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Vorlage-Sammeldokument

Daten

Kommune
Leipzig
Dateiname
1460513.pdf
Größe
363 kB
Erstellt
19.11.18, 12:00
Aktualisiert
20.11.18, 10:40

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Inhalt der Datei

Antrag Nr. VI-A-06691 Status: öffentlich Eingereicht von Ortschaftsrat Liebertwolkwitz Betreff: Sanierung des Nebengebäudes zum Betrieb der Marketenderin Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten): Gremium voraussichtlicher Sitzungstermin Zuständigkeit Ratsversammlung FA Stadtentwicklung und Bau 12.12.2018 18.12.2018 Verweisung in die Gremien Vorberatung Beschlussvorschlag: Der Stadtrat beschließt, zur Sanierung und Instantsetzung des Nebengebäudes (Gaststätte „Zur Marketenderin“ mit angrenzender Küche im Erdgeschoss sowie Räume des Museums zur Regionalgeschichte und zur Völkerschlacht 1813 im Obergeschoss) auf dem Grundstück Alte Tauchaer Str. 1, 04288 Leipzig, Geldmittel aus den bereits bei der Stadt Leipzig eingegangenen Ablösebeträgen des Sanierungsgebietes im Ortsteil Liebertwolkwitz bereitzustellen und auszuzahlen. Sachverhalt: Die Gaststätte „Zur Marketenderin“ ist eine den Ortskern prägende Lokalität. Sie hat eine wichtige Schüsselfunktion für das Vereinsleben in der Ortschaft. Ohne Sanierung und Instantsetzung des Nebengebäudes auf dem Grundstück Alte Taucher Str. 1, in der Gemarkung Liebertwolkwitz, Flurstück 102/2, wird es für die Gaststätte „Zur Marketenderin“ nach dem 31.03.2019 keinen neuen Betreiber geben. Darüber hinaus wird ohne eine Sanierung und Instandsetzung auch das Museum zur Regionalge-schichte und zur Völkerschlacht 1813 mit seinem großen Fundus an Exponaten weiterhin geschlossen bleiben. Zur räumlichen Lage und zu den Eigentumsverhältnissen des Grundstücks Alte Taucher Str. 1 mit der Gaststätte „Zur Marketenderin“ Die Stadt Leipzig hält die Liegenschaft Alte Tauchaer Str. 1, Flurstück 102/1, in Erbpacht. Das Haupthaus auf dem Grundstück Alte Tauchaer Str. 1 ist ein Fachwerkhaus. Dieses dient der „Hofgenossenschaft Stiftsgut Liebertwolkwitz eG“, dem „Interessenverein Völkerschlacht bei Leipzig 1813 e.V.“, dem „Heimatverein Liebertwolkwitz e.V.“, dem „Freundschaftsverein Liebertwolkwitz - Pays des Herbiers 1/3 e.V.“ sowie dem „Dösener Carneval Club e.V.“ jeweils als Vereinssitz. Zudem befindet sich die Regionalbibliothek des „Interessenvereins Völkerschlacht bei Leipzig 1813 e.V.“ in den Räumen. Das Gebäude ist aus Eigenmitteln der Vereine teilsaniert. An das Grundstück angrenzend befindet sich der Hof der „Hofgenossenschaft Stiftsgut Liebertwolkwitz eG“, der das Grundstück der Stadt Leipzig mit großem ehrenamtlichem Engagement in Erbpacht betreibt. Die Genossenschaft und der „Interessenverein Völkerschlacht bei Leipzig 1813 e.V.“ starteten vor 10 Jahren gemeinsam das Projekt „Liebertwolkwitz – ein Dorf im Jahre 1813“. Dieses hat sich mit seiner alljährlichen Historiendarstellung fest etabliert. Mittlerweile nehmen ca. 500 Darsteller sowie über 1000 Gäste aus 60 militärhistorischen Vereinen aus ganz Europa jährlich im Oktober an der Historiendarstellung teil und bieten über 8000 Besuchern ein besonderes historisches Edutainment zur Geschichte, bei dem erlebbar das Alltagsleben der Bevölkerung in der Zeit um 1813 nahe gebracht wird. Die Erlöse fließen in die Gestaltung des Grundstücks als Schau-Gewerkehof mit seinen mittlerweile 17 historischen Werkstätten und Handwerkerhütten, einem Laubengang und einer neuen Fachwerkscheune. Daran anschließend entwickelte die „Hofgenossenschaft Stiftsgut Liebertwolkwitz eG“ die Veranstaltungsreihe „Wolkser Höfe“. Zu erwähnen bleibt: alle Mitglieder, bis hin zum Vorstand und zum Aufsichtsrat, werden hier ausschließlich in ihrer Freizeit ohne finanzielle Entschädigung tätig. Nahtlos an die sanierungsbedürftigen Nebengebäude schließt sich auf dem Grundstück Alte Tauchaer Str. 1, Flurstück 102/2, die Museumsscheune an. Dieses Flurstück befindet sich in Erbpacht durch den „Interessenverein Völkerschlacht bei Leipzig 1813 e.V.“. Das Gebäude wurde zum großen Teil aus Mitteln der Ortskernsanierung instandgesetzt. Der Interessenverein betreibt die Museumsscheune mit viel ehrenamtlichem Engagement. Sie ist ausgestattet mit einem großen Saal sowie mit Bühne und Technik und wird für verschiedenste Veranstaltungen genutzt wird. Der „Dösener Carneval Club e.V.“ hat in der Museumsscheune seine Probenräume. Zum Betrieb der Gaststätte „Zur Marketenderin“ Die gastronomische Einrichtung ist derzeit von der Stadt Leipzig an eine Gastronomin untervermietet. Diese wird die Gaststätte nach Ablauf des Mietvertrages zum 31.03.2019 nicht weiterbetreiben. Glücklicherweise hat sich ein Ehepaar, welches aufgrund seines ehrenamtlichen Engagements für die „Hofgenossenschaft Stiftsgut Liebertwolkwitz eG“ sowie für den „Dösener Carneval Club e.V.“ in der Ortschaft gut bekannt ist, bereiterklärt, die Gaststätte „Zur Marketenderin“ zu übernehmen. Damit verbunden sind für die beiden jedoch erhebliche Investitionen (insbesondere zur Innenausstattung des Gastraumes sowie zur Küche). Ohne diese notwendigen Investitionen, speziell im Küchenbereich, kann der Betrieb nach dem 31.03.2019 nicht weiter aufrechterhalten werden. Voraussetzung für diese Investitionen ist jedoch, dass der bauliche Zustand des Nebengebäudes so hergestellt wird, dass dieser langfristig zum Betrieb einer Gaststätte geeignet ist. Dass dies derzeit nicht der Fall ist, wird das Bauordnungsamt der Stadt Leipzig sicherlich bestätigen. Die Einstellung des Betriebs der Gaststätte „Zur Marketenderin“ wäre für das Leben der Bewohner im Ortsteil Liebertwolkwitz ein herber Verlust. Die Lokalität dient nicht nur dem geselligen Beisammensein vieler Vereinsmitglieder und Personengruppen, sondern auch der Ausrichtung von Familienfeierlichkeiten sowie dem geselligen Beisammensein von Nachbarn und Freunden. Zudem hat die Gaststätte eine Schüsselfunktion bei der kulinarischen Versorgung der Besucher der Veranstaltungsreihe „Wolkser Höfe“, welche die „Hofgenossenschaft Stiftsgut Liebertwolkwitz eG“ organisiert sowie für die Entwicklung des Tourismus in der Region. Mit der Veranstaltungsreihe „Wolkser Höfe“ wird schon heute eine Vielzahl kulturhistorischer, touristischer und schulpädagogischer Angebote gesetzt, die Schritt für Schritt weiterentwickelt werden sollen. So gibt es z.B. für Schulklassen seit 2016 den sog. „Schul-Hof“. Hier wird den Schulen - mittlerweile über einen Zeitraum von vier Tagen - die Möglichkeit geboten, 2/3 dass sich Schüler in ihrem Klassenverband in Rahmen eines Stationsbetriebes mit den unterschiedlichen historischen Gewerken (Buchdruckerei, Schmiedehandwerk, Seilerei und Seil schlagen, Bäckereihandwerk, Seifen und Kerzen ziehen, Schreiben mit der Feder u.v.m.) vertraut machen. In diesem Jahr nahmen 16 Klassen aus Leipzig und dem Umland mit ca. 350 Kindern und 32 Lehrern dieses Angebot war. Für die mittelfristig geplante Entwicklung sowie zur Bündelung der Kompetenzen, Strukturen und Prozesse der verschiedenen ortsansässigen Vereine zum Soziokulturellen Zentrum „Wolkser Höfe“ würde ohne die Marketenderin ein wichtiger Eckpfeiler fehlen. Das Gebäude selbst würde innerhalb des Sanierungsgebietes dem Verfall preisgegeben. 3/3