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Vorlage-Sammeldokument

Daten

Kommune
Leipzig
Dateiname
1442276.pdf
Größe
6,0 MB
Erstellt
01.10.18, 12:00
Aktualisiert
15.11.18, 12:13

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Inhalt der Datei

Informationsvorlage Nr. VI-Ifo-06460 Status: öffentlich Eingereicht von Dezernat Kultur Betreff: Transkulturelle Kulturarbeit in Leipzig - Haltungen und Empfehlungen Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten): Gremium voraussichtlicher Sitzungstermin Zuständigkeit FA Kultur Dienstberatung des Oberbürgermeisters Ratsversammlung 12.12.2018 Information zur Kenntnis Die Informationsvorlage wird zur Kenntnis genommen. Zusammenfassung: Anlass der Vorlage: Rechtliche Vorschriften Stadtratsbeschluss x Verwaltungshandeln Sonstiges: Die Informationsvorlage entwickelt Haltungen und Empfehlungen für die transkulturelle Kulturarbeit in Leipzig. Ziel ist es, eine Bewusstseinsbildung anzustoßen, bestehende Initiativen in ihrer Arbeit zu bestärken und neue Vorhaben zu befördern. Sie beschreibt fünf Handlungsfelder (Programm, Publikum, Personal, Kulturaustausch, Drittmittelakquise) und unterlegt diese mit Empfehlungen. Die Vorlage ist ein Beitrag des Dezernats Kultur zum „Jahr der Demokratie 2018“, mit dem die Stadt Leipzig auf demokratische Prozesse und die Vielfalt unserer Stadtgesellschaft aufmerksam macht. Unterschiedliche Herkünfte, Lebenskonzepte und Meinungen sind eine empirische Realität und eine Grundvoraussetzung unserer demokratischen Ordnung; sie machen unsere Gesellschaft lebenswürdig und zukunftsfähig. 1/21 Übereinstimmung mit strategischen Zielen: x Finanzielle Auswirkungen nein wenn ja, Kostengünstigere Alternativen geprüft nein ja, Ergebnis siehe Anlage zur Begründung Folgen bei Ablehnung nein ja, Erläuterung siehe Anlage zur Begründung Handelt es sich um eine Investition (damit aktivierungspflichtig)? nein ja, Erläuterung siehe Anlage zur Begründung Im Haushalt wirksam von Ergebnishaushalt bis Höhe in EUR wo veranschlagt Erträge Aufwendungen Finanzhaushalt Einzahlungen Auszahlungen Entstehen Folgekosten oder Einsparungen? Folgekosten Einsparungen wirksam Zu Lasten anderer OE nein von wenn ja, bis Höhe in EUR (jährlich) wo veranschlagt Ergeb. HH Erträge Ergeb. HH Aufwand Nach Durchführung der Ergeb. HH Erträge Maßnahme zu erwarten Ergeb. HH Aufwand (ohne Abschreibungen) Ergeb. HH Aufwand aus jährl. Abschreibungen Auswirkungen auf den Stellenplan Beantragte Stellenerweiterung: x nein wenn ja, x nein ja, Vorgesehener Stellenabbau: Beteiligung Personalrat Beschreibung des Abwägungsprozesses: Die Informationsvorlage „Transkulturelle Kulturarbeit in Leipzig – Haltungen und Empfehlungen“ wurde in einem Beteiligungsprozess seit Herbst 2016 erarbeitet. Die Vorlage wurde innerhalb des Dezernats Kultur abgestimmt. 2/21 Sachverhalt: 0. Gliederung 1. Zusammenfassung 2. Leipzig wird vielfältiger: Kunst und Kultur als „Denklabor“ einer diversen Stadtgesellschaft 3. Transkulturelle Kulturarbeit in Leipzig: Diversifizierung und Internationalisierung des Kulturbereichs 4. Handlungsfelder und Empfehlungen einer transkulturellen Kulturarbeit in Leipzig 5. Beteiligungsverfahren zur Entwicklung der Informationsvorlage 1. Zusammenfassung Mit der Informationsvorlage „Transkulturelle Kulturarbeit in Leipzig“ sensibilisiert das Dezernat Kultur für das Thema „Transkulturalität“ und entwickelt Haltungen und Empfehlungen für den kommunalen Kulturbereich. Ziel ist es, eine Bewusstseinsbildung anzustoßen, bestehende Initiativen in ihrer Arbeit zu bestärken und neue Vorhaben zu befördern. Die Vorlage ist ein Beitrag des Dezernats Kultur zum „Jahr der Demokratie 2018“, mit dem die Stadt Leipzig auf demokratische Prozesse und die Vielfalt unserer Stadtgesellschaft aufmerksam macht. Unterschiedliche Herkünfte, Lebenskonzepte und Meinungen sind eine empirische Realität und eine Grundvoraussetzung unserer demokratischen Ordnung; sie machen unserer Gesellschaft lebenswürdig und zukunftsfähig. Bereits in den Maßnahmen zum Kulturentwicklungsplan der Stadt Leipzig (VI-DS-03500) wird die Erarbeitung dieses themenorientierten Entwicklungskonzeptes angekündigt. Das vorliegende Papier setzt die Ankündigung um. Es ordnet sich in die städtische Gesamtstrategie INSEK „Leipzig 2030“ (VI-DS-04159-NF-01) ein, um die übergeordneten Ziele zu erreichen:  INSEK-Ziel 3: Leipzig steigert seine Internationalität: Stärkung Leipzigs als national und international anerkannte, weltoffene Kulturstadt  INSEK-Ziel 4: Leipzig schafft soziale Stabilität: Ermöglichung kultureller Teilhabe und kultureller Diversität Aus diesen beiden INSEK-Zielen werden die folgenden fünf Handlungsfelder transkultureller Kulturarbeit in Leipzig abgeleitet: 1. Sicherung und Weiterentwicklung der transkulturellen Ausrichtung des Kulturangebots (Programm) 2. Verbesserung des Zugangs zum Kulturangebot (Publikum) 3. Förderung einer diversitätsorientierten Personalentwicklung (Personal) 4. Förderung des Austauschs und Dialogs im Kulturbereich 5. Verstärkung der Drittmittelakquise auf nationaler und internationaler Ebene 3/21 Die fünf Handlungsfelder werden mit Beispielen und Empfehlungen untersetzt. Sie verstehen sich dezernatsübergreifend und sind für das Dezernat Kultur, die dezernatszugehörigen Ämter1, die Eigenbetriebe Kultur2, die Beteiligungen und Stiftungen3, die Regiebetriebe4 sowie die Akteure der freien Kunst und Kultur, die städtisch finanziell oder ideell unterstützt werden, relevant. Querverbindungen bestehen ebenfalls zum Gesamtkonzept zur Integration der Migrantinnen und Migranten in Leipzig, insbesondere zum Handlungsfeld „Interkulturelle Orientierung und Öffnung“.5 Die in der Informationsvorlage benannten Handlungsfelder und Empfehlungen sind als kontinuierliche Aufgabe zu verstehen, die im Dialog mit Kulturschaffenden weiterentwickelt werden. Der Leipziger Kulturrat, der die Stadtverwaltung in strategischen Fragen der Kulturpolitik berät, wird das Thema „Transkulturelle Kulturarbeit in Leipzig – Haltungen und Empfehlungen“ im IV. Quartal 2020 aufrufen und zusammen mit Expert/-innen evaluieren. 2. Leipzig wird vielfältiger: Kunst und Kultur als „Denklabor“ einer diversen Stadtgesellschaft Leipzigs Stadtgesellschaft wird zunehmend von globalen Verflechtungen geprägt. Leipzig wächst, viele neue Menschen strömen in die Stadt und bringen verschiedene kulturelle Erfahrungen mit. Zugleich bewegen sich Leipziger Akteure aus Kunst und Kultur immer häufiger in internationalen Kontexten oder kommunizieren selbstverständlich digital über Grenzen hinweg. Die ansteigende Mobilität und die Chancen der Digitalisierung verändern unser Kulturverständnis, das sich durch eine Vielzahl an Einflüssen und Verflechtungen „transkulturell“ ausformt. Diese kulturelle Diversität6 als Normalität zu begreifen, ist eine Aufgabe, die sich im gesellschaftlichen Miteinander täglich und langfristig stellt. Über das enorme Wachstum der Leipziger Bevölkerung in den letzten Jahren ist schon viel berichtet worden. Ende 2017 lebten 590.337 Einwohner/-innen in Leipzig. Dies waren rund 82 000 Personen mehr als 2010 und entspricht einem Plus von 16 Prozent.7 Die demografischen Daten sprechen eine klare Sprache: Am Jahresende 2017 hatten 83 406 Leipziger/-innen einen Migrationshintergrund, was einem Anteil von 14,1 Prozent an der Gesamtbevölkerung entspricht. Die Heterogenität der Herkünfte ist in den jüngeren Generationen besonders hoch. Unter Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren besitzen zwischen 22 und 23 Prozent einen Migrationshintergrund.8 Nach Leipzig kommen auch immer häufiger ausländische Bürger/-innen, die sich aus verschiedenen Gründen temporär in der Stadt aufhalten. Leipzig ist als Studienort bei Die dezernatszugehörigen Ämter sind das Kulturamt, die Leipziger Städtischen Bibliotheken, die Volkshochschule Leipzig und das Marktamt. 2 Die Eigenbetriebe sind dem Dezernat Kultur zugeordnet: Gewandhaus zu Leipzig, Oper Leipzig, Schauspiel Leipzig, Theater der Jungen Welt, Musikschule Leipzig "Johann Sebastian Bach“. 3 Die Beteiligungen des Dezernats Kultur lauten: Zoo Leipzig GmbH und Leipziger DOK-Filmwochen GmbH. Die Stiftungen, an denen sich die Stadt Leipzig beteiligt, lauten: Bach-Archiv Leipzig, Galerie für Zeitgenössische Kunst, Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stiftung, Stiftung Völkerschlachtdenkmal. 4 Die Regiebetriebe sind dem Kulturamt zugeordnet: Stadtgeschichtliches Museum, GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Museum der bildenden Künste, Naturkundemuseum und der Thomanerchor Leipzig. 5 Das Gesamtkonzept zur Integration der Migrantinnen und Migranten in Leipzig (Dezember 2012) wird aktuell mit einem breiten Beteiligungsprozess fortgeschrieben. 6 „Kulturelle Diversität“ bezieht sich hier auf verschiedene Herkünfte, Sprachen, Traditionen und Religionen. Das Konzept „Diversität“ umfasst weitere Kategorien, wie soziale Herkunft, Alter, Geschlecht, sexuelle Orientierung usw., die aufgrund des Schwerpunkts auf dem Kulturverständnis hier nicht detaillierter besprochen werden. 7 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Statistischer Quartalsbericht I/2018, S. 2. 8 Stadt Leipzig Amt für Statistik und Wahlen / Referat für Migration und Integration, Flyer. Migrantinnen und Migranten in Leipzig 2018. 1 4/21 ausländischen Studierenden beliebt. Im Wintersemester 2017/2018 studierten 5.281 von ihnen in Leipzig. Insgesamt waren 40.235 junge Menschen an Leipzigs Hochschulen immatrikuliert. Damit belegen ausländische Studierende rund 13 Prozent der Studienplätze in Leipzig. Besonders hoch ist der Anteil von ausländischen Studierenden mit 38,5 Prozent an der HHL Leipzig Graduate School of Management.9 Deutlich steigt die Zahl der ausländischen Touristen, die nach Leipzig reisen. Der Zeitreihenverlauf der letzten 20 Jahre zeigt, dass die Stadt Leipzig als Tourismus-Destination enorm an Attraktivität gewonnen hat. Insgesamt hat sich die Anzahl der Übernachtungen seit 1997 auf das 2,6-Fache erhöht. 2017 wurde in Leipzig erstmals die Grenze von drei Millionen Übernachtungen jährlich überschritten. Dabei stieg die Anzahl der ausländischen Touristen signifikant; im ersten Halbjahr 2018 wurden 95.510 Ankünfte und 200.955 Übernachtungen gezählt. Aktuell kommen die meisten ausländischen Touristen aus den USA und Großbritannien.10 Eine Umfrage des Dezernats Kultur unter Kulturschaffenden in Leipzig belegt, dass das Publikum von Kulturveranstaltungen insgesamt wächst, dass vermehrt Menschen mit Migrationshintergrund die Angebote wahrnehmen und dass zunehmend internationale Gäste Veranstaltungen besuchen.11 Die Leipziger Stadtgesellschaft verändert sich. Welche Rolle können Akteure aus Kunst und Kultur in diesen gesellschaftlichen Veränderungsprozessen einnehmen? Kunst und Kultur gelten als „Denklabor“ für das Selbstverständnis einer Gesellschaft. Je nach Perspektive können die gesellschaftlichen Veränderungen als Risikosteigerung oder als Eröffnung neuer Freiheitsräume gesehen werden. Kunst-, Musik, Literatur- und Theaterproduktionen thematisieren diese widerstreitenden Blickwinkel. Sie können Angst in Neugier umwandeln. Dabei bleibt offen, ob und wie ein gesellschaftliches Zusammenleben in Vielfalt gelingt. Kunst und Kultur haben das Potential, eine Gesellschaft zu zeigen, die sich im Wandel befindet und durch Kulturen im Plural gekennzeichnet ist. Dies gelingt in Leipzig in vielen, vielen Beispielen.12 Doch die kulturelle Vielfalt aus unterschiedlichen Hintergründen, Voraussetzungen und Herangehensweisen einerseits programmatisch durchzuspielen, darüber hinaus aber auch in den Strukturen der Kultureinrichtungen zu verankern, ist häufig mit Herausforderungen verbunden. Kulturelle Diversität auch zum Ausgangspunkt einer veränderten Publikumsansprache und der gezielten Personalentwicklung zu machen, bleibt weiterhin vielerorts eine Zukunftsaufgabe. So konstatieren Erhebungen der Diversitätsforschung, dass in Deutschland bei gleich ausgeprägtem kulturellem Interesse Menschen mit Migrationshintergrund quer über alle Herkunftsländer hinweg seltener Kulturangebote nutzen als Menschen ohne Migrationshintergrund.13 Auch wird festgestellt, dass (kulturelle) Diversität in der Personalstruktur von Kultureinrichtungen zwar gewünscht ist, die Praxis aber gegenteilige Erfahrungen zeigt.14 Nicht zuletzt müsste vielerorts die Mobilität der Kulturakteure weiter intensiviert werden, um eine transkulturelle Kulturpraxis lebendig zu gestalten. Eine Studie im Auftrag des Instituts für Auslandsbeziehungen stellt fest, dass Kommunen vielfach im URL <https://www.leipzig.de/wirtschaft-und-wissenschaft/studium-undforschung/studierendenzahlen/> (02.08.21018) 10 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen. Statistischer Quartalsbericht I/2018, S. 4ff. 11 Umfrage des Dezernats Kultur unter Kulturschaffenden in Leipzig zwischen Mai und Juni 2017. Auswertung der Umfrage „Strategien zur Stärkung der transkulturellen Kulturarbeit in Leipzig“: Siehe Anlage 1. 12 Ebd. 13 Vgl. Vera Allmanritter, Audience Development in der Migrationsgesellschaft. Neue Strategien für Kulturinstitutionen, Bielefeld 2017, S. 16. und Vgl. Birgit Mandel, Building Communities, not audiences, Vortrag anlässlich „Impuls Kulturpolitik – Interkulturelle Zugänge“, Leipzig 17.10.2016. 14 Vgl. Marie Meininger, „Zwischen ambitioniertem Wunschdenken und ernüchternder Praxis. Diversity bei Stellenbesetzungsprozessen in Kulturorganisationen“, in: Kultur und Management im Dialog. Diversity. Nr. 116. November 2016., S. 26ff. 9 5/21 internationalen Kulturaustausch aktiv sind, aber dennoch zahlreiche Fördermöglichkeiten auf nationaler und internationaler Ebene ungenutzt bleiben, da diese häufig nicht bekannt sind.15 Viele Leipziger Kunst- und Kultureinrichtungen sowie Einzelakteure sind bereits vertraut mit diesen Herausforderungen. Für diejenigen, die sich dieses Feld neu erarbeiten, sind die folgenden Orientierungshilfen gedacht. Denn fest steht, will der Leipziger Kunst- und Kulturbereich weiterhin ein relevanter Bestandteil einer diversen Gesellschaft sein sowie die Weltoffenheit Leipzigs über Grenzen hinweg kommunizieren, sollten diese Analysen ernst genommen und überprüft werden. 3. Transkulturelle Kulturarbeit in Leipzig: Diversifizierung und Internationalisierung des Kulturbereichs Der Begriff der „Transkulturalität“ nach Wolfgang Welsch bringt die Verfassung sich rasant verändernder Kulturen zum Ausdruck. Er entwirft ein neues Bild vom Verhältnis der Kulturen, das auf Verflechtung, Durchmischung und Gemeinsamkeit beruht.16 Zugleich müssen aber auch kulturelle Unterschiede wahrgenommen und anerkannt werden. Migration und Mobilität haben schon immer das Leben großer Städte geprägt – Bewegung ist der urbane Normalfall17, wie auch die Geschichte der Messestadt Leipzig zeigt. Historisch an der Kreuzung europäischer Handelswege entstanden, besitzt Leipzig bis heute eine Brückenfunktion zwischen West und Ost. Leipzig war als Messe-, Verlags-, Universitäts- und Musikstadt historisch in ein europäisches und internationales Beziehungsgeflecht eingebettet. Diese Entwicklung wird heute durch die zunehmende Mobilität und die digitale Kommunikation über Grenzen hinweg verstärkt, so dass die Kulturproduktion in vielfältigen transnationalen Bezügen entsteht. Diese transkulturell auszurichten, heißt, die Diversifizierung und die Internationalisierung der Leipziger Kulturlandschaft verstärkt zu befördern. Wird im vorliegenden Papier von einer zunehmenden Diversifizierung des Kulturbereichs gesprochen, so meint dies eine Ausweitung des Kulturverständnisses und die Berücksichtigung von kultureller Vielfalt in der Programmgestaltung, der Publikumsansprache und der Personalentwicklung. Daran schließen sich beispielsweise folgende Fragen an: Wie können Multiperspektivität und unterschiedliche Deutungen in Programmen dargestellt werden? An wen richtet sich das Angebot? Mit welchen Partnern sollte zusammengearbeitet werden? Wie können die internationalen Erfahrungen der hier lebenden Künstler/-innen stärker genutzt werden? Wie kann der Anteil an Mitarbeiter/-innen mit transkulturellen Kompetenzen erhöht werden? Internationalisierung meint in diesem Kontext, dass Austausch und Dialog die transkulturelle Kulturarbeit befördern. Kulturakteure werden auf ihren Reisen zu Kulturbotschaftern der Stadt und steigern die internationale Wahrnehmung Leipzigs als weltoffene Kulturstadt. Zugleich bringen sie neue kulturelle Erfahrungen nach Leipzig. Die Internationalisierung wird hier als ein wichtiger Teil der Diversifizierung des Kulturbereichs verstanden. Es wird gefragt: Wie ist der internationale Kulturaustausch in Leipzig etabliert? Werden Programme zur Mobilitätsförderung genutzt? Findet ein Fachaustausch zwischen Expert/-innen auf Vgl. Ulrike Blumenreich, Ole Löding, Synergien Auswärtiger Kulturpolitik im Inland. Am Beispiel von Kommunen, Ifa-Edition Kultur und Außenpolitik, Stuttgart 2017 und URL < https://www.ssoar.info/ssoar/bitstream/handle/document/54832/ssoar-2017-blumenreich_et_alSynergien_Auswartiger_Kulturpolitik_im_Inland.pdf?sequence=1> (01.08.2018) 16 Vgl. Wolfgang Welsch, „Was ist eigentlich Transkulturalität“, in: Lucyna Darowska, Claudia Machold (Hrsg.), Hochschule als transkultureller Raum? Beiträge zu Kultur, Bildung und Differenz, Bielefeld 2010, S. 39 ff. 17 Vgl. Mark Terkessidis, Thesenpapier zum Thema „Interkultur“, URL <http://neu.integrationspotenziale.de/wp-content/uploads/2012/05/vortrag-dr-mark-terkessidis.pdf> (20.10.2017). 15 6/21 internationaler Ebene statt? Wie können die finanziellen Rahmenbedingungen des internationalen Kulturaustausches verbessert werden? Abb.: Internationalisierung des Kulturbereichs als Teil der Diversifizierung des Kulturbereichs 4. Handlungsfelder und Empfehlungen einer transkulturellen Kulturarbeit in Leipzig Welche Wege können beschritten werden, um die transkulturelle Kulturarbeit in Leipzig zu stärken? Um in einer diversen Gesellschaft erfolgreich zu agieren, reicht es nicht aus, die Türen zu öffnen – vielmehr müssen sich Themen, Strukturen, Arbeitsweisen und Personen nachhaltig an Vielfalt orientieren und neu aufgestellt werden. Menschen, die sich in unterschiedlichen internationalen Kontexten bewegen und/oder Migrationserfahrungen besitzen, werden erst dann Kulturangebote nutzen, wenn diese in irgendeiner Weise deren Geschichten und Erlebnisse berücksichtigen.18 Ebenso kann die internationale Ausstrahlung Leipzigs nur dann nachhaltig gesichert werden, wenn Ziele für einen verstärkten internationalen Austausch sowie eine intensivierte Netzwerkarbeit entworfen werden. In Anlehnung an das Integrierte Stadtentwicklungskonzept „Leipzig 2030“ sowie die Maßnahmen zum Kulturentwicklungsplan der Stadt Leipzig 2016 – 2020 werden die folgenden zwei INSEK-Ziele aufgegriffen und anschließend in fünf Handlungsfelder der transkulturellen Kulturarbeit in Leipzig überführt.  INSEK-Ziel 3: Leipzig steigert seine Internationalität: Stärkung Leipzigs als national und international anerkannte, weltoffene Kulturstadt  INSEK-Ziel 4: Leipzig schafft soziale Stabilität: Ermöglichung kultureller Teilhabe und kultureller Diversität 18 Vgl. Dokumentation der Veranstaltung „Impuls Kulturpolitik – Interkulturelle Zugänge“ am 16.10.2016 in Leipzig. 7/21 4.1. Handlungsfeld I: Sicherung und Weiterentwicklung der transkulturellen Ausrichtung des Kulturangebots (Programm) Um die Programmgestaltung kulturell divers zu orientieren, wird empfohlen, für das Thema „Transkulturalität“ zu sensibilisieren und dieses Kulturverständnis bei der Programmentwicklung mitzudenken. „Transkultur“ beschreibt ein dynamisches Verständnis von Kultur, bei dem sich unterschiedliche kulturelle Einflüsse begegnen und miteinander verschmelzen. Zugleich werden aber auch kulturelle Unterschiede wahrgenommen und anerkannt. Dieses Kulturverständnis sollte sich auf die Erfahrungen von Menschen mit all ihren unterschiedlichen kulturellen Bezügen stützen und entsprechende Multiplikator/-innen partizipativ bei der Erarbeitung von Themen einbeziehen. Ziel ist es, einen bestehenden Kanon zu erweitern und multiperspektivische Deutungen zuzulassen. Nicht zuletzt gilt es, in Leipzig verortete Kunst und Kultur stärker überregional zu zeigen und im Austausch mit auswärtigen Partnern internationale Diskurse aufzugreifen und mitzugestalten, um im interkommunalen Wettbewerb zu bestehen. Kultureinrichtungen sollten sich konzeptionell mit einem transkulturellen Kulturverständnis auseinandersetzen und dieses langfristig in strategischen Leitbildern, Konzepten und Zielvereinbarungen definieren. 4.2. Handlungsfeld II: Verbesserung des Zugangs zum Kulturangebot (Publikum) Kulturelle Angebote müssen für eine diverse Öffentlichkeit zugänglich sein. Um passgenau auf das Publikum zugehen zu können, sind empirische Daten über dessen Zusammensetzung unerlässlich. Häufig ist kaum bekannt, welche Sprachen die Besucher/innen sprechen, ob diese internationale Gäste sind, ob sie sich in transnationalen Kontexten bewegen oder ob sie einen Migrationshintergrund besitzen. Die Besucherforschung sollte über die numerische Besucherzählung oder Wohnortabfrage hinausgehen, um die Besucheransprache zu professionalisieren – eine Ansprache, die neue Kommunikationskanäle nutzt, die auf lokale Communities zielt oder hoch professionalisierte internationale Marketingkanäle nutzt. Gleichzeitig bedarf es einer Nicht-Besucher/-innenForschung, um belastbare Daten darüber zu erheben, warum Besucher/-innen gerade nicht den Weg zu den Kulturangeboten finden. Auch sollten sich eine diversitätssensible Sprache und Mehrsprachigkeit nicht allein auf einzelne Veranstaltungen beschränken, sondern fester Bestandteil des Programms sein. 4.3. Handlungsfeld III: Förderung einer diversitätsorientierten Personalentwicklung in den Kultureinrichtungen (Personal) Kultureinrichtungen und Akteure der freien Kunst und Kultur sollten die diverse Stadtgesellschaft auf allen Ebenen spiegeln, denn eine umfassende Repräsentation gesellschaftlicher Vielfalt ist ein Gradmesser für einen inklusiven Kultursektor. Nur eine authentische Repräsentation vielfältiger Lebensrealitäten und Erfahrungen beim Personal kann eine nachhaltige diversitätsbezogene Öffnung ermöglichen. Vor allem für die Besetzung von Leitungspositionen sollten Personen gewonnen werden, die über ein ausgeprägtes Verständnis des Diversitätsansatzes, transkulturelle Kompetenzen oder internationale Berufserfahrungen verfügen. Nur so kann die Öffnung der Kultureinrichtung als Leitungsaufgabe definiert werden. Um das bestehende Personal diversitätssensibel zu schulen, sollten Weiterbildungsformate verpflichtend sein. 4.4. Handlungsfeld IV: Förderung des transkulturellen Austausches und Dialogs Internationaler Kulturaustausch und Dialog befördern eine erfolgreiche transkulturelle Kulturarbeit. Kulturschaffende sollten einerseits über Leipzig hinaus aktiv sein und zu „Kulturbotschaftern“ der Stadt werden, andererseits sollten internationale Kulturakteure zu (temporären) Arbeitsaufenthalten nach Leipzig kommen und neue kulturelle Perspektiven einbringen, von denen die Menschen vor Ort profitieren. Auch gilt es, die Sensibilität für die Sichtbarkeit von Vielfalt vor Ort zu stärken. 8/21 Darüber hinaus sollten professionelle internationale Netzwerke ausgebaut werden, um Expertisen weiterzuentwickeln, kommunale Fragestellungen in einen internationalen Kontext einzubringen sowie Erkenntnisse aus anderen Ländern und Kommunen in Leipzig umzusetzen. Nur so kann es gelingen, Leipzigs internationale Wahrnehmung als weltoffene Kulturstadt weiter zu stärken. 4.5. Handlungsfeld V: Verstärkung der Drittmittelakquise auf nationaler und internationaler Ebene Kulturprojekte, die in einem internationalen Kontext entwickelt werden, benötigen aufgrund der erhöhten Mobilität der Akteure und aufgrund des hohen Qualitätsanspruches der Projekte höhere Budgets. Neben einer soliden kommunalen Unterstützung gilt es daher, verstärkt Drittmittel auf nationaler und internationaler Ebene einzuwerben. Dazu müssen umfassende Kenntnisse zu Förderprogrammen angeeignet werden. Nur so kann es gelingen, im interkommunalen Wettbewerb zu bestehen und Leipzigs Kultur international sichtbar zu machen. 9/21 Handlungsfeld I: Sicherung und Weiterentwicklung der transkulturellen Ausrichtung des Kulturangebots (Programm) Beispiel: Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig Ausstellung „Chinafrika. under construction“, Foto: GfZK Die Stiftung Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig (GfZK) ist ein Ausstellungshaus für zeitgenössische Kunst und ein Museum für Kunst nach 1945. Die GfZK fördert und vermittelt internationale und nationale künstlerische Positionen in eigenen und in öffentlichen Räumen, initiiert und realisiert Kooperations- und Forschungsprojekte. Die Sammlung verknüpft in ihrem Bestand das Interesse an einer selbstverständlichen Integration verschiedener künstlerischen Ausdrucksformen, Positionen und Generationen. Seit Bestehen der GfZK ist es ein Anliegen, lokale Themen im Zusammenhang mit globalen Entwicklungen zu bearbeiten. Die Veränderungen des politischen, gesellschaftlichen und urbanen Umfelds, Migration und transkulturelle Phänomene bieten wichtige Ansatzpunkte, auch um die Handlungsweisen der GfZK zu reflektieren. In den Sammlungspräsentationen, künstlerischen Neuproduktionen und Forschungsprojekten geht es darum, verschiedene Betrachtungsperspektiven zu ermöglichen und neue Arbeitsmethoden zu entwickeln. Der Kunstbegriff ist dabei explizit gesellschaftlich ausgerichtet. In diesem Sinne fokussiert sich die Arbeit der GfZK weniger auf die Festschreibung eines Wertekanons, als vielmehr auf die imaginativen, aber auch kritisch-reflexiven Potentiale der Kunst. Die Angebote der Kunstvermittlung bringen Menschen unterschiedlicher Erfahrung und Herkunft zusammen und laden dazu ein, Denk- und Handlungsmöglichkeiten einer offenen Gesellschaft mit künstlerischen Mitteln durchzuspielen. Die erfolgreichen Konzepte der Stiftung Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig veranlassten die Bunderegierung, die Leiterin der GfZK, Franciska Zólyom, zur Kuratorin des deutschen Pavillons der Biennale in Venedig 2019 zu berufen. 10/21 Empfehlungen zur Sicherung und Weiterentwicklung der transkulturellen Ausrichtung des Kulturangebots (Programm) Die kulturelle Diversität der Gesellschaft bildet für viele Leipziger Kulturakteure bereits die konzeptionelle Grundlage in der Ausgestaltung von Themen und Formaten – sie ist eine Selbstverständlichkeit. Im Hinblick auf eine diverse Programmkonzeption arbeiten zahlreiche Leipziger Einrichtungen mit Kooperationspartnern zusammen, wie z.B. mit migrantischen und internationalen Künstler/-innen, Vereinen und Initiativen. Über diese Multiplikator/-innen werden nicht nur neue Zielgruppen erreicht, im Rahmen der Kooperationen entstehen auch neue partizipative Formate. Zur stärkeren internationalen Repräsentation der Leipziger Kunst und Kultur greifen viele Akteure Themen auf, die überregionale Relevanz besitzen, und konzipieren Angebote, die reisefähig und mehrsprachig sind. Ein wichtiger Faktor für die Internationalisierung sind Kooperationspartner aus anderen Ländern, um Austausch, Koproduktionen und Gastspiele zu befördern, ebenso wie internationale Mitarbeiter/-innen und Künstler/-innen.19 Für die Sicherung und Weiterentwicklung der transkulturellen Ausrichtung des Kulturangebots werden darüber hinaus die folgenden Empfehlungen gegeben: Nr. Empfehlungen zur Sicherung und Weiterentwicklung der transkulturellen Ausrichtung des Kulturangebots (Programm) 1 Transkulturellen Programmgestaltung in strategischen Leitbildern und Konzepten verankern Es wird empfohlen, dass sich Kulturakteure in ihren Leitbildern und Konzepten zur Transkulturalität der Programmgestaltung positionieren und diese mitdenken. 2 Kooperationen und Netzwerkarbeit stärken Es wird empfohlen, dass ein Know-How-Transfer zwischen Einrichtungen und Initiativen in Leipzig gestärkt wird. Zudem sollten Kontakte zu nationalen und internationalen Partnern ausgebaut werden. 3 4 19 - Beteiligungsformate ausbauen Es wird empfohlen, partizipative Formate weiter auszubauen, um die Programme multiperspektivisch zu gestalten. Vertreter/-innen lokaler Migrant/-innen-Gruppen einbinden Es wird empfohlen, lokale Migrant/-inne-Gruppen als Multiplikator/-innen verstärkt einzubeziehen, um so neue Zielgruppen zu erreichen. Vgl. Auswertung der Umfrage (Anlage 1), S. 25ff. 11/21 Handlungsfeld II: Verbesserung des Zugangs zum Kulturangebot (Publikum) Beispiel: ConActionCafé als Angebot des Schauspiel Leipzig und interaction Leipzig e.V. ConActionCafé – Thema „Let’s dance“, Foto: Nora Lemm Das ConActionCafé ist ein Begegnungsort für Menschen mit und ohne Fluchtbiographie und findet zweimal im Monat mit wechselndem Programm im Schauspiel Leipzig statt. Im Mittelpunkt steht die Begegnung zwischen Alt- und Neu-Leipziger/-innen, Kindern und Erwachsenen durch künstlerische Aktivitäten. Über das ConActionCafé erhalten diverse Zielgruppen einen einfachen und gemeinschaftlichen Zugang zum kulturellen Angebot des Schauspiel Leipzig. Menschen mit und ohne Fluchtbiografie gestalten das Programm gleichberechtigt mit. Dieses ist stets interaktiv und in einfacher Sprache, z.B. wurden bisher Koch- und Tanzworkshops, gemeinsames Singen, ein Tischtennisturnier u.v.m. realisiert. Eine Kinderbetreuung, Tischfußball und andere Angebote stehen regelmäßig zur Verfügung. Das ConActionCafé wurde u.a. durch einen Freiwilligen im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes Flucht und Asyl realisiert. Die Veranstaltung wird mehrsprachig und über spezielle Kommunikationskanäle beworben und im direkten Austausch mit Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete und weiteren Partnerorganisationen realisiert. Die Konzeption ist aus einer Zusammenarbeit des Schauspiel Leipzig mit dem interaction Leipzig e.V. entstanden. Das Schauspiel Leipzig versteht sich als offener und kommunikativer Ort, der sich vielen Interessierten gegenüber öffnet und mit ihnen ins Gespräch kommt. interaction Leipzig e.V. versteht sich als Plattform und Aushandlungsort, an dem sich Menschen mit und ohne Fluchtbiografie, neue und alte Leipziger/-innen einbringen, engagieren, interagieren und gemeinsam neue Perspektiven eröffnen können. interaction Leipzig e.V. arbeitet mit verschiedenen Leipziger Kulturinstitutionen zusammen. 12/21 Empfehlungen zur Verbesserung des Zugangs zum Kulturangebot (Publikum) Viele Kulturschaffende in Leipzig betreiben bereits eine mehrsprachige Öffentlichkeitsarbeit und bieten mehrsprachige Veranstaltungen oder Vermittlungsangebote an. Mehrsprachige Mitarbeiter/-innen sind dabei eine wichtige Voraussetzung. Zahlreiche Kulturangebote zielen auf eine Überwindung sprachlicher Barrieren mit Hilfe vielfältiger künstlerischer Ausdrucksformen. Andere Kulturschaffende bieten Veröffentlichungen und Angebote in einfacher Sprache an. Für die Publikumsentwicklung werden zum Teil alternative Kommunikationskanäle und formen gewählt, wie die verstärkte Arbeit in sozialen Netzwerken oder der direkte Kontakt zu neuen Zielgruppen über Multiplikator/-innen. Partner sind u.a. die internationalen Kulturinstitute vor Ort, wie das Institut français, das Polnische Institut Berlin / Filiale Leipzig oder das Konfuzius-Institut. Die internationale Bekanntheit der Leipziger Kulturlandschaft wird über deren touristische Vermarktung in Zusammenarbeit mit der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH gestärkt.20 Für die Verbesserung des Zugangs zum Kulturangebot werden darüber hinaus folgende Empfehlungen gegeben: Nr. Empfehlungen zur Verbesserung des Zugangs zum Kulturangebot (Publikum) 5 Besucherforschung und Nicht-Besucherforschung intensivieren Es wird empfohlen, das sich verändernde Publikum in Leipzig zu analysieren, um dieses auf Grundlage empirischer Daten gezielt anzusprechen. 6 Neue Kommunikationswege und Mehrsprachigkeit nutzen Es wird empfohlen, die Mehrsprachigkeit nach Möglichkeit auszubauen. Es ist im Einzelfall prüfen, inwieweit der Sprach- und Integrationsmittlungsdienst für die Gesamtverwaltung der Stadt Leipzig genutzt werden kann. 7 Informationen zu Veranstaltungen bündeln Es wird empfohlen, kulturelle Angebote auf einer Website zentral zu bündeln, z.B. den städtischen Veranstaltungskalender auszubauen. 8 Formate mit internationaler Ausstrahlung sichern und weiterentwickeln z.B. Festivals, Großveranstaltungen und Jubiläen, Tourneen, Preisvergaben, Gastspiele 9 Internationales Marketing intensivieren Es wird empfohlen, verstärkt mit der LTM GmbH zusammenzuarbeiten und sich beispielsweise an der Präsentation von Projekten in Leipzigs Partnerstädten zu beteiligen. 20 Vgl. Auswertung der Umfrage (Anlage 1), S. 18ff. 13/21 Handlungsfeld III: Förderung einer diversitätsorientierten Personalentwicklung Beispiel: Soziokulturelles Zentrum Frauenkultur Leipzig Das Leitbild des Soziokulturellen Zentrums „Frauenkultur Leipzig“ ist, einen offenen Ort der sozialen Kommunikation, der Begegnung und des Austausches zu schaffen, um eine größere Teilhabe am öffentlichen Leben zu ermöglichen, unabhängig von Herkunft, Religion, sozialem Status oder Geschlecht. Die „Normalität des Anderssein“ bestimmt seit der Gründung 1990 alle Personalentscheidungen, d.h. alle personellen Findungsprozesse sind durch Offenheit und Selbstverständnis gegenüber anderen Sprach- und Kulturräumen bestimmt. Die Personalsuche wird neben klassischen Ausschreibungen ergänzt durch die Ansprache über Netzwerke und Multiplikator/-innen. Auch können Praktika als Einstiegsmöglichkeit genutzt werden. Bei gleicher Eignung für das Projekt, bei vergleichbarer Ausbildung und Fähigkeiten entscheidet sich das Zentrum für die Bewerberin mit Migrationshintergrund. Der Grund dafür ist, dass Menschen mit Migrationshintergrund im Querschnitt mehr berufliche Diskriminierungs- bzw. Benachteiligungserfahrungen machen als Menschen ohne Migrationshintergrund. Eine diversitätsorientierte Personalentwicklung geht mit verschiedenen Herausforderungen einher: Für den Arbeitgeber bedeutet die Beschäftigung von Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund bzw. von ausländischen Mitarbeitenden eine erhöhte Anzahl von Kontakten zu verschiedenen Ämtern (Ausländerbehörde, Jobcenter, Agentur für Arbeit), um rechtliche Sachverhalte zu klären. Auch sollten die individuellen Erfahrungen der Mitarbeitenden berücksichtigt werden. Bei Mitarbeiterinnen, die noch nicht lange in Deutschland leben, braucht es in der Regel einen höheren Zeitaufwand, um ein gemeinsames Arbeitsverständnis zu entwickeln. Auch sollte kulturelle-religiösen Verschiedenheiten Raum gegeben und auf Besonderheiten, wie etwa Feiertage, geachtet werden (z.B. Ramadan). Eine diversitätsorientierte Personalentwicklung bzw. transkulturelle Berufs- und Lebenserfahrungen stellen für das gesamte Team eine Erweiterung und Bereicherung innerhalb gemeinsamer Aktionsräume dar. 14/21 Empfehlungen zur Förderung einer diversitätsorientierten Personalentwicklung Viele Akteure stärken die Diversitätsorientierung ihrer Einrichtung durch temporäre, projektbezogene Mitarbeiter/-innen oder durch ehrenamtliches Personal. Dabei nutzen sie Programme wie beispielsweise den Bundesfreiwilligendienst Flucht und Asyl oder den Europäischen Freiwilligendienst. Auch wird bei der Neubesetzung von Stellen auf Diversität und transkulturelle Kompetenzen geachtet. Diese werden außerdem in Form von Weiterbildungen vermittelt. Richtigerweise verstehen die meisten Einrichtungen den Begriff der „Diversität“ im Sinne von Vielfalt, die weit über „Herkunft“ hinausgeht und verweisen zum Beispiel auf die ausgewogene Geschlechterverteilung oder Altersstruktur ihrer Belegschaft. Die Einhaltung von gesetzlichen Standards, hier vor allem das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, bildet für viele Akteure die Grundlage für die Sicherung von Chancengleichheit bei der Personalentwicklung.21 Für die Förderung einer diversitätsorientierten Personalentwicklung werden darüber hinaus die folgenden Empfehlungen gegeben: Nr. Empfehlungen zur Förderung einer diversitätsorientierten Personalentwicklung 10 Diversitätsorientierung bei Neueinstellungen berücksichtigen Es wird empfohlen, nach Möglichkeit Leitungen mit einem ausgeprägtem Verständnis des Diversitätsansatzes und transkulturellen Kompetenzen zu berufen. Nur so kann die Öffnung der Kultureinrichtung als Leitungsaufgabe definiert werden. 11 Verstärkt Programme für (temporäres) Personal mit internationaler Erfahrung nutzen Es wird empfohlen, Programme für eine Diversifizierung des Personals zu nutzen: z.B. Bundesfreiwilligendienst Flucht und Asyl, Europäischer Freiwilligendienst, Programm 360° - Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft oder Fellowship Internationales Museum der Kulturstiftung des Bundes. Beraten können hier auch: z.B. Referat für Migration und Integration, JOBLINGE gemeinnützige AG Leipzig, Freiwilligen-Agentur Leipzig e.V. etc. 12 Verpflichtende Schulungen zur transkulturellen Kompetenz Es wird empfohlen, für das bestehende Personal Weiterbildungen zu ermöglichen: z.B. in Kooperation mit dem Referat für Migration und Integration, dem Antidiskriminierungsbüro Sachsen e.V., dem Mosaik Leipzig e.V. etc. 21 Vgl. Auswertung der Umfrage (Anlage 1), S. 39ff. 15/21 Handlungsfeld IV: Förderung des Austauschs und Dialogs im Kulturbereich Beispiel: Mitgliedschaft der Stadt Leipzig im Kulturforum des Städtenetzwerks „EUROCITIES“ EUROCITIES Kulturforum in Gent 2017, Foto: EUROCITIES EUROCITIES ist ein 1986 gegründetes europäisches Städtenetzwerk, dem derzeit über 130 europäische Großstädte mit insgesamt mehr als 120 Millionen Einwohnern angehören. Die Stadt Leipzig ist seit 1992 Mitglied im Netzwerk. EUROCITIES widmet sich der Stärkung kommunaler Belange im EU-Kontext und stellt das einzige länderübergreifende Netzwerk dar, das die europäischen Städte als politische Einheit gegenüber der EU vertritt und fachspezifische Anliegen der Städte bündelt. Die aktive Gestaltung von Europapolitiken, der Austausch von Best Practice Beispielen unter seinen Mitgliedern, die Förderung gemeinsamer, grenzüberschreitender Projekte gehören zu den unverwechselbaren Schwerpunkten des Netzwerkes. Die fachbezogene Arbeit findet in verschiedenen Foren statt. Die Arbeit des Kulturforums hat die Stärkung der Rolle der Kultur in der EU und in den europäischen Städten zum Ziel. Das Kulturforum trifft sich in der Regel zwei Mal pro Jahr jeweils in einer anderen europäischen Stadt. Das Kulturamt der Stadt Leipzig hat den Vorsitz der Arbeitsgruppe „Kulturelle Teilhabe und Anspruch auf Kultur sichern“ inne. Leipzig ist nachgefragter Partner für den Erfahrungsaustausch, zugleich fließen Arbeitsergebnisse aus dem Kulturforum in die Arbeit der Stadt Leipzig ein. Arbeitsthemen des Kulturforums sind aktuell die Auswirkungen auf bzw. Herausforderungen für die Kulturpolitik durch: • • • • • die demografische Entwicklung die Diversität der Gesellschaft, inkl. Veränderung der Zielgruppen die ressortübergreifende Strategie von Verwaltungen, inkl. Anforderungen an eine für die Zukunft leistungsfähige (Kultur)Verwaltung die Digitalisierung die finanziellen Rahmenbedingungen. 16/21 Empfehlungen zur Förderung des Austauschs und Dialogs im Kulturbereich Viele Akteure verfolgen bereits projektbezogene internationale Kooperationen oder arbeiten mit Kulturschaffenden in Leipzigs Partnerstädten zusammen. Das Referat Internationale Zusammenarbeit spielt als Vermittlungsstelle zu passenden Partner/-innen in den Partnerstädten eine wichtige Rolle. Einige Leipziger Kulturschaffende bestreiten regelmäßig internationale Gastspiele und Konzertreisen, auch über das Netz der Städtepartnerschaften hinaus. Zahlreiche Festivals in Leipzig laden internationale Künstler/-innen ein und strahlen weit über Leipzigs Grenzen hinaus aus. Ein großer Teil der Leipziger Akteure aus Kunst und Kultur ist in überregionalen Verbänden und Netzwerken organisiert. Ein Fachaustausch findet im Rahmen von Kongressen, Konferenzen und Tagungen statt. Viele Akteure forcieren einen Austausch von Fachkräften als Form der Weiterbildung.22 Für die Förderung des Austausches und Dialogs im Kulturbereich werden darüber hinaus folgende Empfehlungen gegeben: Nr. Empfehlungen zur Förderung des Austausches und Dialogs im Kulturbereich 13 Verstärkt Förderprogramme auf nationaler und internationaler Ebene nutzen Es wird empfohlen, für den internationalen Kulturaustaus verstärkt auf Programme auf Bundesebene23 und europäischer Ebene24 zurückzugreifen. 14 Neue kommunale Förderinstrumente etablieren Die neue Fachförderrichtlinie Kultur formuliert die Präsentation von Leipziger Kunst und Kultur im internationalen Rahmen sowie den Kulturaustausch als wichtiges Ziel. Damit wird beispielsweise die Förderung von Gastspielen ermöglicht. Das neu eingerichtete Internationale Hanns Eisler-Stipendium lädt internationale Komponisten zu einem Arbeitsaufenthalt in Leipzig ein (Composer in Residence). Zugleich ist eine Neuausrichtung des Caroline-Neuber-Preises geplant. Die Jubiläumsstrategie der Stadt Leipzig zielt anlassbezogen auf einen internationalen Kulturaustausch, wie 2018 „25 Jahre Städtepartnerschaft LeipzigHouston“. 15 Beratungsangebote zu Kooperationspartnern und zur Mobilitätsförderung wahrnehmen Es wird empfohlen, sich mit geeigneten nationalen und internationalen Partner zu vernetzen. Bei der Vermittlung von Kontakte stehen bspw. das Referat Internationale Zusammenarbeit und das Referat für Migration und Integration oder das Kulturamt zur Verfügung. 16 Sich verstärkt in fachspezifischen überregionalen Verbänden und Interessenvertretungen vernetzen Es wird empfohlen, sich in fachspezifischen Verbänden zu vernetzen. Die Fachexpertise liegt hier bei den Kulturschaffenden selbst. Vgl. Auswertung der Umfrage (Anlage 1), S. 44ff. Vgl. Ulrike Blumenreich, Ole Löding, Synergien Auswärtiger Kulturpolitik im Inland. Am Beispiel von Kommunen, Ifa-Edition Kultur und Außenpolitik, Stuttgart 2017, URL < https://publikationen.ifa.de/Zeitschriften-und-Editionen/ifa-Edition-Kultur-und-Aussenpolitik/SynergienAuswaertiger-Kulturpolitik-im-Inland.html> (07.12.2017) 24 Vgl. Marie Le Sourd, On the Move, Fund-Finder - Guide to funding opportunities for arts and culture in Europe, beyond Creative Europe, URL <https://www.ietm.org/en/system/files/publications/ietm_fund-finder_2017.pdf> (18.01.2018) 22 23 17/21 Handlungsfeld V: Verstärkung der Drittmittelakquise auf nationaler und internationaler Ebene Beispiel: Theater der Jungen Welt Leipzig Theater der Jungen Welt - "Out oft he Box// Pionier", Foto: TdJW/Tom Schulze Das Theater der Jungen Welt Leipzig (TdJW) ist mit seinem alters- und spartenübergreifenden Programm das Stadttheater für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Familien in Leipzig. In seiner Arbeit sieht sich das TdJW der Charta der Vielfalt verpflichtet. Das TdJW versteht sich als Mehrgenerationenhaus, das aufgrund seiner Publikumszusammensetzung – von Kleinkindern bis hin zu Erwachsen unterschiedlicher Milieus und Herkunft – wie keine andere Leipziger Kultureinrichtung gesellschaftliche Vielfalt abbildet. Neben dem regulären Vorstellungsbetrieb finden am TdJW zahlreiche Kooperationen auf regionaler, lokaler und internationaler Ebene statt, die aus einer gewachsenen, kontinuierlichen Zusammenarbeit entstanden sind. Beispielhaft dafür ist die langfristige Kooperation mit israelischen Partnern. Das Erfolgsstück „Kinder des Holocaust“ wurde 2010 vom Goethe-Institut Israel für drei Gastspiele nach Herzliya, Leipzigs Partnerstadt, eingeladen. Daraus entwickelten sich weitere Kontakte zu Förderern, durch die neue Kooperationen realisiert werden konnten – wie beispielsweise das Projekt „Out of the Box// Pioneer“, in dem sich das TdJW, das AlHabama City Theatre Herzliya und das TarbutProjekt Afula in Deutschland und Israel auf die Spuren neuer und alter Pioniere begaben. Das Projekt wurde im Rahmen des 50. Jubiläums der Deutsch-Israelischen Beziehungen gefördert und verlief in mehreren Phasen von 2015 bis 2017. Durch die offen gewählten Spielstätten (Höfe im Leipziger Westen, Bildungseinrichtungen in Herzliya, Öffentliche Plätze des „Kibbutz Givat Brenner“) und das Spiel mit interaktiven Formen erreichte es in beiden Ländern ein diverses Publikum. Deutsche Kooperationspartner waren die F.C. Flickstiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz; das DeutschIsraelische Zukunftsforum sowie die Botschaft des Staates Israel. Die Drittmittelakquise des TdJW beruht auf gewachsenen Netzwerken. Die „Erfolgsquote“ bei der Beantragung liegt beim TdJW bei etwa 10-15 Prozent. 18/21 Empfehlungen zur Verstärkung der Drittmittelakquise auf nationaler und internationaler Ebene Die Fördermittellandschaft auf nationaler und internationaler Ebene ist komplex. Der Großteil der Leipziger Akteure ist bereits in diesem Bereich aktiv und hat in der Vergangenheit versucht, Mittel aus öffentlichen Förderprogrammen, Sponsorengelder oder sonstige Drittmittel zu erhalten, mit unterschiedlichem Erfolg. Es ist festzuhalten, dass Möglichkeiten der Drittmittelakquise auf nationaler und internationaler Ebene oft nicht bekannt sind bzw. nicht ausgeschöpft werden.25 Für die Verstärkung der Drittmittelakquise auf nationaler und internationaler Ebene werden darüber hinaus folgende Empfehlungen gegeben: Nr. Empfehlungen zur Verstärkung der Drittmittelakquise auf nationaler und internationaler Ebene 17 Netz an internationalen Kooperationspartnern auf- und ausbauen Es wird empfohlen, sich mit geeigneten nationalen und internationalen Partner zu vernetzen. Bei der Vermittlung von Kontakte stehen bspw. das Referat Internationale Zusammenarbeit und das Referat für Migration und Integration oder das Kulturamt zur Verfügung. 18 Austausch mit erfolgreichen Projektträgern und Multiplikator/-innen verstärken Es wird empfohlen, den Know-How-Transfer zwischen Einrichtungen und Initiativen in Leipzig gestärkt zu stärken, um von erfolgreichen Projekten lernen zu können. 19 Infoveranstaltungen und Fortbildungen zur Drittmittelakquise wahrnehmen Es wird empfohlen, bspw. die Beratungsangebote des Dezernats Kultur wahrzunehmen, z.B. „Impuls Kulturpolitik – Europa fördert Kultur, aber wie?“ im November 2016 sowie „Impuls Kulturpolitik – Kultur und Wirtschaft“ im April 2018 20 Beratungsangebote nutzen Es wird empfohlen, verstärkt die Fachexpertise in Sachen europäische Kulturförderung zu nutzen, z.B. durch Beratungen des Europa-Haus Leipzig e.V., des Aufbauwerk Region Leipzig GmbH, des Referats Internationale Zusammenarbeit, des Amtes für Wirtschaftsförderung. 25 Vgl. Auswertung der Umfrage (Anlage 1), S. 11ff. 19/21 5. Beteiligungsverfahren zur Entwicklung der Informationsvorlage Den Auftakt zu dieser Informationsvorlage bildete die Veranstaltung „Impuls Kulturpolitik – Interkulturelle Zugänge“ im Oktober 2016. Es diskutierten Kulturschaffende, Mitarbeiter/innen aus der Stadtverwaltung sowie Akteure aus Bürgerschaft und Wissenschaft zunächst über den Status quo sowie zentrale Chancen und Herausforderungen der transkulturellen Kulturarbeit in Leipzig. Dabei wurde die Notwendigkeit einer konzeptionellen Grundlage betont. Im Ergebnis der Diskussion wurden thematische Schwerpunkte im Kontext der transkulturellen Kulturarbeit analysiert und eine Umfrage entwickelt, die die konkreten Bedarfe der Leipziger Kulturinstitutionen im Prozess der transkulturellen Öffnung erfasste (Mai bis Juli 2017). Die Ergebnisse der Umfrage mündeten in einen ersten Entwurf dieser Informationsvorlage (September 2017) und in einen weiteren Workshop „Impuls Kulturpolitik – Transkulturelle Kulturarbeit“ im November 2017. Der Workshop „Offene Zugänge in der kulturellen Bildung“ im Januar 2018 erörterte das Thema vertiefend unter dem Aspekt der „Kulturellen Bildung“. Der zweite Entwurf der Informationsvorlage (Januar 2018) wurde zur Kommentierung an das Referat für Migration und Integration, das Referat Internationale Zusammenarbeit, die Eigenbetriebe Kultur sowie die dem Dezernat zugeordneten Ämter gegeben. Ergebnis dieser abschließenden Kommentierungen ist die nun vorliegende Informationsvorlage.           Oktober 2016: Workshop „Impuls Kulturpolitik – Interkulturelle Zugänge“ Mai bis Juli 2017: Umfrage zum Prozess der transkulturellen Öffnung September 2017: Erster Entwurf der Informationsvorlage November 2017: Workshop „Impuls Kulturpolitik – Transkulturelle Kulturarbeit“ Januar 2018: Workshop „Offene Zugänge in der kulturellen Bildung“ Januar 2018: Zweiter Entwurf der Informationsvorlage Februar 2018: Schriftliche Kommentierung der Vorlage durch das Referat für Migration und Integration Februar 2018: Schriftliche Kommentierung der Vorlage durch das Referat Internationale Zusammenarbeit März 2018: Mündliche Kommentierung der Vorlage durch die Leiter der Eigenbetriebe Kultur und die Leiter/-innen der dem Dezernat Kultur zugeordneten Ämter Juli 2018: Überarbeitung und Finalisierung der Informationsvorlage Die in der Informationsvorlage benannten Handlungsfelder und Empfehlungen sind als kontinuierliche Aufgabe zu verstehen, die im Dialog mit Kulturschaffenden weiterentwickelt werden. 20/21 Anlagen: Die Anlage „Auswertung der Umfrage des Dezernats Kultur zu Strategien zur Stärkung der transkulturellen Kulturarbeit in Leipzig“ ist aufgrund der hohen Seitenzahl nur im „Allris“ abrufbar. 21/21 Anlage 1 Auswertung der Umfrage des Dezernats Kultur zu Strategien zur Stärkung der transkulturellen Kulturarbeit in Leipzig Zeitraum der Umfrage 04.05.2017 bis 15.06.2017 Verteiler (alphabetisch sortiert) AG Soziokultur, Bach-Archiv, Gewandhaus zu Leipzig, Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stiftung, Kulturamt mit Bitte um Weiterleitung an Regiebetriebe und institutionell geförderte Einrichtungen, Leipziger DOK-Filmwochen GmbH, Leipzig+Kultur mit der Bitte um Verteilung in den Sparten, Leipziger Städtische Bibliotheken, Marktamt, Musikschule Leipzig 2Johann Sebastian Bach“, Oper Leipzig, Schauspiel Leipzig, Theater der Jungen Welt, Volkshochschule, Zoo Leipzig GmbH 33 Rückmeldungen Fragebogen s. Anhang Anmerkungen: Die Angabe hinter den Titeln, bspw. (x), entspricht der Anzahl der Nennunegn Die Antworten wurden auf Stichworte verkürzt. Rechtschreibefehler wurden korrigiert, Doppelungen nicht gestrichen. Die Antworten wurden thematisch geclustert und anonymisiert. Zusammenfassung der Ergebnisse Zusammenfassung der Ergebnisse Strategie 1: Verstärkung der Drittmittelakquise auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene.............................................................................................................................................................................. 11 A. Sind Sie in diesem Bereich aktiv? Wenn ja, in welcher Form? ......................................................................................... 11 Auf internationaler Ebene (44x) ............................................................................................................................................................ 11 Auf Bundesebene (33x) ............................................................................................................................................................................ 12 Auf Landesebene (24x) ............................................................................................................................................................................ 13 Weitere Drittmittelquellen (22x) .......................................................................................................................................................... 13 Auf kommunaler Ebene (16x) ................................................................................................................................................................ 14 Keine Aktivität / negative Aussagen (11x)........................................................................................................................................ 14 B. Welchen Entwicklungsbedarf / welche Erwartungen an das Kulturdezernat haben Sie in diesem Bereich? ................................................................................................................................................................................................................................ 15 Beratung bei der Drittmittelakquise (22x) ........................................................................................................................................ 15 Beratung bezüglich internationaler Netzwerke (8x) ..................................................................................................................... 15 Kofinanzierung (8x) ................................................................................................................................................................................... 16 Personalmittel für Fundraising-Stellen (5x) ..................................................................................................................................... 17 Erhöhung des Budgets (3x) .................................................................................................................................................................... 17 Stärkere Fürsprache bei Drittmittelgebern (2x).............................................................................................................................. 17 Kontinuität der kommunalen Förderung/ Planungssicherheit (1x) ........................................................................................ 17 Kein Entwicklungsbedarf seitens des Kulturdezernats (1x) ....................................................................................................... 17 Seite 2 von 68 Zusammenfassung der Ergebnisse Strategie 2: Öffentlichkeitsarbeit und Zugang - Verbesserung der Informationswege zum Kulturangebot (Mehrsprachigkeit, Vermittlungsangebote, etc.) .................................................................. 18 A. Sind Sie in diesem Bereich aktiv? Wenn ja, in welcher Form? ......................................................................................... 18 Mehrsprachige Öffentlichkeitsarbeit (Print / online) (30x) ........................................................................................................ 18 Mehrsprachigkeit des Kulturangebots (28x) ................................................................................................................................... 19 Alternative Kommunikationskanäle und -formen (12x).............................................................................................................. 19 Kooperationen / Akquise neuer Zielgruppen (6x) ........................................................................................................................ 20 Mehrsprachiges Personal (5x) ............................................................................................................................................................... 20 Sprachliche Barrierefreiheit (5x) ........................................................................................................................................................... 20 Vermittlungsangebote (4x) .................................................................................................................................................................... 21 Bestätigung der Aktivität ohne Spezifizierung von Maßnahmen (4x) .................................................................................. 21 Touristische Vermarktung (2x) .............................................................................................................................................................. 21 Keine Aktivität / Negative Aussagen (8x) ......................................................................................................................................... 21 B. Welchen Entwicklungsbedarf / welche Erwartungen an das Kulturdezernat haben Sie in diesem Bereich? ................................................................................................................................................................................................................................ 22 Erhöhung des Budgets für mehrsprachiges Personal (13x) ...................................................................................................... 22 Bündelung von Informationen (8x) ..................................................................................................................................................... 23 Vermittlung von Sprachmittlern (6x) .................................................................................................................................................. 23 Stärkung von Kooperationen und Netzwerkarbeit (5x) .............................................................................................................. 23 Aktive kommunale Unterstützung (3x) .............................................................................................................................................. 24 Vermittlung von Pressekontakten (2x) .............................................................................................................................................. 24 Bedarf nach Weiterbildungsangebote (1x) ...................................................................................................................................... 24 Mehrsprachigkeit des kommunalen Internetauftritts (1x) ......................................................................................................... 24 Kein Entwicklungsbedarf seitens des Kulturdezernats (2x) ....................................................................................................... 24 Seite 3 von 68 Zusammenfassung der Ergebnisse Strategie 3: Sicherung und Weiterentwicklung der interkulturellen und internationalen Ausrichtung des Kulturangebots.................................................................................................................................................. 25 A. Sind Sie hinsichtlich der Sicherung und Weiterentwicklung der interkulturellen Ausrichtung Ihrer Angebote aktiv? Wenn ja, in welcher Form? .................................................................................................................................. 25 Kooperationen (14x) ................................................................................................................................................................................. 25 Angebote für spezielle Zielgruppen (10x) ........................................................................................................................................ 25 Konzeption von Angeboten/ Themenauswahl (6x) ...................................................................................................................... 26 Interaktive Angebote und Dialogorientierung (5x) ...................................................................................................................... 26 Ausschreibungen von Förderern (4x) ................................................................................................................................................. 26 Einsatz von internationalen Mitarbeiter*innen/ Künstler*innen (4x) ..................................................................................... 26 Interkulturelles Audience Development (2x) ................................................................................................................................... 27 Interkulturelle Ausrichtung als Selbstverständlichkeit (2x) ........................................................................................................ 27 Genreübergreifende Angebote (2x) ................................................................................................................................................... 27 Kostenloser Eintritt (1x) ........................................................................................................................................................................... 27 Wissenschaftliche Veröffentlichungen (1x) ...................................................................................................................................... 27 Einrichtungsspezifische Konzepte (1x) .............................................................................................................................................. 27 Angebote der kulturellen Bildung (1x) .............................................................................................................................................. 28 Keine Aktivität/ Negative Aussage (7x) ............................................................................................................................................. 28 B. Welchen Entwicklungsbedarf / welche Erwartungen an das Kulturdezernat haben Sie hinsichtlich der Sicherung und Weiterentwicklung der interkulturellen Ausrichtung Ihrer Angebote? .......................................... 29 Stärkung von Kooperationen und Netzwerkarbeit (13x) ........................................................................................................... 29 Erhöhung des Budgets (8x) .................................................................................................................................................................... 29 Konzeptionelle Beratung (3x) ................................................................................................................................................................ 30 Priorisierung der Strategien (2x) .......................................................................................................................................................... 30 Schulungsangebote (2x) .......................................................................................................................................................................... 30 Kontinuität der kommunalen Förderung/ Planungssicherheit (1x) ........................................................................................ 30 Mehr Projekte im öffentlichen Raum (1x) ........................................................................................................................................ 30 Unterstützung bei der Mehrsprachigkeit (1x) ................................................................................................................................. 30 Kürzere Förderverfahren (1x) ................................................................................................................................................................. 30 Sicherung vorhandener Strukturen und Bedarfsorientierung (1x) ......................................................................................... 31 Offenheit und Experimentierfreudigkeit (1x) .................................................................................................................................. 31 Stadteilbezogene Kulturarbeit stärken (1x) ..................................................................................................................................... 31 Kein Entwicklungsbedarf seitens des Kulturdezernats (5x) ....................................................................................................... 31 Seite 4 von 68 Zusammenfassung der Ergebnisse C. Sind Sie hinsichtlich der Sicherung und Weiterentwicklung der internationalen Ausrichtung Ihrer Angebote aktiv? Wenn ja, in welcher Form? .................................................................................................................................. 32 Konzeption von Angeboten/ Themenauswahl (13x) ................................................................................................................... 32 Kooperationsprojekte (12x) ................................................................................................................................................................... 32 Internationaler Fachaustausch und Netzwerke (7x) ..................................................................................................................... 33 Gastspiele (7x) ............................................................................................................................................................................................. 33 Internationale Mitarbeiter*innen/ Künstler*innen (5x) ............................................................................................................... 33 Mehrsprachige Angebote (5x) .............................................................................................................................................................. 34 Weiterbildung der MitarbeiterInnen (1x) ......................................................................................................................................... 34 Drittmittelakquise (1x) .............................................................................................................................................................................. 34 Sprachliche Barrierefreiheit (1x) ........................................................................................................................................................... 34 Internationales Marketing (1x) .............................................................................................................................................................. 34 Publikationen (1x) ...................................................................................................................................................................................... 34 Evaluation (1x) ............................................................................................................................................................................................. 34 Keine Aktivität/ Negative Aussagen (5x) .......................................................................................................................................... 35 D. Welchen Entwicklungsbedarf / welche Erwartungen an das Kulturdezernat haben Sie hinsichtlich der Sicherung und Weiterentwicklung der internationalen Ausrichtung Ihrer Angebote? ........................................... 36 Erhöhung des Budgets (14x) ................................................................................................................................................................. 36 Beratung bezüglich internationaler Netzwerke und Partner (10x) ......................................................................................... 36 Unterstützung bei der Drittmittelakquise (2x) ................................................................................................................................ 37 Marketing (2x) ............................................................................................................................................................................................. 37 Dezernatsübergreifende Zusammenarbeit (1x) ............................................................................................................................. 37 Evaluation der Förderstrukturen (1x).................................................................................................................................................. 37 Priorisierung der Strategien (1x) .......................................................................................................................................................... 37 Kontinuität der kommunalen Förderung / Planungssicherheit (1x) ...................................................................................... 38 Kein Entwicklungsbedarf seitens des Kulturdezernats (7x) ....................................................................................................... 38 Seite 5 von 68 Zusammenfassung der Ergebnisse Strategie 4: Förderung einer diversitätsorientierten Personalentwicklung ......................................... 39 A. Sind Sie in diesem Bereich aktiv? Wenn ja, in welcher Form? ......................................................................................... 39 Bestätigung der Aktivität ohne Spezifizierung von Maßnahmen (12x) ................................................................................ 39 Diversifizierung des Personals über Berufsorientierungsangebote (6x) .............................................................................. 39 Diversitätsorientierung bei Neueinstellungen (6x) ....................................................................................................................... 39 Weiterbildungen (5x) ................................................................................................................................................................................ 40 Diversitätsorientierung durch projektbezogenes Personal (5x) .............................................................................................. 40 Verweis auf gesetzliche Regelungen (3x) ......................................................................................................................................... 40 Diversitätsorientierung durch ehrenamtliches Personal (2x) .................................................................................................... 40 Diversität hinsichtlich der Geschlechterverteilung (2x) ............................................................................................................... 41 Flache Hierarchien (1x)............................................................................................................................................................................. 41 Diversität in der Altersstruktur (1x) ..................................................................................................................................................... 41 Keine Aktivität / Negative Aussagen (12x) ....................................................................................................................................... 41 B. Welchen Entwicklungsbedarf / welche Erwartungen an das Kulturdezernat haben Sie in diesem Bereich? ................................................................................................................................................................................................................................ 42 Beratung hinsichtlich Personalentwicklungsmaßnahmen im interkulturellen Bereich (6x) .......................................... 42 Beratung bezüglich Drittmitteln (4x) .................................................................................................................................................. 42 Erhöhung des Budgets (4x) .................................................................................................................................................................... 42 Verbesserung der verwaltungsinternen Zusammenarbeit (4x)................................................................................................ 42 Investive Maßnahmen (2x) ..................................................................................................................................................................... 42 Fürsprache bei Drittmittelgebern (2x) ............................................................................................................................................... 43 Diversitätsorientierte Personalentwicklungsmaßnahmen im Dezernat (2x) ....................................................................... 43 Internetbasierte Plattformen zur Personalvermittlung (1x) ....................................................................................................... 43 Priorisierung der Strategien (1x) .......................................................................................................................................................... 43 Bestätigung des Entwicklungsbedarfs ohne Spezifizierung von Maßnahmen (1x) ......................................................... 43 Kein Entwicklungsbedarf seitens des Kulturdezernats (6x) ....................................................................................................... 43 Seite 6 von 68 Zusammenfassung der Ergebnisse Strategie 5: Stärkung des Fachaustausches auf internationaler Ebene .................................................... 44 A. Sind Sie in diesem Bereich aktiv? Wenn ja, in welcher Form? ......................................................................................... 44 Über Fachveranstaltungen (9x) ............................................................................................................................................................. 44 Über fachliche Netzwerke und Verbände (8x) ................................................................................................................................ 44 Über Fortbildungsangebote (5x).......................................................................................................................................................... 44 Mit Partnerorganisationen (5x) ............................................................................................................................................................. 44 Bestätigung der Aktivität ohne Spezifizierung von Maßnahmen (4x) .................................................................................. 45 Über kommunale Strukturen (3x) ........................................................................................................................................................ 45 Projektbezogener Fachaustausch (3x) ............................................................................................................................................... 45 Über wissenschaftliche Aktivitäten (3x) ............................................................................................................................................. 45 Über individuelle Kontakte (2x) ............................................................................................................................................................ 45 Über internationale Messen (2x) .......................................................................................................................................................... 45 Über internationale Presse (1x) ............................................................................................................................................................ 45 Über die Wirtschaft (1x) ........................................................................................................................................................................... 46 Keine Aktivität / Negative Aussagen (6x) ......................................................................................................................................... 46 B. Welchen Entwicklungsbedarf / welche Erwartungen an das Kulturdezernat haben Sie in diesem Bereich? ................................................................................................................................................................................................................................ 47 Erhöhung des Budgets (9x) .................................................................................................................................................................... 47 Stärkung der Netzwerkarbeit und Kontaktvermittlung (9x) ...................................................................................................... 47 Ausrichtung von internationalen Fachveranstaltungen (4x) ..................................................................................................... 47 Internationale Fachkräfte einbinden und finanzieren (3x) ......................................................................................................... 48 Stärkere Einbindung der Leipziger Akteure in kommunale Verwaltungsarbeit (2x) ....................................................... 48 Abbau von Bürokratie (1x) ...................................................................................................................................................................... 48 Inhaltliche Unterstützung zur Organisation von Fachaustausch (1x) .................................................................................... 48 Kein Entwicklungsbedarf seitens des Kulturdezernats (3x) ....................................................................................................... 48 Seite 7 von 68 Zusammenfassung der Ergebnisse Weitere Strategien zur Stärkung der interkulturellen und internationalen Kulturarbeit in Leipzig, die aus Ihrer Sicht notwendig sind ....................................................................................................................... 49 Stärkere Vernetzung innerhalb der Leipziger Kulturlandschaft (9x) ...................................................................................... 49 Öffentlichkeitsarbeit verstärken (5x) ................................................................................................................................................... 49 Weiterentwicklung der Kulturangebote (4x) ................................................................................................................................... 49 Überarbeitung der Förderstrukturen in der Kulturförderung (3x) .......................................................................................... 49 Kulturelle Bildung für jüngere Zielgruppen stärken (3x) ............................................................................................................ 50 Fachbereichsübergreifende Zusammenarbeit (2x) ....................................................................................................................... 50 Ausbau der Mehrsprachigkeit (2x) ...................................................................................................................................................... 50 Politische Maßnahmen außerhalb der Kulturpolitik (3x) ............................................................................................................ 50 Erhöhung des Budgets (2x) .................................................................................................................................................................... 50 Transparenz und Dialogorientierung seitens der Stadtverwaltung (2x) .............................................................................. 51 Einrichtung von Integrationslotsen / Kulturagenten (2x) ........................................................................................................... 51 Inklusives Denken und Handeln fördern (2x) ................................................................................................................................. 51 Verbesserung der Infrastruktur in Leipzig (2x) ............................................................................................................................... 51 Ausbau der digitalen Angebote (1x) .................................................................................................................................................. 51 Neuausrichtung der Öffentlichkeitsarbeit (1x) ............................................................................................................................... 51 Fürsprache bei Drittmittelakquise (1x)............................................................................................................................................... 51 Keine weiteren Strategien / Negative Aussagen (2x) .................................................................................................................. 52 Hat sich Ihr Publikum in den letzten Jahren verändert? Wenn ja, in welcher Form? .................. 53 Mehr Personen mit Migrationshintergrund (12x) ......................................................................................................................... 53 Zuwachs des Publikums (9x) .................................................................................................................................................................. 53 Veränderung der Altersstruktur (7x) ................................................................................................................................................... 54 Mehr internationale Gäste (7x) ............................................................................................................................................................. 54 Diversifizierung des Publikums (3x) .................................................................................................................................................... 54 Wachsende Ansprüche des Publikums (4x) ..................................................................................................................................... 54 Veranstaltungsbezogene Veränderungen (2x) ............................................................................................................................... 54 Mehr Menschen mit Behinderung (1x) .............................................................................................................................................. 55 Offenheit des Publikums (1x) ................................................................................................................................................................ 55 Mehrsprachigkeit des Publikums (1x) ................................................................................................................................................ 55 Veränderung der Familienstrukturen (1x) ........................................................................................................................................ 55 Keine Veränderung / Negative Aussagen (8x) ............................................................................................................................... 55 Seite 8 von 68 Zusammenfassung der Ergebnisse Haben sich die fachlichen Anforderungen im Bereich der interkulturellen und internationalen Kulturarbeit in den letzten Jahren verändert? Wenn ja, in welcher Form?. 56 Bedarf nach Mehrsprachigkeit (8x) ..................................................................................................................................................... 56 Notwendigkeit interkultureller Kompetenz (6x) ............................................................................................................................ 56 Gesteigerte Ansprüche des Publikums (5x) ..................................................................................................................................... 56 Komplexität der Drittmittelakquise (4x) ............................................................................................................................................ 57 Bedarf an psychologisches Fachwissen (3x) .................................................................................................................................... 57 Steigerung von Verfügbarkeit und Aufwand (2x) ......................................................................................................................... 57 Politischer Anspruch an Kulturangebote (2x) ................................................................................................................................. 58 Nachfrage nach partizipativen Angeboten/ Dialogorientierung (2x) ................................................................................... 58 Komplexität der Öffentlichkeitsarbeit (2x) ....................................................................................................................................... 58 Gesteigerte Anforderungen an die Mitarbeiter*innen (2x) ....................................................................................................... 58 Notwendigkeit von Fachaustausch (1x) ............................................................................................................................................ 58 Keine Veränderung/ Negative Aussagen (6x) ................................................................................................................................. 58 Was sind in Ihrer Sicht langfristige Herausforderungen und Tendenzen im Bereich der interkulturellen Kulturarbeit?.......................................................................................................................................................... 59 Inklusives Denken und Handeln fördern (8x) ................................................................................................................................. 59 Solidarität fördern, Rassismen abbauen (7x) .................................................................................................................................. 59 Interkulturelle Publikumsentwicklung (5x) ....................................................................................................................................... 59 Sprachbarrieren abbauen (3x)............................................................................................................................................................... 60 Gesamtpolitische Herausforderungen (3x) ...................................................................................................................................... 60 Neuausrichtung von Kulturangeboten (3x) ..................................................................................................................................... 60 Mehrbedarf an professionellen Personal (2x) ................................................................................................................................. 60 Kulturelle Bildung für jüngere Zielgruppen stärken (1x) ............................................................................................................ 61 Bürokratische Hürden (1x) ...................................................................................................................................................................... 61 Stadtteilarbeit stärken (1x) ..................................................................................................................................................................... 61 Finanzieller Mehrbedarf (1x) .................................................................................................................................................................. 61 Vernetzung stärken (1x) .......................................................................................................................................................................... 61 Öffentlichkeitsarbeit verbessern (1x) .................................................................................................................................................. 61 Seite 9 von 68 Zusammenfassung der Ergebnisse Was sind in Ihrer Sicht langfristige Herausforderungen und Tendenzen im Bereich der internationalen Kulturarbeit? .......................................................................................................................................................... 62 Ausbau der Aktivitäten/ Kooperationen im internationalen Kontext (6x) ........................................................................... 62 Vernetzung zwischen Kulturschaffenden fördern (6x) ................................................................................................................ 62 Finanzieller Mehrbedarf (5x) .................................................................................................................................................................. 62 Politischen Anspruch von Kulturprojekten ausbauen (4x) ......................................................................................................... 62 Komplexität der Drittmittelakquise (4x) ............................................................................................................................................ 63 Bürokratische Hürden (3x) ...................................................................................................................................................................... 63 Mehrsprachigkeit fördern (2x) .............................................................................................................................................................. 63 Kultursensible Personalentwicklung (2x) .......................................................................................................................................... 63 Internationale Öffentlichkeitsarbeit stärken (2x) ........................................................................................................................... 63 Anwendung strategischer Planungsinstrumente (1x) .................................................................................................................. 64 Wissenschaftliche Aufarbeitung des transkulturellen Kulturerbes (1x) ................................................................................ 64 Keine Herausforderungen und Tendenzen / Negative Aussagen (2x) ................................................................................. 64 Haben Sie sonstige Anmerkungen? ........................................................................................................................................... 65 Fachbereichsübergreifende Zusammenarbeit notwendig (3x) ................................................................................................ 65 Priorisierung der Strategien notwendig (2x) ................................................................................................................................... 65 Personeller und finanzieller Mehraufwand nötig (1x) ................................................................................................................. 65 Einrichtung einer Netzwerkstelle (1x) ................................................................................................................................................ 65 Kontinuität der städtischen Unterstützung wichtig (1x) ............................................................................................................. 65 Rückläufiges Interesse an internationalen Kooperationen (1x) ............................................................................................... 66 Verweis auf das Spannungsfeld zwischen lokaler und internationaler Ausrichtung (1x) .............................................. 66 Anhang ................................................................................................................................................................................................................. 67 A.1. Fragebogen ............................................................................................................................................................................................... 67 Seite 10 von 68 Strategie 1: Verstärkung der Drittmittelakquise auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene Strategie 1: Verstärkung der Drittmittelakquise auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene A. Sind Sie in diesem Bereich aktiv? Wenn ja, in welcher Form? Auf internationaler Ebene (44x)  Auswärtiges Amt  Creative Europe  Europäische Kommission (Creative Europe)  Sharing Heritage  Erasmus + Jugend in Aktion  Internationale Kulturinstitute  Goethe-Institut (Übersetzungsförderung, Internationaler Koproduktionsfonds)  Goethe-Institut  Goethe-Institut  Goethe-Institut  Institut Français  Institut Français Deutschland  Polnisches Kulturinstitut  verschiedene Botschaften  Programm „Australia Now Germany 2017“ der australischen Botschaft  Botschaft des Staates Israel  Bundeskanzleramt Sektion Kunst und Kultur für Österreich  Deutsch-polnischer Zukunftsfonds  Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds  Deutsch-Tschechischer-Zukunftsfonds  die Brücke, als deutsch-tschechischer Austausch  Assitej  ProHelvetia für die Schweiz  Stimulering Funds für Amsterdam  Leipzig-Houston Austausch mit den Porsche-Werken  Deutsch-Israelisches-Zukunftsforum  CCA Tel Aviv  Biurem Festiwalowym Impart 2016 we Wroclawiu  Skandinavische Stiftungen  Skandinavische Kulturstiftungen  Ceramica-Stiftung Basel (Ausstellungsprojekte/Publikationen)  Stiftung west-östliche Begegnungen  Stiftung Brot für die Welt  Über ausländische Partnerinstitutionen wie Israel Museum Tel Aviv  Spenden bzw. Kooperation mit europäischen Musikinstitutionen  internationalen Förderinstitutionen (Dt.-Tschech. Zukunftsfonds, Dutch Performing Arts, Goethe-Institute in den Ländern etc.)  u.a. EU-Förderungen (CED), Förderung der Kulturstiftung des Landes sowie des Bundes, Deutsch-türkische Seite 11 von 68 Strategie 1: Verstärkung der Drittmittelakquise auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene Jugendbrücke  Kooperation mit europäischem Förderprogramm im Rahmen der Förderung osteuropäischer Künstlerinnen  auf nationaler und europäischer Ebene (Stiftungen, Creative Europe)  vorrangig im Bereich der internationalen Kooperationen, Festivals, Gastspieleinladungen  nationale, europäische und internationale Stiftungen und Einrichtungen  Drittmittel über internationale Netzwerke  EU-Stellen  EU-Organisationen Auf Bundesebene (33x)  Kulturstiftung des Bundes (Fonds Doppelpass)  Fonds Darstellende Künste  Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend  Kultur macht stark  Theaterpreis des Bundes  Projekte Deutscher Volkshochschulverband  Deutscher Musikrat e. V.  Fonds Tanzfabrik  Teilnahme an kleineren Projekten des Deutschen Bibliotheksverbandes (eher auf Sachmittelakquise)  Bundesarbeitsgemeinschaft Spiel & Theater  Deutscher Bühnenverein  Hessische Theaterakademie  Deutscher Kinderschutzbund  Kulturstiftung des DFB  Ernst von Siemens Kulturstiftung  Talentcampus  Commerzbank Stiftung  Commerzbankstiftung  Schering Stiftung Berlin  Schering Stiftung  Robert Bosch Stiftung  Stiftung Erinnerung Verantwortung und Zukunft  Stiftung Erinnerung Verantwortung Zukunft  F. C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz  Flick-Stiftung  Projektförderungen (DPJW, ESF, BAMF, Fonds Soziokultur, Stiftung Globale e.V. ... )  Bundesebene (Kulturstiftung des Bundes, Fonds Darstellende Künste, bundesweite Stiftungen etc.)  Stiftungen und Initiativen auf nationaler Ebene  Bundesstiftungen  Bundesstiftungen  Bund  Drittmittelakquise nur im nationalen Bereich  nur national im Bereich Freistaat / Bund bzw. Stiftungen o.ä. Seite 12 von 68 Strategie 1: Verstärkung der Drittmittelakquise auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene Auf Landesebene (24x)  Dresden (Amt für Kultur)  Land Sachsen (Kulturstiftung)  Kulturstiftung der Länder  Kulturstiftung des Freistaates Sachsen  Kulturstiftung des Freistaates Sachsen  Kulturstiftung des Freistaates Sachsen  Kulturstiftung des Freistaates Sachsen  Kulturstiftung Sachsen  Beantragung von Fördermitteln für Festivals bei der KdFS  vereinzelt Förderanträge bei Kulturstiftung Sachsen im Bereich Veranstaltungsförderung  Ostdeutsche Sparkassenstiftung  Ostdeutsche Sparkassenstiftung  Ostdeutsche Sparkassenstiftung  Ostsächsische Sparkassenstiftung  Landesstelle für Museumswesen des Freistaates Sachsen  investigative Mittel beim Kulturamt/SMWK  Sächsische Staatskanzlei  Sächsische Staatskanzlei  Landesdirektion Sachsen  Landesdirektion Sachsen  Landesdirektion Sachsen  Preisgeld Sächsisches Theatertreffen  Landeseinrichtungen  Landesstiftungen Weitere Drittmittelquellen (22x)  Preisgelder über die Teilnahme an Wettbewerben  Teilnahme an Wettbewerben  Spenden  private Spender  verschiedene Stiftungen und/oder Parteien  Kooperationen mit den jeweiligen staatlichen und kommunalen Fördereinrichtungen  Sponsoren  in geringeren Umfang Sponsoring  Einwerben von Sponsoring- ,Spenden- und Fördermitteln (institutionelle projektbezogene Förderung)  Drittmittel für Veranstaltungen (lokal, national)  Baumaßnahmen/Investitionen (Land, Bund, Europa)  Projektbezogen  Projektförderung verschiedener Institutionen im In- und Ausland  Kultureller Bereich, Veranstaltungen (Konzerte, Vorträge, Präsentationen, Führungen)  wissenschaftliche Forschung  Jugendarbeit (mit Kindern)  Drittmittelakquise wurde auf benachbarte Themenfelder ausgeweitet (z.B. Förderung von Industriekulur, Soziokultur u.ä.) Seite 13 von 68 Strategie 1: Verstärkung der Drittmittelakquise auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene  2016 stammten immerhin 7,9% unserer Mittel aus dem Bundeshaushalt und 5,1% von der Europäischen Union. Für 2017 erwarten wir einen weiteren Anstieg des Anteils der Europäischen Union  verstärkte Förderbestrebung auf nationaler Ebene (Bund/Land) für 2019  Drittmittel auf nationaler Ebene  Neu ist, dass auch Konzertreisen aufgrund von geringer werdenden Erträgen auf Reisen, andererseits steigenden Reisekosten die Notwendigkeit entstanden ist, weit häufiger als bisher, Drittmittel zu finden, die die bisherige Reisetätigkeit ermöglicht.  Drittmittel sind dann auf allen Ebenen eher möglich, allerdings sind solche Projekte auch viel teurer als andere, die Drittmittel müssen entsprechend hoch sein, damit eine Realisierung überhaupt gelingen kann. Und es braucht Fürsprecher für ein solches Projekt aus der Politik oder nationalen Kulturszene, sonst geht nur wenig. Auf kommunaler Ebene (16x)  Stadt Leipzig  Kulturamt  Kulturamt der Stadt Leipzig  Amt für Jugend, Familie und Bildung, Stadt Leipzig  Referat internationale Zusammenarbeit, Stadt Leipzig  Referat für Migration und Integration, Stadt Leipzig  Zentrum für demokratische Bildung, Stadt Leipzig  Leipzigstiftung  Leipzigstiftung  BMW  LWB  Sponsoring Sparkasse  Sparkasse Leipzig  Sponsoring Total  Förderinstitute (Förderkreis und Stiftung)  Kultur- und Begegnungszentrum Ariowitsch-Haus e.V. Keine Aktivität / negative Aussagen (11x)  Für eine europäische Antragsstellung sind wir zu klein bzw. zu finanzschwach und es fehlt uns auch die Arbeitszeit dafür.  Drittmittelakquise spielte bisher keine Rolle. Dies wird sich deutlich ändern.  Nein  Nein  Nein  nein, keine spezielle Akquise derzeit.  Noch nicht ausreichend.  Leider fehlen zumeist die Zeit bzw. die personellen Ressourcen, um effektive Drittmittelakquise zu betreiben.  Tendenz rückläufig, da der Verwaltungsaufwand immens gestiegen ist und in den meisten Fällen keine Personalkosten gefördert werden  Auf EU-Ebene stellen wir aufgrund mangelnder finanzieller und zeitlicher Ressourcen für die Projektentwicklung und -abwicklung derzeit keine Anträge als Lead-Partner  auf internationaler Ebene ist unser Mittelbedarf für eine Förderung meist zu gering Seite 14 von 68 Strategie 1: Verstärkung der Drittmittelakquise auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene B. Welchen Entwicklungsbedarf / welche Erwartungen an das Kulturdezernat haben Sie in diesem Bereich? Beratung bei der Drittmittelakquise (22x)  Beratung und Unterstützung bei der Beantragung europäischer und internationaler Drittmittel  Beratung zum Antragsverfahren  Unterstützung Akquise der Kofinanzierung  Bessere Aufklärung über weitere Fördermöglichkeiten  den Bereich der weiteren Fördermöglichkeiten auf der Homepage ausbauen  mehr Links zu den Förderern  Ausbau der weiteren Fördermöglichkeiten auf der Homepage im Bereich der Kulturförderung  Die Akquise von Drittmitteln ist mittlerweile hochspezialisiert und erfordert einen enormen personellen Aufwand. Wünschenswert wäre ein qualifizierter Ansprechpartner seitens der Stadt, der zentral diese Angelegenheiten für alle städtischen Institutionen federführend regelt.  Kompetente, ständig verfügbare Beratung auf diesem Gebiet wäre nötig.  Sehr hilfreich wäre es auch, wenn wir vielleicht mehr Informationen über bestehende Programme und neue Förderinstrumente erhalten würden. Ebenso wäre es schön wenn die bestehenden Orte und Partner besser über langfristige Vorhaben informiert werden würden, wenn es um eine künstlerisch-strategische Weiterentwicklung geht.  Flankierung und Unterstützung beim Finden, Akquirieren privater Förderer  Antragshilfe generell / Fundraisingansprechpartner im Dezernat  Erschließung neuer Fördermittel durch gemeinsame Akquise auf nationaler und internationaler Ebene Unterstützung bei Antragstellung durch Kulturdezernat notwendig, da Ablehnung von Stiftungen sehr hoch (siehe oben), da kaum personelle Ressourcen für umfangreiche Anträge vorhanden  organisatorische/personelle Unterstützung bei Antragsverfahren sowie EU-Fördermittelaquise zusätzlich seitens der Stadt  Qualifizierte/n Ansprechpartner*in, die bei Anträgen unterstützt und auf internationale Ausschreibungen hinweist  Umfassende und frühzeitige Information über Möglichkeiten der Projektförderung  Unterstützung bei Vermittlung und Antragstellung bei den Drittmittelgebern sowie bei der Bewirtschaftung der Mittel, insbesondere Vergabe von Aufträgen mit größerem Umfang  Vermittlung (möglichst) passgenauer Angebote/Kontakte. Hinweise auf aktuelle Entwicklungen, Fördermöglichkeiten und/oder potentielle Unterstützer/Netzwerkpartner.  Vermittlung anderer geeigneter Fördermittel-Institutionen. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir vielleicht mehr Informationen über bestehende Programme und neue Förderinstrumente erhalten würden. Ebenso wäre es schön wenn die bestehenden Orte/Partner, besser über langfristige Vorhaben informiert werden. Ein Praxisbeispiel könnte ähnlich angelegt die Rundmails von Herrn Grahl aus der Kulturstiftung Sachsen sein, er sammelt monatlich alle eingehenden Informationen und verschickt sie über einen Emailverteiler.  Vermittlung von Kontakten zu nationalen und internationalen Stiftungen  gute Koordination und Zusammenarbeit bei der Mittelakquise auf nationaler Ebene für das Jubiläumsjahr 2019  Mehr Schulungsangebote (z.B. wie vom CCP / Sabine Bornemann) Beratung bezüglich internationaler Netzwerke (8x)  Information und Unterstützung auf europäischer und internationaler Ebene, Impulsgeber bei Kooperationen, insbesondere "Hochkultur" & freie Kulturmacher, Netzwerkrolle Seite 15 von 68 Strategie 1: Verstärkung der Drittmittelakquise auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene  Flankierende Maßnahmen vor allem im Bereich der eigenen Gastspiele im Ausland  ...für europäische Akquise braucht es meist Partnerorganisationen in den Zweit- und Dritt-Ländern. Hier mehr Vernetzung anzubieten bzw. Infos zu bestehenden Organisationen in (Partner)Städten, wäre interessant.  Vermittlung von kooperierenden Kulturinstitutionen in anderen Ländern, z.B. in Partnerstädten  Unterstützung z.B. durch Weiterempfehlung / Einbindung in Netzwerke verschiedenster Ausrichtung  Vermittlung von Kontakten zu geeigneten Partnern  Information über kommunale Fördermöglichkeiten und Beteiligung von Partnern zur gemeinsamen Projektausführung (Vereine, Freie Träger), z.B. Engagement Global (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)  Ermöglichung interkultureller Projekte zur Einbindung in die Konzerte. Ggf. Vermittlung von gemeinsamen Projekten im Ausland. Bereitstellung der finanziellen Basis dafür. Kofinanzierung (8x)  Für kleinere Organisation ist manchmal die notwendige Vorfinanzierung des Gesamtprojektes die Hürde, da einzelne Förderungen (vor allem von EU-Projekten) erst nach der Gesamtabrechnung finanzieren.  Wir hätten gern einen städtischen Finanzfonds zur Bereitstellung von Eigenmitteln der Leipziger Kultureinrichtungen für EU-Projekte. Kleinere Einrichtungen und Vereine können in der Regel die Eigenmittel für EU-Vorhaben nicht bereitstellen.  Eine höhere finanzielle Grundförderung der Stadt für internationale Projekte wäre gut, um weitere Mittel zu beantragen, da meist ja eine nicht zur niedrige Selbstbeteiligung gefordert ist, die das Museum allein nicht immer aufbringen kann, um ein Projekt starten zu können.  Ein wichtiger Aspekt der internationalen Aktivitäten ist, dass die hauptsächliche Umsetzung und Präsentation der Formate in Leipzig stattfinden. In diesem Sinne erwarten sämtliche Drittmittelgeber eine entsprechende Gegenfinanzierung durch die Institution in der Stadt Leipzig. Ist diese nicht gewährleistet, ist die Drittmittelakquise ungleich schwerer, wenn jeder potentielle Ansprechpartner eine zumeist mindestens 50 prozentige Gegenfinanzierung verlangt. Je höher also Fördersummen sein könnten – vergleicht man Möglichkeiten bei der Kulturstiftung des Bundes – desto höher muss das Eigenkapital sein. Im optimalen Fall kann dies durch einen bestehenden eigenen monetären Grundstock geschehen, aber gerade im Bereich der bildenden Kunst gestaltet sich dies ungleich schwerer, da zum einen die Kosten auf der Ausgabenseite besonders hoch sind (insbesondere in Bezug auf den KünstlerIn hohe Fahrtkosten, hohe Übernachtungskosten, hohe Honorare, hohe Materialkosten, immer mehr auch für Technik, damit steigende Kosten für Fachpersonal (Techniker, Grafiker), die Einnahmen hingegen nicht bestehen (freier Eintritt, frei zugängliche Öffnungszeiten, frei zugängliches Rahmenprogramm (Diskussionen, Führungen, ect.). In diesem Kontext wäre eine erfolgreiche Drittmittelakquise sehr viel einfacher, wenn das Kulturdezernat zum einen bei der Bildung des finanziellen Grundstocks behilflich ist, zum anderen im Rahmen bestimmter internationaler Vorhaben vielleicht als eine Art Mentor das Projekt mit entwickelt. Besonders ins Auge fasse ich dabei international ausgerichtete Festivals, denn durch die Kontinuität können sich stabile Strukturen in der internationalen Vernetzung erst entwickeln, diese regelmäßigen Festivals werden aber in der Drittmittelakquise kaum, beziehungsweise ungern beachtet.  Oft fehlen uns Kofinanzierungsmittel. Diese sind neben dem personellen Aufwand das größte Hemmnis für die Fördermittelakquise. D.h. wir würden mehr verfügbare Mittel im künstlerischen Etat für unsere Projekte benötigen.  Unser größtes Problem beim Einwerben weiterer Drittmittel sind die Eigenmittel. Da unsere Grundfinanzierung (Institutionelle Förderung) lag 2016 bei 9,4% unseres Haushaltes. Davon müssen wir unsere Verwaltungsstrukturen und die Eigenmittel für Drittmittelprojekte finanzieren. Hätten wir mehr Eigenmittel könnten wir mehr Drittmittel akquirieren.  Einrichtung eines Finanzfonds zur Bereitstellung von Eigenmitteln für EU-Kulturprojekte (sehr wichtig für kleine Kultureinrichtungen und Vereine; oder die Stadt übernimmt die Eigenmittel... Seite 16 von 68 Strategie 1: Verstärkung der Drittmittelakquise auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene  Durch die neue FFRL wäre eine Komplementärförderung durch die Stadt Leipzig in Form einer Konzeptförderung möglich, nun wäre nur noch zu evaluieren, ob damit mehr Drittmittel auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene akquiriert werden können. Personalmittel für Fundraising-Stellen (5x)  Unterstützung bei der Einrichtung einer Assistenten-/Fundraisingstelle  An das Kulturamt haben wir diesbezüglich keine Erwartungen. Die zukünftige Drittmitteleinwerbung wird projektbezogen direkt durch das Museum erfolgen. Zur Gewährleistung wird es aber notwendig sein das Personal in dieser Richtung aufzustocken.  Bereithaltung personeller und sächlicher Ressourcen unterstützen  Drittmittelakquise wird bisher aus Kapazitätsgründen nicht ausreichend genug betrieben. Passende Förderprogramme hat es in den letzten Jahren gegeben (national, europäisch). Der Verwaltungsaufwand ist jedoch meist zu hoch.  Starke Unterstützung bei Anträgen — national oder international — wird benötigt, um der Einrictung die weltweite Präsenz auf Dauer zu erhalten. Evtl. wird die Schaffung von Teilstellen für Fundraising nötig werden, wie das in anderen Ländern schon lange üblich ist. Erhöhung des Budgets (3x)  Die bisherige Zusammenarbeit mit dem Kulturamt ist grundsätzlich zufriedenstellend. Entwicklungsbedarf sehen wir natürlich bei der Höhe der Förderung. Mieten, Betriebskosten usw. steigen, der Bedarf an Kultur der wachsenden Stadt Leipzig steigt enorm, aber auch der Konkurrenzkampf. Um die Arbeit zu gewährleisten bedarf es insbesondere bei den Personalkosten - eine größere Förderung.  Schön, dass wir in die Institutionelle Förderung der Stadt Leipzig aufgenommen wurden, aber diese stagniert auf niedrigem Niveau. In der Projektförderung aus der wir uns gern "entfernt" haben, um anderen, hier entstehenden Vorhaben kein Geld wegzunehmen, könnten wir wahrscheinlich mittlerweile höhere Zuwendungen bekommen können. Unser Vorhaben ist unterfinanziert.  Die institutionelle Förderung der Stadt ist relativ niedrig, hier würde eine Aufstockung belebend wirken. Stärkere Fürsprache bei Drittmittelgebern (2x)  Bei Bedarf Unterzeichnung von Anträgen  Mehr Fürsprache nach außen und gegenüber Drittelgebern von Seiten der Stadt, sozusagen als "Botschafter" für ein Projekt, das das Image von Leipzig positiv und überregional stärkt. Kontinuität der kommunalen Förderung/ Planungssicherheit (1x)  Außerdem stellt die fehlende Übertragbarkeit von Mitteln über die Haushaltsjahre sowie die fehlende Planungssicherheit durch jeweils jährliche Förderbescheide ein großes Hemmnis für zwei- und mehrjährige Projekte dar (z.b. Erfahrung mit einem Programm der Kulturstiftung des Bundes, das Projekt hatte eine Projektlaufzeit von 2 Jahren in 3 Haushaltsjahren). Kein Entwicklungsbedarf seitens des Kulturdezernats (1x)  keinen speziellen Seite 17 von 68 Strategie 2: Öffentlichkeitsarbeit und Zugang - Verbesserung der Informationswege zum Kulturangebot (Mehrsprachigkeit, Vermittlungsangebote, etc.) Strategie 2: Öffentlichkeitsarbeit und Zugang - Verbesserung der Informationswege zum Kulturangebot (Mehrsprachigkeit, Vermittlungsangebote, etc.) A. Sind Sie in diesem Bereich aktiv? Wenn ja, in welcher Form? Mehrsprachige Öffentlichkeitsarbeit (Print / online) (30x)  Englisch: Homepages und in Publikationen für einzelne Projekte, bei Veranstaltungen  Englisch (als zweite Sprache in Projektpublikationen und Homepages)  Ebenso sind Website, bestimmte Druckwerke etc. auf Englisch vorhanden  Informationen und Zugänge mehrsprachig z. B. auf Homepage, Programmheft, Flyer etc. - ÖA/Marketing  Flyer und Webseite mehrsprachig.  Wir machen mehrsprachig Werbung  Kontinuierliche Ausweitung der mehrsprachigen Angebote (Führungen, Druckprodukte, Social Media, Multimediaguide)  Ja, mit eigenen Mitteln: Imagefilme, Werbeaktionen in Deutsch, Englisch.  englischsprachige Website (in progress)  Aufbau einer englischen Version der Webseite  Website ist bereits zweisprachig  Homepage auf Englisch und Französisch, demnächst auf Chinesisch  Homepage zweisprachig (deutsch-englisch)  mehrsprachige Informationen auf der Website; ab Mai 2017 auch englische Übersetzung der Website  Homepage ist zweisprachig (deutsch/englisch)  Mehrsprachigkeit von Homepages für Veranstaltungen  Online-Information über Website  Website in Deutsch und Englisch,  Unsere Webseite lässt sich automatisch in zahlreiche Sprachen übersetzen. Die Qualität ist ausreichend für einen ersten Eindruck.  zweisprachige Homepage  Englischsprachige Informationsbroschüren über unser Haus  Flyer des Museums ebenfalls seit Jahren auf Englisch  Informationsmaterial z.Z. in 13 Sprachen (chinesisch, deutsch, englisch, französisch, italienisch, japanisch, litauisch, niederländisch, polnisch, portugiesisch, russisch, spanisch, tschechisch)  Image-Broschüre zweisprachig (deutsch/englisch)  Image-Flyer dreisprachig (deutsch/englisch/polnisch)  mehrsprachige Flyer  Informationshefte in fünf Sprachen  Drucksachen (mit mehrsprachigem Anteil)  Print-Erzeugnisse (Flyer, Plakate)  Eine englischsprachige Übersicht zu unserem Programm bieten wir insbesondere bei Festivals an. Seite 18 von 68 Strategie 2: Öffentlichkeitsarbeit und Zugang - Verbesserung der Informationswege zum Kulturangebot (Mehrsprachigkeit, Vermittlungsangebote, etc.) Mehrsprachigkeit des Kulturangebots (28x)  Audiodeskription  Simultanübersetzung (engl., spanisch)  Englische Simultanübersetzungen  im laufenden Ausstellungsprogramm liegen weiterführende Texte zur Information auf Deutsch und Englisch bereit  Rahmenprogramm (Diskussionen und Künstlergespräche) wird auf Deutsch, in international besetzten Diskussionsrunden mit Übersetzung angeboten  in einer aktuellen Ausstellung werden Rundgänge in weiteren Sprachen gewährleistet (Sprachen: Persisch und Arabisch)  Es gibt Pläne, die Mehrsprachigkeit im Museum weiterauszubauen und z.B. auch einen mehrsprachigen Audioguide oder eine App zu entwickeln (Umsetzungsproblem: Kosten).  zukünftige Ausstellung komplett mehrsprachig (mindestens Englisch und Französisch)  Führungen/Workshops auf Englisch und Chinesisch  In Bereichen, in denen verstärkt mit überregionalem Publikum zu rechnen ist, erfolgt die Vermittlung bilingual  Ausgewählte Angebote wie Hausführungen können in unterschiedlichen Sprachen gebucht werden.  Arabisch: Übersetzer/innen bei einzelnen Projekten und bei Veranstaltungen  Arabisch (nur punktuell; bei Projekten und Veranstaltungen).  Ja, seit diversen Jahren stellen wir alle Schilder etc. auch auf Englisch her.  Geführte Touren sind ebenso auf Englisch möglich.  Bedienungshinweise von IT-Geräten mehrsprachig, etc.  Führungen in mehreren Sprachen/auch einfacher Sprache  mehrsprachige Veranstaltungen  Angebote in engl. Sprache  Englische/arabische Sonderführungen  Führungen für ausländische Touristen sowie zweisprachige Führungen der in den Sonderausstellungen  Zweisprachigkeit (D - ENG) bei großen Veranstaltungen  Wir führen sehr viele Vermittlungsangebote in a) englischer Sprache b) deutscher Gebärdensprache durch.  Audioguide in Deutsch und Englisch  Angebot von speziellen Führung in Fremdsprache Englisch auf Nachfrage  Wir sorgen bei den Veranstaltungen immer für eine breite Verständlichkeit, z.B. Ausstellungstexte in mehreren Sprachen oder bei Diskussionen Übersetzer im Raum zu haben.  je nach Projekt Kurzfassungen von Infos in Englisch  Begleithefte für die Ausstellung auf Englisch Alternative Kommunikationskanäle und -formen (12x)  Die Einrichtung betreibt eine gut gepflegte Homepage und bedient als Social Media Kanal derzeit hauptsächlich Facebook. Eine Erweiterung der Aktivitäten auf andere Social Media Kanäle ist geplant.  soziale Medien (auch mehrsprachig)  Mail-Verteiler  Sehr hohe Internet-Aktualität, Präsenz mit aktuellen Themen bei Facebook  Von zentraler Bedeutung für die Vereinsarbeit, ist derzeit die Prüfung der Effektivität klassischer und moderner Öffentlichkeitsarbeit, um den Zugang zu Angeboten zu erleichtern und dadurch auch Möglichkeiten zu eröffnen, neue Projekte anbieten zu können. Insbesondere hinsichtlich der Informationswege zu Angeboten, gibt es derzeit starke Bemühungen, da sich zeigt, dass die gängigen Wege teilweise wenig effektiv sind. Hier ist die derzeitige Seite 19 von 68 Strategie 2: Öffentlichkeitsarbeit und Zugang - Verbesserung der Informationswege zum Kulturangebot (Mehrsprachigkeit, Vermittlungsangebote, etc.) Aufgabe, die Informationswege, welche potentielle (und neu hinzukommende) Interessierte nutzen, zu erkennen und zu erschließen. Genutzt werden derzeit die klassischen Wege: Zeitung, Stadtmagazine, Flyer, etc. und die sozialen Netzwerke, insbesondere Facebook  Wir haben spezielle Kommunikationskanäle zu arabisch und persisch sprechenden Menschen in Leipzig (https://www.facebook.com/leipzigarabisch https://www.facebook.com/leipzigpersisch)  Wir sind in den formalen und informellen Netzwerken aktiv.  Wir nutzen zahlreiche Medien (Flyer, Plakate, Homepage, Soziale Medien, Newsletter, Newsflyer, lokale Zeitschriften/Zeitungen usw.).  Aufbau neuer Webseite mit verbessertem Zugang über mobile Geräte  Programmflyer  Öffentlichkeitsarbeit über Printmedien, Onlinemedien, Telemedien, Flyer und Plakate, Social Media, persönliche Ansprachen und Einladungen  Ja, mit eigenen Mitteln: Imagefilme, Werbeaktionen in Deutsch, Englisch. Kooperationen / Akquise neuer Zielgruppen (6x)  Ein wichtiger Ansatz in der Öffentlichkeitsarbeit ist das Akquirieren und Einbeziehen auch von Publikum, das nicht direkt aus dem Kunstkontext kommt. Mit verschiedenen Kooperationen wird an der Vermittlung der Ausstellung gearbeitet.  Kartenspenden an KulturLeben Leipzig&Region  Zusammenarbeit mit Sprachinstituten (Berlitz)  Unsere Arbeit konzentriert sich vor allem, im Rahmen unserer Möglichkeiten, auf die integrativen Angebote zum Spracherwerb. Das bedeutete, Führungen für Sprachkurse bei denen individuell auf die speziellen Bedürfnisse und das Level des Sprachvermögens eingegangen wird.  Zudem haben wir in wachsender Form durch unser eigenes Netzwerk unser Kulturangebot auch nicht normalen Ausstellungsgästen zugänglich gemacht. Wir haben hierfür mit Schulen, Blindenschule oder Berufsschulen und dem Institut für Kunstpädagogik kooperiert.  regelmäßige Angebote für Senioren und Kinder und auswärtige Besucher Mehrsprachiges Personal (5x)  wiss. Mitarbeiter beherrschen mindestens eine Fremdsprache  Förderung Sprachkompetenz von Mitarbeiter/innen  Kommunikation auf Englisch  Wir haben arabisch, persisch, russisch und natürlich französisch sowie englisch sprechende feste Mitarbeiter. Durch unsere europäischen Freiwilligen haben wir darüber hinaus wechselnden Zugang zu anderen europäischen Sprachen.  mehrsprachige Mitarbeiter Sprachliche Barrierefreiheit (5x)  In unserer Kommunikation sowie in der Ausschilderung im Haus setzen wir weitgehend auf Icons, die ohne Sprache verständlich sind.  Wir haben spezielle Einstiegsprogramme für Menschen, die noch nicht gut Deutsch sprechen (Sprachenabend, Sprachtandem, Deutschangebote, ...)  Arbeit am Antrag 360° -Stelle gefördert von der Bundeskulturstiftung (darüber wollen wir u.a. die Barrierefreiheit Seite 20 von 68 Strategie 2: Öffentlichkeitsarbeit und Zugang - Verbesserung der Informationswege zum Kulturangebot (Mehrsprachigkeit, Vermittlungsangebote, etc.) unserer Informationsmedien evaluieren und noch weiter optimieren)  Die Erfahrungen haben gezeigt, dass nonverbale Kunstformen wie Musik oder Tanz den Zugang erleichtern.  Da bestimmte Formate der bildenden Kunst einen nicht für Jedermann selbstverständlichen Zugang haben, sind wir von Beginn an bemüht, bestimmte Hemmschwellen abzubauen. Je nach Ausstellung geschieht dies mit darauf zugeschnitten Strategien. Vermittlungsangebote (4x)  Vermittlungsangebote der Theaterpädagogik für Zuschauer, Schulklassen, Lehrer und Erzieher  Bisher folgende Vermittlungsangebote: Publikumsgespräche und Diskussionen zu bestimmten Themen und Anlässen  Jugendtheater-Kurs  Vermittlungsangebote Bestätigung der Aktivität ohne Spezifizierung von Maßnahmen (4x)  ja, aber nur eingeschränkt  ja, momentan aber nur eingeschränkt  ja - seit langem  Interkulturelle Projekte gehören bei uns zum Programm. Touristische Vermarktung (2x)  Besuch internationaler Messen  touristisches Informationsschild an der Autobahn Keine Aktivität / Negative Aussagen (8x)  alle Angebote erfolgen einsprachig in Deutsch  Nein.  Mehrsprachige Museumsführer sind nicht verwirklicht, hierfür fehlt unserer Einrichtung das entsprechende Personal. Museumsführer, zumindest in englischer Sprache, sind geplant und relativ problemlos umsetzbar. Vermittlungsangebote werden an unserem Haus von zwei Pädagoginnen übernommen, die sich gemeinsam eine Stelle teilen (75%/25%). Mehrsprachigkeit ist damit nicht zu gewährleisten.  Wir betrachten unsere Möglichkeiten aber als unzureichend, da sie nicht den aktuellen Erwartungen entsprechen (digitale, soziale Medien mehrsprachig bedienen).  Wir sind bemüht punktuell Übersetzungen oder auch Brailleschrift, einfach Sprache etc. zu verwenden. Scheitern aber auch hier oft an den finanzielle Ressourcen.  zu wenig  Als eingetragener Verein sind unsere Mitglieder ehrenamtlich tätig, eine kleine Vergütung können wir lediglich zwei Hilfskräften zukommen lassen. Die Öffentlichkeitsarbeit ist ein Bereich, den wir nur nach unseren begrenzten Kräften unprofessionell bedienen können. Hier wäre professionelle Hilfe hochwillkommen.  Eine Bündelung der bekannten Aktivitäten unter der Marke "Musikstadt Leipzig" könnte von der Stadt Leipzig in Angriff genommen werden. Seite 21 von 68 Strategie 2: Öffentlichkeitsarbeit und Zugang - Verbesserung der Informationswege zum Kulturangebot (Mehrsprachigkeit, Vermittlungsangebote, etc.) B. Welchen Entwicklungsbedarf / welche Erwartungen an das Kulturdezernat haben Sie in diesem Bereich? Erhöhung des Budgets für mehrsprachiges Personal (13x)  hilfreich wären finanzielle Mittel für den Ausbau der genannten Angebote (z.B. für Übersetzungen) und Förderung Sprachkenntnisse der Mitarbeiter/innen, aber auch Anerkennung privat-finanzierter Fortbildungen in diesem Bereich als Arbeitszeit  Aufgrund der Budgetlage müssen wir derzeit die Kosten für eine mehrsprachige Webseite / mehrsprachige Druckerzeugnisse und mehrsprachige Durchführung von Vermittlungsangeboten (Dolmetscher) zumeist hinten anstellen. Eine Mehrsprachigkeit für Gehörlose ist gar nicht leistbar (doppelte Dolmetscherkosten). Hier wäre ein Sondertopf hilfreich, aber nur, wenn dieser nachhaltig wirksam wird (z.b. muss man sich bei einer mehrsprachigen Webseite auch die Übersetzungskosten dauerhaft leisten können).  Bereithaltung personeller und sächlicher Ressourcen unterstützen  Bereitstellung von Mitteln für Dolmetscher_innen und Übersetzer_innen usw.  Die kann letztendlich nur über eine bessere monetäre Ausstattung der Institutionen geschehen.  Die Umsetzung vieler Ideen hat leider (oder zwangsläufig) auch mit Geld zu tun. Wir schreiten unsere Arbeitszeit aus und müssen an allen Ecken und Ende sparen. Mit 30.000 Euro (etwa im Drittel Personal/Programm/Umfeld) mehr wäre weit mehr machbar.  Erweiterung dieser Angebote ist immer auch eine Frage der möglichen Ressourcen, gerade bei kleineren Institutionen stärkere Vermarktung der Kultur durch LTM (einheitliche Standards). Anregung einer Vereinheitlichung eines Audioguide-Systems für alle Kulturinstitutionen + aktive Unterstützung  Koordination/Standards für die Stadt / zusätzliche Mittel (HH-Mittel sind nicht ausreichend, um Bedarf zu decken.)  Investition in Ausstattung und Personal, um kurzfristige Informationswege bedienen zu können (soziale Medien) und aktiv zu kommunizieren.  Für die Mehrsprachigkeit der Informationswege fehlen uns leider die Ressourcen (Personal, Zeit) - Vermittlung z.B. von Studenten oder Ehrenamtlichen durch das Kulturdezernat wäre hilfreich  Unterstützung und Förderung zum Erhalt und zur Qualifizierung der Mitarbeiter absichern.  Wir benötigen mindestens zwei volle Pädagogikstellen und eine zusätzliche Stelle für Bildung und Vermittlung. Dies sollte im Personalplan bis 2020 aufgeführt werden. Eventuell könnte das Kulturamt Dolmetscher engagieren, die die Museumsangebote übersetzen (Französisch, Italienisch, Spanisch, Russisch, Tschechisch, Polnisch, Chinesisch, Arabisch ...)  Für eine dauerhafte Vermittlungsarbeit und deren Entwicklung braucht man professionelle Mitarbeiter, die nicht immer im Rahmen temporärer Projekte aufgebaut werden können, sondern über eine dauerhafte Entwicklung bestimmter Vermittlungsformate eingearbeitet werden müssen. So ist es eine wichtige Komponente mit verschiedenen Studiengängen der jeweiligen Institute zu arbeiten, die Anleitung jedoch müsste im optimalen Fall von einer eingearbeiteten Person erfolgen. Auch die Vermittlung in Wort, Schrift und Bild sind abhängig von den finanziellen Rahmenmöglichkeiten des jeweiligen Projektes. Gibt es hier kein grundsätzliches Budget, können bestimmte Vorhaben nicht in die Tat umgesetzt werden, da auch hier nicht nur die Druck- und Anzeigekosten zu beachten sind, sondern auch ein professionelles Team von Nöten ist, was beispielsweise Übersetzungsangebote gewährleistet, aber auch die graphische Umsetzung dieser und deren Verteilung. Dies kann letztendlich nur über eine bessere monetäre Ausstattung der Institutionen geschehen. Seite 22 von 68 Strategie 2: Öffentlichkeitsarbeit und Zugang - Verbesserung der Informationswege zum Kulturangebot (Mehrsprachigkeit, Vermittlungsangebote, etc.) Bündelung von Informationen (8x)  Bündelung (ggf. Abstimmung) und Kommunikation der kulturellen Angebote über das Kulturdezernat, z.B. bei Jubiläen, Großveranstaltungen. Austausch  Einen gut zugänglichen Online-Veranstaltungskalender, in dem die Konzerte enthalten sind (am besten auf der Startseite von www.leipzig.de). Evtl. eine eigene Internet-Plattform des Dezernats.  Eine Bündelung der Angebote und Informationen wäre sehr hilfreich. Hierbei sollten in der sogenannten "freien" Szene" stärkeres Augenmerk auf die kleineren und/oder weniger bekannten Angebote gelegt werden, da diese deutlich im Fokus der sich weiter entwickelnden Szene stehen.  Eine städtische Kulturangebots-Vermittlungsstelle wäre gut. Sie könnte die Kulturangebote mehrsprachig zusammenfassen und evtl. Begleitung und Übersetzer stellen/ vermitteln.  Informationsbündelung (gern in Zusammenarbeit mit Willkommenszentrum für Geflüchtete und MigrantInnen)  Kulturdezernat als Knotenpunkt, der Angebote und Nutzer zusammenbringt, den Institutionen hilft, sinnvolle (Vermittlungs-)Angebote zu schaffen, für die auch eine Nachfrage besteht. Und umgekehrt den Nutzern diese Angebote nahezubringen, z.B. über LTM oder andere Organisationen, die mehrsprachig agieren.  Werbung über Kulturdezernat in mehreren Fremdsprachen  Erstellung einer mehrsprachigen Informationsbroschüre „Theater für junges Publikum in Leipzig“ mit einer Vorstellung aller Kultur- und Theatereinrichtungen, die für Kinder und Jugendliche in Leipzig arbeiten und produzieren und wie man an diesen Projekten teilhaben kann. In dieser Broschüre auch generelle Information über Stellenwert Kultureller Bildung in Deutschland. Vermittlung von Sprachmittlern (6x)  Die meisten werden eine Sprachmittlung benötigen, da Sprachen wie arabisch und farsi/persisch mehrdeutig sein können. Und es meist mindestens zweier verschiedener Übersetzer/innen bedarf.  Ein zentraler Pool an qualifizierten Dolmetschern, insbesondere in den durch die Zuwanderung erforderlichen Sprachen, wäre äußerst hilfreich. Darüber hinaus ist Mehrsprachigkeit immer auch mit einem deutlich höheren personellen und finanziellen Aufkommen verbunden.  Unterstützung bei Führungen in Fremdsprachen z.B. durch Vermittlung eines Büros, das mit Sonderkonditionen für die Museen tätig ist  großen Entwicklungsbedarf: Unterstützung bei Übersetzungs- oder Dolmetscherleistungen (können wir nicht in allen Projekten gewährleisten, dafür fehlen uns die Mittel; besonders bei Arabisch, Farsi...  Vermittlung und Finanzierung von Übersetzern (z.B. arabisch, farsi)  Erstellung eines Pools / Netzwerk von Übersetzern, Dolmetschern die auf die Besonderheiten von Übersetzungen im Theaterbetrieb eingehen können Stärkung von Kooperationen und Netzwerkarbeit (5x)  Einbindung in strategisch wichtige Partnerschaften und Kooperationen.  Weiterempfehlung, ggf. Hilfe bei behördlichen Schwierigkeiten  Flankierung bei der Erschließung neuer Besuchergruppen und Kontaktpartner  Sensibilisierung anderer Dezernate für unsere Belange / Flankierung bei der dezernatsübergreifenden Kommunikation (z.B. Jugendamt, Amt für Internationales, Referat für Migration und Integration)  Die Jubiläumsjahre 2010 und 2013 haben gezeigt, dass großes Potential in der Stadt vorhanden ist, das nur koordiniert werden muss, um wirklich attraktive Angebote zusammenzustellen. Es müssten nur die vorhandenen Aktivitäten koordiniert und gezielt weiter gefördert werden. Seite 23 von 68 Strategie 2: Öffentlichkeitsarbeit und Zugang - Verbesserung der Informationswege zum Kulturangebot (Mehrsprachigkeit, Vermittlungsangebote, etc.) Aktive kommunale Unterstützung (3x)  Unterstützung bei Budgetverhandlungen; Argumentation gegenüber Dritten zur Bedeutung von Internationalität  Unterstützung bei einer Bestandsaufnahme zur Diversität / Equity Scan  Aktive Unterstützung unserer Arbeit Vermittlung von Pressekontakten (2x)  Bessere Nutzung von kommunalen Print-Medien für kulturelle Veranstaltungen (z.B. Amtsblatt). Vierzehntägige Herausgabe eines gedruckten Veranstaltungskalenders (z.B. als Beilage des Amtsblatts). Bessere Vernetzung mit anderen elektronische Medien (Fernseh- u. Rundfunkanstalten) für Veranstaltungen der freien Leipziger Kulturszene. Initiierung nötiger Überzeugungsarbeit bei den öffentlich-rechtlichen Intendanzen. Beispiel: Im Programm des MDR ist die mitteldeutsche Jazzszene so gut wie nicht vertreten. Andere Rundfunkanstalten widmen sich deutlich mehr den Kulturschaffenden ihres eigenen Bundeslandes. Beim MDR hier deutliches Defizit.  Unterstützung durch Nutzung der stadteigenen Medien, z.B. Amtsblatt, www.Leipzig.de, Twitter, Facebook, oder Presseverteiler des Rathauses - Momentan ist die Veröffentlichung verschiedener Veranstaltungen auf diversen Seiten kaum möglich. Bedarf nach Weiterbildungsangebote (1x)  großen Entwicklungsbedarf: Weiterbildungsangebote durch die Stadt wären schön Mehrsprachigkeit des kommunalen Internetauftritts (1x)  Mindestens Zweisprachigkeit (D - ENG) auf den Websites bei relevanten Themen  Kein Entwicklungsbedarf seitens des Kulturdezernats (2x)  keine  keinen speziellen. Seite 24 von 68 Strategie 3: Sicherung und Weiterentwicklung der interkulturellen und internationalen Ausrichtung des Kulturangebots Strategie 3: Sicherung und Weiterentwicklung der interkulturellen und internationalen Ausrichtung des Kulturangebots A. Sind Sie hinsichtlich der Sicherung und Weiterentwicklung der interkulturellen Ausrichtung Ihrer Angebote aktiv? Wenn ja, in welcher Form? Kooperationen (14x)  Zusammenarbeit mit Pandechaion-Herberge e.V., Flüchtlingsrat Leipzig e.V., Ehrenamtliche Initiativen in Flüchtlingsunterkünften  Durch die inzwischen hohe Anzahl an durchgeführten Ausstellungen, Diskussionsformaten und interdisziplinären Projekten ist es uns gelungen ein breites lokales wie internationales Netzwerk aufzubauen. Dieses stark auf Interdisziplinarität aufgebaute Netzwerk befruchtet sich immer wieder neu und ist Grundlage für die stabile Erweiterung und Weiterentwicklung im Rahmen zukünftiger Projekte. Inzwischen profitieren dadurch Leipziger Akteure, um mit Hilfe unsere Infrastruktur und unserer Infrastruktur eigene Projektideen umzusetzen. Wichtig ist auch hier die kontinuierliche Arbeit mit den verschiedenen Akteuren der Netzwerke, beispielsweise des regelmäßigen Austausches einer Einrichtung aus den Niederlanden, der Vernetzung dieser mit dem Deutschen Literaturinstitut Leipzig, der Zusammenarbeit mit der HTWK Leipzig oder den Kulturwissenschaftlern und der Einbeziehung dieser in verschiedene Ausstellungsformate.  Durch die wachsende Zahl an Ausstellungen, Programmen und Projekten ist es uns gelungen ein breites Netzwerk in der Stadt, sowie International zu binden. Dadurch ist es für uns leichter mit kulturellen Akteuren/innen aus den verschiedenen Regionen zusammen zu arbeiten. Ebenso nutzen viele Leipziger Institutionen unsere Infrastruktur und Kontakte um Projektideen umzusetzen.  Weiterhin gibt und gab es Kooperationen mit verschiedenen Initiativen, hinsichtlich des Besuchs verschiedener Veranstaltungen.  in städtische Formate / Veranstaltungen einbinden, Kooperation mit anderen Einrichtungen und Trägern  ja, sehr aktiv. Aufbau und Pflege eines Netzwerkes in Leipzig (Partner)  Ja. Vernetzung mit Vereinen und Institutionen.  Kooperation mit migrantischen / internationalen Vereinen/Initiativen  Partnerschaften im Kinder- und Jugendbereich, insbesondere mit Istanbul. Zusammenarbeit mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen im Rahmen von DAZ-Klassen und ideelle Unterstützung ehrenamtlicher Initiativen.  Ja, durch Partnerschaften, in Leipzig und auf Konzertreisen, Outreaches auf Konzertreisen etc., vielfältige Kontakte und Besuchsangebote.  ja - Angebote und Kooperationen im Bereich der Werkstätten  Die Einrichtung ist Teilnehmer am Projekt "Bildungskoordination für Neuzugewanderte" der Stadt Leipzig  erste Erfahrungen mit Bundesfreiwilligendienst Flucht & Asyl  Teilnahme an den interkulturellen Wochen der Stadt Leipzig Angebote für spezielle Zielgruppen (10x)  Interkulturelle Vermittlungsangebote in Verbindung zum Sonderausstellungsprojekt sind derzeit in der Erprobung. Interne Mitarbeiterschulung zu diesem Thema.  Theaterprojekte mit Spielerinnen und Spielern unterschiedlicher kultureller Herkunft  interkulturelle Workshops (finanziert und durchgeführt von der Fördergesellschaft und privaten Spendern) Seite 25 von 68 Strategie 3: Sicherung und Weiterentwicklung der interkulturellen und internationalen Ausrichtung des Kulturangebots  Veranstaltungsangebote für Kinder und Erwachsene mit Migrationshintergrund.  Arbeit daran, migrantische Menschen als Besucher/innen, Teilnehmende und Agierende zu gewinnen, einzubeziehen  musikalische Stadtführungen für Bewohner/innen von Erstaufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften  Mehrsprachige Theaterprojekte  aktuell in Form von Veranstaltungen für DaZ-Klassen  interkulturelle Studentenclubs. Das wollen wir perspektivisch weiter ausbauen  Wenn Gruppen mit bestimmten Wünschen kommen, gehen wir bestmöglich darauf ein, aber spezielle Angebote haben wir im Bereich der Interkulturalität nicht, aber viele Einzelbesucher aus verschiedenen Ländern, die sich für das Thema interessieren, dies sind aber eher Touristen, keine Leipziger Bewohner mit Migrationshintergrund. Konzeption von Angeboten/ Themenauswahl (6x)  Beachtung der Veränderung der Stadtgesellschaft (Zielgruppen) bei der Konzipierung von Veranstaltungen und deren Programmen; bei der Beratung von Antragstellern  Ja, aktuelle Themen für Angebote weiterhin aufgreifen und umsetzen  über die Programmgestaltung, die Offenheit und Transparenz unserer Angebote  Wir bemühen uns, wie auch schon in den letzten 25 Jahren, unser kulturelles aber vor allem unser bildungspolitisches Programm vielschichtig und umfangreich aufzustellen. Sind hierbei stets bemüht neue Impulse aufzunehmen, innovative Ideen zu entwickeln und viele Menschen in unseren Alltag, in unsere Arbeit zu integrieren.  interkulturelle Arbeit ist meist nur möglich in der Verbindung von sozialer Arbeit. meist ist die Arbeit niedrigschwellig... oder die Menschen sind zu Beginn eher über niedrigschwellige Angebote erreichbar; manchmal auch erst, wenn über einen längeren Zeitraum ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden konnte. Das bedeutet auch, diese anderen Prozesse, die manchmal nicht vordergründig "kulturelle" sind, anzuerkennen bzw. auch als (Honorar)Leistungen anzuerkennen.  ja, sehr aktiv. Durchführung von ca. 30 Veranstaltungen und Projekten im Jahr. Interaktive Angebote und Dialogorientierung (5x)  Angebote in Clubs der Theaterpädagogik  Künstlerische und dramaturgische Betreuung der partizipativen Angebote für alle Bürger*innen der Stadt unabhängig von ihrem kulturellen Hintergrund  Theaterpädagogische Produktion bzw. Installationen  Austauschmöglichkeiten befördern  über regelmäßige Bedarfserhebungen, den engen Gemeinwesenbezug und partizipative Projekte Ausschreibungen von Förderern (4x)  Bewerbung um 360° - Position  Regelmäßig KULTUR MACHT STARK – Projekte, mittlerweile in 4. Auflage  Drittmittelbeantragung  Ja. Zum Beispiel in Form des Förderprojekts im Rahmen von "Kultur macht stark" 2014-2016 Einsatz von internationalen Mitarbeiter*innen/ Künstler*innen (4x)  Engagements europäischer Musiker für unsere Konzerte. Für spezielle Projekte fehlen uns hier die finanziellen und Seite 26 von 68 Strategie 3: Sicherung und Weiterentwicklung der interkulturellen und internationalen Ausrichtung des Kulturangebots personellen Ressourcen  Kursleitende mit interkulturellem Hintergrund weiter einbinden  kontinuierliche Zusammenarbeit mit internationalen oder migrantischen Künstler/innen  Gelebte kulturelle Vielfalt nach innen und außen durch eine multikulturelle Ensemblekultur. Interkulturelles Audience Development (2x)  Teilnehmende mit interkulturellem Hintergrund weiterhin gewinnen  mit Unterstützung unseres syrischen Mitarbeiters über aktive Netzwerkarbeit und persönliche Ansprachen Interkulturelle Ausrichtung als Selbstverständlichkeit (2x)  Als Träger im Bereich kulturelle Bildung ist der interkulturelle Ansatz Teil unserer Arbeitsweise. In dieser Spielzeit wurde z.B. gezielt ein Theaterprojekt durchgeführt, in welchem Jugendliche mit verschiedenen religiösen Hintergründen sich Gedanken zum Thema individueller Glauben gemacht haben.  Für uns ist die interkulturelle Ausrichtung schon immer eine Querschnittsaufgabe. Wir arbeiten kontinuierlich im Rahmen der uns zur Verfügung stehenden Ressourcen an der Verbesserung unserer Angebote. Genreübergreifende Angebote (2x)  Interkulturelle Ausrichtung nur im Sinne von genreübergreifen Projekten vorhanden  Sonderausstellungen in der Einrichtung, nicht nur zum Thema Musik, so z.B. Malerei, Synästhesie, Bildhauerei usw. Kostenloser Eintritt (1x)  Kartenkontingente für Geflüchtete und Flüchtlingspaten (finanziert und durchgeführt von der Fördergesellschaft und privaten Spendern) Wissenschaftliche Veröffentlichungen (1x)  Die internationale Bedeutung und Ausstrahlung der Musikstadt Leipzig beruht auf einem ausgeklügelten Zusammenspiel von Komponisten, Aufführungsensembles, Notendruckern, Musikzeitschriften, Schriftstellern, Graphikern und vielen anderen Gewerben, die letztlich die Musikkultur der bürgerlichen Gesellschaft in ganz Europa und darüber hinaus geprägt haben. Selbst die Vorstellung, dass die Komponisten als Originalgenies diese Kunst ganz allein geschaffen hätten, ist eine aus romantischer Musikanschauung entstandene Legende, die in Leipzig einen wesentlichen Ursprung nahm. In zahlreichen wissenschaftlichen Konferenzen, Führungen und populärwissenschaftlichen Vorlesungen sind diese neueren Erkenntnisse der Musikgeschichte immer wieder angesprochen und zur Diskussion gestellt worden. Entsprechende Publikationen liegen vor, weitere sind in Arbeit. Einrichtungsspezifische Konzepte (1x)  Ja: die Einrichtung hat seit 2016 ein eigenes interkulturelles Konzept mit einem konkreten Maßnahmenplan. Konzept und Maßnahmenplan werden kontinuierlich fortgeschrieben; das Thema interkulturelle Ausrichtung ist regelmäßiger Tagesordnungspunkt auf internen Sitzungen. Seite 27 von 68 Strategie 3: Sicherung und Weiterentwicklung der interkulturellen und internationalen Ausrichtung des Kulturangebots Angebote der kulturellen Bildung (1x)  kulturelle Bildungsangebote in den Bereichen Darstellende und Angewandte Kunst und Medien Keine Aktivität/ Negative Aussage (7x)  Wir sehen hier Möglichkeiten in der Einbeziehung interkultureller Angebote in das Bühnen- und Veranstaltungsprogramm; allerdings keine "gezielte" Akquise  Am Museum sind alle Kulturen dieser Welt willkommen. Spezielle Angebote an einzelne Kulturen sind nicht wegführend, da jene Kulturen die keine Berücksichtigung erfahren würden benachteiligt wären.  Eine Interkulturalisierung der Arbeit Vereins erscheint nicht von zentraler Bedeutung, da speziell die Konzertveranstaltungen ohnehin jedem offenstehen. Eine Weiterentwicklung wäre daher gesamtgesellschaftlich zu verorten.  Nicht speziell. Die Einrichtung bietet grundsätzlich ein "niedrigschwelliges" Angebot für alle Bevölkerungsschichten. Wir versuchen mit dem Ansatz "offen für alle" breite Publikumskreise unterschiedlicher Herkunftskulturen zu erreichen. Es fehlt jedoch oft am persönlichen, dauerhaft etablierten vermittelnden Kontakt.  nein  Nein.  Nein. Zur Weiterentwicklung fehlen uns die personellen/finanziellen Kapazitäten. Seite 28 von 68 Strategie 3: Sicherung und Weiterentwicklung der interkulturellen und internationalen Ausrichtung des Kulturangebots B. Welchen Entwicklungsbedarf / welche Erwartungen an das Kulturdezernat haben Sie hinsichtlich der Sicherung und Weiterentwicklung der interkulturellen Ausrichtung Ihrer Angebote? Stärkung von Kooperationen und Netzwerkarbeit (13x)  Das ginge nur über so eine Art Servicestelle, die alle Kulturangebote sammelt und vermittelt (siehe vorherige Strategie).  ansonsten Netzwerkfunktion  einen großen Entwicklungsbedarf (momentan ca. 30 Veranstaltungen und Projekte im Jahr), Entwicklung von neuen städtischen interkulturellen Vorhaben (gemeinsam mit der Leipziger Kulturlandschaft)  gerne Einbindung in geplante Projekte  Hilfreich wäre für uns vor allem ein Know-How-Transfer zwischen den verschiedenen Einrichtungen und Intitiativen in Leipzig.  In den nächsten Jahren wird die interkulturelle Ausrichtung vermutlich noch zunehmen. Unterstützung bei der Kontaktaufnahme zu geeigneten nationalen oder internationalen Partnern.  Kooperationen anschieben, die sinnvoll sind, um als Projekt Formen der Interkulturalität zu testen, denn nicht jedes Haus ist dafür prädestiniert.  Netzwerk aufbauen Interkultur und Theater  Projekt Künstlerpatenschaften. Momentan kommen viele Theater-, Kulturschaffende aus verschiedenen Ländern nach Leipzig – wie können wir uns kennenlernen? Plattformen und Netzwerke mit dem Ziel der künstlerischen Zusammenarbeit schaffen  Unterstützung bei internationalen Kontaktmöglichkeiten  Unterstützung bei möglichen Kooperationen / Synergieeffekte  Vernetzungsangebote, Bündelung der städtischen Aktivitäten,  Wenn es hier zu einem gemeinsamen Projekt verschiedener Institutionen (mit Hilfe des Kulturdezernats) kommt, sind wir an einer Kooperation immer interessiert. Erhöhung des Budgets (8x)  Das genannte Angebot fortzusetzen und zu vertiefen bedarf stärkerer finanzieller Unterstützung.  Generell kann man in den letzten Jahren von einer ansteigenden Ausdifferenzierung bestimmter Berufszweige und deren Professionalisierung feststellen. Was zunächst mit immer spezialisierteren Studiengängen begann, ist heute als neues Berufsbild sichtbar. Als Beispiele kann auf dem Feld der bildenden Kunst in Leipzig die Studiengänge des Kurators (HGB), oder des Ausstellungsdesigners (HTWK) genannt werden. Mit der Möglichkeit, auf die professionalisierten Spezialisten zurückzugreifen, ist die Erwartungshaltung gestiegen, diese auch zu beanspruchen und in höherem Maße arbeitsteilig zu agieren. Eine entsprechende und beständige interkulturelle Arbeit erfordert einen Mehrbedarf an Struktur und Personal, der wiederum selten wirtschaftlich im Sinne einer Refinanzierung ist.  Ideelle, personelle und finanzielle Förderung interkultureller Programme.  langfristige Sicherung und Bereitstellung von Fördermitteln zur Basisfinanzierung der Angebote  Mittelbereitstellung für Honorare, da Haushaltsmittel auf Dauer nicht ausreichend sind  Sicherung Personalressourcen, da Angebot durch fehlende Personalressourcen (eine 70% Stelle) begrenzt ist  Vermittlung und Finanzierung von lokalen Projekten mit interkulturellen Gästen.  Wir würden uns wünschen das gerade in diesem Fall besonderes Augenmerk auf die von unserer Seite gestiegene Arbeitsleistung in Form von Personalstellen Rücksicht genommen wird. Die interkulturelle Arbeit erfordert oft, einen Seite 29 von 68 Strategie 3: Sicherung und Weiterentwicklung der interkulturellen und internationalen Ausrichtung des Kulturangebots nicht immer wirtschaftlichen Mehrbedarf an Struktur und Personal. Konzeptionelle Beratung (3x)  Kenntnis von internationalen/nationalen Trends  Ein direkter Ansprechpartner für interkulturelle künstlerische Arbeit im Dezernat  Fachberatung Priorisierung der Strategien (2x)  Unterstützung und klare Aufgabenstellung mit Prioritätensetzung und Zielstellung (z.B. Ziel des Direktors und der Kämmerei -> höhere Einnahmen durch mehr Vollzahler versus entgeltfreie interkulturelle Angebote, die darüber hinaus zusätzliche Kosten generieren. )  Sollte es von Seiten des Kulturamtes Vorgaben geben, welche Kulturkreise besondere Berücksichtigung erfahren sollen, so werden wir unsere Angebote im Rahmen unserer Möglichkeiten sowie unseres Leitbildes (Siehe oben) entsprechend anpassen. Schulungsangebote (2x)  die Angebote stecken noch in den Kinderschuhen, zu wenig Kenntnis über Erwartungsinhalte und eigene interkulturelle Kompetenz - Fortbildungsangebote sind sinnvoll  Fortbildungsmöglichkeiten für Vermittlungspersonal Kontinuität der kommunalen Förderung/ Planungssicherheit (1x)  Mit der institutionellen Förderung ist ein erfolgversprechender Weg eingeschlagen worden, da er Planungssicherheit gibt, der längerfristig Aktivitäten ermöglicht. Projektförderung ist diesem Anliegen nicht dienlich, da aufwändig und unsicher. Gerade internationale Kontakte bedürfen der langfristigen Planungssicherheit, nur so können Musiker und Musikwissenschaftler aus dem Ausland gewonnen werden, sich an unseren Aktivitäten zu beteiligen. Mit einer internationalen Konferenz 2016 in Leipzig haben wir dies erprobt. Für norwegische und andere ausländische Künstler, die in unseren Konzerten auftreten, gilt dasselbe. Mehr Projekte im öffentlichen Raum (1x)  Stadtraumöffnung für Projekte Unterstützung bei der Mehrsprachigkeit (1x)  Mithilfe bei der Kommunikation der vorhandenen Angebote in diese Zielgruppe, meist braucht es kein spezielles Programm, sondern nur Neugierde oder den Abbau von sprachlichen Barrieren, z.B. durch einen Dolmetscher. Kürzere Förderverfahren (1x)  Abstimmung mit dem geldgebenden Fachamt/ Referat für eine schnellere Bewilligung von Projektmitteln Seite 30 von 68 Strategie 3: Sicherung und Weiterentwicklung der interkulturellen und internationalen Ausrichtung des Kulturangebots Sicherung vorhandener Strukturen und Bedarfsorientierung (1x)  Sicherung vorhandener Strukturen und bedarfsabhängige Erweiterung Offenheit und Experimentierfreudigkeit (1x)  Offenheit und Experimentierfreudigkeit Stadteilbezogene Kulturarbeit stärken (1x)  Stärkere Vernetzung der verschiedenen Angebote. Hierbei bietet es sich an, die Arbeit auf Stadtteile zu fokussieren, da sich deutliche Unterschiede hinsichtlich der kulturellen Arbeit zeigen. Inwieweit eine Ausdifferenzierung oder Weiterentwicklung der interkulturellen Arbeit notwendig ist, ist auch und besonders von der kulturellen und politischen Struktur des jeweiligen Stadtteils abhängig. Kein Entwicklungsbedarf seitens des Kulturdezernats (5x)  ./.  Inwieweit kann das Kulturdezernat uns denn helfen?  keine  Keine  keine speziellen. Seite 31 von 68 Strategie 3: Sicherung und Weiterentwicklung der interkulturellen und internationalen Ausrichtung des Kulturangebots C. Sind Sie hinsichtlich der Sicherung und Weiterentwicklung der internationalen Ausrichtung Ihrer Angebote aktiv? Wenn ja, in welcher Form? Konzeption von Angeboten/ Themenauswahl (13x)  Durch Sonderausstellungen und Leihverkehr wird der internationale Bekanntheitsgrad erhöht  Ausstellungen, Vorträge und Konzerte weltweit  Weiterentwicklung des Festivals  internationale Kurse im Rahmen einer internationalen Akademie  Für das Jahr 2018 planen wir in Verbindung mit der Musikhochschule ein Konzertprogramm mit internationalen Musikern. Hier ergibt sich ein Finanzproblem aufgrund der Reisekosten der Musiker.  die neue geplante Ausstellung wird komplett international (mehrsprachig) ausgerichtet sein, dazu auch die Führungen/Workshops.  Internationale Ausrichtung traditionell im Veranstaltungsbereich  International relevante Themenfindung. Produktion von Inszenierungen, die auch im internationalen Kontext Relevanz haben und rezipiert werden können.  Nur sehr speziell im Rahmen bestehender Veranstaltungen, Vorbereitung eines Projektes zum Austausch mit Partnerstädten Leipzigs.  ja, aktiv. Durchführung von 20 Veranstaltungen im Jahr.  ja, ca. 20-30 Veranstaltungen im Jahr  Was das Angebot von internationalen Projekten betrifft, sind neben den größtenteils international ausgerichteten Ausstellungsprojekten insbesondere das internationale Performancefestival prädestiniert. Zum einen ist es stark international ausgerichtet und da Performancekunst in der Regel ohne Sprache, das heißt, ohne Sprachbarrieren auskommt, ist diese Kunstform in jeder Hinsicht ein alle Menschen einbeziehendes Format und funktioniert in Leipzig dank des doch recht weltoffenen Publikums sehr gut. Darüber hinaus sind die KünstlerInnen nicht nur live in der Performance zu erleben, sondern sind nach ihrem künstlerischen Akt selbst mitten im Publikum und damit Teil des Publikums, wobei das Publikum selbst wiederum Teil des performativen Aktes werden kann. Ich möchte das deshalb so hervorheben, da in den allermeisten künstlerischen und kulturellen Darbietung ein derartige dauerhaftes (das Festival dauert mehrere Tage an) und intensives Kennenlernen zwischen internationalen und lokalen Gast kaum möglich ist und eine Besonderheit in Leipzig darstellt. Ebenso arbeiten wir mit verschiedenen Partnerstädten und deren kulturellen Akteuren.  Internationales Projekt jährlich seit 2012 stattfindend Kooperationsprojekte (12x)  Gastspiele und Koproduktionen mit Theatern und Institutionen aus aller Welt.  Gemeinschaftsprojekte mit Chören aus unterschiedlichen Ländern  Deutsch-Israelisches Kooperationsprojekt  Planung eines Kooperationsprojektes mit einem georgischen Theater / Inhalt: Dramaturgischer und theaterpädagogischer Austausch / Erarbeitung einer gemeinsamen Produktion / Gastspielaustausch  jährlich wechselnde Projekte mit wechselnden Partnerstädten  Zur Weiterentwicklung setzen wir vor allem auf Vernetzungsmodelle, die uns nachhaltig und dauerhaft mit passenden Partnern in den europäischen Nachbarländern verbinden. Sehr wichtig sind für uns fortlaufende Kontakte zu den Kultur- und Theaterinstituten z.B. der Tschechischen Republik, der Niederlande,, der Schweiz, Luxemburgs, Litauens etc. und die Kooperationen mit den europäischen Festivals Off Europa und Euro-Scene. Unser Ziel ist, nicht nur internationale Künstler für unser Publikum zu präsentieren, sondern durch Austausch und Seite 32 von 68 Strategie 3: Sicherung und Weiterentwicklung der interkulturellen und internationalen Ausrichtung des Kulturangebots Vernetzung mit Leipziger Künstlern auch für diese neue Chancen im Ausland zu eröffnen (Gastspielaustausch, Residenzen, internationale Koproduktionen).  Europäische Kooperationen, s. Strategie 1  Teilnahme an den internationalen Wochen der Stadt Leipzig  Dies auch in Zusammenarbeit mit anderen Bildungseinrichtungen der Stadt.  Kooperationen mit Museen gleicher Ausrichtung gibt es seit Jahren, z.B. Lyon, Musée de l´imprimerie, hier fand auch schon ein Austausch von Mitarbeitern statt und ist erneut geplant.  Ja, durch Partnerschaften, in Leipzig und auf Konzertreisen, Outreaches auf Konzertreisen etc., vielfältige Kontakte und Besuchsangebote.  Kontinuierliche Vernetzungsarbeit und inhaltlicher Austausch mit ausländischen Partnern und Organisationen Internationaler Fachaustausch und Netzwerke (7x)  Arbeit in internationalen Gremien, Verbänden, Arbeitskreisen  Internationaler Fachaustausch– Planung dies auch in Zukunft zu veranstalten  Engagement des Theaters und enge Anbindung im internationalen Fachverband  Unser Angebot sind qua Auftrag eher auf die Bedarfe der Bürger/innen in der jeweiligen Stadt ausgerichtet. Daher kommt der internationalen A u s r i c h t u n g keine hohe Priorität zu. Dennoch steht die Einrichtung auf verschiedenen Arbeitsebenen in Kontakt mit Einrichtungen und Fachkollegen in diversen Ländern weltweit. Im Mittelpunkt steht hierbei v.a. der fachliche Austausch, das Von-einander-Lernen sowie die Pflege von Partnerschaften.  Networking-Reise nach Israel, um verschiedene Theatermacher zu treffen und Theaterproduktionen zu schauen um künftige Partner kennenzulernen.  Wir arbeiten permanent an der Schaffung neuer Arbeitskontakte. D.h. wir vernetzen Leipziger (und Dresdner) Künstler mit Künstlern im Ausland.  Förderung von persönlichen Kontakten und Begegnungen von Menschen und jungen NachwuchskünstlerInnen im Rahmen von "Leipzig. Courage zeigen" aus Leipzig und den Partnerstädten von Leipzig, Gastspiele (7x)  ja - Teilnahme an internationalen Festivals und Workshops  Momentan Akquise von zukünftigen internationalen Gastspielen  Gastspiel  Gastspiel  Regelmäßige Einladung zu einem Festival in Österreich  Momentan versuchen wir mehr internationale Festivalteilnahmen über die Gastspielförderung der Kulturstiftung des Freistaats Sachsen oder später mit der Gastspielförderung der Stadt Leipzig zu ermöglichen und so auch den internationalen Austausch zu befördern.  Als bekannte und erfolgreiche Einrichtung in Leipzig im Bereich Theater und kulturelle Bildung sind wir aber immer wieder Ansprechpartner auch für Anfragen von Gastspielen aus dem Ausland und auch für Projekte im Bereich kulturelle Bildung, hier vor allem Workshops. Internationale Mitarbeiter*innen/ Künstler*innen (5x)  Demnächst erfolgt eine Einstellung einer Englisch-Muttersprachlerin als wissenschaftliche Mitarbeiterin. Seite 33 von 68 Strategie 3: Sicherung und Weiterentwicklung der interkulturellen und internationalen Ausrichtung des Kulturangebots  Internationalisierung der Ensemblekultur.  Wir arbeiten stets mit auch internationalen Künstlern zusammen. Das Angebot selbst steht jedoch regional zur Verfügung und kann daher nicht internationaler ausgerichtet werden.  Auftrittsmöglichkeiten für internationale Künstler  Wir konzentrieren uns auf das Europäische Umfeld und vor allem auf unsere Nachbarländer sowie unsere europäischen Partnerstädte. In diesem Rahmen entwickeln wir unsere Angebote weiter. Neu ist beispielsweise unser europäisches Praktikaprogramm für Leipziger in einer Aus- oder Weiterbildung. Mehrsprachige Angebote (5x)  Es gibt fremdsprachige Führungen sowie englische Texte in den Ausstellungen und zugehörigen Publikationen.  Für den neuen Standort sind mehrsprachige Führer (App, Kataloge, Flyer, Printmedien im Allgemeinen) geplant. Darüber hinaus wird es auch mehrsprachige Führungen und pädagogische Angebote geben.  Internationale Ausrichtung nur in der Form, dass alle Mitarbeiter auch Englisch sprechen. Zweisprachige Objektschilder in allen Bereichen (Dt./Engl.) sind in Planung, in einzelnen Bereichen bereits vorhanden. Schilder bei Sonderausstellungen je nach Thema zweisprachig (Dt./Engl.), Website und Flyer seit Jahren in Dt./Engl. vorhanden.  Ja. Mehrsprachigkeit in den Ausstellungen. Informationsmaterial in Englisch.  Mehrsprachigkeit wird weiter vorangetrieben (Englisch). Die Einrichtung profitiert automatisch vom zunehmenden Touristenstrom aus anderen Ländern, daher sind internationale Besucher zunehmend vorhanden. Weiterbildung der MitarbeiterInnen (1x)  Weiterbildungsangebote für Mitarbeiter Drittmittelakquise (1x)  Drittmittelbeantragung Sprachliche Barrierefreiheit (1x)  Wir erarbeiten immer wieder auch Produktionen, die mit wenig Sprache auskommen bzw. die theatrale Mittel jenseits von Sprache einsetzen, um einem breiten Publikum verständlich sein zu können. Internationales Marketing (1x)  Enge Zusammenarbeit mit LTM im Sinne der Internationalisierung des Publikums. Publikationen (1x)  Der Tagungsbericht der internationalen Konferenz 2016 ist in Arbeit und wird die Ergebnisse der Konferenz international zugänglich machen Evaluation (1x)  Bezüglich der Sicherung evaluieren wir regelmäßig unsere Aktivitäten mit den Partnern und Förderern. Seite 34 von 68 Strategie 3: Sicherung und Weiterentwicklung der interkulturellen und internationalen Ausrichtung des Kulturangebots Keine Aktivität/ Negative Aussagen (5x)  Im Moment nicht, da die Mittel für die Einbindung internationaler Künstler fehlen.  Nein  nein, keine Kapazitäten mehr  Eine gezielte aktive internationale Ausrichtung ist derzeit nicht in Planung.  Eine weitere Öffnung der Angebote zu internationalen Künstlern, stellt hierbei auch und besonders eine finanzielle Aufgabe dar. Seite 35 von 68 Strategie 3: Sicherung und Weiterentwicklung der interkulturellen und internationalen Ausrichtung des Kulturangebots D. Welchen Entwicklungsbedarf / welche Erwartungen an das Kulturdezernat haben Sie hinsichtlich der Sicherung und Weiterentwicklung der internationalen Ausrichtung Ihrer Angebote? Erhöhung des Budgets (14x)  Absicherung der notwendigen Mittel, da unsere zu begrenzt sind, um den Ansprüchen zu genügen.  Unterstützung bei der Haushaltsdiskussion.  Förderung von Gastspielen und Koproduktionen  Bereitstellung von Mitteln für internationale Projekte  ein weiterer Ausbau der institutionellen Förderung würde die vorhandenen Aktivitäten langfristig sichern.  Für uns wäre es ein großer Vorteil, wenn bestehende Projekte wie zum Beispiel das internationale Performancekunstfestival eine eigene finanzielle Unterstützung erhalten könnten. Da wir mit jährlich wechselnden finanziellen Größenordnungen arbeiten müssen und hinsichtlich Fahrtkosten und Unterkunft für unseren Verein eine schwierige finanzielle Umsetzung die Folge ist.  langfristige Sicherung und Bereitstellung von Fördermitteln zur Basisfinanzierung der Angebote  größere finanzielle Unterstützung (damit wir die Eigenmittel nachweisen können)  Vermittlung und Finanzierung von lokalen Projekten mit internationalen Gästen.  Sicherung der Etaterhöhung bzw. der Gewährleistung zusätzlicher Mittel von 100.000 Euro über das Jahr 2018 hinaus, um die internationalen Aktivitäten fortzusetzen.  Ein regelmäßig stattfindendes Festival hat es in der Regel ungleich schwerer, eine dauerhafte Finanzierung über Drittmittelakquise zu gewährleisten. Stiftungen, wie die Kulturstiftung Sachsen, fördern in unregelmäßigen Abständen kleine Summen und enthalten sich im Anschluss für mehrere Jahre einer Mitfinanzierung, je nach Jury. Eine wirkliche Internationalisierung dieses Festivals ist nur durch eine kontinuierliche Arbeit gewährleistet, wobei inzwischen bereits ein beachtliches Netzwerk entstanden ist, welches Akteure aus allen europäischen Ländern umfasst, aber auch Akteure und Netzwerke in Kanada, den USA, Afrika, China und Australien umfasst. Hinzu kommt, dass das Performance Festival inzwischen zu dem einzigen Festival seiner Art in den neuen Bundesländern gehört (Berlin musste seine jährlichen Aktivitäten aufgrund mangelnder Förderung seit 2016 einstellen) und 2017 das am längsten aktive Performance Festival ist. Mit sämtlichen Akteuren in Deutschland ist das Festival ebenfalls sehr gut vernetzt. Dank der institutionellen Förderung der Stadt Leipzig ist die Einrichtung in der Lage, seine Strukturen zunächst weiter abzusichern, da wir aber keine zusätzliche Projektförderung beantragen können, leiden insbesondere die internationalen mehrtägigen Formate, denn für die Umsetzung dieser müssen gesondert Projektstrukturen (logistisch, personell) in der bestehenden institutionellen Struktur geschaffen werden, die einer finanziellen Absicherung bedürfen.  Wir sind finanziell und dadurch auch personell stark limitiert. Wir haben schon oft beschrieben, dass wir nur den qualitativen Status halten können und uns eigentlich nicht weiterentwickeln können. Wir sparen um weiter arbeiten zu können, aber wir können nicht größer, ausstrahlungsstärker werden.  s. Strategie 1 und Sicherung Personalressourcen  Für die Umsetzung der genannten Angebote zur internationalen Ausrichtung ist ebenso ein personeller Mehrbedarf erforderlich. Beratung bezüglich internationaler Netzwerke und Partner (10x)  Unterstützung bei der Kontaktpflege  einen großen Entwicklungsbedarf: Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Partnern für internationale Seite 36 von 68 Strategie 3: Sicherung und Weiterentwicklung der interkulturellen und internationalen Ausrichtung des Kulturangebots Kulturvorhaben  Auch hier wären eine kompetente Beratung und Empfehlungsschreiben wünschenswert.  Das Dezernat sehe ich auch als Mittler/Türöffner für Kontakte zu internationalen Partnern bei Themen wie: Veranstaltungen/Veranstaltungsmodelle, kommunale Herausforderungen im öffentlichen Raum, Best-Practice, Austausch mit Partnerstädten o. ä.  kultureller Austausch mit Partnerstädten auch außerhalb der Hochkultur, Osteuropa näherbringen, Netzwerkfunktion  Unterstützung bei Vermittlung von Auftrittsmöglichkeiten von Nachwuchsbands in den Partnerstädten und in Leipzig  Unterstützung bei der Kontaktaufnahme zu geeigneten internationalen Partnern.  Schaffung neuer Anreize, diese Ausrichtung fortzusetzen (Kooperationen mit anderen Einrichtungen fördern), ist aber auch immer eine Ressourcenfrage  Weiterempfehlung und ggf. Unterstützung bei Planung und Durchführung (Kooperationen ausbauen etc.)  Einbeziehung in nationale und internationale Entwicklungstendenzen, Trends und best practice-Beispiele Unterstützung bei der Drittmittelakquise (2x)  Suche nach geeigneten Partnern und Drittmitteln  ein Netzwerk privater Kulturförderer und Sponsoren aufbauen, Unterstützung bei der Akquirierung Marketing (2x)  Ausbau und Sicherung der Marke "Musikstadt Leipzig"  Eine solide organisatorische Basis der Marke "Musikstadt Leipzig" würde die vorhandenen Aktivitäten bündeln und langfristig sichern. Dezernatsübergreifende Zusammenarbeit (1x)  Wichtig ist uns die stärkere Unterstützung durch das Referat Internationale Zusammenarbeit. Die Leipziger Kulturinstitutionen mit internationaler Ausrichtung sollten hier gleich den Eigenbetrieben behandelt werden. Ebenso sollten internationale Aktivitäten von Institutionen in freier Trägerschaft nicht negativ gesehen werden - sie bereichern das Leipziger Kulturleben und helfen den Leipziger Künstlern Evaluation der Förderstrukturen (1x)  Die neuen Förderinstrumente müssten auch dahingehend evaluiert werden, ob sie die internationale Ausrichtung/ den Austausch befördern und Entwicklungspotential stärken. Priorisierung der Strategien (1x)  Die Beantwortung der Kernfrage, wo eine Weiterentwicklung sinnvoll ist und welche Ziele und Zielgruppen erreicht werden sollen. Hier ist die Ausgangslage für jedes Haus ganz anders, gibt es eine gemeinsame Strategie, gibt es einen Wissenspool, den alle nutzen können, auch wenn sie wie wir kein städtisches Haus sind. Kräfte müssen gebündelt werden, sonst ist es für die einzelnen Institutionen zu viel und geht auf Kosten der anderen ebenfalls wichtigen Aufgaben. Seite 37 von 68 Strategie 3: Sicherung und Weiterentwicklung der interkulturellen und internationalen Ausrichtung des Kulturangebots Kontinuität der kommunalen Förderung / Planungssicherheit (1x)  Kontinuierliche Förderung, Begleitung langfristiger internationaler Kooperationsprojekte Kein Entwicklungsbedarf seitens des Kulturdezernats (7x)  /.  Im Moment keine  Inwieweit kann das Kulturdezernat uns denn helfen?  keine  Keine  keine speziellen.  Entlang der o.g. Aspekte, kann es seitens unserer Einrichtung wenig bis keine direkten Erwartungen an das Kulturdezernat geben. Seite 38 von 68 Strategie 4: Förderung einer diversitätsorientierten Personalentwicklung Strategie 4: Förderung einer diversitätsorientierten Personalentwicklung A. Sind Sie in diesem Bereich aktiv? Wenn ja, in welcher Form? Bestätigung der Aktivität ohne Spezifizierung von Maßnahmen (12x)  Eine Internationalisierung ist angestrebt und Diversität erwünscht.  Das Haus ist absolut für eine diversitätsorientierte Personalentwicklung offen.  Die Alters- und Geschlechtsstruktur unserer Mitarbeiter ist sehr ausgewogen. Dies wollen wir beibehalten.  im Rahmen der finanziellen und kapazitiven Möglichkeiten  Ja, Mitarbeiter/-innen (und auch Kursleitende) verschiedener Nationalitäten  Ja. 50% der Mitarbeiterinnen haben einen Migrationshintergrund oder eine andere Staatsbürgerschaft.  Neue Kuratorin mit Migrationshintergrund.  Kollegen mit Behinderungen (z.B. Theaterpädagogik und Besucherservice)  eine schwerbeschädigte Mitarbeiterin  Wir sind grundsätzlich offen für Alle mit einer kleinen Einschränkung (durch die baulichen Gegebenheiten sind Büro und Theater nicht barrierefrei)  Ja, soweit ein Fachamt das in der Stadtverwaltung beeinflussen kann. In diesem Punkt besteht eine hohe Abhängigkeit insbesondere vom Personalamt.  grundsätzlich offene Ausschreibungen Diversifizierung des Personals über Berufsorientierungsangebote (6x)  Schaffung einer Einsatzstelle für BUFDI Asyl  Mehrfache Zusammenarbeit mit Zugvögel e.V. (aktuell mit einer Teilnehmerin aus Mexiko)  Maßnahmen für Jugendliche zur Reintegration ins Arbeitsleben (Technik, Veranstaltungstechnik)  Z.B. Praktikumsangebote in allen Abteilungen für Geflüchtete in Zusammenarbeit mit Joblinge und mit Arbeitsladen plus Leipzig: BIWAQ-Projekt „MehrWertQuartier: Potenziale aktivieren – Unternehmen ansiedeln – Arbeit schaffen“  Wir haben einen für Leipzig überdurchschnittlich hohen Anteil von Menschen mit ausländischem Hintergrund in unserem Team. Außerdem betreuen wir pro Jahr mehr 10 Freiwillige aus verschiedenen europäischen Ländern in Leipzig.  Darüber hinaus bieten wir Praktikumsplätze z.B. für Geflüchtete an. Diversitätsorientierung bei Neueinstellungen (6x)  Diversität bei Neueinstellungen in Abstimmung mit Personalamt beachten  Wir haben bei der Umsetzung unseres neuen Standortes darauf geachtet, dass dieser barrierefrei ist. In der Zukunft wollen wir in der Lage sein, Menschen mit Behinderung zu beschäftigen (derzeit nicht möglich).  durch Einstellung unterschiedlicher geeigneter Mitarbeiter  Die Einrichtung betont im Rahmen der Möglichkeiten in Ausschreibungen den Wunsch nach einer diversitätsorientierten Personalentwicklung und bemüht sich im Rahmen ihrer Ausbildungstätigkeit junge Menschen mit Migrationshintergrund zu gewinnen.  Die Einrichtung steht im engen Kontakt bei der Personalsuche mit dem Referat für Migration und Integration. Insbesondere in den letzten 12 Monaten konnte auf diesem Weg die Anzahl an Mitarbeitern mit Migrationshintergrund leicht gesteigert werden. Seite 39 von 68 Strategie 4: Förderung einer diversitätsorientierten Personalentwicklung Weiterbildungen (5x)  Weiterbildungen zu diesem Themenkreis  Unsere Mitarbeiter nehmen aktiv an Konferenzen und Seminaren zum Thema teil, um sich weiterzubilden.  Weiterbildungen im museumspädagogischen Bereich.  Weiterbildung in Workshops und fachübergreifende Seminaren, interkulturelle Bildung, Demokratiebildung, Partizipation, Mobilisierung und globales Engagement stärken  Wir arbeiten seit Jahren in diesem Bereich, da wir versuchen unsere neuen Mitarbeiter in allen Bereichen zu schulen. Diversitätsorientierung durch projektbezogenes Personal (5x)  Wir arbeiten an mehrjährigen großen Projekten, die das Konzept Diversity als künstlerischen Ausgangspunkt nehmen. Hierzu werden wir mehrjährig entsprechend qualifiziertes Projektpersonal beschäftigen  als freie Mitarbeiter in Projekten  Kaum, nur als ehrenamtliche Mitarbeiter oder als freie Mitarbeiter in einzelnen Projekten  Wir bleiben weiter aktiv im Bereich mixed-abilities im Tanz und Theater und kooperieren dementsprechend intensiv mit den entsprechenden Partnern.  Honorarkräfte, Kursleiter mit Migrationshintergrund, ein syrischer Mitarbeiter Verweis auf gesetzliche Regelungen (3x)  Alle Stellen werden öffentlich ausgeschrieben und entsprechend den gesetzlichen Regelungen und nach fachlicher Eignung besetzt. Allerdings konnten zwei Stellen mit Geflüchteten besetzt werden, die anderen Kollegen persönlich bekannt waren und dadurch auf die Ausschreibung aufmerksam gemacht werden konnten.  Das Museum hält sich an die entsprechenden Richtlinien für den öffentlichen Dienst bei der Personalbesetzung.  Der künstlerische Bereich ist komplett diversitätsorientiert. Alle anderen Berufe werden gemäß AGG diskriminierungsfrei ausgeschrieben. In diesen Berufsgruppen (Technik, Werkstätten, etc.) zeichnet sich sukzessive eine Tendenz zur Diversität ab. Diversitätsorientierung durch ehrenamtliches Personal (2x)  wachsende Anzahl von Ehrenamtlichen mit Migr. Hintergrund  Der Verein besteht zum einen Teil aus dem Bereich der Angestellten, zum anderen aus dem Bereich der ehrenamtlichen Tätigkeiten. Viele Tätigkeiten und Aktivitäten werden durch das Ehrenamt bedient. Der Verein besteht aus einem kleinen Kern beständig aktiver Mitglieder, die sehr eng mit einem größeren Team von häufig wechselnden Personal zusammenarbeiten. Hierin versteht sich ein stark diversitätsorientiertes Arbeiten, da zum einen die neuen Mitglieder der wechselnden Teams in betriebsbedingte Strukturen eingearbeitet werden müssen, zum anderen die Teams punktuell auf Grundlage ihrer persönlichen Stärken ausgewählt sind. Die häufig wechselnden Teams sind durch das projektbezogene Arbeiten bedingt. Eine große Schwierigkeit ist das zeitintensive Einarbeiten der Teams in den Betrieb, denn durch diese „Ausbildung“ erlernen die Protagonisten zwar viel, doch müssten diese Personen besser an den Betrieb gebunden werden, um einerseits eine Optimierung der Arbeitsprozesse zu erreichen, aber auch zum Vertiefen eines Vertrauensverhältnis zwischen Mitarbeiter und Betrieb. Aufgrund von starken finanziellen Schwankungen zwischen den Projekten und der wetterbedingten faktischen Arbeitsunfähigkeit des Vereins in den kalten Monaten aufgrund strukturell-baulicher Mängel können kaum langlebigere Arbeitsverhältnisse aufgebaut werden. Ein nicht unwesentliches Problem dabei ist, dass vermitteltes Wissen ohne betrieblichen Nutzen in die nächste betriebliche Struktur weiterzieht. Seite 40 von 68 Strategie 4: Förderung einer diversitätsorientierten Personalentwicklung Diversität hinsichtlich der Geschlechterverteilung (2x)  Seit je her fördern wir explizit Frauen in allen Bereichen unserer Arbeit, versuchen aber auch darüber hinaus eine Diversität im Team zu erreichen.  Einstellung von weiblichen Mitarbeitern (30 weibliche Mitarbeiter, 29 männliche Mitarbeiter zum Ende des Jahres 2016) Flache Hierarchien (1x)  Als kleines Unternehmen pflegen wir eine flache Hierarchie. Die Mitarbeiter sind in alle relevanten Entscheidungen fachlich und persönlich eingebunden und auch die Vertretung des Vereins in Gremien wird vorrangig durch die fachliche Eignung der Mitarbeiter bestimmt. Diversität in der Altersstruktur (1x)  Ist hier kulturelle Diversität gemeint? Wenn ja, dann nicht aktiv. Wenn allgemein verstanden, dann ja, denn ältere Mitarbeiter bilden seit Jahren jüngere aus, das Altersspektrum ist sehr breit, von 28 - 65, Einsatz der Mitarbeiter wenn irgend möglich nach Eignung und Neigung, Vielfalt der Aufgaben und Abwechslung sind angestrebt. Keine Aktivität / Negative Aussagen (12x)  ./.  bei einer 70% Personalstelle nicht möglich  Wir verfügen derzeit über 2 Stellen, welche das Tagesgeschäft betreuen. Diversitätsorientierung ist daher kein Bereich, welcher den Verein aktiv berührt.  betriebliche Weiterbildung aus Zeitgründen selten  eher nein  ja, aber sehr eingeschränkt. (uns fehlen leider oft die finanziellen Mittel)  nein  Nein  Nein  nicht aktiv  nur sehr bedingt aktiv  Leider ist es sehr schwierig unser Team über das ganze Jahr hinweg zu halten, da wir witterungsbedingt finanziellen Schwankungen ausgesetzt sind.  Die Diversität ist durch verschiedene stilistische Bereiche automatisch gegeben. Seite 41 von 68 Strategie 4: Förderung einer diversitätsorientierten Personalentwicklung B. Welchen Entwicklungsbedarf / welche Erwartungen an das Kulturdezernat haben Sie in diesem Bereich? Beratung hinsichtlich Personalentwicklungsmaßnahmen im interkulturellen Bereich (6x)  Beratung, Organisation und Förderung  Unterstützung bei der Ausarbeitung diversitätsfördernder Instrumente in unserem Theater  Fortbildung und Information  Vermittlung spezifischer Arbeitsstrategien und Fachkompetenz für die diversitätsorientierte Personalplanung  Workshops und Weiterbildungen wären gut!  Unterstützung bei der Entwicklung der Vielfalt der Leipziger Musikerszene. Beratung bezüglich Drittmitteln (4x)  Beratung und evtl. Unterstützung bei entsprechenden Fördermittelanträgen.  Vermittler zu Förderprogrammen  Unterstützung bei der Erschließung von geförderten Stellen in diesem Bereich  Begleitete Jobförderprogramme für Menschen mit Migrationshintergrund durch ausgebildetes Fachpersonal. Erhöhung des Budgets (4x)  Förderung weiterer Personalstellen für internationale Projekte  weitere Personalstelle  Die erhöhten Zeit-, Personal- und Finanzbedarfe für die Verfolgung dieser Ansätze müssen akzeptiert werden.  Equity Scan des Theaters unterstützt und gefördert durch die Stadt plus Aufsetzen eines Maßnahmenplans Verbesserung der verwaltungsinternen Zusammenarbeit (4x)  Es sollte eine sich verstärkendes Zusammenwirken der Dezernate angestrebt werden (z.b. Kultur + Soziales), z.b. bei der Unterstützung der Professionalisierung von Künstlern mit Behinderung.  Eine Situationsänderung kann nicht allein durch das Kulturdezernat herbeigeführt werden, aber das Dez IV kann verstärkt auf Dez I einwirken und für das Thema sensibilisieren.  Thematisierung auf der Ebene der Verwaltungsspitze, Voraussetzungen müssen im Dezernat I geschaffen werden.  Unterstützung bei Aufenthaltsfragen in Zusammenhang mit der Ausländerbehörde, die teilweise absurde Forderungen stellt, die amtsseitig personenabhängig scheinen bzw. sich im "Kann"-Bereich bewegen Investive Maßnahmen (2x)  Wir stehen hierfür im Gespräch mit dem Kulturamt, um evtl. eine bauliche Veränderung vornehmen zu können.  Zum einen stehen wir am Anfang unserer Gespräche zunächst mit dem Kulturamt, bezüglich einer baulichen Weiterentwicklung der betrieblichen Strukturen. In Vordergrund steht hier wärmedämmende Maßnahmen und eine wesentliche Verbesserung der Beheizung der Räume, damit ein ganzjähriges kontinuierliches und adäquates Arbeiten ermöglicht wird. Somit wäre die konstante Arbeit mit einem festen Mitarbeiterstamm möglich, der wiederum mit den projektbezogenen wechselnden und internationalen Teams wesentlich besser und intensiver arbeiten könnte. Seite 42 von 68 Strategie 4: Förderung einer diversitätsorientierten Personalentwicklung Fürsprache bei Drittmittelgebern (2x)  Wir benötigen Unterstützung bei der Argumentation unserer Projekte bei Förderern, die nicht allein auf künstlerische Projekte ausgerichtet sind.  Befürwortung einer besseren Finanzierung für ein umfangreicheres und vielfältiges Veranstaltungsprogramm bei den Förderinstitutionen (Kulturamt, Kulturstiftungen). Diversitätsorientierte Personalentwicklungsmaßnahmen im Dezernat (2x)  Dass ein größeres Augenmerk auf Diversität bereits in den Stellenausschreibungen und im weiteren Bewerbungsverfahren gelegt wird.  Internationale Ausschreibungen ermöglichen, Stellen entsprechend besetzen. Oberste Maßgabe sollte hierbei aber immer die Qualifikation der Bewerber sein Internetbasierte Plattformen zur Personalvermittlung (1x)  Einrichtung von Jobbörsen für Menschen mit Migrationshintergrund. Priorisierung der Strategien (1x)  Klare Prioritätensetzung wäre hilfreich. Bestätigung des Entwicklungsbedarfs ohne Spezifizierung von Maßnahmen (1x)  einen sehr großen Kein Entwicklungsbedarf seitens des Kulturdezernats (6x)  Derzeit aufgrund fehlender Berührungspunkte keine.  keine  keine  keine konkreten  Keine konkrete Vorstellung bisher  keine speziellen. Seite 43 von 68 Strategie 5: Stärkung des Fachaustausches auf internationaler Ebene Strategie 5: Stärkung des Fachaustausches auf internationaler Ebene A. Sind Sie in diesem Bereich aktiv? Wenn ja, in welcher Form? Über Fachveranstaltungen (9x)  Besuch internationaler Kolloquien etc.  Besuch von Fachkongressen  Besuch von Fachkongressen, Organisation von Fachkongressen  Im Netzwerk der Einrichtung finden generell viele Tagungen und andere Treffen auf internationaler Ebene statt  über Theaterfestivals   In den nächsten drei Jahren: Organisation eines internationalen Festivals mit begleitendem Symposium Wir nehmen so wie möglich an Plattformen, Konferenzen, der Internationalen Tanzmesse, Workshops und Seminaren etc. teil.  Es erfolgt ein ständiger Austausch auf internationaler Ebene, sei es auf direktem Wege, sei es in Form von fachspezifischen Konferenzen.  Showcase Über fachliche Netzwerke und Verbände (8x)  Aktive Teilnahme am Kulturforum des europ. Städtenetzwerkes  Institutionalisierte Vernetzung: Mitgliedschaft im europäischen Fachverband  Mitarbeit in internationalen Fachverbänden, z.T. als Vorstandsmitglied  Ja, über die Arbeit in entsprechenden Gremien, Verbänden, Arbeitskreisen, Teilnahme an internationalen Tagungen etc.  reger Fachaustausch über das Netzwerk  Über den Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT)  Teilnahme an nationalem und internat. Kollegenaustausch  Wir sind in verschiedenen Europäischen Netzwerken und Projekten aktiv. Über Fortbildungsangebote (5x)  Fortbildungsaufenthalte von Volontärinnen in Museen in Frankreich  Fachkräfteaustausch, Kennenlernen der deutschen/Leipziger kulturellen Bildungslandschaft, Weiterqualifizierung der Akteure, Ausbau der fachlichen Kompetenzen im interkulturellen Kontext, Multiplikatorenfunktion, Förderung des internationalen Dialogs, Stärkung und Ergänzung der Städtepartnerschaften  Im Bereich der Arbeit mit Menschen mit Migrationshintergrund nehmen Mitarbeiter regelmäßig an Weiterbildungen teil.  Mitarbeiterinnen des Vereins waren in der Vergangenheit an internationalen Austauschprogrammen beteiligt.  Wir organisieren im Rahmen unserer Möglichkeiten Fachkräfteaustausche im Kultur- und Jugendbereich. Mit Partnerorganisationen (5x)  Ja, mit anderen Museen vergleichbarer Ausrichtung,  Ja, zum Beispiel besteht ein Austausch mit dem Museum in Krakow.  Es gibt seitens des Vereins einen sporadischen Austausch mit ähnlich gelagerten bundesdeutschen Projekten. Seite 44 von 68 Strategie 5: Stärkung des Fachaustausches auf internationaler Ebene  Ja. Vernetzung mit Partner-Museen, mit Sammlern und Künstlern.  Kontakt zu internationalen Kultureinrichtungen Bestätigung der Aktivität ohne Spezifizierung von Maßnahmen (4x)  ja, punktuell  Ja, siehe Antwort zur internationalen Ausrichtung  teilweise, aber nicht regelmäßig  Wir sind vernetzt, wir reisen und wir bilden uns permanent weiter. Über kommunale Strukturen (3x)  Zusammenarbeit mit dem Referat für Internationale Zusammenarbeit  Erfahrungsaustausch mit den Partnerstädten, entsprechende Reisen  Ja. Teilnahme am transatlantischen Erfahrungsaustausch der Stadt Leipzig Mai 2017. Rückbesuch aus den USA im November 2017 Projektbezogener Fachaustausch (3x)   Projektbezogener Fachaustausch findet statt internationale Projektarbeit, aktuell Israel, bereits auch mit Japan, England, Frankreich u.a.  erfolgt im Zusammenhang mit Entwicklung europäischer Kulturprojekte Über wissenschaftliche Aktivitäten (3x)  Internationale Forschungen werden betrieben und entsprechende Ergebnisse werden publiziert.  Ja, durch vielfältige Kontakte, Besuche, konkrete Gespräche bei Medienproduktionen, Vermittlung von Konzerten und fachspezifische Wissenschaftsunterstützung  Über die Sächsische Akademie der Wissenschaften Über individuelle Kontakte (2x)  Individuelle professionelle Vernetzung der Mitglieder der künstlerischen Leitung, Ko-Produktion und Produktion internationaler Künstler*innen  Von meiner beruflichen Tätigkeit besitze ich sehr gute Kontakte zu Universitäten und Musikhochschulen im östlichen Europa. Ich betreibe eine Arbeitsgemeinschaft. Viele Kollegen anderer Länder habe ich auf internationalen Konferenzen kennengelernt. Über internationale Messen (2x)  Besuch von internationalen Fachmessen  auf internationalen Fachmessen Über internationale Presse (1x)  Austausch mit Fachjournalisten weltweit Seite 45 von 68 Strategie 5: Stärkung des Fachaustausches auf internationaler Ebene Über die Wirtschaft (1x)  Mit Firmen Keine Aktivität / Negative Aussagen (6x)  aktuell nicht  Eine Zusammenarbeit mit internationalen Projekten besteht nicht.  nein  nein, keine Kapazitäten  Nein.  Wenig, da in unseren Bereich es wenige Angebote gibt. Leider sind diese dann für unser Personal mit erhöhten Kosten zu tragen, die wir vornehmlich aus privatem Geld finanziert haben.  Findet auf rein ehrenamtlicher Basis statt. Ein Fachaustausch auf internationaler Ebene setzt eine gewisse finanzielle Basis voraus, um Beispielsweise Reisekosten und Übernachtungen zu generieren. Diese „Betriebsreisen“ beispielsweise zu den internationalen Performance Festivals weltweit werden ausschließlich privat finanziert, was deren Anzahl und Reichweite sehr einschränkt. Eine Co-Finanzierung beispielsweise über das Goethe-Institut zu erreichen ist mehrfach gescheitert, was auch daran liegt, dass es kaum Möglichkeiten für Anträge auf diese Art Förderung gibt und dementsprechend viele eingehen. Zumeist können hier eher Institutionen, wie Kunsthochschulen, diese Mittel verbuchen. Das Potential der internationalen Weiterentwicklung auf fachlicher Ebene sehen wir in einem Programm für international tätige Kuratoren, die in der Einrichtung arbeiten könnten und wiederum ihr eigenes Netzwerk an Künstlern und Kulturakteuren mit einbringen. Hier könnte mit einer relativ kleinen Finanzierung ein recht großer Effekt entstehen. Seite 46 von 68 Strategie 5: Stärkung des Fachaustausches auf internationaler Ebene B. Welchen Entwicklungsbedarf / welche Erwartungen an das Kulturdezernat haben Sie in diesem Bereich? Erhöhung des Budgets (9x)  Absicherung von ausreichenden HH-Mitteln.  Unterstützung mit Reisemitteln o.ä., um Kontakte auch pflegen und ausbauen zu können.  personelle und finanzielle Unterstützung  Mehr Budget für Dienstreisen, Fortbildungen und Austausch auf internationaler Ebene!!  Unser Reisekostenbudget und die Personaldecke sind so limitiert, dass die Teilnahme meist nur dann möglich ist, wenn die einladende Institution die Reisekosten und/oder Hotelkosten übernimmt, keine oder geringe Teilnahmegebühren anfallen und die Veranstaltung zu einem Zeitpunkt stattfindet, zu der der entsprechende Mitarbeiter abkömmlich ist bzw. wenn gesichert ist, dass durch Telearbeit trotz der Reise ein Großteil der Arbeitsaufgaben erledigt werden kann.  Vielleicht eine einfachere Unterstützung in Form von Reisekosten-Zuschüssen, um bestimmte Kernkompetenzen im Fachaustausch auszubauen. Gerade für Kuratoren gibt es gar keine Förderprogramme, Reisekosten-Stipendien werden in der Regel an Künstler vergeben.  Vielleicht eine einfache Unterstützung in Form von Reisekosten Zuschüssen.  Unterstützung bei der Umsetzung eines internationalen Kinder- und Jugendtheater-Festivals in Leipzig, an das auch internationales Symposium angegliedert ist  Wir tun was mit den uns zur Verfügung stehenden Personalressourcen und Projektmitteln möglich ist. Wir haben in der Vergangenheit mehrmals vergeblich versucht über das Referat Internationales hier unsere Möglichkeiten auszuweiten. Wenn Leipzig hier mehr möchte, müssen dafür die Voraussetzungen geschaffen werden.  Ermöglichung von Festivalteilnahmen. Stärkung der Netzwerkarbeit und Kontaktvermittlung (9x)  Beförderung der internationalen Zusammenarbeit durch Ermöglichung entsprechender Kontakte und Reisen  Bündelung der Aktivitäten  Ein großer Bedarf: Vermittlung von geeigneten Partnern  Hier wäre der Bereich der Kontaktvermittlung/Vernetzung wieder von zentraler Bedeutung, da für eine umfassende Recherchearbeit wenig bis keine personellen Ressourcen zur Verfügung stehen.  Vermittlung von internationalen Partnerinstitutionen  weitgehende Unterstützung, Kontakt- und Netzwerkarbeit  Förderung des Austausches  Unterstützung bei Vermittlung von Kulturschaffenden zum Fachaustausch in den Partnerstädten und in Leipzig  Koordination bestehender Städtepartnerschaften u. ä. mit wissenschaftlichen Kontakten Ausrichtung von internationalen Fachveranstaltungen (4x)  Ausrichtung von eigenen Fachkongressen (in Zusammenarbeit mit der Leipziger Kulturszene)  Initiator und Veranstalter von internationalen Symposien  großer Entwicklungsbedarf: Ausrichtung von internationalen Fachkongressen (mit der Leipziger Kulturlandschaft)  Steuerungsfunktion Seite 47 von 68 Strategie 5: Stärkung des Fachaustausches auf internationaler Ebene Internationale Fachkräfte einbinden und finanzieren (3x)  Organisation und Finanzierung von Fachkräfteaustausch  Untermauerung der Ausstellungsinhalte durch internationale wissenschaftliche Expertise ermöglichen. Dementsprechend sollten Gastforscher Honorarverträge erhalten können.  Organisation und Förderung solcher Fachaustauschprogramme sollten weiterhin unterstützt werden Stärkere Einbindung der Leipziger Akteure in kommunale Verwaltungsarbeit (2x)  Unser Know How und unsere Erfahrungen (und seien diese auch nur theaterfachlich und kulturpolitisch) werden selten nachgefragt. Wir dürfen arbeiten, auf diesem, uns zugestandenen Niveau, aber wir erleben selten das Gefühl, dass wir etwas wert sind. Dabei... sind wir die Stadt. Mit all unseren Angeboten.  weiterhin Information und Einbindung  . Abbau von Bürokratie (1x)  Hilfe bei der Überwindung bürokratischer Hindernisse Inhaltliche Unterstützung zur Organisation von Fachaustausch (1x)  Unterstützung inhaltlich, organisatorisch bei kontinuierlicher Fortführung des Showcases Kein Entwicklungsbedarf seitens des Kulturdezernats (3x)  ./.  keine  keine speziellen. Seite 48 von 68 Weitere Strategien zur Stärkung der interkulturellen und internationalen Kulturarbeit in Leipzig, die aus Ihrer Sicht notwendig sind Weitere Strategien zur Stärkung der interkulturellen und internationalen Kulturarbeit in Leipzig, die aus Ihrer Sicht notwendig sind Stärkere Vernetzung innerhalb der Leipziger Kulturlandschaft (9x)  Bündelung von Projekten und Initiativen, Weitergabe von Kompetenzen  Die Einrichtung könnte ein wichtiger Mittler für die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene. Hier bestehen Chancen, verschiedene Kulturinstitutionen zur Zusammenarbeit zu bewegen - in Absprache mit dem Referat für int. Beziehungen und dem Kulturamt.  es braucht eine starke und aktive Bündelungs- und Netzwerkstelle  Innerhalb Leipzigs sollte sich ein Überblick verschafft werden, welche (auch und besonders kleine) Angebote es in welcher Sparte der kulturellen Arbeit gibt und wie diese miteinander vernetzt werden. Darauffolgend wäre eine Recherche hinsichtlich internationaler Angebote konstruktiv, sodass eine möglichst passgenaue Kontaktvermittlung und Vernetzung stattfinden könnte. M.E. wäre die Recherche und Vernetzung der Angebote oder ganzer Angebotsstrukturen die zentrale Aufgabe der kommenden beiden Jahre.  Stärkung von Vernetzung, Erfahrungsaustauschen, Evaluationen.  Strategie ist ein hoher Anspruch, aber z. B. Wunsch: weitere Beförderung von Austausch und Vernetzung städt. und freier Träger um Synergieeffekte und Sichtbarmachung zu befördern (z. B. auch Jour fixe Kulturelle Bildung)  weit mehr sollten die Kulturakteure voneinander wissen, was langfristig die einzelnen Institutionen planen und wo sinnvolle Schnittstellen zu finden sein können  Wichtig ist die Vernetzung der verschiedenen Einrichtungen (allerdings ist die Einrichtung innerhalb der Kultureinrichtungen immer ein "Sonderfall" aufgrund seines speziellen Angebotes und der hohen Besucherzahlen).  (überfachlichen/-disziplinären) Austausch in der Stadt fördern Öffentlichkeitsarbeit verstärken (5x)  evtl. auch schlicht die Bekanntheit der Einrichtung als Möglichkeit der Freizeitgestaltung.  Kritische Hinterfragung des Konzeptes Musikstadt Leipzig  Ausbau der Marke "Musikstadt Leipzig"  starke Werbung für die Stadt, z.B. durch Begleitung von Tourneen etc.  Möglichkeiten und Erfolge der Kultur/kulturellen Bildung für die interkulturelle Ausrichtung und Integration sichtbarer/messbarer machen Weiterentwicklung der Kulturangebote (4x)   Schärfung des Sammlungsprofils. Weiterentwicklung eines international tragfähigen Festivals bzw. Festivalnetzes für Leipzig mit Konzerten, Ausstellungen, Symposien etc.  Anbindung international bekannter Künstler an langfristige bzw. Dauerprojekte in der Stadt  z.B. das Ausrichten einer Fachtagung o.Ä. von der Stadt bzw. dem Kulturdezernat Leipzig selbst. Überarbeitung der Förderstrukturen in der Kulturförderung (3x)  Aus unserer Sicht agiert die Stadt auf vielen Gebieten quantitativ orientiert. Es wird "zugelassen", dass die Stadt im weitesten Sinne durch Quantität "attraktiv gemacht wird". Ein Binnenmechanismus, der gerade die Fragestellungen international/interkulturell kaum beinhaltet. Hier müsste ein Umdenken einsetzen. Man müsste weit gezielter Seite 49 von 68 Weitere Strategien zur Stärkung der interkulturellen und internationalen Kulturarbeit in Leipzig, die aus Ihrer Sicht notwendig sind fördern. Sehen Sie, auf unserem Gebiet (in der Freien Kultur) sind wir die 99 Prozent. Macher und potentielle Ansprechpartner. Und die Oper und das Gewandhaus bekommen im Kulturbereich fast das gesamte Geld. Ja, die Freie Kultur soll 5 Prozent bekommen. (Durch diverse Rechnungstrick und Umschichtungen bekommt sie diese immer noch nicht.) Aber die Freie Kunst (die darin derzeit enthalten ist) müsste mindestens weitere 15 Prozent bekommen. Leider hat das nie jemand gefordert, sondern man hat uns eingeredet, dass wir solidarisch sein müssen mit den angestellten Künstlern in Oper und Schauspiel. (Oder mit einem Verwaltungsdirektor, der mehr verdient als die deutsche Bundeskanzlerin.) Alles Dinge, die mit der Stadt(Gesellschaft), mit dem wahren Leben wenig zu tun haben. Feste Orte, die über touristische Gesichtspunkte hinaus, kaum international wirken können.  Bereitstellung von Rahmenbedingungen zur Förderung selbstorganisierter, partizipativer Kulturarbeit; für niedrigschwellige kulturelle Begegnungen im Alltag, die nicht als temporäre Projekte gesehen werden;  Förderung von Gastspielen und Koproduktionen. Kulturelle Bildung für jüngere Zielgruppen stärken (3x)  Die Erfahrungen in der Jugend- und Kulturarbeit zeigen immer wieder, dass gerade die präventive Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu einer Sensibilisierung des Umgangs nicht nur aber insbesondere mit ausländischen Mitbürgern und ein respekt- und verständnisvollen Miteinander führt, welches angesichts der aktuellen Entwicklungen in Europa und der Welt von besonderer Bedeutung ist. Aktive Beteiligung insbesondere junger Menschen an der Gestaltung einer positiven, demokratischen und zukunftsfähigen Gesellschaft sind uns in Leipzig ein besonderes Anliegen.  Stärkung der jungen  Förderung von interkulturellen Kinder- und Jugendprojekten. Fachbereichsübergreifende Zusammenarbeit (2x)  Besserer Austausch zwischen Kultur, RIZ und Referat Integration und Migration, Netzwerke mit Dritten  sich gegenseitige verstärkende Verknüpfung von Aktivitäten in den Bereich Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur anstreben Ausbau der Mehrsprachigkeit (2x)  Es sind wohl am ehesten die sprachlichen Barrieren, die einen Zugang zu Leipziger Kulturangeboten (besonders im Theaterbereich) erschweren und in zweiter Linie die fehlenden Vermittlungsmöglichkeiten. Dafür müssen Strategien gefunden werden, in Form von Plattformen, Beratungs- und Vermittlungsstellen.  Mehrsprachigkeit Politische Maßnahmen außerhalb der Kulturpolitik (3x)  Sicherung einer grundlegenden sprachlichen Qualifizierung in Deutsch für Zugezogene, um Zugang zu Kultur zu vereinfachen  Integration von Migrant_innen, d.h. Schaffung von Arbeitsplätzen  Unterstützung ökonomisch schwacher Länder (z.B. Balkanländer) durch kulturelle Zusammenarbeit ist z.T. nur möglich, wenn wir zur Lösung ihres finanziellen Problems der Kofinanzierung beitragen könnten Erhöhung des Budgets (2x)  finanzielle Mittel zur internationalen Vernetzung Seite 50 von 68 Weitere Strategien zur Stärkung der interkulturellen und internationalen Kulturarbeit in Leipzig, die aus Ihrer Sicht notwendig sind  Ich denke, dass die Leipziger Institutionen bisher schon gute Arbeit in ihrer internationalen und interkulturellen Ausrichtung geleistet haben. Ich denke aber auch, dass eine erhöhte Internationalisierung mit einer entsprechenden Förderung zusammenhängt. Darüber hinaus geht es vielleicht auch um ein gutes Gleichgewicht zwischen lokalen Partnern, die die Stadt und ihre Akteure auch auf Grundlage langer Erfahrung sehr gut kennen und Akteuren aus dem internationalen Kontext. Transparenz und Dialogorientierung seitens der Stadtverwaltung (2x)  Die Stadt sollte ihre Ziele und Strategie auf diesem Gebiet festlegen und an Kulturakteure kommunizieren, damit diese überlegen können, wo und wie sie sich einbringen können oder auch nicht. Neue Aktivitäten sollten nicht zu Lasten der bestehenden, gut eingeführten gehen, denn sonst fühlen sich die Leipziger übergangen.  Informationen sind wichtig. Einrichtung von Integrationslotsen / Kulturagenten (2x)  gibt es schon, z. B. in jedem soziokulturellen Zentrum und in ähnlichen Einrichtungen der Stadt sollte es einen interkulturellen Lotsen geben (mit Migrantenhintergrund)  Zugänge schaffen durch Kulturagenten für Menschen mit Migrationshintergrund. Inklusives Denken und Handeln fördern (2x)  internationale Aktivitäten als gelebten Alltag in einer globalisierten Welt begreifen, nicht nur als Möglichkeit einer wirtschaftlich orientierten Repräsentation  Thematik zum Chef-Thema machen, aber nicht im Sinne "zuerst das Interkulturelle und Internationale" sondern im Sinne eines intercultural mainstreaming. Verbesserung der Infrastruktur in Leipzig (2x)  In Leipzig fehlt beispielsweise eine einfache und preiswerte Unterkunft für Jugendgruppen. Das ist ein Grund, warum die internationale Jugendarbeit in Leipzig so schwach ist. Wir haben den Bedarf vor Jahren im Amt für Jugend, Familie und Bildung angezeigt. Leider hat sich hier bisher nichts entwickelt.  In unserem Fall fiel uns auf, dass die Mobilität von Geflüchteten oft ein Problem darstellt (Erreichbarkeit der Einrichtung mit ÖPNV, Erhältlichkeit kostenloser Fahrkarten etc.) Ausbau der digitalen Angebote (1x)  Ausbau der Digitalisierung und einer Vereinheitlichung bei der Veröffentlichung der Online-Angebote, Ausbau der Website Neuausrichtung der Öffentlichkeitsarbeit (1x)  Kritische Hinterfragung des Konzeptes Musikstadt Leipzig Fürsprache bei Drittmittelakquise (1x)  Vermittlungsaktivitäten in Richtung der Goethe-Institute. Seite 51 von 68 Weitere Strategien zur Stärkung der interkulturellen und internationalen Kulturarbeit in Leipzig, die aus Ihrer Sicht notwendig sind Keine weiteren Strategien / Negative Aussagen (2x)  genug gesagt...  nein Seite 52 von 68 Hat sich Ihr Publikum in den letzten Jahren verändert? Wenn ja, in welcher Form? Hat sich Ihr Publikum in den letzten Jahren verändert? Wenn ja, in welcher Form? Mehr Personen mit Migrationshintergrund (12x)  ... Zunahme von Menschen mit Migrationshintergrund.  abgesehen von einem leicht gestiegenen migrantischen Anteil nicht wirklich  Erhöhung der Besucher mit Migrationshintergrund  Ja, weiterhin zunehmend großer Anteil von Teilnehmenden aus verschiedensten Herkunftsländern und Kulturen (v.a. Deutschbereich, aber auch in anderen Fachbereichen höherer Anteil), UMAS in bestimmten Projekten  Durch die Veränderungen in unserem Stadtviertel haben wir vermehrt, internationale Gäste und einen allgemeinen Zuwachs an Publikum.  Und auch internationaler.  mehr Kinder mit Migrationshintergrund (in Kindergarten, Horten, Schulklassen...)  Mit der demografischen Entwicklung in der wachsenden Stadt einerseits und der Stärkung der interkulturellen Ausrichtung andererseits wurde in den letzten ca. 2-3 Jahren auch das Publikum 'multikultureller'  und mehr Menschen anderer Kulturen  einerseits kommen viele junge Menschen aus unterschiedlichen Kulturen, die in Leipzig studieren, zum anderen haben wir viele Geflüchtete über unsere Kooperation mit dem Flüchtlingsrat, Integrationskursen und Unterkünften als neue Kunden gewonnen. Auch mehrsprachige Familien nutzen da Angebot vermehrt.  Sichtbare Veränderung unserer Publikumsstruktur vor allem bei den Schulvorstellungen. Mehr DAZ-Klassen, mehr Kinder mit migrantischem Background in unseren Workshops und theaterpädagogischen Angeboten  Das Publikum ist natürlich auch vielschichtiger geworden, interkultureller. Hier gibt es viel Bedarf hinsichtlich Aufklärung, was es für verschiedene Vorstellungen und Umsetzungsformen von Kultur gibt. Wie Kultur ausgelebt wird usw. Zuwachs des Publikums (9x)  Es ist mehr geworden  Es werden immer mehr. Der Anteil von in Leipzig lebenden Menschen mit ausländischem Hintergrund steigt kontinuierlich auf aktuell ca. 20%.  Durch die Veränderungen in unserem Stadtviertel haben wir einen allgemeinen Zuwachs an Publikum.  Es ist mehr geworden.  Generell konnte ein Zuwachs an Publikum vermerkt werden, vor allem bei Formaten, die in ihrer Vermittlung recht schwierig waren. Inzwischen kann man dies sowohl bei den künstlerischen Formaten der Performance- und Medienkunst bemerken, aber auch bei den gesellschaftspolitischen Diskussionen, die wir von Beginn konzipierten, die aber gerade am Anfang viel Mühe und Ausdauer bedurften, um gut besuchte Veranstaltungen zu generieren. Ich denke, zum einen hängt der Publikumszuwachs mit der über ein Jahrzehnt andauernden Arbeit zusammen, auf der anderen Seite mit Entwicklungen im Stadtteil selbst. Viele Baulücken wurden geschlossen, mit hochpreislichen Eigentumswohnungen, doch kamen diese Anwohner hinzu, ohne Abriss von Häuserbestand.  Zudem sind wir in den beiden Stadtteilen mit Institution und Projekten sehr gut vernetzt, was sich ebenfalls auf die Publikumszahlen niedergeschlagen hat.  Wir haben durch Projekte mit anderen Künstlern (Schauspiel und Tanz) unseren Hörerkreis erweitern können  wachsende Besucherzahlen  mehr Publikum Seite 53 von 68 Hat sich Ihr Publikum in den letzten Jahren verändert? Wenn ja, in welcher Form? Veränderung der Altersstruktur (7x)  Altersdurchschnitt wird höher, Nachwuchs-/Geschäftsfortführung oft schwierig, gesellschaftlich-formale Anforderungen, Vorgaben, Regeln, Kriterien etc. sind wachsende Hürden statt "Treiber", EU-Normen erschweren Geschäftsfortführung  Die Altersstruktur ist jetzt breiter gefasst. Es kommen mehr junge Leute zu den Konzerten (Schüler und Studenten). Die Altersgruppen haben keinen deutlichen Schwerpunkt mehr. Die "Jahrgänge" sind besser gemischt.  jünger - Durchschnittsalter: 38,5 Jahre  wir haben in den vergangenen Jahren jüngeres Publikum hinzugewonnen  deutlich mehr Ältere  Altersgruppen sind breiter geworden  Aufbau des Publikumsbereichs „für Allerkleinste“ Mehr internationale Gäste (7x)  Weiterhin konnte gerade in jüngster Zeit bemerkt werden, dass viele Netzwerker aus dem internationalen Kontext bei ihren Reisen die Einrichtung besuchen kommen, um Potentiale möglicher Zusammenarbeiten auszuloten.  Ja, viel mehr ausländische Besucher, aber meist Einzelbesucher, z.B auch Gruppen  eine deutliche Internationalisierung des Publikums (v.a. USA).  Internationaler  ja, das Publikum ist viel internationaler geworden (besonders auffällig: viel mehr Besucher aus Spanien und Mittelund Südamerika...)  Durch die Veränderungen in unserem Stadtviertel haben wir vermehrt internationale Gäste  Auftrittsanfragen internationaler Künstler/innen Diversifizierung des Publikums (3x)  Bei eigenen Veranstaltungen entsprechend der Diversität der Stadtgesellschaft  Ja. Es ist wesentlich breiter gefächert.  vielfältiger hinsichtlich Kultur, Alter, Milieu, Herkunft Wachsende Ansprüche des Publikums (4x)  Das Publikum im musikalischen Nachwuchs- und Unterhaltungsbereich ist wesentlich schwerer zu erreichen und es macht den Eindruck tendenzieller "Übersättigung" respektive dem Wunsch nach einerseits auch hier passgenauen Angeboten und andererseits bewusst mainstreamorientieren Partyveranstaltungen.  Das Publikum ist anspruchsvoller geworden bzw. erwartet mehr von seinem Geld, weil die Auswahl aufgrund der wachsenden Stadt größer geworden ist. Es hat sich ein größeres Konsumverhalten entwickelt, da auch aufgrund von Bachelor/Master und finanzielle Mitteln etc. kaum noch Zeit ist für Ehrenamt vorhanden ist.  ist anspruchsvoller geworden. Es erwartet bestimmte Standards, die wir als kleine Institution nur nach und nach erfüllen können.  Ein weiteres Entwicklungsziel sind der Ausbau der Öffnungszeiten, um dem Laufpublikum entgegen zu kommen, sowie der Ausbau von Angeboten an Familien und die Zusammenarbeit mit KiTas und Schulen. Diese Aufgaben sind aber nur mit entsprechende erhöhten und geschulten Personal, sowie baulich verbesserter Strukturen möglich. Veranstaltungsbezogene Veränderungen (2x)  Stammbesucherschaft geht allmählich zurück, dafür kommen projektbezogen immer wieder neue Besucher/innen Seite 54 von 68 Hat sich Ihr Publikum in den letzten Jahren verändert? Wenn ja, in welcher Form?  Besucher: schwer zu sagen, veranstaltungsbezogen unterschiedlich Mehr Menschen mit Behinderung (1x)  Gesteigerte Zusammenarbeit mit behinderten Spielern. Diese Clubmitglieder und ihre Familien und Freunde besuchen auch öfter unsere Vorstellungen als Zuschauer. Offenheit des Publikums (1x)  Dank der Lage gibt es auch noch ausreichend junge und bemerkenswert interessierte Menschen, die eben genau unseren Formaten sehr offen gegenüberstehen. Mehrsprachigkeit des Publikums (1x)  Englisch wird als Veranstaltungssprache ohne Übersetzung akzeptiert Veränderung der Familienstrukturen (1x)  Ja, die Familien"formen" haben sich erkennbar verändert (es kommt nicht immer die "klassische Familie" mit Vater, Mutter und Kindern). Darauf wurde mit der Erhältlichkeit der Familienkarte für andere Familienformen reagiert.  Keine Veränderung / Negative Aussagen (8x)  ./.  Nein, aber auch nur Schätzung.  nein  Nein, das Publikum ist themenabhängig/ projektabhängig immer unterschiedlich zusammengesetzt, aber überwiegend nicht unbedingt internationaler geworden.  Nein, im Großen und Ganzen nicht.  nein, nicht bedeutend, immer schon 60% Besucher aus Deutschland, 40% Besucher aus aller Welt; Kinder, Erwachsene, Senioren sind im Verhältnis geblieben  Unser Publikum ist so vielfältig wie immer.  --- Seite 55 von 68 Haben sich die fachlichen Anforderungen im Bereich der interkulturellen und internationalen Kulturarbeit in den letzten Jahren verändert? Wenn ja, in welcher Form? Haben sich die fachlichen Anforderungen im Bereich der interkulturellen und internationalen Kulturarbeit in den letzten Jahren verändert? Wenn ja, in welcher Form? Bedarf nach Mehrsprachigkeit (8x)  Durch mehr internationale Gäste nimmt die Bedeutung von Sprachkenntnissen der Mitarbeiter und mehrsprachiger Beschilderung/Informationen zu.  Sprachlich  Eine deutliche Verbesserung benötigt es aber im Bereich der Mehrsprachigkeit, da dieser Bedarf stärker im Fokus des gesellschaftlichen Interesses steht.  Die Sprachbarriere spielt wohl nicht die entscheidende Rolle, da Informationen auf Englisch vorhanden sind und z.B. Geflüchtete mit Helfern und Betreuern kommen, die für sie übersetzen.  zunehmende Internationalisierung (Stichwort: sprachliche Möglichkeiten)  Ja. Die Arbeit ist anspruchsvoller, erfordert gute Fremdsprachenkenntnisse  Sprachkompetenzen  ja interkulturell; da besonders in der Projektarbeit (Arbeit mit Jugendlichen mit Migrationshintergrund ist oft aus sprachlichen und kulturellen Gründen sehr aufwendig und damit schwierig). Notwendigkeit interkultureller Kompetenz (6x)  aufgrund des migrantischen Anteils erheblich - damit verstärkter Bedarf an interkultureller Bildung und interkultureller Kompetenz, beidseitiger Lernbedarf  im Team: interkulturelle Kompetenz, Sprachkompetenzen, diversitätssensible Ansprache  Ja, erforderlich sind interkulturelle Kompetenzen um mit Kursleitenden und Teilnehmenden erfolgreich zu arbeiten (z. B. auch über Weiterbildung der MA interkulturelle Kompetenz und sprachliche Kompetenz (z. B. Weiterbildung Englisch, z. B. um Beratungsleistungen zu erbringen)  Qualifikation notwendig, Stärkung der interkulturellen Kompetenz  Schon –-> interkulturelle Kompetenzen sind stärker als zuvor gefragt  Mehr interkulturelle Kompetenzen Gesteigerte Ansprüche des Publikums (5x)  Ja, wir werden mit Fragen konfrontiert, die andere, weitreichendere sprachliche, kunsthistorische und pädagogische Kompetenzen erfordern.  Partner in anderen Ländern setzen Kenntnisse über ihre Einrichtungen/Ausstellungen voraus.  Sie [Anm.: die fachlichen Anforderungen] sind öfter gefragt.  ja, die Anforderungen an den modernen Museumsbetrieb sind stark gestiegen, das Publikum kommt mit höheren Erwartungen  Ja. Die Einrichtung richtet ihre Angebote nach den Bedarfen der Menschen in ihren Einzugsgebieten aus. So wie die Stadtgesellschaft sich geändert hat, haben sich die Angebote geändert bzw. befinden sich noch im Änderungsprozess. Bezogen auf die jeweilige Fachlichkeit sollte dieses Prinzip für alle Kulturinstitutionen gelten. Angebote macht man für die Menschen vor Ort und das heißt, sie müssen diverser, trans-, interkultureller werden. Seite 56 von 68 Haben sich die fachlichen Anforderungen im Bereich der interkulturellen und internationalen Kulturarbeit in den letzten Jahren verändert? Wenn ja, in welcher Form? Komplexität der Drittmittelakquise (4x)  Eigentlich haben sich die Anforderungen in der eigentlichen Arbeit nicht verändert, allerdings ist es um vieles schwieriger geworden Drittmittel in unserem Bereich zu akquirieren. Die Fördertöpfe in Sachsen sind vermehrt durch größere Akteure (Eigenbetriebe der Stadt) belegt, es ist dadurch für uns und nachfolgende Orte eine schwierige Situation entstanden.  Es werden immer mehr Antragsteller in diesen Fördertöpfen. Entsprechend steigt der Druck nach dem perfektesten Antrag immer weiter.  Zu bemerken ist auf jeden Fall die schon erwähnte Ausdifferenzierung und Spezialisierung der Berufszweige innerhalb des Kulturbetriebes, aber auch der partizipierenden Branchen, wie beispielsweise der Werbeindustrie, mit ihren Angeboten auch hinsichtlich der Distribution. Auch die Anforderungen sind diesbezüglich an die Institutionen gestiegen, beispielsweise was die technischen Anforderungen (häufig wird ein ausgebildeter Techniker gebraucht), die Nutzung der Werbemöglichkeiten, Ausstellungsaufbauten (sogenannte Displays), der Vermittlung der Inhalte und eines ansprechenden Rahmenprogramms betrifft. Insgesamt sind somit die Kosten für eine rundum adäquate Ausstellung gestiegen, was auch die Professionalisierung und Intensivierung von Mitarbeitern, die auch Drittmittelakquise spezialisiert sind, nach sich zog. Diese Stellen können zumeist nur von finanziell gut ausgestatteten Häusern besetzt werden, die damit wiederum über mehr Möglichkeiten verfügen, weiter Drittmittel einzuwerben. Deutlich zu erkennen ist dies an den geförderten Institutionen der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Die Fördertöpfe in Sachsen sind vermehrt durch größere Akteure (auch viele Eigenbetriebe der Stadt Leipzig) belegt, die zum Teil auch die entsprechenden Jurys stellen. Es ist dadurch für uns und auch später entstandene Projekte eine ungleich schwierige Situation entstanden, zusätzliche Gelder einzuwerben.  Erweiterung der Fähigkeiten in der Organisation von Drittmitteln Bedarf an psychologisches Fachwissen (3x)  Durch die persönliche Situation der in den letzten Jahren nach Deutschland Geflüchteten, mit ihren oft traumatischen Erlebnissen vor und auf der Flucht, ergibt sich in diesem Bereich der interkulturellen Kulturarbeit eine erhöhte Anforderung an die Fachkräfte traumatische Situationen zu erkennen und einzuschätzen. Darüber hinaus muss unter Umständen die Möglichkeit bestehen, geeignete Fachkräfte zu Rate zu ziehen.  Ja, weil die interkulturelle Kulturarbeit mehr (Kriegs- und ethnischen und religiösen, weniger wirtschaftlichen) Flüchtlingsbezug hat, die einen mehr soziokulturellen und therapeutischen Ansatz verfolgt, zudem sind bessere Fremdsprachenkenntnisse vonnöten.  Mit der Zuwanderung ist das innerbetriebliche Bewusstsein und Bekenntnis zur Integration gestiegen. Die Begegnung mit Menschen unterschiedlichster Nationen und mit unterschiedlichsten, teils traumatischen Erfahrungen erfordern neue und andere Formen der Vermittlung. Das hat insbesondere den Bereich der Theaterpädagogik entscheidend geprägt. Steigerung von Verfügbarkeit und Aufwand (2x)  Da sich die Erreichbarkeit und Ansprechbarkeit beidseitig stets erhöht hat, geht damit auch eine hohe Frequenz an Nachfragen beiderseits einher. Insbesondere die Recherchearbeit hinsichtlich speziell internationaler Strukturen, Angebote und Künstler nimmt wesentlich mehr Raum ein und ist speziell im Ehrenamt kaum mehr zu bewältigen.  Momentan hoher zeitlicher und organisatorischer und personeller Mehraufwand durch internationale und interkulturelle Projekte, die eine intensivere organisatorische und inhaltliche Arbeit fordern als klassische Inszenierungsprojekte. Auch in der Organisation der finanziellen Basis solcher Projekte durch Fundraising – ohne die solche Projekte einfach nicht möglich sind (bei parallelem herkömmlichen Repertoirebetrieb um Auslastung und Seite 57 von 68 Haben sich die fachlichen Anforderungen im Bereich der interkulturellen und internationalen Kulturarbeit in den letzten Jahren verändert? Wenn ja, in welcher Form? Zuschauerzahlen zu halten) Politischer Anspruch an Kulturangebote (2x)  Darüber hinaus ist eine deutliche Politisierung und Differenzierung politischer Ansichten und Äußerungen zu bemerken, welche sich auf die Arbeit auswirken.  Förderung der Achtung von anderen Kulturen, Lebensweisen und Weltansichten Nachfrage nach partizipativen Angeboten/ Dialogorientierung (2x)  interaktive Informationsmöglichkeiten werden stärker nachgefragt  gefragt sind: Moderierung/Vermittlung statt autoritärer Vorgabe; Kompetenz statt "Wegschieben"; Kommunikation statt "Mauern"; Bürger-Service statt Behörden-Dschungel; gilt natürlich auch generell für Verwaltung Komplexität der Öffentlichkeitsarbeit (2x)  Ja, der medialen Reizflut muss auch von Urgesteinen der "Hoch"kultur Rechnung getragen werden, um wahrgenommen zu bleiben.  Werbetechnisch Gesteigerte Anforderungen an die Mitarbeiter*innen (2x)  Es gibt mehr Spezialisierung. Mehr Beschäftigte. Dabei aber oft prekärer als je zuvor.  im Team: Projektmanagement, Begleitung von Gruppenprozessen Notwendigkeit von Fachaustausch (1x)  breiteres und intensiveres Networking mit Leipziger, nationalen und internationalen Kulturschaffenden Keine Veränderung/ Negative Aussagen (6x)  Dies kann ich für den Bereich interkulturelle Arbeit nicht bewerten. Im Bereich internationale Kulturarbeit eher nicht in den letzten 5 Jahren.  Die Thematik können wir erst durch institutionelle Förderung seit zwei Jahren bearbeiten, so dass Vergleich mit Vergangenheit fehlt.  Nein. international; wir führen schon seit Jahrzehnten unterschiedliche int. Kulturveranstaltungen durch, Länderschwerpunkte ändern sich manchmal  nein  Nein, die Herausforderungen sind seit jeher die gleichen geblieben.  Nein, im Fall der Einrichtung sind die Anforderungen nicht so tiefgründig, dass wir darauf speziell reagieren mussten/konnten. Nein. Seite 58 von 68 Was sind in Ihrer Sicht langfristige Herausforderungen und Tendenzen im Bereich der interkulturellen Kulturarbeit? Was sind in Ihrer Sicht langfristige Herausforderungen und Tendenzen im Bereich der interkulturellen Kulturarbeit? Inklusives Denken und Handeln fördern (8x)  Aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre, erscheint es, als wäre das Schaffen eines Konsenses hinsichtlich gegenseitiger kultureller Erwartungen die größte Herausforderung. Insofern ist es selbstverständlich notwendig, den Raum für Begegnung verschiedener kultureller Outputs zu schaffen, diese zu moderieren und vor allem, in die Gesellschaft zu kommunizieren.  Interkulturelles Leben positiv zu erleben und zu befördern. Migration und Inklusion zu stärken, Einbeziehung aller Bürger/-innen mit und ohne Migrationshintergrund zur Beförderung gegenseitiger Akzeptanz und Toleranz mit dem Ziel einer gelebten interkulturellen Kulturarbeit für die ganze Stadt und in jedem Stadtteil  Nicht nur Angebote für Zielgruppen machen, sondern sie mit ihnen gestalten, eruieren, etc. Stärkere Interaktion, eigene Institution als lernende Institution begreifen, die offen für Anregungen "von außen" ist.  Leisten einer kulturellen Arbeit, die das internationale und interkulturelle nicht mehr als „Extra-Arbeit“, als „OnTop-Leistungen“ verstehen muss sondern als Selbstverständlichkeit in den Arbeitsalltag, in das Selbstverständnis implementiert ist.  Umsetzung eines inklusiven Ansatzes  Vermeidung von Inselbildung und Separation der jeweiligen Kulturen  Interkulturelle Kompetenz wird in den Metropolen zur Voraussetzung und Standortvorteil werden, Willkommensgesellschaft kann sich nicht auf Wohnen & Arbeiten beschränken, Migrant*innen dürfen nicht nur als Rezipienten betrachtet werden  Ausbau einer diversitätsorientierten Kulturarbeit in allen Bereichen des Theaters Solidarität fördern, Rassismen abbauen (7x)  Vermittlung von kulturellen Vorstellungen, Werten etc.  Zusammenarbeit mit gegenseitigem Respekt und Unvoreingenommenheit.  Die bessere Akzeptanz von Kultur aus anderen Kulturkreisen in der Leipziger Bevölkerung.  Es ist Offenheit auf allen Ebenen notwendig (Umgang der Besucher miteinander, Umgang der Angestellten mit den Besuchern etc.). Prinzipiell ist aber eine große Offenheit bei den meisten Mitarbeitern im interkulturellen Umgang vorhanden.  Vorbehalte gegenüber unseren östlichen Nachbarn müssen dringend abgebaut werden.  zunehmende Radikalisierung (Fremdenhass, Fake News)  Das Jahr 2016 hat einmal mehr deutlich gezeigt, dass unsere Zivilgesellschaft vor Herausforderungen steht, die wir nur gemeinsam meistern können. Couragiertes Handeln für ein friedliches Miteinander und gegen Fremdenfeindlichkeit und Gewalt stehen gerade in diesen Zeiten hoch im Kurs. Tausende Leipziger haben 2016 durch ihren friedlichen Protest gegen LEGIDA und seine Ableger wiederholt gezeigt, dass Nächstenliebe und Solidarität in dieser Stadt tief verwurzelt sind. Interkulturelle Publikumsentwicklung (5x)  Eine der zentralen Herausforderung liegt darin, Zugänge zu schaffen und Menschen mit Migrationshintergrund zu erreichen, da es sich hierbei um eine höchst diversifizierte Gruppe (kulturell, intellektuell und sozial) handelt. Dies gilt im Übrigen nicht nur für die Kulturarbeit. Die Einrichtung hat u.a. mit Willkommenskonzerten oder öffentlichen Proben gute Erfahrungen gemacht. Im Kinder- und Jugendbereich erscheint dies über den Klassenverband noch am einfachsten. Insofern liegt darin eine große Chance für die Zukunft. Seite 59 von 68 Was sind in Ihrer Sicht langfristige Herausforderungen und Tendenzen im Bereich der interkulturellen Kulturarbeit?  Interkulturelle Publikumsentwicklung  Erhöhung der Erstzuschauer. In diesem Zusammenhang streben wir die Erhebung eines Leipziger Kulturnutzungsverhaltens gerade im Kinder- und Jugendkulturbereich an.  Wir sind vor allem aktiv bei der Integration der 2. und 3. Generation von Menschen mit Migrationshintergrund. Die 1. Generation wird unter anderem wegen Sprachproblemen immer etwas abseits stehen. Bei den folgenden Generationen haben wir die Chance Separierungen zu vermeiden. Deswegen sind wir an drei Schulen mit besonders hohem Migrationsanteil im Leipzig Osten mit Schulsozialarbeit vertreten. Wir nutzen diese Schulsozialarbeit auch als Brückenkopf für unsere anderen Angebote.  Wir haben versucht mit dem Projekt Interkulturelle Deutschkurse im Jahr 2016 insgesamt mit 60 geflüchteten Menschen zuarbeiten, dabei konnten wir bemerken wie schwer es ist alle Menschen zu erreichen. Durch die entstandene Klassendynamik konnten wir einen hohen Anteil erreichen und sie bewegen neben den Deutschkursen, Museums und Kulturveranstaltungen teilzunehmen. Sprachbarrieren abbauen (3x)  Abbau sprachlicher Barrieren  Abbau von Sprachbarrieren  Verständigung/Mehrsprachigkeit; echte Kenntnis grundlegender kultureller Unterschiede in ihrer weitreichenden Bedeutung Gesamtpolitische Herausforderungen (3x)  die weiter sich verändernde Bevölkerungsstruktur (mehr Zuwanderung)  die Integration der Flüchtlinge in unsere Gesellschaft  Einwanderungsland Deutschland - Bildungsauftrag verändert sich Neuausrichtung von Kulturangeboten (3x)  Kernbereich des Sammlungsbestandes muss mehr in den Fokus gerückt und interkulturell aufbereitet werden.  Angebote schaffen, die auch genutzt werden. Zusammenarbeit mit den potenziellen Nutzern nötig bzw. genaues Wissen über die Bedürfnisse und die Möglichkeit/Bereitschaft der Zielgruppe, für ein Angebot zu bezahlen.  Ausstellungen und Veranstaltungen auf veränderte Situation ausrichten; sprachliche und kulturelle Anpassungen realisieren; Zusammenarbeit mit neuen Partnern Mehrbedarf an professionellen Personal (2x)  Ende des Jahres 2016 haben wir mit dem Projekt „Interkulturelle Deutschkurse“ mit insgesamt 60 geflüchteten Menschen über mehrere Wochen zusammengearbeitet. Dabei war der wesentliche Komponente, dass die Geflüchteten in Klassen Deutschunterricht von professionellen Lehrern bekamen, darüber hinaus wurde in Zusammenarbeit mit Kunstpädagogen und Kulturwissenschaftlern ein Modell entwickelt, die den Klassen durch moderierte Führungen es ermöglichten, verschiedene Häuser mit kulturellen Angeboten zu besuchen, dabei die Stadt und die Menschen kennenzulernen und ein vor allem auch ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln. Sehr gut geeignet dafür waren beispielsweise das Museum in der Runden Ecke und das zeitgeschichtliche Forum. Die Kulturausflüge wurden ehrenamtlich organisiert und durchgeführt und es hat sich herausgestellt, dass für die Umsetzung eines solchen Formates professionelles Personal von großem Vorteil ist und der Zeitaufwand für die Umsetzung solcher auch zwischenmenschlicher Ziele sehr hoch. Ich denke, dies würde für die Arbeit mit Menschen generell gelten, denen man kulturelle Formate vermitteln möchte, denen sie bisher skeptisch gegenüber standen, auch wegen mangelnder Erfahrung. Man kann auf jeden Fall nichts erzwingen, aber es war wunderbar, wenn man Seite 60 von 68 Was sind in Ihrer Sicht langfristige Herausforderungen und Tendenzen im Bereich der interkulturellen Kulturarbeit? nach einiger Zeit doch bemerkte, dass die Bemühungen auf fruchtbaren Boden stießen. Möchte man also dieses Feld intensivieren, braucht man geschultes und engagiertes Personal, die richtigen Rahmenbedingungen und Kontinuität.  Personalentwicklung, Weiterbildung, Vernetzung Kulturelle Bildung für jüngere Zielgruppen stärken (1x)  Bildungs- und Kulturarbeit sind weit wichtiger geworden als früher, da das nachwachsende Publikum weit stärker mit einst selbstverständlichen in Familie und Schule vermittelten Kulturtechniken des Hörens, Erkennens und Genießens von "ernster" Musik vertraut gemachte werden müssen. Nur so kann auf lange Sicht, Publikum überhaupt gesichert werden. Kulturvermittlung auf vielen Ebenen muss kreativ durchgreifen können, um trotz der sich rasant entwickelnden medialen, schnelllebigen Digitalwelt einen wünschenswerten Stellenwert der althergebrachten und doch lebendigen Musikkultur beispielsweise in Konzertbesuchen zu verschaffen. Bürokratische Hürden (1x)  Erleichterte Bedingungen der Abrechnung (Honorare, Auslandssteuerrecht...) Stadtteilarbeit stärken (1x)  Vorrangiges Anliegen sollte es sein, an den vorhandenen Ressourcen in den Quartieren/ Stadtteilen anzusetzen. Es soll greifbar werden, dass in der Vielfalt und Unterschiedlichkeit ein immenser Reichtum liegt, den die Menschen miteinander teilen können. Die Reflexion der eigenen Sozialisation im Spannungsfeld kultureller Vielfalt macht deutlich, dass aus der Unterschiedlichkeit und dem Bewusstsein darüber eine große Bereicherung wachsen kann. Dazu soll eine große Zahl von Anlässen und Angeboten geschaffen werden, um Beachtung und Wahrnehmung und damit Achtung und Toleranz wachsen zu lassen. Finanzieller Mehrbedarf (1x)  finanzielle Herausforderungen Vernetzung stärken (1x)  Vernetzungen schaffen und pflegen Öffentlichkeitsarbeit verbessern (1x)  Werbung auf sinnvollen Wegen angehen Seite 61 von 68 Was sind in Ihrer Sicht langfristige Herausforderungen und Tendenzen im Bereich der internationalen Kulturarbeit? Was sind in Ihrer Sicht langfristige Herausforderungen und Tendenzen im Bereich der internationalen Kulturarbeit? Ausbau der Aktivitäten/ Kooperationen im internationalen Kontext (6x)  Leipzigs Partnerstädte kommen leider in unserer Stadt nicht wirklich vor. Statt immer neue Partnerschaften einzugehen, sollten wir uns darauf konzentrieren, die gewollte Zusammenarbeit viel intensiver zu leben.  viel mehr Austauschprojekte zwischen internationalen Kultureinrichtungen und auch zwischen den Städten (auch über Europa hinaus)  Ausbau der Durchführung von internationalen Gastspielen in der Einrichtung und von der Einrichtung im Ausland  Ausbau internationaler Kooperationsprojekte  Ausbau der Projekte mit (internationalen) Studenten  Ausbau von Projekten mit Partnern aus dem universitären Bereich Vernetzung zwischen Kulturschaffenden fördern (6x)  Entwicklung nachhaltiger, über einzelne Projekte hinaus wirksame internationale Arbeitsstrukturen  Vernetzungen schaffen und pflegen  Hilfestellung bei der Vernetzung der Institutionen  Wie bereits mehrfach erwähnt, erscheint die Recherche über vorhandenen Angebote, sowie eine grundlegende Vernetzung die langfristigste und dringlichste Herausforderung zu sein.  Siehe auch obiger Punkt internationaler Austausch auf Kulturarbeitsebene u.a. um eigenen Lernprozesse zu befördern und von best practice zu profitieren  für die Kulturelle Bildung von fachlichen Erfahrungen und auch Finanzierungmodellen im internationalen Kontext zu partizipieren Finanzieller Mehrbedarf (5x)  finanzielle Mittel  Gemeinsame internationale Projekte erfordern Kenntnisse, Bewegungsfreiheit und sicher verfügbare und planbare Mittel, z. T. auch über Doppelhaushalt hinaus.  Internationale Kulturarbeit ist aus meiner Sicht mit erhöhten Kosten verbunden, dies zu gewährleisten ist mit den bisherigen finanziellen Mittel für die freie Szene eine große Herausforderung.  finanzielle Herausforderungen  Schaffung von zusätzlichen Ressourcen, die zielgerichtet für eine Internationalisierung der Angebote ausgerichtet sind. Politischen Anspruch von Kulturprojekten ausbauen (4x)  Einbeziehung Wirtschaft und Politik; wachsende eurokritische Tendenzen nicht negieren, sondern einbeziehen / thematisieren  Globalisierung und der europäische Gedanke zwingen zu einer Verstärkung internationaler Kulturarbeit, Nationalstaatliche Egozentrien & nationalistische Abschottungstendenzen ist nur durch das reale Erleben internationaler Kulturarbeit zu begegnen  die Stärkung des europäischen Zusammenhaltes - Globale Vernetzung für ein lokales Publikum erfahrbar zu gestalten  Durch die fortschreitende Integration des europ. Raums, die Globalisierung vieler Gesellschaftsbereiche und nicht Seite 62 von 68 Was sind in Ihrer Sicht langfristige Herausforderungen und Tendenzen im Bereich der internationalen Kulturarbeit? zuletzt durch die Migrationsströme, die in jüngster Zeit stark angestiegen sind, nimmt die internationale Verflechtung unserer Lebenswirklichkeit beständig zu. Die individuellen Lebensläufe werden damit durch eine Zunahme interkultureller Kontakte und Kommunikationsformen geprägt. Kulturelle Begegnungen, die kulturelle Vielfalt bietet nicht nur eine Chance für den gesellschaftlichen Wohlstand. Sowohl die Begegnung als auch der nachhaltige Austausch und das Zusammenwirken von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religionen ist eine wichtige Herausforderung für die Zukunft. Die internationale Kulturarbeit zielt immer mehr darauf ab, kulturelle, ethnische und religiöse Unterschiede nicht nur wahrzunehmen, sondern sie vielmehr wertzuschätzen und als wichtige Ressource aufzufassen. Dabei ist uns der internationale kulturelle Austausch und die aktive Beteiligung an der Gestaltung einer positiven, demokratischen, zukunftsfähigen und globalen Gesellschaft insbesondere junger Menschen ein besonderes Anliegen. Komplexität der Drittmittelakquise (4x)  Hilfestellung bei der Beantragung europäischer Mittel  Eine leichter mögliche Finanzierung von internationalen Projekten ist wünschenswert. Beispiel: Der Antragsprozess und die Förderrichtlinien bei der Kulturstiftung des Bundes sind eine Katastrophe. Hier werden internationale Projekte mehr verhindert als gefördert. Die Künstler müssen sich deshalb andere Finanzierungswege für selbst initiierte internationale Projekte suchen. Hier könnte das Dezernat helfend bzw. vermittelnd eingreifen.  Fördermöglichkeiten (EU-Programme) mehr für "kleinere" Kulturprojekte öffnen (ähnlich wie in der Bildung und Forschung)  Hilfestellung bei der Beantragung europ. Mittel Bürokratische Hürden (3x)  Abbau der Bürokratie bei internationalen Kooperationen, da diese mehr Hindernisse als Wege schaffen. Das fängt bei der Beantragung von Drittmitteln an, beinhaltet sehr aufwändige Abrechnungsmodalitäten und geht bis zu nicht kooperativen Zollbehörden vor Ort.  bürokratische Hürden  Verwaltung und Gesetze, Steuern Mehrsprachigkeit fördern (2x)  Fremdsprachkenntnisse vor Ort in Leipzig bei Mitarbeitern im Kulturbereich erhöhen und fördern!  zunehmender Bedarf an Mehrsprachigkeit (Webseite, Ausstellungen etc.) Kultursensible Personalentwicklung (2x)  Die Erfahrung zeigt, dass in der internationalen Kulturarbeit eine große Chance liegt, kulturelle Vorurteile abzubauen. Das Zusammenarbeiten so vieler unterschiedlicher Nationen sowie der kulturelle Austausch in Form von Gastspielen fördert nicht nur das interkulturelle Bewusstsein jedes Mitarbeiters auf und hinter der Bühne, sondern bereichert auch den fachlichen Erfahrungsaustausch auf allen Ebenen.  Personalentwicklung, Weiterbildung, Vernetzung Internationale Öffentlichkeitsarbeit stärken (2x)  Werbung auf sinnvollen Wegen angehen  Leipzig als internationale und interkulturelle Stadt bekannter zu machen Seite 63 von 68 Was sind in Ihrer Sicht langfristige Herausforderungen und Tendenzen im Bereich der internationalen Kulturarbeit? Anwendung strategischer Planungsinstrumente (1x)  Selbstverständnis und Leitbild definieren und umsetzen Wissenschaftliche Aufarbeitung des transkulturellen Kulturerbes (1x)  Die Geschichte des Musiklebens in Europa muss dringend weiter aufgearbeitet werden, dann ist zu erkennen, dass wir es hier mit einem weitgehend europäischen Phänomen zu tun haben, dass die Konzentration auf die nationale Musik eine Ausnahmeerscheinung des 20. Jahrhunderts darstellt. Edvard Grieg ist nur ein prominenter Komponist, an dem die Vereinnahmung als Nationalkomponist auszumachen ist. Die Musikgeschichte ist voller Legenden dieser Art, die es richtigzustellen gilt. Keine Herausforderungen und Tendenzen / Negative Aussagen (2x)  Internationale Besucher haben wenig Probleme, das Angebot wahrzunehmen, die Sprache stellt keine große Barriere dar.  können wir nicht beurteilen, da wir in diesem Feld nicht tätig sind Seite 64 von 68 Haben Sie sonstige Anmerkungen? Haben Sie sonstige Anmerkungen? Fachbereichsübergreifende Zusammenarbeit notwendig (3x)  Interne Strukturprobleme müssen gelöst, Leitbild und Ziele verbindlich festgelegt werden. Viele der o.g. Punkte sollten klar, gründlich und verbindlich auf der Direktorenrunde abgestimmt werden. Das ist nicht nur eine Frage der einzelnen Häuser, sondern des Kulturamts und Kulturdezernats.  Die Strategie des Dezernates Kultur sollte gut mit den anderen relevanten Bereichen der Stadtverwaltung verzahnt sein. Kein Soloprogramm.  Ein Miteinander der Kultureinrichtungen dieser Stadt ist sinnvoll und wichtig. Priorisierung der Strategien notwendig (2x)  Aus meiner Sicht können Internationalität und Interkulturalität nicht gemeinsam und gleichzeitig erreicht werden in den Kulturinstitutionen, es muss um einen klaren Fokus je Haus gehen und um die Frage, wie das zusätzlich zu den bestehenden Aufgaben geleistet werden kann.  Nur durch das besetzen von Stellen mit Führungskräften aus dem Ausland wird ein Wandel allein nicht geschehen. Personeller und finanzieller Mehraufwand nötig (1x)  Die Einrichtung ist ein Ort gelebter Internationalität und kultureller Vielfalt. Nichtsdestotrotz sind die Herausforderungen, die die Zuwanderung, aber auch die Internationalisierung des Kulturbetriebs mit sich bringen, zusätzliche Herausforderungen, die immer auch mit einem personellen und finanziellen Mehraufwand verbunden sind. Einrichtung einer Netzwerkstelle (1x)  Die Schaffung eines dauerhaften Angebotes zur Evaluation hinsichtlich regionaler, nationaler und internationaler Angebote und Strukturen ist eine Aufgabe, welcher sich dringend in den kommenden Jahren gestellt werden sollte. Allein in Leipzig gibt es Strukturen und Angebote, welche nur einem kleinen Kreis an kulturinteressierten Menschen bekannt sind. Diese Angebote - auch international - zu vernetzen, stellt jedoch deutlich eine hauptamtliche Aufgabe für mehr als eine Person dar, da es sich hierbei um eine dynamische Community handelt, sodass die Recherche-, Vermittlungs- und Vernetzungsarbeit dauerhaft und langfristig angelegt sein müsste, um nachhaltige Strukturen aufzubauen. Die Konzipierung einer oder besser mehrerer (thematisch spezialisierter) hauptamtlicher Netzwerkstellen erscheint dafür die konstruktivste Herangehensweise. Kontinuität der städtischen Unterstützung wichtig (1x)  Die von ihnen gestellten Fragen haben die Kernpunkte unserer Arbeit getroffen und es wird sicher vielen Akteuren ebenso ergehen. Deshalb habe ich die Fragen etwas umfänglicher beantwortet. Sicherlich ist dabei sehr häufig das Problem der Finanzierbarkeit angemerkt wurden, aber auch der räumlichen / baulichen Infrastrukturen. Das sind sehr wichtige Punkte, um das Potential, welches über die Jahre erarbeitet wurde, auch fruchtbar werden zu lassen und eben genau der Aspekt der Internationalität ist ein zentraler Punkt für unsere Arbeit. Trotzdem möchte ich zum Schluss nicht unerwähnt lassen – und dies kam in der Beantwortung der Fragen sicherlich viel zu kurz – dass das Viele, was wir als Kunst- und Kulturbetrieb schon erreicht haben, maßgeblich mit und durch die Stadt Leipzig ermöglicht wurde, allem voran durch die Aufnahme in die institutionelle Förderung, aber auch durch die Maßnahmen bezüglich des Neubaus. Diese beiden Punkte zielten auf die Sicherung und den Ausbau von Strukturen, auf deren Grundlage vor allem Kontinuität und somit eine inhaltliche Weiterentwicklung erst ermöglicht wurden. Seite 65 von 68 Haben Sie sonstige Anmerkungen? Rückläufiges Interesse an internationalen Kooperationen (1x)  Insgesamt scheint das Interesse an internationaler Kooperation rückläufig zu sein; selbst in der Partnerstadt Brno konnte z.B. trotz eigener Bemühungen und Bemühungen von Kulturamt und Referat Internationale Zusammenarbeit keine kooperierende Kulturinstitution für einen Creative Europe Antrag gewonnen werden. Verweis auf das Spannungsfeld zwischen lokaler und internationaler Ausrichtung (1x)  Wir bitten nicht zu vergessen, dass die weltoffene Wirkung von Leipzigs freier Kulturszene hauptsächlich von der Arbeit der lokalen Kulturschaffenden ausgeht. Eine Förderung interkultureller und internationaler Projekte ist zweifelsfrei wichtig, sollte aber auf keinen Fall zu Lasten der lokalen Projekte bzw. Vereine geschehen. Hier ist die finanzielle Lage oft kompliziert genug. Seite 66 von 68 Anhang Anhang A.1. Fragebogen Name der Einrichtung Ansprechpartner*in inkl. Email / Telefon Strategie 1: Verstärkung der Drittmittelakquise auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene  A. Sind Sie in diesem Bereich aktiv? Wenn ja, in welcher Form?  B. Welchen Entwicklungsbedarf / welche Erwartungen an das Kulturdezernat haben Sie in diesem Bereich? Strategie 2: Öffentlichkeitsarbeit und Zugang - Verbesserung der Informationswege zum Kulturangebot (Mehrsprachigkeit, Vermittlungsangebote, etc.)  A. Sind Sie in diesem Bereich aktiv? Wenn ja, in welcher Form?  B. Welchen Entwicklungsbedarf / welche Erwartungen an das Kulturdezernat haben Sie in diesem Bereich? Strategie 3: Sicherung und Weiterentwicklung der interkulturellen und internationalen Ausrichtung des Kulturangebots  A. Sind Sie hinsichtlich der Sicherung und Weiterentwicklung der interkulturellen Ausrichtung Ihrer Angebote aktiv? Wenn ja, in welcher Form?  B. Welchen Entwicklungsbedarf / welche Erwartungen an das Kulturdezernat haben Sie hinsichtlich der Sicherung und Weiterentwicklung der interkulturellen Ausrichtung Ihrer Angebote?  C. Sind Sie hinsichtlich der Sicherung und Weiterentwicklung der internationalen Ausrichtung Ihrer Angebote aktiv ? Wenn ja, in welcher Form?  D. Welchen Entwicklungsbedarf / welche Erwartungen an das Kulturdezernat haben Sie hinsichtlich der Sicherung und Weiterentwicklung der internationalen Ausrichtung Ihrer Angebote? Strategie 4: Förderung einer diversitätsorientierten Personalentwicklung  A. Sind Sie in diesem Bereich aktiv? Wenn ja, in welcher Form?  B. Welchen Entwicklungsbedarf / welche Erwartungen an das Kulturdezernat haben Sie in diesem Bereich? Seite 67 von 68 Anhang Strategie 5: Stärkung des Fachaustausches auf internationaler Ebene  A. Sind Sie in diesem Bereich aktiv? Wenn ja, in welcher Form?  B. Welchen Entwicklungsbedarf / welche Erwartungen an das Kulturdezernat haben Sie in diesem Bereich? Weitere Strategien  Weitere Strategien zur Stärkung der interkulturellen und internationalen Kulturarbeit in Leipzig, die aus Ihrer Sicht notwendig sind Darüber hinaus  A. Hat sich Ihr Publikum in den letzten Jahren verändert? Wenn ja, in welcher Form?  B. Haben sich die fachlichen Anforderungen im Bereich der interkulturellen und internationalen Kulturarbeit in den letzten Jahren verändert? Wenn ja, in welcher Form?  C. Was sind in Ihrer Sicht langfristige Herausforderungen und Tendenzen … - im Bereich der interkulturellen Kulturarbeit? - im Bereich der internationalen Kulturarbeit?  D. Sonstige Anmerkungen Seite 68 von 68