Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1001750.pdf
Größe
4,2 MB
Erstellt
25.08.14, 12:00
Aktualisiert
05.12.18, 18:31
Stichworte
Inhalt der Datei
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
Beschlussvorlage Nr. DS-00186/14
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Zuständigkeit
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
26.08.2014
Beschlussfassung
Stadtbezirksbeirat Leipzig-Ost
10.09.2014
Information zur Kenntnis
Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau
16.09.2014
Information zur Kenntnis
Eingereicht von
Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Betreff
Projektqualifizierung Parkbogen Ost
Beschluss:
1.) Die weitere Entwicklung und Qualifizierung des Projektes „Parkbogen Ost“ wird bestätigt.
2.) Für das Vorhaben ist zunächst ein integriertes Entwicklungskonzept im Sinne eines
Masterplanes zur erstellen. Innerhalb des Konzeptes werden das Leitbild des Projektes,
Handlungsfelder, Einzelmaßnahmen, Zeit- und Finanzierungsplane identifiziert. Für die spätere
Akquise von Fördermitteln (z.B. EFRE) wird eine klare Gebietsdefinition für das
Entwicklungsvorhaben „Parkbogen Ost“ verlangt. Diese ist zu erstellen. Eine Anpassung
bestehender Fördergebiete ist zu prüfen.
3.) Im Rahmen der Projektentwicklung entstehen Mehrbedarfe von insgesamt 880.000 €. Diese
Mittel werden als Eigenmittel für die zu beantragenden Fördermittel (z.B. EFRE, Soziale Stadt)
eingesetzt. Entsprechend der anhängenden Erläuterung werden Auszahlungen-Einzahlungen mit
Mehrbedarfen in Höhe von
2016: 231.100 €
2017: 338.300 €
2018: 280.000 €
2019: 30.600 €
in den Investitionshaushalt 2015/16 sowie die mittelfristige Finanzplanung eingestellt. Die
Bereitstellung erfolgt in Abhängigkeit der Fördermittel.
4. ) Für die spätere Umsetzung des Konzeptes „Parkbogen Ost“ sind Vorschlage die aus Sicht der
Stadt Leipzig am wirtschaftlichsten sind zur Trägerstruktur, wahrend des Umsetzungsprozesses
(z. B. Sanierungsträger) zu identifizieren und Vorschlage zur Betreiberstruktur zu erarbeiten.
Hierfür kann auf erste Ergebnisse aus einem Strategieworkshop zurückgegriffen werden.
5.) Unter der Steuerung des Dezernat VI wird eine regelmäßig tagende Projektgruppe einberufen,
die aus Vertretern betreffender Fachämter besteht. In dieser Gruppe erfolgt die verbindliche
Abstimmung zu den Projektdetails. Im Turnus von ca. drei Monaten nehmen an dieser
Projektgruppe die entsprechenden Amtsleiterinnen teil. Der Oberbürgermeister wird regelmäßig
in der Dienstberatung informiert.
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
Schaffung von Rahmenbedingungen für eine ausgeglichenere Altersstruktur.
Das Handeln der Stadt richtet sich auf Kinder, Jugendliche und Familien mit Kindern aus. (siehe
Anlage Prüfkatalog)
Schaffung von Rahmenbedingungen für Arbeitsplätze
(siehe Anlage Prüfkatalog)
Finanzielle Auswirkungen
wenn ja,
x
nein
ja, Ergebnis siehe Anlage zur Begründung
Kostengünstigere Alternativen geprüft
nein
x
Folgen bei Ablehnung
nein
x
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
Handelt es sich um eine Investition (damit aktivierungspflichtig)?
nein
x
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
Im Haushalt wirksam
Ergebnishaushalt
von
bis
Höhe in EUR
Einzahlungen
2016
2019
3.313.000
Auszahlungen
2016
2019
4.193.000
wo veranschlagt
Erträge
Aufwendungen
Finanzhaushalt
Entstehen Folgekosten oder Einsparungen?
Folgekosten Einsparungen wirksam
Zu Lasten
anderer OE
7.0000.384.700
wenn ja,
nein
von
7.0000.384.705
bis
Höhe in EUR (jährlich)
wo veranschlagt
Ergeb. HH Erträge
Ergeb. HH Aufwand
Nach
Durchführung
der Maßnahme
Ergeb. HH Erträge
zu erwarten
Ergeb. HH Aufwand (ohne
Abschreibungen)
Ergeb. HH Aufwand aus jährl.
Abschreibungen
Auswirkungen auf den Stellenplan
Beantragte Stellenerweiterung:
nein
Vorgesehener Stellenabbau:
wenn ja,
Beteiligung Personalrat
Sachverhalt:
siehe Anlagen
Anlagen:
Prüfkatalog
Sachverhalt
nein
ja,
Prüfkatalog
Prüfung der Übereinstimmung mit dem strategischen Ziel: Schaffung von Rahmenbedingungen für den Erhalt bzw.
die Neuschaffung von Arbeitsplätzen
Wenn relevant angekreuzt wurde, dann bitte alle folgenden Indikatoren bewerten:
verbessert
gesichert
1
2 Ausbildungsplatzsituation
1
3 finanzielle Situation der
Unternehmen: sie wird
durch städtische
Entscheidung (z. B. zu
Steuern, Gebühren,
Preisen für Gas-WasserStrom)
1
negative
Auswirkung
positive Auswirkung
hoch
mittel
5 Finanzierung
ja
nein
keine
Auswirkung
1
niedrig
Drittmittel/
Fördermittel
private Mittel
Stadt Leipzig
01.15/016/01.12
Begründung
keine
in Vorlage
Auswirkung
Seite 1
1 Arbeitsplatzsituation
4 Bedeutung des
Vorhabens für
wirtschaftliche
Entwicklung
1
verschlechtert
ja
) Das Ausfüllen der Seitenangabe ist dem Einreicher freigestellt.
nein
finanzielle
Folgewirkungen
für die Stadt
ja
nein
keine
Auswirkung
Prüfkatalog
Prüfung der Übereinstimmung mit dem strategischen Ziel: Schaffung von Rahmenbedingungen für eine
ausgeglichenere Altersstruktur. Das Handeln der Stadt richtet sich auf Kinder, Jugendliche und Familien
mit Kindern aus.
Wenn relevant angekreuzt wurde, dann bitte alle folgenden Indikatoren bewerten:
Indikatoren
verbessert
auf
bisherigen
Niveau
verschlechtert
keine
Auswirkung
Begründung in
Vorlage Seite 1
1
1 Vorschulische Bildungs-
und Betreuungsangebote
(Qualität, Vielfalt,
Erreichbarkeit,
Quantität/Umfang)
2 Schulische
Bildungsangebote,
Ausbildung und Studium
(Qualität, Vielfalt,
Erreichbarkeit,
Quantität/Umfang)
1
3 Wohnbedingungen für
Kinder, Jugendliche und
Familien (Angebot,
Attraktivität, Vielfalt,
Infrastruktur)
1
4 Kultur- und
Freizeitangebote,
Möglichkeiten zum
Spielen, Sporttreiben und
Treffen sowie
Naturerfahrungen für
Kinder, Jugendliche und
Familien
1
5 Gesundheit und Sicherheit
von Kindern und
Jugendlichen/Schutz vor
Gefahren
6 Integration von Kindern
und Jugendlichen mit
Behinderungen oder
Migrationshintergrund
1
7 Finanzielle Bedingungen
von Familien
Indikator
hat stattgefunden
ist
vorgesehen
8 Beteiligung von Kindern,
Jugendlichen und Familien
bei der zu treffenden
Entscheidung
Stadt Leipzig
01.15/016/01.12
1
) Das Ausfüllen der Seitenangabe ist dem Einreicher freigestellt.
ist nicht vorgesehen
Begründung in
Vorlage, Seite 1
1
Der Parkbogen Ost
Einleitung
Der Parkbogen Ost ist eine visionäre bürgerschaftliche Idee, hinter deren Namen sich ein ca. 5 km langes
Band mit Fuß- und Radwegen sowie Aktivflächen verbirgt, welches den Leipziger Osten bogenförmig
umschließt. Kernstück dieses grünen Bandes soll der seit Dezember 2012 stillgelegte östliche SBahnbogen bilden, als verbindendes Element der Ortsteile Reudnitz, Anger-Crottendorf, Stötteritz,
Sellerhausen, Schönefeld und Zentrum Ost. Durch diese strukturgebende Wegeverbindung würden nicht
nur die heterogenen Quartiere im Leipziger Osten, sondern auch Arbeitsplatzstätten, Grünanlagen und
besondere Baudenkmäler entlang der Strecke zueinander in Beziehung gebracht werden. Der Leipziger
Osten würde durch den Parkbogen Ost eine deutliche Aufwertung erfahren, welche originäres Anliegen
der Stadterneuerung und Ziel der Initiierung von Projekten ist.
Unter der Marke Parkbogen Ost - einem raumgreifenden und strukturgebendem Projekt - werden
zahlreiche Teilprojekte zusammengefasst. Mittels
gemeinsamer Kommunikation soll die Wahrnehmung
in der Öffentlichkeit gestärkt und vertieft werden.
Im Einzelnen sind die Maßnahmen und Teilprojekte
sehr heterogen sowohl hinsichtlich ihrer Projektart,
des Entwicklungsstandes als auch in Bezug auf
Betreiber- und Finanzierungsmöglichkeiten. Die
Bandbreite der Potenziale reicht von Gründer- und
Gewerbehöfen in Lokschuppen über eine Markthalle
für Selbstgezogenes, einem innovativem Neubau,
Housing Improvement District bis hin zu neuen
Konzepten der Kleingärtner. Eine Konkretisierung der
Projekte erfolgt mit der Erstellung eines integrierten
Entwicklungskonzeptes Parkbogen Ost.
Das besondere an der Projektentwicklung wird nicht nur die gesamtstädtische Wirkung durch Erzielung
vielseitiger Effekte sein (siehe unten), sondern vor allem die teilprojektbezogene Umsetzung.
Einzelmaßnahmen
wie
Gebäudeumnutzung,
Grünflächenstrukturierung
oder
auch
Gestaltungswettbewerbe sollen aktiv mit Akteuren außerhalb der Stadtverwaltung umgesetzt werden.
Diese Prämisse erstreckt sich auf Ideen, Konzeption und Finanzierung. Vorstellbar sind
Mischfinanzierungen jeglicher Couleur (Einsatz von Unternehmensförderung, Preis- und Stiftungsgelder,
Privatinvestitionen, Kapitalanlagen, Revolvierende Fondmittel, Einsatz von Fördermitteln, ...).
Hintergrund
Im Zuge des Neubaus des City-Tunnels und der damit einhergehenden Anpassung des Streckennetzes des
Regionalverkehrs in und um Leipzig, wurde ein Teil des östlichen Bahnbogens von der Deutschen Bahn
still gelegt. Die Stilllegung betraf die östlich und nördlich des Leipziger Osten gelegene S-Bahnlinie S2.
Die Idee, die betreffenden Gleisanlagen im Leipziger Osten umzunutzen, besteht in der Bürgerschaft
schon viele Jahre und wurde zu verschiedensten Anlässen thematisiert. Zum Zeitpunkt der endgültigen
Stilllegung der S-Bahnlinie wurde vielen Bürgern der Stadt Leipzig die Chance einer Nachnutzung der
Trasse als Fuß- und Radweg deutlich.
Die Idee wurde von der Initiative Parkbogen Ost durch Pressearbeit, Spaziergänge, Vorträge, usw.
bekannt gemacht und erzeugt bei den Bürgern und Akteuren im Stadtteil aber auch stadtweit durchweg
positive Resonanz. Die Stadtverwaltung hat das Potenzial des Parkbogens Ost frühzeitig erkannt und
unterstützt die schrittweise Umsetzung des Vorhabens.
Durch die Anbindung des Leipziger Osten an die Innenstadt spielt der Parkbogen Ost eine wesentliche
Rolle für die weitere Entwicklung des Leipziger Ostens. Der Leipziger Osten ist sowohl durch seine sozial
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durchmischte und multikulturelle Bevölkerung, als auch durch seine unterschiedliche städtebauliche
Struktur und Architektur sehr facettenreich. Der Parkbogen Ost könnte allein schon mit seiner klar
verständlichen Form und durch attraktive Zugänge ein wichtiges verbindendes Element bilden. Es ist
davon auszugehen, dass durch den Parkbogen Ost nicht nur die Verbindung verschiedener Gebiete
innerhalb des Leipziger Ostens verbessert wird, sondern auch die verkehrliche und funktionale Anbindung
des Leipziger Osten an die Gesamtstadt Leipzig aufgewertet wird!
Noch herrscht im Leipziger Osten in verschiedenen
Gründerzeitvierteln
ein
überdurchschnittlicher
Wohnungsleerstand. Auch wenn die Revitalisierung
des Leipziger Ostens weiter voran schreitet, sind noch
immer Gebäude und brachliegende Flächen
verwahrlost und strahlen teilweise eine negative
Wirkung aus, die sich auf das Image des gesamten
Gebietes überträgt und die positiven Entwicklungen
überschattet. Durch den Parkbogen Ost könnten die
bisher wenig beachteten Orte im Leipziger Osten
leichter erreicht werden und mehr Aufmerksamkeit
erfahren.
Im Wohnungspolitischen Konzept der Stadt Leipzig
wird der Leipziger Osten als zukünftiger Chancenraum eingeschätzt. Moderate Preise und nicht zuletzt die
noch vorhandene Flächenverfügbarkeit ermöglichen hier die Umsetzung innovativer Konzepte und bieten
neben herkömmlicher Entwicklung von Wohnraum auch für experimentelle Wohnungsbauprojekte im
unteren Preissegment Chancen zur Realisierung. Das im Wohnungsmarktbericht belegte, verstärkte
Interesse von Investoren an Beratungen zur Projektentwicklung kann genutzt werden, um der
Wohnungsmarktentwicklung eine Richtung zu geben . Im Zusammenhang mit den Beratungen kann mit
der Projektidee Parkbogen Ost das Interesse der Investoren geweckt werden, alternative oder gar ganz
neue Wege beim Angebot von Wohnraum auszuprobieren. Auch ist es denkbar, bereits bestehende
Projekte (z.B. durch Namensgebung) mit dem Parkbogen in Verbindung zu bringen und daraus
weiterführende Geschäftsideen zu entwickeln.
Der Parkbogen Ost wird das Interesse am Leipziger Osten steigern und die Wohnumfeldqualität wird in
diesem Stadtgebiet verbessert. Im Zuge dessen ist von einer deutlichen Attraktivierung der angrenzenden
Flächen auszugehen. Die Lebensqualität der ansässigen 35.000 Einwohner wird massiv gestärkt.
Mit der Etablierung der großzügigen Grünstruktur und der Mobilitätsschneise werden weitere
Zielgruppen für den Zuzug angesprochen. Finden unter den Zuzüglern bisher überwiegend
Kreative&Studenten ihren Wirkungsraum im Leipziger Osten, wird das Wohnumfeld nun auch besonders
für Familien interessant und die positive Entwicklung somit verstetigt.
Streckenführung
Die Stilllegung der Bahntrassen kann als
entscheidender Anstoß für die große Idee Parkbogen
Ost verstanden werden, doch ist die Wegestruktur
nur im Zusammenhang mit schon vorhandenen
Wegeführungen und Grünflächen, wie zum Beispiel
dem ehemaligen Eilenburger Bahnhof und der AngerCrottendorfer Bahnschneise denkbar.
Die Strecke soll vom Grassimuseum entlang des LeneVoigt-Parks
und
der
Anger-Crottendorfer
Bahnschneise (einer bereits umgenutzten ehemaligen
Bahnfläche)
gehen
und
am
ehemaligen
Kreuzungsbauwerk in Anger-Crottendorf in nördlicher
Richtung auf die aktuell stillgelegten Gleise führen. An
2 von 8
dieser Stelle ist ein Höhenunterschied von mehreren Metern zu überwinden.
Das Höhenniveau bleibt auf der ganzen östlichen Strecke des Parkbogen Ost auf Grund eines Bahndamms
und dem Viadukt Sellerhausen bestehen. Aus diesem Grund wird der östliche Streckenabschnitt des
Parkbogen Ost in verschiedenen Quellen auch als „Höhenweg“ oder „Balkon Leipzigs“ bezeichnet. An der
nördlichen Wegbiegung Richtung Westen (auf Höhe des Volksgartens) schließt der „Höhenweg“ jedoch
auf Grund der natürlichen Topografie wieder ebenerdig an die weitere Streckenführung an, die sich
südlich des Ortsteils Schönefeld befindet und sowohl Zugänge zum Mariannenpark als auch zum alten
Postbahnhof bereitstellen soll. Vom alten Postbahnhof würde eine Verbindung entlang der Parthe bis
zum neu erschlossenen Wohn-/ Mischgebiet an der Westseite des Hauptbahnhofs und somit an den
Innenstadtring anschließen.
Einbettung in die städtische Entwicklungsstrategie
Das Vorhaben Parkbogen Ost besteht nicht nur seit mehreren Jahren in den Köpfen der Menschen,
sondern wurde bereits in verschiedenen Entwicklungskonzepten aufgenommen.
Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept Leipziger Osten (STEK LeO)
Die Idee des Parkbogen Ost wurde im Integrierten Stadtteilentwicklungskonzept Leipziger Osten (STEK
LeO), welches mit der Beschl.Nr. 1564/13 am 20.03.2013 vom Stadtrat beschlossen wurde, aufgenommen
und als „Impulsmaßnahme“ mit einer besonderen Wichtigkeit für die künftige Entwicklung des Leipziger
Ostens bedacht. In der Handlungspriorität „Städtebauliche Anbindung verbessern“ wird das
Impulsprojekt“ Parkbogen Ost mit dem Ziel aufgeführt „die Erreichbarkeit des Gebietes zu verbessern
und Zugangsbarrieren insbesondere für Fußgänger/-innen und Radfahrer/-innen zu beseitigen.“
Europa 2020 – Leipzig 2020 (Grobkonzept zur Ausgestaltung der EU-Strukturfonds-Förderperiode 2014
bis 2020)
Bei der geplanten Bewerbung Leipzigs für den Einsatz der Mittel der Strukturfonds in der neuen EUFörderperiode ab 2014 ist der Parkbogen Ost als größere Investition mit einem breiten Spektrum
kleinerer Maßnahmen für das Themenfeld Klimawandel und Energie vorgeschlagen.
Im Arbeitsprogramm des Oberbürgermeisters bis 2020 wird die Umsetzung des Parkbogen Ost neben
seinen klimatischen Aspekten vor allem auf Grund seines Potenzials zur Aktivierung Dritter als
Kernaufgabe gesehen.
In der Potenzialuntersuchung zu stillgelegten Bahntrassen im Stadtgebiet Leipzig wurden sowohl die
Entwicklung des Sellerhäuser Bahnbogens als auch die Wiederbelebung des Alten Postbahnhofs mit
hoher Priorität bewertet. Das Konzept zur Revitalisierung von Bahnflächen, empfiehlt damit den
Parkbogen Ost als vordringliche Maßnahme zur Umsetzung.
Ziele und Effekte des Parkbogen Ost
Abgeleitet aus dem SEKO und STEK LeO wird das Ziel verfolgt, den Parkbogen Ost in Abschnitten und mit
Hilfe einer Vielzahl eigenständiger Projekte auszugestalten. Ausgehend von der Idee der nachhaltigen
Nachnutzung eines brachgefallenen Bahngleises als multifunktionales und Stadtteile und Grünräume
verbindendes Element, soll schrittweise die Umsetzung vorbereitet werden.
Effekte im Rahmen der Stadterneuerung ergeben sich insbesondere durch die Entwicklung und
Inwertsetzung identitätsstiftender Gebäude und Bauwerke (Diamanten) wie z.B. Postbahnhof,
Gasometer, Lok-Schuppen, Viadukt Sellerhausen, Krausefabrik, BUGRA-Messehaus. Neue Nutzungsideen
finden hier ihren Chancenraum und können dazu beitragen, dass sich neue Landmarken im Leipziger
Osten etablieren. Einen mindestens ebenso großen Stellenwert nimmt jedoch die durch den Parkbogen
erreichte Aufwertung der bestehenden Wohngebiete ein. Eine Investition in den Parkbogen als
öffentliche Wegestruktur und öffentlicher Raum kann den in den 1990er Jahren erlittenen
Bedeutungsverlust des Leipziger Ostens aufheben und private Folgeinvestitionen mit sich bringen, sodass
der Leipziger Osten mit Vielfalt und Funktionsmischung wieder zu einem lebhaften Ort der Identifikation
und der Begegnung wird.
3 von 8
Angedacht ist zum einen die aktive Nutzung für Fußgänger und Fahrradfahrer auf dem frei werdenden
Gleis und die damit erfolgende Anbindung des Leipziger Ostens an die Innenstadt und an bedeutende
Wissenschaftsräume im Norden und Süden. Die Verlagerung des Radverkehrs auf den Parkbogen
entlastet den bestehenden Straßenverkehr. Eine weitere zentrale Funktion kommt der Wegeanbindung
der benachbarten Quartiere und Verknüpfung von Alltagsstrecken zu. Gleichzeitig wird eine große Lücke
im Radverkehrsnetz geschlossen. Der Parkbogen Ost kann als Maßnahme zur Förderung
umweltfreundlicher Mobilität betrachtet werden und somit zur Senkung der CO2 Produktion beitragen.
Der Parkbogen als Verkehrsweg beschleunigt nicht nur Alltagswege, sondern hebt die bisherige
Trennwirkung der Bahntrasse zwischen den Quartieren auf.
Viele Projekte sollen zu neuen Qualitäten und Nutzungsmöglichkeiten auf den am Parkbogen
angrenzenden Flächen führen. Eine besondere Herausforderung ist dabei die weitere Vernetzung und
Einbindung von Landschaftsräumen, wie Rietzschkeband, Kleingartenpark Südost, Stünzer Park oder
Volkspark Sellerhausen. Neben der strukturellen Einbindung dieser Areale ergeben sich die folgenden
Effekte:
•
•
•
•
•
Einrichtung neuer Zugänge zu vorhandenen Parks / Grünanlagen
Verbindung und Belebung von vorhandenen und potentiellen Parkanlagen und Grünflächen
(Volksgarten / Stünzer Hain / Mariannenpark)
Imagegewinn für die noch wenig bekannten Grünstrukturen im Leipziger Osten
Stärkung des Bekanntheitsgrads und öffentliche Durchwegung der angrenzenden
Kleingartenanlagen
Verbund von Biotopen
Die Einbindung des Viaduktes als kulturhistorisches Bauwerk wird dabei eine weitere Besonderheit
darstellen. Gleichzeitig sollen aber auch die gewerblichen Potenziale, wie die Lockschuppen oder
vorhandene Brachen für innovative Ansiedlungen genutzt werden.
Mit der Stärkung und der Ergänzung der Grünverbindungen im Leipziger Osten kann das Erleben
dieses Raumes durch besondere Freizeit- und Sportangebote ermöglicht und weiter gefördert
werden. Unter Einbeziehung ungenutzter Brachflächen oder auch kulturhistorischer Bauwerke
wie z.B. das Viadukt und die Lokschuppen, spielen mit den neuen Freizeit- und
Sporteinrichtungen ökologische, ökonomische und soziale Aspekte eine gleichwertige Rolle, die
das hohe Potenzial der Naherholung widerspiegeln:
•
•
•
•
Entwicklung eines Rad-/ Spazierweg auf der ehem. Bahntrasse
Bildung eines Ruhepols im urbanen Raum
Entstehung eines Treffpunkts im öffentlichen Raum
Angebotserweiterung von stadtweit beachteten, vielseitigen Freizeit- / und Outdoor-Aktivitäten
entlang des Parkbogens
Im Kontext eng miteinander verbunden sind mit der Naherholung auch Effekte im Rahmen der
Gesundheit und Prävention verbunden.
•
•
•
•
•
Bildung von Präventions- und Gesundheitsförderungsangeboten
Ergänzung und Qualifizierung von Sport- und Bewegungsangeboten
Reduzierung von Lärm, Schadstoffausstoß im Wohnbereich Leipziger Osten
Wahrnehmung der Wohnumgebung von Bewohnern des Leipziger Ostens als grüne Ressource und
nicht als Belastung
Verstärkung der Naturnähe am Wohnort
Gemäß Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2020 werden gezielte Impulse für eine zukunftsfähige
Entwicklung des Wohn- und Arbeitsmarktes im Leipziger Osten gesetzt.
Ein Stadtteilübergeordneter Effekt wird die Verbesserung des Stadtklimas sein. Durch den Parkbogen mit
seinen Frei- und Grünflächen wird der Tendenz der Überwärmung in zentrumsnahen Quartieren des
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Leipziger Ostens entgegengewirkt. Luft- und Lärmbelästigungen werden entsprechend reduziert. Weitere
ökologische Effekte könnten sein:
•
•
•
•
•
Eingliederung einer ehem. Bahnanlage in ein Biotopverbund / Grünraumvernetzung
Impuls zur weiteren Stärkung des nicht motorisierten Individualverkehrs im Leipziger Osten
Kopplung der Strecke mit einer Fernwärmetrasse
Möglichkeit zur Erprobung / Einsatz erneuerbarer Energien (z.B. Solar und Wind)
Anregung von Nachnutzung leer stehender Gebäude und Brachflächen im Sinne der
Innenentwicklung
Nicht zu vergessen sind die wirtschaftlichen Potenziale am Parkbogen Ost.
•
Bildung einer Marke für den Leipziger Osten (vgl. Karl-Heine-Kanal; z.B. „Büro am Parkbogen“)
•
Entwicklung eines Standortvorteils durch Anbindung an neue Infrastruktur und attraktiven
öffentlichen Raum
•
Impuls für Immobilienentwicklung (Verbesserung der Standortbedingungen)
•
Ansiedlung von Gewerbe / Einzelhandel im nahen Umfeld
•
Ansiedlung gastronomischer Einrichtungen
•
Ansiedlung kultureller Wirtschaftsunternehmen
•
Touristische Vermarktung neuer Ausflugsziele
•
Ansiedlung Touristische Infrastruktur (Campingplatz)
Das Projekt eröffnet (wie oben beschrieben) mit seiner Umsetzung zahlreichen weiteren Ansätzen die
Chance zur Verwirklichung.
Gerade weil Leipzig bereits als stadtgrünreiche Stadt gilt, würde der Parkbogen Ost dieses Image
qualitativ aufwerten und sich durch den innovative Projektansatz als Alleinstellungsmerkmal (USP)
gegenüber anderen Großstädten herauskristallisieren. Im Rahmen des relativ jungen Themas der
Nachnutzung brachgefallener Bahnstrukturen wird der Parkbogen Ost sogar Vorbildfunktion für
Deutschland einnehmen.
Aktueller Bearbeitungsprozess
Nachdem der Wunsch, den Parkbogen Ost zu realisieren, aus der Bürgerschaft des Leipziger Ostens mit
verschiedenen Aktionen geäußert wurde, begann Ende 2012 seitens des ASW die intensive Prüfung der
Umsetzbarkeit des Parkbogen Osts. Initiativen, interessierte Bürger und Vereine werden in einen
umfänglichen und regen Beteiligungsprozess – der AG Parkbogen Ost - einbezogen. Auch nehmen
Vertreter der Fachämter der Stadtverwaltung bei fachspezifischen Fragen oder der Vorbereitung von
einzelnen Projekten an der AG Parkbogen Ost teil. In Verantwortung des ASW erfolgt die Steuerung des
Prozesses der Zusammenkünfte für die Koordinierung und Beteiligung. In regelmäßigen Abständen tagt
die Arbeitsgruppe. Ständige Mitglieder sind das ASW, das ASG, das SPA. Die Kämmerei wird ebenfalls
beteiligt. Je nach Bedarf werden zusätzliche Fachämter einbezogen, z.B. ABD, AGM, AfU, LA, WiFö, AfS
und KA.
Parallel zu dieser Beteiligungsrunde konnte der Kontakt zu weiteren wichtigen Akteuren hergestellt und
erste Gespräche geführt werden:
•
•
•
•
•
Einzelgespräche mit Eigentümern bzw. potentiellen Entwicklern wichtiger Bauwerke/Arealen
Kleingartenpark Süd-Ost – Workshop mit den Vertretern der Kleingartenvereine, Bereitschaft zur
Unterstützung des Parkbogen Ost
Expertenworkshop – Ausloten einer Strategie mit Sanierungsträgern und Wissensträgern
Die Landesdirektion – Anfrage zur Machbarkeitsstudie
Deutsche Bahn – Verhandlungen zum Ankauf der Flächen
5 von 8
Da der Ankauf der Bahnstrecke durch die Stadt Leipzig von zentraler Bedeutung ist, steht das ASW derzeit
in Verhandlungen mit der DB Imm eine Kooperationsvereinbarung in Hinblick der Projektentwicklung
einzugehen. Ziel ist die Übernahme der Strecke für einen symbolischen Betrag von 1€. Dabei handelt es
sich um den Abschnitt der ehemaligen Bahngleise vom Kohlweg bis zur Anger-Crottendorfer
Kreuzungsbauwerk .
Oberbürgermeister
D E Z E R N A T VI
ASW
SPA
Abstimmung DB
Ideen- und
Gestaltungswettbewerbe
Öffentlicher Raum
Projektsteuerung
Leitlinienentwicklung
Konzeption
Ausgründung
„Projekt AG“
AfU
Folgenabschätzung
Flora + Fauna,
Klima
VTA
Ertüchtigung Brücken
Radwegkonzeption
AGM
AfSp
...
ProKo
Parkbogen
ABD
...
Folgenabschätzung
Freizeitsport,
Sportstätten
D
E
Z
E
R
N
A
T
III
Eigenbetrieb e
WiFö
Pflege un d War tung
LA
...
Kämm erei
Ankauf der
Entwicklungsflächen
ASG
...
D E Z E R N A T VII
Folgenabschätzung
Parkentwicklung,
Grünvernetzung
D E Z E R N A T II
Abgeleitet aus dem SteK LeO ist es angedacht 2014 eine Machbarkeitsstudie zur „Nachnutzung der
stillgelegten Gleise östlich und nördlich des Leipziger Ostens in einen Rad-/ Fußweg sowie einen
Naherholungsraum“ (Maßnahme SR17, S. 157 Anlageteile STEK LeO) zu beauftragen und zu erarbeiten.
Dieser Auftrag soll mit einem integrierten Entwicklungskonzept im Sinne eines Masterplanes zur
Umsetzung des Parkbogen Ost beauftragt und erstellt werden.
Im Ergebnis werden Maßnahmen abgeleitet und Einzelprojekte vorliegen. Die jeweilige Umsetzung soll
eigenständig und zeitlich von andern Projekten entkoppelt erfolgen können. Das STEK LeO soll in seinen
Zielen widergespiegelt werden. Aus den, besonders in den Fachbeiträgen Chancenräume, Stadträumliche
Anbindung , Klima/ Verkehr/ Energie, Wirtschaft/ Arbeit/ Wohnen getroffenen Vorschlägen sollen
Projekte entstehen. Diese werden zum großen Teil Grundlage für eine Beantragung eines neuen
Förderprogramms.
Umsetzung
Die Umsetzung des Parkbogen Ost wird durch das Dezernat VI / Amt für Stadterneuerung und
Wohnungsbauförderung federführend gesteuert.
Die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen erfolgt nach Zuständigkeit durch die einzelnen Dezernate und
Fachämter bzw. lokalen Akteure in Abstimmung mit den fachlichen Koordinierungsrunden.
Über den Stand der Umsetzung wird jährlich in der Arbeitsgruppe Integrierte Stadtteilentwicklung
berichtet.
6 von 8
Der nächste wesentliche Baustein bei der Qualifizierung des Projektes ist neben der Erstellung eines
Entwicklungskonzeptes vor allem die rechtliche Einordnung des Projektraumes in eine Gebietskulisse, die
als Fördergebiet fungieren kann.
Zeitschiene
Projektentwicklung
Parkbogen Ost
Planung
Vorbereitungen
Förderung
Fond
Sozia le Stadt Programm
Baurechtliche Ein ordn ung
Städtebauliche Verein barung
zum „Parkbogen Ost“ m it
der Deutschen Bahn
Entwicklu ngskon zept / VU /
Machbarkeitsstud ie
2014
EFRE Alt
Eigentümeran sprache
EFRE Neu
Bis Ende 2015
Abstimmung m it der
Deutschen Bah n
Grunderwe rb
Sozia le Stadt Programm
Bildung der
Planung sabschn itte
Fondmitte l
ESF
Ab 2016
Städtebaulicher
Wettbewe rb
Stufenweise Umsetzung einzelner Maßnahmen im Gesamtkonzept des
Parkbogen Ost
Zwar sind erste Teilprojekte bereits grob skizziert, für weitere Schritte und als Voraussetzung für die
Beantragung von neuen Förderprogrammen sind weitere Konkretisierungen von Einzelprojekten
notwendig.
Diese Arbeitspakete laufen im optimalen Falle
parallel zueinander und bauen gegenseitig
aufeinander auf.
Zur besseren Bearbeitung wurde
Bahnbogen in fünf Abschnitte unterteilt:
-
-
der
Abschnitt 1 – Grassimuseum bis Lene-Voigt-Park
Abschnitt 2 – Lene-Voigt-Park bis Zweinauendorfer
Straße
Abschnitt 3 – Zweinauendorferstraße bis
Eisenbahnstraße
Abschnitt 4 – Eisenbahnstraße bis HermannLiebmann-Straße
Abschnitt 5 – Hermann-Liebmann-Straße bis
Hauptbahnhof/Westseite
Die Abschnitte 3 und 4 werden in den kommenden Jahren die Handlungsschwerpunkte bilden.
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Voraussetzung für die Weiterarbeit ist die Findung einer geeigneten Trägerstruktur, welche die private
Beteiligung maximieren und den Fördermitteleinsatz beider Finanzierung des Großprojektes minimieren
soll (beispielhafte Darstellung unten).
Betreibergesellschaft z.B. Parkbogen GmbH & Co. KG
Aufgaben
Projektleitung, Planung und Entwic klung, Gebäude- und Flächenmanagement, Finanzen & Controlling,
Öffentlichkeits arbeit, Strategische Weiterentwicklung, Akquise, Vermarktun g
Kommunikation und
Stadt Leipzi g
Gesellschafter
XY %
Unter neh men / DB
XY %
Priv atpersonen
XY %
Instituti one n
XY %
Sonsti ge
XY %
Finanzielle Auswirkungen
Durch den Einsatz der Ressourcen der Fachämter sowie für den Einsatz von Fördermitteln und
Eigenmitteln kommt dem Parkbogen Ost eine Haushaltswirkung zu.
Die Beauftragung der Erstellung des Masterplanes wird aus bereits zur Verfügung stehenden
Haushaltsmittel finanziert.
Für Konzeptions- und Planungskosten, Kosten investitionsvorbereitenden Maßnahmen und die
Anschubfinanzierung von Schlüsselprojekten ergibt sich in der Haushaltsplanung für den Parkbogen Ost
ein Mehrbedarf von insgesamt 880.000 €. Diese Mittel werden als Eigenmittel für die zu beantragenden
Fördermittel (z.B. EFRE, Soziale Stadt) eingesetzt. Die Beantragung der Fördermittel erfolgt Ende 2014/
Anfang 2015 für die gesamte Fördermittelperiode. Im Rahmen der Beantragung der Fördermittel ist der
Nachweis der vorhandenen Eigenmittel zu erbringen. Daher ist eine verbindliche Einstellung in den
Haushalt dringend erforderlich!
Im Investitionshaushalt werden folgende Mehrbedarfe eingestellt.
Auszahlungen
Einzahlungen
Eigenanteil
2016
1.015.650 €
784.550 €
231.100 €
2017
1.654.950 €
1.316.650 €
338.300 €
2018
1.400.000 €
1.120.000 €
280.000 €
2019
122.400 €
91.800 €
30.600 €
4.193.000 €
3.313.000 €
880.000 €
Gesamt
Weitere Finanzauswirkungen - Insbesondere innovative Finanzierungsinstrumente - sollen geprüft
werden.
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