Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1001534.pdf
Größe
943 kB
Erstellt
25.08.14, 12:00
Aktualisiert
05.12.18, 18:31
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Beschlussvorlage Nr. DS-00184/14
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Zuständigkeit
Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau
02.09.2014
1. Lesung
Verwaltungsausschuss
03.09.2014
Vorberatung
Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau
16.09.2014
2. Lesung
Ratsversammlung
17.09.2014
Beschlussfassung
Eingereicht von
Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Betreff
Bewerbung um die Morgenstadt City Challenge - EILBEDÜRFTIG
Beschluss:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, für die Stadt Leipzig eine Bewerbung um die Morgenstadt
City Challenge abzugeben.
Im Falle einer erfolgreichen Bewerbung wird dem Stadtrat über die Ergebnisse der Morgenstadt City
Challenge berichtet.
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
Schaffung von Rahmenbedingungen für Arbeitsplätze
(siehe Anlage Prüfkatalog)
Hinweis: Finanzielle Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen
Kostengünstigere Alternativen geprüft
nein
x
Folgen bei Ablehnung
Handelt es sich um eine Investition (damit aktivierungspflichtig)?
x
ja, Ergebnis siehe Anlage zur Begründung
nein
nein
nein
wenn ja,
x
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Seite 1/3
Begründung
Im Haushalt wirksam
Ergebnishaushalt
Finanzhaushalt
von
bis
Höhe in EUR
Erträge
01.01
31.12.15 40.000
Aufwendungen
01.01.
31.12.15 50.000
wo veranschlagt
1.100.51.1.1.01
1.100.51.1.1.01
Einzahlungen
Auszahlungen
Entstehen Folgekosten oder Einsparungen?
Folgekosten Einsparungen wirksam
Zu Lasten anderer OE
wenn ja,
nein
von
bis
Höhe in EUR (jährlich)
wo veranschlagt
Ergeb. HH Erträge
Ergeb. HH Aufwand
Nach Durchführung
der Maßnahme
Ergeb. HH Erträge
zu erwarten
Ergeb. HH Aufwand (ohne
Abschreibungen)
Ergeb. HH Aufwand aus jährl.
Abschreibungen
x
Auswirkungen auf den Stellenplan
Beantragte Stellenerweiterung:
Beteiligung Personalrat
nein
wenn ja,
Vorgesehener Stellenabbau:
nein
ja,
Sachverhalt:
siehe Anlagen
Anlagen:
Prüfkatalog
Sachverhalt
Übersicht Aktivitäten
Schreiben LVV vom 28.07.2014
Seite 2/3
BESCHLUSSAUSFERTIGUNG
Ratsversammlung vom 17.09.2014
zu
19.18
Bewerbung um die Morgenstadt City Challenge (eRIS: V/3965) EILBEDÜRFTIG
Vorlage: DS-00184/14
Beschluss:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, für die Stadt Leipzig eine Bewerbung um die
Morgenstadt City Challenge abzugeben.
Im Falle einer erfolgreichen Bewerbung wird dem Stadtrat über die Ergebnisse der Morgenstadt
City Challenge berichtet.
Abstimmungsergebnis:
mehrheitlich angenommen bei einigen Gegenstimmen
Leipzig, den 18. September 2014
Seite: 1/1
Begründung
Begründung der Eilbedürftigkeit
Für die Bewerbung um die Morgenstadt City Challenge ist eine vorherige Beschlussfassung zur
Bewerbung durch den Stadtrat erforderlich. Bewerbungsschluss ist der 10. Oktober 2014. Der
Beschluss zur Bewerbung muss damit in der 1. Stadtratssitzung nach der Sommerpause, am
17. September 2014, getroffen werden. Eine vorherige Befassung der Gremien unmittelbar
nach der Sommerpause, hier Verwaltungsausschuss am 3. September, ist zur Fristwahrung
erforderlich.
Bewerbung für die Morgenstadt City Challenge
Mit dieser Vorlage wird eine Bewerbung der Stadt Leipzig für die Morgenstadt City Challenge
der Fraunhofer-Gesellschaften vorgeschlagen. Die Stadt Leipzig hält dies für eine sehr gute
Möglichkeit, um das Thema „Smart Cities“ in Leipzig als Teil Integrierter Stadtentwicklung zu
etablieren, spezifische Handlungsschwerpunkte und -strategien herauszuarbeiten und Zugänge
zu Fördermitteln und Partnern zu schaffen. „Smart Cities“ ist ein derzeit in der europäischen
Stadtentwicklung viel diskutiertes Konzept, in dem es um die Entwicklung von Strategien und
vor allem Technologien für die Stadt von morgen geht. Für Leipzig ist vor allem die Befassung
mit infrastrukturellen Aspekten und eine Strategie für die postfossile Energieversorgung
zukunftsweisend. Nicht zuletzt deshalb ist eine gemeinsame Bewerbung mit auf diesen
Handlungsfeldern bereits aktiven bzw. davon betroffenen städtischen Unternehmen (KWL,
SWL, LVB, LWB) zu allseitigem Nutzen sinnvoll.
Das Netzwerk Morgenstadt und die Morgenstadt City Challenge
Das Netzwerk Morgenstadt ist eines der zentralen Zukunftsprojekte im Aktionsplan der
Hightechstrategie 2020 der Bundesregierung und hat die Erforschung und Etablierung von
nachhaltigen Stadtsystemen der Zukunft zum Ziel. Es ist ein Netzwerk aus 10 FraunhoferInstituten, Energieversorgungsunternehmen, Wirtschaftsunternehmen und Städten unter
Federführung der Fraunhofer Gesellschaft.
Vom Netzwerk Morgenstadt wurde ein Wettbewerb, die Morgenstadt City Challenge,
ausgeschrieben, mit dem sich Städte um Forschungs- und Beratungsleistungen beim
Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO Stuttgart) bewerben können.
Gemeinsam mit den Städten, die den Wettbewerb gewinnen, wird in verschiedenen
Handlungsfeldern der Status-Quo in Bezug auf eine zukunftsfähige Entwicklung, die auf
Ressourcenschonung, Lebensqualität und Innovationskraft ausgerichtet ist, ermittelt und eine
Innovationsstrategie entwickelt.
Wie wollen wir in der Stadt von morgen leben und arbeiten, Welche Produkte und Lösungen gilt
es dafür zu gestalten? Das sind die zentralen Fragen, die das Morgenstadt Netzwerk
gemeinsam mit den drei ausgewählten Städten in seinem Forschungsprojekt gegenüber der
Bundesregierung beantworten will.
International werden nur drei Städte für die Morgenstadt City Challenge ausgewählt. In einer
ersten Ausschreibung im Juni 2014 wurde Prag ausgewählt. Bewerbungsschluss für die zweite
Runde, in der die zweite und dritte Stadt ausgewählt werden, ist der 10. Oktober 2014.
Die Bewerbung um die Morgenstadt City Challenge ist eingebettet in verschiedenste Aktivitäten
der nachhaltigen Stadtentwicklung (siehe Anhang).
Angebotene Leistungen durch die Fraunhofer-Gesellschaft im Falle einer erfolgreichen
Bewerbung
•
Externe Betrachtung des Status-Quo der nachhaltigen Stadtentwicklung in über 80
Handlungsfeldern. Themenschwerpunkte sind: Verkehr/Mobilität, Energie, Gebäude/
Bauen/Wohnen, Governance, Produktion/Logistik, Lokale Wirtschaft und Finanzen,
Sicherheit und Resilienz, Wasserinfrastruktur, Informations- und
Kommunikationstechnologien;
•
Erarbeitung einer Innovationsstrategie basierend auf der Bedarfsanalyse mit
Entwicklungsszenarien, Schlüsselaktivitäten und Projektentwicklungsvorschlägen;
•
Unterstützung bei der Fördermitteleinwerbung;
•
Austausch zu aktuellen Innovationen im Netzwerk Morgenstadt mit
Forschungseinrichtungen, anderen Städten, kommunalen Unternehmen und
Industriepartnern;
•
Chance zur internationalen Positionierung als innovative, attraktive Stadt und damit auch
ein Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Städten.
Ausrichtung der Bewerbung
Von anderen Städten, die 2012/2013 an einem Vorgängerprojekt teilgenommen haben, wurden
die Austauschmöglichkeiten im Netzwerk als positiv bewertet und die Arbeit im Netzwerk als
guter Türöffner für Fördermitteleinwerbung beschrieben. Gleichzeitig wurde empfohlen, die
Bewerbung mit einem möglichst konkreten Thema zu verbinden, um einen größtmöglichen
Praxisbezug herzustellen und um zu vermeiden, dass Forschungsinteressen im Vordergrund
stehen.
Die Städte, auch Leipzig, stehen vor einem enormen Instandsetzungs- und
Wiederbeschaffungsbedarf der technischen Infrastrukturen, insbesondere im Bereich der
Leitungen und Verkehrsanlagen. Bei oft schwacher kommunaler Finanzausstattung kommt
gerade für wachsende Großstädte wie Leipzig ein Neu- und Ausbaubedarf hinzu. Angesichts
sich immer schneller verändernder Nachfragemuster, der langfristigen Investitionszeiträume
technischer Infrastrukturen, der Anforderungen an Energieffizienz und der Anpassung an den
Klimawandel, neuer verknüpfender Technologien sowie der Marktöffnung für neue
Betreiberstrukturen und -modelle werden neue Anforderungen an die Resilienz und langfristige
Finanzierbarkeit städtischer Infrastruktursysteme gestellt.
Vor diesem Hintergrund wird die Bewerbung auf Fragen der effizienten Stadtstruktur von
morgen und der damit verbundenen Mobilitätsformen sowie eine zukunftsfähitge
Ausgestaltung der Versorgungssysteme ausgerichtet. Zentrale Fragestellung ist: „Welche
Weichen müssen wir jetzt für die kommunale Infrastruktur und Daseinsvorsorge stellen, wenn
wir an einen Zeithorizont 2030 – 2050 denken?“
Erwartetes Ergebnis im Fall einer erfolgreichen Bewerbung
•
Erarbeitung von wesentlichen Eckpunkten einer langfristig ausgerichteten Strategie einer
nachhaltigen Daseinsvorsorge innerhalb der städtischen Familie, welche die Anforderungen
an eine postfossile Energieversorgung, die Herausforderungen des Klimawandels und die
finanziellen Handlungsspielräume der kommunalen Unternehmen berücksichtigt;
•
Abstimmung mit den Handlungsbedarfen in den Bereichen Wohnen, Gewerbe und
kommunale Gebäude;
•
Lösungsstrategien für die in der Analyse identifizierten Probleme und Vorschläge für
innovative Schlüsselmaßnahmen sowie Unterstützung der kommunalen Unternehmen beim
Erschließen von Finanzierungsquellen für die Schlüsselmaßnahmen;
•
Abstimmung einer zukunftsweisenden gemeinsamen Fördermittelakquisitionsstrategie zur
Umsetzung der Ziele und Schlüsselmaßnahmen;
•
Eine gute Grundlage für die Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes
Leipzig 2020 (SEKo), in das die Ergebnisse der Morgenstadt City Challenge als Teil einer
integrierten Stadtentwicklung eingebunden werden können.
Breite Unterstützung für die Bewerbung
Wesentlicher Erfolgsfaktor für die Bewerbung ist eine breite Basis der Unterstützung für die
Bewerbung durch die Stadtratsfraktionen, die Dezernate und einzelner Unternehmen der Stadt
Leipzig, sowie von Partnern aus der Wirtschaft und der Stadtgesellschaft, dokumentiert durch
Unterschriften auf einem „Letter of Intent“ (LOI).
Vor diesem Hintergrund würde die angestrebte Unterzeichnung eines LOI auch durch die
Stadtratsfraktionen der Bewerbung einen wichtigen Impuls geben.
Finanzierung und Personalressourcen im Falle einer erfolgreichen Bewerbung
Insgesamt werden die Kosten für die Erarbeitung der Strategie nach Einschätzung des
Auslobers, das Fraunhofer-Institut IAO in Stuttgart, für Leipzig ca. 200.000 € betragen. 150.000
€ werden durch die Fraunhofer-Gesellschaft in Form von Forschungs- und Beratungsleistungen
bereitgestellt. Mit der Wettbewerbsteilnahme verpflichtet sich Leipzig, einen Eigenanteil von ca.
50.000 € zu zahlen.
Geplant ist es die Kosten, die nur im Falle einer erfolgreichen Bewerbung anfallen, wie folgt zu
verteilen:
• Übernahme von 10.000 € durch die Stadt Leipzig aus dem Haushalt des
Stadtplanungsamts;
• Übernahme von 40.000 € durch kommunale Unternehmen, davon die LVV 30.000 € und die
LWB 10.000 €.
Die LVV, die die KWL, die SWL und die LVB vertritt, und die LWB haben eine Beteiligung über
30.000 € bzw. 10.000 € bereits zugesichert. „Letter of Intents“ der LVV und der LWB zur
Mitfinanzierung liegen vor.
Im Falle einer erfolgreichen Bewerbung werden Verträge zwischen der Fraunhofer-Gesellschaft
und der Stadt Leipzig sowie den Vertretern der beteiligten kommunalen Unternehmen
geschlossen, welche die konkreten Konditionen für die Zusammenarbeit fixieren.
Arbeitsschwerpunkt ist im Falle einer erfolgreichen Bewerbung das Jahr 2015. Es ist angedacht
ein Kernteam, bestehend aus 4-5 Mitarbeitern der kommunalen Unternehmen und der
Stadtverwaltung zu bilden, das die Forschungseinrichtungen bei der Recherche vor Ort
unterstützt. Zur Abstimmung der Ergebnisse können bestehende Arbeitsstrukturen genutzt
werden.
Folgen bei Ablehnung
Im Falle einer Ablehnung kann die Bewerbung nicht erfolgen.
Anlage: Übersicht Aktivitäten zur nachhaltigen Stadtentwicklung im Dezernat VI,
Letter of Intents
Stadt Leipzig / Dezernat VI / Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung / Stadtplanungsamt
Zeitachse
2015
Übersicht Aktivitäten der nachhaltigen Stadtentwicklung
2016
2017
2018 ff.
Geplante SEKo-Fortschreibung
Ebene: Gesamtstadt
Beginn: 2015 / Dauer: 2 Jahre / Zielhorizont: bis ca. 2025
Strategieebene - Als
Basis zur
Fördermittel
Akquise (EU-BundLand)
Teilnahme Wettbewerb Morgenstadt „City Challenge“
Ebene: Gesamtstadt parallel SEKo-Fortschreibung
Beginn 2015 / Dauer: 1Jahr / Zielhorizont 2030-2050
Teilnahme EU-Wettbewerb Horizont 2020 „Smart City District Leipziger Westen“ Masterplanentwicklung
Ebene: Stadtteil Neu-/Lindenau/Plagwitz /zukünftiges EFRE Gebiet
Beginn: Ende 2014 / Dauer: 3 Jahre / Zielhorizont: bis ca. 2030
Beantragung EFRE-Gebiete
Ebene: Stadtteil
Beginn: Anfang 2015 - Zielhorizont: bis Ende 2020
Umsetzung EFRE-Konzepte in den beantragten Gebieten
Ebene: Stadtteil
Zielhorizont: bis Ende 2020
Teilnahme EU-Wettbewerb Horizont 2020 „Smart City
District“ Lighthouse City – Umsetzung Masterplan
Ebene: Stadtteil Neu-/Lindenau/Plagwitz /zukünftiges
EFRE Gebiet
Zielhorizont: bis Ende 2020
Umsetzungsebene Einsatz der gewonnenen
Fördermittel
In Vorbereitung: energetisches Sanierungsmanagement Leipziger Westen (KfW)
Ebene: Stadtteil Neu-/Lindenau/Plagwitz
Beginn: Anfang 2015 - Zielhorizont: bis Ende 2017
In Vorbereitung: energetisches Sanierungsmanagement Alt-Schönefeld (KfW)
Ebene: Stadtteil Alt-Schönefeld
Beginn: Anfang 2015 - Zielhorizont: bis Ende 2017
RV
Stand der Umsetzung der Beschlüsse
zur Vorlage Nr. DS 00184/14 vom 17.09.2014
Beschluss der Ratsversammlung vom 17.09.2014
Beschluss- Nr. DS 00184/14 (eris: RB V/3965)
Eingereicht von Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Bewerbung um die Morgenstadt City Challenge
Stand vom 16.03.2014
noch nicht begonnen
✘ umgesetzt
aufgehoben
in Arbeit
geändert
Stadtentwicklung und Bau
Datum/Unterschrift (en)
Sachstand:
Mit dem Ratsbeschluss DS 00184/14 wurde der Oberbürgermeister beauftragt, für die Stadt Leipzig eine
Bewerbung um die Morgenstadt City Challenge abzugeben und im Falle einer erfolgreichen Bewerbung
dem Stadtrat über die Ergebnisse zu berichten.
Die Bewerbung um die Morgenstadt City Challenge wurde am 10. Oktober 2014 abgegeben.
Bedauerlicherweise kam Leipzig in der Jurysitzung am 14.11.2014 in einem Bewerberfeld von 20 Städten
nur auf den 2. Platz. Damit ist die Bewerbung gescheitert. Der Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau
wurde darüber mündlich am 31.03.2015 informiert.
Stadt Leipzig
01.15/046/11.08
Die Themen der Bewerbung, die gemeinsam mit den kommunalen Unternehmen LVV, SWL, LVB, KWL,
LWB erarbeitet wurden, sollen in der Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (SEKo,
zukünftig INSEK) aufgegriffen werden.