Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1429008.pdf
Größe
86 kB
Erstellt
30.08.18, 12:00
Aktualisiert
20.09.18, 05:29
Stichworte
Inhalt der Datei
Einwohneranfrage Nr. VI-EF-06273
Status: öffentlich
Eingereicht von
Müller, Andreas Th.
Betreff:
Kurze Südabkurvung
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Zuständigkeit
Ratsversammlung
19.09.2018
mündliche Beantwortung
Sachverhalt/Anfragen:
In diesem Jahr sind die Starts über die Kurze Südabkurvung um über 75% gegenüber dem
Vorjahr gestiegen. Der Überflug von besonders lauten DHL-Frachtmaschinen hat um 270%
(!) zugenommen. Fast täglich wird die Flugroute von russisch/ukrainischen Maschinen vom
Typ AN 12 in Flughöhen teilweise unter 500 m überflogen, augenscheinlich auch in
militärischen Diensten. Diese Maschinen sind über 50 Jahre alt und extrem Umwelt
belastend (Lärm, Abgase!). In den letzten 10 Jahren hat es 14 Abstürze/Zwischenfälle
gegeben u.a. am 9. August 2013 in Leipzig, wo eine AN12 kurz vor dem Start explodierte
und ausbrannte.
Zur Erinnerung:
Im Planfeststellungsverfahren (2003 bis 2004) wurde der Stadt Leipzig zugesagt,
dass diese Flugroute nur mit Fluggeräten bis max. 30 Tonnen Abfluggewicht genutzt
wird.
Dieses wurde im Jahre 2013 durch ein Urteil des Bundesveraltungsgerichtes
ausdrücklich bestätigt.
Der Stadtrat hat in mehreren Beschlüssen, jüngst in der Sitzung vom. 31.05.2018, die
Abschaffung der Kurzen Südabkurvung gefordert.
Der Deutsche Bundestag hat am 29. Juni 2017 parteiübergreifend gefordert, dass
diese Route, sowie im PFV vorgesehen, nur mit max. 30 Tonnen überflogen wird.
Die Stadt Leipzig ist Anteilseigner der Mitteldeutschen Flughafen AG (MFAG).
Der OMB Herr Burkhard Jung ist Aufsichtsratsmitglied in der MFAG.
Der Bürgermeister für Wirtschaft und Arbeit, Herr Uwe Albrecht, ist
Aufsichtsratsmitglied in der Flughafen Leipzig Halle GmbH.
Für uralte Flugzeuge wie AN 12 besteht auf vielen Flughäfen Start- und Landeverbot,
z. B. auf allen Moskauer Flughäfen.
Meine Fragen:
1. Warum ist es der Stadtverwaltung bzw. dem OBM, trotz obiger Rechts-, Sach- und
Personallage, bis heute nicht gelungen den Planfeststellungsbeschluss umzusetzen?
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2. Haben der OBM und/oder Herr Albrecht sich bereits persönlich mit dem sächsischen
Wirtschaftsministerium bzw. der Planfeststellungsbehörde bezüglich dieses Problems
in Verbindung gesetzt?
3. Was gedenkt die Stadtverwaltung bzw. der OBM zeitnah zu unternehmen, dass der
Planfeststellungsbeschluss umgesetzt wird?
4. Wann setzt sich die Stadtverwaltung bzw. der OBM beim Flughafen Leipzig/Halle für
ein Landeverbot für heutigen Umwelt- und Sicherheits-Ansprüchen nicht mehr
gerecht werdende Flugzeuge, wie AN12?
Ich bitte um mündliche Beantwortung dieser Fragen zur Stadtratssitzung am 19.09.2018,
sowie ergänzend schriftlich.
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