Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1054750.pdf
Größe
98 kB
Erstellt
02.03.16, 08:34
Aktualisiert
05.12.18, 17:05
Stichworte
Inhalt der Datei
Menschenwürdige Pfandsammlung – Jugendparlament Leipzig Wiki
16/02/16 23:46
Menschenwürdige Pfandsammlung
Aus Jugendparlament Leipzig Wiki
Beschluss
Die Stadtverwaltung wird beauftragt, im Rahmen des Papierkorb-Konzeptes alle von ihr bewirtschafteten
Mülleimer mit sogenannten Pfandringen auszustatten, welche nur für Pfandflaschen ausgelegt sein sollen.
Das Vorhaben soll in drei Schritten bis spätestens Ende 2018 erfolgen:
1. Kurzfristig (bis I. Quartal 2017) sollen alle Mülleimer mit Aufklebern ausgestattet werden, welche
den Slogan „Pfand daneben!“ und eine Erklärung des Sachverhalts enthalten.
2. Mittelfristig (bis III. Quartal 2017) sollen die Mülleimer in der Innenstadt mit Pfandringen
ausgestattet werden.
3. Langfristig (bis IV. Quartal 2018) sollen alle stadteigenen Mülleimer umgerüstet werden.
Unabhängig davon sollen alle neu aufgestellten Mülleimer von vornherein Pfandringe besitzen.
Begründung
Die Leipziger*innen, sind schon lange daran gewöhnt, dass zu unserem Stadtbild auch Menschen gehören,
die durch die Stadt laufen und stehengelassene Pfandflaschen einsammeln oder im Müll danach suchen. Wir
als Jugendparlament Leipzig finden diese Prozedur demütigend und erniedrigend für all die Menschen, die
auf das Pfand als Nebenverdienst angewiesen sind. Es muss eine Möglichkeit geschaffen werden, dass diese
Pfandflaschen nicht mehr im Müll landen und leicht erreichbar für Pfandsammler*innen sind. Jedes Jahr
landen in Deutschland Pfandflaschen im Wert von über 250 Millionen Euro in Müllverbrennungsanlagen.
Beim Pfand ging es schon immer um Umweltschutzaspekte und Ressourcenerhaltung. Daher ist unsere
Forderung nach Pfandringen auch mit einer wirtschaftlichen Perspektive verbunden, denn Pfandflaschen
sind dazu da, dass man sie in den Recycling-Kreislauf zurückführt. Pfandringe erhöhen somit die
Erreichbarkeit von Pfandflaschen und holen Flaschensammler*innen aus dem Stigma der "Mühlwühler"
heraus. Jede Pfandflasche, die in so einem Ring landet, ist mit Sicherheit keine, die verbrannt wird und
verloren geht. Denn während viele Menschen nicht auf das Pfand angewiesen sind, gibt es bedürftige
Menschen, die durch das Raster des Sozialstaats gefallen sind, und sich über diese Spenden freuen.
Deswegen ist die Abgabe von einzelnen Flaschen auch kein Akt des Opfern, sondern eine solidarische
Handlung mit den Bedürftigen Menschen. Die Einrichtung von Pfandringen ist außerdem positiv für das
Stadtbild, da keine danebengestellten Flaschen mehr kaputtgehen und es aufgeräumter wirkt. Pfandringe
sind auch ein Zeichen der Solidarität und Toleranz in der Gesellschaft, denn jede Flasche in diesen
Pfandringen wird mit dem Gedanken abgestellt, dass es jemanden gibt, der sich über diese Flasche freut,
während man selbst diese nicht braucht.
Ergänzende Informationen:
FAZ Artikel dazu: [1] (http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/pfandringe-in-bambergdamit-flaschensammler-nicht-im-muell-wuehlen-muessen-12811981.html)
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16/02/16 23:46
Laut Stadtverwaltung 3347 Mülleimer an 1130 Standorten [2] (http://www.lvz.de/Leipzig/Stadtpolitik/Stadtwill-mehr-Muelleimer-aufstellen-und-oefter-leeren), Kosten für Pfandringe liegen bei 160 bis 200€ pro
Stück, bei einem Pfandring pro Mülleimerstandort sind das 226.000€ zzgl. Montagekosten.
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