Politik bei uns wird nicht mehr aktiv betreut, eine Datenaktualisierung findet genausowenig statt wie Support.

Wir würden gerne weitermachen. Aber die Ansprüche an die Plattform passen nicht zum vollständig ehrenamtlichen Betrieb. Hintergründe und Ideen zur Rettung finden Sie in diesem Blogartikel.

Vorlage-Sammeldokument

Daten

Kommune
Leipzig
Dateiname
1399005.pdf
Größe
84 kB
Erstellt
14.05.18, 12:00
Aktualisiert
18.06.18, 21:35

öffnen download melden Dateigröße: 84 kB

Inhalt der Datei

Antrag Nr. VI-A-05884 Status: öffentlich Eingereicht von Migrantenbeirat Betreff: Öffentlichkeitswirksame Kampagne zu Diversität und migrantischem Leben in Leipzig Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten): Gremium voraussichtlicher Sitzungstermin Ratsversammlung Zuständigkeit Verweisung in die Gremien Beschlussvorschlag: 1. Der OBM wird beauftragt, eine öffentlichkeitswirksame Kampagne über die Vielfalt der Leipzigerinnen und Leipziger zu entwickeln. Die Kampagne soll die kulturelle, internationale, gesellschaftliche und religiöse Vielfalt im Leipziger Leben darstellen und damit gegen Rassismus, Diskriminierung und Vorurteile von Menschen in Leipzig wirken. (Termin der Kampagne: Anfang 2019) 2. Der OBM wird beauftragt, für diese Kampagne wichtige Akteure aus den Bereichen Sport, Wirtschaft, Kultur und Medien einzubeziehen, um eine hohe Reichweite und öffentliche Präsenz zu gewährleisten. Sachverhalt: Seit 2014 ist unser Land mit einer menschenfeindlichen Propagandawelle in eine innergesellschaftliche Zerreißprobe geraten. Durch populistische Strömungen werden Gefahren und Überlastungsbilder so ausgemalt, dass Sorgen- und Angstdebatten einen Keil in das Land und auch in unsere Stadtgesellschaft treiben. In Meinungsumfragen zur letzten Bundestagswahl wurde festgehalten, dass eine erschreckend große Zahl von Menschen angegeben hat, dass sie Angst vor dem Fremden habe. Auch in Leipzig nutzen Gruppierungen das Unwissen der Stadtgesellschaft über die Menschen mit Migrationsgeschichte bewusst aus. Es wird das (falsche) Bild verbreitet, dass unsere Stadt voll sei mit Flüchtlingen, die die deutsche Bevölkerung verdrängen. Dabei ist die Gruppe der Menschen mit Migrationsgeschichte sehr heterogen und der Anteil von Flüchtlingen beträgt gerade mal 10 Prozent von der Gesamtzahl der Migrantinnen und Migranten in Leipzig. In Leipzig beträgt der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund ca. 14 Prozent an der Gesamtbevölkerung. Es sind Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen und Religionen, politischen Überzeugungen – aber auch von völlig verschiedener sozialer Herkunft und aus unterschiedlichen Berufsfeldern. Sie sind bspw. als Studierende aktiv, arbeiten in der 1/2 Wissenschaft, in der Wirtschaft, dem Sozial- und Bildungswesen, als Handwerker. Leipzig hat, auch als Messe- und Handelsstadt, eine Historie der Vielfalt. Migration und Zuwanderung sind keine neuen Phänomene. Auch während des erhöhten Flüchtlingszuzugs 2015/2016 hat die Stadt bewiesen, dass neue Menschen hier willkommen sind. Gleichzeitig haben einzelne Gruppierungen diese Situation dazu genutzt und in der Stadtgesellschaft verzerrte Bilder propagiert, mit der Angst der Menschen gespielt und Feindbilder geschaffen. Vorurteile breiten sich insbesondere dann aus, wenn Menschen, die sie teilen, in ihrer Umwelt nicht die Gelegenheit haben, direkte oder indirekte Erfahrungen mit Fremdheit und kultureller Vielfalt zu machen. Daher ist es wichtig, diesen Vorurteilen auf allen Ebenen entgegenzuwirken. Die Kampagne soll die ganz unterschiedlichen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte abbilden. Abgebildet werden bekannte Akteure aus Sport, Medien und Kultur, ebenso wie geflüchtete und prekär beschäftigte Menschen. Solch eine Kampagne zur Abbildung der Heterogenität der Bevölkerung mit Zuwanderungsgeschichte unterstützt das Aufbrechen solcher Wahrnehmungsfilter. Sie zeigt exemplarisch die Vielfalt der Gesellschaft, schafft ein Bild von Diversität und wirkt vereinfachenden stereotypen Bildern und Vorstellungen entgegen. Die Kampagne soll aufklären und bewirken, dass diese Gruppierungen nicht mehr mit falschen Feindbildern die Stadtgesellschaft manipulieren können. Außerdem soll sie die Vielfalt der Gesellschaft zeigen und die vielen positiven Lebens- und Wirkungsmodelle abbilden. Um eine Wirksamkeit der Kampagne entfalten zu können, wird sie über einen angemessenen Zeitraum von mindestens vier Wochen im Frühjahr 2019 vor den Kommunalwahlen umgesetzt und in verschiedenen medialen Formaten verbreitet. Für die Entwicklung der Kampagne sollen dabei z. B. Vertreter aus Sport, Wirtschaft, Kultur und Medien einbezogen werden. Ebenso soll bei der Konzipierung der Kampagne der Migrantenbeirat aktiv einbezogen werden. Anlagen: Zahlen/Statistik: siehe Faltblatt Migrantinnen und Migranten in Leipzig: https://www.leipzig.de/fileadmin/mediendatenbank/leipzigde/Stadt/02.1_Dez1_Allgemeine_Verwaltung/18_Ref_Migration_und_Integration/Statistik/Mi grantinnen-und-Migranten-in-Leipzig-2017.pdf 2/2