Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1442493.pdf
Größe
82 kB
Erstellt
02.10.18, 12:00
Aktualisiert
03.12.18, 19:57
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Beschlussvorlage Nr. VI-P-06000-DS-02
Status: öffentlich
Eingereicht von
Petitionsausschuss
Betreff:
Mehr Leistungen für Obdachlose in Leipzig
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Zuständigkeit
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
Ratsversammlung
24.10.2018
Bestätigung
Beschlussfassung
Beschluss:
Die Petition wird als Material für das künftige Konzept zur Wohnungsnotfallhilfe
berücksichtigt.
Das Konzept zur Wohnungsnotfallhilfe wird derzeit fortgeschrieben und soll noch in diesem
Jahr dem Stadtrat vorgelegt werden. Die Petition wird zur Kenntnisnahme an die Verwaltung
und beteiligten Gremien weitergeleitet.
1/3
Übereinstimmung mit strategischen Zielen:
2/3
Anlage:
-
Petition
3/3
VI-P-06000
Einreicherin: Frau Rauer
MEHR LEISTUNGEN FÜR OBDACHLOSE IN LEIPZIG
Viele Unterstützungsmöglichkeiten für Obdachlose in Leipzig werden nicht genutzt. Dies
betrifft vor allem die Übernachtungshäuser. Aufgrund fehlender Intimität und erfahrener oder
erzählter Gewalt ziehen viele den Schlafplatz auf der Straße vor. Individueller Freiheit wird
kein Raum gegeben, von Rückzugsort kann keine Rede sein.
Psychische Belastungen, die oft den Grund für das Leben auf der Straße ausmachen,
werden nicht berücksichtigt und halten Menschen davon ab, Sammelunterkünfte
aufzusuchen. Die Übernachtungshäuser befinden sich in Randgebieten der Stadt und sind
weit von den Tagestreffs entfernt, sodass Obdachlose gezwungen sind, große Strecken
zurückzulegen, um einen Schlafplatz zu finden. Dabei ist der Schlafplatz nicht unbedingt
gewährleistet.
Wir fordern die ergänzende Einrichtung von kleinteiligen Unterkünften, die flächendeckend in
allen Leipziger Stadtteilen einen Rückzugs- und Übernachtungsort in angemessener
Atmosphäre bieten sollen. Besonders bewährt haben sich in Berlin und Dresden sogenannte
?Nachtcafés?: kleine unabhängige Rückzugsorte, die einmal pro Woche eine Mahlzeit plus
Bett anbieten.
Ein weiterer Problempunkt ist die Übernachtungsgebühr von 5 Euro, die in den
Übernachtungshäusern erhoben wird und einige Obdachlose von der Nutzung;der
Übernachtungsmöglichkeit abhält. Personen ohne Einkommen und Sozialleistungsanspruch
können sich die fünf Euro Übernachtungsgebüh - NICHT leisten. JEDEM Menschen in
Leipzig muss eine Notfallübernachtungsmöglichkeit gestellt werden, unabhängig von
Nationalität, Wohnsitz oder ausgefülltem Sozialantrag.
Viele Obdachlose sind sozialhilfeberechtigt, verzichten aber auf die staatlichen Leistungen,
um den Kontakt mit Behörden zu meiden oder aus anderen Gründen. Für diese Personen
zahlt die Stadt keine KdU- und Sozialhilfekosten. Dies sind überschüssige Gelder, von denen
sie das Übernachtungsangebot finanzieren kann. Wenn die Übernachtungsgebühr nicht
erhoben wird, entstehen für die Stadt Leipzig also keine zusätzlichen Kosten.
Auch wenn kleinteilige Übernachtungsmöglichkeiten in jedem Stadtteil angeboten werden, ist
davon auszugehen, dass es immer noch Menschen geben wird, die den Schlafplatz auf der
Straße vorziehen. Um auch die Mindestversorgung dieser Personen sicherzustellen, fordern
wir die Einrichtung eines ganzjährigen "Kältebusses", der Auf-der-Straße-Lebenden Decken
und Wasser zur Verfügung stellt.
Außerdem fordern wir die Stärkung der Straßensozialarbeit und der Sozialarbeit in den
Unterkünften. Besonders abends und nachts werden die Dienste von Sozialarbeiter*innen
benötigt, momentan sind aber überwiegend tagsüber Sozialarbeiter*innen beschäftigt. Um
das Angebot rund um die Uhr bereitzustellen, muss die Stadt Leipzig neue Stellen für
Sozialarbeit schaffen.
Wir fordern:
- Kleinteilige Unterkünfte in jedem Stadtteil, ergänzend zu großer Sammelunterkunft
- Für jeden Obdachlosen einen Schlafplatz
- Die Abschaffung der Übernachtungsgebühr von 5 Euro
- Einen ganzjährigen Kältebus
- Sozialarbeit stärken; rund um die Uhr, auf der Straße und in Einrichtungen
VI-P-06000
Einreicherin: Frau Borger
MEHR LEISTUNGEN FÜR OBDACHLOSE IN LEIPZIG
Viele Unterstützungsmöglichkeiten für Obdachlose in Leipzig werden nicht genutzt. Dies
betrifft vor allem die Übernachtungshäuser. Aufgrund fehlender Intimität und erfahrener oder
erzählter Gewalt ziehen viele den Schlafplatz auf der Straße vor. Individueller Freiheit wird
kein Raum gegeben, von Rückzugsort kann keine Rede sein.
Psychische Belastungen, die oft den Grund für das Leben auf der Straße ausmachen,
werden nicht berücksichtigt und halten Menschen davon ab, Sammelunterkünfte
aufzusuchen. Die Übernachtungshäuser befinden sich in Randgebieten der Stadt und sind
weit von den Tagestreffs entfernt, sodass Obdachlose gezwungen sind, große Strecken
zurückzulegen, um einen Schlafplatz zu finden. Dabei ist der Schlafplatz nicht unbedingt
gewährleistet.
Wir fordern die ergänzende Einrichtung von kleinteiligen Unterkünften, die flächendeckend in
allen Leipziger Stadtteilen einen Rückzugs- und Übernachtungsort in angemessener
Atmosphäre bieten sollen. Besonders bewährt haben sich in Berlin und Dresden sogenannte
"Nachtcafés": kleine unabhängige Rückzugsorte, die einmal pro Woche eine Mahlzeit plus
Bett anbieten.
Ein weiterer Problempunkt ist die Übernachtungsgebühr von 5 Euro, die in den
Übernachtungshäusern erhoben wird und einige Obdachlose von der Nutzung der
Übernachtungsmöglichkeit abhält. Personen ohne Einkommen und Sozialleistungsanspruch
können sich die fünf Euro Übernachtungsgebühr NICHT leisten. JEDEM Menschen in
Leipzig muss eine Notfallübernachtungsmöglichkeit gestellt werden, unabhängig von
Nationalität, Wohnsitz oder ausgefülltem Sozialantrag.
Viele Obdachlose sind sozialhilfeberechtigt, verzichten aber auf die staatlichen Leistungen,
um den Kontakt mit Behörden zu meiden oder aus anderen Gründen. Für diese Personen
zahlt die Stadt keine KdU- und Sozialhilfekosten. Dies sind überschüssige Gelder, von denen
sie das Übernachtungsangebot finanzieren kann. Wenn die Übernachtungsgebühr nicht
erhoben wird, entstehen für die Stadt Leipzig also keine zusätzlichen Kosten.
Auch wenn kleinteilige Übernachtungsmöglichkeiten in jedem Stadtteil angeboten werden, ist
davon auszugehen, dass es immer noch Menschen geben wird, die den Schlafplatz auf der
Straße vorziehen. Um auch die Mindestversorgung dieser Personen sicherzustellen, fordern
wir die Einrichtung eines ganzjährigen "Kältebusses", der Auf-der-Straße-Lebenden Decken
und Wasser zur Verfügung stellt.
Außerdem fordern wir die Stärkung der Straßensozialarbeit und der Sozialarbeit in den
Unterkünften. Besonders abends und nachts werden die Dienste von Sozialarbeiter*innen
benötigt, momentan sind aber überwiegend tagsüber Sozialarbeiter*innen beschäftigt. Um
das Angebot rund um die Uhr bereitzustellen, muss die Stadt Leipzig neue Stellen für
Sozialarbeit schaffen.
Wir fordern:
- Kleinteilige Unterkünfte in jedem Stadtteil, ergänzend zu großer Sammelunterkunft
- Für jeden Obdachlosen einen Schlafplatz
- Die Abschaffung der Übernachtungsgebühr von 5 Euro
- Einen ganzjährigen Kältebus
- Sozialarbeit stärken; rund um die Uhr, auf der Straße und in Einrichtungen