Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1000808.pdf
Größe
137 kB
Erstellt
12.08.14, 12:00
Aktualisiert
05.12.18, 18:27
Stichworte
Inhalt der Datei
Anfrage Nr. F-00098/14
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Ratsversammlung
17.09.2014
Zuständigkeit
mündliche Beantwortung
Eingereicht von
Stadtrat K. Ufer
Betreff
Zukünftige Planungen für den ehemaligen Sowjetischen Pavillon auf dem Gelände
der Alten Messe Leipzig (V/F 1216)
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
Sachverhalt:
Ich bitte auf der Grundlage von Paragraph 28 Abs. 5 SächsGemO um die Beantwortung folgender
Fragen:
1. Laut Auskunft von Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau sollen die Symbole der ehemaligen
UdSSR, Hammer, Sichel und Sowjetstern im früheren Sowjetischen Pavillon auf dem Gelände der
Alten Messe Leipzig als Bestandteil "unserer Geschichte" erhalten werden. Inwieweit erscheint es
vor dem Hintergrund der rund 100 Millionen Opfer des Kommunismus weltweit (Stephane Courtois
u.a.: Das Schwarzbuch des Kommunismus. Unterdrückung, Verbrechen und Terror, München 1998)
gerade in Leipzig als Ausgangsort der Friedlichen Revolution von 1989 vertretbar, die Zeichen einer
menschenverachtenden Diktatur historisch zu konservieren und in welchem Umfang wird die Stadt
Leipzig dafür finanzielle Mittel bereitstellen?
2. Im Jahr 2010 wurden Pläne der in Leipzigs Partnerstadt Hannover ansässigen Stiftung HolocaustMuseum bekannt, wonach im ehemaligen Sowjetischen Pavillon auf dem Gelände der Alten Messe
Leipzig ein deutsches Holocaust-Museum entstehen soll. Laut Stiftungs-Vorstandsvorsitzenden
Hans-Jürgen Häßler sollte ein "Museum von europäischer Dimension" geschaffen werden (Leipziger
Volkszeitung, 15.04.2010, Seite 13). Dafür sollte u.a. die Messehalle 12 angekauft werden.
Unterstützt wurde das Vorhaben auch von den ehemaligen Ministerpräsidenten des Freistaates
Sachsen, Prof. Dr. Kurt Biedenkopf und Prof. Dr. Georg Milbradt. Um Finanzmittel sollte auch die
Bundesregierung gebeten werden. Wegen der Finanzkrise sei das Projekt seinerzeit zurückgestellt
worden, sollte aber weiterverfolgt werden. Wie ist hierbei der aktuelle Sachstand, inwieweit ist die
Stadt Leipzig in das Projekt mit eingebunden, in welchem finanziellen Umfang wird sich Leipzig
zukünftig an der Förderung des Museumsvorhabens beteiligen und inwieweit steht der Standort
Sowjetischer Pavillon noch zur Disposition?
Seite 1/3
Anlagen:
Seite 2/3
RV
Eingangsvermerk
Büro für Ratsangelegenheiten
Anfrage Nr. V/F 1216 vom 16.07.2014
an den Oberbürgermeister
zur Ratsversammlung am 17.09.2014
Posteingangsnummer
Datum
Die Anfrage stellt
Stadtrat K. Ufer
Unterschrift liegt auf dem Original vor
Zukünftige Planungen für den ehemaligen Sowjetischen Pavillon auf dem Gelände der Alten Messe Leipzig
Anfrage
Ich bitte auf der Grundlage von Paragraph 28 Abs. 5 SächsGemO um die Beantwortung folgender Fragen:
Stadt Leipzig
LV 01.5/010/10.03
1. Laut Auskunft von Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau sollen die Symbole der ehemaligen
UdSSR, Hammer, Sichel und Sowjetstern im früheren Sowjetischen Pavillon auf dem Gelände der Alten Messe Leipzig als Bestandteil "unserer Geschichte" erhalten werden. Inwieweit
erscheint es vor dem Hintergrund der rund 100 Millionen Opfer des Kommunismus weltweit
(Stephane Courtois u.a.: Das Schwarzbuch des Kommunismus. Unterdrückung, Verbrechen
und Terror, München 1998) gerade in Leipzig als Ausgangsort der Friedlichen Revolution von
1989 vertretbar, die Zeichen einer menschenverachtenden Diktatur historisch zu konservieren und in welchem Umfang wird die Stadt Leipzig dafür finanzielle Mittel bereitstellen?
2. Im Jahr 2010 wurden Pläne der in Leipzigs Partnerstadt Hannover ansässigen Stiftung Holocaust-Museum bekannt, wonach im ehemaligen Sowjetischen Pavillon auf dem Gelände der
Alten Messe Leipzig ein deutsches Holocaust-Museum entstehen soll. Laut Stiftungs-Vorstandsvorsitzenden Hans-Jürgen Häßler sollte ein "Museum von europäischer Dimension"
geschaffen werden (Leipziger Volkszeitung, 15.04.2010, Seite 13). Dafür sollte u.a. die Messehalle 12 angekauft werden. Unterstützt wurde das Vorhaben auch von den ehemaligen Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen, Prof. Dr. Kurt Biedenkopf und Prof. Dr. Georg
Milbradt. Um Finanzmittel sollte auch die Bundesregierung gebeten werden. Wegen der Finanzkrise sei das Projekt seinerzeit zurückgestellt worden, sollte aber weiterverfolgt werden.
Wie ist hierbei der aktuelle Sachstand, inwieweit ist die Stadt Leipzig in das Projekt mit eingebunden, in welchem finanziellen Umfang wird sich Leipzig zukünftig an der Förderung des
Museumsvorhabens beteiligen und inwieweit steht der Standort Sowjetischer Pavillon noch
zur Disposition?