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Vorlage-Sammeldokument

Daten

Kommune
Leipzig
Dateiname
1442942.pdf
Größe
2,3 MB
Erstellt
04.10.18, 12:00
Aktualisiert
28.11.18, 09:43

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Ratsversammlung Beschlussvorlage Nr. VI-DS-06480 Status: öffentlich Eingereicht von Dezernat Kultur Betreff: Wirtschaftsplan 2019 für den Eigenbetrieb Schauspiel Leipzig Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten): Gremium voraussichtlicher Sitzungstermin Zuständigkeit Dienstberatung des Oberbürgermeisters BA Kulturstätten FA Finanzen Ratsversammlung 12.12.2018 Beschlussfassung Beschlussvorschlag: Die Ratsversammlung beschließt den Wirtschaftsplan für den Eigenbetrieb Schauspiel Leipzig für das Wirtschaftsjahr 2019 mit folgenden Eckwerten:          Summe der Erträge aus dem Erfolgsplan: 18.267.000 € Summe der Aufwendungen aus dem Erfolgsplan: 18.319.000 € Jahresergebnis als Endergebnis des Erfolgsplanes: -52.000 € Summe des Mittelzu-/abflusses aus laufender Geschäftstätigkeit aus dem Liquiditätsplan: -16.447.000 € Summe des Mittelzu-/abflusses aus Investitionstätigkeit aus dem Liquiditätsplan: -590.000 € Summe des Mittelzu-/abflusses aus Finanzierungstätigkeit aus dem Liquiditätsplan: +16.614.000 € Gesamtbetrag der Kredite für Investitionen und Investitionsfördermaßnahmen: 0 € Gesamtbetrag der Verpflichtungsermächtigungen: 0 € Höchstbetrag der Kassenkredite: 0 € 1/4 Zusammenfassung: Anlass der Vorlage: Rechtliche Vorschriften Stadtratsbeschluss Verwaltungshandeln Sonstiges: Beschlussfassung des Wirtschaftsplanes 2019 des Eigenbetriebes Schauspiel Leipzig) 2/4 Übereinstimmung mit strategischen Zielen: Hinweis: Finanzielle Auswirkungen Finanzielle Auswirkungen nein X wenn ja, Kostengünstigere Alternativen geprüft nein ja, Ergebnis siehe Anlage zur Begründung Folgen bei Ablehnung nein ja, Erläuterung siehe Anlage zur Begründung Handelt es sich um eine Investition (damit aktivierungspflichtig)? nein ja, Erläuterung siehe Anlage zur Begründung Im Haushalt wirksam Ergebnishaushalt von bis Höhe in EUR wo veranschlagt 2019 2019 16.529.000 1.100.26.1.0.01 2019 2019 85.000 7.0000017.740 Erträge Aufwendungen Finanzhaushalt Einzahlungen Auszahlungen Entstehen Folgekosten oder Einsparungen? Folgekosten Einsparungen wirksam Zu Lasten anderer OE nein von wenn ja, bis Höhe in EUR (jährlich) wo veranschlagt Ergeb. HH Erträge Ergeb. HH Aufwand Nach Durchführung der Ergeb. HH Erträge Maßnahme zu erwarten Ergeb. HH Aufwand (ohne Abschreibungen) Ergeb. HH Aufwand aus jährl. Abschreibungen Auswirkungen auf den Stellenplan Beantragte Stellenerweiterung: X nein wenn ja, X nein ja, Vorgesehener Stellenabbau: Beteiligung Personalrat 3/4 Sachverhalt: siehe Anlage Anlage: Wirtschaftsplan 2019 für den Eigenbetrieb Schauspiel Leipzig 4/4 Inhaltsverzeichnis 1. Vorbemerkungen ............................................................................................................................. 1 1.1 Zuweisungen .................................................................................................................................... 1 1.2 Weitere Prämissen und sonstige Rahmenbedingungen ................................................................. 1 2. Künstlerische Ziele/Spielplan........................................................................................................... 2 3. Erläuterungen zu den Leistungsdaten ............................................................................................. 5 4. Erläuterungen zum Erfolgsplan ....................................................................................................... 6 4.1 Umsatzerlöse ................................................................................................................................... 6 4.2 Sonstige betriebliche Erträge .......................................................................................................... 7 4.3 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren ..................................................................... 8 4.4 Bezogene Leistungen ....................................................................................................................... 9 4.5 Personalaufwand ........................................................................................................................... 10 4.6 Abschreibungen ............................................................................................................................. 11 4.7 Sonstige betriebliche Aufwendungen ........................................................................................... 11 5. Erläuterungen zum Finanz-/Liquiditätsplan .................................................................................. 13 6. Erläuterungen zu den haushaltsrelevanten Positionen ................................................................ 13 7. Erläuterungen zur Planbilanz ......................................................................................................... 14 8. Erläuterungen zum Personalplan .................................................................................................. 14 9. Erläuterungen zum Investitionsplan.............................................................................................. 15 10. Planung der Folgejahre .................................................................................................................. 16 11. Anlagen: Planungsformulare ......................................................................................................... 18 Seite 1 1. Vorbemerkungen 1.1 Zuweisungen Der vorliegende Entwurf des Wirtschaftsplans 2019 basiert auf dem Ratsbeschluss der Stadt Leipzig vom 21. September 2016 (VI-DS-01556-NF-02) über die strukturellen und finanziellen Rahmenbedingungen der Eigenbetriebe Kultur der Stadt Leipzig 2016 bis 2020 (nachfolgend kurz: Finanzierungsvereinbarung). Durch diese werden u.a. die Grundfinanzierung aus dem Ergebnishaushalt der Stadt Leipzig (Zuweisungen für das laufende Geschäft einschließlich Basiszuweisungen für Instandhaltungsmaßnahmen) sowie die Finanzierung der investiven Zuweisungen der Stadt Leipzig (Zuweisungen für Investitionen in das bewegliche Anlagevermögen) für das Wirtschaftsjahr 2019 geregelt. Aufgrund dessen wurde im vorliegenden Entwurf des Wirtschaftsplans für das Wirtschaftsjahr 2019 eine Zuweisung aus dem Ergebnishaushalt von T€ 16.529 zugrunde gelegt. Diese erhöht sich um T€ 119 auf T€ 16.648, um den über 2,5% liegenden Anteil der Tariferhöhung auszugleichen. Als investive Zuweisung (ohne GWG) stehen dem Eigenbetrieb T€ 85 zur Verfügung. Zuweisungen außerhalb des beweglichen Anlagevermögens werden durch die Finanzierungsvereinbarung nicht mehr geregelt. Alle darüber hinausgehenden Instandhaltungs- und Investitionsvorhaben (insbesondere Investitionen in das unbewegliche Anlagevermögen) werden im 2-Jahres-Rhythmus im Rahmen des Haushaltsaufstellungsverfahren erarbeitet und mit dem jeweiligen Doppelhaushalt beschlossen. Zur Teilfinanzierung sollen auch die aus Jahresüberschüssen zu bildenden Gewinnrücklagen für Investitionsvorhaben herangezogen werden. Diese Rücklagen werden jedoch aufgrund der geplanten Investitionen sowie der zukünftig zu erwartenden Jahresergebnisse bis 2020 aufgebraucht sein. Die erforderlichen Investitionen sind damit mittelfristig auch anteilig nicht mehr aus eigenen Mitteln finanzierbar. 1.2 Weitere Prämissen und sonstige Rahmenbedingungen Von folgenden weiteren Prämissen wurde für den Entwurf des Wirtschaftsplans 2019 ausgegangen: • • Der vorgelegte Wirtschaftsplan für das Wirtschaftsjahr 2019 (1. Januar bis 31. Dezember 2019) geht von einem negativen Jahresergebnis von T€ 52 aus. Dieser Fehlbetrag entspricht in Höhe von T€ 52 den Abschreibungen auf gewidmete Gebäude, die nicht durch die Auflösung des Sonderpostens ausgeglichen werden. Eine ggf. unterjährige ergebniswirksame Kompensation der Abschreibungen auf unentgeltlich gewidmete Gebäude im Rahmen des sog. Kreislaufmodelles wurde für die Planung für das Jahr 2019 noch nicht berücksichtigt. Seite 2 • • • • • • Zum Planerstellungszeitpunkt ist die Feststellung der Jahresabschlüsse 2016 ff. noch ausstehend. Der Wirtschaftsplan umfasst die zweite Hälfte der künstlerisch fertig geplanten Spielzeit 2018/2019 (veröffentlicht im Spielzeitheft 2018/2019 im Mai 2018) und die erste Hälfte der noch nicht künstlerisch durchgeplanten Spielzeit 2019/2020. Bedingt durch die von der Spielzeit abweichende Wirtschaftsplanung sind die Planzahlen ab August 2019 mit Unsicherheiten behaftet. Die Planung erfolgt auf Basis des bekannten Planungsstandes, ergänzt um Erfahrungswerte aus Vorjahren. Der aktuelle Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst ist zum 28. Februar 2018 ausgelaufen. Der Folgeabschluss sieht eine durchschnittliche Steigerung von 3,09 % ab 1. April 2019 vor. Für den Tarifbereich NV Bühne wird von einer analogen Steigerung ausgegangen. Der Eigenbetrieb nimmt zur Deckung steigender Sachkosten eine Anpassung der Eintrittspreise mit Beginn der Spielzeit 2018/2019 vor (VI-DS-04996). Daraus resultierende Ergebniseffekte sind im vorliegenden Planentwurf berücksichtigt. Es wird von der vollumfänglichen Inanspruchnahme der durch die Werkstätten der Oper Leipzig zur Verfügung gestellten Stunden im Jahr 2019 ausgegangen. Die Erwartungswerte für 2018 basieren auf der Quartalsberichterstattung zum 30. Juni 2018. Änderungen im weiteren Jahresverlauf sind möglich. 2. Künstlerische Ziele/Spielplan Das Jahr 2019 steht im Schauspiel Leipzig bis zum Sommer unter dem Motto: ICH ICH ICH ICH ICH. Nicht als Lob des Individuums, sondern bezogen auf eine lauter werdende Gesellschaft, in der Verständigung schwieriger wird – sowohl auf politischer als auch auf gesellschaftlicher Ebene. Der Fokus auf Individualität erreicht neue Höhen, wenn Selbstverwirklichung weniger als Möglichkeit aufgefasst wird, sondern vielmehr als unbedingter Wettkampf. Dabei begegnet uns zuweilen eine sehr aggressive Form des Individualismus, die der Durchsetzung der eigenen Interessen gehorcht. Vor dem Hintergrund solcher gesellschaftlichen und politischen Phänomene, der Tendenzen zur Aufspaltung in aufgesplitterte Überzeugungen und parallele Erfahrungswelten, ist Theater einer der Orte, an denen sich die Gesellschaft in ihrer Vielheit und Vielfalt begegnet und wahrnehmen kann, um aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen zu diskutieren. In der Spielzeit 2018/2019 werden auf der Großen Bühne drei Großprojekte prägend sein, angeführt vom „Faust“-Projekt des Intendanten Enrico Lübbe, das „Faust I“ und „Faust II“ an einem Tag auf verschiedene Weise in den Blick nimmt. „Faust I“ als Inszenierung auf der Bühne, die mit dem Goethe-Text Fragen des Wechselspiels von Konvention und Freiheit nachgeht und der Komplexität von Individuum und Gesellschaft. „Faust II“ hingegen ist gestaltet als Tour hinaus in die Stadt Leipzig, wo in besonderen historischen Gebäuden und Stadt-Kontexten herausragende Themen des „Faust II“ auf ihre Bedeutung für Vergangenheit und Gegenwart hin befragt werden, gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus der Stadtgesellschaft. Seite 3 Ebenfalls im historischen Kontext der Stadt Leipzig setzt das Doppel-Projekt „Jeder stirbt für sich allein / Die Leipziger Meuten“ im Januar 2019 an. Falladas Tatsachen-Roman über ein Ehepaar, das sich in den Widerstand zum NS-Regime begibt, setzt das Schauspiel in Bezug mit den „Leipziger Meuten“, einem spezifischen historischen Phänomen des jugendlichen Widerstands aus unserer eigenen Stadt aus den 30er und 40er Jahren. Mit „Lazarus“ gibt es ab Juni 2019 wieder ein musikalisches Großprojekt am Schauspiel Leipzig: David Bowies letztes eindrückliches Werk, das bei allem Glanz auch von den Radikalitäten und Abgründen eines Lebensentwurfs erzählt. Komplettiert wird der Spielplan der Großen Bühne mit drei Klassikern: Kleists „Prinz Friedrich von Homburg“ sowie Tennessee Williams’ „Süßer Vogel Jugend“ haben jeweils Protagonisten im Mittelpunkt, die ihre Selbstentfaltung radikal ausleben oder sich den Folgen ihres Individualismus gegenübersehen. Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“ ist die große Silvesterpremiere 2018, in der sich Schauspiel und Puppenspiel aufs Faszinierendste begegnen werden. Den Kooperationsgedanken, der nun schon seit fünf Spielzeiten unsere Arbeit prägt, wird in einer weiteren Kooperation mit dem Leipziger Ballett im Schauspielhaus fortgeführt, bei „If you were god“. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Theaterwissenschaft der Universität Leipzig und dem CCT findet im Juni 2019 in Leipzig und auch am Schauspielhaus das 16. Symposium der Internationalen Brecht-Gesellschaft statt. Zu dem Anlass gibt es in Kooperation mit dem Gewandhausorchester die Wiederaufnahme der Doppelinszenierung „Die Maßnahme/Die Perser“ (nach Brecht/Weill/Aischylos). Die Expertengespräche, die das Schauspielhaus zu dieser Produktion sowie während der letzten drei Spielzeiten veranstaltet hat, werden zu diesem Anlass in Buchform bei „Theater der Zeit“ veröffentlicht. Außerdem wird die Inszenierung von der Berliner Agentur „Belvedere“ als DVD publiziert. In der Diskothek, die nach ihrem Umzug und Neubau im Herbst 2017 im Erdgeschoß des Schauspielhauses sehr erfolgreich eröffnet werden konnte, führen wir die Programmatik der Autorenförderung fort, ausschließlich mit Werken der Gegenwartsdramatik. 2019 stehen dabei zwei Auftragswerke im Fokus, die das Schauspielhaus bei führenden Dramatikern in Auftrag gegeben hat: Von Thomas Köck, soeben mit dem Mülheimer Dramatikerpreis 2018 ausgezeichnet, dem renommiertesten Preis für Gegenwartsdramatik, hat das Werk „atlas“ Uraufführung. Ebenso wird der gebürtige Leipziger Autor Wolfram Höll, ebenfalls zweifacher Gewinner des Mülheimer Dramatikerpreises, sein neues Stück bei uns präsentieren. Im Repertoire sind in beiden Spielstätten weiterhin zahlreiche erfolgreiche und bemerkenswerte Produktionen zu sehen, von Komödien wie „Der Gott des Gemetzels“ und „Der nackte Wahnsinn“ bis hin zu Wolfram Hölls „Und dann“, das zuletzt zum Gastspiel bei der Biennale in Venedig 2017 geladen war. In der Residenz, die mit der neuen künstlerischen Leitung von Thomas Frank prägende Impulse bekommen hat, führen einige Gäste ihre künstlerische Arbeit fort, so etwa Interrobang, Planningtorock oder Julian Hetzel, ebenso stellen sich aber auch neue Gäste vor: die Gruppe Barokthegreat, John Moran oder Diederik Peeters. Immer deutlicher wird, auch in Form renommierter europäischer Kooperationen, wie wichtig und einzigartig die „Residenz“ als Schnittstelle zwischen Stadttheater und internationaler freier Szene ist. Seite 4 Zu den wichtigen Bausteinen unserer Arbeit im Sinne des Stadtbezuges gehören auch die partizipativen Projekte und Clubs, die regelmäßig unter dem Dach des Schauspiel Leipzig arbeiten, vom Jugendclub „Sorry, eh!“ bis hin zu den „Spielfreudigen“ Seniorinnen und Senioren. Alle diese Clubs und ihre künstlerische Arbeit werden wir nach dem großen Erfolg der „Club Convention“ in 2018 auch in 2019 gemeinsam fokussiert in Form eines mehrtägigen Festivals am Haus präsentieren. Die Arbeit des Jugendclubs „Sorry, eh!“ wird zudem, nach der bemerkenswerten Produktion „Tschick“, wiederum ergänzt um eine Produktion, die gemeinsam mit dem Jugendclub und dem „erwachsenen“ Ensemble entsteht. Die Vorreiterrolle des Schauspiel Leipzig im Angebot der Inklusion und nicht zuletzt in der Audiodeskription wird fortgeführt – und wiederum ergänzt um Produktionen, die mit simultaner Übersetzung in Gebärdensprache gezeigt werden. Seite 5 3. Erläuterungen zu den Leistungsdaten Ist 2017 115.161 86.254 77.551 Erw. 2018 108.070 77.275 72.349 Plan 2019 110.540 81.728 73.712 Hauptspielstätte 58.804 54.367 58.329 Nebenspielstätte 4.457 6.273 6.506 14.290 11.709 8.877 7.219 1.484 10.371 18.536 642 543 383 3.855 1.071 8.795 22.000 547 463 360 6.931 1.085 4.612 24.200 544 477 338 149 80 154 144 89 127 148 87 103 83 77 72 27 53 50 44 40 85 54 23 44 Gesamtbesucher - Eigenveranstaltungen - entgeltliche Theaterveranstaltungen Sonstiges - unentgeltliche Theaterveranstaltungen - Theaterpädagogische Vermittlungsarbeit - Auswärtige Gastspiele - Hausvermietungen/Veranstaltungen im wGB Gesamtanzahl der Vorstellungen - Eigenveranstaltungen - entgeltliche Theaterveranstaltungen Hauptspielstätte Nebenspielstätte Sonstiges - unentgeltliche Theaterveranstaltungen - Theaterpädagogische Vermittlungsarbeit - Auswärtige Gastspiele - Hausvermietungen/Veranstaltungen im wGB In 2019 erfolgt in allen Spielstätten ein regulärer Vorstellungsbetrieb, dem ein attraktiver und vielfältiger Spielplan zugrunde liegt. Das Schauspiel Leipzig plant daher für das Wirtschaftsjahr 2019 insgesamt mit 110.540 Besuchern bei insgesamt 544 Vorstellungen, davon betreffen 81.728 Besucher bzw. 477 Vorstellungen Eigenveranstaltungen. Es werden eine durchschnittliche Platzkapazität der einzelnen Spielstätten sowie die durchschnittliche Auslastung der einzelnen Veranstaltungen zugrunde gelegt. Die Auslastungsprognose berücksichtigt die verschiedenen Veranstaltungsarten in den einzelnen Spielstätten. In die Kategorie Hauptspielstätte sind die Große Bühne sowie die Hinterbühne eingeordnet. Die Kategorie Nebenspielstätte beinhaltet die Diskothek. Das Gohliser Schlösschen, die Schaubühne Lindenfels sowie das Museum der Bildenden Künste als Außer-HausSpielstätten sowie die Residenz wurden in die Kategorie Sonstiges eingruppiert. Für bisher nicht terminierte Vorstellungen der Nebenspielstätten sowie der sonstigen Spielstätten wurden Erfahrungswerte berücksichtigt. Seite 6 4. Erläuterungen zum Erfolgsplan 4.1 Umsatzerlöse in T€ Umsatzerlöse - Eintrittsgelder - Gastspiele - Mieten/Pachten - Sponsoring - übrige Ist 2017 1.658 863 226 244 19 306 Erw. 2018 1.235 836 82 222 20 75 Plan 2019 1.237 889 43 227 25 53 Die Erlöse aus Eintrittsgeld werden spielstättenbezogen in der Anlage zu den Leistungsdaten dargestellt. Bei einer im Vergleich zur Erwartung 2018 leicht höheren Anzahl von Besuchern wird ebenfalls mit leicht höheren Erlösen aus Eintrittsgeld geplant, insbesondere auch bedingt durch die Anpassung der Entgelte zu Beginn der Spielzeit 2018/2019. Die Planung der Erlöse aus Eintrittsgeld basiert auf den veröffentlichten Terminen der Großen Bühne der Spielzeit 2018/2019. Für die übrigen Spielstätten sowie die erste Hälfte der Spielzeit 2019/2020 sind noch keine Termine bekannt. Der Planung werden Erfahrungswerte zugrunde gelegt. Für die Erlöse aus Gastspielen wird mit einem realistisch erwartbaren Wert geplant. Dieser ist abhängig von der Anzahl und der Art der Gastspieleinladungen basierend auf den zum Planerstellungszeitpunkt vorliegenden Anfragen, deren Konditionen zum Teil noch final zu verhandeln sind. Die Erträge aus Mieten und Pachten beinhalten neben den Spielstättenvermietungen auch langfristige Vermietungen von Räumen in der Bosestraße. So stehen u.a. den Kostümwerkstätten der Oper Leipzig in der Bosestraße Räume zur Verfügung. Die Erlöse aus Sponsoring liegen leicht über dem Vorjahresniveau. Die erwartete Erhöhung resultiert aus dem in 2018 neu implementierten Sponsoringkonzept. Das Risiko einer Minderung dieser Leistungen besteht und ist abhängig von den Vertragspartnern. Die übrigen Umsatzerlöse betreffen im Wesentlichen Erlöse aus dem Verkauf von Programmheften, sonstige theaterspezifische Angebote (z.B. Schauspielcard), Kooperationsbeiträge sowie Kostenbeteiligungen an Gastspielen. Seite 7 4.2 Sonstige betriebliche Erträge in T€ Sonstige betriebliche Erträge - Zuweisungen Ergebnishaushalt Stadt Leipzig - davon Zuweisung gemäß Beschlussfassung (VI-DS-01556-NF-02) - davon Zuweisung gemäß Spitzabrechnung (Tarifausgleich über 2,5%) - Spenden - Auflösung Sonderposten - Auflösung Rückstellungen - übrige Ist 2017 16.394 16.003 16.003 Erw. 2018 16.717 16.263 16.263 Plan 2019 17.030 16.648 16.529 01 01 119 25 324 13 29 21 389 30 14 30 342 0 10 Die sonstigen betrieblichen Erträge werden wesentlich bestimmt durch die Zuweisungen der Stadt Leipzig zum Ergebnishaushalt, deren Höhe durch die Finanzierungsvereinbarung bestimmt wird. In 2019 sind T€ 16.529 für den Eigenbetrieb berücksichtigt. Dieser Betrag verändert sich durch den in der Finanzierungsvereinbarung vorgesehenen Ausgleich der Tarifsteigerungen. Hierbei wurde im Rahmen der Erarbeitung der Finanzierungsvereinbarung von einer jährlichen Tarifsteigerung von 2,5% ausgegangen. Für den Fall, dass der tatsächliche Tarifabschluss höher als 2,5% ausfällt, wird dem Eigenbetrieb die Differenz erstattet. Fällt der Tarifabschluss jedoch geringer als 2,5% aus, wird der Tarifausgleich unterjährig mit der Basiszuweisung verrechnet (abgezogen). Für 2019 wurde nun eine tatsächliche Tarifsteigerung von 3,09% ab 1. April 2019 beschlossen. Hieraus ergibt sich eine Zuweisungserhöhung von T€ 119.1 Der Eigenbetrieb erhält damit in Summe T€ 16.648. Die Erhöhung der Spenden steht in Neuausrichtung des Sponsoringkonzeptes. Zusammenhang mit oben beschriebener Der Ertrag aus der Auflösung des Sonderpostens, der in Höhe des bezuschussten Anlagevermögens gebildet wurde, wird in Höhe der voraussichtlichen Abschreibungen dieser bezuschussten Investitionen und investiven Baumaßnahmen geplant. Die nicht durch die Auflösung des Sonderpostens kompensierten Abschreibungen für die gewidmeten Gebäude und den gewidmeten Grund und Boden sind mit T€ 52 ursächlich für das negative Jahresergebnis in 2019. Die Abschreibungen für das sonstige eigenfinanzierte Anlagevermögen betragen 200 T€. Insgesamt verursachen die Abschreibungen einen negativen Ergebniseffekt in Höhe von 252 T€. Bereinigt um die Abschreibungsbelastung erwirtschaftet der Eigenbetrieb ein positives Jahresergebnis. Nachfolgende Tabelle stellt die Ergebnisauswirkungen dar: 1 In 2017 lag der tatsächliche Tarifabschluss unter 2,5%. Der Aufwand hieraus ist im Ist in der Gewinn- und Verlustrechnung im Personalaufwand berücksichtigt. In 2018 liegt der tatsächliche Tarifabschluss über 2,5 %. Der positive Ergebniseffekt fand im Quartalsreport QII/2018 noch keine Berücksichtigung, woraufhin die Erwartung für das Jahr 2018 auch im vorliegenden Entwurf des Wirtschaftsplanes diesen nicht berücksichtigt. Seite 8 (in T€) unentgeltlich gewidmete Gebäude/Grund und Boden sonstiges eigenfinanziertes Anlagevermögen geringwertige Wirtschaftsgüter sonstiges Anlagevermögen (zuweisungsfinanziert) Summe Plan Abschreibungen 2019 52 Plan Auflösung Sonderposten 2019 0 112 0 88 342 0 342 594 342 4.3 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren in T€ Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren - Neuinszenierungen - Repertoirebetrieb - Fachbedarf Ist 2017 736 490 32 214 Erw. 2018 669 438 31 200 Plan 2019 632 400 29 203 Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe umfassen im Wesentlichen Aufwendungen für Dekorationen, Kostüme, Requisiten, Maske und Beleuchtungsmaterial. Die Aufwendungen für Neuinszenierungen werden in Höhe der erwarteten Aufwendungen für die einzelnen Premieren im Jahr 2019 für die Spielzeit 2018/2019 sowie für die Spielzeit 2019/2020 geplant. Insgesamt sind 8 Neuinszenierungen auf der Großen Bühne/Hinterbühne, 10 Neuinszenierungen in der Diskothek sowie in sonstigen kleinen Spielstätten, 6 Neuinszenierungen in der Residenz sowie 1 Neuinszenierung in einer Außenspielstätte geplant. Zusätzlich werden Aufwendungen für den Repertoirebetrieb sowie für Fachbedarf für die Bühnen basierend auf Erfahrungswerten berücksichtigt. Seite 9 4.4 Bezogene Leistungen in T€ Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren - Honorare - Leistungsverrechnung Oper - Reisekosten Gäste - Energie/Wasser/Heizung - Tantiemen/Gema/Rechte - Transporte - Garderobe/Einlass - Reinigung - Mieten Veranstaltungsequipment - Theatersicherheit - LVB-Pauschale - übrige Ist 2017 4.238 1.187 1.490 197 356 226 134 132 114 85 41 19 257 Erw. 2018 4.218 1.193 1.624 164 401 218 123 132 115 29 55 19 145 Plan 2019 4.371 1.327 1.642 191 369 177 106 135 115 62 50 25 172 Die bezogenen Leistungen sind externe Leistungen für die Erzielung von Umsatzerlösen, insbesondere von Erlösen aus dem Spielbetrieb. Neben der Preisentwicklung der externen Dienstleister ist die Höhe der Aufwendungen hierfür insbesondere von der Art und der Anzahl der Vorstellungen sowie von der Anzahl der Besucher abhängig. Die Aufwendungen für Honorare betreffen das nicht ständig beschäftigte, selbständig künstlerische Personal ohne Sozialversicherungspflicht durch das Schauspiel Leipzig inkl. der Künstlersozialversicherung. Die Planung basiert auf den bekannten und den zu erwartenden Honorarverpflichtungen. Nicht ständig am Haus Beschäftigte mit Sozialversicherungspflicht sind gesondert im Personalaufwand ausgewiesen. Um die hohe künstlerische Qualität des Hauses noch weiter auszubauen, ist weiterhin das Engagement renommierter Inszenierungsteams erforderlich. Dem Schauspiel Leipzig ist es gelungen, in 2019 einige bekannte Regisseure und deren Teams zu verpflichten, wodurch eine Erhöhung der Honorarbudgets notwendig werden wird. Zur Einhaltung dieser Honoraretats sind strenge Honorarverhandlungen Voraussetzung, die zum Planungszeitpunkt für das Wirtschaftsjahr 2019 noch nicht abgeschlossen sind. Ebendieses gilt auch für die Aufwendungen für die Reisekosten von Gästen. Der Wert der Inanspruchnahmen der Leistungen der Opernwerkstätten im Wirtschaftsjahr 2019 erhöht sich infolge der Tarifsteigerungen. Eine Abstimmung mit der Oper Leipzig hat stattgefunden. Die aus der Tarifsteigerung resultierenden Mehraufwendungen werden im Rahmen der Finanzierungsvereinbarung bei den Zuweisungen aus dem Ergebnishaushalt bereits berücksichtigt. Es wird von gleichbleibenden Abnahmekapazitäten bezüglich der Stunden der Dekorations- und Kostümwerkstätten ausgegangen. Die Aufwendungen für Energie/Wasser/Heizung Verbrauchwerte und Preise bemessen. wurden anhand der aktuellen Die Tantiemen wurden auf Grundlage der Leistungsdatenplanung unter Zugrundelegung der bereits abgeschlossenen Verträge ermittelt. Für Inszenierungen ohne Vertragsabschluss sowie für Aufwendungen für Gema wurde von Erfahrungswerten ausgegangen. Die Rechte Seite 10 wurden anhand der vorliegenden Spielzeitplanung mit den jeweiligen Schätzwerten untersetzt. Der Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren resultiert aus Einmaleffekten, die in 2019 nicht wieder zu erwarten sind. Der Rückgang der Transportaufwendungen resultiert aus den verminderten Gastspielen. Außerdem sind Transporte von Wechselbrücken sowie sonstige Transporte, wie bspw. Klaviertransporte, enthalten. Die LVB-Pauschale zur Fahrtberechtigung der Eintrittstickets wurde entsprechend des vorliegenden neuen Vertragsentwurfes angepasst. Unter den übrigen bezogenen Leistungen sind insbesondere Aufwendungen für Straßenreinigung und Müllabfuhr, Kostümreinigung sowie sonstige Fremdleistungen erfasst. 4.5 Personalaufwand in T€ Personalaufwand - Löhne und Gehälter - Sozialabgaben Ist 2017 10.369 8.401 1.968 Erw. 2018 10.505 8.512 1.993 Plan 2019 10.895 8.705 2.190 Der Personalaufwand stellt mit 59,7% Anteil an den Gesamtaufwendungen die größte Aufwandsposition dar. Grundlage ist eine durchschnittliche Beschäftigungszahl von 191 Personen in 2019. Dies entspricht auch der Erwartung für das Jahr 2018. Der Anstieg der Personalaufwendungen resultiert aus der Tarifsteigerung gemäß dem aktuellen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). Dieser wurde am 1. März 2018 wirksam und endet am 31. August 2020. Ab 1. April 2019 gehen die Tarifparteien von einer durchschnittlichen Steigerung von 3,09% aus Für nicht ständig am Haus beschäftigtes künstlerisches Personal mit Sozialversicherungspflicht sind auf Basis der aktuellen künstlerischen Intentionen T€ 346 (inkl. Sozialabgaben) berücksichtigt. Weitere T€ 115 entfallen auf die Unfallumlage. Seite 11 4.6 Abschreibungen in T€ Abschreibungen - auf immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagevermögen - auf geringwertige Wirtschaftsgüter Ist 2017 537 Erw. 2018 612 Plan 2019 594 439 98 526 86 506 88 Der vorgelegte Wirtschaftsplan berücksichtigt für das Wirtschaftsjahr 2019 Abschreibungen auf geringwertige Wirtschaftsgüter (GWG) von T€ 88 sowie auf immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagevermögen (ohne GWG) von T€ 506. Die Abschreibungen für geringwertige Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten von € 250,00 bis einschließlich € 1.000,00 erfolgen in Übereinstimmung mit den steuerlichen Regelungen über fünf Jahre (Sammelposten-Regelung). Ihre Finanzierung erfolgt durch den laufenden Geschäftsbetrieb (Zuweisung aus dem Ergebnishaushalt). Das übrige Anlagevermögen wird im Wesentlichen durch die investive Zuweisung der Stadt Leipzig finanziert. T€ 164 der Abschreibungen ergeben sich aus Abschreibungen, die aus positiven Ergebnissen der Vorjahre bzw. aus gewidmeten Vermögen resultieren und denen keine Kompensation durch Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens gegenüber steht. Die Planung der Abschreibungen für das bewegliche und das unbewegliche Anlagevermögen (außer GWG) erfolgt auf Grundlage der vorhandenen Anlagennachweise zzgl. erwarteter weiterer Investitionen unter Berücksichtigung der AfA-Richtlinien gem. HGB. 4.7 Sonstige betriebliche Aufwendungen in T€ Sonstige betriebliche Aufwendungen - Verwaltungskosten - Werbekosten - Reisekosten eigene Mitarbeiter - Instandhaltung - Bewachung - Mieten/Pachten - Beiträge/Gebühren - Fahrzeugkosten - Leasing - Prüfungs- und Beratungskosten - übrige Ist 2017 2.141 147 285 92 714 145 375 29 27 25 68 234 Erw. 2018 1.995 143 301 50 659 142 336 32 25 30 65 212 Plan 2019 1.774 166 281 43 499 142 318 30 29 29 46 191 Die Verwaltungskosten betreffen Kosten für Büromaterial, Porto, Zeitungen, Telefon, die Bezügeberechnung durch das Personalamt und GEZ. Insbesondere für die Berechnung der Bezüge wird mit steigenden Kosten gerechnet. Seite 12 Die Reisekosten eigener Mitarbeiter betreffen im Wesentlichen Reisen zu Gastspielen. Auch Reisen zu Weiterbildungen oder zu Vorstellungsbesuchen an anderen Häusern sind hier erfasst. Die laufenden Instandhaltungen werden mit T€ 545 geplant. Davon entfallen T€ 110 auf vorgeschriebene regelmäßige Wartungsarbeiten, T€ 161 auf den regelmäßigen AkutInstandhaltungsbedarf sowie T€ 274 auf konkrete einzelne Instandhaltungsprojekte. Die kurzund mittelfristig dringend notwendigen Investitionsund Instandhaltungsmaßnahmen zum Erhalt der baulichen Substanz sowie der technischen Anlagen stellen sich wie folgt dar: in T€ - Fassade/Hofbereich/Dach - Keller/Treppenhäuser/Foyer/sonst. innere Sanierung - Elektrotechnik - Brandschutzmaßnahmen - Probebühnen - Sanitärbereiche/Ver- und Entsorgungsleitungen - Wärmeversorgungs-/Raumlufttechnik - Bühnentechnik Summe 698 544 470 161 127 124 120 75 2.319 Die Finanzierung des Großteils der genannten Maßnahmen ist ungesichert. Eine Finanzierung kann nur durch die Erwirtschaftung entsprechender Jahresüberschüsse oder durch Sonderzuweisungen der Stadt erfolgen. Im Rahmen der mittelfristigen Finanzplanung geht das Schauspiel gleichwohl von einem jährlichen Instandhaltungsbudget in Höhe von T€ 704 in 2020, T€ 670 in 2021 und T€ 690 in 2022 aus, um zumindest einen adäquaten Substanzerhalt leisten zu können. Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen Kosten für Versicherungen, Lehrgangs- und Kursgebühren, arbeitsmedizinische Untersuchungen, Reinigungsmittel, Wäschereinigung, betriebsbedingte Gegenstände und Arbeitsbekleidung. Seite 13 5. Erläuterungen zum Finanz-/Liquiditätsplan Bei planmäßiger Bereitstellung der Zuweisungen im Wirtschaftsjahr 2019 sind keine Liquiditätsengpässe zu erwarten. Unter dieser Prämisse kann davon ausgegangen werden, dass sämtliche Zahlungsverpflichtungen bei Fälligkeit beglichen werden können. Das Schauspiel plant in 2019 mit einem durchschnittlichen Liquiditätsbestand von € 2,93 Mio. Die Finanz- und Liquiditätsplanung folgt im Wesentlichen der Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Investitionsplanung. Abgesehen von den Erträgen aus Sonderposten, den Abschreibungen und den Rückstellungen sind alle Erträge und Aufwendungen grundsätzlich zahlungswirksam. Der Finanzmittelbestand wird zum Jahresende 2019 mit ca. € 2,74 Mio. erwartet und damit weiterhin auf einem hohen Niveau. Ursache sind u.a. nicht zahlungswirksame Aufwendungen aus Abschreibungen auf gewidmetes Vermögen seit 2013. Der ebenfalls weiterhin sehr hohe Investitionsbedarf kann daher zum Teil aus der vorhandenen Liquidität finanziert werden. Jedoch ist eine ergebnisneutrale Abbildung der daraus entstehenden Abschreibungen seitens der Stadt noch in Klärung. 6. Erläuterungen zu den haushaltsrelevanten Positionen In der Darstellung der haushaltsrelevanten Positionen sind die Finanzströme mit der Stadt Leipzig dargestellt. Die haushaltsrelevanten Positionen betreffen mit T€ 85 die investive Zuweisung der Stadt Leipzig und mit T€ 16.648 die Zuweisung aus dem Ergebnishaushalt der Stadt Leipzig, wovon erwartungsgemäß lediglich T€ 16.529 ausgezahlt werden. Aufgrund des geplanten Jahresfehlbetrages verringert sich das Eigenkapital um T€ 52. Seite 14 7. Erläuterungen zur Planbilanz Die Aktivseite ist wesentlich geprägt durch das Anlagevermögen sowie den Cash PoolBestand, welcher unter der Position B. II. 4 Forderungen gegenüber Gesellschafter/an die Gemeinde/andere Eigenbetriebe ausgewiesen wird. Die geplanten Investitionen in das Anlagevermögen betragen T€ 590, denen Abschreibungen von T€ 594 gegenüber stehen, so dass der Planansatz sich um T€ 4 reduzieren wird. Die Passivseite wird korrespondierend zum geförderten Anlagevermögen vor allem durch den Sonderposten aus öffentlichen Fördermitteln bestimmt. Die Auflösung erfolgt entsprechend der Nutzungsdauer der bezuschussten Anlagengüter. Das Eigenkapital vermindert sich um den Jahresfehlbetrag. Gemäß der Betriebssatzung ist der Eigenbetrieb nicht mit Stammkapital ausgestattet. Die Rückstellungen sind im Wesentlichen kurz- und mittelfristig. Langfristige Rückstellungen bestehen aus Jubiläums- und Archivierungsrückstellungen. Die Forderungen (ohne Cash Pool und sonstige kurzfristige Geldanlagen), die Verbindlichkeiten, sowie die aktiven und passiven Rechnungsabgrenzungsposten werden konstant erwartet und sind sämtliche kurzfristig. 8. Erläuterungen zum Personalplan Hinsichtlich des Personalplans wird auch auf die Erläuterungen unter Punkt 4.5 verwiesen. Das Schauspiel Leipzig plant für das Wirtschaftsjahr 2019 mit einer durchschnittlichen Beschäftigtenzahl von 191 Personen bzw. mit durchschnittlich 182,9 Vollzeitäquivalenten (VZÄ). Davon entfallen auf den Tarifbereich des TVöD 104,12 VZÄ und auf den Tarifbereich des Normalvertrages Bühne (NV Bühne) 76,78 VZÄ. Hinzu kommen zwei VZÄ für die Theaterleitung. Außerdem plant der Eigenbetrieb mit sieben Auszubildenden. Insgesamt sieht der Stellenplan 191 Planstellen vor, von denen 25 Stellen als Teilzeitstellen geplant sind. Seite 15 9. Erläuterungen zum Investitionsplan Der Investitionsplan enthält die geplanten Anschaffungen und Baumaßnahmen, die langfristig im Betriebsvermögen verbleiben und damit aktivierungsfähig sind. Investitionen in das bewegliche und unbewegliche Anlagevermögen dienen neben dem Substanzerhalt bzw. der Substanzverbesserung, insbesondere der Steigerung der Qualität der Theaterinszenierungen und der Rationalisierung betrieblicher Prozesse. Dem Eigenbetrieb stehen Mittel in Höhe von T€ 85 aus der investiven Zuweisung der Stadt Leipzig zur Verfügung (vgl. Punkt 1.1). Außerdem werden geringwertige Wirtschaftsgüter in Höhe von T€ 60 geplant. Deren Finanzierung erfolgt aus Mitteln des Ergebnishaushaltes (vgl. Punkt 4.6). Es wird davon ausgegangen, in 2019 Investitionen von T€ 445 aus Rücklagen aus Jahresüberschüssen der Vorjahre zu finanzieren. Die Feststellung der Jahresabschlüsse der Wirtschaftsjahre 2016 ff. ist zum Planerstellungszeitpunkt noch ausstehend. Die Bildung der Rücklagen kann erst mit entsprechendem Ratsbeschluss erfolgen. Aufgrund der zukünftigen Jahresergebnisse werden keine neuen Rücklagen gebildet werden können und die derzeit (nach entsprechender Beschlussfassung) bestehenden werden aufgebraucht werden. Größere Investitionen können damit zukünftig nicht mehr aus eigenen Mitteln finanziert werden. Es besteht nach wie vor ein erheblicher Investitionsstau, da die vorhandene Haus- und Bühnentechnik stark veraltet ist. Nach Beendigung der großen Investitionsprojekte in 2017 bzw. 2018 werden die Abschreibungen die Anlagenzugänge zukünftig wieder deutlich übersteigen und der Bestand an Anlagevermögen wird deutlich abnehmen. Seite 16 10. Planung der Folgejahre Die Planung der Folgejahre erfolgt im Wesentlichen mit einer Fortschreibung des Wirtschaftsjahres 2019, da eine konkrete künstlerische Planung ab der Spielzeit 2019/2020 zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht vorliegt. Die Basis bildet die Vereinbarung über die strukturellen und finanziellen Rahmenbedingungen der Eigenbetriebe Kultur der Stadt Leipzig für den Zeitraum 2016 bis 2020 (Finanzierungsvereinbarung). Die hier geregelte Zuweisungshöhe des Wirtschaftsjahres 2020 zum Ergebnis- und Finanzhaushalt wurden der Mittelfristplanung zugrunde gelegt. Eine Regelung für die Wirtschaftsjahre 2021 und 2022 besteht noch nicht. In der Mittelfristplanung wird daher für 2021 und 2022 von den Werten des Jahres 2020 zuzüglich einer tariflichen Personalkostensteigerung von 2,5% ausgegangen. Unter dieser Voraussetzung lassen sich Jahresfehlbeträge, die über die Höhe der Abschreibungen auf das gewidmete Vermögen hinausgehen, nach jetzigem Planungsstand ohne Eingriffe in die künstlerischen Prozesse nicht vermeiden. Auch die Beibehaltung der bislang mit der Oper vereinbarten Stundenkontingente für die Leistungen der Opernwerkstätten ist in diesem Rahmen nicht mehr möglich. Die Planung der Jahresfehlbeträgen: Wirtschaftsjahre 2020 2020: T€ - 205 2021: T€ - 220 2022: T€ - 241 bis 2022 erfolgt mit den folgenden Die negativen Ergebnisse resultieren aus den Abschreibungen der in 2012 gewidmeten Gebäude (T€ 52 jährlich) sowie aus Abschreibungen auf Anlagevermögen, welches aus positiven Jahresergebnissen der Vorjahre finanziert wurde. Für diese Investitionen werden nach entsprechender Beschlussfassung Gewinnrücklagen gebildet werden. Ihnen stehen keine Sonderposten gegenüber, weshalb die Abschreibungen nicht durch Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens kompensiert werden können. Eine vollumfängliche Deckung dieser Abschreibungsbeträge ist nicht zu erwarten. Der Eigenbetrieb bemüht sich darum, die Verluste geringer zu halten als die eigentlichen Abschreibungsaufwendungen und dadurch zumindest einen Anteil selbst zu erwirtschaften. Die Jahresergebnisse ab 2021 ff. sind abhängig von der noch zu entwickelnden Finanzierungsvereinbarung. Der Planung der Folgejahre liegen folgende weiteren Prämissen zugrunde: • • Für die Personalaufwendungen wurden als Steigerungsbetrag für 2020 bis 30.08.2020 1,06 % lt. Tarifvertrag sowie für die Monate September bis Dezember 2020 2,5 % zugrunde gelegt. Für die Jahre 2021 und 2022 wurden entsprechend der städtischen Vorgabe jeweils ganzjährig 2,5% zugrunde gelegt. Auch für die Leistungsverrechnung mit den Opernwerkstätten wird mit einer Erhöhung gerechnet, deren Höhe bereits Eingang in die aktuelle Finanzierungsvereinbarung gefunden hat. Auch in der Folgefinanzierungsvereinbarung bedarf es entsprechender Steigerungsbeträge zum Seite 17 • • • Ausgleich der tariflich bedingten Lohnkostensteigerungen. In der Mittelfristplanung wurden diese mit o.g. Prämissen berücksichtigt. Die Planung der Gastspielerlöse kann aktuell nur auf Annahmen basieren. Instandhaltungsarbeiten und Investitionen sind für die Erhaltung der Gebäudesubstanz und des technischen Standards zur Gewährleistung eines ungestörten Proben- und Spielbetriebes weiterhin unerlässlich. Inflationsbedingte Kostensteigerungen im Bereich der Sachkosten wären bei der Fortschreibung des Zuweisungsniveaus des Jahres 2020 durch den Eigenbetrieb zu erwirtschaften bzw. durch Synergien abzufedern. Insbesondere für Dienstleistungen sind in den Folgejahren Kostensteigerungen zu erwarten, da aufgrund von Tarifsteigerungen bzw. Anpassungen des Mindestlohns damit zu rechnen ist, dass die jeweiligen Dienstleister die höheren Aufwendungen dem Schauspiel weiter belasten werden. Ebenfalls zu kompensieren sind die Effekte aus der ITKonsolidierung der Kulturhäuser der Stadt Leipzig, bei der ab 2020 für das Schauspiel ein integrationsbedingter Mehraufwand von ca. 29 T€ p.a. entsteht, der durch die Realisierung von Synergieeffekten kompensiert werden soll. Eine entsprechende Vereinbarung hierzu mit der Lecos GmbH ist in Vorbereitung. Das zum Ausgleich dieser Kostensteigerungen erforderliche zusätzliche Erlöspotential sieht die Betriebsleitung derzeit nicht. Demnach wären Sachkostensteigerungen nur durch Einsparungen im Bereich der künstlerischen Qualität bzw. Quantität sowie einer Anpassung der Kosten- und Leistungsstruktur der von den Opernwerkstätten bezogenen Leistungen zu erreichen. Seite 18 11. Anlagen: Planungsformulare • • • • • • • • • Erfolgsplan/GuV Leistungsdaten Finanzplan (in Anlehnung an DRS 21 indirekt) Liquiditätsplan (in Anlehnung an DRS 21 indirekt) Haushaltsrelevante Positionen für die Stadt Leipzig Planbilanz Personalplan Investitionsplan Instandhaltungsplan Seite 19 Seite 20 Seite 21 Seite 22 Seite 23 Seite 24 Seite 25 Seite 26 Seite 27 Seite 28 Seite 29 Seite 30