Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1052757.pdf
Größe
101 kB
Erstellt
11.02.16, 12:00
Aktualisiert
25.07.18, 09:00
Stichworte
Inhalt der Datei
Antrag Nr. VI-A-02382
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Zuständigkeit
Fachausschuss Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
1. Lesung
Fachausschuss Allgemeine Verwaltung
1. Lesung
Beirat für Gleichstellung
Vorberatung
Migrantenbeirat
Vorberatung
Ratsversammlung
24.02.2016
Verweisung in die Gremien
Eingereicht von
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Betreff
Situation von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen und intersexuellen
(LGBT*I) Asylsuchenden und Geflüchteten in Leipzig verbessern
Rechtliche Konsequenzen
Der gemäß Ursprungsantrag gefasste Beschluss wäre
Rechtswidrig und/oder
Nachteilig für die Stadt Leipzig.
Zustimmung
Ablehnung
Zustimmung mit Ergänzung
Ablehnung, da bereits Verwaltungshandeln
Alternativvorschlag
Sachstandsbericht
Beschlussvorschlag:
1. Die Stadtverwaltung wird beauftragt, die Situation von lesbischen, schwulen, bisexuellen,
transsexuellen und intersexuellen Asylsuchenden und Geflüchteten zu verbessern und das
Kommunikations- und Beratungszentrum Rosa Linde Leipzig e.V. beim Aufbau eines
spezifischen Beratungs- und Betreuungsprogramms in finanzieller Hinsicht zu unterstützen.
2. Die Stadtverwaltung wird beauftragt, eine spezielle Unterkunft, kleine Wohngruppen bzw.
Wohnungen für LGBT*I-Asylsuchende und Geflüchtete einzurichten und entsprechend
geschultes Personal bereitzustellen.
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Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
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Sachverhalt:
In vielen Ländern werden Menschen aufgrund ihrer sexuellen Identität ausgegrenzt, verfolgt und
existentiell bedroht. Für manche sind die ständigen Menschenrechtsverletzungen, die sie wegen
ihrer sexuellen Identität erfahren, ein Grund, ihr Land zu verlassen und in einem anderen Zuflucht zu
suchen. Nicht für alle Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle, die als
Asylsuchende und Geflüchtete in Leipzig ankommen, ist diese Erfahrung der Grund für die Flucht.
Es muss allerdings davon ausgegangen werden, dass alle aufgrund der Bedingungen in
Gemeinschaftsunterkünften neuen Repressalien, Demütigungen und Gewalt ausgesetzt sind. Hier
ergibt sich ein großer Bedarf an Unterstützung, Aufklärung und Beratung sowohl für LGBT*IGeflüchtete als auch für andere Asylsuchende zu den Rechten und Möglichkeiten in Deutschland
und in Leipzig.
Auch die Stadt Leipzig ist deshalb gefordert, die vorhandenen Strukturen den aktuellen
Erfordernissen anzupassen und deren finanziellen Ressourcen zu erhöhen, damit diese Menschen
systematisch über Beratungsstellen über ihre Rechte informiert werden können. So berichtet
insbesondere der Rosa Linde Leipzig e.V., der auf dieses Thema spezialisiert ist, von erheblichen
Beratungs- und Betreuungsbedarf, der mit den gegenwärtigen räumlichen, personellen und
finanziellen Möglichkeiten nicht zu bewältigen ist. Derzeit befindet sich zum Beispiel das „Queer
Refugees Network Leipzig“ als neues Projekt in Aufbau, welches individuelle Beratung, Betreuung
und Begleitung (z.B. bei Behörden-, Anwalts- und Arztgängen) und die Möglichkeit der Vernetzung
mit anderen anbietet.
Aktuelle Aufgaben des spezifischen Beratungsangebotes sind unter anderem:
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weiterer Aufbau des „Queer Refugees Network Leipzig“,
Öffentlichkeitsarbeit in Erstaufnahme- und Gemeinschaftsunterkünften,
LGBT*I spezifische Beratung bzw. Vermittlung und Begleitung zu entsprechenden
Institutionen,
Hilfen zur Integration der Flüchtlinge in die LGBT*I-Community,
Angebot von Fachberatung und Schulung von Flüchtlingshilfen, Behörden, Dolmetschern
und Sicherheitspersonal,
Aufbau und Begleitung von Selbsthilfegruppen und Selbstorganisationen.
Leipzig kann hier mit einem verhältnismäßig kleinen finanziellen Aufwand ihr Image als humanitäre,
moderne und weltoffene Stadt weiter stärken.
Anlagen:
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