Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1018590.pdf
Größe
99 kB
Erstellt
10.02.15, 12:00
Aktualisiert
23.08.18, 21:27
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Antrag Nr. VI-A-01044
Status: öffentlich
Beratungsfolge:
Gremium
Termin
Zuständigkeit
Fachausschuss Kultur
1. Lesung
Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau
1. Lesung
Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau
31.03.2015
2. Lesung
Stadtbezirksbeirat Leipzig-Mitte
09.04.2015
Anhörung
Fachausschuss Kultur
10.04.2015
2. Lesung
Ratsversammlung
20.05.2015
Beschlussfassung
Eingereicht von
CDU-Fraktion
Betreff
Ein modernes Naturkundemuseum für den mitteldeutschen Raum !
Beschluss:
I.
Die Ratsversammlung bekennt sich zu einem modernen Naturkundemuseum mit einem innovativen
Museumskonzept und überregionaler Bedeutung für den mitteldeutschen Raum am Standort
Lortzingstraße.
II.
Die Stelle der Museumsdirektion wird in Anwendung § 8 (3) 3. der Hauptsatzung der Stadt Leipzig
unverzüglich ausgeschrieben. Dazu ist eine Auswahlkommission unter Beteiligung aller im Stadtrat
vertretenen Fraktionen einzuberufen.
III.
Der neu berufene Museumsdirektor soll Förder- und Drittmittel akquirieren und mögliche
Kooperationen des Naturkundemuseums mit anderen, auch kommunalen, Einrichtungen in Leipzig
und Mitteldeutschland prüfen. Aus den Kooperationen sollen Projekte zur Forschung, Bildung,
Sammlung, Dokumentation und Präsentation entstehen.
IV.
Das Museumsgebäude wird saniert und - unter der Bedingung, dass es gelingt, hierfür Förder- und
Drittmittel zu akquirieren - erweitert. Die im Doppelhaushalt 2015/16 für die Planung der Sanierung
und eventuellen Erweiterung bereits berücksichtigten Planungsmittel in Höhe von insgesamt
400.000,- € werden tatsächlich bereitgestellt.
Begründung
Das Naturkundemuseum ist historisch gewachsener Bestandteil der Museumslandschaft Leipzigs sowohl inhaltlich als auch architektonisch. Das Naturkundemuseum Leipzig, das 2006 auf sein 100jähriges Bestehen zurückblicken konnte, hat sich im Laufe der Jahre zu einem bedeutenden
Sammlungs-, Bildungs- und Ausstellungszentrum entwickelt. Es verfügt über beachtliche
Sammlungen in den Bereichen Geologie, Botanik, Zoologie und Archäologie, die auch international
von Bedeutung sind. Besonders hervorzuheben sind die Dermoplastiken von Herman ter Meer.
Als mittelgroßes Museum im mitteldeutschen Raum birgt das Museum noch sehr viel Potenzial, das
es zu heben gilt. Die allgemein bekannte derzeitige völlig inakzeptable Situation des
Naturkundemuseums Leipzig ergibt sich aus der fehlenden regionalen und überregionalen
Vernetzung der bisherigen Museumsleitung, der problematischen Gebäudesituation, der veralteten
Dauerausstellung und einer untragbaren Depotsituation. Es ist schon lange nicht mehr möglich, die
Sammlungen fachgerecht aufzubewahren. Abhilfe kann nur durch eine vollständige Neukonzeption,
in welche die Museumsleitung eingebunden sein muss, geschaffen werden.
Um den Bestand des Naturkundemuseums in Leipzig zu sichern, ist daher die unverzügliche
Besetzung der Stelle des Direktors absolut notwendig. Dieser darf nicht ein fertiges Konzept
vorfinden, sondern muss in die Lage sein, das neue Konzept auf der Grundlage des bereits
vorhandenen Masterplans hauptverantwortlich mit zu gestalten. Nachdem die Verwaltung die
Ausschreibung der Direktorenstelle Ende 2013 ergebnislos abgebrochen hat, ist diese nun
unverzüglich, spätestens jedoch mit antragsgemäßer Beschlussfassung, neu auszuschreiben.
Hierbei ist auf die Stellenbeschreibung besondere Sorgfalt zu verwenden und sicher zustellen, dass
die Bewerber nicht nur fachlich, sondern auch in Bezug auf die Fähigkeiten zur Vernetzung und
Drittmittel-Einwerbung ausreichend qualifiziert sind.
Die Ratsversammlung befürwortet grundsätzlich - vorbehaltlich des neuen Museumskonzepts - eine
bauliche Erweiterung des Museums. Aufgrund der derzeitigen Finanzsituation der Stadt Leipzig
kommt ein Erweiterungsbau jedoch nur in Betracht, wenn er nach dem neuen Konzept erforderlich
ist und wenn es gelingt, hierfür Förder- und Drittmittel zu akquirieren.
Im Doppelhaushalt 2015/16 sind Planungsmittel in Höhe von insgesamt 400.00 € für das neue
Konzept und die Baumaßnahmen berücksichtigt. Diese Planungsmittel sind tatsächlich bereit
zustellen. Als Grundlage der Planung ist der Masterplan, Mindest-Nutzfläche (NF) 3.430 m²,
heranzuziehen. Der Bau- und Finanzierungsbeschluss ist, einschließlich des Zeitplans und
Konzepts zur Kofinanzierung, rechtzeitig zur Planung des Doppelhaushaltes 2017/18 vorzulegen,
um die Realisierung der Baumaßnahmen und die Funktionsfähigkeit des Naturkundemuseums bis
2020 sicherstellen zu können.