Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1466846.pdf
Größe
82 kB
Erstellt
30.11.18, 12:00
Aktualisiert
06.12.18, 20:40
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Antrag Nr. VI-A-06741
Status: öffentlich
Eingereicht von
SPD-Fraktion
Betreff:
Einzelhandelsvielfalt in der Innenstadt und auf Magistralen erhöhen
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Zuständigkeit
Ratsversammlung
Ratsversammlung
FA Wirtschaft und Arbeit
FA Stadtentwicklung und Bau
SBB Mitte
12.12.2018
18.12.2018
18.12.2018
10.01.2019
Beschlussfassung
Verweisung in die Gremien
Vorberatung
Vorberatung
Vorberatung
Beschlussvorschlag:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, bis zum Ende des 3. Quartals 2019 gemeinsam mit dem City
Leipzig Marketing e.V. und dem Amt für Wirtschaftsförderung ein Konzept zu erarbeiten, wie in der
Leipziger Innenstadt und an den Magistralen die Einzelhandelsvielfalt durch kleine Läden erhöht
werden kann. Es geht vor allem darum, dass neue und innovative Läden und Geschäftsideen
unterstützt werden sollen, wie bspw. Pop-up-Stores, Läden mit Waren aus Manufakturen oder
Handwerkerläden, nachrangig auch Showräume oder Filialen von interessanten Onlineshops. Diese
sollen verhindern helfen, dass an Magistralen und in der Innenstadt durch eine steigende Zahl an
Filialisten eine Monotonie entsteht.
Das Konzept soll auch beinhalten wie man mit guten Geschäftsideen oder durch das Zusammenlegen
von Geschäften mit ähnlicher Zielgruppe, wie bspw. Handwerkerpassagen oder Manufaktur-Straßen,
Besucherströme leiten kann, um damit auch kleine Innenstadtstraßen interessant für Geschäfte zu
machen. Eine Art „Spin Lab“ für die beste Einzelhandelsidee, gern aus ganz Deutschland, wäre ein
wichtiger Schritt auf diesem Weg.
Sachverhalt:
Die scheinbar unabwendbare Schließung der Karstadt-Filiale reißt in der Einzelhandelsstruktur der
Leipziger Innenstadt zunächst eine Lücke, die möglichst so geschlossen werden sollte, dass die
Innenstadt nicht der Beliebigkeit und Eintönigkeit preisgegeben wird. Durch die Mietpreisentwicklung
der letzten Jahre ist es für mittelständische Einzelhändler schwieriger geworden, in der Innenstadt
Fuß zu fassen. Wenn neue Geschäfte eröffnet werden, sind es oft Filialen größerer Handelsketten,
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wodurch nicht nur die Innenstadt nach und nach ihren Charakter einbüßt sondern auch die
Angebotsbreite im Einzelhandel zurückgeht. Wir sehen den Bedarf, hier mit entsprechenden
Konzepten zu reagieren, um mehr Vielfalt und wieder eine größere Angebotsbreite in der Innenstadt
zu ermöglichen. In Deutschland gibt es viele Produkte aus handwerklicher Herstellung, die viel zu
selten in Innenstädten erworben werden können. Der Kauf in Ladengeschäften hat noch einmal eine
andere Dimension als der Erwerb in Internet, denn die Produkte können angefasst und ausprobiert
werden, der Einkauf bekommt dadurch auch eine emotionale Komponente. Wir wollen, dass auch
Möglichkeiten geschaffen werden, wo sich künftige Gewerbetreibende ausprobieren können.
Gemeinsam mit den Vermietern und dem City Leipzig Marketing e.V. sollen Möglichkeiten für
Manufakturpassagen, die Belebung der Handwerkerpassage, die Schaffung von Pop-up-Stores oder
das Probieren von Geschäftsideen erarbeitet werden.
Als eine Art Vorbild dafür kann der Weihnachtsmarkt dienen, wo natürlich Glühwein und Fressbuden
am meisten profitieren und die höchsten Standgebühren zahlen, wo es aber auch einen
Mindestbestand an Kunstgewerbe und Verkaufsständen geben muss, die geringere Standmieten
zahlen müssen, durch die der Weihnachtsmarkt an Attraktivität gewinnt.
In diesem Zusammenhang sehen wir auch Potenziale an den Magistralen, die im Hinblick auf einen
vielfältigen Einzelhandel noch Nachholbedarf haben, obwohl es dort durchaus die räumlichen
Möglichkeiten gebe, auch einmal alternative Konzepte auszuprobieren. Dieser Aspekt soll in der
Konzeption deshalb auch Berücksichtigung finden.
Die Stadt München hat dieses Thema beispielsweise bereits in ihrer Innenstadtkonzeption
aufgegriffen, weil auch dort das Problem erkannt worden ist, dass die Attraktivität der Innenstadt
leidet, wenn die Angebotsvielfalt im Einzelhandel auch durch einen steigenden Filialisierungsgrad
abnimmt.
Anlagen:
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