Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1464600.pdf
Größe
461 kB
Erstellt
27.11.18, 12:00
Aktualisiert
29.11.18, 08:08
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Beschlussvorlage Nr. VI-P-06553-DS-02
Status: öffentlich
Eingereicht von
Petitionsausschuss
Betreff:
Petition gegen die Erweiterung der Grundschule Portitz
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Zuständigkeit
Ratsversammlung
12.12.2018
Beschlussfassung
Beschlussvorschlag:
Die Petition wird abgelehnt.
1/3
Übereinstimmung mit strategischen Zielen:
2/3
Sachverhalt:
Es ist bekannt, dass die Stadt Leipzig eine der am schnellsten wachsenden Städte in
Deutschland ist. Die dynamische Bevölkerungsentwicklung hat natürlich auch Auswirkungen
auf das Ansteigen der Schülerzahlen. Dies stellt für den öffentlichen Schulträger - Stadt
Leipzig - eine große Herausforderung bei der Bereitstellung von Schulplätzen dar und ist
eine gesetzliche Pflichtaufgabe. Damit muss in kürzester Zeit die entsprechende schulische
Infrastruktur vorgehalten werden, notfalls auch mit temporären Bauten auf
Schulgrundstücken. Zur Absicherung der Schulversorgung im gemeinsamen Schulbezirk und
als Ausweichmöglichkeit für lärmintensivere Baumaßnahmen an der Grundschule Portitz
wird eine temporäre Kapazitätserweiterung vorgesehen, die dann zum Schuljahresbeginn
2019/20 bereitgestellt werden soll.
Bedarfsentwicklung im gemeinsamen Schulbezirk der 66. Schule und Schule Portitz:
Im gemeinsamen Schulbezirk gibt es bereits eine Bedarfsüberschreitung des
Kapazitätsrichtwertes. Durch eine Überbelegung, gegenüber dem ausgewiesenen
Kapazitätsrichtwert, kann gegenwärtig die Platzkapazitäten kompensiert werden.
Erst ab dem Schuljahr 2024/25 entsteht ein neuer Schulstandort in der Tauchaer Straße 188
mit zusätzlichen Kapazitäten von 4 Zügen im Schulbezirk. Damit werden bis zur
Fertigstellung des neuen Schulstandortes Interimslösungen zur Absicherung der
Platzkapazitäten benötigt. Eine Interimslösung ist die Bereitstellung eines mobilen Schulbaus
mit 4 Allgemeinen Unterrichtsräumen am Schulstandort der Grundschule Portitz.
Es findet am 07. November 2018 eine Abstimmungsberatung im Landesamt für Schule und
Bildung - Regionalstelle Leipzig - zur Schülerlenkung, Schülerzahlentwicklung und
Kapazitätserweiterungen im gemeinsamen Schulbezirk der Schule Portitz und der 66. Schule
zwischen den betreffenden Schulleitern, der Stadt Leipzig (SG Schulentwicklungsplanung)
und Vertretern des Landesamtes statt. Hierbei werden die nächsten Schritte zur Absicherung
der Schulversorgung im gemeinsamen Schulbezirk erörtert.
Anlage:
-
Petition
3/3
VI-P-06553
Petition gegen die Erweiterung der Grundschule Portitz
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Elternrat der Grundschule Portitz möchte verhindern, dass die
ausgelastete Grundschule um bis zu 100 Schüler erweitert wird.
Das Amt für Jugend, Familie und Bildung beabsichtigt, die mit 272 Schülern ausgelastete Grundschule
Portitz um 4 Klassen zu erweitern.
Folgende Sachverhalte halten wir als Elternvertretung der Schule für nicht vertretbar, da diese keinen
reibungslosen Schulbetrieb zulassen und im Bereich der Schulwegkapazität und Sicherheit nicht nur
für die Kinder sondern auch für die angrenzenden Anwohner große Einschränkungen verursachen.
Es ist geplant, die Grundschule um vier Klassenzimmer, ein Lehrerzimmer und ein WC-Trakt zu
erweitern. Das Interim ist für die Schuljahre 2019–2022/23 geplant, da sich die Eröffnung der
ehemaligen Berufsschule in der Tauchaer Str. als Grundschule von 2017 auf 2023 verschiebt.
Die Grundschule Portitz wird zudem bis 2021 im laufenden Betrieb saniert (Dach, Fassade,
Trockenlegung und Fenster).
Gründe für die Ablehnung:
1. Schulwegsicherheit und dadurch entstehende Belastung der Anwohner (vorwiegend
Cradefelder Straße): Der einzige mit dem PKW zu erreichende Zugang erfolgt über die
Cradefelder Straße/Gottscheinaer Weg. Mit Erfolg konnten wir bisher erreichen, dass die
Eltern die Kinder mit den PKWs nur bis zur Cradefelder Straße fahren und das letzte Stück
Weg, also den Gottscheinaer Weg/Göbschelwitzer Weg zu Fuß laufen. Der Gottscheinaer
Weg ist eine Wohngebietsstraße, die über keinerlei Fußweg verfügt. In der morgendlichen
Hauptzeit ist die Cradefelder Str. beidseitig zugeparkt. Somit verbleibt ein Fahrstreifen für
beide Fahrtrichtungen, was zur Folge hat, dass der Schulbus zum Teil nur mit großer
Verzögerung vorankommt und die Anwohner in dieser Zeit Ihre Grundstücke nicht verlassen
können.
2. Kapazität Turnhalle: Mit der aktuellen Klassen- und Schüleranzahl sind 31 Schulstunden in
der mit einer Klasse zu beschulenden Turnhalle ausgelastet. Die Kapazität liegt bei 30
Stunden pro Woche (Montag-Freitag á 6 Stunden). In den Monaten, in denen draußen kein Sport
unterrichtet werden kann, stehen keine Ressourcen für weitere 100 Schüler/4 Klassen
zur Verfügung.
3. Kapazität Speiseraum: Die Kapazität der Essensräume wird seit Jahren über dem Limit
gefahren. Im aktuellen Schuljahr teilen sich täglich ca. 240 Schüler (Gesamtanzahl Schüler im
Schuljahr 2018/19: 273) die 90 Plätze im Speiseraum. Es finden aktuell 4 Durchgänge beim
Essen statt. Aufgrund der Stunden- und Pausenzeiten ist dies das Maximum. Die Betreuung
und Aufsicht beim Essen muss auch vom Hort personell zu gewährleisten sein. Der letzte
Essensdurchgang erfolgt erst 13:30 Uhr, also viel zu spät. Eine weitere zeitliche Streckung der
Belegung ist wegen der Rückfahrzeit des Schulbusses und auch wegen des Zeitraums, in dem
das Mittagessen laut Ernährungsempfehlungen einzunehmen ist nicht möglich.
Aus den genannten Gründen sehen wir die Erweiterung der Grundschule Portitz für nicht machbar
und damit als unmöglich an. Wir befürchten durch die Erweiterung der Schülerzahl um ca. 100
Schüler Nachteile in Sachen der Durchführbarkeit des Sportunterrichts, der Schülerspeisung und der
Schulwegsicherheit. Besonders bei Grundschulen, die das Fundament für den weiteren
Entwicklungsweg der Kinder legen, darf eine solche Fehlentscheidung nicht Ausschlag über den
Bildungserfolg geben. Hingegen glauben wir, dass eine Erweiterung anderer Schulstandorte sich mit
weniger Einschränkungen herstellen lässt und auch logistisch einfacher zu betreiben ist.
Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen