Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1377276.pdf
Größe
118 kB
Erstellt
05.03.18, 12:00
Aktualisiert
16.08.18, 09:05
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Verwaltungsstandpunkt Nr. VI-A-05382-VSP-02
Status: öffentlich
Eingereicht von
Oberbürgermeister
Betreff:
Städtepartnerschaft mit einer Stadt in Russland
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Zuständigkeit
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
FA Allgemeine Verwaltung
Ratsversammlung
21.08.2018
22.08.2018
Bestätigung
Vorberatung
Beschlussfassung
Rechtliche Konsequenzen
Der gemäß Ursprungsantrag gefasste Beschluss wäre
☐
Rechtswidrig und/oder
☐ Nachteilig für die Stadt Leipzig.
☐
Zustimmung
☐ Ablehnung
☐
Zustimmung mit Ergänzung
☐ Ablehnung, da bereits Verwaltungshandeln
☒
Alternativvorschlag
☐ Sachstandsbericht
Beschlussvorschlag:
Zu Beschlusspunkt 1:
Vielfältige Russlandbeziehungen mit dem Kooperationsschwerpunkt Moskau bleiben strategischer Handlungsschwerpunkt der Stadt Leipzig im Rahmen ihrer umfangreichen internationalen Beziehungen.
Zu Beschlusspunkt 2:
In den Doppelhaushalt 2019/2020 sind auskömmliche Mittel bereitgestellt, die eigene Aktivitäten zur Stärkung der Beziehungen mit den Partner- und Kooperationsstädten ermöglichen.
zu Beschlusspunkt 3:
Die Stadt Leipzig, Referat Internationale Zusammenarbeit fungiert weiterhin als Netzwerkakteur für verschiedene Einrichtungen, Institutionen und bürgerschaftlich getragener Initiativen
der Stadt.
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Übereinstimmung mit strategischen Zielen:
Finanzielle Auswirkungen
nein
wenn ja,
Kostengünstigere Alternativen geprüft
nein
ja, Ergebnis siehe Anlage zur Begründung
Folgen bei Ablehnung
nein
ja, Erläuterung siehe Anlage zur Begründung
Handelt es sich um eine Investition (damit aktivierungspflichtig)?
nein
ja, Erläuterung siehe Anlage zur Begründung
Im Haushalt wirksam
von
Ergebnishaushalt
bis
Höhe in EUR
wo veranschlagt
Erträge
Aufwendungen
Finanzhaushalt
Einzahlungen
Auszahlungen
Entstehen Folgekosten oder Einsparungen?
Folgekosten Einsparungen wirksam
Zu Lasten anderer OE
nein
von
wenn ja,
bis
Höhe in EUR
(jährlich)
wo veranschlagt
Ergeb. HH Erträge
Ergeb. HH Aufwand
Nach Durchführung der
Ergeb. HH Erträge
Maßnahme zu erwarten
Ergeb. HH Aufwand (ohne
Abschreibungen)
Ergeb. HH Aufwand aus
jährl. Abschreibungen
Auswirkungen auf den Stellenplan
Beantragte Stellenerweiterung:
nein
wenn ja,
nein
ja,
Vorgesehener Stellenabbau:
Beteiligung Personalrat
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Sachverhalt:
Zeitgleich mit der im Antrag benannten XIV. Deutsch-Russischen Sädtepartnerschaftskonferenz in Krasnodar wurde von den beiden Außenministern Deutschlands und Russlands im
Juni 2017 das Jahr der kommunalen und regionalen Partnerschaften 2017/18 ausgerufen.
Der Antrag nimmt diese Initiative der beiden Regierungen zum Anlass, bis zum Ende dieses
Partnerschaftsjahres die Bedingungen zu schaffen, mit einer Stadt in Russland eine neue
Städtepartnerschaft einzugehen. Es wird die Stadt Saratow vorgeschlagen.
Gerade unter schwierigen weltpolitischen Rahmenbedingungen fördern kommunale Kooperationen Verständnis und Vertrauen und eröffnen wichtige Handlungsspielräume. In den internationalen Beziehungen der Stadt Leipzig, der Leipziger Wirtschaft und Kultur wie auch im
Leben der Leipziger Bevölkerung spielt Russland seit jeher eine wesentliche Rolle. Zu DDRZeiten, im Jahre 1961, wurde deshalb die Stadt Kiew zur ersten und über viele Jahre wichtigsten Partnerstadt Leipzigs.
Die Stadt Leipzig pflegt - nach einer kurzen Phase der Neuorientierung in den 90er Jahren wieder intensive Beziehungen zu Russland, zu russischen Städten ebenso wie zu Kommunen und vielfältigen Partnern in der Ukraine und in weiteren Ländern der ehemaligen UdSSR
wie Georgien oder Armenien.
Kiew ist heute die Hauptstadt der Ukraine. Leipzig hat aktuell also keine Partnerstadt auf
dem Territorium der heutigen Russischen Föderation. Die Beziehungen zu russischen Städten sind jedoch in den vergangenen 10 Jahren deutlich intensiviert und neu entwickelt worden. So gab es in den letzten Jahren Kontakte z. B. zu Wolgograd, Omsk, Nishni Novgorod,
Rostow am Don, Tomsk, Woronesh, Ufa oder Kasan. Die Kooperationen waren zumeist von
wirtschaftlichen oder wissenschaftlichen Interessen begründet und auf ein konkretes Projekt
beschränkt. Sie sind auch den oft wechselnden politischen Zuständigkeiten in den entsprechenden Städten unterworfen gewesen und haben bisher nicht in eine nachhaltige Partnerschaft gemündet.
In den vergangenen Jahren hat die Stadt Leipzig die langjährigen, erfolgreichen Kontakte zur
Stadt Moskau intensiv weiterentwickelt. So konnte im Jahr 2014 ein umfangreiches Kooperationsabkommen mit der Stadtregierung abgeschlossen werden, das den strategischen und
gesamtgesellschaftlichen Zielsetzungen der Stadt Leipzig und ihrer Unternehmen, Wissenschaftseinrichtungen, Bildungsinstitutionen, den Kammern, der Kultureinrichtungen und der
Bürgerschaft entspricht. Im Mittelpunkt stehen u. a. Themen der Stadtentwicklung und des
Verkehrs, die Beziehungen der Kammern und ihrer Unternehmen zu den Partnereinrichtungen – auch im Bereich der Berufsausbildung, die Zusammenarbeit im Bereich Denkmalpflege und Umnutzung von ehemaligen Industrieanlagen, gemeinsame Messeveranstaltungen in
Moskau und Präsenz auf Leipziger Messen, intensive wissenschaftliche Kooperationen, gemeinsame Ausstellungsprojekte und nicht zuletzt die an gemeinsame historische Wurzeln
erinnernden Denkmale wie z. B. die russische Kirche zu Leipzig und deren Vorläufer in Moskau-Kolomenskoje. Neben den offiziellen Partnerstädten Moskaus in Deutschland zählt Leipzig zum wichtigsten deutschen Partner. Eine offizielle Städtepartnerschaft wird von beiden
Seiten nicht in Erwägung gezogen, da die projektbasierte Kooperation überaus erfolgreich
und vertrauensvoll verläuft. Dies unterstrich auch der Besuch des Oberbürgermeisters Moskaus in Leipzig 2016. Leipzigs Oberbürgermeister besucht ebenfalls regelmäßig die Stadt
Moskau im Rahmen von Messen und anderen Großveranstaltungen. Leipzig ist Mitglied des
deutsch-russischen Forums und hat dort mehrmals die erfolgreiche Kooperation gemeinsam
mit den Moskauer Kollegen präsentiert, zuletzt in Karlsruhe 2016. Auch bei der diesjährigen
Konferenz in Moskau war Leipzig vertreten. Die Leipziger Bürgerschaft ist darüber hinaus mit
verschiedenen Initiativen mit russischen Partnern verbunden. Hervorzuheben ist hier die
intensive und erfolgreiche Pflege der Beziehungen zu „Leipzig im Ural“ mit zahlreichen Aktivitäten des Vereins „Leipzig - Brücke der Kulturen“.
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Insbesondere die Aktivitäten der sächsischen Landesregierung mit der Republik Tatarstan
haben in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung für die internationale Arbeit der Stadt
Leipzig gewonnen. Hier verbinden sich erhebliche wirtschaftliche Interessen mit einem guten
Beziehungsnetzwerk und einer Vielfalt von Kontakten, die weit über die Wirtschaftskontakte
auch in die Kultur und einen bürgerschaftlichen Austausch reichen.
Das Engagement in Russland hat in den vergangenen 5 Jahren erheblich zugenommen. Der
Ausbau der guten Beziehungen sollte nicht mit der Schaffung einer neuen Partnerschaft zu
einer bisher im Beziehungsnetzwerk nicht gesetzten Stadt Ausdruck finden, sondern im Kontext der von den oben benannten Leipziger Akteuren gewünschten Bedarfsorientierung in
Richtung Moskau und Kasan verstetigt und erweitert werden.
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