Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1028236.pdf
Größe
290 kB
Erstellt
03.06.15, 12:00
Aktualisiert
03.07.18, 20:10
Stichworte
Inhalt der Datei
Antrag Nr. VI-A-01487
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Zuständigkeit
Eingereicht von
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Betreff
Leipzig wird "Frackingfreie Kommune"
Rechtliche Konsequenzen
Der gemäß Ursprungsantrag gefasste Beschluss wäre
Rechtswidrig und/oder
Nachteilig für die Stadt Leipzig.
Zustimmung
Ablehnung
Zustimmung mit Ergänzung
Ablehnung, da bereits Verwaltungshandeln
Alternativvorschlag
Sachstandsbericht
Beschluss:
Die Stadt Leipzig erklärt sich zur „Frackingfreien Kommune“ und spricht sich damit gegen Fracking
und für eine konsequente Umsetzung der Energiewende aus.
Leipzig wird Teil eines Zusammenschlusses von Gemeinden, Städten und Landkreisen, die ihrem
Protest gegen den Einsatz der Fracking-Technologie in Deutschland als „Frackingfreie
Gemeinde/Kommune“ gemeinsam Ausdruck verleihen.
Prüfung der Übereinstimmung mit den strategischen Zielen:
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Finanzielle Auswirkungen
nein
wenn ja,
ja, Ergebnis siehe Anlage zur Begründung
Kostengünstigere Alternativen geprüft
nein
Folgen bei Ablehnung
nein
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
Handelt es sich um eine Investition (damit
aktivierungspflichtig)?
nein
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
Im Haushalt wirksam
Ergebnishaushalt
von
bis
Höhe in EUR
wo veranschlagt
Erträge
Aufwendungen
Finanzhaushalt
Einzahlungen
Auszahlungen
Entstehen Folgekosten oder Einsparungen?
Folgekosten Einsparungen wirksam
Zu Lasten
anderer OE
wenn ja,
nein
von
bis
Höhe in EUR (jährlich)
wo veranschlagt
Ergeb. HH Erträge
Ergeb. HH Aufwand
Nach
Durchführun
g
der
Maßnahme
Ergeb. HH Erträge
zu erwarten
Ergeb. HH Aufwand (ohne
Abschreibungen)
Ergeb. HH Aufwand aus jährl.
Abschreibungen
Auswirkungen auf den Stellenplan
Beantragte Stellenerweiterung:
Beteiligung Personalrat
nein
wenn ja,
Vorgesehener Stellenabbau:
nein
ja,
Sachverhalt:
Fracking ist eine Hochrisikotechnologie, die mit nicht verantwortbaren Eingriffen in die Natur
verbunden ist und die Lebensqualität stark beeinträchtigt – etwa durch Verschmutzungen des
Grund- und Trinkwassers, durch verpresste Abwässer, Bohr- und Transportunfälle, Verseuchung der
Böden durch Leckagen in den Rohrleitungssystemen, Flächenversiegelung, erhöhtes LKWVerkehrsaufkommen und damit einhergehende Infrastrukturbelastung sowie zunehmende Lärm- und
Schadstoffbelastungen an Förderplätzen und Zufahrtswegen. Die Ausbeutung von
Erdgaslagerstätten durch Fracking hat keinen nachhaltigen gesellschaftlichen Nutzen. Stattdessen
müssen die Bürgerinnen und Bürger der betroffenen Gemeinden und Städte die Gefahren und
Folgekosten der Fracking-Technologie tragen.
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Auch das Umweltbundesamt hat in seiner Stellungnahme zum Thema Fracking eindringlich auf die
damit verbundenen Umweltauswirkungen hingewiesen.
Die Bundesregierung hat inzwischen Gesetzesänderungen auf den Weg gebracht, um die Förderung
von Erdgas und Erdöl mittels Fracking zu regulieren. Obwohl die Regierung den Gesetzesentwurf als
„die strengsten Regeln, die es in dem Bereich jemals gab“ bezeichnet, würde er de facto der extrem
risikoreichen und teuren Fracking-Technologie in Deutschland den Weg bereiten.
Von den wirtschaftlichen Auswirkungen des Frackings wäre auch die Stadt Leipzig betroffen; führt
Fracking doch nachweislich zwar kurzfristig zu niedrigeren Gaspreisen, langfristig aber zu einem
steigenden Gasverbrauch und zu steigenden Emissionen. Dies konterkariert die Energie- und
Klimaschutzziele.
Aus diesem Grund haben sich inzwischen an die 2.200 Kommunen und Städte in Deutschland per
Ratsbeschluss zur Frackingfreien Kommune positioniert – darunter auch Städte wie Düsseldorf (ca.
598.000 Einwohner), Dortmund (ca. 580.000 Einwohner), Augsburg (ca. 266.000 Einwohner) und
die gesamte Bodenseeregion. Wenn der Stadtrat Leipzig den Antrag beschließen würde, wäre dies
die drittgrößte Stadt in Deutschland, die sich gegen Fracking positioniert.
Anlagen:
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BESCHLUSSAUSFERTIGUNG
Ratsversammlung vom 28.10.2015
zu 14.8
Leipzig wird "Frackingfreie Kommune"
Vorlage: VI-A-01487
Beschluss:
Die Stadt Leipzig erklärt sich zur „Frackingfreien Kommune" und spricht sich damit gegen
Fracking und für eine konsequente Umsetzung der Energiewende aus.
Leipzig wird Teil eines Zusammenschlusses von Gemeinden, Städten und Landkreisen, die
ihrem Protest gegen den Einsatz der Fracking-Technologie in Deutschland als „Frackingfreie
Gemeinde/Kommune" gemeinsam Ausdruck verleihen.
Abstimmungsergebnis:
mehrheitlich angenommen bei einigen Gegenstimmen und einigen Enthaltungen
Burkhard Jung
Oberbürgermeister
Leipzig, den 29. Oktober 2015
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