Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1459213.pdf
Größe
89 kB
Erstellt
15.11.18, 12:00
Aktualisiert
20.11.18, 17:17
Stichworte
Inhalt der Datei
Antrag Nr. VI-A-06684
Status: öffentlich
Eingereicht von
Fraktion DIE LINKE
Betreff:
Konzept zur Verbesserung der Situation am Hauptbahnhof - soziale Lösungen statt
Verdrängung
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
FA Umwelt und Ordnung
FA Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Ratsversammlung
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Zuständigkeit
22.11.2018
Vorberatung
Vorberatung
1. Lesung
Beschlussvorschlag:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, in Zusammenarbeit mit der DB AG, ECECentermanagement, Bundespolizei, den zuständigen Ämtern (Ordnungsamt, Sozialamt, Amt
für Familie, Jugend und Bildung, Stadtplanungsamt …), Trägern der sozialen Arbeit
(Streetwork, Wohnungslosenhilfe …) und Betroffenen einen Plan für die Entspannung der
Situation um den/ am Hauptbahnhof zu erarbeiten.
Dieser Plan wird dem Stadtrat bis zum 31. März 2019 vorgelegt und umfasst
Verantwortlichkeiten, einen Zeitplan sowie eine finanzielle Untersetzung für die einzelnen
Maßnahmen.
Der Plan soll folgende Problemstellungen und Ansätze umfassen:
Verstärkung der aufsuchenden Arbeit am Hauptbahnhof, ggf. Einsatz von speziell
geschulten Konfliktmanager*innen;
Einrichtung eines Angebots im Bahnhof oder in Bahnhofsnähe für Wohnungslose und
andere prekär lebende Menschen, das u. a. Möglichkeiten zum Waschen, der
allgemeinen
Versorgung,
für
Aufenthalt
und
Beratung
sowie
auch
Notschlafmöglichkeiten beinhaltet. Dafür ist ggf. eine räumliche und personelle
Erweiterung und Professionalisierung des Angebotes der Bahnhofsmission zu prüfen.
Errichtung von kostenfreien, durch Personal betreute Toiletten, die im Umfeld des
Hauptbahnhofes für alle Nutzer*innen zur Verfügung stehen;
mindestens tägliche und systematische Säuberung des unmittelbaren Umfeldes des
Hauptbahnhofes in Abstimmung zwischen ECE-Centermanagement und
Stadtreinigung. Dafür ist die Stadtreinigung mit so genannten Nassreinigern zur
wirksamen Reinigung des Außenbereiches am Bahnhofes auszustatten.
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Bestellung eines/einer Platzmanager*in, der/die Kontakte zu allen Beteiligten hält, ein
regelmäßiges Lagebild erstellt und die Maßnahmen koordiniert und ggf.
Anpassungen vorschlägt.
Bei allen Maßnahmen ist die Einbeziehung der Betroffenen zu beachten. Diese sollten in die
Ausgestaltung von Hilfe-Angeboten ideell und praktisch einbezogen werden. Auch das an
der Westseite des Hauptbahnhofs entstandene, von Wohnungslosen genutzte Projekt (vgl.
Antrag VI-A-06452) ist einzubeziehen.
Sachverhalt:
Die Situation um den Hauptbahnhof wird weiterhin als angespannt bezeichnet. Insbesondere
größere Gruppen von sich dort Aufhaltenden, zum Teil wohnungslosen Menschen, führen
gehäuft zu Kontroversen zwischen verschieden Nutzer*innen des Bahnhof und der
öffentlichen Flächen im Umfeld. Die Bundespolizei berichtet von einem hohen Aufkommen
an Straftaten und Ordnungswidrigkeiten sowie Verunsicherung bei Beschäftigten im
Bahnhofsbereich. Zudem ist ein hohes Maß an Verunreinigung, zum Beispiel durch
Urinieren, zu konstatieren. Letzteres Problem verschärft sich insbesondere durch mangelnde
kostenfreie Angebote im Umfeld des Bahnhofs, auf die verwiesen werden könnte.
Gleichzeitig mangelt es um den Hauptbahnhof an Aufenthaltsorten, insbesondere für arme
Menschen. Die Stadtverwaltung plant eine Flächenübertragung der überdachten
Außenbereiche des Hauptbahnhofes an die DB AG. Damit würden Reinigungs- und
Winterdienstpflichten an die DB übergehen, aber auch die wesentlich restriktivere
Hausordnung für den Hauptbahnhof auch im Außenbereich gelten.
Ungeachtet der ablehnenden Haltung zur Flächenübertragung ist die antragsstellende
Fraktion der Meinung, dass es eines Maßnahmebündels und der systematischen
Koordinierung aller Beteiligten bedarf, um die Problemlagen am Hauptbahnhof gemeinsam
anzugehen.
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