Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1025551.pdf
Größe
92 kB
Erstellt
07.05.15, 12:00
Aktualisiert
13.08.18, 14:28
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Antrag Nr. VI-A-01381
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Migrantenbeirat
Zuständigkeit
Bestätigung
Ratsversammlung
20.05.2015
Verweisung in die Gremien
Fachausschuss Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
21.05.2015
1. Lesung
Grundstücksverkehrsausschuss
01.06.2015
1. Lesung
Verwaltungsausschuss
03.06.2015
1. Lesung
Eingereicht von
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Betreff
Willkommenszentrum für Asylbewerber und Flüchtlinge
Beschlussvorschlag:
Die Stadt schafft die finanziellen und strukturellen Rahmenbedingungen für die Schaffung eines
Willkommenszentrums für Asylbewerber und Flüchtlinge. Sie richtet dazu an zentraler Stelle Räume
ein und sichert die Betreibung ab.
Das Willkommenszentrum soll als Schnittpunkt zwischen Asylsuchenden und Flüchtlingen, Bürgern,
Verwaltung und Politik dienen. Informationen rund um Hilfsangebote und -gesuche, Unterbringung
und Betreuung werden hier dargestellt. Sozialamt, ehrenamtliche Initiativen und Vereine,
Heimbetreiber und Sozialarbeiter sollen dabei in engem Austausch miteinander stehen. Außerdem
sollen in dem Willkommenszentrum Hilfsangebote und -gesuche, Informationen, interkulturelle
Aktivitäten und Angebote öffentlichkeitswirksam vernetzt und verbreitet werden.
Sachverhalt:
Willkommenskultur darf in Leipzig nicht nur ein Lippenbekenntnis bleiben. Zwar existiert eine
Vielzahl von Initiativen und Vereinen, die sich neben den professionellen Akteuren in der Arbeit mit
Asylbewerbern und Flüchtlingen engagieren. Doch bedarf es einer Basis, die alle Seiten
zusammenführt, um zielorientiert und bedarfsgerecht zu arbeiten. Ein Willkommenszentrum würde
diese Basis darstellen. Es würde die einzelnen Akteure an einen Tisch holen und könnte gleichzeitig
Anlaufpunkt für Asylbewerber und Flüchtlinge sein, die sich auf der Suche nach Ansprechpartnern,
Beratern o.ä. dorthin wenden. Ebenso wäre es auch ein Anlaufpunkt für alle anderen Leipziger, die
mit Hilfsangeboten, Spenden u.a. unterstützen wollen.
Besonders die Debatte um die Möglichkeiten der dezentralen Unterbringung zeigt, dass es einer
stärkeren Vernetzung der einzelnen Akteure (Verwaltung, Immobilienwirtschaft, Initiativen) bedarf.
Ein Willkommenszentrum könnte hier als Schnittstelle dienen und zusammenführen.
In Beratung und Betreuung zeigt sich immer deutlicher, dass Lücken existieren. Sozialarbeiter der
Heime dürfen nur dort beraten, dezentral untergebrachte Asylbewerber und Flüchtlinge können
diese Angebote nicht mehr wahrnehmen, ihnen stehen nur wenige Orte der Beratung zur Verfügung.
Rechtliche Beratung kann nur von Ehrenamtlichen übernommen werden, diese werden in die
Heime oft nicht hineingelassen. Ein Willkommenszentrum könnte in allen Lagen erster Anlaufpunkt
sein und die Betroffenen an die richtige Stellen vermitteln, Hilfe und Unterstützung organisieren und
an die richtige Stelle leiten.
Bei der Betrachtung der Umsetzung sollte auch über die Idee eines gemeinsamen Projektes mit dem
bereits beschlossenen Internationalen Begegnungszentrum, welches im Wesentlichen von den
Städtepartnerschaftsvereinen getragen werden soll, nachgedacht werden.
Teilhabe und Integration sind Schlagwörter die in diesem Zusammenhang immer wieder fallen.
Neben Hilfe und Beratung ist für die meisten Menschen die Teilhabe an einem normalen Alltag, die
Integration in das gewöhnliche Leben wichtig. Ein Willkommenszentrum könnte kulturelle Angebote,
Sport, Bildungsangebote und vieles mehr auf einer Plattform sammeln und Neuankömmlinge und
Leipziger so zusammenführen. Vorbild könnte hier z. B. die Internetplattform der Stadt Frankfurt
sein: www.vielfalt-bewegt-frankfurt.de