Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1031400.pdf
Größe
222 kB
Erstellt
03.07.15, 12:00
Aktualisiert
06.12.18, 13:31
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Antrag Nr. VI-A-01610
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Zuständigkeit
Ratsversammlung
08.07.2015
Verweisung in die Gremien
Fachausschuss Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
27.08.2015
1. Lesung
Fachausschuss Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
03.12.2015
Bestätigung
Ratsversammlung
16.12.2015
Beschlussfassung
Eingereicht von
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Betreff
Maßnahmen aus Bildungsreport
Beschluss:
Die Ratsversammlung erkennt den Handlungsbedarf im Bereich Chancengerechtigkeit und
Schulerfolg.
Der Oberbürgermeister legt bis Ende 2015 einen Maßnahmenkatalog sowie einen Zeitrahmen zu
dessen Umsetzung vor und leitet die Schritte zur Umsetzung ein. Der FA Jugend/Soziales/
Gesundheit und Schule wird in den Prozess der Maßnahmenerstellung sowie die Berichterstattung
intensiv einzubeziehen.
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
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Sachverhalt:
Seit 2010 veröffentlicht die Stadt Leipzig Bildungsberichte. Damit kann die Bildungsdiskussion sehr
sachorientiert und fundiert geführt werden. Allein mit der Beschreibung ist es aber nicht getan.
Konkrete Handlungen müssen aus dem Bildungsmonitoring abgeleitet werden. Von den drei im
Bericht genannten Schwerpunktfeldern erfolgen diese Handlungen bislang vorrangig zum Ausbau
der Bildungsinfrastruktur im Kontext des Bevölkerungszuwachses. Daneben mahnen die
inakzeptabel hohe Quote derjenigen Absolvierenden ohne Schulabschluss und die sozial
begründete Bildungsungerechtigkeit immanent zum Handeln. Die Stadt Leipzig hat dazu mit
Beschluss der Ratsversammlung die Schulsozialarbeit abgesichert, sie hat Kinder- und
Familienzentren eingerichtet, nonformale, gerade kulturelle Bildung fortgeschrieben, und engagiert
sich in der Qualifizierung der Ganztagesangebote.
Aus dem Bildungsbericht 2014 leiten wir ab: Die Bereiche Chancengerechtigkeit und Schulerfolg
müssen vertieft und mit Maßnahmen untersetzt werden.
Praktikabel wäre eine Schwerpunktbildung durch den FA JSGS und daran anschließend das
jährliche Ergreifen von zielgerichteten Maßnahmen. Vorstellbar wäre eine gezielte Bewerbung von
Kindern mit Migrationshintergrund für die Kitas vor dem Hintergrund der fehlenden Belegung der
neuen Einrichtungen. Der Bildungsreport weist eine unterdurchschnittliche frühkindliche
Bildungsbeteiligung für Kinder mit Migrationshintergrund aus, gleichzeitig wird die mangelhafte
Sprachkompetenz beklagt. Parallel besteht größte Schwierigkeit, die Versorgung mit DaZ-Klassen
im Schulbereich sicherzustellen. Weniger DaZ-Zuweisungen bei schon erreichter Sprachkompetenz
im Kindergartenalter wäre günstig.
Die starke Separation gerade von Jungen in den Förderschulbereich macht geschlechtersensible,
frühkindliche Maßnahmen erforderlich. Für den Übergangssektor wird diese Geschlechtersensibilität
ebenfalls gefordert, einmal in der Berufswahl, zum anderen aber gerade auch zur Erhöhung der
Attraktivität und Durchlässigkeit.
Die hohe Spreizung des Bildungserfolges in Kongruenz zur sozioökonomischen Herkunft ist ein
bildungspolitischer Skandal, der in Leipzig besonders auffällt. Gerade dies sollte Veranlassung sein,
auch modellhafte Maßnahmen mit Strahlkraft in den bundesweiten Bildungsdiskurs zu formen.
Im Rahmen der bildungspolitischen Stunden wäre schließlich auch die Möglichkeit gegeben, sich
den Zwischenergebnissen zuzuwenden und zu den Schwerpunkten öffentlich zu diskutieren.
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BESCHLUSSAUSFERTIGUNG
Ratsversammlung vom 16.12.2015
zu 14.4
Maßnahmen aus Bildungsreport
Vorlage: VI-A-01610
Beschluss:
Die Ratsversammlung erkennt den Handlungsbedarf im Bereich Chancengerechtigkeit und
Schulerfolg.
Der Oberbürgermeister legt bis zum Ende des I. Quartals 2016 einen Maßnahmenkatalog
sowie einen Zeitrahmen zu dessen Umsetzung vor und leitet die Schritte zur Umsetzung ein.
Der FA Jugend/Soziales/ Gesundheit und Schule wird in den Prozess der
Maßnahmenerstellung sowie die Berichterstattung intensiv einzubeziehen.
Abstimmungsergebnis: 38/22/2
Leipzig, den 17. Dezember 2015
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