Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1006115.pdf
Größe
67 kB
Erstellt
01.10.14, 12:00
Aktualisiert
25.04.17, 15:23
Stichworte
Inhalt der Datei
Anfrage Nr. F-00488/14
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Ratsversammlung
15.10.2014
Zuständigkeit
mündliche Beantwortung
Eingereicht von
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Betreff
Folgen der Beendigung der Bürgerarbeit im Projekt "Kleine Hilfen für Senioren und
Menschen mit Behinderungen"
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
Sachverhalt:
Zum 30. September 2014 endet das Programm „Kleine Hilfen für Senioren und Menschen mit
Behinderungen“, welches aus dem Bundesprogramm Bürgerarbeit finanziert wurde und in Leipzig 35
Menschen beschäftigt hat. Obgleich das Projekt für die Zielgruppe Senioren und Menschen mit
Behinderungen Hilfestellungen bei der weitestgehend selbst bestimmten Bewältigung des Alltags
sowie dem Erhalt der Selbständigkeit geboten hat, ist seitens der Stadtverwaltung kein Ersatz
vorgesehen.
Die Zielgruppe der hilfsbedürftigen Älteren wird aber bekanntlich weiter zunehmen. Menschen
werden immer älter und wollen/sollen solange wie möglich in ihren Wohnungen leben können. Auch
mit dem Wissen, dass die Krankheitshäufigkeit von demenzieller Erkrankung steigt sind im
Anfangsstadium Hilfsdienste nötig, welche erste Unterstützung geben, um z. B. die Pflichten des
Mietvertrages abzusichern und den gesundheitlichen und sozialen Zustand der betreuten Menschen
aufzunehmen.
Für die Zielgruppe der Menschen mit Behinderungen gibt es ein Recht auf Assistenzdienste, für die
eine Kostenübernahme beantragt werden muss. Assistenzdienste gibt es z. B. als
Hauswirtschaftsdienste, soziale Dienste (z. B. den ASD), Besuchsdienste, niedrigschwellige
Betreuungsangebote, Alltagsbegleiter für Personen ohne Pflegestufe (SMS), Nachbarschaftshelfer
für Personen mit Pflegestufe (über SMS) usw. Die Angebote sind unübersichtlich aber wichtig, denn
der Assistenzdienst soll für Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes Leben durch
persönliche Assistenz möglich machen.
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Die Leipziger Verkehrsbetriebe z. B. haben in Kooperation mit dem Jobcenter ein Nachfolgeprojekt
für das über Bürgerarbeit finanzierte Projekt „Mobilitäts-Service“ entwickelt, sodass dieser für zwei
Jahre fortgesetzt werden kann.
Dies veranlaßt uns zu folgenden Fragen:
1. Wie viele Kontakte zu Senioren und Menschen mit Behinderungen hat das Projekt Bürgerarbeit
geschaffen, bzw. aufgebaut? Gab es für diese Hilfen Verträge mit den NutzerInnen? Welche
waren die wichtigsten angefragten und geleisteten Hilfen, die nun ersatzlos wegbrechen?
Welchen sozialen und gesundheitlichen Status haben die Nutzerinnen und Nutzer des Projektes
(liegt/lag eine Pflegestufe vor)?
2. Wurde auch seitens der Stadtverwaltung eine Kooperation mit dem Jobcenter verhandelt, um das
Projekt „Kleine Hilfen für Senioren und Menschen mit Behinderungen“ fortsetzen zu können?
3. Sind die von der Beendigung betroffenen, hilfebedürftigen Menschen durch die Stadtverwaltung
über mögliche Alternativen zu Hilfestellungen im Alltag umfassend informiert worden? Wurden
den Menschen kompetente Ansprechpartner für damit zusammenhängende aktuelle Fragen
genannt, die auch außerhalb der Stadtverwaltung sein könnten?
4. Welche alternative Anbieter, die diese Leistung „Kleine Hilfen für Senioren und Menschen mit
Behinderungen“ übernehmen können, gibt es?
5. Stellt die Stadtverwaltung auf Anfrage eine Übersicht zu Assistenzdiensten in Leipzig, Anbietern,
Leistungsspektrum und Kosten zur Verfügung?
6. Wer informiert die Betroffenen über ihre ggf. bestehenden Rechte auf Kostenübernahme für
Assistenzdienste durch das Sozialamt?
7. Erfolgte eine verbindliche Übergabe der Fallakten/Fälle an die weitergehenden Dienste (z. B.
Assistenzdienste)?
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