Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1459143.pdf
Größe
82 kB
Erstellt
15.11.18, 12:00
Aktualisiert
21.12.18, 20:44
Stichworte
Inhalt der Datei
Dringliche Anfrage Nr. VI-DF-06680
Status: öffentlich
Eingereicht von
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Betreff:
Bereitstellung Gelber Tonnen in Siedlungsgebieten
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Zuständigkeit
Ratsversammlung
22.11.2018
mündliche Beantwortung
Sachverhalt:
Der Verband Wohneigentum führte nach dem Ratsbeschluss vom 21.09.2016 in Kooperation
mit der Stadtreinigung Leipzig im Jahr 2017 eine Umfrage in über 60 Siedlungen der Stadt
durch, in denen gelbe Säcke statt Tonnen zur Sammlung und Entsorgung von
Kunststoffabfällen zum Einsatz kamen. Bei einer Beteiligung von über 50% der
Anlieger*innen und einer Zustimmung von zumindest 2/3 der abgegebenen Stimmen sollte
mit dem Dualen System Deutschland bzw. der ALL eine Umstellung auf die Gelbe Tonne
zum Jahr 2019 verhandelt werden. Die überwiegende Zahl der befragten Siedlungen sprach
sich mit der erforderlichen Mehrheit für eine Umstellung aus. Zehn Siedlungen erreichten
nicht die notwendige Beteiligung von 50% abgegebener Stimmen und in fünf Siedlungen
(Kolmsiedlung Stötteritz, Kleinsiedlung Mockau, Sommerfelder Weg in Paunsdorf,
Angersiedlung in Knauthain und Sternsiedlung Ost) konnte nicht die notwendige Zwei-DrittelMehrheit für eine Umstellung erreicht werden.
Grund für eine Ablehnung einer Umstellung ist zumeist der fehlende Platz zur Aufstellung
eines weiteren großen Abfallsammelbehälters, ob groß oder klein. Erinnert sei hierbei an
eine Petition aus den 90er Jahren, die zur Umstellung von Tonnen auf Säcke führte. Der
Petent begründete die Petition damals mit der „schrittweise Enteignung durch zunehmende
Vermülltonnung“. Diese Siedlungen konnten entsprechend des Stadtratsbeschlusses von
einer Beibehaltung der gelben Säcke ausgehen.
In den vergangenen Tagen hat nun die Bereitstellung der Gelben Tonnen begonnen. Die
letztgenannten Siedlungen wurden überrascht, dass nun auch bei ihnen die Kunststoffabfälle
künftig nicht mehr in Säcken, sondern in Tonnen gesammelt werden sollen. Eine Information
ging offenbar nur wenige Tage vor Bereitstellung der Tonnen ausschließlich an den
Siedlungsvorstand, ohne eine Begründung für das zum Ursprungsauftrag abweichende
Umsetzungsergebnis mitzuteilen. Die betroffenen Siedler wurden nicht direkt informiert,
stattdessen von einer plötzlichen Bereitstellung einer gelben Tonne überrascht.
Erwartbar wäre zumindest gewesen, dass die Stadtreinigung bzw. die ALL, an der die
Stadtreinigung Leipzig mit 50% beteiligt ist, frühzeitig über die konkreten
Verhandlungsergebnisse und die daraus resultierenden konkreten Folgen für alle Siedlungen
informiert.
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Hierzu fragen wir an:
1. Warum werden Siedlungen, in denen sich keine Zwei-Drittel-Mehrheit für eine
Umstellung vom Gelben Sack auf die Gelbe Tonne ausgesprochenen hat, trotzdem
umgestellt?
2. Wer ist für die Information an die betreffenden Siedler zuständig und wann und wie
erfolgte diese?
3. Wie gedenkt man auf die Vorbehalte mancher Siedlungen aufgrund der
eingeschränkten Platzverhältnisse zu reagieren? Werden beispielsweise freiwillig
nutzbare Sammelplätze eingerichtet?
Weiterer beauftragter Verhandlungsgegenstand war das Ziel, eine Entleerung der Behälter
nach entsprechender Umstellung auf einen stadteinheitlichen Zwei-Wochen-Rythmus zu
verändern, wie er in allen Wohngebieten Leipzigs mit Gelber Tonne üblich ist. Bislang
wurden die Gelben Säcke nur alle 4 Wochen abgeholt, was zu einer großen und mitunter
übel riechenden Müllsammlung führte.
4. Wurde mit dem Dualen System über diesen zweiwöchigen Leerungsturnus
verhandelt und mit welchem Ergebnis?
5. Welche Argumente führten dazu, dass nun offenbar weiterhin ein uneinheitliches
Leerungssystem in der Stadt Leipzig existieren wird und wie gedenkt man darauf zu
reagieren?
Anlagen:
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