Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1444031.pdf
Größe
89 kB
Erstellt
08.10.18, 12:00
Aktualisiert
10.10.18, 09:34
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Verwaltungsstandpunkt zur Petition Nr. VI-P-05820-VSP-02
Status: öffentlich
Eingereicht von
Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Betreff:
ÖPNV muss für alle bezahlbar werden!
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Zuständigkeit
Petitionsausschuss
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
Verwaltungsausschuss
Ratsversammlung
09.10.2018
10.10.2018
24.10.2018
Vorberatung
Bestätigung
Vorberatung
Beschlussfassung
☐
Zustimmung und Abhilfe
☐
Alternativvorschlag
☐
Berücksichtigung
☐
Erledigt
☒
Ablehnung
Beschlussvorschlag:
Die Petition wird abgelehnt.
Zusammenfassung:
Anlass der Vorlage:
Rechtliche Vorschriften
Stadtratsbeschluss
Verwaltungshandeln
x Sonstiges:
Der vorliegende Verwaltungsstandpunkt positioniert sich ablehnend gegenüber der Petition.
Die geforderte Absenkung des Preises der Leipzig-Pass-Mobil-Card ist finanziell nicht
umsetzbar. Weitere Forderungen des Petenten werden im Rahmen der künftigen
Vertragsverhandlungen geprüft.
1/2
Sachverhalt:
Die Reduzierung des Preises der Leipzig-Pass-Mobilcard ohne Aboverpflichtung auf 20 Euro
monatlich wird aus folgenden Gründen abgelehnt:
Am 27.09.2018 hat die Ratsversammlung die Grundsatzentscheidung getroffen, dass den
strategischen Planungen im Mobilitätsbereich der Stadt Leipzig bis zum Jahr 2030 das
Nachhaltigkeitsszenario zugrunde gelegt wird (VI-DS-03902-NF-02-ÄA-01, Ziff. 1). Vor dem
Hintergrund dieser strategischen Planungsprämisse hat die Stadt Leipzig verschiedene
Finanzierungsbausteine einer nachhaltigen Mobilitätsstrategie 2030 formuliert, die der
derzeit absehbaren finanziellen Leistungsfähigkeit der Stadt Leipzig und der Leipziger
Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (LVV mbH) Rechnung trägt.
Die erste Stufe der Finanzierung des Einstiegs in ein Nachhaltigkeitsszenario im Bereich
Mobilität sieht vor, die Fahrpreissteigerung für die Tarifzone Leipzig von bisher jährlich 3,5%
auf 2% jährlich für die Jahre 2019 und 2020 zu begrenzen. Die Stadt Leipzig erhöht in
diesem Zusammenhang auch ihre Ausgleichszahlungen an die Leipziger Verkehrsbetriebe
GmbH (LVB) für die Leipzig-Pass-Mobil-Card zur Erreichung einer Kofinanzierungsquote von
50% und für den Ausbildungsverkehr.
Eine Absenkung des Preises der Leipzig-Pass-Mobil-Card auf 20 Euro monatlich ist derzeit
nicht finanzierbar. Ausgehend von den Verkaufszahlen des Jahres 2017 wäre eine
Absenkung des Preises (ohne Aboverpflichtung) von derzeit 35 Euro auf 20 Euro monatlich
mit Zusatzkosten von ca. 1,9 Mio. € p.a. verbunden.
Neben der Preisreduzierung für die Leipzig-Pass-Mobil-Card fordern die Petenten
1. die Gültigkeit der Leipzig-Pass-Mobil-Card auf alle Zonen zu erweitern, die an die
Zone 110 angrenzen
2. ermäßigte Leipzig-Pass-Einzeltickets einzuführen,
3. die kostenlose Mitnahme von Kindern oder Enkel*innen im Alter bis 18 Jahre für
Inhaber der Leipzig-Pass-Mobil-Card bzw. von Leipzig-Pass-Einzeltickets,
4. die kostenlose Mitnahme von Hunden oder Fahrrädern für Inhaber der Leipzig-PassMobil-Card bzw. von Leipzig-Pass-Einzeltickets.
Diese Leistungsausweitungen bei der Leipzig-Pass-Mobil-Card sind sozialpolitisch
wünschenswert, jedoch im Rahmen der laufenden Vertragsverpflichtungen nicht umsetzbar.
Bei künftigen Verhandlungen zwischen der Stadt Leipzig und der LVV/LVB sowie dem
Mitteldeutschen Verkehrsverbund wird geprüft, ob ein oder mehrere der durch die Petenten
benannten Vorschläge aufgegriffen werden kann/können und finanzierbar ist/sind.
Mit der Ausweitung der Gültigkeit der Leipzig-Pass-Mobil-Card auf das Umlandgebiet der
Stadt wären zudem die Interessen weiterer Verkehrsunternehmen und Aufgabenträger
betroffen. Eine Umsetzung wäre nur im Rahmen des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes
und unter Zusage umfangreicher Ausgleichsleistungen denkbar.
2/2