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Vorlage-Sammeldokument

Daten

Kommune
Leipzig
Dateiname
1406690.pdf
Größe
307 kB
Erstellt
05.06.18, 12:00
Aktualisiert
18.06.18, 21:34

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Inhalt der Datei

Ratsversammlung Beschlussvorlage Nr. VI-P-05762-DS-02 Status: öffentlich Eingereicht von Petitionsausschuss Betreff: Petition nach § 12 Sächsischer Gemeindeordnung zur Einrichtung eines jährlichen historischen Bürgerfestes der Stadt Leipzg in Verbindung mit einem Fest für Alte Musik Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten): Gremium voraussichtlicher Sitzungstermin Zuständigkeit Ratsversammlung 20.06.2018 Beschlussfassung Beschlussvorschlag: Der Petition kann nicht abgeholfen werden. 1/3 Übereinstimmung mit strategischen Zielen: nicht relevant Finanzielle Auswirkungen nein wenn ja, Kostengünstigere Alternativen geprüft nein ja, Ergebnis siehe Anlage zur Begründung Folgen bei Ablehnung nein ja, Erläuterung siehe Anlage zur Begründung Handelt es sich um eine Investition (damit aktivierungspflichtig)? nein ja, Erläuterung siehe Anlage zur Begründung Im Haushalt wirksam von Ergebnishaushalt bis Höhe in EUR wo veranschlagt Erträge Aufwendungen Finanzhaushalt Einzahlungen Auszahlungen Entstehen Folgekosten oder Einsparungen? Folgekosten Einsparungen wirksam Zu Lasten anderer OE nein von wenn ja, bis Höhe in EUR (jährlich) wo veranschlagt Ergeb. HH Erträge Ergeb. HH Aufwand Nach Durchführung der Ergeb. HH Erträge Maßnahme zu erwarten Ergeb. HH Aufwand (ohne Abschreibungen) Ergeb. HH Aufwand aus jährl. Abschreibungen Auswirkungen auf den Stellenplan Beantragte Stellenerweiterung: nein wenn ja, nein ja, Vorgesehener Stellenabbau: Beteiligung Personalrat 2/3 Sachverhalt: Zweifellos sind die vom Einreicher angeführten Beispiele für Bürgerfeste mit unterschiedlichsten Themenanlässen für die genannten Städte eine Bereicherung im lokalen Veranstaltungskalender und erreichen viele Besucher. Anders als in Leipzig stellen die Bürgerfeste in Bad Schmiedeberg, Altenburg, Wittenberg und Landshut jedoch oft den singulären Höhepunkt im jährlichen Veranstaltungskalender der jeweiligen Kommune dar. Ohne die vom Petenten aufgeworfenen Besucherzahlen zu bewerten, sei darauf hingewiesen, dass bspw. die Lutherhochzeit in Wittenberg in 2017 über drei Tage verteilt ca. 90 TSD Menschen besuchten (Quelle: https://www.luther2017.de/). Die Stadt Leipzig kennt hingegen unabhängig von historischen Anlässen über das Jahr verschiedenste Veranstaltungen mit „Bürgerfestcharaktere“ wie bspw. das open air „Klassik airleben“ im Rosenthal, das Leipziger Stadtfest, den Bürgerball, die Kleinmesse, das Sommermusikfestivals (bis 2017 das Format „Classic open“) oder das Wasserfest Leipzig. Diese Veranstaltungen ziehen jährlich insgesamt Hundertausende von Besuchern an. Auch zahlreiche musikalische Festivals haben sich über viele Jahre in Leipzig mit einem nationalen bzw. internationalen Besucherkreis etabliert. Unvollständig aufgezählt seien hier das Bachfest (z.B. mit seinem open air Konzert), die Richard-Wagner-Festtage, die Leipziger Jazztage oder das vom Petenten genannte „a capella Festival für Vokalmusik“. Alle genannten Veranstaltungen werden von der Stadt Leipzig bereits im Rahmen der Zuschussvereinbarung Eigenbetriebe Kultur bzw. der Förderung freier Kunst und Kultur finanziell unterstützt. Zudem wird das Genre „Alte Musik“ in Leipzig durch zahlreich musikalische Akteure mit einer Vielzahl von Konzerten und Aufritten bedient. Exemplarisch und aktuell sei auf die 28. Festtage „Musik des Mittelalters und der Renaissance 2018“ hingewiesen, die die Stadt Leipzig ebenfalls fördert. Weiterhin verwiesen sei auf das Improvisationsfestival LivFe! für Alte Musik, das 2019 zum 6. Mal stattfinden wird. Dieses Festival hat dabei ein echtes Alleinstellungsmerkmal: „Festivals für Alte Musik sind in den letzten drei Jahrzehnten viele in Deutschland entstanden, allerdings gibt es außer in Leipzig bis jetzt keines, das sich dezidiert der Improvisation widmet.“(Quelle: http://www.deutschlandfunk.de/festival-in-leipzigimprovisation-mit-alter-musik-wie-vor.1993.de.html?dram:article_id=396743) Vor dem Hintergrund der vielfältigen Aufgaben der Stadt Leipzig im Bereich der Kulturförderung und der Weiterentwicklung von vorhandenen Formaten ist die Einrichtung eines jährlichen historischen Bürgerfestes in Verbindung mit einem Fest für Alte Musik als Aufgabe der Kommune abzulehnen. Sollte sich eine private bzw. bürgerschaftliche Initiative zur Schaffung eines solchen Formates finden, könnte bei entsprechender Antragstellung jedoch über eine kommunale Unterstützung mit dem Stadtrat diskutiert werden. Anlage: - Petition 3/3 VI-P-05762 Einreicher: Herr Krause Betr.: Petition nach § 12 Sächsischer Gemeindeordnung zur Einrichtung eines jährlichen historischen Bürgerfestes der Stadt Leipzg in Verbindung mit einem Fest für Alte Musik Werte Mitglieder des Petitionsausschusses des Leipziger Stadtrates, anbei stelle ich eine Petition zur Einrichtung eines jährlichen historischen Stadtfestes in Verbindung mit einem Fest für Alte Musik. Begründung: Im vergangenen Jahr war ich im Mitte August zufällig mal in Bad Schmiedeberg zu Besuch und wurde dort Zeuge des schönen, jährlichen Magarethenfestes der Stadt, dessen Ursprung die Reise des sächsischen Kurfürsten Friedrich II., der Sanftmütige (1412 - 1464), nach seiner Heirat mit Margaretha, Tochter von Erzherzog Ernst I. aus dem Hause Habsburg, Anfang Juni 1428 in Leipzig über Schmiedeberg nach Wittenberg zurück in seine Residenz war: Wir feiern jährlich das Margarethenfest weil,.... Friedrich II Der Sanftmütige (1412 - 1464) von 1428 Kurfürst von Sachsen - Wittenberg, heiratete im Jahre 1431 Margarethe, Tochter und Erbin Herzog Ernst des Eisernen. Auf der Rückreise von der Hochzeit in seine Residenzstadt Wittenberg, nahm der Kurfürst aus Leipzig kommend nicht die große Heerstrasse ab Düben über den Eisenhammer, das Köplitzhaus, Kemberg in Richtung Wittenberg, sondern der Zug musste auf „ausdrückliches Verlangen“ den Weg über Schmiedeberg nach Kemberg nehmen. http://www.bad-schmiedeberg.de/unserestadt/margarethenfest/item/historie-desmargarethenfestes Mich hat dabei allerdings etwas erstaunt, dass man die Bad Schmiedeberg nur die Durchreise des Kurfürsten mit seiner frisch angetrauten Ehefrau als Grundlage für die Etablierung eines schönes Bürgerfestes nutzte – in Leipzig aber an diese Hochzeit in keinster Weise erinnert wird. Weshalb ich dem Leipziger Stadtrat hiermit vorschlage, doch mal zu prüfen, ob man diese Hochzeit von Anfang Juni 1428 nicht zur Grundlage der Einrichtung eines historischen Bürgerfestes in der Stadt Leipzig nutzen könnte. Der Termin – erstes Wochenende im Juni - würde wohl ganz gut in den jährlichen Festkalender der Stadt passen. Auch scheint die Ehe des kurfürstlichen Paares recht glücklich verlaufen zu sein (vielleicht weil der Kurfürst sehr sanftmütig war und seiner Frau kaum widersprochen hat, die sich sogar in Colditz eine eigene Münzstätte einrichten ließ, die dann den sächsischen Magarethengroschen prägte). Die Ehe war ganz sicher auch eine der bedeutenderen in der sächsischen Geschichte, da nach der Wahl des Bruders Friedrich von Margaretha erst zum deutschen König (und dann auch späteren Kaiser) im Jahr 1440 die Wettiner mit dem Habsburger Kaiserhaus verwandt waren. Ergänzen könnte man dieses neue historische Bürgerfest in Leipzig dann vielleicht um ein kleines Festival für Alte Musik in dieser ersten Juniwoche, das ganz sicher auch auf große Resonanz stoßen würde (eventuell in Kooperation mit dem Leipziger ACAPELLA-Festival). Es wäre dann quasi jedes Jahr eine Art Vorläufer des Leipziger Bachfestes – aber beschränkt auf Renaissance-Musik, die im Leipziger Konzertkalender bisher kaum eine Rolle spielt. Da um diese Zeit dann meist auch das Händelfest in Halle stattfindet, könnten alle drei mitteldeutschen Musikfeste (und das neue historische Bürgerfest der Stadt Leipzig) auch für auswärtige Touristen sehr interessant sein und den Ruf von Leipzig als einer der bedeutendsten Musikstädte Deutschlands weiter befördern! Im übrigen wäre hier auch eine Kooperation mit einigen der umliegenden sächsischen Städte mit historischen Bezug zum kurfürstlichen Hochzeitspaar möglich – in jedem Falle aber mit Altenburg, wo die Kurfürstin nach dem Tod ihres Mannes ihren Witwensitz hatte (im dortigen Schloss, wo 1455 auch der Altenburger Prinzenraub stattfand, bei dem der sächsische Ritter Kunz von Kaufungen die beiden Söhne des Kurfürsten nach Böhmen zu entführen versuchte, um damit von diesem eine Entschädigungszahlung zu erpressen). Stadtverwaltung, Stadtmuseum, Petitionsausschuß und Stadtrat (Kulturausschuß) sollten diesen Vor-schlag deshalb mal sehr genau prüfen. Große Kosten sehe ich hier nicht unbedingt auf die Stadt zukommen, da sich die Bürger der Stadt an so einem historischen Stadtfest ganz sicher sehr umfangreich mit beteiligen würden (Start dann eventuell ab dem Jahr 2019). Mit freundlichem Gruß Dieter Krause (Leipzig) PS.: Es gäbe natürlich auch noch andere historische Anlässe als Grundlage für solch ein historisches Bürgerfest! Aber die Erinnerung an eine frühere wichtige Hochzeit in der Stadt Leipzig dürfte wohl eine der besten Quellen dafür sein (siehe u.a. das Wittenberger Volksfest LUTHERS HOCHZEIT und das Volksfest LANDSHUTER HOCHZEIT 1475)! Wäre doch nicht schlecht, wenn Leipzig dann 20.000 auswärtige Besucher von LUTHERS HOCHZEIT in Wittenberg nach Leipzig zu seinem eigenen historischen Bürgerfest umleiten könnte oder? Gott segne den Wettbewerb! Die sächsischen Kurfürsten scheinen aber sehr oft ihre Eheschließungen in Leipzig gefeiert zu haben – die nächste erfolgte schon am 25. November 1460 in der Stadt (Herzog Ernst und Elisabeth von Bayern)!