Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1008900.pdf
Größe
361 kB
Erstellt
26.09.14, 12:00
Aktualisiert
05.12.18, 18:44
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Informationsvorlage Nr. DS-00449/14
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Jugendhilfeausschuss/UA Jugendhilfeplanung
Zuständigkeit
Information zur Kenntnis
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
04.11.2014
Information zur Kenntnis
Fachausschuss Wirtschaft und Arbeit
25.11.2014
Information zur Kenntnis
Fachausschuss Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
04.12.2014
Information zur Kenntnis
Ratsversammlung
10.12.2014
Information zur Kenntnis
Eingereicht von
Dezernat Wirtschaft und Arbeit
Betreff
Jobcenter Leipzig - Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2014
Die Information der Geschäftsführung des Jobcenters Leipzig wird zur Kenntnis genommen.
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
Sachverhalt:
siehe Anlagen
Anlagen:
Jobcenter Halbjahresbericht 2014
Begründung
Halbjahresbericht
zur
Zielerreichung 2014
Leipzig, den 09.09.2014
Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2014
Inhaltsverzeichnis
1.
Präambel
Seite
3
2.
Vorbemerkung
Seite
4
3.
Ziele 2014 im Überblick
Seite
4
3.1 Ziele der Agentur für Arbeit Leipzig
Seite
4
3.2 Kommunale Ziele der Stadt Leipzig
Seite
5
4.
Gesamtbetrachtung zur Halbjahreszielerreichung 2014
Seite
5
5.
Ergebnisse der Bundes- und lokalen Ziele der Agentur für Arbeit Leipzig Seite
9
5.1 Ergebnisse der Bundesziele
Seite
9
5.2 Ergebnis des lokalen Ziels der Agentur für Arbeit Leipzig
Seite 12
6.
Ergebnisse der kommunalen Ziele der Stadt Leipzig
Seite 13
7.
Schlussbemerkung
Seite 18
Seite 2 von 18
Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2014
1. Präambel
Wie in den vergangenen Jahren haben die Agentur für Arbeit Leipzig sowie die Stadt Leipzig
in ihrer Funktion als Träger lokale Ziele mit dem Jobcenter Leipzig vereinbart. Diese Ziele
sind die Grundlage der gemeinsamen Zielvereinbarung 2014 zwischen dem Jobcenter und
seinen Trägern. Die Fachausschüsse Wirtschaft und Arbeit sowie Jugend, Soziales,
Gesundheit und Schule wurden gemäß Ratsbeschluss RBV-869/11 über die Ziele informiert.
Die lokalen Ziele, die die Grundsicherungsstellen und Ihre Träger vereinbaren, ergänzen das
bundeseinheitliche Zielsystem der Bund-Länder-Arbeitsgruppe Steuerung SGB II. Neben der
Verringerung der Hilfebedürftigkeit und der Verbesserung der Integration in Erwerbstätigkeit
ist insbesondere die Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug ein aktuelles Kernziel
und zugleich Herausforderung für die Grundsicherungsstellen und Arbeitsmarktakteure.
Nachfolgend werden die Ziele sowie der Stand der Zielerreichung zum Halbjahr 2014
dargestellt.
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Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2014
2.
Vorbemerkung
Beide Träger (Agentur für Arbeit und Stadt Leipzig) haben wie in den Vorjahren Ziele mit
dem Jobcenter Leipzig vereinbart.
Die Bundesziele basieren auf den Kennzahlen nach §48a SGB II und werden mit allen
Grundsicherungsträgern abgeschlossen. Zusätzlich wurden weitere lokale Ziele vereinbart.
Das „Gemeinsame Planungsdokument für die Zielsteuerung 2014 im SGB II“ der BundLänder-Arbeitsgruppe Steuerung SGB II vom 07.11.2013 bildet die Grundlage für den
Planungsprozess.
In der Zeit von November 2013 bis Januar 2014 fand die Abstimmung und Planung der
einzelnen Ziele zwischen den Trägern und dem Jobcenter statt.
Entsprechend Ratsbeschluss RBV-869/11 wurden die Fachausschüsse Wirtschaft und Arbeit
sowie Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule im Februar 2014 über die Ziele der Agentur
für Arbeit und die Ziele der Kommune informiert.
Die gemeinsame Zielvereinbarung wurde am 16.03.2014 (Stadt Leipzig) bzw. am 20.03.2014
(Agentur für Arbeit Leipzig) unterzeichnet.
3.
Ziele 2014 im Überblick
3.1
Ziele der Agentur für Arbeit Leipzig
Tabelle 1:
Ziele der Agentur für Arbeit Leipzig
Ziel
Zielindikator
Zielwert 2014
Ist-Wert 2013
179,130 Mio. Euro
177,532 Mio. Euro
Bundesziele der Agentur für Arbeit Leipzig
1.) Verringerung der Hilfebedüftigkeit
Veränderung der Summe
Leistungen zum Lebensunterhalt
2.) Verbesserung der Integration in
Erwerbstätigkeit
Integrationsquote
28,10%
28,10%
3.) Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug
Veränderung des Bestandes an
Langzeitleistungsbeziehern im JD
37.567
38.140
4.) Verbesserung der Prozessqualität
Index Prozessqualität
100,0
105,3
39,40%
38,20%
lokales Ziel der Agentur für Arbeit Leipzig
5.) Verbesserung der Integration U25 in
Erwerbstätigkeit
Integrationsquote U25
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Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2014
3.2
Kommunale Ziele der Stadt Leipzig
Auf Grund unterschiedlicher Einschätzungen zur Entwicklung des Arbeitsmarktes 2014
wurden die ersten beiden Zielgrößen als Erwartungswert formuliert und nicht als Zielgröße
definiert.
Tabelle 2:
Ziele der Stadt Leipzig
Ziel
Zielindikator
Erwartungswert /
Zielwert 2014
Ist-Wert 2013
146,200 Mio. Euro
151,205 Mio. Euro
max. 40.500
42.054
1.) Höhe der Leistungen für Unterkunft und
Heizung (LUH) so gering wie möglich halten
Summe der Leistungen für
Unterkunft und Heizung (LUH)
2.) Begrenzung der Anzahl BG´s mit LUH
Anspruch im Jahresdurchschnitt
Anzahl BG´s mit LUH Anspruch
im Jahresdurchschnitt
3.) Termingerechte Vermittlung der Teilnehmer
für Joblinge in vereinbarter Anzahl
Anzahl geeigneter
Teilnehmer/innen
80
70
4.) Qualität von Marktersatzmaßnahmen durch
den Einsatz von Coaching beim
Beschäftigungsträger sichern
Anzahl Aktivierungs- und
Vermittlungsgutscheine
180
neues Ziel 2014
Monitoring: Aktivierung je Kunde innerhalb von
24 Monaten steigern
Monitoring der Aktivierung
Monitoring: Integration in sv-pflichtige
Beschäftigung mit einer Dauer von mindestens
6 Monaten
Monitoring zur Nachhaltigkeit von Integrationen
4.
Gesamtbetrachtung zur Halbjahreszielerreichung 2014
Insgesamt wurden neun Ziele zwischen den beiden Trägern und dem Jobcenter vereinbart.
Außerdem wurde das Jobcenter von der Stadt Leipzig beauftragt, ein monatliches Monitoring
bezüglich der Aktivierung von Kunden und der Beschäftigungsdauer nachzuhalten.
Zum Halbjahreszeitpunkt konnten folgende sechs Ziele noch nicht erreicht werden:
1.) Verringerung der Hilfebedürftigkeit
2.) Integrationsquote U25
3.) Höhe der Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH) so gering wie möglich halten
4.) Begrenzung der Anzahl BG´s mit LUH Anspruch im Jahresdurchschnitt
5.) Termingerechte Vermittlung der Teilnehmer für Joblinge in vereinbarter Anzahl
6.) Qualität von Marktersatzmaßnahmen durch den Einsatz von Coaching beim
Beschäftigungsträger sichern
Das Ziel zur Verringerung der Hilfebedürftigkeit wird an der Summe der Ausgaben für
Leistungen zum Lebensunterhalt gemessen. Zu den Ausgaben gehören die Regelleistungen
„Arbeitslosengeld II“ und „Sozialgeld“. Die Erhöhung der Regelsätze zum 01.01.2014 führt zu
einem prognostizierten Anstieg der Ausgaben in Höhe von 3,2% (bei gleichem
Kundenbestand). Das Jobcenter Leipzig hat sich das Ziel gesetzt, die Ausgaben 2014 nicht
höher als 0,9% gegenüber dem Vorjahr ansteigen zu lassen. Das Ziel ist anspruchsvoll und
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Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2014
ambitioniert. Das macht der Zielvergleich mit den beiden anderen großen Jobcentern in
Sachsen deutlich. Das Jobcenter Dresden hat als Zielwert eine max. Überschreitung des
Vorjahreswertes in Höhe von 3,8%. Im Jobcenter Chemnitz beträgt der Zielwert 1,2%.
Zum Berichtsmonat Juni 2014 liegen die Ausgaben für die Regelleistung noch 0,1% über
dem Zielwert. Seit Jahresbeginn hat sich jedoch die Zielabweichung kontinuierlich verringert.
Im Januar 2014 lag die Zielverfehlung noch bei 0,8%.
Maßgeblicher Indikator für die Verringerung der Ausgaben ist die erfolgreiche und möglichst
dauerhafte und bedarfsdeckende Integration unserer Kunden in den ersten Arbeitsmarkt. Die
bisher sehr guten Integrationsergebnisse 2014 lassen auf eine Zielerreichung zum
Jahresende hoffen.
Die vereinbarte Integrationsquote für Jugendliche unter 25 Jahren (U25) wurde ganz knapp
verfehlt. Im Zeitraum Januar 2014 bis Juni 2014 wurden 850 Jugendliche in den ersten
Arbeitsmarkt integriert. Zur Zielerreichung fehlen 7 Integrationen, das ist eine
Zielabweichung von -0,8%. In einigen Fällen erhält das Jobcenter verspätet Kenntnis über
eine Beschäftigungsaufnahme, so dass die Zahlen rückwirkend noch deutlich ansteigen.
Bei Betrachtung des Monats Mai liegt die Zahl der Integrationen U25 bereits um 38 über dem
vereinbarten Zielwert. Das Jobcenter Leipzig geht fest davon aus, dass das Ziel zum
Jahrsende erreicht wird.
Die Ergebnisse der Integrationen in den ersten Arbeitsmarkt bezogen auf alle Kunden des
Jobcenters sind im bisherigen Verlauf des Jahres 2014 sehr positiv. Gegenüber dem ersten
Halbjahr 2013 konnte die Zahl der erfolgreichen Vermittlungen um 552 (+ 9,4 Prozent)
gesteigert werden. In Bezug auf den Zielwert wurden sogar 654 Integrationen mehr erzielt.
Das gute Ergebnis wird im Vergleich mit den anderen sächsischen Jobcentern deutlich.
Tabelle 3:
Anzahl Integrationen und Integrationsquote sächsischer Jobcenter1
Anzahl Integrationen
1. Halbjahr 14
Integrationsquote
1. Halbjahr 14
21.812
11,2%
JC Chemnitz, Stadt
2.074
10,7%
JC Dresden, Stadt
4.238
11,6%
JC Leipzig, Stadt
6.423
12,1%
JC Nordsachsen
1.658
10,4%
JC Sächsische Schweiz- Osterzgebirge
1.732
11,3%
JC Vogtlandkreis
1.749
12,2%
JC Mittelsachsen
1.962
10,3%
JC Zwickau
1.976
9,5%
RD Sachsen
1
Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Juni 2014
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Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2014
Eine Vielzahl von Aktivitäten und Maßnahmen haben dieses gute Ergebnis ermöglicht.
Einige Beispiele sind nachfolgend kurz aufgeführt:
- Besondere Personengruppen (u.a. Jugendliche U25, Ältere Ü50, Ärzte, Ingenieure,
Selbständige) werden in speziellen Teams betreut (z.T. mit gesonderten Maßnahmen).
- Erstellung
und
Umsetzung
eines
Konzeptes
zur
Verringerung
von
Langzeitleistungsbeziehern u.a. durch engere Betreuungsdichte und verstärkte
Aktivierung über Maßnahmen.
- Auf Grund des weiterhin sehr hohen Fachkräftebedarfs werden die Anstrengungen für
eine
erfolgreiche
Qualifizierung und Weiterbildung unserer Kunden auch 2014
fortgeführt.
Im Rahmen der Ausbildungsoffensive für junge Erwachsene „AusBildung wird was –
Spätstarter gesucht“ werden Arbeitslose ohne Berufsabschluss im Alter zwischen 25 und
35 Jahren für die Absolvierung einer Berufsausbildung (mit Abschluss) motiviert.
Ein großes Augenmerk wird auf die stetige Verbesserung der Absolventenbetreuung
unmittelbar vor und nach Beendigung der Ausbildung gelegt. Ziel ist die schnelle
Vermittlung in Beschäftigung (erster Arbeitsmarkt).
- In Anlehnung an das holländische Modell „Arbeit Direkt“ werden Neuantragsteller mit
guten Vermittlungschancen intensiv bei der Arbeitssuche unterstützt. Einer der Garanten
des Erfolgs ist hierbei die sehr hohe Kontaktdichte. Die Treffen zwischen dem
Arbeitslosen und der Vermittlungsfachkraft finden bei Bedarf mehrmals wöchentlich statt.
- Individuell gestaltete Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung sollen
auch arbeitsmarktferne Kunden an den ersten Arbeitsmarkt heranführen.
- Ein begleitendes Coaching soll die Maßnahmeteilnehmer des Projektes „Bürgerarbeit“
und die Teilnehmer von Arbeitsgelegenheiten (AGH) bei der Arbeitssuche unterstützen.
- Teilnahme des Jobcenters Leipzig an dem Pilotprojekt einer Maßnahme mit freiem
Zuweisungskorridor, einer Vielzahl von individuell zugeschnittenen Maßnahmeinhalten
und intensiverer Zusammenarbeit (ein Mitarbeiter des Jobcenters ist ständig vor Ort).
Die Zuweisung von Teilnehmern erfolgt ohne terminliche Zwänge. Die Kunden können
nach dem jeweiligen Bedarf zugewiesen werden und müssen nicht auf die sonst üblichen
Beginn-Termine von Maßnahmen warten.
- Der gemeinsame Arbeitgeberservice von Agentur für Arbeit Leipzig und Jobcenter Leipzig
hat sich 2014 neu aufgestellt. Die Zusammenarbeit zwischen den Arbeitnehmer- und
Arbeitgeberbetreuern hat sich weiter intensiviert. Kommunikationspartner gewährleisten
den schnellen Abgleich zwischen Arbeitgeberbedarf und Kundenpotential. Die
bewerberorientierte Stellensuche wurde 2014 erweitert. Die Betreuung und Beratung von
Klein- und Mittelständischen Unternehmen wurde verstärkt. Die Durchführung von
verschiedenen Aktivitäten (u.a. Arbeitsmarkt- und Ausbildungsbörsen, Speed-Datings)
geschehen in enger Abstimmung mit dem Jobcenter Leipzig.
- Das Jobcenter nimmt seit 2013 am Modellprojekt INA! teil. Ziel ist die möglichst
dauerhafte Beschäftigung des Kunden nach erfolgreicher Vermittlung beim Arbeitgeber.
- Der „neue“ JobClub hat seine Angebote (vorrangig Unterstützung im Bewerbungsprozess)
auch für Personen im Alter über 25 Jahren erweitert. Im ersten Halbjahr wurden bereits
6.604 Besuche registriert und 4.353 Bewerbungsunterlagen erstellt.
- Die 2014 neu geschaffene Jobvermittlung dient als Vermittlungsplattform für geringfügige
Beschäftigungen.
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Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2014
Das Ziel zur Begrenzung der Ausgaben für Leistungen zur Unterkunft und Heizung (LUH)
wird zum Halbjahreszeitpunkt nicht erreicht.
Einer der Gründe liegt in der Verfehlung der Zielvorgabe zur Verringerung der Anzahl
Bedarfsgemeinschaften mit LUH-Anspruch. Trotz sehr guter Integrationsergebnisse, ist es
nicht gelungen, die Zielvorgabe zu erreichen. Einer der Gründe liegt darin, dass eine
erfolgreiche Integration nicht zwangsläufig zur Beendigung des SGB II- Leistungsanspruches
führt (geringer Verdienst deckt nicht den Bedarf zum Lebensunterhalt).
Ein weiterer Grund liegt in der Erhöhung der Regelleistung (2014) und der anerkannten
Kosten für Unterkunft und Heizung (seit 2012), die dazu führt, dass zusätzliche Haushalte
mit Niedrigeinkommen erstmals Anspruch auf SGB II – Leistungen erlangen.
Die erfolgreiche Integration von möglichst vielen Kunden in den ersten Arbeitsmarkt ist der
maßgebliche Hebel zur Verringerung der Mittelausgaben für die Leistungen zum
Lebensunterhalt (LLU) und die Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH).
Deshalb werden weiterhin alle Anstrengungen unternommen um arbeitsmarktnahe Kunden
schnellstmöglich und dauerhaft in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren und die
arbeitsmarkfernen Kunden so zu unterstützen, dass die Heranführung an den ersten
Arbeitsmarkt gelingt.
Die vereinbarte Anzahl Teilnehmer für das Projekt „Joblinge“ wurde zum Halbjahreszeitpunkt
noch nicht erreicht. Zum nächsten Eintrittstermin werden die beiden noch fehlenden Eintritte
kompensiert, um die Zielerreichung zum Jahresende zu gewährleisten.
Die vereinbarten Eintrittszahlen für Coaching AGH und Bürgerarbeit wurden noch nicht
erreicht. Der geplante Beginn der Maßnahmen, welcher Grundlage für die
Monatsscheibenplanung war, hatte sich verschoben (Verzögerung bei der Maßnahmezertifizierung). Dadurch liegen die bereits realisierten Eintritte noch hinter dem
ursprünglichen Planwert zurück. Die Maßnahmebesetzung und Zielerreichung zum
Jahresende hat höchste Priorität, so dass das Jobcenter von einer Zielerfüllung zum
Jahresende ausgeht.
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Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2014
5.
Ergebnisse der Bundes- und lokalen Ziele der Agentur für Arbeit Leipzig
5.1
Ergebnisse der Bundesziele
Ziel 1 – Verringerung der Hilfebedürftigkeit
Stand der Zielerreichung:
Das Ziel wird nicht erreicht.
Zielindikator sind die Ausgaben zum Lebensunterhalt (LLU). Dazu gehören das
Arbeitslosengeld II sowie das Sozialgeld. Die Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH),
sonstige kommunale Leistungen und Sozialversicherungsbeiträge gehören nicht dazu.
Zum Halbjahreszeitpunkt sollte der Prognosewert von 89,992 Mio. Euro möglichst nicht
überschritten werden. Die tatsächlichen Ausgaben beliefen sich im Zeitraum Januar bis Juni
2014 auf insgesamt 90,125 Mio. Euro. Das sind 133.000,- Euro mehr, als der Prognosewert
vorgibt.
Prognose zur Zielerreichung zum Jahresende:
Tabelle 4:
Zielindikator „Summe der Leistungen zum Lebensunterhalt (LLU)“2
(alle Werte in Mio. Euro)
1. HJ 2014
Ist
1.HJ 2014
Abweichung
absolut
Abweichung
in %
Ist
1.HJ 2013
89,992
90,125
0,133
0,1%
89,189
Prognosewert
Leistungen zum
Lebensunterhalt (LLU)
Das Ziel wird erreicht.
Ziel 2 – Verbesserung der Integration in Erwerbstätigkeit
aktueller Stand der Zielerreichung: Das Ziel wird erreicht.
Das Ziel wird über die Integrationsquote definiert. Dabei wird die kumulierte Anzahl der
erfolgreichen Integrationen ins Verhältnis zur durchschnittlichen Anzahl aller erwerbsfähigen
Leistungsberechtigten (eLb) gestellt.
Als Integration zählt nur die sv-pflichtige Beschäftigungsaufnahme im ersten Arbeitsmarkt
oder die Aufnahme einer selbständigen Tätigkeit. Die Aufnahme einer vollqualifizierenden
Ausbildung wird ebenfalls als Integration gewertet.
Tätigkeiten im zweiten Arbeitsmarkt werden nicht als Integration erfasst.
2
Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Juni 2014
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Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2014
Für die Berechnung der Integrationsquote werden alle erwerbsfähigen Leistungsberechtigten
ab dem 15. Lebensjahr erfasst. Der Arbeitslosenstatus bleibt unberücksichtigt. Das bedeutet,
dass auch Personen in Maßnahmen (AGH, Weiterbildung, Aktivierungsmaßnahmen),
Schulpflichtige und Erwerbseinkommensbezieher (Beschäftigte mit aufstockendem SGB II –
Anspruch) mit einbezogen werden.
Der Zielwert für die Integrationsquote mit Stand Berichtmonat Juni liegt bei 10,9 %.
Tatsächlich wurde eine Integrationsquote in Höhe von 12,1 % erreicht. Damit lag die Zahl der
Integrationen um 654 über dem Zielwert.
Prognose zur Zielerreichung zum Jahresende:
Tabelle 5:
Zielindikator „Integrationsquote“3
Integrationsquote in %
Anzahl Integrationen
Das Ziel wird erreicht.
Ziel
1. HJ 2014
Ist
1. HJ 2014
Abweichung
absolut
Abweichung
in %
Ist
1.HJ 2013
10,9
12,1
1,2
11,3%
10,9
5.769
6.423
654
11,3%
5.871
(von 52.943
eLb im JDW)
(von 52.943
eLb im JDW)
(von 53.878
eLb im JDW)
Ziel 3 – Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug
Stand der Zielerreichung:
Das Ziel wird erreicht.
Gemessen wird das Ziel am Bestand der Langzeitleistungsbezieher im Jahresdurchschnitt.
Langzeitleistungsbezieher (LZB) sind erwerbsfähige Leistungsberechtigte (eLb) ab dem
17. Lebensjahr, die in den letzten 24 Monaten mindesten 21 Monate im Leistungsbezug
standen. Der Zielindikator betrachtet die Veränderung des Bestandes von
Langzeitleistungsbeziehern im Vergleich zum Bestand des Vorjahresmonats.
Zum Halbjahr 2014 sollte die Zahl der Langzeitleistungsbezieher nicht höher als 37.801 sein.
Im Ergebnis konnte die Anzahl Langzeitleistungsbezieher sogar auf 37.295 verringert
werden. Das sind 506 weniger als das Ziel vorgibt und 1.082 weniger als im Vorjahresmonat.
Für die Verringerung der Langzeitleistungsbezieher muss eine bedarfsdeckende Integration
erfolgen. Es darf kein aufstockender Anspruch auf SGB II- Leistungen bestehen, da der
Kunde dadurch weiter im Leistungsbezug verbleibt.
Prognose zur Zielerreichung zum Jahresende:
3
Das Ziel wird erreicht.
Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Juni 2014
Seite 10 von 18
Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2014
Tabelle 6:
Zielindikator „Veränderung des Bestandes an Langzeitleistungsbeziehern im
Jahresdurchschnitt“4
Anzahl Langzeitleistungsbezieher
im Jahresdurchschnittswert
Ziel
1. HJ 2014
Ist
1. HJ 2014
Abweichung
absolut
Abweichung
in %
Ist
1.HJ 2013
37.801
37.295
-506
-1,3%
38.377
Ziel 4 – Verbesserung der Prozessqualität
Stand der Zielerreichung:
Das Ziel wird erreicht.
Die Prozessqualität definiert sich über einen Index, der durch mehrere Standards gebildet
wird. Dazu gehören Mindeststandards u.a. für die Dauer bis zum ersten Beratungsgespräch
und fachliche Standards wie z.B. die Bearbeitungsdauer von Erstanträgen.
Die Standards sind wie folgt definiert:
1.) Erstberatung:
2.)
3.)
4.)
5.)
bei mind. 80 % der Neukunden findet das Erstgespräch
innerhalb von 15 Arbeitstagen statt
Erstberatung U25: bei mind. 80 % der Neukunden U 25 findet das Erstgespräch
innerhalb von 15 Arbeitstagen statt
Angebot U25:
mind. 80 % der Neukunden U25 erhalten innerhalb von
30 Arbeitstagen ein Angebot
EinV im Bestand:
mind. 80 % aller eLb verfügen über eine abgeschlossene
Eingliederungsvereinbarung
Bearbeitungsdauer: die Bearbeitung von Erstanträgen erfolgt innerhalb von
14 Arbeitstagen
Die Standards gehen in gleicher Gewichtung (je 20 %) in die Berechnung des Index ein.
Der Zielwert des Index Prozessqualität beträgt mindestens 100 (gemessen am
Jahresfortschritt). Bei Übererfüllung einzelner Standards ist ein Wert größer 100 möglich.
Im ersten Halbjahr 2014 wurde ein Index in Höhe von 105,1 erreicht.
Prognose zur Zielerreichung zum Jahresende:
4
Das Ziel wird erreicht.
Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Juni 2014
Seite 11 von 18
Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2014
Tabelle 7:
Zielindikator „Index Prozessqualität“5
Index Prozessqualität
im Jahresfortschrittswert
5.2
Ziel
1. HJ 2014
Ist
1. HJ 2014
Abweichung
absolut
Abweichung
in %
Ist
1.HJ 2013
100,0
105,1
5,1
5,1%
100,6
Ergebnis des lokalen Ziels der Agentur für Arbeit Leipzig
Ziel 5 – Verbesserung der Integration U25 in Erwerbstätigkeit
Stand der Zielerreichung:
Das Ziel wird nicht erreicht.
Die Verbesserung der Integration von Jugendlichen im Alter unter 25 Jahren (U25) wird
analog dem Ziel 2 über die Integrationsquote abgebildet. Es zählt nur die
Beschäftigungsaufnahme auf dem ersten Arbeitsmarkt (sv-pflichtige Beschäftigung,
Selbständigkeit) sowie die Aufnahme einer vollqualifizierenden Ausbildung. Der zweite
Arbeitsmarkt bleibt unberücksichtigt. Gemessen wird die Zahl der kumulierten Integrationen
am Bestand aller erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (eLB) im Alter von 15 bis 25 Jahren.
Dabei spielt keine Rolle, ob die Jugendlichen noch zur Schule gehen, an einer Maßnahme
teilnehmen oder bereits auf dem ersten Arbeitsmarkt beschäftigt sind und nur auf Grund des
geringen Arbeitsentgeltes weiter auf SGB II –Leistungen angewiesen sind.
Zum Halbjahr wurde eine Integrationsquote U25 in Höhe von 11,7 % vereinbart. Erreicht
wurde eine Quote von 11,6 %. Zur Zielerreichung fehlten 7 Integrationen. Bei Betrachtung
der bisherigen Jahresentwicklung ist eine Zielerreichung zum Jahresende zu erwarten.
Prognose zur Zielerreichung zum Jahresende:
Tabelle 8:
Zielindikator „Integrationsquote U25“6
Integrationsquote U25 in %
Anzahl Integrationen U25
5
6
Das Ziel wird erreicht.
Ziel
1. HJ 2014
Ist
1. HJ 2014
Abweichung
absolut
Abweichung
in %
Ist
1.HJ 2013
11,7
11,6
-0,1
-0,8%
11,6
857
850
-7
-0,8%
830
(von 7.295
eLb im JDW)
(von 7.295
eLb im JDW)
(von 7.185
eLb im JDW)
Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Juni 2014
Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Juni 2014
Seite 12 von 18
Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2014
6.
Ergebnisse der kommunalen Ziele der Stadt Leipzig
Ziel 1 – Höhe der Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH) so gering wie möglich
halten
Stand der Zielerreichung:
Der Erwartungswert wird nicht erreicht.
Der Zielwert bemisst sich an den kumulierten Ausgaben 2014 für die Leistungen für
Unterkunft und Heizung (LUH).
Zum Halbjahr sollten die Leistung für Unterkunft und Heizung (LUH) den Betrag von 73,269
Mio. Euro nicht überschreiten. Die tatsächlich kumulierten Ausgaben hatten einen Umfang
von 75,514 Mio. Euro. Der Zielwert wurde damit um 2,245 Mio. Euro überschritten.
Die Zielüberschreitung hängt eng mit der Zielverfehlung von Ziel 2 (Begrenzung der Anzahl
Bedarfsgemeinschaften mit LUH Anspruch im JD) zusammen. Hier wurde von einem
deutlichen Rückgang der Anzahl BG´s gegenüber dem Vorjahr ausgegangen. Allerdings hat
sich bereits seit Mitte vorigen Jahres der Rückgang von Bedarfsgemeinschaften (trotz
hervorragender Integrationserfolge) verringert.
Prognose zum Jahresende:
Tabelle 9:
Der Erwartungswert wird nicht erreicht.
(Das Jobcenter wird alle Anstrengungen
unternehmen, um dem Zielwert so nah
wie möglich zu kommen)
Zielindikator „Summe der Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH)“7
(alle Werte in Mio. Euro)
1. HJ 2014
Ist
1. HJ 2014
Abweichung
absolut
Abweichung
in %
Ist
1.HJ 2013
73,269
75,514
2,245
3,1%
75,777
Erwartungswert
Summe der Leistungen für
Unterkunft und Heizung (LUH)
7
Datenquelle: Angaben der Stadt Leipzig
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Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2014
Ziel 2 – Begrenzung der Anzahl BG´s mit LUH-Anspruch im Jahresdurchschnitt
aktueller Stand der Zielerreichung: Der Erwartungswert muss erst im Berichtsmonat
Dezember 2014 erreicht werden. Bisher liegen Daten
bis zum März 2014 vor.
Das Ziel ist die Verringerung der Anzahl BG´s mit LUH- Anspruch im Jahresdurchschnitt zum
Jahresende gegenüber dem Vorjahr um 1.529 auf max. 40.500 (Ist 2013 = 42.029). Die
monatlichen Daten stehen erst nach einer Wartezeit von drei Monaten zur Verfügung, so
dass bisher nur Daten bis April 2014 vorliegen. In der Betrachtung der bisher vorliegenden
Daten und der Entwicklung aller Bedarfsgemeinschaften in diesem Jahr ist zu erkennen,
dass sich der Rückgang der SGB II – Leistungsempfänger derzeit (im Vergleich zu den
Vorjahren) verringert. Mit Stand April 2014 liegt der gleitende Jahreswert für die Anzahl BG´s
mit LUH Anspruch bei 41.813.
Prognose zum Jahresende:
Tabelle 10:
Der Erwartungswert wird nicht erreicht.
(Das Jobcenter wird alle Anstrengungen
unternehmen, um dem Zielwert so nah
wie möglich zu kommen)
Zielindikator „Anzahl BG´s mit LUH-Anspruch im Jahresdurchschnitt“8
Dez 2014
Ist
Apr 2014
Abweichung
absolut
Abweichung
in %
Ist
Apr 2013
40.500
41.813
1.313
3,2%
42.229
Erwartungswert
Anzahl BG´s mit LUH-Anspruch im
gleitenden Jahresdurchschnitt
Ziel 3 – Termingerechte Vermittlung geeigneter Teilnehmer für Joblinge in vereinbarter
Anzahl
Stand der Zielerreichung:
Das Ziel wird nicht erreicht.
Das Projekt „Joblinge“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, Jugendliche mit Hilfe geeigneter
Praktika in die Lage zu versetzen, eine betriebliche Ausbildung aufnehmen zu können.
Entsprechend der Zielvereinbarung soll das Jobcenter Leipzig im Jahr 2014 insgesamt 80
Jugendliche für die Teilnahme gewinnen und entsprechend vorbereiten.
Die Projektzuweisung erfolgt in vier Tranchen (Jan, Feb, Apr, Okt). Im Februar konnte die
vereinbarte Teilnehmerzahl nicht erreicht werden. Im April wurde die Differenz bereits
teilweise wieder ausgeglichen. Auf Grund der begrenzten Teilnehmerkapazität jedoch noch
nicht im vollen Umfang. Dieser Ausgleich wird mit den Eintritten zur vierten Tranche
realisiert, so dass die Zielerreichung von 80 Teilnehmern zum Jahresende erfüllt wird.
Derzeit nehmen 58 Jugendliche am Projekt teil.
Prognose zur Zielerreichung zum Jahresende:
8
Das Ziel wird erreicht.
Datenquelle: BA-Statistik / endgültige Daten nach drei Monaten Wartezeit
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Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2014
Tabelle 11:
Zielindikator „Anzahl geeigneter Teilnehmer/innen“9
Teilnehmer am Projekt "Joblinge"
Ziel
1. HJ 2014
Ist
1. HJ 2014
Abweichung
absolut
Abweichung
in %
Ist
1.HJ 2013
60
58
-2
-3,3%
50
Ziel 4 – Qualität von Marktersatzmaßnahmen (u.a. AGH und Bürgerarbeit) durch den
Einsatz von Coaching beim Beschäftigungsträger sichern
Stand der Zielerreichung:
Das Ziel wird nicht erreicht.
Um die Teilnehmer von Marktersatzmaßnahmen bereits während der Maßnahme im
Bewerbungsprozess zur Aufnahmen einer Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu
unterstützen, wurde die Realisierung eines begleitenden Coachings für insgesamt 180
Teilnehmer vereinbart. Um gezielter auf die individuellen Bedürfnisse der einzelnen
Teilnehmer eingehen zu können, wird das Coaching über die Ausgabe von
Aktivierungsgutscheinen (zur Einlösung bei entsprechend zertifizierten Trägern) umgesetzt.
Bei der Zertifizierung der Maßnahmeträger kam es jedoch zu zeitlichen Verzögerungen, so
dass mit der Ausgabe der Gutscheine (entgegen dem ursprünglichen Plan) erst zu einem
späteren Zeitpunkt begonnen werden konnte.
Deshalb wurde zum Halbjahreszeitpunkt das Zwischenziel noch nicht erreicht. Die Ausgabe
der Aktivierungsgutscheine hat jedoch höchste Priorität im Jobcenter, so dass eine
Zielerreichung zum Jahresende erwartet wird.
Prognose zur Zielerreichung zum Jahresende:
Tabelle 12:
Zielindikator „Anzahl Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine“10
Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine für Coaching Marktersatz
9
Das Ziel wird erreicht.
Ziel
1. HJ 2014
Ist
1. HJ 2014
Abweichung
absolut
Abweichung
in %
Ist
1.HJ 2013
67
18
-49
-73,1%
neues Ziel
2014
Datenerhebung des Jobcenters Leipzig
Datenquelle: BA-Fachanwendung CoSach-NT
10
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Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2014
Monitoring: Aktivierung je Kunde innerhalb von 24 Monaten steigern
Das Monitoring stellt die Anzahl der Maßnahmeteilnehmer entsprechend Ihrer Profillage dar.
Die Profillage beschreibt den Kunden hinsichtlich seiner Nähe zum Arbeitsmarkt unter
Berücksichtigung seiner individuellen Fähigkeiten und Kenntnisse. Folgende Profillagen
werden dabei unterschieden:
arbeitsmarktnahe Profillagen:
Marktprofil (MP), Aktivierungsprofil (AP) und Förderprofil (FP)
arbeitsmarktferne Profillagen:
Entwicklungsprofil (EP), Stabilisierungsprofil (SP) und Unterstützungsprofil (UP)
Die Anzahl Personen in der jeweiligen Profillage und die dazugehörende Anzahl
Maßnahmeteilnehmer stellt die Aktivierungsquote dar.
Die Ergebnisse des Monitorings werden monatlich erfasst und in jeder Trägerversammlung
des Jobcenters Leipzig präsentiert.
Tabelle 13:
erwerbsfähige Leistungsberechtigte und Eintritte in Maßnahmen11
1. Halbjahr 2014
Profillagen
1. Halbjahr 2013
eLb im
Vormonat
JDW
Eintritte in
Maßnahmen
kumuliert
Aktivierungsquote
kum/JDW
eLb im
Vormonat
JDW
Eintritte in
Maßnahmen
kumuliert
Aktivierungsquote
kum/JDW
52.943
7.148
13,5%
54.541
9.077
16,6%
MP Marktprofil
374
64
17,1%
403
85
21,1%
AP Aktivierungsprofil
703
113
16,1%
903
147
16,3%
6.364
1.386
21,8%
6.816
1.712
25,1%
15.632
2.938
18,8%
15.789
3.633
23,0%
SP Stabilisierungsprofil
7.655
1.154
15,1%
7.337
1.577
21,5%
UP Unterstützungsprofil
5.723
1.111
19,4%
6.167
1.451
23,5%
Summe N + X + Z
7.799
57
0,7%
8.110
93
1,1%
I Integriert, aber hilfebedürftig
8.693
325
3,7%
9.017
379
4,2%
Alle
FP Förderprofil
EP Entwicklungsprofil
Die Aktivierungsquoten für das 1. Halbjahr 2014 sind geringer in Bezug auf den Vorjahreswert. Hierbei ist zu beachten, dass die Daten für 2014 rückwirkend noch korrigiert werden
und sich dadurch erhöhen. Auf Grund der vorläufigen Haushaltsführung wurden die
vollständigen Eingliederungsmittel (Haushaltsmittel für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen)
den Jobcentern erst Anfang August zur Verfügung gestellt. Bis zum Jahresende wird die
Zahl der Eintritte in Maßnahmen noch deutlich ansteigen.
11
Datenquelle: SGB II Controllingbericht BM Juni 2014
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Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2014
Monitoring: Integration in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung mit einer Dauer
von mindestens 6 Monaten
Das Monitoring gibt Auskunft über die Dauer der sozialversicherungspflichtigen
Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt nach erfolgreicher Vermittlung ab dem Zeitpunkt
der Tätigkeitsaufnahme.
Die Betrachtung des Verbleibs in der Beschäftigung erfolgt nach 1, 3, 6 und 12 Monaten. Für
die Ermittlung der Daten werden Informationen der Sozialversicherungsträger benötigt.
Deshalb stehen die Auswertungen erst mit zeitlicher Verzögerung zur Verfügung.
Die Daten werden monatlich nachgehalten und in jeder Trägerversammlung im Rahmen der
Zielnachhaltung vorgestellt.
Tabelle 14:
Monat der
Beschäftigungsaufnahme
Verbleib in sv-pflichtiger Beschäftigung nach Monaten12
Aufnahme einer svpflichtigen
Beschäftigung
(Berufsausbildungen
zählen nicht darunter)
Verbleib von eLb mit sv-pflichtiger Beschäftigungsaufnahme in Beschäftigung nach Anzahl Monaten
absolut
Anteil in Prozent
1 Monat
3 Monate
6 Monate
12 Monate
1 Monat
3 Monate
6 Monate
12 Monate
Dez 11
1.179
697
652
634
662
59,1%
55,3%
53,8%
56,1%
Jan 12
858
688
637
604
521
80,2%
74,2%
70,4%
60,7%
Feb 12
840
686
643
575
539
81,7%
76,5%
68,5%
64,2%
Mrz 12
1.177
949
865
795
693
80,6%
73,5%
67,5%
58,9%
Apr 12
1.211
994
935
861
767
82,1%
77,2%
71,1%
63,3%
Mai 12
1.308
1.064
945
882
831
81,3%
72,2%
67,4%
63,5%
Jun 12
1.056
844
775
682
650
79,9%
73,4%
64,6%
61,6%
Jul 12
1.036
836
732
607
654
80,7%
70,7%
58,6%
63,1%
Aug 12
1.263
1.006
886
717
735
79,7%
70,2%
56,8%
58,2%
Sep 12
1.264
948
871
743
791
75,0%
68,9%
58,8%
62,6%
Okt 12
1.285
1.025
792
731
782
79,8%
61,6%
56,9%
60,9%
Nov 12
1.156
943
567
562
685
81,6%
49,0%
48,6%
59,3%
Dez 12
1.193
677
647
632
716
56,7%
54,2%
53,0%
60,0%
Lesehilfe:
Im März 2012 haben 1.177 erwerbsfähige Leistungsberechtigte des Jobcenters Leipzig eine
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgenommen. Davon waren 3 Monate später
noch 865 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das entspricht einem Anteil von
73,5 %.
12
Datenquelle: BA-Statistik-Service
Seite 17 von 18
Halbjahresbericht zur Zielerreichung 2014
7.
Schlussbemerkung
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden weiterhin alle Anstrengungen unternehmen, um
die derzeit guten Arbeitsmarktbedingung in der Region Leipzig für die, vom Jobcenter
Leipzig betreuten, Menschen zu nutzen.
Dabei gilt es dem Fachkräftebedarf mit möglichst zielgenauer Qualifizierung unserer Kunden
zu begegnen.
Einen sehr hohen Stellenwert hat die Unterstützung von Personen mit sehr individuell
verschiedenen Vermittlungshemmnissen. Unter Nutzung der unterschiedlichsten
Arbeitsmarktinstrumente wie z.B. Arbeitgeber-/Trägermaßnahmen, Arbeitsgelegenheiten
(AGH) und Eingliederungszuschüssen sollen Menschen wieder an den Arbeitsmarkt
herangeführt werden.
Die schnelle Bearbeitung der Leistungsanträge und die Sicherstellung einer termingerechten
Auszahlung der Leistungen zum Lebensunterhalt sowie der Leistungen für Unterkunft und
Heizung haben selbstverständlich ebenso höchste Priorität.
▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬
gez. Frau Dr. Simon
▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬
gez. Herr Dr. Lange
Seite 18 von 18
Sachverhalt
Zur Erreichung der Ziele des Jobcenters Leipzig werden von den Trägern des Jobcenters
Zielvereinbarungen mit bundeseinheitlichen Kennziffern und lokalen Schwerpunkten mit
der Geschäftsführung abgeschlossen. Der Halbjahresbericht der Geschäftsführung
informiert die Ratsversammlung über den Stand der Zielerreichung und die Maßnahmen
der Geschäftsführung (vgl. die Anlage).
Die Ausgestaltung der Organisations- und Personalstrukturen gehört zum
wichtigsten Aufgabenbereich der Trägerversammlung des Jobcenters. Eine angemessene
Personalausstattung, unter Beachtung der Betreuungsschlüssel, der lokalen Arbeitsmarktgegebenheiten und des verfügbaren Budgets, ist eine wesentliche Voraussetzung für das
Erreichen der Ziele.
Die Träger des Jobcenters haben im Jahr 2014 die Rahmenbedingungen zur Zielerreichung weiter verbessert. Der Betreuungsschlüssel im Leistungsbereich von 1:111
liegt unter dem von der Bundesagentur für Arbeit avisierten Schlüssel von 1:115 (1:1301)
und gehört zu den Besten in Sachsen. Die Betreuungsschlüssel in der Vermittlung der
unter-25jährigen (1:73) und über-25jährigen (1:147) liegen unter den empfohlenen
gesetzlichen Orientierungswerten von 1:75 bzw. 1:150.
Zur Entlastung der Geschäftsführer wurde das Büro der Geschäftsführung durch die
Stellenverlagerung von 5 Mitarbeitern verstärkt. Die Geschäftsführung verspricht sich von
den Veränderungen eine deutliche Qualitätssteigerung und positive Effekte für die
gesamte Arbeit des Jobcenters bis hin zu Freiräumen für eine verbesserte Netzwerkarbeit
der Geschäftsführung mit Unternehmen und weiteren Akteuren des Arbeitsmarktes.
Für die Planung des Mitteleinsatzes in der operativen Arbeitsmarktpolitik im Jahr
2014 stand dem Jobcenter Leipzig zum Jahresanfang ein Eingliederungstitel (EGT) von
rd. 41,7 Mio. EUR zur Verfügung. Außerplanmäßig wurde der EGT zum II. Quartal 2014
durch zusätzliche Bundesmittel auf rd. 46,1 Mio. EUR erhöht. Zum August 2014 lag die
Mittelauslastung bzw. Vorbindung des EGT bei 84,4 Prozent. Ohne unterjährige
Mittelzuweisung wäre die Auslastung bei 93,4 Prozent. Die Geschäftsführung hatte sich
entschieden, den Schwerpunkt des zusätzlichen Mitteleinsatzes auf Maßnahmen des 1.
Arbeitsmarktes zu legen. Nach der Halbjahresrevision des EGT wurde festgestellt, dass in
diesem Programmbereich bisher die Inanspruchnahme der zusätzlichen Mittel schleppend
verläuft. Nach derzeitigem Stand wird aufgrund der unterjährigen Mittelzuweisung vom
Idealverlauf der EGT Auslastung abgewichen und die sehr gute Vorjahresauslastung des
gesamten EGT von 97,9 Prozent zum Jahresende 2014 nicht erreicht.
Die Stadt Leipzig hatte hinsichtlich des Einsatzes der zusätzlichen Eingliederungsmittel
empfohlen, anhand des Konzeptes des Kommunalen Eigenbetriebes Leipzig/Engelsdorf
(KEE) ein Gesundheitsprojekt für Langzeitarbeitslose Jugendliche umzusetzen und einen
weiteren Schwerpunkt in die bedarfsgerechte Ausweitung der öffentlich geförderten
Beschäftigung zu legen. Allerdings gibt es beim Budget die geschäftspolitische Vorgabe,
den Mitteleinsatz für AGH-MAE und FAV auf ca. 20 Prozent des gesamten EGT zu
begrenzen.
Hinsichtlich der weiteren Unterstützung der Langzeitarbeitslosen durch eine
geförderte Beschäftigung wird es im Jahr 2015 maßgebliche Veränderungen geben. Das
seit Juli 2010 in Leipzig laufende Bundesprogramm „Bürgerarbeit“ mit ca. 523
gemeinnützigen Arbeitsplätzen läuft zum Jahresende aus. In der Kombination aus
konsequenter Aktivierung, Qualifizierung und Vermittlung sowie der öffentlich geförderten
Beschäftigung, dem Coaching und der sozialen Stabilisierung konnten ca. 5.800
Langzeitarbeitslose unterstützt werden. Davon wurde die Hälfte in den 1. Arbeitsmarkt bzw.
1Gegenwärtig wird bundesweit der Beteuungsschlüssel im Auftrag des Bund-Länder-Ausschusses untersucht. Die
Bundesagentur für Arbeit avisiert mittelfristig einen Schlüssel von 1:130 an.
1
in eine Qualifizierung/Weiterbildung vermittelt. Für diejenigen Teilnehmer am Projekt, die
nach der halbjährigen Aktivierungsphase nicht unmittelbar eine Tätigkeit auf dem 1.
Arbeitsmarkt
bzw.
eine
Qualifizierung
aufnehmen
konnten,
begann
die
Beschäftigungsphase mit 523 gemeinnützigen Arbeitsplätzen bei der Stadt Leipzig und
Vereinen. Aus dieser Beschäftigungsphase wurden bisher 116 Personen in den
allgemeinen Arbeitsmarkt integriert.
Das derzeit in Planung befindliche neue ESF Bundesprogramm für Langzeitarbeitslose
löst sich vom Gedanken der ausschließlich zusätzlichen und gemeinnützigen
Beschäftigung und stellt die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auch bei privaten
Arbeitgebern in den Fokus. Für die mindestens auf 2 Jahre angelegte Einstellung sollen
für längstens 18 Monate degressive Lohnkostenzuschüsse gezahlt werden.2 Weiterhin ist
die Förderung eines begleitenden Coachings und von speziellen Betriebsakquisiteuren
vorgesehen. Die Entscheidung zur Leipziger Beteiligung bzw. zum Umfang steht noch aus.
Bis zum Jahresende 2014 liegen gute Voraussetzungen zur Zielerreichung vor.
Kontinuierlich konnte bisher eine Senkung der Arbeitslosigkeit in Leipzig erreicht werden.3
Im Juni 2014 lag die Arbeitslosenquote erstmals seit 1990 unter 10 Prozent.
Dessen ungeachtet lagen zum Halbjahresstand 2014 Verfehlungen bei den Zielen der
Agentur für Arbeit, Verringerung der Hilfebedürftigkeit (Erwartungswert) und Integrationsquote U 25, vor. Zum Jahresende sollen alle Bundesziele erreicht werden.
Bei den kommunalen Zielen lagen zum Halbjahr 2014 Verfehlungen bei den
Erwartungswerten Leistungen für Unterkunft (LfU) und Bedarfsgemeinschaften mit
Leistungen für Unterkunft vor. Auch zum Jahresende wird der Erwartungswert vermutlich
nicht erreicht, da u.a. zu wenige Bedarfsgemeinschaften vollständig den Leistungsbezug
beenden bzw. keine entscheidenden Senkungen bei den durchschnittlichen
Unterkunftskosten aufgrund der generellen Energiekostenentwicklung absehbar sind. Die
entsprechenden LfU Prognosen des Sozialamtes wurden unterjährig in der im Verfahren
befindliche Vorlage DS-00221/14 (RV am 15.10.2014) von 146,2 Mio. EUR auf 150,86 Mio.
EUR angepasst.
Die Halbjahresverfehlungen bei den Zielen termingerechte Vermittlung der Teilnehmer des
Joblingeprogramms und Qualität von Marktersatz erhöhen wurden bereits korrigiert und
die Zielerfüllung zum Jahresende wird nach derzeitiger Prognose erreicht.
2Für besondere Fälle der Langzeitarbeitslosigkeit soll es erweiterte Rahmenbedingungen der Förderung bis zu 24 bzw.
36 Monate geben.
3Mit Blick auf das Jahr 2015 bleibt abzuwarten, welche Entwicklungen der Arbeitsmarkt nach Einführung des
Mindestlohns nimmt. Insgesamt ist die Beschäftigungswirkung des Mindestlohns aber wegen der zahlreichen denkbaren
Anpassungsreaktionen kaum kalkulierbar.
2