Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1405204.pdf
Größe
73 kB
Erstellt
31.05.18, 12:00
Aktualisiert
03.06.18, 12:22
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Änderungsantrag Nr. VI-Ifo-05417-ÄA-02
Status: öffentlich
Eingereicht von
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Betreff:
Jobcenter Leipzig: Zielabrechnung 2017 und Zielvereinbarung 2018, Arbeitsmarkt- und
Integrationsprogramm 2018
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Zuständigkeit
Ratsversammlung
20.06.2018
Beschlussfassung
Beschlussvorschlag:
Die Sanktionsquote wird gesenkt.
Sachverhalt:
Leipzig ist in Sachsen mit 14,1 % anhaltend die Stadt mit der höchsten Sanktionsquote. Die
Sanktionierung von Versäumnissen und mangelnder Mitarbeit bei der Arbeitsaufnahme
gemäß §§ 31-32 SGB II bei den sogenannten U 25 erfolgen auf Grund der
Bundesgesetzgebung. Wir Grünen lehnen dieses ab, wohlwissend, dass sich die
grundsätzliche Vorgabe nicht auf Kommunalebene ändern lässt.
Die Sanktionspraxis kann sich jedoch ändern; Leipzig muss nicht zu den sanktionsstärksten
Kommunen gehören. Bei 70 % der ausgesprochenen Sanktionen handelt es sich um
Meldeversäumnisse. Dabei werden junge Menschen (U 25) härter sanktioniert, als ältere
Arbeitsuchende, weil bei mehreren Versäumnissen rechtlich schneller eine vollständige
Minderung vorgeschrieben ist. Dahinter steht die Erwartung, dass Sanktionen einen
erzieherischen Wert hätten. Die Gefahr, dass junge Menschen stattdessen wegen der
ausgeübten behördlicher Härte den Kontakt zum Jobcenter abbrechen und sich aufgeben,
wird billigend in Kauf genommen. Daraus entsteht die Gefahr weiteren Abrutschens in
andere Hilfebedürftigkeit verbunden, z. B. wenn der Vermieter wegen ausbleibender
Mietzahlungen den Vertrag kündigt.
Wir erwarten, dass die Menschen so betreut werden, dass ihnen Meldeversäumnisse in der
Regel nicht unterlaufen.
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Anlagen:
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