Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1002265.pdf
Größe
12 MB
Erstellt
03.09.14, 12:00
Aktualisiert
05.12.18, 18:34
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Informationsvorlage Nr. DS-00259/14
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Kinder- und Familienbeirat
Zuständigkeit
Information zur Kenntnis
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
15.09.2014
Information zur Kenntnis
Fachausschuss Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
23.10.2014
Information zur Kenntnis
Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau
28.10.2014
Information zur Kenntnis
Jugendhilfeausschuss
03.11.2014
Information zur Kenntnis
Ratsversammlung
20.11.2014
Information zur Kenntnis
Eingereicht von
Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Betreff
Sozialreport 2013
Beschluss:
Die Ratsversammlung nimmt den Sozialreport 2013 zur Kenntnis.
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
Sachverhalt:
siehe Textanhang
Anlagen:
Sozialreport 2013
Stadt Leipzig
Sozialreport 2013
Mit den Themen:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Seehausen
Wiederitzsch
Lindenthal
Plaußig-Portitz
Lützschena-Stahmeln
Thekla
Mockau-Nord
Gohlis-Nord
Eutritzsch
Möckern
Wahren
MockauSüd
Gohlis-Mitte
Gohlis-Süd
SchönefeldAbtnaundorf
Böhlitz-Ehrenberg
Leutzsch
Heiterblick
SchönefeldOst
ZentrumNord
Zentrum-Nordwest
Burghausen-Rückmarsdorf
Paunsdorf
Zentrum1
Ost
Zentrum
Zentrum-West
Lindenau
ZentrumSüd
2
SellerhausenStünz
Neulindenau Altlindenau
Schönau
Miltitz
Plagwitz
GrünauNord
GrünauOst
Grünau-Mitte
g
dlun
Sie
nauGrü
Schleußig
Südvorstadt
Engelsdorf
AngerCrottendorf
ReudnitzThonberg
Mölkau
ZentrumSüdost
Baalsdorf
Althen-Kleinpösna
Stötteritz
Kleinzschocher
Lausen-Grünau
Marienbrunn
Connewitz
Probstheida
Holzhausen
Lößnig
Großzschocher
Dölitz-Dösen
Meusdorf
1 Neustadt-Neuschönefeld
2 Volkmarsdorf
Knautkleeberg-Knauthain
Liebertwolkwitz
Hartmannsdorf-Knautnaundorf
Anteil der Arbeitslosen an den
15- bis 65-Jährigen 2012 in %
Anzahl der Arbeitslosen
insgesamt und unter 25 Jahre
unter 4 %
Stadtgrenze
4 % bis unter 8 %
Stadtbezirk
8 % bis unter 12 %
Ortsteil
12 % bis unter 16 %
insgesamt
(1.000)
unter 25 Jahre
(100)
16 % und mehr
Kilometer
0
2
Leipzig:
8,2 %
Minimum: 3,3 % (Zentrum-Nordwest, Heiterblick, Seehausen)
Maximum: 17,8 % (Volkmarsdorf)
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Amt für Statistik und Wahlen
Sozialreport Leipzig 2013
Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Bevölkerung, Haushalte, Wohnen
Lebensunterhalt
Kinder und Familie
Jugend
Seniorinnen und Senioren
Menschen mit Behinderung
Einwohner/-innen mit Migrationshintergrund
Bildung
Gesundheit
Impressum
Herausgeber:
V.i.S.d.P.
Redaktion:
Autoren:
Layout:
Kartengestaltung:
Druck:
Redaktionsschluss:
Stadt Leipzig
Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Dr. Nicolas Tsapos
Dr. Heike Förster, Nicole Brodowski
Martin Berger (Sozialamt), Nicole Brodowski (Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule),
Peter Dütthorn (Amt für Statistik und Wahlen), Thomas Ehlert (Amt für Jugend, Familie und Bildung),
Elke Hundhammer (Amt für Jugend, Familie und Bildung), Susanne Kranepuhl (Stadtplanungsamt),
Dr. Cornelia Pauschek (Amt für Jugend, Familie und Bildung), Dr. Karoline Schubert (Gesundheitsamt), Franziska Steiner (Amt für Jugend, Familie und Bildung)
Schütze Grafik&Layout, Leipzig
Stadt Leipzig, Stadtplanungsamt, Abteilung Stadtentwicklungsplanung
Stadt Leipzig, Zentrale Vervielfältigung
31.12.2013
Der Sozialreport 2013 kann im Internet unter www.leipzig.de/sozialreport gelesen und heruntergeladen werden.
Sozialreport Leipzig 2013
Inhalt:
Vorwort
4
1.
Einführung
5
1.1
1.2
Konzeption
Methodik
5
5
1.3
Überblick zu sozialen Diensten in der Stadt Leipzig
6
1.4
2.
3.
3.1
3.2
3.3
3.4
3.5
3.6
Überblick zur Kinder- und Familienfreundlichkeit
Zusammenfassung
Bevölkerung, Haushalte, Wohnen
Bevölkerungsentwicklung
Wanderungen
Altersstruktur
Haushaltsstruktur
Wohnungsbestand und Leerstand
Mietpreise und Wohnfläche
7
8
12
12
16
17
21
22
23
3.7
Hilfe für Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen
26
4.
4.1
4.2
4.3
4.4
4.5
4.6
4.7
Lebensunterhalt
Einkommensentwicklung
Einkommensarmut
Einkommensunterschiede
Einkommensquellen
Arbeitslosigkeit
Unterbeschäftigung
Empfänger/-innen von Leistungen der sozialen Mindestsicherung
28
28
30
31
32
33
35
36
4.7.1
Empfänger/-innen von Leistungen nach dem SGB II
37
4.7.2
Empfänger/-innen von Leistungen nach dem SGB XII
40
4.7.2.1
Hilfen zum Lebensunterhalt
40
4.7.2.2
Grundsicherung im Alter (über 65-Jährige) und bei Erwerbsminderung
40
4.7.3
Wohngeld
41
4.7.4
Leistungen für Bildung und Teilhabe nach SGB II, SGB XII und Bundeskindergeldgesetz (BKGG) (Bildungs- und Teilhabepaket)
42
4.8
Soziale Dienste und Leistungen
44
4.8.1
Schuldnerberatung
44
4.8.2
Leipzig-Pass
44
5.
5.1
5.1.1
5.1.2
5.1.3
5.1.4
5.2
5.3
5.3.1
5.3.2
5.4
5.4.1
5.4.2
5.4.3
5.5
5.5.1
5.5.2
5.5.3
Kinder und Familie
Geburten, Elternschaft und Familientyp
Familien nach Lebensformen
Lebensformtyp Alleinerziehende
Prognose der Geburten in Leipzig
Kinder- und familienfreundliches Umfeld
Familieninfobüro
Leistungen für Neugeborene und ihre Familien
Eltern- und Erziehungsgeld
Unterhaltsvorschusszahlung nach Altersgruppen der Kinder
Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege
Platzkapazitäten der Kindertageseinrichtungen
Betreute Kinder
Elternbeiträge, Freiplätze und Ermäßigungen
Familienbildung und -beratung
Angebote des Mütterzentrum Leipzig e. V.
Familienbildung in Kooperation mit Kindertagesstätten
Kinder- und Familienzentrum (KiFaZ)
47
47
47
48
49
50
50
51
52
52
54
55
55
56
56
57
57
58
Sozialreport Leipzig 2013
1
5.5.4
5.6
5.6.1
5.6.2
5.6.3
Erziehungs- und Familienberatung
Leistungen des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD)
Aufgaben und Struktur des ASD
Leistungen des ASD außerhalb kostenpflichtiger Hilfen SGB VIII
Hilfen zur Erziehung
58
58
59
60
60
6.
6.1
6.2
6.2.1
6.2.2
6.2.3
6.2.4
6.3
6.3.1
6.3.2
6.3.3
6.4
6.5
Jugend
Demografische Entwicklung
Angebote der Kinder- und Jugendförderung
Ferienpass
Jugendberatung
Kinder- und Jugendtelefon
Schulsozialarbeit
Ausbildung und Berufsfindung
Bewerber/-innen und Berufsausbildungsstellen
Jugendarbeitslosigkeit
Arbeitsweltbezogene Jugendsozialarbeit
Mobile Jugendarbeit/Straßensozialarbeit (Streetwork)
Jugendgerichtshilfe
63
63
64
64
65
65
66
67
67
69
69
70
71
7.
7.1
7.1.1
7.1.2
7.2
7.2.1
7.2.2
7.2.3
7.2.4
7.3
7.4
7.5
7.5.1
7.5.2
7.5.3
Seniorinnen und Senioren
Demografische Entwicklung
Räumliche Verteilung
Prognose der demografischen Entwicklung bis 2032
Träger und Angebote der Altenpflege
Ambulante Dienste
Teilstationäre Angebote
Stationäre Pflege
Entwicklung der Kapazität und Pflegestufen
Hilfe zur Pflege
Entwicklung der Pflegebedürftigkeit (SGB XI)
Offene Seniorenhilfe
Seniorenbüros
Beratungsstelle Wohnen und Soziales für ältere und behinderte Bürger/-innen
Seniorenbesuchsdienst
73
73
73
75
75
75
76
76
77
79
80
80
80
81
82
8.
8.1
8.2
8.3
8.4
8.5
8.6
8.6.1
8.6.2
8.6.3
8.6.4
Menschen mit Behinderung nach dem SGB IX
Entwicklung
Ursachen und Arten der Behinderung
Eingliederungshilfe für behinderte Menschen
Institutionelle Wohnformen für Menschen mit Behinderung
Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderungen
Weitere Leistungen und soziale Dienste
Leistungen der Betreuungsbehörde
Beratung Behindertenhilfe
Feststellung der Schwerbehinderteneigenschaft und Schwerbehindertenausweise
Leistungen nach dem Landesblindengeldgesetz
83
83
86
87
87
88
90
90
90
90
91
9.
9.1
9.2
9.2.1
9.2.2
9.2.3
9.2.4
9.3
Einwohnerinnen und Einwohner mit Migrationshintergrund
Datenlage
Migrantinnen und Migranten in Leipzig
Anzahl und Entwicklung
Altersstruktur
Herkunft/Staatsangehörigkeit
Räumliche Verteilung
Aufenthaltsstatus
92
92
93
93
94
95
96
99
10.
10.1
10.1.1
10.1.2
Bildung
Allgemeinbildende Schulen
Entwicklung der Schülerzahlen und des Schulnetzes in der Stadt Leipzig
Zusammensetzung der Schülerschaft
2
100
100
100
103
Sozialreport Leipzig 2013
10.1.3
10.1.4
10.1.5
10.2
10.2.1
10.2.2
10.3
Sonderpädagogischer Förderbedarf
Übergänge
Abschlüsse und Abgänge
Berufliche Bildung
Struktur der beruflichen Bildung
Zusammensetzung der Schülerschaft
Zweiter Bildungsweg
105
108
110
112
112
113
114
11.
11.1
11.1.1
11.1.2
11.1.3
11.1.4
11.1.5
11.2
11.2.1
11.2.2
11.3
11.3.1
11.3.2
11.3.3
11.4
11.4.1
11.4.2
11.4.3
Gesundheit
Kindergesundheit
Untersuchung der Kinder in Kindertageseinrichtungen
Untersuchungsergebnisse
Sprachauffälligkeiten/-störungen bei Kindern 2007/08 bis 2012/13 in Kindertageseinrichtungen
Schulaufnahmeuntersuchung
Jugendärztliche Schulempfehlung
Suchthilfe
Suchtberatungsstellen
Ambulante und stationäre Wohnangebote für suchtkranke Menschen
Psychiatrie
Leistungs- und Versorgungsübersicht
Sozialpsychiatrischer Dienst im Verbund Gemeindenahe Psychiatrie Leipzig
Ausgewählte Schwerpunkte der Selbsthilfe- und Angehörigenarbeit im Bereich Psychiatrie
Ausgewählte soziale Dienste des Gesundheitsamtes
Beratung zu HIV, AIDS und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten
Selbsthilfekontakt- und Informationsstelle
Schwangeren- und Familienberatung
117
117
117
118
118
119
120
121
121
122
123
123
124
125
126
126
127
127
Abbildungsverzeichnis
129
Tabellenverzeichnis
131
Kartenverzeichnis
133
Sozialreport Leipzig 2013
3
Vorwort
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Sozialreport der Stadt Leipzig führt Daten aus Berichtssystemen der Verwaltung zusammen und bündelt sie thematisch. Dabei beschreibt er nicht nur eine
Situation, sondern auch sozialpolitisches Handeln.
Der Sozialreport 2013 soll, wie seine Vorgänger, wertvolle Impulse für die sozialpolitische Diskussion in
Leipzig geben. Als Arbeitsmaterial für Politik, Verwaltung, aber auch die interessierte Bürgerschaft hat er
sich bewährt. Ich hoffe, dass er wieder viele aufmerksame Leserinnen und Leser findet.
In diesem Jahr wurde der Sozialreport in Teilen umstrukturiert.
Das bisherige Kapitel „Soziale Dienste und soziale
Leistungen nach dem SGB XII und anderen Rechtskreisen“ wurde aufgelöst und anderen thematisch
passenden Kapiteln zugeordnet. Die Daten zu sozialen Diensten wurden um weitere Bereiche ergänzt,
zum Beispiel die Jugendgerichtshilfe. In der Einführung wird im Überblick dargestellt, an welcher Stelle
im Sozialreport Daten zu welchen sozialen Diensten
zu finden sind.
Im Kapitel „Kinder und Familie“ werden die Leistungen des Allgemeinen Sozialen Dienstes in neuer Form
dargestellt.
Einige Kapitel mussten in diesem Jahr entfallen, da
neue Daten nicht verfügbar waren. Sie sollen jedoch
im nächsten Jahr in bewährter Form dargestellt werden.
Mein Dank gilt der dezernatsübergreifenden Arbeitsgruppe „Sozialberichterstattung“ für die geleistete Arbeit.
Leipzig, im Juni 2014
Prof. Dr. Thomas Fabian
Bürgermeister und Beigeordneter
für Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Die Daten zur kinder- und familienfreundlichen Stadt
wurden ebenso in passende Kapitel eingefügt und in
der Einführung wird ein entsprechender Überblick gegeben.
4
Sozialreport Leipzig 2013
1.
Einführung
Die Ratsversammlung der Stadt Leipzig hat in ihrer Sitzung vom 21. Januar 2004 die Verwaltung beauftragt,
im Jahr 2005 einen Sozialreport zu erstellen, der die wesentlichen sozialpolitischen Entwicklungen in der Stadt
Leipzig abbildet. In dieser Beschlussfassung sind Festlegungen zur Ausführung getroffen, die sowohl wesentliche Lebenslagen wie Wohnen, Arbeit, Bildung, Einkommen, Gesundheit betreffen, als auch bestimmte Zielgruppen ansprechen, z. B. Kinder, Familien, Jugend oder Senioren. Durch eine Konzentration auf diese
zentralen Themen bzw. Teilgruppen der Bevölkerung sollen der Politik aktuelles Datenmaterial zur Verfügung
gestellt und relevante sozialpolitische Entwicklungen in gebündelter Form zeitnah erfasst werden, um einen
empiriefundierten Diskurs sozialer Verhältnisse und Erscheinungsformen führen zu können.
1.1
Konzeption
Der Sozialreport bietet durch eine überschaubare Darstellung statistischer Angaben und deren Beschreibung
ein Sozialmonitoring für die Stadt Leipzig zu den Lebenslagen der Leipziger Bevölkerung sowie den kommunalen Leistungen, die innerhalb der Planungs- und Berichterstattung der Organisationseinheiten der Verwaltung
kontinuierlich bearbeitet und weiter entwickelt werden.
Die Zielstellung dieses Monitorings besteht darin, Entwicklungen in den unterschiedlichen Bereichen zu verfolgen, kommunale Strukturprobleme und soziale Handlungsbedarfe rechtzeitig zu erkennen und zu analysieren sowie notwendige sozialpolitische Weichenstellungen abzuleiten und vorzubereiten.
Der Sozialreport hat sich als Instrument der systematischen Berichterstattung in Leipzig bewährt und ist inzwischen zu einer Art Frühwarnsystem geworden. Er dient als Grundlage sozialpolitischer Diskurse sowie zur
gezielten Formulierung und Fortschreibung bzw. Steuerung von Fachplanungsprozessen und kann für die
Kommunalpolitik als Instrument zur Entscheidungsfindung genutzt werden.
Adressaten dieses Sozialreportes sind deshalb neben der Fachöffentlichkeit und der Bürgerschaft insbesondere die politischen Gremien der Stadt Leipzig.
1.2
Methodik
Die Umsetzung dieser Zielperspektive erfolgt mehrdimensional:
• themenorientiert,
d. h. es wird zu sozialpolitischen Zentralthemen berichtet,
• zeitreihenbezogen,
d. h. es werden Entwicklungen im Zeitverlauf (i.d.R. zum Jahresende) beschrieben,
• raumbezogen,
d. h. es werden stadt-/sozialräumliche Unterschiede aufgezeigt,
• zielgruppenbezogen,
d. h. es werden Entwicklungsverläufe an sozialpolitisch besonders relevanten Teilgruppen der Bevölkerung untersucht,
• entscheidungsvorbereitend,
d. h. es werden Hinweise gegeben für die Überprüfung von Fachkonzepten, Fachplanungen und politische Steuerung gegeben.
Der Sozialreport Leipzig 2012 stellt Kernthemen bzw. Zielgruppen als sozialpolitisch für die Stadt Leipzig
besonders relevante Untersuchungsgrößen vor:
• Bevölkerung, Haushalte, Wohnen
• Lebensunterhalt
• Kinder und Familie
• Jugend
• Seniorinnen und Senioren
• Menschen mit Behinderung
• Einwohner/innen mit Migrationshintergrund
1 Vgl.: Drucksache III/3379 „Sozialreport Leipzig 2005“
Sozialreport Leipzig 2013
5
• Bildung
• Gesundheit
Das Kapitel „Freiwilliges Engagement“ wird im Sozialreport 2013 nicht fortgeschrieben, da hierzu keine aktuellen Daten vorliegen. Auch die wichtigsten städtischen Finanzgrößen im Sozialbereich können in diesem Jahr
nicht im Kapitel „Kommunaler Haushalt nach sozialpolitischen Aufgabenfeldern“ dargestellt werden, da hierzu
zum Redaktionsschluss das erforderliche Rechnungsergebnis noch nicht vorlag. Das Kapitel „Sozialräumliche
Differenzierung“ wird im nächsten Jahr in neuer Form fortgeschrieben.
Die Daten sind jahresweise aufbereitet und werden regelmäßig fortgeschrieben, um eine kontinuierliche Zeitreihenbezogenheit sicherzustellen. Die Daten sind überwiegend gesamtstädtisch aufbereitet.
Bestimmte Teilgruppen der Bevölkerung sind in ihren Lebenslagen besonders gewichtet (z. B. Kinder, Jugend,
Familien). Die Indikatoren wurden so ausgewählt, dass sie auf fachplanerischen bzw. sozialpolitischen Handlungsbedarf hinweisen (z. B. Kindertagesstättenplanung, Behindertenplanung oder Schulentwicklungsplanung).
Der Sozialreport bietet methodisch in dieser Weise eine Grundlage, verschiedene kommunale Fachberichte
bzw. Fachplanungen (Kinder- und Jugendförderung, Jugendhilfereport, Gesundheitsplanung, Schulnetzplanung, Kindertagesstättenplanung, Erzieherische Hilfen, Altenhilfeplan etc.) fortzuschreiben, mit der Stadtentwicklungsplanung zu verzahnen und zu verdichten. Das Leipziger integrierte Stadtentwicklungskonzept wurde
dabei besonders berücksichtigt.
1.3
Überblick zu sozialen Diensten in der Stadt Leipzig
Gemäß RBIV-1376/08 „Analyse und Steuerung der sozialen Dienste in Leipzig“ werden im Sozialreport Leistungen sozialer Dienste in der Stadt Leipzig dargestellt. Dabei wird ein sozialer Dienst wie folgt definiert:
• Der Dienst umfasst Leistungen der Sozialarbeit.
• Die Leistung wird von Fachkräften der sozialen Arbeit erbracht.
• Der Dienst dient dazu, soziale Probleme von Einzelnen, Gruppen oder dem Gemeinwesen zu lösen bzw.
durch Prävention zu verhindern.
• Die Leistung wird durch eine fachlich abgegrenzte Organisationseinheit erbracht.
• Der Dienst befindet sich in öffentlicher, freier oder privater Trägerschaft.
• Die Bürgerinnen und Bürger haben unmittelbaren Zugang zu der Leistung.
• Für die Leistungserbringung ist kein formalisiertes Verfahren als Grundlage nötig.
• Die Finanzierung der Leistung ist nicht einzelfallbezogen.
Die Leistungen sozialer Dienste sind den jeweiligen thematischen Kapiteln zugeordnet. Sie finden sich wie
folgt in den Kapiteln:
Bevölkerung, Haushalte, Wohnen:
• Hilfe für Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen
Lebensunterhalt:
• Schuldnerberatung
Kinder und Familie:
• Erziehungs- und Familienberatung
• Allgemeiner Sozialer Dienst (ASD)
Jugend:
• Jugendberatung
• Kinder- und Jugendtelefon
• Schulsozialarbeit
• mobile Jugendarbeit / Straßensozialarbeit (Streetwork)
• Jugendgerichtshilfe
6
Sozialreport Leipzig 2013
Seniorinnen und Senioren:
• Beratungsstelle Wohnen und Soziales für ältere und behinderte Menschen
Menschen mit Behinderung:
• Beratung Behindertenhilfe im Gesundheitsamt
Gesundheit:
• Suchtberatungs- und behandlungsstellen
• Sozialpsychiatrischer Dienst
• Beratung zu HIV, AIDS und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten
• Selbsthilfekontakt- und Informationsstelle
• Schwangeren- und Familienberatung
1.4
Überblick zur Kinder- und Familienfreundlichkeit
Wie attraktiv ist Leipzig für Familien? In welchem Maße konnte das Ziel, in Leipzig eine ausgeglichene Altersstruktur zu erreichen, bislang verwirklicht werden? Was tut die Stadt Leipzig, damit Familien in der Stadt gute
Lebensbedingungen vorfinden und Beruf und Familie gut vereinbaren können? Insbesondere anhand folgender
Daten kann verfolgt werden, inwiefern sich Leipzig seinem strategischen Ziel annähern konnte und Entwicklungen vorangebracht werden konnten.
Im Kapitel Bevölkerung, Haushalte, Wohnen:
• Geburten und Sterbefälle
• Mittlere Kinderzahl je Frau
• Wanderungssaldo der Einwohner/-innen nach Altersgruppen
Im Kapitel Kinder und Familie:
• Familien nach Lebensformtyp
• Familien nach Anzahl der Kinder
• Kinder- und familienfreundliches Umfeld (Spielplätze)
• Kontakte im Familieninfobüro
• Begrüßungspaket „Willkommen im Leben“
• Zuwachs von Platzkapazitäten in Kindertagesstätten nach Versorgungsräumen
• Betreute Kinder in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege
Sozialreport Leipzig 2013
7
2.
Zusammenfassung
In den folgenden Teilkapiteln werden zentrale Themenbereiche der sozialen Kommunalpolitik dargestellt, wobei
die Entwicklung der letzten Jahre einen Schwerpunkt darstellt. Es werden insbesondere jene Themen genauer
betrachtet, die dem Steuerungseinfluss des Dezernates Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule unterliegen.
In schlaglichtartigen Betrachtungen werden wichtige Erkenntnisse aus den vorliegenden Daten dokumentiert.
Vertiefende Einblicke sind über Fachberichte bzw. Fachplanungen der jeweiligen Ressorts möglich.
In den folgenden Abschnitten werden die wesentlichen Inhalte der Kapitel zusammengefasst.
Bevölkerung, Haushalte, Wohnen
Unbenommen der zensusbedingten Korrektur der Einwohnerzahl Leipzigs zum 9.5.2011 auf 502.979 ist die
Zahl der Einwohner/-innen in Leipzig 2012 aufgrund nochmals gestiegener Wanderungsgewinne von 510.043
im Jahr 2011 um 2,1 % auf 520.838 angewachsen. Der Wanderungsgewinn (+10.791 Personen) rührt vor allem
von Zuwanderungen aus den neuen Bundesländern, in geringerem aber wachsenden Maße aber auch aus
den alten Bundesländern und dem Ausland her. Neben der größten Zuwanderungsgruppe der 18- bis unter
25-Jährigen (+5.989) verzeichnet Leipzig seit 2011 auch bei den 25- bis unter 45-Jährigen einen größeren
Wanderungsgewinn (+3.375). Die natürliche Bevölkerungsentwicklung ist nach wie vor leicht negativ.
Die Einwohnerentwicklung verläuft räumlich differenziert. Die größten Gewinne verzeichnen die vorwiegend
gründerzeitlich geprägten Ortsteile in der inneren Stadt, wobei sich das Einwohnerwachstum im Vergleich zu
den Vorjahren südlich des Zentrums etwas abgeschwächt hat, während es nördlich und östlich des Zentrums
und im Leipziger Westen zunahm. Einwohnerrückgänge wurden in durch Großwohnsiedlungen geprägten
Ortsteilen festgestellt.
Laut Kommunaler Bürgerumfrage betrug die durchschnittliche Nettokaltmiete 2012 im Bestand 5,15 €/m²,
die Gesamtmiete (inkl. Heizungs- und sonstige Nebenkosten) 7,20 €/m². Seit 2003 haben sich die durchschnittliche Nettokaltmiete um knapp 7 % sowie die Gesamtmiete um mehr als 10 % erhöht. Aufgrund ebenfalls gestiegener Haushaltseinkommen blieb die Mietbelastung stabil: wie in den Vorjahren wendet ein Leipziger
Haushalt im Durchschnitt rund ein Drittel seines Nettoeinkommens für die Gesamtmiete der Wohnung auf.
Bei der Gebäude- und Wohnungszählung 2011 wurde für Leipzig ein Wohnungsbestand von 328.889 Wohnungen ermittelt. Davon standen 2011 knapp 40.000 Wohnungen leer. In Anbetracht der Einwohnerentwicklung
bei einer Bautätigkeit von etwa 1.000 Wohnungen pro Jahr, wird geschätzt, dass der Leerstand Ende 2012
auf unter 30.000 Wohnungen gesunken ist. Das entspricht einer Leerstandsquote von rund 10 %.
Lebensunterhalt
Das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen lag 2012 mit 1.503 € um 89 € höher als in den beiden Vorjahren. Das durchschnittliche persönliche Nettoeinkommen (Median) betrug im Jahr 2012 insgesamt 1.135 €
und lag damit um 69 € höher als im Jahr 2011.
Die Einkommensunterschiede haben sich im Jahr 2012 etwas erhöht. Während die Einkommen der einkommensschwächsten 20 Prozent um 2,8 % anstiegen, legten die Einkommen der einkommensstärksten 20 Prozent um 4,3 % zu. Der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen hat sich um 40 % von 198 €
(2011) auf 278 € (2012) erhöht.
16,4 % der Leipziger/-innen sind relativ einkommensarm (2011: 16,0 %), da ihr Einkommen unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle (60 % des durchschnittlichen Äquivalenzeinkommens) liegt.
Die Zahl der Arbeitslosen hat sich weiter verringert. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, lag Ende 2012 bei 10,8 % und war somit niedriger als Ende 2011 (11,6 %).
Der Anteil der Einwohner/-innen, die ihren überwiegenden Lebensunterhalt aus Erwerbs- oder Berufstätigkeit
bezieht, betrug 2012 insgesamt 43,9 % und ist damit nahezu unverändert. Der Anteil derer, die überwiegend
von staatlichen Unterstützungen, wie Arbeitslosengeld, Sozialgeld, Grundsicherung u.ä. leben, hat sich im
Jahr 2012 weiter verringert auf 10,6 % (2011: 11,1 %).
Die Zahl der Leistungsempfänger/-innen nach SGB II hat sich auch im Jahr 2012 auf den bisher niedrigsten
Jahreswert verringert. Insgesamt erhielten 71.124 Personen derartige Leistungen, das waren 17,1 % aller Einwohner/-innen unter 65 Jahre. 26,9 % aller Kinder unter 15 Jahren bezog im Jahr 2012 Sozialgeld, das sind
2,5 % weniger als im Vorjahr.
Insgesamt 1.048 Personen erhielten 2012 Hilfe zum Lebensunterhalt, das sind 5 % mehr als im Vorjahr (996).
Die Zahl der Empfänger/-innen von Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung ist auf 3.691 angestiegen (2011: 3.325). 8.458 Personen erhielten 2012 Wohngeld, das sind 8,7 % weniger als noch 2011. Damit
setzt sich der Trend der Vorjahre fort.
Mindestens ein Antrag auf Bildung und Teilhabe wurde 2013 für 19.389 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
gestellt, in etwa so viele wie 2012. Im Vergleich zu 2012 wurden 2013 insgesamt weniger Leistungen bewilligt.
8
Sozialreport Leipzig 2013
Die Anzahl der Schuldnerberatungen hat sich von 2007 bis 2011 verdoppelt. 2012 wurden erstmals ca. 10 %
weniger Beratungen als im Vorjahr durchgeführt. Beratungen mit komplexen Schuldenproblematiken nehmen
zu.
Insgesamt 61.447 Personen nutzten 2013 den Leipzig-Pass (2012: 62.293). Das waren 12,0 % der Leipziger/innen.
Kinder und Familie
Mit 5.566 Geburten gab es 2012 weiterhin konstant hohe Geburtenzahlen.
Die Anzahl der Haushalte mit Kindern stieg 2012 auf 58.937 (plus 2.813). Die Anzahl alleinerziehender Elternteile
stieg auf 13.300 Haushalte (plus 559).
Im Familieninfobüro wurden im Jahr 2013 insgesamt 12.317 Kontakte gezählt. Im Vergleich zum Vorjahr waren
das 899 Kontakte mehr. Das Willkommenspaket für Neugeborene haben im Jahr 2013 4.885 Eltern abgeholt
(plus 691 Pakete).
Im Jahr 2012 wurden für 9.123 Anträge auf Eltern- und Erziehungsgeld insgesamt 43,9 Mio. € ausgezahlt
(plus 2,7 Mio. €). Für 5.206 Unterhaltsvorschussempfänger/-innen wurden im Jahr 2012 insgesamt 9,94 Mio. €
Unterhaltsvorschuss ausgezahlt.
Das Netz der Kindertageseinrichtungen wurde durch die Eröffnung von fünf neuen Kindertagesstätten und
sieben Ersatzneubauten erweitert. Im Jahr 2012 wurden insgesamt 1.980 Plätze (plus 524 Plätze) in der Kindertagesbetreuung neu geschaffen, davon 339 Krippenplätze, 623 Kindergartenplätze, 788 Hortplätze sowie
230 Kindertagespflegeplätze.
In den Erziehungs- und Familienberatungsstellen gab es im Jahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg
um 5,5 % Beratungshilfen. Durch Neuanmeldungen und Übernahmen aus dem Vorjahr wurden insgesamt
5.444 Rat Suchenden Hilfen angeboten.
Der Allgemeine Soziale Dienst wurde im Jahr 2012 in insgesamt 4.539 Fällen für die Bürgerinnen und Bürger
der Stadt Leipzig tätig.
Die jahresdurchschnittlich vergebenen erzieherischen Hilfen stiegen im Jahr 2012 auf 1.859 Hilfen, davon
94,9 % für die Altersgruppe der Minderjährigen und 5,1 % für junge Volljährige, an.
Jugend
Im Jahr 2012 lebten 77.978 Jugendliche, Heranwachsende und junge Erwachsene zwischen 14 und 27 Jahren
mit Hauptwohnsitz in Leipzig.
2012 wurden Angebote der Kinder- und Jugendförderung mit 9,3 Mio. € bezuschusst.
Die Inanspruchnahme des Ferienpasses hat sich weiter erhöht, 67,8 % aller Schüler/-innen nutzen ihn. Insgesamt 25.892 Ferienpässe wurden 2012 verkauft, davon 17,1 % ermäßigt.
Im Schuljahr 2012/2013 wurde an 12 Grundschulen, 23 Oberschulen, 8 Förderschulen und 7 Berufsschulen
Schulsozialarbeit angeboten.
Seit dem Schuljahr 2008/2009 ist ein Rückgang von Auszubildenden beobachtbar, da aktuell die geburtenschwachen Jahrgänge die Schulen verlassen. Im Berichtsjahr 2012/2013 gab es wieder mehr Bewerber/-innen
(2.771) als Berufsausbildungsstellen (2.281) zur Verfügung standen.
Im Jahr 2012 ist die Zahl der arbeitslosen unter 25-Jährigen auf jahresdurchschnittlich 3.068 (minus 13,5 %)
gesunken. Maßnahmen arbeitsweltbezogener Jugendsozialarbeit wie Beschäftigungsprojekte oder Kompetenzagenturen sollen auch weiterhin Jugendlichen helfen, die Schwelle von der Schule in Ausbildung oder
Qualifizierung erfolgreich zu überschreiten und Arbeitslosigkeit zu verhindern.
Die mobile Jugendarbeit/Streetwork verzeichnet im Jahr 2012 einen Anstieg um 1,0 % der Kontakte (plus 402
Kontakte) zu ihren Zielgruppen.
Durch die Jugendgerichtshilfe wurden im Jahr 2012 insgesamt 5.116 Täter/-innen betreut.
Seniorinnen und Senioren
Die Zahl der über 60-Jährigen betrug zum 31.12.2012 insgesamt 144.412 Personen. Das waren 27,3 % der
Gesamtbevölkerung der Stadt. Die Zahl der Hochaltrigen (85 Jahre und älter) stieg auf 13.715 Personen und
damit auf 2,6 % der Gesamtbevölkerung.
In der vollstationären Pflege wurden durch den Neubau von drei Altenpflegeheimen und Erweiterungen in mehreren Einrichtungen die Platzkapazität auf 6.385 Plätze in 58 Heimen erhöht. Somit stehen 276 Plätze mehr
als vor einem Jahr zur Verfügung. Sechs Tagespflegeeinrichtungen mit 81 Plätzen wurden neu eröffnet.
Sozialreport Leipzig 2013
9
Im stationären Bereich sank die Anzahl der Empfänger/-innen von Grundsicherung im Alter (186 Personen),
während die Anzahl der Personen mit Leistun gen Hilfe zur Pflege (1.147) und Hilfe zum Lebensunterhalt (238)
gegenüber dem Vorjahr leicht stieg. Außerhalb von Einrichtungen stieg die Anzahl der Leistungsempfänger/
-innen Grundsicherung und Hilfe zur Pflege um ca. 10 %.
Die Zahl der Beratungen in der Beratungsstelle „Wohnen und Soziales“ stieg im Jahr 2012 gegenüber dem
Vorjahr um 5 % auf 732.
Menschen mit Behinderung
Am Stichtag 31.12.12 lebten in Leipzig 53.270 Personen mit einem Grad der Behinderung von 50 und mehr
und gelten damit als schwerbehindert. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Anzahl schwerbehinderter Menschen
um 1% (500 Personen) ab.
Im Jahr 2012 hatten 44.109 Personen in Leipzig einen gültigen Schwerbehindertenausweis, dies sind 3 %
(1.350) mehr als 2011.
Während der Anteil der Arbeitslosen in Leipzig in den letzten Jahren sank, liegt der Anteil behinderter Menschen
an allen Arbeitslosen wie im Vorjahr bei 5,5 %.
Bei den institutionellen Wohnangeboten für Menschen mit Behinderungen setzt sich der Trend des Vorjahres
fort. Während die Kapazität in den Wohnheimen im Jahr 2012 im Wesentlichen gleich blieb, wurden neue Angebote in Außenwohngruppen (plus 5) und im ambulant betreuten Wohnen geschaffen. So lebten 2012 870
Personen (2011: 825 Personen) im ambulant betreuten Wohnen.
Einwohnerinnen und Einwohner mit Migrationshintergrund
In Leipzig lebten 2012 fast 50.000 Personen mit Migrationshintergrund. Das sind 9,3 % aller Leipziger/-innen.
Davon waren 29.659 Ausländer/-innen und 19.664 Deutsche mit Migrationshintergrund. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Einwohner/-innen mit Migrationshintergrund um 4.914 Personen bzw. 11,1 % gestiegen.
Der Anteil der Einwohner/-innen mit Migrationshintergrund ist in der Stadt Leipzig zwar höher als im Durchschnitt der fünf ostdeutschen Länder (2012: 4,8 %), aber wesentlich niedriger als im deutschen Durchschnitt
insgesamt (19,6 %).
Die Leipziger/-innen mit Migrationshintergrund sind deutlich jünger als die Leipziger/-innen ohne Migrationshintergrund. Das Durchschnittsalter aller Leipziger/-innen mit Migrationshintergrund lag 2012 bei 31,9 Jahren,
dass der Leipziger/-innen ohne Migrationshintergrund bei 44,8 Jahren. Besonders niedrig ist mit 26,9 Jahren
das Durchschnittsalter der Deutschen mit Migrationshintergrund.
Fast jedes sechste Kind in Leipzig, 16,9 % der unter 15-Jährigen, hat ausländische Wurzeln.
Die Leipziger Migrantinnen und Migranten stammen aus insgesamt 167 heute existierenden Staaten. Die
größte Gruppe bilden mit einem Anteil von 13,5 % die Migranten, die ihre Wurzeln in der russischen Förderation
haben.
Insgesamt 11.355 deutsche Staatsangehörige haben neben dem deutschen auch einen ausländischen Pass.
Die räumliche Verteilung der Leipziger/-innen mit Migrationshintergrund ist verschieden. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung reicht von 31,0 % in Volkmarsdorf, 30,7 % in Zentrum-Südost und 30,5 % in NeustadtNeuschönefeld bis zu 1,6 % in Liebertwolkwitz und je 1,8 % in Baalsdorf und Knautkleeberg-Knauthain.
Bildung
Die demografische Entwicklung Leipzigs der letzten Jahre führte seit dem Schuljahr 2003/04 zu steigenden
Schülerzahlen in den Grundschulen und zunehmend auch in den weiterführenden Schulen. Dementsprechend
wird in den kommenden Jahren im Bereich der allgemeinbildenden Schulen ein Netzausbau erforderlich sein.
Im Schuljahr 2012/13 werden an Leipzigs allgemeinbildenden Schulen insgesamt 39.981Schüler/-innen unterrichtet.
Der Anteil der Schüler/-innen mit Migrationshintergrund (städtischer Durchschnitt) beträgt im Schuljahr 2012/13
insgesamt 13,4 % und steigerte sich damit gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozentpunkte.
Die Anzahl der Schüler/-innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf nahm im Vergleich zum Vorjahr um
171 Schüler/-innen auf 3.713 zu und erreichte somit einen Höchststand.
Im Mittel der letzten drei Schuljahre lag der städtische Durchschnitt für die gymnasiale Bildungsempfehlung
bei 48,6 %. Im Schuljahr 2012/13 erhielten durchschnittlich 49,9 % der Viertklässler/-innen eine Bildungsempfehlung für das Gymnasium.
Der Anteil der Schüler/-innen, welche die allgemeinbildende Schule ohne Abschluss verlassen, sank im Vergleich zum Vorjahr und liegt im Schuljahr 2011/12 bei 14,0 %.
10
Sozialreport Leipzig 2013
Die sozialräumliche Differenzierung weist in allen betrachteten Merkmalen auf die Schwerpunkträume der integrierten Stadtentwicklung hin: Im Osten und Westen der Stadt finden sich die höchsten Lernförderquoten,
die geringsten gymnasialen Bildungsempfehlungen sowie überdurchschnittliche Hauptschüler- und Schulabbrecherquoten.
Gesundheit
Seit Jahren werden bei den Kindertagesstätten- und Schulaufnahmeuntersuchungen am häufigsten im Befundbereich Sprache Auffälligkeiten und Entwicklungsdefizite festgestellt. Im vergangenen Untersuchungsjahr
2012/13 betraf das 37 % der untersuchten Kinder in Kindertagesstätten und 32 % der untersuchten Schulanfänger/-innen.
Der Anteil der Schulanfänger/-innen, die keine jugendärztliche Empfehlung für die Regelschule erhielten, ist
im vergangenen Untersuchungszeitraum auf 14 % zurückgegangen.
Der Vorsorge- und Impfstatus der Leipziger Vorschulkinder kann insgesamt als gut bewertet werden.
In den Suchtberatungsstellen werden in erster Linie Menschen mit abhängigem Alkohol- und/oder illegalem
Drogenkonsum betreut. Im vergangenen Jahr nahmen rund 10 % mehr drogenabhängige Menschen die Angebote von Beratungsstellen an. Auffallend ist eine Zunahme von Klientinnen und Klienten, die Crystal konsumieren. Problematisch ist hier das häufige Auftreten von psychiatrischen Begleiterkrankungen.
In den zwei Bereichen der gemeindenahen Psychiatrie, den psychosozialen Gemeindezentren und dem Sozialpsychiatrischen Dienst, ist die Inanspruchnahme gegenüber dem Vorjahr in etwa gleich geblieben. Die psychosozialen Gemeindezentren erreichten als niedrigschwelliger Anlaufpunkt ca. 1.500 chronisch psychisch
kranke Menschen. Der Sozialpsychiatrische Dienst betreute 2012 ca. 2.000 psychisch kranke Menschen.
Sozialreport Leipzig 2013
11
3.
Bevölkerung, Haushalte, Wohnen
Zusammenfassung
Unbenommen der zensusbedingten Korrektur der Einwohnerzahl Leipzigs zum 9.5.2011 auf 502.979 ist die
Zahl der Einwohner/-innen in Leipzig 2012 aufgrund nochmals gestiegener Wanderungsgewinne von 510.043
im Jahr 2011 um 2,1 % auf 520.838 angewachsen. Der Wanderungsgewinn (+10.791 Personen) rührt vor allem
von Zuwanderungen aus den neuen Bundesländern, in geringerem aber wachsenden Maße aber auch aus den
alten Bundesländern und dem Ausland her. Neben der größten Zuwanderungsgruppe der 18- bis unter 25Jährigen (+5.989) verzeichnet Leipzig seit 2011 auch bei den 25- bis unter 45-Jährigen einen größeren Wanderungsgewinn (+3.375). Die natürliche Bevölkerungsentwicklung ist nach wie vor leicht negativ.
Die Einwohnerentwicklung verläuft räumlich differenziert. Die größten Gewinne verzeichnen die vorwiegend
gründerzeitlich geprägten Ortsteile in der inneren Stadt, wobei sich das Einwohnerwachstum im Vergleich zu
den Vorjahren südlich des Zentrums etwas abgeschwächt hat, während es nördlich und östlich des Zentrums
und im Leipziger Westen zunahm. Einwohnerrückgänge wurden in durch Großwohnsiedlungen geprägten Ortsteilen festgestellt.
Laut Kommunaler Bürgerumfrage betrug die durchschnittliche Nettokaltmiete 2012 im Bestand 5,15 €/m², die
Gesamtmiete (inkl. Heizungs- und sonstige Nebenkosten) 7,20 €/m². Seit 2003 haben sich die durchschnittliche
Nettokaltmiete um knapp 7 % sowie die Gesamtmiete um mehr als 10 % erhöht. Aufgrund ebenfalls gestiegener Haushaltseinkommen blieb die Mietbelastung stabil: wie in den Vorjahren wendet ein Leipziger Haushalt
im Durchschnitt rund ein Drittel seines Nettoeinkommens für die Gesamtmiete der Wohnung auf.
Bei der Gebäude- und Wohnungszählung 2011 wurde für Leipzig ein Wohnungsbestand von 328.889 Wohnungen ermittelt. Davon standen 2011 knapp 40.000 Wohnungen leer. In Anbetracht der Einwohnerentwicklung
bei einer Bautätigkeit von etwa 1.000 Wohnungen pro Jahr, wird geschätzt, dass der Leerstand Ende 2012 auf
unter 30.000 Wohnungen gesunken ist. Das entspricht einer Leerstandsquote von rund 10 %.
3.1
Bevölkerungsentwicklung
2012 ist die Zahl der Einwohner/-innen im Vergleich zum Vorjahr um 10.795 (plus 2,1 %) auf 520.838 gestiegen.
Die Einwohnerzahl Leipzigs war im Rahmen des Zensus’ zum 9.5.2011 auf 502.979 Einwohner korrigiert worden. Bei den Einwohnerrückgängen handelt es sich um Fortzüge und Sterbefälle der vergangenen Jahrzehnte,
die in den entsprechenden Jahren nicht korrekt erfasst worden waren. Unabhängig von dieser Korrektur verzeichnet Leipzig seit Jahren Einwohnergewinne, insbesondere in den vergangenen beiden Jahren. Seit dem
Zensusstichtag stieg die Einwohnerzahl um fast 18.000.
Abb. 1
Bevölkerungsentwicklung 2000 bis 2012
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen
12
Sozialreport Leipzig 2013
Sozialreport Leipzig 2013
Da vom Statistischen Landesamt Sachsen bislang nicht alle Daten zur Bevölkerungsstruktur auf Basis der
korrigierten Einwohnerzahl vorliegen, wird zum Beispiel bei der Altersstruktur auf die Daten des in der Kommune geführten Einwohnerregisters zurückgegriffen. Die Gesamteinwohnerzahl des Einwohnerregisters ist um
etwa 8.000 Einwohner höher als die Zahl des Statistischen Landesamtes.
Trotz steigender Geburtenzahlen rühren die Einwohnergewinne wie in den Vorjahren ausschließlich von einer
positiven Wanderungsbilanz (+10.791) her. Allerdings hat sich das Geburtendefizit in den vergangenen Jahren
kontinuierlich verringert und liegt nun nah an einem ausgeglichenen natürlichen Saldo. 2012 wurden nur 115
Sterbefälle (5.681) mehr als Geburten (5.566) gezählt. Damit stellt das Geburtendefizit des Jahres 2012 das
geringste der vergangenen beiden Jahrzehnte dar. Dabei bestehen wie in den Vorjahren Unterschiede zwischen
den Ortsteilen. Einen Geburtenüberschuss wiesen vor allem die gründerzeiltich geprägten Ortsteile entlang
des Auwaldes von Gohlis-Mitte bis Connewitz und im Leipziger Westen sowie im Leipziger Osten auf. Die
durch Großsiedlungen geprägten Ortsteile hingegen waren durch Geburtendefizite geprägt.
Abb. 2
Bevölkerungsentwicklung 2000 bis 2012 nach natürlicher Bevölkerungsentwicklung
und Wanderungssaldo
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Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen
Abb. 3
Sozialreport Leipzig 2013
Geburten und Sterbefälle 2000 bis 2012
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen
Sozialreport Leipzig 2013
Sozialreport Leipzig 2013
13
Die zusammengefasste Geburtenziffer, die die Zahl der Lebendgeborenen auf 1.000 Frauen im gebährfähigen
Alter zwischen 15 und 45 Jahren ausdrückt, liegt 2012 mit 1,40 das dritte Mal in Folge über dem bundesdeutschen Vergleichswert (1,38).
Abb. 4
Mittlere Kinderzahl je Frau 2002 bis 2012
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Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen
Sozialreport Leipzig 2013
Die Einwohnerentwicklung Leipzigs verläuft räumlich verschieden. Zwischen 2007 und 2012 verzeichneten
viele vorwiegend gründerzeitlich geprägte Ortsteile in der inneren Stadt – von Plagwitz bis Schönefeld-Abtnaundorf und Gohlis-Mitte bis Zentrum-Süd – hohe Einwohnergewinne von mehr als 12 %. Mit einem Plus
von 20,3 % in den vergangenen 5 Jahren wies Lindenau den größten Einwohnergewinn auf. Im Vergleich zu
vorangegangenen Jahren hat sich das Einwohnerwachstum südlich des Zentrums etwas abgeschwächt, während es nördlich und östlich des Zentrums und im Leipziger Westen zunahm. Viele durch Großwohnsiedlungen
geprägte Ortsteile in Grünau sowie im Osten und Nordosten der Stadt (Paunsdorf, Schönefeld-Ost und Heiterblick) verloren zwischen 2007 und 2012 mehr als 4 % ihrer Einwohner. Der größte Einwohnerrückgang
wurde in Schönau festgestellt (-12,5 %), da hier zur Vorbereitung von Abrissen Wohnungen leergezogen
wurden. Die Einwohnerentwicklung in den randstädtischen Ortsteilen ist weitgehend ausgeglichen. Einwohnergewinne von mehr als 4 % verzeichneten Engelsdorf, Baalsdorf, Lindenthal und Hartmannsdorf-Knautnaundorf.
14
Sozialreport Leipzig 2013
Karte 1 Entwicklung der Bevölkerung 2007 bis 2012 (Hauptwohnsitz)
Entwicklung der Bevölkerung
2007 bis 2012 (Hauptwohnsitze)
Verlust 12 % und mehr
Verlust 4 % bis unter 12 %
ausgeglichen (-4 % bis 4 %)
Gewinn 4 % bis unter 12 %
Gewinn 12 % und mehr
Seehausen
Lindenthal
PlaußigPortitz
Wiederitzsch
Lützschena-Stahmeln
Mockau-Nord
Thekla
GohlisNord
Möckern
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Böhlitz-Ehrenberg
Leutzsch
Nordwest
BurghausenRückmarsdorf
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Schönau
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Lindenau
Zentrum1
Ost
Zentrum-Zentrum
West
ZentrumSüd
2 SellerhausenStünz
AngerCrottendorf
ReudnitzMölkau
Thonberg
Plagwitz
GrünauGrünauSchleußig Südvorstadt ZentrumNord Grünau- Ost
Südost
Mitte
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Connewitz
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Grünau
Miltitz
Leipzig:
+ 6,2 %
Minimum: - 12,5 % (Schönau)
Maximum: + 20,3 % (Lindenau)
MockauGohlisSüd
Mitte Eutritzsch
SchönefeldHeiterblick
Ost
Gohlis-Süd
SchönefeldZentrumAbtnaundorf
Nord
Paunsdorf
Zentrum-
Stötteritz
Probstheida
Engelsdorf
Baalsdorf
AlthenKleinpösna
Holzhausen
Lößnig
Großzschocher
Dölitz-Dösen
KnautkleebergKnauthain
Meusdorf
1 Neustadt-Neuschönefeld
2 Volkmarsdorf
Liebertwolkwitz
Stadtgrenze
Stadtbezirk
Ortsteil
HartmannsdorfKnautnaundorf
0
Kilometer
4
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen
Sozialreport Leipzig 2013
In den Prognosen des Freistaates Sachsen und der Stadt Leipzig wird für die Zukunft von einem weiteren Einwohnerwachstum in der Stadt Leipzig ausgegangen. Dabei ist die Bevölkerungsvorausschätzung der Stadt
Leipzig von 2013 deutlich optimistischer und erwartet in den nächsten 20 Jahren einen Anstieg auf 598.000
Einwohner/-innen. Die Bevölkerungsvorausschätzung geht dabei von einem leichten Anstieg der totalen Fertilitätsrate und weiterhin positiven Wanderungssalden aus. Die Hauptvariante der regionalisierten Bevölkerungsprognose des Freistaates Sachsen aus dem Jahr 2010 erwartet hingegen einen Anstieg der
Einwohnerzahl auf 539.000 im Jahr 2025 mit anschließender leicht rückläufiger Tendenz. In der pessimistischen
Variante des Freistaates Sachsen wird ein Einwohnerwachstum bis 2014 auf etwa 523.000 Einwohner, danach
ein Rückgang auf 512.000 Einwohner im Jahr 2025 vorausgesagt. Die städtische Bevölkerungsvorausschätzung prognostiziert für 2025 einen Bevölkerungsbestand von 585.000 Einwohnern. Allerdings ist zu beachten,
dass den Prognosen von Sachsen im Jahr 2010 ausgehend von den damaligen Einwohnerentwicklungen andere Annahmen zugrunde gelegt wurden. Insbesondere der verstärkte Zuzug in den verletzten drei Jahren
war in diesen Prognosen nicht erwartet worden.
Sozialreport Leipzig 2013
15
Abb. 5
Einwohnerprognosen bis 2032
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Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen
3.2
Sozialreport Leipzig 2013
Wanderungen
Dem Trend der vergangenen Jahre folgend stieg die Zahl der Zuzüge 2012 erneut an, während die Zahl der
Fortzüge sank. 2012 standen 32.325 Zuzügen 21.534 Fortzüge gegenüber, woraus ein Wanderungsgewinn
von 10.791 Personen resultiert. Damit stieg der Wanderungsgewinn im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um
1.727 an.
Leipzig erzielte 2012 mit Ausnahme der Gruppe der unter 6-Jährigen in allen Altersgruppen Wanderungsgewinne. Die Gruppe der 18- bis unter 25-Jährigen stellt dabei nach wie vor mit einem Wanderungsgewinn von
5.989 Personen die größte Zuwanderungsgruppe dar. Aber auch bei den 25- bis unter 45-Jährigen war mit
einem Saldo von +3.375 Personen ein deutlicher Wanderungsgewinn zu verzeichnen. Das deutet darauf hin,
dass die Wanderungsgewinne der letzten Jahre nicht allein auf Ausbildungswanderung zurückzuführen ist.
Der negative Wanderungssaldo bei den unter 6-Jährigen deutet darauf hin, dass mehr Familien mit Kindern
unter 6 Jahre Leipzig verlassen als nach Leipzig ziehen. Insgesamt zogen 2012 2.657 Kinder und Jugendliche
unter 18 Jahren nach Leipzig. In Bezug zur Bevölkerungszahl in der Altersgruppe der unter sechsjährigen Kinder betrug der Anteil der weggezogenen Kinder 4,3 % und fiel damit etwas geringer als im Vorjahr aus (2011:
4,9 %, 2010: 4,3 %, 2009: 4,8 %).
Tabelle 1
Wanderungssaldo der Einwohner/-innen 2000, 2005 bis 2012 nach Altersgruppen
Altersgruppe in Jahren
2000
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
0 – unter 6
6 – unter 18
18 – unter 25
25 – unter 45
45 – unter 65
65 – unter 80
80 und älter
–109
–291
2.201
–32
–679
–39
–39
–149
5
4.029
1.296
10
113
49
–121
149
3.651
1.287
–181
70
84
–170
–1
3.706
731
178
125
23
–181
145
3.902
948
229
104
74
–168
52
4.550
–513
–141
68
30
–75
177
4.906
–251
–486
88
0
–3 09
188
5.907
2.326
662
220
70
–110
353
5.989
3.375
831
311
42
gesamt
1.012
5.353
4.939
4.592
5.221
3.878
4.359
9.064
10.791
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen
Sozialreport Leipzig 2013
Die 2012 erzielten Wanderungsgewinne beruhen zum größten Teil aus den neuen Bundesländern (+6.431),
wobei der Wanderungsgewinn aus den Umlandkreisen (+752) weiter rückläufig ist. Seit 2010 ist die Wanderungsbilanz gegenüber den alten Bundesländern positiv, 2012 erhöhte sich das Wanderungsplus auf 1.781
Personen. Auch gegenüber dem Ausland erzielte Leipzig 2012 einen Wanderungsgewinn (+2.579).
16
Sozialreport Leipzig 2013
Abb. 6
Wanderungen ab 2002 bis 2012 nach Region
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Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen
3.3
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Sozialreport Leipzig 2013
Altersstruktur
Da vom Statistischen Landesamt Sachsen keine Altersstrukturdaten für 2012 vorliegen, liegen den Angaben
zur Altersstruktur die Daten des Leipziger Einwohnerregisters zugrunde. Damit ist eine unmittelbare Vergleichbarkeit zum Vorjahr nicht gegeben, allerdings sind langfristige Entwicklungen ablesbar.
13, 8 % der Leipziger Einwohner/-innen sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Dabei ist der Anteil der
Kinder unter 6 Jahren seit 2000 kontinuierlich gestiegen. Der Anteil der 6- bis unter 18-Jährigen steigt seit
2009. Das Niveau von 2000 ist allerdings noch nicht erreicht, hier wirken die Geburtenausfälle aus den 1990er
Jahren nach. Diese beeinflussen auch die Altersgruppe der 18- bis unter 25-Jährigen: trotz hoher Wanderungsgewinne in der Altersgruppe geht die Anzahl und der Anteil der Leipziger/-innen zwischen 18 und 25
Jahren zurück. Dagegen steigt der Anteil der 25- bis unter 45-Jährigen und 45- bis 55-Jährigen. Der Anteil
der Leipziger/-innen zwischen 55 und 65 Jahre nimmt kontinuierlich ab. Die Zahl der Seniorinnen und Senioren
über 65 Jahre in Leipzig wächst stetig an. Dabei nimmt die Zahl und der Anteil der Hochaltrigen (80 Jahre und
älter) zu. Die Zahl und der Anteil der 65- bis unter 80-Jährigen sind seit 2010 leicht rückläufig, hier wirken sich
die Geburtenausfälle nach dem 2. Weltkrieg aus.
Der Altersdurchschnitt der Leipziger Einwohner/-innen betrug 2012 43,6 Jahre und ist – beeinflusst durch die
hohen Wanderungsgewinne der vergangenen drei Jahre – von 44,0 Jahre im Jahr 2009 gesunken, nachdem
das Durchschnittsalter zwischen 2002 und 2009 von 43,7 auf 44,0 Jahre angestiegen war.
Tabelle 2
Bevölkerungsentwicklung 2000 und 2005 bis 2012 nach Altersgruppen
Altersgruppen in Jahren anteilig in %
unter 18 davon
0 – unter 6
6 – unter 18
18 bis 65 davon
18 – unter 25
25 – unter 45
45 – unter 55
55 – unter 65
über 65 davon
65 – unter 80
80 und älter
Anzahl der Gesamtbevölkerung
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen
Sozialreport Leipzig 2013
2000
14,5
3,8
10,7
67,2
9,2
30,0
13,0
15,0
18,1
13,8
4,3
2005
12,8
4,7
8,1
66,1
10,0
30,3
13,7
12,1
21,1
16,3
4,8
2006
12,5
4,8
7,7
65,7
10,0
30,3
13,7
11,6
21,8
16,8
5,0
2007
12,3
4,9
7,4
65,7
10,0
30,4
13,8
11,5
22,1
17,0
5,0
2008
12,3
5,1
7,2
65,4
9,8
30,4
13,8
11,3
22,4
17,2
5,2
2009
12,5
5,3
7,2
64,9
9,5
30,2
14,0
11,2
22,6
17,2
5,4
2010
2011
12,9
5,4
7,5
64,7
9,2
30,1
14,1
11,4
22,4
16,9
5,5
13,2
5,5
7,6
64,9
9,0
30,2
14,0
11,6
21,9
16,4
5,5
2012
13,8
5,7
8,1
64,4
8,7
30,7
13,5
11,4
21,8
16,2
5,7
493.208 502.651 506.578 510.512 515.469 518.862 522.883 510.043 520.838
Sozialreport Leipzig 2013
17
Karte 2 Altersdurchschnitt 2012 und Entwicklung des Altersdurchschnitts 2007–2012 nach Ortsteilen
Seehausen
Lindenthal
Wiederitzsch
Plaußig-Portitz
Lützschena-Stahmeln
Mockau-Nord
Thekla
Gohlis-Nord
Wahren
Eutritzsch MockauSüd
Gohlis-Mitte
Möckern
SchönefeldOst
Gohlis-Süd
Böhlitz-Ehrenberg
Leutzsch
ZentrumNordwest
Burghausen-Rückmarsdorf
SchönefeldZentrumAbtnaundorf
Nord
ZentrumOst
1
2
Zentrum
Heiterblick
Paunsdorf
SellerhausenStünz
AngerCrottendorf
Ne
u li
Altlindenau
Zentrum-West
nd
en
au
Lindenau
Zentrum- Zentrum-ReudnitzSchönau
z
Süd
Plagwit
Südost Thonberg
Miltitz
GrünauOst
GrünauNord
Grünau-Mitte
üna
Lausen-GrünauGr
u
Schleußig
Engelsdorf
Mölkau
Südvorstadt
Baalsdorf
Stötteritz
Kleinzschocher
g
dlun
-Sie
Connewitz
Althen-Kleinpösna
Marienbrunn
Lößnig
Probstheida
Holzhausen
Großzschocher
Dölitz-Dösen
1 Neustadt-Neuschönefeld
2 Volkmarsdorf
Knautkleeberg-Knauthain
Hartmannsdorf-Knautnaundorf
Meusdorf
Liebertwolkwitz
Altersdurchschnitt 2012
in Jahren
unter 38
Entwicklung des Altersdurchschnitts
2007 bis 2012 in Jahren
38 bis unter 42
Stadtgrenze
42 bis unter 46
Stadtbezirk
46 bis unter 50
Ortsteil
50 bis unter 54
gestiegener
Altersdurchschnitt
(+ 4 Jahre)
gesunkener
Altersdurchschnitt
(- 2 Jahre)
54 und mehr
Kilometer
0
2
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen
18
Leipzig:
Minimum:
Maximum:
43,6 Jahre
35,3 Jahre (Schleußig)
55,3 Jahre (Grünau-Ost)
Leipzig:
Minimum:
Maximum:
-0,4
-2,2 (Zentrum-Ost)
+3,7 (Schönau)
Sozialreport Leipzig 2013
Sozialreport Leipzig 2013
Infolge der räumlich differenzierten Einwohnerentwicklung verändert sich das Durchschnittsalter der Bevölkerung stadträumlich unterschiedlich. Ortsteile mit hohem und weiter steigendem Durchschnittsalter am Stadtrand und in den durch Großsiedlungen geprägten Ortsteilen, stehen jungen und sich verjüngenden Ortsteilen
in der inneren Stadt gegenüber. Das Durchschnittsalter variiert in den Ortsteilen zwischen 35,3 Jahre in Schleußig und 55,3 Jahre in Grünau-Ost. Den größten Rückgang des Durchschnittsalters verzeichnen jene Ortsteile,
die in den vergangenen Jahren starken Zuzug zu verzeichnen hatten. So ging der Altersdurchschnitt in Zentrum-Ost, Zentrum-Südost, Zentrum-Nord, Neulindenau und Plagwitz um 2 Jahre und mehr zurück. Parallel
dazu stieg das Durchschnittsalter in Schönau, Heiterblick und Miltitz um 3,4 Jahre und mehr.
In der Überschneidung der Einwohnerentwicklung insgesamt und der Entwicklung des Durchschnittsalters im
Zeitraum von 2002 bis 2012 wird deutlich, dass fast alle innerstädtischen Ortsteile weiterhin an Einwohnern
gewinnen und sich zugleich verjüngen. Das sind die Gebiete, die durch Zuzug Jüngerer und im städtischen
Vergleich teils hohe Geburtenzahlen auffallen. Die durch Großsiedlungen gekennzeichneten Ortsteile im Übergangsbereich von innerer Stadt zum Stadtrand sowie die randstädtischen Ortsteile sind durch Alterung gekennzeichnet. Während im überwiegenden Teil der randstädtischen, ländlich geprägten Ortsteile zwischen
2002 und 2012 dabei die Einwohnerzahl vor allem durch innerstädtische Umzüge wuchs, haben die durch
Großsiedlungen geprägten Ortsteile wie z. B. die Grünauer Ortsteile aber auch das Zentrum deutlich an Einwohnern verloren.
Abb. 7
Entwicklung des Durchschnittsalters im Verhältnis zur Entwicklung der Bevölkerung in den
Ortsteilen 2012 gegenüber 2002
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6034
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6.34
65434
62434
61434
434
1434
2434
5434
0434
/434
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Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen
Sozialreport Leipzig 2013
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Sozialreport Leipzig 2013
19
Karte 3 Entwicklung des Durchschnittsalters im Verhältnis zur Entwicklung der Bevölkerung in den
Ortsteilen 2012 gegenüber 2002
Entwicklung des Durchschnittsalters
im Verhältnis zur Entwicklung der
Bevölkerung in Leipzigs Ortsteilen
2012 gegenüber 2002
wachsend, sich verjüngend
schrumpend, alternd
wachsend, alternd
schrumpfend, sich verjüngend
Stadtgrenze
Stadtbezirk
Ortsteil
Kilometer
0
4
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen
Sozialreport Leipzig 2013
Die Bevölkerungsvorausschätzung der Stadt Leipzig von 2013 geht von einem weiteren Einwohnerzuwachs
auf rund 598.000 Einwohner im Jahr 2032 aus. Dabei wachsen mittelfristig die Zahl und der Anteil der unter
18-Jährigen stark, während bei den 18- bis unter 65-Jährigen und den über 65-Jährigen zwar die Einwohnerzahl, nicht aber ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung wächst. So steigt die Zahl der unter 18 Jährigen bis 2025
um 22.000 Einwohner, wobei vor allem die Zahl der Schüler/-innen (6- unter 18-Jährige) zunimmt. In der längerfristigen Perspektive bleibt die Zahl der unter 18-Jährigen und der 18- bis unter 65-Jährigen etwa stabil,
während die Zahl und der Anteil der über 65-Jährigen stark steigt. Dabei wird der größte Zuwachs bei den
über 80-Jährigen erfolgen.
Tabelle 3
Bevölkerungsvorausschätzung bis 2024 nach Altersgruppen
Altersgruppe in Jahren
Ist-Wert
unter 18 davon
00 – unter 6
06 – unter 18
18 bis 65 davon
18 – unter 25
25 – unter 45
45 – unter 55
55 – unter 65
über 65 davon
65 – unter 80
80 und älter
2011
absolut
73.363
30.728
42.653
340.243
46.135
162.334
71.560
60.214
115.322
85.628
29.694
gesamt
528.928
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen
20
längerfristige
längerfristigeVorausVorausschätzungen(weniger
(weniger
schätzungen
(weniger
zuverlässige
zuverlässige
Werte)
mittelfristige Vorausschätzungen
in %
14
6
8
64
9
31
14
11
22
16
6
100
2014
absolut
87.638
35.102
52.536
355.673
42.875
175.673
71.447
65.678
120.363
82.527
37.835
563.674
in %
16
6
9
63
8
31
13
12
21
15
7
100
2019
absolut
95.600
34.803
60.797
364.052
44.421
175.732
72.478
71.422
125.233
79.985
45.249
584.886
in %
16
6
10
62
8
30
12
12
21
14
8
100
2024
absolut
96.011
33.459
62.553
366.431
47.037
168.675
82.983
67.736
135.593
90.295
45.297
598.036
in %
16
6
10
61
8
28
14
11
23
15
8
100
Sozialreport Leipzig 2013
Sozialreport Leipzig 2013
3.4
Haushaltsstruktur
Für den Wohnungsmarkt ist neben der Einwohnerentwicklung die Betrachtung der Zahl der Haushalte bedeutsam, da Haushalte als Nachfrager auf dem Wohnungsmarkt auftreten. Die vom Amt für Statistik und Wahlen ermittelte1 Zahl der Haushalte 2012 betrug 303.465 Haushalte. Seit 2007 ist die Zahl der Haushalte um
6,4 % gewachsen, wobei sie entsprechend der Einwohnerentwicklung besonders in den letzten beiden Jahren
stieg. Mehr als die Hälfte der Haushalte sind Einpersonenhaushalte (51,8 %). Da die Zahl der Einpersonenhaushalte seit 2007 um 9,7 % zunahm, erhöhte sich auch der Anteil an allen Haushalten (+1,6 %-Punkte). Zugleich verringerte sich die durchschnittliche Haushaltsgröße von 1,79 auf 1,76 Personen je Haushalt. Auch
die Zahl der Mehrpersonenhaushalte insgesamt stieg seit 2007 an. Dabei treten Unterschiede zwischen den
Haushaltsgrößen auf. Während die Zahl der Zweipersonenhaushalte und der großen Haushalte mit 4 und mehr
Personen jeweils über 5 % wuchs, ging die Zahl der Dreipersonenhaushalte um 2,3 % zurück. Entsprechend
verringerte sich ihr Anteil an allen Haushalten um 1,2 %-Punkte.
Tabelle 4
Anzahl der Haushalte nach Haushaltsgröße 2007 bis 2012
Haushalte
Darunter mit
1 Person
2 Personen
3 Personen
4 Personen und mehr
Durchschnittliche Haushaltsgröße
2007
2008
2009
2010
2011
2012
285.276
285.705
288.444
289.870
294.810
303.465
6,4%
143.314
87.643
33.898
20.421
142.316
88.371
34.503
20.515
144.644
89.335
33.989
20.456
145.369
89.969
33.740
20.792
149.474
90.898
33.342
21.096
157.221
92.148
32.571
21.525
9,7%
5,1%
-2,3%
5,4%
1,79
1,79
1,78
1,78
1,78
1,76
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen
Abb. 8
Sozialreport Leipzig 2013
Anteil der Haushalte nach Haushaltsgröße 2007 bis 2012
Veränderung
2007–2012.
Quelle: Amt für Statistik und Wahle
Sozialreport Leipzig 2013
1
Das Amt für Statistik und Wahlen der Stadt Leipzig generiert regelmäßig Strukturdaten für die Leipziger Haushalte aus den Daten des
Einwohnerregisters. Hier fließen neben den Einwohnern mit Hauptwohnsitz in Leipzig auch die mit Nebenwohnsitz ein. Außen vor gelassen
werden Bewohner von Alten-, Pflege- und Kinderheimen sowie Justizvollzugsanstalten. Die in Studentenheimen lebenden Einwohner
werden hingegen als Einpersonenhaushalte gewertet.
Sozialreport Leipzig 2013
21
3.5
Wohnungsbestand und Leerstand
Parallel zum Zensus wurde für Leipzig eine Kompletterhebung des Gebäude- und Wohnungsbestandes vorgenommen. Daher lassen sich für den Stichtag 9.5.2011 vergleichsweise umfangreiche Auswertungen zum
Gebäude- und Wohnungsbestand vornehmen2. Eine Fortschreibung der Wohnungsbestandsdaten für das
Jahr 2012 wurde seitens des Statistischen Landesamtes noch nicht vorgenommen. Ungeachtet dessen wurden in Leipzig 2012 insgesamt 1066 Wohnungen fertiggestellt. Zugleich wurden 396 Wohnungsabgänge registriert. Damit verbleibt die Bautätigkeit auf dem Niveau der vorangegangenen Jahre.
Abb. 9
Entwicklung von Baufertigstellungen und Wohnungsabgängen von 2000 bis 2012
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen
Sozialreport Leipzig 2013
Zum Stichtag 9.5.2011 umfasste der Wohnungsbestand in Leipzig insgesamt 328.889 Wohnungen in Wohnund Nichtwohngebäuden (ohne Wohnheime). Vor der Veröffentlichung der Erhebungsergebnisse wurde der
Wohnungsbestand für 2011 mit 316.643 Wohnungen angegeben. Daraus folgt, dass der Wohnungsbestand
in den Vorjahren um fast 12.000 Wohnungen untererfasst war. Deshalb wird im Folgenden auf Vorjahresvergleiche verzichtet.
Abb. 10 Wohnungsbestand und Anteil leerstehender Wohnungen nach Baualter am 9.5.2011
3)4135+$70
3
3
3
3
3
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-7705$7.741
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen
2
'7.4$
Sozialreport Leipzig 2013
Änderungen sind aufgrund weiterer Korrekturen möglich.
22
Sozialreport Leipzig 2013
Der Leipziger Wohnungsbestand ist in besonderem Maße von Altbauten mit einem Baujahr vor 1919 geprägt.
Ein Drittel der Wohnungen gehören zu diesem meist gründerzeitlichen Bestand. Weitere 19,1 % der Leipziger
Wohnungen wurden zwischen 1919 und 1948 erbaut. Der meist in Komplexbauweise errichtete DDR-Wohnungsbau macht 29,4 % des Wohnungsbestandes aus. 17,1 % aller Wohnungen entstanden seit 1991, davon
nur jede fünfte seit 2001. Der Leipziger Wohnungsbestand ist von Mehrfamilienhäusern dominiert, nur 10,6 %
aller Leipziger Wohnungen befinden sich in Ein- oder Zweifamilienhäusern.
Abb. 11 Wohnungsbestand und Anteil leerstehender Wohnungen nach Raumzahl am 9.5.2011
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen
Sozialreport Leipzig 2013
Gemessen an der Zahl der Räume – dabei zählt die Statistik die Küche als Wohnraum – dominieren in Leipzig
mit jeweils über 100.000 Wohnungen die 3- und 4-Raum-Wohnungen. Zusammen machen dieses zwei Drittel
des Wohnungsbestands aus. Etwa 60.000 Wohnungen sind kleinere Wohnungen mit einem Raum (13.635)
oder zwei Räumen (46.084). Darüber hinaus gibt es mehr als 36.000 5-Raum-Wohnungen und 18.000 Wohnungen mit sechs Räumen und mehr.
Bei der Gebäude- und Wohnungszählung 2011 wurde für Leipzig ein Wohnungsbestand von 328.889 Wohnungen ermittelt. Davon standen 39.819 Wohnungen leer, das entspricht einer Leerstandsquote von mehr als
12,1 %. Dabei standen im bis 1918 errichteten Altbaubestand mit 17,0 % überdurchschnittlich viele Wohnungen leer. Der Leerstand bei den zwischen 1919 und 1948 erbauten Wohnungen lag mit 12,4 % im Bereich des
gesamtstädtischen Wertes, der im DDR-Wohnungsbau mit 10,9 % darunter. Mit 5,3 % bzw. 3,2 % weist der
nach 1991 errichtete Wohnungsbestand einen deutlich geringeren Leerstand auf. Mit Blick auf die Wohnungsgröße sind 1- bis 4-Raum-Wohnungen mit 12,6 % bis 13,6 % überdurchschnittlich von Leerstand betroffen.
Wohnungen mit fünf sowie sechs und mehr Räumen weisen mit 10,4 % und 4,6 % einen deutlich geringeren
Leerstand auf.
In Anbetracht der Einwohnerentwicklung bei einer Bautätigkeit von etwa 1.000 Wohnungen pro Jahr, wird geschätzt, dass der Leerstand Ende 2012 auf rund 30.000 Wohnungen gesunken ist. Das entspricht einer Leerstandsquote von rund 10 %.
3.6
Mietpreise und Wohnfläche
Die Kommunale Bürgerumfrage ermittelt über die Befragung von Leipziger Haushalten deren Ausgaben für
die Kosten ihrer Wohnung. Damit bilden die ermittelten durchschnittlichen Mietpreise die Bestandsmiete ab.
Laut Kommunaler Bürgerumfrage 2012 betrug die durchschnittliche Nettokaltmiete 5,15 €/m², die Gesamtmiete (inkl. Heizungs- und sonstige Nebenkosten) 7,20 €/m². In der längerfristigen Perspektive stiegen sowohl
die Nettokaltmiete als auch die Gesamtmiete. Während die durchschnittliche Nettokaltmiete je Quadratmeter
seit 2003 um knapp 7 % anstieg, verteuerte sich die durchschnittliche Gesamtmiete je Quadratmeter um mehr
als 10 %.
Sozialreport Leipzig 2013
23
Abb. 12 Entwicklung der durchschnittlichen Kalt- und Gesamtmiete 2001 bis 2012
Quelle: Kommunale Bürgerumfragen, Amt für Statistik und Wahlen
Sozialreport Leipzig 2013
Die Gesamtmiete (inkl. Heiz- und sonstigen Betriebskosten) betrug 2012 durchschnittlich 420 €. Ein Leipziger
Haushalt wendet – wie in den letzten Jahren – im Durchschnitt weiterhin rund ein Drittel seines Nettoeinkommens für die Gesamtmiete der Wohnung auf3. Die durchschnittliche Mietbelastung stellt sich für die verschiedenen Haushaltstypen unterschiedlich dar. Paare mit und ohne Kinder sowie Rentnerpaare müssen, wie in
den Vorjahren, lediglich 25-27 % ihres monatlichen Haushaltsnettoeinkommens für die Gesamtmiete aufwenden. Die Mietbelastung für Alleinerziehende, Singles und alleinstehende Rentner ist mit 33–40 % deutlich
höher.
Abb. 13 Durchschnittliche Mietbelastung nach Haushaltstypen 2012
Quelle: Kommunale Bürgerumfragen, Amt für Statistik und Wahlen
Sozialreport Leipzig 2013
Während die Kommunale Bürgerumfrage Informationen zur Bestandsmiete bietet, liefern die Angaben des Immobilienverbandes Deutschland (IVD) Informationen zu den Neuvermietungsmieten. Da jährliche Schwankungen auftreten, ist die Entwicklung über mehrere Jahre zu betrachten.
3
Bei der Befragung im Rahmen der Kommunalen Bürgerumfrage zählen Empfänger von Sozialleistungen diese oftmals nicht zum Nettohaushaltseinkommen hinzu, so dass aufgrund dieser statistischen Fehlerquelle das ermittelte durchschnittliche Nettohaushaltseinkommen
sinkt und die Mietbelastung steigt. Mit zunehmender Zahl der Transferempfängerhaushalte vergrößert sich der Einfluss dieser Fehlerquelle.
24
Sozialreport Leipzig 2013
Die vom IVD ermittelten Neuvermietungsmieten sind vor allem seit 2010 gestiegen, wobei deutliche Unterschiede zwischen den Wohnungen verschiedenen Baualters und Wohnwertes bestehen. Die höchsten Mieten
und die größten Anstiege (seit 2010) sind bei Wohnungen im nach 1990 errichteten Neubau mit gutem Wohnwert und bei Wohnungen im Neu- und vor 1948 errichteten Altbau mit sehr gutem Wohnwert zu verzeichnen.
2013 lagen die durchschnittlichen Neuvermietungsmieten im Neubau mit gutem Wohnwert und im Altbau mit
sehr gutem Wohnwert bei 8,40 €/m². Wohnungen mit sehr gutem Wohnwert im Neubau kosteten im Durchschnitt 10,00 €/m². Deutlich darunter liegt die durchschnittliche Neuvermietungsmiete für Neubauwohnungen
mit mittlerem Wohnwert (6,50 €/m²) sowie Altbauwohnungen mit einfachem (4,40 €/m²), mittlerem (5,20 €/m²)
und gutem Wohnwert (6,50 €/m²). Für diese Wohnungen fällt der Mietpreisanstieg geringer aus als für die
zuvor genannten.
Abb. 14 Nettokaltmieten bei Neuvermietung 2006 – 2013
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Die durchschnittliche Wohnfläche je Einwohner/-in ist laut Kommunaler Bürgerumfrage seit 2001 Jahre um
mehr als 5 m² auf 47,0 m² im Jahr 2012 gewachsen. Ursache für den Anstieg ist einerseits die wachsende
Zahl von Einpersonenhaushalten, die pro Kopf über die größte Wohnfläche verfügen (2012: 57,4 m²). Andererseits stieg auch in den Mehrpersonenhaushalten die durchschnittliche Wohnfläche je Einwohner/-in.
Tabelle 5
Durchschnittliche Wohnfläche je Einwohner/-in in m² 2000 bis 2012
nach Haushaltsgröße
Haushalte mit
2001
2002
2003
2005
2006
2007
2008
2009
1 Person
2 Personen
3 Personen
4 und mehr Personen
54,3
37,0
27,9
23,7
56,0
34,0
28,0
24,7
54,3
36,2
28,2
25,3
52,7
35,1
28,6
25,8
55,9
36,4
28,7
25,9
53,9
36,6
29,5
28,2
54,6
37,2
30,0
27,3
55,4
37,6
30,6
26,1
gesamt
41,4
42,1
42,1
41,6
42,2
44,4
44,8
45,6
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen, Kommunale Bürgerumfrage
Sozialreport Leipzig 2013
2010
2011
2012
55,7
36,9
30,0
26,5
56,1
37,7
29,9
26,7
57,4
38,5
30,1
27,1
45,4
46,3
47,0
Sozialreport Leipzig 2013
25
3.7
Hilfe für Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen
Von Wohnungslosigkeit bedroht sind Menschen, deren Wohnraum durch eine Kündigung, eine Räumungsklage
oder einen noch nicht vollstreckten Räumungstitel verloren zu gehen droht und die dabei nicht in der Lage
sind, sich selbst zu helfen. Sind Familien mit Kindern von einem Räumungstermin betroffen und wurde bis zur
Räumung keine neue Unterkunft durch eigene Initiativen beschafft, wird eine Gewährleistungswohnung der
Stadt für eine temporäre Nutzung der Familie zur Verfügung gestellt.
Menschen gelten als wohnungslos, wenn sie nicht über einen vertraglich abgesicherten angemessenen Wohnraum verfügen können und nicht in der Lage sind, für sich selbst, den Ehegatten, unterhaltsberechtigte Angehörige und Kinder eine angemessene Unterkunft zu beschaffen. Dieser Personenkreis wird bei Bedarf
vorübergehend in Gemeinschaftsunterkünften oder in Wohnungen zur Notunterbringung eingewiesen.
Tabelle 6 Von Wohnungslosigkeit bedrohte Haushalte 2004 bis 2012 nach der Stufe
der Bedrohung
Stufen der Bedrohung
Räumungsklagen
Räumungstermine
2004
2005
1.273
775
1.210
828
2006
987
665
2007
943
630
2008
1.081
704
2009
2010
2011
1.177
786
1.178
810
Quelle: Sozialamt
1.210
897
2012
1.306
876
Sozialreport Leipzig 2013
Im Jahr 2012 wurden 1.306 Räumungsklagen erfasst, 8 % mehr als im Vorjahr. Dagegen sank die Zahl der
Räumungstermine leicht auf 876. In den Jahren 2008 bis 2011 war ein deutlicher Anstieg, der über das Niveau
von 2004 hinausgeht zu verzeichnen.
Tabelle 7
Notunterbringung für obdachlose Frauen, Männer und Kinder 2007 bis 2012 4
Notunterbringung für Obdachlose
untergebrachte Personen insgesamt
davon
Übernachtungshäuser für Erwachsene (75 Plätze)
davon
männlich
weiblich
Notschlafstelle für Erwachsene (25 Plätze)
davon
männlich
weiblich
Nachtcafe für Erwachsene
davon
männlich
weiblich
Gewährleistungswohnungen
bis unter 18 Jahre
18 Jahre oder älter
davon
männlich
weiblich
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Sozialamt
2007
2008
2009
2010
2011
2012
266
251
237
252
218
183
30
20
24
31
16
29
27
17
25
20
14
24
21
17
23
23
10
20
4
26
3
23
2
22
2
20
3
7
2
5
1
186
70
116
7
0
168
55
113
5
0
163
52
111
8
0
186
73
113
8
0
121
66
55
0
0
114
58
56
60
56
56
57
59
52
59
54
28
27
22
34
Ab 01.01.12.
Reduzierung
auf 10 Plätze
Sozialreport Leipzig 2013
Da die Belegung Schwankungen unterliegt, wurden für die Jahreswerte jeweils Mittelwerte aus der Belegung zum Stichtag am Monatsende verwendet.
4
26
Sozialreport Leipzig 2013
Für obdachlose Personen stehen mehrere Einrichtungen als Übernachtungshäuser (getrennt nach Geschlechtern) und eine Notschlafstelle für drogenabhängige Frauen und Männer ganzjährig zur Verfügung. In so genannten Gewährleistungswohnungen5 werden Mehrpersonenhaushalte z. B. nach einer Zwangsräumung
untergebracht.
2012 wurden täglich durchschnittlich 183 obdachlose Personen notuntergebracht. Dies betraf auch 58 Kinder
und Jugendliche, die gemeinsam mit ihren Eltern ausschließlich in Gewährleistungswohnungen notuntergebracht werden. Die Zahl der Personen in Übernachtungshäusern ist 2012 weiter zurückgegangen. Am 1. Januar
2012 wurde die Notunterbringung im Haus „Alt-Schönefeld“ beendet und das dort auf Dauer angelegte Wohnprojekt für chronisch mehrfachgeschädigte suchtkranke Männer erweitert. Neben den Plätzen zur Notunterbringung in den Übernachtungshäusern für Frauen und Männer standen im Jahr 2012 täglich bis zu 10 Plätze
für drogenabhängige Personen in der Notschlafstelle „Alternative I“ zur Verfügung.
Tabelle 8
Integration von Wohnungsnotfällen 2006 bis 2012
Art der Integration
Haushalte im ambulant betreuten Wohnen
gemäß § 67 SGB XII
Registrierte Beratungsgespräche mit
„Wohnungsnotfall“
Personen, die Beratungen in Anspruch nahmen
darunter
Personen mit erstmaliger Beratung
Quelle: Sozialamt
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
191
196
184
181
194
195
203
1.797
1.879
2.578
2.425
2.428
3.678
4.028
488
569
539
504
583
688
603
281
375
349
320
404
515
402
Sozialreport Leipzig 2013
Ziel der Beratung und persönlichen Hilfe ist die Integration in angemessene Wohnverhältnisse und die Verhinderung drohender Wohnungslosigkeit sowie die Überwindung der besonderen sozialen Schwierigkeiten der
Leistungsberechtigten. 2011 erfolgte eine Neuausrichtung der inhaltlichen Arbeit, die eine Hilfe in Wohnungsnotfällen aus „einer Hand“ in der Abteilung Soziale Wohnhilfen beinhaltet.
Die Zahl der Personen, die erstmalig Beratungen in Anspruch nahmen ging im Verhältnis zum Vorjahr 2011
zurück auf das Niveau von 2010.
5
Gemeint sind damit Wohnungen, die durch das Sozialamt bei Bedarf zur vorubergehenden Notunterbringung angemietet werden.
Sozialreport Leipzig 2013
27
4.
Lebensunterhalt
Zusammenfassung
Das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen lag 2012 mit 1.503 € um 89 € höher als in den beiden Vorjahren. Das durchschnittliche persönliche Nettoeinkommen (Median) betrug im Jahr 2012 insgesamt 1.135 €
und lag damit um 69 € höher als im Jahr 2011.
Die Einkommensunterschiede haben sich im Jahr 2012 etwas erhöht. Während die Einkommen der einkommensschwächsten 20 Prozent um 2,8 % anstiegen, legten die Einkommen der einkommensstärksten 20 Prozent um 4,3 % zu. Der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen hat sich um 40 % von 198 €
(2011) auf 278 € (2012) erhöht.
16,4 % der Leipziger/-innen sind relativ einkommensarm (2011: 16,0 %), da ihr Einkommen unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle (60 % des durchschnittlichen Äquivalenzeinkommens) liegt.
Die Zahl der Arbeitslosen hat sich weiter verringert. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, lag Ende 2012 bei 10,8 % und war somit niedriger als Ende 2011 (11,6 %).
Der Anteil der Einwohner/-innen, die ihren überwiegenden Lebensunterhalt aus Erwerbs- oder Berufstätigkeit
bezieht, betrug 2012 insgesamt 43,9 % und ist damit nahezu unverändert. Der Anteil derer, die überwiegend
von staatlichen Unterstützungen, wie Arbeitslosengeld, Sozialgeld, Grundsicherung u.ä. leben, hat sich im Jahr
2012 weiter verringert auf 10,6 % (2011: 11,1 %).
Die Zahl der Leistungsempfänger/-innen nach SGB II hat sich auch im Jahr 2012 auf den bisher niedrigsten
Jahreswert verringert. Insgesamt erhielten 71.124 Personen derartige Leistungen, das waren 17,1 % aller Einwohner/-innen unter 65 Jahre. 26,9 % aller Kinder unter 15 Jahren bezog im Jahr 2012 Sozialgeld, das sind
2,5 % weniger als im Vorjahr.
Insgesamt 1.048 Personen erhielten 2012 Hilfe zum Lebensunterhalt, das sind 5 % mehr als im Vorjahr (996).
Die Zahl der Empfänger/-innen von Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung ist auf 3.691 angestiegen (2011: 3.325). 8.458 Personen erhielten 2012 Wohngeld, das sind 8,7 % weniger als noch 2011. Damit
setzt sich der Trend der Vorjahre fort.
Mindestens ein Antrag auf Bildung und Teilhabe wurde 2013 für 19.389 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene gestellt, in etwa so viele wie 2012. Im Vergleich zu 2012 wurden 2013 insgesamt weniger Leistungen
bewilligt.
Die Anzahl der Schuldnerberatungen hat sich von 2007 bis 2011 verdoppelt. 2012 wurden erstmals ca. 10 %
weniger Beratungen als im Vorjahr durchgeführt. Beratungen mit komplexen Schuldenproblematiken nehmen
zu.
Insgesamt 61.447 Personen nutzten 2013 den Leipzig-Pass (2012: 62.293). Das waren 12,0 % der Leipziger/innen.
4.1
Einkommensentwicklung
Alle Aussagen zur Entwicklung der Einkommen beruhen auf den Ergebnissen der kommunalen Bürgerumfragen
zum Haushaltseinkommen. Dabei ist zu beachten, dass in die kommunalen Bürgerumfragen nur Personen mit
Hauptwohnsitz in Leipzig im Alter von 18 bis zu 85 Jahren einbezogen werden. Bei der Bewertung der Ergebnisse der Bürgerumfragen sind Veränderungen in der Erhebung der Einkommensdaten zu berücksichtigen. In
den Jahren bis 2006 wurde das genaue Einkommen erfragt. Seit 2008 wurde die Zugehörigkeit zu einer von
20 Einkommensgruppen erfragt. Damit wurde, wenn auch mit Einschränkungen, die Berechnung von durchschnittlichen Einkommen wieder möglich.
Im Jahr 2012 betrug das durchschnittliche monatliche Haushaltsnettoeinkommen in der Stadt Leipzig 1.503 €
und lag damit um 89 € höher als in beiden Jahren zuvor. Der Anstieg des durchschnittlichen Haushaltsnettoeinkommens ist bei allen Haushaltsgrößen, wenn auch mit unterschiedlichen Zuwachsraten, zu verzeichnen.
28
Sozialreport Leipzig 2013
Tabelle 9
Entwicklung des Haushaltsnettoeinkommens 2001 bis 2012 nach Haushaltsgröße
Haushaltgröße
2001
2003
2005
2006
2008
2009
1.534
1.436
1.450
1.400
1.379
1.427
1.023
1.790
2.124
2.408
995
1.800
2.154
2.381
890
1.800
2.200
2.400
971
1.800
2.015
2.400
983
1.827
2.371
2.605
1.081
1.835
2.298
2.436
2010
2011
2012
1.414
1.414
1.503
1.062
1.872
2.346
2.830
1.051
1.881
2.292
2.662
1.074
2.019
2.490
3.048
mittleres Haushaltsnettoeinkommen in € (Median)
Haushalte insgesamt
Personen im Haushalt
1
2
3
4 und mehr
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen, Kommunale Bürgerumfrage
Sozialreport Leipzig 2013
Teilweise beachtliche Einkommensunterschiede bestehen nicht nur hinsichtlich der Haushaltsgröße, sondern
auch zwischen verschiedenen Haushaltstypen, wie aus der Abbildung ersichtlich ist. Auffällig sind aber die
relativ geringen Unterschiede zwischen den Haushaltstypen mit Kindern und ohne. Während Paaren mit
Kind(ern) 2.730 € pro Monat zur Verfügung standen, waren dies bei Paaren ohne Kind(er) 2.213 €. Das Einkommen eines Single-Haushaltes bis 65 Jahre ist mit 1.066 € niedriger als das Einkommen, über das ein/e
alleinstehende/r Rentner/-in ( 1.085 €) verfügt.
Abb. 15 Monatliches Haushaltnettoeinkommen 2012 nach vorwiegender Einkommensquelle,
Haushaltstyp und Haushaltsgröße
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Quelle: Amt für Statistik und Wahlen, Kommunale Bürgerumfrage
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Sozialreport Leipzig 2013
Der Anteil der einzelnen Einkommensgruppen an allen Leipziger Haushalten hat sich in den letzten Jahren nur
geringfügig verändert. Tendenziell sinkt der Anteil der unteren Einkommensgruppen leicht, während der Anteil
der oberen Einkommensgruppen ansteigt. Im Jahr 2012 verfügten 31 % aller Haushalte monatlich über weniger
als 1.100 €, während in 10 % der Haushalte mindestens 3.200 € pro Monat zur Verfügung standen.
Sozialreport Leipzig 2013
29
Abb. 16 Entwicklung der monatlichen Haushaltsnettoeinkommen 2003 bis 2012
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen, Kommunale Bürgerumfrage
Sozialreport Leipzig 2013
Das durchschnittliche persönliche Nettoeinkommen (Median) betrug im Jahr 2012 insgesamt 1.135 € und lag
damit um 69 € höher als im Jahr 2011. Im Jahr 2012 haben sich die Einkommen der Männer stärker erhöht
als die Einkommen der Frauen. Damit hat sich der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen
von 198 € auf 278 € um 40 % erhöht. Im Jahr 2012 betrug das durchschnittliche persönliche Nettoeinkommen
der Männer 1.289 € (2011: 1.162 €) gegenüber einem durchschnittlichen Nettoeinkommen der Frauen von
1.011 € (2011: 964 €).
Von großem Einfluss auf das persönliche Einkommen ist der Bildungsabschluss. In Leipzig verfügen Einwohner/-innen mit einem Universitäts- oder Hochschulabschluss über ein durchschnittliches persönliches Nettoeinkommen von 1.615 €. Leipziger/-innen mit Fachhochschulabschluss erreichen 1.596 €; Meister, Techniker
und Fachschulabsolventen erzielen 1.140 €. Bei Einwohnern mit Berufsausbildung einschließlich Teilfacharbeitern liegt das Nettoeinkommen bei durchschnittlich 1.099 €. Bei Personen ohne Berufsabschluss (einschl.
noch in Ausbildung befindlichen Personen) liegt das Nettoeinkommen bei 600 €.
4.2
Einkommensarmut
Aussagen zu relativer Einkommensarmut sind auf Basis der Nettoäquivalenzeinkommen möglich. Die Armutsgefährdungsquote gibt dabei den Anteil der Personen an, die über ein Äquivalenzeinkommen von weniger als
60 % des durchschnittlichen Äquivalenzeinkommens (Median) der Bevölkerung verfügen. Aus methodischen
Gründen wird für die Angaben zur Armutsgefährdungsquote auch auf Daten aus dem vom Statistischen Landesamt durchgeführten Mikrozensus zurückgegriffen, die auch für die 15 größten deutschen Städte ermittelt
und veröffentlicht werden.
Bezogen auf die 60 %-Grenze des Leipziger Äquivalenzeinkommens ergibt sich für die Stadt Leipzig im Jahr
2012 eine Armutsgefährdungsquote von 16,4 %. Die Armutsgefährdungsquote lag somit geringfügig höher
als in den beiden Vorjahren, aber deutlich unter dem Höchststand von 2009.
Die Einkommen in Leipzig sind sowohl niedriger als im Durchschnitt des Freistaates Sachsen als auch im gesamtdeutschen Durchschnitt. Dies führt dazu, dass die Armutsgefährdungsquoten, bezogen auf den sächsischen bzw. den gesamtdeutschen Median der Äquivalenzeinkommen höher ausfallen. Legt man den
sächsischen Landesmedian zugrunde, ergibt sich eine Armutsgefährdungsquote von 18,2 %; gemessen am
Bundesmedian liegt diese Quote sogar bei 25,9 %.
30
Sozialreport Leipzig 2013
Abb. 17 Armutsgefährdungsquote in Leipzig 2005 bis 2012 (gemessen am Median der Stadt Leipzig,
dem Landesmedian des Freistaates Sachsen und dem Bundesmedian)
Quelle: IT.RRW, Statistisches Landesamt Sachsen / Mikrozensus
Sozialreport Leipzig 2013
In den letzten Jahren ist der Median des monatlichen Nettoäquivalenzeinkommens in der Stadt Leipzig tendenziell wieder angestiegen, von 1.050 € im Jahr 2005 über 1.151 € im Jahr 2009 und 1.141 € im Jahr 2011
auf 1.219 € im Jahr 2012.
Für ausgewählte Haushaltsarten ergeben sich rechnerisch folgende Armutsgefährdungsschwellen:
• Einpersonenhaushalt:
• Familien:
1 Erwachsene/r, 1 Kind unter 14 Jahren:
1 Erwachsene/r, 2 Kinder unter 14 Jahren:
2 Erwachsene, 1 Kind unter 14 Jahren:
2 Erwachsene, 2 Kinder unter 14 Jahren:
2 Erwachsene, 3 Kinder unter 14 Jahren:
• Paare ohne Kinder:
4.3
731 € (Vorjahr:
684 €)
951 € (Vorjahr:
1.170 € (Vorjahr:
1.317 € (Vorjahr:
1.536 € (Vorjahr:
1.755 € (Vorjahr:
1.097 € (Vorjahr:
889 €)
1.094 €)
1.231 €)
1.436 €)
1.642 €)
1.026 €)
Einkommensunterschiede
Die Einkommensunterschiede haben sich im Jahr 2012 etwas erhöht. Während die Einkommen der einkommensschwächsten 20 Prozent von 771 € auf 793 € um 2,8 % angestiegen sind, legten die Einkommen der einkommensstärksten 20 Prozent von 1.678 € auf 1.750 € und damit 4,3 % zu. Im Zeitraum 2008 bis 2012 sind die
Einkommen der einkommensschwächsten 20 Prozent um insgesamt 9,1 % gestiegen, die der einkommensstärksten 20 Prozent um insgesamt 10,5 %. Damit haben sich die Unterschiede in den letzten Jahren geringfügig vergrößert. Im bundesweiten Vergleich sind die Einkommensunterschiede in Leipzig vergleichsweise gering. So haben
die einkommensstärksten 20 Prozent in Leipzig etwas mehr als doppelt (2,2) so viel Einkommen zur Verfügung
als die einkommensschwächsten 20 Prozent. Im Bundesdurchschnitt verfügen die einkommensstärksten 20 Prozent dagegen über mehr als das Vierfache (4,3) als die einkommensschwächsten 20 Prozent.
Sozialreport Leipzig 2013
31
Abb. 18 Entwicklung der Nettoäquivalenzeinkommen der niedrigsten 20 Prozent und der
höchsten 20 Prozent 2008 bis 2012 (Median in €)
602
62$$& &$16445 +621
602
62$$15$16445 +621
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen, Kommunale Bürgerumfrage
Sozialreport Leipzig 2013
Auch regional sind innerhalb der Stadt Leipzig deutliche Einkommensunterschiede festzustellen. Im Stadtbezirk
Mitte war im Jahr 2012 mit 1.426 € das höchste Nettoäquivalenzeinkommen zu verzeichnen. Dieser Wert lag
37 % höher als der niedrigste Stadtbezirksdurchschnitt mit 1.040 € im Stadtbezirk West.
Abb. 19 Nettoäquivalenzeinkommen in Leipzig 2012 nach Stadtbezirken (Median in Euro)
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Quelle: Amt für Statistik und Wahlen, Kommunale Bürgerumfrage
4.4
Sozialreport Leipzig 2013
Einkommensquellen
Der Anteil der Leipziger/-innen, die ihren Lebensunterhalt vorwiegend aus Erwerbstätigkeit bestritten, lag 2012
bei 43,9 %. Der Anteil der Leipziger/-innen, die überwiegend von staatlichen Unterstützungen, wie Arbeitslosengeld, Sozialgeld, Grundsicherung u.ä. leben, ist im Jahr 2012 weiter gesunken, auf 10,6 %. Knapp ein Viertel der Leipziger Einwohner/-innen (24,1 %) lebte 2012, wie auch in den Vorjahren, überwiegend von Renten
bzw. Pensionen. Auch der Anteil der Personen, deren vorwiegende Einkommensquelle der Unterhalt durch
Angehörige ist, ist nahezu gleich geblieben und lag 2012 bei 16,9 %.
32
Sozialreport Leipzig 2013
Tabelle 10 Bevölkerung 2001 bis 2012 nach der Quelle des überwiegenden Lebensunterhalts1
Einkommensquelle
Einkommensquelle
2001
2006
2008
2009
2010
2011
2012
Anteil der Bevölkerungsgruppe an der Gesamtbevölkerung in %
Erwerbstätigkeit
Arbeitslosengeld einschl. Sozialgeld u.ä.
Rente / Pension
Unterhalt durch Angehörige
Sonstiges
39,8
x
27,1
19,3
5,2
39,8
12,4
24,9
17,9
5,0
41,0
13,5
24,5
16,7
4,3
42,4
12,8
24,2
16,7
4,3
43,0
11,7
24,4
16,9
4,1
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen, Kommunale Bürgerumfrage
4.5
44,1
11,1
24,3
16,7
3,7
43,9
10,6
24,1
16,9
4,5
Sozialreport Leipzig 2013
Arbeitslosigkeit
Seit dem Höchststand im Jahr 2005 hat sich die Zahl der Arbeitslosen von Jahr zu Jahr verringert und dies
bei ständig steigenden Einwohnerzahlen. Am Jahresende 2012 waren insgesamt 28.663 Personen als arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Jahresende 2011 hat sich die Zahl der Arbeitslosen um 1.478 Personen verringert. Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen betrug 10,8 %, Ende 2011 waren es
11,6 %, Ende 2005 lag die Quote bei 19,2 %. Während die Arbeitslosenquote am Jahresende 2012 bei den
Männern bei 11,6 % lag, waren es bei den Frauen 9,8 %. Im Jahr 2012 hat sich die Zahl der arbeitslosen
Frauen stärker reduziert (- 876) als die der Männer (- 602).
Von den insgesamt 28.663 arbeitslos gemeldeten Personen waren 5.988 (20,9 %) Arbeitslose im Rechtskreis
SGB III und 22.675 (79,1 %) Arbeitslose im Rechtskreis SGB II.
Auch im Jahr 2012 hat sich der Anteil der Langzeitarbeitslosen (mindestens ein Jahr arbeitslos) an den Arbeitslosen weiter verringert. Zum Jahresende 2012 waren in Leipzig 9.677 Langzeitarbeitslose registriert, das
waren 1.703 weniger als ein Jahr zuvor bzw. 33,8 % aller arbeitslos gemeldeten Leipziger/-innen.
Abb. 20 Entwicklung der Anzahl der Arbeitslosen 2001 bis 2012
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
Sozialreport Leipzig 2013
Die Daten zu den Einkommensquellen der Leipziger/-innen, wie sie im Sozialreport dargestellt werden, basieren auf einer personenbezogenen Auswertung der Ergebnisse der kommunalen Burgerumfragen. Andere Ver.ffentlichungen des Amtes fur Statistik und Wahlen nehmen eine haushaltsbezogene Auswertung vor mit deutlich anderen Ergebnissen. So f.llt der Anteil derer, deren vorwiegende
Einkommensquelle aus Erwerbsarbeit stammt, bei der haushaltsbezogenen Auswertung h.her aus. Dies liegt darin begrundet, dass
zum Beispiel in einem zwei-Personen-Haushalt geringe Arbeitslosengeldbezuge einer Person in Anbetracht eines h.heren Erwerbseinkommens der anderen Person bei der Abfrage nach der vorwiegenden Einkommensquelle nicht benannt werden.
1
Sozialreport Leipzig 2013
33
Karte 4 Arbeitslose und Anteil der Arbeitslosen an den 15- bis unter 65-Jährigen 20122
Seehausen
Wiederitzsch
Lindenthal
Plaußig-Portitz
Lützschena-Stahmeln
Mockau-Nord
Thekla
Gohlis-Nord
Wahren
Eutritzsch
Möckern
Gohlis-Mitte
Gohlis-Süd
SchönefeldAbtnaundorf
Böhlitz-Ehrenberg
Leutzsch
MockauSüd
Heiterblick
SchönefeldOst
ZentrumNord
Paunsdorf
Zentrum-Nordwest
Zentrum2
Sellerhausen1
Ost
Burghausen-Rückmarsdorf
Stünz
Zentrum
Neulindenau Altlindenau
Zentrum-West
AngerLindenau
Crottendorf
ZentrumSüd
ReudnitzSchönau
Mölkau
Thonberg
Plagwitz
Miltitz
ZentrumGrünauGrünauSchleußig
Südost
Nord
Südvorstadt
Ost
Stötteritz
Grünau-Mitte
g
dlun
Kleinzschocher
ie
-S
nau
Grü
Marienbrunn
Lausen-Grünau
Connewitz
Probstheida
Engelsdorf
Baalsdorf
Althen-Kleinpösna
Holzhausen
Lößnig
Großzschocher
Dölitz-Dösen
Meusdorf
1 Neustadt-Neuschönefeld
2 Volkmarsdorf
Knautkleeberg-Knauthain
Liebertwolkwitz
Hartmannsdorf-Knautnaundorf
Anteil der Arbeitslosen an den
15- bis 65-Jährigen 2012 in %
Anzahl der Arbeitslosen
insgesamt und unter 25 Jahre
unter 4 %
Stadtgrenze
4 % bis unter 8 %
Stadtbezirk
8 % bis unter 12 %
Ortsteil
12 % bis unter 16 %
insgesamt
(1.000)
unter 25 Jahre
(100)
16 % und mehr
Kilometer
0
2
Leipzig:
8,2 %
Minimum: 3,3 % (Zentrum-Nordwest, Heiterblick, Seehausen)
Maximum: 17,8 % (Volkmarsdorf)
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Amt für Statistik und Wahlen
Sozialreport Leipzig 2013
Eine Auswertung der Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen (2012: 10,8 %) ist auf Ortsteilebene nicht möglich.
Deshalb wird für die kleinräumige Darstellung der Arbeitslosigkeit, der Anteil der Arbeitslosen bezogen auf die Bevölkerung im Alter von
15 bis 65 Jahren dargestellt.
2
34
Sozialreport Leipzig 2013
Kleinräumig betrachtet, ergeben sich innerhalb der Stadt Leipzig große Unterschiede bei der Arbeitslosigkeit.
Da für die Berechnung von Arbeitslosenquoten auf Ebene der Ortsteile oder Stadtbezirke die entsprechende
Bezugsbasis (zivile bzw. abhängige zivile Erwerbspersonen) nicht ermittelt werden kann, werden die Arbeitslosen dort in Bezug zur Bevölkerung im Alter von 15 bis 65 Jahren gesetzt. Der Anteil der arbeitslos gemeldeten
Personen an dieser Bevölkerungsgruppe reicht von 3,3 % in Zentrum-Nordwest, Heiterblick und Seehausen
bis zu 17,8 % in Volkmarsdorf. In 23 der 63 Ortsteile liegt der Anteil der Arbeitslosen über dem gesamtstädtischen Durchschnitt von 8,2 %. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Spreizung zwischen den Ortsteilen verringert und liegt bei 14,5 Prozentpunkten (2011: 16,8).
4.6
Unterbeschäftigung
Am Jahresende 2012 waren insgesamt 40.123 Personen in der Stadt Leipzig von Unterbeschäftigung (ohne
Kurzarbeit) betroffen. Das waren im Vergleich zum Vorjahr 1.654 Personen weniger. Die größte Gruppe der
Unterbeschäftigten bilden die 28.663 Arbeitslosen. Weitere 7.130 Leipziger/-innen waren zum Jahresende
2011 nah am Arbeitslosenstatus, wurden aber nicht als arbeitslos gezählt. Dazu gehören hauptsächlich 1.871
Personen in Weiterbildungsmaßnahmen und 1.685 Personen in Arbeitsgelegenheiten.
In der Tabelle sind die verschiedenen Komponenten der Unterbeschäftigung detailliert dargestellt.
Tabelle 11 Unterbeschäftigte Personen in Leipzig im Dezember 2010, 2011 und 2012
Aspekt der Unterbeschäftigung
Aspekt der Unterbeschäftigung
Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit)
davon:
Personen, fern vom Arbeitslosenstatus in Maßnahmen,
die gesamtwirtschaftlich entlasten
davon:
Gründungszuschuss
Einstiegsgeld - Variante: Selbständigkeit
Unterbeschäftigung im engeren Sinne
davon:
Personen, die nah am Arbeitslosenstatus sind
davon:
Berufliche Weiterbildung
Arbeitsgelegenheiten
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen
Fremdförderung
Beschäftigungsphase Bürgerarbeit
Beschäftigungszuschuss
Förderung von Arbeitsverhältnissen
Vorruhestandsähnliche Regelungen
kurzfristige Arbeitsunfähigkeit
Arbeitslosigkeit im weiteren Sinne
davon:
Personen, die im weiteren Sinne arbeitslos sind
davon:
Aktivierung u. berufliche Eingliederung
Vorruhestandsähnliche Regelung
Arbeitslosigkeit
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
Sozialreport Leipzig 2013
2010
44.146
2011
Personen
Personen
41.777
2012
1.376
1.486
1.306
1.225
151
42.770
1.300
186
40.291
492
102
38.817
6.700
7.395
7.130
2.312
3.894
151
.
.
118
x
3
222
36.070
1.848
1.780
16
836
340
55
x
1.618
902
32.896
1.871
1.685
–
1.042
504
33
85
960
950
31.687
2.943
2.755
3024
1.428
1.515
33.127
1.068
1.687
30.141
1.098
1.926
28.663
40.123
Sozialreport Leipzig 2013
35
4.7
Empfänger/-innen von Leistungen der sozialen Mindestsicherung
Insgesamt 77.637 Leipziger Einwohner/-innen (14,9 % aller Einwohner/-innen) bezogen 2012 Leistungen der
sozialen Mindestsicherung. Seit Jahren nimmt diese Zahl ab. 2006 waren es noch 89.091 Personen bzw.
17,6 % der Bevölkerung. Je nach Rechtsgrundlage ist diese Entwicklung verschieden: während die Zahl der
Empfänger/-innen von Leistungen nach dem SGB II rückläufig ist, nimmt die Zahl der Empfänger/-innen nach
SGB XII zu.
Neben den 71.124 Personen, die Leistungen nach SGB II erhalten, waren 2012 insgesamt 5.255 Empfänger/innen von Sozialhilfeleistungen nach SGB XII (Laufende Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen
und Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung) sowie 1.258 Empfänger/-innen von Regelleistungen
nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.
Tabelle 12 Empfänger/-innen von Leistungen der sozialen Mindestsicherung in Leipzig 2006 bis 2012
Kennziffer
Leistungsempfänger insgesamt
Anteil an Einwohnern in %
davon:
Leistungen nach SGB II
Sozialhilfe nach SGB XII
Regelleistungen Asylbewerber
2006
89.091
17,6
2007
88.505
17,4
2008
85.381
16,6
2009
85.700
16,6
2010
83.139
15,9
2011
79.797
15,0
2012
77.637
14,9
84.439
3.686
966
83.734
3.956
815
80.323
4.301
757
80.553
4.332
815
77.648
4.551
940
74.049
4.836
912
71.124
5.255
1.258
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Statistisches Landesamt Sachsen Sozialreport Leipzig 2013
4.7.1
Empfänger/-innen von Leistungen nach dem SGB II
Insgesamt 71.124 Leipziger/-innen erhielten 2012 Leistungen nach SGB II. Das entspricht 17,1 % aller Einwohner/-innen im Alter bis 65 Jahre. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang um 2.925 Personen. Die
Zahl der Leistungsempfänger/-innen liegt damit auf dem niedrigsten Jahresendstand seit Einführung dieser
Leistungen im Jahr 2005.
Der Anteil der Empfänger/-innen von Leistungen nach SGB II im Alter bis 65 Jahre an der Bevölkerung ist zwischen den Leipziger Ortsteilen sehr unterschiedlich verteilt. Der Anteil reicht von 4,1 % in Burghausen-Rückmarsdorf sowie 4,4 % in Plaußig-Portitz und Baalsdorf bis zu 33,5 % in Grünau-Nord, 34,1 % in
Neustadt-Neuschönefeld, 35,0 % in Grünau-Mitte sowie 42,5 % in Volkmarsdorf. Gegenüber dem Vorjahr hat
sich die Spannweite zwischen den Ortsteilen verringert. Im Jahr 2012 reichte die Quote der SGB II-Empfänger/-innen von 3,6 % in Baalsdorf bis zu 44,3 % in Volkmarsdorf.
Von den 71.124 Leistungsempfängern erhielten 53.441 Personen Arbeitslosengeld II (minus 2.673 zum Vorjahr)
und 17.683 Personen Sozialgeld (minus 252 zum Vorjahr).
Im Jahr 2012 waren insgesamt 17.320 Leipziger Kinder unter 15 Jahren auf Sozialgeldzahlungen angewiesen,
das waren 209 weniger als ein Jahr zuvor bzw. auch hier der niedrigste Jahreswert seit 2005. Anteilig beziehen
damit 26,9 % aller Leipziger Kinder im Alter bis 15 Jahren Sozialgeld. Dieser Wert liegt um 2,5 Prozentpunkte
unter dem Vorjahreswert. Der Anteil ist territorial verschieden. In fünf Ortsteilen lebt mehr als die Hälfte aller
Kinder unter 15 Jahren von Sozialgeld, in weiteren acht Ortsteilen mehr als 40 %. In Volkmarsdorf, dem Ortsteil
mit dem höchsten Anteil, hat sich die Quote im Vergleich zum Vorjahr von 67,2 % auf 66,8 % verringert. Die
niedrigsten Anteile sind in den Ortsteilen Zentrum (1,3 %), Zentrum-Nordwest (4,7 %) und Südvorstadt (5,3 %)
festzustellen.
36
Sozialreport Leipzig 2013
Abb. 21 Leipziger Kinder unter 15 Jahre, die Sozialgeld erhalten von 2006 bis 2012
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!
!
!
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen
Sozialreport Leipzig 2013
Die Zahl und der Anteil der Kinder unter 15 Jahren, die Sozialgeld erhalten, ist seit mehreren Jahren rückläufig.
So verringerte sich der Anteil der Sozialgeldempfänger/-innen unter 15 Jahren an allen unter 15-Jährigen
von 2006 bis 2012 um 11 Prozentpunkte von 38 % auf 27 %. Diese Entwicklung ist auch im Ortsteil mit der
höchsten Kinderarmut, in Volkmarsdorf, zu beobachten. Von 2007 bis 2012 verringerte sich dort der Anteil
der Sozialgeldempfänger/-innen unter 15 Jahren an allen unter 15-Jährigen um 9 Prozentpunkte von 76 %
auf 67 %.
Insgesamt 42.610 Bedarfsgemeinschaften in Leipzig bezogen zum Jahresende 2012 Leistungen nach SGB II.
Das waren 1.786 weniger als Ende 2011. In 10.932 Bedarfsgemeinschaften (25,7 % aller Bedarfsgemeinschaften) lebte mindestens ein Kind. Insgesamt 7.262 Bedarfsgemeinschaften bestanden aus Alleinerziehenden
und ihren Kindern, das sind zwei Drittel aller Bedarfsgemeinschaften mit Kindern.
Sozialreport Leipzig 2013
37
Karte 5 Anteil der Empfänger/-innen von ALG II und Sozialgeld an den unter 65-Jährigen 2012
Seehausen
Lindenthal
Wiederitzsch
Plaußig-Portitz
Lützschena-Stahmeln
Thekla
Mockau-Nord
Gohlis-Nord
Wahren
Möckern
Eutritzsch MockauGohlis-Mitte
Süd
Gohlis-Süd
Böhlitz-Ehrenberg
SchönefeldAbtnaundorf
Heiterblick
SchönefeldOst
Leutzsch
ZentrumPaunsdorf
Nord
Zentrum-Nordwest
Zentrum2
SellerhausenOst
1
Burghausen-Rückmarsdorf
Stünz
Zentrum
Neulindenau Altlindenau
Engelsdorf
Zentrum-West
AngerLindenau
ZentrumCrottendorf
Schönau
Süd
ReudnitzMölkau
Thonberg
Plagwitz
Miltitz
ZentrumBaalsdorf
GrünauGrünauSchleußig
Südost
Nord
Südvorstadt
Ost
Stötteritz
Grünau-Mitte
g
Kleinzschocher
dlun
-Sie
nau
ü
r
G
Marienbrunn
Lausen-Grünau
Connewitz
Holzhausen
Probstheida
Lößnig
Althen-Kleinpösna
Großzschocher
Dölitz-Dösen
Meusdorf
1 Neustadt-Neuschönefeld
2 Volkmarsdorf
Knautkleeberg-Knauthain
Liebertwolkwitz
Hartmannsdorf-Knautnaundorf
Anteil der Empfänger von ALG II und
Sozialgeld an den unter 65-Jährigen 2012 in %
Anzahl der
Bedarfsgemeinschaften
unter 10 %
Stadtgrenze
10 % bis unter 20 %
Stadtbezirk
20 % bis unter 30 %
Ortsteil
30 % bis unter 40 %
2.000
1.000
500
40 % und mehr
Kilometer
0
2
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen
38
Leipzig:
17,1 %
Minimum: 4,1 % (Burghausen-Rückmarsdorf)
Maximum: 42,5 % (Volkmarsdorf)
Sozialreport Leipzig 2013
Sozialreport Leipzig 2013
Karte 6 Anteil der Sozialgeldempfänger/-innen an den unter 15-Jährigen 2012
Seehausen
Wiederitzsch
Lindenthal
Plaußig-Portitz
Lützschena-Stahmeln
Eutritzsch
Thekla
Mockau-Nord
Gohlis-Nord
Möckern
Wahren
Gohlis-Mitte
MockauSüd
Böhlitz-Ehrenberg
Paunsdorf
Zentrum-Nordwest
ZentrumOst
1
Burghausen-Rückmarsdorf
Altlindenau
Zentrum
Neulindenau
Zentrum-West
Lindenau
Zentrum-Süd
Schönau
Plagwitz
GrünauNord
GrünauOst
Grünau-Mitte
g
dlun
ie
-S
nau
Grü
SchönefeldOst
ZentrumNord
Leutzsch
Miltitz
Heiterblick
SchönefeldAbtnaundorf
Gohlis-Süd
Schleußig
Südvorstadt
2
SellerhausenStünz
Engelsdorf
AngerCrottendorf
ReudnitzThonberg
Mölkau
ZentrumSüdost
Baalsdorf
Althen-Kleinpösna
Stötteritz
Kleinzschocher
Lausen-Grünau
Marienbrunn
Connewitz
Holzhausen
Probstheida
Lößnig
Großzschocher
Dölitz-Dösen
Meusdorf
1 Neustadt-Neuschönefeld
2 Volkmarsdorf
Knautkleeberg-Knauthain
Liebertwolkwitz
Hartmannsdorf-Knautnaundorf
Anteil der Sozialgeldempfänger/-innen
an den unter 15-Jährigen 2012 in %
unter 15 %
Stadtgrenze
15 % bis unter 30 %
Stadtbezirk
30 % bis unter 45 %
Ortsteil
45 % bis unter 60 %
Anzahl der Sozialgeldempfänger/-innen
unter 15 Jahre
750
500
100
60 % und mehr
Kilometer
0
2
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen
Sozialreport Leipzig 2013
Leipzig:
26,9 %
Minimum: 1,3 % (Zentrum)
Maximum: 66,8 % (Volkmarsdorf)
Sozialreport Leipzig 2013
39
4.7.2
Empfänger/-innen von Leistungen nach dem SGB XII
4.7.2.1 Hilfen zum Lebensunterhalt
Hilfe zum Lebensunterhalt nach SGB XII erhalten Personen unter 65 Jahren, die durch Krankheit zeitweise erwerbsunfähig sind, noch nicht als dauerhaft erwerbsgemindert begutachtet wurden, im Vorruhestand sind
und/oder ihren Lebensunterhalt nicht aus eigenem Einkommen und Vermögen bestreiten können (vgl. § 19
Abs. 1 SGB XII). Hilfe zum Lebensunterhalt gilt als Hilfe in „Übergangssituationen“.
Ziele der Leistungsgewährung sind:
• Hilfe zur Sicherung des notwendigen Lebensunterhaltes,
• Sicherung von Ansprüchen auf Kranken- und Pflegeversicherung,
• Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit.
Tabelle 13 Hilfe zum Lebensunterhalt – Empfänger/-innen 2005 bis 2012 nach dem SGB XII nach
verschiedenen Gruppen
Empfänger/-innen verschiedener
Gruppen
insgesamt
darunter
weiblich
Ausländer/-innen
davon nach Aufenthalt
in Einrichtungen
außerhalb von Einrichtungen
davon nach Alter
unter 15 Jahre3
15 bis unter 65 Jahre
65 Jahre und älter
Ausgaben in Mio €
Ausgaben je Empfänger/-in in €
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Sozialamt
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
738
709
745
783
771
797
996
1048
472
85
411
60
419
51
425
40
365
50
384
72
474
96
502
99
376
362
339
370
349
396
323
460
253
518
232
565
233
763
238
810
114
197
427
141
272
296
130
296
319
141
350
292
160
387
224
170
420
207
221
559
217
207
618
223
5,6
7.588
2,8
3.949
3,2
4.296
3,5
4.470
3,8
4.929
3,9
4.893
3,5
3.514
4,0
3860
Sozialreport Leipzig 2013
Die Gesamtzahl der Leistungsempfänger/-innen von Hilfe zum Lebensunterhalt stieg 2012 um ca. 5 %. Dabei
ist die Zahl der Leistungsempfänger/-innen außerhalb von Einrichtungen deutlich stärker gestiegen als innerhalb von Einrichtungen. Nach den gesunkenen Aufwendungen im Vorjahr auf Grund der Einführung von Leistungen zur Bildung und Teilhabe sind diese 2012 wieder angestiegen, um 15 %.
4.7.2.2
Grundsicherung im Alter (über 65-Jährige) und bei Erwerbsminderung
Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung ist Personen zu leisten, die das 65. bzw. das 18. Lebensjahr vollendet haben und dauerhaft voll erwerbsgemindert sind, sofern sie ihren notwendigen Lebensunterhalt nicht oder nicht ausreichend aus eigenen Kräften und Mitteln, insbesondere aus ihrem Einkommen
und Vermögen, bestreiten können (vgl. § 19 Abs. 2 SGB XII). Ziele des seit 2003 geltenden Gesetzes der bedarfsorientierten Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung sind sowohl die Reduzierung der „verschämten Altersarmut“ als auch die Verbesserung der Lebenssituation erwerbsgeminderter Menschen über
18 Jahre.
Bei Kindern unter 15 Jahren, die Leistungen nach dem SGB XII erhalten, handelt es sich u. a. um Minderjährige, die bei ihren Großeltern oder sonstigen Verwandten leben.
3
40
Sozialreport Leipzig 2013
Tabelle 14 Empfänger/-innen Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung 2005 bis 2012
um 31.12. des jeweiligen Jahres4
Leistungsempfänger/-innen
Empfänger/-innen gesamt
darunter
weiblich
Ausländer/-innen
Empfänger/-innen unter 65 Jahre
davon nach Aufenthaltsort
außerhalb von Einrichtungen
in Einrichtungen
Ausgaben in Mio €
Ausgaben je Empfänger/-in in €
2005
2.611
2006
2.716
2007
2.948
2008
3.121
2009
3.114
2010
3.233
2011
3.325
2012
3.691
1.558
680
862
1.592
745
823
1.717
789
883
1.782
815
957
1.752
839
985
1.789
867
1.068
1.814
795
1.095
2.008
872
1.215
2.362
249
9,4
3.608
2.490
226
10,4
3.818
2.652
296
12,5
4.220
2.847
274
13,5
4.310
2.894
220
14,4
4.621
3.028
205
15,5
4.791
3.132
193
16,8
5.043
3.505
186
18,2
4.917
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Sozialamt
Sozialreport Leipzig 2013
Zum Jahresende 2012 waren, ebenso wie in den Vorjahren, fast 70 % der Grundsicherungsempfänger/-innen
Rentner/-innen über 65 Jahre. Der Anteil der Leistungsempfänger/-innen, die in Einrichtungen wohnen, ist
weiter gesunken. Die Zahl der Personen mit Bezug von Leistungen der Grundsicherung stieg von 2005 zu
2012 um fast 30 %. Gleichzeitig sind die Ausgaben und die Ausgaben je Empfänger/-in deutlich gestiegen.
Der Anteil der Frauen, die Leistungen der Grundsicherung erhalten, liegt bei ca. 55 % (2005: 60 %). Gründe
sind die höhere Lebenserwartung und die häufig geringeren Renten. Kontinuierlich ansteigend ist der Anteil
der Grundsicherungsempfänger/-innen aufgrund einer Erwerbsminderung, d.h. Personen unter 65 Jahren.
Abb. 22 Empfänger/innen von Grundsicherung im Alter und bei dauerhafter
Erwerbsminderung 2005 bis 2012 nach Alter und Geschlecht
Quelle: Statistisches Landsamt Sachsen
4.7.3
Sozialreport Leipzig 2013
Wohngeld
Wohngeld ist eine staatliche Leistung, die einen Zuschuss zur Miete oder bei Kosten für Haus- oder Wohneigentum darstellt. Andere Zuschüsse zu Mietkosten (z.B. Kosten der Unterkunft nach dem SGB II und XII) werden bei der Bedarfsermittlung mit angerechnet. Für die Miete gibt es Belastungshöchstgrenzen. Das Wohngeld
ist vom (Hauhalts-) Familieneinkommen abhängig.
4
nach Träger Sozialamt; nach Wohnort ist Empfängeranzahl 4.438 Personen
Sozialreport Leipzig 2013
41
Abb. 23 Wohngeldempfänger/-innen 2006 bis 2012 nach Personengruppen
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%$$
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%$%
Quelle: Statistisches Landsamt Sachsen
Sozialreport Leipzig 2013
Im Jahr 2012 hat sich die Zahl der Haushalte, die Wohngeld empfangen, gegenüber dem Vorjahr verringert.
Dies gilt für alle Personengruppen, die Wohngeld erhalten. Das durchschnittliche monatliche Wohngeld lag
2012 bei 98 € und entsprach damit dem Wert des Vorjahres. Der Anstieg der Wohngeldempfänger/-innen im
Jahr 2009 ist auf die Novellierung des Wohngeldgesetzes zurück zu führen. Als Zugehörige eines Haushalts
gelten seit dem alle Personen, die in einer Verantwortungs- und Einstehensgemeinschaft leben.
Seit der letzten Novellierung des Wohngeldgesetzes und der damit verbundenen Anpassung der Wohngeldgrenzen im Jahr 2009 ist die Zahl der Empfänger/-innen wieder rückläufig. Dies liegt darin begründet, dass
die Wohngeldgrenzen nicht an die Miet- und Einkommensentwicklung angepasst wurden. Gleichzeitig steigt
die Zahl der Haushalte, die statt Wohngeld aufstockende Leistungen nach dem SGB II für Kosten der Unterkunft in Anspruch nehmen, da hier die Regelsätze und damit die Anspruchsgrenzen regelmäßig angepasst
werden.
4.7.4
Leistungen für Bildung und Teilhabe nach SGB II, SGB XII und Bundeskindergeld
gesetz (BKGG) (Bildungs- und Teilhabepaket)
Vorrangiges Ziel der Leistungen für Bildung und Teilhabe ist es, Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden
die Möglichkeit zu geben, Lern- und Freizeitangebote in Anspruch zu nehmen und ihnen somit bessere Bildungs- und Entwicklungschancen zu eröffnen. Potentiell leistungsberechtigt sind Kinder (0 bis unter 14 Jahre),
Jugendliche (14 bis unter 18 Jahre) und junge Erwachsene (18 bis unter 25 Jahre), die mindestens eine der
folgenden Leistungen beziehen:
• Arbeitslosengeld II/Sozialgeld nach dem SGB II,
• Hilfe zum Lebensunterhalt/Sozialhilfe nach dem SGB XII,
• Wohngeld nach dem Wohngeldgesetz (WoGG),
• Kinderzuschlag nach dem Bundeskindergeldgesetz (BKGG),
• Leistungen nach § 2 Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG).
Insbesondere bei den über 20-Jährigen fehlt jedoch in vielen Fällen oft die tatsächliche Anspruchsberechtigung, weil sie zum Beispiel vorübergehend erwerbsgemindert sind, in Ausbildung mit Ausbildungsvergütung
stehen oder arbeitslos gemeldet sind. Tatsächlichen Anspruch haben nur Personen, die eine allgemein- oder
berufsbildende Schule besuchen und keine Ausbildungsvergütung erhalten.
Die Leistungen für Bildung und Teilhabe umfassen:
• eintägige Ausflüge von Kindertagesstätten und Schulen,
• mehrtägige Fahrten von Kindertageseinrichtungen und Schulklassen,
• Schulbedarf,
42
Sozialreport Leipzig 2013
• Schülerbeförderung,
• Lernförderung,
• gemeinschaftliches Mittagessen an Schulen und Kindertagesstätten und
• Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben (Mitgliedsbeiträge in den Bereichen Sport, Spiel, Kultur und
Geselligkeit, Unterricht in musischen und künstlerischen Fächern und vergleichbare angeleitete Aktivitäten der kulturellen Bildung sowie die Teilnahme an Freizeiten).
Verantwortlicher Leistungsträger ist für Leistungsberechtigte nach dem SGB II das Jobcenter Leipzig und für
Leistungsberechtigte nach den anderen Rechtskreisen das Sozialamt.
In den einzelnen Rechtskreisen wurden in den Jahren 20125 und 2013 folgende Einzelleistungen gewährt.
Tabelle 15 Anzahl der Leistungsberechtigten, für die mindestens ein Antrag auf Leistungen zur
Bildung und Teilhabe gestellt wurde nach Rechtskreisen 2012 und 2013
Rechtskreis
2012
potenziell Leistungsberechtigte
Leistungsberechtigte, für die mindestens ein Antrag gestellt wurde
davon
SGB II
SGB XII
Asylbewerberleistungsgesetz
Bundeskindergeldgesetz, Wohngeldgesetz
2013
32.470
19.369
31.621
19.389
13.559
313
162
5.335
13.859
292
150
5.088
Quelle: Sozialamt, Jobcenter Leipzig
Sozialreport Leipzig 2013
2013 wurde für 19.389 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mindestens ein Antrag auf Leistungen zur
Bildung und Teilhabe gestellt, das sind 20 Anträge mehr als 2012. Die Zahl der potentiell Leistungsberechtigten
ist 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 % auf 31.621 leicht gesunken.
Abb. 24 Bewilligte Leistungen6 Bildung und Teilhabe 2013
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Quelle: Sozialamt
5
Sozialreport Leipzig 2013
Wenngleich die Leistungen seit dem 01.01.2011 gewährt werden, wird eine offizielle Landesstatistik erst seit 2012 geführt.
Die Einzelleistungen werden nur einmal je Kind und Jugendlichen gez.hlt, sodass die Zahl der bewilligten Leistungen bei Schulbedarf,
Schülerbeförderung, Lernförderung, Mittagsverpflegung und soziale und kulturelle Teilhabe der Anzahl der jeweils leistungsberechtigten Kinder und Jugendlichen entspricht. Bei den Tagesausflügen ist die Anzahl der leistungsberechtigten Kinder und Jugendlichen mit
den Einzelleistungen nicht identisch. Dies liegt daran, dass Tagesausflüge entweder nach jedem einzelnen Ausflug abgerechnet werden
können oder am Ende eines Bewilligungszeitraumes eine Endabrechnung für den gesamten Zeitraum erfolgen kann. Bei den mehrtägigen Fahrten wird die Anzahl der Leistungen im betrachteten Zeitraum gezählt, d. h. nimmt ein Kind an zwei
Fahrten im entsprechenden Zeitraum teil, gehen zwei Leistungen in die Zählung ein.
6
Sozialreport Leipzig 2013
43
4.8
Soziale Dienste und Leistungen
4.8.1
Schuldnerberatung
Die Leistungen der Schuldnerberatung werden sowohl nach dem SGB II (flankierende soziale Leistungen) als
auch nach dem SGB XII erbracht, um betroffene Menschen in ihren Problemlagen zu unterstützen und Entschuldung zu erreichen.
Tabelle 16 Fallzahlen und Finanzierung der Schuldnerberatung 2007 bis 2012
Fallzahl und Art der Finanzierung
Fallzahl (allg. und erweiterte) Beratungen
Kommunale Ausgaben in 1.000 €
davon
nach SGB II
nach SGB XII
2007
1.116
280
2008
1.391
460
2009
1.650
580
2010
2.198
709
2011
2.350
628
2012
2.110
489
210
70
360
100
460
120
554
155
491
137
343
146
Quelle: Sozialamt
Sozialreport Leipzig 2013
Die Anzahl der Beratungen hat sich von 2007 bis 2011 verdoppelt. 2012 wurden erstmals weniger Beratungen
als im Vorjahr durchgeführt. Im Jahr 2012 sind sowohl die Ausgaben bei Beratungen für Leistungsempfänger/-innen des SGB II als auch die kommunalen Ausgaben gesamt um ca. 10 %. gesunken. Beratungen mit
komplexen Schuldenproblematiken steigen.
4.8.2
Leipzig-Pass
Der Leipzig-Pass wurde durch Stadtratbeschluss als ein Instrument zur Förderung sozial benachteiligter Personen eingeführt. Der Leipzig-Pass ist an Einkommensgrenzen gebunden und hat eine einjährige Gültigkeit.
Der Leipzig-Pass wird für folgende Personengruppen ausgestellt:
• Personen, die Leistungen nach SGB II (Jobcenter) erhalten.
• Personen mit geringem Einkommen. Für sie sind je nach Haushaltsgröße und Kosten der Unterkunft
Einkommensgrenzen vorgegeben. Diese errechnen sich aus dem 1½-fachen des maßgeblichen Regelsatzes zzgl. des jeweiligen Anteils an den tatsächlichen Unterkunftskosten.
• Leistungsempfänger/-innen von Hilfe zum Lebensunterhalt, Grundsicherung nach SGB XII sowie für
antragsberechtigte Asylbewerber/-innen.
Der Leipzig-Pass berechtigt zu (in der Regel) 50 % Ermäßigung bei Bildungsangeboten (z. B. Volkshochschule,
Musikschule), beim Besuch kultureller Einrichtungen (z. B. Oper, Museen, Gewandhaus) bzw. bei der Nutzung
von Freizeitangeboten (Sport, Bäder). Seit dem 01.08.2009 wird die Leipzig-Pass-Mobilcard zur Nutzung des
ÖPNV zu einem Preis von 29,50 € als Monatskarte (Stand 09/2013) angeboten.
Mit der Einführung des Gesetzes zur Ermittlung von Regelbedarfen und zur Änderung des SGB II und SGB XII
zum 01.01.2011, auch bekannt als Bildungs- und Teilhabepaket, wurden Leistungen des Leipzig-Passes neu
geregelt.
44
Sozialreport Leipzig 2013
Abb. 25 Leipzig-Pass-Inhaber/-innen 2006 bis 2013
Quelle: Sozialamt
Sozialreport Leipzig 2013
Die Anzahl der ausgestellten Leipzig-Pässe stieg von 2006 bis 2010 um ca. 50 %. Mit dem In-Kraft-Treten
des Gesetzes zur Ermittlung von Regelbedarfen und zur Änderung des SGB II und SGB XII, dem sogenannten
„Bildungs- und Teilhabepaket“, sank die Zahl der beantragten Leipzig-Pässe. 2013 sank die Anzahl der Leipzig-Pässe nochmals geringfügig um ca. 1 % gegenüber dem Vorjahr. Für den Rückgang seit 2011 gibt es zwei
Gründe. Zum einen werden bisherige Leistungen des Leipzig-Passes für Kinder und Jugendliche nunmehr
nach den Regelungen des „Bildungs- und Teilhabepaketes“ gewährt wie z.B. die finanzielle Unterstützung des
Mittagessens in Kindertagesstätten und Schulen, Schulfahrten und Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben.
Auch die im den Jahren 2011 bis 2013 gesunkene Zahl der Leistungsempfänger/-innen nach SGB II hat Auswirkungen auf die Zahl der Leipzig-Pass-Inhaber/-innen.
Tabelle 17 Leipzig-Pass-Inhaber/-innen nach Alter und Grund der Bewilligung 2013
Altersgruppe
Leipzig-Pass-Inhaber/
-innen insgesamt
davon
0 bis unter 7
7 bis unter 18
18 bis unter 65
65 und älter
Quelle: Sozialamt
Personen
gesamt
61.447
7.153
9.686
40.959
3.649
Grund der Bewilligung
SGB II
SGB XII
AsylbLG
Sonstiges
weibl. gesamt weibl. gesamt weibl. gesamt weibl. gesamt weibl.
34.210 45.264 24.642
2.252
1.255
1.838
804 12.088
7.506
3.462
4.782
23.464
2.502
5.644
7.616
31.681
323
2.757
3.781
17.977
127
49
99
875
1.229
21
64
441
729
218
332
1.235
53
88
145
542
29
1.239
1.639
7.166
2.044
594
792
45.403
1.617
Sozialreport Leipzig 2013
Mit 56 % war die deutliche Mehrzahl der Leipzig-Pass-Inhaber/-innen 2013 weiblich. Die größte Gruppe der
Inhaber/-innen (74 %) empfängt Leistungen nach dem SGB II, etwas weniger als im Vorjahr. Ca. 20 % der
Pass-Inhaber/-innen erhält diesen auf Grund geringer Einkommen (Sonstige), d.h. Personen mit ergänzenden
Leistungen des Jobcenters, z. B. zum Arbeitslosengeld I, Wohngeldempfänger/-innen oder Studierende. 2,9 %
der Inhaber/-innen erhalten Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Der Anteil von Personen 65
Jahre und älter ist mit 5,9 % etwas höher als in den Vorjahren (2011: 5,0 %, 2012: 5,7 %).
Sozialreport Leipzig 2013
45
Karte 7 Leipzig-Pass-Inhaber/-innen je Ortsteil 2013
Anteil der Leipzig-Pass-Inhaber/-innen
an der Ortsteilbevölkerung 2013
unter 5 %
Seehausen
5 % bis unter 10 %
10 % bis unter 15 %
Lindenthal
15 % bis unter 20 %
PlaußigPortitz
Wiederitzsch
Lützschena-Stahmeln
20 % und mehr
Thekla
Mockau-Nord
GohlisNord
Möckern
Wahren
GohlisMitte
Böhlitz-Ehrenberg
BurghausenRückmarsdorf
Ne
u
Altlindenau
lin
de
na
u
Lindenau
ZentrumWest
ZentrumOst
Zentrum
ZentrumSüd
Schönau
Plagwitz
Miltitz
Schleußig
GrünauGrünau- Ost
Mitte
Grüna
u- Sie
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Südvorstadt
Heiterblick
SchönefeldAbtnaundorf
ZentrumNord
ZentrumNordwest
LausenGrünau
SchönefeldOst
Gohlis-Süd
Leutzsch
GrünauNord
MockauSüd
Eutritzsch
1
Paunsdorf
SellerhausenStünz
2
Engelsdorf
AngerCrottendorf
ReudnitzThonberg
ZentrumSüdost
Mölkau
AlthenKleinpösna
Baalsdorf
Stötteritz
Kleinzschocher
Connewitz
Marienbrunn
Probstheida
Leipzig:
12,0 %
Minimum: 2,0 % (Plaußig-Portitz)
Maximum: 29,6 % (Volkmarsdorf)
Holzhausen
Lößnig
Großzschocher
Meusdorf
Dölitz-Dösen
KnautkleebergKnauthain
1 Neustadt-Neuschönefeld
2 Volkmarsdorf
Liebertwolkwitz
Stadtgrenze
Stadtbezirk
Ortsteil
HartmannsdorfKnautnaundorf
0
Kilometer
4
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen, Sozialamt
Sozialreport Leipzig 2013
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen, Sozialamt
Sozialreport Leipzig 2013
2013 hatten durchschnittlich 12,0 % (gleicher Wert wie 2012) der Leipziger/-innen einen Leipzig-Pass, wobei
es deutliche Unterschiede in der räumlichen Verteilung gibt. Die Spannweite des Anteils der Leipzig-Pass-Inhaber/-innen an der Ortsteilbevölkerung reicht von 1,9 % (Plaußig-Portitz) bis 29,5 % (Volkmarsdorf).
Bezogen auf die Anzahl der Pässe wurden im Jahr 2013 in den Ortsteilen Altlindenau und Reudnitz-Thonberg
mit je über 2.700 Leipzig-Pässen die größte Anzahl ausgestellt. Im Leipziger Osten sind es die Ortsteile Neustadt-Neuschönefeld, Volkmarsdorf und Paunsdorf, in denen besonders viele Leipzig-Pass-Inhaber/-innen
wohnen. Ebenfalls viele Personen mit Leipzig-Pass wohnen in Grünau-Mitte und Schönefeld-Abtnauendorf.
Die geringste Zahl an Leipzig-Pässen wurde für Bürger/-innen in den Ortsteilen am nördlichen und südwestlichen Stadtrand ausgestellt.
46
Sozialreport Leipzig 2013
5.
Kinder und Familie
Zusammenfassung
Mit 5.566 Geburten gab es 2012 weiterhin konstant hohe Geburtenzahlen.
Die Anzahl der Haushalte mit Kindern stieg 2012 auf 58.937 (plus 2.813). Die Anzahl alleinerziehender Elternteile
stieg auf 13.300 Haushalte (plus 559).
Im Familieninfobüro wurden im Jahr 2013 insgesamt 12.317 Kontakte gezählt. Im Vergleich zum Vorjahr waren
das 899 Kontakte mehr. Das Willkommenspaket für Neugeborene haben im Jahr 2013 4.885 Eltern abgeholt
(plus 691 Pakete).
Im Jahr 2012 wurden für 9.123 Anträge auf Eltern- und Erziehungsgeld insgesamt 43,9 Mio. € ausgezahlt (plus
2,7 Mio. €). Für 5.206 Unterhaltsvorschussempfänger/-innen wurden im Jahr 2012 insgesamt 9,94 Mio. € Unterhaltsvorschuss ausgezahlt.
Das Netz der Kindertageseinrichtungen wurde durch die Eröffnung von fünf neuen Kindertagesstätten und sieben Ersatzneubauten erweitert. Im Jahr 2012 wurden insgesamt 1.980 Plätze (plus 524 Plätze) in der Kindertagesbetreuung neu geschaffen, davon 339 Krippenplätze, 623 Kindergartenplätze, 788 Hortplätze sowie 230
Kindertagespflegeplätze.
In den Erziehungs- und Familienberatungsstellen gab es im Jahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg
um 5,5 % Beratungshilfen. Durch Neuanmeldungen und Übernahmen aus dem Vorjahr wurden insgesamt
5.444 Rat Suchenden Hilfen angeboten.
Der Allgemeine Soziale Dienst wurde im Jahr 2012 in insgesamt 4.539 Fällen für die Bürgerinnen und Bürger
der Stadt Leipzig tätig.
Die jahresdurchschnittlich vergebenen erzieherischen Hilfen stiegen im Jahr 2012 auf 1.859 Hilfen, davon
94,9 % für die Altersgruppe der Minderjährigen und 5,1 % für junge Volljährige, an.
5.1
Geburten, Elternschaft und Familientyp
Der bestimmende Lebens- und Erfahrungsraum für das Heranwachsen von Kindern ist in aller Regel die Familie. Für die Zukunftsvorstellungen junger Menschen ist die Familie von zentraler Bedeutung. Häufig wird sie
gleichgesetzt mit Emotionalität, Glück, Hilfe, Verlässlichkeit, Zuneigung und Partnerschaft. Das System Familie
wandelt sich. Die Stadt Leipzig unterstützt Familien auf vielfältige Art und Weise. Die Unterstützung reicht z. B.
von der Gewährung von freien und ermäßigten Plätzen in der Kindertagesstättenbetreuung, über Elterngeld
und Unterhaltsvorschusszahlungen bis hin zur Förderung der Angebote im Ferienpass. Ziel aller Bemühungen
ist, die gesellschaftliche Teilhabe von Kindern und Familien zu ermöglichen und Bedingungen und Wege aufzuzeigen, die Kinder und Familien stärken und ihre Entwicklung fördern.
5.1.1
Familien nach Lebensformen
Familien nach dem Lebensformenkonzept sind Eltern-Kind-Gemeinschaften, das heißt Ehepaare, nichteheliche
Lebensgemeinschaften sowie alleinerziehende Mütter und Väter mit ledigen Kindern im Haushalt.
Die Zahl der Familien stieg im Jahr 2012 auf 58.937 (plus 2.813 Familien) an.
Die Mehrzahl der Leipziger Familien (48 %) ist dem Lebensformtyp unverheiratetes Paar mit Kindern zuzurechnen. 2012 nahm diese Gruppe um 1.405 Haushalte im Vergleich zum Vorjahr zu. 29,4 % der Familien
sind Ehepaare mit Kindern. Im Vergleich zum Vorjahr nahm auch diese Gruppe um 849 Haushalte zu. In
22,6 % aller Familien leben alleinerziehende Elternteile mit Kindern zusammen. 2012 waren das 559 mehr
Haushalte als 2011. In den Jahren 2000 bis 2012 hat sich die Verteilung der Familien nach Lebensformtyp
verändert. Lebten im Jahr 2000 noch 35,1 % aller Familien als Ehepaare mit Kindern, so waren dies 2012
nur noch 29,4 %. Dagegen nahm der Anteil der unverheirateten Paare mit Kindern zu, von 42,1 % im Jahr
2000 auf 48,0 % im Jahr 2012. Der Anteil der Alleinerziehenden hat sich seit 2000 (22,8 %) nur geringfügig
verändert.
Sozialreport Leipzig 2013
47
Abb. 26 Familien von 2000 bis 2012 nach Lebensformtyp
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Quelle: Amt für Statistik und Wahlen/Amt für Jugend, Familie und Bildung
Sozialreport Leipzig 2013
Abb. 27 Familien von 2000 bis 2012 nach Anzahl der Kinder
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Quelle: Amt für Statistik und Wahlen/Amt für Jugend, Familie und Bildung
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Sozialreport Leipzig 2013
Die meisten Leipziger Familien haben ein Kind. 2012 waren das 55,6 % aller Familien mit insgesamt 32.741
Haushalten (plus 1.108). Mit 20.563 Haushalten (plus 1.277) lebten in 34,9 % aller Familien zwei Kinder. 9,6 %
aller Familien haben drei und mehr Kinder – insgesamt 5.633 Haushalte (plus 428). Im Vergleich mit dem Jahr
2000 ist ein zunehmender Anteil von Mehrkindfamilien festzustellen. Lebten im Jahr 2000 in 38,8 % aller Familien zwei und mehr Kinder, so waren es 2012 schon 44,4 % aller Familien. Dies geht einher mit dem Geburtenanstieg der letzten Jahre.
5.1.2
Lebensformtyp Alleinerziehende
Alleinerziehende sind Mütter und Väter, die ohne Ehe oder Lebenspartner/-in mit ihren minder- oder volljährigen
Kindern in einem Haushalt zusammenleben. Im Unterschied hierzu sind Elternteile mit Lebenspartner/-in im
Haushalt nichteheliche Lebensgemeinschaften mit Kindern.
Alleinerziehende Mütter und Väter stehen vor der besonderen Situation, die Kindererziehung, die Organisation
des Alltags und die Erwerbstätigkeit alleinverantwortlich gestalten zu müssen. Die Familien- und Sozialpolitik
unterstützt Alleinerziehende mit staatlichen Leistungen wie z. B. Elterngeld, Unterhaltsvorschuss oder steuerlichen Regelungen.
48
Sozialreport Leipzig 2013
Abb. 28 Alleinerziehende von 2000 bis 2012 nach Kinderanzahl
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Quelle: Amt für Statistik und Wahlen/Amt für Jugend, Familie und Bildung
Sozialreport Leipzig 2013
Die Anzahl alleinerziehender Elternteile stieg im Jahr 2012 auf 13.300 Alleinerziehende (plus 559 Alleinerziehende). Davon betrug der Anteil alleinerziehender Elternteile mit einem Kind 69,7 % (plus 334 Alleinerziehende
mit einem Kind) und von Alleinerziehenden mit zwei oder mehr Kindern 30,3 % (plus 225 Alleinerziehende mit
zwei oder mehr Kindern). Der Anteil alleinerziehender Elternteile an allen Familien hat sich seit 2000 nur geringfügig verändert und lag 2012 bei 22,6 %.
5.1.3
Prognose der Geburten in Leipzig
Im Jahr 2012 wurden laut Einwohnermelderegister der Stadt Leipzig in der Stadt Leipzig 5.566 Kinder geboren.
Die in Leipzig seit dem Jahr 2002 registrierten steigenden Einwohnerzahlen sind primär auf Wanderungsgewinne, vor allem von Personen im jungen Erwachsenenalter, zurückzuführen. Mit den steigenden Zuzügen
junger Frauen und Männer geht auch ein stetiger Anstieg von Geburten einher.
Abb. 29 Prognose der Geburten nach Bevölkerungsvorausschätzung 2013
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Quelle: Amt für Statistik und Wahlen/Amt für Jugend, Familie und Bildung
Sozialreport Leipzig 2013
Sozialreport Leipzig 2013
49
Im letzten Jahrzehnt kamen von Jahr zu Jahr immer mehr Kinder zur Welt. Dieser Trend wird prognostisch
weiter anhalten und bis zum Jahr 2020 sogar zu einem Geburtenüberschuss (Differenz aus Geburten und Sterbefällen) führen. Bis 2026 werden pro Jahr mehr als 6.000 Geburten erwartet. Als Hauptgrund wird die Zuwanderung vieler junger Frauen und Männer angenommen, so dass die eigentlich gering besetzten
Alterskohorten (auf Grund des Geburtenknicks der 90er Jahre) „aufgefüllt“ werden. Damit steigt im Prognosezeitraum die Anzahl der fertilen Frauen (15- bis 50-Jährige).
5.1.4
Kinder- und familienfreundliches Umfeld
Die Anzahl der öffentlichen Kinderspielplätze hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht. Von 2004
bis 2012 kamen in Leipzig insgesamt 31 Spielplätze hinzu. 2012 gab es in der Stadt 423 öffentliche Spielplätze.
Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Anzahl der Spielplätze um sechs. Im Jahr 2012 wurden 300.000,- €
für die Instandsetzung und Entwicklung von zehn öffentlichen Spielplätzen aufgewendet.
5.2
Familieninfobüro
Zentral in der Innenstadt gelegen bietet das Familieninfobüro insbesondere für junge Eltern und zugezogene
Familien einen wichtigen ersten Anlaufpunkt, von dem aus sie die Angebote der Stadt Leipzig effektiv erkunden
und nutzen können. Seit der Eröffnung im Dezember 2008 bis zum Ende des Jahres 2013 haben insgesamt
36.112 Familien oder Einzelpersonen das Angebot genutzt. Im Jahr 2013 zählte das Familieninfobüro 12.317
Kontakte, 899 mehr als im Vorjahr.
Auch die Nutzung des Wickel- und Stillraums hat sich 2013 erhöht: um 212 auf 1.242 Nutzungen.
Tabelle 18 Kontakte im Familieninfobüro 2009 bis 2013
Art der Kontakte
Kontakte insgesamt
darunter
Kontakte per Mail/Telefon
Fragen nach anderen Behörden
Ausgabe der Babybox
Nutzung Wickel- und Stillraum
Teilnehmer an Thementagen
Anregungen und Beschwerden
Kinderbetreuung
2009
2010
2011
2012
2013
3.375
4.361
4.641
11.418
12.317
206
1.987
x
283
153
20
–
403
2.583
x
385
226
5
6
388
2.702
x
417
60
4
5
989
2.532
4.194
1.030
326
8
6
1.189
2.179
4.885
1.242
674
–
–
Quelle: Amt für Jugend, Familie und Bildung
Sozialreport Leipzig 2013
x = erst seit März 2012
Die vom Familieninfobüro organisierten Informationsabende zum Thema Schwangerschaft und Geburt besuchten im Jahr 2013 insgesamt 642 Teilnehmer. Bei dieser Veranstaltung können sich werdende Eltern zu
allen Fragen rund um die Geburt informieren. Seit der Eröffnung des Büros wurde der Abend 14 mal durchgeführt, insgesamt 1.101 junge Eltern haben dieses Angebot bislang genutzt.
2013 wurde zum 5. Mal eine Willkommensveranstaltung für zugezogene Familien veranstaltet, um die neuen
Leipziger/-innen beim Ankommen in der Stadt zu unterstützen und ihre Fragen zu beantworten. Bisher nutzten
100 Personen dieses Angebot, im Jahr 2013 waren es 33.
Begrüßungspaket „Willkommen im Leben“
Seit März 2012 wird im Familieninfobüro ein Begrüßungspaket für alle neugeborenen Leipziger Kinder ausgegeben. Mit dieser Aktion will die Stadt Leipzig jungen Eltern Wertschätzung entgegen bringen und das Gefühl
vermitteln, dass Kinder in Leipzig willkommen sind. Gleichfalls sollen Eltern von Anfang an über Angebote in
der Stadt informiert werden. Insbesondere junge Eltern mit dem ersten Kind sollen frühzeitig mit Angeboten
für Familien und Strukturen von öffentlichen Einrichtungen bekannt gemacht werden. So befindet sich im Paket
z.B. das Angebotsverzeichnis „Leipzig für Familien“, die Broschüre „Familienbildung – Mach mit!“ sowie Faltblätter von aufsuchend arbeitenden Hilfsangeboten. Im Jahr 2013 haben insgesamt 4.885 Eltern das Begrüßungspaket abgeholt.
Zusätzlich zum Paket erhalten Eltern seit Juni 2012 im Familieninfobüro Babyschuhe, welche von ca. 70 Leipziger Seniorinnen für die Neugeborenen gestrickt werden. Im Jahr 2012 wurden 2.260 Stricksachen ausgegeben, im Jahr 2013 waren es 4.417.
50
Sozialreport Leipzig 2013
5.3
Leistungen für Neugeborene und ihre Familien
Für Eltern von Neugeborenen wird Beratung und Unterstützung gewährt, um die grundlegenden Ansprüche
von Kindern und Jugendlichen auf Kenntnis ihrer Abstammung sowie auf Sicherung ihres Unterhaltes im Zusammenwirken mit ihren Eltern durchzusetzen. Das Leistungsspektrum umfasst:
• die Beratung und Unterstützung nach § 18 SGB VIII (Fragen zur Ausübung der Personensorge, Geltendmachung von Unterhalts- oder Unterhaltsersatzansprüchen, Abgabe einer Sorgeerklärung),
• die Beratung und Unterstützung nach § 52 a SGB VIII bei der Vaterschaftsfeststellung und Geltendmachung
von Unterhaltsansprüchen,
• die Übernahme und Führung von Beistandschaften gemäß §§ 1712 ff BGB i.V.m. §§ 55, 56 SGB VIII sowie
• Beurkundungen und Beglaubigungen, die Erteilung vollstreckbarer Urkunden nach §§ 59 und 60 SGB VIII.
Tabelle 19 Leistungen für Neugeborene und ihre Familien
Leistungen
Mütterbriefe
Beratungen bei Terminvergabe
Anschreiben an Kindesväter
Erstberatung Vaterschaftsfeststellung
Vaterschaftsfeststellungen
Unterhaltsberechnungen
2001
684
1.605
161
1.118
1.158
x
2005
927
935
679
1.911
2.035
876
2010
819
1.180
296
1.864
2.979
1.016
2011
2012
936
1.588
308
1.660
2.229
966
Quelle: Amt für Jugend, Familie und Bildung
1.026
977
310
1.936
2.637
990
Sozialreport Leipzig 2013
In Leipzig gibt es einen im Vergleich zum Bundesgebiet überdurchschnittlichen Trend zum „Kind ohne Trauschein“. Jeder nicht verheirateten Mutter wird nach der Geburt ihres Kindes das Beratungsangebot zur Vaterschaftsfeststellung und zur Gelterndmachung von Unterhaltsansprüchen unterbreitet. Dies geschieht mittels
der sogenannten „Mütterbriefe“. Im Jahr 2012 wurden 1.026 Mütterbriefe versandt (plus 9,6 %). Auf dieses
Beratungsangebot sowie auf Anfragen von nicht verheirateten werdenden Müttern und Vätern folgen zunächst
telefonische oder persönliche Gespräche, ehe es zu der eigentlichen Erstberatung zur Vaterschaftsanerkennung, Sorgeerklärung oder zur Unterhaltsberechnung kommt.
Im Jahr 2012 wurden 977 Beratungen bei einer Terminvergabe (minus 38,5 %) und 1.936 Erstberatungen zur
Vaterschaftsfeststellung (plus 16,6 %) durchgeführt. Es wird vermutet, dass zum einen der Beratungsbedarf
bei Terminvergabe durch vorab besser informierte Eltern sank, zum anderen eine geringere Bereitschaft der
möglichen Väter, die Vaterschaft unwidersprochen anzuerkennen, die Anzahl der Erstberatungen erhöhte.
In den Fällen, in denen sich mögliche Väter nicht zur Vaterschaft bekennen und Unterhaltszahlungen verweigern, werden sie durch das Amt für Jugend, Familie und Bildung schriftlich zur Vaterschaftsanerkennung und
zur Unterhaltszahlung aufgefordert. Dies war im Jahr 2012 in 310 Fällen erforderlich. Im Streitfall werden gerichtliche Entscheidungen herbeigeführt.
Tabelle 20 Beratungsgespräche zum Unterhalt für Kinder sowie Beistandschaften 2000 bis 2012
2001
Beratungen Minderjähriger
Beratungen Volljähriger
Beistandschaften Minderjähriger
Quelle: Amt für Jugend, Familie und Bildung
20.198
2.089
1.556
2005
12.276
986
1.219
2010
12.144
1.112
1.089
2011
2012
10.457
832
1.132
11.751
696
1.134
Sozialreport Leipzig 2013
Im Jahr 2012 wurden insgesamt 12.447 Beratungen zum Unterhalt (plus 10,3 %) durchgeführt. In 94,4 % aller
Unterhaltsberatungen handelte es sich um Beratungen zum Unterhalt für Minderjährige. Diese Beratungen
sind gegenüber dem Vorjahr um 12,4 % (plus 1.294) angestiegen. In 5,6 % aller Unterhaltsberatungen im Jahr
2012 waren die Hilfesuchenden Volljährige. Die Zahl der Beratungen sank gegenüber dem Vorjahr um 16,3 %
(minus 136).
Auf schriftlichen Antrag eines Elternteiles wird das Amt für Jugend, Familie und Bildung Beistand des Kindes.
Als Beistand vertritt das Amt die Interessen des Kindes bei der Vaterschaftsfeststellung bzw. bei der Geltendmachung von Unterhaltsansprüchen gegenüber dem Elternteil, mit dem es nicht in einem Haushalt lebt. Im
Jahr 2012 betrug die Anzahl bestehender Beistandschaften 1.134 Fälle (plus 2).
Sozialreport Leipzig 2013
51
5.3.1
Eltern- und Erziehungsgeld
Aufgabe des Sachgebietes „Elterngeld“ ist der Vollzug des Bundeserziehungsgeldgesetzes, des Bundeseltergeld- und Elternzeitgesetzes und des Sächsischen Landeserziehungsgeldgesetzes für alle in Leipzig wohnenden Antragsteller/-innen. Hierzu gehört neben dem eigentlichen Antragsverfahren auch die Beratung im
Vorfeld der Antragstellung bei Fragen zum Elterngeld und zur Elternzeit.
Abb. 30 Eltern- und Erziehungsgeld 2009 bis 2012 nach erledigten Vorgängen
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Quelle: Amt für Jugend, Familie und Bildung
Sozialreport Leipzig 2013
Die Geburtenzahlen in Leipzig stehen in direktem Zusammenhang zum Antragsaufkommen für das Elterngeld,
das mit über 7.000 Anträgen die Hauptaufgabe in der täglichen Fallbearbeitung darstellt. Da grundsätzlich
beide Elternteile die Möglichkeit besitzen, Elterngeld zu beziehen, sind die Antragszugänge zahlenmäßig größer
als die Geburtenzahlen. In diesen Fällen sind pro Kind zwei Anträge zu bearbeiten.
Der Anstieg der Geburtenzahlen in den letzten Jahren spiegelt sich in den deutlich gestiegenen Antragszahlen
wider. Der scheinbar leicht rückläufige Trend der erledigten Vorgänge beim Eltern- und Erziehungsgeld im Vergleich zu 2009 ergibt sich aus einem erheblichen Stau bei der Antragserfassung aus dem Jahr 2008, der erst
Anfang 2009 in die Datenbank eingepflegt werden konnte.
Im Jahr 2012 wurden für 9.123 Anträge auf Eltern- und Erziehungsgeld insgesamt 43,9 Mio. € ausgezahlt.
Dies ist gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg um 10,9 % der Anträge (plus 897 Anträge) und 2,7 Mio. Euro der
Auszahlbeträge.
Die Bearbeitungszeit der Anträge auf Elterngeld betrug im Jahresdurchschnitt 52 Bearbeitungstage, sodass
eine zeitnahe Auszahlung der Leistung an die berechtigten Eltern als Erwerbsersatzleistung nicht immer gesichert werden konnte. Gründe hierfür sind zum einen die Einführung des Haushaltbegleitgesetzes 2011, welches für das Elterngeld weitreichende Konsequenzen hatte und einen erheblichen Mehraufwand in der
Antragsbearbeitung hervorrief. Dies spiegelt sich auch in den sinkenden Erledigungszahlen in den Jahren 2010
und 2011 wider. Zum anderen nahm die in Leipzig entgegen dem bundesweiten Trend seit Jahren steigende
Geburtenzahl Einfluss auf die Bearbeitungsdauer der Anträge. Durch Stellenzuführung Anfang 2012 gelang
es jedoch, die Bearbeitungszeiten der Elterngeldanträge von im Januar 2012 zunächst 62 Tagen auf 43 Bearbeitungstage im Dezember 2012 zu senken. Im Jahr 2012 konnten die erledigten Vorgänge der Erstanträge
wieder um 10,9 % (plus 897 erledigte Vorgänge) gesteigert werden.
5.3.2 Unterhaltsvorschusszahlung nach Altersgruppen der Kinder
Die rechtliche Grundlage für die Gewährung von Unterhaltsvorschuss ist das Gesetz zur Sicherung des Unterhaltes von Kindern allein stehender Mütter und Väter durch Unterhaltsvorschüsse oder -ausfallleistungen.
Es sichert den Unterhalt von Kindern alleinerziehender Mütter oder Väter. Danach kann für Kinder, die nur mit
einem Elternteil zusammen leben und keinen oder nicht ausreichend Unterhalt vom anderen Elternteil erhalten,
Unterhaltsvorschuss beantragt werden. Das Bewilligungsalter beginnt mit der Geburt des Kindes und reicht
maximal bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres. Der gesamte Bewilligungszeitraum ist auf 72 Monate beschränkt.
52
Sozialreport Leipzig 2013
Aufgrund des Gesetzes zur Beschleunigung des Wirtschaftswachstums wurden ab 01.01.2010 das Kindergeld
und der Kinderfreibetrag erhöht. Das Kindergeld beträgt monatlich für das erste und zweite Kind jeweils 184 €,
für das dritte Kind 190 € und für das vierte und jedes weitere Kind jeweils 215 €. Der Kinderfreibetrag wurde
ab Januar 2010 von 3.864 auf 4.368 € erhöht. Nach § 1612 a Bürgerliches Gesetzbuch betrug der Mindestunterhalt ab 01. Januar 2010 in der ersten Altersstufe 317 € und in der zweiten Altersstufe 364 €.
Mit Inkrafttreten des Wachstumsbeschleunigungsgesetzes änderten sich auch die Zahlbeträge für Unterhaltsvorschussleistungen. Nach § 2 (1) und (2) Unterhaltsvorschussgesetz wird vom jeweiligen Mindestunterhalt
der ersten bzw. zweiten Altersstufe das volle Erstkindergeld abgezogen. Damit werden ab dem 01.01.2010 in
der ersten Altersstufe 133 € und in der zweiten Altersstufe 180 € Unterhaltsvorschuss an die Berechtigten
gezahlt. Auf die Unterhaltsvorschussleistungen werden Unterhaltszahlungen des anderen Elternteiles bzw.
Waisenbezüge angerechnet.
Abb. 31 Unterhaltsvorschussempfänger/-innen 2000 bis 2012 nach Altersgruppen
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Quelle: Amt für Jugend, Familie und Bildung
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Sozialreport Leipzig 2013
Im Jahr 2012 wurden insgesamt 5.206 Anträge auf Unterhaltsvorschuss gestellt und bewilligt.Die Anzahl der
Unterhaltsvorschussempfänger/-innen für die Altersgruppe der unter 6-jährigen Kinder ist bis zum Jahr 2010
stetig angestiegen. In den letzten beiden Jahren ist hier ein leichter Rückgang festzustellen. Dennoch waren
im Jahr 2012 mit 54,1 % mehr als die Hälfte aller Unterhaltsvorschussempfänger/-innen in der Altersgruppe
der unter 6-jährigen Kinder.
Die Zahl der 6- bis unter 12-jährigen Unterhaltsvorschuss beziehenden Kinder steigt nach zunächst sinkenden
Zahlen in den Jahren 2001 bis 2003 seit dem Jahr 2004 wieder stetig an. Im Jahr 2012 betrug der Anteil aller
Unterhaltsvorschussempfänger/-innen in der Altersgruppe der 6- bis unter 12-jährigen Unterhaltsvorschuss
beziehenden Kinder 45,9 %.
Im Jahr 2012 wurden 9,94 Mio. € Unterhaltsvorschuss ausgezahlt, was in etwa dem Wert des Vorjahres entspricht. Auch die Rückholquote entspricht mit 6,7 % annähernd dem Wert des Vorjahres.
Die finanzielle Situation der Unterhaltspflichtigen beeinflusst die Einnahmen im Unterhaltsvorschuss, da bei
geringem Einkommen die Möglichkeit des Rückgriffs kaum oder gar nicht gegeben ist. Arbeitslosigkeit oder
niedriges Einkommen der Unterhaltsschuldner führten u.a. dazu, dass die Rückholquote seit 2005 sank. Die
titulierten Ansprüche unterliegen einer Verjährungsfrist von 30 Jahren, so dass die Einkommenslage vorübergehend nicht zahlungsfähiger Unterhaltsschuldner regelmäßig zu überprüfen ist.
Sozialreport Leipzig 2013
53
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Quelle: Amt für Jugend, Familie und Bildung
5.4
Sozialreport Leipzig 2013
Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege
Kindertageseinrichtungen umfassen Kinderkrippen, Kindergärten und Horte. Kindertagespflege ist die Betreuung und Förderung von Kindern durch eine Tagespflegeperson im Haushalt der Kindertagespflege person
oder der Personensorgeberechtigten.
Die Stadt Leipzig hat mit der Bereitstellung von Kindertagesstätten und Kindertagespflege einen wesent lichen
Gestaltungsauftrag im Bereich der frühkindlichen Bildung und Erziehung. Stetig steigende Geburten zahlen,
die Debatte um frühkindliche Bildung sowie der gezielte Ausbau von Kindertagesstätten als Familienzentren
sind dabei wichtige sozialpolitische Aufgaben in Leipzig.
Es besteht ein Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz. Dieser ist so umzusetzen, dass für alle Kinder,
deren Eltern diesen Anspruch wahrnehmen, eine Betreuungszeit zugesichert wird, die eine sinnvolle Umsetzung des gesetzlichen Bildungs- und Erziehungsauftrages der Einrichtungen ermöglicht.
5.4.1
Platzkapazitäten der Kindertageseinrichtungen
m Jahr 2012 wurden die Platzkapazitäten und das Netz der Kindertageseinrichtungen weiter ausgebaut. Es
entstanden 962 Plätze für Kinder bis Schuleintritt (davon 339 Krippenplätze) und 877 Hortplätze. Das Netz
der Kindertageseinrichtungen wurde durch die Eröffnung von 5 neuen Kindertagesstätten erweitert. Für 7 weitere Kindertagesstätten entstanden Ersatzneubauten.
Das Angebot der Kindertagespflege wurde ebenso erweitert. Im Planungszeitraum von Januar bis Dezember
2012 standen 2.398 Plätze in dieser Betreuungsform zur Verfügung.
Im Vergleich zum Jahr 2005 sind die Platzkapazitäten in allen Versorgungsräumen gestiegen. Stadtweit betrug
der Anstieg innerhalb von sieben Jahren 28,3 % (plus 4.719 Plätze).
54
Sozialreport Leipzig 2013
Abb. 33 Zuwachs von Platzkapazitäten in Kindertagesstätten nach Versorgungsräumen im
Jahresvergleich 2005 bis 2012
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Quelle: Amt für Jugend, Familie und Bildung
5.4.2
Sozialreport Leipzig 2013
Betreute Kinder
Abb. 34 Betreute Kinder in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege 2000 bis 2012
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Quelle: Amt für Jugend, Familie und Bildung
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Sozialreport Leipzig 2013
Im Jahr 2012 wurden 37.947 Kinder in Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege betreut. Dies ist
gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg um 5,2 % (plus 1.869 betreute Kinder).
Im Zeitraum von 2000 bis 2012 erhöhte sich, in Abhängigkeit von der Bevölkerungsentwicklung, die Anzahl
belegter Plätze bis zum Schuleintritt um 72,3 % (plus 8.704 belegte Plätze). Bei den Horten gab es im Betrachtungszeitraum einen Anstieg um 75,3 % (plus 6.412 belegte Plätze). Die Anzahl aller angemeldeten Kinder
in der Tagespflege stieg im Jahr 2012 auf 2.285 Kinder erneut an.
Die Angebotsstruktur innerhalb des Netzes der Kindertageseinrichtungen veränderte sich entsprechend den
Wünschen der Familien und der Geburtenentwicklung.
Sozialreport Leipzig 2013
55
5.4.3
Elternbeiträge, Freiplätze und Ermäßigungen
Elternbeiträge für die Betreuung von Kindern in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege werden
gemäß § 15 Abs. 1 SächsKitaG in Verbindung mit dem Stadtratsbeschluss der Stadt Leipzig erhoben. Eltern
erhalten somit Absenkungen hinsichtlich der Geschwister. Ebenso erhalten Alleinerziehende Vergünstigungen.
Die Berechnung der Kostenbeteiligung der Eltern schreibt der § 15 Abs. 5 des SächsKitaG vor.
Abb. 35 Freiplätze und gewährte Ermäßigungen in Kindertagesstätten und Kindertagespflege
2000 bis 2012
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Quelle: Amt für Jugend, Familie und Bildung
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Sozialreport Leipzig 2013
Der Anteil der (teil-)finanzierten Plätze in Kinderkrippen und -gärten hat vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2008
stetig zugenommen. Als Ursache für den Rückgang in den Jahren 2009 und 2010 wird die vom 1. März 2009
bis 31.12.2010 geltende Beitragsfreiheit des letzten Kindergartenjahres gesehen (§ 15 SächsKitaG). Rund
1.200 Kinder waren durch das beitragsfreie Vorschuljahr laut SächsKitaG aus der Berechnung der Ermäßigung
herausgefallen. Ab Januar 2011 sind diese durch die gesetzliche Änderung des SächsKitaG wieder in die Statistik eingeflossen und führten erneut zum Anstieg gewährter Freiplätze und Ermäßigungen.
Im Jahr 2012 wurden 10.540 (teil-)finanzierte Plätze (plus 154 Plätze) registriert. Dies entspricht einem Anteil
von 27,8 % aller belegten Plätze in Kindertagesstätten und Kindertagespflege.
5.5
Familienbildung und -beratung
Familienbildung und -beratung leistet einen Beitrag dazu, Familien zu stabilisieren, Eltern bei Überforderung
zu unterstützen und die Bildungs- und Entwicklungschancen von Kindern in Familien zu verbessern. Das Spektrum reicht von niedrigschwelligen Angeboten über Bildungsangebote bis zum Auf- und Ausbau von Erziehungspartnerschaften. Dies spiegelt sich in den Angeboten, die von Familienbil dungs- und
-begegnungsstätten, Elternbildung, Elternkursen, Mütterzentren bis zur Familienbildung in Kooperation mit
Kindertagesstätten und Schulen reichen, wider.
5.5.1
Angebote des Mütterzentrum Leipzig e. V.
Im Jahr 2012 wurden vier Einrichtungen des freien Trägers der Jugendhilfe „Mütterzentrum e. V. Leipzig“ durch
die öffentliche Jugendhilfe bezuschusst. Die Angebote stehen sowohl Müttern als auch Vätern mit ihren Kindern offen. Sie befinden sich sozialräumlich gegliedert in den vier Stadtbezirken West, Südwest, Nordost und
Ost der Stadt Leipzig.
56
Sozialreport Leipzig 2013
Abb. 36 Nutzung der Angebote für Eltern und Kindern des Mütterzentrum Leipzig e. V.
in den Jahren 2008 bis 2012
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Quelle: Amt für Jugend, Familie und Bildung
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Sozialreport Leipzig 2013
Die Angebote des Mütterzentrum e. V. Leipzig zielen in erster Linie auf eine niederschwellige, die elterlichen
Ressourcen stärkende Arbeit in den offenen Treffs und die Förderung der Erziehungskompetenz der Eltern
durch Kursangebote ab. Neben den klassischen Angeboten im offenen Treff finden Kurse, Gesprächsrunden,
Vorträge sowie Seminare für Mütter und Väter statt. Mütter und Väter haben dabei die Möglichkeit, gemeinsam
mit ihren Kindern teilzunehmen.
Im Jahr 2012 wurden von 11.736 Eltern die offenen Angebote und von 10.643 Eltern die Kursangebote genutzt.
Im Jahr 2012 wurden von 9.503 Kindern die offenen Angebote genutzt. An den Kursangeboten nahmen 8.708
Kinder teil. Ergänzt wurden die Kursangebote durch PEKIP1-Gruppen. In jeder Einrichtung des Mütterzentrum
e. V. Leipzig gibt es neben dem offenen Treff eine Kleidertauschbörse, welche von den Besucher/-innen organisiert wird.
Der Anstieg der Nutzung der offenen Angebote in den letzten beiden Jahren steht im Zusammenhang mit dem
Anstieg der Geburtenrate in Leipzig.
Auch wenn die Elternzeit eher von den Müttern genutzt wird, ist es den Einrichtungen des Mütterzentrum e.
V. Leipzig ein wichtiges Anliegen, die Väter einzubeziehen. Sie können ihre Erfahrungen einbringen, beteiligen
sich an Projekten, an der Elternarbeit und an der Gestaltung der Einrichtungen. Sie haben auch die Möglichkeit,
an Gesprächsrunden und an den verschiedenen Kursen und Angeboten gemeinsam mit ihren Kindern teilzunehmen.
5.5.2
Familienbildung in Kooperation mit Kindertagesstätten
Nahezu jedes Kind in Leipzig im Alter von drei Jahren bis zum Schulbeginn besucht einen Kindergarten. Die
familienergänzende und familienunterstützende Funktion des Kindergartens wird im Bereich der Elternbildung
genutzt.
In der Stadt Leipzig haben im Jahr 2012 zwei Träger der Jugendhilfe Familienbildung in Kooperation mit Kindertagesstätten angeboten: der FAIRbund e. V. mit Projekt „Familien und Kitas – Miteinander lernen“ und der
Caritasverband Leipzig e. V. „FaBiKoo“ (Familienbildung in Kooperation mit Kindertagesstätten).
Insgesamt 33 Kindertagesstätten waren im Jahr 2012 Kooperationspartner von Anbietern von Familienbildung.
Neben Team- und Gruppenangeboten für Erzieher/-innen und Leiter/-innen wurden auch Einzelgespräche und
Praxisreflexionen für einzelne pädagogische Mitarbeiter/-innen und Leiter/-innen sowie Angebote für Eltern
und Kinder unterbreitet. Das Programm Familie und Nachbarschaft (FuN®) hat sich beim Caritasverband Leipzig e. V. als festes Angebot etabliert, dass in zwei Kitas einmal pro Jahr kontinuierlich durchgeführt wird.
1
PEKIP steht für Prager-Eltern-Kind-Programm. Dabei handelt es sich um ein Gruppenangebot für Eltern mit ihren Kindern im ersten
Lebensjahr, welches die Interaktion zwischen Eltern und Kind unterstützen soll und die Entwicklung des Babys fördert. Außerdem zielt
es auf den Austausch der Eltern.
Sozialreport Leipzig 2013
57
5.5.3
Kinder- und Familienzentren (KiFaZ)
Im Jahr 2012 waren zehn Kindertagesstätten zu Kinder- und Familienzentren weiter entwickelt worden und
erhielten das Leipziger Gütesiegel „Leipziger Kinder- und Familienzentrum KiFaZ“. Durch den in Kinder- und
Familienzentren entwickelten niedrigschwelligen Zugang von Familien wird die Möglichkeit von familienergänzenden und familienunterstützenden Angeboten sowie spezifischen Angeboten der Elternbildung unter Einbeziehung von Kooperationspartnern im Rahmen des sozial-räumlichen Netzwerkes bedarfsgerecht vor Ort
ermöglicht.
5.5.4
Erziehungs- und Familienberatung
Erziehungs- und Familienberatung gemäß § 28 SGB VIII sowie in Verbindung mit §§ 17 und 18 SGB VIII einen
wesentlichen Beitrag dazu, dass Familien in ihrer Erziehungsaufgabe gegenüber ihren Kindern unterstützt werden.
Abb. 37 Erziehungs- und Familienberatungsstellen 2000 bis 2012 nach Neuanmeldungen,
Fallübernahmen und beendeten Fällen
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Quelle: Amt für Jugend, Familie und Bildung
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Sozialreport Leipzig 2013
Im Jahr 2012 konnten durch Neuanmeldungen und Übernahmen aus dem Vorjahr insgesamt 5.444 Ratsuchenden Beratungen angeboten werden. Die Anzahl der betreuten Hilfen ist im Jahr 2012 im Vergleich zum
Vorjahr um 5,5 % (plus 286) angestiegen.
5.6
Leistungen des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD)
Der ASD Leipzig bietet in 9 Außenstellen (Sozialbezirke) seine Dienstleistungen für die Bürger/-innen der Stadt
Leipzig an. Insbesondere auf der Grundlage des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (SGB VIII) und des Bundessozialhilfegesetzes (SGB XII) gewährt der ASD ganzheitliche, gesetzes- und generationsübergreifende soziale Hilfen.
5.6.1
Aufgaben und Struktur des ASD
Die Mitarbeiter/-innen des ASD erfüllen folgende Aufgaben.
Im Rahmen der kostenpflichtigen Leistungen nach dem SGB VIII
• Prüfung der Notwendigkeit und Geeignetheit kostenpflichtiger Hilfen nach SGB VIII, und anschließender
Fallsteuerung dieser Hilfen
58
Sozialreport Leipzig 2013
Im Rahmen von Kindeswohlprüfungen
• Prüfungen des Kindeswohls nach § 8a SGB VIII
• Veranlassung von Inobhutnahmen nach § 42 SGB VIII einschließlich der Einbeziehung des Familiengerichtes
Im Rahmen von Dienstleistungen nach dem SGB VIII und im Rahmen der „Phase I“
• fortlaufende Überprüfung und Sicherung des Kindeswohls infolge von festgestellten Kindeswohlgefährdungen
• Beratung bei Erziehungsschwierigkeiten bei verschiedensten familiären Problemlagen
• Beratungen im Bereich Trennung, Scheidung, Umgang
Im Rahmen von Stellungnahmen
• Mitwirkung im familiengerichtlichen Verfahren
• Erstellung familienbezogener Stellungsnahmen für andere Leistungserbringer (beispielsweise bei Umgang/Sorgerecht von Ausländern; zur Integration von Schülern/Schülerbeförderung u. a.)
• Erstellen von Stellungnahmen im Auftragsgeschäft für Leistungsträger nach den SGB II; SGB XII und
anderer Sozialgesetzbücher
Im Rahmen von Erwachsenenwohlprüfungen
• Prüfung von gewichtigen Anhaltspunkten über eine Erwachsenenwohlgefährdung .
• Bei Vorliegen einer Gefährdung von erwachsenen Personen: Beratung über und aktive Vermittlung in
mögliche Leistungen und an zuständige Behörden, Institutionen und Soziale Dienste in der Stadt
Im Rahmen von Diensteislungen nach SGB II und XII sowie im Rahmen der „Phase I“
• Beratungen über geeignete Angebote und möglicherweise bestehende Leistungsansprüche bzw. eine
aktive Vermittlung ins Versorgungssystem bei Wohnungsnotfällen von erwachsenen Personen,
• niederschwellige Seniorenhilfe
im Rahmen von Betreuungsrecht
• Feststellung der Notwendigkeit und Geeignetheit von Hilfen nach SGB XII und SGB II.
Im Rahmen von Netzwerkarbeit
• gemeinsam mit Familiengerichten, Kindertagesstätten, Schulen, Leistungsanbietern nach §§ 27 ff SGB
VIII und mit Einrichtungen und Diensten des Gesundheitssektors sowie der Kinder-, Jugend- und
Familienarbeit.
Die Aufgaben des ASD werden arbeitsorganisatorisch in einem Eingangs- und Fallmanagement bearbeitet.
Das Eingangsmanagement arbeitet nach dem Prinzip der territorialen Zuständigkeit. Hier werden alle Bürger/innen, die den ASD aufsuchen, beraten und es wird geprüft, inwieweit durch Information, Vermittlung an andere
soziale Dienste oder weitere Beratungen die Anliegen der Betroffenen geklärt werden können. Diese Aufgabe
wird im ASD unter dem Namen “Phase I“ ab dem vierten erfolgten Kontakt zu den Hilfesuchenden statistisch
erfasst. Sollte sich in diesem Prozess zeigen, dass der Hilfebedarf der Hilfesuchenden nicht gedeckt werden
kann, werden diese an die Mitarbeiter/-innen des Fallmanagements übergeben. Dort wird der Einzelfall als
Dienstleistung oder kostenpflichtige nach dem SGB VIII mit der erforderlichen Hilfeplanung weitergeführt.
Sozialreport Leipzig 2013
59
5.6.2
Leistungen des ASD außerhalb kostenpflichtiger Hilfen SGB VIII
Abb. 38 Leistungen des ASD außerhalb kostenpflichtiger Hilfen SGB VIII im Jahr 2012
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Quelle: Amt für Jugend, Familie und Bildung
Sozialreport Leipzig 2013
Im Jahr 2012 waren die Mitarbeiter/-innen des ASD in insgesamt 4.539 Fällen in den Prozessen Dienstleistungen, Stellungnahmen, Gefährdungsprüfungen und Aufgaben in der „Phase I“ für die Bürger/-innen der Stadt
Leipzig tätig. In den Bereichen „Dienstleistungen“ und „Phase I“ wurde im Jahr 2012 die Erhebung der Fallzahlen geändert, so dass hier Trends und Vergleiche erst wieder Ende 2013 abgebildet werden können.
Tätigkeiten in der „Phase I“ nahmen mit 1.974 Fällen den größten Teil der Tätigkeiten in den Hilfen außerhalb
der kostenpflichtigen Hilfen nach dem SGB VII ein. Stellungnahmen für familiengerichtliche Verfahren und im
Kontext Trennung/Scheidung/Umgang wurden in 1.086 Fällen angefertigt. Die Mitarbeiter/-innen des ASD
prüften im Jahr 2012 in 909 Fällen das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen in der Stadt Leipzig. Es
wurden 197 Dienstleistungen und Stellungnahmen im Auftrag des Sozialamtes bei gesundheitlichen, wirtschaftlichen und/oder psychosozialen Problemen erwachsener Bürger/-innen erbracht. Dienstleistungen im
Kontext von SGB VIII als Unterstützungsleistungen bei Erziehungsschwierigkeiten oder im Kontext der Eingliederungshilfe für Kinder und Jugendliche mit psychischen Störungen oder sonstigen familiären Problemlagen wurden in 154 Fällen erbracht. Bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten oder zum Umzug in eigenen
Wohnraum aus sozialen Gründen für Menschen unter 25 Jahre wurde der ASD im Jahr 2012 in insgesamt 144
Fällen tätig. Ferner fertigte der ASD im Jahr 2012 insgesamt 33 Stellungnahmen für das Jobcenter, für den
Kommunalen Sozialverband, im Rahmen des Opferentschädigungsgesetzes und zur Wahrnahme von Umgang
bzw. Sorgerecht von Ausländern an. Schließlich prüfte der ASD in 42 Fällen mögliche Gefährdungen des Erwachsenenwohls und leitete bei Bedarf entsprechende Maßnahmen zur Abwendung einer akuten Gefährdung
ein.
5.6.3
Hilfen zur Erziehung
Als Aufgabe der „Hilfen zur Erziehung“ steht die Gewährung von geeigneten und notwendigen Hilfen für die
Familien mit einem Bedarf an staatlicher Unterstützung bei der Erziehung, Versorgung und Betreuung ihrer
Kinder sowie für junge Volljährige, die eine eigenständige Lebensführung noch nicht bewältigen, mit dem Ziel
des Unabhängigmachens der Betroffenen von öffentlicher Hilfe.
Im Leistungsbereich Erzieherische Hilfen wurden im Jahr 2012 durchschnittlich 1.859 Hilfefälle gezählt. Entgegen der Fallentwicklung in den Jahren 2009 bis 2011 war für das Jahr 2012 wieder ein Fallanstieg (plus 91
Fälle) zu verzeichnen. Die jahresdurchschnittlich vergebenen Hilfen zur Erziehung erhielten zu 94,9 % Minderjährige und zu 5,1 % junge Volljährige.
60
Sozialreport Leipzig 2013
Abb. 39 Erzieherische Hilfen 2000 bis 2012 nach Jahresdurchschnittswerten und dem Anteil an der
Altersguppe
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Quelle: Amt für Jugend, Familie und Bildung
Sozialreport Leipzig 2013
Der 2012 zu verzeichnende Fallanstieg liegt zum einen am demografischen Anstieg der 0 bis unter 21-Jährigen
sowie daran, dass verschiedene rechtliche Grundlagen zur Sicherung des Kindeswohls weiter qualifiziert wurden. Mit Einführung des Bundeskinderschutzgesetzes am 1.1.2012 sind nunmehr alle Berufsgruppen, die mit
Kindern und Familien arbeiten, in der Verantwortung, bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung Familien entsprechende Hilfsangebote zu unterbreiten bzw. Schutzmaßnahmen im Sinne von Meldungen an das Jugendamt vorzunehmen. Diese erhöhte Sensibilität sorgt in der Folge für eine wachsende Fallzahl im Bereich von
Prüfungen des Kindeswohls, welche wiederum weiterführende Schutz-, Unterstützungs- und Hilfemaßnahmen
in den Erzieherischen Hilfen nach sich ziehen.
Weitere Gründe für die Fallzahlsteigerung ist die zunehmende finanzielle Armut von Familien und deren Auswirkungen auf die Erziehungsfähigkeit der Eltern. Ein weiterer Grund besteht trotz der Debatten zur Umsetzung
von Inklusion in dem zunehmenden Ausschluss von Schüler/-innen von der Schule durch z. B. Schulsuspendierungen oder in der Zunahme von Förderschulverfahren.
Tabelle 21 Hilfen zur Erziehung 2000 bis 2012 nach Minderjährigen und Volljährigen sowie Hilfeart
2000
Minderjährige
davon
ambulant
teilstationär
stationär
Pflegestellen
Volljährige
davon
ambulant
stationär
Pflegestellen
Quelle: Amt für Jugend, Familie und Bildung
2005
2010
2011
2012
1.960
1.405
1.704
1.674
1.764
864
115
623
358
182
533
75
418
379
95
695
74
501
434
104
684
82
492
416
94
732
80
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424
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87
11
49
37
9
50
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46
35
13
48
31
16
Sozialreport Leipzig 2013
Auch im Jahr 2012 wurden am häufigsten ambulante Hilfen vergeben. Diese stiegen im Vergleich zum Vorjahr
um 6,8 % (plus 50 Hilfen). Die vergebenen stationären Hilfen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 6,1 % (plus
32 Hilfen) und die vergebenen Pflegestellen stiegen um 2,6 % (plus 11 Hilfen). Dagegen sind die teilstationären
Hilfen um zwei Hilfen zurückgegangen.
Sozialreport Leipzig 2013
61
6.
Jugend
Zusammenfassung
Im Jahr 2012 lebten 77.978 Jugendliche, Heranwachsende und junge Erwachsene zwischen 14 und 27 Jahren
mit Hauptwohnsitz in Leipzig.
2012 wurden Angebote der Kinder- und Jugendförderung mit 9,3 Mio. € bezuschusst.
Die Inanspruchnahme des Ferienpasses hat sich weiter erhöht, 67,8 % aller Schüler/-innen nutzen ihn. Insgesamt 25.892 Ferienpässe wurden 2012 verkauft, davon 17,1 % ermäßigt.
Im Schuljahr 2012/2013 wurde an 12 Grundschulen, 23 Oberschulen, 8 Förderschulen und 7 Berufsschulen
Schulsozialarbeit angeboten.
Seit dem Schuljahr 2008/2009 ist ein Rückgang von Auszubildenden beobachtbar, da aktuell die geburtenschwachen Jahrgänge die Schulen verlassen. Im Berichtsjahr 2012/2013 gab es wieder mehr Bewerber/-innen
(2.771) als Berufsausbildungsstellen (2.281) zur Verfügung standen.
Im Jahr 2012 ist die Zahl der arbeitslosen unter 25-Jährigen auf jahresdurchschnittlich 3.068 (minus 13,5 %)
gesunken. Maßnahmen arbeitsweltbezogener Jugendsozialarbeit wie Beschäftigungsprojekte oder Kompetenzagenturen sollen auch weiterhin Jugendlichen helfen, die Schwelle von der Schule in Ausbildung oder
Qualifizierung erfolgreich zu überschreiten und Arbeitslosigkeit zu verhindern.
Die mobile Jugendarbeit/Streetwork verzeichnet im Jahr 2012 einen Anstieg um 1,0 % der Kontakte (plus 402
Kontakte) zu ihren Zielgruppen.
Durch die Jugendgerichtshilfe wurden im Jahr 2012 insgesamt 5.116 Täter/-innen betreut.
6.1
Demografische Entwicklung
Im Jahr 2012 lebten 77.978 Jugendliche, Heranwachsende und junge Erwachsene zwischen 14 und 27 Jahren
mit Hauptwohnsitz in Leipzig. Davon waren 11.720 Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren, 12.145 Heranwachsende zwischen 18 und 21 Jahren und 54.113 junge Erwachsene zwischen 21 und 27 Jahren (Quelle:
Ordnungsamt/Einwohnerregister).
Abb. 40 Prognose nach Altersgruppen bis zum Jahr 2034
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Quelle: Amt für Statistik und Wahlen / Amt für Jugend, Familie und Bildung
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Sozialreport Leipzig 2013
Die Prognose der Bevölkerungsentwicklung geht davon aus, dass sich die Stadtbevölkerung insgesamt zunächst verjüngen wird. Dies hängt vor allem mit einem erwarteten starken Zuwachs von Kindern im Alter unter
15 Jahren zusammen.
Auch die Altersgruppe der 14 bis unter 18-jährigen Jugendlichen zeigt ein deutliches und stetiges Ansteigen
in den nächsten Jahren. Der Anteil an der Stadtbevölkerung wird sich von 2,2 % im Jahr 2012 auf 3,4 % im
Jahr 2034 erhöhen. Etwas moderater fällt der Anstieg der 18 bis unter 21-jährigen Heranwachsenden aus. Ihr
Anteil an der Stadtbevölkerung wird sich von 2,3 % im Jahr 2012 auf 2,8 % im Jahr 2034 erhöhen.
62
Sozialreport Leipzig 2013
Dagegen sinken die Altersgruppen der 21 bis 24-Jährigen von 4,6 % im Jahr 2012 auf 3,6 % im Jahr 2024
und die der 24 bis unter 27-Jährigen sogar von 5,7 % im Jahr 2012 auf 4,2 % im Jahr 2027.
6.2
Angebote der Kinder- und Jugendförderung
Jugendarbeit ist mit ihren Angeboten an den Bedürfnissen junger Menschen ausgerichtet. Sie bietet Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, baut soziale Bezüge auf, ermöglicht Gruppenleben und wirkt sozialen Ausgrenzungsprozessen entgegen. Die Leistungen der Kinder- und Jugendförderung umfassen nach dem zweiten
Kapitel des SGB VIII:
•
§ 11 Jugendarbeit,
•
§ 12 Förderung der Jugendverbände,
•
§ 13 Jugendsozialarbeit,
•
§ 14 erzieherischer Kinder- und Jugendschutz,
•
§ 16 Allgemeine Förderung der Erziehung in der Familie.
Leipzig hat eine ausdifferenzierte Palette an Angeboten, Maßnahmen und Projekten der Jugendhilfe in freier
und kommunaler Trägerschaft. Ergänzend zu dem Leistungsangebot der freien Träger der Jugendhilfe unterhält
die Stadt Leipzig in kommunaler Trägerschaft sechs offene Freizeittreffs, zwei Jugendkultur zentren, Straßensozialarbeiter/-innen mit vier Teams, Maßnahmen der internationalen Jugendarbeit sowie eine Koordinierungsstelle im Bereich Kinder- und Jugendschutz.
2012 wurden die Angebote der Kinder- und Jugendförderung bei freien Trägern mit 9,3 Mio. € bezuschusst
(2011: 9,2 Mio. €).
6.2.1
Ferienpass
Der Ferienpass bietet Leipziger Schülerinnen und Schülern seit 1981 vielfältige Möglichkeiten zum individuellen
bzw. gemeinsamen Besuch verschiedener Einrichtungen, Veranstaltungen, Sehenswürdigkeiten, Workshops
und Fahrten. Auch im Jahr 2012 wurden zahlreiche Veranstaltungen auf hohem Niveau durchgeführt. Die vielen
preiswerten Angebote entlasten vor allem Familien, die nur geringe finanzielle Mittel für die Freizeitgestaltung
ihrer Kinder bereitstellen können.
Abb. 41 Inanspruchnahme des Ferienpasses 2000 bis 2012
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Sozialreport Leipzig 2013
Im Jahr 2012 wurden 25.892 Ferienpässe ausgegeben. Dies sind 15,7 % mehr Ferienpässe als im Vorjahr
(plus 3.514 Ferienpässe). Erstmals erhielten Inhaber/-innen einer SchülerMobilCard von den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) den Sommerferienpass kostenlos. Durch die LVB-Aktion konnten 3.650 Ferienpässe kostenlos den Nutzer/-innen übergeben werden.
Sozialreport Leipzig 2013
63
Gemessen an den 38.179 Schüler/-innen allgemeinbildender Schulen des Schuljahres 2011/2012 in Leipzig
(Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen) wurden im Jahr 2012 von 67,8 % aller Schüler/-innen Ferienpässe
in Anspruch genommen (im Vorjahr 61,1 %).
Die Planung der Ferienpassangebote berücksichtigt die Nachfrage der Nutzer/-innen. So werden z. B. Veranstaltungen, die in den vergangenen Jahren auf wenig Resonanz gestoßen sind, nicht wieder bzw. in der Anzahl
reduziert in den Ferienpass aufgenommen.
6.2.2
Jugendberatung
Die Jugendberatung nach § 13 SGB VIII bietet ein Hilfsangebot für sozial benachteiligte oder individuell beeinträchtigte Jugendliche und junge Erwachsene. Sie hat die umfassende Förderung des einzelnen jungen
Menschen im Blick, und zwar unabhängig vom Erfolg seiner Einbindung in Lern-, Arbeits- und Leistungsprozesse. Als eigenständiges Angebot der Jugendsozialarbeit kooperiert die Jugendberatung in Leipzig intensiv
mit Maßnahmen der arbeitsweltbezogenen Jugendsozialarbeit. Die Hilfsangebote der Jugendberatungsstellen
stehen grundsätzlich jedem jungen Menschen offen.
Abb. 42 Jugendberatung 2001 bis 2012 nach Neuanmeldungen, Übernahmen und beendeten Fällen
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Quelle: Amt für Jugend, Familie und Bildung
Sozialreport Leipzig 2013
Die Gesamtzahl der Beratungshilfen in Jugendberatungsstellen ist im Jahr 2012 im Vergleich zu den beiden
Vorjahren in etwa konstant geblieben. Die Zahl der Neuanmeldungen im Jahr 2012 ist im Vergleich zum Vorjahr
um 9,2 % (plus 68 Neuanmeldungen) gestiegen. Die Zahl der Übernahmen bzw. Fortführung von Hilfen aus
den Vorjahren hat sich demgegenüber um 72 Hilfen verringert.
6.2.3
Kinder- und Jugendtelefon
Das Kinder- und Jugendtelefon Leipzig beim Deutschen Kinderschutzbund e. V. ist ein Leistungsangebot nach
§ 14 SGB VIII und erhält im Rahmen der Kinder- und Jugendförderung finanzielle Zuwendungen, um zu spezifischen Gefährdungspotentialen Kinder und Jugendliche zu beraten. Ihre Sorgen und Nöte werden ernst genommen und gemeinsam wird überlegt, was Kinder und Jugendliche selbst tun können, wer in ihrer Umgebung
helfen kann bzw. was der nächste Schritt sein könnte.
Täglich erreichen das Kinder- und Jugendtelefon in der 6-stündigen Beratungszeit ca. 50 Kinder und Jugendliche. Um all diesen Anrufenden mit ihren persönlichen Fragen, Sorgen und Nöten hilfreich zur Seite stehen zu
können, engagieren sich über 40 qualifizierte, ehrenamtliche Berater/-innen für das Projekt. Das Kinder- und
Jugendtelefon stand den Anrufer/-innen im vergangenen Jahr an insgesamt 302 Tagen zur Verfügung.
64
Sozialreport Leipzig 2013
Abb. 43 Beratungsgespräche des Kinder- und Jugendtelefons 2000 bis 2012 nach Altersklassen
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Quelle: Amt für Jugend, Familie und Bildung
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Sozialreport Leipzig 2013
Von den im Jahr 2012 in Leipzig beim Kinder- und Jugendtelefon eingegangenen 15.589 Anrufen waren 3.886
Beratungsgespräche (24,9 %). Drei Viertel aller Anrufer (75,1 %) waren „Sonstige Gespräche“ mit allgemeinen
Anfragen zum Kinder- und Jugendtelefon oder Rückmeldungen zu früheren Gesprächen betreffend, sowie
Testanrufe, „Aufleger“ und „Schweiger“.
Zu den Hauptnutzern für Beratungsgespräche des Kinder- und Jugendtelefons zählen traditionell die 12- bis
14-jährigen Kinder sowie die 14- bis 18-jährigen Jugendlichen. Der Anteil dieser beider Altersgruppen lag im
Jahr 2012 bei 76,5 %, der Anteil der Grundschulkinder unter 12 Jahren bei 11,7 % und der Anteil der über 18Jährigen bei 11,8 %.
Das Themenspektrum, mit denen sich Kinder und Jugendliche an das Kinder- und Jugendtelefon wenden, ist
vielfältig. Schwerpunkte der Beratungsgespräche sind „Partnerschaft und Liebe“ sowie „Sexualität“. Aber
auch die Themen „psychosoziale Probleme/Gesundheit“, „Sucht“ und „Schule/Ausbildung“ werden breit angefragt. Steigende Beratungsnotwendigkeit wurde für die Themen Mobbing, Cybermobbing, Spott und Ausgrenzung unter Mitschülern registriert.
Da der Beratungsbedarf an den Samstagen sehr groß war, wurden im vergangenen Jahr die Beratungszeiten
um 2 Stunden erweitert, so dass die Berater/-innen im Vergleich zum Vorjahr 110 Stunden zusätzlich beratend
tätig sein konnten.
6.2.4
Schulsozialarbeit
Schulsozialarbeit hat sich in der Stadt Leipzig als ein Schwerpunkt der Jugendsozialarbeit nach § 13 SGB VIII
entwickelt. Die kommunalpolitische Schwerpunktsetzung liegt hierbei zunächst auf allen Förderschulen zur
Lernförderung, dem Förderzentrum für Erziehungshilfe, dem Förderzentrum Sprachheilschule, Oberschulen,
Berufsschulen mit BVJ und ausgewählten Grundschulen.
Die jeweiligen Angebote von Schulsozialarbeit durch Träger der Jugendhilfe beruhen auf individuell abgestimmten Kooperationsvereinbarungen mit der jeweiligen Partnerschule. Sie werden vor Ort an der Schule für
die Schüler/-innen umgesetzt. Die Verknüpfung der Leistungen von Schule und Jugendhilfe wurde in den zurückliegenden Jahren verstärkt und ein Kooperationsvertrag zur Thematik Schulpflichtverletzung zwischen
der Sächsischen Bildungsagentur Regionalstelle Leipzig und dem Amt für Jugend, Familie und Bildung abgeschlossen.
Schulsozialarbeit war im Schuljahr 2012/2013 mit seinen sozialpädagogischen Angeboten an 50 öffentlichen
Schulen in der Stadt Leipzig tätig. In den Förderschulen wurde an allen sechs Förderschulen für Lernbehinderte, an der Sprachheilschule sowie an allen drei Schulteilen des Förderzentrums für Erziehungshilfe Schulsozialarbeit angeboten. Erstmals wurde im Schuljahr 2011/2012 an allen 23 öffentlichen Oberschulen
Schulsozialarbeit angeboten. Auch an 12 öffentlichen Grundschulen gibt es mittlerweile Schulsozialarbeit.
Dies wurde über die Bundesfinanzierung Bildung und Teilhabe möglich.
Sozialreport Leipzig 2013
65
Tabelle 22 Schulsozialarbeit Schuljahr 2008/2009 bis 2012/2013 nach Schularten
davon mit
Schulsozialarbeit
Anzahl
öffentlicher
Schulen
davon mit
Schulsozialarbeit
Anzahl
öffentlicher
Schulen
davon mit
Schulsozialarbeit
2012/2013
Anzahl
öffentlicher
Schulen
2011/2012
davon mit
Schulsozialarbeit
2010/2011
Anzahl
öffentlicher
Schulen
Alle Schularten
davon:
Grundschulen
Oberschulen1
Förderschulen2
Berufsschulen3
2009/2010
117
18
115
26
114
31
114
50
114
50
65
25
16
11
1
9
8
0
65
23
16
11
2
9
8
7
65
23
16
10
2
14
8
7
65
23
16
10
12
23
8
7
65
23
16
10
12
23
8
7
davon mit
Schulsozialarbeit
Schulart
2008/2009
Anzahl
öffentlicher
Schulen
Schuljahr
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen/Amt für Jugend, Familie und Bildung
Sozialreport Leipzig 2013
Darüber hinaus gibt es Schulsozialarbeitsprojekte an sieben Berufsschulzentren der Stadt Leipzig, an denen
ein Berufsvorbereitungsjahr eingerichtet ist. Über Landesmittel werden Zuwendungen für die sozialpädagogische Betreuung im Berufsvorbereitungsjahr als Projektförderung gewährleistet. Gefördert werden 90 % der
zuwendungsfähigen Ausgaben, die restlichen 10 finanziert die Stadt Leipzig.
Die sozialräumliche Verteilung der Schulen mit Schulsozialarbeit konzentriert sich auf die Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf gemäß der Schwerpunktsetzung des Stadtentwicklungskonzeptes.
6.3
Ausbildung und Berufsfindung
Ein zentrales Thema für Leipziger Jugendliche ist der Übergang von der Schule in das Berufsleben. Arbeitsweltbezogene Jugendsozialarbeit soll hierbei sozialpädagogische Maßnahmen für benachteiligte junge Menschen anbieten und anwaltschaftlich für benachteiligte Jugendliche in der (fach-)politischen Diskussion zur
kommunalen Beschäftigungspolitik auftreten. In den letzten Jahren wurde dafür ein stabiles Netzwerk zur beruflichen Förderung und der sozialen Integration junger Menschen aufgebaut.
Einen weiteren Schwerpunkt stellt die Umsetzung der Vereinbarung zwischen der Stadt Leipzig und dem Jobcenter Leipzig zu Maßnahmen nach SGB II, III und VIII dar. In dieser Vereinbarung sind u. a. die Förderung von
Einrichtungen und Diensten für Leistungen zur Eingliederung in Ausbildung, Arbeit oder Beschäftigung geregelt.
6.3.1
Bewerber/-innen und Berufsausbildungsstellen
Als Bewerber/-innen für Berufsausbildungsstellen zählen laut der Definition der Bundesagentur für Arbeit diejenigen gemeldeten Personen, die im Berichtsjahr individuelle Vermittlung in eine betriebliche oder außer betriebliche Berufsausbildungsstelle in anerkannten Ausbildungsberufen nach dem Berufsbildungsgesetz
wünschen und deren Eignung dafür geklärt ist bzw. deren Voraussetzungen dafür gegeben sind.
Als Berufsausbildungsstellen zählen gemäß der Definition der Bundesagentur für Arbeit alle mit einem Auftrag
zur Vermittlung gemeldeten und im Berichtsjahr zu besetzenden betrieblichen und außerbetrieblichen Berufsausbildungsstellen für anerkannte Ausbildungsberufe nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG), einschließlich der Ausbildungsplätze in Berufsbildungswerken und sonstigen Einrichtungen, die Ausbildungs maßnahmen für Behinderte
durchführen. Das Berichtsjahr ist der Zeitraum vom 1. Oktober bis zum 30. September des folgenden Jahres.
mit Nachbarschaftsschule mit Grundschul-und Oberschulteil,
Schulsozialarbeit beim Förderzentrum für Erziehungshilfe an drei Schulteilen,
3
neun berufliche Schulzentren und eine medizinische Berufsfachschule an der Klinikum St. Georg gGmbH
1
2
66
Sozialreport Leipzig 2013
Tabelle 23 Gemeldete Bewerber/-innen und Berufsausbildungsstellen in der Stadt Leipzig
nach Berichtsjahren zum Stichtag 30.09. des Jahres
03/04
04/05
05/06
06/07
07/08
08/09
09/10
10/11
11/12
12/13
gemeldete Bewerber/-innen
versorgte Bewerber/-innen
unversorgte Bewerber/-innen
Anteil unversorgter Bewerber/
-innen in %
5.754
5.303
451
5.908
5.534
374
6.223
5.876
347
6.965
6.230
735
5.141
5.024
117
2.874
2.834
40
2.449
2.419
30
2.314
2.230
84
2.859
2.669
190
2.771
2.491
280
7,8
6,3
5,6
10,6
2,3
1,4
1,2
3,6
6,6
10,1
gemeldete
Berufsausbildungsstellen
besetzte Stellen
unbesetzte Stellen
Anteil unbesetzter Stellen in %
3.873
3.725
3.434
3.628
4.736
3.061
2.787
2.606
2.621
2.281
3.869
4
0,1
3.716
9
0,2
3.327
107
3,1
3.166
462
12,7
4.723
13
0,3
3.051
10
0,3
2.756
31
1,1
2.536
70
2,7
2.490
131
5,0
2.185
96
4,2
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
Sozialreport Leipzig 2013
Die Bundesagentur für Arbeit zählte für die Stadt Leipzig zum 30.09.2013 insgesamt 2.771 gemeldete Bewerber/-innen für Berufsausbildungsstellen. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang um 3,1 % (minus 88
gemeldete Bewerber/-innen). Davon waren 2.491 gemeldete und versorgte Bewerber/-innen sowie 280 gemeldete aber unversorgte Bewerber/-innen. Der Anteil der unversorgten Bewerber/-innen stieg auf 10,1 % (plus
3,5 Prozentpunkte zum Vorjahr). Zu den unversorgten Bewerbern zählen jene Personen, für die weder die Einmündung in eine Berufsausbildung, noch ein weiterer Schulbesuch, eine Teilnahme an einer Fördermaßnahme
oder eine andere Alternative zum 30.9. bekannt ist und für die sich um eine Vermittlung bemüht wird.
Demgegenüber standen 2.281 gemeldete Berufsausbildungsstellen. Dies ist zum Vorjahr ein Rückgang um
13,0 % (minus 340 gemeldete Berufsausbildungsstellen). Davon waren 2.185 Stellen besetzt und 96 Stellen
unbesetzt. Der Anteil der unbesetzten Stellen sank auf 4,2 % (minus 0,8 Prozentpunkte zum Vorjahr). Als Berufsausbildungsstellen zählen alle mit einem Auftrag zur Vermittlung gemeldeten und im Berichtjahr zu besetzenden betrieblichen und außerbetrieblichen Berufsausbildungsstellen für anerkannte Ausbildungsberufe nach
dem Berufsbildungsgesetz.
Abb. 44 Gemeldete Bewerber/-innen und Berufsausbildungsstellen in der Stadt Leipzig
zum Stichtag 30.09. des Jahres nach Berichtsjahren
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Quelle: Amt für Jugend, Familie und Bildung
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Sozialreport Leipzig 2013
Zum Berichtszeitpunkt des 30.09.2013 überstieg die Anzahl der gemeldeten Bewerber/-innen erneut die zur
Verfügung stehenden Berufsausbildungsstellen. Die Arbeitsverfahren bei den Trägern der Ausbildungsstellenvermittlung sind darauf ausgerichtet, bis zum 30. September möglichst für alle Bewerber eine Einmündung in
eine Ausbildungsstelle zu erreichen oder eine Alternative zur Berufsausbildung herbeizuführen. Auch danach
werden die Vermittlungsbemühungen für unversorgte Bewerber fortgesetzt.
Sozialreport Leipzig 2013
67
6.3.2
Jugendarbeitslosigkeit
Als arbeitslose Jugendliche gelten arbeitsuchende Personen, die mindestens 15 und höchstens 24 Jahre alt
sind und vorübergehend nicht in einem Beschäftigungsverhältnis stehen oder nur eine weniger als 15 Stunden
wöchentlich umfassende Beschäftigung ausüben, eine versicherungspflichtige Beschäftigung suchen und
dabei den Vermittlungsbemühungen der Agentur für Arbeit oder des Jobcenters Leipzig zur Verfügung stehen,
also arbeitsfähig und -bereit sind.
Abb. 45 Arbeitslose Leipziger/-innen bis zum Alter von 25 Jahren (Jahresdurchschnittswerte)
2005 bis 2012
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Quelle: Amt für Jugend, Familie und Bildung
:;550.123!"3/.<3456-73!#38927Sozialreport Leipzig 2013
Die von der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Arbeitslosenzahlen der unter 20-Jährigen und der 20 bis
unter 25-Jährigen weisen für die Stadt Leipzig seit 2005 stark rückläufige Tendenzen auf. Gleichbleibend ist
die Tendenz, dass mehr junge Männer (58,4 %) als junge Frauen (41,6 %) von Arbeitslosigkeit betroffen sind.
Im Jahresdurchschnitt des Jahres 2012 waren 3.068 Leipziger/-innen unter 25 Jahren als arbeitslos registriert.
Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Rückgang um 13,5 % (minus 479). Davon waren 425 Leipziger/-innen
unter 20 Jahren und 2.643 zwischen 20 und 25 Jahren.
Das Amt für Jugend, Familie und Bildung arbeitet eng mit dem Jobcenter Leipzig zusammen, um die Jugendarbeitslosigkeit zu senken. So wurden z. B. Aktivierungshilfen für Jugendliche, die im Rahmen der vorhandenen
Angebote noch nicht in den Arbeits- oder Ausbildungsmarkt eingegliedert werden konnten, bereit gestellt.
Darüber hinaus vermitteln Kompetenzagenturen intensiv sozialpädagogisch begleitete Qualifizierungs- und
Beschäftigungsvorhaben für benachteiligte Jugendliche.
6.3.3
Arbeitsweltbezogene Jugendsozialarbeit
Maßnahmen der arbeitsweltbezogenen Förderung und Berufsorientierung nach § 13 SGB VIII richten sich an
Jugendliche, die ohne diese Angebote nicht in der Lage sind, die Schwelle von der Schule in Ausbildung oder
Qualifizierung erfolgreich zu überschreiten. Die Angebote erschließen den Jugendlichen unter sozial pädagogischer Begleitung berufspraktische Erfahrungsräume und Lern- bzw. Qualifizierungsmöglichkeiten in enger
Verbindung von Theorie und Praxis.
Im Jahr 2012 wurden elf Maßnahmen von acht freien Trägern der Jugendhilfe zur arbeitsweltbezogenen Jugendsozialarbeit und fünf Projekte für Schulverweigerer bei vier freien Trägern der Jugendhilfe gefördert. Die
Anbieter arbeiten hierbei stadtweit.
68
Sozialreport Leipzig 2013
Tabelle 24 Teilnehmer/-innen arbeitsweltbezogener Jugendsozialarbeit 2009 bis 2012
nach Alter und Geschlecht
Arbeitsweltbezogene Maßnahme
Jahr
Teilnehmer/Nutzer/-innen
davon:
Neuanmeldungen
Übernahmen aus dem Vorjahr
im aktuellen Jahr beendet
Jugendliche (unter 18 Jahren)
Heranwachsende (18 bis unter 21 Jahren)
junge Erwachsene (21 bis unter 27 Jahren)
männlich
weiblich
Beschäftigungsprojekte
2009
2010
2011
Kompetenzagenturen
2012
2009
2010
2011
2012
794
710
776
686
246
216
173
103
695
99
707
516
188
90
623
87
507
561
71
78
580
196
639
408
201
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160
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91
130
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55
79
110
63
122
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75
52
51
20
21
31
51
554
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491
219
502
274
457
229
105
141
110
106
82
91
51
52
Quelle: Träger arbeitsweltbezogener Jugendsozialarbeit
Sozialreport Leipzig 2013
Im Jahr 2012 haben insgesamt 686 Teilnehmer/-innen die Beschäftigungsprojekte arbeitsweltbezogener Jugendsozialarbeit genutzt. Dies ist gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 11,6 % (minus 90 Teilnehmer/innen). Davon haben die Maßnahme bereits im Vorjahr jede/-r fünfte Teilnehmer/-in (19,4 %) begonnen und
80,6 % der Teilnehmer/-innen neu im Jahr 2012. Knapp vier von fünf Teilnehmer/-innen von Angeboten arbeitsweltbezogener Jugendsozialarbeit (77,0 %) haben die Maßnahme im Jahr 2012 beendet. Im Jahr 2012
lag der Anteil der Teilnehmer an Maßnahmen arbeitsweltbezogener Jugendsozialarbeitbei 66,6 % (im Vorjahr
64,7 %), der Anteil der Teilnehmerinnen bei 33,4 % (im Vorjahr 35,3 %).
Die Angebote der Kompetenzagenturen wurden im Jahr 2012 von 103 Jugendlichen, Heranwachsenden und
jungen Menschen genutzt. Dies ist gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 70 Nutzer/-innen. Die rückläufigen
Zahlen der Nutzer/-innen der Kompetenzagenturen ergeben sich auf Grund der auslaufenden Bundesförderung
für zwei Kompetenzagenturen in Leipzig. Ab dem Schuljahresende 2010/2011 standen die Bundesmittel nur
noch für einen Standort zur Verfügung.
Darüber hinaus wurden die Schulverweigererprojekte „Youth Start“ und „TAKE OFF“ im Sinne von Maßnahmen
der arbeitsweltbezogenen Förderung und Berufsorientierung durch die Jugendhilfe gefördert. Im Schuljahr
2011/2012 gab es 56 Teilnehmer/-innen an den beiden Projekten. Von den Teilnehmer/-innen kamen 57,1 %
aus einer Mittelschule und 42,9 % aus einer Förderschule. Am Schuljahresende 2011/2012 blieben 3,6 % aller
Teilnehmer/-innen weiter im Projekt und 96,4 % beendeten die Maßnahme. Davon begannen 37,5 % eine berufsvorbereitende Maßnahme, 21,4 % brachen die Maßnahme ab oder wurden von der Maßnahme ausgeschlossen, 14,3 % fanden nach der Probezeit keine Aufnahme, 12,5 % kehrten an ihre allgemeinbildende
Schule zurück, bei 5,4 % ist der Verbleib nicht bekannt, 3,6 % begaben sich in Elternzeit und ein Teilnehmer
begann ein freiwilliges soziales Jahr.
6.4
Mobile Jugendarbeit/Straßensozialarbeit (Streetwork)
Straßensozialarbeit, definiert durch § 13 SGB VIII, versteht sich als aufsuchender, zielgruppen- und lebensweltorientierter Handlungsansatz der Jugendhilfe. Es werden junge Menschen erreicht, die ausgegrenzt bzw.
von Ausgrenzung bedroht, sozial benachteiligt und/oder individuell beeinträchtigt sind. Insbesondere wendet
sich aufsuchende Jugendsozialarbeit (Streetwork) an junge Menschen, die von Angeboten der Jugendhilfe
nicht oder nicht mehr erreicht werden. Ziel ist es, den Zugang zum Hilfesystem herzustellen, die Lebenssituation der jungen Menschen nachhaltig zu verbessern und sie in ihrer Entwicklung zu fördern. Die Aktivitäten
der Sozialarbeiter/-innen konzentrieren sich besonders auf die Bereiche Kontaktaufnahme und pflege, Beratung, Begleitung sowie Vermittlung zu Institutionen und Behörden.
Im Jahr 2012 wurden sieben Projekte von sechs Trägern der freien Jugendhilfe in der mobilen Jugendarbeit
bzw. Straßensozialarbeit gefördert. Darüber hinaus hat die Stadt Leipzig in vier Teams aufsuchende Jugendsozialarbeit angeboten.
Sozialreport Leipzig 2013
69
Abb. 46 Hilfeentwicklung mobiler Jugendarbeit/Streetwork nach Kontakten
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Quelle: Amt für Jugend, Familie und Bildung
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Sozialreport Leipzig 2013
Im Jahr 2012 gab es insgesamt 38.732 Kontakte von mobiler Jugendarbeit/Streetwork zu ihren Zielgruppen.
Dies ist gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um 1,0 % (plus 402 Kontakte). Der meiste Kontakt wurde durch
aufsuchende Straßensozialarbeit hergestellt. Im Jahr 2012 waren dies 49,5 % aller Kontakte (2011: 52,2 %).
In 32,0 % aller hergestellten Kontakte erfolgte dies in einer Kontakt- und Beratungsstelle (2011: 33,5 %). Die
Kontakte über mediale Formen wie Telefon oder Internet sind im Jahr 2012 weiter gestiegen auf 18,5 % aller
Kontakte (2011: 14,3 %). Dies ist gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg um 1.680 mediale Kontakte.
Eine intensive Betreuung der jungen Menschen durch die mobile Jugendarbeit/Steetwork erfolgte im Rahmen
von 964 Einzelfallhilfen im Jahr 2012. Davon waren 56,2 % männlich und 43,8 % weiblich, 4,3 % hatten einen
Migrationshintergrund.
Häufige Problemlagen der Klientinnen und Klienten waren im Jahr 2012 wirtschaftliche Schwierigkeiten wie
z. B. Schulden, Beantragung staatlicher Sozialleistungen. Auch die Wohnsituation mit keinem, unzureichendem
oder nicht zufriedenstellendem Wohnraum war ein häufig festgestelltes Problem. Danach folgen mit größerem
Abstand Probleme im Umgang mit legalen sowie illegalen Drogen, gesundheitliche Probleme durch unzureichende Versorgung, Krankheiten oder andere Gefährdungen, Delinquenz und sonstige Problemlagen.
6.5
Jugendgerichtshilfe
Das Sachgebiet Jugendgerichtshilfe sichert gemäß § 52 SGB VIII in Verbindung mit § 38 Jugendgerichtsgesetz den Rechtsanspruch junger straffällig gewordener Menschen im Alter von 14 bis zur Vollendung des
21. Lebensjahres auf Mitwirkung der Jugend(gerichts-)hilfe im Jugendstrafverfahren und unterstützt gleichzeitig die verfahrensbeteiligten Behörden. Die Sozialarbeiter/-innen des Spezialdienstes arbeiten stadtteilorientiert.
Die Mitwirkung der Jugendgerichtshilfe beginnt mit der polizeilichen Information über die Feststellung eines
jungen Menschen als Beschuldigter einer Tat. Die Betreuung endet mit Abschluss des Jugendstrafverfahrens,
das heißt sie umfasst auch die Eingliederungshilfe nach der Haftentlassung. Das Tätigwerden der Jugendgerichtshilfe im Rahmen von Beratung und Begleitung erfolgt auch bei Ordnungswidrigkeitsverfahren sowie bei
der Verhängung von Strafbefehlen.
70
Sozialreport Leipzig 2013
Abb. 47 Neueingänge der Jugendgerichtshilfe nach Erst- und Mehrfachtätern
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213-4563/0/1Sozialreport Leipzig 2013
Im Jahr 2012 wurden von der Jugendgerichtshilfe 5.116 Täter/-innen betreut. Dies betraf 2.529 Neufälle oder
erneut strafrechtlich in Erscheinung getretene Personen und 2.587 Täter/-innen, die zwar nicht wieder strafrechtlich in Erscheinung getreten sind, deren richterliche Verfahren aber noch nicht beendet waren. Von den
2.529 im Jahr 2012 neu eingegangenen Fällen waren 69 % männlich und 31 % weiblich.
Die Zahl der Ersttäter/-innen ist im Vergleich zum Vorjahr um 18,6 % gesunken (minus 269 Ersttäter/-innen).
Mehrfachtäter/-innen sind mindestens zweimal strafrechtlich in Erscheinung getreten. Im Jahr 2012 ist die Anzahl von Mehrfachtäterinnen und Mehrfachtätern im Vergleich zum Vorjahr um 12,5 % gesunken (minus 194
Mehrfachtäter/-innen).
Insgesamt sind 10,6 % der 14 bis unter 21-Jährigen im Jahr 2012 als Neufälle strafrechtlich in Erscheinung
getreten. Der kontinuierliche Rückgang der Erst- und Mehrfachtäter/-innen seit 2003 lässt sich mit der rückläufigen Entwicklung der Bevölkerungszahlen in den Altersgruppen 14 bis unter 21 Jahre erklären. Der Anteil
der Jugendlichen und Heranwachsenden, die straffällig neu in Erscheinung treten, liegt seit Jahren zwischen
8 und 11 Prozent.
Sozialreport Leipzig 2013
71
7.
Seniorinnen und Senioren
Zusammenfassung
Die Zahl der über 60-Jährigen betrug zum 31.12.2012 insgesamt 144.412 Personen. Das waren 27,3 % der
Gesamtbevölkerung der Stadt. Die Zahl der Hochaltrigen (85 Jahre und älter) stieg auf 13.715 Personen und
damit auf 2,6 % der Gesamtbevölkerung.
In der vollstationären Pflege wurden durch den Neubau von drei Altenpflegeheimen und Erweiterungen in mehreren Einrichtungen die Platzkapazität auf 6.385 Plätze in 58 Heimen erhöht. Somit stehen 276 Plätze mehr als
vor einem Jahr zur Verfügung. Sechs Tagespflegeeinrichtungen mit 81 Plätzen wurden neu eröffnet.
Im stationären Bereich sank die Anzahl der Empfänger/-innen von Grundsicherung im Alter (186 Personen),
während die Anzahl der Personen mit Leistungen Hilfe zur Pflege (1.147) und Hilfe zum Lebensunterhalt (238)
gegenüber dem Vorjahr leicht stieg. Außerhalb von Einrichtungen stieg die Anzahl der Leistungsempfänger/innen Grundsicherung und Hilfe zur Pflege um ca. 10 %.
Die Zahl der Beratungen in der Beratungsstelle „Wohnen und Soziales“ stieg im Jahr 2012 gegenüber dem
Vorjahr um 5 % auf 732.
7.1
Demografische Entwicklung
Die Gruppe der 60- bis unter 65-Jährigen nahm seit 2002 bedingt durch die schwächeren Geburtsjahrgänge
1945 bis 1949 stetig ab. Mit dem Eintritt der geburtenstarken Jahrgänge ab 1950 in diese Altersgruppe begann
ein deutliches Wachstum. So stieg die Zahl der Personen in dieser Altersgruppe gegenüber 2008 um 13 %
(3.560 Personen). Der Anteil an der Gesamtbevölkerung stieg jedoch wegen der höheren Einwohnerzahl nur
leicht. Die schwächeren Geburtsjahrgänge sind nun in der Altersgruppe der 65 bis unter 70-Jährigen „angekommen“. Die Zahl der über 85-Jährigen und damit der potentiell besonders Pflegebedürftigen war bis 2004
relativ konstant. In den zurückliegenden Jahren seit 2004 wuchs diese Altersgruppe um ca. 3.700 Personen
(ca. 30 %).
Tabelle 25 Entwicklung des Anteils der Senior/-innen an der Gesamtbevölkerung 2000 bis 2012
nach Altersgruppen ab 60 Jahre
Altersgruppen in Jahren
und anteilig in %
Einwohner insgesamt
darunter
60–65
% aller Einwohner
65 und älter
% aller Einwohner
darunter
80 – unter 85
% aller Einwohner
85 und älter
% aller Einwohner
2000
2002
2004
2006
2008
2010
2011
2012
493.208
494.795
498.491
506.578
515.469
522.883
531.809
528.540
38.880
7,9
89.615
18,2
39.765
8,0
95.241
19,3
37.319
7,5
102.691
20,6
29.345
5,8
112.081
22,1
25.529
5,0
115.257
22,4
26.303
5,0
117.167
22,4
28.579
5,3
116.721
21,9
29.090
5,5
115.322
21,8
9.904
2,0
11.439
2,3
12.899
2,6
10.094
2,1
13.783
2,8
10.003
2,0
13.428
2,7
11.687
2,3
14.349
2,8
12.498
2,4
15.722
3,0
13.040
2,5
15.886
3,0
13.519
2,5
15.979
3,0
13.715
2,6
Quelle: Statisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen Sozialreport Leipzig 2013
7.1.1
Räumliche Verteilung
Die Karte „Anteil über 65-Jähriger“ zeigt, dass in 26 der 63 Ortsteile mehr als 25 % der Bevölkerung über
65 Jahre sind. Dies sind vor allem Stadtteile um den erweiterten Innenstadtbereich mit einer Großsiedlungsbebauung der 50er bis Ende der 80er Jahre. Hier leben Bewohner/-innen, die z.T. mit Errichtung der Häuser
eingezogen sind. Verringert hat sich der Anteil in Neustadt-Neuschönefeld und Volkmarsdorf. Zentrumsnah,
d.h. westlich des Zentrums in Alt-West, der Südvorstadt sowie östlich des Zentrums leben in vielen Ortsteilen
jüngere Bewohner/-innen, die ab Ende der 90er Jahre dorthin gezogen sind, so dass hier der Anteil der 65Jährigen unter 15 % und somit deutlich unter dem städtischen Durchschnitt liegt.
72
Sozialreport Leipzig 2013
Karte 8 Anteil über 65-Jähriger an der Gesamtbevölkerung nach Ortsteilen 2012
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Quelle: Statisches Landesamt Sachsen, Sozialamt
Sozialreport Leipzig 2013
Karte 9 Anteil über 85-Jähriger an der Gesamtbevölkerung nach Ortsteilen 2012
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Quelle: Statisches Landesamt Sachsen, Sozialamt
Sozialreport Leipzig 2013
Sozialreport Leipzig 2013
73
Die Karte weist in neun Ortsteilen eine besonders hohe Konzentration hochaltriger Menschen aus, zwei Ortsteile mehr als im Vorjahr. Die Ortsteile sind: Neulindenau, Grünau-Ost, Grünau-Siedlung, Wahren, Thekla,
Probstheida, Althen-Kleinpösna, Mölkau und Zentrum. In den genannten Ortsteilen bestehen Altenpflegeheime
und/ oder Wohnanlagen des Betreuten Wohnens im Alter . Der einzige Ortsteil mit einem Anteil von unter 1%
Hochaltriger an der Ortsteilbevölkerung ist Hartmannsdorf-Knautnaundorf.
7.1.2
Prognose der demografischen Entwicklung bis 2032
Grundlage für die Prognose der demografischen Entwicklung ist die „Bevölkerungsvorausschätzung Leipzig
2012“ des Amtes für Statistik und Wahlen. Dabei wird besonders auf die künftige Entwicklung der über 80Jährigen eingegangen.
Die Zahl der über 60-jährigen Einwohner/-innen wird von 144.412 im Jahr 2012 auf ca.150.000 im Jahr 2018
und auf ca. 161.000 im Jahr 2025 steigen. Bei der Gruppe der über 80-Jährigen ist bis zum Jahr 2025 ein
Wachstum auf 45.000 Personen (ca. 8 % der Gesamtbevölkerung) zu erwarten. Dies sind ca. 15.500 Personen
mehr als im Jahr 2012.
Tabelle 26 Bevölkerungsvorausschätzung bis 2032 nach Altersgruppen ab 60 Jahren
Altersgruppe
60 bis unter 70
70 bis unter 80
80 bis unter 90
90 und älter
Gesamtbevölkerung
Altersgruppe
60 bis unter 70
70 bis unter 80
80 bis unter 90
90 und älter
Gesamtbevölkerung
Einwohner/-innen 2012
in Tausend
gesamt
55,0
59,7
25,0
4,7
528,9
männl.
25,4
25,9
8,4
0,9
256,5
weibl.
29,8
33,8
16,5
3,8
272,5
Einwohner/-innen 2025
in Tausend
gesamt
65,9
49,9
37,1
8,2
539,4
männl.
32,6
22,3
14,4
2,6
262,6
weibl.
33,3
27,7
22,7
5,6
276,8
Quelle. Amt für Statistik und Wahlen, Bevölkerungsvorausschätzung 2013
7.2
Anteil an der
Bevölkerung
in %
10,4
11,3
4,7
0,9
100,0
Anteil an der
Bevölkerung
in %
11,3
8,5
6,3
1,4
100,0
Einwohner/-innen 2018 in
Tausend
gesamt
60,0
52,8
31,9
6,0
533,1
männl.
28,3
23,0
12,1
1,5
258,8
weibl.
31,7
29,9
19,7
4,5
272,3
Einwohner/-innen 2032 in
Tausend
gesamt
68,4
55,9
32,8
12,5
540,6
männl.
35,3
25,9
13,1
4,1
263,3
weibl.
33,1
30,0
19,7
8,3
277,3
Anteil an der
Bevölkerung
in %
10,6
9,4
5,7
1,1
100,0
Anteil an der
Bevölkerung
in %
11,4
9,4
5,5
2,1
100,0
Sozialreport Leipzig 2013
Träger und Angebote der Altenpflege
Das „Pflege-Weiterentwicklungsgesetz“ sichert den Anspruch auf individuelle Beratung und Hilfestellung bei
der Auswahl und Inanspruchnahme von pflegerischen Leistungen. Im Gesetz sind als Ergänzung der Pflegeberatung Pflegestützpunkte vorgesehen. Das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz hat an Stelle der Pflegestützpunkte in Zusammenarbeit mit den Pflegekassen und den sächsischen
Kommunen das Internetportal (www.pflegenetzsachsen.de) entwickelt. Ziel ist die Information über und Nutzung von Hilfen in der häuslichen Pflege. Zugleich wird über voll- und teilstationäre Einrichtungen informiert.
Pflegende Angehörige sollen unterstützt werden und Pflegebedürftige gezielt Hilfen in Anspruch nehmen.
7.2.1
Ambulante Dienste
Die Zahl der ambulanten Pflegedienste stieg seit der Einführung der sozialen Pflegeversicherung bis zum Jahr
2012 auf 111 (2011:107) wobei große Träger auch mehrere eigenständige Sozialstationen haben.
Der größte Anteil der Pflegedienste ist in privater Trägerschaft (ca. 78 %). Ambulante Dienste werden von Trägern der Wohlfahrtspflege als Sozialstationen betrieben und an drei Standorten werden Pflegedienste in städtischer Trägerschaft (St. Georg Nachsorge und ambulante Pflege GmbH, Städtische Altenpflegeheime gGmbH)
betrieben.
7.2.2
Teilstationäre Angebote
Zu diesen Einrichtungen gehören die Tages- und Nachtpflege sowie Angebote der Kurzzeitpflege. Die Tagesund Nachtpflege erfolgt in teilstationären Einrichtungen, wenn dies zur Ergänzung der häuslichen Pflege er74
Sozialreport Leipzig 2013
forderlich ist. Sie umfasst auch die notwendige Beförderung des Pflegebedürftigen zwischen Wohnung und
Einrichtung. Die Kurzzeitpflege ist eine auf vier Wochen pro Kalenderjahr beschränkte Leistung. Sie kann im
Anschluss an eine stationäre Behandlung oder in sonstigen Krisensituationen, in denen vorübergehend häusliche oder teilstationäre Pflege nicht möglich ist, in einer vollstationären Einrichtung erbracht werden.
Tabelle 27 Plätze und Einrichtungen der Tages- und Kurzzeitpflegen Juni 2013 nach Trägerschaft
Trägerschaft
Tagespflege
Plätze
Insgesamt
davon:
Altenheimen angegliedert
davon:
Städtische Altenpflegeheime GmbH
Freie Träger
Private Träger
Solitäre Einrichtungen2
davon:
St. Georg Nachsorge und ambulante Pflege GmbH
Freie Träger
Private Träger
Kurzzeitpflege1
Einrichtungen
Plätze
Einrichtungen
305
21
104
9
136
10
32
3
26
82
28
169
–
2
6
2
11
–
32
nach Bedarf
72
15
3
76
93
5
6
10
47
Quelle: Sozialamt
6
1
1
1
4
Sozialreport Leipzig 2013
Die Zahl der Tagespflegeplätze hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich verändert. Es wurden 6 neue Einrichtungen mit 81 Plätzen geschaffen, davon 5 solitäre Einrichtungen und eine einem Altenpflegeheim angebaut.
Fünf der neuen Tagespflegen sind in privater Trägerschaft. Das Angebot an Kurzzeitpflegeplätzen blieb gegenüber dem Vorjahr unverändert.
7.2.3
Stationäre Pflege
Stationäre Pflegeeinrichtungen erbringen dauerhafte Pflege, bieten jedoch auch Kurzzeit-, Tages- und Nachtpflege an.
Tabelle 28 Art der Träger stationärer Einrichtungen nach Kapazität und Auslastung Juni 2013
Kapazität
Zahl der Altenpflegeheime
davon Altenheimen angegliedert
bis 60
61 bis 100
101 bis 200
über 200
Platzkapazität
belegte Plätze
Auslastung in %
Quelle: Sozialamt
Gesamt
Freie Träger
Private Träger
Städtische
Altenpflegeheime gGmbH
58,0
21,0
28,0
9,0
10,0
24,0
18,0
6,0
4,0
12,0
4,0
0,0
6,0
9,0
10,0
4,0
0,0
3,0
4,0
2,0
6.385
5.772
90,4
1.768
1.728
97,7
3.290
2.790
84,8
1.327
1.254
94,5
Sozialreport Leipzig 2013
1
Ist eine Person, die eine pflegebedürftige Person mindestens ein halbes Jahr lang gepflegt und hierfür Pflegegeld aus der Pflegeversicherung erhalten hat, an der Erbringung der Pflege – in der Regel aus Krankheits- oder Urlaubsgründen – gehindert, besteht für 28 Tage
im Kalenderjahr ein Anspruch darauf, dass der/die Pflegebedürftige durch ambulante oder in teilstationären Pflegeeinrichtungen gepflegt
wird (vgl. § 39 SGB XI).
2
Solitäre Einrichtungen sind wirtschaftlich selbständige Institutionen und nicht Teil einer größeren Einrichtung wie z. B. eines Altenpflegeheimes.
Sozialreport Leipzig 2013
75
Die Zahl der Altenpflegeheime stieg 2013 gegenüber 2012 um drei Einrichtungen an, davon zwei in privater
und einer in Freier Trägerschaft. Mit dieser Veränderung und durch Kapazitätserweiterungen in bestehenden
Altenpflegeheimen erhöhte sich die Zahl der Plätze um 276. Zum Stichtag der Erhebung (30.06.2013) waren
613 Plätze nicht belegt (2011: 389). Die Auslastung beträgt 90 %. Die freien Plätze sind z. T. in neu eröffneten
Einrichtungen und Einrichtungen mit einem höheren Anteil von 2-Bett-Zimmern vorhanden.
7.2.4
Entwicklung der Kapazität und Pflegestufen
Der Vergleichszeitraum 2000 bis 2013 zeigt eine deutliche Veränderung der Angebote nach Kapazität (Plätze)
und Trägerschaft. Anzahl und Anteil der Heimplätze privater Anbieter stiegen um etwa das Fünffache auf 3.290
Plätze, d. h. über 50 % aller Heimplätze. Die Kapazität der kommunalen Einrichtungen der Städtischen Altenpflegeheime gGmbH (SAH) sank im gleichen Zeitraum um etwa ein Drittel auf 1.327 Plätze während das Platzangebot in Freier Trägerschaft um ca. 12 % stieg.
Der größte Teil der Plätze in Trägerschaft der Städtischen Altenpflegeheime gGmbH und freier Träger wurde mit
Fördermitteln errichtet, so dass die Bewohner/-innen eine geringere monatliche Belastung selbst tragen, im Unterschied zu nicht geförderten Plätzen, bei denen die Investitionen vollständig auf die Kosten umgelegt werden.
Abb. 48 Platzkapazität und Trägerschaft – Entwicklung 2000–2013
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5 676/85 9065
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5 7;<=6/85 9065
Quelle: Sozialamt
Sozialreport Leipzig 2013
Für die Feststellung der Pflegebedürftigkeit und die Zuordnung zu einer der drei Pflegestufen ist der im Einzelfall bestehende individuelle Hilfebedarf der Antragsteller maßgeblich.
Die Darstellung beruht auf der Auswertung von 57 Einrichtungen mit 5.691 Bewohnern.
Die Entwicklung der Pflegestufen zeigt deutliche Verschiebungen bezüglich der Pflegebedürftigkeit. Die Anzahl
der Personen mit Pflegeleistung „0 und G“ verminderte sich im Zeitraum von 2000 bis 2013 um ca. 90 %. In
der Pflegestufe 1 ist ein prozentualer Zuwachs von ca. 55 % und in der Pflegestufe 2 von ca. 30 % zu verzeichnen. In der Pflegestufe 3 zeigt sich eine besonders starke Zunahme um über 250 %, so dass derzeit
21 % aller Heimbewohner/-innen diese Pflegestufe besitzen. Ursachen sind u.a. das gestiegene Aufnahmealter,
längere Verweildauer und der damit verbundene erhöhte Pflegebedarf.
76
Sozialreport Leipzig 2013
Abb. 49 Entwicklung der Pflegestufen 2000 bis 2013 in stationären Einrichtungen4
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Quelle: Sozialamt
Sozialreport Leipzig 2013
Tabelle 29 Vollstationäre Heimplätze 2013 nach Stadtbezirken
Stadtbezirk
Anzahl
Altenpflegeheime
Vollstationäre Pflegeplätze
Anzahl
Anteil in %
Versorgungsgrad
in %
Einwohner/-innen
65 Jahre und älter,
Stichtag 31.12.2012
Mitte
Nordost
Ost
Südost
Süd
Südwest
West
Alt-West
Nordwest
Nord
8
5
7
11
5
5
7
4
2
4
1.010
497
857
1.296
558
543
774
330
156
364
15,8
7,8
13,4
20,1
9,1
8,7
12,1
5,2
2,4
5,76
9,9
3,9
5,5
10,7
4,4
5,4
5,8
3,5
2,2
2,9
10.158
12.632
15.573
12.099
12.710
9.313
13.766
9.376
7.143
12.554
Insgesamt
58
6.385
100
5,4
115.324
Quelle: Sozialamt
Sozialreport Leipzig 2013
Der durchschnittliche Versorgungsgrad5 mit stationären Heimplätzen in der Stadt Leipzig lag 2013 bei 5,4 %
(2012 bei 5,2 %), so dass von einer ausreichenden Versorgung ausgegangen werden kann. Die Spannbreite
des Versorgungsgrades reicht von 2,9 % im Stadtbezirk Nord bis zu 10,7 % im Stadtbezirk Südost.
Die unter der Bezeichnung „0 und G“ erfassten Personen sind zwar Leistungsempfänger/-innen auf Grund von „bestandsgeschützten“
Ansprüchen oder Heimbedürftigkeit, nicht aber Personen mit Pflegestufe im strengen Sinn. Zu ihnen zählen auch Personen im Anerkennungsverfahren. Diese Bewohnergruppe nimmt auf Grund der Voraussetzung einer „echten“ Pflegestufe für die Heimaufnahme kontinuierlich ab.
3
5
Der Versorgungsgrad ist das Verhältnis der im Gebiet zur Verfügung stehenden Heimplätze (Kapazität) zur Anzahl der Bewohner ab 65
Jahre. Richtwert für die Planung – für welche die Kommunen bis zum Auslaufen des Investitionsprogramms 2002 die Planungsverantwortung hatten – war ein Platzangebot in Höhe von 3,5 % der über 65-Jährigen. Da die Kommune keine Planungsaufgabe für den stationären Bereich hat, sind die Angaben lediglich zur Orientierung anzusehen.
Sozialreport Leipzig 2013
77
7.3
Hilfe zur Pflege
Hilfe zur Pflege ist für Personen zu leisten, die wegen körperlicher, geistiger oder seelischer Krankheit oder
Behinderung für die gewöhnlichen und regelmäßig wiederkehrenden Verrichtungen im Ablauf des täglichen
Lebens auf Dauer, voraussichtlich für mindestens sechs Monate, in erheblichem oder höherem Maße der Hilfe
bedürfen. Hilfe zur Pflege umfasst häusliche Pflege, Hilfsmittel, teilstationäre Pflege, Kurzzeitpflege und stationäre Pflege (für weitere Regelungen vgl. § 61 SGB XII).
Wie in der Grundsicherung für Ältere steigt die Zahl der Leistungsempfänger/-innen von Hilfe zur Pflege seit
Jahren stetig an. 2012 erhielten insgesamt 2.646 Personen diese Leistung, das waren 10 % mehr als im Vorjahr.
Gründe für die steigende Anzahl von Empfänger/-innen sind einerseits in der steigenden Lebenserwartung
und damit einem erhöhten Pflegebedarf zu sehen. Andererseits ist ein Rückgriff auf familiäre oder private Pflegehilfen vielfach aufgrund verschiedener Entwicklungen nicht möglich. Insoweit ist zunehmend eine Inanspruchnahme professioneller Pflegekräfte und somit der Ausgaben zu verzeichnen.
Die deutliche Mehrzahl der Empfänger/-innen ist 65 Jahre und älter (2012: 2.193). Darüber hinaus erhielten
2012 weitere 553 Personen, die unter 65 Jahre alt waren und eine Behinderung aufwiesen, Hilfe zur Pflege.
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Abb. 50 Entwicklung der Empfänger/-innen von Leistungen der Hilfe zur Pflege im laufenden Jahr 2005
bis 2012 nach Altersgruppe
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Quelle: Sozialamt
Sozialreport Leipzig 2013
Die Anzahl der Personen, die Hilfe zur Pflege erhält, ist außerhalb von Einrichtungen deutlich höher als in Einrichtungen. Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass Pflegebedürftige solange als möglich in ihrem gewohnten Umfeld verbleiben möchten.
Tabelle 30 Empfänger/-innen Hilfe zur Pflege im laufenden Jahr 2005 bis 2012
Personen
Empfänger/-innen insgesamt
darunter
weiblich
Ausländer/-innen
davon nach Aufenthaltsort
außerhalb von Einrichtungen
in Einrichtungen
Ausgaben in Mio !
Ausgaben je Empfänger/-in in !
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Sozialamt
78
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
1.706
1.748
1.908
2.017
2.098
2.288
2.411
2.646
1.251
216
1.281
264
1.286
231
1.461
239
1.480
343
1.555
423
1.625
439
1.727
489
644
1.062
706
1.042
787
1.121
933
1.084
1.014
1.084
1.177
1.111
1.305
1.106
1.499
1.147
1,7
996
6,7
3.833
6,2
3.249
6,7
3.322
7,7
3.670
8,3
3.628
9,9
4.116
11,9
4.497
Sozialreport Leipzig 2013
Sozialreport Leipzig 2013
7.4
Entwicklung der Pflegebedürftigkeit (SGB XI)
Die Erhebung der Bundes-Pflegestatistik zum Stichtag 15. Dezember erfolgt in zweijährigem Rhythmus. Die
umfassende Auswertung mit Stand vom 15.12.2011 ist im Sozialreport 2012 aufgenommen. Deshalb wird hier
nur eine Auswahl gegeben.
Tabelle 31 Leistungsempfänger/-innen der Pflegeversicherung 1999 bis 2011 nach Geschlecht und
Leistungsart
Jahr
Leistungsempfänger/-innen
gesamt
1999
2001
2003
2005
2007
2009
2011
darunter
weiblich
12.335
12.849
12.581
13.205
13.351
14.272
15.220
Leistungsart
darunter 65
Jahre und älter
8.774
9.096
8.791
9.234
9.307
9.781
10.152
10.905
11.075
11.895
12.655
ambulant
vollstationär
3.219
3.604
3.051
3.217
3.069
3.747
4.080
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen
7.5
Pflegegeld
3.293
3.744
4.549
5.108
5.431
5.483
5.727
5.823
5.501
4.981
4.880
4.851
5.042
5.413
Sozialreport Leipzig 2013
Offene Seniorenarbeit
Als offene Alten- bzw. Seniorenarbeit wird „die Summe all jener Einrichtungen, Maßnahmen, Angebote und
Veranstaltungen, die sich nicht ausschließlich oder vorrangig auf die Erbringung professioneller Pflegehilfen
beziehen, sondern eher dem Bereich der allgemeinen Beratung, des Wohnens, der Freizeitgestaltung und Beschäftigung und der damit verbundenen Probleme und Hilfebedarfe Älterer zuzurechnen sind“ verstanden1.
Es sollen Schwierigkeiten, die durch das Alter entstehen, verhütet, überwunden oder gemildert und den älteren
Bürger/-innen die Möglichkeit geboten werden, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Die Angebote der
offenen Seniorenhilfe dienen vorrangig der Unterstützung älterer Menschen in der eigenen Wohnung bzw.
häuslichen Umgebung. Sie sollen eine möglichst langfristige selbständige und eigenverantwortliche Lebensweise fördern.
7.5.1
Seniorenbüros
Am 22.11.2012 beschloss die Ratsversammlung das Förderprogramm zur Neuausrichtung der offenen Seniorenarbeit. Diese beinhaltet die Einrichtung von Seniorenbüros und den Aufbau von Netzwerken der Seniorenarbeit in allen zehn Stadtbezirken. In zehn Seniorenbüros mit Begegnungsstätte werden die Leistungen
Information, Beratung, Begegnung und Vernetzung angeboten. Die Seniorenbegegnungsstätten sind vorrangig
auf niedrigschwellige Angebote der Begegnung und Information ausgerichtet. Ergänzt wird die Struktur durch
die Förderung innovativer und sozialräumlich orientierter Projekte.
Tabelle 32 Seniorenbüros in der Stadt Leipzig
Stadtbezirk
Straße
Leipzig
Träger
Mitte
Johannisplatz 2
04103
Caritasverband Leipzig e. V.
Nord
Kleiststraße 52
04157
GeyserHaus e. V.
Nordost
Kieler Straße 63-65
04357
Volkssolidarität Stadtverband Leipzig e. V.
Ost
Eisenbahnstraße 66
04315
Mühlstraße 14 e. V.
Südost
Stötteritzer Straße 28
04317
Arbeiter-Samariter-Bund, Regionalverb. Leipzig e. V.
Süd
Prinz-Eugen-Straße 1
04277
Volkssolidarität Stadtverband Leipzig e. V.
Südwest
Dieskaustraße 138
04249
BGL Nachbarschaftshilfeverein e. V.
West
Stuttgarter Allee 18
04209
Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Leipzig-Stadt e. V.
Alt-West
Saalfelder Straße 12
04179
Volkssolidarität Stadtverband Leipzig e. V.
Nordwest
Horst-Heilmann-Straße 4
04159
Volkssolidarität Stadtverband Leipzig e. V.
Quelle: Sozialamt
1
Sozialreport Leipzig 2013
Deutscher Verein 2003
Sozialreport Leipzig 2013
79
7.5.2
Beratungsstelle Wohnen und Soziales für ältere und behinderte Bürger/-innen
Die Beratungsstelle Wohnen und Soziales ist zentrale Anlaufstelle in Bezug auf das Wohnen im Alter und mit
Behinderung. Das Leistungsangebot umfasst:
• Beratung im Rahmen der Eingliederungshilfe zu möglichen Anpassungsmaßnahmen im bisherigen
Wohnraum, Beratung bei der Planung und Finanzierung,
• Umzugsberatung in Bezug auf alters- und behindertengerechtes Wohnen und Unterstützung bei der
Wohnungssuche,
• Information und Beratung zum Wohnen und Betreuung,
• Unterstützung bei der Übernahme von Genossenschaftsanteilen,
• Information zu begleitenden Hilfsangeboten,
• Musterausstellung zur alters- und behindertengerechten Gestaltung von Küchen und Bädern (entsprechend der DIN-Normen).
Die Wohnungsanpassungen werden durch Mittel der Eingliederungshilfe und der Pflegekassen finanziert. Die
Beratungsleistungen sind kostenfrei.
Tabelle 33 Inanspruchnahme von Beratungen der Beratungsstelle Wohnen und Soziales 2001 bis 2012
Beratungen
2001
Anzahl Beratungsfälle
darunter:
Anträge auf Wohnungsanpassungen
erfolgte Wohnungsanpassungen
2003
2005
2007
2010
2011
2012
195
493
581
566
667
722
732
22
26
32
20
21
13
32
18
48
28
43
26
50
31
Quelle: Sozialamt
Sozialreport Leipzig 2013
Die Gesamtzahl der Beratungen gliedert sich anteilig wie folgt:
• 40 % Wohnen, Wohnformen (Betreutes Wohnen, Wohnen in Gemeinschaft, Servicewohnen),
• 30 % Menschen mit Behinderung, Rollstuhlfahrer (barrierefreies Planen und Bauen, Wohnungsbörse für
Rollstuhlfahrer),
• 15 % Pflege, Pflegedienste (ambulante Dienste, Hauswirtschaft),
• 10 % Pflegehilfsmittel,
• 5 % Leistungen und Leistungsträger bei Schwerbehinderten und Leistungen nach SGB II und SGB XII.
7.5.3
Seniorenbesuchsdienst
Mit dem ehrenamtlichen Seniorenbesuchsdienst soll Hochbetagten bzw. hilfebedürftigen Bürger/-innen der Stadt
die Möglichkeit gegeben werden, möglichst lange in der eigenen Wohnung zu verbleiben. Kontakt soll gepflegt
und Vereinsamung vermieden werden. Der Besuchsdienst wird seit 1994 durch das Sozialamt gefördert.
Die Anzahl der Besuchshelfer/-innen beträgt seit 2004 rund 200 Personen. In den Jahren 2011 und 2012 wurden weitere Besuchshelfer/-innen gewonnen.
Die Anzahl der besuchten Seniorinnen und Senioren lag 2012 bei 467. Die Besuchshelfer/-innen besuchen
eine Person mindestens zweimal im Monat und erhalten dafür eine Aufwandsentschädigung von 13,– !.
Tabelle 34 Seniorenbesuchsdienst 2000 bis 2012
Art der Leistung
2000
2002
2004
2006
2008
2010
2011
2012
Anzahl der Besuchshelfer/-innen
130
170
200
199
201
200
219
229
Anzahl der besuchten älteren und
hilfebedürftigen Menschen
260
365
428
480
394
420
491
467
Aufwandsentschädigungen in !
30.000
50.000
57.800
53.000
46.000
51.000
52.000
55.000
geleistete Stunden
15.000
26.540
30.846
28.231
23.597
26.440
25.032
27.116
Quelle: Sozialamt
80
Sozialreport Leipzig 2013
Sozialreport Leipzig 2013
8.
Menschen mit Behinderung nach dem SGB IX
Zusammenfassung
Am Stichtag 31.12.12 lebten in Leipzig 53.270 Personen mit einem Grad der Behinderung von 50 und mehr
und gelten damit als schwerbehindert. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Anzahl schwerbehinderter Menschen
um 1 % (500 Personen) ab.
Im Jahr 2012 hatten 44.109 Personen in Leipzig einen gültigen Schwerbehindertenausweis, dies sind 3 %
(1.350) mehr als 2011.
Während der Anteil der Arbeitslosen in Leipzig in den letzten Jahren sank, liegt der Anteil behinderter Menschen
an allen Arbeitslosen wie im Vorjahr bei 5,5 %.
Bei den institutionellen Wohnangeboten für Menschen mit Behinderungen setzt sich der Trend des Vorjahres
fort. Während die Kapazität in den Wohnheimen im Jahr 2012 im Wesentlichen gleich blieb, wurden neue Angebote in Außenwohngruppen (plus 5) und im ambulant betreuten Wohnen geschaffen. So lebten 2012 870
Personen (2011: 825 Personen) im ambulant betreuten Wohnen.
8.1
Entwicklung
Unter Behinderung versteht man nach dem Sozialgesetzbuch IX jede körperliche, seelische oder geistige Veränderung, die nicht nur vorübergehend zu Einschränkungen und sozialen Beeinträchtigungen führt. Als nicht
nur vorübergehend gilt ein Zeitraum von mehr als sechs Monaten. Von einer drohenden Behinderung spricht
man, wenn eine solche Beeinträchtigung noch nicht vorliegt, aber zu erwarten ist. Die Ursache der Behinderung
ist dabei nicht relevant, ob sie nun auf Krankheit oder Unfall beruht bzw. angeboren ist. Der Grad der Behinderung (GdB) ist die zahlenmäßige Bezifferung des Ausmaßes der festgestellten Behinderung bzw. allgemeiner
Maßstab für den Schweregrad einer Behinderung.
Die Zahl der Behinderten steigt mit zunehmendem Alter. Viele Menschen werden mit dem Alter durch eine
Funktionseinschränkung der Gliedmaßen, der inneren Organe, durch Sehstörungen oder Blindheit behindert.
Menschen, deren körperliche Funktionen, geistige Fähigkeiten oder seelische Gesundheit von dem für das
Lebensalter typischen Zustand abweichen (§ 2 Abs.1 Satz 1 SGB IX), können einen Schwerbehindertenausweis
beantragen, mit dem bestimmte Nachteilsausgleiche in Anspruch genommen werden können.
Abb. 51 Anzahl der Personen mit Schwerbehinderung und gültigem Schwerbehindertenausweis
2000 bis 2012
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Quelle: Kommunaler Sozialverband Sachsen
5:1<46017;3679=>6390;7?<8/038
Sozialreport Leipzig 2013
Im Zeitraum 2000 bis 2011 stieg die Anzahl der Menschen mit Schwerbehinderung kontinuierlich. 2012 sank
die Anzahl der Schwerbehinderten leicht, aber die Zahl der Personen mit gültigen Schwerbehindertenausweise
stieg. Der Rückgang ist auf Datenbereinigungen z. B. durch Abgleich mit dem Einwohnerregister zurückzuführen. Eine Ursache für die Differenz der Schwerbehinderten mit und ohne gültigem Ausweis liegt darin, dass
Sozialreport Leipzig 2013
81
u.a. ältere Menschen häufig die Gültigkeit ihres Ausweises nicht verlängern lassen. Über den Gesamtzeitraum
beträgt der Zuwachs an schwerbehinderten Personen ca. 20 %. Der Anteil Schwerbehinderter an der Gesamtbevölkerung stieg von 7,9 % im Jahr 2000 auf 10,2 % im Jahr 2012.
Abb. 52 Entwicklung der Schwerbehinderten von 2000 bis 2012 nach Altersgruppen
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Quelle: Kommunaler Sozialverband Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen
Sozialreport Leipzig 2013
Für die Jahre bis 2006 liegt die Auswertung nach Altersgruppen nur für alle Schwerbehinderten, unabhängig
von der Gültigkeit der Ausweise, vor. Ab 2008 werden nur Personen mit gültigem Ausweis berücksichtigt.
Zwischen 2000 und 2012 erfolgte ein Anstieg in allen Altersgruppen. Der stärkste Zuwachs ist in der Altersgruppe der über 60-Jährigen zu verzeichnen. Die Zahl der Menschen mit Behinderungen in der Altersgruppe
0 bis 15 Jahre wuchs seit 2006 stetig, jedoch bleibt ihr Anteil an der Gesamtaltersgruppe unverändert bei
1,3 %.
Tabelle 35 Personen mit gültigem Schwerbehindertenausweis nach Altersgruppen und
Geschlecht 2012
Altersgruppen in Jahren
Insgesamt
männlich
weiblich
0 – unter 15
15 – unter 25
25 – unter 60
60 und älter
837
994
12.660
29.618
501
550
6.592
13.022
336
444
6.068
16.596
Gesamt
44.109
20.665
23.444
Quelle: KSV Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen
Sozialreport Leipzig 2013
Der Anteil schwerbehinderter Männer in den Altersgruppen bis 60 Jahre ist etwas höher als bei den Frauen,
was sich ab der Altersgruppe über 60 Jahre umkehrt. Ursache ist der höhere Anteil von angeborenen Behinderungen bei männlichen Personen. Ebenso ist bei Unfallopfern die Zahl der Männern deutlich größer als die
von Frauen.
Der Anteil der nichtdeutschen Personen mit Schwerbehinderung an allen Schwerbehinderten liegt bei ca. 1%.
82
Sozialreport Leipzig 2013
Karte 10
Anteil der Personen mit Schwerbehindertenausweis an der Ortsteilbevölkerung 2012
Anteil der Personen mit
Schwerbehindertenausweis
an der Ortsteilbevölkerung 2012
Seehausen
Lindenthal
unter 6 %
6 % bis unter 8 %
8 % bis unter 10 %
10 % und mehr
PlaußigPortitz
Wiederitzsch
Lützschena-Stahmeln
Mockau-Nord
Thekla
GohlisNord
Möckern
Wahren
MockauGohlisSüd
Mitte Eutritzsch
SchönefeldHeiterblick
Ost
Gohlis-Süd
SchönefeldZentrumAbtnaundorf
Nord
Paunsdorf
Zentrum-
Böhlitz-Ehrenberg
Leutzsch
Nordwest
BurghausenRückmarsdorf
Ne
u
Schönau
Altlindenau
lin
de
na
u
Lindenau
Zentrum1
Ost
Zentrum-Zentrum
West
2 SellerhausenStünz
AngerCrottendorf
ReudnitzMölkau
Thonberg
ZentrumSüd
Plagwitz
GrünauGrünauSchleußig Südvorstadt ZentrumNord Grünau- Ost
Südost
Mitte
Kleinzschocher
ng
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au-S
n
Marienrü
Lausen- G
Connewitz
brunn
Grünau
Miltitz
Engelsdorf
Leipzig:
8,4 %
Minimum: 3,9 % (Schleußig)
Maximum: 15,5 % (Zentrum)
AlthenKleinpösna
Baalsdorf
Stötteritz
Holzhausen
Probstheida
Lößnig
Großzschocher
Meusdorf
Dölitz-Dösen
KnautkleebergKnauthain
Stadtgrenze
Liebertwolkwitz
1 Neustadt-Neuschönefeld
2 Volkmarsdorf
Stadtbezirk
Ortsteil
HartmannsdorfKnautnaundorf
Kilometer
0
4
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen
Sozialreport Leipzig 2013
Sozialreport Leipzig 2013
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen
Ortsteile mit einem besonders hohen Anteil von Menschen mit Schwerbehindertenausweis an der Wohnbevölkerung sind grundsätzlich Stadtteile mit sehr vielen älteren Menschen. Dies sind 2012 insgesamt 20 Ortsteile, vier mehr als im Vorjahr (Zentrum, Schönefeld-Ost, Mockau-Süd, Mockau-Nord, Volkmarsdorf,
Anger-Crottendorf, Sellerhausen-Stünz, Alten-Kleinpösna, Probstheida, Meusdorf, Marienbrunn, die Ortsteile
von Grünau und Schönau sowie Lindenau und Gohlis-Mitte). In den jeweiligen Ortsteilen befinden sich häufig
auch Einrichtungen für altersgerechtes und betreutes Wohnen. In Grünau sind die Wohnungen aus den 1970er
und 1980er Jahren weitgehend altenfreundlich und barrierearm, so dass viele Menschen mit Behinderungen
dorthin gezogen sind bzw. auch im Alter dort verbleiben.
Abb. 53 Schwerbehinderte nach dem Grad der Behinderung (GdB) 2007 bis 20121
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Quelle: Kommunaler Sozialverband Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen
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Sozialreport Leipzig 2013
Nur Schwerbehinderte mit gültigem Schwerbehindertenausweis
Sozialreport Leipzig 2013
83
In allen Klassifizierungen nach dem Grad der Behinderung erfolgte von 2007 bis 2012 ein Anstieg. Besonders
häufig vertreten sind die Grade der Behinderung von 50 und 100.
8.2
Ursachen und Arten der Behinderung
Eine Klassifizierung von Behinderungen erfolgt z. B. nach den Ursachen. Danach wird die Zuordnung nach
angeborenen Behinderungen und denen, die durch Unfälle verursacht wurden, vorgenommen. Weiter wird unterschieden nach anerkannten Kriegs-, Wehrdienst-, oder Zivildienstbeschädigungen, allgemeiner Krankheit
und der Gruppe, in der mehrere oder ungenügend bezeichnete Ursachen zusammengefasst werden.
Tabelle 36 Schwerbehinderte mit gültigem Schwerbehindertenausweis 2012 nach der Ursache ihrer
schwersten Behinderung
Gesamt
Ursache
davon Altersgruppen in Jahren
0 – unter 15
15 – unter 25 25 – unter 60 60 und älter
Angeborene Behinderung
Unfall
Kriegs-, Wehr- oder Zivildienst
allgemeine Krankheiten
sonstige ungenügend bezeichnete Ursachen
2.953
825
185
39.391
755
215
2
–
603
17
337
3
–
633
21
1.827
325
10
10.273
225
574
495
175
27.882
492
Insgesamt
44.109
837
994
12.660
28.618
Quelle: KSV Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen
Sozialreport Leipzig 2013
Die Zahl der Personen mit angeborenen Behinderungen ist seit 2008 (3.052 Personen) mit geringen Schwankungen unverändert. Während in der Altersgruppe der bis 15-Jährigen durchschnittlich 16 Kinder pro Jahrgang
mit „angeborener Behinderung“ leben, sind es in der Altersgruppe der 15- bis 25-Jährigen fast 35 Personen
und bei den Jahrgängen der 25- bis 60-Jährigen mehr als 50 Personen.
In den Altersgruppen der 25- bis 60-Jährigen sowie ab 60-Jährigen häufen sich als Ursache Unfälle. Ab dem
25. Lebensjahr und deutlicher noch ab dem 60. Lebensjahr treten verstärkt allgemeine Krankheiten als Ursache
einer Behinderung auf.
Eine weitere Klassifizierung der Behinderungen wird wie folgt vorgenommen:
• Bewegungsapparat (z. B. Verlust oder Funktionseinschränkung der Gliedmaßen),
• Sinnesorgane (z. B. Blindheit und Sehbehinderung, Sprach- und Sprechstörungen, Taubheit), Innere
Organe (z. B. Herz),
• Gehirn, Psyche (z. B. zerebrale Störungen, geistig-seelische Behinderung, Suchtkrankheiten),
• Sonstige und ungenügend bezeichnete Behinderungen.
Tabelle 37 Schwerbehinderte mit gültigem Schwerbehindertenausweis 2012 nach Art der schwersten
Behinderung und Altersgruppen
Art der Schwersten
Behinderung
insgesamt
davon Altersgruppen nach Jahren
0 – unter 15
Anzahl
in %
Anzahl
in %
15 – unter 25
Anzahl
in %
25 – unter 60
Anzahl
60 und älter
in %
Anzahl
in %
Bewegungsapparat
Sinnesorgane
Innere Organe
Gehirn, Psyche
Sonstige
8.784
6.113
11.986
10.549
6.677
19,9
13,9
27,2
23,9
15,1
20
78
118
427
194
2,4
9,3
14,1
51,0
23,2
51
123
113
551
156
5,1
12,4
11,4
55,4
15,7
1.573
1.261
3.098
4.436
2.292
12,4
10,0
24,5
35,0
18,1
7.140
4.651
8.657
5.135
4.035
24,1
15,7
29,2
17,3
13,6
Insgesamt
44.109
100,0
837
100,0
994
100,0
12.660
100,0
29.618
100,0
Quelle: KSV Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen
Sozialreport Leipzig 2013
Nach Art der schwersten Behinderung bilden Erkrankungen der inneren Organe die größte Gruppe. Betrachtet man jedoch nur die Behinderten bis zum 60. Lebensjahr, so überwiegen geistige bzw. psychische
Behinderungen. In den Altersgruppen der bis unter 15-Jährigen und 15- bis unter 25-Jährigen haben über
84
Sozialreport Leipzig 2013
50 % der Personen eine Behinderung auf Grund der Erkrankung von Gehirn/Psyche. In der Altersgruppe
über 60 Jahre führen vorwiegend Schädigungen der inneren Organe und des Bewegungsapparates zur
Behinderung.
8.3
Eingliederungshilfe für behinderte Menschen
Menschen, die durch eine Behinderung wesentlich in ihrer Fähigkeit an der Gesellschaft teilzuhaben eingeschränkt oder von einer solchen wesentlichen Behinderung bedroht sind, erhalten Leistungen der Eingliederungshilfe. Der Anspruch besteht solange, wie Aussicht besteht, dass die Aufgabe der Eingliederungshilfe
erfüllt werden kann. Aufgabe der Eingliederungshilfe ist es, eine drohende Behinderung zu verhindern oder
eine Behinderung und deren Folgen zu mindern und zu beseitigen. Ziel ist es, die behinderten Menschen in
die Gesellschaft einzugliedern. Die Leistungen umfassen Maßnahmen zur schulischen und beruflichen Ausbildung sowie der Sicherung der Teilhabe behinderter Menschen am Leben in der Gemeinschaft sowie Maßnahmen zur Sicherung ärztlich verordneter Leistungen.
Tabelle 38 Leistungen der Eingliederungshilfe von 2004 bis 2012
2004
Empfänger/-innen
Ausgaben in Mio. €
Ausgaben je Empfänger/-in
1.326
1,7
1.282
2005
1.226
2
1.631
2006
2.014
11,9
5.909
2007
2.035
12,4
6.093
2008
2.090
13,1
6.268
2009
2.354
13,6
5.777
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Sozialamt
2010
2.483
13,7
5.638
2011
2.517
14,0
5.957
2012
2.638
15,4
5.837
Sozialreport Leipzig 2013
2012 wurde gegenüber dem Vorjahr in 121 Fällen (5 %) häufiger Leistungen der Eingliederungshilfe gewährt.
Ursache für den Anstieg von 2005 zu 2006 ist die Übertragung der Aufgabe vom Kommunalen Sozialverband
Sachsen auf die Stadt Leipzig. Die Ursachen für die Verdoppelung der Leistungen von 2004 bis 2012, ist vielfältig. Dazu gehören der Geburtenzuwachs, der steigende Zuzug von jungen Familien mit Kindern, die demografische Entwicklung, die verbesserte medizinische Versorgung und die wachsende Lebenserwartung
behinderter Menschen.
Die zahlenmäßig größte Gruppe der Leistungsempfänger/-innen sind Kinder in integrativen Kindertagesstätten.
Immer mehr behinderte Menschen entscheiden sich für das persönliche Budget. Die damit zu erreichende
höhere Selbständigkeit ist Ausdruck für den beginnenden Paradigmenwechsel in der Behindertenhilfe.
8.4
Institutionelle Wohnformen für Menschen mit Behinderung
Im Bereich der Wohnangebote für Menschen mit Behinderungen gibt es deutliche Veränderungen. Zwar hat
sich die Kapazität in den 16 Wohnheimen für Erwachsene sowie in den 7 Heimen für Kinder und Jugendliche
im Vergleichszeitraum geringfügig verändert. Dafür wurden neue Angebote in Außenwohngruppen (2011: 19,
2012: 22) und im ambulant betreuten Wohnen geschaffen. Im Jahr 2012 lebten 870 Personen im ambulant
betreuten Wohnen (2011: 825 Personen). Im Jahr 2012 wurden 3 Neubauten (Wohnheime für Erwachsene) als
Ersatz für die Wohneinrichtungen Riebeckstraße und Bornaische Straße in Trägerschaft des Städtischen Eigenbetriebes Behindertenhilfe eröffnet.
Sozialreport Leipzig 2013
85
Abb. 54 Entwicklung der institutionellen Wohnformen für Menschen mit Behinderung 2008 bis 2012
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Quelle: Kommunaler Sozialverband Sachsen, Sozialamt
8.5
Sozialreport Leipzig 2013
Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderungen
Die gesetzlichen Regelungen der Leistungen für behinderte Menschen im Bereich Arbeit sind im SGB IX festgelegt. Die Zuständigkeit für die berufliche Ausbildung sowie die Arbeitsvermittlung liegt bei der Agentur für
Arbeit, die Träger der Leistungen des SGB IX ist, sowie dem Kommunalen Sozialverband Sachsen mit dem
Integrationsamt.
Auf besondere Maßnahmen zur Beschäftigung, wie sie im Schwerbehindertenrecht festgeschrieben sind (z. B.
die Ausgleichsabgabe), wird hier nur verwiesen. Damit wurden Rahmenbedingungen geschaffen, mit denen
eine relativ stabile Beschäftigungsquote, vor allem im öffentlichen Dienst, erreicht wurde. Dennoch ist die Erwerbsquote der Menschen mit Behinderung ab dem 25. Lebensjahr deutlich geringer als bei nicht behinderten
Menschen.
Tabelle 39 Entwicklung des Anteils arbeitsloser erwerbsfähiger Schwerbehinderter von
15 bis 65 Jahren 2000 bis 2012
Arbeitslose insgesamt
davon
Schwerbehinderte
Anteil in %
2000
2002
2004
2006
2008
2010
2011
2012
41.401
45.370
43.957
42.273
36.808
33.139
29.888
28.663
1.333
3,2
1.285
2,8
1.442
3,3
1.753
4,1
1.630
4,4
1.637
4,9
1.667
5,5
1.580
5,5
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen
Sozialreport Leipzig 2013
Der Anteil der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen an allen Arbeitslosen in Leipzig lag 2012 bei ca.
5,5 % und folgt damit nicht der positiven Entwicklung am Arbeitsmarkt. Seit 2002 stieg der Anteil der Schwerbehinderten an allen Arbeitslosen kontinuierlich, wobei die absolute Zahl 2012 erstmals wieder seit 2008 sank.
Eine wichtige Rolle bei den Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung haben die Werkstätten für
behinderte Menschen (WfbM) in Zuständigkeit des überörtlichen Sozialhilfeträgers Kommunaler Sozialverband
Sachsen. Diese Werkstätten verfügen über Berufsbildungsbereiche, Arbeitsbereiche sowie Förder- und Betreuungsbereiche. Die Leistungen in den Werkstätten werden erbracht, um die Leistungs- oder Erwerbsfähigkeit der behinderten Menschen zu erhalten, zu entwickeln, zu verbessern oder wiederherzustellen. Eine
Beschäftigung ist bis zum Eintritt des Rentenalters möglich.
86
Sozialreport Leipzig 2013
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Tabelle 40
Belegungsentwicklung der Werkstätten für behinderte Menschen 2005 bis 2012
Einrichtung und Träger
2005
2007
2009
2010
2011
2012
Diakonie am Thonberg
Träger: Diakonische Leipziger gGmbH
352
380
414
434
428
430
Lebenshilfe-Werkstatt Leipzig
Träger: Lebenshilfe Leipzig e. V.
296
298
304
303
302
296
WfbM St. Michael
Träger: Christliches Sozialwerk gGmbH
124
131
167
143
152
157
73
77
73
77
90
93
Lindenwerkstätten Leipzig
Träger: Diakonisches Werk Innere Mission e.V.
129
137
138
144
141
145
AWO Werkstätten Sachsen-West
Träger: AWO Senioren u. Sozialzentrum gGmbH
Sachsen-West
256
260
261
257
254
255
1.230
1.283
1.357
1.358
1.367
1.376
Stötteritzer Werkstätten
Träger: Verein zur Wiedereingliederung
psychosozialgeschädigter Menschen e.V.
Stadt Leipzig insgesamt
Quelle: Kommunaler Sozialverband Sachsen
Sozialreport Leipzig 2013
Im Jahr 2012 verfügten die 6 Werkstätten für behinderte Menschen über eine Kapazität von 1.436 Plätzen. Bis
zum Jahr 2009 stieg jährlich der Bedarf an Arbeitsplätzen für geistig und psychisch Behinderte in Leipzig um
ca. 25 Plätze. Sowohl der Kommunale Sozialverband Sachsen als auch die Stadt Leipzig versuchen, dieser
Entwicklung durch die Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen, z. B. der Förderung von Integrationsprojekten gegenzusteuern. Bei den Integrationsprojekten (§§ 132 ff. SGB IX) handelt es sich um eine neu geregelte
Form der Beschäftigung für schwerbehinderte Menschen, die rechtlich dem Arbeitsmarkt zuzurechnen ist, faktisch aber eine Brücke zwischen den Werkstätten für behinderte Menschen und dem Arbeitsmarkt darstellt.
Im vierten Bericht zur Lage der Menschen mit Behinderung im Freistaat Sachsen (Januar 2009) wird ein Zuwachs der Belegung im Arbeitsbereich von ca. 4 % jährlich ab 2004 abgebildet (d.h. ca. 500 Plätze jährlich im
Freistaat Sachsen). Der Bedarf wird entsprechend der Prognose steigen. Grund ist auch die längere Lebensarbeitszeit der Mitarbeiter/-innen in den Werkstätten, die sich in der Altersstruktur der Beschäftigten widerspiegelt.
Abb. 55 Alterstruktur in Werkstätten für Menschen mit Behinderung 2008 bis 2012 im Arbeitsbereich
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Quelle: Kommunaler Sozialverband Sachsen
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Sozialreport Leipzig 2013
Die sinkende Anzahl von Personen in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen ist vor allem auf die schwächeren Geburtsjahrgänge zurück zu führen.
Sozialreport Leipzig 2013
87
8.6
Weitere Leistungen und soziale Dienste
8.6.1
Leistungen der Betreuungsbehörde
Ziel des Betreuungsbehördengesetzes (BtBG) ist es das Selbstbestimmungsrecht der betroffenen Personen
zu stärken. Voraussetzung für eine Betreuung ist eine körperliche, geistige oder seelische Behinderung. Die
Betroffenen können aufgrund ihrer Behinderung ihre Rechtsangelegenheiten nicht selbst erledigen.
Aufgabe der Betreuungsbehörde ist die betreuungsgerichtliche Hilfestellung gegenüber dem Betreuungsgericht sowie die Beratung und Unterstützung von ehrenamtlichen Betreuern, Vereins- und Berufsbetreuern
sowie Vollmachtnehmern bei der Umsetzung der Betreuungstätigkeit bzw. der Umsetzung der Vorsorgevollmacht.
Tabelle 41 Betreuungen und Neuverfahren 2004 bis 2012
Art der Entwicklung
Aktuelle Betreuungen
Neuverfahren
davon
Gericht
Behörde
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
5.201
848
5.389
960
5.612
1.039
0
0
6.642
1.078
6.527
1.237
6.127
1.210
6.522
1.232
6.495
1.094
417
431
471
489
495
544
0
0
522
556
581
656
564
646
576
656
521
573
Quelle: Sozialamt
Sozialreport Leipzig 2013
Die Anzahl der Betreuungen erhöhte sich von 2004 bis 2011 um ca. 25 %. 2012 wurden erstmals weniger Betreuungen als im Vorjahr gezählt. Grund sind eine höhere Anzahl von „schwebenden Verfahren“ (vor Gericht
nicht abgeschlossen).
8.6.2
Beratung Behindertenhilfe
Die Behindertenhilfe des Gesundheitsamtes berät Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen sowie u. a. zu Nachteilsausgleichen bei Schwerbehinderung. Hier erfolgt auch die Ausgabe der Berechtigungskarten zur Nutzung des Behindertenfahrdienstes der Stadt Leipzig.
Tabelle 42 Leistungen der Behindertenberatungsstelle 2005 – 2012
2005
Beratungen
ausgestellte Berechtigungskarten
für den Behindertenfahrdienst
Quelle: Gesundheitsamt
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2.870
2.021
1.229
448
426
374
453
422
97
95
78
80
101
88
117
113
Sozialreport Leipzig 2013
Der Rückgang der Beratungen im Bereich Behindertenhilfe ab 2008 erfolgte in Folge von Personalabbau. Parallel dazu besteht seit 2008 eine zusätzliche Beratungsmöglichkeit für Menschen mit Behinderungen im Sozialamt durch die neu geschaffene Abteilung Feststellung Schwerbehinderteneigenschaft/Landesblindengeld.
8.6.3
Feststellung der Schwerbehinderteneigenschaft und Schwerbehindertenausweise
Für die Ausstellung eines Schwerbehindertenausweises ist ein Grad der Behinderung von mindestens 50
Voraussetzung. Abhängig vom Grad der Behinderung und dem Merkzeichen können behinderte Menschen
einen Nachteilsausgleich in Anspruch nehmen.
88
Sozialreport Leipzig 2013
Tabelle 43 Feststellung der Schwerbehinderteneigenschaft 2008 – 2012
2008
Entscheidungen Erstantrag SGB IX
Entscheidungen Neufeststellungen SGB IX
Anträge gesamt
1.524
1.594
0
2009
4.592
4.511
9.103
2010
5.077
5.898
10.357
2011
4.597
5.166
10.535
Quelle: Sozialamt (*2008 nur Monate August bis Dezember, Kommunalisierung der Aufgabe seit 082008)
2012
4.485
5.170
10.823
Sozialreport Leipzig 2013
Die Zahl der Schwerbehinderten mit gültigem Ausweis stieg von 2009 bis 2012 um 5.659.
8.6.4
Leistungen nach dem Landesblindengeldgesetz
Die Leistungen nach dem Sächsischen Landesblindengeldgesetz dienen dem Ausgleich der behinderungsbedingten Mehraufwendungen. Folgende Leistungen werden unabhängig vom Einkommen und Vermögen
monatlich als Nachteilsausgleich gewährt: für Blinde 333 €, für hochgradig Sehschwache 52 €, für Gehörlose
103 € und für schwerstbehinderte Kinder 77 €. Beim Bezug bestimmter anderer Sozialleistungen kann der
Anspruch ganz oder teilweise entfallen.
Tabelle 44 Leistungen nach dem Landesblindengeldgesetz 2008 – 2012
2008
Erstantrag
Neufeststellung
Zahlfälle
Nachteilsausgleich hochgradig Sehschwache
Nachteilsausgleich Gehörlose
Nachteilsausgleich schwerstbehinderte Kinder
Quelle: Sozialamt
114
243
1.016
646
519
203
2009
320
684
1.015
645
513
202
2010
424
1.000
994
660
525
206
2011
303
642
980
676
528
212
2012
353
842
958
656
522
218
Sozialreport Leipzig 2013
Die Anzahl der Personen, die Nachteilsausgleiche erhält, ist im Zeitraum 2008 bis 2012 relativ gleichbleibend
und nur bei Empfängern des Landesblindengeld es leicht rückläufig.
Sozialreport Leipzig 2013
89
9.
Einwohnerinnen und Einwohner mit Migrationshintergrund
Zusammenfassung
In Leipzig lebten 2012 fast 50.000 Personen mit Migrationshintergrund. Das sind 9,3 % aller Leipziger/-innen.
Davon waren 29.659 Ausländer/-innen und 19.664 Deutsche mit Migrationshintergrund. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Einwohner/-innen mit Migrationshintergrund um 4.914 Personen bzw. 11,1 % gestiegen.
Der Anteil der Einwohner/-innen mit Migrationshintergrund ist in der Stadt Leipzig zwar höher als im Durchschnitt der fünf ostdeutschen Länder (2012: 4,8 %), aber wesentlich niedriger als im deutschen Durchschnitt
insgesamt (19,6 %).
Die Leipziger/-innen mit Migrationshintergrund sind deutlich jünger als die Leipziger/-innen ohne Migrationshintergrund. Das Durchschnittsalter aller Leipziger/-innen mit Migrationshintergrund lag 2012 bei 31,9 Jahren,
dass der Leipziger/-innen ohne Migrationshintergrund bei 44,8 Jahren. Besonders niedrig ist mit 26,9 Jahren
das Durchschnittsalter der Deutschen mit Migrationshintergrund.
Fast jedes sechste Kind in Leipzig, 16,9 % der unter 15-Jährigen, hat ausländische Wurzeln.
Die Leipziger Migrantinnen und Migranten stammen aus insgesamt 167 heute existierenden Staaten. Die größte
Gruppe bilden mit einem Anteil von 13,5 % die Migranten, die ihre Wurzeln in der russischen Förderation
haben.
Insgesamt 11.355 deutsche Staatsangehörige haben neben dem deutschen auch einen ausländischen Pass.
Die räumliche Verteilung der Leipziger/-innen mit Migrationshintergrund ist verschieden. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung reicht von 31,0 % in Volkmarsdorf, 30,7 % in Zentrum-Südost und 30,5 % in Neustadt- Neuschönefeld bis zu 1,6 % in Liebertwolkwitz und je 1,8 % in Baalsdorf und Knautkleeberg-Knauthain.
9.1
Datenlage
Für die Darstellung der Daten im Sozialreport wird die auch durch das Statistische Bundesamt bisher verwendete begriffliche Abgrenzung für „Personen mit Migrationshintergrund“ verwendet:
Bei Personen mit Migrationshintergrund handelt es sich um solche, die nach 1949 auf das heutige Gebiet der
Bundesrepublik Deutschland zugezogen sind, sowie alle in Deutschland geborenen Ausländer/-innen und alle
in Deutschland als Deutsche Geborenen mit zumindest einem zugezogenen oder als Ausländer/-in in Deutschland geborenen Elternteil.
Abb. 56 Einordnung der Personen mit Migrationshintergrund in die Bevölkerung1
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4(-%5)6"'78,))")
9,):;3)"'78,))")+/,0+<,*'.0,;)-3,)0"'*'()6
Zu den Personen mit Migrationshintergrund zählen neben den Ausländern, welche die größte Migrantengruppe
bilden, die deutschen Staatsangehörigen mit Migrationshintergrund. Zu den weiteren Personen mit Migrationshintergrund, die nicht in die Kategorie Ausländer fallen, gehören insbesondere Deutsche mit einer oder
mehreren weiteren Staatsbürgerschaften, Eingebürgerte, Spätaussiedler, Personen mit Geburtsort im Ausland
sowie Kinder von vorgenannten ausländischen Eltern. Dabei ist zu beachten, dass es zwischen den verschiedenen Gruppen der deutschen Migranten durchaus Überschneidungen geben kann, d.h. ein größerer Teil der
betreffenden Personen könnte theoretisch mehreren Gruppen zugeordnet werden.
Leider gibt es nur wenige belastbare statistische Daten über Personen mit Migrationshintergrund. In keiner der
nutzbaren Datenquellen gibt es vollständige Daten über diese Personengruppe. Für die Darstellung im Sozialreport wird auf die Daten des Einwohnermelderegisters der Stadt Leipzig zurückgegriffen, weil diese die größte
Verlässlichkeit bieten und als einzige Datenquelle auch Aussagen zur räumlichen Verteilung der Personen mit
Migrationshintergrund innerhalb der Stadt Leipzig ermöglichen. Daneben hat das Statistische Bundesamt bzw.
das Statistische Landesamt Sachsen mit Bezug zum Zensus 2011 ebenfalls Daten zu Leipzigern mit Migrationshintergrund veröffentlicht. Da diese im Vergleich zu den Ergebnissen aus dem Einwohnerregister aber nicht
alle Personen mit Migrationshintergrund umfassen, wird auf die Darstellung aus dieser Quelle verzichtet.
1
Die Größe der Felder steht in keinem Bezug zur Größe der jeweiligen Gruppe
90
Sozialreport Leipzig 2013
9.2
Migrantinnen und Migranten in Leipzig
9.2.1
Anzahl und Entwicklung
Am Jahresende 2012 hatten insgesamt 49.323 Leipziger/-innen einen Migrationshintergrund. Dies entspricht
9,3 % der Bevölkerung. Gegenüber 2011 wurden 4.914 Personen mehr gezählt, was einer Zunahme von
11,1 % entspricht. Die Ausländer/-innen bilden mit 29.659 Personen und 5,6 % an der Bevölkerung die größte
Gruppe der Personen mit Migrationshintergrund. Neben den Ausländerinnen und Ausländern lebten in Leipzig
19.664 Deutsche mit Migrationshintergrund, dies entspricht 3,7 % der Leipziger Bevölkerung.
Tabelle 45 Leipziger/-innen mit Migrationshintergrund 2011 und 2012
Leipziger/-innen mit
Migrationshintergrund
2011
Anzahl
Insgesamt
davon
Ausländer/-innen
Deutsche mit
Migrationshintergrund
2012
Anteil an
Bevölkerung in
%
Anteil an
Bevölkerung in
%
Anzahl
Entwicklung
2012 gegenüber
2011 in %
44.409
8,6
49.323
9,3
+ 11,1
26.672
5,2
29.659
5,6
+ 11,2
17.737
3,4
19.664
3,7
+ 10,9
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen, Einwohnerregister
Sozialreport Leipzig 2013
Abb. 57 Anteile von Einwohner/-innen mit Migrationshintergrund an der Leipziger Bevölkerung
2000 bis 20122
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Quelle: Amt für Statistik und Wahlen, Einwohnerregister
,-./0123.,450,6578905:;135;0.878/;<
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Sozialreport Leipzig 2013
Sowohl der Anteil der Ausländer/-innen als auch der Deutschen mit Migrationshintergrund an der Leipziger
Bevölkerung nimmt seit dem Jahr 2000 stetig zu. Die Rückgänge in den Jahren 2004, 2009 und 2010 im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr beruhen auf Registerbereinigungen.
Eine detaillierte Auswertung der Deutschen mit Migrationshintergrund liegt erst seit 2008 vor, die Angaben der Vorjahre wurden geschätzt.
2
Sozialreport Leipzig 2013
91
9.2.2
Altersstruktur
Die Altersstrukturen der Leipziger/-innen mit bzw. ohne Migrationshintergrund unterscheiden sich deutlich
voneinander. Ebenso gibt es Unterschiede zwischen Ausländern und Deutschen mit Migrationshintergrund.
Abb. 58 Altersstruktur der Leipziger Bevölkerung ohne bzw. mit Migrationshintergrund
BF555
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E5
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D5
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C5
B5
B5
A5
A5
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@5
45
45
65
65
5
5
5
5
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen, Einwohnerregister
BF555
?55
5
5
?55
Sozialreport Leipzig 2013
Die Leipziger/-innen mit Migrationshintergrund sind deutlich jünger als die Leipziger/-innen ohne Migrationshintergrund. Das Durchschnittsalter aller Leipziger/-innen mit Migrationshintergrund lag 2012 bei 31,9 Jahren,
dass der Leipziger/-innen ohne Migrationshintergrund bei 44,8 Jahren. Zwischen den Einwohner/-innen mit
Migrationshintergrund ist ein deutlicher Unterschied zwischen den Ausländerinnen und Ausländern mit einem
Durchschnittsalter von 35,2 Jahren und den Deutschen mit Migrationshintergrund mit einem Altersdurchschnitt
von 26,9 Jahren zu erkennen. Im Gegensatz zur Gesamtbevölkerung, wo die Frauen im Schnitt 3,2 Jahre älter
als die Männer waren, lag das Durchschnittsalter der Einwohner mit Migrationshintergrund um 0,9 Jahre über
dem der Einwohnerinnen mit Migrationshintergrund.
Vergleicht man die einzelnen Altersgruppen miteinander, ergibt sich folgendes Bild: in allen Altersgruppen bis
einschließlich der 35- bis 45-Jährigen sind die Leipziger/-innen mit Migrationshintergrund relativ stärker besetzt
als die Leipziger/-innen ohne Migrationshintergrund. Bei den Migranten ist der Anteil der Altersgruppen 0 bis
unter 18 Jahre an allen Migranten doppelt so hoch wie der entsprechende Anteil bei Deutschen ohne Migrationshintergrund. Etwa ein Viertel (24,9 %) aller Personen mit Migrationshintergrund in der Stadt Leipzig ist
jünger als 18 Jahre. Zu diesen 112.284 Migranten gehören 8.967 Deutsche mit Migrationshintergrund und
3.317 Ausländer/-innen. Der Anteil der Personen im Alter von 65 Jahren und älter war bei den Deutschen ohne
Migrationshintergrund mehr als viermal so hoch wie bei den Migranten.
Fast jedes sechste Leipziger Kind hat ausländische Wurzeln. Der Anteil der unter 15-Jährigen mit Migrationshintergrund an allen unter 15-jährigen Leipziger/-innen lag am 31.12.2012 bei 16,9 %. Fast drei Viertel (74,6 %)
dieser Kinder hatte 2012 die deutsche (und teilweise auch eine weitere) Staatsbürgerschaft.
92
Sozialreport Leipzig 2013
Tabelle 46 Einwohner/-innen mit und ohne Migrationshintergrund 2012 nach Altersgruppen
Bevölkerungsgruppe
Altersgruppe von ... bis unter ... Jahre
0–6
Einwohner/-innen insgesamt
in %
davon:
ohne Migrationshintergrund
mit Migrationshintergrund
davon:
Ausländer
Deutsche
davon:
männlich
weiblich
6 – 15
15 – 18
18 – 25
25 – 35
35 – 45
45 – 55
55 – 65 65 u. ä.
30.339
34.157
8.478
46.135
95.326
67.008
71.560
60.215 115.322
25.245
5.094
28.320
5.837
7.125
1.353
40.035
6.100
84.280
11.046
59.009
7.999
66.024
5.536
56.668
3.547
112.51
2.811
1.094
4.000
1.677
4.160
546
807
4.258
1.842
8.522
2.524
6.282
1.717
3.880
1.656
1.920
1.627
1.480
1.331
2.591
2.503
2.965
2.872
686
667
2.963
3.137
5.746
5.300
4.708
3.291
3.302
2.234
1.870
1.677
1.325
1.486
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen, Einwohnerregister
Sozialreport Leipzig 2013
Tabelle 47 Anteile der Migrantenaltersgruppen 2012 an der jeweiligen Altersgruppe insgesamt
Bevölkerungsgruppe
Altersgruppe von ... bis unter ... Jahre
0–6
Einwohner/-innen insgesamt
in %
davon:
ohne Migrationshintergrund
mit Migrationshintergrund
davon:
Ausländer
Deutsche
davon:
männlich
weiblich
6 – 15
15 – 18
18 – 25
25 – 35
35 – 45
45 – 55
55 – 65 65 u. ä.
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
83,2
16,8
82,9
17,1
84,0
16,0
86,8
13,2
88,4
11,6
88,1
11,9
92,3
7,7
94,1
5,9
97,6
2,4
3,6
13,2
4,9
12,2
6,4
9,5
9,2
4,0
8,9
2,6
9,4
2,6
5,4
2,3
3,2
2,7
1,3
1,2
8,5
8,3
8,7
8,4
8,1
7,9
6,4
6,8
6,0
5,6
7,0
4,9
4,6
3,1
3,1
2,8
1,1
1,3
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen, Einwohnerregister
Sozialreport Leipzig 2013
Tabelle 48 Anteile der Migrantenaltersgruppen 2012 an der jeweiligen Bevölkerungsgruppe
Bevölkerungsgruppe
Altersgruppe von ... bis unter ... Jahre
0–6
Einwohner/-innen insgesamt
in %
davon:
ohne Migrationshintergrund
mit Migrationshintergrund
davon:
Ausländer
Deutsche
davon:
männlich
weiblich
6 – 15
18 – 25
25 – 35
35 – 45
45 – 55
55 – 65 65 u. ä.
5,7
6,5
1,6
8,7
18,0
12,7
13,5
11,4
21,8
5,3
10,3
5,9
11,8
1,5
2,7
8,4
12,4
17,6
22,4
12,3
16,2
13,8
11,2
11,8
7,2
23,5
5,7
3,7
20,3
5,7
21,2
1,8
4,1
14,4
9,4
28,7
12,8
21,2
8,7
13,1
8,4
6,5
8,3
5,0
6,8
9,9
10,8
11,3
12,4
2,6
2,9
11,3
13,5
22,0
22,9
18,0
14,2
12,6
9,6
7,1
7,2
5,1
6,4
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen, Einwohnerregister
9.2.3
15 – 18
Sozialreport Leipzig 2013
Herkunft/ Staatsangehörigkeit
Die Staatsangehörigkeiten der Ausländer/-innen und der Deutschen mit Migrationshintergrund sind breit gefächert. Die Leipziger Einwohner/-innen mit Migrationshintergrund stammten zum 31.12.2012 aus insgesamt
167 heute existierenden Staaten. Die größte Gruppe bilden dabei mit einem Anteil von 13,5 % die Migranten,
die ihre Wurzeln in der russischen Förderation haben. Die nächsten größeren Gruppen bilden die Leipziger/innen mit ukrainischer (6,3 %), polnischer (5,8 %) oder vietnamesischer (5,7 %) Herkunft.
Sozialreport Leipzig 2013
93
Tabelle 49 Herkunft der Einwohner/-innen mit Migrationshintergrund in Leipzig 2012
Herkunft/
ursprüngliche
Nationalität
Insgesamt
Insgesamt
Anteil
in %
Entwickdavon:
davon:
darunter:
lung
Ausländer/ Deutsche (Mehrfachzuordnungen möglich)
gegenüber
-innen
mit MigraSpätausEinge2011
tionshinter- Mehrbürgerte
staater
siedler
in %
grund
49.323
100,0
11,1
29.659
19.664
11.355
7.746
11.918
01 Russ. Föderation
6.642
13,5
11,7
2.376
4.266
2.551
3.287
979
02 Ukraine
3.089
6,3
1,4
2.234
855
620
477
378
03 Polen
2.869
5,8
44,6
1.434
1.435
512
1.183
252
04 Vietnam
2.820
5,7
2,8
2.091
729
481
0
727
05 Kasachstan
1.906
3,9
–18,7
226
1.680
1.223
1.434
246
06 Türkei
1.710
3,5
7,1
1.161
549
377
0
549
07 Irak
1.461
3,0
10,2
995
466
299
0
465
08 Rumänien
1.227
2,5
53,0
934
293
112
198
95
09 Ungarn
1.174
2,4
30,6
802
372
150
224
148
10 Italien
1.108
2,2
20,3
888
220
168
0
219
11 China
1.067
2,2
0,8
966
101
47
0
100
12 Frankreich
929
1,9
8,7
630
299
212
0
299
13 Vereinigte Staaten
906
1,8
0,7
602
304
231
5
299
14 Griechenland
855
1,7
17,1
687
168
132
0
168
15 Bulgarien
835
1,7
33,8
646
189
99
119
70
darunter
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen, Einwohnerregister
Sozialreport Leipzig 2013
Im Vergleich zum Vorjahr fällt der Anstieg von Migranten mit ost- und südeuropäischer Herkunft auf. Diese
trugen wesentlich zum Gesamtanstieg der Zahl der Leipziger/-innen mit Migrationshintergrund bei. Indes ist
Rückgang der Personen rein methodischer Natur, da nicht alle Personen zweifelsfrei einer Herkunftsnationalität
zugeordnet werden konnten.
9.2.4
Räumliche Verteilung
Innerhalb der Stadt Leipzig sind große Unterschiede beim Anteil der Einwohner/-innen mit Migrationshintergrund an der Gesamtbevölkerung festzustellen. Die höchsten Anteile von Einwohner/-innen mit Migrationshintergrund sind in zentrumsnahen Ortsteilen festzustellen: Volkmarsdorf 31,0 %, Zentrum-Südost 30,7 %,
Neustadt-Neuschönefeld 30,5 % und Zentrum 22,0 %. Die niedrigsten Anteile gibt es am Stadtrand: Liebertwolkwitz 1,6 %, Baalsdorf 1,8 %, Knautkleeberg-Knauthain 1,8 %, Lindenthal 2,1 %, Burghausen-Rückmarsdorf 2,1 %, Thekla 2,5 % und Plaußig-Portitz 2,5 %.
Der Anteil der Einwohner/-innen mit Migrationshintergrund fällt in der Altersgruppe der unter 15-Jährigen zwischen den einzelnen Leipziger Ortsteilen noch deutlicher aus als bei allen Einwohnerinnen und Einwohnern
mit Migrationshintergrund. Bei den unter 15-jährigen reicht die Spannbreite von 55,4 % in Zentrum-Südost,
52,6 % in Neustadt-Neuschönefeld und 47,2 % in Volkmarsdorf bis zu 2,3 % in Hartmannsdorf-Knautnaundorf
und 3,2 % in Baalsdorf.
94
Sozialreport Leipzig 2013
Karte 11
Anteil der Personen mit Migrationshintergrund in Leipzig 2012
Seehausen
Wiederitzsch
Lindenthal
Plaußig-Portitz
Lützschena-Stahmeln
Mockau-Nord
Thekla
MockauSüd
SchönefeldAbtnaundorf
SchönefeldOst
Gohlis-Nord
Eutritzsch
Möckern
Wahren
Gohlis-Mitte
Gohlis-Süd
Böhlitz-Ehrenberg
Leutzsch
Burghausen-Rückmarsdorf
Altlindenau
Neulindenau
ZentrumNord
Zentrum-Nordwest
ZentrumOst
Zentrum
Zentrum-West
Paunsdorf
1
Zentrum-Süd
Schönau
Plagwitz
GrünauNord
Gr
GrünauSchleußig
Ost
Kleinzschocher
Grünau-Mitte
ng
iedlu
u -S
üna
Lausen-Grünau
2
SellerhausenStünz
Engelsdorf
AngerCrottendorf
Lindenau
Miltitz
Heiterblick
Südvorstadt
ReudnitzThonberg
Mölkau
ZentrumSüdost
Baalsdorf
Althen-Kleinpösna
Stötteritz
Marienbrunn
Connewitz
Probstheida
Holzhausen
Lößnig
Großzschocher
Dölitz-Dösen
Meusdorf
1 Neustadt-Neuschönefeld
2 Volkmarsdorf
Knautkleeberg-Knauthain
Liebertwolkwitz
Hartmannsdorf-Knautnaundorf
Anteil der Personen mit Migrationshintergrund an Einwohnern 2012 in %
Einwohner/-innen mit
Migrationshintergrund
unter 3 %
Stadtgrenze
3 % bis unter 7 %
Stadtbezirk
7 % bis unter 11 %
Ortsteil
11 % bis unter 15 %
Ausländer
(1.500)
Deutsche mit
Migrationshintergrund
(500)
15 % und mehr
Kilometer
0
2
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen
Sozialreport Leipzig 2013
Leipzig:
9,3 %
Minimum: 1,6 % (Liebertwolkwitz)
Maximum: 31,0 % (Volkmarsdorf)
Sozialreport Leipzig 2013
95
Karte 12
Anteil der Personen mit Migrationshintergrund im Alter von 0 bis unter 15 Jahren 2012
Seehausen
Wiederitzsch
Lindenthal
Plaußig-Portitz
Lützschena-Stahmeln
Eutritzsch
Gohlis-Mitte
Möckern
Wahren
MockauSüd
SchönefeldAbtnaundorf
SchönefeldOst
Gohlis-Süd
Böhlitz-Ehrenberg
Leutzsch
Paunsdorf
ZentrumOst
Zentrum
Zentrum-West
Altlindenau
Neulindenau
1
Schönau
GrünauOst
Grünau-Mitte
g
dlun
ie
-S
nau
Grü
SellerhausenStünz
Engelsdorf
ReudnitzThonberg
Zentrum-Süd
Plagwitz
GrünauNord
2
AngerCrottendorf
Lindenau
Miltitz
Heiterblick
ZentrumNord
Zentrum-Nordwest
Burghausen-Rückmarsdorf
Thekla
Mockau-Nord
GohlisNord
Schleußig
Südvorstadt
Mölkau
ZentrumSüdost
Baalsdorf
Althen-Kleinpösna
Stötteritz
Kleinzschocher
Lausen-Grünau
Marienbrunn
Connewitz
Probstheida
Holzhausen
Lößnig
Großzschocher
Dölitz-Dösen
Meusdorf
1 Neustadt-Neuschönefeld
2 Volkmarsdorf
Knautkleeberg-Knauthain
Liebertwolkwitz
Hartmannsdorf-Knautnaundorf
Anteil der unter 15-Jährigen mit MigrationsEinwohner/-innen mit
hintergrund an allen unter 15-Jährigen 2012 in % Migrationshintergrund
unter 10 %
Stadtgrenze
10 % bis unter 15 %
Stadtbezirk
15 % bis unter 20 %
Ortsteil
20 % bis unter 25 %
Ausländer
(100)
Deutsche mit
Migrationshintergrund
(250)
25 % und mehr
Kilometer
0
2
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen
96
Leipzig:
16,9 %
Minimum: 2,3 % (Hartmannsdorf-Knautnaundorf)
Maximum: 55,4 % (Zentrum-Südost)
Sozialreport Leipzig 2013
Sozialreport Leipzig 2013
9.3
Aufenthaltsstatus
Zum Jahresende 2012 besaß die Mehrheit der in Leipzig wohnenden Ausländer/-innen eine unbefristete Niederlassungserlaubnis oder gehörte zur Gruppe der freizügigkeitsberechtigten EU-Bürger/-innen, die Freizügigkeit auch hinsichtlich des Wohnsitzes genießen. Die in der Grafik ausgewiesenen Anteile der einzelnen
Ausländergruppen haben sich in den letzten Jahren kaum verändert.
Abb. 59 Ausländer/-innen nach Aufenthaltsstatus am Jahresende 2012
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Quelle: Ordnungsamt, Amt für Statistik und Wahlen
Sozialreport Leipzig 2013
Begriffserklärungen
Personen mit Migrationshintergrund:
Alle Personen, die einer der folgenden Gruppen zugerechnet werden können:
• Ausländerinnen und Ausländer,
• alle seit 1950 über die Grenzen Deutschlands zugewanderten Personen,
• Personen mit mindestens einem ausländischen, zugewanderten oder
eingebürgertem Elternteil
Niederlassungserlaubnis:
ist ein unbefristeter Aufenthaltstitel und wird erteilt, wenn bestimmte Voraussetzungen für einen dauerhaften Aufenthalt gegeben sind (gesicherter
Lebensunterhalt, Erlaubnis zur Beschäftigung bzw. Erwerbstätigkeit, mindestens 5 Jahre Aufenthaltserlaubnis mit Beiträgen zur Rentenversicherung,
keine Verstöße gegen öffentliche Sicherheit und Ordnung bzw. keine Gefahr,
ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache, Nachweis von Grundkenntnissen der Gesellschaftsordnung und Lebensverhältnisse, Wohnraum)
Aufenthaltserlaubnis:
ist befristeter Aufenthaltstitel, der für einen bestimmten Aufenthaltszweck
erteilt wirdAufenthaltsgestattung: wird einem Ausländer, der um Asyl nachsucht, zur Durchführung des Asylverfahrens erteilt
Duldung:
in der Definition des deutschen Aufenthaltsrechts eine „vorübergehende
Aussetzung der Abschiebung“
Sozialreport Leipzig 2013
97
10.
Bildung
Zusammenfassung
Die demografische Entwicklung Leipzigs der letzten Jahre führte seit dem Schuljahr 2003/04 zu steigenden
Schülerzahlen in den Grundschulen und zunehmend auch in den weiterführenden Schulen. Dementsprechend
wird in den kommenden Jahren im Bereich der allgemeinbildenden Schulen ein Netzausbau erforderlich sein.
Im Schuljahr 2012/13 werden an Leipzigs allgemeinbildenden Schulen insgesamt 39.981Schüler/-innen unterrichtet.
Der Anteil der Schüler/-innen mit Migrationshintergrund (städtischer Durchschnitt) beträgt im Schuljahr 2012/13
insgesamt 13,4 % und steigerte sich damit gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozentpunkte.
Die Anzahl der Schüler/-innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf nahm im Vergleich zum Vorjahr um
171 Schüler/-innen auf 3.713 zu und erreichte somit einen Höchststand.
Im Mittel der letzten drei Schuljahre lag der städtische Durchschnitt für die gymnasiale Bildungsempfehlung
bei 48,6 %. Im Schuljahr 2012/13 erhielten durchschnittlich 49,9 % der Viertklässler/-innen eine Bildungsempfehlung für das Gymnasium.
Der Anteil der Schüler/-innen, welche die allgemeinbildende Schule ohne Abschluss verlassen, sank im Vergleich zum Vorjahr und liegt im Schuljahr 2011/12 bei 14,0 %.
Die sozialräumliche Differenzierung weist in allen betrachteten Merkmalen auf die Schwerpunkträume der integrierten Stadtentwicklung hin: Im Osten und Westen der Stadt finden sich die höchsten Lernförderquoten,
die geringsten gymnasialen Bildungsempfehlungen sowie überdurchschnittliche Hauptschüler- und Schulabbrecherquoten.
10.1
Allgemeinbildende Schulen
10.1.1 Entwicklung der Schülerzahlen und des Schulnetzes in der Stadt Leipzig
Im Schuljahr 2012/13 gibt es in Leipzig 65 Grundschulen in kommunaler Trägerschaft. Weitere elf Grundschulen
werden von freien Trägern betrieben. Darüber hinaus existieren 22 Oberschulen in kommunaler und sechs in
freier Trägerschaft, 16 Gymnasien in kommunaler Trägerschaft sowie fünf in freier und eines in Landesträgerschaft, 15 kommunale Förderschulen sowie zwei in freier und eine in Landesträgerschaft, eine kommunale
Gemeinschaftsschule für die Klassenstufen 1 bis 10 (Nachbarschaftsschule) sowie zwei freie Waldorfschulen,
davon eine bis zur 13. Klassenstufe.
Abb. 60 Entwicklung der Anzahl der Schüler/-innen von 2000/01 bis 2012/13 an allgemeinbildenden
Schulen nach Schularten
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786.234/56
Quelle: Amt für Jugend, Familie und Bildung, Statistisches Landesamt Sachsen
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=>.16.234/56
Sozialreport Leipzig 2013
Die Aufteilung der Schülerzahlen zwischen den Schulen verschiedener Trägerschaften beträgt im Schuljahr
2012/13 im Grundschul-, Mittelschul- und Förderschulbereich zwischen 12 % und 13 % in freier Trägerschaft.
98
Sozialreport Leipzig 2013
Im Gymnasialbereich hingegen werden 21,2 %1 der Schüler/-innen in Schulen freier und Landesträgerschaft
unterrichtet. Damit bleibt der Anteil der in Schulen freier bzw. Landesträgerschaft unterrichteten Schüler/innen im Mittelschul- und Förderschulbereich etwa auf dem Vorjahreswert; im Grundschul- und Gymnasialbereich ist ein leichter Anstieg zu verzeichnen.
Im Schuljahr 2012/13 besuchen insgesamt 39.981 Schüler/-innen die allgemeinbildenden Schulen in Leipzig.
Im Vergleich zum Schuljahr 2000/01 fiel der Wert insgesamt 18,7 % geringer aus. Differenziert nach Schularten
und Trägerschaft zeigt sich hier allerdings ein differenziertes Bild: Höchste Verluste verzeichneten im betrachteten Zeitraum die Oberschulen in kommunaler Trägerschaft (-50,5 %), während die Grund- (+297,7 %) und
Oberschulen (+214,5 %) sowie die Gymnasien (+122,3 %) in freier bzw. Landesträgerschaft einen starken
Schülerzuwachs aufwiesen.
Absolut gesehen setzte sich der Trend der vergangenen Jahre zu steigenden Schülerzahlen im allgemeinbildenden Bereich auch im aktuellen Schuljahr weiterhin fort. Im Grundschulbereich hält dieses Wachstum bereits
seit dem Schuljahr 2003/2004 an. Im Schuljahr 2012/13 werden 4,7 % mehr Grundschüler/-innen (+ 521) als
im vorangegangenen Schuljahr beschult. Demografisch bedingt erreichte das Wachstum der Schülerzahlen
im Schuljahr 2010/11 die weiterführenden Schulen, seitdem steigen in diesem Bereich die Schülerzahlen an.
Besonders hoch fällt der relative Zuwachs im aktuellen Schuljahr mit einem Plus von 7,7 % (+ 660) an den
Oberschulen aus. Im gymnasialen Bereich werden 559 Schüler/-innen mehr beschult (+ 4,7 %).
Großes Wachstum hinsichtlich der Schülerzahlen wurde im Vergleich zum vorangegangenen Schuljahr auch
im Bereich der Gymnasien in freier bzw. Landesträgerschaft festgestellt (+ 8,5 % oder + 206).
Die Anzahl der Förderschüler/-innen sank bis zum Schuljahr 2009/10 von knapp 3.000 auf 2.580 und stagnierte
seither auf diesem Niveau. Im Schuljahr 2012/13 kommt es im Vergleich zum Vorjahr zu einem Anstieg von
1,5 % (+ 38).
Tabelle 50 Entwicklung der Schülerzahlen von 2000/01, 2006/07 und 2008/09 bis 2012/13
an allgemeinbildenden Schulen nach Schularten und Trägerschaft
Schulart/Schuljahr
Anzahl Schüler/-innen
gesamt
davon:
Grundschule
Oberschule
Gymnasium*
Förderschule**
davon:
Kommunale Trägerschaft
davon:
Grundschule
Oberschule
Gymnasium
Förderschule**
Freie und Landesträgerschaft
davon:
Grundschule
Oberschule
Gymnasium*
Förderschule
2000/01
2008/09
2009/10
2010/11
2011/12
2012/13
49.205
36.139
34.663
34.898
36.283
38.203
39.981
12.092
16.795
17.360
2.958
12.805
9.012
11.543
2.779
13.775
7.589
10.691
2.608
14.029
7.626
10.663
2.580
14.574
7.902
11.196
2.611
15.254
8.531
11.810
2.608
15.775
9.191
12.369
2.646
46.910
32.300
30.388
30.364
34.419
32.665
34.073
11.614
16.464
16.178
2.654
11.514
8.409
9.913
2.464
12.315
6.876
8.905
2.292
12.522
6.813
8.767
2.262
12.999
9.978
9.161
2.281
13.456
7.546
9.389
2.274
13.874
8.150
9.742
2.307
2.295
3.839
4.273
4.534
4.864
5.538
5.908
478
331
1.182
304
1.291
608
1.630
315
1.460
711
1.786
316
1.507
813
1.896
318
1.575
924
2.035
330
1.798
985
2.421
334
1.901
1.041
2.627
339
* inklusive Freie Waldorfschule Klassenstufen 5 – 13
** ohne Dr.-Sacke Schule – Klinik- und Krankenhausschule
Quelle: Amt für Jugend, Familie und Bildung
1
2006/07
Sozialreport Leipzig 2013
Inklusive Waldorfschule Klassenstufen 5 bis 13
Sozialreport Leipzig 2013
99
Karte 13
Schulstandorte in kommunaler Trägerschaft im Schuljahr 2012/13 nach Schularten
Quelle: Amt für Statistik u. Wahlen, Stadtplanungsamt
100
Sozialreport Leipzig 2012
Sozialreport Leipzig 2013
10.1.2
Zusammensetzung der Schülerschaft
Geschlechterdifferenzierung2
Im Schuljahr 2012/13 sind 48,6 % der Schülerschaft an den Schulen in kommunaler Trägerschaft weiblich.
Die Anteile weisen differenziert nach Schularten unterschiedliche Ausprägungen auf. In den kommunalen
Grundschulen sind die Schüler mit 51,4 % (SJ 2011/12: 50,5 %) leicht überrepräsentiert.
Vor allem im Bereich der weiterführenden Schulen und der Förderschulen sind deutliche Unterschiede erkennbar. Während Schülerinnen an den Oberschulen mit 47,5 % eher unterdurchschnittlich vertreten sind, dominieren sie im gymnasialen Bereich mit 52,0 %. An den Förderschulen in kommunaler Trägerschaft hingegen
ist die Schülerschaft zu 61,8 % männlich. Besonders hoch ist der Anteil der Jungen mit 73,5 % an den Schulen
für besondere Behinderungsarten; an den Schulen zur Lernförderung liegt er bei 54,9 %, an den Schulen für
geistig Behinderte bei 58,8 %
Migrationshintergrund3
Bis zum Schuljahr 2007/08 wurde in der Schulstatistik der Ausländerstatus aufgenommen, seither gilt der erweiterte Begriff des Migrationshintergrundes, der neben der Herkunft und Staatsangehörigkeit der Schüler/innen und ihrer Familien auch die Familiensprache abfragt. Dies führte im Schuljahr 2007/08 zu einem Anstieg
des Anteils an Schüler/-innen mit Migrationshintergrund um 1,6 Prozentpunkte.
Von den 34.073 Schüler/-innen der allgemeinbildenden Schulen in kommunaler Trägerschaft weisen im Schuljahr 2012/13 insgesamt 4.573 Personen einen Migrationshintergrund auf. Der Anteil der Schüler/-innen mit
Migrationshintergrund im städtischen Durchschnitt beträgt im Schuljahr 2012/13 insgesamt 13,4 % und steigerte sich gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozentpunkte.
Abb. 61 Entwicklung Anteil der Schüler/-innen mit Migrationshintergrund 2000/01, 2005/06 und 2010/11
bis 2012/13 an allgemeinbildenden Schulen in kommunaler Trägerschaft nach Schulart
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Schuljahr
Quelle: Amt für Jugend, Familie und Bildung, Statistisches Landesamt Sachsen
Sozialreport Leipzig 2013
Hinsichtlich des Migrationshintergrundes zeigen sich überdurchschnittlich hohe Anteile von 15,8 % (Schuljahr
2011/12: 13,3 %) an den Grundschulen und von 15,3 % an den Oberschulen (Schuljahr 2011/12: 14,5 %) in
kommunaler Trägerschaft. An den Grundschulen wird besonders seit dem Schuljahr 2007/08 ein starkes Ansteigen des Anteils der Schüler/-innen mit Migrationshintergrund deutlich.
An den Oberschulen stieg der Anteil seit dem Schuljahr 2000/01 bis 2010/11 stetig an. Im Vergleich zu 2010/11
wurden an Oberschulen im Schuljahr 2011/12 numerisch zwar mehr Schüler/-innen mit Migrationshintergrund
beschult, allerdings bedingte die überproportional steigende Gesamtschülerzahl einen prozentualen Rückgang.
Im Schuljahr 2012/13 steigt deren Anteil wieder leicht an.
Die Angaben zur Geschlechterdifferenzierung beziehen sich ausschließlich auf die Schulen in kommunaler Trägerschaft, da vergleichbare
Daten für die Schulen in freier bzw. Landesträgerschaft nicht (vollständig) vorliegen.
3
Die Angaben zu Migrationshintergrund beziehen sich ausschließlich auf die Schulen in kommunaler Trägerschaft, da vergleichbare Daten
für die Schulen in freier bzw. Landesträgerschaft nicht vorliegen.
2
Sozialreport Leipzig 2013
101
Bis in das Schuljahr 2006/07 wiesen die Anteile der ausländischen Schüler/-innen an Oberschulen und Gymnasien sehr ähnliche, leicht steigende Kurvenverläufe auf. Mit dem Schuljahr 2007/08 stieg der Anteil der
Schüler/-innen mit Migrationshintergrund allerdings an den Oberschulen stärker an, während der an den Gymnasien zunächst sank und danach auf einem niedrigeren Niveau eine nur leicht steigende Tendenz aufwies.
Im Schuljahr 2012/13 beläuft sich der Anteil der Gymnasialschüler/-innen mit Migrationshintergrund auf 9,3
% und steigerte sich damit im Vergleich zum vorangegangenen Schuljahr um 1,7 Prozentpunkte.
Seit dem Schuljahr 2004/05 stieg auch der Anteil der Förderschüler/-innen mit Migrationshintergrund stetig
und vor allem seit dem Schuljahr 2011/12 deutlich an – im Schuljahr 2012/13 liegt er bei 10,2 %.
Verteilung der Oberschüler/-innen im Real- und Hauptschulbildungsgang
Ab der Klassenstufe 7 wird in der Oberschule zwischen dem Realschul- und Hauptschulbildungsgang unterschieden. Der Anteil der Hauptschüler/-innen der Klassenstufen 7 bis 9 an den Oberschulen in kommunaler
Trägerschaft stieg vom Schuljahr 2000/01 bis in das Schuljahr 2005/2006 von 21,9 % auf 27,7 % stetig an.
Mit Ausnahme der Schuljahre 2007/2008 und 2008/2009, als die Anteile auf 23 %, bzw. 25 % absanken, pendelte sich der Anteil der Hauptschüler/-innen auf einem Niveau zwischen 26 % und 28 % ein. Im Schuljahr
2012/13 liegt er bei 26,4 %.
Abb. 62 Verteilung der Schüler/-innen im Schuljahr 2000/01 bis 2012/13 auf die Bildungsgänge
Hauptschule und Realschule an Oberschulen in kommunaler Trägerschaft
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Quelle: Amt für Jugend, Familie und Bildung
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Sozialreport Leipzig 2013
Im räumlichen Vergleich ist der Anteil der Hauptschüler/-innen an allen Oberschüler/-innen sehr unterschiedlich
ausgeprägt und weist eine hohe Spannweite auf. Besonders hohe Anteile von mehr als 30 % liegen im Schuljahr 2012/13 in den Ortsteilen des zentrumsnahen Ostens und Südosten sowie in Grünau vor. Besonders gering sind die Anteile von Hauptschüler/-innen in den Ortsteilen Zentrum-Nordwest, Zentrum-West und
Zentrum-Nord.
102
Sozialreport Leipzig 2013
Karte 14
Anteil der Hauptschüler/-innen im Schuljahr 2012/13 in den Klassenstufen 7 bis 9 in den
Oberschulen in kommunaler Trägerschaft
Quelle: Amt für Jugend, Familie und Bildung
10.1.3
Sozialreport Leipzig 2012
Sonderpädagogischer Förderbedarf
Schüler/-innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf
Entgegen der demografischen Entwicklung bewegte sich die Anzahl der Schüler/-innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf seit Beginn der 2000er Jahre auf einem konstanten Niveau zwischen 3.000 und 3.500
Schüler/-innen. Durch das konstante Abnehmen der Schülerzahlen im gesamten allgemeinbildenden Bereich
bis in das Schuljahr 2008/09 hinein, steigerte sich gleichzeitig der Anteil der Schüler/-innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf von 6,8 % auf 10,8 %.
Gegenüber dem vorangegangenen Schuljahr nahm die Anzahl der Schüler/-innen mit sonderpädagogischem
Förderbedarf in Leipzig um 171 Schüler/-innen auf einen Wert von 3.713 zu und erreichte somit einen Höchststand. Die stärkste Gruppe unter den Schüler/-innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf macht mit ca.
einem Drittel der Förderbereich Lernen aus. Die Anzahl der Schüler/-innen mit diesem Förderschwerpunkt
nahm bis in das Schuljahr 2008/09 ab und stagnierte seitdem auf einem Niveau von knapp 1.200 Schüler/innen. Im Schuljahr 2012/13 sind es 1.192 Personen. Die zweit- bzw. drittgrößte Gruppe ist 2012/13 die der
Schüler/-innen mit Förderbedarf im Bereich der Emotionalen/Sozialen Entwicklung (19,1 %) und im Bereich
Sprache (18,4 %). Diese Gruppen wiesen in den vergangenen Schuljahren ebenfalls ein starkes Wachstum
auf: Im Vergleich zum Schuljahr 2007/08 wuchs die Schülerschaft im Bereich Emotionale/Soziale Entwicklung
um 45,4 %, im Bereich Sprache um 28,6 %. Vergleichsweise gering war im gleichen Zeitraum die Zunahme
im Förderbereich Geistige Entwicklung (+ 3,5 %).
Sozialreport Leipzig 2013
103
Abb. 63 Anzahl der Schüler/-innen nach sonderpädagogischem Förderbedarf 2000/01, 2005/06 und
2009/10 bis 2012/13 nach Förderschwerpunkt
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Quelle: Amt für Jugend, Familie und Bildung, Statistisches Landesamt Sachsen
Sozialreport Leipzig 2013
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Abb. 64 Anteil der Schülerinnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf nach Förderschwerpunkt
im Schuljahr 2012/13
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Quelle: Amt für Jugend, Familie und Bildung, Statistisches Landesamt Sachsen
Sozialreport Leipzig 2013
Der Anteil von Schülerinnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf4 liegt im Schuljahr 2012/13 mit 33,7 %
deutlich unter dem städtischen Durchschnitt (weiblich: 48,6 %) an allgemeinbildenden Schulen. Nach Förderbedarf aufgeschlüsselt liegen die Mädchen in allen Bereichen unter dem städtischen Durchschnitt. Darüber
hinaus treten innerhalb der Gruppe der Schülerinnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf erhebliche Differenzen auf. Im Förderschwerpunkt Lernen, Hören und Geistige Entwicklung beträgt der Anteil der Schülerinnen jeweils über 40 %. Den geringsten Anteil stellen sie mit 11,5 % im Bereich der emotionalen/sozialen
Entwicklungen.
Bei der Berechnung wurden alle Schüler/-innen an Förderschulen in kommunaler Trägerschaft sowie integriert beschulte Kinder an allgemeinbildenden Schulen in kommunaler Trägerschaft berücksichtigt. Die Angaben zu den Schulen in freier Trägerschaft sind unvollständig
und lassen darüber hinaus nur selten Angaben zum Geschlecht zu.
4
104
Sozialreport Leipzig 2013
Integrative Beschulung
Im Schuljahr 2012/13 werden an kommunalen Schulen 1.091 Schüler/-innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf integrativ beschult (Schuljahr 2011/12: 935 Schüler/-innen). Dies entspricht im Vergleich zum vorherigen Schuljahr einer Steigerung um 16,7 % (+ 156 Schüler/-innen). Dieses Wachstum betrifft alle
Förderschwerpunkte. Besonders hoch ist der Zuwachs mit 91 Personen (+ 19,9 %) bei den Schüler/-innen
mit emotionalem und sozialem Entwicklungsbedarf. Auch im Bereich Sprache steigt die Anzahl der integriert
beschulten Kinder mit 36 Personen (+ 11,1 %).
Der Anteil der integrativ beschulten Kinder gemessen an der Gesamtzahl aller Schüler/-innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf5 entspricht im Schuljahr 2012/13 insgesamt 31,6 %, was einem Anstieg von 5,2
Prozentpunkten im Vergleich zum vorangegangenen Schuljahr bedeutete. Besonders große Bedeutung haben
Integrationsplätze im Bereich der emotional/sozialen Entwicklungen mit 78,5 % sowie bei den Schüler/-innen
mit sprachlichem Förderbedarf mit 52,1 %. Hingegen werden Schüler/-innen in den Förderschwerpunkten
Lernen (0,6 %) und geistige Entwicklung (0,3 %) kaum integrativ beschult.
Der Anteil der Schülerinnen an der integriert unterrichteten Schülerschaft beträgt im Schuljahr 2012/13 ein
Viertel.
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Abb. 65 Anteil der integrativ beschulten Schüler/-innen an allen Schüler/-innen mit
sonderpädagogischem Förderbedarf von 1995/96 bis 2012/13 nach Förderschwerpunkt
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Quelle: Amt für Jugend, Familie und Bildung, Statistisches Landesamt Sachsen
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Sozialreport Leipzig 2013
Beschulung in der Förderschule
Im Schuljahr 2012/13 werden insgesamt 2.307 Schüler/-innen an Förderschulen unterrichtet, davon sind
38,2 % weiblich.
In der stadträumlichen Betrachtung kommen Förderbedarfe in unterschiedlicher Häufigkeit vor. Bei den Lernförderschüler/-innen sind große Unterschiede innerhalb des Stadtgebiets festzustellen. Gemessen an der Bezugsgruppe der Kinder in den relevanten Altersgruppen liegen die höchsten Anteile an Lernförderschüler/-innen
bei Werten von mehr als 7,5 % eine leichte Abnahme im Vergleich zum vorangegangenen Schuljahr (9 %).
Die Verteilung ist insbesondere mit den Stadträumen im Westen und Osten der Stadt deckungsgleich, in denen
verschiedene soziale Indikatoren Handlungsbedarf anzeigen.
In die Berechnung sind ausschließlich Schulen in kommunaler Trägerschaft eingeflossen, da die Angaben zu Integration an Schulen in
freier Trägerschaft nur unvollständig vorliegen.
5
Sozialreport Leipzig 2013
105
Karte 15
Anteil der Lernförderschüler/-innen Schuljahr 2012/2013 je Ortsteil bezogen auf die im
Ortsteil wohnhaften Kinder in der relevanten Altersgruppe (6–15 Jahre)
Quelle: Amt für Jugend, Familie und Bildung
10.1.4
Sozialreport Leipzig 2012
Übergänge
Übergang von der Grundschule: Bildungsempfehlungen in Klasse 4
Nach dem ersten Halbjahr der vierten Grundschulklasse erhalten die Schüler/-innen entsprechend ihrem Leistungsniveau Bildungsempfehlungen für die Oberschule oder das Gymnasium. Schüler/-innen mit gymnasialer
Bildungsempfehlung können zwischen Gymnasium und Oberschule wählen. In besonderen Fällen können
auch Schüler/-innen mit Oberschulempfehlung ein Gymnasium besuchen. Dazu muss am Ende der vierten
Klasse eine Prüfung bestanden werden. Die Schwellenwerte für die gymnasiale Bildungsempfehlung wurden
in den vergangenen Jahren zwei mal geändert. Zunächst wurden zum Schuljahr 2005/06 die Zugangskriterien
erleichtert, indem der geforderte Notendurchschnitt der Fächer Mathematik und Deutsch von 2,0 auf 2,5 angehoben wurde. Zum Schuljahr 2010/11 wurden die Zugangsbedingungen zum Gymnasium wiederum verschärft. Nunmehr ist ein Notendurchschnitt in Deutsch, Mathematik und Sachkunde von 2,0 erforderlich, um
eine gymnasiale Bildungsempfehlung zu erhalten.
Im Mittel der letzten drei Schuljahre lag der städtische Durchschnitt für die gymnasiale Bildungsempfehlung
bei 48,6 %. Stadträumlich wurde eine große Spannweite festgestellt. Der niedrigste Wert lag mit 16,9 % in
Grünau-Mitte. Weitere geringe Anteile gymnasialer Bildungsempfehlungen (< 30 %) waren unter anderem an
Grundschulen im Leipziger Osten, Gohlis-Nord und Lößnig festzustellen. Das städtische Maximum lag mit
75,6 % im Zentrum (Haupteinzugsgebiete: Zentrum Nordwest, Zentrum West). Überdurchschnittlich hohe Anteile gymnasialer Bildungsempfehlungen (> 60 %) wurden auch für die Einzugsgebiete der Grundschulen in
den westlich gelegenen Ortsteilen des Zentrums (Zentrum-Nordwest bis Zentrum-Süd) sowie Schleußig, Gohlis-Mitte und Burghausen-Rückmarsdorf festgestellt. Entlang des Auwaldes von Böhlitz-Ehrenberg, Lützschena-Stahmeln bis in die Südvorstadt und in den südöstlichen und östlichen Randbereichen lagen ebenfalls
hohe Anteile gymnasialer Bildungsempfehlungen vor.
Eine geschlechtsspezifische Auswertung ergab, dass Mädchen anteilig häufiger eine Empfehlung für das Gymnasium erhalten. Im Schuljahr 2012/13 gehen 52,2 % der gymnasialen Bildungsempfehlungen an Mädchen.
106
Sozialreport Leipzig 2013
Karte 16
Anteile gymnasialer Bildungsempfehlungen an kommunalen Grundschulen
2011 bis 2013
Quelle: Sächsische Bildungsagentur, Regionalstelle Leipzig
Sozialreport Leipzig 2013
Tatsächlicher Übergang in die weiterführenden Schulen
Die Bildungsempfehlungen am Ende der Grundschulzeit sind nicht zwingend mit dem tatsächlichen Übergang
auf die empfohlene weiterführende Schule gleichzusetzen. Aufschluss über die Verteilung der Übergänge auf
die Schularten Oberschule und Gymnasium bietet eine vergleichende Betrachtung der Schuleingangsstufe
fünf mit den Bildungsempfehlungen, die jeweils im zurückliegenden vierten Schuljahr erteilt wurden.
Im Jahresvergleich ist zu erkennen, dass sich der Anteil der Schüler/-innen, die das Gymnasium als Schulform
wählen, bis 2002/03 zwischen 38 % und 43 % bewegt. Zum Schuljahr 2005/06 und den geänderten Ausgangsvoraussetzungen für das Gymnasium stieg der Anteil an und lag von 2006/07 bis 2010/11 stetig über
dem der Oberschulen. Mit den erneut geänderten Übergangsregelungen sank der Anteil der Fünftklässler/innen auf Gymnasien wieder unter den der Oberschulen ab und befand sich im Schuljahr 2011/12 bei einem
Wert von 47,5 %. Im Schuljahr 2012/13 liegt er bei 49,7 % und damit über der Quote der im Jahr zuvor ausgesprochenen gymnasialen Bildungsempfehlungen.
Bildungsempfehlungen in Klasse 6
Um die Durchlässigkeit und Anschlussfähigkeit zwischen den weiterführenden Schulen zu verbessern, wurde
eine zweite Bildungsempfehlung eingeführt, die den Schüler/-innen in der 6. Klassenstufe ausgesprochen
wird. An den Oberschulen beinhaltet die Bildungsempfehlung eine Empfehlung für den Real- oder Hauptschulbildungsgang ab Klassenstufe 7 oder – bei entsprechenden Zensuren und Leistungsbereitschaft – die
Empfehlung, auf ein Gymnasium zu wechseln. An Gymnasien wird seit dem Schuljahr 2011/12 eine Schullaufbahnempfehlung in Form eines Elterngesprächs gegeben. Daten zu den in Klassenstufe 6 erteilten Bildungsempfehlungen liegen derzeit nur für den Bereich der Oberschulen in kommunaler Trägerschaft vor. Im
Schuljahr 2012/13 wurde 93,4 % (Schuljahr 2011/12: 96,4 %) der Oberschüler/-innen der Verbleib auf der
Oberschule empfohlen. Nur 6,6 % bzw. 103 Schüler/-innen (Schuljahr 2011/12: 3,6 %) wurde eine gymnasiale
Bildungsempfehlung ausgesprochen, davon waren 65,0 % weiblich.
Sozialreport Leipzig 2013
107
10.1.5
Abschlüsse und Abgänge
An der Oberschule können mit erfolgreicher Vollendung der 9. Klassenstufe der Hauptschulabschluss (HS)
bzw. nach entsprechender Prüfung der qualifizierende Hauptschulabschluss (QHS) erworben werden. Der Realschulabschluss kann nach erfolgreicher Vollendung der 10. Klasse und einer entsprechenden Prüfung erworben werden.
Der gymnasiale Bildungsgang hat das Abitur nach erfolgreicher Prüfung in der 12. Klassenstufe zum Ziel.
Schüler/-innen, die das Gymnasium vorzeitig verlassen, erhalten nach erfolgreichem Besuch der Klassenstufe 9 einen dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Bildungsstand bestätigt (Vermerk HS). Nach erfolgreichem Besuch der Klassenstufe 11 wird ein dem Realschulabschluss gleichwertiger Bildungsstand bestätigt
(Vermerk RS).
In den Förderschulen sind in der Regel die Abschlüsse der Oberschule möglich. Ausnahmen bilden hier die
Lernförderschulen und die Schulen für geistig Behinderte, die jeweils ein gesondertes Abschlusszeugnis vorsehen (Abschluss im Förderschwerpunkt Lernen bzw. im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung). Schüler/innen der anderen Förderschulen oder Förderschwerpunkte, die keinen der o.g. Abschlüsse erzielen, erhalten
nach vollendeter Schulpflicht ein Abgangszeugnis.
Im Schuljahr 2011/12 verließen in Leipzig insgesamt 2.670 Schüler/-innen die allgemeinbildenden Schulen in
Leipzig (Schuljahr 2010/11: 2.654).
Prozentual war der Realschulabschluss, der von 41,7 % der Schüler/-innen (Schuljahr 2010/11: 42,1 %) erreicht
wurde, der häufigste Abschluss im Schuljahr 2011/12. 32,9 % verließen die allgemeinbildenden Schulen in Leipzig
mit der allgemeinen Hochschulreife (Schuljahr 2010/11: 32,1 %) und weitere 11,4 % mit dem Hauptschulabschluss. Ohne Abschluss blieben 14,0 %6 der Schüler/-innen (375 Schüler/-innen, davon 223 von Förderschulen).
Abb. 66 Anteilige Verteilung der Schulabschlüsse in den Jahren 2001, 2005 und 2009 bis 2012
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Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen
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68304-?978.:99
Sozialreport Leipzig 2013
Die meisten Schüler/-innen ohne Abschluss werden von den Förderschulen und Oberschulen entlassen. Seit
2004 stammt mehr als die Hälfte der Schulabgänger/-innen ohne Hauptschulabschluss von Förderschulen.
Gymnasien entließen nur vereinzelt Schüler/-innen ohne Schulabschluss. Demografische Effekte bewirken
starke Schwankungen der Prozentwerte zwischen 2009 und 2010. Die gesamte Zahl der Abgänger/-innen
verringerte sich in einem Jahr um mehr als 20 %, sodass eine geringe Zunahme von lediglich fünf Schulabbrecher/-innen die Schulabbrecherquote von 10,7 % auf 14,0 % steigen ließ. Gleichzeitig sank der Anteil der
Abgänge mit Allgemeiner Hochschulreife stark (vgl. Abbildung 7).
Differenziert nach Schularten zeigte sich auch im Schuljahr 2011/12 das Gymnasium als erfolgreichste Schulart. 87,5 % der Absolvent/-innen verließen diese mit der allgemeinen Hochschulreife (Schuljahr 2010/11:
85,5 %), 12,2 % erreichten einen Realschulabschluss (Schuljahr 2010/11: 13 %), 0,3 % einen Hauptschulabschluss (Schuljahr 2010/11: 1,4 %); ohne Abschluss blieb niemand.
Bei der im Sozialreport 2012 veröffentlichen Quote derjenigen Schüler/-innen, die die Schule ohne Abschluss verlassen (13,8 % für das
Schuljahr 2011/12) handelte es sich um vorläufige Daten, die nunmehr durch plausibilisierte Daten des Statistischen Landesamtes ersetzt
wurden. Hierdurch kommt es zu kleineren Differenzen.
6
108
Sozialreport Leipzig 2013
An den Oberschulen erreichten 71,0 % der Schüler/-innen einen Realschulabschluss, 18,4 % einen Hauptschulabschluss und 10,5 % verließen die Oberschulen mit einem Abgangszeugnis.
Von den Schüler/-innen der Förderschulen verließen 4,4 % die Schule mit einem Realschulabschluss bzw.
13,5 % mit einem Hauptschulabschluss (Schuljahr 2010/11: 8,5 %). Die Mehrzahl der Förderschüler/-innen
beendete die Schule ohne Abschluss.
Eine geschlechtsspezifische Betrachtung zeigte, dass Schüler häufiger ohne Abschluss blieben als Schülerinnen, seltener die Allgemeine Hochschulreife erlangten und die Oberschulen mit niedrigeren Abschlüssen
verließen. So lag beispielsweise der Anteil der Schüler, welche die Oberschule ohne Abschluss verließen, im
Schuljahr 2011/12 bei 53,1 %. Jungen erhielten zu 46,5 % die Allgemeine Hochschulreife.
Karte 17
Abgänger/-innen von Oberschulen ohne Abschluss, Mittelwert der Jahre 2010 bis 2012
nach den Haupteinzugsgebieten der Oberschulen
Quelle: Amt für Jugend, Familie und Bildung
Sozialreport Leipzig 2012
Räumlich differenziert zeigten sich drei Schwerpunktgebiete, in denen überdurchschnittlich viele Schüler/innen der Oberschulen ohne Abschluss blieben. Diese sind im Inneren Osten, Westen und Grünau zu verorten.
Hier betrug der Anteil der Schulabgänger/-innen ohne Abschluss jeweils mehr als 20 %. Die maximalen Werte
von Oberschüler/-innen ohne Schulabschluss lagen mit 30,5 % in den Ortsteilen Zentrum, Zentrum-Ost und
Zentrum-Südost. Niedrige Werte von unter 5 % waren im nordwestlichen Zentrum sowie im Süden, im Südosten und im Nordosten und -westen des Stadtgebiets zu finden.
Sozialreport Leipzig 2013
109
10.2
Berufliche Bildung
10.2.1 Struktur der beruflichen Bildung
Das berufliche Bildungssystem in Deutschland besteht aus drei Teilbereichen: dem dualen Ausbildungssystem,
dem Schulberufssystem und dem Übergangssystem. Im dualen Ausbildungssystem erfolgt die Ausbildung in
einem anerkannten Ausbildungsberuf nach Berufsbildungsgesetz bzw. Handwerksordnung. Die Ausbildung
erstreckt sich in der Regel über drei Jahre und findet parallel in einem Unternehmen und in der Berufsschule
statt. Im Schulberufssystem, dem zweiten großen Teilbereich des beruflichen Systems, findet eine vollzeitschulische Berufsausbildung in Berufsfachschulen statt, die in der Regel drei Jahre dauert. Das Schulberufssystem ist vor allem in sozialen Dienstleistungsberufen ausgeprägt. Das Übergangssystem fasst einjährige,
berufliche und allgemeinbildende Bildungsangebote zusammen, die zu keinem anerkannten Ausbildungsabschluss führen. Sie zielen darauf ab, die Kompetenzen von Jugendlichen ohne Ausbildungszugang zu verbessern, um die Aufnahme einer Berufsausbildung, das Nachholen eines allgemeinbildenden
Schulabschlusses oder die Aufnahme einer Beschäftigung zu ermöglichen. Dazu zählt beispielsweise das Berufsvorbereitungsjahr.
Für Fachkräfte mit Berufserfahrung besteht die Möglichkeit, sich in einer Fachschule vollzeitschulisch oder
berufsbegleitend weiter zu qualifizieren. Einen Zugang zum Studium wird über die Beruflichen Gymnasien
sowie Fachoberschulen ermöglicht, die ebenfalls zum beruflichen Schulsystem gehören.
In der Stadt Leipzig gibt es neun Berufliche Schulzentren (BSZ). Dies entspricht in etwa der Hälfte aller Beruflichen Schulzentren im Zuständigkeitsbereich der Sächsischen Bildungsagentur Regionalstelle Leipzig. Dadurch kommt den Beruflichen Schulzentren eine überregionale Bedeutung zu. Die Schulzentren vereinen eine
Reihe von Schularten unter einem Dach. Jedes Schulzentrum kann prinzipiell in allen Schularten ausbilden.
Der Unterschied besteht in der Schwerpunktsetzung für bestimmte Berufsfelder. Eine Ausnahme bildet das
BSZ 12 „Robert Blum“. Dieses Berufliche Schulzentrum ist eine berufsbildende Förderschule für Lernbehinderte. Zudem existieren 36 berufsbildende Schulen in freier Trägerschaft in Leipzig (31 Ersatzschulen und fünf
Ergänzungsschulen), darunter vorwiegend Berufsfachschulen. Ausbildungsschwerpunkte liegen im sozialen,
medizinischen und Pflegebereich. Darüber hinaus werden auch wirtschaftliche, technische, kaufmännische
und sprachliche Ausbildungen angeboten.
Die Ausrichtung der berufsbildenden Schulen in Leipzig unterscheidet sich je nach Trägerschaft. Bei den Schulen in kommunaler Trägerschaft liegt der Schwerpunkt im Berufsschulsystem und dem damit verbundenem
Übergangssystem. 75,5 % der Schüler/-innen befinden sich im Schuljahr 2012/13 in dieser Schulform. An
Schulen in freier und Landesträgerschaft wurden hier lediglich 121 der 7.862 Schüler/-innen unterrichtet. In
den berufsbildenden Schulen in freier Trägerschaft hingegen überwiegt die Schulform der Berufsfachschule,
in der 62,1 % der Schüler/-innen unterrichtet werden. Weiterhin besteht ein Schwerpunkt im Bereich der Fachschule (24,2 %).
Die Schülerzahlen in den Schulen der beruflichen Bildung nahmen auch im laufenden Schuljahr ab, wenngleich der Rückgang zum aktuellen Schuljahr nicht so drastisch ausfiel. Bei den kommunalen Berufsschulzentren sanken die Schülerzahlen im Vergleich zum Schuljahr 2011/12 um 725 (–5,8 %). Besonders hoch fielen
die Rückgänge im Bereich der berufsbildenden Förderschulen (– 15,1 %) und in der Berufsschule (– 7,3 %)
aus. Im Vergleich zum Schuljahr 2000/01 nahm die Schülerzahl an den berufsbildenden Schulen in kommunaler
Trägerschaft um knapp 42 % ab und sank von mehr als 20.000 auf 11.874 Schüler/-innen.
Die Zahl der Schüler/-innen an berufsbildenden Schulen in freier Trägerschaft wies bis in das Schuljahr 2009/10
einen zunächst starken, dann moderaten Anstieg auf. Seit dem Schuljahr 2010/11 ist auch hier ein leichter
Rückgang zu verzeichnen. Im Vergleich zum vorangegangenen Schuljahr sank die Schülerzahl um 52 Schüler/-innen (– 0,7 %). Bei abnehmenden Gesamtschülerzahlen im berufsbildenden Bereich stieg somit der Anteil
der Berufsschüler/-innen an Schulen in freier und Landesträgerschaft weiter an und beträgt im Schuljahr
2012/13 insgesamt 39,8 %.
110
Sozialreport Leipzig 2013
10.2.2
Zusammensetzung der Schülerschaft
Tabelle 51 Schüler/-innen an berufsbildenden Schulen 2000/01, 2006/07 und 2008/09 bis 2012/13
nach Schulart und Trägerschaft
Schuljahr/Schulart
2000/01
2006/07
2008/09
2009/10
2010/11
2011/12
2012/13
Gesamt
Berufsschule*
davon BGJ, BVJ, BvB, VkbA
berufsbild. Förderschule**
davon BGJ, BVJ, BvB, VkbA
Berufsfachschule
Fachschule
Fachoberschule
Berufliches Gymnasium
Gesamt
17.144
1.091
1.234
262
4.697
1.336
878
387
25.676
14.065
778
1.636
440
8.071
1.317
1.292
516
26.897
13.147
562
1.476
400
7.111
1.361
1.254
561
24.910
12.274
518
1.355
357
6.807
1.772
1.288
537
24.033
9.801
568
1.121
356
5.599
2.258
1.243
491
20.513
9.089
572
1.007
765
5.715
2.303
1.101
521
19.736
10.900
446
734
140
986
437
660
521
14.238
9.670
467
634
162
771
409
624
491
12.599
8.968
479
538
112
834
403
610
521
11.874
67
17
547
227
5.177
1.583
687
8.061
131
101
487
194
4.828
1.849
619
7.914
121
93
469
296
4.881
1.900
491
7.862
10.967
463
1.281
367
6.163
2.020
1.347
521
22.299
kommunale Trägerschaft
Berufsschule*
davon BGJ, BVJ, BvB, VkbA
berufsbild. Förderschule**
davon BGJ, BVJ, BvB, VkbA
Berufsfachschule
Fachschule
Fachoberschule
Berufliches Gymnasium
Gesamt
16.898
894
756
213
1.319
403
650
387
20.413
13.927
761
982
235
1.403
446
688
516
17.962
13.011
550
883
187
1.245
436
609
561
16.745
12.181
500
798
139
1.090
437
621
537
15.664
freie Trägerschaft
Berufsschule*
davon BGJ, BVJ, BvB, VkbA
berufsbild. Förderschule**
davon BGJ, BVJ, BvB, VkbA
Berufsfachschule
Fachschule
Fachoberschule
Gesamt
246
197
478
49
3.378
933
228
5.263
138
17
654
205
6.668
871
604
8.935
136
12
593
213
5.866
925
645
8.165
93
18
557
218
5.717
1.335
667
8.369
* inkl. BGJ, BVJ, BvB, VkbA, **incl. FbVJ, BvBB
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen
Sozialreport Leipzig 2013
Sozialreport Leipzig 2013
111
Abb. 67 Schüler/-innen an berufsbildenden Schulen 2000/01, 2006/07 und 2008/09 bis 2012/13
nach Trägerschaft
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Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen
Sozialreport Leipzig 2013
Im Übergangssystem ist im langjährigen Vergleich zum Schuljahr 2000/01 eine Entwicklung analog zu den
Gesamtschülerzahlen festzustellen. So reduzierte sich die Schülerzahl an den Beruflichen Schulzentren in
kommunaler Trägerschaft bis zum Schuljahr 2010/11 auf 446 Schüler/-innen. Bis in das Schuljahr 2012/13 ist
entgegen dem allgemeinen Trend ein leichter Anstieg auf 479 Schüler/-innen zu verzeichnen. Im Bereich der
berufsbildenden Förderschulen gab es im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 30,9 % (– 50 Schüler/innen im Übergangssystem der berufsbildenden Förderschulen).
Tabelle 52 Schüler/-innen mit Migrationshintergrund 2000/01, 2006/07 und 2008/09 bis 2012/13
an berufsbildenden Schulen in kommunaler Trägerschaft
Schuljahr
Anzahl
Anteil in (%)
2000/01
102
0,5
2006/07
2008/09
173
1,0
Quelle: Statistisches Landesamt; Amt fur Jugend, Familie und Bildung
220
1,3
2009/10
361
2,3
2010/11
405
2,8
2011/12
338
2,7
2012/13
392
3,3
Sozialreport Leipzig 2013
Bei der Anzahl der Schüler/-innen mit Migrationshintergrund an den berufsbildenden Schulen in kommunaler
Trägerschaft war vom Schuljahr 2006/07 bis 2010/11 ein stetiges Anwachsen der Schülerzahlen zu beobachten. Dies und die abnehmenden Gesamtschülerzahlen ließen den Anteil im gleichen Zeitraum von 1 % auf 2,8
% anwachsen. Mit dem Schuljahr 2011/12 nahm die Anzahl der Schüler/-innen mit Migrationshintergrund um
mehr als 60 Personen ab und lag mit 2,7 % weiterhin weit unter dem Durchschnitt der allgemeinbildenden
Schulen. Im Schuljahr 2012/13 ist wieder ein leichter Anstieg der Schüler/-innen mit Migrationshintergrund
und auch des Anteils zu verzeichnen.
10.3
Zweiter Bildungsweg
Auf dem zweiten Bildungsweg besteht für Erwachsene die Möglichkeit, Abschlüsse der allgemeinbildenden
Schulen nachzuholen. Abendoberschulen und Abendgymnasien ermöglichen dies berufsbegleitend. Die
Abendoberschule ist eine differenzierte Schulform, an der die Schüler/-innen in Form von Abendunterricht den
(qualifizierenden) Hauptschulabschluss bzw. den Realschulabschluss erwerben können. Am Abendgymnasium
kann die allgemeine Hochschulreife erworben werden. Voraussetzung für den Besuch des Abendgymnasiums
ist ein Realschulabschluss (oder gleichwertiger Schulabschluss) sowie eine abgeschlossene Berufsausbildung
oder eine mindestens zweijährige Berufstätigkeit. Eine weitere Möglichkeit, die allgemeine Hochschulreife zu
erlangen, bietet das Kolleg an. Dabei handelt es sich um eine gymnasiale Schulart, an der Erwachsene mit
abgeschlossener Berufsausbildung oder mindestens zweijähriger Berufserfahrung in drei- oder vierjährigem
Vollzeitunterricht diesen Abschluss erreichen können.
112
Sozialreport Leipzig 2013
Für Schulen des Zweiten Bildungswegs stehen im Schuljahr 2012/13 drei Einrichtungen in kommunaler Trägerschaft zur Verfügung.
Schüler/-innen an Schulen des zweiten Bildungswegs
Die Anzahl der Schüler/-innen an den drei Institutionen des Zweiten Bildungsweges in Leipzig bewegt sich
auf einem im Vergleich zum Vorjahr ähnlichen Niveau. Im Schuljahr 2012/13 besuchen 803 Schüler/-innen eine
Einrichtung des zweiten Bildungsweges, dabei lernt über die Hälfte der Schülerschaft im Leipzig-Kolleg, 28,4
% besuchen die Abendoberschule und 20,4 % das Abendgymnasium. Aus dieser Verteilung wird ersichtlich,
dass mehr als 70 % die allgemeine Hochschulreife anstreben und knapp ein Drittel der Teilnehmer/-innen
einen mittleren Bildungsabschluss erlangen möchte. Hiervon haben sich 88,6 % einen Realschulabschluss
als Ziel gesetzt – eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr.
Abb. 68 Entwicklung der Schülerzahlen an Schulen des Zweiten Bildungswegs Schuljahr
2005/2006 bis 2012/13
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Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen
67-891:;8<=.>;
67-89;.??-5=@A>5Sozialreport Leipzig 2013
In den drei Einrichtungen des Zweiten Bildungsweges lernen überdurchschnittlich viele junge Männer (56,2 %).
Dabei zeigen sich je nach Einrichtung Unterschiede in den Anteilen: Am Leipzig-Kolleg sind 58,4 % der Schülerschaft männlich, an der Abendoberschule liegt der Anteil bei 59,6 %. Ein anderes Bild ergibt sich am Abendgymnasium, an dem mit 54,3 % die Schülerinnen dominieren.
Von den Teilnehmer/-innen der Schulen des Zweiten Bildungswegs weisen 13,9 % (Schuljahr 2011/12: 12,6 %)
einen Migrationshintergrund auf. Mehr als die Hälfte der Schüler/-innen mit Migrationshintergrund besucht die
Abendoberschule. Mit 25,9 % stellen sie hier über ein Viertel aller Schüler/-innen. Der Anteil am Abendgymnasium beträgt 5,5 % (Schuljahr 2011/12: 6,0 %) und am Leipzig Kolleg 10,7 % (Schuljahr 2011/12: 9,5 %).
An den Schulen des Zweiten Bildungswegs gab es im Schuljahr 2011/12 insgesamt 185 Absolvent-/innen.
Die häufigste Abschlussart war mit über 57,8 % die Allgemeine Hochschulreife. 28,1 % der Teilnehmer/-innen
schlossen die Schule mit einem Realschulabschluss ab. Etwa jede/r Zehnte erlangte einen Hauptschulabschluss und 4,3 % der Abgänger/-innen verließen die Schulen des Zweiten Bildungswegs mit dem Abgangszeugnis.
Eine geschlechtsspezifische Betrachtung der Abschlüsse ergab folgendes Bild. Die jungen Frauen erreichten
50,5 % der Abschlüsse der Allgemeinen Hochschulreife aus (Schuljahr 2010/11: 61 %), 51,9 % der Realschulabschlüsse (Schuljahr 2010/11: 46,7 %) und 44,4 % der Hauptschulabschlüsse (Schuljahr 2010/11: 33,6 %).
Ein ausgewogenes Verhältnis ergab sich im Bereich ohne Abschluss, hier erreichten Frauen wie Männer jeweils
50 %.
Sozialreport Leipzig 2013
113
Abb. 69 Abschlüsse an Schulen des Zweiten Bildungswegs im Schuljahr 2011/12
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Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen
Sozialreport Leipzig 2013
Abkürzungen
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Berufsfachschule
BGJ
Berufsgrundbildungsjahr
BGy
Berufliches Gymnasium
BS
Berufsschule
BSZ
Berufliches Schulzentrum
BvB
Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme der Agentur für Arbeit
BvBB
Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen – rehaspezifisch
BVJ
Berufsvorbereitungsjahr
FoS
Fachoberschule
FöS
Förderschulen
FS
Fachschule
GS
Grundschule
GY
Gymnasium
MS
Oberschule
QHS
Qualifizierter Hauptschulabschluss
RS
Realschule bzw. Realschulabschluss
SJ
Schuljahr
114
Sozialreport Leipzig 2013
11.
Gesundheit
Zusammenfassung
Seit Jahren werden bei den Kindertagesstätten- und Schulaufnahmeuntersuchungen am häufigsten im Befundbereich Sprache Auffälligkeiten und Entwicklungsdefizite festgestellt. Im vergangenen Untersuchungsjahr
2012/13 betraf das 37 % der untersuchten Kinder in Kindertagesstätten und 32 % der untersuchten Schulanfänger/-innen.
Der Anteil der Schulanfänger/-innen, die keine jugendärztliche Empfehlung für die Regelschule erhielten, ist
im vergangenen Untersuchungszeitraum auf 14 % zurückgegangen.
Der Vorsorge- und Impfstatus der Leipziger Vorschulkinder kann insgesamt als gut bewertet werden.
In den Suchtberatungsstellen werden in erster Linie Menschen mit abhängigem Alkohol- und/oder illegalem
Drogenkonsum betreut. Im vergangenen Jahr nahmen rund 10 % mehr drogenabhängige Menschen die Angebote von Beratungsstellen an. Insgesamt 337 Personen, die Metamphetamin konsumieren, wurden beraten,
das sind rund 90 % mehr als noch 2011 (178 Personen). Problematisch ist hier das häufige Auftreten von psychiatrischen Begleiterkrankungen.
In den zwei Bereichen der gemeindenahen Psychiatrie, den psychosozialen Gemeindezentren und dem Sozialpsychiatrischen Dienst, ist die Inanspruchnahme gegenüber dem Vorjahr in etwa gleich geblieben. Die psychosozialen Gemeindezentren erreichten als niedrigschwelliger Anlaufpunkt ca. 1.500 chronisch psychisch
kranke Menschen. Der Sozialpsychiatrische Dienst betreute 2012 ca. 2.000 psychisch kranke Menschen.
11.1
Kindergesundheit
11.1.1
Untersuchung der Kinder in Kindertageseinrichtungen
Auf der Grundlage des Sächsischen Kindertagesstättengesetzes (SächsKitaG) wird seit 2003 die Untersuchung
von Kindern im vierten Lebensjahr in Kindertageseinrichtungen vom Kinder- und Jugendärztlichen Dienst des
Gesundheitsamtes durchgeführt. Sie ist eine Pflichtaufgabe des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. Für die
Eltern ist die Teilnahme freiwillig. Geprüft werden das Seh- und Hörvermögen sowie die fein-, grobmotorischen
und sprachlichen Fähigkeiten. Diese zusätzliche Untersuchung im Vorschulalter soll dazu beitragen, dass die
Früherkennung von Entwicklungsauffälligkeiten und -störungen verbessert wird und die Kinder frühzeitig Förderung und/oder Therapie erhalten.
Abb. 70 Zu untersuchende Kinder gemäß SächsKitaG 2007/08 bis 2012/13 nach Teilnahmestatus
an der Untersuchung
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Quelle: Gesundheitsamt Leipzig, Statistisches Landesamt Sachsen
Sozialreport Leipzig 2013
012345.6723/
Sozialreport Leipzig 2013
115
Im Untersuchungsjahr 2012/13 wurden 2.326 Kinder in Kindertageseinrichtungen untersucht. Das sind 51 %
der anspruchsberechtigten Kinder in Kindertagesstätten. Ein Teil der Kinder, die nicht untersucht wurden, war
am Untersuchungstag wegen Krankheit oder Urlaub nicht in der Einrichtung. Das Angebot, diese Untersuchung
im Gesundheitsamt zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen, wird von den meisten Eltern nicht genutzt.
In 63 Kindertageseinrichtungen konnte im vergangenen Untersuchungsjahr aus personellen Gründen keine
Untersuchung angeboten werden, im Vorjahr waren es 51 Einrichtungen.
11.1.2
Untersuchungsergebnisse
Im Rahmen der Untersuchung in Kindertageseinrichtungen werden Vorsorge- und Impfstatus mit dokumentiert.
Beides konnte auch im Untersuchungsjahr 2012/13 für die untersuchten Kinder als gut bewertet werden. Inzwischen stieg die Inanspruchnahmerate der Untersuchung U7a (seit 01.07.2008 neues Untersuchungsangebot für alle Kinder) auf ca. 75 % der untersuchten Kinder.
Abb. 71 Befundhäufigkeiten der untersuchten Kinder in Kindertageseinrichtungen,
Untersuchungsjahrgänge 2007/08 bis 2012/13
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Quelle: Gesundheitsamt Leipzig
Sozialreport Leipzig 2013
Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigten 2012/13 nur geringfügige Abweichungen von den Befundhäufigkeiten der vorangegangenen Jahre. Der Anteil der untersuchten Kinder mit Sprachauffälligkeiten/-störungen
ist erneut der mit Abstand am häufigsten dokumentierte Befundbereich und betrifft 2012/13 ca. 37 % der Untersuchten. Deshalb wird auf diese Befundkategorie im folgenden Abschnitt nochmals näher eingegangen.
11.1.3
Sprachauffälligkeiten/-störungen bei Kindern 2007/08 bis 2012/13
in Kindertageseinrichtungen
Zur Beurteilung des Sprach- und Sprechvermögens der Kinder im Vorschulalter wird seit dem Untersuchungsjahr 2005/06 sachsenweit das Sprachscreening für das Vorschulalter (SSV) verwendet. Das Screening umfasst
drei Untertests, altersabhängig sind bei jedem Kind zwei davon durchzuführen. Die Bewertung der Sprachtestergebnisse ermöglicht eine Unterteilung in:
• die Gruppe der „Risikokinder mit einer therapiebedürftigen Sprachentwicklungsstörung“: Diese Kinder
zeigen Defizite sowohl im syntaktischen als auch im phonologischen Bereich und damit auffällige Ergebnisse in beiden Untertests. Es sind diejenigen Kinder, die mit großer Wahrscheinlichkeit Leseprobleme und andere schulische Schwierigkeiten ausbilden.
• die Gruppe der „Verdachtskinder mit Kontrollbedarf“: Diese Kinder erreichen nur in einem Untertest
(also im syntaktischen oder phonologischen Bereich) den kritischen Normwert nicht. Im weiteren Entwicklungsverlauf sollten diese Kinder „im Blick behalten werden“.
Entsprechend der sachsenweit gültigen Untersuchungs- und Dokumentationsrichtlinien gelten Kinder als
sprachauffällig, bei denen im SSV mindestens in einem der beiden Untertests der kritische Wert unterschritten
wurde oder Artikulations-/Redeflussstörungen trotz unauffälligem Sprachtestergebnisses erkennbar sind. Letzteres wird seit 2008/09 unter „sonstige pathologische Sprachbefunde“ dokumentiert.
116
Sozialreport Leipzig 2013
Bei der Wertung der Befundergebnisse ist zu beachten, dass in den vergangenen Jahren bei fast jedem
10. Kind beim Sprachtest aufgrund unsicherer oder ungenügender Mitarbeit keine validen Testergebnisse ermittelt werden konnten. In diesen Fällen sind die Einschätzungen der Erzieherinnen in den Kindertageseinrichtungen besonders wichtig.
Es wird deutlich, dass bei den meisten Kindern Artikulations- und Redeflussstörungen Ursache für die dokumentierten Sprachauffälligkeiten sind. Das betrifft 2012/13 ca. jedes fünfte untersuchte Kind.
Abb. 72 Sprachauffälligkeiten der untersuchten Kinder in Kindertageseinrichtungen
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Quelle: Gesundheitsamt Leipzig
11.1.4
Sozialreport Leipzig 2013
Schulaufnahmeuntersuchung
Im Untersuchungsjahr 2012/13 wurden 4.737 Leipziger Kinder im Rahmen der Schulaufnahmeuntersuchung
vom Kinder- und Jugendärztlichen Dienst des städtischen Gesundheitsamtes untersucht, darunter 315 Kinder,
die im Vorjahr vom Schulbesuch zurückgestellt wurden.
Der Vorsorgestatus der Schulanfänger/-innen ist insgesamt als gut zu bewerten. Die aktuellen Daten belegen
aber dennoch erneut, dass mit zunehmendem Lebensalter der Kinder die U-Untersuchungen nicht mehr so
regelmäßig von allen Eltern genutzt werden.
Abb. 73 Anteil der vollständig geimpften Schulanfänger/-innen der Einschulungsjahrgänge 2008 bis 2013
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Quelle: Gesundheitsamt Leipzig
Sozialreport Leipzig 2013
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Sozialreport Leipzig 2013
117
Die Daten zum Impfstatus der Schulanfänger/-innen zeigen immer noch die Auswirkungen der veränderten
Impfempfehlungen der Sächsischen Impfkommission1 im Jahr 2002. Um den Impfschutz der Schulanfänger/innen vor allem bei Mumps-Masern-Röteln und Diphtherie-Polio-Tetanus weiter zu verbessern, sollte auch
weiterhin jede Möglichkeit genutzt werden, die Eltern über die Notwendigkeit eines vollständigen altersentsprechenden Impfschutzes zu informieren.
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Abb. 74 Häufige Befunde der untersuchten Schulanfänger/-innen, Einschulungsjahrgänge
2008 bis 2013 (nach Häufigkeiten absteigend sortiert)
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Quelle: Gesundheitsamt Leipzig
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Sozialreport Leipzig 2013
Sprachauffälligkeiten, feinmotorische Defizite und Herabsetzung der Sehschärfe sind die häufigsten Befunde
im Rahmen der Schulaufnahmeuntersuchung.
11.1.5
Jugendärztliche Schulempfehlung
Bei der Beurteilung der Schulfähigkeit wird berücksichtigt, ob bei einem Kind mit Entwicklungsrückständen
eine verstärkte pädagogische Förderung in der Grundschule ausreichend ist oder ob sonderpädagogischer
Förderbedarf besteht.
Der Anteil der Kinder, die keine jugendärztliche Empfehlung zur Einschulung in eine Regelschule erhalten, ist
in den Untersuchungsjahren von 2007/08 bis 2012/13 bei 14 % etwa konstant geblieben. In den Einschulungsjahren 2008 bis 2012 gab es einen kontinuierlichen Anstieg der Zahl der Schulanfänger mit einer jugendärztlichen Empfehlung zur Schulrückstellung, 2013 ist ein Rückgang zu verzeichnen, es erhielten 6,7 % eine
jugendärztliche Empfehlung zur Rückstellung vom Schulbesuch. In den meisten Fällen werden psychosoziale
und/oder geistig-sprachliche Entwicklungsdefizite als Gründe dokumentiert. Der Anteil der Kinder, die eine
Empfehlung für den Besuch einer sonderpädagogischen Fördereinrichtung bzw. für eine Integration in den
Regelschulbereich bei bestehendem sonderpädagogischen Förderbedarf erhalten, unterliegt nur geringfügigen
Schwankungen.
Diese besagen, dass Schulanfänger zum Zeitpunkt der Untersuchung bereits eine fünfte Diphtherie-Tetanus-Keuchhusten-Impfung und
eine zweite Mumps-Masern-Röteln-Impfung (MMR) haben müssten, um über einen vollständigen Impfschutz zu verfügen.
1
118
Sozialreport Leipzig 2013
Abb. 75 Jugendärztliche Schulempfehlungen im Zeitvergleich 2008 bis 2013
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Quelle: Gesundheitsamt Leipzig
Sozialreport Leipzig 2013
11.2
Suchthilfe
11.2.1
Suchtberatungsstellen
Die Zahl der Bürgerinnen und Bürger, welche die sieben Leipziger Suchtberatungsstellen besuchten, stieg
2012 leicht an (plus 156). Am häufigsten kamen Menschen mit Alkoholproblemen in die Beratungsstellen
(1.994). Erneut gestiegen ist die Zahl der Menschen mit Drogenmissbrauch oder -abhängigkeit (plus 89), die
2012 Hilfe in den Suchtberatungsstellen suchten (1.427). Darunter befanden sich 337 Klientinnen und Klienten,
die wegen der Hauptdiagnose Stimulanzienabhängigkeit in die Beratung kamen. Sehr häufig wurde darunter
die Droge Methamphetamin („Crystal“) konsumiert.
Bei einem großen Teil der selbst betroffenen Klientinnen und Klienten in Beratungsstellen wurde die berufliche
Situation erfasst. Mehr als die Hälfte dieser Gruppe war zum Zeitpunkt der Betreuungsaufnahme arbeitslos
und bezog Arbeitslosengeld II.
Mehr als ein Viertel der Betroffenen kam aus eigener Initiative in die Beratungsstellen (über 26 %). An zweiter
Stelle der Vermittlungshäufigkeiten standen stationäre Einrichtungen, Fachkrankenhäuser und Ambulanzen,
gefolgt von Vermittlungen durch Angehörige und Facharztpraxen. Durch die Agentur für Arbeit wurden 210
Klientinnen und Klienten nach SGB II, § 16 (Leistungen zur Eingliederung für Erwerbsfähige) in die Sucht beratungsstellen vermittelt. Aus dem Strafvollzug kamen 128 Betroffene in die Suchtberatungsstellen.
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Abb. 76 Anzahl der Betreuten im Jahresvergleich 2005 bis 2012
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Quelle: Gesundheitsamt Leipzig
Sozialreport Leipzig 2013
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Sozialreport Leipzig 2013
119
Abb. 77 Anzahl der Klientinnen und Klienten mit den Diagnosen Abhängigkeit von Alkohol und von
illegalen Drogen 2012 nach Altersgruppen
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Quelle: Gesundheitsamt Leipzig
11.2.2
Sozialreport Leipzig 2013
Ambulante und stationäre Wohnangebote für suchtkranke Menschen
„Drogenfreie Wohngemeinschaften“
Die drogenfreien Wohngemeinschaften der SZL Suchtzentrum gGmbH sind ein geschütztes Wohnangebot für
abstinent lebende drogenabhängige Menschen. 2012 gab es 30 dieser betreuten Wohngemeinschaften sowie
ein Wohn- und Betreuungsangebot für drogenabhängige Mütter mit ihren Kindern (Mutter-Kind-Wohnen). 2012
wurden 182 Personen betreut (2011: 142 betreute Personen).
Mit der Weiterentwicklung des Netzwerkes zur Versorgung alkoholkranker und /oder wohnungsloser Menschen
konnten im betreuten Wohnen weitere 143 alkoholkranke Klienten und Klientinnen versorgt werden.
Ambulant betreutes Wohnen für alkohol- und/oder medikamentenabhängige Männer und Frauen
In dem Wohnangebot des Diakonischen Werkes, Innere Mission Leipzig, wurden im Jahr 2012 insgesamt
75 Klientinnen und Klienten (Vorjahr: 67) betreut.
Wohn- und Nachbarschaftsprojekt „Funke“
Das Wohn- und Nachbarschaftsprojekt „Funke“ des Trägers Diakonisches Werk, Innere Mission, konnte 2012
in Kooperation mit der LWB GmbH erfolgreich weitergeführt werden. Häufig wird die Betreuung in Form des
klassischen ambulant betreuten Wohnens in einer eigenen Wohnung fortgeführt, teilweise auch in stationäre
Wohnprojekte und Heime vermittelt. Es wurden im Jahr 2012 in 10 zur Verfügung stehenden Wohnungen
17 Klienten betreut. Im Vorjahr 2011 waren es 12 Klienten in 8 zur Verfügung stehenden Wohnungen.
Wohnprojekt Haus Alt-Schönefeld
Im Wohnprojekt „Haus Alt-Schönefeld“ des Zentrums für Drogenhilfe des Städtischen Klinikums „St. Georg“
Leipzig mit 35 Plätzen leben wohnungslose, chronisch mehrfachgeschädigte alkoholkranke Männer mit aktuellem Alkoholkonsum. Die Altersstruktur der Klienten lag auch im Jahr 2012 zwischen 40 und 75 Jahren.
Das Wohnhaus stellt ein „niedrigschwelliges Angebot“ dar. Die Einweisung erfolgt über das Sozialamt, Abt.
Wohnungslosenhilfe. Die Plätze des Wohnhauses waren 2012, wie schon im Vorjahr, durchschnittlich zu 96%
ausgelastet.
Notschlafstelle der Suchtberatungs- und -behandlungsstelle „Alternative I“
Träger ist das Zentrum für Drogenhilfe des Städtischen Klinikums „St. Georg“ Leipzig. Das Angebot der Lebens
-und Überlebenshilfe richtet sich an obdachlose und im Szenebereich lebende Menschen, die von illegalen
Drogen abhängig sind. Im Jahr 2012 war die Notschlafstelle mit 3.563 Übernachtungen ausgelastet, das waren
206 Übernachtungen mehr als im Vergleichszeitraum 2011. Die Menschen, die die Notübernachtungsstelle
nutzten, sind von langjähriger Drogenabhängigkeit und weiteren, oftmals schweren psychiatrischen Erkrankungen gekennzeichnet. Die Vermittlung in eine weiterführende medizinische Versorgung ist meist unzureichend. In Folge besteht ein qualitativ und quantitativ steigender, sehr hoher Betreuungsaufwand.
120
Sozialreport Leipzig 2013
Wohnprojekt „Domizil“
Das Wohnangebot der SZL Suchtzentrum gGmbH besteht für 40 chronisch mehrfach beeinträchtigte alkoholabhängige Männer, die noch nicht bereit bzw. nicht mehr in der Lage sind, ihren Alkoholmissbrauch einzuschränken. Im Domizil werden 18 Einzelzimmer, acht Zweibettzimmer und zwei Dreibettzimmer bewohnt.
Daneben werden existenzsichernde Maßnahmen und lebenspraktische Hilfen angeboten. 2012 wurden 55 Personen betreut (2011: 52 betreute Personen).
11.3
Psychiatrie
Die psychiatrische Versorgung in Leipzig ist in vier Bereiche (Krankenhausversorgung, komplementäre Psychiatrie, ambulante Psychiatrie sowie Koordination und Kooperation) gegliedert, aus denen der Leipziger Gemeindepsychiatrische Verbund gebildet wird. Dieser Verbund sichert die Versorgung psychisch kranker
Menschen in Leipzig. Traditionell sind komplementäre, ambulante Angebote und psychiatrische Krankenhäuser
gut miteinander verzahnt und mit regionaler Verantwortung versehen (Sektorisierung und Regionalisierung).
Als eine Besonderheit der Stadt Leipzig kann dabei die regionale Verantwortung der Träger der komplementären Versorgung (vgl. Karte zur Regionalisierung der komplementären Psychiatrie) angesehen werden, die
ein stadtweites sozialräumliches Versorgungsangebot sichern soll.
Karte 18
Regionalisierung der komplementären Psychiatrie 2012
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Sozialreport Leipzig 2013
Leistungs- und Versorgungsübersicht
Den Schwerpunkt der städtischen Versorgung gemäß Leipziger Psychiatrieplanung sowie dem Sächsischen
Gesetz über die Hilfen und die Unterbringung bei psychischen Krankheiten (SächsPsychKG) mit den darin
enthaltenen kommunalen Aufgaben wie vorsorgende, nachsorgende, begleitende und weiterführende Hilfen
bildet die Versorgung chronisch psychisch kranker Menschen, bei denen krankheitsbedingt eine längerfristige
Unterstützung notwendig wird. In kommunaler Verantwortung liegen die psychosozialen Gemeindezentren
und der Sozialpsychiatrische Dienst.
Sozialreport Leipzig 2013
121
Tabelle 53 Leistungs- und Versorgungsübersicht Psychiatrie 2010 bis 2012 der Stadt Leipzig
Versorgungsbereich
Komplementäre Versorgung (sechs Vereine, ein städtischer Träger)
Psychosoziale Gemeindezentren
Ambulant betreutes Wohnen
Heimbetreuung mit Außenwohnbereich
Ambulante Versorgung (nur Verbund Gemeindenahe Psychiatrie)
Tagesklinik
Psychiatrische Institutsambulanz
Sozialpsychiatrischer Dienst
Einweisungen nach SächsPsychKG
Quelle: Gesundheitsamt
Anzahl der Klienten und Klientinnen
2010
2011
2012
1.481
427
203
1.427
435
190
1.359
488
222
366
17.045
2.027
109
375
16.865
1.919
126
441
16.862
1.957
131
Sozialreport Leipzig 2013
Die Leistungs- und Versorgungsübersicht zeigt, dass die Klientenzahl 2012 – im Vergleich zu den Jahren 2010
und 2011 – in den beiden Hauptbereichen annähernd gleich geblieben ist. Schwankungen sind auf längerfristige Krankheit von Mitarbeitern zurückzuführen, die sich auf die Leistungsangebote ausgewirkt haben. Der
Sozialpsychiatrische Dienst hat im Jahr 2012 insgesamt 1.975 psychisch kranke Menschen betreut. Psychosoziale Gemeindezentren wurden im Jahr 2012 von 1.359 Klienten aufgesucht. Die Gemeindezentren betreuten
täglich (viele davon auch an Wochenenden und Feiertagen) im Durchschnitt 200 Personen. Den dort angebotenen lebensnahen Hilfen zur Tagesstrukturierung, Betreuung und Beratung kommt eine besondere Bedeutung
zu, sie bilden das Zentrum der komplementären Hilfeangebote und sind so strukturiert, dass Menschen mit
psychischen Störungen möglichst wenig auf institutionelle Angebote zurückgreifen müssen. Im Bereich der
Heimbetreuung bleibt die Platzzahl mit 96 Plätzen in Leipzig konstant. Nur der Außenwohnbereich ist in den
letzten Jahren angestiegen. Hier wurden neue Angebote – angebunden an die psychosozialen Gemeindezentren – aufgebaut, welche die bestehenden Angebotslücken geschlossen haben.
11.3.2
Sozialpsychiatrischer Dienst im Verbund Gemeindenahe Psychiatrie Leipzig
Der Sozialpsychiatrische Dienst – als kommunale Pflichtaufgabe nach SächsPsychKG – ist in Leipzig in den
Verbund Gemeindenahe Psychiatrie integriert, weshalb hoheitliche soziale Aufgaben mit Behandlungsangeboten (in Tageskliniken und psychiatrischen Institutsambulanzen) verknüpft werden können. 17 % aller angebotenen Leistungen des Dienstes werden „aufsuchend“ erbracht. Nicht selten ist der Sozialpsychiatrische
Dienst der einzige Bezugspunkt für völlig in krankheitsbedingter Isolation lebende Menschen. Schwerpunkt
der Arbeitsweise des Dienstes ist die schon im Namen verankerte „Gemeindenähe“, die Leipziger Bürgerinnen
und Bürgern weite Wege erspart. Die Standorte des Verbundes sind so verteilt, dass in jeder Stadtregion ein
Angebot gut erreichbar ist (vgl. Karte zu den Standorten des Sozialpsychiatrischen Dienstes).
In der Mehrzahl werden im Leipziger Sozialpsychiatrischen Dienst chronisch psychisch kranke Menschen, die
schwere Erkrankungen wie Schizophrenie, schizotype, wahnhafte bzw. affektive Störungen und schwere Persönlichkeitsstörungen haben, betreut und begleitet. Fast alle Klientinnen und Klienten (86 %) leben in einer
eigenen Wohnung, 47 % leben allein und werden – wegen der Gefahr der Isolierung – auch oft zu Hause
betreut oder in tagesstrukturierende Angebote integriert.
Ein besonderer Schwerpunkt in der Arbeit des Dienstes bildet die Betreuung junger Menschen von 17 bis 27
Jahre. 2012 wurden stadtweit 206 Klientinnen und Klienten dieser Altersgruppe betreut (2010: 214, 2011: 193).
Neben der Sicherung einer stabilen therapeutischen Begleitung ist immer auch der Bedarf an Maßnahmen
zur beruflichen und sozialen Eingliederung sehr hoch. Dies zeigt sich nicht zuletzt am hohen Anteil junger
Menschen die arbeitslos sind (2012: 56 %).
11.3.3 Ausgewählte Schwerpunkte der Selbsthilfe- und Angehörigenarbeit im
Bereich Psychiatrie
In der ambulanten und komplementären Versorgung setzt die Stadt – wegen der Bedeutung der Partizipation
für Betroffene und Angehörige – Schwerpunkte bei der Selbsthilfe- und Angehörigenarbeit. Hierzu zählt auch
das Psychoseseminar, dessen Ausstrahlung inzwischen weit über die Stadt Leipzig hinausgeht.
Selbsthilfe
Eine besondere Bedeutung in der psychiatrischen Versorgung kommt der Selbsthilfe beispielsweise in Selbsthilfegruppen zu. „Selbsthilfegruppen sind freiwillige, selbstorganisierte Zusammenschlüsse von Menschen, deren
Aktivitäten sich auf die gemeinsame Bewältigung von Krankheiten sowie psychischen oder sozialen Problemen
122
Sozialreport Leipzig 2013
richten, von denen sie selber direkt oder indirekt betroffen sind. Sie dienen der Kontaktstiftung, dem Erfahrungsaustausch, der gegenseitigen Hilfe, der Stärkung des Selbstbewusstseins und der Stabilisierung bis hin zu einer
Selbstverwirklichung.“2 Ohne die Angebote der Selbsthilfe ist eine gute und moderne ambulante Nachsorge
nicht möglich. Insgesamt 61 Selbsthilfegruppen wurden 2012 durch die Stadt Leipzig und vom Land gefördert.
Karte 19
Standorte des Verbundes Gemeindenahe Psychiatrie 2012
Standorte des Verbundes Gemeindenahe
Psychiatrie 2012
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1
Eitingonstraße 12, 04105 Leipzig
(Standort Nord-West, Nord, Mitte)
Tel. 0341 35534400, Fax 0341 35534451
2
Kieler Straße 65, 04357 Leipzig
(Standort Nord-Ost)
Tel. 0341 2318930, Fax 0341 23189322
3
Schönbachstraße 2, 04299 Leipzig
(Standort Ost/Süd-Ost/Süd)
Tel. 0341 8692060, Fax 0341 86920650
4
Friesenstraße 8, 04177 Leipzig
(Standort Südwest/Alt-West)
Tel. 0341 4442220, Fax 0341 4442223
5
Potschkaustraße 50, 04209 Leipzig
(Standort Grünau)
Tel. 0341 4153890, Fax 0341 41538950
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Quelle: Gesundheitsamt Leipzig
Ortsteil
Sozialreport Leipzig 2013
Tabelle 54 Selbsthilfegruppen im Bereich Psychiatrie im Jahr 2012
Träger
Diakonisches Werk Innere Mission Leipzig e. V.
Anzahl der Selbsthilfegruppen
13
Städtischer Eigenbetrieb Behindertenhilfe
6
Verein zur Wiedereingliederung psychosozial geschädigter Menschen e. V.
5
Das Boot gGmbH
9
Trägerwerk Soziale Dienste in Sachsen e. V.
6
WEGE e. V.
8
Durchblick e. V.
2
Sozialpsychiatrischer Dienst
12
Gesamt
61
Quelle: Gesundheitsamt
Sozialreport Leipzig 2013
Die meisten Selbsthilfegruppen werden im Verbund Gemeindenahe Psychiatrie (Sozialpsychiatrischer Dienst), im
Diakonischen Werk Innere Mission Leipzig e. V. und im Boot gGmbH betreut. Die Zahl der Selbsthilfegruppen
liegt aber sicherlich noch höher, weil es neben den genannten Gruppen auch noch selbständig entwickelte Angebote gibt. Thematisch reichen die Gruppen vom Austausch über Krankheitsbilder, kreative Gestaltungsmöglichkeiten bis zu Sport- und Spielgruppen. Die Wirksamkeit von Selbsthilfegruppen ist inzwischen gut belegt. Die
Teilnehmer erleben ihre Krankheit nicht als Feind, sondern integrieren sie in ihrer Persönlichkeit, treten stärker für
eigene Bedürfnisse ein und beginnen sich von der traditionellen Abhängigkeitsrolle als Patient zu lösen.
2
Landespsychiatrieplan 2011, S. 60
Sozialreport Leipzig 2013
123
Betroffenen- und Angehörigenbeteiligung
Betroffene und Angehörige werden in alle wesentlichen Bereiche der psychiatrischen Versorgung aktiv einbezogen.
Im wichtigsten Fachgremium der Stadt – dem Psychiatriebeirat – sind Betroffene und Angehörige aktiv beteiligt.
7–8 psychiatrieerfahrene Mitarbeiter werden auch im Krisendienst der Stadt Leipzig – der an den Wochenenden
beim Verbund Gemeindenahe Psychiatrie erreicht werden kann – eingesetzt. Die Arbeit hat sich erfolgreich
entwickelt und wird weitergeführt.
Eine Besonderheit der Leipziger Versorgung ist, dass sich aus der Selbsthilfe heraus zwei Vereine gegründet
haben, Durchblick e. V. für Psychiatrieerfahrene und WEGE e. V. für Angehörige, die mittlerweile unverzichtbare
Anteile in der komplementären Versorgung übernehmen.
Partizipative Arbeit zeigt sich auch in den regelmäßig stattfindenden Hausversammlungen in den Gemeindezentren. Dabei treffen sich die Nutzer der Einrichtungen und nehmen Einfluss auf die Ausgestaltung der Angebote. 2012 fanden 77 Hausversammlungen statt, an denen sich jeweils15-20 Nutzer beteiligten. In vielen
Fällen werden auch Angehörige in diese Arbeit einbezogen. Angehörige von psychisch erkrankten Menschen
haben oft einen guten Einfluss auf mögliche Behandlungserfolge, andererseits benötigen sie Entlastung und
Unterstützung. Wachsende Bedeutung kommt dabei dem Leipziger Psychoseseminar, einem „Trialog“ zwischen Mitarbeitern der Psychiatrie, Angehörigen und Betroffenen, zu. Er trägt dazu bei, Vorurteile zwischen
allen Beteiligten abzubauen und ein besseres gegenseitiges Verständnis zu fördern. Am Psychoseseminar
nehmen mehr als 30 Personen teil.
1.4
Ausgewählte soziale Dienste des Gesundheitsamtes
Das Gesundheitsamt nimmt als Teil des Öffentlichen Gesundheitsdienstes eine Vielzahl von Aufgaben auf der
Grundlage des Gesetzes über den öffentlichen Gesundheitsdienst im Freistaat Sachsen (SächsGDG) vom
1991 wahr. Zum Leistungsspektrum gehören auch Beratungs-, Versorgungs- und Hilfsangebote für die Leipzigerinnen und Leipziger, von denen einige exemplarisch aufgeführt werden.
11.4.1
Beratung zu HIV, AIDS und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten
Auf der Grundlage des Infektionsschutzgesetzes (§ 19) bietet das Gesundheitsamt bezüglich sexuell übertragbarer Krankheiten Beratungen und Untersuchungen an. Arbeitsschwerpunkte der Beratungsstelle bilden
die anonyme, individuelle Beratung zu HIV, AIDS und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten, verbunden
mit dem Angebot eines HIV-Testes. Untersuchungsangebote auf sexuell übertragbare Krankheiten zielen vor
allem auf besonders gefährdete Gruppen (Männer, die Sex mit Männern haben und Personen in der Sexarbeit).
Die aufsuchende Sozialarbeit im Bereich Prostitution bietet ein zusätzliches, besonders niedrigschwelliges
Präventionsangebot für diese Gruppe.
Tabelle 55 Leistungskennziffern STD-/AIDS-Beratung 2005 – 2012
2005
Beratungen
Untersuchungen/ Diagnostik
HIV-Tests
3.594
2.588
1.907
2006
3.696
2.640
1.974
2007
3.809
2.546
1.914
Quelle: Gesundheitsamt
2008
3.832
2.702
2.148
2009
4.424
2.983
2.410
2010
4.206
2.779
2.203
2011
4.411
2.853
2.270
2012
4.601
2.732
2.158
Sozialreport Leipzig 2013
Die Zahl der Beratungen nahm in den vergangen Jahren kontinuierlich zu. Die Anzahl der Untersuchungen auf
sexuell übertragbare Krankheiten und HIV-Testungen bleibt, trotz jährlicher Schwankungen auf einem ähnlichen
Niveau.
11.4.2
Selbsthilfekontakt- und Informationsstelle
Informationen bekommen, andere Lösungen und neue Ideen finden, Unterstützung und Hilfe erhalten, sich
gegenseitig beistehen, sich engagieren, neue Menschen kennen lernen. All das macht Selbsthilfe aus. Selbsthilfegruppen und -vereine sind für viele Menschen eine wertvolle Unterstützung, um Krankheit, Behinderung
oder psychosoziale Probleme besser bewältigen zu können.
Seit der Wiedereinrichtung der Selbsthilfekontakt- und Informationsstelle im Jahr 2007 hat sich die Leipziger
Selbsthilfe vergrößert. Von ehemals 200 Selbsthilfegruppen und Selbsthilfevereinen verfügt Leipzig mittlerweile
über ein Netz von etwa 300 Gruppen und Vereinen zu vielen sozialen und gesundheitsbezogenen Themen.
Mehr Bürgerinnen und Bürgern wurde die Selbsthilfe bekannt und zugänglich gemacht. 2012 haben sich die
Leistungen der Selbsthilfekontakt-und Informationsstelle in allen Bereichen im Vergleich zum Vorjahr erhöht.
124
Sozialreport Leipzig 2013
Tabelle 56 Leistungen der Selbsthilfekontakt- und Informationsstelle 2008 – 2012
2008
Kontakte
darunter
mit Selbsthilfegruppen
Beratungen
Vermittlung
darunter
in Selbsthilfegruppen
2009
2010
2011
968
1.096
904
1.052
1.664
318
512
546
370
603
626
320
541
475
291
458
517
561
874
1.038
408
489
364
344
653
Quelle: Gesundheitsamt
11.4.3
2012
Sozialreport Leipzig 2013
Schwangeren- und Familienberatung
Die Schwangeren- und Familienberatungsstelle des Gesundheitsamtes ist eine von sieben in der Stadt Leipzig.
Die anderen sechs befinden sich in freier Trägerschaft.
Das Beratungsangebot der Schwangerschafts- und Familienberatungsstelle umfasst sowohl Beratung im
Schwangerschaftskonflikt nach § 219 StGB i.V. §§ 5 u. 6 SchKG (mit Beratungsschein), als auch Beratung,
Information und ggf. Begleitung während und nach der Schwangerschaft nach § 2 Schwangerschaftskonfliktgesetz. Dabei sind die wichtigsten Themen finanzielle Absicherung während der Schwangerschaft und der Elternzeit (Mutterschaftsgeld, Elterngeld, Leistungen nach dem SGB II), finanzielle Hilfen bei der Erstausstattung
für das Kind, Fragen zu Pränataldiagnostik und zu den verschiedenen Möglichkeiten, sich in die Elternrolle
einzufinden. Zusätzlich bietet die Beratungsstelle Einzel- und Paarberatung in Lebenssituationen an, wo die
eigenen Ressourcen zur Problemlösung nicht mehr ausreichen.
Durch eine Zusammenarbeit mit der Frauenklinik am Universitätsklinikum und dem Zentrum für pränatale Medizin nehmen Beratungen im Zusammenhang mit auffälligen Befunden in der Pränataldiagnostik einen zunehmenden Raum ein. Die Frauen und Paare werden in dieser schwierigen Situation intensiv beraten und begleitet.
Tabelle 57 Leistungen der Schwangerschafts- und Familienberatungsstelle 2005 – 2012
2005
Beratungen
darunter
Schwangerschaftskonfliktberatung
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
1.307
782
686
604
613
589
678
632
285
243
284
264
277
320
319
309
Quelle: Gesundheitsamt
Sozialreport Leipzig 2013
Legende medizinischer Fachbegriffe:
Varizellen
Windpocken
Meningokokken Hirnhautentzündung
Pneumokokken Lungenentzündung
Abkürzungen:
DPT
Hep
HIB
MMR
SächsKitaG
SächsPsychKG
SHG
SIKO
SpDi
SSV
STD
SZL
Diphtherie-Polio-Tetanus
Hepatitis
Haemophilus influenzae Typ b; Hirnhautentzündung
Masern-Mumps-Röteln
Sächsisches Kindertagesstättengesetz
Sächsisches Gesetz über die Hilfen und die Unterbringung bei psychischen Krankheiten
Selbsthilfegruppen
Sächsische Impfkommission
Sozialpsychiatrischer Dienst
Sprachscreening für das Vorschulalter
Sexuell übertragbare Krankeheiten (sexually transmitted diseases)
Suchtzentrum Leipzig e. V.
Sozialreport Leipzig 2013
125
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3
Abb. 4
Abb. 5
Abb. 6
Abb. 7
Abb. 8
Abb. 9
Abb. 10
Abb. 11
Abb. 12
Abb. 13
Abb. 14
Abb. 15
Abb. 16
Abb. 17
Abb. 18
Abb. 19
Abb. 20
Abb. 21
Abb. 22
Abb. 23
Abb. 24
Abb. 25
Abb. 26
Abb. 27
Abb. 28
Abb. 29
Abb. 30
Abb. 31
Abb. 32
Abb. 33
Abb. 34
Abb. 35
Abb. 36
Abb. 37
Abb. 38
Abb. 39
Abb. 40
126
Bevölkerungsentwicklung 2000 bis 2012
Bevölkerungsentwicklung 2000 bis 2012 nach natürlicher Bevölkerungsentwicklung und
Wanderungssaldo
Geburten und Sterbefälle 2000 bis 2012
Mittlere Kinderzahl je Frau 2002 bis 2012
Einwohnerprognosen bis 2032
Wanderungen ab 2002 bis 2012 nach Region
Entwicklung des Durchschnittsalters im Verhältnis zur Entwicklung der Bevölkerung in den
Ortsteilen 2012 gegenüber 2002
Anteil der Haushalte nach Haushaltsgröße 2007 bis 2012
Entwicklung von Baufertigstellungen und Wohnungsabgängen von 2000 bis 2012
Wohnungsbestand und Anteil leerstehender Wohnungen nach Baualter am 9.5.2011
Wohnungsbestand und Anteil leerstehender Wohnungen nach Raumzahl am 9.5.2011
Entwicklung der durchschnittlichen Kalt- und Gesamtmiete 2001 bis 2012
Durchschnittliche Mietbelastung nach Haushaltstypen 2012
Nettokaltmieten bei Neuvermietung 2006 – 2013
Monatliches Haushaltnettoeinkommen 2012 nach vorwiegender Einkommensquelle,
Haushaltstyp und Haushaltsgröße
Entwicklung der monatlichen Haushaltsnettoeinkommen 2003 bis 2012
Armutsgefährdungsquote in Leipzig 2005 bis 2012 (gemessen am Median der Stadt Leipzig,
dem Landesmedian des Freistaates Sachsen und dem Bundesmedian)
Entwicklung der Nettoäquivalenzeinkommen der niedrigsten 20 Prozent und der
höchsten 20 Prozent 2008 bis 2012 (Median in €)
Nettoäquivalenzeinkommen in Leipzig 2012 nach Stadtbezirken (Median in Euro)
Entwicklung der Anzahl der Arbeitslosen 2001 bis 2012
Leipziger Kinder unter 15 Jahre, die Sozialgeld erhalten von 2006 bis 2012
Empfänger/innen von Grundsicherung im Alter und bei dauerhafter
Erwerbsminderung 2005 bis 2012 nach Alter und Geschlecht
Wohngeldempfänger/-innen 2006 bis 2012 nach Personengruppen
Bewilligte Leistungen6 Bildung und Teilhabe 2013
Leipzig-Pass-Inhaber/-innen 2006 bis 2013
Familien von 2000 bis 2012 nach Lebensformtyp
Familien von 2000 bis 2012 nach Anzahl der Kinder
Alleinerziehende von 2000 bis 2012 nach Kinderanzahl
Prognose der Geburten nach Bevölkerungsvorausschätzung 2013
Eltern- und Erziehungsgeld 2009 bis 2012 nach erledigten Vorgängen
Unterhaltsvorschussempfänger/-innen 2000 bis 2012 nach Altersgruppen
Unterhaltsleistungen und Rückholquote 2000 bis 2012
Zuwachs von Platzkapazitäten in Kindertagesstätten nach Versorgungsräumen im
Jahresvergleich 2005 bis 2012
Betreute Kinder in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege 2000 bis 2012
Freiplätze und gewährte Ermäßigungen in Kindertagesstätten und Kindertagespflege
2000 bis 2012
Nutzung der Angebote für Eltern und Kindern des Mütterzentrum Leipzig e. V.
in den Jahren 2008 bis 2012
Erziehungs- und Familienberatungsstellen 2000 bis 2012 nach Neuanmeldungen,
Fallübernahmen und beendeten Fällen
Leistungen des ASD außerhalb kostenpflichtiger Hilfen SGB VIII im Jahr 2012
Erzieherische Hilfen 2000 bis 2012 nach Jahresdurchschnittswerten und dem Anteil an der
Altersguppe
Prognose nach Altersgruppen bis zum Jahr 2034
13
13
14
14
16
17
19
21
22
22
23
24
24
25
29
30
31
32
32
35
37
41
42
43
45
48
48
49
49
52
53
54
55
55
56
57
58
60
61
63
Sozialreport Leipzig 2013
Abb. 41
Abb. 42
Abb. 43
Abb. 44
Abb. 45
Abb. 46
Abb. 47
Abb. 48
Abb. 49
Abb. 50
Abb. 51
Abb. 52
Abb. 53
Abb. 54
Abb. 55
Abb. 56
Abb. 57
Abb. 58
Abb. 59
Abb. 60
Abb. 61
Abb. 62
Abb. 63
Abb. 64
Abb. 65
Abb. 66
Abb. 67
Abb. 68
Abb. 69
Abb. 70
Abb. 71
Abb. 72
Abb. 73
Abb. 74
Abb. 75
Abb. 76
Abb. 77
Inanspruchnahme des Ferienpasses 2000 bis 2012
64
Jugendberatung 2001 bis 2012 nach Neuanmeldungen, Übernahmen und beendeten Fällen
65
Beratungsgespräche des Kinder- und Jugendtelefons 2000 bis 2012 nach Altersklassen
66
Gemeldete Bewerber/-innen und Berufsausbildungsstellen in der Stadt Leipzig
zum Stichtag 30.09. des Jahres nach Berichtsjahren
68
Arbeitslose Leipziger/-innen bis zum Alter von 25 Jahren (Jahresdurchschnittswerte)
2005 bis 2012
69
Hilfeentwicklung mobiler Jugendarbeit/Streetwork nach Kontakten
71
Neueingänge der Jugendgerichtshilfe nach Erst- und Mehrfachtätern
72
Platzkapazität und Trägerschaft – Entwicklung 2000–2013
77
Entwicklung der Pflegestufen 2000 bis 2013 in stationären Einrichtungen
78
Entwicklung der Empfänger/-innen von Leistungen der Hilfe zur Pflege im laufenden Jahr
2005 bis 2012 nach Altersgruppe
79
Anzahl der Personen mit Schwerbehinderung und gültigem Schwerbehindertenausweis
2000 bis 2012
83
Entwicklung der Schwerbehinderten von 2000 bis 2012 nach Altersgruppen
84
Schwerbehinderte nach dem Grad der Behinderung (GdB) 2007 bis 2012
85
Entwicklung der institutionellen Wohnformen für Menschen mit Behinderung 2008 bis 2012
88
Alterstruktur in Werkstätten für Menschen mit Behinderung 2008 bis 2012 im Arbeitsbereich
89
Einordnung der Personen mit Migrationshintergrund in die Bevölkerung
92
Anteile von Einwohner/-innen mit Migrationshintergrund an der Leipziger Bevölkerung
2000 bis 20122
93
Altersstruktur der Leipziger Bevölkerung ohne bzw. mit Migrationshintergrund
94
Ausländer/-innen nach Aufenthaltsstatus am Jahresende 2012
99
Entwicklung der Anzahl der Schüler/-innen von 2000/01 bis 2012/13 an allgemeinbildenden
Schulen nach Schularten
100
Entwicklung Anteil der Schüler/-innen mit Migrationshintergrund 2000/01, 2005/06 und 2010/11
bis 2012/13 an allgemeinbildenden Schulen in kommunaler Trägerschaft nach Schulart
103
Verteilung der Schüler/-innen im Schuljahr 2000/01 bis 2012/13 auf die Bildungsgänge
Hauptschule und Realschule an Oberschulen in kommunaler Trägerschaft
104
Anzahl der Schüler/-innen nach sonderpädagogischem Förderbedarf 2000/01, 2005/06 und
2009/10 bis 2012/13 nach Förderschwerpunkt
106
Anteil der Schülerinnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf nach Förderschwerpunkt
im Schuljahr 2012/13
106
Anteil der integrativ beschulten Schüler/-innen an allen Schüler/-innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf von 1995/96 bis 2012/13 nach Förderschwerpunkt
107
Anteilige Verteilung der Schulabschlüsse in den Jahren 2001, 2005 und 2009 bis 2012
110
Schüler/-innen an berufsbildenden Schulen 2000/01, 2006/07 und 2008/09 bis 2012/13
nach Trägerschaft
114
Entwicklung der Schülerzahlen an Schulen des Zweiten Bildungswegs Schuljahr
2005/2006 bis 2012/13
115
Abschlüsse an Schulen des Zweiten Bildungswegs im Schuljahr 2011/12
116
Zu untersuchende Kinder gemäß SächsKitaG 2007/08 bis 2012/13 nach Teilnahmestatus
an der Untersuchung
117
Befundhäufigkeiten der untersuchten Kinder in Kindertageseinrichtungen,
Untersuchungsjahrgänge 2007/08 bis 2012/13
118
Sprachauffälligkeiten der untersuchten Kinder in Kindertageseinrichtungen
119
Anteil der vollständig geimpften Schulanfänger/-innen der Einschulungsjahrgänge
2008 bis 2013
119
Häufige Befunde der untersuchten Schulanfänger, Einschulungsjahrgänge
2008 bis 2013 (nach Häufigkeiten absteigend sortiert)
120
Jugendärztliche Schulempfehlungen im Zeitvergleich 2008 bis 2013
121
Anzahl der Betreuten im Jahresvergleich 2005 bis 2012
121
Anzahl der Klientinnen und Klienten mit den Diagnosen Abhängigkeit von Alkohol und von
illegalen Drogen 2012 nach Altersgruppen
122
Sozialreport Leipzig 2013
127
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1
Tabelle 2
Tabelle 3
Tabelle 4
Tabelle 5
Tabelle 6
Tabelle 7
Tabelle 8
Tabelle 9
Tabelle 10
Tabelle 11
Tabelle 12
Tabelle 13
Tabelle 14
Tabelle 15
Tabelle 16
Tabelle 17
Tabelle 18
Tabelle 19
Tabelle 20
Tabelle 21
Tabelle 22
Tabelle 23
Tabelle 24
Tabelle 25
Tabelle 26
Tabelle 27
Tabelle 28
Tabelle 29
Tabelle 30
Tabelle 31
Tabelle 32
Tabelle 33
Tabelle 34
Tabelle 35
Tabelle 36
Tabelle 37
Tabelle 38
Tabelle 39
128
Wanderungssaldo der Einwohner/-innen 2000, 2005 bis 2012 nach Altersgruppen
Bevölkerungsentwicklung 2000 und 2005 bis 2012 nach Altersgruppen
Bevölkerungsvorausschätzung bis 2024 nach Altersgruppen
Anzahl der Haushalte nach Haushaltsgröße 2007 bis 2012
Durchschnittliche Wohnfläche je Einwohner/-in in m² 2000 bis 2012
nach Haushaltsgröße
Von Wohnungslosigkeit bedrohte Haushalte 2004 bis 2012 nach der Stufe
der Bedrohung
Notunterbringung für obdachlose Frauen, Männer und Kinder 2007 bis 2012
Integration von Wohnungsnotfällen 2006 bis 2012
Entwicklung des Haushaltsnettoeinkommens 2001 bis 2012 nach Haushaltsgröße
Bevölkerung 2001 bis 2012 nach der Quelle des überwiegenden Lebensunterhalts
Unterbeschäftigte Personen in Leipzig im Dezember 2010, 2011 und 2012
Empfänger/-innen von Leistungen der sozialen Mindestsicherung in Leipzig 2006 bis 2012
Hilfe zum Lebensunterhalt – Empfänger/-innen 2005 bis 2012 nach dem SGB XII nach
verschiedenen Gruppen
Empfänger/-innen Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung 2005 bis 2012
um 31.12. des jeweiligen Jahres
Anzahl der Leistungsberechtigten, für die mindestens ein Antrag auf Leistungen zur
Bildung und Teilhabe gestellt wurde nach Rechtskreisen 2012 und 2013
Fallzahlen und Finanzierung der Schuldnerberatung 2007 bis 2012
Leipzig-Pass-Inhaber/-innen nach Alter und Grund der Bewilligung 2013
Kontakte im Familieninfobüro 2009 bis 2013
Leistungen für Neugeborene und ihre Familien
Beratungsgespräche zum Unterhalt für Kinder sowie Beistandschaften 2000 bis 2012
Hilfen zur Erziehung 2000 bis 2012 nach Minderjährigen und Volljährigen sowie Hilfeart
Schulsozialarbeit Schuljahr 2008/2009 bis 2012/2013 nach Schularten
Gemeldete Bewerber/-innen und Berufsausbildungsstellen in der Stadt Leipzig
nach Berichtsjahren zum Stichtag 30.09. des Jahres
Teilnehmer/-innen arbeitsweltbezogener Jugendsozialarbeit 2009 bis 2012
nach Alter und Geschlecht
Entwicklung des Anteils der Senior/-innen an der Gesamtbevölkerung 2000 bis 2012
nach Altersgruppen ab 60 Jahre
Bevölkerungsvorausschätzung bis 2032 nach Altersgruppen ab 60 Jahren
Plätze und Einrichtungen der Tages- und Kurzzeitpflegen Juni 2013 nach Trägerschaft
Art der Träger stationärer Einrichtungen nach Kapazität und Auslastung Juni 2013
Vollstationäre Heimplätze 2013 nach Stadtbezirken
Empfänger/-innen Hilfe zur Pflege im laufenden Jahr 2005 bis 2012
Leistungsempfänger/-innen der Pflegeversicherung 1999 bis 2011 nach Geschlecht und
Leistungsart
Seniorenbüros in der Stadt Leipzig
Inanspruchnahme von Beratungen der Beratungsstelle Wohnen und Soziales 2001 bis 2012
Seniorenbesuchsdienst 2000 bis 2012
Personen mit gültigem Schwerbehindertenausweis nach Altersgruppen und
Geschlecht 2012
Schwerbehinderte mit gültigem Schwerbehindertenausweis 2012 nach der Ursache ihrer
schwersten Behinderung
Schwerbehinderte mit gültigem Schwerbehindertenausweis 2012 nach Art der schwersten
Behinderung und Altersgruppen
Leistungen der Eingliederungshilfe von 2004 bis 2012
Entwicklung des Anteils arbeitsloser erwerbsfähiger Schwerbehinderter von
15 bis 65 Jahren 2000 bis 2012
16
17
20
21
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26
26
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33
36
36
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51
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80
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86
86
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Sozialreport Leipzig 2013
Tabelle 40
Tabelle 41
Tabelle 42
Tabelle 43
Tabelle 44
Tabelle 45
Tabelle 46
Tabelle 47
Tabelle 48
Tabelle 49
Tabelle 50
Tabelle 51
Tabelle 52
Tabelle 53
Tabelle 54
Tabelle 55
Tabelle 56
Tabelle 57
Belegungsentwicklung der Werkstätten für behinderte Menschen 2005 bis 2012
Betreuungen und Neuverfahren 2004 bis 2012
Leistungen der Behindertenberatungsstelle 2005 – 2012
Feststellung der Schwerbehinderteneigenschaft 2008 – 2012
Leistungen nach dem Landesblindengeldgesetz 2008 – 2012
Leipziger/-innen mit Migrationshintergrund 2011 und 2012
Einwohner/-innen mit und ohne Migrationshintergrund 2012 nach Altersgruppen
Anteile der Migrantenaltersgruppen 2012 an der jeweiligen Altersgruppe insgesamt
Anteile der Migrantenaltersgruppen 2012 an der jeweiligen Bevölkerungsgruppe
Herkunft der Einwohner/-innen mit Migrationshintergrund in Leipzig 2012
Entwicklung der Schülerzahlen von 2000/01, 2006/07 und 2008/09 bis 2012/13
an allgemeinbildenden Schulen nach Schularten und Trägerschaft
Schüler/-innen an berufsbildenden Schulen 2000/01, 2006/07 und 2008/09 bis 2012/13
nach Schulart und Trägerschaft
Schüler/-innen mit Migrationshintergrund 2000/01, 2006/07 und 2008/09 bis 2012/13
an berufsbildenden Schulen in kommunaler Trägerschaft
Leistungs- und Versorgungsübersicht Psychiatrie 2010 bis 2012 der Stadt Leipzig
Selbsthilfegruppen im Bereich Psychiatrie im Jahr 2012
Leistungskennziffern STD-/AIDS-Beratung 2005 – 2012
Leistungen der Selbsthilfekontakt- und Informationsstelle 2008 – 2012
Leistungen der Schwangerschafts- und Familienberatungsstelle 2005 – 2012
89
90
90
91
91
93
95
95
95
96
101
113
114
124
126
127
127
128
Kartenverzeichnis
Karte 1
Karte 2
Karte 3
Karte 4
Karte 5
Karte 6
Karte 7
Karte 8
Karte 9
Karte 10
Karte 11
Karte 12
Karte 13
Karte 14
Karte 15
Karte 16
Karte 17
Karte 18
Karte 19
Entwicklung der Bevölkerung 2007 bis 2012 (Hauptwohnsitz)
Altersdurchschnitt 2012 und Entwicklung des Altersdurchschnitts 2007–2012 nach Ortsteilen
Entwicklung des Durchschnittsalters im Verhältnis zur Entwicklung der Bevölkerung in den
Ortsteilen 2012 gegenüber 2002
Arbeitslose und Anteil der Arbeitslosen an den 15- bis unter 65-Jährigen 2012
Anteil der Empfänger/-innen von ALG II und Sozialgeld an den unter 65-Jährigen 2012
Anteil der Sozialgeldempfänger/-innen an den unter 15-Jährigen 2012
Leipzig-Pass-Inhaber/-innen je Ortsteil 2013
Anteil über 65-Jähriger an der Gesamtbevölkerung nach Ortsteilen 2012
Anteil über 85-Jähriger an der Gesamtbevölkerung nach Ortsteilen 2012
Anteil der Personen mit Schwerbehindertenausweis an der Ortsteilbevölkerung 2012
Anteil der Personen mit Migrationshintergrund in Leipzig 2012
Anteil der Personen mit Migrationshintergrund im Alter von 0 bis unter 15 Jahren 2012
Schulstandorte in kommunaler Trägerschaft im Schuljahr 2012/13 nach Schularten
Anteil der Hauptschüler/-innen Schuljahr 2012/13 in den Klassenstufen 7 bis 9 in den
Oberschulen in kommunaler Trägerschaft
Anteil der Lernförderschüler/-innen Schuljahr 2012/2013 je Ortsteil bezogen auf die im
Ortsteil wohnhaften Kinder in der relevanten Altersgruppe (6–15 Jahre)
Anteile gymnasialer Bildungsempfehlungen an kommunalen Grundschulen
2011 bis 2013
Abgänger/-innen von Oberschulen ohne Abschluss, Mittelwert der Jahre 2010 bis 2012
nach den Haupteinzugsgebieten der Oberschulen
Regionalisierung der komplementären Psychiatrie 2012
Standorte des Verbundes Gemeindenahe Psychiatrie 2012
Sozialreport Leipzig 2013
15
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74
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