Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1053429.pdf
Größe
94 kB
Erstellt
18.02.16, 12:00
Aktualisiert
03.09.18, 22:38
Stichworte
Inhalt der Datei
Antrag Nr. VI-A-02407
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Zuständigkeit
Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau
Vorberatung
Fachausschuss Finanzen
Vorberatung
Ratsversammlung
24.02.2016
1. Lesung
Eingereicht von
Fraktion DIE LINKE
Betreff
Wiedereinsatz von JESSICA-Mitteln
Beschlussvorschlag:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, unter Einbeziehung von Mitgliedern der Fachausschüsse
Finanzen sowie Stadtentwicklung/Bau Verhandlungen mit dem Freistaat und der SAB zu führen, um
den Wiedereinsatz der JESSICA-Mittel, welche die Stadt zur Entwicklung der stadt- und
verkehrstechnischen Infrastruktur des Areals Lindenauer Hafen erhalten hatte, im Leipziger
Stadtentwicklungsfonds zu ermöglichen sowie die dazu erforderlichen gesetzlichen Regelungen zu
schaffen (Anpassung Fondsgesetz).
Es soll sichergestellt werden, dass bis 2018 eine Fondskonstruktion vorliegt, die in der Lage ist,
diese Mittel sowie Einzahlungen privater Dritter aufzunehmen und den Wiedereinsatz für
Stadterneuerungsmaßnahmen zu ermöglichen.
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Sachverhalt:
In den letzten 20 Jahren hat Leipzig mit zahlreichen finanziell gut ausgestatteten EUFörderprogrammen, die durch Bund und Land sowie Eigenmittel kofinanziert wurden, ein anhaltend
hohes Investitionsniveau in einer ganzen Reihe von Stadtteilen, vor allem in den
Sanierungsgebieten, sichern können. Infolge der Herauslösung des Landkreises Döbeln aus der
Region Leipzig wurde diese als erste und bisher einzige in Ostdeutschland in die Kategorie „phasing
out“ eingestuft und damit den reichen westdeutschen und westeuropäischen Regionen
gleichgestellt. Die Folge ist eine drastische Absenkung der EU-Förderung.
Im Rahmen der Bewilligung von EFRE-Mitteln in der Förderperiode 2009 - 2014 wurde damit auch
das Leipziger Budget um die JESSICA-Mittel (Joint European Support for Sustainable Investment in
City Areas - Gemeinsame europäische Unterstützung für Investitionen zur nachhaltigen
Stadtentwicklung) reduziert. Bei Rückzahlung der JESSICA-Mittel an den Freistaat geht der Stadt
somit nachträglich EFRE-Förderung verloren. Im Sinne der Mittelgeber ist es aber, dass die
zurückgezahlten Mittel wieder zum Einsatz kommen, um weitere Stadterneuerungsmaßnahmen zu
finanzieren.
Über eine Änderung im Fondsgesetz muss erreicht werden, dass der Rückfluss in den sächsischen
revolvierenden Fonds umgewandelt wird in einen Rückfluss in den städtischen Fonds. Dieser
Rückfluss erfolgt 2018. Im Rahmen der Beschlussfassung zum Wohnungspolitischen Konzept ist
eine Finanzausstattung für einen Kommunalen Fonds beschlossen worden. Es handelt sich um
reine Haushaltsmittel. Ihre Zuordnung zu Projekten und die Entwicklung der vertraglichen
Regelungen ist Schritt 1, der 2016 beginnt. Parallel dazu beginnt bereits 2016 die Vorbereitung zur
Aufnahme von EU-Mitteln und privaten Einlagen. Im Ergebnis steht das Ziel, dass Leipzig 2018 über
einen revolvierenden Stadtentwicklungsfonds verfügt, der unterschiedliche Mittelarten
zusammenführt.
Eine Fondsausstattung von ca. 10 Mio. € wäre die Zielvorgabe, wobei die öffentlichen Einlagen
durch privates Kapital vervielfacht werden sollen.
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