Daten
Kommune
Leipzig
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1044970.pdf
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08.12.15, 11:07
Aktualisiert
05.12.18, 16:31
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Forschungsbericht:
Durchführung einer Evaluationsstudie
im Rahmen der Umstrukturierung des
Allgemeinen Sozialdienstes im Amt für
Jugend, Familie und Bildung der Stadt
Leipzig
in Fortsetzung der Studie "Organisationale
Veränderung und Professionalität – am
Beispiel der Umstrukturierung eines ASD"
Projektleitung:
Prof. Dr. rer. nat. habil. Stefan Busse
Prof. Dr. phil. Gudrun Ehlert
Laufzeit: Mai 2014 bis Juli 2015
1
Inhalt:
1. Vorwort
2. ASD
-‐Arbeit
gut
organisieren
–
eine
theoretische
Skizze
3. Das
Eingangs-‐
und
Fallmanagement
als
Kernelement
einer
„modernen“
ASD-‐Arbeit
–
der
Fall
Hamburg
4. Die
Trennung
von
Eingang-‐
und
Fallmanagement
–
eine
vergleichende
Modellanalyse
(Exkurs:
Internationale
Perspektiven)
5. Organisationale
Veränderung
im
ASD
–
eine
Evaluationsstudie
im
Rahmen
eines
Praxisforschungsprojektes
5.1. Ausgangspunkt:
Organisationsuntersuchung
(OU)
und
Organisationsveränderung
(OV)
im
ASD
5.2. Forschungsfragen
5.3. Untersuchungsdesign,
Datenbasis
und
partizipativer
Forschungsprozess
6. Ergebnisse:
Hypothesen-‐
und
Theoriecluster
6.1. Vorbemerkung
zur
Auswertungs-‐
und
Darstellungslogik
6.2. Allgemeiner
Befund
6.3. Cluster
1:
Die
Zweiphasigkeit
als
Managementaufgabe
und
-‐problem
–
Filter
oder
Stau
6.4. Cluster
2:
Die
Zweiphasigkeit
als
„geteilte
Hilfe“
6.5. Cluster
3:
Dokumentation
zwischen
Abbild,
Konstruktion
und
Unterstützung
des
Hilfeprozesses
6.6. Cluster
4:
Leitung,
Führung
und
Team
–
die
entscheidenden
Prozessmoderatoren
6.7. Cluster
5:
Sozialraumorientierung,
Netzwerkarbeit
und
Trägerkooperation
6.8. Cluster
6:
Belastungs-‐
und
Entlastungsfaktoren
–
Arbeiten
im
Aufgaben-‐
und
Krisenmodus
6.9. Cluster
7:
Professionelle
und
organisationale
Identität
–
ein
Spannungsverhältnis
7. Resümee
und
Perspektiven
Quellenverzeichnis
Anhang
2
1. Vorwort
Der
vorliegende
Forschungsbericht
ist
eine
evaluative
Analyse
von
zentralen
Faktoren
einer
Organisationsveränderung
im
ASD
Leipzig,
die
in
den
Jahren
2009
bis
2011
durchgeführt
worden
ist.
Sie
geht
auf
eine
Organisationsuntersuchung
aus
dem
Jahr
2008
zurück,
deren
zentrale
strukturelle
Veränderung
die
Implementierung
des
Eingangs-‐
und
Fallmanagements
als
neue
Form
der
Ablauforganisation
gewesen
ist.
Sie
zielte
vor
allem
auf
eine
Entzerrung
der
Aufgaben-‐
und
Anforderungsvielfalt
des
ASD
im
Rahmen
einer
spezialisierten
Einzelfallarbeit
ab.
Neben
diesem
Optimierungsziel
waren
damit
eine
Reihe
von
weiteren
Veränderungen
bzw.
Zielen
verbunden,
u.a.:
eine
Verbesserung
niedrigschwelliger
Beratungsleistungen
für
die
Kient_innen,
eine
punktgenauere
Installierung
von
Erziehungshilfen,
eine
verstärkte
Sozialraum-‐
und
Netzwerkarbeit,
eine
Veränderung
und
Klärung
der
Führungs-‐
und
Teamrollen,
ein
verbessertes
Teammanagement
etc.
Ob
die
intendierten
Wirkungen
und
Effekte
mit
dieser
Arbeitsteilung
und
Zuständigkeitsregelung
erreicht
werden
konnten,
war
Gegenstand
der
vorliegenden
Evaluationsstudie.
Um
die
empirischen
Ergebnisse
für
den
ASD
der
Stadt
Leipzig
einordnen
zu
können,
ist
eine
Auswertung
des
einschlägigen
Fachdiskurses
erfolgt.
So
wurde
eine
Synopsis
über
den
aktuellen
Stand
der
Fachdiskussion
und
von
Modellvarianten
der
Ablauforganisation
von
Allgemeinen
Sozialdiensten
im
deutschsprachigen
und
z.T.
europäischen
Raum
erstellt.
Die
empirische
Untersuchung
des
ASD
Leipzig
basiert
auf
der
Annahme,
dass
sich
die
Ausgestaltung
des
Eingangs-‐
und
Fallmanagements
positiv
und/oder
negativ
auf
die
anderen
strukturellen
und
personalen
Faktoren
der
komplexen
Dienstleistung
des
ASD
auswirkt,
aber
auch
umgekehrt,
dass
sich
z.B.
die
Teamsituation
in
den
Sozialbezirken,
die
Kooperations-‐
und
Kommunikationspraxis
mit
den
externen
Netzwerkpartnern
und
Leistungserbringern,
die
Belastungssituation
der
Mitarbeiter_innen
etc.
auf
die
Umsetzung
des
eingeführten
Modells
auswirken.
Deshalb
wurde
in
der
Evaluationsstudie
folgende
Dimensionen
in
Bezug
auf
das
Eingangs-‐
und
Fallmanagement
untersucht:
1) Die
Qualität
der
Hilfe
für
die
Klient_innen
des
ASD
2) Das
Teammanagement
und
die
Anforderungen
an
die
Leitung
der
Sozialbezirke
des
ASD
3) Die
Kooperation
und
Kommunikation
des
ASD
mit
den
Netzwerkpartnern
und
Leistungserbringern
Die
unterschiedlichen
Akteursperspektiven
–
die
Sozialbezirksleitungen,
die
Sozialarbeitenden
im
Eingangs-‐
und
Fallmanagement,
die
Klient_innen,
die
Netzwerk-‐
und
Kooperationspartner
sowie
die
Leistungserbringer
der
Hilfen
zur
Erziehung
–
wurden
in
einer
Methodenkombination
in
die
Untersuchung
einbezogen.
Das
Untersuchungsdesign
verbindet
bzw.
trianguliert
deshalb
unterschiedliche
Datentypen
und
methodische
Zugänge
(Fragebögen,
Interviews
und
Gruppendiskussionen).
Entscheidend
für
den
Fortgang
des
Projektes
war,
dass
die
Akteure
im
Forschungsprozess
als
Vertreter
der
Auftragnehmerseite
(der
Fakultät
Soziale
Arbeit
der
Hochschule
Mittweida)
und
als
Vertreter
der
Auftraggeberseite
(der
Stadt
Leipzig)
miteinander
in
einen
konstruktiven
und
koproduktiven
Prozess
getreten
sind.
So
ist
es
u.E.
gelungen,
die
unterschiedlichen
Expertisen,
die
Forschungsexpertise
der
3
Hochschule
und
die
Feldexpertise
der
Mitarbeiter_innen
und
Leiter_innen
des
ASD
zu
verbinden.
Wir
danken
deshalb
an
dieser
Stelle
zum
einen
der
Offenheit
und
dem
Interesse
der
ASD-‐Leitung,
der
Sozialbezirksleiter_innen
und
der
Sozialarbeitenden,
die
direkt
und
indirekt
diesem
Projekt
ihre
Zeit,
ihr
Engagement
und
ihre
kritische
Expertise
zur
Verfügung
gestellt
haben.
Wir
danken
aber
auch
den
Master-‐Studierenden
der
Fakultät
Soziale
Arbeit,
die
im
Rahmen
dieses
Projektes
ihr
Forschungspraktikum
absolviert
haben
und
ihre
Neugier
an
der
Praxis
Sozialer
Arbeit
sowie
ihr
Engagement
im
Einüben
in
eine
Forschungspraxis
eingebracht
haben.
Die
letztendliche
Verantwortung
auch
für
die
formulierten
Forschungsergebnisse
liegt
freilich
bei
den
beiden
Verfasser_innen
dieses
Berichts.
Wir
übernehmen
so
zum
einen
gern
die
Mit-‐Verantwortung
für
hilfreiche
Erkenntnisse
und
Schlussfolgerungen,
die
aus
der
Analyse
gewonnen
und
gezogen
werden
können.
Zum
anderen
übernehmen
wir
aber
auch
die
Verantwortung
für
manches,
was
unklar
geblieben,
nicht
richtig
verstanden
oder
gar
fehl
interpretiert
worden
ist.
Mit
dem
Bericht
ist
aber
hoffentlich
noch
nicht
das
letzte
Wort
gesprochen,
da
wir
davon
ausgehen,
dass
der
Austausch
darüber,
wie
man
ASD-‐Arbeit
gut
organisieren
kann,
weiter
geht.
Stefan
Busse
und
Gudrun
Ehlert
Leipzig
und
Mittweida,
Juli
2015
4
2. ASD-‐Arbeit
gut
organisieren
–
eine
theoretische
Skizze
Soziale
Arbeit
muss
sich,
wie
Arbeit
überhaupt,
ein
Maß
an
Organisiertheit
geben,
will
sie
ihre
Aufgaben
und
ihren
Anspruch
staatlich
garantierter
Hilfsangebote
und
-‐
versprechen
realisieren.
Die
unterschiedlichen
Aufträge
und
Erwartungen
an
sie,
die
gesetzlich
verbrieften
Rechte
der
potentiellen
Adressat_innen
und
Nutzer_innen,
deren
reale
Erwartungen
und
Bedarfe
vor
Ort,
die
Wahrnehmungen
einer
politischen
und
allgemeinen
Öffentlichkeit,
die
Selbstansprüche
einer
Profession,
das
Gebot
eines
Ressourcen
schonenden
und
effizienten
Einsatzes
von
Mitteln
(auch
schon
vor
der
Ökonomisierung),
die
Erwartungen
von
Kooperationspartnern
der
Hilfeerbringung,
schließlich
die
Bedürfnisse
von
Sozialarbeitenden
als
Erwerbstätige
verweisen
darauf,
dass
hier
verschiedene,
auch
disparate
Ansprüche
zusammen
gebracht
werden
wollen.
Man
könnte
auch
sagen:
Soziale
Arbeit
muss
eine
„gute“
Form
von
Organisation
und
Organisiertheit
finden,
damit
dies
gelingt.
Die
Aufzählung
zeigt
bereits,
dass
„Organisieren“
dabei
weniger
heißt,
Ansprüche
linear
auf
eine
Reihe
zu
bringen
und
zu
befriedigen,
sondern
eher
diese
in
Passung
zu
bringen,
da
sich
hier
auch
Logiken
entgegenstehen
können.
Soziale
personenbezogene
Dienstleistungsorganisationen,
wie
die
der
Sozialen
Arbeit,
sind
demnach
historisch
entstandene,
strukturelle
oder
Organisation
gewordene
Versuche,
Kompromissbildungen
zwischen
unterschiedlichen
Handlungslogiken
und
Erwartungsmustern
–
professioneller,
bürokratischer,
managerialer
Art
–
herzustellen
(vgl.
Klatetzki
2010).
Solche
Organisationen
strukturieren,
rahmen
und
standardisieren
die
Kommunikation
und
das
Handeln
nach
Innen,
um
Komplexität
zu
reduzieren
und
für
die
Akteure
handhabbar
zu
machen,
und
sie
halten
an
der
Peripherie
nach
außen
eine
verlässliche
und
vorhersagbare
Dienstleistung
vor.
Dabei
kann
es
nach
Innen
und
Außen
zu
lässlichen
oder
auch
gravierenden
Abweichungen
und
Fehlern
kommen,
die
in
der
Regel
wenigstens
auf
Nicht-‐Passung
unterschiedlicher
Logiken
in
der
Organisation
(im
System)
verweisen
aber
auch
auf
die
mögliche
Überforderung
der
Akteure
(Sozialarbeitenden)
in
(über)komplexen
Handlungsanforderungen
und
Entscheidungssituationen.
In
der
letzten
Dekade
hat
wohl
keine
Organisation
der
Sozialen
Arbeit
mit
ihrem
„Versagen“
derart
im
der
Fokus
der
medialen
und
Fachöffentlichkeit
gestanden
wie
das
Jugendamt
bzw.
der
Allgemeine
Sozialdienst
(ASD)
(vgl.
Enders
2013).
Kindesvernachlässigungs-‐
und
Todesfälle
haben
Fragen
nach
der
Verantwortung
von
Sozialarbeitenden
und
dem
Versagen
des
Systems
und
der
Organisation
des
Jugendamtes
sowie
nach
den
Grenzen
organisierter
staatlicher
Hilfe
aufkommen
lassen.1Das
hatte
nachhaltige
Wirkungen
–
nicht
nur
in
den
wissenschaftlichen
und
von
Praktiker_innen
geführten
Diskussionen,
sondern
auch
auf
gesetzgeberischer
Ebene
(z.B.
§
8a
des
KJHG,
Kinderschutzgesetz
etc.).
Hier
hat
ein
erneutes
Nachdenken
über
angemessene
und
angemessenere
Formen
organisierter
Hilfe,
aber
auch
über
Kommunikationsformen
und
-‐praxen
in
und
zwischen
Hilfesystemen
und
-‐akteuren
1
Auch
in
vielen
anderen
Ländern
wird
die
Diskussion
um
einen
angemessenen
Kinderschutz
geführt,
auch
dort
häufig
nach
Todesfällen
infolge
von
Kindesvernachlässigungen.
So
existiert
auch
eine
beachtliche
internationale
(vergleichende)
Forschung.
5
eingesetzt,
mit
dem
Ziel
achtsamer,
sensibler
und
zugleich
effektiver
und
verlässlicher
auf
reale
Bedarfe
und
auch
latente
Gefährdungen
reagieren
zu
können.
Dies
hat
aber
gleichzeitig
auch
zu
Forderungen
nach
mehr
Standardisierung
und
Kontrolle
sowie
einer
erhöhten
Fachlichkeit
im
ASD
geführt.
Es
hat
den
Blick
auf
eine
Reihe
von
Dauerthematisierungen
der
ASD-‐Arbeit
gelenkt,
auf
Fragen
der
Belastung
und
Überforderung
der
Soziarbeitenden,
auf
einen
angemessenen
Personalbedarf,
aber
auch
nach
adäquaten
Formen
der
Prozessteuerung
auf
Fallebene
durch
die
Sozialarbeitenden
oder
auf
Leitungsebene
durch
das
Führungspersonal
etc.,
kurz
danach,
wie
man
die
ASD-‐Arbeit
besser
organisieren
könne.
Die
Diskussionen
über
passende
Organisationsformen
der
ASD-‐Arbeit
sind
jedoch
nicht
erst
durch
die
dramatischen
Kinderschutzfälle
initiiert
worden.
Dieter
Gresse
schreibt
bereits
vor
über
zwanzig
Jahren,
dass
„einen
ASD
organisieren
zu
wollen...offenbar
(so
sei),
wie
Wasser
mit
einem
Sieb
zu
schöpfen“
(Gresse
1994,
S.
45),
es
habe
„viele(n),
letztlich
missglückte(n)
Bemühungen
(gegeben),
allgemein
verbindliche
Organisationsempfehlungen
und
Richtlinien
für
den
ASD
zu
entwickeln,
aus
denen
sich
eine
bundeseinheitliche,
bedarfsgerechte
Personalausstattung
und
eine
aufgabengerechte
Organisationsverortung
hätten
ableiten
lassen“
(ebd.).
Diverse
Berichte
und
Empfehlungen
der
Kommunalen
Gemeinschaftsstelle
für
Verwaltungsvereinfachung
(KGST),
des
Deutschen
Vereins
für
öffentliche
und
private
Fürsorge
und
Untersuchungsberichte
unabhängiger
Organisationsberatungsinstitute
hätten
viel
nützliche
Anregungen
gebracht,
seien
aber
nicht
in
der
Lage
gewesen
klare
Entwicklungsperspektiven
für
den
Basisdienst
ASD
zu
entwerfen.
Inzwischen
sei
man
desillusionierter
oder
klüger,
da
man
davon
ausgehen
müsse,
dass
es
den
ASD
weder
gibt
noch
geben
kann
und
soll.
So
ist
man
weder
auf
der
Suche
nach
einer
idealen
Organisationsform
noch
nach
„best-‐practice-‐Varianten“,
sondern
eher
nach
Formen
des
Gelingens,
die
„viabel“
oder
passend
zu
den
regionalen
und
lokalen
Bedingen
vor
Ort
sind
und
dabei
die
übergreifenden
„Hilfeversprechen“
einlösen,
ohne
das
Beliebigkeit
entsteht
(vgl.
Gissel-‐Palkovich
u.a.
2010a,
2010b,
Gissel-‐Palkovich
2011,
Gissel-‐Palkovich/Schubert
2015).
Diese
Offenheit
und
Flexibilität
bezüglich
der
Organisation
eines
ASD
innerhalb
gesetzlicher
Rahmungen
ist
ein
konstitutives
Merkmal
der
kommunalen
Selbstverwaltung
durch
das
Grundgesetz
(GG,
Artikel
28,
Abs.
2).
Das
SGB
VIII
wiederum
verpflichtet
Landkreise
und
kreisfreie
Städte
zur
Einrichtung
eines
Jugendamtes
und
damit
auch
eines
ASD.
So
existieren
in
den
ca.
630
Jugendämter
in
der
Bundesrepublik
eine
Vielzahl
unterschiedlicher
Organisationsvarianten
(vgl.
Landes/Keil
2012,
S.
35ff.),
was
wiederum
zu
jahrzehntelangen
Kontroversen
um
die
optimale
Aufbauorganisation
eines
ASD
in
den
Verwaltungsstrukturen
geführt
hat
(vgl.
v.
Santen/Zink
2003).
„Letztendlich
ist
es
eine
empirische
Frage,
welche
Organisation
der
sozialen
Dienste
am
ehesten
tatsächlich
den
Wünschen
und
Bedürfnissen
ihrer
Adressaten
und
Adressatinnen
gerecht
wird“
(ebd.,
S.
33).
Die
derzeit
vorfindbaren
Varianten
und
Modelle
lassen
sich
im
Kern
um
folgende
zentrale
Dimensionen
gruppieren:
1. Die
organisationale
Zuordnung:
Mit
dem
Bezug
zu
Aufgaben
des
SGB
VIII
(KJHG)
liegt
es
nahe
den
ASD
strukturell
dem
Jugendamt
zuzuordnen.
Das
ist
das
6
„Standardmodell“
(Maly
2006,
S.
356)
und
dürfte
auch
heute
noch
für
ca.
95%
der
ASD
gelten
(vgl.
v.
Santen/Zink
2003).
Gleichzeitig
sind
bundesweit
93%
der
Jugendämter
und
der
Sozialämter
einem
übergreifenden
Dezernat
zugeordnet,
daraus
ergibt
sich
die
Frage
der
inhaltlichen
bzw.
sozialgesetzlichen
Zuständigkeit
des
ASD.
2. Die
rechtliche
Zuständigkeit:
Aufgrund
der
nicht
eindeutigen
gesetzlichen
Grundlagen
eines
ASD
entsteht
die
Frage,
ob
es
getrennte
ASD
für
Jugend-‐
und
Sozialhilfe
geben
sollte
oder
ob
ein
dem
Jugendamt
zugeordneter
ASD
auch
gesetzesübergreifende
Ansprüche
aus
dem
SGB
II
oder
SGB
XI
prüfen
und
bearbeiten
sollte.
Das
tangiert
das
lang
umstrittene
Problem
der
sog.
„Allzuständigkeit“
ASD-‐Arbeit.
Bis
2004
waren
80%
der
den
Jugendämtern
zugeordneten
ASD
ausschließlich
nach
dem
KJHG,
die
restlichen
20%
waren
auch
für
Leistungen
der
Sozialhilfe
und
Gesundheitsfürsorge
tätig
(vgl.
Landes/Keil
2012,
ebd.).
3. Zentralität
vs.
Dezentralität:
63%
der
Jugendämter
arbeiten
mit
dezentralen
Einheiten.
Das
reicht
von
sog.
Sozialbürgerhäusern
in
Metropolen,
in
denen
Jugendhilfe
und
Sozialhilfeleistungen
nach
dem
jeweils
gleichen
Modell
in
Stadtteilen
arbeiten,
über
Formen
von
Außenstellen
in
Außenbezirken
von
großen
und
mittegroßen
Städten
bis
zu
einem
zentralen
Jugendamt
in
kleineren
Kommunen.
4. Einzelfall-‐
und/oder
Sozialraumorientierung:
52
%
der
ASD
arbeiten
ausschließlich
am
Einzelfall
orientiert,
34%
sozialraumorientiert
und
der
Rest
sozusagen
gemischt
(Landes/Keil
2012,
S.
36).
Darin
muss
sich
keine
gegenteilige
Orientierung
abbilden.
Es
korrespondiert
gerade
bei
dezentralen
Einrichtungen
eher
mit
unterschiedlichen
geografischen
Organisationsprinzipen
der
Fallzuständigkeit
(von
Sozialarbeitendem
zum
Fall)
nach
Stadtteil,
Bezirk,
Straße
oder
nach
dem
Buchstaben
des
Familiennamens,
wobei
sich
moderne
Einzelfallarbeit
tendenziell
am
Sozialraum
der
Adressaten
orientiert,
so
dass
etwa
kaum
noch
nach
Buchstabenprinzip
gearbeitet
wird.
Weitere
binnenorganisatorische
Unterscheidungen
lassen
sich
treffen
und
sind
in
der
Praxis
zu
finden,
die
die
Beziehung
des
ASD
etwa
zu
den
Spezialdiensten
vorstrukturieren,
wie
z.B.
etwa
den
zur
Jugendgerichtshilfe,
dem
Pflegekinderwesen,
der
Adoptionsvermittlung,
der
Amtsvormundschaft
etc.
Oder
Spezialisierungen
reichen
bis
in
die
Teams
hinein,
etwa
hinsichtlich
der
Frage,
inwieweit
Fachkräfte
bezüglich
bestimmter
Gesetzesregelungen
oder
Adressatengruppen
spezialisiert
sind
oder
sein
sollten.
Von
der
Spitze
der
Verwaltungsbehörde
bis
zur
einzelnen
Fachkraft
sind
so
Zuständigkeiten,
Befugnisse
und
Mandate
über
Kommunikationswege
und
-‐übergänge
(Schnittstellen)
definiert,
die
die
kommunikativen
und
kooperativen
Anforderungen
an
die
Sozialarbeitenden
bahnen
und
auch
vorbestimmen,
inwieweit
eine
soziale
Dienstleistungsorganisation
den
Bedarfen
und
Bedürfnissen
der
Adressaten
gerecht
werden
kann.
Mit
den
Dimensionen
der
sogenannten
Aufbauorganisation
ist
indessen
nur
eine
Seite
der
Organisationslogik
eines
ASD
gekennzeichnet
und
in
Bezug
zu
den
Diskussionen
über
ineffiziente
und
versagende
Jugendämter
die
nicht
allein
entscheidende.
Für
eine
adressatenorientierte
und
zugleich
effiziente
Dienstleistungsorganisation
sind
vor
allen
Fragen
der
„Organisation
der
Ablaufprozesse
und
die
Breite
und
Tiefe
des
7
Aufgabenspektrums
der
einzelnen
Fachkräfte
sowie
deren
Bezug
zueinander
(entscheidend)“,
schreiben
von
Santen
und
Zink
bereits
2003
(ebd.,
S.
33).
Seitdem
wird
der
Ablauforganisation
als
Prozess
des
organisierten
Handelns,
deutlich
aus
ihrem
Schattendasein
in
den
Diskurs
geholt
und
unter
kritische
Beobachtung
gestellt.
Dabei
hat
es
eine
Modellvariante
des
organisierten
Ablaufprozesses
in
den
letzten
Jahren
zu
einer
gewissen
kontroversen
Prominenz
gebracht:
Das
sogenannte
Eingangs-‐
und
Fallmanagement.
3. Das
Eingangs-‐
und
Fallmanagement
als
Kernelement
einer
„modernen“
ASD-‐Arbeit
–
der
Fall
Hamburg
Ehe
wir
die
Grundzüge
der
nationalen
und
z.T.
auch
europäischen
Diskussionen
zu
diesem
Modell
der
Ablauforganisation
einer
modernen
ASD-‐Arbeit
etwas
ausführlicher
skizzieren
und
diskutieren,
sei
zunächst
der
"Fall"
Hamburg
etwas
eingehender
besprochen
und
reflektiert.
Hier
ist
die
veränderte
Struktur
nach
Pilotversuchen
2007
zum
ersten
Mal
im
März
2009
im
Hamburger
Jugendamt
von
der
Senatsverwaltung
eingeführt
worden
(vgl.
Wiedermann
2008,
S.
42
ff,
Fachanweisung
Allgemeiner
Sozialer
Dienst
2009).
Die
z.T.
vehementen
und
leidenschaftlichen
Diskussionen,
die
deren
Einführung
in
der
lokalen
Fachöffentlichkeit
ausgelöst
und
begleitet
haben,
machen
deutlich,
dass
damit
ein
"Nerv"
von
ASD-‐Arbeit
getroffen
worden
ist,
was
diese
nämlich
aus
der
Perspektive
der
Soziarbeitenden
als
so
schwierig,
prekär,
bedroht
und
belastend
wahrnehmen
lässt.
Zudem
lassen
sich
daran
aber
bereits
einige
produktive
wie
problematische
Kernelemente
des
in
Frage
stehenden
Modells,
wie
es
auch
anderenorts
eingeführt
und
diskutiert
worden
ist,
heraus
arbeiten.
Eine
veränderte
Struktur
der
Ablauforganisation
ist
nach
Pilotversuchen
2007
zum
ersten
Mal
im
März
2009
im
Hamburger
Jugendamt
von
der
Senatsverwaltung
eingeführt
worden
(vgl.
Wiedermann
2008,
S.
42
ff.,
Fachanweisung
Allgemeiner
Sozialer
Dienst
2009).
Das
zweigliedrige
Modell
des
Eingangs-‐
und
Fallmanagements
ergänzt
um
eine
dritte
Komponente
des
Netzwerkmanagements
in
seiner
Allgemeinheit
verhieß
eine
Lösung
einiger
zentraler
Probleme
der
ASD-‐Arbeit,
die
für
konkrete
Umsetzungen
auch
noch
einiges
offen
ließ.
Die
anstehenden
Organisationsveränderungen
zielten
dabei
nicht
primär
auf
die
Aufbau-‐
sondern
direkt
in
die
Ablaufstruktur
und
damit
auf
den
Prozess
der
sozialarbeiterischen
Vollzugs-‐
und
Steuerungsebene.
Dass
dabei
auch
an
die
zu
erwartenden
Veränderungszumutungen
für
die
Sozialarbeitenden
zu
denken
sei,
war
vor
allem
den
leitenden
Praktiker_innen
ein
Anliegen
in
der
Diskussion.
Immerhin
gäbe
es
hier
einschlägige
leidvolle
z.T.
über
dreißigjährige
Erfahrungen
mit
Veränderungen,
die
den
ASD
betreffen
(z.B.
in
Bremen,
vgl.
Rodenbusch,
2008,
S.97),
vor
allem
wenn
Veränderungen
von
„oben“
und
nicht
mit
den
Mitarbeitenden
von
unten
sukzessiv
in
kleinen
Implementierungsschritten
eingeführt
würden.
Das
zuerst
in
Hamburg-‐Harburg,
dann
in
allen
Hamburger
Bezirksämtern,
durch
eine
Fachanweisung
eingeführte
zweiphasige
Modell
des
Eingangs-‐
und
Fallmanagements
(im
weiteren
EM/FM)
folgte
vereinfacht
folgender
Logik
und
Zielorientierung
(vgl.
Fachanweisung
2009,
S.
4.
ff).
8
Das
Eingangsmanagement
(EM):
- Erfassung,
Annahme
aller
Anliegen
und
Hilfeersuchen
und
deren
Erstbewertung
durch
sozialpädagogische
Fachkräfte,
um
eine
Zuständigkeit
für
den
ASD
zu
prüfen,
- sofortige
Handlungsbereitschaft
bei
Hinweise
auf
aktuelle
Krisen
und
Kindeswohlgefährdungen,
- Beratung
oder
Weiterleitung
an
andere
Sozialdienste
im
Jugendamt
oder
Hilfesysteme
im
Sozialraum
(Übergang
zum
Netzwerkmanagement),
- dabei
erfolgt
eine
Art
Screening
nach
Falltypen
bzw.
„Bearbeitungstiefe“
–
„einfache
Bearbeitung“,
„Standardbearbeitung“
und
„vertiefte
Bearbeitung“.
Das
Fallmanagement
(FM):
- Bearbeitung
der
aus
dem
EM
übernommenen
Fälle
und
Implementierung
von
erforderlichen
Dienstleistungen
(HzE)
durch
eine
fallführende
Fachkraft,
die
auch
die
feste
Ansprechpartnerin
für
Leistungserbringer
und
Kooperationspartner
darstellt,
- Planung
des
gesamten
Hilfe-‐(plan-‐)prozesses
und
Koordinierung
der
Hilfesysteme,
- Ablauf
des
FM
folgt
der
Methodik
des
Case
Management
bzw.
der
fünfphasigen
Logik
eines
rationalen
Problemlöseprozesses,
in
denen
Einstiegs-‐,
Klärungs-‐,
Planungs-‐,
Durchführungs-‐
und
Beendigungsphase
einander
folgen
bzw.
zirkulär
durchschritten
werden,
- die
„Bearbeitungstiefe“
richtet
sich
nach
den
„Falltypen“
(s.o.)
Gleichzeitig
mit
der
Einführung
dieser
Prozesslogik
sollte
eine
entsprechende
Verwaltungssoftware
unterstützend
implementiert
werden
(Projekt
„JUS-‐IT“,
ebd.
S.
2),
die
die
Fall-‐
und
Verfahrensdokumentation
im
Jugendamt
vereinheitlicht
und
vereinfacht.
Die
wichtigsten
Ziele
dieser
Organisationsveränderung
waren:
1. kostspielige
und
für
den
Einzelfall
auch
unnötige
HzE-‐Maßnahmen
zu
reduzieren
und
niedrigschwellig
beraterische
Hilfen
zu
implementieren,
2. Krisen-‐
und
Fallarbeit
zu
trennen,
um
„ungestörter“
und
mit
mehr
Zeit
in
der
Fallsteuerung
und
-‐führung
zu
arbeiten,
3. Eine
Spezialisierung
der
Sozialarbeitenden
(SARB)
entlang
der
Prozesslogik
(Eingang-‐
vs.
Fallmanager)
und
damit
bessere
Verteilung
der
Belastung
im
Team,
4. feste
Ansprechpartner
für
die
Netzwerkpartner
(NWP)
in
der
Eingang-‐
und
in
der
Fallphase.
Die
Einführung
des
EM/FM
und
der
Verwaltungssoftware
hat
in
der
Folge
zwischen
Senatspolitker_innen,
den
betroffenen
Mitarbeitenden
des
ASD
und
Wissenschaftler_innen
zu
kontroversen
Diskussionen
und
Auseinandersetzungen
um
die
jeweiligen
Problemwahrnehmungen
und
den
„Paradigmenwechsel“
in
der
ASD-‐
Arbeit
geführt.
Bereits
in
der
Präsentation
der
Auswertung
der
Pilotphase
des
Modells
9
2007
in
Hamburg-‐Harburg
benennt
Herbert
Wiedermann,
damaliger
Leiter
des
Landesjugendamtes
Hamburg,
Probleme,
die
durch
die
neue
Organisationsform
erst
entstanden
zu
sein
scheinen
und,
wie
wir
weiter
unten
sehen
werden,
bis
heute
ein
Thema
der
reformierten
ASD-‐Arbeit
sind.
„Die
Fallmanager
(FM)
sind
teilweise
erheblich
mit
Fällen
überlastet.
Durch
Kindeswohlgefährdungen
und
Sozialraumorientierung
werden
deutlich
mehr
Fälle
aufgenommen
als
in
der
Vergangenheit.
Dadurch
werden
die
Eingangsmanager
EM)
die
Fälle
beim
Fallmanager
nicht
mehr
richtig
los
(herv.
S.B./G.E.).
Die
Schnittstelle
zwischen
Eingangsmanagement
und
Fallmanagement
droht
häufig
zu
„verstopfen“.
Die
Eingangsmanager
müssten
selbst
wieder
Fälle
übernehmen.
Das
System
ist
effektiv
bei
gleich
bleibendem
Fallaufkommen.
Bei
steigendem
Fallaufkommen
braucht
man
mehr
Ressourcen.“
(Wiedermann
2008,
S.
47).
Der
erste
kritische
Kommentar
von
Seiten
der
Hochschulen
mit
explizitem
Bezug
zur
Hamburger
"Fachanweisung"
kam
von
Manfred
Neuffer,
der
durch
das
Prozessmodell
zum
einen
die
deklarierte
konzeptuelle
Orientierung
am
Case-‐
Management
durch
die
Zweigliedrigkeit
konterkariert
sah,
weil
es
gerade
das
Prinzip,
dass
die
"Faltführung
möglichst
aus
einer
Hand
und
ganzheitlich
erfolgen
soll"
(Neuffer,
2010
S.
38)
durch
die
Teilung
unterlaufen
würde.
Der
eingeführte
"Übergang"
bzw.
die
prozesslogische
Fallabgabe
führe
zu
lrritationen
und
Vertrauensverlust
bei
den
Klienten.
Zum
anderen,
und
das
wiegt
als
Kritik
noch
gewichtiger,
würden
die
mit
dem
Modell
eingeführten
oder
dieses
flankierenden
Instrumente
zur
Falldiagnostik,
-‐klassifizierung
und
-‐
dokumentation
eher
den
formalen
und
bürokratischen
Steuerungsbedürfnissen
als
denen
einer
fachlichen
Fallbearbeitung
folgen.
Als
Ursache
bzw.
Motiv
für
die
Einführung
des
Modells
(über
die
"Fachanweisung"
2009)
sah
Neuffer
vor
allem,
dass
auf
den
öffentlichen
Druck
bezüglich
der
"gravierenden
Kindesvernachlässigungen
mit
Todesfolge"
mit
mehr
absichernder
Formalisierung
und
Kontrolle
als
mit
einer
Intensivierung
vertrauensbasierter
Klient_innenarbeit
reagiert
worden
sei.
Einer
ähnlichen
Einschätzung
folgt
der
DBSH
(vgl.
Stellungnahme
des
DBSH,
2011),
der
zudem
auch
auf
die
neu
eingeführte
IT-‐Verwaltungssoftware
eingeht.
Er
hält
dem
eingeführten
Modell
allerdings
zugute,
"dass
gute
Arbeit
im
Eingangsmanagement,
ein
funktionierendes
Netzwerkmanagement
und
eine
gute
Fallsteuerung
in
der
Lage
wäre,
die
Kosten
für
Hilfen
zur
Erziehung
zu
reduzieren"
und
dass
dies
"den
Fachkräften
in
den
Jugendämtern
auf
allen
Ebenen
klar
(sei).
ASD-‐Fachkräfte
(würden)
diese
Arbeit
auch
gerne
leisten,
wenn
sie
dafür
die
zeitlichen
Ressourcen
hätten"
(ebd.,
S.
2).
Die
Stoßrichtung
der
Kritik
des
Berufsverbandes
geht
dann
auch
eher
in
Richtung
der
Überforderung
der
Fachkräfte
und
des
notorischen
Personalmangels,
der
durch
die
eingeführte
Software
noch
zugespitzt
würde.
Die
zunehmenden
Fallzahlen,
die
steigende
Komplexität
der
Problemlagen
und
die
eingeführten
Standards
der
Problembearbeitung
setzten
einen
Kreislauf
von
Überlastung,
Krankheitsquoten
und
daraus
folgender
Mehrbelastung
für
die
verbleibenden
Kolleg_innen
in
Gang.
Die
Situation
spitzte
sich
in
der
Folge
noch
zu,
in
dem
die
Mitarbeiter
innen
von
mehreren
ASD-‐Abteilungen
Briefe
an
die
Hamburger
Senatsverwaltung
verfassen,
in
denen
die
Probleme
und
die
Not
formuliert
werden-‐.
Auf
die
tragischen
Kinderschutzfälle
habe
die
Politik
"ohne
nach
den
Gründen
für
dieses
vermeintliche
Versagen
(des
ASD,
S.
B./G.E.)
zu
suchen"
vor
allem
"durch
verstärkte
Kontrollen,
ein
Qualitätsmanagementsystem,
Zertifizierung
und
Standardisierung
der
Arbeitsabläufe"
10
reagiert
(Brief
der
Mitarbeiterinnen...
vom
27.02.2012).
Und
in
einem
zweiten
Schreiben
heißt
es:
"Wir
sind
nicht
bereit
ein
'Programm'
zu
bedienen,
und
die
'Bedienung'
der
Klienten
zu
vernachlässigen"
(Brief
der
Mitarbeiterinnen..,
vom
24.09.2012).
In
einer
weiteren
Stellungnahme
kennzeichnet
Manfred
Neuffer
dann
auch
die
kurze
Geschichte
der
Organisationsveränderung
in
der
Hamburger
Jugendhilfe
zusammenfassend
als
"lrrweg",
der
als
"Paradigmenwechsel"
für
die
gesamte
Bundesrepublik
exemplarisch
sei
oder
werden
könne,
und
gegen
den
es
gälte
fachlich
wie
politisch
Widerspruch
und
Widerstand
zu
formulieren
und
zu
organisieren.
Seiner
Analyse
zufolge
laufen
die
Entwicklungen
pointiert
auf
eine
prinzipielle
Unvereinbarkeit
unterschiedlicher
Logiken
und
Selbstverständnisse
der
ASD-‐Arbeit
hinaus,
die
sich
zwischen
den
Polen
"managen
und
kontrollieren
im
ASD
-‐
statt
beraten
und
unterstützen"
bewege
und
schließlich
auch
entscheiden
müsse
(vgl.
Neuffer
2012).
Die
damalige
Kritik
an
dem
Modell
lässt
sich
folgendermaßen
zusammenfassen:
Ein
dys-‐
funktionales
Organisationsmodell,
flankiert
mit
tendenziell
professionsfremden
und
-‐
feindlichen
Handlungsstandards
und
Steuerungsinstrumenten
trifft
auf
einen
konstitutionellen
Personalnotstand
im
ASD,
was
sich
zu
einer
negativ
verstärkenden
Abwärtsspirale
verdichtet
(vgl.
Neuffer
2010,
2012).
So
könnte
man
Neuffer
zunächst
zustimmen,
dass
das
eingeführte
Modell
gescheitert
ist
und
sich
als
Irrweg
herausgestellt
hat.
Dies
wäre
ein
weiterer
Beleg
dafür
-‐
für
die
über
dreißigjährige
Geschichte
von
Umstrukturierungen
im
ASD
(s.o.)
-‐,
dass
es
offenbar
schwer
bis
unmöglich
ist,
eine
passende,
gelingende,
bessere,
moderne,
zeitgemäße
wie
auch
immer
Organisationsform
für
den
ASD
zu
finden.
Das
hieße
dann
aber
auch
resigniert
oder
erleichtert
vorhergehende
Modelle
einer
"ungeteilten"
ASD-‐
Arbeit
wieder
einzuführen.
Ehe
man
jedoch
in
solch
abschließende
Diagnose
ein-‐
und
der
entsprechenden
Intervention
zustimmt,
sollte
man
zunächst
einige
Dimensionen
der
skizzierten
Gemengelage
an
Problemebenen
analytisch
aber
auch
empirisch
fundiert
unterscheiden.
In
diesem
Sinne
ist
eine
umfassendere
Organisationsuntersuchung
in
den
Hamburger
ASDs
unter
Leitung
von
Christian
Schrapper
durchgeführt
worden
(Schrapper
2012).
Die
Leitfrage
dieser
Untersuchung
ist:
"Warum
gelingt
es
nicht
flächendeckend
bzw.
nicht
zuverlässig,
gute
Regeln
und
auskömmliche
Ressourcen
für
eine
'gute'
Arbeit
der
ASD-‐Kräfte
in
den
Bezirken
nutzbar
zu
machen?"
(ebd.,
S.
3).
Die
Frage
stelle
sich
drängend,
weil
"in
den
letzten
Jahren
erheblich
in
die
personelle
und
konzeptionelle
Stärkung
des
ASD
investiert
wurde"
ebd.),
wozu
u.a.
die
Fachanweisung
ASD
(s.o.),
Maßnahmen
der
Organisationsentwicklung
(u.a.
die
Einführung
des
Organisationsmodells),
Investitionen
zur
Personalverstärkung
und
Tarifumstellung
und
in
Fort-‐
Weiterbildungen
und
schließlich
auch
die
vor
der
Untersuchung
kurz
bevorstehend
Einführung
der
JUS-‐IT-‐
Software
zähle.
Die
empirische
Untersuchung2
der
Hamburger
ASD-‐Abteilungen
macht
nicht
nur
deutlich,
dass
es
bereits
"den"
Hamburger
ASD
nicht
gibt,
dass
es
im
Gegenteil
z.T.
eine
sehr
heterogene
strukturelle,
kulturelle
und
personale
Situation
vor
Ort
vorzufinden
war,
so
dass
sich
die
Problemlagen
trotz
übergreifender
Investitionen
2
Insgesamt
wurde
die
35
Teams,
die
dazugehörigen
Teamleitungen
und
die
Teams
der
Bezirksleitungen
und
auch
Vertreter-‐innen
der
für
Hamburg
als
Stadtstaat
spezifischen
zentralen
Dienste/Einheiten
im
Senat
von
13
Expert-‐
innen
in
über
60
Interviews
befragt
(vgl.
ebd.,
S.
35
ff.).
Das
Leitziel
der
Untersuchung
war
es,
empirisch
fundiert
Hypothesen
über
die
aktuelle
Situation
im
Hamburger
ASD
zu
generieren
und
diese
in
Empfehlungen
für
eine
Verbesserung
vor
Ort
münden
zu
lassen.
11
(s.o.)
in
keiner
Eins-‐zu-‐eins-‐
Veränderung
in
den
ASD
verbessert
haben.
Eine
verallgemeinerbare
Essenz
(über
die
konkrete
Situation
des
Hamburger
ASD-‐
Abteilungen
hinaus)
liegt
u.
E.
darin,
dass
sich
in
den
vorgängigen
Diskussionen
um
ein
adäquates
Organisationsmodell
der
ASD-‐Arbeit
eine
Reihe
von
Argumentationslinien
und/oder
Problemebenen
"vermischen",
die
sich
dann
aber
ununterscheidbar
zu
einer
Problemgemengelage
ASD
verdichten
und
zu
weiteren
Forderungskatalogen
führen,
die
analytisch
wenig
fundiert
und
empirisch
wenig
abgesichert
sind.
Deshalb
macht
Sinn
zunächst
weitere
Erfahrungen,
Modellvarianten
und
erste
Forschungsergebnisse
zu
diskutieren.
4. Die
Trennung
von
Eingang-‐
und
Fallmanagement
–
eine
vergleichende
Modellanalyse
im
Spiegel
der
Fachdiskussion
Die
Fachdiskussion
über
die
Allgemeinen
Sozialdienste
wird
gegenwärtig
von
den
Arbeitsbedingungen
der
Fachkräfte
bestimmt,
was
sich
exemplarisch
in
den
Beiträgen
„Praxis
aktuell:
Arbeitssituation
im
ASD“
der
Fachzeitschrift
Sozial
Extra
3/
2015
oder
in
dem
Thema
der
Fachtagung
2014
der
Arbeitsgruppe
Fachtagungen
Jugendhilfe
im
Deutschen
Institut
für
Urbanistik
zeigt:
„Königsdisziplin
ASD
oder
>Immer
bleibt
alles
an
uns
hängen…<.
Personalfragen
im
Spannungsfeld
von
Arbeitsbelastung
und
Fachkräftemangel“.
Dabei
wird
die
wachsende
Komplexität
der
Aufgaben
und
Belastungen
bei
gleichzeitig
steigenden
Fallzahlen
und
unterbesetzten
Teams
sowie
des
Generationenwechsels
der
Fachkräfte
auch
immer
wieder
im
Zusammenhang
mit
Fragen
der
Organisationsstrukturen
der
ASDs
diskutiert
(vgl.
u.a.
Deutsches
Institut
für
Urbanistik
2015,
Gissel-‐Palkovich/Schubert
2015).
Gleichwohl
wird
bei
Sichtung
der
Fachliteratur
deutlich,
dass
es
zu
Modellvarianten
der
Ablauforganisation
von
Allgemeinen
Sozialdiensten
im
deutschsprachigen
Raum
bislang
wenig
empirische
Forschung
gibt.
Hier
gilt
immer
noch
die
Feststellung
der
Expert_innen
des
14.
Kinder-‐
und
Jugendbericht:
„Gezielte
empirische
Studien
über
die
Arbeit
des
ASD
sind
jedoch
eher
dünn
gesät
(vgl.
Gissel-‐
Palkovich/Schubert
2010;
Merchel
u.
a.
2010).
Zu
den
neuen
Organisationsformen
und
ihrer
jeweiligen
Wirksamkeit
existieren
z.
B.
nur
wenige
empirische
Befunde.
Der
ASD
ist,
so
zeigt
sich,
nach
wie
vor
ein
von
Wissenschaft
und
Forschung
vernachlässigter
Bereich.
Trotz
einiger
empirischer
Hinweise
fehlt
es
an
einer
ausreichenden
Datenbasis,
um
die
Rolle
des
ASD
unter
sich
wandelnden
gesellschaftlichen
Bedingungen
beleuchten
zu
können“
(Deutscher
Bundestag
2013,
S.
293).
Ein
weiteres
Problem,
dass
es
erschwert
aktuelle
Aussagen
zu
treffen,
betrifft
auch
das
Wissenschaftssystem.
Dadurch,
dass
der
Zeitraum
zwischen
Datenerhebung
und
Veröffentlichung
manchmal
mehrere
Jahre
betragen
kann,
können
Diskrepanzen
bzw.
Ungleichzeitigkeiten
zwischen
den
Entwicklungen
und
Veränderungen
in
der
Praxis
und
den
Diskursen
in
Wissenschaft
und
Forschung
entstehen.
Darüber
hinaus
haben
wir
es
mit
der
Autonomie
der
Kommunen
und
dem
Förderalismus
der
Bundesländer
zu
tun,
so
dass
keine
Gesamtübersichten
über
die
Organisation
der
ASD’s
existieren.
Vor
diesem
Hintergrund
fassen
wir
im
Folgenden
Aussagen
aus
der
Fachliteratur,
empirischen
Studien
und
unseren
eigenen
Recherchen
zusammen,
in
denen
explizite
12
Hinweise,
Positionierungen
und
Befunde
zur
Implementierung
eines
zweigliedrigen
Modells
des
Eingangs-‐
und
Fallmanagement
sowie
zur
Netzwerkarbeit/Sozialraumorientierung
vorliegen.3
Dabei
liegen
uns
sehr
unterschiedliche
Quellen
und
Datentypen
vor:
Empirische
Forschungsergebnisse
und
die
entsprechende
Fachliteratur,
Tagungsdokumentationen
und
Vortragsfolien,
Dokumente
der
Jugendämter
und
Verwaltungen
(Internetrecherche)
sowie
Ergebnisse
unserer
eigenen
Telefonbefragung
bei
Allgemeinen
Sozialdiensten.
Auf
dieser
Grundlage
werden
in
der
folgenden
Tabelle
die
Daten
zur
Implementierung
eines
Eingangs-‐
und
Fallmanagements
in
Deutschland
und
der
Schweiz
(am
Beispiel
der
Stadt
Zürich)
zusammengestellt.
Ort/Quelle
Zürich
Vortragsfolien,
Fachtagung
„Eingangsmanagement
im
Jugendamt“
am
15.10.2014
im
SFBB.
Stadt
Zürich
–
Soziale
Dienste,
Dr.
phil.
Daniel
Krucher
Zeitpunkt
der
Einführung
1999
Beschluss
der
Einführung
„Wirkungsorientierter
Verwaltungsführung“
,
2000
Umsetzung
des
„Modell
Zürich“
5
Sozialregionen
mit
5
Sozialzentren,
Intaketeams
und
Quartiersteams
Düsseldorf
9
Bezirkssozialdienste
(BSD)
Quelle:
Herr
Gisbert
Rottmann
(am
10.7.15)
2003
Einführung
von
4
Schwerpunkten:
1.
Eingangsberatung
(EB)
mit
20
VzÄ,
2.
Trennung
und
Scheidung
13
VzÄ,
3.
HzE/Kinderschutz
105
VzÄ,
4.
Altenhilfe
(mittlerweile
abgegeben)
Hamburg
Bezirksjugendämter
Quelle:
Herr
Heitmann
Referat
für
Grundsatz-‐,
Strukturfragen
ASD
in
der
BASFI
(am
6.7.15)
2007
Pilotphase
im
Bezirk
Harburg.
2012
abschließend
in
allen
Bezirken:
Eingang-‐
und
Fallmanagement
Netzwerkmanagement
als
3.
Funktionsbereich,
sozialräumliche
Hilfen/Angebote
durch
Regelvereinbarung
mit
den
Trägern
seit
2011/2012
gesichert
München
Projekts
„Zukunft
der
Bezirkssozialarbeit“,
2011
Einführung
eines
Eingangsmanagements
in
allen
Sozialbürgerhäusern
http://www.muenchen.de/rathaus/
Stadtverwaltung/Sozialreferat
/
Bezirkssozialarbeit/FAQ-‐BSA.html
Berlin
Jugendamt
Pankow,
Vortragsfolien,
Fachtagung
„Eingangsmanagement
im
Jugendamt“
am
15.10.2014
im
SFBB.
Vortragsfolien:
Konzeption
eines
Eingangsmanagements
(EM)
im
Regionalen
Sozialpädagogischen
Dienst
des
Jugendamtes
Pankow
Landkreis
Nienburg/Weser
Homepage
des
Landkreises/
Presseartikel
September
2012
Einführung
des
Konzepts,
Eingangsmanagement:
Leitung:
Regionalleiter_in
5
Sozialarbeiter_innen
1
Verwaltungsmitarbeiter_in
Team
Nord
und
Süd
Je
1
Leitung:
Gruppenleiter_in
Je
9
bzw.
10
Sozialarbeiter_innen
Je
1
Verwaltungsmitarbeiter_in
Nach
Modellphase
Einführung
2013
Vier
sozialpädagogische
Fachkräfte
und
Varianten/Besonderheiten
Intake
Team
zuständig
für
Assessment,
inkl.
Vorbereitung
Case
Management
und
Assessmentbericht
Langjährige
Erfahrungen,
differenzierte
Einschätzungen
Umwandlung
der
Straßen-‐
in
Stadtbezirkszuständigkeit,
Bis
3
Kontakte
in
der
EB,
danach
Verweisung
an
NWP
bzw.
Fallzuweisung
an
HzE/Kinderschutz/
Umgang,
Keine
„losen
Vorgänge“
(eigene
Dienstleistungen)
im
EB
9-‐35
MA
pro
BSD
Statisches
Modell
mit
festen
EM
und
FM-‐Teams,
oder
flexibles
Modell
mit
personenbezogenem
Wechsel
zwischen
EM
und
FM,
EM
rotierend,
EM
kann
Fall
abgeben,
aber
auch
behalten
Bis
zu
5
Kontakten
und
nach
42
Tagen
im
EM
formale
Kontrolle,
6-‐8
MA
im
EM,
damit
Schwankungen
kompensierbar
sind
Einführung
des
Teamprinzips
anstelle
des
Straßenprinzips
Auswertung
der
Statistik
des
Eingangsmanagements
für
2013
(Auszug).
Von
den
1018
Fällen
wurden:
63,9%
vom
EM
beendet
20,8%
befanden
sich
in
Bearbeitung
11,4%
in
die
Teams
abgegeben
3
Vgl.
die
Synopsis
über
den
Stand
der
Fachdiskussion
und
über
die
Einführung
des
Eingangs-‐
und
Fallmanagements
im
deutschsprachigen
Raum
im
Anhang.
13
https://www.lk-‐nienburg.de/
portal/meldungen/
drei
Assistenzkräfte
im
Eingangsmanagement
Düren
Homepage
der
Stadt/
Presseartikel
2013,
Einführung
im
„Sozialen
Rathaus“,
2
Sozialarbeiterinnen
im
Eingangsmanagement
http://www.dueren.de/
buergerservice/
Beratungsstelle
mit
zwei
Beratungsbüros,
einem
Warte-‐
und
Thekenbereich
mit
unmittelbaren
Ansprechpartnern
und
der
Möglichkeit
zu
anonymisierter
Beratung.
Im
Bereich
des
Landesjugendamtes
Rheinland
ist
Düren
2013
das
dritte
Jugendamt
mit
einem
Eingangsmanagement
Tabelle
1:
Übersicht
ASD
Eingangs-‐
und
Fallmanagement
(Auswahl,
chronologisch
nach
Zeitpunkt
der
Einführung)
Die
Stadt
Zürich
hat
bereits
im
Jahr
2000
mit
einer
Arbeitsteilung
zwischen
„Intake“
und
Quartiersmanagement
begonnen.
In
fünf
Sozialregionen
der
Stadt
wurden
Intake
–
Teams
den
Quartiersteams
vorgeschaltet,
die
u.a.
Assessments
durchführen
und
darauf
aufbauend
Zuweisungen
an
die
Quartierteams
vornehmen
(vgl.
Krucher
2010,
2014).
Damit
war
Zürich
Vorreiter
einer
Entwicklung,
die
dann
in
den
folgenden
Jahren
an
Fahrt
aufnahm.
Die
Stadt
Düsseldorf
hat
2003
eine
Eingangsberatung
in
jedem
Sozialbezirk
eingeführt,
verbunden
mit
einer
Umwandlung
der
Straßen-‐
in
eine
Stadtbezirkszuständigkeit.
2008
referiert
Dr.
Herbert
Wiedermann,
damaliger
Leiter
des
Landesjugendamtes
und
Abteilungsleiter
„Überregionale
Förderung
und
Beratung“
im
Amt
für
Familie,
Jugend
und
Sozialordnung
Hamburg,
unter
der
Überschrift
„Wie
Sie
den
ASD
modernisieren
können.
Eingangs-‐
und
Fallmanagement
als
Organisationsprinzip“
über
die
bereits
beschriebenen
Umstrukturierungen
des
ASD
in
Hamburg.
Fachbehörde
und
Mitarbeiter_innen
der
regionalen
Jugendämter
haben
eine
Fachanweisung
erarbeitet,
die
2009
verabschiedet
wird
und
die
Standards
für
das
Eingangs-‐
Fall-‐
und
Netzwerkmanagement
in
allen
Hamburger
Bezirken
setzt.
Hier
liegen
mittlerweile
Erfahrungen
über
die
unterschiedliche
Umsetzung
der
Umstrukturierungen
in
den
jeweiligen
Bezirken
vor,
die
wir
weiter
unten
noch
einmal
aufgreifen
(s.u.).
Ebenfalls
im
Jahr
2009
wird
von
der
Berliner
Senatsverwaltung
für
Bildung,
Wissenschaft
und
Forschung
der
über
300
Seiten
umfassende
Abschlussbericht
der
Steria
Mummert
Consulting
zur
„Personalausstattung
sozialräumlich
organisierter
Berliner
Jugendämter“
vorgelegt,
in
dem
ausführlich
die
Aufgaben
eines
Eingangsmanagements
und
die
der
Regionalteams
dargelegt
werden.
In
diesem
Bericht
wird
zudem
auf
die
Erfahrungen
aus
Zürich
und
Hamburg
als
erfolgversprechend
verwiesen
(vgl.
Senatsverwaltung
Berlin
2009,
S.156).
Sowohl
in
Hamburg
(s.o.)
als
auch
in
Berlin
gab
es
auch
zahlreiche
kritische
Stimmen
zu
der
Fachanweisung
sowie
zu
dem
Abschlussbericht
der
Steria
Mummert
Consulting
(vgl.
Der
Paritätische
Berlin
2010).
Implementiert
wurden
Eingangsmanagementsteams
in
den
Regionalen
Diensten
der
Jugendamtsbezirke
Reinickendorf
und
Pankow
im
Jahr
2012.
Eine
Auswertung
der
Daten
der
Fallbearbeitungen
im
Eingangsmanagement
des
Jugendamtes
Pankow
für
das
Jahr
2013
zeigt,
„dass
mehr
als
60
Prozent
der
Anliegen
der
Bürger/innen
unmittelbar
im
EM
bearbeitet
und
beendet
werden
können“
(SFBB
-‐
Jahresbericht
2014,
S.
41).
Diese
Tendenz
der
Klärung,
Beratung
und
Verweisung
einer
hohen
Zahl
von
Anliegen
der
Rat-‐
und
Hilfesuchenden
durch
das
Eingangsmanagement
zeigt
sich
in
allen
Daten.
Im
Jugendamt
Pankow
wurden
entsprechend
von
1018
Fällen
im
Eingangsmanagement
nur
11,4%
in
die
Teams
zum
Fallmanagement
übergeben.
14
Insgesamt
lässt
sich
feststellen,
dass
mittlerweile
zahlreiche
Städte
und
Landkreise
in
Deutschland
Umstrukturierungen
der
ASD-‐Arbeit
vorgenommen
und
ein
Eingangsmanagement
eingeführt
haben.
So
hat
beispielsweise
auch
das
Sozialreferat
der
Stadt
München
bereits
2007
mit
einen
umfassenden
Prozess
zur
Neuorganisation
der
Bezirkssozialarbeit
begonnen.
Im
Rahmen
des
Projekts
„Zukunft
der
Bezirkssozialarbeit“
werden
dann
2011
zentrale
Neuerungen
implementiert:
Das
Eingangsmanagement
mit
einer
Orientierungsberatung,
Schwerpunktbildungen
in
Teams
innerhalb
der
bestehenden
Teilregionen
sowie
die
Aufhebung
des
Straßenprinzips
mit
einem
besonderen
Augenmerk
auf
eine
gelingende
Fallverteilung
(vgl.
Sozialreferat
der
Stadt
München
2010,
S.
2).
Neben
weiteren
Einführungen
in
Großstädten
wie
Stuttgart
hat
unsere
Internetrecherche
ergeben,
dass
ein
Eingangsmanagement
beispielsweise
auch
in
der
Stadt
Düren,
in
Herford
sowie
in
den
Landkreisen
Nienburg/Weser
und
Peine
eingeführt
wurde.
Das
Eingangsmanagement
steht
immer
im
Zusammenhang
mit
der
Fallarbeit
der
ASD’s,
im
Fallmanagement,
Regionalen
Sozialdienst
oder
Quartiersteam.
Darüber
hinaus
spielt
das
Netzwerkmanagement
eine
zentrale
Rolle,
für
das
häufig
die
Sozialbezirksleitungen
zuständig
sind,
aber
auch
eigene
Personalstellen
für
die
Koordination
des
Netzwerkmanagements
eingerichtet
werden,
wie
beispielsweise
in
Hamburg.
Desweiteren
werden
zusätzliche
sozialräumliche
Hilfen
und
Angebote
durch
Mitarbeiter_innen
des
ASD
mit
dem
Ziel
realisiert,
HzE-‐Maßnahmen
zu
reduzieren
bzw.
zu
vermeiden,
so
z.B.
in
Bremen
durch
das
Modellprojekt
ESPQ
„Erziehungshilfe,
Soziale
Prävention
und
Quartiersentwicklung“
und
in
Hamburg
(Projektmittel
der
Fachbehörde)
durch
das
ASD-‐Projekt
„Sozialpädagogisches
Intensiv
Angebot“
(SIA)
im
ASD
des
Bezirks
Bergedorf.
Zusätzlich
wird
in
Hamburg
mit
einer
weiteren
Globalrichtlinie
aus
dem
Jahr
2012,
der
Fokus
auf
sozialräumliche
Angebote
für
Kinder
und
Jugendliche
betont:
„Dabei
geht
es
wesentlich
um
die
Schaffung
einer
sozialräumlich
ausgerichteten
Jugendhilfelandschaft,
die
das
bestehende
Hilfespektrum
offensiv
erweitert
und
damit
die
Entscheidungsalternativen
des
Allgemeinen
Sozialen
Dienstes
(ASD)
erhöht
und
darum,
dass
Unterstützungsleistungen
für
die
nachfragenden
Familien
besser,
passgenauer
und
gemeinsam
mit
diesen
erarbeitet
und
umgesetzt
werden
können“
(Freie
und
Hansestadt
Hamburg
2012,
S.
1).
Hier
zeichnet
sich
eine
Entwicklung
ab,
die
auf
intensive
Fallklärung
und
Beratung
in
der
Eingangsphase
setzt
und
die
von
sozialräumlichen
Angeboten
gestützt
wird,
auch
unabhängig
davon
ob
die
Arbeit
der
ASD’s
in
der
‚klassischen
Bezirkssozialarbeit‘
oder
durch
ein
Eingangs-‐
und
Fallmanagement
organisiert
wird:
„Im
günstigen
Fall
kann
die
Debatte
für
die
ASDs
einen
fachlichen
Zugewinn
an
Handlungsspielraum
(für
niederschwellige
Hilfe-‐
und
Kooperationsansätze
im
Sozialraum)
und
methodischen
Kompetenzentwicklung
(sozialpädagogische
Diagnose,
Fallevaluation)
mit
sich
bringen.
Strukturelle
Lösungen
sind
mehr
gefragt
denn
je,
auch
um
den
fachlichen
Frust
der
bürokratischen
Fallüberlastung
abzubauen:
statt
den
x-‐ten
Fall
einzeln
mit
Leistungen
zu
versorgen,
sind
Hilfen
auch
für
Zielgruppen
im
Wohnquartier
gefragt,
für
die
keine
umständlichen
Hilfeplan-‐
und
Verwaltungsverfahren
anfallen.
Hier
muss
im
Falleingangsprozess
(vor
dem
HzE-‐Fall)
gehandelt
werden,
um
wirklich
kompensatorische
Effekte
in
der
Bezirkssozialarbeit
zu
erzielen.
Der
Alptraum
schlechthin
wäre
es,
wenn
die
sachlichen
und
zeitlichen
Aufwendungen
vor
dem
realen
15
Hilfebeginn
ansteigen,
und
dies
dann
als
Fortschritt
im
Konzept
propagiert
würde.“
(BAG
ASD/KSD
2014,
S.
6)
Bei
genauerer
Betrachtung
der
Modelle
des
Eingangsmanagements
werden
verschiedene
Varianten
des
Intake
oder
des
Eingangsmanagements
deutlich,
die
im
Folgenden
differenziert
werden.
Die
Modelle
unterscheiden
sich
durch4:
a. die
Organisationsform
b. die
Organisation
der
Fallverteilung
den
Zeitpunkt
der
Übergabe
den
Umfang
der
Beratungstätigkeit
im
Eingangsmanagement
die
Personalressourcen
die
Erreichbarkeit/Einbindung/Gebäudestrukturen
a. Die
Organisationsform
„Mit
>Intake<
wird
im
Case
Management
der
Einstieg
in
eine
Fallsituation
im
Sinne
einer
Vorklärung
bezeichnet.
(…)
Einige
ASD
unterscheiden
den
Intake
als
Erstgespräch(e)
von
der
eigentlichen
Fallarbeit
und
trennen
die
Kontaktaufnahme
und
Vorklärungsphase
vom
eigentlichen
Fallprozess
organisatorisch
ab“
(Gissel-‐
Palkovich/
Schubert
2015,
S.
122).
Der
Begriff
des
Intake
wird
also
auf
jeden
Fall
für
den
Erstkontakt
verwendet,
zugleich
wird
aber
in
den
Sozialen
Diensten
in
Zürich
der
gesamte
Prozess
des
Falleingangs,
der
Beratung
einschließlich
eines
möglichen
Assessments
und
eines
Assessmentberichts
als
Intake
bezeichnet.
Das
Züricher
Modell
geht,
wie
die
Modelle
in
den
meisten
Städten,
von
einer
personellen
Trennung
der
Bereiche
und
damit
letztlich
einer
Spezialisierung
der
Fachkräfte
im
Eingangs-‐
und
Fallmanagement
aus
(s.o.).
Im
Rahmen
ihrer
ASD
Untersuchung
in
Deutschland
beschreiben
Gissel-‐Palkovich
und
Schubert
ein
rotierendes
Modell
eines
Eingangsmanagements,
das
Parallelen
zur
Konzeptentwicklung
von
Schnurr
(2007),
und
zur
Umsetzung
in
einigen
Hamburger
Bezirken,
wie
dem
Bezirk
Altona
aufweist:
„Täglich
bearbeiten
in
der
Abteilung
zwei
Fachkräfte
alle
Neueingänge,
die
vom
Geschäftszimmer
aus
an
sie
weitergeleitet
werden.
Dies
umfasst
die
Aufnahme,
bei
Bedarf
auch
eine
Erstberatung
und
die
Weitervermittlung.
Die
Zuständigkeit
für
das
Intake
wechselt
jeden
Tag.
Die
Fallverteilung
im
Team
wird
von
einer
Koordinationsstelle
organisiert,
die
ihrerseits
monatlich
wechselt.(…)
Die
Koordinationsstelle
erledigt
Abstimmungsaufgaben
zwischen
Leitung
und
Team
sowie
die
anfallenden
Zusatzaufgaben,
die
sich
aus
dem
Falleingang
ergeben,
wie
die
Klärung
von
Unklarheiten
bei
der
Fallverteilung
(Gissel-‐
Palkovich/
Schubert
2015,
S.
123).
Johannes
Schnurr
(2007)
geht
von
einer
Personalbemessung
einer
idealen
Teamgröße
von
12
Fachkräften
aus,
mit
der
die
kontinuierliche
Kommunikation
aller
Teammitglieder
gelingen
kann
und
bei
der
Aufgaben
wie
Telefonbereitschaft,
Intake
und
Fallverteilung,
die
sonst
jede
einzelne
Fachkraft
für
sich
erledigen
würde,
durch
das
Eingangsmanagement
gebündelt
werden
können.
„Hinsichtlich
der
Größenordnung
dieses
Arbeitszeitbudgets
ist
nach
ersten
Schätzungen
(…)
etwa
von
einem
Wochenarbeitstag
(jeweils
ein
halber
Tag
Bereitschaft
und
Fallverteilung)
[auszugehen],
was
etwa
20
%
der
Arbeitszeit
umfasst.
Dieser
Anteil
c.
d.
e.
f.
4
Es
gibt
noch
zahlreiche
weitere
Kriterien,
wie
Teamgrößen,
Leitungsmodelle,
Dokumentationssysteme
etc.,
aufgrund
der
fehlenden
Datenbasis
können
wir
sie
an
dieser
Stelle
nicht
mit
aufnehmen.
16
kann
noch
dadurch
verringert
werden,
dass
nicht-‐pädagogisches
Personal
hier
Funktionen
übernimmt
(Telefondienst,
Zugangssteuerung,
Schreibtätigkeiten
etc.)“
(Schnurr
2007,
S.11).
In
Hamburg
konnten
die
sieben
Bezirke
entscheiden,
ob
sie
das
Eingangsmanagement
als
eigene
Teilorganisation
des
ASD
organisieren
oder
im
Rahmen
eines
gesamten
Funktionsbereichs.
Der
Bezirk
Altona
hat
sich
gegen
eine
Teilorganisation
Eingangsmanagement
im
ASD
entschieden,
zum
einen
um
die
Schnittstellenprobleme
zu
vermeiden,
die
durch
getrennte
Bereiche
entstehen
und
die
häufig
zulasten
von
Klient_innen
gehen.
Zum
anderen
war
es
der
Wunsch
der
Fachkräfte,
alle
drei
Funktionsbereiche
(Eingangs-‐,
Fall-‐
und
Netzwerkmanagement)
in
einer
Person
wahrnehmen
zu
können
und
die
Aufgaben
entsprechend
gemeinsam
in
einem
Team
zu
organisieren
(vgl.
Hoffmann
2014).
Insofern
korrespondieren
die
Zitate
von
Gissel-‐
Palkovich/Schubert
(2015)
und
Schnurr
(2007)
durchaus
mit
den
Erfahrungen,
die
Peter
Hoffmann
(Abteilungsleiter
im
ASD-‐Altona)
über
die
ASD-‐Arbeit
im
Hamburger
Bezirk
Altona
auf
der
Fachtagung
„Eingangsmanagement
im
Jugendamt“
2014
berichtet,
sowie
den
telefonischen
Auskünften
des
Referatsleiters
für
Grundsatz
und
Strukturfragen
ASD,
Herrn
Heitmann.
Für
die
rotierende
Organisation
dieser
Form
des
Eingangsmanagements
werden
für
den
Zeitraum
eines
Jahres
die
tägliche
Besetzung
sowie
die
Vertretung
im
Eingangsmanagement
festgelegt
(vgl.
Hoffmann
2014,
Heitmann
2015).
Peter
Hoffmann
beschreibt
außerdem
die
Relevanz
der
technischen
und
personalen
Ausstattung
der
Geschäftsstellen
des
ASD
sowie
der
schriftlich
fixierten
Absprachen
zwischen
Verwaltungs-‐
und
Fachkräften,
vor
allem
zur
arbeitsteiligen
Bearbeitung
von
Anliegen.
In
der
Beschreibung
der
wesentlichen
Aufgaben
wird
die
Bedeutung
des
nicht-‐pädagogischen
Personals
für
die
potentielle
Arbeitsentlastung
der
Sozialarbeiter_innen
deutlich
(vgl.
Schnurr
2007):
- Empfang
von
Besuchern,
erste
Zuständigkeitsprüfung
und
Weiterleitung
an
die
Fachkräfte
des
EM
oder
FM
- Entgegennahme
aller
Eingänge
(Post,
Telefon,
Fax,
JUS-‐IT)
- Anliegen
weiterleiten;
Anliegen
verfassen;
Schriftverkehr
einscannen
- Teilnahme
an
Dienstbesprechung
und
Fallverteilung
- Annahme
aller
Polizeimeldungen
und
deren
Rückmeldung
- Archivierung
von
Akten;
Datenpflege
in
JUS-‐IT“
(Hoffmann
2014,
S.10)
Durch
die
Organisationsform
regelt
sich
auch,
welches
Einzugsgebiet
das
Eingangsmanagement
bedient.
In
den
rotierenden
Diensten,
in
denen
immer
wechselnde
Ansprechpartner_innen
zur
Verfügung
stehen,
werden
die
Anliegen
aus
dem
gesamten
Territorium
aufgenommen.
Inwieweit
bei
den
festen
Teams
des
Eingangsmanagements
ein
Straßen-‐
oder
ein
Teamprinzip
die
Zuständigkeit
regelt,
wäre
noch
einmal
differenziert
zu
untersuchen.
In
Düsseldorf
und
München
wurde
insgesamt
das
Straßenprinzip
in
ein
Stadtbezirk-‐
bzw.
Teamprinzip
umgewandelt.
17
b. Die
Organisation
der
Fallverteilung,
Team-‐
und/oder
Straßenprinzip
Hier
geht
es
sowohl
um
Anliegen,
die
weiterhin
im
Eingangsmanagement
oder
in
sozialraumorientierten
Angeboten
Beratung
und
Unterstützung
erfahren
als
auch
um
die
Fallverteilung
in
das
auf
das
Eingangsmanagement
folgende
Fallmanagement.
In
den
ASDs
des
Bezirks
Altona
finden
wöchentliche
Fallverteilungssitzungen
statt,
an
denen
die
gesamte
Abteilung
teilnimmt
und
in
der
entschieden,
wird
ob
ein
Anliegen
als
Fall
konstituiert
wird.
Da
hier
alle
Fachkräfte
sowohl
im
Eingangs-‐
Fall-‐
und
Netzwerkmanagement
tätig
sind,
wäre
weiter
zu
untersuchen,
nach
welchen
Kriterien
als
Fall
konstituierte
Fälle
weiter
verteilt
werden.
Gissel-‐Palkovich
und
Schubert
(2015)
berichten
von
einer
Koordinationsstelle,
die
die
Fallverteilung
im
Team
organisiert,
in
anderen
Modellen
entscheidet
die
Leitung
über
die
Fallverteilung.
Ob
beispielsweise
nach
freien
Kapazitäten,
Spezialisierung
von
Fachkräften
und
Angeboten
entschieden
wird,
lässt
sich
den
vorliegenden
Daten
nur
begrenzt
entnehmen.
Das
Teamprinzip
anstelle
des
Straßenprinzips
wird
beispielsweise
in
München
ausdrücklich
formuliert,
die
Fallverteilung
erfolgt
dort
im
BSA-‐Team
als
Zuordnungsprinzip
der
BSA-‐
Zuständigkeit,
in
Berlin-‐Pankow
ist
der
Wohnsitz
ausschlaggebend
für
die
Zuständigkeit
einer
Sozialarbeiterin.
c. Der
Zeitpunkt
der
Übergabe
Der
Zeitpunkt
der
Übergabe
spielt
immer
in
den
Konstellationen
eine
Rolle,
in
denen
die
Organisation
getrennte
Teams
vorsieht
und
dort
ein
Anliegen
vom
Eingangs-‐
in
das
Fallmanagement
wechselt.
Findet
im
Eingangsmanagement
nur
die
Kontaktaufnahme
und
eine
Erstberatung
statt
(wie
z.B.
in
Düsseldorf)
oder
findet
die
Übergabe
oder
Weiterverweisung
erst
nach
einer
professionellen
Situationserhebung
statt,
die
ein
umfassendes
Assessment
und
einen
Assessmentbericht
beinhaltet
(wie
in
Zürich)
macht
einen
großen
Unterschied
aus
und
zeigt
die
Bandbreite
dessen,
was
unter
Intake/Eingangsmanagement
und
weiterer
Fallarbeit
verstanden
werden
kann.
d. Die
Intensität
der
Beratungstätigkeit
im
Eingangsmanagement
In
den
ASD’s
in
Hamburg
wurde
eine
Regelung
von
maximal
42
Tagen
für
die
Bearbeitung
der
Anliegen
im
Eingangsmanagement
festgelegt,
die
Fachkräfte
sollen
dort
eine
zeitlich
verbindliche
und
fachlich
angemessene
Bearbeitung
eines
Anliegens
innerhalb
von
maximal
sechs
Wochen
und
maximal
fünf
Kontakten
vornehmen
(vgl.
Hoffmann
2014,
Heitmann
2015).
Spätestens
dann
wird
entschieden,
wie
es
mit
dem
Anliegen
weitergeht.
Das
Anliegen
kann
auch
weiterhin
im
Eingangsmanagement
bleiben
bzw.
in
ein
sozialräumliches
Angebot
verwiesen
werden.
So
betont
Hoffmann:
„Insgesamt
werden
mehr
Kinder,
Jugendliche
und
Familien
erreicht,
die
aber
nun
Beratung
und
Unterstützung
vor
Ort
durch
zahlreiche
sozialräumliche
Angebote
erhalten“
(Hoffmann
2014,
12).
In
Düsseldorf
finden
maximal
3
Kontakte
in
der
Eingangsberatung
statt,
dann
werden
die
Klient_innen
entweder
an
die
Netzwerkpartner
verwiesen
oder
innerhalb
des
Amtes
an
die
Kolleg_innen
des
Fallmanagements
der
HzE/Kinderschutz
oder
der
Trennungs-‐
und
Scheidungsberatung.
Durch
die
Eingangsberatung
wird
keine
‚eigene
Dienstleistung‘
erbracht.
18
Krucher
hingegen
betont
für
die
Züricher
Dienste,
dass
die
zu
Beginn
einer
Beratung
investierte
Zeit
eine
gut
investierte
Zeit
sei,
die
zur
genauen
Erfassung
der
Situation
bzw.
des
Anliegens
führe
(Krucher
2010).
Wenn
im
Rahmen
sozialräumlich
orientierter
Beratung
im
Eingangsmanagement
Hilfebedarfe
genauer
geklärt,
individuelle
Ressourcen
erfasst
und
Unterstützungsangebote
erarbeitet
werden
sollen,
erfordert
dass
entsprechende
Personalressourcen.
e. Die
Personalressourcen
Für
einen
validen
Vergleich
der
Personalressourcen
bedarf
es
selbstverständlich
einer
Reihe
statistischer
Daten,
um
Aussagen
zu
den
unterschiedlichen
Varianten
treffen
zu
können.
Wie
bereits
in
den
vorangegangenen
Punkten
dargelegt,
variieren
die
Aufgaben
des
Eingangsmanagements
und
der
Zeitpunkt
der
Verweisung
an
andere
Angebote
bzw.
der
Übergabe
in
das
Fallmanagement.
Die
verschiedenen
Aufgaben
erfordern
dementsprechend
eine
angemessene
Personalausstattung.
Allein
in
der
Betrachtung
der
Daten,
die
uns
zur
Verfügung
stehen
fällt
eine
Spannbreite
auf,
bei
der
beispielsweise
in
Düsseldorf
in
neun
Bezirkssozialdiensten
20
VzÄ
für
die
Eingangsberatung
vorhanden
sind
gegenüber
105
VzÄ
für
die
Fallbetreuung
im
Bereich
HzE/Kinderschutz
und
weiteren
13
VzÄ
für
die
Sorgerechts-‐
und
Umgangsberatung
und
-‐begleitung
bei
Trennung
und
Scheidung.
Hier
stehen
pro
Sozialdienst
rein
statistisch
2,2
VZÄ
für
die
Eingangsberatung
und
11,6
VZÄ
im
Fallmanagement
zur
Verfügung.
Demgegenüber
wird
in
Hamburg
mit
6-‐8
Mitarbeiter_innen
im
Eingangsmanagement
gerechnet
im
festen
Teammodell
gerechnet,
damit
Schwankungen
kompensierbar
sind.
f. Die
Erreichbarkeit/Einbindung/Gebäudestrukturen
Die
Erreichbarkeit
und
Niedrigschwelligkeit
der
Angebote,
insbesondere
des
Eingangsmanagements
wird
versucht
durch
die
Gebäudestrukturen
zu
realisieren:
durch
Dienstleistungszentren
(z.B.
Hamburg-‐Bergedorf),
Schalter-‐
und
Bereitschaftsdienste
sowie
Beratungsräume
(z.B.
in
Zürich)
in
Bürgerämtern,
sozialen
Rathäusern
mit
Eingangsmanagement
in
einer
sozialpädagogischen
Beratungsstelle
(z.B.
Stadt
Düren),
Sozialbürgerhäusern
(z.B.
München).
Zusammenfassend
lässt
sich
an
dieser
Stelle
festhalten,
dass
durch
die
Einführung
eines
Eingangsmanagements
in
allen
Modellvarianten
eine
besserte
Erreichbarkeit
des
ASDs
aufgrund
der
durchgehenden
Öffnungszeiten
in
der
gesamten
Woche
(und
der
Regelungen
für
die
Wochenenden)
erreicht
werden
soll.
Es
geht
darum
vielfältige
Anliegen
zeitnah
bearbeiten
zu
können,
unmittelbar
in
Krisensituationen
reagieren
und
entsprechende
Prüfungen
von
Kindeswohlgefährdungen
vornehmen
zu
können.
Exkurs:
Internationale
Perspektiven:
Die
Frage
nach
der
Organisation
sozialer
Dienste,
speziell
der
Trennung
eines
Eingangs-‐
und
Fallmanagements
haben
wir
im
Rahmen
bestehender
Netzwerke
der
Hochschule
Mittweida
an
Kolleg_innen
der
Sozialen
Arbeit
in
Belgien,
Großbritannien,
den
Niederlanden,
Norwegen
und
Spanien
gestellt.
Wir
erhielten
Antworten,
die
sich
im
Wesentlichen
auf
die
Debatten
um
den
Kinderschutz
beziehen
(England,
Norwegen)
19
und
einige
Artikel
oder
Hinweise
auf
Webseiten,
zum
Teil
in
den
jeweiligen
Landessprachen.5
Deutlich
wurde
aber
auf
jeden
Fall,
dass
insbesondere
nach
Todesfällen
von
Kindern,
Vernachlässigung
und
Missbrauch
Diskussionen
über
die
Organisation
des
Kinderschutzes
und
der
sozialen
Dienste
in
vielen
Ländern
intensiv
geführt
werden.
Auf
nationaler
und
internationaler
Ebene
findet
ein
entsprechender
Austausch
und
eine
vergleichende
Forschung
statt
(vgl.
Gilbert/
Parton/
Skivenes
2011).
Wir
wollen
hier
exemplarisch
auf
die
Entwicklungen
und
Diskussionen
in
England
eingehen.
Die
Debatte
dort
ist
gegenwärtig
davon
bestimmt,
die
u.a.
im
Jahr
20006
eingeführten
Standards
und
Verfahren
des
Kinderschutzes
und
der
Sozialen
Arbeit
zu
reformieren.
Eine
Grundlage
der
aktuellen
Reformdiskussionen
bildet
der
sogenannte
Munro-‐Bericht
(The
Munro
Review
of
Child
Protection:
Final
Report.
A
child-‐centred
system)
von
2011.
Professor
Eileen
Munro
von
der
London
School
of
Economics
and
Political
Science
wurde
2010
vom
Bildungsministerium
beauftragt,
eine
unabhängige
Untersuchung
des
Kinderschutzsystems
durchzuführen,
nachdem
wieder
der
Tod
eines
Kindes
die
(Fach-‐)
Öffentlichkeit
erschüttert
hatte.
Im
Kern
des
vorgelegten
Berichts
steht
die
Forderung,
ein
mittlerweile
überbürokratisiertes
und
stark
verregeltes
System
zu
verändern
sowie
der
professionellen
Expertise
Sozialen
Arbeit
mehr
Raum
und
Ressourcen
zur
Verfügung
zu
stellen:
“Practitioners
and
their
managers
told
the
review
that
statutory
guidance,
targets
and
local
rules
have
become
so
extensive
that
they
limit
their
ability
to
stay
child-‐centred.
The
demands
of
bureaucracy
have
reduced
their
capacity
to
work
directly
with
children,
young
people
and
families.
Services
have
become
so
standardised
that
they
do
not
provide
the
required
range
of
responses
to
the
variety
of
need
that
is
presented.
This
review
recommends
a
radical
reduction
in
the
amount
of
central
prescription
to
help
professionals
move
from
a
compliance
culture
to
a
learning
culture,
where
they
have
more
freedom
to
use
their
expertise
in
assessing
need
and
providing
the
right
help”
(The
Munro
Review
2011,
S.
6f).
In
dem
Bericht
werden
15
umfassende
Empfehlungen
ausgesprochen,
deren
Umsetzung
seit
2011
vorangebracht
und
publiziert
wird.
Thematisch
lassen
sich
die
Empfehlungen
wir
folgt
bündeln:
Wertschätzung
professioneller
Expertise,
Klärung
von
Zuständigkeiten
und
Verbesserung
der
Zusammenarbeit,
Aufgabenteilung
und
Verantwortung
in
den
Frühen
Hilfen,
Entwicklung
und
Qualifizierung
der
professionellen
Expertise,
Ermöglichung
von
effektiver
sozialarbeiterischer
Praxis
durch
den
organisationellen
Rahmen.
Im
Munro
Bericht
wird
auch
der
häufige
Wechsel
von
Zuständigkeiten
und
Ansprechpartner_innen
kritisiert:
“A
clear
message
from
children
(and
their
parents)
is
that
they
value
continuity
in
their
relationships.
To
talk
openly
about
personal
and
often
painful
problems
requires
a
degree
of
trust
in
the
professional
and
changes
of
worker
mean
that
that
trust
has
to
be
re-‐developed
with
someone
new.
This
reinforces
the
point
(…)
that
helping
children
and
families
to
change
requires
working
with
them
not
doing
things
to
them”
(The
Munro
Review
2011,
S.
32,
Hervorhebung
im
Original).
Gleichwohl
zeigt
sich
in
der
Praxis,
dass
der
hier
formulierte
Anspruch
an
verschiedene
Grenzen
stößt,
begrenzte
Ressourcen
in
den
Kommunen
und
die
Zusammenarbeit
mit
5
Auch
dort,
wo
englischsprachige
Seiten
verfügbar
sind
(z.B.
in
Norwegen)
lässt
sich
die
Organisation
der
Dienste
vor
Ort
nicht
nachvollziehen
(vgl.
http://www.bufdir.no/en/English_start_page/The_Norwegian_Child_Welfare_Services/).
6
The
Framework
for
Assessment
of
Children
in
Need
and
their
Families
(2000)
20
separaten
MASH
-‐
Teams
(Multi-‐agency
team
that
deals
with
child
protection)
führen
nach
wie
vor
zu
zahlreichen
Wechseln
der
Fachkräfte,
mit
denen
ein
Kind
bzw.
eine
Jugendliche
zu
tun
hat.
Ohne
auf
die
spezifischen
Bedingungen
der
Kommunen
und
Sozialen
Dienste
in
England
vertieft
eingehen
zu
können,
lässt
sich
festhalten,
dass
der
Munro
Bericht
aber
dazu
geführt
hat,
dass
der
Stellenwert
Sozialer
Arbeit
mit
Kindern
und
Jugendlichen
wieder
stärker
betont
wird.
So
werden
beispielsweise
unter
der
Überschrift
„Rethinking
children’s
social
work“
zahlreiche
neue
Programme
aufgelegt.
Für
die
Praktiker_innen
vor
Ort
haben
die
Erkenntnisse
und
Empfehlungen
aus
dem
Munro-‐Bericht
einen
entsprechend
hohen
Stellenwert,
um
ihren
Forderungen
nach
(den
Bedingungen)
einer
professionellen
Arbeit
mit
den
Adressat_innen
Nachdruck
zu
verleihen.
Ganz
allgemein
lässt
sich
abschließend
für
den
Kontext
unserer
Forschungsfragen
im
internationalen
Vergleich
ausführen,
dass
wechselnde
Ansprechpartner
und
Zuständigkeiten
die
Regel
zu
sein
scheinen,
wie
eine
Arbeitsteilung
im
Allgemeinen
Sozialdienst
in
Belgien
in
‘front
office
–
intake/reception’
und
‘back
office
–
psychosocial
support
team’
(Belgien,
General
Social
Service)
oder
‚intake/assessment‘
und
dann
die
Übernahme
durch
einen
Dienst,
der
eine
kontinuierliche
Betreuung
leistet
in
England
(die
Sozialen
Dienste
der
Local
Authorities).
Auch
in
Spanien
halten
die
Allgemeinen
Sozialen
Dienste
einen
Intake-‐Dienst
für
den
Eingang
der
Anliegen
von
Hilfesuchenden
bereit.
Zu
untersuchen,
wie
diese
Arbeitsteilungen
im
Detail
organisiert
sind,
würde
allerdings
ein
eigenes
Forschungsprojekt
erfordern.
5. Organisationale
Veränderung
im
ASD
–
eine
Evaluationsstudie
im
Rahmen
eines
Praxisforschungsprojektes
5.1.
Ausgangspunkt:
Organisationsuntersuchung
Organisationsveränderung
(OV)
im
ASD
(OU)
und
Auch
im
Leipziger
ASD
gab
es
über
Jahre
hin
Überlastungsanzeigen
von
Mitarbeiter_innen
im
ASD
und
interne
Problemanzeigen
über
Schnittstellenprobleme
zwischen
ASD
als
Teil
des
Jugendamtes
und
dem
Sozialamt
über
unklare
Aufgabenzuteilungen
und
Kooperationserwartungen.
Ausgehend
davon
wurde
im
Jahre
2008
eine
Organisationsuntersuchung
in
Auftrag
gegeben
(Stadt
Leipzig
2009).
Auf
der
Grundlage
von
43
Empfehlungen
dieser
OU
wurden
fünf
Maßnahmepakete
von
2009
bis
2011
im
Rahmen
einer
umfassenden
Organisationsveränderung
resp.
-‐
umstrukturierung
umgesetzt.
Dabei
ging
es
neben
einer
Ressourcenzufuhr
im
Form
von
Personalstellen,
Personalentwicklungsmaßnahmen
und
der
Einführung
neuer
EDV-‐und
Bürotechnik
um
eine
Veränderung
der
Organisationsstruktur
und
Prozesslogik,
in
deren
Zentrum
eine
Optimierung
der
Aufbau-‐
und
Ablauforganisation
des
ASD
stand.
Die
Veränderung
der
Aufbauorganisation
zielte
vor
allem
auf
die
Konturierung
von
strategischen
und
operativen
Zuständigkeiten
und
Verantwortungen,
eine
Optimierung
von
Schnittstellen
und
die
Rollenklärung
zwischen
ASD-‐Leitung,
Sozialbezirksleitung
(SBL)
und
den
Sozialarbeitenden
(SARB).
Die
Ablauforganisation
wurde
vor
allem
durch
die
Einführung
des
Modells
eines
Eingangs-‐
und
Fallmanagements
verändert.
Dieses
bildete
letztlich
das
strukturelle
und
operative
„Herzstück“
des
gesamten
21
Veränderungsprozesses.
Darüber
hinaus
richtete
sich
die
Organisationsveränderung
auf
die
Verbesserung,
Standardisierung
und
Absicherung
der
Handlungsvollzüge
und
der
kommunikativen
Praxis
der
einzelnen
Akteure.
Hierzu
gehörten
die
Ausarbeitung
eines
Leitbildes,
eines
Führungsbildes,
die
Formulierung
von
Prozess-‐
und
Verfahrensstandards
und
schließlich
eine
Netzwerk-‐
und
Kooperationskonzeption
zur
Verbesserung
der
Sozialraumorientierung.
Schließlich
wurde
dies
durch
eine
Reihe
von
Personalentwicklungsmaßnahmen
(Teamentwicklung,
Führungskräftecoaching,
diverse
Weiterbildungen
für
die
SARB)
flankiert.
Als
Ziel
der
Gesamtmaßnahme
wurde
seinerzeit
formuliert:
„Als
Ergebnis
muss
eine
moderne
soziale
Dienstleistung
entstehen,
die
fachpolitische
Anforderungen
abbildet,
sich
entsprechend
wandelnder
Anforderungen
als
lernende
und
damit
anpassungsfähige
Dienstleistung
versteht
und
auf
der
Grundlage
fachlich
definierter
Standards
verbindliche
Handlungsabläufe
durch
Führungs-‐
und
Steuerungsprozesse
sichert“
(Maßnahmeplan
2009).
Die
OV
hatte
selbst
keine
externe
Evaluation
vorgesehen,
sondern
war
zwischenzeitlich
von
einer
internen
Evaluation
flankiert
(Evaluationsbericht
2010).
Eine
Forschungsstudie
mit
dem
Thema
„Organisationale
Veränderung
und
Professionalität
–
am
Beispiel
der
Umstrukturierung
eines
ASD“
wurde
als
studentisches
Masterprojekt
von
2011
bis
2013
an
der
Fakultät
Soziale
Arbeit
an
der
Hochschule
Mittweida
unter
Leitung
von
Prof.
Stefan
Busse
durchgeführt.
Das
Projekt
wurde
zwar
primär
unter
einer
professionstheoretischen
Fragestellung
und
nicht
als
Evaluationsprojekt
entwickelt,
sollte
aber
auch
evaluativ
verwertbare
Ergebnisse
generieren.
Die
Ergebnisse
dieser
Studie
hatten
gezeigt,
dass
kaum
direkte
Aussagen
über
die
eingeführten
Veränderungen
bzw.
der
Effekte
der
OV
im
ASD
möglich
waren,
da
die
Wahrnehmung
der
beteiligten
Akteure,
vor
allem
der
SARB,
noch
sehr
unter
dem
Eindruck
des
z.T.
problematischen
Veränderungsmanagements
der
Umstrukturierung
(des
Prozesses
der
Organisationsentwicklung)
gestanden
hatten.
Kurz
gesagt,
bestand
das
Problem
darin,
unter
Nichtbeachtung
einer
notwendigen
Balance
von
stabilen
und
zu
verändernden
Bedingungen
und
bei
laufendem
Betrieb,
zu
viel
auf
einmal
verändert
respektive
„gewollt“
zu
haben.
So
war
die
anfänglich
starke
Beteiligung
und
Partizipation
der
Akteure,
der
SARB
wie
der
SBL,
nach
ersten
Transformationsschwierigkeiten
eher
einer
administrativen
Durchsetzung
der
Veränderungen
gewichen.
Das
erzeugte
nach
anfangs
hoher
Identifikation
mit
dem
Projekt,
Enttäuschung
und
schließlich
Reaktanz
und
Widerstand.
So
mussten
wir
davon
ausgehen,
dass
die
Daten
zum
Gutteil
diesen
Prozess
widerspiegelten
und
nicht
die
„eigentlichen“
Effekte
der
Organisationsveränderung,
da
die
am
Forschungsprojekt
beteiligten
ASD-‐Mitarbeiter_innen,
als
Befragte
und
Interviewte,
noch
sehr
unter
dem
Eindruck
der
OV
standen
(Busse
2013).
So
schien
es
uns,
dass
ein
Gutteil
der
problematisierenden
Einlassungen
der
Beforschten
dem
Prozess
und
weniger
den
neuen
Strukturen
galten.
Um
diesem
Unterschied
in
einer
empirischen
Untersuchung
besser
zu
entsprechen
und
tatsächlichen
Struktureffekten
empirisch
gesicherter
nachgehen
zu
können,
wurde
die
Hochschule
Mittweida
mit
einer
begleitenden
–
und
von
ihrer
methodologischen
Ausrichtung
her
–
formativen
Evaluation
beauftragt.
Damit
konnte
im
Wintersemester
2013/14
im
Rahmen
der
Praxisforschung
im
Masterstudiengang
Soziale
Arbeit
begonnen
und
mit
14
Studierenden
innerhalb
von
drei
Semestern
ein
anspruchsvolles
Forschungsprogramm
umgesetzt
werden.
Dieses
setzte
an
den
Forschungsfragen
und
am
Untersuchungsdesign
der
Vorgängerstudie
unmittelbar
an
(Busse/Ehlert
2013).
22
5.2.
Forschungsfragen
Nach
unterschiedlichen
Einführungsschwierigkeiten
und
kritischen
Würdigungen
der
Organisationsveränderungen
wurden
2013
durch
die
Jugendamt
-‐
und
ASD-‐Leitung
als
die
weiteren
Schwerpunkte
der
Entwicklung
des
ASD
vor
allem
eine
Optimierung
der
Ablauforganisation
des
Eingangs-‐
und
Fallmanagements
sowie
eine
Verbesserung
der
Kooperation
mit
den
Netzwerkpartnern
und
den
Leistungserbringern
der
Hilfen
zur
Erziehung
bestimmt.
Die
Einführung
des
Eingangs-‐
und
Fallmanagements
hatte
sich
als
der
zentrale
Punkt
der
gesamten
Organisationsveränderung
herausgestellt.
Alle
anderen
Einzelmaßnahmen
struktureller
und
personaler
Art
(Aufbauorganisation,
Teamentwicklung,
Führungsbild,
Stellenzuwachs
etc.)
sind
trotz
ihres
eigenen
und
spezifischen
Veränderungspotentials
damit
als
tangierende
Faktoren
des
Eingangs-‐
und
Fallmanagements
zu
betrachten.
Das
heißt,
sie
befördern
oder
hemmen
das
Gelingen
der
Hilfeplanung
im
ASD
als
Prozess
oder
umgekehrt:
Der
Prozessverlauf
entlang
der
Logik
des
Eingangs-‐
und
Fallmanagements
tangiert
die
anderen
strukturellen
und
personalen
Faktoren
der
komplexen,
sozialen
personenbezogenen
Dienstleistung
des
ASD
positiv
und/oder
negativ,
wie
die
Teamsituation
in
den
Sozialbezirken,
die
Kooperations-‐
und
Kommunikationspraxis
mit
den
externen
Netzwerkpartnern
und
Leistungserbringern
und
die
Qualität
der
Hilfe
für
die
Klient_innen.
Dementsprechend
stand
das
Eingangs-‐
und
Fallmanagement
im
Zentrum
der
evaluativen
Forschung
und
sollte
auf
drei
verschiedenen
Ebenen
untersucht
werden
(Busse/Ehlert
2013):
1. In
Bezug
zu
der
Qualität
der
Hilfe
für
die
Adressat_innen
und
Klient_innen
des
ASD
Durch
die
Ablauflogik
ergeben
sich
unterschiedliche
Übergänge
und
damit
auch
unterschiedliche
Verlaufs-‐
und
Verweillogiken
für
die
Klient_innen.
Somit
lassen
sich
folgende
Forschungsfragen
generieren:
a. Wie
wird
die
im
Eingangsmanagement
zu
leistende
Hilfe
als
Beratungsleistung
wahrgenommen?
Wird
das
durch
die
Klient_innen
eingebrachte
Anliegen
oder
die
durch
einen
Netzwerkpartner
signalisierte
Problemlage
in
inhaltlicher
wie
zeitlicher
Hinsicht
angemessen
diagnostiziert
und
bearbeitet?
Wie
werden
hier
bereits
Ansprüche
einer
Lebenswelt-‐,
Dienstleistungs-‐
und
Sozialraumorientierung
als
Standards
handlungsleitend
wirksam?
b. Wie
wird,
wenn
es
der
Fallbedarf
erfordert,
der
Übergang
zwischen
EM
und
FM
als
ein
falladäquates
Übergangsmanagement
gestaltet?
Wie
agieren
hier
die
verantwortlichen
Akteure
des
Eingangsmanagements,
der
SBL
und
des
Fallmanagements
aus
der
Perspektive
des
Klient_innen
zusammen?
c. Wie
wird
die
„eigentliche“
Fallbearbeitung
als
Hilfeplanprozess
von
den
Beteiligten
gestaltet
und
wahrgenommen?
Hier
lassen
sich
wiederum
eine
Phase
bis
zur
Übergabe
an
den
Leistungserbringer
(in
der
Regel
HzE)
und
eine
längerfristige
Phase
rekursiver
Hilfeplangestaltung
unterscheiden,
in
denen
auf
unterschiedliche
Weise
moderierende,
leistungszuweisende
und
koordinierende
Leistungen
durch
die
SARB
erbracht
werden
müssen.
23
Dabei
sollte
die
Ablauforganisation
aus
unterschiedlichen
Perspektiven
untersucht
werden:
aus
der
Sicht
der
Klient_innen
und
aus
der
Sicht
der
beteiligten
Akteure
des
Hilfesystems
(SARB,
SBL
und
Netzwerkpartner
und
Leistungserbringer
HzE).
2. In
Bezug
auf
das
Teammanagement
und
die
Führung
Durch
die
Ablauflogik
ergeben
sich
unterschiedliche
Übergänge
und
damit
auch
unterschiedliche
Handlungslogiken
und
Rollenanforderungen
sowohl
für
die
SARB
aber
auch
die
Leitung
in
den
Sozialbezirken,
die
SBL.
Somit
lassen
sich
folgende
Forschungsfragen
generieren:
a. Inwieweit
entspricht
die
Team-‐
und
Kompetenzstruktur
der
SARB
den
Anforderungen
des
EM/FM
bzw.
wird
diesen
durch
ein
angemessenes
und
flexibles
Teammanagement
angepasst?
Oder
auch
umgekehrt:
Inwieweit
ist
die
Realisierung
der
Ablauflogik
des
EM/FM
auch
den
Besonderheiten
des
Teams
angepasst
und
anpassbar?
Inwiefern
sind
hier
auch
team-‐
und
sozialbezirksspezifische
Lösungen
und
Ablaufvarianten
erarbeitet
worden
(Spezialisierungen,
Rotationslösungen)?
b. Wie
gelingt
es
den
SARB
in
ihren
Handlungsentscheidungen
sowohl
im
EM
als
auch
im
FM
professionelle
(fachliche),
bürokratische
und
ökonomische
Standards
und
Parameter
zu
integrieren?
Dominiert
hier
eine
bestimmte
Handlungslogik
oder
wird
eine
fallabhängig
oder
durch
Leitungsvorgaben
präferiert?
c. Wie
werden
die
durch
den
Prozess
der
Ablauforganisation
gegebenen
Übergänge
und
Schnittstellen
zwischen
den
beteiligten
SARB
im
Eingangs-‐
und
im
Fallmanagement
kommunikativ
und
kooperativ
bewältigt
und
gestaltet?
Wann
ist
hier
intervenierendes,
begleitendes
oder
kontrollierendes
Führungshandeln
sinnvoll?
d. Inwieweit
ist
die
fallbezogene
Einzelverantwortung
der
SARB
vor
allem
bei
Entscheidungen
in
komplexen,
schwierigen
oder
Krisenfällen
„kollektiv“
gerahmt
und
am
Maßstab
geteilter
professioneller
Standards
reflexiv
abgesichert?
3. In
Bezug
auf
die
Netzwerkarbeit
und
Sozialraumorientierung.
Bereits
die
Analyse
der
OU
hatte
vorgeschlagen,
die
Netzwerk-‐
und
Sozialraumarbeit
des
ASD
deutlich
aufzuwerten,
zum
einen
um
die
fallübergreifende
Präsenz
des
ASD
bei
den
externen
Akteuren
–
den
Netzwerk-‐,
Kooperationspartnern
und
Leistungserbringern
–
zu
erhöhen
und
zum
anderen
um
die
institutionellen
und
infrastrukturellen
Ressourcen
und
Verankerungen
der
Klient_innen
für
die
Fallarbeit
besser
zu
nutzen.
Die
stärkere
Ausrichtung
des
ASD
an
den
sozialräumlichen
Strukturen
der
Klient_innen
sollte
dabei
zu
einem
zentralen
Steuerungselement
der
Hilfeerbringung
werden.
a. Wurde
durch
die
Einführung
des
Modells,
die
Netzwerkarbeit
respektive
die
Kommunikation
mit
den
sozialräumlichen
Akteuren
vor
Ort
(etwa
Kitas,
Schulen,
aber
auch
Einrichtungen
der
offenen
Jugendarbeit
etc.)
intensiviert
und
24
verbessert?
Oder:
Welche
Kommunikations-‐
und
Kooperationsbarrieren
instrumenteller
oder
auch
„mentaler“
Art
existieren
hier?
b. Inwieweit
ist
die
fallübergreifende
Netzwerkarbeit
des
SBL
in
den
Sozialbezirken
eine
hinreichend
flankierende
Kontextarbeit
für
die
fallbezogene
Vernetzung
im
Eingangsmanagement
oder
für
die
fallbearbeitende
Koordinierung
der
Hilfe
im
Fallmanagement?
c. Wie
wird
die
triadische
Kommunikation
(ASD
–
Klient
–
Leistungserbringer/Netzwerkpartner)
durch
die
Einführung
des
EM/FM
einerseits
und
die
sozialraumorientierte
Netzwerkarbeit
andererseits
positiv
oder
negativ
beeinflusst?
d. Wie
wird
die
Einführung
des
EM/FM
von
den
externen
Akteuren
wahrgenommen,
wie
verändert
sich
das
Bild
des
ASD
in
der
Fachöffentlichkeit
vor
Ort
durch
eine
Intensivierung
der
Netzwerkarbeit?
5.3.
Untersuchungsdesign,
Forschungsprozess
Datenbasis
und
partizipativer
Um
die
unterschiedlichen
Akteursperspektiven
in
die
Untersuchung
aufnehmen
zu
können,
wurde
ein
Untersuchungsdesign
erarbeitet,
in
dem
die
interne
Perspektive
der
ASD-‐Akteure
erfasst
wird,
der
Sozialarbeiter_innen
(SARB)
und
Sozialbezirksleiter_innen
(SBL),
die
externe
Perspektive
der
Netzwerk-‐
/Kooperationspartner
(NWP)
und
Leistungserbringer
(LeB)
sowie
die
Perspektive
der
Klient_innen
als
diejenigen,
die
die
Beratung,
Begleitung
und
Unterstützung
des
Allgemeinen
Sozialdienst
(und
weiterer
Akteure)
in
Anspruch
nehmen.
Diese
verschiedenen
Akteure
in
eine
Untersuchung
einzubeziehen,
ermöglicht
eine
–
für
die
Arbeit
von
Allgemeinen
Sozialdiensten
bislang
einmalige
–
Perspektiventriangulation
und
somit
einen
Vergleich
unterschiedlicher
Perspektiven
auf
die
Forschungsfragen.
Mit
dem
Untersuchungsdesign
wurden
zugleich
unterschiedliche
Datentypen
bzw.
methodische
Zugänge
(Fragebogen,
Interviews,
Gruppendiskussionen)
kombiniert
(Tab.
2):
- eine
Befragung
aller
SARB
des
ASD
per
Onlinefragebogen,
- Gruppendiskussionen
mit
den
SARB
aus
(ausgewählten)
Sozialbezirksteams,
- Expert_inneninterviews
mit
ausgewählten
Sozialbezirksleitungen
und
Netzwerkpartnern,
- eine
Befragung
per
Fragebogen
von
Leistungserbringern
im
Rahmen
der
Hilfen
zur
Erziehung
(HzE),
- Interviews
mit
Klient_innen.
Methode/Datentyp
Untersuchte
Akteure
Sample
1
Fragebogen
(online)
SARB
ca.
90
(Vollerfassung)
2
Gruppendiskussion
SARB
4
aus
9
ausgewählten
Sozialbezirken,
davon
2
„Referenzbezirke“
und
2
„Entwicklungsbezirke“
3
Klienteninterviews
Klient_innen/
8
in
den
untersuchten
Adressat_innen
Sozialbezirken
25
4
Experteninterviews
SBL
5
Experteninterviews
Netzwerkpartner
(NWP)
6
Fragebogen
(postalisch)
Leistungserbringer
(LE)
Tabelle
2:
Zuordnung
der
Datentypen
zu
den
untersuchten
Akteuren
Aus
den
4
untersuchten
Sozialbezirken
Je
2
aus
den
untersuchten
Sozialbezirken
laut
vorliegender
aktualisierter
Liste
des
ASD
(ca.
40)
Kommentar:
Aus
den
9
vorhandenen
ASD-‐Sozialbezirken
der
Stadt
wurden
4
in
die
Untersuchung
einbezogen.
Es
sollte
ursprünglich
ein
Sample
gebildet
werden,
welches
den
Vergleich
mit
der
Vorgängeruntersuchung
ermöglicht
(bereits
untersuchte
Sozialbezirke).
Das
ist
zwar
geschehen,
hat
aber
im
Verlauf
der
Datenauswertung
aus
Kapazitätsgründen
keine
Rolle
gespielt.
Ein
weiteres
Kriterium
für
die
Auswahl
der
Sozialbezirke
bildete
das
Expertenurteil
der
ASD-‐Leitung
bzw.
der
betreffenden
SBL,
solche
Sozialbezirke
einzubeziehen,
in
denen
entweder
eine
eher
positive
Entwicklung
zu
beobachten
bzw.
ein
positiver
Status
quo
zu
verzeichnen
ist
oder
in
denen
deutlich
ein
Entwicklungsbedarf
wahrgenommen
wird.
Entsprechend
nannten
wir
diese
Sozialbezirke
„Referenzbezirke“
vs.
„Entwicklungsbezirke“.
Die
Sozialbezirke
1
und
2
wurden
den
Referenzbezirken
und
die
Sozialbezirke
3
und
4
den
Entwicklungsbezirken
zugeordnet.
Mit
der
Konstruktion
der
folgenden
Erhebungsinstrumente
(Fragebögen
und
Interviewleitfäden)
sollten
die
Forschungsfragen
operationalisiert
werden
und
es
wurden
die
zu
skizzierenden
Datensätze
erzeugt:
a. Die
Befragung
der
SARB
des
ASD
per
Onlinefragebogen
Der
Onlinefragebogen
setzt
sich
im
Wesentlichen
aus
geschlossenen
Fragen
mit
einer
fünfstufigen
Likert-‐Skala
zusammen.
Gefragt
wird
nach
Einschätzungen
zum
Eingangs-‐
und
Fallmanagement,
zu
Führung
und
Team,
zum
professionellen
Selbstverständnis,
zur
Kooperation
und
Wahrnehmung
der
Beziehung
zwischen
Klient_in,
ASD
und
Leistungserbringern
sowie
zur
Arbeitsbelastung
und
-‐zufriedenheit.
Die
Befragung
intendierte
eine
Vollerfassung
der
Grundgesamtheit
aller
beschäftigen
86
SARB.
Davon
haben
62
online
auf
den
Fragebogen
zugegriffen,
52
vollständige
Datensätze
konnten
in
die
Auswertung
aufgenommen
werden.
Das
entspricht
einem
Rücklauf
von
60
%
und
wäre
unter
dieser
Perspektive
repräsentativ.
Die
Repräsentativität
des
Samples
ist
doch
zugleich
eingeschränkt,
weil
48
%
der
Befragten
im
Eingangsmanagement
und
51
%
im
Fallmanagement
arbeiten.
In
der
Grundgesamtheit
sind
die
Verhältnisse
etwa
ein
Drittel
zu
zwei
Drittel
zugunsten
der
Fallmanager_innen.
Wir
haben
auch
erhoben,
welchen
Beschäftigungsgenerationen
die
SARB
zugehören
und
so
drei
Generationen
nach
Zugehörigkeit
zum
ASD
gebildet
(vgl.
Abb.
1).
26
Abbildung
1:
Stichprobe
geordnet
nach
Beschäftigungsgenerationen
im
ASD
Leipzig
Die
Daten
wurden
mit
der
Statistiksoftware
IBM
SPSS
Statistics
erfasst.
Das
ermöglichte
eine
strukturierte
Registrierung
der
statistischen
Daten
sowie
eine
korrekte
Analyse
und
ordentliche
Aufbereitung
der
Untersuchungsergebnisse.
b. Die
Gruppendiskussionen
mit
SARB
aus
den
vier
Sozialbezirksteams
Wenn
man
von
ca.
9
bis
11
Beschäftigten
pro
Sozialbezirk
ausgeht,
dann
waren
jeweils
ca.
die
Hälfte
der
Mitarbeiter_innen
aus
den
befragten
Sozialbezirken
an
den
Gruppendiskussionen
beteiligt.
Es
wurde
ein
Leitfaden
konstruiert,
anhand
dessen
die
SARB
gebeten
wurden,
über
ihre
Erfahrungen
zu
sprechen,
wie
sich
die
Umstrukturierung
im
Eingangs-‐
und
Fallmanagement
auf
die
folgenden
Dimensionen
ausgewirkt
hatten,
in
Bezug
- auf
die
Klient_innen,
- auf
das
Team
und
die
Kommunikation
mit
der
Sozialbezirksleitung,
- auf
die
eigene
Arbeit
in
den
Rollen
als
EM
oder
FM,
- auf
den
Sozialraum,
dazu
zählen
Netzwerkpartner
und
Leistungserbringer,
- auf
das
Belastungserleben.
Die
Diskussionen
dauerten
jeweils
eineinhalb
Stunden,
sie
zeichneten
sich
durch
eine
hohe
Kommunikationsdichte,
zum
Teil
lange
Redebeiträge
und
eine
rege
Beteiligung
aller
Anwesenden
aus.
c. Die
Experteninterviews
mit
ausgewählten
Sozialbezirksleitungen
Mit
fünf
Sozialbezirksleiter_innen7
wurden
Experteninterviews
in
den
jeweiligen
Sozialbezirken
mit
einer
Interviewzeit
zwischen
einer
Dreiviertel
bis
zu
einer
Stunde
geführt.
Der
Interviewleitfaden,
der
in
den
Gruppendiskussionen
der
SARB
zum
Einsatz
kam,
wurde
an
die
Perspektive
der
SBLer
angepasst.
So
wurden
sie
gebeten
darüber
zu
7
Wir
haben
fünf
Experteninterviews
mit
SBLer_innen
durchgeführt,
da
die
Leitung
in
einem
Sozialbezirk
zwischenzeitlich
gewechselt
hatte.
27
sprechen,
wie
sich
die
Umstrukturierung
im
Eingangs-‐
und
Fallmanagement
auf
die
folgenden
Dimensionen
ausgewirkt
hat,
in
Bezug
- auf
die
Klient_innen,
- auf
das
Team
und
die
Kommunikation
mit
der
Sozialbezirksleitung,
- auf
die
Arbeit
der
SARB
in
den
Rollen
als
EM
oder
FM
- auf
die
eigene
Arbeit
in
der
Rolle
als
Führungskraft
und
Teamleitung,
- auf
den
Sozialraum,
dazu
zählen
Netzwerkpartner
und
Leistungserbringer,
- auf
das
Belastungserleben
der
SARB.
d. Die
Experteninterviews
mit
ausgewählten
Netzwerkpartnern
Zu
den
Netzwerkpartnern
des
ASD
zählen
Institutionen
und
Träger
im
jeweiligen
Sozialbezirk
als
auch
Einrichtungen,
die
bezirksübergreifend
mit
den
jeweiligen
ASDs
kooperieren.
Von
den
Sozialbezirksleitungen
wurden
Einrichtungen
und
Expert_innen
für
die
Interviews
vorgeschlagen,
zu
denen
dann
durch
das
Forschungsprojekt
Kontakt
aufgenommen
wurde.
So
konnten
11
Expert_inneninterviews
durchgeführt
werden,
dabei
waren
im
Wesentlichen
Kindertagesstätten,
Schulen
und
Beratungsstellen
vertreten.
Allerdings
ist
es
durch
Probleme
des
Feldzuganges
nicht
gelungen,
eine
vollständige
4
mal
4
Datenmatrix
zu
generieren
(Tab.
3).
Wir
sind
ohnehin
nicht
von
einer
repräsentativen
Befragung
ausgegangen,
können
aber
auch
so
ein
aussagekräftiges
Sample
für
den
gesamten
ASD
(nur
nicht
für
einzelne
Sozialbezirke)
unterstellen.
Im
Zentrum
standen
Fragen
nach
der
fallbezogenen
Kooperation
und
Kommunikation
im
Kontext
des
Eingangs-‐
und
Fallmanagements
sowie
zur
fallübergreifenden
Netzwerkarbeit
im
Sozialbezirk.
Sozialbezirk
1
Sozialbezirk
2
Sozialbezirk
3
Sozialbezirk
4
Kita
Oberschule
Kita
Horteinrichtung
Einrichtung
Beratungsstelle
Förderschule
Beratungsstelle
Grundschule
Oberschule
Krankenhaus
Oberschule
Tabelle
3:
Übersicht
über
die
interviewten
Netzwerkpartner
e. Die
Befragung
von
Leistungserbringern
im
Rahmen
der
Hilfen
zur
Erziehung
(HzE)
Dieser
Fragebogen
wurde
in
Papierform
an
42
Einrichtungen
von
Leistungserbringern
im
HzE-‐Bereich
verschickt.
Aufgrund
der
hohen
Resonanz
und
des
Interesses
an
der
Untersuchung
haben
insgesamt
95
Personen
den
Fragebogen
ausgefüllt.
Wir
haben
diese
Erweiterung
der
Stichprobe
zugelassen,
da
wir
eher
eine
Erhöhung
der
Repräsentativität
als
eine
Verzerrung
unterstellen.
Durch
die
Angabe
der
organisationalen
Rollen
der
Teilnehmer_innen
(ob
Mitarbeiter_in,
Team-‐,
Gruppen-‐
und
Einrichtungsleiter_in
sowie
Geschäftsführer_in)
lassen
sich
solche
Effekte
potentiell
kontrollieren
(Abb.
2).
28
Abbildung
2:
Übersicht
über
Befragung
der
Leistungserbringer
HzE
nach
organisationalen
Rollen
Mit
dem
Fragebogen
wurden
inhaltlich
vor
allem
folgende
Dimensionen
erfasst:
zur
Aufgabenwahrnehmung
des
ASD
zur
Zusammenarbeit
mit
dem
ASD
zu
den
Effekten
des
Eingangsmanagement/Fallmanagement
zu
den
Kooperationsinstrumenten
zu
den
Auswirkungen
der
Zusammenarbeit
auf
die
Klient_innen
f. Die
Interviews
mit
Klient_innen
Der
Zugang
zu
den
Klient_innen
in
den
vier
ausgewählten
Sozialbezirken
wurde
über
die
jeweiligen
SBL
oder
SARB
hergestellt.
Hier
erwies
sich
der
Feldzugang
trotz
eines
hohen
zeitlichen
Investments
als
außerordentlich
schwierig.
Es
ist
uns
nur
bedingt
gelungen,
eine
vollständige
und
gleich
verteilte
Datenmatrix
über
Klient_innenkategorien
und
Sozialbezirke
zu
generieren
(Tab.
4).
Wir
haben
uns
deshalb
entschlossen
von
einer
Einbeziehung
der
ausgewerteten
Interviews
in
die
übergreifende
Datenauswertung
und
-‐interpretation
zunächst
einmal
abzusehen.
Eine
Fortführung
dieses
Teilprojektes
ist
geplant.
Sozialbezirk
1
Sozialbezirk
2
Sozialbezirk
3
Sozialbezirk
4
EM/Verweisung
NWP
4
Dienstleistung
Übergabe
EM/FM
HzE
(oder
KWG)
keine
Zuordnung
2
1
1
1
1
Tabelle
4:
Übersicht
über
die
Datenmatrix
der
Klient_inneninterviews
nach
Klientenkategorie
und
Sozialbezirk
Für
den
ganzen
Forschungsprozess
galt,
dass
wir
versucht
haben,
die
Mitarbeiter_innen
des
ASD
(die
SARB,
die
SBL
und
ASD-‐Leitung)
als
Expert_innen
an
signifikanten
Punkten
des
Prozesses
nicht
nur
einzubeziehen,
sondern
auch
zu
beteiligen.
Das
entspricht
einem
Forschungsverständnis,
welches
in
der
Tradition
der
Handlungsforschung
steht
und
die
Beforschten
partiell
als
Mitforscher_innen
einbezieht.
Der
Sinn
besteht
darin,
deren
professionelles
Feld-‐
und
Systemwissen
sowohl
bei
der
Konstruktion
der
Forschungsinstrumente
(Fragebogen)
als
auch
bei
der
Dateninterpretation
i.S.
einer
kommunikativen
Validierung
zu
nutzen
und
der
Expertise
der
Forscher_innen
zu
29
verbinden.
M.a.W:
Das
entspricht
einem
stufenweisen
und
koproduktiven
Forschungsprozess
mit
einer
Expertiseverschränkung
zwischen
Auftraggeber
und
Auftragnehmer.
So
gab
es
insgesamt
6
solcher
koproduktiver
„Haltepunkte“,
sie
reichten
von
der
gemeinsamen
Validierung
der
Fragebögen/Items,
über
die
Präsentation
erster
Ergebnisse
durch
die
Studierenden
vor
den
SBL
bis
hin
zur
Diskussion
von
verdichteten
Thesen
mit
SARB
und
SBL,
ein
letzter
ist
geplant
als
Diskussion
dieses
Berichtes
(Abb.3).
Abbildung
3:
Übersicht
über
den
stufenweisen,
koproduktiven
Forschungsprozess
mit
seinen
6
„Haltepunkten“
6. Ergebnisse:
Hypothesen-‐
und
Theoriecluster
6.1.
Vorbemerkung
zur
Auswertungs-‐
und
Darstellungslogik
Der
nachfolgenden
Darstellung
der
Ergebnisse
ging
eine
ausführliche
Aufarbeitung,
Auswertung
und
Interpretation
der
quantitativen
und
qualitativen
Daten
voraus.
Damit
ist
es
möglich,
die
eingangs
formulierten
Forschungsfragen
zu
beantworten.
Wir
werden
im
Folgenden
jedoch
nicht
die
einzelnen
Auswertungs-‐
und
Interpretationsverfahren
und
-‐schritte
vor
allem
der
qualitativen
Daten
darstellen,
das
30
ist
in
den
diversen
Teilforschungsberichten
der
Masterstudierenden8
geschehen,
auf
die
sich
dieser
Bericht
stützt.
Wir
konzentrieren
uns
vielmehr
auf
eine
synoptische
und
theoretisierende
Zusammenfassung
der
Ergebnisse
und
orientieren
uns
forschungsmethodologisch
so
einerseits
an
einer
Datentriangulation,
so
dass
wir
jeweils
Daten
aus
den
unterschiedlichen
Erhebungskontexten
zusammenführen
(s.o.).
Andererseits
handelt
es
sich
um
eine
Perspektiventriangulation,
da
wir
jeweils
die
unterschiedlichen
Akteursperspektiven
(SARB,
SBL,
NWP,
LeB
HzE),
aufeinander
beziehen
(Flick
2012).
Im
Sinne
einer
„entdeckenden“
Sozialforschung
(Kleining
1995)
und
der
Grounded
Theory
(Glaser/Strauss
2010)
geht
es
aber
nicht
einfach
um
die
Beantwortung
der
oben
gestellten
Forschungsfragen,
sondern
darum,
datenbasiert
Hypothesen
und
bereichsspezifische
Theorien
zu
generieren.
Das
bedeutet,
dass
wir
die
oben
skizzierten
Forschungsfragen
(vgl.
Abschn.
5.2.)
hier
wieder
aufnehmen
aber
zugleich
angereichert
durch
die
Analyse
des
empirischen
Materials
zu
sieben
Hypothesen-‐
und
Theorieclustern
ausdifferenzieren
können
(s.u.).
6.2. Allgemeiner
Befund
Nimmt
man
zunächst
die
allgemeine
Befundlage
in
der
Einschätzung
des
eingeführten
Eingangs-‐
und
Fallmanagements
(EM/FM)
in
Augenschein,
dann
fällt
vor
allem
bei
den
Befragungen
der
SARB
und
SBL
eine
eher
negative
bis
ambivalente
Bewertung
auf.
Das
zeigt
sich
bereits
bei
der
Befragung
der
SARB
hinsichtlich
der
globalen
Einschätzung
des
EM/FM
(Abb.4).
So
verweisen
die
Mittelwerte
auf
eine
eher
negative
aber
auch
ambivalente
Bewertung
(vgl.
Tab.
5).
Vergleicht
man
so
die
gemittelten
Mittelwert
(globale
Einschätzung)
der
eher
negativen
Bewertungen
(„hinderlich“,
„überfordernd“,
„undurchsichtig“,
gem.
MW
=
2,92)
mit
dem
der
positiven
(„förderlich“,
„entlastend“,
„strukturierend“,
gem.
MW
=
3,23),
dann
zeigt
sich
die
tendenziell
eher
negative
Bewertung,
die
durch
die
leicht
positive
nicht
ausgeglichen
wird.
Auch
die
starke
Streuung
in
den
einzelnen
Bewertungen
verweist
auf
eine
ambivalente
Haltung
dem
EM/FM
gegenüber.
8
Seifert,
M.,
Kunert,
L,
Köhler,
M.
(2015).
Auswertung
der
Gruppendiskussionen.
Meyer,
L.,
Groß,
T.
(2015).
Auswertung
der
SARB-‐Fragebögen.
Kranz,
K.,
König,
S.
(2015).
Auswertung
der
Fragebögen
LeB,
HzE.
Auras,
J.,
Esche,
T.,
Faller,
St.
(2015).
Auswertung
der
Experteninterviews
mit
den
Netzwerkpartnern.
Aurich,
D.,
Schlesier,
S.
(2015).
Auswertung
der
Experteninterviews
mit
den
Sozialbezirksleitern,
unveröffentlichte
Teilforschungsberichte
des
Masterstudienganges
„Soziale
Arbeit“
an
der
Fakultät
Soziale
Arbeit
der
Hochschule
Mittweida.
31
Abbildung
4:
Antwortverteilung
zur
Frage:
„Wie
beurteilen
Sie
das
Instrument
Eingangs-‐
und
Fallmanagement
in
Bezug
auf
die
tägliche
Arbeit?“
aus
dem
Fragebogen
SARB
Einzelne
Bewertungen
hinderlich
überfordernd
undurchsichtig
förderlich
entlastend
strukturierend
Mittelwerte
tgl.
Arbeitsabläufe
2,63
3,29
2,83
3,54
3,42
2,92
globale
Einschätzung
negative
Wirkungen
des
EM/FM
positive
Wirkungen
des
EM/FM
gemittelte
Mittelwerte
2,92
3,23
Tabelle
5:
Mittelwerte
(arithm.
Mittel)
der
Frage:
„Wie
beurteilen
Sie
das
Instrument
Eingangs-‐
und
Fallmanagement
in
Bezug
auf
die
tägliche
Arbeit?“
aus
dem
Fragebogen
SARB
Aggregiert
man
solche
Antwortmuster
über
die
gesamte
Untersuchung
(die
quantitativen
wie
qualitativen
Daten
eingeschlossen),
so
lassen
sich
vor
allem
bei
den
SARB
und
SBL
vier
Typen
von
Argumentations-‐
und
Wahrnehmungsmustern
unterscheiden:
1. Es
wird
eine
eindeutige
Verschlechterung
der
Arbeitssituation
mit
steigenden
Belastungen
wahrgenommen,
verbunden
mit
der
rückblickenden
Bewertung
der
Vorzüge
des
„alten“
Systems.
2. Es
wird
sich
mit
der
neuen
Struktur
arrangiert,
einzelne
Vorteile
werden
wahrgenommen,
eine
Rückkehr
zur
alten
Struktur
wird
jedoch
zu
jeder
Zeit
als
eine
Option
weiterhin
für
möglich
gehalten.
3. Die
neue
Struktur
hat
eindeutig
Vorteile,
diese
seien
aber
wenig
sichtbar,
aufgrund
fehlender
Ressourcen
könne
das
System
noch
nicht
richtig
umgesetzt
werden.
4. Die
potentiellen
Vorzüge
werden
hervorgehoben,
vorhandenen
Probleme
nicht
negiert,
die
Gründe
aber
weniger
der
Struktur
des
Eingangs-‐
und
Fallmanagements
zugeschrieben.
32
Allerdings
ist
zu
konstatieren,
dass
quantitativ
gesehen,
die
SARB
bis
auf
wenige
Ausnahmen
eher
den
Mustern
1
und
2
zuzurechnen
sind
und
die
SBL
eher
den
Mustern
3
und
4,
worin
schon
perspektivenabhängige
Wahrnehmungs-‐
und
Bewertungsunterschiede
deutlich
werden.
Aus
der
Perspektive
der
SARB:
EM
3:
„Das
wird
aber
nicht
gesehen.
Das
wird
ignoriert.
Wie
das
System
funktionieren
würde,
wenn
genug
Personal
da
ist,
kann
ja
überhaupt
niemand
von
uns
einschätzen.
Prinzipiell
ist
das
System
schon
nicht
optimal
durch
diese
Wechsel
zwischen
Eingang
und
Fall,
das
ist
schon
mal
für
die
Klienten
auf
jeden
Fall
beschissen,
aber
für
uns
...“
(SBZ
4,
Z.
225-‐229)
FM
3:
„Ich
-‐
wo
ich
mir
denke
-‐
grundsätzlich
kann
ich
schon
auch
sagen,
dass
es
eine
gewisse
Entlastung
für
uns
Fallmanager
(...),
weil
wir
diese
ganze
Umgangsproblematik
-‐
die
wirklich
auch
im
Tagesgeschäft
oft
sehr,
sehr
störend
und
zeitfressend
war,
nicht
mehr
haben
(),
das
ist
wirklich
ja
(
)
was
angenehmes
...“
(SBZ
2,
Z.
374-‐380)
Aus
der
Perspektive
der
SBLer:
SBL
3:
„Das
ist
politisch
so
gewollt
gewesen
und
jetzt
sind
wir
so
und
jetzt
machen
wir
das
so
weiter,
aber
ich
muss
ehrlich
sagen,
ich
sehe
das
für
die
Qualität
der
Arbeit
momentan
schwierig.
In
dieser
Struktur
weiter
zu
arbeiten.“
(Z.
645-‐651)
SBL
4:
„
Da
hat
sich
meine
Meinung
nicht
geändert,
ich
halte
das
für
eine
Organisationsstruktur,
die
gut
funktionieren
kann,
die
auch
Vorteile
bringen
kann.
Ähm
der
ASD
Leipzig
hat
aber
noch
keine
Situation
erlebt
oder
noch
keine
Phase
erlebt,
wo
dieses
System
Eingang
und
Fall
mit
voller
Besetzung
an
Personal
umgesetzt
werden
könnte,
das
heißt
die
positiven
Effekte,
die
das
haben
kann,
die
kann
das
System
hier
(...)
nicht
zeigen
(...)
weil
nie
die
volle
Ausstattung
an
Personal
da
war...“
Z.
4-‐11)
Bereits
diese
kurze
Zusammenfassung
zeigt,
dass
sich
die
Einschätzungen,
Probleme
und
Potentiale,
die
mit
der
Einführung
des
EM/FM
verbunden
sind,
nicht
allein
deskriptiv
in
einer
Liste
mit
Vorteilen
und
Nachteilen
gegenüberstellen
und
zusammenfassen
lassen.
Es
geht
uns
eher
darum,
unterschiedliche
Variablen
und
Zusammenhänge
zu
identifizieren,
die
erklärbar
machen,
was
sich
„hinter“
den
Bewertungen
verbirgt.
Methodologisch
gesprochen,
geht
es
nicht
allein
darum,
quantitativ
ausweisbare
Verteilungen
von
Einschätzungen
gegenüber
bestimmter
Parameter
des
eingeführten
EM/FM
zu
würdigen,
sondern
vor
allem
Zusammenhänge
zu
verstehen
und
zu
rekonstruieren.
Das
heißt,
systematische
wie
systemische
Zusammenhänge
und
Effekte
ausfindig
zu
machen,
die
sich
herstellen,
aufschaukeln,
neutralisieren
und
so
auch
Potentiale
durch
negative
Faktoren
wieder
aufheben
können
etc.
Deshalb
haben
wir
vor
allem
auch
das
qualitative
Datenmaterial
nicht
nur
einer
intensiven
inhaltsanalytischen
Auswertung
unterzogen,
sondern
versucht
im
Sinne
des
Zuganges
der
„Grounded
Theory“
bereichsspezifische
Theorien
bzw.
Hypothesencluster
zu
formulieren.
So
werden
wir
an
den
obigen
theoretischen
Fragestellungen
und
an
der
Materiallogik
orientiert
einzelne
Problemdimensionen
herausfiltern
und
in
sieben
Hypothesenclustern
zusammenfassen
und
diskutieren.
33
6.3.
Cluster
1:
Die
Zweiphasigkeit
als
Managementproblem
–
Filter
oder
Stau?
Mit
der
Einführung
des
zweigliedrigen
Systems
war
auch
in
dem
von
uns
untersuchten
ASD
der
Anspruch
und
die
Erwartung
verbunden,
Erstkontakte,
Beratungen
und
Verweisungen
von
Adressat_innen
des
ASD
von
einem
kontinuierlichen
Fallmanagement
organisatorisch
und
personell
zu
trennen
(s.o.).
Das
Eingangsmanagement
sollte
zudem
eine
Filterfunktion
einnehmen
und
entscheiden,
für
welche
Fälle
ein
Hilfebedarf
im
Rahmen
des
SGB
VIII
besteht.
Zentrale
Ziele
dieser
Zweigliedrigkeit
sind
dabei
vor
allem
eine
Senkung
der
Hilfen
zur
Erziehung
als
auch
eine
deutliche
Entlastung
für
die
fallverantwortliche
und
-‐steuernde
Soziale
Arbeit
im
ASD.
Aus
den
Daten
wird
jedoch
deutlich,
dass
die
Arbeitsteilung
in
der
Zweigliedrigkeit
nur
umgesetzt
werden
kann,
wenn
Struktur
und
Ressourcen
in
Passung
sind,
d.h.
die
Zahlen
der
Zu-‐
und
Abgänge
sowohl
im
Eingangs-‐
als
auch
im
Fallmanagement
ausbalanciert
sind
(vgl.
Abb.
5).
D.h.
hier
geht
es
zunächst
darum,
zu
eruieren,
wie
und
ob
das
Eingangs-‐
und
Fallmanagement
als
Managementaufgabe
vor
allem
von
den
beteiligten
SARB,
als
Eingangs-‐
und
Fallmanager,
zu
bewältigen
ist.
Idealtypisch
werden
Fälle,
die
nur
einen
Beratungsbedarf
haben,
in
den
Sozialraum
zu
den
NWP
weiter
verwiesen
und
dort
aufgenommen
oder
sie
bleiben
im
Eingangsmanagement
und
werden
ohne
Installierung
einer
Hilfe
als
sogenannte
Dienstleistungen
(„lose
Fälle“)
weiter
beraten.
Dabei
muss
eine
erste
„Schwelle“
von
drei
Kontakten
überschritten
werden,
damit
aus
einer
Anfrage
ein
„Fall“
wird
(eine
Fallakte/Aktenzeichen
wird
angelegt).
Bei
akuten
Kindeswohlgefährdungen
implementiert
das
EM
sofort
eine
Hilfe
(Inobhutnahme)
und
übergibt
den
Fall
an
eine_n
Fallmanager_in.
Der
„Normfall“
ist
jedoch,
dass
im
Eingang
eine
erste
Bedarfsprüfung
vorgenommen
und
der
Fall
nach
„Bedarf“
in
das
Fallmanagement
übergeben
wird,
wo
dann
erst
die
eigentliche
Bedarfsprüfung
erfolgt
respektive
ein
Hilfebedarf
geprüft
und
schließlich
eine
Hilfe
in
Kooperation
mit
den
LeB
(HzE)
installiert
wird.
Insofern
sind
jeweils
das
EM
auf
eine
funktionierende
Kooperation
mit
den
NWP
und
das
FM
auf
eine
gelingende
Kooperation
und
Kommunikation
mit
den
Leistungserbringern
HzE
angewiesen.
Das
EM
und
FM
bilden
somit,
zwar
nicht
hermetisch
voneinander
abgegrenzt,
aber
dennoch
ein
teilautonomes
Kommunikationssystem
mit
externen
Partnern.
Die
Übergabe
vom
EM
in
das
FM
erfolgt
dann
als
Fallzuteilung
durch
den
Sozialbezirksleiter
(SBL)
an
einen
Fallmanager
(Abb.
5).
34
Abbildung
5:
Zweigliedriges
Modell
der
Trennung
von
Eingangs-‐
und
Fallmanagement
Das
ganze
System
funktioniert
jedoch
nur
im
Rahmen
bestimmter
Toleranzgrenzen,
die,
wenn
sie
überschritten
werden,
die
angezielte
Filter-‐
und
Steuerfunktion
verfehlen
lassen
können.
Es
kann
so
zu
Staueffekten
bzw.
tendenziell
zu
einer
Aufhebung
(„Überschwemmung“)
des
Übergangs
zwischen
den
beiden
Phasen
kommen
und
zu
einer
Reihe
kontraproduktiver
Effekte
führen,
so
dass
das
System
notorisch
unter
seinen
Möglichkeiten
bleibt.
Dass
es
Erfahrungen
gibt,
dass
die
Wirklichkeit
diesem
Ideal
sehr
nahe
kommen
kann,
berichtet
ein/e
SBLer_in:
SBL
A.
„
...das
bezieht
sich
jetzt
auf
den
Sozialbezirk
Nord.
Dieser
hat
mal
3
Monate
mit
diesem
System
wirklich
voll
ausgestattet
arbeiten
können.
Da
entwickelt
sich
im
Eingangsmanagement
eine
Form
von
Verantwortlichkeit
und
auch
von
Kreativität
im
Umgang
mit
dem
Fall,
also
so
ne
ganz
intensive
Lösungssuche
für
die
Fälle.
Ähm
da
entwickelt
sich
eine
Haltung,
die
eine
Fallbearbeitung
ermöglicht,
wo
HzE
eine
Möglichkeit
von
vielen
anderen
ist.
In
der
Drucksituation
ist
dies
dann
nicht
mehr
lebbar.
Und
im
Fallmanagement,
()
wenn
man
die
Kollegen
an
diese
Zeit
erinnert,
dann
reflektieren
die
schon
auch
das,
die
sagen:
Ich
konnte
mein
Tag
planen
ohne
Störungen,
ich
konnte
mich
auf
den
Hilfeplan
vorbereiten,
ich
konnte
//die
Fallmanager//
ja,
ich
konnte
meinen
Tag
durchziehen,
wie
ich
es
machen
wollte.
Die
Arbeit
konnte
ich
in
einer
guten
Qualität
machen.
Die
erleben
das
auch
als
Entlastung.
Und
es
bilden
sich
auch
durchaus
ähm
spezielle
Erfahrungen
heraus..“
(Z.
50-‐65)
Aber
es
gibt
eben
auch
gegenteilige
Erfahrungen:
EM
1:
„Also
dieses
normale
Leben
dieses
Systems
ist
nicht
möglich.
Und
das
wird
-‐
also
vom
Gefühl
her
-‐
wird
auch
nicht
dran
gearbeitet,
dass
wir
es
leben
können“
(Sozialbezirk
(SBZ)
3,
Zeile
(Z.)
435-‐437).
35
Was
sind
die
möglichen
Ursachen
dafür?
1. Zu
viele
Zugänge,
erhöhte
Fallzahlen:
Die
gesenkte
Schwelle,
sich
an
den
ASD
mit
niedrigschwelligen
Beratungsbedarfen
zu
wenden
(Trennung,
Scheidung,
Umgang,
Sorgerecht),
befriedigt
nicht
nur,
sondern
erzeugt
auch
neue
Bedarfe.
Zudem
erfordern
komplexere
Bedarfe
die
Prüfung
von
Kindeswohlgefährdungen
durch
die
Eingangsmanager_innen
und
eine
hohe
Termindichte,
z.B.
durch
gutachterliche
Stellungnahmen
vor
Gericht,
bindet
ebenfalls
Ressourcen.
Insofern
kann
es
bereits
am
Eingang
in
den
Eingang
zu
einer
Verdichtung
von
Bedarfen
kommen,
so
dass
sich
diese
hier
stauen.
2. Zu
wenig
Angebote
von
Netzwerkpartnern:
Fehlende
Beratungsstellen,
fehlende
offene
Angebote
der
Kinder-‐
und
Jugendarbeit
etc.
verhindern
ein
Verweisen
der
Adressat_innen.
Entweder
werden
zu
wenige
Angebote
durch
die
Netzwerkpartner
vorgehalten
(fehlende
oder
geschlossene
Beratungsstellen)
oder
Kient_innen
kehren
nach
wenigen
Kontakten
in
den
Beratungsstellen
zum
ASD
zurück,
wenn
die
Angebote
durch
Netzwerkpartner
nicht
angenommen
bzw.
realisiert
werden.
Hier
zeigt
sich
bereits
ein
Paradox,
dass
hier
eigentlich
das
Investment
in
die
Netzwerkarbeit
erhöht
werden
müsste,
um
eine
bessere
Aufnahmesituation
im
Netzwerk
zu
schaffen.
Dies
würde
freilich
wieder
Ressourcen
binden,
die
aber
einer
differenzierteren
Arbeit
im
Eingang
zugutekämen.
So
besteht
die
Gefahr
und
realisierte
Praxis,
dass
Fälle
zu
früh
in
das
Fallmanagement
gegeben
werden.
EM
7:
„Das
Thema
ist
eben
hier,
wenn
es
zu
viel
ist
im
Eingang,
gibt
man
schneller
ab,
weil
man
dann
teilweise
die
Zeit
och
wieder
nicht
hat,
eigentlich
diese
Netzwerkarbeit
zu
machen
und
das
ist
dann
eigentlich
nun
der
Widerspruch
wieder,
wenn
wir
zu
sehr
überlagert
sind,
dass
man
dann
Phasen
hat,
wo
man
dann
sagt:
„Also
jetzt
kann
ich
mich
hier
nicht
mehr
reinhängen
und
nicht
mehr
machen,
jetzt
gebe
ich
ab
und
gebe
rüber.“
(SBZ
1,
Z.
465-‐472)
3. Überlastung
des
Fallmanagements:
Wenn
die
Fallmanager_innen
(FM)
mit
Fällen
überlastet
sind,
beispielsweise
aufgrund
fehlender
geeigneter
Hilfen
zur
Erziehung,
komplexen
Hilfebedarfs
oder
fehlender
Personalressourcen,
können
sie
keine
weiteren
Fälle
übernehmen.
Diese
bleiben
dann
(vorläufig)
im
Eingangsmanagement
und
werden
zum
Teil
durch
die
Eingangsmanager_innen
(EM)
selbst
übernommen,
weil
die
Schnittstelle
„verstopft“
ist.
Inzwischen
wird
in
einigen
Sozialbezirken
aus
dieser
Not
sinnvollerweise
eine
Tugend
gemacht,
indem
EM
selbst
Bedarfe
prüfen
und
Hilfen
installieren,
also
quasi
in
die
Rolle
der
FM
schlüpfen
(was
in
den
einzelnen
Sozialbezirken
aber
unterschiedlich
stark
der
Fall
ist).
Wenn
dies
unkontrolliert
und
chaotisch
erfolgt,
dürfte
es
das
System
eher
unterminieren,
wenn
es
eine
transparente
Option
darstellt,
mag
es
das
System
zu
flexibilisieren.
Hier
dürfte
aber
auch
die
seit
jeher
immer
wieder
virulente
Frage
relevant
sein,
welche
Fallzahlenhöhe
noch
in
guter
Qualität
zu
bearbeiten
ist.
In
den
Gruppendiskussionen
der
SARB
kursierte
eine
Zahl
von
50.
Hier
gilt
allerdings
das
sogenannte
„Fallzahlparadox“,
dass
es
ohne
begründete
Fallzahlenobergrenzen
keine
qualifizierte
36
und
zuverlässige
Arbeit
im
ASD
geben
kann,
aber
auch
ohne
die
Formulierung
solcher
Kriterien
keine
Obergrenzen
begründbar
sind
(vgl.
Schrapper
2012,
S.
49)
4. Eigene
Dienstleistungen:
Die
SARB
im
Eingangsmanagement
übernehmen
in
der
Bandbreite
ihrer
Aufgaben
auch
die
eigenständige,
kontinuierliche
Beratung
und
Unterstützung
von
Adressat_innen,
sogenannte
eigene
Dienstleistungen
bzw.
„lose
Vorgänge“
(SGB
II,
VII,
XII).
Eine
zentrales
Anliegen
der
Umsetzung
der
Organisationsveränderung
war,
die
Praxis
der
„persönlichen
Hilfen“
als
Form
der
klassischen
Bezirkssozialarbeit
deutlich
zu
verringern
und
diese
eher
an
externe
Beratungsangebote
zu
verweisen.
Da
dies
aus
den
genannten
Gründen
nur
eingeschränkt
möglich
ist,
verbleiben
diese
entweder
als
„Dienstleistungen“
im
Eingang
oder
werden
doch
eher
im
Fallmanagement
als
HzE-‐Fälle
(vor
allem
als
SPFH,
§
31
SGB
VIII)
geführt.
Das
wird
in
den
einzelnen
Sozialbezirken
unterschiedlich
gehandhabt,
ob
und
zu
wie
viel
Anteilen
sie
im
EM
oder
FM
geführt
werden.
Analysiert
man
die
hauseigenen
Controllingzahlen,
dann
fällt
auf,
dass
mit
der
neuen
Struktur
die
„persönlichen
Hilfen“
2009
mit
1563
Fällen
im
Vergleich
bis
2015
mit
146
Fällen
rapide
abgenommen
haben
(siehe
Anhang).
Das
war
so
beabsichtigt,
im
gleichen
Zeitraum
haben
sich
aber
die
HzE-‐Fälle
(nur
§
31
SGB
VIII)
über
alle
Sozialbezirke
von
439
auf
610
erhöht.
Die
absolute
Erhöhung
der
HzE
hat
freilich
auch
damit
zu
tun,
dass
Leipzig
momentan
(von
2011-‐2013)
bundesweit
mit
7,8
%
den
höchsten
Zuwachs
von
Jungeinwohnern
im
Alter
von
0-‐21
hat.
Trotzdem
lässt
sich
vermuten,
dass
ein
Gutteil
der
ehemals
„persönlichen
Hilfen“
(heute
Dienstleistungen)
inzwischen
zu
den
SPFH
gewandert
und
damit
zu
HzE-‐Fällen
geworden
ist.
Hier
gibt
es
offenbar
auch
Zielkonflikte,
einerseits
die
„persönlichen
Hilfen“
abzubauen
und
an
das
Netzwerk
zu
verweisen,
was
aber
aus
genannten
Gründen
begrenzt
ist.
So
wird
damit
andererseits
das
Ziel,
HzE-‐Fälle
zu
minimieren,
konterkariert.
Hier
zeigt
sich,
was
bereits
in
der
Pilotphase
der
Einführung
des
Modells
in
Hamburg
problematisiert
wurde
(s.o.):
Das
zweigliedrige
System
scheint
durch
die
Einführung
der
Barriere
zwischen
Eingangs-‐
und
Fallmanagement
zu
kollabieren,
wenn
der
Falldruck
zunimmt
und
nicht
mehr
durch
Ressourcen
ausgeglichen
werden
kann.
Es
führt
zu
einem
„Überlaufen“
und
einer
Überlastung
des
Eingangsmanagements
mit
weitreichenden
Folgen
für
die
Qualität
der
Arbeit.
Aus
Zeitgründen
können
die
SARB
nur
noch
wenig
Netzwerkarbeit
leisten,
was
wiederum
dazu
führen
kann,
noch
weniger
Adressat_innen
„abgeben“
zu
können.
Der
Vorrang
von
Prüfungen
der
Kindeswohlgefährdung
und
die
Wahrnehmung
von
Gerichtsterminen
lässt
wiederum
weniger
Zeit
für
die
Netzwerkarbeit
und
die
eigenen
Dienstleistungen.
Durch
zu
langes
Verweilen
im
Eingangsmanagement
findet
für
diejenigen
Klient_innen,
die
eigentlich
in
das
Fallmanagement
übergeben
werden
sollten,
eine
(unnötige)
Vertiefung
der
personen-‐
und
beziehungsorientierten
Arbeit
statt,
die
eine
Übergabe
des
„Falls“
in
das
Fallmanagement
erschweren
kann.
Bei
weiterhin
„verstopften“
Übergängen
durch
die
Überlastung
des
Fallmanagements
übernehmen
die
SARB
Aufgaben
der
Kolleg_innen
ganz,
es
findet
eine
tendenzielle
Auflösung
der
Zweigliedrigkeit
statt.
Das
System
kommt
letztlich
durch
fehlende
Angebote
in
den
Hilfen
zur
Erziehung
und
der
Netzwerkpartner
sowie
durch
steigende
Fallzahlen
und
Bedarfe
an
seine
Grenzen.
Fehlen
außerdem
noch
Personalressourcen
aufgrund
von
Krankheit,
Urlaub
und
37
Fortbildung
kann
die
Zweigliedrigkeit
dysfunktional
wirken.
Das
System
scheint
zu
starr,
um
auf
Schwankungen
ausgleichend
zu
reagieren.
So
kann
man
hier
bereits
unterstellen,
dass
eine
eingeschränkte
Beratungsqualität
im
Eingang
nicht
wirklich
Ressourcen
spart,
sondern
potentiell
höhere
Kosten
erzeugt.
Interessant
sind
hier
die
Bemühungen
in
vergleichbaren
ASDs
an
dieser
Stelle
Flexibilisierungen
in
das
System
einzuführen,
was
auch
in
Leipzig
in
einigen
Sozialbezirken
indessen
„spontan“
versucht
wird.
6.4. Cluster
2:
Die
Zweiphasigkeit
als
„geteilte
Hilfe“
Eine
weitere
Frage,
die
direkt
auf
die
Ablauflogik
zielt,
ist
die
nach
der
Passung
von
Fallverlauf
und
-‐dynamik
und
seiner
professionellen
wie
bürokratischen
Bearbeitung.
So
haben
wir
in
Befragung
der
SARB
danach
gefragt,
wie
sich
das
zweigliedrige
Modell
mit
seiner
Schnittstelle
auf
die
Arbeit
mit
den
Klient_innen
auswirkt
(Abb.
6
und
Tab.
6):
Abbildung
6:
Antwortverteilung
zur
Frage:
„Wie
beurteilen
Sie
das
Instrument
Eingangs-‐
und
Fallmanagement
in
Bezug
auf
die
Arbeit
mit
den
Klienten/-‐innen?“
aus
dem
Fragebogen
SARB
Klienten/-‐innen-‐Bezug
Mittelwert
Übergang
EM-‐FM
für
Klienten/-‐innen
gut
3,63
nachvollziehbar
fördert
aktive
Teilhabe
3,88
individuelle
Bedarfslage
3,77
Kosten
bewusstes
Handeln
3,92
realer
Hilfebedarf
3,19
Gewährung/Ablehnung
von
Hilfen
für
3,42
Klienten/-‐innen
nachvollziehbar
Tabelle
6
:
Mittelwerte
(arithm.
Mittel)
der
Frage:
„Wie
beurteilen
Sie
das
Instrument
Eingangs-‐
und
Fallmanagement
in
Bezug
auf
die
Arbeit
mit
den
Klienten/-‐innen?“
aus
dem
Fragebogen
SARB
38
Deutlich
wird,
dass
die
Auswirkungen
des
Models
auf
die
Klient_innenarbeit
eher
kritisch
gesehen
werden,
wobei
aber
auch
die
Streuung
der
Bewertungen
beträchtlich
ist.
Das
verweist
wieder
darauf,
dass
die
Dinge
innerhalb
der
SARB
z.T.
unterschiedlich
(kritisch)
gesehen
werden.
Interessant
ist,
dass
sich
die
EM
und
FM
in
ihren
Beurteilungen
der
Angemessenheit
der
Hilfe
(„Durch
die
Trennung
in
EM
und
FM
kann
ich
angemessen
auf
die
individuellen
Bedarfslagen
der
Klienten
reagieren“/
Item
3)
zwar
nicht
signifikant
unterscheiden9,
aber
von
den
EM
tendenziell
positiver
bewertet
werden.
Die
am
wenigsten
kritisch
beurteilte
Frage
ist
die
nach
der
Passung
des
Modells
zum
realen
Hilfebedarf
der
Klient_innen,
die
kritischste
bezüglich
des
Kostenbewusstseins.
Letzteres
kann
dahingehend
interpretiert
werden,
dass
das
Modell
die
Kostenfrage
nicht
priorisiert,
die
SARB
nicht
zu
Kosten
bewussterem
(oder
sparsameren)
Entscheidungen
anhält
oder
„drängt“.
Eine
andere
Frage
ist,
ob
das
Modell
insgesamt
durch
eine
geringere
Implementierung
von
HzE
Kosten
spart.
Die
Achillesferse
des
Modells
sind
die
beiden
teilautonomen
Phasen
und
die
Fallübergabe,
die
den
Hilfeprozess
als
„Schnittstelle“
unterbricht
oder
gar
zerschneidet.
Inwiefern
davon
Irritationen
und
Störungen
ausgehen,
dürfte
davon
abhängen,
wie
dieser
Übergang
gemanagt
(als
Übergangsmanagement)
wird
und
ob
die
damit
verbundenen
erhöhten
kommunikativen
Anforderungen
von
den
Beteiligten
bewältigt
werden
können.
Zudem
kann
man
unterstellen,
dass
ein
Fallverlauf
einen
„kritischen“
Punkt
einschließt,
an
dem
eine
diagnostische
Fallaufschließung
sinnvollerweise
von
einer
interventiven
Fallbearbeitung
(Prüfung
des
Hilfebedarfs,
Implementierung
der
Hilfe)
abgelöst
wird,
wenngleich
Diagnose
und
Intervention
Fall
begleitend
prinzipiell
zirkulär
verschränkt
sein
dürften.
Die
Frage
ist,
ob
der
Schnittpunkt
vor
oder
nach
diesem
„kritischen
Punkt“
liegt,
inwieweit
Fall-‐
und
Bearbeitungsverlauf
in
einem
zweiphasigen
Modell
gut
synchronisiert
sind.
Im
ASD
Leipzig
hatte
man
nach
Einführung
des
Modells
bereits
mit
dem
Zeitpunkt
der
Schnittstelle
experimentiert,
der
zuerst
„zu
spät“
lag,
als
die
Bedarfsprüfung
„zu
früh“
bereits
im
Eingangsmanagement
erfolgte
und
das
Fallmanagement
auf
die
Implementierung
der
Hilfe
„reduziert“
war.
Das
führte
zu
einer
Verschiebung
des
Schnittpunktes
nach
hinten.
Die
Frage
ist
freilich
eher,
inwieweit
die
Klient_innen
diese
„Schnittstelle“
in
ihre
Falldynamik
integrieren
können
oder
hier
einen
Abbruch
oder
eine
Irritation
erleben.
Die
Frage
ist
also
zweiseitig
zu
stellen,
ob
es
überhaupt
eine
Schnittstelle
geben
sollte
und
wenn
ja,
wann
diese
sinnvollerweise
im
Prozess
gesetzt
sein
sollte.
Die
eher
kritischen
Ergebnisse
unserer
Untersuchung
decken
sich
z.T.
mit
den
bundesweiten
Befunden,
die
wir
oben
skizziert
haben.
Hierzu
ist
vor
allem
in
den
Gruppendiskussionen
der
SARB
Stellung
genommen
worden:
1. Kompetente
Clearing-‐
und
Pufferfunktion:
Auf
der
Habenseite
des
neuen
Modells
wird
vor
allem
die
potentielle
und
tatsächliche
Clearing-‐
und
Pufferfunktion
der
Eingangsphase
herausgestellt.
Hier
wird
die
Möglichkeit
eines
fachlich
gut
aufgestellten
„Front-‐Office“
betont,
dessen
positive
Effekte
aber
vor
allem
auf
die
Arbeitsabläufe
der
SARB
gesehen
werden.
9
Die
Mittelwertdifferenzen
zwischen
den
beiden
Teilstichproben
ist
mit
p=
0,037
nicht
signifikant
aber
der
Tendenz
nach
unterschiedlich,
berechnet
mit
dem
T-‐Test...
39
EM
3:
„...und
ähm
ich
sehe
halt
-‐
also
ich
()
fänd
zum
Beispiel
so
ne
Clearingphase
auch
gar
nicht
schlecht
()
also
diese
drei
bis
maximal
fünf
Kontakte
-‐
eher
drei
maximal
(durcheinander
gesprochen)
also
diese
maximal
drei
Kontakte
-‐
damit
das
was
X
auch
gesagt
hat
-‐
diese
Krisen
oder
ja
-‐
dass
äh
ja
-‐
diese
Krisen
die
rein
kommen,
dass
die
uns
nicht
von
dem
von
dem
Arbeitsalltag
von
den
Terminen,
die
wir
gemacht
haben,
()
so
sehr
raus
reißen
und
abhalten
(),
das
wäre
wunderbar
-‐
also
ich
denke,
dass
das
gut
klappen
würde.“
(SBZ
3,
Z.
1128-‐1134)
Allerdings
ist
an
dieser
Stelle
auch
zu
fragen,
ob
die
erhofften
Clearing-‐Effekte
sich
auch
insoweit
in
den
Zahlen
niederschlagen,
dass
ein
Gutteil
der
potentiellen
Anliegen
im
Eingang
verbleiben,
um
zum
einen
die
Fallbearbeitung
zu
entlasten
und
zum
anderen,
um
unnötige
HzE-‐Fälle
zu
vermeiden,
weil
das
neue
Modell
sozusagen
weniger
HzE
erzeugt.
Die
Beantwortung
dieser
Frage
ist
außerordentlich
schwierig,
da
weder
ein
erwartbares
Zahlenverhältnis
von
EM
und
FM
formuliert
wurde
oder
formuliert
werden
kann.
Aus
der
ASD-‐internen
Statistik
(siehe
Anhang)
geht
hervor,
dass
sich
die
absoluten
HzE-‐Zahlen
von
2009
mit
1711
bis
2014
auf
2397,
also
um
28,6
%,
erhöht
haben.
Interessant
ist
aber
die
Entwicklung
des
relativen
Anteils
des
EM
im
Vergleich
zum
FM
allein
zwischen
2011
und
2014,
wenn
man
grob
die
reinen
„Vorgänge“10,
die
bearbeitet
wurden,
in
Beziehung
setzt
(Tab.
7)
Jahr
Phase
Hilfeform
2011
EM
allgemeine
Beratung
KWG
(Gefährdungsprüfung)
Stellungnahmen
Bedarfsplanung
Dienstleistung
HzE
FM
2012
2013
2014
absoluter
Anteil
der
„Vorgänge“
und
prozentualer
Anteil
EM/FM
714
43,3%
935
EM
dass.
648
FM
dass.
2138
EM
dass.
922
FM
dass.
2416
EM
dass.
342
FM
dass.
2397
23,26%
27,62
%
26,9
%
Tabelle
7:
Übersicht
über
die
relativen
Anteile
von
EM
und
FM
an
„Vorgängen“,
eigene
Berechnungen
nach
ASD-‐internen
Statistiken,
siehe
Anhang
Ersichtlich
wird,
dass
sich
der
Anteil
des
EM
gegenüber
dem
FM
etwa
auf
25
%
einzupegeln
scheint.
Positiv
gesprochen
hieße
das,
dass
dieser
Anteil
eigenständig
durch
die
Clearing-‐
und
Pufferfunktion
des
Eingangs
„abgefangen“
und
das
Fallmanagement
dadurch
entlastet
wird.
Ob
dieser
Anteil
„hoch“
oder
„niedrig“
ist,
lässt
sich
aus
den
Zahlen
nicht
ableiten,
da
dazu
ein
Vergleich
mit
anderen
ASDs
10
Mit
„Vorgängen“
meinen
wir
unterschiedslos
„Beratungen“,
„KWG-‐Prüfungen“,
„Stellungnahmen“
im
EM
und
„Bedarfsplanung“,
„Dienstleistungen“
und
HzE
im
FM.
40
notwendig
wäre.
Auch
lässt
sich
nicht
abschätzen,
ob
sich
durch
die
Modelleinführung
die
Implementierung
von
HzE-‐Fällen
verringert
hat,
weil
in
den
HzE-‐Fällen
„Altfälle“
mit
eingerechnet
sind.
Dass
dies
dennoch
so
zu
sein
scheint,
zeigt
eine
Detailübersicht
über
die
Vorgänge
im
EM
für
das
Jahr
2013
(Tab.
8).
Tabelle
8:
Kategorisierung
von
Vorgängen
im
Eingangsmanagement
für
das
Jahr
2013
–
ASD-‐interne
Statistik
Immerhin
kann
man
der
Tabelle
entnehmen,
dass
1076
Fälle
(der
Anteil
an
den
1676
Vorgänge,
die
potentiell
ein
Fall
für
das
FM
hätten
sein
können)
im
EM
(Phase
I),
mit
„Schließung“
beendet
worden
sind.
"Nur"
342
Fälle
sind
in
die
Bedarfsprüfung
an
das
Fallmanagement
weitergegeben
worden.
Das
wären
ca.
75
%
der
Fälle,
die
im
EM
verblieben
sind.
Möglicherweise
ist
das
ein
Hinweis
auf
die
Hypothese
respektive
Erwartung,
dass
das
EM
durchaus
"einiges"
an
Problemen
und
Bedarfen
abfängt,
die
an
das
FM
nicht
weitergeleitet
werden.
Anhand
weiterer
Statistiken
müsste
das
weiter
verfolgt
und
untermauert
werden.
2. Informationsverlust
und
erhöhter
Dokumentationsaufwand:
Die
Zweiphasigkeit
zieht
es
nach
sich,
relevante
Informationen
für
die
Folgebearbeitung
des
Falls
verwertbar
zu
machen
und
zu
halten.
Das
bedeutet
für
den,
der
dokumentiert
(Eingangsmanager),
und
für
den,
der
aus
den
Daten
den
Fall
rekonstruiert
(Fallmanager),
zunächst
einen
erhöhten
Kodierungs-‐
und
dann
Dekodierungsaufwand.
Die
kommunikative
Vermittlung
bei
der
Fallübergabe
ist
trotz
(oder
wegen,
s.u.)
entsprechender
Falldokumentation
jedoch
begrenzt.
Es
darf
nicht
unterschätzt
werden,
dass
die
Bearbeitung
eines
Falls
im
Wesentlichen
vom
impliziten
fallbezogenen
Professionswissen
des
SARB
lebt
und
abhängt.
Dieses
Wissen
kann
bei
der
Übergabe
verloren
gehen
und
z.B.
erst
später
nach
einer
(dramatischen)
Fallwendung
relevant
und
aktiviert
werden.
So
können
auch
die
Klient_innen
in
die
Rolle
des
doppelten
Informationsgebers
gelangen,
wenn
wichtige
Informationen
oder
relevantes
narratives
Fallwissen,
das
dokumentarisch
nicht
erfasst
worden
ist,
verloren
gehen.
FM
4:
„Dann
irgendwann
später
entscheiden
die
Eingangsmanager,
dass
es
zum
Fallmanagement
übergeht
und
dann
bekommt
man
halt
eine
Akte
und
muss
sich
alles
erst
wieder
anlesen.
Und
och
die,
ich
sag
mal
die
Situation,
wenn
jetzt
halt
ein
Kind
aus
der
Familie
genommen
wird,
oder
wenn
da
irgendwas
passiert,
die
kann
man
halt
nie
so
vom
Papier
41
ablesen,
also
da
ist
trotzdem
och
noch
mal
der
Austausch
miteinander
gut
und
da
gehen
trotzdem
och
viele
Informationen
verloren
und
das
ist
eigentlich
schade.“
(SBZ,
Z.
96-‐102).
Auch
innerhalb
der
SBL
gibt
es
diesbezüglich
Zweifel
am
neuen
Modell,
die
sich
gerade
am
Informationsverlust
beim
Übergang
zum
FM
fest
macht.
Bestimmte
fallrelevante
Informationen
ließen
sich
nicht
übergeben,
sie
seien
von
einem
„Gespür“
getragen,
und
blieben
besser
in
einer
Hand
und
ließen
sich
ohne
eine
personelle
Kontinuität
schon
gar
nicht
bewerkstelligen.
SBL
3:
„
...
Ich
denke
es
ist
auch
wichtig
die
Außenrahmenbedingungen
zu
schaffen
und
man
müsste
auch
darüber
nachdenken,
ob
es
vielleicht
doch
Sinn
macht,
gerade
auch
weil
an
der
Schnittstelle
oft
viel
verloren
geht,...
ob
man
nicht
wieder
Territorial
arbeitet.
Die
Mitarbeiter
wieder
eine
Aufgabe,
die
Familie
von
Beginn
an
begleitet,
bis
die
Hilfe
beendet
wird.
Das
sehe
ich
momentan
als
sinnvoller
an.
(...)
Weil
wenn
man
eine
Übergabe
noch
so
gut
gestaltet
an
der
Schnittstelle
EM/FM
gehen
Dinge
verloren,
die
man
nicht
in
der
Akte
lesen
kann,
sondern
für
die
man
ein
Gespür
hat.
(...)
ich
glaube,
diese
Dinge
gehen
trotz
einer
guten
Schnittstelle,
auch
wenn
man
die
gut
bearbeitet,
verloren“
(Z.
665-‐675)
3. Beziehungsabbruch
und
kommunikative
Vermittlung
der
Schnittstelle:
Das
Thema
Schnittstelle,
die
einen
als
ganzheitlich
wahrgenommenen
oder
auch
idealisierten
Hilfeprozess
„zerschneidet“
und
zu
einem
Beziehungsabbruch
führe,
findet
sich
in
allen
Interviews
(in
den
Gruppendiskussionen
mit
den
SARB
und
in
den
Expert_inneninterviews
mit
den
SBLern).
Es
scheint,
auch
wenn
dem
Modell
anderweitig
Vorteile
abgewonnen
werden
können,
dessen
„Grundübel“
zu
sein,
weil
hier
Fall-‐
und
Verfahrenslogik
an
dieser
Stelle
kollidieren
oder
sich
auszuschließen
scheinen.
EM
6:
„Ich
glaube
der
Ärger
der
liegt
nach
wie
vor
dass
es
überhaupt
eine
Schnittstelle
gibt,
egal
wo
die
liegt
ja,
das
ist
das
eigentliche
Grundübel
ja.
Und
da
kann
man
glaub
ich,
da
können
wir
noch
in
zehn
Jahren
drüber
(lacht)
diskutieren
ja.“
(SBZ
1,
Z.
606-‐608)
FM
2:
„...und
jetzt
geben
wir
das
weiter
()
und
das
ist
für
die
für
die
Menschen
isses
ne
Katastrophe,
weil
die
erleben
ja
sowieso
schon
so
viele
Abbrüche
()
in
ihrem
Leben
und
dann
auch
noch
beim
ASD...“
(SBZ
2,
Z.
284-‐287)
Hier
scheinen
die
SBLer
deutlicher
zu
relativieren,
zum
einen
damit,
dass
ein
Beziehungsabbruch
kein
modellspezifisches
Problem
sei,
zum
anderen,
dass
es
ganz
wesentlich
von
der
Gestaltung
der
Schnittstelle
abhänge,
wie
gravierend
das
Risiko
eines
Abbruchs
zum
Tragen
komme.
SBL
4:
„Für
Klienten
ist
jeder
Wechsel
gefühlt
zu
viel.
Und
daran
wird
auch
ein
anderes
System
nix
ändern
weil
wir
ja
da
auch
wieder
die
Vertretung
haben,
die
Mitarbeiterinnen
die
schwanger
werden
und
auch
Klienten
hätten
die
umziehen...“
(Z.
758-‐762)
SBL
3:
„Also
ich
denke
dort,
äh
wo
die
Schnittstelle
gut
bearbeitet
wird
und
das
auch
einen
guten
Übergang
ins
Fallmanagement
gibt,
dort
denk
ich
fühlen
sich
die
Klienten
auch
gut
aufgehoben.
…
Ja,
ich
denke,
die
Klienten
haben
eher
das
Problem
dort,
wo
es
nicht
so
gut
funktioniert
oder
wo
sie
sagen,
jetzt
muss
ich
das
bei
ihnen
wieder
erzählen.“
(Z.
164-‐168)
42
Das
Risiko
eines
Beziehungsabbruches
scheint
entscheidend
auch
davon
abzuhängen,
wie
die
Schnittstelle
kommuniziert
wird.
Für
einen
„weichen“
Schnitt
ist
es
notwendig,
diesen
früh
anzukündigen
und
die
Klient_innen
darauf
vorzubereiten.
EM
1:
„..den
Familien
die
Abgabe
so
schwer
-‐
ins
Fallmanagement
()
fällt.
Weil
wir
eigentlich
im
Eingang
schon
bemüht
sind,
das
denen
zu
erklären,
warum
das
so
is,
dass
halt
jetzt
die
Struktur
ebenso
gegeben
ist
und
die
eigentlich
gut
damit
umgehen
können“
(SBZ
3,
Z.
133-‐135).
EM
3:
„...und
aber
ich
will
sagen,
ungefähr
die
Hälfte
der
Klienten
sagt
schon
()
ähm
dass
sie
das
ähm
nicht
gut
finden
und
man
merkt
auch
dass
sie
Befürchtungen
haben
...
ob
die
Zusammenarbeit
genauso
gut
wird
-‐
die
Befürchtungen
kann
man
ihnen
nehmen,
wenn
man
das
bemerkt,
()
aber
ähm
es
ähm
verunsichert
auf
jeden
Fall.“
(SBZ
3,
Z.
240-‐242)
Ideal
ist
es,
den
Übergang
triadisch
zu
kommunizieren.
Die
relevanten
Triaden
sind
hier:
a.
Eingangsmanager_in,
Fallmanager_in
und
Klient_in,
b.
Eingangsmanager_in,
Fallmanager_in
und
Sozialbezirksleitung
(SBL)
und
c.
Eingangsmanager_in,
Netzwerkpartner
und
Klient_in.
In
den
Fällen
oder
Sozialbezirken,
wo
dies
Standard
ist,
scheint
die
Schnittstelle
bruchloser
überbrückbar
zu
sein.
Ein
solches
Vorgehen
bindet
allerdings
wieder
Ressourcen,
die
anderenorts
fehlen.
4.
Fall-‐
und/oder
kapazitätsbedingte
Vertiefung
der
Beziehung
im
Eingang:
Ein
weitere
Erfahrung,
die
vor
allem
die
SARB
gemacht
haben,
ist,
dass
sich
die
„Tiefe“
der
Beziehung
vor
allem
im
Eingang
nicht
einfach
steuern
lässt.
Die
eine
Frage
ist:
Wie
viel
Tiefe
bzw.
Vertiefung
der
Beziehungsarbeit
notwendig
ist,
um
eine
bedarfsgerechte
Anliegensbearbeitung
im
Eingang
zu
machen,
vor
allem
um
eine
falladäquate
Entscheidung
zu
treffen
–
Weiterverweisen,
selber
Beraten,
Übergeben
ins
Fallmanagement.
Inwieweit
es
hier
zu
einer
fallbedingten
Vertiefung
und
einem
vertrauensbasierten
Arbeitsbündnis
zwischen
Klient_innen
und
den
SARB
kommt
bzw.
eben
auch
kommen
muss,
lässt
sich
nicht
einfach
„kontrollieren“,
weil
der
Fallverlauf
und
die
Falldichte
oft
eine
eigene
Dynamik
und
Vehemenz
entwickelt,
somit
eine
verlässliche
Vertrauensbasis
voraussetzt.
Sowohl
eine
gute
fallbezogene
Netzwerkarbeit
als
auch
die
Vorprüfung
eines
HzE-‐Bedarfs
setzt
eine
bedarfsgerechte
Diagnose
voraus
und
bedarf
einer
intensiven
Beziehungsarbeit,
die
nicht
erst
im
Fallmanagement
beginnen
kann.
In
welche
Widersprüche
man
hierbei
geraten
kann,
beschreibt
ein
SARB
im
Eingang.
EM
3:
„zum
Beispiel
in
einer
Genogrammarbeit
-‐
wo
man
das
einfach
-‐
also
ich
mache
prinzipiell,
was
ich
sehr
schade
finde
-‐
ich
mache
prinzipiell
keine
Genogrammarbeit.
Weil
ich
sage,
dass
das
()
im
Eingangsmanagement
ähm
()
sehr
schade
ist.
Diese
Beziehung,
die
man
in
der
Genogrammarbeit
ähm
aufbauen
kann
()
und
dann
den
Klienten
sagen:
okay
jetzt
haben
sie
mir
das
alles
gesagt,
was
in
ihrer
Herkunftsfamilie
und
so
weiter
ne
Rolle
spielt
und
ähm
()
jetzt
geb
ich
sie
ab.“
(SBZ,
Z.
255-‐260)
„...Und
()
ich
finde,
dass
das
()
eigentlich
gar
nicht
geht,
dass
man
ohne
Genogrammarbeit
und
ohne
eine
tiefgreifende
Sozialanamnese
()
sagen
kann
()
das
schaffen
sozialräumliche
Angebote
der
Familie
zu
helfen
oder
das
muss
ne
HzE
werden.
Das
ist
ja
das,
was
wir
machen
sollen
()
43
also
den
Hilfebedarf
also
auch
für
dieses
Weitergeben
()
ins
Fallmanagement.“
(ebd.
Z.
264-‐
268)
Es
gibt
aber
auch
Erfahrungen,
die
für
die
Chancen
eines
Bearbeiterwechsels
sprechen,
nämlich
dann,
wenn
der
Aufbau
einer
Arbeitsbeziehung
sich
eher
schwierig
gestaltet.
EM
6:
„ähm,
es
hat
()
sich
ja
schon
eine
Arbeitsbeziehung
entwickelt
ne
zwischen
uns
und
den
Bürgern,
also
wenn
es
einen
intensiveren
Hilfebedarf
gibt
und
ähm,
das
kann
sicher
in
Einzelfällen
ganz
gut
sein,
dass
och
ein
Mitarbeiterwechsel
ist,
grad
wenn
wir
in
ungünstigen
Situationen
eingestiegen
sind
ne,
obwohl
wir
alle
der
Meinung
sind,
egal
mit
welcher
Situation
wir
eingestiegen
sind,
oder
mit
welcher
Intervention.
Ähm
es
ist
immer
eine
Herausforderung,
natürlich
das
och
weiter
zu
bearbeiten
ne
und
das
kann
aber
auch
gut
sein,
es
kann
auch
eine
gute
Chance
sein
für
die
Erweiterung
der
Arbeitsbeziehung,
aber
es
kann
eben
och
oftmals
och
sehr
nachteilig
sein
ne.
Grad
wir
haben
ja
nicht
nur
mit
ganz
netten
Bürgern
zu
tun,
sondern
och
mit
andern
(lacht)
Themen
(),
wo
es
in
Richtung
Bedrohung
och
geht
ne
oder
so.
Und
da
kann
ein
Wechsel
doch
schon
hilfreich
sein
ne.“
(SBZ
1,
Z.
158-‐168)
Die
andere
und
komplementäre
Frage
ist,
wie
viel
Tiefe
von
bzw.
Vertiefung
an
Beziehungsarbeit
möglich
ist,
um
eine
bedarfsgerechte
Anliegensbearbeitung
im
Eingang
zu
machen.
Hier
kommt
es
aus
den
oben
beschriebenen
kapazitätsbedingten
Staueffekten
(s.o.)
dazu,
dass
ein
Fall
entweder
„zu
lange“
oder
zu
„zu
kurz“
im
Eingangsmanagement
zirkuliert
und
gehalten
wird
und
damit
die
Übergabe
im
Sinne
des
Fallverlaufs
zu
spät
oder
zu
schnell
kommt.
Das
führt
dann
fast
zwangsläufig
zu
einer
Vertiefung
oder
auch
„Verflachung“
der
Beziehungsarbeit.
EM
3:
„Es
verunsichert
alle
Klienten,
diese
Übergabe
vom
Eingang
ins
Fallmanagement.
()
Ähm
bei
den
einen
eben
weniger,
bei
den
anderen
mehr
und
()
gerade
in
()
sehr
heiklen
Fällen,
weil
wir
ja
()
oft
auch
sehr
lange
im
Eingangsmanagement
()
die
Dinge
halten,
weil
die
Übergabetermine
erst
in
drei
oder
vier
Wochen
stattfinden
können...
ähm
arbeiten
wir
mit
denen
ja
schon
ähm
wirklich
auch
in
die
Tiefe
teilweise,(),
um
auch
()
geeignete
Hilfen
()
schon
mal
()
heraus
-‐
also
son
bisschen
()
heraus
arbeiten
zu
können
und
()
dieses
in
die
Tiefe
arbeiten
bedeutet
immer
()
Beziehungsarbeit.
Und
()
diese
Beziehung
wird
abgebrochen.“
(SBZ
3,
Z.
240-‐
253).
5. Verfahrensbedingte
Erschwerung
der
Beziehungsaufnahme
im
Fallmanagement:
Ein
weiterer
nicht
unproblematischer
Effekt
der
Zweigliedrigkeit
ist
die
Wiederaufnahme
von
Altfällen,
die
eigentlich
erst
wieder
über
den
Eingang
in
die
Fallübernahme
möglich
ist.
Wenn
die
Klient_in
dies
aber
durch
direkte
Ansprache
der
Fallmanager_in
als
naheliegend
„umschiffen“
und
an
die
Beziehung
einfach
wieder
aufknüpfen
möchte,
dann
„scheitert“
das
an
der
Ablauflogik.
Diese
kann
dann
(wie
im
Beispiel)
wiederum
von
der
Fallmanager_in
unterlaufen
werden.
Hier
kollidieren
dann
die
bürokratische
und
die
beziehungsorientierte
Handlungslogik
aber
auch
das
professionelle
Selbstverständnis
der
SARB
und
führt
zu
einer
partiellen
„Illoyalität“
dem
Modell
gegenüber.
FM
1:
„Ja
und
das
ist
-‐
also
im
Fallmanagement
mitunter
dann
das
Schwierige
()
ähm
diese
diese
(
...)
uns
hier
an
diese
Verwaltungsstrukturen
zu
halten
äh
oftmals
dann
so
schwierig
()
weil
eben
genau
aus
den
Bereichen
wo
wir
dann
arbeiten
-‐
klar
Klientel
kommt
-‐
die
sagen:
ah
hier
Familie
sowieso
-‐
dann
weiß
ich
doch
und
mit
den
arbeiten
sie
zusammen
und
wir
haben
44
gehört
()
äh
und
wir
möchten
jetzt
von
ihnen
das
und
das
wissen
-‐
na
das
heißt
da
is
schon
()
so
ne
gewisse
Vertrauensgrundlage
gegeben,
weil
die
wissen
da
so
und
so
und
dann
landen
die
bei
mir
und
dann
muss
ich
sagen:
naja
nee
()
aber
ich
bin
jetzt
nicht
zuständig
-‐
bei
uns
ist
das
so
und
so
geregelt,
sie
müssen
jetzt
erstmal
dorthin
()
ähm
und
ähnlich
ist
das
äh
auch
wenn
wir
vorher
schon
mal
mit
Familien
gearbeitet
haben
und
die
()
dann
is
zwei
Jahre
Ruhe
und
dann
kommen
die
wieder
-‐
na
da
is
eigentlich
äh
()
um
diesen
Aufteilungsstrukturen
die
wir
haben
zu
entsprechen
()
äh
die
können
sich
jetzt
eigentlich
nicht
direkt
wieder
an
uns
wenden
(...)
sondern
es
muss
äh
ins
Eingangsmanagement
(...)
eigentlich
hätte
ich
zur
Zeit
genug
zu
tun
(...)
aber
ich
schick
sie
dann
nicht
ins
Eingangsmanagement,
weil
ich
denke
-‐
naja
es
is
einfach
kacke
(...)
die
sind
da
gewesen,
ich
bin
im
Fall
drin,
die
haben
das
Vertrauen,
die
kommen
jetzt
-‐
in
der
Beratungsstelle
is
der
Prozess
gescheitert
und
jetzt
wollen
die
das
hier
versuchen
-‐
wenn
ich
die
jetzt
weiter
schicke
(...)
werden
damit
Chancen
äh
verschenkt
oder
vergeben,
()
weil‘s
eben
ne
Beziehungs-‐
und
Vertrauensarbeit
doch
ist
und
da
sind
wir
vor
Ort.“
(SBZ
2,
Z.
291-‐
319).
6.5.
Cluster
3:
Dokumentation
zwischen
Abbild,
Konstruktion
und
Unterstützung
des
Hilfeprozesses
Ein
zentraler
Streitpunkt
in
den
Hamburger
Auseinandersetzungen
war
die
eingeführte
Software
zur
sukzessiven
Digitalisierung
der
Hilfeprozesse
bzw.
der
Falldokumentation
(s.o.).
Vergegenwärtigt
man
sich,
dass
Dokumentationssysteme
die
Wirklichkeit
nicht
einfach
abbilden,
sondern
diese
selektiv
und
interaktiv
konstruieren,
dann
stellt
sich
die
Frage
nach
ihrer
Funktionalität.
Dabei
besteht
die
Tendenz,
dass
Dokumentationssysteme
sozialpädagogisches
Wissen
zunehmend
„informationalisieren“
(Ley
2010).
Eine
Digitalisierung
der
Dokumentation,
wie
sie
momentan
wohl
in
den
meisten
ASDs
voran
schreitet,
ist
nicht
die
Ursache
dieses
Prozesses,
sie
spitzt
ihn
nur
zu.
In
unseren
Forschungsfragen
hatten
wir
das
Thema
der
Dokumentation
zunächst
nicht
explizit
berücksichtigt.
Die
Daten
haben
uns
aber
diese
Frage
nachgerade
aufgedrängt,
weil
sie
ein
zentrales
Moment
vor
allem
in
den
Gruppendiskussionen
gewesen
ist,
aber
auch
in
der
Kooperation
mit
den
Leistungserbringern
spielt
sie
eine
Rolle.
Theoretisch
kann
man
dabei
mindestens
vier
Funktionen
von
Dokumentationen
unterscheiden.
1. Dokumentationen
haben
eine
legitimierende
Funktion,
indem
sie
Handlungsvollzüge
nachvollziehbar
und
für
kritische
Anfragen
zugänglich
machen
sollen
(z.B.
bei
kritischen
Kinderschutzfällen,
Kosten
für
HzE).
2. Sie
haben
eine
interne
Steuerungsfunktion
zur
Verteilung
von
Aufgaben
und
Ressourcen
(z.B.
zur
Fallverteilung).
3. Sie
haben
bewahrende
und
fixierende
Funktion,
indem
sie
so
etwas
wie
eine
„organisationale
Gedächtnisbildung“
darstellen,
um
Anschlusshandlungen
in
der
Fallbearbeitung
zu
ermöglichen.
4. Sie
halten
potentielles
Material
zur
Reflexion
und
zum
Lernen
zur
Verfügung,
indem
sie
Bearbeitungsroutinen
und
-‐praxen
spiegeln.
Die
Frage
ist,
inwieweit
ein
vorhandenes
Dokumentationssystem
diesen
Funktionen
verpflichtet
ist
und
welche
davon
möglicherweise
überwiegt
oder
dominiert
etc.
Dazu
braucht
es
zunächst
einen
„objektiven“
Blick
auf
das
Dokumentationssystem:
Bezogen
auf
die
Logik
der
Ablauforganisation
lassen
sich
folgende
Ebenen
unterschieden:
45
-
Ebene
1
dient
der
Falldokumentation
und
-‐steuerung
(die
sog.
Fallakte).
Ebene
2
ist
fallübergreifend
und
dient
der
statistischen
Dokumentation
(sog.
„Adlerliste“)
bzw.
dem
Controlling
im
Jugendamt.
Ebene
3
ist
eine
statistische
Dokumentation
für
die
Landestatistik
(Kamenz).
Ebene
4
dient
dem
SBL
noch
zum
Controlling
zur
Fallsteuerung,
der
an
den
signifikanten
Knoten
der
Fallbearbeitung
–
der
Fallübergabe
vom
EM
ins
FM,
der
Bedarfsprüfung,
Hilfeimplementierung,
der
Beendigung
der
Hilfe
–
zum
Zuge
kommt
(vgl.
Abb.
7).
Die
digitale
Dokumentation
des
OpenWeb
integriert
die
Ebenen
1,
2
und
3.
Abbildung
7:
Übersicht
über
die
Dokumentationsebenen
und
-‐formen
in
Bezug
auf
das
zweiphasige
Modell
des
Eingangs-‐
und
Fallmanagements
Künftighin
und
bereits
in
der
Pilotphase
werden
Ebene
1
und
2
in
digitalisierter
Form
im
OpenWeb
zusammengeführt,
so
dass
hier
zum
einen
ein
Zugriff
auf
die
Fallakten
und
zugleich
das
Abgreifen
statistischer
Daten
für
das
Controlling
möglich
ist.
So
soll
die
von
den
Fall
führenden
Soziarbeiter_innen
bediente
handlungsrelevante
Dokumentationsebene
mit
der
eher
steuerungsrelevanten
integriert
werden.
Momentan
wird
noch
mit
beiden
Systemen
gearbeitet
(getrennt
und
nicht
getrennt),
so
dass
es
zur
„doppelten
Buchführung“
und
damit
zu
Mehrbelastungen
kommt.
Hinzu
kommt,
dass
im
EM
und
FM
phasenlogisch
unterschiedliche
Varianten
der
Dokumentation
realisiert
werden.
So
gibt
es
eine
„Adlerliste“
für
das
EM
und
für
das
FM.
Vor
allem
in
den
Gruppendiskussionen
mit
den
Teams
nahm
das
Thema
Dokumentation
so
einen
breiten
Raum
ein.
Folgende
Punkte
waren
hier
relevant:
46
1. Zusätzlicher
Aufwand
und
erhöhe
Sorgfalt:
Die
implementierte
Fallübergabe
macht
es
nicht
mehr
möglich,
dass
die
fallbezogene
Dokumentation
allein
„aus
einer
Hand“
erfolgt.
Dadurch
muss
zwangsläufig
auf
ein
„abstrakteres“
Dokumentationssystem
zurückgegriffen
werden,
welches
einerseits
alle
relevanten
Fallinformationen
enthält,
andererseits
aber
auch
wichtige
unberücksichtigt
lässt
(implizites
Fallwissen,
s.o.),
weil
es
kategorial
nicht
vorgesehen
ist.
Aus
der
Perspektive
der
SARB
bedeutet
das
einen
höheren
Aufwand
und
zugleich
auch
eine
höhere
Sorgfalt.
Eine
ungenügende
Dokumentation
verschiebt
den
Aufwand
sozusagen
an
den
nächsten,
der
dann
einen
erhöhten
Rechercheaufwand
hat
und
Doppelerhebungen
machen
muss.
Darin
wird
z.T
trotz
des
vermehrten
Aufwandes
sogar
ein
Vorteil
zu
früheren
Formen
einer
mehr
individualisierten
Falldokumentation
gesehen.
EM
7:
„Was
die
Schwierigkeit
find
ich
ist,
das
kam
auch
noch
mal
hier,
dieses
Thema
eigentlich
laut
Dienstanweisung,
diese
Verschriftlichung
im
Eingang
und
das
ist
ein
krasser
Unterschied
wo
ich
denke,
das
ist
wirklich
nicht
leistbar,
also
leistbar
dahingehend,
das
frisst
die
meiste
Zeit,
dieses
vorm
Computer
sitzen,
dieses
Schreiben
und
die
Notizen
und
also
da
merk
ich
schon
dass
der
Unterschied
zur
Vergangenheit,
hab
ich
das
Gefühl,
also
mehr
Zeit
einnimmt
und
empfinde
ich
selbst
so.
Und
bei
mir
ist
einfach
so
der
Anspruch
dass
ich
schreiben
will
und
ordentlichen
machen
will
und
da
irgendwo
das
Außenbild
och
irgendwo
(unv.)
in
dem
man
dann
einfach
sich
selber
nicht
schützt
und
nach
Hause
geht,
ich
sag
es
jetzt
mal
so.
Dann
eben
die
Zeit
immer
diese
Verschriftlichung
verbringt.
Jetzt
weiß
ich
gar
nicht,
wie
ich
es
erklären
soll“
(SBZ
1,
Z.
406-‐416).
EM
4:
„Ich
denke
mal
es
ist
deshalb
gründlicher,
weil
wenn
die
Idee
ist,
es
kommt
in
den
Fall,
dass
der
Fallmanager
diese
Inputs
alle
hat,
die
man
vielleicht
im
Kopf
noch
mal
hat,
dass
man
das
dann
einfach
noch
mal.
Wenn
man
es
weiter
selber
behält
weiß
man
ja
muss
man
nicht
(SBZ
1,
Z.
418-‐421).
2. Fehlende
und
Fehldokumentation
im
Eingang:
Vor
allem
im
Eingangsmanagement
kommt
es
zur
Produktion
„ungezählter
Fälle“.
Das
liegt
zum
einen
an
der
quantitativen
Programmierung
des
Dokumentationssystems,
welches
erst
ab
der
Anzahl
von
drei
Fällen
erfasst.
Damit
bleibt
der
reale
Beratungsaufwand
(der
einzelnen
SARB
wie
der
gesamten
Organisationseinheit
des
ASD)
teilweise
unerfasst.
Die
einzige
Chance,
dass
die
Fälle
statistisch
wahrgenommen
werden,
ist
sie
länger
in
der
Bearbeitung
zu
halten,
so
dass
„aktiv“
Fälle
produziert
werden
(was
aber
wiederum
zu
den
oben
skizzierten
Effekten
führt).
EM
7:
„Die
einen
sind
in
der
Statistik,
die
anderen
sind
vielleicht
zu
schnell
raus
genommen
worden,
dann
überlegt
man,
lässt
man
länger
drinnen,
um
vielleicht
die
Akzeptanz
von
Außen
zu
kriegen“
(SBZ
1,
Z.
399-‐401)
Aber
auch
die
Gegenbewegung
ist
zu
beobachten:
SARB
produzieren
„ungezählte“
Fälle
durch
fehlende
„Dokumentationsdisziplin“,
die
auch
aus
Überforderungsgründen
eingeschränkt
ist.
47
EM
6
„...ich
muss
ehrlich
sagen
mir
fällt
das
unwahrscheinlich
schwer
die
Statistik
immer
auf
den
Punkt
zu
pflegen
ja,
weil
ich
hab
viel
wichtigeres
zu
tun,
als
da
immer
eine
Statistik
zu
aktualisieren
und
ich
habe
Fälle,
die
trag
ich
gar
nicht
mehr
ein.
Also
wo
Leute,
ich
müsste
theoretisch
immer
wenn
ich
eine
Sache
abgeschlossen
habe
die
zu
machen,
das
muss
eingetragen
werden.
So,
dann
ruft
mich
zum
Beispiel
eine
behinderte
junge
Frau,
die
hat
keinen
intensiveren
Hilfebedarf,
die
braucht
bloß
mal
einen
Rat
von
mir,
da
mach
ich
das
wieder
auf,
dann
mach
ich
das
wieder
zu.
Also
ich
bin
ja
nur
sonst
beschäftigt
immer
die
Statistik
wieder
auf
und
zu
zu
machen...“
(SBZ
1,
Z.
704
-‐711)
Oder
die
„Dokumentationspflicht“
wird
grundsätzlich
als
Konkurrenz
zur
eigentlichen
Sozialarbeit
und
als
lästige
und
unwichtige
Aufgabe
erlebt.
EM
3:
„Also
man
-‐
man
muss
ja
-‐
man
muss
gewisse
ähm
Papiere
abgeben
zur
Übergabe,
die
vielleicht
jetzt
momentan
noch
gar
nicht
wichtig
sind,
sondern
einfach
eigentlich
Sozialarbeit
jetzt
wichtig
wäre
und
nicht
irgendwelche
bürokratischen
Sachen
ähm
zu
bedienen
und
ähm
dadurch
werden
einfach
diese
Prioritäten
-‐
das
wird
einfach
total
verschoben.
Also
wir
sind
gezwungen
halt
in
diesen
()
ähm
in
diesen
Dokumenten
und
in
diesen
Formularen
ähm
ganz
ähm
()
äh
ganz
stark
ähm
uns
daran
fest
zu
halten
und
darin
zu
arbeiten
ähm
wo
eigentlich
ähm
momentan
was
anderes
viel
wichtiger
wäre
und
diese
Dokumente
auch
später
noch
aufgefüllt
werden
könnten
()
ähm
ja
das
macht
nochmal
so
zusätzlich
-‐
also
mir
persönlich
macht
das
noch
mal
so
zusätzlichen
Druck.“(
SBZ
3,
Z.
379-‐384)
Insgesamt
ist
zu
fragen,
welche
Steuerungsfunktion
die
Fallerfassung
im
Eingang
hat,
da
man
„nehmen
muss,
was
kommt
und
das,
was
kommt,
verschwindet
wieder...“.
3. Fehlende
und
Fehldokumentation
in
der
Fallbearbeitung:
Im
Fallmanagement
wird
kritisch
angemerkt,
dass
die
Falldokumentation
nicht
der
realen
Komplexität
der
Fälle
entspricht
(„wir
dokumentieren
uns
tot,
aber
unsere
Arbeit
wird
nicht
richtig
dokumentiert
...“).
Dabei
kommt
es
zu
einer
Diskrepanz
zwischen
der
Komplexität
der
Falls
und
der
Komplexität
der
Hilfe.
Der
reale
Aufwand
der
Bedarfsprüfung
verschwindet
sozusagen
unter
der
installierten
Hilfe,
die
dokumentarisch
erfasst
wird.
Dasselbe
gilt
für
die
Erfassung
von
Mehrfachbedarfen,
die
fallbezogen
z.T.
nur
einfach/einmal
gezählt
werden,
weil
sie
ein
„laufender
Fall“
sind.
Neben
der
erfahrenen
Fehldokumentation
wird
diese
auch
als
fremd,
unnötig
und
Zeit
wie
Energie
raubend
erlebt,
weil
sie
Statistik
„für
andere“
ist
und
deren
Funktionalität
nicht
nachvollzogen
werden
kann.
Damit
wird
von
den
Fallmanager_innen
vor
allem
die
fallbezogene
Funktion
von
Dokumentation
als
eingeschränkt
erlebt.
FM
6:
„Und
in
dem
Zusammenhang,
das
finde
ich
eben
äh
glaube
keiner
Statistik
die
du
nicht
selber
gefälscht
hast,
wird
das
immer
wieder
runter
geschwindelt
und
das
macht
mich
wütend
als
Fallmanager.
Ich
soll
meine
Fälle
steuern
und
die
Hilfen
verändern
sich,
z.B.
aus
einer
ambulanten
Hilfe
wird
ne
stationäre
ja
und
so.
Und
laut
Dienstanweisung
muss
ich
ja
trotzdem
meine
Bedarfsprüfung
machen.
Die
Hilfeziele
sind
anders,
das
wird
alles
gestrichen
als
Arbeitsaufwand,
das
gibt
es
nicht,
das
ist
normal.
Wir
haben
aber
doch
gemerkt,
dass
in
unseren
Fällen
also
ich
habe
z.B.
och
elf
Bedarfsprüfungen
in
eigenen
Fällen
gehabt,
die
nirgendwo
erscheinen
dürfen
als
gäbe
es
das
nicht
und
das
ist
auch
das,
was
Druck
aufbaut,
was
das
Ganze
och
runter
drückt
wieder
und
das
mein
ich
eben.
Wenn
ich
natürlich
so
rechne
oder
so
rangehe,
denn
es
wird
ja
dann
immer
nur
nach
oben
gespiegelt
wie
viel
Fälle
sind
denn
da
und
da
bin
ich
eben
von
meinen
17
Bedarfsprüfungen
auf
vier
jetzt
gekommen
oder
so.
Aber
mit
dieser
Arbeitsweise
und
trotzdem
muss
ja
das
gemacht
werden
ja
und
das
ist
eben.
Es
ist
48
ein
laufender
Fall,
egal
was
dort
kommt
und
dort
haben
wir
auch
KWG-‐Prüfungen
und
dort
haben
wir
och
gerichtliche
Stellungnahmen
in
dem
Fall
wo
wir
drin
sind
und
das
erscheint
eigentlich
nicht,
weil
es
ja
der
laufende
Fall
ist...“
(SBZ
4,
Z.
826-‐841)
FM
4:
„...weil
zum
Beispiel
die
Mutter
jetzt
Bedarf
hat,
obwohl
der
Junge
in
einer
WG
zum
Beispiel
lebt
oder
so.
Und
diese
Bedarfsprüfung
dürfen
wir
aber
nicht
in
der
Statistik
eintragen
lassen,
weil
wir
ja
schon
im
Fall
arbeiten,
das
ist
halt
so.
Also
wenn
wir
da
in
den
Familien
mit
den
drei
Kindern
arbeitet
dann
(...)
EM
6:
Also
die
doppelte
Arbeit
zählt
dann
nicht.“
(SBZ
1,
Z.
770-‐776)
FM1:
„...es
ist
viel
zu
kleinschrittig
-‐
zu
viel
-‐
viele
Dokumente
sind
total
unnötig
()
wir
müssen
ganz
viele
Dokumente
ausfüllen,
die
nur
andere
nutzen
-‐
irgendwelchen
statistisch
()
Erhebungsbögen
der
wirtschaftlichen
Jugend
-‐
diese
Zuarbeit
für
alle
()
anderen
Bereiche
im
Amt
()
was
aber
erstmal
mit
mir
und
meiner
inhaltlichen
Arbeit
nichts
zu
tun
hat
-‐
mir
arbeitet
niemand
was
zu...“
(SBZ
3,
Z.
1434-‐1438)
Insgesamt
wird
deutlich,
dass
das
Thema
Dokumentation
auch
in
unserer
Untersuchung
ein
zentrales
Thema
in
den
Diskussionen
gespielt
hat.
Zum
einen
bestimmt
es
den
sozialarbeiterischen
Alltag
nachhaltig,
zum
anderen
stellt
sich
die
Frage,
welcher
Funktion
die
Dokumente
respektive
die
jeweiligen
Dokumentationssysteme
dienen
(s.o.).
Dabei
ist
der
entscheidende
Punkt
nicht
allein,
dass
das
Dokumentieren
als
„lästig“
und
zusätzlich
zur
Klientenarbeit
empfunden
wird
(wenn
sich
darin
auch
die
grundsätzlichere
Frage
des
Professionsverständnisses
spiegelt,
s.u.)
und
sozialarbeiterischem
Handeln
als
äußerlich
erscheint.
Entscheidender
ist,
inwieweit
die
eingesetzten
Dokumentationssysteme
die
oben
skizzierten
Funktionen
überhaupt
realisieren
und
dies
auf
ausgewogene
Weise
tun
(dass
z.B.
die
Statistik
nicht
zu
Lasten
einer
gut
geführten
Fallakte
erhoben
wird).
So
wird
deutlich,
dass
momentan
sowohl
die
fallübergreifende
als
auch
die
fallbezogene
Steuerungsfunktion
der
Dokumentation
einschränkt
und
suboptimal
sind
respektive
so
empfunden
werden.
6.6. Cluster
4:
Leitung,
Führung
und
Team
–
die
entscheidenden
Prozessmoderatoren
Im
ASD
besteht
die
Aufgabenstruktur
in
der
individualisierten
Einzelfallarbeit,
jedoch
bedarf
es
zu
deren
qualifizierter
Bewältigung
der
Teamarbeit.
Damit
Teams
konstruktiv
arbeiten
können,
braucht
es
Strukturierung
und
kontinuierliche
Entwicklungsimpulse
durch
die
Teamleitung.
Demnach
stellen
Leitung
und
Teamarbeit
keine
Gegensätze,
sondern
eine
Voraussetzung
für
ein
funktionierendes
Team
dar.
Nicht
nur
die
Teamleitung,
auch
die
Mitglieder
machen
ein
funktionierendes
Team
aus
(vgl.
Merchel
2012,
S.
65ff.).
Unterschiedliche
Gestaltungsaufgaben,
wie
zum
Beispiel
Koordination,
Kommunikation
oder
auch
Konfliktmanagement
stehen
im
Mittelpunkt.
Durch
ein
Klima
der
akzeptierenden
Differenz
oder
auch
der
Reflexion
der
Gruppendynamik
u.a.
wird
ein
Team
professionell
und
handlungsfähig
(vgl.
Merchel
ebd.),
in
dem
die
professionelle
Handlungsautonomie
des
einzelnen
SARB
ermöglicht,
die
geteilte
Verantwortung
des
Teams
ein
professioneller
Standard
und
die
Führungsverantwortung
durch
die
Leitungspersonal
(SBL)
gesichert
sein
müssen.
Es
ist
daher
zu
erwarten
gewesen,
dass
die
Qualität
der
teaminternen
Kommunikation
als
49
auch
die
zwischen
Team
und
Leitung
als
moderierende
Faktoren
entscheidend
zum
Ge-‐
oder
Misslingen
der
eingeführten
Ablauforganisation
beitragen
bzw.
die
Kommunikation
zwischen
diesen
beiden
Akteursebenen
verändern.
Den
Wirkungen
des
Ablaufmodells
des
Eingangs-‐
und
Fallmanagement
auf
die
Teamarbeit
haben
wir
uns
über
verschiedene
Dimensionen
genähert
(Abb.
8
und
Tab.
7).
Abbildung
8:
Der
Zusammenhang
zwischen
Teamarbeit
und
dem
Modell
des
Eingangs-‐
und
Fallmanagements
Arbeit
im
Team
Zusammenspiel
Leitung/Mitarbeiter_innen
Fachliche
Arbeit
gestärkt
Kompetenz-‐gerechter
Einsatz
Belastung
verteilt
Zuständigkeiten
zw.
EM/FM
klar
Mittelwerte
(arith.
Mittel)
3,88
3,83
3,67
3,73
3,12
Tabelle
9:
Der
Zusammenhang
zwischen
Teamarbeit
und
dem
Modell
des
Eingangs-‐
und
Fallmanagements
Deutlich
wird,
dass
die
Einschätzungen
der
Relation
Ablauforganisation
und
Teamarbeit
dem
allgemeinen
Trend
einer
eher
kritischen
Bewertung
folgen,
wenngleich
auch
hier
die
Meinungen
z.T.
deutlich
auseinander
gehen.
Am
stärksten
trifft
dies
bezüglich
der
Frage
(Item
5)
zu,
wie
klar
die
Zuständigkeiten
zwischen
Eingang
und
Fallbearbeitung
geregelt
sind.
In
den
Gruppendiskussionen
finden
sich
dann
auch
zu
jedem
dieser
Items
Pro-‐
und
Contra-‐Argumente.
Neben
der
direkten
Wirkung
des
Modells
auf
die
Teamarbeit
wollten
wir
allgemeine
Bewertungen
zur
Teamarbeit
/-‐situation
einerseits
(Abb.
9)
und
zur
Leitung
und
Führung
durch
die
Sozialbezirksleitungen
andererseits
(Abb.
10)
erfassen
und
zwar
unabhängig
vom
direkten
Bezug
zum
eingeführten
Modell.
50
Abbildung
9:
Beurteilung
der
Aussagen
zur
Teamarbeit
Die
Bewertungen
bezüglich
dieser
Items
umfassen
die
positivsten
in
der
gesamten
SARB-‐Befragung,
was
insgesamt
auf
eine
hohe
positive
Teamarbeit
und
-‐situation
verweist,
wenngleich
auch
hier
Ambivalenzen
und
negative
Stimmen
nicht
übersehen
werden
sollten.
Die
Bewertungen
Führung
durch
die
Sozialbezirksleitung
sind
deutlich
negativer
aber
auch
wieder
stark
gestreut.
Abbildung
10:
Beurteilung
der
Aussagen
zur
Führung
durch
die
Sozialbezirksleitung
51
Auch
bezüglich
dieser
Items
gilt,
dass
zu
fast
allen
Aussagen
auch
in
den
Gruppendiskussionen
der
SARB
Bezug
genommen
worden
ist.
Wir
werden
die
zentralsten
Fragenkomplexe
wieder
zusammenfassen:
1. Die
Verteilung
der
Arbeit
und
Rollendifferenzierung:
Die
Zuweisung
der
SARB
zu
den
neu
geschaffenen
Rollen
der
Eingangs-‐
und
Fallmanager_in
aktualisiert
eine
alte
Frage
des
ASD,
die
nach
Generalisten-‐
und
Spezialistentum.
Wobei
der
Akzent
mit
der
neuen
Ablauforganisation
zunächst
eher
darin
besteht,
dass
eine
generalistische
Kompetenz
an
der
Prozesslogik
der
Hilfe
entlang
und
nicht
nach
Fachgebieten
(unterschiedlicher
Bereiche
des
SGB)
„aufgespalten“
bzw.
aufgeteilt
wird,
was
freilich
auch
inhaltliche
Spezialisierung
nach
sich
zieht
–
für
das
EM
eher
beraterische
Kompetenzen
und
Verweisungswissen,
für
das
FM
die
klassische
Hilfeplanung
mit
Bezug
auf
das
SGB
VIII.
Inwieweit
diese
Wirkung
des
Modells
auf
die
Teamarbeit
als
Verlust
oder
als
Zugewinn,
als
Ent-‐
und
Belastungsmoment
wahrgenommen
wird,
scheint
wesentlich
von
den
persönlichen
Positionierungen
der
SARB
abzuhängen,
verteilt
sich
aber
auf
beide
Rollen
der
EM
und
FM.
EM
4:
„Was
auch
ein
Problem
ist,
was
wir
jetzt
merken,
wenn
wir
so
wenige
sind,
dass
äh
dadurch,
dass
es
jetzt
schon
drei
Jahre
besteht,
die
Eingangsmanager
gar
nicht
mal
so
richtig
die
Abläufe
kennen
im
Fall,
weil
sich
viele
Dokumente
und
Vorgehensweisen
geändert
haben
und
umgekehrt
der
(...)
der
Fall
weiß
gar
nicht
mehr:
`Oh
Gott,
was
sind
jetzt
die
ganzen
Netzwerkpartner?
Womit
haben
wir
zu
tun?`“.
(SBZ
4,
Z.
378-‐382)
EM
2:
„Wir
haben
ja
überhaupt
keine
Trägerkontakte
mehr,
also
jetzt
zu
den
Leistungsanbietern.
Wir
kennen
niemand
mehr
der
die...“
(SBZ
4,
Z.
391-‐92).
Oder:
EM
1:
„Ja
also
seit
circa
vier
Jahren
haben
wir
das
dann
doch
schon
()
also
ich
finde
so
für
mich
als
Arbeitnehmerin
oder
als
Arbeiter
im
ASD,
das
manches
organisatorisch
vielleicht
ein
bisschen
einfacher
geworden
oder
es
ist
spezialisierter
-‐
tatsächlich
-‐
ne
gewisse
Entlastung
()
äh
auf
der
einen
Seite,
dass
man
sagt,
ok
es
bleibt
nicht
mehr
so
hängen
()
bei
den
Fallmanagern,
ist
es
ja
so
()
dass
()
die
jetzt
nicht
so
viel
dazwischen
machen
müssen
und
wir
als
Eingangsmanager,
()
äh
wir
machen
eben
das
dazwischen
aber
eben
nicht
mehr
das
danach,
()
das
geben
wir
dann
ab,
das
ist
dann
auch
eine
Entlastung.“
(SBZ
2,
Z.
67-‐74)
FM
1
„...zur
Aufgliederung
ins
Eingangs-‐
und
Fallmanagement
kann
ich
sagen,
dass
(...)
es
einen
Teil
Entlastung
gibt,
den
ich
so
verspürt
habe
-‐
also
dass
äh
eine
ganze
Menge
Laufkundschaft,
die
(...)
auch
über
andere
Dienstleister
letztendlich
auch
versorgt
wird
-‐
die
gar
nicht
bei
mir
landet,
()
das
ist
natürlich
der
entlastende
Teil
-‐
und
dass
vielleicht
auch
ein
paar
Telefonate
auch
weniger
sind
(),
was
das
Schwierige
ist
-‐
bei
den
Fällen,
die
dann
tatsächlich
bei
mir
landen,
äh
dass
dort
natürlich
schon
ein
Stückchen
Vorarbeit
gemacht
ist
(),
der
(...)
mir
schon
in
-‐
sag
ich
mal
-‐
kompakt
reduzierter
Form
übergeben
wird“
(SBZ
2,
Z.
40-‐47)
FM
3:
„Ich
-‐
wo
ich
mir
denke
-‐
grundsätzlich
kann
ich
schon
auch
sagen,
dass
es
eine
gewisse
Entlastung
für
uns
Fallmanager
(...),
weil
wir
diese
ganze
Umgangsproblematik
-‐
die
wirklich
auch
im
Tagesgeschäft
oft
sehr,
sehr
störend
und
zeitfressend
war,
nicht
mehr
haben
(),
das
ist
wirklich
ja
(
)
was
angenehmes
...“
(SBZ
2,
Z.
374-‐380).
52
Vereinzelt
wird
sogar
die
„Schnittstelle“
als
positive
Herausforderung
für
die
SARB
und
das
Team
gesehen,
was
freilich
an
dem
kritischen
Blick
auf
deren
Wirkung
für
die
Klient_innen
grundsätzlich
nichts
ändert
(s.o.).
EM
1:
„Wir
müssen
()
viel
mit
auch
den
Kollegen
zusammen
arbeiten
-‐
die
Schnittstelle
das
ist
auch
spannend,
ist
auch
ne
Herausforderung
-‐
ich
denke
fachlich
ist
das
auch
gut,
wenn
man
sich
so
treffen
muss,
()
äh
kann
das
zumindest
für
den
Sozialarbeiter
auch
eine
Entwicklungsmöglichkeit
sein.“
(SBZ
2,
Z.
76-‐79)
EM
7:
„Also
wenn
ich
die
Wahl
hätte
nicht.
Also
für
mich
selber
würde,
sag
ich
immer,
mir
geht
es
gerade
gut
so
wies
ist
und
ich
vermisse
auch
nicht
unbedingt
das
andere
gerade.
Aber
weil
es
weil
es
wirklich
so
Gebiete
sind
in
meinem
Bereich,
was
ich
vorhin
gesagt
habe,
die
mir
gut
tun,
die
mir
gefallen
und
was
ich
gerne
mache
an
Beratung.
Aber
das
ist
das
glaub
ich,
ich
hab
jetzt
kein
Leidensdruck,
dass
mir
das
nicht
gefällt,
was
ich
da
gerade
mache.
Aber
ich
wäre
och
offen
wieder
jetzt
andersrum,
ich
werde
och
wieder
in
die
Arbeit
mich
reinfitzen
und
werde
das
och
wieder
leisten
also
das
ist
ja.“
(SBZ
1,
1253-‐1257)
2.
Die
Kommunikation
zwischen
Team
und
Leitung:
Mit
der
Modelleinführung
hat
sich
auch
eine
neue
Rollenaufteilung
zwischen
Team
und
Leitung
ergeben.
Ein
Gutteil
der
Eingangsmanager
schätzen
an
ihrer
Arbeit
hohe
Freiheitsgrade
und
Flexibilität,
aber
z.T.
fehlende
Anerkennung
durch
die
Leitung,
da
sie
irgendwie
im
„Aufmerksamkeitsschatten“
der
Leitung
liegen.
Die
FM
nehmen
zwar
einen
„gerechteren“
Verteilungsmodus
der
Fälle
(nach
dem
Übergang
aus
dem
EM)
wahr,
kritisieren
aber,
dass
diese
rein
quantitativ
und
weniger
an
der
realen
Komplexität
der
Fälle
orientiert
sei.
Ein
zentraler
Punkt
ist
offenbar
die
mit
der
Modelleinführung
verbundene
Führungsphilosophie,
die
strategische
und
die
operative
Handlungsebene
stärker
voneinander
zu
trennen,
den
SBLern
folglich
keine
eigene
Fallverantwortung
mehr
zu
übergeben.
Das
wird
von
den
Teams
der
SARB
unterschiedlich
stark
als
Entfremdung
der
SBL
von
der
Facharbeit
und
z.T.
auch
damit
auch
vom
Team
bzw.
als
fehlende
Empathie
den
SARB
gegenüber
wahrgenommen.
Deutlich
ist
jedoch,
dass
die
Teams
in
diesem
Punkt
deutlich
in
ihren
Wahrnehmungen
und
Bewertungen
unterscheiden
und
sogar
polarisieren.
Auf
der
einen
Seite
findet
sich
z.T.
eine
erschreckende
Entfremdung
zwischen
Team
und
Leitung,
wenig
wahrgenommene
Unterstützung
und
fachlicher
Rückhalt,
auf
der
anderen
Seite
herrscht
trotz
eines
kritischen
Blickes
die
Wahrnehmung
von
Unterstützung,
Wertschätzung
und
die
Wahrung
von
sozialarbeiterischer
Handlungsautonomie
vor.
Beispiele
mögen
das
belegen.
EM
2:
„Ja
ich
glaub,
die
Sozialbezirksleitung
hat
sich
halt
auch
einfach
ein
Stück
weit
entfremdet
von
unserem
eigenen
Arbeitsprozessen
-‐
das
heißt,
wenn
ich
jetzt
einen
SBLer
-‐
also
von
diesen
neuen
-‐
wie
viel
auch
immer
jetzt
gerade
da
sind
na
-‐
auf
die
Arbeitsprozesse
los
schicke,
bin
ich
nicht
sicher,
ob
die
das
überhaupt
regelkonform
bedienen
können.“
(SBZ
3,
Z.
474
480)
FM
3:
„Ich
hab
manchmal
so
den
Eindruck,
dass
()
die
Sozialbezirksleiterebene
in
einer
völlig
anderen
Sphäre
schwebt
-‐
das
ist
nur
so
mein
Bild.
Wir
arbeiten
an
der
Basis
und
versuchen
die
Probleme
zu
transportieren
-‐
wir
sind
sehr
deutlich
-‐
wir
sind
sehr
klar
-‐
wir
sind
sehr
direkt
()
53
und
wenn
ich
höre,
was
in
der
Dienstberatung
der
SBLer
gesprochen
wurde
-‐
was
man
uns
rückmeldet
und
was
man
sich
dort
wieder
überlegt
hat
-‐
da
frage
ich
mich
jedes
Mal
in
welcher
Welt
leben
diese
Leute
im
Unterschied
zu
uns?“
(SBZ
3,
Z.
451-‐456).
FM
1:
„Wir
zeigen
alles
an
-‐
die
Problematik
-‐
wir
versuchen
ins
Gespräch
zu
kommen,
wir
waren
bei
Supervisionen,
wo
wir
dolle
Vorschläge
gemacht
haben,
was
wir
bräuchten
unsere
Arbeit
gut
zu
tun
()
ähm
auch
mit
den
SBLern
in
Kontakt
zu
kommen
-‐
es
ist
nicht
gewollt
und
es
ist
nicht
gewünscht
-‐
es
erfolgt
keinerlei
Reaktion,
Veränderung
-‐
ich
erlebe
(als)
Sozialarbeiter
die
SBLer
Ebene
komplett
identitätslos...“
(SBZ
3,
Z.
762-‐771)
Und
dagegen:
EM
7:
„Also
wir
können
auf
sie
zugehen,
wenn
wir
Anliegen
haben
und
kriegen
dann
och
Unterstützung,
also
das
ist
definitiv
gegeben.
(…)
Aber
so
lang
ich
eigenständig
arbeiten
kann
und
mir
nicht
jemand
da
das.
Es
gibt
verschiedene
Sichtweisen
einfach...
(...)
Ich
genieße
das,
ja.
Ich
bin
eher
froh,
wenn
keine
von
oben
irgendwas
kommt,
weil
ich
dann
in
ruh
gelassen
werde
(lacht).
Ja,
aber
wenn
wir
Unterstützung
brauchen,
nutzen
wir
es
och,
dann
ist
es
och
wieder
hilfreich.“
(SBZ
1,
Z.
1226-‐1244)
FM
3:
„Wir
sind
letztendlich
schon
Fallverantwortliche
-‐
das
waren
wir
früher
schon
und
das
sind
wir
auch
heute
-‐
also
da,
aus
meiner
Sicht
hat
sich
da
jetzt
nichts
geändert
-‐
letztendlich
bleiben
wir
äh
am
nahesten
dran
-‐
wir
erklären
in
ner
Teamberatung
-‐
lassen
wir
uns
beraten,
aber
die
Entscheidung
treffen
wir
am
Ende
selbst
und
wir
können
auch
die
Sozialbezirksleiterin
()
nichts
anderes
entscheiden
-‐
also
wir
haben
jedenfalls
die
Erfahrung
gemacht,
dass
wir
Hilfen
immer,
die
wir
entschieden
haben,
auch
durch
bekommen
haben
-‐
Sozialbezirksleiterin
kontrolliert
jetzt
nur
noch
(...)
und
dann
setzt
die
ihre
Unterschrift
drunter
()
und
das
meint
aber
nicht,
dass
man
beraten
wird,
ob
das
nun
günstig
ist,
da
ne
Familienhilfe
einzusetzen
oder
Erziehungsbeistand
oder
so
-‐
gar
nicht
-‐
das
bleibt
unsere
Verantwortung“
(SBZ
2,
Z.
1153-‐1165)
3.
Das
Team
als
Kompensations-‐
und
Reflexionsort:
Die
Teams
unterscheiden
sich
selbst
darin,
welche
Rolle
sie
dem
Team
zumessen
und
-‐
billigen.
Schon
die
Fragebogenergebnisse
haben
ja
tendenziell
die
positive
Rolle
des
Teamkontextes
deutlich
gemacht
(s.o.).
In
den
Gruppendiskussionen
werden
jedoch
deutliche
Differenzierungen
offensichtlich:
Auf
der
einen
Seite
dient
das
Team
vor
allem
als
kompensatorischer
und
„regressiver“
Raum
gegen
die
Zumutungen
des
eingeführten
Modells
und
eine
„ferne“
Leitung,
er
ist
ein
Raum
des
Überlebens.
Auf
der
anderen
Seite
ist
das
Team
ein
wichtiger
Ort
des
fachlichen
Austausches
und
der
reflexiven
Vergewisserung
bis
hin
zu
konstruktiven
Auseinandersetzungen
über
Veränderungen
der
eingeführten
Modellvariablen.
FM
1:
„Bin
dann
auf
meine
Kollegen
zu
gegangen
(räuspert
sich)
was
nich
einfach
war,
ja,
die
darauf
anzusprechen.
Äh
und
die
dann
innerhalb
von
fünf
Minuten
gesagt
haben:
also
wir
setzen
uns
jetzt
hier
hin
und
die
Fälle
werden
aufgeteilt
und
jeder
übernimmt
jetzt
hier
ne
-‐
eine
von
diesen
problematischen
Fällen
und
haben
gesagt,
das
geht
gar
nich.
Also
wir
untereinander
finden
dann
in
der
Not
Lösungen,
aber
eine
Ebene
weiter
äh
wird
das
komplett
ignoriert.
Also
das
is
äh
das
is
eigentlich
das
Schockierendste
für
mich,
so
()
in
den
letzten
Monaten...“
(SBZ
3,
Z.
222
230)
FM1:
„mit
Teamkollegen
-‐
genau
-‐
denn
ein
Team
brauche
ich.
Die
tragen
mich
und
die
halten
mich
()
aber
es
ist
so
-‐
also
diese
Ebene
kann
abgeschafft
werden
-‐
die
brauch
(...)
ich
nich
in
54
meinem
Erleben.
Wenn
ich
jetzt
bei
uns
durch
den
ASD
gehe
-‐
SBLer
sind
ja
auch
oft
nicht
anwesend
-‐
und
dann
denke
ich
Wahnsinn
-‐
die
Leute
sitzen
in
ihren
Zimmern,
die
reißen
hier
jeden
Tag
total
viele
Sachen
und
kein
Mensch
sieht
das
()
kein
Mensch
sieht
das
()
es
ist
(...)
wir
funktionieren
mit
uns
als
Team
komplett
äh
alleine
(SBZ
3,
Z.
810
-‐817)
FM
6
„Null.
Und
das
ist
das
was
wirklich
demotiviert,
wo
man
wirklich
sagen
kann:
wir
sind
ein
gutes
Team,
wenn
wir
nicht
untereinander
uns
so
helfen
würden
und
einfach
och
sagen
egal
ob
Fall
oder
Eingang,
wäre
das
sehr
sehr
kritisch.“
(SBZ
4,
Z.
1832-‐1835)
Dagegen:
EM
6:
„Genau.
Und
eben
immer
was
ist
für
eine
Motivation,
warum
gehe
ich
ins
Team?
Und
das
ist
bei
uns
so
unterschiedlich
erleben
ne.
Der
eine
sagt:
`Ich
will
das
ganz
einfach
durchbringen,
meine
Idee.`
Der
andere
sagt:
Ich
stehe
hier
völlig
auf
dem
Schlauch.
Ich
weiß
gar
nicht,
was
gerade
ist`.
Oder
ich
will
ganz
einfach
von
euch
Ideen
haben,
weil
ich
das
Gefühl
habe,
ich
krieg
hier
eine
(lacht)
Meise
mit
den
oder
so.“
(SBZ
1,
Z.
1543-‐
1548)
FM
3:
„Ich
denke
wir
haben
hier
in
unserem
Sozialbezirk
eine
relativ
()
gute
Gruppe
also
ein
gutes
Team,
wo
man
sagen
kann
-‐
also
das
gelingt,
weil
wir
gut
miteinander
()
reden
und
äh
()
diese
diese
diese
Schnittstellen
so
zu
sagen
halbwegs
gut
begleiten
-‐
auch
überhaupt
gar
nicht
starr,
sondern
wirklich
so,
dass
wir
sagen
-‐
also
wenn
der
Eingangsmanager
halt
–
(...)
also
das
ist
jetzt
äh
noch
notwendig,
dass
ich
hier
dran
bleibe
na
-‐
nicht
nach
drei
oder
vier
oder
fünf
Kontakten
die
Hilfe
abgibt
ins
Fallmanagement,
sondern
eben
sagt:
okay,
ich
bleibe
noch
bis
es
wirklich
sicher
ist
und
dann
äh
wir
das
praktisch
akzeptieren...“
(SBZ
2,
Z.
346-‐357)
Im
Untersuchungsdesign
hatten
wir
zwischen
sogenannten
Referenzbezirken
(SBZ
1
und
2)
und
Entwicklungsbezirken
(SBZ
3
und
4)
unterschieden,
deren
Zuordnung
durch
das
Expertenurteil
der
ASD-‐Leitung
gebildet
wurde.
Es
zeigt
sich,
dass
die
eben
skizzierten
Teamdifferenzen
genau
mit
dieser
Unterscheidung
in
Entwicklungs-‐
und
Referenzteams
zusammen
fallen.
Trotz
der
insgesamt
kritischen
Sicht
auf
das
eingeführte
EM/FM-‐
Modell
in
allen
Teams
haben
sich
die
Referenzteams
damit
eher
arrangiert,
nehmen
stärker
positive
Aspekte
daran
wahr,
was
ganz
entscheidend
durch
die
bessere
Leitungs-‐Mitarbeiterkommunikation
bedingt
zu
sein
scheint.
Tabelle
10
fasst
synoptisch
solche
Differenzen,
wie
sie
uns
in
den
Gruppendiskussionen
begegnet
sind,
zusammen:
Entwicklungsbezirk
Referenzbezirk
Keine
Gleichverteilung
der
Fälle
Team
wichtig
für
psychosozialen
Ausgleich
SBL
wird
nicht
als
Entlastung
wahr
genommen
Gleichverteilung
der
Fälle
Team
dient
nicht
nur
für
psychosozialen
Ausgleich,
sondern
wird
auch
als
Entwicklungsmöglichkeit
und
Voraussetzung
für
gelungene
Arbeit
wahr
genommen
SBL
wird
genommen
als
Entlastung
wahr
55
Arrangement
mit
System
bleibt
aus
Arrangieren
mit
System
Personalmangel
Tendenz,
dass
Personal
ausreicht
Starke
Überlastung
EM/FM
Nehmen
Entlastung
FM
wahr,
durch
weniger
Aufgabenumfang
Ansatzweise
positive
Ausgestaltung
der
Schnittstelle
Wunsch
nach
Fachdiskussionen
(strukturell,
politisch
etc.)
Tabelle
10.
Synopsis
der
wichtigsten
Differenzen
zwischen
Entwicklungs-‐
und
Referenzbezirken
Ein
wichtiger
Faktor
sind
in
diesem
Zusammenhang
die
Teamentwicklung
und
auch
die
Teamentwicklungsmaßnahmen,
die
mit
der
Organisationsveränderung
durchgeführt
wurden.
Es
dürfte
selbstredend
sein,
dass
Teams,
die
eher
instabilen
Bedingungen
ausgesetzt
waren
(häufiger
Wechsel
der
SARB
und
der
SBL),
es
schwerer
hatten,
stabile
Standards
und
Erwartungen
im
Umgang
mit
Freiheitsgraden
respektive
Entscheidungsautonomie
und
dem
Bedarf
nach
Rückversicherung
und
Struktur
durch
die
Leitung
zu
entwickeln.
Oder
anders
formuliert:
Dass
hier
auch
die
gegenseitigen
Erwartungen
von
Leitung
und
Team
nicht
in
Passung
sind.
SBL
4:
“Ich
erlebe
Mitarbeiter,
die
mehrere
Wechsel
hinter
sich
haben,
mehrere
Führungskräfte
()
nach
Orientierung
suchend,
die
nutzen
diese
Autonomie
nicht
aus.
Beziehungsweise
nutzen
sie,
versuchen
sie
die
Autonomie
an
Stellen
auszunutzen,
wo
sie
das
ähm.
(...)
in
Umbruchsituationen
fehlen
die
eigenen
Maßstäbe
oder
werden
in
Frage
gestellt.
Wenn
das
Mitarbeitern
passiert,
ist
es
manchmal
so,
dass
(sie)
die
Autonomie
durchsetzen
wollen
an
Punkten,
wo
die
nicht
gegeben
ist
oder,
wo
die
schädlich
ist,
für
die
Aufgabenerfüllung
und
für
den
Mitarbeitern
unter
Umständen
auch
selbst.
Ähm
und
dann
muss
natürlich
die
Führungskraft
die
Standards
setzen.“
(Z.
287-‐292)
Zudem
dürften
solche
Teams,
die
tendenziell
in
Entwicklungsbezirken
zu
finden
sind,
auch
die
Professionalität
ihrer
SARBs
nicht
voll
ausschöpfen,
weil
dem
ineffektive
Teamdynamiken
entgegen
stehen
können.
Wenn
es
etwa
darum
geht,
sich
gegenseitig
zu
unterstützen,
wird
dies
eher
auf
der
Ebene
des
persönlichen
„Gut-‐Könnens“
als
auf
der
fachlichen
Ebene
reguliert.
So
kann
man
unterstellen,
dass
die
Professionalität
von
Teams
nicht
primär
durch
eine
mangelnde
Professionalität
und
Fachlichkeit
ihrer
Mitglieder
eingeschränkt
wird,
sondern
dadurch,
dass
sie
diese
nicht
voll
verwerten
können.
Hier
kann
dann
eine
kritische
Reflexionskultur
viel
schwerer
entstehen.
Dafür
Gelegenheitsstrukturen
zu
schaffen,
ist
wieder
eine
Führungsaufgabe
respektive
eine
Aufgabe
des
Teammanagements.
SBL
4
nimmt
einen
solchen
Unterschied
zwischen
zwei
Teams
deutlich
wahr:
SBL
4: „Also
die
beiden
Teams
beschreiben
sich
beide
als
harmonisch
(sie)
beschreiben
sich
auch
beide
über
ne
Nähe
der
Mitarbeiter
zueinander,(...)
In
dem
einem
Team
nehme
ich
wahr,
dass
zum
Beispiel
der
Gang
ins
nächste
Büro
mit
ner
Frage,
viel
weniger
gesteuert
abläuft,
also
ein
Mitarbeiter
geht
nicht
immer
wieder
zum
selben
anderen
Mitarbeiter
hin,
sondern
wenn
der
keine
Zeit
hat,
geht
er
zum
nächsten
oder
zum
übernächsten.
So
dass
da
mehr
Offenheit
56
ist.
In
dem
anderem
Team
von
Bezirk
4
nehme
ich
wahr,
dass
bestimmte
Mitarbeiter
immer
miteinander
reden,
häufig
auch
Mitarbeiter,
die
sich
fachlich
in
der
Haltung
sehr
ähneln.
Wo
man
also
ein
gewünschtes
Ergebnis
bekommt
oder
Rückmeldung.“
(Z.
527-‐537)
Hier
kommen
aber
auch
persistierende
Team-‐
und
Leitungskulturen
zum
Tragen,
die
sich
fortzusetzen
scheinen,
selbst
wenn
das
Personal
wechselt:
SBL
2:
„Das
ist
komisch,
ich
hab
ja
wirklich
in
X,
ich
war
Leiter
()
und
jetzt
bin
ich
das
hier
und
hab
die
Außenwahrnehmung
von
anderen
Sozialbezirken,
wo
ich
dort
gearbeitet
hab.
Das
ist
so
unterschiedlich,
das
ist
ein
Phänomen.
Das
ist
wie
als
wenn
eine
Kultur
ähm
(..)
über
Jahrzehnte
in
diesen
Räumen
klebt.
(...)
Die
Kultur
dort
miteinander
umzugehen,
die
Kultur
dort
miteinander
zu
arbeiten
ist
eine
ganz
andere
als
zum
Beispiel
in
Y.
(...)
Das
ist
ganz
komisch,
obwohl
teilweise
gar
nicht
mehr
die
Leute
da
sind.
Das
ist
so
eine
Haltungsübertragung
(...)
Dann
hat
es
auch
viel
mit
Leitung
zu
tun.
Also
sie
können
genau
gucken,
welche
Haltung
Leitung
hat
und
wie
das
dann
auch
dort
zu
den
Mitarbeitern
durchsickert
und
was
für
eine
Kultur
daraus
entsteht.“
(Z.
388-‐405)
4. Vertikale
und
horizontale
Kommunikation
übergreifender
Leitungsebenen:
In
der
Kommunikation
zwischen
Team
und
Leitungs-‐
resp.
Führungsebene
ist
ein
weiterer
Faktor
wesentlich
–
die
vertikale
Kommunikation
in
der
Organisation.
Das
bezieht
sich
auf
die
Transparenz
von
und
die
Partizipation
an
übergreifenden
Leitungsentscheidungen
bzw.
wie
diese
von
den
Mitarbeiter_innen
erlebt
werden
(von
unten
nach
oben)
und
wie
viel
Wertschätzung
(von
oben
nach
unten)
wahrgenommen
wird.
Das
war
bereits
in
unserer
Vorgängeruntersuchung
ein
breites
Thema
gewesen,
da
der
Prozess
der
Organisationsveränderung
diesbezüglich
nicht
optimal
durchgeführt
worden
ist.
Diesmal
haben
wir
uns
wieder
für
die
wahrgenommene
Wertschätzung
durch
übergreifende
Leitungsebenen
(über
die
Teamebene
hinaus)
interessiert.
Wie
die
Ergebnisse
der
Online-‐Befragung
zeigen,
ist
eine
kontinuierliche
wie
drastische
Abnahme
der
wahrgenommen
Wertschätzung
zu
verzeichnen
(Abb.
11
und
Tab.
11)
Schaut
man
in
die
Gruppendiskussionen
mit
den
SARB,
dann
werden
hier
oft
nicht
getroffene
Personalentscheidungen
genannt
und
dass
etwa
Überlastungsanzeigen
„verpuffen“
und
„sich
nichts
ändert“,
auch
die
turnusmäßigen
Besuche
des
Dezernenten
in
den
Teams
der
Sozialbezirke
würden
daran
nichts
Grundsätzliches
ändern.
Besonders
kritisch
sieht
das
der/die
SBLer_in
5:
SBL
5:
„Also,
das
würde
ich
ganz,
ganz
klar
so
sagen...
damals
...die
Abteilungsleiterin
hat,
wie
soll
ich
das
sagen,
also
nur
bedingt
Informationen
weitergegeben
aus
welchen
Gründen
auch
immer.
Man
kann
jetzt
vielleicht
positiv
sagen,
um
Unruhe
zu
vermeiden,
aber
dadurch
ist
die
Unruhe
wahrscheinlich
mehr
geschürt
wurden
und
die
Unzufriedenheit
ja.
Und
()
es
wurden,
was
weiß
ich,
auch
zum
Teil
Versprechen
abgegeben,
wiederum
vom
Beigeordneten,
die
nicht
gehalten
wurden
und
das
sind
Sachen,
die
gehen
gar
nicht,
also
da
muss
ich
mich
entweder
zurück
nehmen
und
darf
kein
Versprechen
abgeben
oder
ich
muss
halten.
Für
mein
Empfinden
und
das
kann
man
dann
auch
überhaupt
niemanden
mehr
vermitteln,
wenn
Mitarbeiter
in
so
einer
hohen
Führungsetage
Versprechen
nicht
mehr
einhält,
dann
ist
ja
alles
zu
spät.“
(Z.
297-‐
308)
SBL
5:
„Also,
()
was
ich
immer
bedauere
()
dran,
da
wird
vieles
quasi
von
oben
nach
unten
einfach
nur
runter
delegiert,
es
wurden
die
Mitarbeiter
()
nicht
mitgenommen
in
dem
Prozess
und
das
lief
sehr
ungeschickt
und
verdeckt
ab.
Zum
Beispiel
die
Einführung
des
57
Schutzkonzeptes
ist
da
ein
gutes
Beispiel.
Äh
die
Mitarbeiterteilnahme
oder
die
Mitarbeiterbeteiligung
sah
so
aus,
dass
da
mal
eine
Mail
rumgeschickt
wurde,
()
mit
diesem
Konzept,
da
gab
es
eine
kurze
Frist
und
die
Mitarbeiter
hätten
Anmerkungen
machen
können.
Es
wurde
nicht
kommuniziert,
als
wäre
es
dann
mal
äh
ein
Konzept,
was
fast
wie
(in)
Stein
gemeißelt
ist.
Das
wurde
so
klamm
und
heimlich
verabschiedet
nach
dem
Todesfall.
Was
ganz,
ganz
viele
Kinderkrankheiten
hatte
und
bis
heute
noch
hat.
(...).
Das
wurde
einfach
runtergestellt
und
dann,
so
läuft
das
bei
vielen
Dingen
so
ab.
Sicherlich
kann
man
nicht
jeden
Mitarbeiter
bei
jeder
Entscheidung
teilnehmen,
aber
bei
so
grundsätzlichen
Sachen
ist
schon,
denke
ich,
angebracht.“
(Z.
262-‐
280)
Abbildung
11:
Wahrgenommene
Wertschätzung
durch
übergreifende
Leitungsebenen
der
SARB
Wertschätzung
der
Arbeit
Politische
Parteien
OBM
Dezernat
Ju/So/Ge/S
Jugendamtsleitung
ASD-‐Leitung
SBL
Mittelwerte
Mittel)
4,04
4,15
3,94
(arithm.
3,85
2,88
2,56
Tabelle
11:
Mittelwerte
der
Bewertung
der
Wertschätzung
durch
übergreifende
Leitungsebenen
Ein
weiterer
Faktor
ist
die
horizontale
Kommunikation
zwischen
den
Leiter_innen
der
Sozialbezirke.
Hier
ist
nicht
die
Frage,
ob
und
inwiefern
über
relevante
Faktoren,
etwa
über
das
eingeführte
EM/FM-‐Modell,
Konsens
oder
Dissens
besteht,
sondern
ob
und
wie
diese
kommuniziert
werden.
Dazu
gibt
es
einen
durchaus
kritischen
Blick
von
SBLern
auf
die
eigene
Leitungsebene,
der
deutlich
macht,
wie
sehr
hier
auch
fehlende
Offenheit
und
Auseinandersetzungen,
ja
auch
Ressortdenken
direkt
auf
die
Teamebene
durchschlagen,
was
wiederum
durch
die
übergeordnete
Leitungsebene
(ASD-‐Leitung)
bedingt
ist.
58
SBL
2:
„Ich
glaube,
dass
gerade
auf
der
Ebene
der
Sozialbezirksleitung
es
ganz
unterschiedliche
Haltungen
gibt.
Egal
ob
es
im
Führungsstil
ist
oder
ob
das
zu
fachinhaltlichen
Fragen
ist,
(und)
durch
diese
große
Autonomie,
die
man
ja
hat
in
der
Außenstelle,
mehr
durchschlagen
als
es
für
den
gesamten
ASD
gut
ist
(…),
weil
es
muss
so
ein
gewisses
grundsätzliches
einheitliches
Verständnis
zu
bestimmten
Fragen
da
sein
und
wenn
das
immer
wieder
in
Frage
gestellt
wird
oder
wenn
es
dann
wirklich
so
diskutiert
wurde
und
es
gibt
so
paar
Regelungen,
damit
es
eben
einheitlich
gibt,
also
bei
bestimmten
Sachen
und
wenn
man
dann
feststellt,
es
passiert
nichts,
dann
muss
ich
mich
nicht
wundern,
dass
es
auf
unterer
Ebene
auch
nicht
passiert
(...).
Aber
ich
denke,
das
Hauptproblem
liegt
auf
dieser
mittleren
Führungsebene
und
das
schon
seit
Jahrzehnten,
weil
ich
hab
das
ja
vorher
auch
schon
gemacht.
Ich
kenne
das
seit
zwanzig
Jahren
mit
Unterbrechung
und
da
hat
sich
nix
aber
auch
gar
nichts
verändert.
...und
ich
denke,
was
ganz
wichtig
ist,
dass
auf
dem
Stuhl
der
Abteilungsleitung,
darf
kein
Sozialarbeiter
sitzen.“
(Z.
412-‐440)
Aber
auch
Momente
negativer
Konkurrenz
um
die
„schlechtesten
Bedingungen“
oder
das
bessere
„Abschneiden“
sind
potentielles
Gift
für
eine
Professionalisierung
auf
Teamebene.
SBL
5:
„(Der)
Grund
dafür
ist,
dass
jeder
seinen
Sozialbezirk
nach
außen
so
darstellen
möchte,
wie
jeder
Bezirksleiter
das
gerne
möchte.
(...)
da
ist
auch
ne
gewisse
(...)
Eigennützigkeit,
die
zum
Teil
ungesunde
Strukturen
anbelangt,
also
wenn’s
jedem
Sozialbezirk
(...)
hauptsächlich
also
schlecht
geht,
hat
man
manchmal
das
Gefühl
gehabt,
dass
zum
Beispiel
der,
der
am
lautesten
jammert,
eben
dem
wird
geholfen.
Und
wenn
man
sich
das
genau
betrachtet,
ist
eigentlich
gar
nicht
so
schlimm
gewesen.
(...)
ich
glaube,
man
will
Sachen
vertuschen,
die
nicht
also
die
negativ
laufen,
also
missratene
Fälle,
Statistiken,
das
waren
alles
so
Gründe,
wo
ich
manchmal
so
dacht,
(...),
man
wollte
seine
Position
teilweise
äh
stärken,
(...)
und
wie
gesagt,
bei
genauster
Betrachtung,
ist
alles
hoch
gepuscht
worden.“
(Z.
350-‐363)
Auch
wenn
dies
pointierte
Äußerungen
sind
oder
Einzelbeispiele
oder
-‐
wahrnehmungen
sein
mögen,
so
machen
sie
doch
deutlich,
wie
sich
hier
Effekte
über
Ebene
hinweg
fortsetzen
und
aufschaukeln
können.
Damit
kann
an
dieser
Stelle
abschließend
festgehalten
werden,
dass
wir
nicht
nur
von
Wirkungen
des
eingeführten
Modells
auf
die
Teamarbeit,
sondern
auch
umgekehrt
von
Wirkungen
der
Teamarbeit
respektive
Teamsituation
und
der
entsprechenden
Team-‐
Leitungs-‐Kommunikation
auf
die
Ablauforganisation
ausgehen
können.
Hier
wirken
Team
und
Leitung
bzw.
Führung
durch
die
SBL
als
moderierende
Kontextvariablen.
6.7. Cluster
5:
Sozialraumorientierung,
Netzwerkarbeit
und
Trägerkooperation
Die
Netzwerk-‐
und
Sozialraumarbeit
hat
einen
hohen
Stellenwert
für
die
Arbeit
und
die
Organisation
des
ASD:
dabei
geht
es
zum
einen
um
die
fallübergreifende
Präsenz
des
ASD
bei
den
externen
Akteuren
–
den
Netzwerk-‐
und
Kooperationspartnern
sowie
den
Leistungserbringern
–
zum
anderen
um
die
Nutzung
der
institutionellen
und
infrastrukturellen
Ressourcen
für
die
Fallarbeit.
Gelingende
Vernetzung
und
Kooperation
sind
also
maßgeblich
für
die
Erfüllung
der
Aufgaben
und
die
Leistungserbringung
eines
ASD
(vgl.
Gissel-‐Palkovich/Schubert
2015).
Ein
Ziel
der
59
sozialraumorientierten
Netzwerkarbeit
ist
es,
die
Bedarfe
der
Klient_innen
früh
zu
erkennen
und
darauf
im
Rahmen
niedrigschwelliger
und
bedarfsgerechter
Angebote
zu
reagieren
und
perspektivisch
stationäre
Hilfeformen
zu
vermeiden.
Im
Rahmen
der
fallbezogenen
Arbeit,
insbesondere
der
Eingangsmanager_innen,
gilt
es
im
Sozialraum
mit
den
Netzwerkpartnern
vor
Ort,
wie
Kindertagesstätten,
Schulen,
Jugendeinrichtungen,
Kinderärzt_innen
kontinuierlich
zusammen
zu
arbeiten.
Die
Umstrukturierungsprozesse
des
ASD
„zielen
nicht
zuletzt
auf
eine
stärkere
Vermittlung
sozialräumlich
organisierter
Unterstützungsangebote,
die
als
sinnvolle
Alternative
zu
intensiveren
Betreuungen
gelten“
(Bode/Turba
2014,
S.
182).
Die
Sozialarbeiter_innen
des
Fallmanagements
hingegen
kooperieren
im
Wesentlichen
mit
den
Leistungserbringern
der
Hilfen
zur
Erziehung,
im
Sozialraum
sowie
sozialraumübergreifend.
Die
Sozialbezirksleitungen
stehen
für
die
fallübergreifende
Präsenz
des
ASDs
im
jeweiligen
Sozialbezirk
und
damit
auch
für
die
Sicherung
der
Kooperation
mit
Netzwerkpartnern
und
Leistungserbringern.
Im
Hinblick
auf
die
Vernetzung
und
Sozialraumorientierung
ist
die
zentrale
Fragestellung
unserer
Untersuchung,
inwieweit
die
neue
Struktur
zu
einer
Verbesserung
der
Kooperation
und
Kommunikation
mit
den
externen
Akteuren
geführt
hat.
In
der
Darstellung
der
Ergebnisse
unterscheiden
wir
im
Folgenden
die
Binnenperspektive
der
Sozialarbeiter_innen
(SARB)
und
der
Sozialbezirksleitungen
(SBL)
von
der
Außenperspektive
der
Netzwerkpartner
(NWP)
und
Leistungserbringer
(LeB).
6.7.1.
Die
Binnenperspektive
Die
SARB
betonen
in
den
Gruppendiskussionen,
dass
im
Eingangsmanagement
die
Netzwerkarbeit
unter
erschwerten
Bedingungen
und
teilweise
gar
nicht
stattfindet.
Die
Gründe
dafür
sind
vielfältig,
auf
die
Struktur
zurück
zu
führen
ist,
dass
jeweils
die
kleine
Gruppe
von
SARB
des
Eingangsmanagements
das
gesamte
Territorium
eines
Sozialbezirks
abdecken
muss.
Dadurch
ist
allein
quantitativ
durch
die
Anzahl
der
Kooperationspartner
wie
Kindertagesstätten,
Schulen
oder
das
„Netzwerk
Frühe
Hilfen“
die
Netzwerkarbeit
für
die
EM
aufwendig.
Wenn
das
System
durch
das
beschriebene
„Überlaufen“
des
Eingangsmanagements
aus
der
Balance
gerät,
haben
die
SARB
für
die
Netzwerkarbeit
kaum
noch
bzw.
gar
keine
Kapazitäten.
1. Die
Größe
des
Territoriums:
In
der
überwiegend
fallbezogenen
Perspektive
der
SARB
steht
im
Zentrum,
dass
die
Einzugsgebiete
und
damit
der
Sozialraum
für
jede/n
im
Eingangsmanagement
und
noch
stärker
im
Fallmanagement
durch
die
Umstrukturierung
größer
und
unübersichtlich
geworden
sind.
So
sagt
eine
Eingangsmanagerin
in
einer
Gruppendiskussion:
EM
6:
„Sozialraum
genau
ne,
der
ist
ja
riesengroß
für
uns
geworden
und
das
ist
sehr,
sehr
unüberschaubar
mitunter
auch,
ne
und
wir
müssen
uns
das
auch
sehr
mühsam
auch
erarbeiten
[…]
und
die
Fallmanager
[…]
die
haben
dann
ihre
Netzwerkpartner
überall,
da
wird
es
dann
ganz
verrückt
eigentlich,
ne.“
(SB1,
Z.
178-‐184)
Ein
anderer
EM
sagt,
dass
im
Eingangsmanagement
die
Arbeit
mit
den
Netzwerkpartnern
„einfach
weg
fällt“
(SBZ
1,
Z.
23-‐26).
Durch
die
kapazitätsbezogene
Zuordnung
der
Fälle
zu
einer
Fallmanagerin
bildet
für
das
Fallmanagement
der
gesamte
Sozialbezirk
das
territoriale
Einzugsgebiet
und
ist
damit
im
Vergleich
zu
der
alten,
kleinteiligeren
Straßenzuordnung
vergrößert,
was
die
60
Netzwerkarbeit
für
die
Mitarbeiter_innen
erschwert:
„jetzt
weiß
das
kein
Mensch
mehr
()
welche
Straßen
wir
so
unterwegs
sind“
(SBZ
2,
Z.
225-‐226).
Die
Struktur
sei
für
die
bestehenden
Netzwerke
nicht
transparent
genug.
So
besteht
vor
allem
bei
Mitarbeiter_innen,
die
schon
länger
im
ASD
sind,
der
Wunsch,
wieder
nach
dem
Territorialprinzip
zu
arbeiten,
da
man
nach
diesem
Prinzip
einen
besseren
Bezug
zum
Sozialraum
hätte.
Der
Vorteil
wäre
die
Möglichkeit
der
direkten
Kommunikation
ohne
Informationsverlust
mit
den
Netzwerkpartnern
im
jeweiligen
Territorium.
Die
alte
Struktur
wäre
für
alle
„effektiver“
gewesen
(FM
6,
SBZ
4,
Z.
131),
durch
die
territoriale
Zuordnung
hätten
die
Sozialarbeiter_innen
einen
besseren
Bezug
zum
Sozialraum
gehabt
und
„man
war
den
Leuten
bekannt“
(EM
3,
SBZ
4,
Z.
363).
2. Fehlende
Kenntnisse
über
Netzwerkpartner
und
Leistungserbringer:
Fehlende
Kenntnisse
im
Sozialraum
beeinträchtigen
die
Qualität
der
Unterstützungsleistungen,
wenn
beispielsweise
geschildert
wird,
dass
lediglich
auf
persönlicher
Ebene
durch
Beziehungen
mit
bekannten
Netzwerkpartnern
kommuniziert
werden
kann:
FM
2:
„Netzwerkarbeit
war
ja
eigentlich
auch
noch
sehr
wichtig
()
das
ist
sehr
an
den
Rand
gedrängt
-‐
also
das
kann
man
nur
so
auf
der
persönlichen
Ebene
gestalten
-‐
wir
kennen
den,
wir
kennen
den
und
wir
()
wissen
auch
noch
jemand
der
Hauswirtschaftshilfe
leistet
juhu
und
dann
können
wir
uns
in
dem
Fall
vorwärts
bewegen.“
(SBZ
2,
Z.
216-‐220)
Diese
Aussage
betrifft
die
Arbeit
in
einem
Referenzbezirk.
In
einem
der
Entwicklungsbezirke
wird
über
die
permanente
Krisensituation
gesprochen,
in
der
die
SARB
des
Eingangsmanagements
teilweise
„alles
machen
müssen“.
So
sagt:
EM
2:
„Wir
haben
ja
überhaupt
keine
Trägerkontakte
mehr,
jetzt
zu
den
Leistungsanbietern.
(…)
Also
die
ganzen
Anbieter
kennen
wir
alle
überhaupt
nicht
mehr,
da
hat
sich
die
Landschaft
komplett
geändert,
kein
Ahnung
wer
das
ist.
Also,
da
ist
das
erschwert
das.
Früher
kannte
man
seine
Leute,
auf
einem
kurzen
Weg
hat
man
mal.
Jetzt
fängst
du
sozusagen
im
Urschleim
an.
Weißt
nicht
wer
das
ist,
wenn
du
überhaupt
einen
Helfer
bekommst,
weil
also,
das
ist
ja
das
nächste
Problem,
dass
überhaupt
niemand
mehr
zur
Verfügung
steht,
da
alle
ausgebucht
sind.
Ähm
ja,
das
ist
schon
alles
sehr
erschwerend.“
(SBZ
4,
391-‐411).
Hier
werden
gleich
mehrere
Probleme
deutlich:
Aus
Gründen
eine
sofortige
Hilfe
zu
installieren,
wegen
Krankheit
und/oder
Überlastung
der
Fallmanager_innen
übernehmen
die
Eingangsmanager_innen
die
Arbeit
des
Fallmanagements.
Aufgrund
der
Spezialisierung
der
Aufgaben
fehlen
Ihnen
hier
jedoch
Kenntnisse
über
die
Trägerstrukturen
und
gleichzeitig
sind
sie
mit
zu
wenigen
Angeboten
im
Bereich
der
Hilfen
zur
Erziehung
konfrontiert.
Folgt
man
den
SARB
in
den
Gruppendiskussionen
so
hat
die
neue
Struktur
zu
einer
Verschlechterung
der
Kommunikation
zwischen
dem
ASD
und
den
Netzwerkpartnern
und
Leistungserbringern
geführt.
Auch
eine
Sozialbezirksleitung
betont,
dass
für
sie
die
Bezirkssozialarbeit
aufgrund
ihrer
langjährigen
Arbeit
im
ASD
„eigentlich
das
non
plus
ultra“
gewesen
sei.
Sie
bezieht
sich
auf
die
gleichen
Argumente
wie
die
SARB
in
den
Gruppendiskussionen:
61
SBL
1:
„Man
kannte
die
Leute,
man
kannte
die
Netzwerke.
Man
war
gut
etabliert
und
das
war
etwas
worauf
man
in
Krisen
zurückgreifen
konnte
und
das
dann
plötzlich
weggebrochen
war“.
Dabei
nimmt
die
Sozialbezirksleitung
auch
die
Perspektive
der
EM
ein:
'Ein
Eingangsmanager,
der
hier
dieses
große
Gebiet
[den
Sozialbezirk]
zu
viert
bearbeiten
muss,
der
schafft
halt
einfach
diese
ganzen
Kontakte
nicht,
die
jemand
in
einem
kleineren
Territorium
ja
bewegen
könnte
oder
kennenlernen
könnte'.“
(Z.
38-‐44)
3. Fehlende
Angebote
für
sozialraumorientierte
Sozialarbeit
und
Soziale
Arbeit
im
Eingangsmanagement:
Bereits
im
letzten
Zitat
der
Sozialbezirksleitung
wird
deutlich,
dass
die
EM
die
Vielfalt
der
Kontakte
im
Sozialraum
nur
erschwert
realisieren
können.
In
einem
Entwicklungsbezirk
wird
gleichzeitig
aber
deutlich,
dass
Angebote
an
die
die
Klient_innen
verwiesen
werden
können,
fehlen.
Und
selbst
wenn
Angebote
vorhanden
sind,
kehren
die
Klient_innen
häufig
zu
den
Sozialarbeiter_innen
des
ASD
zurück,
wie
der
folgende
Auszug
der
Gruppendiskussion
zeigt:
EM
2:
„Naja
und
früher
war
es
ja
so,
dass
wir,
also
wo
wir
sozusagen
noch
alles
hatten,
dass
wir
da
viel
selber
abgedeckt
haben.
Beratung
selber
gemacht
haben
und
so
ein
bisschen,
was
auch
ein
bissel
Sozialarbeit
ist.
Und
die
Idee
eben
mit
diesen
Eingangs-‐
und
Fallmanagern
war
ja
sozusagen
die
eben
anzubinden.
Unsere
Aufgabe
ist
nicht
Abzuwimmeln,
(…)
sondern
die
anzubinden
in
anderen
Netzwerken,
die
aber
de
facto
nicht
zur
Verfügung
stehen,
weil
sie
proppe
voll
…“
FM
6:
„Oder
geschlossen
werden.
Beratungsstellen
wurden
geschlossen“
EM
2:
„-‐
das
ist,
das
ist
irre.“
EM
5:
„Und
auch
gar
nicht
das
Begehren
der
Bürger
vielleicht
sind,
sondern
die
wollen
vielleicht
zu
dir
kommen
und
nicht
irgendwo
in
eine
Beratungsstelle
XY.
Sondern
die
fühlen
sich
möglicherweise
hier
im
Jugendamt
wohl…“
(SBZ
4,
Z.
1670-‐1684)
Damit
ist
weiterer
Konflikt
angesprochen,
wie
viel
Verweisung
in
den
Sozialraum
bzw.
wie
viel
unmittelbare
Soziale
Arbeit
soll
durch
den
ASD
geleistet
werden.
„EM
3:
„
…hier
machen
eigentlich
alle
ihre
Arbeit
gerne
und
eigentlich
würden
wir
die
Arbeit
auch
gerne
mit
den
Klienten
machen,
weil
also
die
Arbeit
selbst
ist
wirklich
nicht
das
Problem,
aber
das
ist
einfach,
also
die
Ansagen
jetzt
sind
ja
auch:
`Sagen
Sie,
das
wir
das
nicht
mehr
machen,
dass
wir
das
nicht
mehr
machen.
Sie
sollen
sich
dahin
wenden.`
Dann
sag
ich
also
allen
Leuten
…“
FM
5:
„Genau.
`Verweisen
Sie
die
woanders
hin`“.
EM
3:
"`Äh
es
tut
mir
herzlich
leid,
wir
kennen
uns,
Sie
kommen
immer
mal
wieder
hier
her,
weil
ich
weiß,
Sie
docken
nirgendwo
anders
an,
aber
jetzt
ist
Ende
Allende,
bei
mir
nicht
mehr.`..,
also
für
die
Leute
ist
es
eine
Farce.“
(SBZ
4,
Z.
1437-‐1448)
Hier
kollidieren
unterschiedliche
Interessen,
Ressourcen
und
Konzepte
von
Sozialer
Arbeit
und
die
Ressourcen,
Ansprüche
und
Bedarfe
von
Klient_innen
mit
den
Rahmenbedingungen
der
Arbeit
des
ASD
und
den
Angeboten/Rahmenbedingungen
im
Sozialraum.
4. Die
fallübergreifende
Arbeit
im
Sozialraum:
Die
veränderte
Struktur
wird
mehrheitlich
als
Nachteil
für
die
fallbezogene
sozialraumorientierte
Arbeit
wahrgenommen.
Die
SARB
thematisieren
außerdem,
dass
62
es
in
der
fallübergreifenden
Präsenz
im
Sozialraum,
die
durch
die
Sozialbezirksleitungen
gewährleistet
wird,
zu
Informationsverlusten
kommen
würde.
Besonders
in
einem
Sozialbezirk
wird
dies
kritisiert:
EM
3:
„...an
dieser
Stelle
fühle
ich
mich
insbesondere
allein
gelassen
von
[…]
unserer
Sozialbezirksleitung,
was
diese
Angebote
im
Sozialraum
betrifft
()
weil
[…]
seit
dem
ich
da
bin
()
ähm
wird
da
[…]
Netzwerkarbeit
betrieben
()
also
wir
hören
immer
das
sie
ähm
Sozialbezirksleitung
auf
ähm
Treffen
für
den
Sozialraum
ähm
ist
-‐
also
wo
sich
ganz
viele
Institutionen
ähm
die,
mit
denen
wir
zusammen
arbeiten
treffen
()
aber
weder
wird
von
uns
äh
werden
von
uns
Bedürfnisse
oder
Anfragen
oder
Nachfragen
mitgenommen
in
diese
Runden
noch
kommen
aus
den
Runden
ähm
die
Ergebnisse
oder
das
was
dort
zusammen
getragen
wird,
was
sich
dort
ausgetauscht
wird
an
uns
zurück.“
(SBZ
3,
Z.
303-‐307)
Wie
die
SARB
des
Eingangs-‐
und
Fallmanagements
in
die
fallübergreifende
Arbeit
im
Sozialraum
einbezogen
und
darüber
informiert
werden,
unterscheidet
sich
je
nach
Sozialbezirk,
hier
sind
deutliche
Differenzen
zwischen
den
Referenz-‐
und
den
Entwicklungsbezirken
erkennbar.
Da
in
dem
Sozialbezirk
1
(Referenzbezirk)
vier
Eingangsmanager_innen
(3,75
VZÄ)
nicht
den
ganzen
Bereich
in
der
Kooperation
mit
den
Netzwerkpartnern
abdecken
können,
wird
hier
versucht,
neue
Wege
zu
gehen,
um
„die
Netzwerkpartner
stärker
einzubinden“,
in
dem
einmal
im
Monat
die
Dienstberatungen
des
ASD-‐Teams
in
den
Räumen
eines
Netzwerkpartners
stattfinden.
Das
wurde
zum
Zeitpunkt
des
Interviews
einmal
durchgeführt,
ein
zweiter
Termin
war
in
Planung.
SBL
1:
„Und
das
war
richtig
gut.
Auch
die
Kollegen
haben
im
Nachgang
gesagt,
dass
es
richtig
toll
ist,
wenn
man
die
Räumlichkeiten
sehen
konnte,
dass
wir
kucken
konnten,
welche
Leute
sind
da
vor
Ort,
was
machen
die,
welche
Angebote
haben
die
noch
mal.
Sich
die
einzelnen
Räumlichkeiten
wie
gesagt
anzuschauen
und
dann
zu
sagen
genau,
kann
ich
dann
den
und
den
hin
schicken.
Also
die
haben
einfach
ein
Bild
vor
Augen.
(…)
Also
das
dann
ein
Stück
erweitern,
den
Einbezug
des
Netzwerkes
zu
stärken
und
die
Mitarbeiter
weiter
fit
zu
machen
dafür.“
(Z.
514-‐520)
Die
fallübergreifende
Präsenz
und
Kooperation
im
Sozialraum
wird
durch
die
Sozialbezirksleitungen
verantwortet
und
realisiert,
durch
diese
wird
die
Zusammenarbeit
mit
den
Netzwerkpartnern
und
Leistungserbringern
als
„sehr
gut“
bezeichnet:
Information
und
Kommunikation
durch
die
Sozialbezirksleitung
sei
Voraussetzung
für
die
gute
Zusammenarbeit.
Gesprächsrunden,
Angebotslisten
der
Netzwerkpartner
und
Leistungserbringer
über
freie
Plätze
und
Angebote
würden
die
Qualität
der
Kooperationen
belegen.
Sie
berichten
über
Trägerinformationsgespräche
durch
den
ASD,
Auftaktveranstaltungen
zum
Qualitätsdiskurs
als
Angebot
zur
Kommunikation,
aber
auch
über
Konflikte
zwischen
ASD
und
freien
Trägern.
Zu
wenig
Angebote
in
den
Hilfen
zur
Erziehung,
aber
auch
fehlende
oder
unzureichende
Angebote
im
Sozialraum
erschweren
die
Arbeit
des
ASD,
hier
wird
auch
die
politische
Verantwortung
gesehen,
durch
die
die
Träger
Sicherheiten
für
den
Aufbau
neuer
Angebotsstrukturen
bräuchten.
In
der
Onlinebefragung
der
SARB
wurden
mit
einer
Frage
verschiedene
Facetten
der
Netzwerkarbeit
und
der
Kooperation
mit
den
Leitungserbringern
erfasst
(Abb.
12).
Dass
63
die
angebotenen
Hilfen
nicht
dem
Bedarf
der
Adressat_innen
entsprechen
bestätigen
hier
über
40%
der
Befragten.
Abbildung
12:
Zusammenarbeit
des
ASD
mit
den
Netzwerkpartnern
und
Leistungserbringern
aus
Sicht
der
SARB
ASD,
Onlinebefragung.
Auffällig
ist
hier,
dass
auf
die
Frage
nach
der
ausreichenden
Mitverantwortung
der
Netzwerk-‐
und
Kooperationspartner
28
mal
mit
teils/teils
geantwortet
wurde,
hier
überdies
niemand
voll
zu
gestimmt
hat.
Die
teils/teils-‐Antworten
verweisen
u.E.
auf
heterogene
Erfahrungen,
die
sowohl
personen-‐
als
auch
trägerbezogen
sein
können.
Hier
zeigen
sich
Korrespondenzen
auf
Seiten
der
Kooperationspartner
und
Leistungserbringer,
die
ebenfalls
personenbezogen
in
der
Wahrnehmung
der
Zusammenarbeit
und
der
Kompetenz
der
Mitarbeiter_innen
argumentieren
(s.u.).
Vereinfacht
ließe
sich
das
übersetzen
in
ein
„es
kommt
darauf
an,
mit
wem
man
zu
tun
hat“,
was
sich
sowohl
ASD-‐Mitarbeiter_innen
als
auch
die
kooperierenden
Fachkräfte
gegenseitig
bescheinigen.
6.7.2.
Die
Außenperspektive
der
Leistungserbringer
und
Netzwerkpartner
1) Die
fallbezogene
Kooperation:
In
der
Außenperspektive
der
Leistungserbringer
wird
die
Einführung
und
Struktur
des
Eingangs-‐
und
Fallmanagements
stark
kritisiert.
So
zeigen
die
beiden
Grafiken
aus
der
quantitativen
Befragung
der
Leistungserbringer
(n=90)
exemplarisch
die
geringe
Zustimmung
zu
der
Organisation
der
Arbeit
des
ASD
in
der
fallbezogenen
Kooperation
(Abb.
14
und
15).
64
Abbildung
13:
Verbesserung
der
Arbeit
mit
Klient_innen
durch
EM/FM,
Befragung
der
LeB/HzE
(n
=90)
Abbildung
14:
Nachvollzug
des
EM/FM
für
die
Klient_innen,
Befragung
der
LeB/HzE
(n
=90)
Hier
fällt
die
Zustimmung
noch
geringer
aus,
in
den
offenen
Antworten
des
Fragebogens
thematisieren
die
befragten
Leistungserbringer
ganz
besonders
den
häufigen
Wechsel
in
der
Fallzuständigkeit,
unter
dem
die
Klient_innen
leiden
würden.
In
den
Interviews
mit
den
Netzwerkpartnern
wird
ein
größeres
Spektrum
an
Rückmeldungen
zur
fallbezogenen
Kooperation
mit
dem
ASD
gegeben,
von
sehr
guten
Erfahrungen
der
Kooperation
bis
zu
harscher
Kritik.
Positives
Feedback
erfährt
der
Sozialbezirk
2
durch
drei
verschiedene
Schulleitungen.
Eine
Expertin
(Schulleitung)
betont,
in
welchem
Ausmaß
die
Mitarbeiter_innen
des
Sozialbezirks
2
zu
einer
gelungen
Kooperation
beitragen
und
hebt
diesen
Sozialbezirk
von
den
anderen
ab:
NWP
B.:
„[ich]
möchte
gerne
sagen,
dass
trotzdem
ein
angenehmer
Ton
im
ASD
[Sozialbezirk
2]
herrscht.
Also
das
ist,
finde
ich,
in
keinem
anderen
ASD
Bereich
hier
in
Leipzig.
Also
irgendwo
gibt
es
dort
eine
besondere
Schulung
für
die
Mitarbeiter
oder
die
gehen
so
kollegial
und
vernünftig
miteinander
um
und
das
spürt
man,
ohne
dass
das
gesagt
wird,
aber
das
merkt
man
in
der
Ausstrahlung
der
Mitarbeiter.“
(Z.
120
ff.)
Ein
zweiter
Experte
(Schulleitung)
stellt
fest,
dass
die
Zuständigkeiten
durch
die
neue
Struktur
klarer
sind:
NWP
C.:
„[...]
wir
wissen,
wenn
jetzt
irgendwie
bei
dem
und
dem
Kind
ASD
benötigt
wird,
Unterstützung.
Und
das
war
bisher
noch
nicht
so.
An
wen
wir
uns
dann
wenden
müssen,
wer
65
überhaupt
da
in
dem
Bereich
zuständig
ist
und
dann
funktioniert
das
eigentlich
ganz
gut.
Da
gibt
es
eigentlich
keine
Probleme.“
(Z.
234
ff.)
Und
die
dritte
Schulleitung
gibt
zu,
die
Struktur
„inzwischen“
verstanden
zu
haben,
in
ihrem
Vergleich
mit
„früher“
reagiere
das
Eingangsmanagement
nun
zeitnah
auf
Problemanzeigen:
NWP
I:
„Also
hier
funktioniert
das.
Inzwischen
[…]
verstehen
wir
das
auch,
ne.
Welche
Rolle
der
Eingangsmanager
hat
und
wann
der
einen
Fall
abgibt
und
da
wir
langjährig
auch
zusammen
arbeiten,
habe
ich
es
eigentlich
noch
nicht
erlebt,
dass
ein
Fall
nicht,
nicht
in
Angriff
genommen
wird
oder
dass
man
einfach
nicht
reagiert,
was
es
früher
gab,
ne.
Dass
man
also
nix
gehört
hat,
wenn
man
eine
Anzeige,
eine
Problemanzeige
gemacht
hat,
ne.
Dass
das
einfach,
ja,
dass
da
nichts
passiert
ist,
ne.
Und
das
ist
jetzt
durch
den
Eingangsmanager
nicht
mehr
so,
sondern
der
bleibt
wirklich
erst
einmal
an
dem
Problem
dran
und
testet
ab,
wer
muss
jetzt
wie
zusammen
kommen
und
wo
und
wo
muss
man
das
jetzt
andocken,
ne.“
(Z.
103
ff.)
Auch
im
Sozialbezirk
1
betont
ein
Experte
(Kita-‐Leitung)
die
gute
Kooperation,
auch
nach
der
Umstrukturierung:
NWP
A.:
„Also
es
war
mal
wie
gesagt
kurzzeitig,
dass
man
das
Gefühl
hatte,
es
war
ein
bisschen
ein
Durcheinander.
[…]
jetzt
läuft
es
eigentlich
so
bewährt,
wie
wir
immer
in
den
einzelnen
Fällen
gearbeitet
haben.“
(A,
Z.
214ff.)
In
seiner
Einschätzung
der
sehr
guten
Zusammenarbeit
spielt
die
personenbezogene
Kooperation,
eine
konstante
Ansprechpartnerin,
eine
entscheidende
Rolle“
(Z.
96
ff.).
In
den
Interviews
der
Netzwerkpartner
werden
aber
auch
Verzögerungen
in
der
fallbezogenen
Zusammenarbeit
mit
der
Struktur
des
Eingangs-‐
und
Fallmanagements
begründet.
Darüber
hinaus
wird
hervorgehoben,
dass
die
ASD-‐Mitarbeiter_innen
aufgrund
ständiger
Teamveränderungen
und
Umsetzungen
keinen
festen
Bezug
zum
Quartier/Sozialraum
hätten.
Insgesamt
wird
die
Wahrnehmung
der
Qualität
der
fallbezogenen
Kooperation
mit
dem
ASD
von
der
Wahrnehmung
der
Kompetenz
der
einzelnen
Mitarbeiter_innen
abhängig
gemacht,
letzteres
wird
in
den
offenen
Antworten
des
Fragebogens
der
Leistungserbringer
besonders
häufig
geschrieben
(s.o.)
und
spiegelt
sich
auch
in
geschlossenen
Fragen
des
Fragebogens,
in
dem
fast
40
%
teils/teils
antworten.
Wobei
auch
die
sehr
allgemeine
Frageformulierung
„Der
ASD
nimmt
seine
Netzwerkarbeit
ernst“
zu
dem
Antwortverhalten
beigetragen
haben
könnte
(Abb.
15).
66
Abbildung
15:
Ernst
nehmen
der
Netzwerkarbeit
durch
den
ASD.
Befragung
der
LeB/HzE
(n=90)
2.) Die
fallübergreifende
Kooperation:
Für
Rückmeldungen
zur
fallübergreifenden
Kooperation
wurden
die
Leistungserbringer
mit
dem
Fragebogen
gebeten,
verschiedene
Kooperationsinstrumente,
wie
„Trägerinformationsgespräch“,
„fallbezogener
Evaluationsbogen“,
„Qualitätsdiskurs“,
die
in
den
letzen
Jahren
zur
besseren
Kommunikation
zwischen
ASD
und
LeB
entwickelt
und
eingesetzt
worden
sind,
einzuschätzen
(Abb.
17
bis
19):
Abbildung
16:
Kooperationsinstrument:
Trägerinformationsgespräch
(n=72)
Dabei
werden
die
Trägerinformationsgespräche
von
2/3
der
Befragten
als
hilfreich
bewertet.
Abbildung
17:
Kooperationsinstrument:
Fallbezogener
Evaluationsbogen
(n=75)
Warum
dieser
Evaluationsbogen
des
ASD
mehrheitlich
nicht
als
hilfreich
eingeschätzt
wird,
wäre
weitergehend
zu
untersuchen.
67
Abbildung
18:
Kooperationsinstrument:
Qualitätsdiskurs
(n=90)
An
der
Auftaktveranstaltung
zum
Qualitätsdiskurs
haben
überwiegend
Einrichtungs-‐,
Team-‐
und
Gruppenleitungen
teilgenommen.
Dadurch,
dass
der
Fragebogen
auch
von
einer
großen
Zahl
Mitarbeiter_innen
ausgefüllt
wurde,
ergibt
sich
hier
der
Prozentsatz
an
Nein-‐Antworten.
Von
denjenigen,
die
an
der
Veranstaltung
teilnahmen,
wurde
sie
zu
84
%
als
hilfreich
eingeschätzt.
Insgesamt
wird
sowohl
der
fallbezogenen
Kooperation
als
auch
der
fallübergreifenden
Arbeit
ein
hoher
Stellenwert
eingeräumt,
durch
die
Netzwerkpartner
und
Leistungserbringer
wird
dabei
mehr
Initiative
des
ASD
gefordert.
Jährliche
Zusammentreffen
von
den
Netzwerkpartnern
und
den
SBL
des
ASD
auf
Leitungsebene
seien
das
Minimum
an
Kooperation,
was
aber
aus
verschiedenen
Gründen
nicht
immer
umgesetzt
wird.
In
einem
Interview
thematisiert
eine
Schulleitung,
dass
sie
eine
Vereinbarung
mit
der
SBL
des
Sozialbezirks
2
getroffen
habe,
sich
einmal
im
Jahr
im
Sinne
einer
fallübergreifenden
Kooperation
zusammenzusetzen:
NWP
I:
„Also
wir
haben
auch
einmal
im
Jahr
so
eine
regelmäßige
Zusammenkunft
mit
der
Leiterin
vom
ASD
Sozialbezirk
2,
ne.
Das
ist
immer
so
ein
Start
in
ein
Schuljahr.
Das
lässt
sich
aber
nicht
immer
so
einheitlich
gestalten,
aber
das
haben
wir
uns
immer
so
vorgenommen,
dass
wir
so
eine
Zielausrichtung
fürs
Schuljahr
noch
einmal
haben.“
(Z.
82ff.)
In
den
beiden
folgenden
Aussagen
wird
deutlich,
dass
die
Vorhaben
an
Grenzen
stoßen:
NWP
I:
„Ja,
man
müsste
sich
wahrscheinlich
regelmäßig
treffen,
aber
das
hat,
das
funktioniert
alles
nicht,
ne.“
(Z.
176),
„Also
wir
haben
keine
regelmäßige
Zeit,
wo
man
sich
trifft.“
(Z.
51)
Sowohl
in
den
Interviews
als
auch
in
den
Fragebögen
werden
die
Überlastungserscheinungen
der
Mitarbeiter_innen
des
ASD
durch
die
Netzwerkpartner
und
Leistungserbringer
thematisiert.
Die
Gründe
werden
in
fehlenden
Ressourcen
vermutet:
der
bestehende
Personalmangel
und
die
Personalpolitik
führe
aus
Sicht
der
Befragten
überhaupt
erst
zur
Überlastung.
Aus
der
Perspektive
der
Leistungserbringer
spiegelt
sich
die
Diskontinuität
und
Überlastung
der
Mitarbeiter_innen
des
ASD
auch
in
der
Arbeit
der
Träger,
in
der
es
ebenfalls
Unsicherheiten
und
Überlastungen,
einen
hohen
Krankenstand
und
Kündigungen
gebe.
Zusammenfassend
lässt
sich
zum
einen
feststellen,
dass
sich
die
Innen-‐
und
Außen-‐
Perspektiven
der
verschiedenen
Akteure
auf
die
sozialraumorientierten
Kooperationen
nicht
wesentlich
unterscheiden.
Im
Gegenteil,
es
lässt
sich
fast
von
einem
Konsens
zwischen
SARB,
SBL
sowie
Netzwerkpartnern
und
Leistungserbringern
sprechen,
der
sich
insbesondere
in
den
jeweiligen
Perspektivübernahmen
zeigt.
Zum
anderen
lassen
68
sich
die
Ergebnisse
in
verschiedene
Problemebenen
differenzieren,
dementsprechend
ist
zu
unterscheiden
zwischen:
a. Struktur-‐
und
kontextbezogenen
Problemen
(z.B.
Konzeptebene
Eingangs-‐
/Fallmanagement,
Sozialraumorientierung,
politische
Entscheidungen
HzE-‐
Planung),
b. Ressourcen
und
Ausstattungsproblemen
(z.B.
Personalausstattung,
Angebote),
c. Kooperationsinstrumenten
auf
der
Handlungsebene
(z.B.
Standards,
Formblätter,
Sprechstunde),
d. personenbezogenen
Problemen
(z.B.
in
der
wechselseitigen
Wahrnehmung
und
Kooperation
zwischen
den
konkreten
Mitarbeiter_innen)
sowie
e. ASD
internen
Kommunikationsproblemen
(z.B.
zwischen
Sozialarbeiter_innen
und
Sozialbezirksleitungen,
zwischen
den
Sozialbezirken).
Um
die
Qualität
und
Probleme
der
Netzwerk-‐
und
Sozialraumarbeit
einzuschätzen,
ist
es
dementsprechend
notwendig,
die
jeweiligen
Ebenen
analytisch
auseinanderzuhalten
und
gezielt
nach
Verbesserungsmöglichkeiten
zu
suchen
6.8. Cluster
6:
Belastungs-‐
und
Entlastungsfaktoren
–
Arbeiten
im
Aufgaben-‐
und
Krisenmodus
Die
Arbeits-‐
und
Belastungssituation
der
Fachkräfte
im
ASD
wurde
im
Fachdiskurs
vielfach
untersucht
und
thematisiert
(vgl.
u.a.
Seckinger
u.a.
2008,
Seckinger
2008,
Merchel
2012,
Deutsches
Institut
für
Urbanistik
2015,
Petry
2015,
Schäuble/Rätz
2015).
Dabei
werden
immer
wieder
die
Ergebnisse
des
Jugendhilfeb@rometers
des
DJI,
einer
repräsentativen
bundesweiten
Online-‐Befragung
(Vollerhebung),
an
der
2007/2008
328
Jugendämter
teilgenommen
haben,
was
einem
Rücklauf
von
54,2
%
entspricht,
zugrunde
gelegt.
Demnach
ist
die
Arbeitssituation
der
Mitarbeiter_innen
durch
zahlreiche
Faktoren
belastet:
- Komplexe
Problemlagen
und
unsichere
Entscheidungssituationen
- Verdichtung
der
Arbeit
und
zu
wenige
Erholungsphasen
- Emotionale
Betroffenheit
- Häufige
Veränderungen
der
Arbeitsbedingungen
- Job-‐Enlargement
ohne
Job-‐Enrichment
- Aufwändige
Dokumentationssysteme,
Budgetverantwortung
(vgl.
Seckinger
2008,
S.
41f.)
Eine
hohe
Arbeitsbelastung,
Überlastungsanzeigen
der
Mitarbeiter_innen
können
aber
auch
Prozesse
der
Organisationsentwicklung
in
Gang
setzen,
die
darauf
zielen,
den
Arbeitsumfang
besser
bewältigen
zu
können
und
die
Arbeitsbelastung
zu
verringern.
Auch
im
Falle
des
Leipziger
ASD
waren
ja
die
massiven
Überlastungsanzeigen
und
der
hohe
Krankenstand
ein
wichtiges
Initial
für
die
Organisationsuntersuchung
im
Jahr
2008
und
die
dann
folgende
Organisationsveränderung
gewesen.
In
Organisationsuntersuchungen
sowie
im
Fachdiskurs
zum
ASD
wird
jedoch
immer
wieder
thematisiert,
dass
die
Überlastungssituation
der
SARB
nicht
alleine
auf
die
Höhe
der
Fallzahlen
zurückzuführen
ist
(Stadt
Leipzig
2009).
In
diesem
Kontext
werden
auch
69
die
Arbeitsorganisation
und
das
Aufgabenvolumen
betrachtet.
Die
Bandbreite
der
Aufgaben,
häufige
Arbeitsunterbrechungen
(z.B.
durch
Telefonate),
der
Handlungsdruck
in
Krisensituationen,
die
Mitwirkung
in
familiengerichtlichen
Verfahren,
Fallteams
und
kollegiale
Beratungen
sowie
intensive
Gremienarbeit
machen
die
Komplexität
der
Arbeit
im
ASD
aus.
Vor
diesem
Hintergrund
ist
die
Einführung
des
zweigliedrigen
Eingangs-‐
und
Fallmanagements
vorangetrieben
worden,
um
eine
bessere
Arbeitsorganisation
und
Steuerung
des
Aufgabenvolumens
zu
erreichen
(vgl.
Senatsverwaltung
für
Bildung,
Wissenschaft
und
Forschung,
Berlin
2009;
Fachanweisung
Allgemeiner
Sozialer
Dienst
Hamburg
2009,
Organisationsuntersuchung
ASD
Leipzig
2009).
Auch
Merchel
(2012)
betont
die
mögliche
Belastungs-‐
und
Komplexitätsbegrenzung
durch
eine
Spezialisierung
und
Arbeitsteilung
mit
dem
Ziel
einer
Reduzierung
der
Aufgabenbreite
der
Mitarbeiter_innen
und
der
Konzentration
auf
bestimmte
Aufgaben.
Die
Veränderung
der
Arbeitsorganisation
zielt
aber
immer
auch
auf
eine
Steigerung
der
Effektivität
und
Effizienz
der
Arbeit,
was
wiederum
zu
einer
Verdichtung
der
Arbeit
führen
kann.
So
wurde
bereits
in
der
DJI-‐Untersuchung
2008
festgestellt:
„Strategien
zur
Effizienzsteigerung
könnten
dazu
führen,
dass
unnötige
Arbeiten
weggelassen
werden
und
Arbeitsabläufe
vereinfacht
werden.
Dies
könnte
zu
einer
Arbeitsentlastung
beitragen.
Die
Tatsache
jedoch,
dass
nur
ein
relativ
geringer
Anteil
der
ASD
auf
diese
Strategie
verweist,
lässt
sich
einerseits
dadurch
erklären,
dass
eine
Effizienzsteigerung
nicht
zu
einer
Reduktion
der
Arbeitsbelastung
beiträgt,
sondern
im
Gegenteil
die
Arbeitsmenge
noch
verdichtet.“
(2008,
S.48)
Auch
im
ASD
Leipzig,
sollte
durch
die
Organisationsveränderung
die
Arbeitsbelastung
und
Komplexität
reduziert
werden
sowie
eine
transparente
und
stringente
Arbeitsorganisation
und
Steuerung
der
Aufgaben
erreicht
werden.
Welche
Erfahrungen
und
Wahrnehmungen
von
Be-‐
und
Entlastungen
sich
in
den
Daten
zeigen,
wird
im
Folgenden
zusammengefasst.
In
der
Online-‐Befragung
wurden
die
Mitarbeiter_innen
zu
unterschiedlichen
Belastungsmomenten
befragt.
Diese
zeigen
die
sehr
hohe
Belastung
von
über
zwei
Drittel
der
Befragten.
Gleichzeitig
fühlen
sich
aber
auch
knapp
50
%
positiv
von
Ihrer
Arbeit
herausgefordert
und
über
50
%
stimmen
„einem
angemessenen
fachlichen
Entscheidungsspielraum“
und
der
übertragenen
Fallverantwortung
zu.
Die
Arbeitsorganisation
und
die
fallspezifischen
Anforderungen
lassen
sich
in
beiden
Grafiken
mehrheitlich
als
die
Faktoren
ausmachen,
die
zur
Be-‐
und
Überlastung
führen.
Dieses
Ergebnis
stimmt,
auch
nach
der
Umstrukturierung
der
Organisation,
mit
den
bundesweiten
Aussagen
zur
Arbeitssituation
im
ASD
überein
(Abb.
19
und
20).
70
Abbildung
19:
Einschätzung
der
Arbeitssituation
Abbildung
20:
Belastungsfaktoren
in
der
Arbeitssituation
In
einer
offenen
Frage
haben
wir
nach
den
potentiellen
Entlastungsfaktoren
gefragt.
Dabei
bestand
die
Möglichkeit,
maximal
fünf,
minimal
einen
zu
nennen,
wir
konnten
so
fünf
Rangreihencluster
bilden,
in
denen
5er,
4er,
3er,
2er
und
1er-‐Nennungen
zu
Rangreihen
zusammengefasst
werden
konnten
(Abb.
21).
Der
durchschlagende
Favorit
im
Cluster
mit
den
meisten
Nennungen
(Nennung
1)
ist
„Personalplanung“,
als
häufige
Nennungen
sind
hier
„entfristete
Arbeitsverträge“
und
„Abschaffung
der
Rotation“
eingeschlossen.
Gefolgt
wird
die
„Personalplanung“
von
„Reduzierung
der
Fälle“,
dann
von
„Reduzierung
Verwaltungshandeln“,
dann
erst
folgt
„die
„Abschaffung
von
EM/FM“
und
schließlich
am
Ende
„Wertschätzung“.
Auch
die
anderen
71
Rangreihencluster
folgen
in
etwa
dieser
Logik.
Erstaunlich
ist
weniger
der
hohe
Stellenwert
der
„Personalplanung“
als
potentielle
Entlastungsquelle,
sie
wird
in
ihrer
Favoritenrolle
nur
im
Cluster
2
(Nennung
2)
fast
von
„Reduzierung
Verwaltungshandeln“
und
im
Cluster
3
(Nennung
3)
von
„Wertschätzung“
strittig
gemacht.
Erstaunlich
ist
die
durchgängig
geringe
Rolle
einer
möglichen
Abschaffung
des
eingeführten
EM/FM-‐Modells.
Es
kommt
nur
in
den
ersten
drei
Clustern
vor
und
„schafft“
es
im
ersten
Cluster
nur
auf
Rang
4
und
in
den
anderen
beiden
Clustern
nimmt
es
den
letzten
Platz
ein.
Abbildung
21:
Cluster
von
Rangreihen
möglicher
Entlastungsfaktoren
In
den
Gruppendiskussionen
werden
eine
Reihe
weiterer
Be-‐
und
Entlastungen
differenziert,
wobei
sich
zwischen
den
Entwicklungs-‐
und
Referenzbezirken
deutlich
Be-‐
und
Entlastungsunterschiede
abzeichnen.
In
den
Entwicklungsbezirken
ist
die
Belastungssituation
derart
ein
durchgängiges
Thema,
das
alle
andere
Themen
vor
allem
in
diesem
Licht
wahrgenommen
werden;
das
hat
mitunter
Züge
einer
verzweifelten
Situation.
Referenzbezirke
sind
z.T.
objektiv
weniger
belastet,
erleben
damit
weniger
Belastung
und
können
aber
in
identischen
Belastungssituationen
offenbar
mehr
Ressourcen
aktivieren,
um
mit
solchen
Faktoren
umzugehen.
Dabei
wird
es
nicht
verwundern,
dass
eine
Reihe
von
Faktoren,
die
wir
in
den
einzelnen
Clustern
bereits
beschrieben
haben,
hier
noch
einmal
in
ihrem
jeweiligen
Be-‐
und
Entlastungspotential
vor
allem
von
den
SARB
thematisiert
werden.
Belastungsfaktoren:
Schaut
man
auf
die
Belastungsfaktoren,
dann
bilden
eine
objektive
Arbeitsverdichtung,
mit
einer
instabilen
Personalsituation
und
einem
gering
erlebten
Rückhalt
durch
die
Leitung
eine
problematische
und
sich
tendenziell
verstärkende
Allianz.
Das
bestätigen
im
Wesentlichen
auch
die
Daten
der
Online-‐Befragung.
72
1. Überbelastung
und
fehlende
Rahmenbedingungen:
Ein
hohes
Fallaufkommen,
eine
qualitative
Fallverdichtung
in
Relation
zu
Rahmenbedingungen
(z.B.
fehlende
Netzwerkstrukturen,
s.o.),
die
es
nicht
erlauben,
diese
aufzufangen
oder
abzuarbeiten,
sondern
eher
selbst
immer
wieder
erzeugen,
führen
zu
einer
permanenten
Überbelastung.
Als
subjektive
Folgen
droht
krankmachender
Dauerstress
(Burnout)
und
als
objektive
Folge
tendenzielle
Strukturauflösung
(zwischen
EM
und
FM)
und
die
Unterschreitung
fachlicher
Standards
(„Gemauschel“).
EM
5:
„Also
ich
fühle
mich,
wenn
ich
darüber
nachdenke,
näher
am
Burnout.
(…)
Bei
diesem
hohen
Aufkommen
an
rein
raus,
rein
raus
und
immer
wieder
dasselbe“
(SBZ
1,
Z.
1261-‐1263)
EM2:
„Das
heißt
momentan
sind
wir
auf
Grund
dieser
Überbelastung
nicht
in
der
Lage
die
Struktur
zu
halten
-‐
also
(...)
das
heißt
für
mich
jetzt
im
Eingang
konkret,
dass
ich
teilweise
Fälle
aus
der
Bedarfsprüfung
nicht
mehr
in
den
Fall
abgebe,
die
sogar
selber
äh
Hilfen
installiere
und
dann
letztendlich
auch
HzE
mit
steuere.
Das
ist
so
nicht
gedacht
()
aber
das
is
n
Stück
weit
immer
auch
...ja
Arbeitsbelastung
vom
Fallmanagement
und
()
aktuell
bin
ich
grad
glaub
ich
so
bei
7
HzE
(),
und
so
isses
nicht
gedacht
()
das
is
()
ganz
gut,
aber
das
is
im
Rahmen
unserer
Struktur
gerade
das
einzig
Sinnvolle.“
(SBZ
3,
Z.
20-‐29)
EM
3:
„Genau.
Also
wir
sind
grad
eigentlich
nur
noch
im
Krisenmanagement
unterwegs
bei
uns
hier.
Es
fehlen
die
Rahmenbedingungen,
um
angemessen
sozusagen
die
Arbeit
hier
erledigen
zu
können,
die
gibt
es
nicht
so
richtig
(lacht).
Also
volle
Beratungsstellen,
nicht
ausreichend
Beratungsstellen,
nicht
ausreichend
vielleicht
für
Urinkontrollen,
dass
man
Drogen
äh
gebrauchende
Eltern
angemessen
begleiten
und
kontrollieren
kann
und
das
Risiko
einschätzen
kann,
ist
alles
schwierig.
Hoher
Krankenstand,
hoher
Langzeitkrankenstand
(atmet
tief
durch).
Ja
gefühlt
hohe
Fallbelastung,
ich
glaub
wir
haben
auch
eine
hohe
Fallbelastung
hier
im
Sozialbezirk,
wenn
ich
das
so
richtig
verstanden
habe.
(…)
Also
eigentlich
grad
so
n
bisschen
immer
äh
von
heut
auf
morgen
und
nicht
langfristig
arbeiten
können.“
(SBZ
4,
Z.
22-‐30)
EM
3:
„...
und
diese
Trennung
in
Eingangs-‐
und
Fallmanagement,
dass
das
den
Sozialbezirksleitern
ähm
auch
stets
und
ständig
auf
die
Füße
fällt,
weil
unsere
SBLerin
einfach
immer
ins
Strudeln
kommt,
wenn
sie
Fälle
zuweisen
muss
aus
dem
Eingangsmanagement
()
das
heißt,
die
ist
an
dieser
Schnittstelle
immer
in
der
Bredouille
und
da
kommt
wieder
dieses
Ressourcenproblem
-‐
in
der
Bredouille
wäre
sie
nicht,
wenn
die
Fallbelastung
im
Fallmanagement
nicht
so
hoch
wäre
()
sie
ist
immer
in
der
Bredouille
einen
Fall
zuzuweisen.“
(SBZ
3,
Z.
1138-‐1145)
EM1:
„Für
uns
-‐
also
wenn
wir
die
Kontrollfunktion
nich
übernehmen
können
-‐
also
wir
haben
diese
Dienstanweisung
im
Nacken
und
wissen
dass
wir
sie
tun
sollen,
und
es
ist
ein
Schutzkonzept,
was
ja
auch
mit
äh
Bedingung
in
der
Dienstanweisung
ist
mit
steht
-‐
das
wir
Urinkontrollen
durchführen.
Aber
eben
kurzfristige
Kontrollen
sind
nich
möglich.
Also
man
versucht
dann
schon
mit
den
Kollegen
von
(...)
was
die
Urinkontrollen
durchführt
-‐
ähm
ja
was
zu
mauscheln...“
(SBZ
3,
Z.
167-‐172)
2. Instabilität
und
Personalsituation:
Die
ohnehin
prekäre
Personalausstattung
im
ASD
gewinnt
in
einigen
Sozialbezirken
weiter
an
Brisanz
durch
eine
hohe
Instabilität
der
Personalsituation,
durch
häufigen
Wechsel
im
Team,
hohen
Krankenstand
und
häufigen
Wechsel
der
Leitung.
Das
führt
neben
dem
chronischen
Überlastungsgefühl
zur
inneren
oder
tatsächlichen
Kündigung
73
(Fluktuation),
was
die
Situation
vor
Ort
weiter
destabilisiert.
Gravierend
ist
zudem,
dass
es
unter
diesen
Umständen
zu
keiner
positiven
Identifikation
mit
dem
neuen
Modell
kommen
kann,
weil
niemand
einschätzen
könne,
„wie
das
System
funktionieren
würde,
wenn
genug
Personal
da
ist“
(s.u.).
EM
3:
„Also
n
Hauptproblem,
was
man
klar
benennen
kann,
ist
sicherlich
och
Personal.
Also
das
is
einfach
dass
die
Masse
durch
die
paar
Hanseln
nicht
mehr
angemessen
zu
bewältigen
ist.“
(SBZ
4,
Z.
219-‐221)
EM
2:
„Die
Personalausstattung
die
notwendig
sein
müsste,
die
Arbeitsbedingungen,
dass
waren
alles
Dinge,
die
aufgeführt
worden
und
uns
zugesagt
wurde:
`Das
ändert
sich`.
Und
was
ist
passiert?
Seit
dem
sind
wir
drei
Leute
weniger.
Wir
sind
total
fertig,
Teilzeit-‐
och
Langzeitkranke
also
och
bei
fast
allen
die
Erkrankung
wirklich
aus
Überlastungsgründen,
nicht
weil
sie
ein
Bein
gebrochen
haben
oder
irgendwas
und
äh
das
ist
das
Ergebnis
und
deswegen
ähm.
Schön,
dass
Sie
hier
sitzen,
aber
wenn
Sie
rausgehen
(winkt
ab)
nur.
(...)
ist
so
ne
Resignation
da,
das
bringt
alles
sowieso
nix,
so
das
Gefühl
ist
da,
das
bringt
nix
und
wir
können
nur
noch
gucken
für
uns,
wie
wir
hier
sozusagen
überleben
oder
ob
wir
uns
sozusagen
für
uns
die
Konsequenzen
treffen,
uns
woanders
was
zu
suchen
und
das
machen
ja
och
viele.
Das
ist
eine
wahnsinnige
Fluktuation
hier.“
(SBZ
4,
Z.
606-‐620)
FM
6:
„Ja,
jetzt
selber
geht
sie
ja
auch
und
so.
Aber
wie
gesagt
genau
dieses,
was
wir
eigentlich
mal
brauchen
und
gerade
och
in
der
Krise
jetzt,
das
ist
nicht
so
einfach
zu
sagen:
`Okay,
da
kommt
eben
jetzt
ein
neuer
Sozialbezirksleiter.`
Wo
wir
gar
nicht
wieder
wissen,
welche
Veränderung
bringt
das
wieder.
Das
beruhigt
absolut
nicht...“
FM
5:
Das
Problem
ist,
wir
hatten
ja
über
Jahre
eigentlich
keine
wirklichen
Leiter.
Das
war
ja
teilweise
och
alles
nur
kommissarisch
eingesetzt.
Die
Frau
X
macht
das
kommissarisch
seit
zwei
Jahren,
der
Herr
Y
war
bei
uns
anderthalb
Jahre
kommissarisch...
EM
3:
Das
wird
aber
nicht
gesehen.
Das
wird
ignoriert.
Wie
das
System
funktionieren
würde,
wenn
genug
Personal
da
ist,
kann
ja
überhaupt
niemand
von
uns
einschätzen.“
(SBZ
4,
Z.
219-‐
229)
3. Fehlender
Rückhalt
durch
die
Leitung:
Der
dritte
Belastungsfaktor
ist
der
erlebte
geringe
Rückhalt
durch
die
Sozialbezirksleitung.
Auf
Überlastung
und
Überlastungsanzeigen
werde
nur
bürokratisch
reagiert
oder
mit
einer
fortschreitenden
Priorisierung
der
Aufgaben.
Entscheidend
ist
nicht,
dass
in
einer
überfordernden
Krisensituation
mit
Mitteln
der
Krisenintervention
reagiert
wird
und
reagiert
werden
muss
(Überlastungsanzeigen
und
Priorisierung),
sondern
dass
die
Krise
chronifiziert
ist,
so
dass
die
Mittel
der
Entlastung
„stumpf“
werden.
Im
Ergebnis
wird
dies
als
zu
wenig
struktureller
Halt
und
emotionale
Anerkennung
von
und
in
der
Überforderung/Krise
durch
die
Leitung
erlebt.
FM
3:
“Das
Wort
priorisieren
löst
in
mir
einen
Bluthochdruck
aus,
weil
wir
gar
nich
mehr
priorisieren
können.
Seit
mehr
als
drei
Jahren
priorisieren
wir
die
-‐
ich
sage
immer
-‐
die
Priorisierung
der
Priorisierung
ist
gerade
mal
wieder
notwendig
ne,
aber
()
es
geht
nich
mehr
zu
priorisieren.
(...)
Es
steht
fest,
dass
wir
einfach
Leute
brauchen,
weil
inzwischen
haben
wir
zwei
langzeiterkrankte
Kollegen
und
die
Akten
werden
sukzessive
aufgeteilt
()
-‐
von
der
einen
Kollegin
sinds
schon
von
der
anderen
Kollegin
wird
sukzessive
aufgeteilt
-‐
()
wir
alle
Oberkante
Unterlippe
stehn
und
alleine
gelassen
werden
mit
dem
Arbeitsalltag
...“
(SBZ
3,
Z.
73-‐81)
FM
5:
„Also
wir
haben
ja
wirklich
das
Problem,
dass
wir
uns
seit
einem
Dreivierteljahr
schon
74
komplett
als
Sozialbezirk
überlast
fühlen.
(…)
Haben
schon
genügend
äh
genügend
zu
tun
gehabt,
als
alle
da
warn
und
jetzt
aktuell
ist
es
eben
so,
es
gab
ja
aufgrund
dieser
Überlastung
schon
Priorisierungsaufgaben
oder
Priorisierungslisten,
damit
die
Arbeit
noch
zu
schaffen
ist.
Ähm
die
gibt
es
jetzt
erneut,
aufgrund
des
hohen
Krankenstandes
und
das
Problem
ist,
glaub
ich,
was
och
dauerhaft
belastet
und
was
och
der
Krankenstand
mitunter
hervorruft,
dass
diese
Priorisierung
der
Arbeit
zum
Dauerzustand
wird.
Das
heißt
man
kommt
nicht
zu
irgendein
Idealzustand
zurück
an
dem
man
sagen
kann,
da
kann
man
eigentlich
so
arbeiten
wie
es
vorgesehen
ist,
sondern
aufgrund
des
hohen
Krankenstandes
oder
generell
einer
Überlastung
ist
das
praktisch
seit
einem,
weiß
ich
nicht,
halben
-‐,
Dreivierteljahr
im
Grunde
Dauerzustand“.
(SBZ
4,
Z.
52-‐62)
FM
6:
„...und
dadurch
wird
bei
mir
der
Druck
verstärkt
und
in
keinster
Weise
entlastet,
trotz
Prioritätenliste.“
(SBZ
4,
Z.
490-‐491)
FM1:
„ich
hab
jetzt
speziell
eine
Anzeige,
wo
ich
auch
ganz
klar
rein
geschrieben
habe,
dass
ich
das
nicht
mehr
bedienen
kann
-‐
das
hab
ich
schriftlich
formuliert
()
ich
kann
auch
nicht
mehr
steuern
-‐
oder
wie
auch
immer
()
und
ich
äh
bin
auch
kein
Agierender
mehr,
so
wie
es
von
mir
gefordert
wird,
sondern
ich
reagiere
nur
noch
-‐
ich
krieg
ne
Meldung
und
dann
mach
ich
()
das
wird
zur
Kenntnis
genommen
und
dann
wird
das,
dann
wird
da
irgendwas
aufgeschrieben
-‐
was
ich
kritisieren
soll
(...)
und
dann
soll
ich
mich
entlastet
fühlen
()
und
wenn
ich
mich
dann
immer
noch
nicht
entlastet
fühle,
dann
bin
ich
halt
nicht
geeignet
oder
kompetent
(...)
oder
wie
auch
immer
()
also
das
ist
wie
-‐
ich
weiß
nicht
wie
ich
das
beschreiben
soll
-‐
das
ist
ähm
()
ich
sag
für
mich
immer
nur
noch
-‐
ich
hab‘s
verschriftlicht
-‐
lochen
sie
es
und
heften
sie
es
ab,
weil
wenn
dann
irgend
etwas
passiert,
dass
sie
nicht
sagen
können,
sie
hätten
es
nicht
gewusst,
so
auf
diesem
auf
diesem
Level
sind
wir
schon...“
(SBZ
3,
Z.
959-‐971).
FM
1:
„...es
wird
einfach
ähm
ähm
nicht
gut
()
gesorgt
-‐
finde
ich,
für
unsere
Abteilung
-‐
da
würde
mehr
gehen,
finde
ich
-‐
wenn
da
Leute
sitzen
würden,
die
es
einfach
drauf
hätten
()
und
die
sich
auch
mehr
engagieren
würden
und
mehr
einsetzen
würden
...“
(SBZ
3,
Z.
1447-‐1450)
Entlastungsfaktoren:
Die
zwei
zentralen
Entlastungsfaktoren
sind
zum
einen
der
Rückhalt
im
Team
(s.o.)
und
zum
anderen
eine
hohe
Identifikation
mit
der
Arbeit
und
ein
positives
professionelles
Selbstbild.
1.
Entlastung
durch
das
Team:
In
den
Gruppendiskussionen
der
Referenzbezirke
(SBZ
1
und
2)
wird
die
positive
Bedeutung
des
Teams
für
die
Eingangs-‐
und
Fallmanager_innen
an
verschiedenen
Stellen
besprochen.
So
entlasten
sich
die
SARB
im
Team
und
versuchen
Arbeitsabläufe
und
die
Fallübergaben
zu
optimieren.
Teamsitzungen
werden
zum
fachlichen
Austausch,
zur
Erweiterung
des
Ideenspektrums
und
der
Multiperspektivität
genutzt.
Da
der
Fachaustausch
allerdings
keine
Strukturvorgabe
ist,
sorgen
die
Mitarbeiter_innen
selbst
für
regelmäßige
und
intensive
Teamsitzungen,
sie
fordern
Instrumente
für
den
kollegialen
Austausch
ein.
Aber
auch
in
den
Entwicklungsbezirken
hat
das
Team
eine
zentrale
Entlastungsfunktion.
EM
4:
„Wenn
wir
merken,
dass
da
jemand
überlastet
ist,
dass
wir
dann
sagen:
'Es
gibt
jetzt
hier
mal
ein
paar
Aufgaben.'
Das
ist
schon
da.“
(SBZ
1,
Z.
625-‐626)
75
FM
3:
„ich
denke
wir
haben
hier
in
unserem
Sozialbezirk
eine
relativ
()
gute
Gruppe
also
ein
gutes
Team,
wo
man
sagen
kann
-‐
also
das
gelingt,
weil
wir
gut
miteinander
()
reden
und
äh
()
diese
(...)
Schnittstellen
so
zu
sagen
halbwegs
gut
begleiten“
(SBZ
2.,
Z.
346-‐350)
FM
3:
„Na
von
der
Chefetage.
Entweder
wir
helfen
uns
-‐
wenn
ich
wenn
ich
das
Team
nicht
hätte,
würde
ich
die
Arbeit
nicht
machen
können.
Wir
reden
davon,
dass
wir
im
Team
uns
untereinander
helfen
und
beistehen
und
beraten
und
()
das
ist
das
was
mir
hilft.“
(SBZ
3,
Z.
94-‐
97)
FM
6
„Null.
Und
das
ist
das
was
wirklich
demotiviert,
wo
man
wirklich
sagen
kann:
wir
sind
ein
gutes
Team,
wenn
wir
nicht
untereinander
uns
so
helfen
würden
und
einfach
och
sagen
egal
ob
Fall
oder
Eingang,
wäre
das
sehr
sehr
kritisch.“
(SBZ
4,
Z.
1832-‐1835)
2.
Identifikation
mit
der
Arbeit:
Selbst
in
den
Entwicklungsbezirken
findet
sich
eine
hohe
Identifikation
mit
der
Aufgabe
und
der
Rolle
als
Sozialarbeiter_in.
Dies
scheint
zumindest
ein
wichtiges
indirektes
Entlastungsmerkmal
zu
sein
und
kann
einiges
kompensieren.
Wenn
die
berufliche
Primäraufgabe
mit
Sinn
versehen
werden
kann
und
ein
Gefühl
der
prinzipiellen
Bewältigbarkeit
der
Handlungsanforderungen
subjektiv
gegeben
ist,
dann
stellt
sich
unter
den
gegebenen
Umständen
zwar
nicht
unbedingt
ein
Gefühl
von
Selbstwirksamkeit
ein,
aber
im
Prinzip
das
Gefühl
das
Richtige
zu
tun.
EM
7:
„Also
für
mich
selber
würde,
sag
ich
immer,
mir
geht
es
gerade
gut
so,
wies
ist
und
ich
vermisse
auch
nicht
unbedingt
das
andere
gerade.
Aber
weil
es
()
wirklich
so
Gebiete
sind
in
meinem
Bereich,
was
ich
vorhin
gesagt
habe,
die
mir
gut
tun,
die
mir
gefallen
und
was
ich
gerne
mache
an
Beratung.
Aber
das
ist
das
glaub
ich,
ich
hab
jetzt
kein
Leidensdruck,
dass
mir
das
nicht
gefällt,
was
ich
da
gerade
mache.
Aber
ich
wäre
auch
offen
wieder
jetzt
andersrum…“
(SBZ
1,
Z.
1153-‐1259)
FM
1:
„...da
gäbe
es
noch
viel
Potential,
davon
bin
ich
überzeugt
-‐
weil
die
Arbeit
an
sich
ist
ja
genial
im
ASD,
finde
ich..“
(SBZ
3,
Z.
1450-‐1451)
EM2:
„Man
sitzt
einfach
in
Runden
und
man
bekommt
mit,
dass
man
halt
durch
diese
Arbeit
einen
absoluten
Plan
hat
...
und
das
was
ich
halt
als
ASD-‐Mitarbeiter
immer
mitbekomme
-‐
wenn
ich
mich
selber
reflektier
-‐
das
wir
unheimlich
viel
wissen
-‐
wir
haben
ganz
schön
was
aufm
Kasten
-‐
also
dieses
ganze
Elend
teilweise
zu
verwalten
-‐
was
es
auch
manchmal
ist
-‐
das
ist
so
eine
Verantwortung
-‐
und
die
haben
wir
uns
absolut
angenommen
-‐
ich
würd
auch
sagen,
dass
wir
in
der
Fallarbeit
mit
dem,
was
wir
mit
unseren
Klienten
machen
-‐
absolut
qualitativ
hochwertig
arbeiten
-‐
ansonsten
würde
hier
keiner
ordentlich
in
den
Schlaf
kommen
(...)
weil
die
Arbeit
ist
ja
schon
belastend
genug
()
aber
ich
denke
das
gelingt
uns
noch
am
ehesten“
(SBZ
3,
Z.
1463-‐1475)
Auch
eine
SBL
sieht
den
„Widerspruch“
zwischen
hoher
Belastung
aber
hoher
Identifikation
mit
der
inhaltlichen
Arbeit,
die
hier
einiges
zu
kompensieren
scheint.
SBL
3:
„Das
ist
so
ein
bisschen
ein
Dilemma.
Das
Kuriose
ist
aber
das
alle
neuen
Mitarbeiter
die
hier
befristet
eingestellt
sind,
Interesse
haben
hier
eine
Festanstellung
zu
kriegen.
Die
arbeiten
unter
widrigsten
Bedingungen
aber
möchten
gerne
diese
Arbeit
machen,
weil
die
inhaltlich
wirklich
schön
ist.“
(Z.
808-‐812)
76
3.
Entlastungsmomente
durch
das
EM/FM-‐Modell:
Auf
den
ersten
Blick
wirkt
es
paradox,
dass
dem
eingeführten
Modell
des
EM/FM
partiell
auch
Entlastungsmomente
zugeschrieben
werden.
Bei
der
Auswertung
des
Online-‐Fragebogens
hatten
wir
schon
darauf
verwiesen,
dass
in
der
Abschaffung
des
Modells
durch
die
SARB
ein
geringes
Entlastungspotenzial
gesehen
wurde.
Entsprechend
finden
sich
in
den
Gruppendiskussionen
Stimmen,
die
hier
sogar
Entlastungspotenziale
sehen.
FM
4:
„
...also
ich
kann
das
nur
bestätigen,
ähm
für
mich
persönlich
ist
es
auch
eine
Entlastung,
dass
ich
jetzt
Umgangsgeschichten
gar
nicht
mehr
betreuen
muss,
das
ist
für
mich
ein
kleiner
Vorteil.“
(SBZ
2,
Z.
439-‐441).
FM
3:
„Ich
-‐
wo
ich
mir
denke
-‐
grundsätzlich
kann
ich
schon
auch
sagen,
dass
es
eine
gewisse
Entlastung
für
uns
Fallmanager
(...),
weil
wir
diese
ganze
Umgangsproblematik
-‐
die
wirklich
auch
im
Tagesgeschäft
oft
sehr
sehr
störend
und
zeitfressend
war,
nicht
mehr
haben
(),
das
ist
wirklich
ja
(
)
was
angenehmes
...“
(SBZ
2,
Z.
374-‐380).
Von
den
SBL
wird
mehrheitlich
das
Entlastungsmoment
des
neuen
Modells
gesehen,
vorausgesetzt
es
ist
personell
gut
abgesichert.
SBL
5:
„Ich
sehe
es
als
Entlastungsfaktor
in
der
Organisation
also
nicht
dass
die
Arbeitsbelastung
an
sich
abgenommen
hat,
aber
dadurch
das,
wie
ich
schon
sagte,
dass
im
Eingang
relativ
gut
gefiltert
wird,
was
überhaupt
zum
Fall
wird,
…
sind
die
Fallmanager,
denke
ich,
Stück
weit
entlastet
von
diesen
mehr-‐
oder
minderwertigen
Randaufgaben.“
(Z.
23-‐27)
Fasst
man
die
Belastungssituation
der
ASD-‐Mitarbeiter_innen
(vor
allem
der
SARB)
zusammen,
dann
fällt
auf,
dass
sie
nach
wie
vor
ein
zentrales
Thema
ihres
Alltages
ist.
Legt
man
hier
ein
pragmatisch-‐systemisches
Modell
von
Handlungsfähigkeit
respesktive
der
Eskalation
der
Einschränkung
von
Handlungsfähigkeit
zugrunde,
dann
fällt
auf,
dass
zumindest
einige
Teams
kaum
noch
im
Modus
normaler
Aufgabenbearbeitung,
auch
nicht
der
Problemlösung,
eher
schon
der
permanenten
Konfliktbearbeitung
und
erst
Recht
chronisch
im
Krisenmodus
agieren
(v.
Kaldenkerken
2014).
Das
bedeutet
einen
hohen
persönlichen
und
organisationalen
Verschleiß,
der
zur
Unterschreitung
individueller
Grenzen
persönlicher
Integrität
wie
auch
professioneller
Standards
führen
kann.
Wo
es
gelingt
immer
wieder
in
den
Modus
der
Problemlösung
oder
Aufgabenbearbeitung
zu
de-‐eskalieren,
ist
diese
Gefahr
weitgehend
gebannt.
6.9.
Cluster
7:
Professionelle
und
organisationale
Identität
–
ein
Spannungsverhältnis
Eine
letzte
Perspektive,
der
wir
in
unserer
Untersuchung
nachgegangen
sind,
ist
die
Frage
nach
der
professionellen
Identität
und
dem
professionellen
Selbstverständnis
vor
allem
der
SARB.
Dass
dies
ein
zentrales
Moment
in
der
übergreifenden
Perspektive
einer
gelingenden
ASD-‐Organisation
als
Teil
einer
sozialen
personenbezogenen
Dienstleistungsorganisation
ist
(Klatetzki
2010,
2012),
liegt
auf
der
Hand.
Ob
und
wie
sich
hier
Passungsverhältnisse
zwischen
den
Akteuren
und
den
organisationalen
Anforderungen
und
Rahmenbedingungen
herstellen,
hängt
zum
einen
davon
ab,
77
inwieweit
letztere
es
den
Akteuren
überhaupt
ermöglichen
professionell
zu
handeln
und
umgekehrt,
mit
welcher
mentalen
Orientierung,
mit
welchem
Professionsverständnis
und
mit
welchen
professionellen
Ansprüchen
Sozialarbeitende
sich
organisational
verankern.
Dabei
„stoßen“
sie
aber
nicht
einfach
auf
eine
Organisation
und
müssen
professionelle
Ansprüche
„gegen“
diese
zur
Geltung
bringen.
Schließlich
hat
ein
Jugendamt
über
seine
organisationale
Form
hinaus
einen
institutionellen
Hilfe-‐
und
Dienstleistungsauftrag,
der
sich
prinzipiell
mit
dem
professionellen
Auftrag
der
Sozialarbeitenden
deckt.
Es
geht
in
der
organisationalen
Wirklichkeit
aber
immer
darum,
und
das
spiegelt
sich
unmittelbar
im
Erleben
der
Akteure
wider,
unterschiedlichen
Handlungslogiken
und
-‐
standards
–
fachlich-‐professionellen,
bürokratisch-‐verwaltungslogischen
und
ökonomisch-‐monetären
(manageriale)
–
zu
folgen
und
im
besten
Fall
in
Passung
zu
bringen.
Im
problematischen
Fall
tun
sich
hier,
wie
wir
z.T.
schon
deutlich
sehen
konnten,
Widersprüche
und
Konflikte
auf.
Es
entsteht
die
Herausforderung,
sich
zugleich
einer
klientenbezogenen
Lebensweltorientierung,
einer
fallübergreifende
Sozialraumorientierung,
einer
Dienstleistungsorientierung
und
auch
der
staatlichen
Kontrolle
(Wächteramt)
zu
vergewissern.
Das
ist
für
sich
genommen
schon
anspruchsvoll
genug.
Hinzu
kommt,
dies
zudem
organisationsintern
mit
Verwaltungsstandards
und
Standards
der
Wirtschaftlichkeit,
mit
einer
Führungskultur,
die
zugleich
an
den
Organisationszielen
und
an
der
Gesundheitsfürsorge
für
Mitarbeiter_innen
orientiert
ist,
passend
zu
machen
(Zipperle
2008).
Insofern
müssen
Sozial-‐Arbeitende
neben
ihren
professionellen
auch
eine
organisationale
Identität
entwickeln
(können),
damit
diese
Integrationsleistung
gelingt
und
gelingen
kann.
In
der
Online-‐Befragung
der
SARB
kristallisieren
sich
diesbezüglich
zwei
Themenbereiche
heraus:
1. Professionelles
Selbstbild
vs.
organisationale
Außenwahrnehmung
(Selbst-‐
Fremdbild):
Zunächst
hat
uns
interessiert,
welches
professionelle
Selbstbild
und
welche
Erwartungen
die
SARB
an
eine
Außensicht
der
Klient_innen
(als
professionelles
Selbst-‐
Fremdbild)
haben
(Abb.
22
und
23).
Abbildung
22:
Professionelles
Selbstbild
der
SARB
78
Abbildung
23:
Professionelles
Selbst-‐Fremdbild,
vermutete
Außenperspektive
der
Klient_innen.
Es
fällt
auf,
dass
die
SARB
keine
gravierenden
Unterschiede
in
den
drei
möglichen
Rollenverständnissen
als
Sozialarbeitende
im
ASD
als
kontrollierende
Eingriffsbehörde,
Dienstleister
und
Helfer
zu
machen
scheinen.
Allerdings
gibt
es
eine
leichte
Präferenz
zu
Gunsten
einer
Helfer-‐
und
zu
Lasten
einer
Eingriffsorientierung.
Allerdings
haben
wir
in
der
Befragung
nicht
zwischen
Idealbild
(als
Professionsideal)
und
den
faktischen
Handlungsorientierungen
(faktisches
Selbstbild)
differenziert.
So
muss
man
davon
ausgehen,
dass
wir
nicht
die
professionelle
„Wunschrolle“,
sondern
eher
die
praktizierte
respektive
das
„gelebte“
Rollenverständnis
erfasst
haben.
Dieses
weicht
aber
deutlich
von
den
der
Klient_innenperspektive
unterstellten
Erwartungen
oder
Zuschreibungen
(Selbst-‐Fremdbild)
ab.
Hier
wird
von
den
SARB
umgekehrt
die
Dominanz
einer
Eingriffsorientierung
vermutet,
was
die
Außenwahrnehmung
des
ASD/des
Jugendamtes
als
Organisation
maßgeblich
bestimmt.
Man
kann
diese
Diskrepanz
auch
als
eine
Belastung
für
die
Passung
von
professioneller
und
Organisationsidentität
interpretieren.
Schließlich
muss
die
Schere
zwischen
dem,
was
man
sich
selber
positiv
zurechnet
oder
zurechnen
möchte
(!)
und
dem,
was
einem
von
Außen
als
negativ
oder
negativer
zugeschrieben
wird,
„verarbeitet“
werden.
Das
deckt
sich
zumindest
mit
dem
Umstand,
dass
in
den
Gruppendiskussionen
von
den
SARB
oft
Befürchtungen
geäußert
werden,
gerade
das
eingeführte
Modell
des
EM/FM
sei
eine
Zumutung
für
die
Klient_innen,
da
es
eine
klientenbezogene
Hilfeorientierung
zugunsten
einer
bürokratischen
Verwaltungslogik
eher
konterkariere.
Dies
muss
oder
kann
dann
auch
als
eine
von
der
Organisation
„aufgenötigte“
Abweichung
vom
eigenen
professionellen
Rollenverständnis
erlebt
und
gedeutet
werden.
In
den
Gruppendiskussionen
gibt
es
weitere
Belege
für
diese
Interpretation
(s.u.).
2.
Klientenorientierte
vs.
bürokratische
und
manageriale
Handlungskonzepte:
Einen
weiteren
erhellenden
Blick
auf
die
Frage
nach
der
Rolle
unterschiedlicher
Handlungslogiken
gibt
das
Itemcluster
zu
dem
Nutzen
unterschiedlicher
Fach-‐
und
Handlungskonzepte
in
der
täglichen
Arbeit
(Abb.
24).
Ins
Auge
fällt
hier
zunächst
die
starke
Orientierung
an
Konzepten
der
Gesprächsführung,
der
systemischen
Ansätze,
der
Mediation
und
der
Fallsteuerung.
Das
lässt
sich
als
eine
deutliche
Präferenz
der
unmittelbaren
Klientenarbeit
und
-‐beziehung
deuten.
Andere
Konzepte,
die
eher
das
bürokratisch
orientierte
Verwaltungshandeln
oder
manageriale
Handeln
fundieren,
werden
vom
eingeschätzten
Nutzen
als
eher
zweitrangig
bewertet.
79
Abbildung
24:
Nutzen
der
unterschiedlichen
Fach-‐
und
Handlungskonzepte
in
der
täglichen
Arbeit
der
SARB
Die
„Kostenorientierung“
nimmt
dabei,
wie
bereits
oben
im
Itemcluster
zur
Beurteilung
des
eingeführten
Modells
des
EM/FM
in
Bezug
zur
Klientenarbeit,
den
letzten
Platz
ein
(vgl.
Abb.
24).
Interessant
ist,
dass
sich
zwischen
EM
und
FM
tendenzielle
(aber
nicht
signifikante)
Differenzen
ergeben
bezüglich
der
Rolle
der
„Gesprächsführung“
zu
Gunsten
der
Eingangsmanager_innen
und
der
Rolle
von
„Dokumentation
und
Aktenführung“
zugunsten
der
Fallmanager_innen.
Das
mag
nicht
verwundern,
spiegelt
das
vermutlich
die
unterschiedlichen
Rollenanforderungen
wider.
Weitere
Differenzen
lassen
sich
vereinzelt
zwischen
den
Generationen
feststellen:
So
ist
der
wahrgenommen
Nutzen
von
„Software/EDV-‐Verarbeitung“,
der
„Sozialraumorientierung“
und
von
„Dokumentation
und
Aktenführung“
für
die
dritte
Generation
(2010-‐2014)
am
höchsten,
„sozialwissenschaftliche
Theorien“
werden
am
wenigsten
von
der
ersten
Generation
(1989-‐1995)
und
am
stärksten
von
der
mittleren
Generation
(2001
-‐2007)
geschätzt.
Die
mittlere
Generation
bewertet
dafür
im
Vergleich
zu
den
anderen
beiden
Generationen
das
„Verwaltungshandeln“
wieder
geringer.
Was
sich
hier
andeutet,
sind
generations-‐
(ausbildungs-‐
und
zeitgeist-‐
)bedingte
Unterschiede
in
den
professionellen
Orientierungen
der
SARB,
wenngleich
es
sich
bei
allen
Differenzen
allenfalls
um
Tendenzen
im
nicht-‐signifikanten
Bereich
handelt.
In
die
unterschiedlichen
Bewertungen
von
Fach-‐
und
Handlungskonzepten
im
ASD
gingen
implizit
zwei
Bedeutungen
der
Kategorie
„Nutzen“
ein
–
zum
einen
Nutzen
i.S.
von
„nützlich“
und
hilfreich
und
zum
anderen
i.S.
von
„genutzt“
also
praktiziert.
Wir
haben
das
in
der
Befragung
nicht
differenziert.
Die
qualitativen
Daten
geben
darüber
differenzierter
Auskunft.
80
3.
Professionelle
Ansprüche
und
organisationale
Realisierungsbedingungen:
Wir
gehen
davon
aus,
dass
in
die
quantitativ
erhobenen
Bewertungen
zum
einen
Vorstellungen
darüber
eingegangen
sind,
was
eine
gute
sozialarbeiterische
Praxis
im
ASD
ausmacht
und
ausmachen
sollte
–
also
von
welchen
professionelle
Ansprüchen
und
Selbstverständnissen
sie
getragen
wird.
Zum
anderen
gehen
hier
aber
auch
Erfahrungen
ein,
inwieweit
diese
Ansprüche
in
der
Praxis
überhaupt
durchsetzbar
und
realisierbar
sind.
Hier
geht
es
sozusagen
um
„Brillen“,
die
auf
eine
erlebte
und
wahrgenommen
Wirklichkeit
treffen
oder
um
eine
Wirklichkeit,
die
durch
diese
Brille
hindurch
kommentiert
und
wertend
in
den
Blick
genommen
wird.
Dass
es
dabei
auch
zu
„Übertreibungen“
wie
zu
„Verharmlosungen“
des
Gesehenen
kommen
kann,
versteht
sich
von
selbst.
Wahrnehmungen
und
Urteile
sind
immer
subjektiv.
Gleichwohl
sind
diese
aber
objektiv
auf
den
überindividuellen
Rahmen
eines
professionellen
Selbstverständnisses
einer
Professional
Community
verwiesen,
also
darauf,
was
professionelle
Soziale
Arbeit
(im
ASD)
ist
oder
zu
sein
hat
oder
bescheidener,
was
Mindeststandards
einer
solchen
sind.
Als
solche
können
etwa
die
von
Schrapper
beschriebenen
originären
Aufgaben
des
ASD
gelten
–
erstens:
beraten
und
entscheiden,
zweitens:
unterstützen,
schützen
und
kontrollieren
und
drittens:
knappe
Güter
verteilen
(Schrapper
2005).
Darin
sind
wiederum
die
oben
allgemein
beschriebenen
unterschiedlichen
Logiken
sozialarbeiterischen
Handelns
eingeschlossen.
Die
Orientierung
daran
macht
das
Handeln
in
der
Praxis
nicht
unbedingt
einfacher,
da
die
Standards
notwendig
abstrakt
und
selber
strittig
sind
(Becker-‐Lenz/Busse/Ehlert/Müller
2011,
2013).
Und
theoretisch
ist
es
auch
kaum
haltbar,
dass
es
„die“
Ansprüche
auf
der
einen
und
die
ermöglichende
oder
verwehrende
Wirklichkeit
auf
der
anderen
Seite
gibt,
es
handelt
sich
um
widersprüchliche
und
paradoxe
Handlungsanforderungen
an
die
Soziale
Arbeit
(auch
im
ASD).
Entscheidend
ist
somit
nicht
allein,
in
der
Praxis
Abweichungen
vom
unterstellten
Professionsstandard
wahrzunehmen
und
zu
konstatieren,
sondern
wie
damit
wiederum
(professionell)
umgangen
wird.
Unter
dieser
Perspektive
noch
einmal
das
Gesagte
und
Analysierte
in
den
Blick
zu
nehmen,
scheint
uns
wichtig,
da
man
davon
ausgehen
kann,
dass
auch
die
Bewertungen
des
eingeführten
EM/FM-‐Modells
entscheidend
von
den
gehegten
professionellen
Ansprüchen
und
ihrer
erfahrenen
Durchsetzbarkeit
bestimmt
und
eingefärbt
sind.
Dabei
geht
es
nicht
darum,
welche
Sichten
und
Ansprüche,
Wahrnehmungen,
Bewertungen
und
Ansprüche
hier
„richtig“
und
berechtigt
sind,
sondern
welche
Maßstäbe
überhaupt
verhandelt
werden.
Die
bisherigen
Ausführungen
und
auch
diversen
Fundstellen
vor
allem
aus
den
Gruppendiskussionen
der
SARB
haben
bereits
gezeigt,
dass
eine
wahrgenommene
respektive
erlebte
Diskrepanz
zwischen
den
eigenen
sozialarbeiterischen
Ansprüchen
und
ihre
Einlösung
und
Realisierbarkeit
ein
durchgängiges
Thema
ist.
Das
reicht
von
partiell
zufriedenen
oder
kritischen
Kommentaren
und
Zweifeln,
über
vehementes
Einklagen
bis
hin
zu
Äußerungen
der
Verzweiflung,
inwieweit
Soziale
Arbeit
unter
den
bestehenden
organisationalen
Bedingungen
im
ASD
möglich,
eingeschränkt
oder
gar
nicht
mehr
möglich
sei.
Es
unterscheiden
sich
aber
nicht
nur
die
Bewertungen
und
Einschätzungen
der
SARB,
sondern
auch
deren
Umgangsformen
respektive
Verarbeitungsmuster
mit
solchen
Diskrepanzen.
81
a. Geteilte
Ansprüche
und
unterschiedliche
Erfahrungen:
Unabhängig
von
den
konkreten
Einschätzungen
und
Erfahrungen,
inwieweit
sozialarbeiterisches
Handeln
im
ASD
durchsetzbar
ist,
werden
diese
Standards
von
den
SARB
im
Wesentlichen
konsensual
geteilt
und
bilden
so
den
Kern
eines
professionellen
Selbstverständnisses.
Ein
zentrales
Kernelement
ist
dabei
eine
beziehungsorientierte,
vertrauensbasierte
und
lebensweltorientierte
Klientenarbeit,
die
von
einer
Reihe
von
SARB
als
nicht
eingelöst
oder
gar
beschädigt
wahrgenommen
wird.
Der
Teil
derer,
die
dies
sehr
problematisieren,
ist
quantitativ
hoch:
EM
2:
„...
deswegen
sag
ich
ja
eigentlich
ist,
Sozialarbeit
findet
gar
nicht
mehr
statt.
Du
bist
nur
noch
mit
solchen
Formalien,
nur
noch
damit
beschäftigt.
Und
die
Leute
ähm
mein
Schlagwort
ist
immer,
wenn
die
Klienten
nicht
wären,
könnten
wir
endlich
mal
in
Ruhe
arbeiten...“
(SBZ
4,
Z.
413-‐419)
EM
2:
„Eigentlich
können
wir
so
sagen
als
unseren
Arbeitsauftrag
uns
über
der
Tür
schrieben
`Hier
werden
Sie
weg
verwiesen`.“
(SBZ
4,
Z.
1450-‐1451)
FM
6:
„...
aber
ich
denke
das
ist
auch
nicht
unbedingt
positiv
äh
wenn
ich
mich
nicht
mit
den
Fall
so
auseinander
setzen
kann
und
ich
habe
schon
das
Gefühl
also
wer
schreibt,
der
bleibt.
Ich
muss
es
also
och
tun
und
würde
viel
mehr
mit
den
Menschen
arbeiten
oder
dort
tätig
werden
oder
lieber
och
mal
vor
Ort
gehen
zum
Hausbesuch.“
(SBZ
4,
Z.
298-‐303)
EM
2:
„Nee,
aber
das
macht
ja
das
Bild
rund
so
was
ich
empfinde
Sozialarbeit
im
ursprünglichen
Sinne
findet
hier
de
facto
nicht
mehr
statt
(...).
Es
ist
nur
noch
()
Verwaltung
und
()
Abarbeitung,
Dokumentation,
Wegverweisung,
möglichst
abschließen,
weg,
so
das
ist
so.“
(SBZ
4,
Z.
203-‐208)
FM
1:
„ähm
dann
vergeben
wir
uns
viel
an
den
Wirkungsmöglichkeiten,
die
wir
als
()
in
der
Sozialarbeit
eigentlich
haben
-‐
dann
sind
wir
tatsächlich
bloß
Verwaltungsangestellte...“
(SBZ
2,
Z.
321-‐322)
Es
gibt
freilich
auch
gegenteilige
Erfahrungen
und
Positionen,
die
vor
allem
mit
den
oben
beschriebenen
positiven
moderierenden
Bedingungen
eines
gut
funktionierenden
Teams
zusammenzuhängen
scheinen:
FM
3:
“äh
Sozialarbeit
lebt
durch
diesen
Vertrauensvorschuss,
durch
diesen
Aufbau
von
Arbeitsbasis,
von
nem
Arbeitsvertrauen
()
und
wenn
man
das
nicht
hat,
()
dann
isses
wirklich
sehr
schwierig
-‐
ich
denke
wir
haben
hier
in
unserem
Sozialbezirk
eine
relativ
()
gute
Gruppe
also
ein
gutes
Team,
wo
man
sagen
kann
-‐
also
das
gelingt,
weil
wir
gut
miteinander
()
reden
und
äh
()
diese
()
Schnittstellen
sozusagen
halbwegs
gut
begleiten
-‐
auch
überhaupt
gar
nicht
starr...“
(SBZ
2,
Z.
344-‐349)
Ein
zweites
Kernelement
eines
geteilten
professionellen
Selbstverständnisses
ist
ein
autonomes
Handeln,
welches
verbindlich
an
Fachstandards
orientiert
ist
und
die
Fachkraft
auch
in
eine
hohe
Verantwortung
bei
der
Fallsteuerung
setzt.
Eher
positive
Erfahrungen:
FM
3:
„Wir
sind
letztendlich
schon
Fallverantwortliche
-‐
das
waren
wir
früher
schon
und
das
sind
wir
auch
heute
-‐
also
da,
aus
meiner
Sicht
hat
sich
da
jetzt
nichts
geändert
-‐
letztendlich
82
bleiben
wir
äh
am
nahesten
dran
-‐
wir
erklären
()
auf
ner
Teamberatung
-‐
lassen
wir
uns
beraten,
aber
die
Entscheidung
treffen
wir
am
Ende
selbst
und
hier
können
auch
die
Sozialbezirksleiterin
nichts
()
anderes
entscheiden
-‐
also
wir
haben
jedenfalls
die
Erfahrung
gemacht,
dass
wir
Hilfen
immer,
die
wir
entschieden
haben,
auch
durch
bekommen
haben.“
(SBZ
2,
Z.
1199-‐1204)
FM
1:
„...es
wäre
ne
Katastrophe,
wenn
es
anders
wäre,
ansonsten
wäre
nur
so
n
verlängerter
Arm
von
irgendwelchen
()
also
genehmigten
()
Durchführungsbestimmungen
(),
da
könnten
wir
die
Sozialarbeit
erst
recht
nicht
machen,
ne...“
(SBZ
2,
Z.
1188-‐1190)
Dagegen:
FM
6:
„Aber
bei
mir
kommt
das
Gefühl
an
als
wäre
das,
was
ich
jetzt
ins
Controlling
gebe,
nach
einer
Hilfeplanung
oder
so
mein
einziger
Fall
den
ich
bearbeiten
muss
und
dann
natürlich
wieder
neue
Aufträge
kriege,
die
ich
also
dann
nachzuarbeiten,
was
wieder
an
der
Realität
völlig
vorbeigeht
und
dadurch
wird
bei
mir
der
Druck
verstärkt
und
in
keinster
Weise
entlastet,
trotz
Prioritätenliste.“
(SBZ
4,
Z.
486-‐491)
FM
6:
„Das
passiert
aber
so,
dass
ich
trotz
Prioritätenliste
dann
die
Anweisung
bekomme:
`Sie
machen
jetzt
mal
das,
Sie
machen
jetzt
mal
das,
damit
die
Leute
ruhig
gestellt
werden.`
Mir
macht
es
eigentlich
immer
nur
mehr
Druck
und
ich
bin
froh,
wenn
das
Telefonat
gar
nicht
erst
ankommt.“
(SBZ
4,
Z.
1528-‐1531)
Beide
Einschätzungen
haben
offenbar
unmittelbar
mit
den
unterschiedlichen
Bedingungen
im
jeweiligen
Sozialbezirk
zu
tun
–
mit
der
realisierten
Leitung
durch
den/die
SBLer/in
und
mit
der
Ressourcensituation
vor
Ort.
Die
pointierte
Beobachtung
eines/r
SBLer/in
macht
aber
auch
deutlich,
dass
der
Umgang
mit
den
Handlungsanforderungen
–
zwischen
Autonomie
und
Einschränkung
–
wesentlich
vom
Professionalisierungsgrad
der
SARB
abhängt
und
damit
auch
eine
Frage
der
Personalentwicklung
ist.
SBL
4:
„Mhm,
ein
SARB
der
gut
ausgebildet
ist,
der
Erfahrungen
hat,
also
der
wirklich
gut
in
seinem
Fach
ist,
kann,
denke
ich,
mit
den
Prozessen,
die
wir
beschrieben
haben,
gut
arbeiten.
Der,
ich
glaube
die
SARB,
die
die
Bedingungen
erfüllen,
nehmen
das
nicht
so
als
Fesseln
wahr.
Die
SARBs,
die
sich
unsicher
sind
und
sich
wirklich
Buchstaben
getreu
an
die,
an
alle
Festlegungen
halten
wollen,
die
haben
es,
möglicherweise
schwer.
(...)
Der
schreibt
notfalls
in
die
(Akte),
ich
entscheide
mich
anders
zu
handeln,
weil
...
und
das
ist
völlig
in
Ordnung.“
(Z.
406-‐427)
b. Verarbeitungsformen:
Polarisieren,
Arrangieren,
Kompensieren
und
Reflektieren:
Auffallend
bei
den
eben
skizzierten
Kernelementen
eines
professionellen
Selbstverständnisses
ist,
dass
der
Verwaltungsanteil,
das
bürokratische
aber
auch
das
ökonomische
Moment
sozialarbeiterischen
Handelns
im
ASD
in
dessen
„Kern“
bei
den
SARB
kaum
explizit
Aufnahme
zu
finden
scheint,
allenfalls
als
negative
Gegenfolie
zum
eigenen
Anspruch.
Das
mag
zum
einen
eben
ein
implizites
Moment
des
professionellen
Selbstverständnisses
sein,
was
nicht
unproblematisch
für
sozialarbeiterisches
Handeln
in
einer
sozialen
personenbezogenen
Dienstleistungsorganisation
mit
notwendig
bürokratischen
Momenten
wie
dem
ASD
ist.
Zum
anderen
ist
es
eine
Reaktion
auf
83
erfahrene
organisationale
Zumutungen.
Deswegen
sei
ein
weiterer
analytischer
Blick
auf
die
Positionierungen
der
SARB
gerichtet,
wie
mit
den
erfahrenen
Diskrepanzen
zwischen
sozialarbeiterischem
Anspruch
und
organisationaler
Wirklichkeit
umgegangen
wird.
Wir
haben
hier
vier
„Modi“
gefunden,
die
freilich
nicht
als
individuelle
Muster
zu
interpretieren
sind
(dazu
haben
wir
ohnehin
keine
Daten),
sondern
eher
auf
mögliche
kollektive
Verarbeitungsformen
verweisen.
Polarisieren:
Die
oben
bereits
angeführten
Aussagen,
dass
Soziale
Arbeit
im
ASD
kaum
oder
gar
nicht
möglich
sei,
weil
sie
im
Wesentlichen
von
bürokratischem
Verwaltungshandeln
ersetzt
und
überlagert
würde,
spiegeln
unbestritten
die
erfahrene
Realität
resp.
einen
wesentlichen
Teil
des
erfahrenen
Alltags
im
ASD.
Gleichwohl
ist
die
dominante
Wahrnehmung
hier
polarisierend
im
Entweder-‐Oder
verfangen,
würdigt
nicht
oder
kaum,
dass
auch
Verwalten
ein
legitimer
Teil
professionellen
Handelns
im
ASD
ist
und
sein
muss.
Sie
spiegeln
aber
auch
in
problematisches
Element
und
möglicherweise
ein
Selbstmissverständnis
des
sozialarbeiterischen
Auftrages,
welches
die
„eigentliche“
Soziale
Arbeit
allein
auf
die
vertrauensbasierte
Beziehungsarbeit
mit
den
Klient_innen
gerichtet
sieht.
Die
grundsätzlich
paradoxalen
Rollenanforderungen
unterschiedlicher
Handlungslogiken
sind
hier
suspendiert.
Arrangieren:
Ein
zweiter
Modus
ist
eher
das
Arrangieren,
was
eine
Teil-‐
oder
auch
halbherzige
Identifikation
mit
den
widersprüchlichen
Rollen-‐
und
Handlungsanforderungen
bedeutet.
Das
kann
u.U.
auch
eine
verdeckte
Illoyalität
den
organisationalen
Anforderungen
(dem
EM/FM-‐Modell)
gegenüber
einschließen.
Ein
Beleg
dafür
ist
folgende
ironisierende
Äußerung
eines/er
SARB:
EM
3:
„Erklären`s
ja
auch
immer
sehr
()
ja
wohlwollend
ja
(lacht),
also
so
da
haben
wir
ja
schon
so
ne
Loyalität,
die
()
auch
wirklich
()
gespielt
ist,
weil
wir
es
selber
ja
auch
()
nich
so
günstig
finden,
()
son
Bruch
rein
zu
bringen
....“
(SBZ
3,
236-‐238)
Kompensieren:
Eine
andere
Form,
mit
den
Diskrepanzen
oder
widersprüchlichen
Rollenanforderungen
umzugehen,
ist
der
Versuch,
diese
dadurch
zu
entschärfen,
indem
wenigstens
in
Bezug
zu
den
eigenen
Bedürfnissen
als
Sozialarbeiter_in
einen
Ausgleich
gefunden
wird.
Dabei
droht
z.B.
der
professionelle
Anspruch,
eine
gute
Soziale
Arbeit
zu
machen,
durch
den
persönlichen
Wunsch,
der
für
sich
genommen
freilich
legitim
ist,
ein/e
gute/r
Sozialarbeiter_in
zu
sein,
überlagert
zu
werden.
So
mag
es
ein
latentes
Motiv
sein,
Fälle
deswegen
länger
im
Eingang
zu
halten
und
eine
ambitionierte
Beziehungsarbeit
zu
machen,
um
den
„Verlust“
an
eigentlicher
Sozialarbeit
zu
kompensieren.
EM
3:
„
also
ich
würde
mir
wahnsinnig
wünschen,
()
das
es
zurückgebaut
wird
und
man
wirklich
ne
Familie
und
einen
Fall
von
Anfang
äh
bis
zum
Ende
der
Hilfe
hat.
Ich
genieß
das
auch
immer
mal
Fälle
()
jetzt
in
der
Steuerung
zu
haben
-‐
also
einfach
auch
mal
einen
Hilfeplan
zu
machen
und
zu
sehen
-‐
wie
haben
sich
die
Familien
in
der
Hilfe
entwickelt
und
()
also
wenn
ich
die
am
Anfang
auch
hatte
in
der
in
der
Aufnahme
()
und
ähm
einfach
(...)
in
dieser
akuten
Anfangssituation,
wo
es
alles
drunter
und
drüber
geht
(),
sondern
wirklich
mit
den
sortierten
84
Problemen
die
Entwicklung
zu
sehen
()
das
ist
auch
–
(...)
auch
noch
eine
Motivation
()
für
mich
persönlich.“
(SBZ
3,
Z.
384-‐393)
Reflektieren:
Hier
wir
eher
versucht,
die
erfahrenen
Diskrepanzen
überhaupt
erst
einmal
auch
als
paradoxale
Handlungs-‐
und
Rollenanforderungen
wahrzunehmen
und
zu
reflektieren.
Die
eigene
Erfahrung
wird
kontextualisiert,
d.h.
es
wird
ein
kritischer
Blick
über
die
eigene
Situation
hinaus
auf
die
Organisation
und
die
Kultur
der
Organisation
und
des
Umgangs
miteinander,
den
gesellschaftlichen
und
politischen
Kontext
entwickelt
und
versucht
Zusammenhänge
zu
thematisieren.
Das
scheint
auch
die
Voraussetzung
dafür
zu
sein,
dass
über
Alternativen
und
Szenarien
nachgedacht
werden
kann,
die
nicht
einfach
nur
einen
Rückbau
eingeführter
Veränderungen
und
Modelle
fordern.
FM
1.
„Sozialarbeiter
natürlich
zerreist,
na
-‐
weil
auf
der
einen
Seite
muss
man
den
Verwaltungsanforderungen
entsprechen
und
merken
auf
der
anderen
Seite,
dass
()
diese
sozialarbeiterische
Hintergrundarbeit
eigentlich
viel
verlangt,
()
sie
ist
komplizierter
geworden
von
der
Kontaktgestaltung
her
und
auch
von
den
Feeling
was
man
hat
-‐
also
was
läuft
jetzt
wo
vor
Ort
na,
()
weil
das
()
eben
wie
gesagt,
auseinander
gedröselt
ist
(2)
ja
()
und
da
is
()
möglicherweise
noch
wieder
Entwicklungs-‐
und
Besinnungsbedarf
()
und
ich
denke,
das
muss
sich
ja
()
äh
auch
dieser
Aufteilung
nach
Eingangs-‐
und
Fallmanagement
()
gar
nicht
widersprechen
na
-‐
also
man
könnte
ja
trotzdem
eine
gewisse
Straßenzuständigkeit
haben,
()
es
wird
nur
schwierig
natürlich,
weil
()
sich
Personal
mit
dieser
Aufspaltung
()
im
Prinzip
reduziert
hat
...“
(SBZ
2,
Z.
254-‐
264)
FM
2:
„..eben
-‐
es
ist
schon
wirklich
schwierig
äh
zu
erfassen
()
was
ist
gute
Soziale
Arbeit,
was
ist
effektive
Sozialarbeit
-‐
wie
kommt
die
wirklich
dann
gut
an?
Oder
wie
kann
man
die
strukturieren?
()
Und
das
wären
zum
Beispiel
mal
fachliche
Diskussionen,
die
ich
gerne
führen
würde..
und
wie
machen
wir
das
auf
die
beste
Weise...“
(SBZ
2,
Z.
532-‐541)
FM
1:
„...
und
das
Schwierige
ist,
wenn
das
aber
alles
irgendwo
in
der
Verwaltung
stecken
bleibt
auf
halben
Weg
und
überall,
wo
man
total
unzufrieden
ist
-‐
jeder
weiß
()
ah
da
sind
irgendwelche
Defizite
(),
aber
es
kommt
nicht
dort
an,
sondern
es
bleibt
irgendwo
ein
Stückchen
abgeschirmt,
weil
es
wird
sich
doch
in
der
Verwaltung
drum
gekümmert
-‐
da
müssen
doch
Lösungen
gefunden
werden,
die
aber
nicht
gefunden
werden
und
dann
()
und
am
Ende
muss
sich
dort
politisch
eingesetzt
werden...“
(SBZ
2,
Z.
1414-‐1424
FM
3:
„Da
braucht
man
die
Bildungsagentur,
die
da
mitspielt
und
das
ganze
Bildungssystem
ist
so
marode
()
äh
da
müsste
so
viel
Veränderung
sein
-‐
diese
gesellschaftliche
Last
kann
nicht
Jugendhilfe
alleine
tragen,
die
hier,
diese
Veränderungen,
ja
-‐
das
ist
einfach
nicht
stemmbar,
()
da
müssen
die
Kindergärten,
die
Schulen
()
die
müssen
alle
mitziehen
-‐
da
müsste
es
kleinere
Gruppen
geben,
kleinere
Klassen
oder
was
weiß
ich,
ja
äh
besser
ausgebildete
Lehrer
oder
geeignetere
Lehrer
()
oder
keine
Ahnung
-‐
die
einfach
auch
die
Defizite
für
Familien
mit
äh
ausgleichen
()
ja
das
funktioniert
einfach
nicht
mehr
()
so
wies
vielleicht
()
wies
mal
war
(2)
wir
können
das
nicht
alleine
stemmen
()
(SBZ
2,
Z.
1426-‐1443)
FM
2:
„Das
äh
ja
würde
ich
so
sagen
-‐
also
weil
die
()
ist
jetzt
so
meine
Erfahrung
-‐
es
wird
halt
geschaut
-‐
ja
es
sind
alle
Formulare
da
()
prima
-‐
Akte
geht
zurück
()
und
es
wird
viel
zu
wenig
darauf
Bezug
genommen,
wo
mal
was
gelingt
-‐
das
finde
ich,
ist
also
auch
so
ein
kultureller
son
kulturelles
Phänomen
-‐
also
es
wird
immer
nur
darüber
geredet,
was
()
man
nicht...“
(SBZ
2,
1238-‐1240)
85
Dass
der
produktive
Umgang
mit
Grenzen
aber
auch
wesentlich
von
der
Beziehung
zwischen
SARB
und
SBL
bestimmt
ist
und
dieses
zugleich
ein
Aufgabe
der
Mitarbeiterführung
und
Personalentwicklung
ist,
sieht
ein/e
SBLer_in
deutlich:
SBL
4:
„Auch
der
idealtypische
SARB
also
dieser
hoch
professionelle
Mitarbeiter
kann
durch,
durch
die
Bedingungen,
die
es
im
ASD
gibt,
an
seine
Grenzen
gebracht
werden.
Auch
der
kann
nur
ein
gewisses
Maß
an
Vertretung
leisten,
an
Veränderungen
verkraften.
Das
denke
ich,
ist
nicht
nur
personenbezogen
(...)
der
unsichere
Mitarbeiter,
der
braucht
Begleitung
und
positive
Erfahrungen
in
den
Fällen
zusammen.
Also
der
braucht
am
Anfang
möglicherweise
jemand,
der
ähm
schwierige
Entscheidungen
mit
trägt,
mit
unterschreibt
und
das
kann
die
Führungskraft
sein
oder
sollte,
müsste...“
(Z.
441-‐450)
7
.
Resümee
und
Perspektiven
Nehmen
wir
die
oben
skizzierten
Diskussionen
nach
der
gelingenden
Organisation
der
ASD-‐Arbeit
wieder
auf,
so
müssen
wir
zunächst
konstatieren,
dass
auch
unsere
Daten
einen
z.T.
sehr
kritischen
Blick
auf
das
Modell
des
zweigliedrigen
Eingangs-‐
und
Fallmanagements,
vor
allem
aus
der
Perspektive
der
Sozialarbeitenden,
der
Netzwerkpartner
und
Leistungserbringer
spiegeln.
Die
Sozialbezirksleitungen
als
mittlere
Leitungsebene
scheinen
insgesamt
identifizierter
mit
dem
neuen
Modell
zu
sein.
Die
erkenntnisleitende
Haltung
unserer
Untersuchung
bestand
darin,
diese
kritischen
Befunde
zwar
ernst
zu
nehmen,
aber
mit
ihrer
kritischen
Würdigung
den
aktuellen
Status
quo
im
ASD
analytisch
nicht
zu
verdoppeln.
So
nehmen
wir
auch
die
positiven
„Abweichungen“
ernst,
da
sich
ihnen
ein
Entwicklungspotential
verbergen
könnte.
Das
heißt,
nicht
allein
auf
statistische
Verteilungen
und
Häufigkeitsverallgemeinerungen
zu
setzen,
sondern
auch
strukturelle
und
systemische
Zusammenhänge
und
-‐effekte
in
Augenschein
zu
nehmen
und
zu
rekonstruieren.
Das
lässt
uns
einen
durchaus
vorsichtigeren
Schluss
ziehen,
als
von
einem
„Irrweg“,
der
schlimmstenfalls
als
„Paradigmenwechsel“
für
die
gesamte
Bundesrepublik
steht,
zu
sprechen.
Das
suggeriert,
es
könne
ein
Organisationsmodell
oder
eine
Ablauforganisation
der
ASD-‐Arbeit
gefunden
werden,
das
bzw.
die
entweder
der
Logik
des
Managens
und
Kontrollierens
oder
der
des
Beratens
und
Unterstützens
folgt
(so
Neuffer
2012
in
seinem
Urteil).
Die
inzwischen
zur
Gewissheit
gewordene
Einsicht,
dass
es
„das“
Organisationsmodell
des
ASD
nicht
geben
kann
(vgl.
zusammenfassend
Gissel-‐
Palkovich
und
Schubert
2015)
ist
vor
allem
dahin
gehend
plausibel,
dass
konkrete
Wirkbedingungen
identifiziert
werden
müssen,
durch
die
ein
eingeführtes
oder
gegebenes
Organisationsmodell
positiv
oder
negativ
„gelebt“
werden
kann.
Die
oben
skizzierten
datenbasierten
Hypothesencluster
legen
es
nahe
dabei
drei
Ebenen
identifizierbarer
Faktoren
zu
unterscheiden
(Abb.
25).
86
Abbildung
25:
Unterschiedliche
Faktoren-‐
und
Wirkebenen
bezüglich
des
eingeführtem
EM/FM-‐
Modells.
1. System-‐
und
modellspezifische
Faktoren.
Hier
handelt
es
sich
um
modellspezifische
bzw.
-‐immanente
Faktoren,
wie
wir
sie
oben
in
den
Clustern
1
und
2
beschrieben
haben.
Dabei
steht
zur
Diskussion,
welche
Folgen
ein
implementierter
Übergang
im
zweiphasigen
Prozess
als
„Filter“
oder
„Schnittstelle“
für
die
Organisation
und
das
Management
des
Beratungs-‐
und
Hilfeprozesse
hat.
Ein
„gutes“
Übergangsmanagement
ist
hier
von
entscheidender
Bedeutung,
damit
es
für
die
beteiligten
Fachkräfte
(Eingangs-‐
und
Fallmanager_innen)
handhabbar
ist
und
Klient_innen
die
entsprechende
Beratungs-‐
und
Hilfequalität
ermöglicht.
Generell
ist
hier
zu
fragen:
Was
geht
an
der
skizzierten
problematischen
Situation
im
ASD
real
zu
Lasten
des
eingeführten
Organisationsmodells?
Was
wäre
durch
ein
„besseres“
Organisationsmodell
abwendbar?
Zusammenfassung
Cluster
1
und
2:
Die
in
Cluster
1
und
2
herausgearbeiteten
Modellparameter
des
„Filters“
und
der
„Schnittstelle“
scheinen
die
entscheidenden
Faktoren
in
der
zweiphasigen
Ablauforganisation
zu
sein,
die
zu
kontraindizierten
Effekten
sowohl
bei
den
SARB
als
auch
bei
den
Klient_innen
führen
können.
Die
intendierte
Puffer-‐
und
Klärungsfunktion
des
Eingangsmanagements,
die
das
Anliegen
von
Klient_innen
diagnostisch
genau
identifiziert,
bedarfsgerecht
bearbeitet,
eigene
Beratungsleistungen
niedrigschwellig
vorhält
und
Fälle
zur
bedarfs-‐
und
leistungsgerechten
Weiterbearbeitung
verweist
und
weiterleitet,
ist
genau
dann
bedroht,
wenn
sie
intern
nicht
durch
eine
flexibles
87
„atmendes“
Ressorcenmanagement
unterstützt
wird,
wenn
die
tangierenden
Aufnahmekapazitäten
des
korrespondierenden
Netzwerkes
extern
schnell
erschöpft
sind
oder
die
Angebote
der
Leistungserbringer
nicht
in
Passung
sind.
Dann
kommt
es
zu
Staueffekten,
die
entweder
zu
einem
„Zu-‐lange-‐Verweilen“
oder
zu
einem
„Zu-‐
schnellen-‐Weiterleiten“
der
Fälle
im
bzw.
aus
dem
Eingang
führen,
mit
der
Folge,
das
wiederum
im
Fallmanagement
zu
schnell
HzE-‐Hilfen
installiert
und
schlussendlich
für
alle
Beteiligten
zu
einer
Belastung-‐
und
Überforderungsquelle
werden.
Tendenziell
führt
das
zu
einem
schleichenden
und
„naturwüchsigen“
Aufheben
der
strukturellen
Trennung
des
Eingangs
und
Fallmanagements.
Solche
Tendenzen
sollten
eher
explizit
und
experimentell
aufgenommen
werden.
Erfahrungen
in
anderen
ASDs
aber
auch
in
einigen
Stadtbezirken
in
Leipzig
zeigen
hier
ein
Potenzial,
das
in
Rotationsmodellen
zwischen
Eingangs-‐
und
Fallmanagern
und
flexiblen
Ressourcenmodellen,
i.S.
einer
bedarfsabhängigen
Allokation
von
Personal,
liegen
kann.
Die
zweite
Achillesferse
des
Modells
ist
die
„Schnittstelle“,
die
leicht
zu
einer
Unterbrechung,
einem
Informationsverlust,
einem
Beziehungsabbruch
resp.
zu
einer
Diskontinuität
der
Hilfe
führen
kann,
wenn
der
Übergang
nicht
gut
kommunikativ
vermittelt
wird.
Dort,
wo
es
Standard
ist
oder
ressourcenbedingt
auch
Standard
sein
kann
(!),
dass
dieser
Übergang
mit
den
entsprechenden
Beteiligten
triadisch
(und
nicht
einfach
dyadisch
unter
Ausschluss
des
jeweils
Dritten)
kommuniziert
wird,
entsteht
eher
eine
Gelingensbedingung
eines
reflektierten
und
nachvollziehbaren
Übergangs.
Damit
sind
freilich
nicht
alle
Risiken
beseitigbar,
weil
hier
auch
fall-‐,
kapazitäts-‐
und
verfahrensbedingten
„Vertiefungen“
der
Fallarbeit
zu
Asynchronität
zwischen
Falldynamik
und
Bearbeitungslogik
führen
können.
Aber
das
sind
z.T.
nicht
steuerbare
Verschiebungen,
die
z.B.
die
Verweildauer
einer
Fallbearbeitung
im
Eingang
bedingen,
die
aber
nur
kommunikativ
aufgelöst
werden
können
und
wieder
kommunikative
Ressourcen
benötigen.
Auch
hier
gibt
es
produktive
Ansätze,
etwa
Tandems
aus
Eingangs-‐
und
Fallmanager_innen
zu
bilden,
die
kontinuierlicher
triadisch
mit
Klient–
innen
und
Netzwerkpartnern
kommunizieren.
2. System-‐
und
modellflankierende
Faktoren:
Die
Wirkung
von
modellimmanenten
Faktoren
scheint
entscheidend
von
modelltangierenden
begleitet
und
vermittelt
zu
werden.
In
der
Organisationsveränderung
sind
im
Zuge
der
Einführung
des
Eingangs-‐
und
Fallmanagement
eine
Reihe
komplementärer
Maßnahmen
erfolgt
(in
Cluster
3
bis
5
beschrieben),
die
das
eingeführte
Modell
zwar
abstützen
und
in
seiner
Funktionalität
flankieren
sollen,
aber
auch
ohne
dieses
Modell
einführbar
sind.
Insofern
handelt
es
sich
hier
um
modellflankierende
Faktoren,
die
nicht
unwesentlich
für
die
Durchsetzbarkeit
oder
ggf.
das
(erschwerte)
Gelingen
des
Modells
des
Eingangs-‐
und
Fallmanagements
verantwortlich
sind,
da
sie
auch
direkt
in
das
Prozessgeschehen
eingreifen.
Zusammenfassung
Cluster
3
bis
5:
Ein
neues
digitales
Dokumentationssystem
OpenWeb,
das
unterschiedliche
bisherige
Dokumentationssysteme
von
der
Fallebene
bis
zu
statistischen
Dokumentation
88
(Fallakte
und
Adlerliste)
zusammenfassen
soll,
ist
sukzessive
eingeführt
worden
(Cluster
3).
Unabhängig
von
passageren
Einführungsschwierigkeiten
hat
sich
darauf
ein
Gutteil
der
kritischen
Wahrnehmungen
fokussiert.
Das
betrifft
nicht
allein
die
Handhabung
des
Dokumentation
im
sozialarbeiterischen
Alltag,
sondern
vielmehr
die
spürbare
Asymmetrie
von
möglichen
Funktionen,
die
ein
Dokumentationssystem
erfüllen
kann
und
muss,
weg
von
einer
fallnahen-‐
und
steuernden
Dokumentation
hin
zu
primär
Controlling-‐
und
übergreifende
Steuerungsbedürfnissen
erfüllenden
Funktionen.
Daraus
resultieren
teilweise
fehlende
und
Fehldokumentationen
sowohl
im
Eingangs-‐
als
auch
im
Fallmanagement,
so
dass
die
Abbild
und
Steuerungsfunktion
der
Dokumentationen
z.T.
einschränkt
ist.
Bei
der
Implementierung
von
Dokumentationssystem
scheint
insbesondere
das
zu
gelten,
was
Schrapper
allgemein
für
alle
einzuführenden
Strukturen
im
ASD
fordert
–
eine
Art
„ASD-‐Arbeitsfähigkeits-‐
Verträglichkeits-‐Prüfung“
(Schrapper
2012,
S.
55).
Schließlich
müssen
Dokumentationen
die
Arbeit
der
SARB
und
der
SBLer
erleichtern,
unterstützen
und
Prozesse
und
Fakten
auch
real
abbilden.
Die
Dokumenationen
sollten
im
Dienste
der
ASD-‐Arbeit
stehen
und
nicht
umgekehrt.
Das
Führungs-‐
und
Leitungskonzept
ist
der
Logik
des
Modells
insofern
angepasst
worden,
als
es
vor
allem
die
strategische
und
operative
Handlungsverantwortung
den
Rollen
der
SBLer
und
SARB
eindeutig
zugewiesen
hat
und
die
Rolle
des
Teammanagements
aufgewertet
worden
ist
(Cluster
4).
Das
bedeutet
für
die
SARB
einen
mit
der
erhöhten
Fallverantwortung
verbundenen
Zuwachs
an
Handlungs-‐
und
Entscheidungsautonomie.
Für
die
SBLer
bedeutet
es,
ihre
Dienst-‐
und
Fachaufsicht
vor
allem
mit
einer
fallbegleitenden
Controllingfunktion
zu
verbinden
und
hier
ihre
Führungsfunktion
durch
beratende
Anteile
zu
erweitern.
Für
sie
heißt
es
auch,
den
Übergang
zwischen
Eingangs-‐
und
Fallmanagement
zu
moderieren
und
hier
die
Fallverteilung
zu
steuern,
eigene
Fallverantwortung
ist
darin
nicht
eingeschlossen.
Letzteres
ist
dann
auch
wohl
der
kritischste
Punkt
in
unserer
Analyse
gewesen,
die
fehlende
Fallverantwortung
der
SBLer
führt
in
der
Wahrnehmung
der
SARB
nicht
nur
zu
einem
Kompetenzverlust
in
der
Sache,
sondern
auch
zu
einem
entsprechenden
Empathieverlust
ihnen
selbst
gegenüber.
Wenn
in
einem
Sozialbezirk
dann
noch
ungünstige
objektive
Bedingungen
(instabile
Teambedingungen
durch
häufigen
Leitungswechsel,
hoher
Krankenstand
und
hohe
Fluktuation)
und
schwierige
subjektive
Bedingungen
(schwierige
Teamdynamik)
hinzukommen,
dann
führt
das
u.U.
zu
problematischen
Entfremdungseffekten
und
Kommunikationsstörungen
zwischen
Leitung
und
Team.
Solche
Störungen
haben
dann
zugleich
auch
negative
Streueffekte
bis
in
die
Netzwerkarbeit
hinein
(s.u.),
wenn
etwa
der
kommunikative
Durchfluss
zwischen
der
übergreifenden
Netzwerkarbeit
(SBL)
und
der
fallbezogenen
Netzwerkarbeit
(SARB)
gestört
ist.
Weitere
Faktoren,
die
den
Prozessverlauf
der
Ablauforganisation
negativ
oder
positiv
beeinflussen
können,
sind
die
Funktion
des
Teams
als
(nur)
kompensierendem
Entlastungsfaktor
oder
als
Raum
reflexiver
Fachlichkeit,
ist
die
vertikale
Kommunikation
mit
übergeordneten
Leitungsebenen
(ASD-‐Leitung,
Jugendamt,
Dezernat
etc.)
und
die
Transparenz
ihrer
Entscheidungen.
Schließlich
ist
die
Qualität
der
horizontalen
Kommunikation
zwischen
den
Sozialbezirksleiter_innen,
als
der
unmittelbar
operativ
wirksam
werdenden
Leitungsebene,
zentral.
Hier
ist
es
etwa
von
Belang,
wie
zwischen
ihnen
Konsens
erzeugt
und
Dissens
auch
bezüglich
des
eingeführten
Modells
ausgetragen
wird,
wie
89
und
ob
Erfahrungen
zwischen
den
Sozialbezirken
systematisch
oder
nur
eher
zufällig
ausgetauscht
werden.
Hier
wären
zum
einen
Maßnahmen
sinnvoll,
die
die
jeweils
lokalen
Bedingungen
in
den
einzelnen
Sozialbezirken
stützen
und
verbessern.
Wir
haben
hier
eindeutige
Differenzen
zwischen
sog.
„Referenz-‐“
und
„Entwicklungsbezirken“
identifizieren
können,
zum
anderen
sind
zentrale
Führungsprinzipen
zu
überdenken,
etwa
eine
fehlende
Fallverantwortung
durch
die
SBLer.
Eine
Verstärkung
der
Sozialraumorientierung
sollte
vor
allem
durch
eine
Intensivierung
der
Netzwerkarbeit
realisiert
werden
(Cluster
5).
Ein
funktionierendes
Netzwerk
von
Partnern
sozialräumlicher
Beratungs-‐
und
Unterstützungsangebote
ist
eine
wichtige
strukturelle
Gelingensbedingung
für
die
Verweisungsaufgaben
im
Eingangsmanagement.
Insofern
bildet
das
Netzwerkmanagement
sozusagen
die
dritte
Säule
neben
dem
Eingangs-‐
und
Fallmanagement.
Aber
auch
eine
gute
Kommunikation
und
Kooperation
mit
den
Leistungserbringern
bzw.
Trägern
HzE
sind
nach
wie
vor
lebenswichtige
Voraussetzungen
für
das
Gelingen
bedarfsgerechter
Hilfeprozesse.
Diese
sind
jedoch
momentan
zwischen
ASD
und
beiden
externen
Teilsystemen
z.T.
suboptimal
und
belastet.
Interessant
ist,
dass
darin
sogar
teilweise
ein
latenter
Konsens
zwischen
ASD
und
den
externen
Partnern
besteht,
sofern
es
dabei
um
Anteile
auf
Seiten
des
ASD
geht
(Ressourcenfrage,
personale
Stabilität,
Überforderung
etc.)
Insgesamt
gibt
es
aber
deutliche
Nichtpassungen
zwischen
Angebot
und
Nachfrage,
zwischen
den
gegenseitigen
Erwartungen
bezüglich
der
Prozessqualität
auf
Seiten
des
ASD
oder
Leistungsqualität
auf
Seiten
der
Träger.
Im
Fall
der
Netzwerkarbeit
falle
hier
zum
einen
eine
mangelnde
„Pflege“
und
Pflegemöglichkeiten
des
Netzwerkes
ins
Gewicht,
so
dass
in
den
Sozialbezirken
z.T.
eine
geringe
Übersicht
über
geeigneten
Netzwerkpartner
zur
Verfügung
steht.
Dies
ist
teilweise
auch
den
internen
Kommunikationsproblemen
in
den
Sozialbezirken
geschuldet
(Cluster
4).
Umgekehrt
fehlt
es
schlicht
an
geeigneten
Partnern,
das
Netz
scheint
zu
dünn,
gerade
was
die
Verfügbarkeit
von
externen
Beratungsangeboten
betrifft.
Darüber
hinaus
gibt
es
aber
auch
sehr
gute
Erfahrungen
und
konstruktive
Ansätze
hier
stabile
Kommunikationsformen
zu
etablieren
(z.B.
Dienstberatungen
des
ASD-‐Teams
und
SBL
in
den
Räumen
eines
Netzwerkpartners).
So
ist
die
Wahrnehmung
der
Netzwerkpartner,
dort,
wo
sich
solche
Formen
etabliert
haben,
gegenüber
dem
eingeführten
EM/FM-‐Modell
fallbezogen
und
fallübergreifend
eher
positiv.
Die
Leistungserbringer
bzw.
Träger
der
HzE
haben
sowohl
fallbezogen
als
auch
fallübergreifend
einen
kritischen
bis
ambivalenten
Blick
auf
die
Arbeit
des
ASD
insgesamt
und
insbesondere
auf
das
eingeführte
Modell.
Vermutlich
werden
diesem
aber
auch
eine
Reihe
von
Dingen
zugeschrieben,
die
eigentlich
anderen
Faktoren
gelten.
So
ist
die
hohe
wahrgenommene
„Personenabhängigkeit“
der
ASD-‐Arbeit
in
den
Augen
der
Träger
auffallend.
Es
scheint
nicht
„den“
ASD
an
sich,
sondern
„die“
ASD-‐
Mitarbeiter_in
zu
geben.
Das
ist
positiv
und
problematisch
zugleich:
Es
gibt
Mitarbeiter_innen,
die
den
ASD
nach
Außen
professionell
vertreten,
ein
externer
Partner
des
ASD
kann
aber
diesbezüglich
nicht
mit
einem
verlässlichen
Angebot
des
ASD
als
Organisation
rechnen.
90
In
der
fallübergreifenden
Kooperation
werden
unter
den
konkreten
Kooperationsinstrumenten
die
„Trägergespräche“
als
ein
nützliches
Instrument
hervorgehoben.
Für
eine
Verbesserung
der
Kooperation
vor
allem
mit
den
Leistungserbringern
zeigt
unsere
Untersuchung,
dass
dabei
fünf
Kooperationsebenen
und
damit
Veränderungsebenen
unbedingt
unterschieden
werden
sollte
(s.o.).
Der
Dreh
und
Angelpunkt
für
eine
mögliche
Optimierung
der
Netzwerkarbeit
scheint
vor
allem
eine
„Liberalisierung“
des
eingeführten
Territorialprinzips
hin
zu
kleinräumigeren
Territorien
des
Sozialraumes/Sozialbezirkes
–
sozusagen
zwischen
Bezirk
und
Straße
–
zu
sein.
Zudem
sollten
konkrete
Kooperationskonzepte
und
-‐
vereinbarungen
zwischen
ASD
und
den
im
Sozialbezirk
ansässigen
Netzwerkpartner
entwickelt
und
geschlossen
werden.
Hier
könnten
Aufgaben,
Angebote
und
Projekte
durch
den
ASD
oder
andere
Träger
genauer
beschrieben,
vereinbart
und
realisiert
werden
(positive
Erfahrungen
hierzu
gib
es
hierzu
in
den
Bezirken
Altona
und
Bergedorf
des
ASD-‐Hamburg).
Aber
auch
eine
fallbezogene
Intensivierung
der
Sozialraumarbeit
zeitigt
indessen
empirisch
gut
belegte
Effekte
bezüglich
bedarfsgerechter
Hilfen
im
Vorfeld
der
Implementierung
von
HzE
(die
Bremer
Erfahrungen
s.o.)
3. System-‐
und
modellübergreifende
Faktoren:
Schließlich
dürften
auch
modellübergreifende
Faktoren,
die
relativ
unabhängig
von
einer
konkreten
Modellvariante
relevant
sind,
einen
nicht
unbeträchtlichen
Einfluss
auf
die
Ablauforganisation
haben.
Zentral
sind
hier
die
ASD-‐typischen
Dauerthemen
der
erlebten
Belastung
und
Überlastung
(Cluster
6)
und
das
professionelle
Selbstbild
und
das
Selbstverständnis
der
Mitarbeiter_innen,
ihre
Ansprüche
an
die
eigene
Arbeit
als
Soziale
Arbeit
ein
wichtiger
Faktor.
Zusammenfassend
Cluster
6
und
7:
Das
Cluster
6
entspricht
dem
Thema,
welches
seinerzeit
ein
wesentliches
Initial
für
die
Organisationsuntersuchung
und
schlussendlich
für
die
Organisationsveränderung
gewesen
war,
aufgegriffen
–
die
Belastung
bzw.
das
Belastungserleben
vor
allem
der
SARB.
Es
hat
sich
gezeigt,
dass
in
den
Teams,
in
denen
vor
allem
Personalmangel
oder
eine
hohe
personale
Instabilität
der
Teams
und
der
Leitung
anzutreffen
war,
auch
die
Ablehnung
des
Modells
am
stärksten
ist.
In
besser
aufgestellten
Teams
(tendenziell
in
den
Referenzteams)
wurde
mehrfach
geäußert,
dass
es
„gut
wäre“,
noch
eine
Kolleg_in
mehr
im
Team
zu
haben,
dass
das
aber
nicht
der
alleinige
oder
zentrale
Punkt
wahrgenommener
Erschöpfung
sei.
So
ist
als
möglicher
Entlastungsfaktor
die
„Personalplanung“
(nicht
die
einfache
Aufstockung
der
Stellen!)
der
Favorit.
Gefolgt
wird
sie
von
der
„Reduzierung
der
Fälle“,
der
„Reduzierung
Verwaltungshandeln“
und
erst
dann
folgt
„die
„Abschaffung
von
EM/FM“
und
schließlich
am
Ende
die
„Wertschätzung“.
Bemerkenswert
ist,
dass
sowohl
die
SBLer
als
auch
einige
SARB
in
ihren
Einschätzung
des
Ablaufmodells
geäußert
haben,
dass
man
dieses
gar
nicht
vollständig
beurteilen
könne,
da
es
noch
nie
„gelebt“
wurde
bzw.
bislang
nur
unter
notorischer
Ressourcenknappheit
gelaufen
ist.
Das
trifft
auf
ein
altes
Thema
in
Prozessen
der
Organisationsveränderung.
Eine
neue
Organisationsstruktur
bedarf
in
einer
Implementierungsphase
nicht
nur
vorübergehend
mehr
Ressourcen,
91
sondern
ihre
realen
Vor-‐
und
Nachteile
können
sich
unter
Bedingungen
der
Knappheit
gar
nicht
erst
zeigen.
Eine
weitere
Frage
(Cluster
7)
ist
die
des
professionellen
Selbstverständnisses
der
ASD-‐
Arbeit
als
Soziale
Arbeit
in
einem
Amt.
Hier
kollidiert
ein
Anspruch
an
die
Soziale
Arbeit,
die
sich
im
Kern
vor
allem
als
beziehungsorientierte
Arbeit
mit
den
Klient_innen
versteht,
mit
gegenläufigen
auch
bürokratischen
und
managerialen
Handlungslogiken
einer
Verwaltungsbehörde
als
Organisation.
Auf
dem
Hintergrund
realer
Erfahrungen
scheint
dadurch
die
Bindung
und
die
Identifikation
mit
der
Organisation
ASD/Jugendamt/Stadtverwaltung
unterschiedlich
stark
auch
belastet
zu
sein.
Auf
der
einen
Seite
herrscht
ein
durchgängiger
Konsens
vor
allem
bei
den
SARB,
was
die
Essentials
einer
guten
Sozialarbeit
im
ASD
sind
und
dass
sozialarbeiterische
Ansprüche
hier
immer
wieder
formuliert
und
zur
Geltung
gebracht
werden
müssen.
Es
mag
auch
der
akuten
Belastungssituation
geschuldet
sein,
dass
bürokratische
Handlungsanteile
zum
Gutteil
als
der
sozialen
Arbeit
äußerlich
und
fremd
wahrgenommen
werden
und
kaum
in
das
eigene
Selbstverständnis
integrierbar
scheinen.
So
gibt
es
deutlich
Differenzen
zwischen
den
SARB
dahingehend,
wie
mit
Diskrepanzen
und
Widersprüchen
zwischen
Ansprüchen
und
Wirklichkeit
umgegangen
wird.
Hier
kommen
unterschiedliche
Verarbeitungsmodi
zum
Tragen:
Polarisieren,
Arrangieren,
Kompensieren
und
Reflektieren.
Letztlich
ist
es
eine
Aufgabe
der
Personalentwicklung
für
die
Auseinandersetzung
mit
solchen
Fragen,
als
Professionalisierung
der
Mitarbeiter_innen,
Raum
und
Gelegenheiten
zu
schaffen.
Ein
jeweiliges
Organisationsmodell
ist
der
Frage
nach
dem
professionellen
Selbstverständnis
gegenüber
keineswegs
„neutral“.
Es
wird
die
Widersprüche
und
Paradoxien
sozialer
Arbeit,
mit
denen
es
Sozialarbeiter_innen
in
ihrer
Praxis
immer
zu
tun
haben,
abmildern
oder
verstärken,
im
Idealfall
aber
nicht
aufheben
können.
Es
geht
hier
um
die
Kardinalfrage:
Was
bedeutet
modellübergreifend
Soziale
Arbeit
im
Amt
oder
wie
viel
direkte
oder
verwaltende
Soziale
Arbeit
kann
eine
Behörde
vorhalten?
Wann
ist
die
fachliche
Arbeit
i.e.S.
durch
andere
Handlungslogiken
bedroht
und
dominiert?
Es
wird
also
insgesamt
deutlich,
dass
es
Sinn
macht,
diese
unterschiedlichen
Systemebenen
in
der
Diskussion
zunächst
einmal
analytisch
zu
unterscheiden,
um
nicht
zu
problematischen
Zuschreibungen
und
Attributionsfehlern
zu
kommen.
Etwas
verkürzt:
„Es
liegt
immer
am
falschen
Modell
und
am
Personalmangel“.
Auch
praktisch
macht
diese
Unterscheidung
Sinn,
da
sie
dazu
ermutigen
könnte,
mit
unterschiedlichen
Faktoren
und
Parameter
zu
experimentieren,
um
passfähige
Arrangement
im
Hilfesystem
des
ASD
unter
Beteiligung
der
relevanten
Akteure
herzustellen,
oder
auch
um
solche
Passungen
politisch
zu
kämpfen.
Mit
der
Differenzierung
der
Systemebenen
wird
deutlich,
dass
es
sich
hier
um
unterschiedliche
Wirkzusammenhänge
von
Faktoren
und
eigenständige
„Stellschrauben“
für
das
Ge-‐
oder
Misslingen
einer
guten
ASD-‐Arbeit
handelt.
Zudem
kommt
es,
wie
unsere
Untersuchung
insgesamt
zeigt,
auch
zu
Wechselwirkungen
zwischen
den
Systemebenen.
So
bedarf
das
skizzierte
Modell
der
Ablauforganisation
nicht
nur
einfach
bestimmter
Ressourcen,
damit
es
„läuft“,
sondern
möglicherweise
eines
speziellen
Ressourcenmodells,
das
die
drohenden
Staueffekte
abfängt,
eines
passenden
Rollenzuschnitts
für
die
SARB
und
SBLer
usw.
usf.
Das
92
herauszufinden,
liefe
auf
einen
ASD
als
lernende
Organisation
hinaus.
Dann
dürfte
aber
auch
nichts,
auch
kein
Modell,
sei
es
so
oder
so
strukturiert,
sakrosankt
sein.
Quellenverzeichnis:
BAG
ASD/KSD
(2014):
Weiterentwicklung
und
Steuerung
der
Hilfen
zur
Erziehung
oder
die
Hoffnung
stirbt
im
ASD
zuletzt…
http://www.bag-‐asd.de/
Becker-‐Lenz,
R./
Busse,
S./
Ehlert,
G./
Müller,
S.
(Hrsg.)
(2013).
(3.
korrigierte
Auflage).
Professionalität
in
der
Sozialen
Arbeit.
Standpunkte
–
Kontroversen
–
Perspektiven.
Edition
Professions-‐
und
Professionalisierungsforschung,
Bd.2
Wiesbaden:
Springer
VS-‐Verlag.
Becker-‐Lenz,
R./
Busse,
S./
Ehlert,
G./
Müller,
S.
(Hrsg.)
(2011).
Professionelles
Handeln
in
der
Sozialen
Arbeit.
Materialanalysen
und
kritische
Kommentare,
Wiesbaden:
VS-‐Verlag.
Brief
der
Mitarbeiterinnen
und
Mitarbeiter
der
ASD-‐Abteilungen
an
Herrn
Senator
Scheele
vom
27.02.2012.
http://www.buendnis-‐jugendhilfe.de/bilder/pdf/jus_it.pdf.
Brief
der
Mitarbeiterinnen
und
Mitarbeiter
der
ASD-‐Abteilungen
an
Herrn
Senator
Scheele
vom
24.08.2012.
Jus-‐IT
versus
Fallarbeit.
http://www.buendnis-‐
jugendhilfe.de/bilder/pdf/jus_it.pdf.
Bode,
I./
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(2014).
Organisierter
Kinderschutz
in
Deutschland.
Strukturdynamiken
und
Modernisierungsparadoxien.
Wiesbaden:
Springer
VS
Busse,
S.
(2013):
Vorläufiger
Zwischenbericht:
„Organisationale
Veränderung
und
Professionalität
–
am
Beispiel
der
Umstrukturierung
eines
ASD“,
unveröffentlichter
Forschungsbericht,
Fakultät
Soziale
Arbeit,
Hochschule
Mittweida,
105
Seiten.
Busse,
S./
Ehlert,
G,
(2013).
Forschungsantrag:
Durchführung
einer
Evaluationsstudie
im
Rahmen
der
Umstrukturierung
des
Allgemeinen
Sozialdienstes
im
AfJFB
im
Jugendamt
der
Stadt
Leipzig
in
Fortsetzung
der
Studie
"Organisationale
Veränderung
und
Professionalität
–
am
Beispiel
der
Umstrukturierung
eines
ASD",
unveröffentlichter
Forschungsbericht,
Fakultät
Soziale
Arbeit,
Hochschule
Mittweida
DBSH
(2011).
Stellungnahme
des
DBSH
zur
aktuellen
Situation
des
Hamburger
ASDs
vom
26.
Juli
2011.
http://dbsh-‐hamburg.de/2011/07/stellungnahme-‐des-‐dbsh-‐zur-‐aktuellen-‐
situation-‐des-‐hamburger-‐asds/
Department
for
Education
(2014):
Rethinking
children’s
social
work.
Department
for
Education
Children’s
Social
Care
Innovation
Programme.
April
2014
Der
Paritätische
Berlin
(2010):
Positionspapier
des
PARITÄTISCHEN
LV
Berlin
zum
Abschlussbericht
„Personalausstattung
eines
sozialräumlich
organisierten
Berliner
Jugendamtes“
Deutscher
Bundestag
(2013):
14.
Kinder-‐
und
Jugendbericht.
Bericht
über
die
Lebenssituation
junger
Menschen
und
die
Leistungen
der
Kinder-‐
und
Jugendhilfe
in
Deutschland.
Drucksache
17/12200
vom
30.01.2013
Deutsches
Institut
für
Urbanistik
(2015):
Königsdisziplin
ASD
oder
„Immer
bleibt
alles
an
uns
hängen…“
Personalfragen
im
Spannungsfeld
von
Arbeitsbelastung
und
Fachkräftemangel.
Dokumentation
der
Fachtagung
am
23.
Und
24.
Oktober
2014
in
Berlin.
Aktuelle
Beiträge
zur
Kinder-‐
und
Jugendhilfe
97,
Arbeitsgruppe
Fachtagungen
Jugendhilfe
im
Deutschen
Institut
für
Urbanistik
Berlin
Dokumentation
der
Fachtagung
am
03.
und
04.
April
2008
in
Berlin:
Konzepte
der
Personalbemessung
+
Qualitätsstandards
des
ASD.
Aktuelle
Beiträge
zur
Kinder-‐
und
Jugendhilfe
67.
Herausgegeben
vom
Verein
für
Kommunalwissenschaften
e.V.,
Berlin,
2008.
Enders,
S.
(2013).
Das
Jugendamt
im
Spiegel
der
Medien.
Zerrbild
zwischen
Verantwortung
und
Versagen?
Beltz
Juventa
93
Evaluationsbericht
zur
DS
V/27
vom
8.12.2009
„Maßnahmeplan
zur
Umsetzung
der
Gutachtervorschläge
im
Ergebnis
der
Organisationsuntersuchung
im
Allgemeinen
Sozialdienst
der
Stadt
Leipzig“
(2010,)
Stadt
Leipzig,
unveröffentlicht.
Fachanweisung
Allgemeiner
Sozialer
Dienst
vom
27.
März
2009.
http://www.hamburg.de/contentblob/1404460/data/fachanweisung-‐asd-‐2009-‐03-‐27.pdf
Flick,
U,
(2012).
Triangulation.
Eine
Einführung.
Qualitative
Sozialforschung.
3.
aktual.
Auflage.
Wiesbaden:
VS-‐
Verlag.
Freie
und
Hansestadt
Hamburg,
Behörde
für
Arbeit,
Soziales,
Familie
und
Integration,
Amt
für
Familie
(2012).
Globalrichtlinie
GR
J
1/12
Sozialräumliche
Angebote
der
Jugend-‐
und
Familienhilfe
vom
01.
Februar
2012
Gilbert,
N./
Parton,
N./
Skivenes,
M.
(2011).
Child
Protection
Systems:
International
Trends
and
Orientations,
New
York:
Oxford
University
Press
Gissel-‐Palkovich,
I.
(2011).
Lehrbuch
Allgemeiner
Sozialer
Dienst
-‐
ASD:
Rahmenbedingungen,
Aufgaben
und
Professionalität.
Juventa.
Gissel-‐Palkovich,
I./
Rädler,
R./
Schubert,
H./
Stegt,
J.
(2010a).
Der
Allgemeine
Sozialdienst
(ASD)
im
Wandel
-‐
ein
Praxisvergleich.
Teil
1:
Das
Projektdesign.
Untersuchungen
von
Beispielen
gelingender
ASD-‐Praxis.
Auszüge
aus
dem
Abschlussbericht.
Fachhochschule
Kiel
und
Fachhochschule
Köln.
http://www.f01.fh-‐
koeln.de/imperia/md/content/www_srm/projekte/projektdesign_der_vertieften_untersuc
hung.pdf
Gissel-‐Palkovich,
I./
Rädler,
R./
Schubert,
H./
Stegt,
J.
(2010
b).
Der
Allgemeine
Sozialdienst
(ASD)
im
Wandel
ein
Praxisvergleich.
Teil
2:
Erste
Ergebnisse
Untersuchungen
von
Beispielen
gelingender
ASD-‐Praxis.
Auszüge
aus
dem
Abschlussbericht.
Fachhochschule
Kiel
und
Fachhochschule
Köln.
http://www.f01.fh-‐
koeln.de/imperia/md/content/www_srm/projekte/ergebnisse_der_vertieften_untersuchu
ng.pdf
Gissel-‐Palkovich,
I./
Schubert,
H.
(2015).
Der
Allgemeine
Soziale
Dienst
unter
Reformdruck.
Interaktions-‐
und
Organisationssysteme
im
Wandel.
Forschung
aus
der
Hans-‐Böckler-‐
Stiftung,
Bd.
172,
edition
sigma
Glaser,
B.
G./
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Strategien
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Der
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Berufe,
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Edition
Sozial
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Gunnoltz,
J./
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Konzeption
eines
Eingangsmanagements
(EM)
im
Regionalen
Sozialpädagogischen
Dienst
des
Jugendamtes
Pankow.
Vortragsfolien.
http://sfbb.berlin-‐
brandenburg.de/sixcms/list.php?sm[vt]=tablescan&page=suche_sfbb_s&sv[vt]=Eingangsm
anagement&suchbutton.x=5&suchbutton.y=10,
verfügbar
am
14.07.2015
Hielscher,
V./
Nock,
L.
/
Kirchen-‐Peters,
S.
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Blass,
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Kosten,
Zeit
und
Anspruch.
Das
alltägliche
Dilemma
sozialer
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Eingangsmanagement
Allgemeiner
Sozialen
Dienst
(ASD)
Hamburg.
Praxis
in
Altona.
Hintergründe-‐
Erfahrungen
–
Wirkungen.
Vortragsfolien,
Fachtagung
„Eingangsmanagement
im
Jugendamt“
am
15.10.2014
im
SFBB,
http://sfbb.berlin-‐
brandenburg.de/sixcms/list.php?sm[vt]=tablescan&page=suche_sfbb_s&sv[vt]=Eingangsm
anagement&suchbutton.x=5&suchbutton.y=10,
verfügbar
am
14.07.2015
Jugendamt
Pankow
(2014).
Eingangsmanagement.
Daten,
Erfahrungen
und
Wirkungen
aus
Sicht
des
Pankower
Eingangsmanagement.
Vortragsfolien,
Fachtagung
„Eingangsmanagement
im
Jugendamt“
am
15.10.2014
im
SFBB,
http://sfbb.berlin-‐
brandenburg.de/sixcms/list.php?sm[vt]=tablescan&page=suche_sfbb_s&sv[vt]=Eingangsm
anagement&suchbutton.x=5&suchbutton.y=10,
verfügbar
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14.07.2015
94
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Soziale
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Dienstleistungsorganisationen
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Klatetzki,
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Professionelle
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Handbuch
Organisationstypen,
S.
165-‐184.
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Lehrbuch
entdeckende
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Soziale
Dienste
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Erfahrungen
mit
der
Anlaufstelle
„Intake“.
Referat
anlässlich
des
Regionalleitertreffens
Berliner
Jugendämter
am
21.10.2010.
Vortragsfolien
http://sfbb.berlin-‐
brandenburg.de/sixcms/list.php?sm[vt]=tablescan&page=suche_sfbb_s&sv[vt]=Eingangsm
anagement&suchbutton.x=5&suchbutton.y=10,
verfügbar
am
14.07.2015
Krucher,
D.
(2014).
Eingangsmanagement
im
Jugendamt.
Erfahrungen
–
Wirkungen
–
Empfehlungen.
Vortragsfolien,
Fachtagung
„Eingangsmanagement
im
Jugendamt“
am
15.10.2014
im
SFBB,
http://sfbb.berlin-‐
brandenburg.de/sixcms/list.php?sm[vt]=tablescan&page=suche_sfbb_s&sv[vt]=Eingangsm
anagement&suchbutton.x=5&suchbutton.y=10,
verfügbar
am
14.07.2015
Landkreis
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Informationsvorlage.
Fallarbeit
im
Jugendamt
(vom
Eingangsmanagement
bis
zur
Hilfe
zur
Erziehung),
öffentliche
Vorlage.
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Landschaftsverband
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Ergebnisse
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Online-‐Befragung
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Allgemeinen
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Dienste
im
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LVR-‐Landesjugendamt
Rheinland,
Fachberatung
Allgemeiner
Sozialer
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Sandra
Eschweiler
http://www.lvr.de/de/nav_main/jugend_2/jugendmter/allgemeinersozialerdienst/allgemei
nersozialerdienst_1.jsp,
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27.06.15
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Verortung
des
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Die
Dilemmata
des
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wie
man
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Jahrgang,
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355-‐360.
Maßnahmeplan
zur
Umsetzung
der
Gutachtervorschläge
im
Ergebnis
der
Organisationsuntersuchung
im
Allgemeinen
Sozialdienst
der
Stadt
Leipzig.
(2009,
unveröffentlicht)
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Allgemeiner
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Teamstrukturen
und
Leitung
im
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Allgemeiner
Sozialer
Dienst
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München
Basel:
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The
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Department
for
Education:
The
Munro
Review
of
Child
Protection:
Final
Report.
A
child-‐centred
system.
Presented
to
Parliament
by
the
Secretary
of
State
for
Education
by
Command
of
Her
Majesty.
May
2011
Neuffer,
M.
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ASD
in
Hamburg
im
Aufbruch
oder
in
Aufruhr?
Stellungnahmen
zur
Fachanweisung
Allgemeinen
Sozialdienst
der
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Kinder
und
Jugendarbeit
1/20120,
S-‐
36-‐
39.
Neuffer,
M.
(2012).
Hamburger
Jugendhilfe
auf
dem
Irrweg.
Mehr
Kontrolle,
mehr
Bürokratie
–
statt
mehr
Zeit
für
Gründlichkeit
und
mehr
Fachlichkeit.
Stellungnahme
zur
Diskussion
und
Entwicklung
der
n
der
Kinder-‐
und
Jugendhilfe
in
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13.2.2012.
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der
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Dreijahresbericht
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Quartiersentwicklung“
(ESPQ)
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im
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Zur
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vor
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Jugendamt“
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http://www.beratung-‐schnurr.de/download.html,
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Lagebild
der
Organisationsstrukturen
und
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Allgemeinen
Sozialen
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und
Jugendhilfe
in
den
Bezirksämtern
der
Freien
und
Hansestadt
Hamburg.
Bericht
vom
25.
Juni
2012.
Prof.
Dr.
Schrapper,
Universität
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Überforderung
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Ungleichgewicht
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/
Gragert,
N./
Peucker,
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Arbeitssituation
und
Personalbemessung
im
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Ergebnisse
einer
bundesweiten
Online-‐Befragung.
Deutsches
Jugendinstitut
München
Senatsverwaltung
für
Bildung,
Wissenschaft
und
Forschung,
Berlin
(2009):
Personalausstattung
sozialräumlich
organisierter
Berliner
Jugendämter.
Abschlussbericht.
Steria
Mummert
Consulting
AG,
Berlin
Sozialpädagogisches
Fortbildungsinstitut
Berlin
–
Brandenburg
(SFBB)
(2014):
Jahresbericht
2014,
www.sfbb.berlin-‐brandenburg.de
Sozialreferat
der
Stadt
München,
Leitung
der
Bezirkssozialarbeit
und
der
Sozialbürgerhäuser
Soziales
(2010):
Projekt
„Zukunft
der
Bezirkssozialarbeit
(BSA)
in
den
Sozialbürgerhäusern
(SBH)
und
der
Zentralen
Wohnungslosenhilfe
(ZEW)“
Sozial
Extra
3/2015,
Praxis
Aktuell:
Arbeitssituation
im
ASD
Stadt
Leipzig
(2009).
„Organisationsuntersuchung
im
Jugendamt
/
Bereich
Allgemeiner
Sozialdienst
der
Stadt
Leipzig“.
Abschlussbericht
vom
31.07.2009.
BSL
Managementberatung.
Szlapka,
M.
(2008).
Und
noch
einmal:
Leistungsgrenzen
+
Entwicklungsperspektiven
des
ASD.
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Dokumentation...,
S.
89-‐98.
Van
Kaldenkerken,
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was
wirkt.
Modelle
und
Praxis
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Supervision.
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Verlag
tredition
van
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Der
Allgemeine
Soziale
Dienst
zwischen
Jugendamt
und
Eigenständigkeit
–
Empirische
Daten
zur
organisatorischen
Verankerung
in
den
Kommunen.
In.
NDV-‐
Berichte
S.
25-‐33.
Weihrauch,
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(2008).
Wie
Sie
den
ASD
modernisieren
können
–
Eingangs-‐
und
Fallmanagement
als
Organisationsprinzip.
In.
Dokumentation...,
S.
37-‐49.
Zipperle,
M.
(2008)
Organisationsentwicklung
und
Fachlichkeit:
Eine
Fallstudie
zur
Neustrukturierung
von
Beratungsdiensten
im
Jugendamt.
Wiesbaden:
VS-‐Verlag
96
§ 12 SGB VIII Förderung Jugendverbände
60.000,00
70.136,00
60.000,00
60.000,00
0,00
-15.988,95
12 JVA
stadtweit
Adventjugend
Kontinuierliche Jugendarbeit und
"Langer Abend"
4
077
12 JVA
stadtweit
Adventjugend / CPA
Pfadfinderarbeit in Leipzig und
Umgebung
stadtweit
Bund der PfadfinderInnen, Stamm Leo
Pfadfinderarbeit
e.V.
4.149,60
Jugendverbandsarbeit
4.020,00
076
12 JVA
6
078
12 JVA
stadtweit
Christlicher Verein Junger Menschen
e.V.
7
079
12 JVA
stadtweit
Dekanatsjugendseelsorge
Jugendgruppenarbeit
8
083
12 JVA
stadtweit
Evangelisch- Lutherische Jugend
Kontinuierliche Jugendarbeit
5.060,00
19.000,00
123
12 JVA
stadtweit
Evangelisch- Methodistische Kirche
Jugendverbandsarbeit
124
12 JVA
stadtweit
Evangelisch- Reformierte Kirche
Kinder- und Jugendarbeit
1.350,00
11
304
12 JVA
stadtweit
Johanniter-Jugend Leipzig e.V.
Jugendverbandsarbeit
2.425,00
12
019
12 JVA
stadtweit
Jugendbrass e.V.
Kinder- und Jugendarbeit
5.026,00
13
122
12 JVA
stadtweit
Jugendmusiziergruppe "Michael
Praetorius" e.V.
Projekt- und Ensemblearbeit
2.500,00
14
088
12 JVA
stadtweit
Jugendrotkreuz
Kinder- und Jugendarbeit
8.215,64
15
328
12 JVA
stadtweit
Orchester Holzhausen e.V.
Allgemeine Verbandsförderung
1.060,00
16
228
11 JVA
stadtweit
Pfadfinder Weltenbummler e.V.
Kontinuierliche Pfadfinderarbeit
17
087
12 JVA
stadtweit
Stadtjugendfeuerwehr e.V.
Jugendfeuerwehr- und allgemeine
Jugendarbeit
5.700,00
18
240
12 JVA
stadtweit
Sächsischer Verband Jugendweihe
Jugendverbandsarbeit
1.094,76
19
293
12 JVA
stadtweit
SJD Die Falken
Jugendverbandsarbeit
Zwischensumme:
550,00
0,00
7.600,00
271.966,85
266.070,48
290.730,94
255.978,35
255.977,90
2.297,44
2.810,78
2.700,00
2.251,88
2.251,88
21
079
12
DP
stadtweit
Dekanatsjugendseelsorge
Büro der Dekanatsjugendseelsorge
22
079
12
DP
stadtweit
Dekanatsjugendseelsorge
Dekanatsstelle, Jugendreferent
22.800,00
22.800,00
22.800,00
22.800,00
22.800,00
1,00
1,00
1,00
23
083
12
DP
stadtweit
Evangelisch- Lutherische Jugend
Geschäftsstelle
25.027,39
23.567,68
23.018,30
23.018,30
23.018,30
0,60
0,60
0,60
24
083
12
DP
stadtweit
Evangelisch- Lutherische Jugend
Nacht für den Frieden
750,00
0,00
0,00
25
083
12
DP
stadtweit
Evangelisch- Lutherische Jugend
Jugendtage Sehlis
1.200,00
0,00
0,00
26
093
12
DP
stadtweit
Stadtjugendring Leipzig e.V.
Geschäftsstelle
120.721,77
117.721,77
164.852,97
132.348,50
132.348,05
1,675
2,30
27
093
12
DP
stadtweit
Stadtjugendring Leipzig e.V.
Zusätzliche Personalkosten Kinderund Jugendbeteiligung
25.000,00
25.000,00
0,00
Stadtsportbund Leipzig e.V.
Allgemeine und sportliche
Jugendarbeit
74.170,25
74.170,25
77.359,67
75.559,67
75.559,67
6.384,00
6.384,00
3.584,00
6.384,00
6.384,00
28
205
29
12
DP
stadtweit
§ 12 SGB VIII Bildungsmaßnahmen der Jugendverbände
Zwischensumme:
30
352
12
Bild
stadtweit
DGB Region Leipzig
20 Projekttage "Für Demokratie Courage zeigen"
31
083
12
Bild
stadtweit
Evangelisch- Lutherische Jugend
Bildungsfahrt "Diako 1"
AfJFB, Abteilung 51.3 - FÖRDERLISTE_2016_JHA_14.12.15
-15.988,95
850,00
9
§ 12 SGB VIII Förderung Dachverbände und Projekte
4,78
Bemerkungen und
Differenz
Verwaltungsvorschlag 16
zu Beschluss 15
1.535,00
10
20
5,40
VzÄ Verwaltungsvorschlag 2016
60.000,00
077
5,28
VzÄ
(laut Antrag 2016)
354.173,90
VzÄ
(Förderung 2015)
354.174,35
Verwaltungsvorschlag 2016
401.548,94
3
5
Bewertung innerhalb
der Leistungsbereiche in % bzw.
Kategorie
364.266,48
Antrag 2016
nach Prüfung
370.162,85
Antrag 2016
Maßnahme
Zwischensumme:
tatsächliche
Förderung 2015
2
Jugendverbandsarbeit nach § 12 SGB VIII, teilnehmerfinanzierte Maßnahmen nach §
11 SGB VIII, Kinder- und Jugenderholung nach § 11 SGB VIII
Beschluss JHA für
2015
PAKET 1
1
Träger
Planungsraum
Leistungsbereich
§
Vereinsnummer
lfd. Nr.
Förderung von Trägern der freien Jugendhilfe im Haushaltsjahr 2016
Veränderungen der Grundlagen der
Personalkostenberechnungen, 2,5 %
1,675 Tariferhöhungen ab März 2016 ,
Mietkostensteigerung durch Umzug,
Durchführung Fachtag JVA in 2016
0,50
1,50
1,50
1,50
0,00
1.600,00
176,00
Pakete
-
Stand: 14.12.2015
Seite: 1
264,00
Theaterwochenende
176,00
33
019
12
Bild
stadtweit
Jugendbrass Leipzig e.V.
Probenlager März
304,00
34
019
12
Bild
stadtweit
Jugendbrass Leipzig e.V.
Probenlager Oktober
224,00
35
328
12
Bild
stadtweit
Orchester Holzhausen e.V.
Probenwochenende März
120,00
36
328
12
Bild
stadtweit
Orchester Holzhausen e.V.
Probenwochenende November
120,00
37
012
12
Bild
stadtweit
Projekt Verein e.V. Conne Island
Projekttage „Subkultur erfahren,
Diskriminierung entgegentreten“
600,00
Zwischensumme:
12.532,00
12.532,00
Antrag 2016
Träger
§ 11 SGB VIII teilnehmerfinanzierte Maßnahmen –
Kinder- und Jugenderholung
38
17.168,00
39
077
11 KJE
stadtweit
Adventjugend
Ferienfreizeit in Tschechien
308,00
40
078
11 KJE
stadtweit
Christlicher Verein Junger Menschen
e.V.
Mädchenfreizeit Juli
168,00
stadtweit
Christlicher Verein Junger Menschen
e.V.
Jungenfreizeit Juli
168,00
41
078
11 KJE
42
078
11 KJE
stadtweit
Christlicher Verein Junger Menschen
e.V.
Jugendfreizeit Juni / Juli
168,00
43
392
11 KJE
stadtweit
Crossover-Stiftung
Skicamp Marianska
108,00
392
11 KJE
stadtweit
Crossover-Stiftung
Skicamp Neudorf Teens
110,00
44
392
11 KJE
stadtweit
Crossover-Stiftung
Sommercamp Sehlis
160,00
45
392
11 KJE
stadtweit
Crossover-Stiftung
Sommercamp Sehlis PLUS
132,00
46
305
11 KJE
stadtweit
Deutsch- Russisches Hilfswerk zur
Heiligen Alexandra e.V.
Erholung im Ferienlager in Nordhausen
360,00
47
083
11 KJE
stadtweit
Evangelisch- Lutherische Jugend
Taize-Freizeit
528,00
49
083
11 KJE
stadtweit
Evangelisch- Lutherische Jugend
Kinder-Camp
1.220,00
50
083
11 KJE
stadtweit
Evangelisch- Lutherische Jugend
Greencard-Camp
230,00
51
083
11 KJE
stadtweit
Evangelisch- Lutherische Jugend
Sommer im Süden
448,00
52
124
11 KJE
stadtweit
Evangelisch-Reformierte Kirche
Kinderrüstzeit
330,00
53
177
11 KJE
stadtweit
Katholisches Pfarramt St. Bonifatius
Kinderfreizeit
330,00
54
177
11 KJE
stadtweit
Katholisches Pfarramt St. Bonifatius
Jugendfreizeit
55
110
11 KJE
stadtweit
Katholische Pfarrei St. Georg
Religiöse Kinderwoche
2.112,00
56
110
11 KJE
stadtweit
Katholische Pfarrei St. Georg
Jugendfahrt
1.080,00
57
110
11 KJE
stadtweit
Katholische Pfarrei St. Georg
Ministrantenfahrt
110
11 KJE
stadtweit
Katholische Pfarrei St. Georg
Weltjugendtag
58
8006
11 KJE
stadtweit
Sportgemeinschaft Motor Gohlis-Nord Wintercamp
59
293
11 KJE
stadtweit
SJD Die Falken
Falken-Kids-Camp
60
191
11 KJE
stadtweit
Katholisches Pfarramt St. Gertrud
Winterfahrt
61
191
11 KJE
stadtweit
Katholisches Pfarramt St. Gertrud
Schülerfreizeit
1.540,00
62
191
11 KJE
stadtweit
Katholisches Pfarramt St. Gertrud
Zeughausfahrt
310,00
63
132
11 KJE
stadtweit
Katholisches Pfarramt St. Albert
Religiöse Kinderwoche
500,00
AfJFB, Abteilung 51.3 - FÖRDERLISTE_2016_JHA_14.12.15
12.532,00
12.532,00
VzÄ Verwaltungsvorschlag 2016
Bildungsfahrt "Diako 2"
Evangelisch- Lutherische Jugend
VzÄ
(laut Antrag 2016)
Evangelisch- Lutherische Jugend
stadtweit
VzÄ
(Förderung 2015)
stadtweit
Bild
Verwaltungsvorschlag 2016
Planungsraum
Bild
12
Bewertung innerhalb
der Leistungsbereiche in % bzw.
Kategorie
Leistungsbereich
12
083
Antrag 2016
nach Prüfung
§
083
tatsächliche
Förderung 2015
Vereinsnummer
32
Maßnahme
lfd. Nr.
Beschluss JHA für
2015
Förderung von Trägern der freien Jugendhilfe im Haushaltsjahr 2016
Bemerkungen und
Differenz
Verwaltungsvorschlag 16
zu Beschluss 15
0,00
170,00
420,00
1.200,00
220,00
2.288,00
400,00
Pakete
-
Stand: 14.12.2015
Seite: 2
SV Tapfer 06 Leipzig e. V.
Ferienfreizeit in München
stadtweit
Westlicht e. V.
Ferienlager in Grünheide
Träger
§ 11 SGB VIII teilnehmerfinanzierte Maßnahmen –
internationale Jugendarbeit
67
Zwischensumme:
1.200,00
19.280,00
19.280,00
19.930,00
078
11
Int
stadtweit
Christlicher Verein Junger Menschen
e.V.
Jugendbegegnung in Spanien
69
305
11
Int
stadtweit
Deutsch- Russisches Hilfswerk zur
Heiligen Alexandra e.V.
Deutsch-Russische Begegnungen in
Sankt Petersburg
1.190,00
70
305
11
Int
stadtweit
Deutsch- Russisches Hilfswerk zur
Heiligen Alexandra e.V.
Deutsch-Russische Begegnungen in
Leipzig
1.250,00
71
016
11
Int
stadtweit
Eine Welt e.V.
Fair handeln – dort, wo die Mafia
draußen bleibt
1.680,00
72
016
11
Int
stadtweit
Eine Welt e.V.
Global-Sozial, Internationales
Sommercamp Samara
1.680,00
73
083
11
Int
stadtweit
Evangelisch- Lutherische Jugend
Jugendbegegnung mit Madliena in
Lettland
2.380,00
025
11
Int
stadtweit
GeyserHaus e.V.
Designing a wall – leaving traces Part
III (Deutsch-Weißrussisch-Georgische
Jugendbegegnung)
1.050,00
025
11
Int
stadtweit
GeyserHaus e.V.
Deutsch-Kosovarische Jugendbegegnung
1.050,00
74
293
11
Int
stadtweit
SJD Die Falken
„Study Visit“ Jugendbegegnung mit
Israel in Sachsen
2.080,00
75
293
11
Int
stadtweit
SJD Die Falken
Jugendbegegnung mit Israel in Israel
2.380,00
8002
11
Int
stadtweit
SV Tapfer 06 Leipzig e. V.
Teilnahme an internationalen
Fußballturnieren in Italien
2.800,00
264
11
Int
stadtweit
Volkssolidarität Leipziger Land
Muldenthal e.V.
Fernsicht – Deutsch-rumänische
Jugendbegegnung in Rumänien
1.400,00
77
PAKET 2
78
§ 11 SGB VIII Gesamt – Zwischensumme für Paket 2
79
§ 11 SGB VIII Jugendmedienarbeit
stadtweite Angebote nach §§ 11 bis 16 SGB VIII
Zwischensumme:
19.280,00
19.280,00
0,00
990,00
4.107.334,25
3.963.908,93
5.327.492,53
4.315.557,23
4.249.653,79
74,47
97,07
75,33
142.319,54
2.167.647,89
2.150.009,64
3.115.686,98
2.294.464,05
2.303.182,25
39,86
56,71
39,55
135.534,36
423.207,58
423.207,58
552.134,66
430.594,83
430.594,83
6,63
8,53
6,51
7.387,25
53.950,00
53.950,00
54.550,00
53.150,00
95%
53.150,00
1,1
80
045
11 JMA
stadtweit
Landesfilmdienst Sachsen e.V.
Aktive Medienarbeit mit Kindern und
Jugendlichen
81
324
11 JMA
stadtweit
LeISA gGmbH
Medienwerkstatt
120.135,77
120.135,77
194.636,30
124.577,07
90%
124.577,07
1,525
2,80
82
054
11 JMA
stadtweit
Hörfunk- und Projektwerkstatt Leipzig
e.V.
Hörfunkwerkstatt für Kinder und
Jugendliche
119.260,22
119.260,22
166.823,17
127.122,12
94%
127.122,12
2,00
2,643
83
291
11 JMA
stadtweit
Medienpädagogik e.V.
Visionale Leipzig 2016
24.374,88
24.374,88
25.457,16
25.457,16
78%
25.457,16
0,50
0,50
AfJFB, Abteilung 51.3 - FÖRDERLISTE_2016_JHA_14.12.15
Bemerkungen und
Differenz
Verwaltungsvorschlag 16
zu Beschluss 15
960,00
68
76
VzÄ Verwaltungsvorschlag 2016
stadtweit
11 KJE
VzÄ
(laut Antrag 2016)
11 KJE
387
VzÄ
(Förderung 2015)
8002
66
Verwaltungsvorschlag 2016
65
Bewertung innerhalb
der Leistungsbereiche in % bzw.
Kategorie
LeKiJuTa – Leipziger Kinder- und
Jugendtage
Antrag 2016
nach Prüfung
Kolpingjugend Leipzig e.V.
Antrag 2016
stadtweit
tatsächliche
Förderung 2015
11 KJE
Beschluss JHA für
2015
§
092
Maßnahme
Vereinsnummer
64
Planungsraum
lfd. Nr.
Leistungsbereich
Förderung von Trägern der freien Jugendhilfe im Haushaltsjahr 2016
Pakete
-
Stand: 14.12.2015
0,9875 0,9875
Veränderungen der Grundlagen der
1,525 Personalkostenberechnungen
(Erfahrungsstufenänderungen, Änderungen
AG-Anteile)
2,00 VzÄ-Erhöhung 2015 nur für 9 Monate
0,50 Veränderungen der Grundlagen der
Personalkostenberechnungen
Seite: 3
Filmschule Leipzig e.V.
Kreativ-rezeptive Medienarbeit für
Kinder und Jugendliche
90.022,07
90.022,07
Träger
VzÄ Verwaltungsvorschlag 2016
stadtweit
VzÄ
(laut Antrag 2016)
11 JMA
VzÄ
(Förderung 2015)
096
15.464,64
15.464,64
15.464,64
81%
15.464,64
95.203,39
84.823,84
68%
84.823,84 1,50
1,60
1,50
Veränderungen der Grundlagen der
Personalkostenberechnungen (jüngere
Mitarbeiterin), Nichtberücksichtigung einer
Doppelbesetzung
207.963,57
144.123,67
Verwaltungsvorschlag 2016
85
15.464,64
Bewertung innerhalb
der Leistungsbereiche in % bzw.
Kategorie
JugendpresseBüro in Leipzig
Antrag 2016
nach Prüfung
Jugendpresse Sachsen e.V.
Bemerkungen und
Differenz
Verwaltungsvorschlag 16
zu Beschluss 15
Antrag 2016
stadtweit
tatsächliche
Förderung 2015
11 JMA
Beschluss JHA für
2015
§
198
Maßnahme
Vereinsnummer
84
Planungsraum
lfd. Nr.
Leistungsbereich
Förderung von Trägern der freien Jugendhilfe im Haushaltsjahr 2016
86
87
88
§ 11 SGB VIII Spielmobilarbeit
090
11 SMA
stadtweit
Zwischensumme:
Kindervereinigung Leipzig e.V.
Spielmobilprojekt
134.077,09
133.424,28
134.077,09
133.424,28
207.963,57
144.123,67
1.077.028,97
1.075.842,50
1.440.848,51
1.145.988,72
144.123,67
93%
2,50
3,68
144.123,67
2,50
3,675
1.145.988,72
21,27
26,80
2,50
10.046,58
VzÄ-Erhöhung 2015 nur für 9 Monate, 2,5
2,50 % Tariferhöhung ab März 2016, Erhöhung
der Betriebsausgaben durch Umzug
Wasserstraße
89
90
§ 11 SGB VIII Jugendkulturarbeit
Zwischensumme:
21,27
68.959,75
91
025
11 JKA
stadtweit
GeyserHaus e.V.
Jugendkulturarbeit im GeyserHaus
147.464,57
147.464,57
186.217,88
173.530,26
95%
173.530,26
2,50
2,625
Veränderungen der Grundlagen der
2,50 Personalkostenberechnungen, 2,5 %
Tariferhöhungen ab März 2016
92
211
11 JKA
stadtweit
Großstadtkinder e.V.
Sozial-integratives Kinder- und
Jugendtheaterprojekt
148.238,40
148.238,40
170.500,00
155.910,07
95%
155.910,07
5,99
6,375
Veränderungen der Grundlagen der
5,99 Personalkostenberechnungen (neues
qualifizierteres Personal)
94
090
11 JKA
stadtweit
Kindervereinigung Leipzig e.V.
KAOS Kulturwerkstatt
150.263,68
149.077,21
213.713,38
154.807,35
84%
154.807,35
2,00
3,20
95
026
11 JKA
stadtweit
Haus Steinstraße e.V.
Kinder- und Jugendkulturarbeit
150.222,47
150.222,47
232.570,49
155.878,59
90%
155.878,59
2,625
3,55
96
062
11 JKA
stadtweit
Anker e.V.
Kinder- und Jugendkulturarbeit
87.595,13
87.595,13
121.501,99
94.801,97
89%
94.801,97
1,40
1,40
Veränderungen der Grundlagen der
1,40 Personalkostenberechnungen, höherer
Bedarf an Honoraren (Rückzug)
97
131
11 JKA
stadtweit
Kreativitätsschulen Sachsen e.V.
Kreativzentrum Grünau
99.058,80
99.058,80
100.983,88
100.983,88
84%
100.983,88
2,00
2,00
2,00
98
046
11 JKA
stadtweit
WERK 2 Kulturfabrik Leipzig e.V.
Kinder- und Jugendkulturarbeit 2016
118.980,90
118.980,90
135.479,00
121.173,35
75%
121.173,35
2,95
3,20
2,95 Personals, etwas höhere Ausschöpfung des
Umlagelimits
99
090
11 JKA
stadtweit
Kindervereinigung Leipzig e.V.
KINDER – ATELIER
30.972,12
30.972,12
31.310,38
30.460,38
76%
30.460,38
0,00
0,00
0,00 Keine Ausstattung bewilligt (2015 400,00 €)
100
361
11 JKA
stadtweit
Buchkinder Leipzig e.V.
Kinder machen Bücher
61.515,07
61.515,07
99.648,58
66.912,28
70%
66.912,28
1,30
2,00
Veränderungen der Grundlagen der
1,30 Personalkostenberechnungen, dadurch
Erhöhung Umlage
102
324
11 JKA
stadtweit
LeISA gGmbH
Jugendkulturkeller Leipzig
82.717,83
82.717,83
148.922,93
91.530,59
85%
91.530,59
0,50
2,45
0,50
Zwischensumme:
22.000,00
22.000,00
33.921,59
28.203,76
28.203,76
0,45
0,63
0,50
VzÄ-Erhöhung 2015 nur für 9 Monate, 2,5
2,00 % Tariferhöhung ab März 2016, Erhöhung
der Betriebsausgaben durch Umzug
Wasserstraße
Veränderungen der Grundlagen der
Personalkostenberechnungen, höhere
2,625 Umlageanteil AfJFB, , massive Erhöhung
Künstlersozialkasse
Verschiebungen in der Finanzierung des
Veränderungen der Grundlagen der
Personalkostenberechnungen,
Verschiebungen in der Finanzierung der
Betriebsausgaben
103
104
§ 11 SGB VIII internationale Jugendarbeit
AfJFB, Abteilung 51.3 - FÖRDERLISTE_2016_JHA_14.12.15
Pakete
-
Stand: 14.12.2015
6.203,76
Seite: 4
Kindervereinigung Leipzig e.V.
Themen- und zielgruppenorientierte
Maßnahmen der internationalen
Jugendarbeit
22.000,00
22.000,00
33.921,59
28.203,76
197.854,13
195.115,96
293.995,64
1.396,81
1.396,81
95%
VzÄ Verwaltungsvorschlag 2016
VzÄ
(laut Antrag 2016)
VzÄ
(Förderung 2015)
Verwaltungsvorschlag 2016
Bewertung innerhalb
der Leistungsbereiche in % bzw.
Kategorie
Antrag 2016
nach Prüfung
stadtweit
Antrag 2016
Planungsraum
Int
tatsächliche
Förderung 2015
Leistungsbereich
11
Beschluss JHA für
2015
§
090
Maßnahme
Vereinsnummer
105
Träger
lfd. Nr.
Förderung von Trägern der freien Jugendhilfe im Haushaltsjahr 2016
28.203,76
0,445
0,625
0,500
206.939,03
206.939,03
3,50
5,73
3,50
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Bemerkungen und
Differenz
Verwaltungsvorschlag 16
zu Beschluss 15
Veränderungen der Grundlagen der
Personalkostenberechnung
(Erfahrungsstufenänderungen), 2,5 %
Tariferhöhung ab März 2016,
106
107
§ 11 SGB VIII themen- und zielgruppenorientierte
Maßnahmen - Jugendbildung
Zwischensumme:
9.084,90
038
11
ZJB
stadtweit
Augsburger Lehmbaugesellschaft
Leipzig gGmbH
Sonntagsschule – arabischer
Muttersprachkurs
108
324
11
ZJB
stadtweit
LeISA gGmbH
JA:hr für Europa – Europäische
Jugendfreiwilligendienste
31.401,20
31.401,20
36.319,12
33.697,92
96%
33.697,92
0,50
0,60
Veränderungen der Grundlagen der
0,50 Personalkostenberechnung
(Erfahrungsstufenänderungen),
109
016
11
ZJB
stadtweit
Eine Welt e.V.
Interkulturelle und
entwicklungsbezogene
Jugendbildungsarbeit
22.250,00
22.250,00
23.600,00
23.600,00
96%
23.600,00
0,75
0,75
0,75 Annäherung an Tarif
110
083
11
gsA
stadtweit
Evangelisch.- Lutherische Jugend
Schulbezogene offene Jugendarbeit
21.412,46
21.412,46
23.951,67
23.951,67
86%
23.951,67
0,50
0,50
0,50
111
146
11
ZJB
stadtweit
Deutscher Kinderschutzbund OV
Leipzig e.V.
Leipziger Kinderbüro – Fachstelle für
Partizipation und Demokratie
80.195,66
78.854,30
91.710,25
81.070,16
81%
81.070,16
1,75
2,00
1,75
31.798,00
31.798,00
103.713,32
31.798,00
94%
31.798,00
0,00
1,875
0,00
1.700,00
1.700,00
1.900,00
1.700,00
65%
1.700,00
3.821,28
3.821,28
93%
3.821,28
112
370
11
ZJB
stadtweit
INSPIRATA Zentrum für
INSPIRATA – MINT Zentrum für
mathematisch-naturwissen-schaftliche
außerschulische Jugendbildung
Bildung e.V.
113
053
11
ZJB
stadtweit
Ökolöwe-Umweltbund Leipzig e.V.
Kreatives Bauen und Gestalten mit
Naturmaterial
114
384
11
ZJB
stadtweit
UNIKATUM Kindermuseum gGmbH
„Museumspädagogik im UNIKATUM
Kindermuseum“
115
053
11
ZJB
stadtweit
Ökolöwe-Umweltbund Leipzig e.V.
Kinder- und Jugendumweltarbeit
1.700,00
1.700,00
2.780,00
1.700,00
65%
1.700,00
4.600,00
4.600,00
4.700,00
4.200,00
56%
4.200,00
1.400,00
1.400,00
1.500,00
1.400,00
65%
1.400,00
121.029,29
107.968,49
141.141,26
124.996,98
66.898,21
66.898,21
76.223,06
66.853,06
5.481,40
5.481,40
5.481,40
5.331,40
116
117
118
057
11 JKA
stadtweit
Pikanta e.V.
"Die Erde - Der Ton - Und Wir" oder
„FARBSPIELe für FISCHELANTe
FLITZPIEPEN“
215
11 JKA
stadtweit
Kreativitätswerkstatt Leipzig e.V.
„Ich bin hier und Du bist dort“
§ 11 SGB VIII themen- und zielgruppenorientierte
Maßnahmen - Geschlechtsspezifische Arbeit
Zwischensumme:
119
391
11
gsA
stadtweit
Frauen für Frauen e. V. Leipzig
Offene Jugendarbeit für Mädchen und
junge Frauen
120
039
11
gsA
stadtweit
Aids-Hilfe Leipzig e.V.
Geschlechtsspezifische Jugend-arbeit Coming-out-Beratung
121
321
11
gsA
stadtweit
LEMANN Jungen- und
Männernetzwerk Leipzig e.V.
Fachstelle für Jungenarbeit und
Genderkompetenz
48.649,68
35.588,88
59.436,80
52.812,52
Neue Maßnahme
124.996,98
1,80
1,80
1,80
93%
66.853,06
1,00
1,00
1,00
85%
5.331,40
0,00
0,00
0,00
84%
52.812,52
0,80
0,80
3.967,69
2015 wurde die Personalstelle erst ab April
neu besetzt, deshalb minderte sich die
votierte Zuwendung entsprechend,
Veränderungen der Grundlagen der
0,80 Personalkostenberechnung
(Erfahrungsstufenänderungen), Änderung
durch Umzug zu WABE e.V.
123
AfJFB, Abteilung 51.3 - FÖRDERLISTE_2016_JHA_14.12.15
Pakete
-
Stand: 14.12.2015
Seite: 5
Bewertung innerhalb
der Leistungsbereiche in % bzw.
Kategorie
4,00
0,75
Präventionsarbeit der
Koordionierungsstelle Graffiti in Leipzig
27.250,00
2.400,00
90%
2.400,00
0,00
1,00
0,00 Neue Maßnahme
Urban Souls e.V.
Betreuungs- und Projektarbeit an
Skateanlagen
45.554,22
0,00
85%
0,00
0,00
1,00
0,00 Neue Maßnahme
stadtweit
Evangelisch-methodistische Kirche
Projekt Kinderclub
2.600,00
0,00
58%
0,00
11 ZSG
stadtweit
Haus Steinstraße e.V.
Ferienspiel - "Stadt in der Stadt"
11 ZSG
stadtweit
Deutsch- Russisches Hilfswerk zur
Heiligen Alexandra e.V.
Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im
Verein
Urban Souls e.V.
Jugendkulturzentrum Heizhaus
125a
364
11
stadtweit
Urban Souls e.V.
125b
364
11
stadtweit
125c
123
11 ZSG
126
026
127
305
128
180
11 ZSG
stadtweit
City Kids e.V.
City Camp – Kompetenzzentrum
Erleben & Lernen
129
356
11 ZSG
stadtweit
Deutsche Jugend in Europa LV
Sachsen e.V.
130
012
11 ZSG
stadtweit
Verwaltungsvorschlag 2016
Träger
stadtweit
15.936,20
15.936,20
35.382,19
20.836,71
90%
20.836,71
0,125
0,625
4.300,00
4.300,00
6.170,00
5.390,00
95%
5.390,00
0,00
0,00
VzÄ Verwaltungsvorschlag 2016
3,48
0,75
11 ZSG
VzÄ
(laut Antrag 2016)
9,55
53.340,33
364
VzÄ
(Förderung 2015)
3,73
94%
Zwischensumme:
125
Antrag 2016
nach Prüfung
222.335,26
53.340,33
§ 11 SGB VIII themen- und zielgruppenorientierte
Maßnahmen - Sport, Spiel und Geselligkeit
Antrag 2016
tatsächliche
Förderung 2015
213.617,06
157.180,47
Maßnahme
445.681,75
42.450,37
Planungsraum
192.450,83
42.450,37
Leistungsbereich
192.450,83
§
Beschluss JHA für
2015
124
Vereinsnummer
lfd. Nr.
Förderung von Trägern der freien Jugendhilfe im Haushaltsjahr 2016
Bemerkungen und
Differenz
Verwaltungsvorschlag 16
zu Beschluss 15
29.884,43
VzÄ-Erhöhung 2015 nur 9 Monate
VwV VzÄ betrifft nur 2 kurzzeitig
Beschäftigte (Juni bis August), welche über
0,375 Eigenmittel finanziert werden sollen. Höhere
Mittel gegenüber 2015 für inhaltliche Arbeit
erforderlich.
0,00
Höhere Anteile für Betriebsausgaben
erforderlich.
Bisher wurde großer Teil der
Personalausgaben aus EM finanziert, das
1,85 ist nicht mehr in dem Umfang möglich,
deshalb Finanzierung über AfJFB
79.881,87
79.881,87
107.038,86
107.038,86
78%
107.038,86
1,85
1,85
Jugendclub Iuventus – "Engagiert und
integriert in Leipzig"
4.000,00
4.000,00
10.020,00
4.020,00
73%
4.020,00
0,00
0,00
0,00
Projekt Verein e.V. Conne Island
„United on Wheels – Wir rollen durch
meine, unsere Stadt“
2.370,00
2.370,00
5.920,00
2.370,00
81%
2.370,00
0,00
0,00
0,00
5.000,00
5.000,00
7.000,00
5.000,00
71%
5.000,00
0,00
0,00
0,00
131
316
11 ZSG
stadtweit
Leipzig Courage zeigen e.V.
18. Jugendfestival "Junge Musiker für
Toleranz und gegen Gewalt und
Rassismus"
132
345
11 ZSG
stadtweit
Ariowitsch-Haus e.V.
Projekte "Fiedler auf dem Dach" und
"In 40 Wochen um die Welt"
26.354,68
26.354,68
26.354,68
0,00
46%
8.718,20
0,50
0,50
0,00
133
032
16 ZSG
stadtweit
IB Mitte gGmbH
KIPALE - Kinderpatenschaften
12.157,71
12.157,71
15.211,33
13.221,16
84%
13.221,16
0,50
0,575
0,50
1.223.013,02
1.099.266,47
1.363.077,16
1.238.915,42
1.238.915,42
21,61
24,80
22,63
15.902,40
857.204,09
733.457,54
958.687,64
854.665,90
854.665,90
15,55
18,30
16,63
-2.538,19
0,90
1,05
0,90
134
§ 13 SGB VIII Gesamt – Zwischensumme für Paket 2
135
§ 13 SGB VIII Arbeitsweltbezogene Jugendsozialarbeit/
Schulverweigererprojekte
1.408.049,42 €
Zwischensumme:
Mangelhaftes Konzept trotz ausführlicher
Beratung und Auflage, den nächsten Antrag
qualitativ hochwertiger zu stellen, 4 Monate
zur Übergangsfinanzierung
136
032
13 AWA
stadtweit
IB Mitte gGmbH
AmA-Ausbildungsmaßnahme für
Alleinerziehende und junge Eltern
58.197,46
58.197,46
71.699,66
63.344,76
88%
63.344,76
137
312
13 AWA
stadtweit
Berufsbildungswerk für Hör- und
Sprachgeschädigte gGmbH
Jugendprojekt "produktionsschuleleipzig.de"
43.779,75
43.779,75
69.811,33
44.102,67
93%
44.102,67
Kofinanzierung
40.000,00
40.000,00
40.000,00
40.000,00
71%
40.000,00
Kofinanzierung
162.188,27
162.188,27
156.342,61
154.642,61
88%
154.642,61
138
359
13 AWA
stadtweit
JaRiKo - Sozialer Ring gGmbH
LÖWENMÜTTER selbstbestimmt &
kompetent
139
038
13 SVW
stadtweit
Augsburger Lehmbaugesellschaft
Leipzig gGmbH
Beratungs- und Motivationsangebot für
lernbenachteiligte Jugendliche - Youth
Start
AfJFB, Abteilung 51.3 - FÖRDERLISTE_2016_JHA_14.12.15
Pakete
-
Stand: 14.12.2015
3,00
3,00
Veränderungen der Grundlagen der
Personalkostenberechnung
3,00
Seite: 6
78.000,00
78.000,00
141
320
13 AWA
stadtweit
VDI GaraGe gGmbH
Mein Ziel : Ausbildung und
Beschäftigung
35.701,89
35.701,89
30.785,30
30.785,30
141a
320
13 AWA
stadtweit
VDI GaraGe gGmbH
Meine Perspektive: von der Schule in
die Ausbildung
21.565,49
0,00
142
153
13 SVW
stadtweit
Zukunftswerkstatt Leipzig e.V.
Jugendwerkstatt für Schulverweigerer
„TAKE OFF“
143
153
13 SVW
stadtweit
Zukunftswerkstatt Leipzig e.V.
144
145
152
Kofinanzierung des Angebotes Jobcenter,
Träger ist erst nach Vergabe durch
Jobcenter bekannt
1,50
30.785,30
Kofinanzierung
gegenwärtig noch keine Ausschreibung
durch Jobcenter geplant
0,00
Träger
147.063,82
154.728,53
151.035,38
80%
151.035,38
2,70
2,775
2,70
„Arbeit statt Strafe“
59.180,41
59.180,41
90.377,43
61.916,47
80%
61.916,47
1,00
1,50
1,00
15.450,51
15.450,51
7.098,80
7.098,80
90%
7.098,80
2,85
2,70
Kofinanzierung, In 2015 in einer
2,70 Maßnahme, ab 2016 in Halbjahresscheiben
beantragt
12.730,36
7.730,36
90%
7.730,36
2,75
Kofinanzierung, In 2015 in einer
2,75 Maßnahme, ab 2016 in Halbjahresscheiben
beantragt
9.538,58
0,00
0,00
0,95
Fehlende Antragsunterlagen, Aus der
0,00 Richtlinie ist die Notwendigkeit der
Kofinanzierung nicht ersichtlich
95.263,00
95.263,00
120.746,55
120.746,55
120.746,55
153
13 SVW
stadtweit
Zukunftswerkstatt Leipzig e.V.
153
13 SMA
stadtweit
Zukunftswerkstatt Leipzig e.V.
„Job-Set“ Lernwerkstatt für
abschlussgefährdete Schülerinnen und
Schüler 01.07.-31.12.2016
078
13
Christlicher Verein Junger Menschen
e.V.
Kompetenzentwicklung sichert
Schulerfolg
312
13 AWA
stadtweit
Berufsbildungswerk für Hör- und
Sprachgeschädigte gGmbH
Netz kleiner Werkstätten
13 SVW
stadtweit
IB Mitte gGmbH; Plan L e.V.
Jugend stärken im Quartier
123.746,55
Zwischensumme:
365.808,93
365.808,93
404.389,52
384.249,52
314.058,35
314.058,35
334.457,67
333.317,67
§ 13 SGB VIII Jugendberatungsstellen
90%
93.584,00
93.584,00
98%
95.263,00
3,60
3,575
3,575
384.249,52
6,06
6,50
6,00
88%
333.317,67
5,06
5,00
5,00
Kofinanzierung Bundesprogramm
153
036
13
JB
stadtweit
Jugendhaus Leipzig e.V.
Jugendberatungsstelle „jUkON“
154
175
13
JB
stadtweit
RAA Leipzig e.V.
Opferberatung Leipzig
24.742,88
24.742,88
51.931,85
50.931,85
89%
50.931,85
0,525
1,00
155
351
13
JB
stadtweit
RAA Sachsen e.V.
Opferberatung Sachsen
27.007,70
27.007,70
18.000,00
0,00
78%
0,00
0,475
0,50
565.046,48
563.005,96
672.682,76
613.311,07
574.125,17
11,04
12,24
11,19
25.826,20
25.826,20
26.641,43
26.641,43
93%
26.641,43
0,70
0,85
0,85
97.421,25
97.421,25
115.258,97
114.783,97
88%
114.783,97
2,00
2,00
2,00
95.064,61
95.064,61
143.352,21
100.961,70
93%
100.961,70
1,763
2,763
1,763
160
§ 14 SGB VIII Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz
161
146
14 KJS
stadtweit
Deutscher Kinderschutzbund OV
Leipzig e.V.
162
135
14 KJS
stadtweit
Caritasverband Leipzig e.V.
163
233
14 KJS
stadtweit
SZL Suchtzentrum Leipzig gGmbH
Bemerkungen und
Differenz
Verwaltungsvorschlag 16
zu Beschluss 15
147.063,82
„Job-Set“ Lernwerkstatt für
abschlussgefährdete Schülerinnen und
Schüler 01.01.-30.06.2016
151
78.000,00
VzÄ Verwaltungsvorschlag 2016
78.311,43
VzÄ
(laut Antrag 2016)
78.311,43
VzÄ
(Förderung 2015)
Aktivierungshilfe für Jugendliche mit
psychosozialen Problemlagen
Antrag 2016
nach Prüfung
n.n.
Antrag 2016
stadtweit
tatsächliche
Förderung 2015
13 AWA
Verwaltungsvorschlag 2016
Bewertung innerhalb
der Leistungsbereiche in % bzw.
Kategorie
Beschluss JHA für
2015
§
355
Maßnahme
Vereinsnummer
140
Planungsraum
lfd. Nr.
Leistungsbereich
Förderung von Trägern der freien Jugendhilfe im Haushaltsjahr 2016
Zwischensumme:
Kinder- und Jugendtelefon Präventiver Kinder-/ Jugendschutz
18.440,59
1,000 In Absprache mit Sozialamt (Kofinanzierung
beider Projekte) wurde sich darauf
verständigt, alleinig die RAA Leipzig zu
fördern. Der fokus des Antrages liegt
0,000 ausschließlich auf der Stadt Leipzig und
schließt auch die Zielgruppe des Antrages
der RAA Sachsen ein.
9.078,69
VzÄ-Erhöhung 2015 nur für 9 Monate
Projektarbeit mit Schulen "Stinktier"
Drug Scouts
AfJFB, Abteilung 51.3 - FÖRDERLISTE_2016_JHA_14.12.15
Pakete
-
Stand: 14.12.2015
Veränderungen der Grundlagen der
Personalkostenberechnung
Seite: 7
VzÄ Verwaltungsvorschlag 2016
VzÄ
(laut Antrag 2016)
VzÄ
(Förderung 2015)
Bewertung innerhalb
der Leistungsbereiche in % bzw.
Kategorie
Beschluss JHA für
2015
Schülermultiplikatorenprojekt „FREE
YOUR MIND“
70.583,40
70.037,45
77.041,26
77.041,26
90%
77.041,26
1,60
1,60
1,60
165
146
14 KJS
stadtweit
Deutscher Kinderschutzbund OV
Leipzig e.V.
Projekt „Wege durch den
Mediendschungel, Kinder und
Jugendliche sicher in der Medienwelt
begleiten
4.406,99
4.406,99
6.787,74
4.524,64
91%
4.524,64
0,075
0,125
0,075
165a
409
14 KJS
stadtweit
mediaLEpraxis e.V.
Modellprojekt ComputerSpielSchule
Leipzig
6.251,38
0,00
83%
0,00
0,00
0,00
0,00 Neue Maßnahme
166
030
14 KJS
stadtweit
Diakonisches Werk, Innere Mission
Leipzig e.V.
„DRAHTSEIL“ - Sucht- und
Gewaltprävention
167
090
14 KJS
stadtweit
Kindervereinigung Leipzig e.V.
Hilfe für Betroffene, Prävention zu
Sekten, Kulten und totalitären Gruppen
168
Träger
§ 16 SGB VIII Familienbildung
Zwischensumme:
Verwaltungsvorschlag 2016
Deutscher Kinderschutzbund OV
Leipzig e.V.
Antrag 2016
nach Prüfung
stadtweit
Antrag 2016
14 KJS
tatsächliche
Förderung 2015
§
146
Maßnahme
Vereinsnummer
164
Planungsraum
lfd. Nr.
Leistungsbereich
Förderung von Trägern der freien Jugendhilfe im Haushaltsjahr 2016
218.610,76
218.610,76
238.467,23
230.579,22
91%
230.579,22
3,90
3,90
3,90
53.133,27
51.638,70
58.882,54
58.778,85
84%
19.592,95
1,00
1,00
1,00
Bemerkungen und
Differenz
Verwaltungsvorschlag 16
zu Beschluss 15
Veränderungen der Grundlagen der
Personalkostenberechnung
VzÄ-Erhöhung 2015 nur für 9 Monate
Anwendung Förderkonzept, 4 Monate
zur Übergangsfinanzierung
151.626,86
151.626,86
176.045,63
168.866,69
133.430,95
1,96
3,33
1,96
169
047
16 Fam
stadtweit
FAIRbund e.V.
Elternkurs – KinderFAIRstehen
13.188,24
13.188,24
15.013,49
15.013,49
98%
5.004,50
0,338
0,338
0,338
Anwendung Förderkonzept, 4 Monate
zur Übergangsfinanzierung
170
047
16 Fam
stadtweit
FAIRbund e.V.
Familien und Kitas - miteinander lernen
22.233,81
22.233,81
23.701,07
23.701,07
98%
7.900,40
0,55
0,55
0,55
Anwendung Förderkonzept, 4 Monate
zur Übergangsfinanzierung
171
408
16 Fam
stadtweit
Bundesverband Verwaister Eltern und
Kontakt und Beratungsstelle, Hilfe
trauernder Geschwister in Deutschland
beim Tod eines Kindes
e.V.
15.827,99
9.626,08
86%
0,00
0,00
1,35
0,00 Anwendung Förderkonzept
172
146
16 Fam
stadtweit
Deutscher Kinderschutzbund OV
Leipzig e.V.
98%
120.526,05
1,075
1,087
1,075
Projekt Familienbildung stadtweit
116.204,81
116.204,81
121.503,08
120.526,05
-18.195,91
Veränderungen der Grundlagen der
Personalkostenberechnung
173
174
PAKET 3
175
Planungsraum Nord
5.375.842,88
5.351.266,44
6.673.124,80
5.542.552,41
5.542.552,41
91,60
110,28
89,27
166.709,53
Zwischensumme:
790.723,93
789.725,26
951.768,41
816.927,14
816.927,14
14,25
16,35
14,00
26.203,21
Lehmbau - Jugendtreff
145.228,14
145.228,14
154.807,32
141.577,37
89%
141.577,37
3,00
3,00
2,85
planungsraumbezogene Angebote nach §§ 11 bis 16 SGB VIII
177
038
11 OFT
Nord
Augsburger Lehmbaugesellschaft
Leipzig gGmbH
178
025
11 OFT
Nord
GeyserHaus e.V.
Offener Treff im GeyserHaus
128.251,60
128.251,60
162.151,73
132.814,99
86%
132.814,99
2,125
2,625
2,125
Veränderungen der Grundlagen der
Personalkostenberechnung
179
062
11 OFT
Nord
Anker e.V.
Offene Kinder- und Jugendarbeit
140.975,53
140.975,53
155.023,89
143.555,76
85%
143.555,76
2,60
2,60
2,50
Veränderungen der Grundlagen der
Personalkostenberechnung
180
090
11 OFT
Nord
Kindervereinigung Leipzig e.V.
Jugendclub "Lützschena"
87.578,00
87.578,00
95.409,06
94.492,56
68%
94.492,56
1,50
1,50
1,50 VzÄ-Erhöhungen 2015 nur für 9 Monate,
2,5 % Tariferhöhung ab März 2016
181
090
11 OFT
Nord
Kindervereinigung Leipzig e.V.
Offener Treff "P.R.- Club"
99.072,36
99.072,36
108.631,68
102.625,47
84%
102.625,47
1,525
1,625
1,525 VzÄ-Erhöhungen 2015 nur für 9 Monate,
2,5 % Tariferhöhung ab März 2016,
182
264
11 OFT
Nord
Volkssolidarität Leipziger Land
Muldenthal e.V.
Jugendclub Lindenthal
91.231,14
90.232,47
158.737,10
96.782,65
66%
96.782,65
1,75
3,00
Personalerhöhung von 1,25 VzÄ, die sich
1,75 im Konzept nicht erklären,. Tarifanpassung
höhere Tarifstufe durch Abschluss
183
264
11 OFT
Nord
Volkssolidarität Leipziger Land
Muldenthal e.V.
Jugendclub Wiederitzsch
98.387,16
98.387,16
117.007,63
105.078,34
76%
105.078,34
1,75
2,00
Personalerhöhung von 0,25 VzÄ ist
1,75 konzeptionell nicht begründet.
Tarifannäherung
1.220.996,01
1.210.621,74
1.395.540,74
1.266.159,87
1.266.159,87
21,60
23,85
185
Planungsraum Ost/Nordost
Zwischensumme:
AfJFB, Abteilung 51.3 - FÖRDERLISTE_2016_JHA_14.12.15
Pakete
-
Stand: 14.12.2015
21,40
45.163,86
Seite: 8
16 Fam
Ost/Nordost
Mühlstraße 14 e.V.
051
16 Fam
Ost/Nordost
Mütterzentrum e.V. Leipzig
189
032
11 OFT
Ost/Nordost
Internationaler Bund gGmbH
OKJA OFT "50 0 NordOst" und
Schulclub
190
038
11 OFT
Ost/Nordost
Augsburger Lehmbaugesellschaft
Leipzig gGmbH
191
050
11 OFT
Ost/Nordost Mühlstraße 14 e.V.
192
078
11 OFT
Ost/Nordost
193
035
11 OFT
Ost/Nordost
194
083
11 OFT
Ost/Nordost Evangelisch- Lutherische Jugend
Träger
Bemerkungen und
Differenz
Verwaltungsvorschlag 16
zu Beschluss 15
2,35
Veränderungen der Grundlagen der
2,20 Personalkostenberechnung
(Erfahrungsstufenänderungen),
1,25
1,25
1,25 Tarifannäherung
1,00
1,625
1,00
194.241,96
2,90
2,975
2,80
81%
63.809,81
1,80
2,00
1,80
88%
98.752,45
2,00
2,00
2,00 Tarifannäherung
118.988,02
85%
118.988,02
1,95
2,15
Veränderungen der Grundlagen der
1,95 Personalkostenberechnung
(Erfahrungsstufenänderungen),
178.615,05
171.615,05
94%
171.615,05
2,675
2,675
2,675
48.181,28
50.228,84
50.228,84
89%
50.228,84
1,00
1,00
1,00
17.917,05
17.917,05
27.989,72
23.624,77
93%
23.624,77
0,625
0,75
159.779,29
151.681,23
89%
151.681,23
2,20
57.333,81
61.560,12
61.560,12
85%
61.560,12
64.931,98
100.483,21
69.279,79
89%
69.279,79
210.630,81
203.051,15
211.779,54
194.241,96
88%
Offener Jugendtreff 125. Oberschule
62.430,94
62.430,94
70.062,66
63.809,81
Offene Kinder- und Jugendarbeit
86.449,00
86.449,00
98.752,45
98.752,45
Christlicher Verein Junger Menschen
e.V.
Offener Jugendtreff/ Jugendcafe
113.816,06
113.663,21
128.224,30
Gemeinnütziger Verband Kinderhilfe
e.V.
Offener Kinder- und Jugendtreff
157.431,42
157.431,42
48.181,28
SOJA, Heilig-Kreuz-/ Lukaskirche
VzÄ Verwaltungsvorschlag 2016
050
188
VzÄ
(laut Antrag 2016)
187
VzÄ
(Förderung 2015)
Jugendsozialarbeit
Verwaltungsvorschlag 2016
Christlicher Verein Junger Menschen
e.V.
Maßnahme
Ost/Nordost
Planungsraum
13 MJA
Bewertung innerhalb
der Leistungsbereiche in % bzw.
Kategorie
64.931,98
078
Antrag 2016
nach Prüfung
tatsächliche
Förderung 2015
57.333,81
Familienzentrum Thekla
186
Antrag 2016
Beschluss JHA für
2015
Familienbildungsarbeit
§
147.292,52
Vereinsnummer
147.297,58
lfd. Nr.
Leistungsbereich
Förderung von Trägern der freien Jugendhilfe im Haushaltsjahr 2016
195
245
11 OFT
Offener interkultureller Mädchentreff
Soziokulturelles Zentrum Frauenkultur
Ost/Nordost
„Mio“ für Mädchen im Alter von 6 bis 12
e.V. Leipzig
Jahre
196
032
11 OFT
Ost/Nordost IB Mitte gGmbH
Club Sellerhausen
133.890,30
132.488,93
157.475,46
135.290,87
91%
135.290,87
2,225
2,575
197
032
11 OFT
Ost/Nordost IB Mitte gGmbH
Offener Treff "Tante Hedwig"
120.685,78
119.450,45
150.590,10
127.086,96
85%
127.086,96
1,975
2,50
Zwischensumme:
Geringere Eigenmittel, aber noch 5%
0,625 Förderung 2015 nur für 9 Monate
2,125
Veränderungen der Grundlagen der
1,975 Personalkostenberechnung
(Erfahrungsstufenänderungen),
198
199
695.506,01
689.649,97
999.249,81
730.075,92
730.075,92
13,25
17,93
200
075
13 MJA
Ost / Südost Die Heilsarmee Leipzig
Mobile Jugendarbeit
42.605,36
42.605,36
151.193,36
53.734,04
71%
53.734,04
1,00
3,00
1,00 Tarifanpassung
201
051
16 Fam
Ost / Südost
Mütterzentrum e.V. Leipzig
Familienzentrum Paunsdorf
70.323,06
70.323,06
125.995,91
73.501,09
88%
73.501,09
1,00
2,00
1,00
ARBEIT UND LEBEN Sachsen e.V.
Offener Treff in der Jugendbegegnungsstätte Engelsdorf
88.598,69
88.598,69
104.606,01
91.328,08
70%
91.328,08
1,75
2,00
1,75
95.513,92
95.513,92
167.694,69
100.345,46
89%
100.345,46
1,75
3,125
202
Planungsraum Ost/Südost
148
11 OFT
Ost / Südost
"Die
12,65
203
075
11 OFT
Ost / Südost
Die Heilsarmee Leipzig
Kinder- und Jugendcafe
Brücke"
204
308
11 OFT
Ost / Südost
Jugendclub Mölkau e.V.
Offener Freizeittreff in Mölkau
81.760,20
81.760,20
98.982,68
88.079,67
75%
88.079,67
1,75
2,00
1,75
205
162
11 OFT
Ost / Südost
Stadteil Leipzig-Probstheida gGmbH
Kinder- und Jugendfreizeitarbeit
88.491,95
88.491,95
93.077,41
87.127,41
61%
87.127,41
2,00
1,80
1,80
206
011
11 OFT
Ost / Südost
Columbus Junior e.V.
Kinder- und Jugendfreizeitzentrum
Holzhausen
106.052,79
101.752,83
123.452,78
112.194,71
80%
112.194,71
2,00
2,00
1,80
207
011
11 OFT
Ost / Südost
Columbus Junior e.V.
Offener Freizeittreff Oststraße
122.160,04
120.603,96
134.246,97
123.765,46
75%
123.765,46
2,00
2,00
1,80
Zwischensumme:
885.401,16
881.597,10
1.082.405,67
923.396,98
923.396,98
15,68
18,18
15,22
34.569,91
1,75 Tarifanpassung
Betriebsausgaben 2016 niedriger beantragt,
als 2015 eingeplant
Personalkosten 2016 nach Tarif beantragt
Personalkosten 2016 nach Tarif beantragt
208
209
Planungsraum Mitte/Süd
210
036
13 MJA
Mitte / Süd
Jugendhaus Leipzig e.V.
suedpol - Mobile Jugendarbeit/
Jugendwohnprojekt Krähenhütte
211
229
13 MJA
Mitte / Süd
MachtLos e.V.
Straßensozialarbeit/ Streetwork
AfJFB, Abteilung 51.3 - FÖRDERLISTE_2016_JHA_14.12.15
37.995,82
131.537,65
131.537,65
177.774,76
143.525,67
69%
143.525,67
2,00
2,50
Tarifanpassung, Mieterhöhung durch
2,00
Umzug
96.067,95
96.067,95
139.639,55
100.289,36
73%
100.289,36
1,85
2,75
1,85 Tarifannäherung
Pakete
-
Stand: 14.12.2015
Seite: 9
214
324
11 OFT
Mitte / Süd
215
116
11 OFT
216
145
217
090
Träger
VzÄ Verwaltungsvorschlag 2016
Bürgerverein Messemagistrale e.V.
VzÄ
(laut Antrag 2016)
Mitte / Süd
VzÄ
(Förderung 2015)
11 OFT
Verwaltungsvorschlag 2016
112
Bewertung innerhalb
der Leistungsbereiche in % bzw.
Kategorie
213
Antrag 2016
nach Prüfung
Burgarbeit Christliches Sozialwerk und
Familienzentrum
Lebenshilfe e.V.
Antrag 2016
Mitte / Süd
tatsächliche
Förderung 2015
16 Fam
Beschluss JHA für
2015
§
226
Maßnahme
Vereinsnummer
212
Planungsraum
lfd. Nr.
Leistungsbereich
Förderung von Trägern der freien Jugendhilfe im Haushaltsjahr 2016
Bemerkungen und
Differenz
Verwaltungsvorschlag 16
zu Beschluss 15
29.832,41
29.832,41
29.989,10
29.989,10
66%
29.989,10
0,90
0,90
0,90
Offener Kinder- und Jugendtreff im
SZM
102.527,00
102.527,00
104.833,00
97.671,60
76%
97.671,60
2,625
2,625
2,440
LeISA gGmbH
Offener Kinder- und Jugendtreff im
Soziokulturellen Zentrum "Die Villa"
136.010,28
136.010,28
182.594,84
144.144,09
80%
144.144,09
1,80
2,40
1,80 Tarifanpassung
Mitte / Süd
HALLE 5 e.V.
Offenes Kinder- und Jugendzentrum
Connewitz
145.774,85
145.774,85
154.933,58
141.892,66
81%
141.892,66
2,50
2,50
2,23
11 OFT
Mitte / Süd
Kinder- und Jugendwerk-statt
"Kreatives Schaffen" e.V.
Offener Bereich, Kinder- und
Jugendwerkstätten
78.500,80
78.500,80
88.819,96
88.239,96
75%
88.239,96
2,00
2,00
2,00 Personalkosten 2016 annähernd nach Tarif
beantragt
11 OFT
Mitte / Süd
165.150,22
161.346,16
203.820,88
177.644,54
79%
177.644,54
2,00
2,50
2,00
15,24
Kindervereinigung Leipzig e.V.
OFT "Paradise"
Personalkosten mit Tariferhöhung i.H.v.2,3
% ab März 2016 gerechnet
2,5 % Tariferhöhung ab März 2016,
219
220
1.007.814,70
1.005.612,23
1.357.934,96
1.047.536,04
1.047.536,04
15,24
20,85
221
Planungsraum Westen
044
13 MJA
Westen
Mobile Jugendarbeit e.V.
Zwischensumme:
Mobile Jugendarbeit West
173.225,12
173.225,12
236.026,33
178.842,81
84%
178.842,81
2,562
3,50
223
051
16 Fam
Westen
Mütterzentrum e.V. Leipzig
Familienzentrum Plagwitz
72.408,13
72.408,13
137.242,89
70.768,81
90%
70.768,81
1,00
2,30
1,00
28.114,04
28.114,04
75.300,66
39.200,87
83%
39.200,87
0,50
1,00
0,50
39.721,34
2,562 Tarifanpassung
224
381
11 Fam
Westen
Ein starkes wie integratives
Tüpfelhausen - Das Familienportal e.V. Familienzentrum für den Leipziger
Westen
225
135
11 OFT
Westen
Caritasverband Leipzig e.V.
Kinder- und Jugendeinrichtung "Kojule"
125.764,00
125.764,00
165.959,91
129.608,26
79%
129.608,26
1,80
2,40
1,80 Tarifanpassung
226
175
11 OFT
Westen
RAA e.V.
Offene Jugendarbeit in der KJFE
Helmholtzstraße
111.895,29
114.344,07
112.694,89
112.694,89
78%
112.694,89
2,00
2,00
2,00
227
175
11 OFT
Westen
RAA e.V.
L-OFT 64 (ehemals OFT am Adler)
142.618,72
137.967,47
147.462,01
145.362,01
78%
145.362,01
2,00
2,00
2,00 2015 Miete nur 9 Monate
228
255
11 OFT
Westen
Sportmobil, Springburg e.V.
Kinder- und Jugendtreff BöhlitzEhrenberg
70.580,35
70.580,35
70.580,35
70.580,35
81%
70.580,35
1,375
1,375
229
043
11 OFT
Westen
WABE e.V.
Sozialraumorientierte Jugendarbeit
KANAL 28
119.664,98
119.664,98
177.009,45
125.291,38
56%
125.291,38
2,00
3,00
230
090
11 OFT
Westen
Kindervereinigung Leipzig e.V.
OFT "Die Insel"
129.414,46
129.414,46
172.871,07
141.225,22
78%
141.225,22
2,00
2,625
2,00
231
367
11 OFT
Westen
KIWEST e.V.
Bauspielplatz "Wilder Westen"
34.129,61
34.129,61
62.787,40
33.961,44
85%
33.961,44
0,65
0,00
Förderung 2015 nur für 9 Monate
1,375
Tarifanpassung, höhere Miete durch
2,00 Auszug von KAOS, Änderung auf Grund
von Einzug LEMANN e.V.
Personalkosten mit Tariferhöhung i.H.v.2,3
% ab März 2016 gerechnet
232
233
Zwischensumme:
775.401,07
774.060,14
886.225,21
758.456,46
758.456,46
11,59
13,13
10,76
234
Planungsraum Grünau
044
13 MJA
Grünau
Mobile Jugendarbeit e.V.
Mobile Jugendarbeit Grünau
177.274,59
177.274,59
231.884,53
179.062,82
86%
179.062,82
2,562
3,50
2,562
235
051
16 Fam
Grünau
Mütterzentrum e.V. Leipzig
Familienzentrum Grünau
74.593,61
74.593,61
103.137,67
77.926,96
86%
77.926,96
1,00
1,50
1,00
48.594,63
49.175,05
52.294,52
52.294,52
89%
52.294,52
0,775
0,775
0,775
60.688,34
58.274,02
64.175,13
62.620,45
85%
62.620,45
0,725
0,750
0,725
236
135
16 Fam
Grünau
Caritasverband Leipzig e.V.
Familienbildung in Kooperation mit Kita
- Team FaBiKo
237
135
16 Fam
Grünau
Caritasverband Leipzig e.V.
Familienbildungs- und
-begegnungsstätte
AfJFB, Abteilung 51.3 - FÖRDERLISTE_2016_JHA_14.12.15
Pakete
-
Stand: 14.12.2015
-16.944,61
Tarifanpassung
Tarifanpassung
Seite: 10
114.415,86
111.501,89
81%
111.501,89
1,45
1,50
1,45
239
266
11 OFT
Grünau
FRÖBEL gGmbH
OFT“ Arena“
159.593,44
156.894,47
160.572,03
140.284,31
85%
140.284,31
2,675
2,675
2,250
240
279
11 OFT
Grünau
Kinder- und Jugendtreff Grünau e.V.
Kinder- und Jugendtreff LeipzigGrünau
152.929,50
153.632,50
159.745,47
134.765,51
90%
134.765,51
2,40
2,425
2,00
370.162,85
364.266,48
401.548,94
354.174,35
354.173,90
-15.988,95
Träger
VzÄ Verwaltungsvorschlag 2016
104.215,90
VzÄ
(laut Antrag 2016)
101.726,96
VzÄ
(Förderung 2015)
Kindersozialarbeit mit Bauspielplatz
und Werkstätten
Verwaltungsvorschlag 2016
Caritasverband Leipzig e.V.
Antrag 2016
nach Prüfung
tatsächliche
Förderung 2015
Grünau
Antrag 2016
Beschluss JHA für
2015
11 OFT
Maßnahme
§
135
Planungsraum
Vereinsnummer
238
Leistungsbereich
lfd. Nr.
Bewertung innerhalb
der Leistungsbereiche in % bzw.
Kategorie
Förderung von Trägern der freien Jugendhilfe im Haushaltsjahr 2016
Bemerkungen und
Differenz
Verwaltungsvorschlag 16
zu Beschluss 15
Tarifanpassung
241
242
243
Paket 1:
Jugendverbandsarbeit nach § 12 SGB VIII,
teilnehmerfinanzierte Maßnahmen nach § 11 SGB VIII
244
Paket 2:
stadtweite Angebote nach §§ 11 bis 16 SGB VIII
4.107.334,25
3.963.908,93
5.327.492,53
4.315.557,23
4.249.653,79
142.319,54
245
Paket 3:
planungsraumbezogene Angebote nach §§ 11, 13, 16 SGB
VIII
5.375.842,88
5.351.266,44
6.673.124,80
5.542.552,41
5.542.552,41
166.709,53
246
FÖRDERUNG GESAMT:
9.853.339,98
9.679.441,85
12.402.166,27
10.212.283,99
10.146.380,10
10.148.858,80
Prüfung:
AfJFB, Abteilung 51.3 - FÖRDERLISTE_2016_JHA_14.12.15
Pakete
-
Stand: 14.12.2015
Planansatz Gesamtbudget:
Verwaltungsvorschlag:
Differenz:
10.148.858,80 €
10.146.380,10 €
+2.478,70 €
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