Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1410630.pdf
Größe
91 kB
Erstellt
14.06.18, 12:00
Aktualisiert
22.08.18, 16:06
Stichworte
Inhalt der Datei
Antrag Nr. VI-A-06015
Status: öffentlich
Eingereicht von
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Betreff:
Nachhaltige Großveranstaltungen - Beachtung von Nachhaltigkeitskriterien bei der
Bewertung, Förderung, Akquise und Durchführung von Großveranstaltungen in der
Stadt Leipzig
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Ratsversammlung
FA Kultur
FA Umwelt und Ordnung
SBB Mitte
20.06.2018
22.06.2018
26.06.2018
09.08.2018
Zuständigkeit
Verweisung in die Gremien
Beschlussvorschlag:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, den Beschluss VI-DS-093446 zu
„Großveranstaltungen in der Stadt Leipzig - Bewertung, Förderung, Akquise und
Durchführung“ vom 08.02.2017 wie folgt zu überarbeiteten und zu ergänzen:
1. Großveranstaltungen der Stadt Leipzig werden künftig unter Beachtung von Kriterien
der Nachhaltigkeit ausgerichtet.
2. Dazu werden die aktuellen Kriterien bis Ende 2018 überarbeitet und um
nachhaltigkeitsorientierte Kriterien unter Beachtung des „Leitfaden für die nachhaltige
Organisation von Veranstaltungen“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz,
Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und Umweltbundesamtes (UBA) ergänzt und
dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt.
Sachverhalt:
Großveranstaltungen liefern durch zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten hervorragende
Ansatzpunkte zu öffentlichkeitswirksamen, nachhaltigen, kommunalen Entscheidens und
dessen Umsetzung.
Nachhaltigkeitskriterien bieten bei der Bewertung, Förderung, Akquise und Durchführung von
Großveranstaltungen außerordentliche Potenziale:
zum Schutz der Umwelt beizutragen,
die lokale Wertschöpfung auch im produzierenden Gewerbe zu fördern,
die Lebensqualität durch soziale Aktionspläne während den Veranstaltungen zu
steigern,
die Attraktivität der Anbieterstrukturen für Veranstaltungen zu erhöhen und
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die Öffentlichkeit für nachhaltige Entwicklung und faire Produktionsbedingungen und
fairen Handel zu sensibilisieren.
Bisher wurde diesen Möglichkeiten zu wenig Beachtung geschenkt.
Zwar wurden im Beschluss auf der strategischen Ebene des Beschlussvorschlags der Stadt
Leipzig soziale und ökologische Faktoren ansatzweise aufgenommen, indem
Großveranstaltungen die Ziele des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (INSEK)
befördern sollen, jedoch bleibt eine genaue Berücksichtigung der sozialen und ökologischen
Dimension auf operationaler Ebenen weitestgehend aus. Der Fokus auf die wirtschaftliche
Dimension hatte bisher Vorrang, sollte jedoch unbedingt um die soziale und ökologische
Dimension ergänzt werden.
Dieses Vorgehen unterstützt einen zeitgemäßen und verantwortungsvollen Umgang mit
kommunalen und globalen Ressourcen in ihrer wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen
Dimension auch bei der Erfüllung von öffentlichen Aufgaben, so wie dies von höchster
politischer Ebene in der Agenda 2030 vorgeben ist. Analog zur Selbstbindung und
Vorbildrolle der Bundesregierung, muss Nachhaltigkeit konkret in eigenen Bereichen der
Leipziger Verwaltungspraxis umgesetzt werden. Daraus folgt, dass nicht nur ökonomische,
sondern auch soziale und ökologische Aspekte bei der Verwendung bzw. Vergabe von
städtischen Haushaltsmitteln in den Mittelpunkt zu stellen sind.
Die Umsetzung einer nachhaltigen, d. h. sowohl wirtschaftlichen als auch sozial und
ökologisch verantwortungsvollen, Entwicklung findet nicht nur in Entwicklungs- und
Schwellenländern sondern vor allem auch Industrieländern bzw. den Ländern des Nordens
statt. In Städten werden 70 % aller Ressourcen verbraucht und mehr als 75 % aller C02Emissionen erzeugt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass 80 % der Wertschöpfung (und
Schadschöpfung) hier stattfindet. Somit „stellen Städte einen wichtigen Hebel für sozial
gerechtes und nachhaltiges Wachstum auf der Grundlage ökologischen Wirtschaftens
dar“(BMZ (2014): Perspektiven der Urbanisierung – Städte nachhaltig gestalten). Auch die
Bundesregierung und kommunale Spitzenverbände sind der Überzeugung, dass Kommunen
die wesentlichen Akteure und treibende Kraft zur Erreichung der Agenda 2030 sind.
Anlagen:
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