Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1302663.pdf
Größe
77 kB
Erstellt
18.08.17, 12:00
Aktualisiert
06.12.18, 17:14
Stichworte
Inhalt der Datei
Antrag Nr. VI-A-04714
Status: öffentlich
Eingereicht von
Migrantenbeirat
Betreff:
Einführung einer jährlichen Migrations- und Integrationspolitischen Stunde im
Stadtrat
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Zuständigkeit
Ratsversammlung
07.09.2017
Verweisung in die Gremien
Beschlussvorschlag:
Der Stadtrat führt jährlich eine Migrations- und Integrationspolitische Stunde durch. Diese
wird thematisch durch die acht Handlungsfelder des Gesamtkonzepts zur Integration der
Migrantinnen und Migranten in Leipzig ausgestaltet. Im Rahmen der migrationspolitischen
Stunde kommen jeweils 2–3 externe Expert/innen, eine Vertretung des Migrantenbeirates
und die Fraktionen des Stadtrates zu Wort.
Sachverhalt:
Nicht nur durch den Zuzug von Geflüchteten ist der Migrant/innenanteil in der Stadt Leipzig
in der jüngeren Vergangenheit kontinuierlich gestiegen. Leipzig ist nach Berlin die Stadt mit
dem höchsten Anteil von Migrant/innen an der Bevölkerung in Ostdeutschland. Eine
gesamtgesellschaftliche Realität wird somit auch in der Stadt Leipzig zunehmend präsent.
Zahlreiche Beispiele aus der Vergangenheit und insbesondere aus anderen
Einwanderungsgesellschaften zeigen, dass die aktive Gestaltung von Integration einen
immensen Mehrwert für die Gesellschaft bringt: Im Sinne der gleichberechtigten sozialen und
politischen Teilhabe aller Bürger/innen in Leipzig und im Sinne eines friedlichen,
demokratischen Zusammenlebens.
Trotz des Anstiegs des Migrant/innenanteils an der Stadtbevölkerung zeigen sich in vielen
Bereichen erhebliche Defizite: Sprachbarrieren, Diskriminierung, eine höhere
Armutsgefährdung bei Migrant/innen, die mangelnde Öffnung für die Belange und
Lebenslagen von Migrant/innen in Behörden und eine mitunter mangelnde Sensibilität bei
der Mehrheitsbevölkerung sind nur einige Beispiele dafür. Mit der Etablierung einer
regelmäßigen Aktuellen Stunde im Stadtrat soll die in Leipzig offensichtliche Realität einer
Einwanderungsgesellschaft zum Chefthema gemacht werden. Durch die Einbeziehung von
Expertisen externer Fachmenschen können im Rahmen dieser regelmäßigen Diskussion
wichtige Impulse für die Gestaltung von Migration und Integration gesetzt werden. Die
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Stadtratssitzung gibt dieser Diskussion einen Rahmen, der der Relevanz des Themas
gerecht wird und die möglichst viele Akteure der Stadtverwaltung zusammenbringt.
Um die jeweiligen Themensetzungen zu schärfen, schlägt der Migrantenbeirat vor, sich an
den Handlungsfeldern des städtischen Gesamtkonzepts zur Integration der Migrantinnen und
Migranten in Leipzig entlang zu hangeln. Diese sind: (1) Interkulturelle Öffnung und
Orientierung, (2) Ausbildung, Qualifizierung und Beschäftigung, (3) Bildung und Erziehung,
(4) Sozialräumliche Integration, (5) Gesundheitsversorgung und Gesundheitsförderung, (6)
Politische Teilhabe, (7) Interkultureller und Interreligiöser Dialog und (8) Bekämpfung von
Diskriminierung und Rassismus.
Zu jeder aktuellen Stunde sollen 2-3 externe Expert/innen aus Wissenschaft,
Zivilgesellschaft und/oder Praxis eingeladen werden. Der Migrantenbeirat ist in die
Konzeption einzubeziehen.
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