fall. - Danke, Herr
Albrecht.
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
15.7 Einrichtung eines Willkommenszentrums für Geflüchtete und Migranten und
Migrantinnen (VI-F-03003)
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Ich bitte Kollegen Hörning um Antwort.
Bürgermeister Hörning: Ich möchte mich für die
Fragen zur Einrichtung eines Willkommenszentrums bedanken. Das ist ein wichtiges Thema;
denn es spiegelt die Leipziger Grundhaltung von
Weltoffenheit. Die Themen Migration und Internationalität verändern sich im Monatstakt. Fragen
des Zustroms, der Sicherheit, der Integration beschäftigen uns alle in der politischen Debatte. Aufgabe der Verwaltung ist es, aus den dynamisch
steigenden Anforderungen, die sich aus dem
Thema „Willkommen, Migration und Ankommen“
ergeben, ein tragfähiges Modell zu entwickeln und
dieses dann auch umzusetzen. Dabei ist die
Grundhaltung des Dezernats Allgemeine Verwaltung ganz klar: Die Koordination des einen darf
nicht zur Komplexität des anderen werden.
In Frage 1 fragen Sie nach dem aktuellen Arbeitsstand unter Einbindung von Initiativen. - Aktueller
Arbeitsstand ist die konkrete räumliche und betriebsmodellseitige Konkretisierung, die entlang
der nachfolgenden Leitlinien erfolgt:
Keine Sonderstrukturen. Die Integration in Standardprozesse und das Ankommen, das Willkommen und die Integration finden nicht in separaten
Strukturen, sondern in räumlicher Nähe dort statt,
wo hoher Besucherstrom ist, wo Verwaltungsdienstleistungen erfolgen und wo Ankommen in
Regeldienstleistungen organisiert wird. Regeldienstleistungen wollen wir sichern über einen
Bürgeramtsarbeitsplatz, der fester Bestandteil
eines Willkommenszentrums sein wird und den
ankommenden Menschen, der Wirtschaft, der
Wissenschaft und internationalen Gästen den
Standardservice des Bürgeramtes - an festgelegten Servicetagen auch auf Englisch - anbieten
wird.
Wir wollen Sichtbarkeit für das Angebot eines
Welcome-Centers, also keine irgendwo verfügbare Ladenfläche, sondern klare Sichtbarkeit im
Stadtraum. Wir wollen einen Orientierungs- und
Willkommensort für alle Menschen, die aus dem
Ausland zu uns kommen, kein reines RefugeeCenter.
Wenn möglich - das ist sehr wichtig für den konkreten verwaltungspraktischen Betrieb einer solchen Einrichtung - möchten wir Strukturen gemeinsam nutzen, zum Beispiel das Zugangsmanagement, den Wartebereich, die Sicherheitsschleusen, aber auch die Erstorientierung. Also
auch hier: keine Sonderstruktur, sondern Integration in bestehende räumliche Infrastrukturen.
S e i t e | 37
Die Struktur muss offen sein für Partner der Stadtverwaltung. Es soll also nicht nur diesen einen
Bürgeramtsarbeitsplatz mit Service in englischer
Sprache geben, sondern es muss auch einen
Raum geben zum Beispiel für Vereine, Migrationsberatungen, Migrationslotsen der IHK, Wissenschaftspartner oder andere Verbände.
Das Referat Migration mit seiner Fachkenntnis
und seinem Kundenverkehr - Menschen, die zu
Migration Fragen oder Orientierungsbedarf haben - ist in räumlicher Nähe eines solchen Willkommenszentrums anzusiedeln.
Nicht zuletzt sind auch andere Angebote der
Stadtverwaltung, sei es aus den Bereichen Ausländerrecht, Ordnungsrecht, Bildung oder Sport,
in den flexiblen Teil des Willkommenszentrums
hineinzudefinieren.
Diese Leitlinien, diese Anforderungen deuten für
uns auf die Einrichtung eines Leipzig-WelcomeCenter in einer zusätzlichen Ladenfläche im
neuen zentralen Bürgeramt an der Otto-SchillStraße 2 hin. Welche Ausprägung es entlang der
von uns aufgestellten Leitlinien erfährt, die wir
fachlich für geboten halten, werden wir in den
nächsten Wochen besprechen. So findet kommenden Montag ein Werkstattgespräch mit dem
Migrantenbeirat dazu statt. Wir sind mit dem Migrantenbeirat, den Migrationsberatungsstellen,
der IHK, Wissenschaftseinrichtungen, der Ausländerbehörde und anderen Ämtern der Stadtverwaltung im Gespräch, um diese Einrichtungen in der
Otto-Schill-Straße 2 und im neuen Bürgeramt
Mitte zum Leben zu erwecken.
Zu Ihrer zweiten Frage: Welche offenen Fragen
sind noch klärungsbedürftig? Aus Sicht der Verwaltung sind konzeptionell keine Fragen mehr klärungsbedürftig. Jedoch befinden wir uns insbesondere mit dem Migrantenbeirat, aber auch mit
anderen Akteuren in einem Dialog, wie wir die verschiedenen Anforderungen und die Leitlinien, die
wir definiert haben und die Sie über Ihren Antrag
eingebracht haben, in ein Betriebsmodell einbinden können, das ausbalanciert und am Ende auch
tragfähig ist.
Zu Ihrer Frage nach dem Standort. Wie schon gesagt, Otto-Schill-Straße 2. Für das Bürgeramt
Mitte - das ist das heutige Bürgeramt am Burgplatz - planen wir eine generelle Verwendung im
Bereich Bürgerdialog, Planverfahren und Beteiligungen der Zivilgesellschaft. Es kann dann auch
für Veranstaltungen rund um das Thema Willkommen genutzt werden.
Zum Zeitplan. Die Eröffnung des Bürgeramts
Mitte und damit auch des Leipzig-Welcome-Bereichs ist für den Januar 2017 geplant. Die mit der
baulichen Umsetzung im Gebäude Otto-Schill-
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
Straße 2 verbundenen Kosten werden entsprechend eingeplant.
Oberbürgermeister Jung: Vielen Dank. - Frau
Krefft.
Stadträtin Krefft (Bündnis 90/Die Grünen): Vielen Dank für diesen sehr erfreulichen Sachstand.
Da geht es jetzt voran. Das ist wunderbar. Wir haben allerdings nicht richtig verstanden, ob das
Willkommenszentrum am neuen oder am alten
Standort des Bürgeramtes angesiedelt werden
soll. Es klang zunächst nach Otto-Schill-Straße,
zuletzt aber haben Sie stärker auf das Bürgeramt
am Burgplatz abgehoben. Wo soll es hinkommen?
Bürgermeister Hörning: Danke für die Nachfrage. - Zur Präzisierung: Der Servicebereich
„Leipzig Welcome“, den Sie als Willkommenszentrum bezeichnen, wird im neuen Bürgeramt in
der Otto-Schill-Straße angesiedelt. Nach außen
wird es ein sichtbares Schaufenster zum Ring geben, mit dem wir unter dem einheitlichen Signet
des Bürgeramtes das Serviceversprechen der
Stadt Leipzig für „Leipzig Welcome“ in den Straßenraum senden werden. Im Innenbereich wird
es eine einheitliche Bearbeitungsfläche von Bürgeramt und „Leipzig Welcome“-Bereich geben,
abgetrennt nur durch eine Glasscheibe, sodass
man auch dort parallel arbeiten kann. Das ist der
aktuelle bauliche Planungsstand.
Mein Hinweis auf die Nachverwendung des heutigen Bürgeramts am Burgplatz zielte darauf, dass
wir dort die Einrichtung eines Büros für Planung,
Beteiligung und Demokratie beabsichtigen und es
dann auch für Veranstaltungen und zivilgesellschaftliche Beteiligungsprozesse, die unter anderem auch Migration und Integration thematisieren,
genutzt werden kann.
Was ich damit sagen möchte, ist: Wir haben
Räume an mehreren Orten, die unterschiedliche
Nutzungsarten - sowohl das vertrauliche Beratungsgespräch als auch das Kleingruppengespräch als auch eine Öffnung in größere Gruppen hinein - ermöglichen. Wie wir das dann benennen und belabeln, werden die Erfahrungen ergeben, nämlich: Was wird angenommen? Was
wird nachgefragt? Ehrlich gesagt, ich fände es
gut, wir fangen erst einmal an, testen das ab
Januar 2017 und sammeln Erfahrungen. Dann
können wir darauf aufbauen.
Stadträtin Krefft (Bündnis 90/Die Grünen): Das
wird ja immer großartiger. Ich will hier daran erinnern, dass wir immer noch auf einen Verwaltungsstandpunkt zum Internationalen Haus warten. Die
von Ihnen eben beschriebene Nachnutzung des
Bürgeramts am Burgplatz würde dem schon sehr
S e i t e | 38
nahekommen. Es wäre natürlich toll, wenn wir
dann auch zu einer Beschlussfassung hier im Rat
kämen. Wir haben Ihnen genug Zeit gelassen, um
zu einem Verwaltungspunkt zu kommen. Das,
was wir gehört haben, klingt schon wunderbar.
Wenn man das in eine Form gießen könnte und
wir das hier beschließen würden, wären wir hochzufrieden.
Oberbürgermeister Jung: Das nehmen wir einmal so zur Kenntnis. - Herr Keller hat noch eine
Nachfrage.
Stadtrat Keller (AfD): Ich habe folgende Frage:
Was wird dann aus dem bisherigen Willkommenszentrum an der Zerbster Straße, Ecke Hohmannstraße? Wird das darin integriert oder nicht?
Bürgermeister Hörning: Dem bisherigen?
Stadtrat Keller (AfD): Wird das bisherige Willkommenszentrum dort integriert? Es gibt ja schon
in der Zerbster Straße, Ecke Hohmannstraße ein
Begegnungs- und Willkommenszentrum.
Bürgermeister Hörning: Das ist mir jetzt nicht
bekannt. Es ist jedenfalls keine von der Stadtverwaltung betriebene Einrichtung. Aber vielleicht
können wir das bilateral im Nachgang klären.
Stadtrat Keller (AfD): Gut.
Oberbürgermeister Jung: Vielen Dank. - Wir
kommen zur nächsten und für heute letzten Anfrage.
15.8 Ehemalige Jugendherberge am Auensee
- Quo vadis? (VI-F-03072)
Einreicher: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Dazu Kollege Albrecht.
Bürgermeister Albrecht: Herr Oberbürgermeister! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Zur
Frage 1. Insgesamt sind 14 Gebote termingerecht
eingegangen.
Zur Frage 2. Entgegen der Fragestellung ist das
Objekt nicht zur Vermietung oder Verpachtung
vorgesehen. Es ist die Vergabe eines Erbbaurechts über 30 Jahre beabsichtigt. Das Liegenschaftsamt steht bereits in Verhandlungen mit
einem Bieter. Zur zukünftigen Nutzung war der
spezielle Einzelfall zu prüfen. Die Vorhaben müssen dem Charakter des Gebietes entsprechen
und sich der Landschafts- und Grünordnungsplanung anpassen. Durch die Lage des Objektes gestaltet sich die Nutzung zugegebenermaßen
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
schwierig. Der Zugang zum Grundstück ist für jeglichen motorisierten Verkehr gesperrt. Be- und
Entladungen kann der zukünftige Erbbaurechtberechtigte, wenn überhaupt, nur mit Sondergenehmigung durchführen. Die Ämter der Stadt
Leipzig kennen die Ausschreibung und sind im
Vorfeld abgefragt worden. Der zukünftige Erbbauberechtigte klärt gegenwärtig im Rahmen einer
Bauvoranfrage die Eckpunkte für den Erbbaurechtsvertrag, um sicherzugehen, dass sich sein
geplantes Vorhaben dem Auenseegebiet anpasst
und noch eine Nutzungserlaubnis erteilt werden
kann.
Die Antwort auf Frage 3 war schon in der Antwort
auf Frage 2 enthalten.
Zur Frage 4. Mehrere Vereinsmitglieder der Parkeisenbahn haben unabhängig voneinander vor
der Ausschreibung das Objekt besichtigt. Da sich
das Objekt in einem eher schlechteren Zustand
befindet und nach grober Einschätzung mindestens 150.000 Euro investiert werden müssen, hat
der Verein dann davon Abstand genommen. Der
Höchstbietende im Verfahren plant jedoch eine
Zusammenarbeit mit der Parkeisenbahn Auensee
e. V. Über die Inhalte hat man sich aber aufgrund
der noch nicht ganz klaren Nutzungsform des Gebäudes noch nicht verständigt.
17
Bürgermeister Albrecht: Die Ausschreibung war
öffentlich. Es gab keine Einschränkungen. Es
hätte jeder den Arm heben können. Das Liegenschaftsamt fordert niemanden dezidiert zu einer
Bewerbung auf.
Stadtrat Deissler (Bündnis 90/Die Grünen):
Hatte sich dieser Betreiber denn beworben?
Bürgermeister Albrecht: Das müsste ich nachschauen; das weiß ich jetzt nicht. - Ich höre gerade den Zwischenruf von Herrn Dyck: Das ist
möglicherweise vertraulich. Ob er möchte, dass
das bekannt wird, weiß ich nicht. - Aber lassen Sie
uns noch einmal ins Gespräch kommen. Ich
schaue nach, ob, und dann prüfe ich, ob ich darf.
Oberbürgermeister Jung: Danke schön. - Damit
schließen wir diesen Tagesordnungspunkt. Die
weiteren Anfragen werden schriftlich beantwortet.
Spenden, Schenkungen und ähnliche
Zuwendungen
17.1 Entscheidung über die Annahme von
Spenden, Schenkungen der Stadt
Leipzig und ähnliche Zuwendungen gem.
§ 73 (5) SächsGemO bis Mai 2016 (VI-DS02971)
Einreicher: Dezernat Finanzen
Wird das Wort gewünscht? - Das ist nicht der Fall.
Gibt es Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
17.2 Entscheidung über die Annahme von
Spenden, Schenkungen der Stadt
Leipzig und ähnliche Zuwendungen gem.
§ 73 (5) SächsGemO bis Juni 2016 (VIDS-03048)
Einreicher: Dezernat Finanzen
Wird das Wort gewünscht? - Gibt es Gegenstimmen? - Gibt es Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
18
Vorlagen I
18.1
Mehrausgabe und 1. Änderung des Beschlusses zum Einbau eines Liftes in
der Verteilerebene Citytunnel Hauptbahnhof zur Herstellung der Barrierefreiheit (DS-00363/14-DS-01)
Oberbürgermeister Jung: Danke schön, Herr
Albrecht. - Bitte schön, Herr Deissler.
Stadtrat Deissler (Bündnis 90/Die Grünen):
Wurde dieses Objekt auch dem Betreiber der Pavillonanlage angeboten?
S e i t e | 39
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
Klare Vorvoten. - Wird das Wort gewünscht? - Das
ist nicht der Fall. Dann darf ich Sie um Ihr Handzeichen bitten. Wer ist gegen diesen Beschlussvorschlag? - Wer enthält sich?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
18.2
Tourismuswirtschaftliches
Gesamtkonzept für die Gewässerlandschaft im
mitteldeutschen Raum (TWGK) (VI-DS02249-NF-01)
Einreicher: Dezernat Umwelt, Ordnung,
Sport
18.2.1 dazu ÄA (-02249-NF-01-ÄA-01)
Einreicher: SPD-Fraktion
Wir verzichten auf die Einbringung, weil der Kollege Rosenthal heute nicht da ist. Ich begrüße
aber ganz herzlich Herrn Dittmar. Falls es Nachfragen geben sollte, die wir nicht beantworten
können, setze ich auf Sie, Herr Dittmar.
Die erste Wortmeldung kommt von Herrn Volger.
Stadtrat Volger (Bündnis 90/Die Grünen): Sehr
geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte
Frau Bürgermeisterin und Herren Bürgermeister!
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
Sehr geehrte Stadträte und Stadträtinnen! Sehr
geehrte Gäste! Wo soll ich bei dieser Vorlage nur
anfangen, um unsere Ablehnung zu begründen?
Das TWGK strotzt nur so vor Gründen, ihm nicht
zuzustimmen. Trotzdem wird es heute wider besseres Wissen voraussichtlich mehrheitlich beschlossen werden. Wenn der Stadtrat sich über
den Tisch ziehen lassen will, ist es nun einmal so.
Beginnen wir von vorn. Ein Konzept dieser Größe
ohne Bürgerbeteiligung? Respekt! Alles, was wir
hier im Stadtrat zur Bürgerbeteiligung beschlossen haben, war hierbei Makulatur. Nicht nur, dass
die Bürger nicht beteiligt werden; auch die Stadträte bekommen diese Vorlage erst Jahre, nachdem sie 2014 in den Gremien des Grünen Rings
abschließend beraten und verabschiedet wurde,
zu Gesicht - und das obwohl wir das Touristische
Entwicklungskonzept letztes Jahr beschlossen
haben und demnächst die Umsetzungsmaßnahmen diskutieren. Redet da ein Teil der Verwaltung
nicht mit dem anderen, oder ist dieser Zeitplan Absicht? Da die Pläne laut Verwaltung miteinander
abgestimmt sind, kann ja nur Letzteres in Betracht
kommen.
Dass der Stadtrat hier herausgehalten werden
soll, zeigt sich auch daran, dass Änderungsmöglichkeiten laut Aussagen der Verwaltung gar nicht
möglich und auch nicht gewollt sind. Ich bin gespannt, wie vonseiten der Verwaltung mit dem Änderungsantrag der SPD umgegangen wird, weil
dies ja nicht ihren bisherigen Aussagen entspricht. „Friss oder stirb!“, heißt die Devise. Das
ist zwar perfide, aber auch ziemlich clever gemacht; denn so bleiben inhaltliche Kritik und das
Aufzeigen von eklatanten Fehlern des TWGK unnütz.
Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen,
wurde laut Vorlage mit dem Umsetzungsmanagement schon begonnen. Warum beschließen wir
eigentlich noch? Das ASG macht doch eh, was es
will.
Nun zur inhaltlichen Kritik. Die Zahlengrundlage
ist wissenschaftlich nicht verifizierbar. Da wird von
renommierten Firmen mit Annahmen und Schätzungen gearbeitet, dass es einen gruseln muss.
Wer die Vorlage aufmerksam gelesen hat, wird
feststellen, dass diese Firmen das in der Vorlage
sogar zugeben.
Weiterhin werden Leipzigs Gewässer nicht schiffbar, wodurch die ökonomischen Effekte in der erhofften Größenordnung nicht eintreten können
und Investitionen wie beispielsweise in die Marina
am Lindenauer Hafen hinfällig werden. Eine Planrechtfertigung ist somit nicht gegeben. Das
Schiffshebewerk wird weiter wie eine Monstranz
vor sich her getragen, obwohl es jeder ökonomischen Logik entbehrt.
S e i t e | 40
Die naturschutzfachlichen Betrachtungen kommen ebenfalls viel zu kurz. Einiges, wenn nicht
gar vieles, was touristisch in und um Leipzig vermarktet werden soll, betrifft festgesetzte Naturschutzgebiete und ist somit nicht, wie im Konzept
gewünscht, umsetzbar. Da werden beispielsweise
die Leipziger Stadtgewässer nicht der Naherholung, sondern dem Tourismus zugeschlagen, obwohl sie größtenteils in Naturschutzgebieten liegen - auch ein Grund, warum die Landesdirektion
die Schiffbarmachung nicht erklärt hat. Die Planungssicherheit von Investoren, wie sie im Konzept auf Seite 145 konstruiert wird, die durch die
Nichtschiffbarmachung sowieso schon obsolet ist,
und die zu betrachtenden naturschutzfachlichen
Aspekte werden komplett ignoriert, wodurch sie
für die Investoren einfach nicht gerichtsfest sein
werden.
Ich könnte noch Dutzende weitere Beispiele aufzählen. Allein, mir fehlt die Zeit. Abschließend daher nur noch eine Anmerkung. Meine Fraktion hat
sich sehr schwergetan, der Charta Neuseenland
zuzustimmen. Wir haben es getan, da wir einer
behutsamen, die Natur beachtenden Entwicklung
nicht im Wege stehen wollten und sich Einzelprojekte klar am Naturschutz orientieren sollten. Jetzt
bekommen wir eine Vermarktungsstrategie vorgelegt, die dem vollkommen widerspricht. Sofern
das TWGK per Beschluss Gültigkeit erlangt, wird
es sich explizit nicht am Naturschutz orientieren;
denn der wurde anderen Interessen geopfert. Zukünftig kann sich die Verwaltung aussuchen, welchen Beschluss sie als Grundlage für das eigene,
vom Stadtrat unkontrollierte Handeln heranzieht:
das TWGK oder die Leipziger Charta. - Vielen
Dank.
Oberbürgermeister Jung: Gibt es weitere Wortmeldungen? - Frau Dr. Heymann.
Stadträtin Dr. Heymann (CDU): Sehr geehrte
Damen und Herren! Ich hoffe, es entzieht sich
nicht Ihrer Erinnerung, dass gerade dieses Tourismuswirtschaftliche Gesamtkonzept in einem wirklich sehr breit angelegten Beteiligungsprozess
entstanden ist, und „breit“ heißt hier tatsächlich:
räumlich breit. Man muss schon die Quadratur
des Kreises hinbekommen, um am Ende alle
Stimmungsbilder, Meinungen, wirtschaftliche, kulturelle, soziale und natürlich auch Naturinteressen miteinzubinden. Es gab viele Veranstaltungen
in der Volkshochschule dazu. Es gab auch Veranstaltungen vor Ort an den unterschiedlichen Seen
in und um Leipzig.
Es waren auch die unterschiedlichen Interessen
und Ziele anderer Kommunen mitaufzunehmen.
Deswegen müssen wir genau überlegen, wie wir
das hier betrachten: Sehen wir es als Teil einer
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
S e i t e | 41
Region, für deren Gesamtentwicklung wir uns mitverantwortlich fühlen, oder sehen wir es durch
eine reine Leipzig-Brille?
durchpeitschen zu können; das muss ich so sagen. Nach unserer Kritik hat sie erkannt, dass
diese Diskussion geführt werden muss.
Nur ein Wort zum Stichwort Lindenauer Hafen
bzw. Anbindung an den Elster-Saale-Kanal. Natürlich muss man Visionen haben. Das ist aber
keine Monstranz. Vielmehr gibt es gute Beispiele
in Europa dafür, dass solche Visionen dazu beigetragen haben, dass Regionen gesunden können. Gerade Leuna leidet unter Fachkräftemangel. Man lebt nicht nur von Brot allein, sondern
auch davon, dass man sich in einer Region bewegen kann, dass man Alternativen hat neben dem
Wohnen und dem Arbeiten.
Zu unserem Änderungsantrag. Ich möchte Sie auf
einen wesentlichen Punkt hinweisen, der vor
allem in Zusammenhang mit der Potenzialanalyse
zum Elster-Saale-Kanal diskutiert worden ist. In
der Vergangenheit hieß es immer, dass alles, was
neu gebaut werden muss, auf sachsen-anhaltinischer Flur liegt und deshalb für uns keinerlei zukünftige Kosten entstehen werden. Dem ist natürlich nicht so. Wir haben es hier mit einem Bauwerk
zu tun, das viele Jahre alt ist. Dieses Bauwerk hat
möglicherweise hier und da Schäden, für die wir
natürlich aufkommen müssen, wenn die Liegenschaft vom Bund an uns übergeht. Unter Umständen sind damit enorme Investitions- bzw. Sanierungskosten verbunden. Mein dringender Wunsch
ist, zu erfahren, was dort geplant ist und was dort
getan werden soll. Deswegen schlagen wir vor,
unter LT7 zu ergänzen, dass vor Übernahme eine
Untersuchung des Bauwerkszustands stattfindet,
damit wir wissen, mit welchen Kosten zu rechnen
ist, vor allem auch vor dem Hintergrund, dass dort
eine Hochwasserlamelle vorgesehen ist, es also
auch als Hochwasserschutzbauwerk dienen soll.
Hier ist ein regionaler Konsens erarbeitet worden,
der nicht fernab von der Idee der Charta ist. Wir
haben hier ein Konzept, das man Punkt für Punkt
abarbeiten möchte. Die Realisierung der einzelnen Projekte unterliegt immer klassischen Planungsprozessen; Stichwort Umweltverträglichkeitsprüfung.
Noch einmal zur Schiffbarkeit der Leipziger Gewässer. Das wundert keinen, selbst diejenigen
nicht, die für eine motorisierte Befahrung gewesen sind. Am Ende sind die Leipziger Gewässer
nun einmal so wenig tief, wie sie sind, und die Brücken so niedrig, wie sie sind. Man kommt eben
nur paddelnd darunter hindurch. Es würde mich
sehr wundern, wenn diese Erkenntnis irgendjemanden hier im Raum überrascht hätte.
Ich werbe sehr dafür, diesen nach einer jahrelangen Diskussion erreichten regionalen Konsens
jetzt nicht einfach mal en passant in einer Stadtratssitzung vom Tisch zu wischen.
Oberbürgermeister Jung: Herr Weber.
Stadtrat Weber (SPD): Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen und Herren
Stadträte! Liebe Gäste auf der Tribüne! Die SPDFraktion hat zum TWGK einen Änderungsantrag
eingebracht, der Ihnen allen vorliegt. Dennoch das muss ich grundsätzlich sagen - unterstützen
wir das TWGK. Es macht auf jeden Fall Sinn,
einen Beschluss herbeizuführen, der über die
Grenzen hinaus reicht. Es sollte eben nicht jeder
seinen eigenen „Mist“ machen, sondern man
sollte das zusammen denken und realisieren. Es
ist gut, wenn es eine Plattform gibt, wo man sich
darüber austauschen kann. Das ist die Stärke dieses Papiers.
Das Papier hat aber auch aus meiner Sicht einige
Schwächen. Eine Schwäche ist die geringe Beteiligung, die der Stadtrat bzw. die Politik hier erfahren hat. Uns liegt hier ein 400-seitiges Papier vor.
Die Verwaltung meinte, dieses Papier noch kurz
vor der Sommerpause innerhalb von drei Wochen
Die Aussagen zum Punkt „Cospudener See“ sind
im TWGK eindeutig und klar formuliert. Der
Cospudener See wird momentan sehr intensiv genutzt. Viele Tausend Menschen nutzen den See
täglich als Naherholungsort. Meine bzw. unsere
Kritik ist: Wenn der Harthkanal geöffnet wird, wird
es zu einer deutlich stärkeren Nutzung des
Cospudener Sees durch den Schifffahrtsverkehr
kommen. Wenn beide Nutzungen - Naherholung
der Bevölkerung und Schifffahrtsbetrieb - im Einklang stehen sollen, werden wir nicht umhinkommen, an der Stelle Regeln einzuführen. Ich will
einmal ein Bild skizzieren: Wenn Schiffe mit einer
bestimmten Traglast in einer bestimmten Geschwindigkeit auf dem Cospudener See fahren,
werden sie Wellen erzeugen. Wenn Kleinkinder
am Uferrand spielen, könnten sie von den Wellen
erfasst und umgestoßen werden oder sogar ins
Wasser fallen. Über solche Sachen muss man
sich meines Erachtens Gedanken machen. Wir
haben das in der Fraktion hinreichend getan. Im
Ergebnis ist dieser Änderungsantrag entstanden.
Wir sehen aber auch das Problem, das Herr Volger genannt hat, nämlich dass viele Umlandgemeinden dem Papier, so wie es hier vorliegt,
bereits ihre Zustimmung gegeben haben. Wir
möchten mit unserem Änderungsantrag diesen
Prozess nicht gefährden. Deshalb könnten wir
uns vorstellen, diesen Änderungsantrag als Protokollnotiz zu hinterlassen. Wenn das vonseiten
der Verwaltung Zustimmung findet, würden wir
unseren Änderungsantrag zurückziehen, allerdings mit der Bitte, die darin enthaltenen Punkte
mitaufzunehmen. - Vielen Dank.
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
Oberbürgermeister Jung: Das wäre mein Angebot gewesen, nämlich dass wir diese Punkte wie
eine Anlage verstehen, die wir kommunizieren
und zur Kenntnis geben, sie aber nicht zum Bestandteil der Beschlussfassung machen.
Herr Engelmann.
Stadtrat Engelmann (DIE LINKE): Meine Damen
und Herren! Herr Oberbürgermeister! Die Fraktion
Die Linke wird der Vorlage zustimmen. Dafür gibt
es einige ganz wesentliche Gründe.
Punkt eins. Ich verstehe überhaupt nicht, mit welcher Intensität dieses Projekt hier bekämpft wird.
Das ist eine der ganz wenigen Vorlagen vonseiten
der Stadtverwaltung, in der vollständig beschrieben ist, was getan werden soll.
Punkt zwei. Dass man mit den vielen unterschiedlichen Meinungen nicht immer einverstanden sein
muss, ist doch selbstverständlich. Deshalb sollen
bestimmte Projekte, die dem Baurecht unterliegen, auch noch einmal auf ihre Umweltverträglichkeit geprüft werden.
Punkt drei. Ein Blick auf die Leuchtturmprojekte
zeigt, dass sehr wohl versucht wird, den ökologischen Gedanken zu verwirklichen. Ob das klappt,
weiß ich nicht. Dass man den Elster-Saale-Kanal
tatsächlich einmal vollendet, steht noch in den
Sternen. Ich denke, da sind noch ganz andere
Fragen wie „Krieg und Frieden“ oder „Sozialer
Wohlstand für alle“ zu lösen, bis man das in Angriff
nimmt. Aber ein paar Visionen zu entwickeln für
die nächste Generation, für die Generation nach
mir, warum denn nicht?
Was ich selbst und auch viele Mitglieder meiner
Fraktion kritisch sehen, ist der Umgang mit den
neu geschaffenen Gewässern. Wir sind schon der
Auffassung, dass jeder Bürger die Chance haben
muss, sie nutzen zu können. Was hier teilweise im
Raum schwebt, nämlich den Leuten zu verbieten,
bestimmte Gewässer wie zum Beispiel den Floßgraben zu nutzen, scheint mir sehr überspannt
und problematisch. Ich war wohl der Einzige, der
den Floßgraben schon früher genutzt hat - ich
habe dort Zuckmücken gefangen und sie zum Angeln benutzt -, alle anderen kannten den gar nicht.
Das war eine Kloake vor dem Herrn. Wir haben
Millionen für die Sanierung ausgegeben, und jetzt
soll die Nutzung untersagt werden. Dasselbe trifft
auf die Schleusen zu. Ich habe mich damals dagegen gewandt. Dennoch sind sie gebaut worden.
Na gut, jetzt haben wir sie. Dann sollen sie aber
auch genutzt werden. Wir können schließlich das
Geld nicht nur verbrennen. Alles in allem sollte
man, wenn es denn so umgesetzt wird, sehr sorgfältig mit dem Geld umgehen, Herr Oberbürgermeister. Man sollte sich nicht auf Dinge einlassen,
die abenteuerlich sind.
S e i t e | 42
Was ich vermisse, ist eine Antwort auf die Frage:
Wie gehen wir eigentlich mit unserem schönsten
Gewässer, der Elster, um? Wie gehen wir mit der
Betonstrecke über der Gefällestufe Hartmannsdorf um? Dazu steht kein Wort in der Vorlage, obwohl dies eine der dringendsten Aufgaben ist. Der
Gesetzgeber hat das verlangt. Dort kann jedermann die Wildwasserproblematik real erleben.
Mir geht auch die Frage durch den Kopf, ob wir
nicht die Fantasie bespannen und sie als Ersatz
für den Floßgraben nehmen könnten. Das kostet
natürlich eine ganze Menge Geld. Auch das ist
hier nicht beleuchtet.
Damit komme ich zum Schluss. Wir haben das kritisch diskutiert, werden der Vorlage aber zustimmen. Die meisten Projekte sind doch sehr überzeugend. - Ich danke.
Oberbürgermeister Jung: Ich sehe keine weiteren Wortmeldungen.
Der SPD-Änderungsantrag wird zurückgezogen
unter der Bedingung, dass wir eine Protokollnotiz
machen, die wir als Material beifügen und auch
den anderen Mitgliedskommunen des Grünen
Rings zur Kenntnis geben.
Wir kommen jetzt zur Abstimmung über die Vorlage. Ich bitte Sie um Ihr Handzeichen. Wer
stimmt dem vorliegenden Tourismuswirtschaftlichen Gesamtkonzept zu? - Gegenstimmen? Enthaltungen?
Abstimmung: Drei Enthaltungen, acht Gegenstimmen. Mit großer Mehrheit so beschlossen.
18.3
Änderung der Geschäftsordnung des
Betriebsausschusses Jugend, Soziales, Gesundheit der Stadt Leipzig (VIDS-02314-NF-01)
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Klares Vorvotum. - Wird das Wort gewünscht? Ich bitte um Ihr Handzeichen. Wer ist gegen diesen Beschluss? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
18.4
Bebauungsplan Nr. 357.1 „Westlich der
Olbrichtstraße - Teil Süd“; Stadtbezirk
Nordwest, Ortsteil Möckern; Billigungs- und Auslegungsbeschluss (VIDS-02428)
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
18.4.1 dazu ÄA (VI-DS-02428-ÄA-01)
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Einreicher: SPD-Fraktion
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
Es wird mir signalisiert, dass wir den Änderungsantrag der Fraktion Die Linke und der SPDFraktion übernehmen können.
Wird das Wort gewünscht? - Herr Schlegel.
Stadtrat Schlegel (DIE LINKE): Herr Oberbürgermeister! Meine Damen und Herren! Man kann
wirklich Dankeschön sagen, dass Sie sich innerhalb kurzer Zeit mit unserem Antrag beschäftigt
haben. Angesichts der Anzahl von Wohnungen
und der Bürgerinnen und Bürger, die dorthin ziehen werden, ist es in der Tat notwendig, die Probleme Kita und Anbindung an das S-Bahn-Netz
noch einmal zu prüfen.
Oberbürgermeister Jung: Wichtig ist: Wir interpretieren diesen Beschlusspunkt genauso, nämlich es einzuordnen, zu prüfen und natürlich in enger Abstimmung mit dem Investor zu Lösungen zu
kommen.
Ich darf um Ihr Handzeichen bitten. Wer ist gegen
diesen Beschlussvorschlag? - Wer enthält sich?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
18.5
Bebauungsplan Nr. 357.2 „Westlich der
Olbrichtstraße - Teil Nord“; Stadtbezirk
Nordwest, Ortsteil Möckern; Billigungs- und Auslegungsbeschluss (VIDS-02429)
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
18.5.1 dazu ÄA (VI-DS-02429-ÄA-01)
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Einreicher: SPD-Fraktion
Auch hier das gleiche Prozedere: Wir würden den
Änderungsantrag der Fraktionen Die Linke und
SPD übernehmen.
Wird das Wort gewünscht? - Gibt es Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
18.6
Förderrichtlinie zur Gewährung von Investitionsbeihilfen an kleine Unternehmen in den EFRE-Fördergebieten
Leipziger Westen und Leipziger Osten
2016-2020 (VI-DS-02508)
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
Klare Vorvoten. - Wird das Wort gewünscht? Dann darf ich Sie um Ihr Handzeichen bitten. Wer
ist gegen diesen Beschlussvorschlag? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
18.7
S e i t e | 43
Sammelvorlage Kita-Investitionen und
Folgekosten 2017/2018 ff (VI-DS-02530NF-03)
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Kollege Fabian wird eine kurze Einleitung geben.
Bürgermeister Prof. Dr. Fabian: Sehr geehrter
Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen
und Herren Stadträte! Leipzig ist und bleibt für
junge Menschen und Familien hochattraktiv. Das
lässt sich gut an Zahlen ablesen: 6.622 Geburten
im Jahr 2015, im ersten Halbjahr 2016 bereits 289
Geburten mehr als im Vergleichszeitraum 2015.
Im letzten Jahr sind 569 Kinder unter sechs Jahren mehr mit ihren Eltern nach Leipzig gekommen
als von hier weggezogen. Wir freuen uns sehr
über diese Entwicklung. Doch wir alle wissen: Mit
diesen Zahlen verbinden sich auch die Platzbedarfe in Kindertagesstätten und Tagespflege,
die wir zu decken haben. Fast 300 Geburten mehr
bedeuten zwei Kitas zusätzlich. Fast 600 zugezogene Kinder mehr bedeuten weitere drei bis vier
Kitas zusätzlich. Bedenken wir, dass es bis zur Inbetriebnahme einer Kita einschließlich Planung
bis zu drei Jahre brauchen kann, wird die Dimension dieser Herausforderung deutlich.
Leipzig muss und will ein bedarfsgerechtes Angebot zur Verfügung stellen. Deshalb werden wir
den Ausbau der Plätze in Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege weiter vorantreiben. Außerdem wollen wir das Angebot an Plätzen noch besser an den Bedarf in den einzelnen
Stadtteilen anpassen. Ziel ist es, auch in Stadtteilen mit besonders hohem Bedarf eine wohnortnahe Versorgung zu erreichen. Nicht zuletzt soll
sich die Platzsituation im Krippenbereich entspannen.
In dieser Vorlage sind im Bau befindliche und geplante Kitavorhaben aufgelistet, die durch private
Bauinvestoren und durch Freie Träger errichtet
werden. Außerdem werden kommunale Maßnahmen zur Schaffung neuer Betreuungsplätze genannt. Diese bedürfen zusätzlicher Bau- und Finanzierungsbeschlüsse, die dann auch dem
Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau vorliegen werden. Die Vorlage weist darüber hinaus die
finanziellen Verpflichtungen der Stadt Leipzig in
Form von Betriebskosten aus, die aus der späteren Betreibung der Einrichtungen entstehen. Die
Auflistung der Bauvorhaben umfasst sowohl solche, für die bereits verbindliche Zahlen vorliegen etwa zur Miete, Abschreibung, Zinsen und Instandhaltungskosten - als auch Maßnahmen, deren Kosten noch nicht feststehen.
2017 sollen elf Bauvorhaben zur Schaffung zusätzlicher Kinderbetreuungsplätze umgesetzt
werden. Davon sollen künftig zehn Einrichtungen
in Freier Trägerschaft geführt werden, eine wird
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
S e i t e | 44
die Stadt Leipzig selbst betreiben. Für den Zeitraum 2018 bis 2020 sind weitere 29 Baumaßnahmen geplant. Davon sollen 24 Einrichtungen
durch Freie Träger und fünf durch die Stadt
Leipzig betrieben werden.
men und Eigenbetriebe vor. Dieser Anteil ist unserer Meinung nach zu gering, weil - da sind wir uns
mit vielen hier im Haus und in der Verwaltung
einig - das Experiment „Mieten statt Eigeninvestitionen“ mehr als doppelt so teuer sein wird.
Klar ist: In Leipzig müssen rasch neue Kindertagesbetreuungsplätze entstehen. Daran arbeiten
wir mit Hochdruck. In diesem Sinne bitte ich um
Ihre Zustimmung zu dieser Vorlage.
Die finanziellen Folgen sehen nach unseren geprüften Berechnungen wie folgt aus: Werden in
der Gesamtheit der Kitaprojekte, orientiert an der
derzeitigen Vorlage, an der Bestandsaufnahme
und den zukünftigen Investitionen, nur mehr als
17 Prozent von Stadtbeteiligungsunternehmen
und Eigenbetrieben realisiert, sinkt der Spielraum
im Haushalt der Stadt über die nächsten 25 Jahre
etwa um 200 Millionen Euro. Hier sind die positiven Auswirkungen auf das Vermögen der Kommune im Falle der Eigeninvestition noch nicht einmal eingerechnet. Meine Damen und Herren,
200 Millionen Euro an Mehrauszahlungen, das
entspräche mehr als dem Investitionshaushalt
eines Jahres der Stadt Leipzig. Das bedeutet
auch - das wird in den künftigen Haushaltsverhandlungen sicher eine Rolle spielen - Mehrauszahlungen von etwa 8 Millionen Euro per annum.
Oberbürgermeister Jung: Gibt es Wortwünsche? - Herr Wehmann.
Stadtrat Wehmann (DIE LINKE): Sehr geehrter
Herr Oberbürgermeister! Meine Damen und
Herren Stadträte! Liebe Gäste! Mit der Sammelvorlage „Kita-Investitionen und Folgekosten“ sollen wir die in einer zügig wachsenden und jünger
werdenden Stadt dringend benötigten Kitaplätze
beschließen. Nach genauem Lesen stellt man jedoch fest, dass es nicht gut 4.100 Plätze, sondern
nur rund 2.000 neue Plätze sind, die nach Beschluss dieser Vorlage tatsächlich umgesetzt werden. Die übrigen hat der Stadtrat schon ein-, zweioder dreimal hier beschlossen. Die Verwaltung
hat sie immerhin in Anlage 0 besonders gekennzeichnet.
Nach unserer Auffassung ist die Vorlage nicht
ganz zu Ende geschrieben. Herr Professor Fabian
hat selbst gesagt, dass die Investitions- und Folgekosten nicht vollständig in der Vorlage enthalten sind. Dementsprechend sind die darin bezifferten Folgekosten noch nicht das Ende der Fahnenstange und müssten aus unserer Sicht dem
Stadtrat zumindest noch kommuniziert werden.
Auch die Gesamtinvestitionskosten - um einen
weiteren Mangel zu benennen - sind nicht aufgelistet, zumindest nicht in der Erstfassung dieser
Vorlage.
Meine Damen und Herren, wir alle sind uns im Ziel
einig: Schaffung von vielen neuen Kitaplätzen wer sollte das besser wissen als ich, der in einer
größer werdenden Familie in absehbarer Zeit
auch einen benötigt? -, aber die Wegrichtung sehen wir unterschiedlich. Mit unserem Antrag „Vorfahrt bei Kita-Investitionen durch die Kommune“
und den mit großer Mehrheit gefassten Beschluss
des Stadtrates wollten und wollen wir vor allem finanzielle Nachteile für die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt und auch für die nächste Generation begrenzen. Die Umsetzung dieses Beschlusses steht immer noch aus. Dabei würde sie
zum heutigen Zeitpunkt mehr als Sinn machen.
Die vorliegende Sammelvorlage „Kita-Investitionen und Folgekosten“ sieht für 2015 bis 2020 nur
einen Anteil von knapp einem Fünftel an Eigeninvestitionen einschließlich Beteiligungsunterneh-
Natürlich haben wir auch zur Kenntnis zu nehmen, dass nicht alle Projekte durch die Stadtbeteiligungsunternehmen oder Eigenbetriebe umsetzbar sind. Die Gründe dafür sind bekannt: eine
Bundesgesetzgebung und der damit verbundene
zeitliche Druck, eine Landesgesetzgebung, die
Freie Träger bei Investitionen begünstigt, finanzielle Mittel von Bund und Land, die nicht ausreichend zur Verfügung gestellt werden, natürlich
auch fehlende Grundstücke und nicht zuletzt
junge, manchmal auch ältere Eltern, die ihr gutes
Recht auf einen Kitaplatz in einer drückenden Arbeitswelt durchsetzen wollen und müssen.
Allerdings fragen wir uns, ob sich seit 2013 das
Handeln der Verwaltung grundsätzlich verändert
hat. Genauer: Macht sie tatsächlich alles, um den
Prozess der Kita-Investitionen voranzutreiben?
Wir können das, diplomatisch formuliert, im besten Fall nur in Teilen erkennen. Hierzu ein Beispiel
zum Thema Grundstücke. Das Problem ist: Sie
fehlen. Das Handeln der Verwaltung sehen wir am
Beispiel Richterstraße: Wir verkaufen ein kommunales Grundstück an einen Dritten. Man sollte sich
hier auch die Frage stellen, ob der Stadt alle ihre
Liegenschaften zuzüglich die der Beteiligungsunternehmen überhaupt bekannt sind. Die Antwort dürfte lauten: eher nein. Auch die Zusammenarbeit zwischen den Dezernaten Soziales,
Bau, Finanzen sowie Wirtschaft und dem Liegenschaftsamt könnte sicherlich besser sein.
Darüber hinaus stellen wir infrage, ob tatsächlich
das Amt für Jugend, Soziales, Gesundheit und
Schule für den Komplex Kitabau-Investitionen -
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
Oberbürgermeister Jung: Achten Sie auf die
Zeit, Herr Wehmann!
Stadtrat Wehmann (DIE LINKE): - federführend
sein sollte. Es gibt Kommunen, in denen das Baudezernat die Federführung dafür übernommen
hat.
Meine Damen und Herren, gestatten Sie mir, noch
auf einige Kritikpunkte einzugehen. Wir sehen
weiterhin die fehlenden Ausschreibungen von
Projekten bei langfristigen Vermietungen der sogenannten Dritten als problematisch an; denn es
gibt keine effektive Kostenkontrolle. Ebenso kritisch sehen wir den Nullabschluss von Mietkaufverträgen. Auch die Mitsprache vor Entscheid und
die Transparenz für den Stadtrat sind noch ausbaufähig; wir verweisen auf die fehlende Umsetzung unseres Antrags. Die Mitbestimmung beispielsweise bei den Mietverträgen und auch die
gesetzlich fixierte Vergleichsrechnung „Anmietung versus Eigeninvestitionen“ fehlen sowie vieles andere mehr.
Meine Damen und Herren, außer Frage steht,
dass ein von der Stadt angefragter und direkt oder
indirekt beauftragter Freier Träger bzw. Investor
Geld verdienen muss. Wir aber fordern, künftig
die erhebliche Rendite in viel stärkerem Maße für
die Stadt selbst bzw. für ihre Beteiligungen zu sichern, um die städtischen Haushalte der nächsten
zwei Generationen nicht stärker als nötig zu belasten. Dass dies gut funktionieren kann, zeigen
beispielsweise die Städte Bielefeld und Dresden.
Oberbürgermeister Jung: Bitte kommen Sie
zum Schluss, Herr Wehmann.
Stadtrat Wehmann (DIE LINKE): Diesen Weg
sollten wir in ähnlicher Art und Weise beschreiten. - Danke schön.
Oberbürgermeister Jung: Weitere Wortmeldungen sehe ich nicht. - Dann bitte ich um Ihr Handzeichen. Wer stimmt dem vorliegenden Beschlussvorschlag zu? - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Einige Enthaltungen, keine Gegenstimmen. Mit großer Mehrheit so beschlossen.
18.8
Baubeschluss: Bestandsgebäude der
3. Schule (Plattenbau), Grundschule,
Bernhard-Göring-Str.
107,
04275
Leipzig; Modernisierung (VI-DS-02549)
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
S e i t e | 45
Klare Vorvoten. - Wird das Wort gewünscht? - Das
ist nicht der Fall. Dann darf ich Sie um Abstimmung bitten. Wer ist gegen diesen Beschluss? Wer enthält sich?
Abstimmung: Das ist einstimmig.
18.9
Wahlordnung für das Jugendparlament
der Stadt Leipzig (VI-DS-02707)
Einreicher: Dezernat Allgemeine Verwaltung
18.9.1 dazu ÄA (VI-DS-02707-ÄA-01)
Einreicher: CDU-Fraktion
Zum Änderungsantrag der CDU-Fraktion, Herr
Weickert.
Stadtrat Weickert (CDU): Herr Oberbürgermeister! Meine Damen und Herren! Ich will es kurz machen. Unser Änderungsantrag beinhaltet, dass es
einen fixen Wahltermin für das Jugendparlament
geben soll. Wir hatten uns in der Fraktion darauf
geeinigt, als Zeitpunkt „vier Wochen nach den
Sommerferien“ vorzuschlagen. Es wurde uns jedoch signalisiert, dass das für die Verwaltung zu
knapp ist, eben weil Sommerferien sind. Das
lasse ich einmal so stehen. Ich denke, dass die
Formulierung „ein Wahltermin im vierten Quartal“
besser wäre. Wir würden unseren Änderungsantrag dementsprechend abändern.
Oberbürgermeister Jung: Der Antrag lautet
dann:
Der Wahltag für das Jugendparlament
wird im 4. Quartal ... festgesetzt.
Herr Schmidt.
Stadtrat Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen): Wir
hatten uns auch verständigt, mit dem Jugendparlament noch einmal Rücksprache zu halten, ob es
sinnvoll ist, die aktuelle Wahlperiode, die bis zum
Frühjahr läuft, um ein halbes Jahr zu verlängern.
Einige Mitglieder des Jugendparlaments haben
möglicherweise andere Pläne. Sie sind von einer
zweijährigen Wahlperiode ausgegangen. Es
könnte ja durchaus sein, dass es ihnen nicht in
den Kram passt, dass die Politik kurzerhand
einem Änderungsantrag zustimmt, der die Wahlperiode verlängert.
Meine Fraktion kann dem Anliegen, die Wahl des
Jugendparlaments künftig im Herbst vorzusehen,
durchaus folgen. Deswegen würden wir dem Änderungsantrag zustimmen, allerdings unter der
Maßgabe, dass die Verwaltung vor der Umsetzung mit dem Jugendparlament Rücksprache
hält, um zu prüfen, ob dies schon für die kommende Wahlperiode in Kraft gesetzt wird oder erst
für die darauffolgende. Es nützt uns am Ende
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
S e i t e | 46
nichts, wenn das Jugendparlament dezimiert
wird, weil einige Mitglieder andere Pläne verfolgen, wenn es möglicherweise nicht mehr beschlussfähig ist oder wenn es im letzten halben
Jahr der Wahlperiode mit Nachrückern besetzt
werden muss.
Öfteren mit Anträgen beschäftigen, die wir erst am
Tag selbst auf den Tisch bekommen. Unser Antrag stand schon seit Donnerstag im ALLRIS. Ich
kann zwar nachvollziehen, dass es schwierig ist,
weil Sie sich jetzt nicht mit den anderen abstimmen können, aber das ist halt so.
Ich weiß nicht, inwieweit es der Satzung entspricht, das unter Vorbehalt zu stellen. Wir könnten den Beschluss über diese Vorlage auch um
einen Monat verschieben, wobei ich nicht weiß,
welche Folgen dies für die Vorbereitung der Wahl
hätte. Im Moment gehen die Jugendlichen davon
aus, dass die Wahl im Frühjahr stattfindet.
Ich denke, den Ausführungen von Herrn Schmidt
ist nichts hinzuzufügen. Wir wollen, dass es einen
Jour-fixe-Termin für die Wahlen gibt, nämlich: Die
Wahlen zum Jugendparlament sollen jeweils im
vierten Quartal stattfinden. Herr Schmidt hat eindeutig gesagt, dass es sinnvoll ist, dies so für das
übernächste Jugendparlament zu beschließen,
nicht aber schon für das nächste.
Wie gesagt, das Anliegen, die Wahl künftig im
Herbst vorzusehen, finden wir prinzipiell begrüßenswert, bitten aber darum, das mit den Jugendparlamentariern vorher abzuklären.
Oberbürgermeister Jung: Ich schaue in Richtung von Frau Al-Mousawi. Gibt es dahingehende
Gedanken im Jugendparlament?
Al-Mousawi (Jugendparlament): Sollten Sie
heute über diese Änderung der Wahlordnung abstimmen, möchte ich Ihnen zu bedenken geben,
dass wir als Jugendparlament monatelang mit der
Verwaltung zusammengearbeitet haben, um die
Wahlordnung, die Ihnen heute vorliegt, zu verfassen. Es war genug Zeit, auch von Ihrer Seite zu
uns zu kommen und zu sagen: Wir haben diese
oder jene Anmerkungen; das wäre eine bessere
Idee. - Heute ist der Tag, an dem die Wahlordnung
abgestimmt werden soll. Ich finde es ein bisschen
schwierig, wenn jetzt gesagt wird: Wir haben
heute, an diesem Tag, eine neue Idee. Damit
habe ich keine Gelegenheit mehr, das mit den anderen JugendparlamentarierInnen abzustimmen.
Das bringt mich einfach in eine schwierige Lage.
Man kann immer zu uns kommen und Ideen vorstellen. Aber das jetzt mal eben ad hoc zu ändern,
finde ich einfach schwierig.
Ich würde Sie daher bitten, über die Ihnen heute
vorliegende Wahlordnung abzustimmen. Wir haben lange daran gearbeitet. Es ist an sich nichts
daran auszusetzen, die Wahl nächstes Jahr im
Frühjahr abzuhalten. Wenn Sie für das nächste
Jugendparlament einen anderen Zeitpunkt der
Wahl wünschen, können Sie das gern mit ihm abstimmen und dann die Wahlordnung gegebenenfalls dahin gehend ändern. - Danke schön.
Oberbürgermeister Jung: Herr Weickert noch
einmal, dann Herr Deissler.
Stadtrat Weickert (CDU): Herr Oberbürgermeister! Meine Damen und Herren! Frau Al-Mousawi,
zu Ihren Ausführungen kann ich nur sagen: Willkommen in der Politik! Wir müssen uns auch des
Frau Al-Mousawi, Sie sagten, wir hätten jederzeit
zu Ihnen kommen können. Ja, sicherlich. Aber ich greife einmal das auf, was Kollegin Heller in
der letzten Sitzung vor der Sommerpause gesagt
hat -: Sie hätten ja auch mal zu den Fraktionen
kommen und sich dort vorstellen können. Das haben Sie nicht getan, weil Sie nicht bei der AfD vorbeischauen wollten. Das kann man so machen.
Damit vermitteln Sie allerdings eine Auffassung
von Demokratie, die ich fragwürdig finde. - Danke.
Oberbürgermeister Jung: Jetzt Herr Deissler.
Stadtrat Deissler (Bündnis 90/Die Grünen): Ich
kann den Hinweis des Jugendparlaments nicht
ganz nachvollziehen. Wir haben uns ja auch im
Fachausschuss Allgemeine Verwaltung dazu verständigt. Mehrere Fraktionen unterstützen diesen
Vorschlag, der im Sinne des Jugendparlaments
ist. Zu Ihrem Hinweis, dass es langer Beratungen
mit der Verwaltung bedurfte, um die Wahlordnung
abzustimmen: Auch das kann ich nicht anerkennen; denn es wird ja ansonsten nichts daran geändert, was besprochen und ausgehandelt
wurde. Ich denke, es ist hier nicht so selten, dass
mehrere Fraktionen einhellig der Meinung sind,
dass eine Verschiebung - wie gesagt, im Sinne
des Jugendparlaments - vorteilhaft wäre.
Oberbürgermeister Jung: Frau Schenk.
Stadträtin Schenk (SPD): Für meine Fraktion
kann ich sagen: Wir finden die Idee, die Herr
Schmidt gerade vortragen hat, nämlich dies erst
für die übernächste Wahl vorzusehen, sinnvoll,
auch weil es in der Tat so ist, wie gerade von der
Sprecherin des Jugendparlaments geschildert
wurde. Wir können nicht irgendwelche Leute, die
sich für einen bestimmten Zeitraum zur Wahl gestellt haben, einfach länger darauf verpflichten.
Selbst die Stadträte, die hier sitzen, haben sich in
Zusammenhang mit der Wahlwiederholung für
dieses Gremium beschwert, dass sie dadurch länger im Amt bleiben müssten und sie eigentlich für
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
die Zeit danach schon andere berufliche Pläne
hätten. Das gerade von jüngeren Menschen zu erwarten, finde ich schon ein bisschen seltsam.
Noch seltsamer finde ich aber die permanenten
Sticheleien gegen das Jugendparlament. Es ist
doch jetzt irgendwann mal gut, Herr Weickert. Wir
haben es beschlossen, und wir führen es jetzt
durch. Ja, wir haben es x-mal gehört: niedrige
Wahlbeteiligung, die Plakate kamen zu spät, und
dies und das. - Ja, es dauert eine Weile, bis ein
Gremium in Gang kommt. Es gibt bestimmt auch
bei Ihnen, in der Jungen Union, ein paar Gremien,
die nicht gut funktionieren. Das ist nun einmal so.
Wir können über einen konstruktiven Jugendbeirat Vorschläge eruieren. Das Jugendparlament
stolpert oft darüber, dass es eine Verzögerungsschleife im Beirat gibt. Aber wir müssen den Jugendlichen selbst die Chance geben, das zu korrigieren und Wege zu finden. Da finde ich einen
Kommentar wie „Willkommen in der Politik!“ ein
bisschen seltsam. Vielleicht sollte man Ihnen einmal sagen: Willkommen in der Realität! So ist es,
wenn man mit jungen Menschen arbeiten will. Sie
wollen doch junge Menschen begeistern; zumindest sagen Sie das immer.
Oberbürgermeister Jung: Herr Morlok.
Stadtrat Morlok (fraktionslos): Herr Oberbürgermeister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wenn
man im Umgang mit jungen Menschen selbigen
vermittelt, das sei eben Politik und daran müssten
sie sich gewöhnen, dann ist es gut, wenn man bei
der eigenen Arbeit zu diesem Thema die entsprechende Sorgfalt walten lässt.
Ich habe es so verstanden, dass das Jugendparlament per Onlinewahl an einem bestimmten Tag
gewählt wird. Wenn dem so ist, dann müsste man
dies auch präzise in der Wahlordnung formulieren. Darin gibt es bis jetzt aber keinen konkreten
Wahltag. Der Wahltag ist nun einmal ein Tag und
keine Woche. Dann würde auch deutlich - ich verweise auf § 1 Absatz 2 -, dass Fristen Konsequenzen nach sich ziehen. Wenn es wie hier heißt,
dass die Wahl 56 Tage vorher bekanntgemacht
werden muss, gleichzeitig aber vorgeschlagen
wird, dass der Wahltag in der vierten Woche nach
Beginn des Schuljahres liegen soll, dann wird
deutlich: Der frühestmögliche Wahltag kann gar
nicht in der vierten Woche nach Schuljahresbeginn liegen, weil bis dahin keine 56 Tage vergehen, ergo eine Wahlbekanntmachung schlicht und
ergreifend nicht möglich wäre.
Von daher spricht doch einiges dafür, die Formulierung, die momentan im Text steht, zu belassen.
Dies würde dem Oberbürgermeister ermöglichen,
den Wahltag festzusetzen. Dennoch kann man
natürlich im Stadtrat und auch mit der Verwaltung
darüber diskutieren, welcher Tag sinnvoll sein
S e i t e | 47
kann. Wenn man dann zu einem Ergebnis gekommen ist, könnte es ja auch so sein, dass der Oberbürgermeister dem folgt und den Wahltermin
dementsprechend festsetzt. Aber hier jetzt auf die
Schnelle eine Wahlordnung ändern und diese sogleich so beschließen zu wollen, halte ich für sehr
problematisch.
Oberbürgermeister Jung: Frau Al-Mousawi hat
sich noch einmal gemeldet.
Al-Mousawi (Jugendparlament): Herr Weickert,
Sie hatten gesagt, Ihr Antrag steht schon seit Donnerstag im ALLRIS. Das ist aber nur insoweit richtig, als es in diesem Antrag heißt, dass die Wahl
in der vierten Woche nach den Sommerferien
stattfinden soll. Heute haben Sie den Antrag eingebracht, dass der Zeitpunkt noch einmal geändert werden soll. Die Wahl soll nunmehr im vierten
Quartal stattfinden. Das ist schon etwas anderes.
Ihren Vorschlag, dass die Wahl in der vierten Woche nach den Sommerferien stattfinden soll, hatte
das Jugendparlament abgestimmt und sich dagegen ausgesprochen, weil es während der Sommerferien und kurz nach Beginn des Schuljahres
schwierig ist, Wahlkampf zu machen und die Wahl
ordentlich vorzubereiten. Am Rande sei bemerkt:
Der Termin 2017 würde zudem mit der Bundestagswahl zusammenfallen. - Aber gut, das haben
Sie ja jetzt geändert.
Ich finde, es reicht, zu sagen: Ein soll einen fixen
Termin geben. Wenn das Jugendparlament Ende
März nächsten Jahres gewählt wird, ist dieser fixe
Termin zwei Jahre später anzusetzen, weil die Legislatur zwei Jahre dauert. Das ist doch eigentlich
präzise genug.
Sie hatten hier auch gesagt, wir hätten uns deshalb nicht in den Fraktionen vorgestellt, weil wir
nicht zur AfD gehen wollten. Ich weiß nicht, woher
Sie das haben. Es hatte vor allem organisatorische Gründe, dass wir die Fraktionen nicht besucht haben. - Können Sie bitte nicht immer dazwischenrufen. Ich rufe doch auch nicht dazwischen, wenn Sie etwas sagen, was mir nicht gefällt. - Wir haben das im Jugendparlament nie so
abgestimmt. Sie reden hier über Dinge, die Sie irgendwo aufgeschnappt haben. Wir haben nie darüber abgestimmt, ob wir in die Fraktionen gehen
oder nicht. Das hat mit dem jetzt diskutierten
Thema aber gar nichts zu tun. - So weit meine Anmerkungen.
Abschließend möchte ich Frau Schenk danken,
dass sie sich so für uns eingesetzt hat.
Oberbürgermeister Jung: Herr Pellmann.
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
Stadtrat Pellmann (DIE LINKE): Sehr geehrter
Herr Oberbürgermeister! Herren und Damen Beigeordnete! Liebe Stadträtinnen und Stadträte!
Liebe CDU-Fraktion, es ist tatsächlich nicht das
erste Mal, dass Sie alles, was vom Jugendparlament und Jugendbeirat kommt, mit einer Vehemenz torpedieren und angreifen, dass mich die
Art Ihres Redebeitrags, Herr Weickert, überhaupt
nicht gewundert hat. Sie haben von Beginn an,
schon als die ersten Ideen kamen, ein Jugendparlament und einen Jugendbeirat zu installieren, gesagt: Na ja, so viel Mitbestimmung wollen wir
dann doch nicht. Es könnten ja Vorschläge kommen, die uns inhaltlich und politisch nicht
passen. - Von daher kommen von Ihrer Seite
ständig neue Angriffe. Sie arbeiten sich am
Jugendparlament als Institution ab, nicht aber an
den Inhalten seiner Vorschläge. Und das reicht
mir langsam; das sage ich ganz deutlich.
Zu der Frage: Wahltermin, ja oder nein? Es gibt in
§ 10 der Wahlordnung eine klare Regelung, nämlich: Die Stadt Leipzig legt einen Wahltermin fest. Das ist vollkommen ausreichend. Wenn sich der
Oberbürgermeister jetzt dazu hinreißen lässt, per
Protokollnotiz zu erklären, dass die Wahl im vierten Quartal stattfindet, dann ist das in Ordnung.
Aber einen festen Termin in eine Wahlordnung
aufzunehmen, halte ich für völlig sinnfrei. Sollte
das so zur Abstimmung kommen, wird meine
Fraktion das ablehnen. - Danke schön.
Oberbürgermeister Jung: Herr Weickert noch
einmal. Danach sollten wir zu einer Entscheidung
kommen.
Stadtrat Weickert (CDU): Herr Oberbürgermeister! Meine Damen und Herren! Ich fühle mich jetzt
doch provoziert, an der Stelle noch einmal etwas
zu sagen. - Herr Pellmann, Sie haben insofern
recht: Ich habe tatsächlich eine andere Vorstellung von Jugendbeteiligung in der Politik; das ist
unbenommen. Als ich einmal jung war - viele können sich das nicht vorstellen; es ist richtig, das ist
lange her - und angefangen habe, Politik zu machen, da musste ich letztlich auch damit leben,
dass mir immer mal wieder widersprochen wurde,
dass ich politische Konflikte auszuhalten habe, sei
es als Schülersprecher oder in der Jungen Union.
Frau Schenk, da muss ich Sie enttäuschen: In der
Jungen Union funktioniert alles sehr, sehr gut. Ob
das bei den Jusos auch so ist, weiß ich nicht. Wenn Sie mir sagen, woher Sie diese Informationen haben, dann werden wir selbstverständlich
für Abhilfe sorgen.
Was ich nicht verstehe, ist, dass die Mitglieder des
Jugendparlamentes und des Jugendbeirates hier
immer ein bisschen auf die Tränendrüse drücken,
statt selbstbewusst zu sagen: Wir machen aus
uns heraus ein Stück weit Politik und müssen
S e i t e | 48
diese nicht immer von anderen Fraktionen verteidigen lassen. - Ich selbst habe Politik anders kennengelernt und bin anders politisch sozialisiert
worden, aber wie gesagt: Das ist lange her.
Oberbürgermeister Jung: Frau Schenk und Herr
Weickert, wenn Sie sich bitte über Ihre jeweiligen
Jugendorganisationen außerhalb der Stadtratssitzung austauschen könnten, wäre ich Ihnen sehr
verbunden.
Ich stelle jetzt den Änderungsantrag der CDUFraktion zur Abstimmung. Wer stimmt dem vorliegenden Änderungsantrag zu, § 1 Absatz 2 zu verändern? - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Einige Enthaltungen, einige ProStimmen. Mit Mehrheit abgelehnt.
Zur Abstimmung über die Wahlordnung. Wer
stimmt dem vorliegenden Beschlussvorschlag
zu? - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Vier Enthaltungen, einige Gegenstimmen. Mit Mehrheit so beschlossen.
18.10 500. Jahrestag des Beginns der Reformation (VI-DS-02735)
Einreicher: Dezernat Kultur
Klare Vorvoten. - Wird das Wort gewünscht? Herr Hobusch.
Stadtrat Hobusch (fraktionslos): Sehr geehrter
Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen
und Herren! Auch auf die Gefahr hin, dass das
langsam ein Kalauer wird, darf ich an die Zusage,
die Sie seinerzeit noch der FDP-Fraktion in Zusammenhang mit der Zustimmung zur Finanzierung des Katholikentages gegeben haben, erinnern, eine Fachförderrichtlinie für Großveranstaltungen zu erarbeiten. Bisher liegt sie nicht vor. Wir
kennen auch keinen Termin, zu dem diese Fachförderrichtlinie vorliegen wird. Wir werden daher
Ihrer Vorlage unter der Voraussetzung zustimmen, dass per Protokollnotiz jetzt ein Termin dafür
festgelegt wird. Falls nicht, würden wir einen Änderungsantrag stellen, den Sie schriftlich nachgereicht bekämen, mit dem wir Sie auffordern würden, einen Termin für diese Vorlage festzulegen.
Oberbürgermeister Jung: Herr Hobusch, Sie
haben recht mit der Kritik. Aber mit dieser Vorlage
hier hat das nichts zu tun. Für diese Vorlage gilt
die reguläre Ausreichungszeit in Zusammenhang
mit Großveranstaltungen. Darüber ist im Stadtrat
zu beschließen. Die Fachförderrichtlinie ist in der
Tat in Arbeit, wird aber darüber hinausgehende
Großveranstaltungen betreffen. Diese ist, denke
ich, doch sehr überschaubar in der Aufsplittung.
Aber Ihre Kritik ist richtig, die Fachförderrichtlinie
muss auf den Tisch.
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
Frau Gehrt.
Stadträtin Gehrt (DIE LINKE): Es geht um ein
ähnliches Anliegen. Wir wünschen uns von der
Verwaltung zukünftig ein transparentes Verfahren
für eine öffentliche, eventuell auch unterjährige
Ausschreibung, wenn im Rahmen von Jubiläen
Gelder an die Freie Szene vergeben werden.
Wenn die Verwaltung dem zustimmen könnte, bitten wir das ins Protokoll aufzunehmen.
Oberbürgermeister Jung: Frau Dr. Jennicke, haben Sie eine Haltung dazu?
Bürgermeisterin Dr. Jennicke: Die unterjährige
Ausschreibung der Freie-Szene-Projekte ist
schon erfolgt. Es liegen auch schon Anträge vor.
Heute hat gerade das Gremium getagt. Wir werden dafür ein Beratungsgremium analog der
Fachförderrichtlinie einrichten und so auch Transparenz und Nachvollziehbarkeit bei der Vergabe
gewährleisten.
Stadträtin Gehrt (DIE LINKE): Ich meine das jetzt
nicht nur auf dieses eine Jubiläum bezogen, sondern allgemein.
Bürgermeisterin Dr. Jennicke: Das werden wir
zukünftig immer so handhaben. Wir können es
nicht nach Fachförderrichtlinie vergeben, weil der
Antragsschluss im Moment nur einmal, künftig
zweimal im Jahr möglich ist. Das passt nicht zu
den Zeitläufen hier. Aber wir werden Nachvollziehbarkeit und Transparenz herstellen und ein
ähnliches Verfahren mit anderen Zeitleisten
sicherstellen.
Stadträtin Gehrt (DIE LINKE): Okay. Danke
schön.
Oberbürgermeister Jung: Gibt es weitere Hinweise? - Dann stelle ich jetzt die Vorlage zur Abstimmung. Wer stimmt dem Beschlussvorschlag
zu? - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Eine Gegenstimme, eine Enthaltung. Mit großer Mehrheit so beschlossen.
18.11 Übertragung von Ansätzen für Aufwendungen und Auszahlungen im Ergebnishaushalt in Folgejahre aus dem
Jahr 2015 (VI-DS-02905)
Einreicher: Dezernat Finanzen
Wird das Wort gewünscht? - Herr Wehmann.
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Stadtrat Wehmann (DIE LINKE): Sehr geehrter
Herr Bonew! Eine Frage kann ich mir selbstverständlich nicht sparen. Wir übertragen ja hier an
der Stelle einige wenige Millionen. Es steht auch
noch das Thema „Übertrag von Haushaltsausgabenresten“ an. Sie hatten schon im Finanzausschuss angekündigt, das dem Finanzausschuss
zur Kenntnis zu geben. Meine Frage ist: Wäre es
auch möglich, das als Informationsvorlage vorzubereiten? Es geht ja doch um einen erheblichen
Betrag in dreistelliger Millionenhöhe, Tendenz
steigend.
Oberbürgermeister Jung: Herr Bonew.
Bürgermeister Bonew: Sehr geehrter Herr Wehmann, der Stadtrat hat die Verwaltung mit Haushaltssatzung § 7 ermächtigt, Haushaltsausgabenreste im Investhaushalt zu übertragen. Daran haben wir uns selbstverständlich gehalten. Ich hatte
auf Nachfrage im Finanzausschuss zugesagt,
dass ich dem Finanzausschuss die Komplettauflistung dieser Haushaltsausgabenreste übergebe.
Das ist eine 2 Zentimeter dicke, tabellarische Auflistung. Ich weiß nicht, ob ich jeden Stadtrat damit
glücklich mache, wenn ich diese Auflistung mit
einem Vorlagendeckblatt versehe und an alle ausreiche. Ich würde mich eigentlich sehr gern an die
Beschlussfassung halten, nämlich Haushaltsausgabenreste, die wir übertragen haben, lieber zu
verbauen als damit Papier zu bedrucken.
Oberbürgermeister Jung: Weitere Nachfragen
sehe ich nicht. - Dann darf ich Sie um Ihr Handzeichen bitten. Wer ist gegen diesen Beschlussvorschlag? - Enthaltungen?
Abstimmung: Es ist einstimmig so beschlossen.
18.12 Modellprojekt „Kernkompetenz technische Bildung“ - Fortführung der kommunalen Projektförderung bis August
2018 (VI-DS-02997)
Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit
Klares Vorvotum. - Gibt es Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Das ist einstimmig.
19
Aktueller Sachstand und weitere Planungen der Unterbringung von Geflüchteten in der Zuständigkeit der
Stadt Leipzig
Meine Damen und Herren, ich bitte Sie herzlich
um Kenntnisnahme. Wird das Wort gewünscht? Wie üblich werden Kollege Fabian und die Frau
Dubrau vertretenden Kollegen in den Ausschüssen weitere Informationen geben.
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
20.
Informationen I
20.1
Bewerbung Leipzigs zur Kulturhauptstadt Europas 2025 - Sachstandsbericht und Handlungsempfehlung (VIDS-02705)
Einreicher: Dezernat Kultur
Das hat eine lange Vorgeschichte. Deshalb ist es
gut, dass uns Frau Dr. Jennicke eine Einleitung
grundsätzlicher Art gibt.
Bürgermeisterin Dr. Jennicke: Sehr geehrte
Damen und Herren Stadträte! Sehr geehrte
Gäste! Es geht um die mögliche Bewerbung
Leipzigs zur Kulturhauptstadt Europas 2025. Sie
haben die Vorlage mit dem Titel „Sachstandsbericht und Handlungsempfehlung“ sicher intensiv gelesen. Dabei ist Ihnen sicherlich nicht verborgen geblieben, dass die darin formulierten
Überlegungen zwischen Ermutigung und Zurückhaltung changieren und genau das nicht leisten,
was der Titel verspricht, nämlich eine Handlungsempfehlung zu sein. Ein entschiedenes Ja oder
Nein können Sie der Vorlage nicht entnehmen,
wobei ich anmerken muss: Diese Vorlage ist
schon eine ganze Weile im Verfahren.
Die abwägende Argumentation spiegelt den Diskussionsverlauf der vergangenen Jahre, an dem
auch Sie beteiligt gewesen sind. Die Verwaltung
hat sich gemeinsam mit den Akteuren wie auch
mit dem Stadtrat bei verschiedenen Anlässen seit
2011 mit der Fragestellung beschäftigt. Es gab
das Kulturforum 2011. Es gab dazu eine Informationsvorlage. Es gab Verwaltungsstandpunkte. In
ebendiesem Kulturforum wurden Risiken und
Chancen einer Bewerbung Leipzigs zur Kulturhauptstadt Europas abgewogen. Es gab auch Gespräche mit der Verwaltungsspitze und der
Staatsregierung. Auch wurden städtische Kulturakteure um Positionierung gebeten. Die Diskussion ergab dabei ein - wie diese Vorlage widerspiegelt - ausgewogenes Bild.
Es gibt gute Argumente für eine Bewerbung. Ja,
das Programm Kulturhauptstadt ist eines der
sichtbarsten EU-Initiativen im kulturellen Bereich,
mit der herausragende Kulturprogramme verwirklicht werden, die einen wichtigen Einfluss auf das
steigende internationale Tourismusaufkommen in
Leipzig haben können. Ja, natürlich haben wir unbestritten das Potenzial, mit unseren Leipziger
Kulturakteuren und deren künstlerischen Ideen
eine qualitativ hochwertige Bewerbung mit internationaler Strahlkraft auf den Weg zu bringen. Ja,
bereits der Bewerbungsprozess selbst - das war
mein persönliches Hauptargument in 2011 und
2013 - kann schon integrative Wirkung entfalten,
die Diskussions- und Beteiligungskultur schärfen
und einen Prozess der Selbstverständigung in
Gang setzen.
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Aber es gibt eben auch gewichtige Argumente dagegen. Eine Kulturhauptstadt Europa muss eine
innovative Schlüsselaufgabe und Idee formulieren, die auch auf europäischer Ebene modellhaft
ist. Auch dazu hätten wir möglicherweise das Potenzial mit Themen wie Friedliche Revolution und
Demokratie. Der Titel „Kulturhauptstadt Europas“
wird in letzter Zeit allerdings sehr viel öfter an kleinere Städte vergeben, die einen Transformationsprozess noch vor sich haben und denen ein Struktur- und Imagewandel noch bevorsteht. Neben
der diesjährigen Kulturhauptstadt Wroclaw ist
zum Beispiel die Stadt San Sebastian Kulturhauptstadt. Ich glaube, die wenigsten von Ihnen
hätten das gewusst, wenn ich Sie jetzt danach gefragt hätte. Die Frage ist: Stünde Leipzig 2025 vor
einem solchen Transformationsprozess? Ich will
mich jetzt nicht festlegen, aber über diese Frage
kann man schon eine Weile nachdenken.
Das Programm geht mit erheblichen finanziellen
Anstrengungen einher. Das Gesamtbudget der
Kulturhauptstädte beträgt seit 2005 durchschnittlich 65 Millionen Euro. Vonseiten der EU werden
lediglich 1,5 Millionen Euro beigesteuert. Es
kommt natürlich Unterstützung von Bund und
Land hinzu, aber an der Kommune bleibt doch ein
nicht unwesentlicher Teil der 65 Millionen Euro
hängen. Bereits der Bewerbungsprozess als solcher ist eine nicht gerade billige Angelegenheit.
Das ist mit hohen finanziellen Aufwendungen verbunden. Das Beispiel Essen zeigt, dass sich diese
auf etwa 500.000 Euro jährlich belaufen.
Aus meiner respektive Verwaltungssicht sollten
wir unsere Ressourcen konzentriert nicht in einem
solchen Mega-Event bündeln und alle Anstrengungen der nächsten Jahre darauf richten, sondern eher die Vielfalt der Leipziger Kulturlandschaft noch stärker in den Blick nehmen. Leipzig
würde sich zudem in ein Bewerberfeld begeben,
in dem der Vorbereitungsstand - das halte ich fast
für das Hauptargument - weit fortgeschritten ist
und bereits erhebliche finanzielle Mittel bereitgestellt wurden.
Natürlich ist Dresden ein wichtiger Konkurrent.
Auch Magdeburg und aus meiner Sicht vor allem
Mannheim sind ernstzunehmende Konkurrenten.
In Mannheim zum Beispiel gibt es seit 2009 eine
Kulturhauptstadt-Beauftragte. Dort hat bereits ein
breiter Beteiligungsprozess stattgefunden. Ich
war zwar nicht vor Ort, aber man kann das alles
nachlesen. Innerhalb der Stadt gibt es eine wirkliche Dynamik, die diesen Bewerbungsprozess
trägt. Dazu braucht man ganz einfach Zeit. Würden wir bei einer Bewerbung scheitern, würde das
letztendlich auch dem Kulturstandort Leipzig
schaden.
Noch einige Argumente am Beispiel von Dresden,
das wir möglicherweise als unseren Hauptkonkurrenten wahrnehmen: Bereits im November 2014
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
hat der Stadtrat die damalige Oberbürgermeisterin einstimmig beauftragt, die Debatte um eine Bewerbung der Landeshauptstadt als Kulturhauptstadt Europas 2025 aufzunehmen und das Anliegen zu prüfen. Schon im Januar 2015 hat die
Stadt Dresden unter der Überschrift „Dresden Kultur der Zukunft“ verkündet, dass die Stadt
diese Bewerbung vorantreiben wird. Am 2. Juni
2016 hat der Dresdner Stadtrat mit einhelliger
Mehrheit beschlossen, dass sich Dresden mit
dem von der Verwaltung vorgeschlagenen Konzept und den strukturellen und konzeptionellen
Rahmenbedingungen um den Titel bewerben
wird. Es wurde zudem beschlossen, ein Kuratorium unter Vorsitz des Oberbürgermeisters sowie
eine Steuerungsgruppe unter Vorsitz der Beigeordneten einzurichten. Es werden personelle und
finanzielle Ressourcen bereitgestellt. Das Budget
zur Vorbereitung der Bewerbung wird in Dresden
bis 2020 mit circa 1,75 Millionen veranschlagt.
S e i t e | 51
Oberbürgermeister Jung: Man muss auch gönnen können.
Bürgermeisterin Dr. Jennicke: Genau. - Selbstverständlich, wenn eine sächsische Stadt Kulturhauptstadt werden sollte, sind wir gerne bereit,
das konstruktiv zu flankieren und unseren Beitrag
an dieser Stelle genau in diesem Sinne zu leisten.
Ich finde, wir sind auch ohne den Titel „Kulturhauptstadt“ eine Kulturstadt. In diesem Sinne bitte
ich Sie, die Informationsvorlage zur Kenntnis zu
nehmen und mich respektive die Verwaltung dabei zu unterstützen, zu sagen: Wir können auch
ohne. - Danke schön.
Oberbürgermeister Jung: Vielen Dank, Frau
Dr. Jennicke. - Herr Deissler.
Im Magdeburg ist die Lage ähnlich. Auch in Magdeburg liegt seit 2011 ein Stadtratsbeschluss zur
Bewerbung vor. Jüngst hat der Kulturbeigeordnete fünf Beiräte gegründet, die bis zum Herbst
2017 unter breiter Beteiligung einen Leitgedanken
zur Bewerbung entwickeln werden. Magdeburg
stellt bereits jetzt rund 2,9 Millionen Euro zur Verfügung.
Stadtrat Deissler (Bündnis 90/Die Grünen): Dass
die Stadt einen Nachteil oder gar Schaden hätte,
wenn sie bei einer Bewerbung unterliegen würde,
kann ich nicht erkennen. Ich denke, man kann
schon Parallelen zur Olympiabewerbung ziehen.
Daraus hat Leipzig eigentlich nur Vorteile gezogen, obwohl wir bei der letzten Entscheidung unterlegen sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen - Sie ahnen
es vielleicht schon -: Ich möchte dafür plädieren,
von einer Bewerbung Leipzigs als Kulturhauptstadt Europas 2025 abzusehen. Ich lehne mich da
auch ein Stück weit an die Diskussion, die wir im
Fachausschuss geführt haben, an und will meine
Hauptargumente noch einmal nennen:
Meine Frage: Sie haben immer davon gesprochen: Leipzig oder Dresden? Sie haben Dresden
als größten Konkurrenten bezeichnet. Hat man
sich überhaupt einmal damit beschäftigt und mit
Dresden Gespräche geführt, ob es auch eine gemeinsame Bewerbung geben könnte oder ob
Leipzig jetzt noch der Bewerbung Dresdens beitreten könnte?
Erstens. Ich bin nicht sicher, ob wir vor einem
Transformationsprozess stehen, ob wir mittendrin
sind oder ob wir diesen vielleicht schon erfolgreich
abgeschlossen haben. Wir sollten unser Hauptaugenmerk auf das lebendige alltägliche Leben
von Demokratie und kultureller Vielfalt setzen.
Zweitens: das Konzentrationsargument. Statt erhebliche finanzielle Aufwendungen auf ein Projekt
zu konzentrieren, sollte sich Leipzig eher auf das
Image als traditionsreiche Musik- und experimentelle Kreativstadt und auf erfolgreich erprobte kulturelle Großveranstaltungen und Jubiläen, wie
eben gerade beschlossen, und die lebendige kulturelle Vielfalt konzentrieren. Daran möchte ich
gerne gemeinsam mit Ihnen arbeiten.
Drittens: das Konkurrenzargument. Es ist eben
nicht besonders ratsam, sich jetzt in unmittelbare
Konkurrenz zu den Städten zu begeben, die
schon entschieden haben, sich zu bewerben. In
der letzten Woche sind noch zwei hinzugekommen, nämlich Halle und Chemnitz. Es gibt also in
Sachsen bereits ein breites Bewerberfeld. Es
zeugt von einer gewissen Größe, zu sagen: Nein.
Bürgermeisterin Dr. Jennicke: Herr Deissler,
diese Überlegung haben wir natürlich angestellt.
Es schien uns allerdings nicht richtig zu sein, als
Juniorpartner von Dresden anzutreten. Dresden
hat sich schon 2014 dazu bekannt. Bis dahin gab
es meines Wissens keine diesbezüglichen Gespräche.
Zur Unterstützung der Staatsregierung: Die
Staatsregierung wird sich zum jetzigen Zeitpunkt
im Bewerbungsprozess nicht verhalten zu einer
möglichen Bewerbung einer sächsischen Stadt.
Früher gab es den Zwischenschritt, dass Sachsen
eine Stadt nominiert und sie dann auf Bundesebene ins Rennen schickt. Diesen Zwischenschritt gibt es jetzt nicht mehr. Seit 2013 hat sich
das Verfahren dahin gehend geändert, dass sich
jede Stadt gleichrangig bewerben kann und dann
auf Bundesebene eine Stadt ausgewählt wird. Insofern braucht es die Positionierung der Staatsregierung an dieser Stelle nicht. Diesbezüglich
gibt es da gerade keine Konkurrenz.
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
Oberbürgermeister Jung: Danke schön. - Ich
sehe keine weiteren Nachfragen. Bitte nehmen
Sie diese Information so zur Kenntnis.
20.2
Sozialreport 2015 (VI-DS-02731)
Einreicher: Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Gibt es dazu Hinweise? - Ich bitte um Kenntnisnahme.
20.3
Nahverkehrsplan - Evaluation und Zeitplan (VI-DS-02809)
Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und
Bau
20.3.1 dazu ÄA ((VI-DS-02809-ÄA-01)
Einreicher: Fraktion DIE LINKE
Frau Riekewald.
Stadträtin Riekewald (DIE LINKE): Hallo noch
mal von meiner Seite! Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit nur ganz kurz: Wir beantragen, die Informationsvorlage zur Beschlussvorlage zu machen.
Wir sind der Meinung, dass wir den Zeitplan per
Beschluss bestätigen sollten, schon um sicherzugehen, dass der Zeitplan von der Stadtverwaltung
dann auch eingehalten werden muss.
In Beschlusspunkt 2 unseres Änderungsantrags
geht es wiederum um den Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrag. Nachdem wir heute schon
gemerkt haben, wie schwierig es für die Stadtverwaltung ist, diesen fortzuschreiben, beantragen
wir, zu beschließen, dass der Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrag wirklich zeitnah nach Beschlussfassung des Nahverkehrsplans, so wie
schon mehrfach zugesagt, spätestens jedoch bis
zum September 2018 fortgeschrieben wird. Das
wird zum einen wichtig sein für die Wirtschaftspläne - deshalb auch September 2018 - und zum
anderen für die Vorbereitung der Haushaltsverhandlungen 2019/2020.
Oberbürgermeister Jung: Herr Morlok.
Stadtrat Morlok (fraktionslos): Herr Oberbürgermeister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich
würde darum bitten, die beiden Punkte getrennt
abzustimmen.
Ich kann durchaus nachvollziehen, dass wir einen
solchen Zeitplan nicht nur zur Kenntnis nehmen,
sondern ihn auch beschließen sollten. Insofern
würden wir dem ersten Beschlusspunkt gern zustimmen. - Das nur für den Fall, dass Sie diesen
Punkt nicht selbst für verbindlich erklären, Herr
Oberbürgermeister.
Bezüglich des zweiten Beschlusspunktes bin ich
allerdings schon der Meinung, dass wir das nacheinander machen sollten. Wir sollten erst den
S e i t e | 52
Nahverkehrsplan erarbeiten und dann feststellen,
ob und in welchem Umfang man eine entsprechende Änderung oder Fortschreibung des Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrages benötigt.
Ich bitte um getrennte Abstimmung, damit wir dem
ersten Punkt zustimmen und den zweiten Punkt
ablehnen können.
Oberbürgermeister Jung: Bevor Sie sich noch
einmal dazu äußern, Frau Riekewald, will ich ganz
kurz Folgendes erklären: Ich sehe das im Prinzip
vollkommen deckungsgleich und habe an sich
kein Problem damit. Ich habe nur mit der Festlegung des Zeitpunkts ein Problem. Es liegt an
Ihnen, wann wir beschließen. Realistisch ist: neun
Monate nach Beschlussfassung des Stadtrates.
Verstehen Sie das Problem? Wenn wir hier fünf,
sechs Monate miteinander diskutieren, ob wir eine
Leistung herein- oder herausnehmen und welche
Leistung wir wie finanzieren, dann brauche ich
nach jetziger Einschätzung auf jeden Fall noch
neun Monate, um die Verkehrsleistungsfinanzierung rechtlich sicher abzuklären. Das ist der einzige Hinderungsgrund.
Stadträtin Riekewald (DIE LINKE): Könnten Sie
das zu Protokoll geben?
Oberbürgermeister Jung: Das kann ich sofort zu
Protokoll geben: Nach Beschlussfassung des
neuen Nahverkehrsplans werden wir dem Stadtrat spätestens neun Monate später den Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrag zur Anpassung vorlegen. - Damit wären wir an der Stelle etwas entlastet. Herr Grosser.
Stadtrat Grosser (DIE LINKE): Den Beschlusspunkt 1 unseres Änderungsantrags halten wir
aber weiter aufrecht. Darüber soll jetzt abgestimmt werden. Zu Beschlusspunkt 2 wird eine
Protokollnotiz gemacht.
Oberbürgermeister Jung: Das wäre mein Vorschlag.
Dann stelle ich jetzt den Änderungsvorschlag zur
Abstimmung, der den Zeitplan festschreibt, und
gebe zu Protokoll: Neun Monate nach Beschlussfassung des Nahverkehrsplans legen wir
Ihnen den Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrag
im Entwurf vor.
Ich darf um Ihr Handzeichen bitten. Wer stimmt
dem zu? - Gegenstimmen? - Enthaltungen?
Abstimmung: Das ist einstimmig.
Verlaufsprotokoll vom 24.08.2016
20.5 „Schau rein! Die Woche der offenen Unternehmen in Sachsen 2016“ (VI-DS03013)
Einreicher: Dezernat Wirtschaft und Arbeit
Gibt es Nachfragen? - Ich bitte um Kenntnisnahme.
Damit ist der öffentliche Teil der heutigen Sitzung
beendet.
Oberbürgermeister:
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Schriftführer:
Stadtrat Keller:
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Stadtrat Weickert:
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Protokollant:
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