Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1337698.pdf
Größe
2,4 MB
Erstellt
14.11.17, 12:00
Aktualisiert
25.05.18, 09:41
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Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Beschlussvorlage Nr. VI-DS-05058
Status: öffentlich
Eingereicht von
Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Betreff:
Integriertes Handlungskonzept (Entwicklungskonzept nach § 171e BauGB) "Soziale
Stadt Kerngebiet Leipziger Osten"
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
SBB Ost
FA Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
FA Umwelt und Ordnung
FA Stadtentwicklung und Bau
Ratsversammlung
Zuständigkeit
Bestätigung
20.06.2018
Beschlussfassung
Beschlussvorschlag:
1. Das Integrierte Handlungskonzept (Entwicklung nach § 171e BauGB) Soziale Stadt –
Kerngebiet Leipziger Osten wird als programm- und ämterübergreifendes
Handlungskonzept für das Fördergebiet Kerngebiet Leipziger Osten beschlossen.
2. Das Integrierte Handlungskonzept ist ein Orientierungsrahmen für vernetztes
Handeln von Akteuren innerhalb und außerhalb der Verwaltung sowie eine Leitlinie
für Fachplanungen und den kommunalen Mitteleinsatz. Im Zuge der Umsetzung
werden die genannten Maßnahmen in Abstimmung mit den jeweiligen Ämtern und
Akteuren konkretisiert.
3. Die Umsetzung der noch nicht im Haushalt gesicherten Maßnahmen steht unter dem
Haushaltvorbehalt. Die Maßnahmen sind im Rahmen der weiteren Konkretisierung zu
präzisieren und entsprechend einzuplanen. Ggf. notwendige Beschlüsse zur
Umsetzung der Einzelmaßnahmen werden eingeholt.
4. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, zur Umsetzung des Integrierten
Handlungskonzeptes bestehende und neue Fördermöglichkeiten zu nutzen
1/3
Übereinstimmung mit strategischen Zielen:
nicht relevant
x
Finanzielle Auswirkungen
nein
wenn ja,
Kostengünstigere Alternativen geprüft
nein
ja, Ergebnis siehe Anlage zur Begründung
Folgen bei Ablehnung
nein
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
Handelt es sich um eine Investition (damit aktivierungspflichtig)?
nein
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
Im Haushalt wirksam
von
Ergebnishaushalt
bis
Höhe in EUR
wo veranschlagt
Erträge
Aufwendungen
Finanzhaushalt
Einzahlungen
Auszahlungen
Entstehen Folgekosten oder Einsparungen?
Folgekosten Einsparungen wirksam
Zu Lasten anderer OE
nein
von
wenn ja,
bis
Höhe in EUR
(jährlich)
wo veranschlagt
Ergeb. HH Erträge
Ergeb. HH Aufwand
Nach Durchführung der
Ergeb. HH Erträge
Maßnahme zu erwarten
Ergeb. HH Aufwand (ohne
Abschreibungen)
Ergeb. HH Aufwand aus
jährl. Abschreibungen
Auswirkungen auf den Stellenplan
Beantragte Stellenerweiterung:
x
nein
wenn ja,
x
nein
ja,
Vorgesehener Stellenabbau:
Beteiligung Personalrat
2/3
Sachverhalt:
Der Leipziger Osten ist im Stadtteilentwicklungskonzept Leipzig 2030 (INSEK) als ein
Schwerpunktbereich der Integrierten Stadtentwicklung definiert.
Auf der Grundlage des sich in der Erarbeitung befindlichen INSEKs wurde bereits mit der
Programmausschreibung 2016 ein Aufnahmeantrag in das Förderprogramm „Soziale Stadt
an die Sächsische Aufbaubank gestellt. (vgl. Beschluss IV-DS-02032 Grundsatzvorlage zum
Neustart des Bund-Länder-Programms Soziale Stadt in 2016)
Der Zuwendungsbescheid für das Fördergebiet wurde der Stadt Leipzig am 06.07.2016
übergeben.
Entsprechend der Fördervorschriften (VwVStBauE) erfolgt nun eine Konkretisierung des zur
Antragstellung erarbeiteten Grobkonzeptes. Das vorliegende Handlungskonzept
berücksichtigt insbesondere die Ergebnisse der Abstimmung mit Stadteilakteuren
(Wohnungsunternehmen, Sozialträger, Vereine, Kultur- und Bildungseinrichtungen,…) sowie
allen relevanten Fachämtern. Das vorliegende Konzept konzentriert sich dabei vor allem auf
die Entwicklung einer Umsetzungsstrategie für den städtebaulichen Bereich und fasst die
bestehenden stadtteilbezogenen Handlungsansätze aus den Fachplanungen zusammen. Es
folgt damit seiner Funktion als Fördergebietskonzept für das Programmgebiet „Soziale Stadt
Kerngebiet Leipziger Osten“.
Das Konzept enthält schwerpunktmäßig Maßnahmen, die über das Bund-Länder-Programm
Soziale Stadt unterstützt werden können. Es wird um weitere für die Stadtentwicklung
wichtige Handlungsfelder ergänzt, für die andere Umsetzungsinstrumente genutzt werden
müssen (Soziale Stadt als Leitprogramm, z.B. Bildung, Wirtschaft, Arbeit im
Quartier/BIWAQ)
Anlage:
Integriertes Handlungskonzept (Entwicklungskonzept nach 171e BauGB) Soziale Stadt
Kerngebiet Leipziger Osten
3/3
Integriertes Handlungskonzept
(Entwicklungskonzept nach §171e BauGB)
-Soziale StadtKerngebiet Leipziger Osten
Stand 11-2017
Stand 11-2017
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
Stadt Leipzig
Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung
Abteilung Stadterneuerung Ost / EU-Regelprogramme
Technisches Rathaus - Prager Straße 118-136
04317 Leipzig Nov. 2017
3
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
Inhaltsverzeichnis
1.
Zusammenfassung .............................................................................. 5
2.
Zielstellung und Aufgabenverständnis ................................................ 7
3.
Gebietssituation ................................................................................ 11
3.1
3.2
4.
Einordnung des Gebietes in die Gesamtstadt ............................................................. 11
Begründung der Gebietsauswahl und der Gebietsabgrenzung................................... 13
Analyse der Ausgangssituation ............................................................ 15
4.1
4.2
4.3
4.4
4.5
4.6
5.
Demografische Situation ............................................................................................ 15
Soziale Situation ........................................................................................................ 19
Soziale und kulturelle Infrastruktur ........................................................................... 20
Wohnsituation ............................................................................................................ 21
Wirtschaftliche Situation............................................................................................ 22
Freiraum und Umwelt ................................................................................................ 23
Beteiligungsprozess ........................................................................... 24
6.
Stadtteilbezogene Zielsetzungen ......................................................... 26
6.1 Strategisches Zielbild des INSEK Leipzig 2030 ........................................................... 26
6.2 Fachplanungen Wohnen ................................................................................................ 30
6.3. Fachkonzept Klima und Energie ................................................................................... 33
6.4 Stadtteilbezogene Ziele ................................................................................................. 34
7. STEK LeO - Basis für das IHAK „Kerngebiet
8.
Leipziger
Osten“ ................ 37
Handlungskonzept und Umsetzungsstrategie ........................................ 38
8.1
8.2
8.3
8.4
Handlungsfeld I „Wohnen und Stadtraum“ ............................................................... 38
Handlungsfeld II „Nachhaltigkeit“ ............................................................................ 41
Handlungsfeld III „Infrastruktur“ .............................................................................. 44
Handlungsfeld IV „Begleitmaßnahmen“ ................................................................... 50
9. Evaluierung und Monitoring ................................................................... 51
10. Finanzierungsquellen ........................................................................... 52
Anlage
A Maßnahmeliste ...................................................................................... 55
B Gebietskulisse ....................................................................................... 57
C Sozialindikatoren ................................................................................... 58
D Fotodokumentation ............................................................................... 62
Quellennachweis ...................................................................................... 66
4
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
1.
Zusammenfassung
Die Grundlagen für die Erarbeitung des Integrierten Handlungskonzeptes (IHAK)
sind sowohl das integrierte Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2030 (INSEK) als
auch das Stadtteilentwicklungskonzept STEK LeO. Das IHAK orientiert sich
grundsätzlich an der Entwicklung der Stärken und Potenziale sowie an einem
Ausgleich
insbesondere
der
sozialräumlichen
Benachteiligungen.
Das
Programmgebiet „Kerngebiet Leipziger Osten“ konzentriert sich daher auf die
Stadtteile, deren Entwicklungstendenzen noch unklar sind und die auf weitere
Unterstützung angewiesen sind.
Das IHAK enthält sowohl Maßnahmen, die über das Programm "Soziale Stadt"
umgesetzt werden können, als auch weitere wichtige Handlungsfelder, für die
andere Umsetzungsinstrumente genutzt werden müssen.
Für die Unterstützung durch das Programm "Soziale Stadt" werden drei
Schwerpunktbereiche abgeleitet:
•
Erhöhung
der
Wohnqualität
und
Nutzungsvielfalt
im
Sinne
des
Wohnungspolitischen Konzeptes 28.10.2015 (VI-DS-1475-NF-002),
•
Teilhabe und Generationengerechtigkeit,
•
Integration aller Bevölkerungsgruppen durch Bildung, Arbeit und Kultur.
Der Leipziger Osten gehört zu den Schwerpunktgebieten der Stadterneuerung in
Leipzig.
Das „Kerngebiet Leipziger Osten“ [Anlage B] ist geprägt durch gründerzeitliche
Blockrandbebauung und umfasst ca. 26.400 EinwohnerInnen.
Die Sozialstruktur des Gebietes prägt der überdurchschnittlich hohe Anteil an
•
Langzeitarbeitslosen,
•
Empfängern von Sozialtransferleistungen,
•
MigrantInnen und
•
Zugezogenen, vorrangig aus studentischem Milieu.
Der Anteil an LeistungsempfängerInnen liegt mit 28,7 % (2016) noch immer
deutlich
über
dem
gesamtstädtischen
Niveau
von
14,9%
(2016).
Das
Durchschnittsalter im Programmgebiet beträgt 35,8 Jahre, dass der Stadt Leipzig
dagegen 42,6 Jahre (2016). Die soziale Struktur ist jedoch in den einzelnen
Stadtteilen
sehr
unterschiedlich.
Es
gibt
auch
Bereiche
mit
5
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
Überalterungstendenzen.
Somit
ist
das
Programmgebiet
sozial
heterogen
zusammengesetzt.
Eine besondere Funktion erlangt das Programmgebiet dadurch, dass es sich als
der bedeutende Leipziger „Ankommensstadtteil“ für MigrantInnen einwickelt hat.
Daraus entstehen Herausforderungen für die Integration und die Gestaltung des
Zusammenlebens unterschiedlicher ethnischer und sozialer Gruppen, mit all ihren
kulturellen Lebensformen.
Die wachsenden Zahlen nachhaltiger Projekte im Bereich Kultur, Gewerbe und
Soziales zeigen, dass sich das Programmgebiet in Teilbereichen (trotz seiner
deutlichen Problemlagen) neben dem Einsatz von Fördermitteln aus dem BundLänder-Programm
„Soziale
Stadt“
und
Fachfördermitteln
nach
und
nach
konsolidiert. In diesem Prozess braucht es jedoch weitere Unterstützung in der
Vernetzung der Aktivitäten und Akteure, der Findung zukunftsweisender Projekte
und der baulichen Investitionen, um der Integration sowie einem freiheitlichdemokratischen Zusammenleben einen förderlichen Rahmen zu geben.
In diesem Kontext kommt der schulischen und politischen Bildung der Kinder,
Jugendlichen sowie deren Eltern eine besondere Bedeutung zu. Die passende
Bildungsinfrastruktur kann die erforderliche Integration/Inklusion stabil und
erfolgreich fördern. Genau aus diesem Grund soll im Programmgebiet das
Investitionsprojekt
„Quartiersschule
Leipziger
Osten“
als
Maßnahme
mit
gebietsübergreifender Bedeutung entwickelt und umgesetzt werden.
Druck entsteht derzeit im Bereich öffentlich nutzbarer Grünflächen einerseits
durch
den
Zuzug
sowie
andererseits
durch
die
einsetzende
bauliche
Nachverdichtung. Damit entfallen vorhandene Grünstrukturen und führen zur
Überlastung des Rabets (öffentliche Grün-, Spiel- und Freizeitfläche). Hier
besteht hoher Handlungsbedarf.
Im Bereich Wohnen steht die Unterstützung der Sanierung und Modernisierung
von Wohngebäuden unter der Prämisse der Sicherung von preiswertem und
bezahlbarem Wohnen für einkommensschwache Haushalte sowie die Umsetzung
notwendiger Anpassungsmaßnahmen an den demografischen Wandel. Dabei wird
der Fokus auch auf der notwendigen energetischen Sanierung öffentlicher
Infrastruktur liegen.
Zu einer sozialen Stadtstruktur trägt entscheidend der Faktor Wirtschaft und das
Vorhandensein von Arbeitsplätzen bei. Arbeitsplätze und somit die Absicherung
von Einkommen sind ein wichtiger Baustein für eine ausgewogene durchmischte
6
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
Sozialstruktur sowie lebendige Stadtteilkultur. Die Förderung zum Erhalt und zur
Neuschaffung von Arbeitsplätzen wird daher als wichtiger Bestandteil für ein
integriertes Handlungskonzept identifiziert. Das Quartier weist diesbezüglich
erhebliche Schwächen auf, welche prioritär behoben werden müssen.
Die gesamte Programm in Umsetzung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den
Wohnungsmarktakteuren, lokalen Vereinen und Einrichtungen, Unternehmen
sowie mit intensiver Bürgerbeteiligung. Dabei werden die bisher aufgebauten
Kommunikations- und Netzwerkstrukturen genutzt und weiterentwickelt.
2.
Zielstellung und Aufgabenverständnis
Leipzig ist eine der am stärksten wachsenden Städte Deutschlands. Vor allem
aufgrund der seit 2011 deutlich gestiegenen Zuwanderung wuchs Leipzig bis
2015 erheblich stärker als prognostiziert. Darüber hinaus haben steigende
Geburtenzahlen 2014 erstmals seit 1965 zu einem Geburtenüberschuss geführt.
Der
enorme
Einwohnerzuwachs
stellt
die
Stadt
bezogen
auf
eine
bedarfsgerechte, nachhaltige Infrastruktur-, Siedlungs- und Freiraum- sowie
Wohnungsmarktentwicklung, aber auch bezogen auf den Erhalt sozialer Stabilität
und des sozialen Zusammenhalts vor erhebliche Herausforderungen.
Konzeptionelle Grundlage für die notwendige Steuerung und Koordinierung dieser
Entwicklung
sind
in
Stadtteilentwicklung
die
den
Schwerpunktbereichen
gebietsbezogenen
integrierten
der
integrierten
Entwicklungs-
bzw.
Handlungskonzepte. Derartige Stadtteilentwicklungskonzepte bauen auf den
7
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
Analysen der Herausforderungen und Potenziale des zu entwickelnden Quartiers
auf und stellen eine Ziel- und Handlungsgrundlage für den Stadtteil dar. Um
diese Konzepte als gemeinsame Handlungsgrundlage aller StadtteilakteurInnen
zu etablieren, ist ein weitgehender Konsens notwendig. Entsprechend sind
gerade in die Erarbeitung integrierter Handlungskonzepte die wesentlichen
Stadtteilakteure
möglich
(Quartiersbevölkerung,
frühzeitig
Vereine,
einzubinden
soziale
und
Träger,
aktiv
zu
beteiligen
Bildungseinrichtungen,
Wohnungsunternehmen, lokale UnternehmerInnen). Für die Umsetzung der
strategischen Zielsetzungen sind zudem Angaben zu zielorientierten integrierten
Lösungsansätzen sowie eine konkrete Maßnahmenplanung (inkl. Kosten- und
Finanzierungsübersicht) zu entwickeln.
Das vorliegende Fördergebietskonzept für das Bund-Länder-Programm „Die
Soziale Stadt“ (entsprechend § 171e BauGB) bildet die Grundlage für die
Weiterentwicklung der integrierten Stadtteilstrategie für den, auch im INSEK
Leipzig 2030 wieder identifizierten Schwerpunktraum Leipziger Osten.
Damit die Städte die neuen und vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen der
Stadtentwicklung
Herstellung
besser
nachhaltiger
bewältigen
können,
städtebaulicher
unterstützt
Strukturen
mit
der
Bund
die
verschiedenen
Programmen zur Städtebauförderung. Dazu gewährt der Bund den Ländern
Finanzhilfen gemäß Artikel 104 b Grundgesetz, die durch Mittel der Länder und
Kommunen ergänzt werden. Die Bundesfinanzhilfen werden den Ländern auf der
Grundlage
einer
Verwaltungsvereinbarung
(VV
Städtebauförderung)
zur
Verfügung gestellt.
Mit dem Bund-Länder-Programm „Die Soziale Stadt“ unterstützen Bund und
Freistaat Sachsen Stadtteile mit einem besonderen sozialen Entwicklungsbedarf.
Ziel ist dabei, die physischen Wohn- und Lebensbedingungen sowie die
wirtschaftliche Basis in den Stadtteilen zu stabilisieren und zu verbessern, die
Lebenschancen durch Vermittlung von Fähigkeiten, Fertigkeiten und Wissen zu
erhöhen und Image, Öffentlichkeitsarbeit und Identifikation der Quartiere zu
stärken. Das Programm verbindet damit die städtebauliche Aufwertung mit der
Stärkung
Stadtteilen
des
gesellschaftlichen
und
verknüpft
Zusammenhalts
entsprechend
in
bauliche
den
benachteiligten
Investitionen
der
Stadterneuerung mit Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen im
Stadtteil.
8
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
Das Bund-Länder-Programm „Die Soziale Stadt“ wurde ab Programmjahr 2012
modifiziert (neuer Titel "Soziale Stadt – Investitionen im Quartier"). Im
Vordergrund stehen weiterhin städtebauliche Investitionen in das Wohnumfeld,
die Infrastruktur und die Qualität des Wohnens. Es ist vorrangiges Ziel, in den
betreffenden Quartieren den sozialen Zusammenhalt und die Integration aller
Bevölkerungsgruppen zu verbessern. Kommunen werden deshalb unterstützt,
auf mehr Generationengerechtigkeit sowie familienfreundliche, altersgerechte
und
die
Willkommenskultur
Investitionen
sind
oft
stärkende
Voraussetzung
Infrastrukturen
für
hinzuwirken.
ergänzende
Die
sozial-integrative
Maßnahmen.
Im Zuge der Neuausrichtung des Programmes und der Weiterentwicklung zu
einem Leitprogramm der Städtebauförderung wurden die Bundesmittel für das
Programm Soziale Stadt seit 2013 deutlich aufgestockt. Dadurch ergeben sich in
den
Bundesländern
neue
Handlungsmöglichkeiten
in
der
Programmaus-
gestaltung. Vor diesem Hintergrund setzt auch der Freistaat Sachsen die
laufende Programmphase nicht fort, sondern hat sich für einen Neustart des
Programms SSP in 2016 entschieden. Die Städte waren aufgefordert, die
notwendige Entwicklung in den gegenwärtigen „Soziale Stadt“-Schwerpunktbereichen mit dem neuen Programm fortzuführen und ggf. weitere Gebiete mit
besonderem Entwicklungsbedarf zur Neuaufnahme in das Programm SSP zu
beantragen.
Dabei
Bildungsarmut,
stehen
vernachlässigte
Stadtgebiete,
öffentliche
in
denen
Räume, soziale
Arbeitslosigkeit,
Konflikte
sowie
demographische Herausforderungen und Integrationserfordernisse gebündelt
auftreten, im Fokus. Dies bedeutet, dass die Förderung nicht mehr nur auf sozial
benachteiligte Gebiete orientiert, sondern auch die Handlungserfordernisse
berücksichtigt werden, die sich im Stadtteil aufgrund der besonderen Ansprüche
der älteren Bevölkerungsschichten an Wohnen und Wohnumfeld (öffentlicher
Raum,
soziale
Infrastruktur/Dienstleistungen)
sowie
aus
der
notwendigen
Integration von Migranten ergeben. Entsprechend breit hat der Freistaat Sachsen
die Handlungsschwerpunkte des Programms „Soziale Stadt“ angelegt.
Mit diesen Programmzielen bietet sich das Bund-Länder-Programm „Die Soziale
Stadt“
in
besonderem
Maße
als
wichtiges
Finanzierungsinstrument
zur
Umsetzung der im INSEK Leipzig 2030 vorgezeichneten Stadtteilstrategie an.
Insofern besteht die Aufgabe des vorliegenden Konzeptes in der konsequenten
9
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
Ausrichtung der Umsetzungsstrategie auf die besonderen Handlungsoptionen des
Städtebauförderprogrammes "Soziale Stadt – Investitionen im Quartier" unter
Berücksichtigung seiner zusätzlichen Möglichkeiten als Leitprogramm der sozialen
Integration. Daher bedarf es der intensiven Auseinandersetzung mit den
spezifischen Problemlagen und Chancen im Stadtteil – jedoch immer im Kontext
mit
den
integrierte
Zielsetzungen
der
gesamtstädtischen
Stadtteilstrategie
ermöglicht
Entwicklungsstrategie.
es,
frühzeitig
Eine
geeignete
Förderprogramme zur Finanzierung der identifizierten Maßnahmen und
Schlüsselprojekte zu erkennen und im Sinne der Gebietsentwicklung zu nutzen.
Das Handlungskonzept für das „Kerngebiet Leipziger Osten“ sollte daher in der
Definition der gebietsbezogenen Entwicklungsziele und der daraus abgeleiteten
prioritären
Handlungsfelder
einen
Rahmen
für
die
Begründung
weiterer
Förderanträge aus verschiedenen Ressorts geschaffen werden.
10
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
3.
Gebietssituation
3.1 Einordnung des Gebietes in die Gesamtstadt
Das
Programmgebiet
gründerzeitliche
„Kerngebiet
Leipziger
Blockrandbebauung
geprägt,
Osten“
liegt
ist
vorrangig
östlich
des
durch
Leipziger
Stadtzentrums und ist weitgehend verkehrlich gut erschlossen. Aufgrund der
frühen Entwicklung weist es in Teilen (insbesondere Neustadt) noch eine eher
einfache gründerzeitliche Bausubstanz auf. In den angrenzenden Bereichen
Neuschönefeld und Volkmarsdorf wurde ähnliche Bausubstanz dieser Zeit bereits
überwiegend in den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts rückgebaut. Die
Sozialstruktur der Bewohnerschaft ist jedoch teilweise erhalten geblieben und
prägte den inneren Leipziger Osten als einen typischen Arbeiterstadtteil. Eine
gewisse soziale Durchmischung wurde in den 80er Jahren durch den Bau von
neuen Geschosswohnungen in Plattenbauweise erreicht. In den 90er Jahren, die
stadtweit
von starkem Bevölkerungsrückgang geprägt waren, war dieser
Durchmischungsprozess jedoch wieder rückläufig. Aufgrund infrastruktureller
Nachteile des Stadtteils (exemplarisch fehlen großräumiger Grünzüge sowie
Bildungsangebote) und der Sozialstruktur, geprägt durch einkommensschwache
und
bildungsferne
Haushalte,
verließen
überdurchschnittlich
die
besser
gebildeten und einkommensstärkeren BewohnerInnen den Leipziger Osten. Das
Mietniveau
fiel
ab,
das
Gebiet
wurde
für
Investoren
unattraktiv.
Der
Ausländeranteil stieg von Mitte der 90er bis Mitte der 2000er Jahre in den
Ortsteilen Neustadt-Neuschönefeld und Volkmarsdorf von unter 5% auf rund
20% innerhalb von zehn Jahren. Damit erhielt der Stadtteil einen neuen
Charakter und übernahm stadtweit die Rolle eines "Ankommensstadtteils" von
MigrantInnen. Diese
Images
aus
der
Entwicklung führte zu einer Verstärkung des negativen
Sicht
der
BewohnerInnen
anderer
Stadtteile,
was
die
Entwicklung des Leipziger Ostens weiter bremste.
Die sozialen Probleme (hohe Arbeitslosigkeit, hoher Anteil von Kindern, die von
Transferleistungen abhängig sind u.a.) sowie die städtebaulichen Missstände
11
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
begründeten im Jahr 1999 die Aufnahme eines großen Teils des Leipziger Ostens
in das Bund-Länder-Programm „Die Soziale Stadt“. Durch die eingeleiteten
baulichen und sozialen Maßnahmen konnte der Abwärtstrend des Stadtteils
zunächst gestoppt und (in unterschiedlicher Geschwindigkeit in den einzelnen
Teilbereichen) umgekehrt werden.
Im Verlauf der Programmumsetzung SSP Leipziger Osten, den weiteren Zuzügen
und dem damit rückläufigen Wohnungsleerstands erfährt auch der Leipziger
Osten einen positiven Imagewandel. Aufgrund des bis vor kurzem noch hohen
Wohnungsleerstands und der niedrigen Mieten zogen verstärkt junge Erwachsene
zu.
Gleichzeitig
ist
die
Bereitschaft
dieser
Bevölkerungsgruppe,
den
Integrationsprozess der weiterhin fortlaufend zuziehenden MigrantInnen aktiv zu
unterstützen, deutlich größer, als bei der alteingesessenen Bevölkerung. Dies
stärkt die Chance unter dem Einsatz von Mitteln aus dem Bund-LänderProgramm "Soziale Stadt – Investitionen im Stadtteil", dass der Leipziger Osten
die Rolle des "Ankommensstadtteils“ als Leistung für die Gesamtstadt dauerhaft
bewältigt.
Mit der Erarbeitung des Integrierten Stadtteilentwicklungskonzeptes Leipziger
Osten (STEK LeO) wurde auf die vorherrschende Situation reagiert. Das STeK
LeO wurde in den Jahren 2011-2013 unter breiter Fach- und Akteursbeteiligung
auf
der
Grundlage
des
Integrierten
Stadtentwicklungskonzeptes
(SEKo)
erarbeitet. Die gefassten Ziele und Handlungsstrategien gehen aber zu diesem
Zeitpunkt noch von Schrumpfung und einem weiteren Imageverlust des
Stadtteils aus. Mit dem vorliegenden integrierten Handlungskonzept sollen
Handlungsstrategien, Ziele und Impulsmaßnahmen auf die neue Ausgangslage
angepasst werden. Auf Grundlage aktueller gesamtstädtischer Daten des Amtes
für Statistik und Wahlen verstärkt der gesellschaftliche und ökonomische Wandel
in Leipzig die stadträumliche Differenzierung. Neben Stadtteilen mit eindeutig
positiver Entwicklung wie Reudnitz oder das Kreuzstraßenviertel, verzeichnen
einzelne Quartiere weiterhin eine erhöhte Konzentration von städtebaulichen,
wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen.
Diese Themen bilden im STEK LeO bis heute die geltende strategische Basis für
die Leipziger Stadtteilentwicklung. In den Bereichen Wirtschaft/Arbeit, Bildung,
Gesundheit, Stadtteilkultur, Nachbarschaft, Stadtraum und Klimaschutz wurden
die
Entwicklungen
der
vergangenen
Jahre
analysiert
und
der
aktuelle
Handlungsbedarf abgeleitet. In den vorgeschlagenen Maßnahmen und Projekten
12
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
werden sowohl die Möglichkeiten der Stadt Leipzig als auch die anderer Akteure
(wie
Wohnungseigentümer/-innen,
Unternehmen,
andere
öffentliche
Körperschaften sowie Vereine, Akteure vor Ort und Bürgerschaft) berücksichtigt.
Das hier vorliegende IHAK greift auf die Ziele und Schwerpunktprojekte des
STEK LeO zurück.
Aufgrund der aktuell sehr dynamischen Entwicklung in Leipzig im Allgemeinen
und im Leipziger Osten im Besonderen, wurde bereits an der Fortschreibung des
STEK LeO - insbesondere an der Aktualisierung der Handlungsprioritäten der
vorgesehenen Projekte - gearbeitet, so dass das vorliegende IHAK den aktuellen
Stand der Konzeptfortschreibung des STEK LeO in Teilen abbilden kann.
3.2 Begründung der Gebietsauswahl und der Gebietsabgrenzung
Grundsätzlich
leiten
sich
Fördergebiete
aus
der
Priorisierung
von
Interventionsbereichen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (INSEK) her.
Angesichts des großen Handlungsbedarfs und der begrenzten finanziellen und
personellen Ressourcen der Kommune werden auch im INSEK Leipzig 2030
gesamtstädtisch
stadtweit
bedeutsame
wichtige
Gebiete
hervorgehoben,
Entwicklungsaufgaben
oder
der
in
denen
Abbau
entweder
struktureller
Benachteiligungen im Vordergrund stehen. Damit erfolgt für Räume mit
besonderem Entwicklungsbedarf eine klare Prioritätensetzung.
Mit der räumlichen Schwerpunktsetzung werden im INSEK folgende Ziele
verfolgt:
•
Unterstützung des ressortübergreifenden Bündelns von Maßnahmen und
daraus entstehender Synergien,
•
gezielte Unterstützung benachteiligter Gebiete im Sinne der LeipzigCharta,
•
Stärkung vorhandener Potenziale,
•
Voraussetzung für die Beantragung gebietsbezogener Förderprogramme,
•
Schaffung stadtweit politische Aufmerksamkeit und Planungssicherheit für
Investitionen,
•
Stärkung kooperativer Strukturen in prosperierenden und benachteiligten
Gebieten.
Die
für
den
Leipziger
Osten
dabei
vorgeschlagene
Raumkategorie
„Schwerpunktgebiete für eine integrierte Stadtteilentwicklung“ resultiert aus
einer detaillierten Raumanalyse zur sozioökonomischen Differenzierung sowie
13
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
festgestellten Handlungsbedarfen in den Fachkonzepten (v. a. "Soziale Teilhabe"
sowie "Kommunale Bildungslandschaft"). Der im stadtweiten Vergleich hohe
sozioökonomische Handlungsbedarf ist gekoppelt mit Defiziten, aber auch
Potenzialen in wirtschaftlichen, freiraumbezogenen und städtebaulich-räumlichen
sowie soziokulturellen Handlungsfeldern. Diese Problemkonstellation erfordert in
besonderem
Maße
einen
integrierten
Ansatz
der
Stadtteilentwicklung
(Maßnahmen in nahezu allen Handlungsfeldern) sowie die Bündelung der
Bemühungen aller Akteure.
Neben der Definition des Leipziger Ostens als weiterhin Schwerpunktgebiet der
integrierten
Stadtentwicklung,
grundsätzliche
legt
das
INSEK
Entwicklungsstrategie
fest
Leipzig
2030
(Schwerpunkt
auch
auf
die
eine
generationenübergreifende und sozial integrative Stadtteilentwicklung) und gibt
Hinweise
zu
geeigneten
Instrumenten
(Aufbau
von
ressortübergreifenden
Kooperations- und Managementstrukturen, Vernetzung zwischen den Akteuren
vor
Ort
sowie
Kooperation
großen
Wohnungseigentümern
(LWB)
und
Einzeleigentümern.
Die unterstützenden Aktivitäten der vergangenen Jahre - insbesondere im
Rahmen des Bund-Länder-Programm „Die Soziale Stadt“ (SSP) sowie EFRE haben zunächst tendenziell einen Stopp der Abwärtsbewegung und einen Trend
der Stabilisierung und der eigendynamischen Entwicklung des Stadtteils bewirkt.
Die Entwicklung in den einzelnen Stadtteilen des Leipziger Ostens vollzog sich
jedoch in unterschiedlicher Geschwindigkeit.
Stadtteile mit stabilen Sozialindikatoren können daher aus dem Fokus der
besonderen
Unterstützung
entlassen
werden
(z.B.
Reudnitz,
Kreuzstraßenviertel). Dies betrifft insbesondere den Stadtteil Reudnitz. Die
Abgrenzung für das neue Fördergebiet „Kerngebiet Leipziger Osten“ erfolgte auf
der Basis der Indikatorensammlung, der aktuellen Entwicklungsprognose und
den Potenzialen für die Entwicklung des Stadtraums Leipziger Osten im Ganzen.
Für das neue Fördergebiet wurden vor allem die Bereiche mit der stärksten
Konzentration sozialer Problemlagen ausgewählt:
•
ein überdurchschnittlicher Anteil an Langzeitarbeitslosen sowie
Empfängern von Transferleistungen,
•
ein überdurchschnittlicher Anteil an Kindern mit Entwicklungsrückständen,
die im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung diagnostiziert werden
14
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
•
stark unterdurchschnittliche Erfolgsquoten in den Bildungsbiografien der
Heranwachsenden,
•
ein bis zum dreifachen erhöhter Anteil an BewohnerInnen mit
Migrationshintergrund gegenüber der Gesamtstadt,
•
ein unterdurchschnittlicher Unternehmensanteil mit zusätzlich
unterdurchschnittlicher Unternehmensgröße.
Das
„Kerngebiet
Eisenbahnstraße
Leipziger
Osten“
umfasst
die
Stadtteile
rund
(Neustadt, Volkmarsdorf und Sellerhausen). Hier
um
die
ist die
Überlagerung sozialer Problemlagen besonders deutlich. Außerdem werden
insbesondere im Ortsteil Anger-Crottendorf Stadtteile einbezogen, die besondere
Herausforderungen zur Anpassung der Bausubstanz an den demografischen
Wandel
aufweisen
sowie
über
die
Freiraumentwicklung
Potenziale
zur
Entwicklung der Leipziger Ostens insgesamt einbringen.
4.
Analyse der Ausgangssituation
Der Schwerpunkt des vorliegenden Handlungskonzeptes für das Programmgebiet
"Soziale Stadt - Kerngebiet Leipziger Osten“ liegt, wie bereits dargestellt, in den
städtebaulichen Handlungsfeldern. Insofern konzentriert sich auch der
analytische Teil des Konzeptes auf die Themen Demographie/Sozialstruktur
sowie Städtebau/Wohnen.
4.1 Demografische Situation
Die
Einwohnerentwicklung
im
Leipziger
Osten
ist
geprägt
durch
die
gesamtstädtischen Rahmenbedingungen einer wachsenden Stadt, weicht aber im
Einzelnen davon ab. In den Ortsteilen Neustadt-Neuschönefeld und Volkmarsdorf
war, aufgrund der spezifischen Gebietsnachteile, in der Zeit der Schrumpfung
eine besonders hohe Leerstandsquote zu verzeichnen und bietet nun die
Bedingungen für ein besonders starkes Bevölkerungswachstum. Aktuell weisen
die beiden Ortsteile eine der höchsten Wachstumsraten in ganz Leipzig auf. Diese
werden insbesondere von jungen Erwachsenen und von MigrantInnen getragen.
Dementsprechend hat sich der auch vorher bereits niedrige Altersdurchschnitt
dieser beiden Ortsteile weiter gesenkt. In einzelnen Stadtteilen dieser beiden
Ortsteile (insbesondere in den Blöcken entlang der Eisenbahnstraße) liegt der
15
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
Altersdurchschnitt
zwischen
30
und
33
Jahren
(2014),
während
der
Altersdurchschnitt in der Gesamtstadt bei 42,5 Jahren (2014) liegt.
Die Ortsteile Anger-Crottendorf und Sellerhausen-Stünz zeigen im Vergleich zu
Volkmarsdorf und Neustadt eine etwas geringere Wachstumsdynamik sowie
einen höheren Altersdurchschnitt. Im nördlichen Teil Anger-Crottendorfs liegt der
Altersdurchschnitt bei 48,5 Jahren (2014), jedoch ist auch hier die Tendenz leicht
sinkend.
Die Jugendquote (<15 Jahre/15-65 Jahre) liegt im Gebiet „Kerngebiet Leipziger
Osten“ mit 27,5 % leicht über dem Stadtdurchschnitt von 26,5 % (2016). Der
Unterschied
zwischen
den
Ortsteilen
ist
hierbei
geringer
als
beim
Altersdurchschnitt, da die Hauptunterschiede im Anteil junger Erwachsener,
insbesondere im Altersbereich zwischen 25 und 35 Jahren liegen.
Die Altenquote (>65 Jahre/15-65 Jahre) im Antragsgebiet liegt mit 16,1 %
(2016) deutlich unter dem Stadtdurchschnitt von 33,0 % (2016), wobei hier die
Unterschiede zwischen den Stadtteilen wieder sehr viel deutlicher sind (zwischen
3,3% (2014) in Volkmarsdorf-Nord rund um die Eisenbahnstraße und 30,1%
(2014) im Norden von Anger-Crottendorf).
Das prägende Merkmal der Bevölkerungsstruktur im Leipziger Osten ist der
starke Anteil von MigrantInnen. Dieser hat bereits im Zeitraum zwischen Mitte
16
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
der 90er und Mitte der 2000er Jahre besonders in den Ortsteilen NeustadtNeuschönefeld und Volkmarsdorf sprunghaft zugenommen und wächst seitdem
stetig weiter. Während der Anteil der EinwohnerInnen mit Migrationshintergrund
in der Gesamtstadt 2016 bei 13,4 % lag, war er zum gleichen Zeitpunkt im
Programmgebiet „Kerngebiet Leipziger Osten“ mit 33,2 % (2016) mehr als
doppelt so hoch. Auch hierbei gibt es starke Unterschiede zwischen den einzelnen
Stadtteilen. Während er in Volkmarsdorf bei 41,8 (2016) liegt, ist er in AngerCrottendorf bei 15,3 (2016).
Besonders hoch liegt der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund (ca.60%
/2016) in den Kitas und Schulen in den Stadtteilen Neustadt – Neuschönefeld
und Volkmarsdorf. Etwas abgeschwächt, aufgrund des höheren Einzugsradius,
aber in der Tendenz ähnlich, sind davon auch die Kitas und die Oberschule in
Anger – Crottendorf betroffen. Bereits daraus wird die Herausforderung an die
Integrations- und Inklusionsbestrebungen im Programmgebiet deutlich.
Die Aktivitäten im Programmgebiet müssen auf diese sehr stark ausdifferenzierte
sozio-demografische Struktur der Stadtteile reagieren und bedarfsgerechte
Akzente setzen.
17
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
18
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
4.2 Soziale Situation
Die soziale Situation im Leipziger Osten ist vor allem durch einen stark
überdurchschnittlichen Anteil von TransferleistungsempfängerInnen geprägt.
Während der Anteil der LeistungsempfängerInnen nach SGB II im Jahr 2016 in
der Gesamtstadt bei 14,9% lag, liegt er für das Programmgebiet „Kerngebiet
Leipziger Osten“ zur gleichen Zeit bei 28,7 %. Dabei ist die Tendenz parallel zur
Entwicklung
in
der
Gesamtstadt
fallend.
Auch
der
Anteil
an
GrundsicherungsempfängerInnen im Alter zeichnet in den Ortsteilen NeustadtNeuschönefeld
mit
16,5%
und
Volkmarsdorf
mit
19,7%
die
städtischen
Höchstwerte aus. Der städtische Durchschnitt liegt bei 2,5%.
Jedoch ist auch hier die örtliche Ausdifferenzierung sehr stark. In der Spitze liegt
der Anteil in Volkmarsdorf-Süd bei 43% (2014). Eine solche Konzentration von
Menschen mit sozialem Unterstützungsbedarf führt nicht nur zu einer hohen
Falldichte in sozialen Einrichtungen, sondern auch zu einem, das soziale Leben
im
Stadtteil,
prägenden
Faktor.
Problematisch
sind
außerdem
die
Benachteiligungen für Kinder und Jugendliche. Der Anteil der LeistungsempfängerInnen bei den unter 15-Jährigen liegt im Programmgebiet bei 52%
(Durchschnitt der Gesamtstadt: 23%), in einzelnen Blöcken in NeustadtNeuschönefeld sogar bei rund 75% (2014).
Dies führt u.a. auch zu unterdurchschnittlichen Bildungserfolgen. Während im
Durchschnitt in Leipzig rund 48% der Kinder eine Bildungsempfehlung für die
Oberschule erhalten, liegt dieser Anteil in den Grundschulen im Leipziger Osten
(jahrgangsweise schwankend) zwischen 64 % und 92 %. Dies setzt sich auch in
einem deutlich erhöhten Anteil von Jugendlichen fort, die die Oberschule ohne
Hauptschulabschluss verlassen (schwankend um 20%).
Es ist nicht bewiesen aber vorstellbar, dass diese hinderlichen Fakten der
sozialen Situation in den Bildungseinrichtungen den Stadtteil deutlich an
Attraktivität verlieren lassen. Erschwerend kommt hinzu, dass an bestehenden
Kita- und Schulgebäuden ein erheblicher Sanierungsstau zu verzeichnen ist.
19
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
4.3 Soziale und kulturelle Infrastruktur
Im Leipziger Osten konnten sich, unterstützt durch das Quartiersmanagement
oder das Fachamt Kulturamt, eine Vielzahl von Einrichtungen, Vereine und
lokalen AkteurInnen etablieren. Hierzu zählen unter anderem das PögeHaus, das
Seniorenbüro Ost (Mühlstraße 14 e.V.) und dass im März 2018 eröffnete OstPassage-Theater, interkulturelle Mädchentreff MiO (Frauenkultur Leipzig e.V.)
oder
das
Stadtteilkulturfestival
OSTlichter,
die
mit
ihren
Angeboten
zur
Bereicherung des kulturellen Lebens und des sozialen Zusammenhalts beitragen.
Diese „Projekte“ konzentrieren sich im Wesentlichen aber auf das Gebiet rund
um die Eisenbahnstraße, wobei es in den Stadtteilen Anger-Crottendorf und
Sellerhausen kaum derartige Initiativen gibt.
Neben bereits bestehenden Netzwerken und Arbeitsstrukturen fehlt es dennoch
an fachlichen Arbeitsgruppen die themenbezogen an Problemstellungen und
deren Lösungen arbeiten. Gleichzeitig sind in den vergangenen Jahren bilaterale
Strukturen gewachsen und für die Partner belastbar geworden.
Darüber hinaus fehlen im Leipziger Osten Einrichtungen mit stadtweiter
Bedeutung und Ausstrahlung.
Mit dem Investitionsprojekt „Quartiersschule Leipziger Osten“ soll das im Bereich
Bildung
positiv
verändert
werden.
Vorbehaltlich
der
konkreten
Nutzungskonzeption könnte das sogenannte ehm. „Kino der Jugend“ in der
Eisenbahnstraße als zukünftig soziokulturell und/oder gemeinwesenorientiert
genutztes Gebäude eine stadtweite Bedeutung erlangen.
20
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
Derartige
Einrichtungen
können
die
Wahrnehmung
des
Leipziger
Ostens
weiterhin positiv verändern und dazu beitragen, Vorurteile abzubauen sowie
Impulse zur Stabilisierung der Gebietsentwicklung zu geben.
4.4 Wohnsituation
Initiiert durch die Investitionen, die auf der Grundlage des Programms
„Städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen (SEP)“, des BundLänder-Programms
„Soziale
Stadt“
(Leipziger
Osten)
sowie
durch
EU-
Förderprogramme hat sich der Leipziger Osten teilräumlich stabilisiert. Ein
Großteil der Investitionen erfolgte, insbesondere über das SEP, in den privaten
Gebäudebestand, die anderen Programme ermöglichten vorrangig Investitionen
in soziale und öffentliche Infrastruktur.
Der Leipziger Osten profitiert, wie die Gesamtstadt, vom Zuzug. Neustadt und
Volkmarsdorf
weisen
mit
die
höchsten
Wachstumsraten
auf.
Im
Untersuchungsgebiet leben heute 25 % (2016) mehr EinwohnerInnen, als noch
vor fünf Jahren, jüngere Menschen mit und ohne Migrationshintergrund und mit
vorrangig höherer Bildung. Die Stadtteile werden also tendenziell jünger,
vielfältiger und lebendiger. Der Neubau von Wohngebäuden und der Zuwachs
von Wohnungen aus nicht marktaktivem Leerstand beträgt 0,8 % (2016). Der
marktaktive Leerstand in Programmgebietsteilräumen liegt mittlerweile im
Bereich der Fluktuationsreserve (hier: Volkmarsdorf mit 2 % - 4 % marktaktiver
Leerstandquote 2016). *
Diese Wohnraumverknappung wirkt sich auf die Mieten (steigender Mietzins) und
die
Verwertungsinteressen
zurückhaltende
potentiell
Spielräume
Investitionen
vorhandenem
oder
der
und
EigentümerInnen
Vermarktung;
Wohnraum)
fehlendes
aus.
Interesse
(Spekulationen
damit
durch
Vorenthaltung
Aber
auch
fehlende
der
EigentümerInnen
von
finanzielle
können
Investitionshemmnisse zur Folge haben.
Die Angebotsmieten liegen im Leipziger Osten zwar unterhalb des städtischen
Durchschnitts, haben aber überdurchschnittliche Steigerungen zu verzeichnen.
Diese
überdurchschnittliche
Steigerung
resultiert
vor
allem
aus
dem
unterdurchschnittlichen Mietendurchschnitt im Leipziger Osten.
Damit kann sich die Wohnungssituation für die einkommensschwachen Haushalte
verschärfen, die durch diese Marktmechanismen aus ihrem gewohnten Umfeld
verdrängt werden. Dieser Prozess kann die bisherigen öffentlichen Investitionen
21
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
im Programmgebiet in Frage stellen und zugleich zu veränderten städtebaulichen
Folgen
(bedarfsgerechte
Anpassung
der
Infrastruktur)
mit
neuen
Investitionsbedarfen führen.
*Sinkt der Leerstand aufgrund einer ungünstigen Angebots- oder überhitzten Nachfrageentwicklung unter Werte
von 2 bis 3 %, so lässt der Wohnungsmarkt keine optimale Allokation der Haushalte mehr zu, die Umzugsketten
kommen ins Stocken“ (IfS 2005, S. 2 f.).
2 bis 3 %: niedriger Leerstand. Diese Quote liegt noch unter der in vielen Publikationen als „normal“ bzw.
„natürlich“ bezeichneten Leerstandsquote von 3 % und charakterisiert aus der Perspektive der Versorgung einen
angespannten Markt. 3 % Leerstand kann als Schwellenwert angesehen werden („Hassesche Regel“) und gilt
vielen Autoren als „Daumenregel“ (Kingsley/Turner 1993).
4.5 Wirtschaftliche Situation
Die Wirtschaftsstruktur des Leipziger Ostens ist geprägt durch kleine und
Kleinstunternehmen im Einzelhandel und im Dienstleistungsbereich. Gewerbliche
Nutzungen konzentrieren sich am nördlichen Rand des Programmgebiets (RosaLuxemburg-Straße/Schulze-Delitzsch-Straße), entlang der Eisenbahnstraße (DZentrum Eisenbahnstraße-Mitte) und am westlichen Rand des Fördergebiets
entlang der Dresdner Straße/Breite Straße (C-Zentrum Reudnitz).
Im Vergleich zur Gesamtstadt ist die Anzahl gemeldeter Unternehmen im
Fördergebiet unterdurchschnittlich (67 pro 1000 Einwohner im Vergleich zu 76
pro 1000 Einwohner stadtweit in 2016). Die Orientierung ist vorwiegend auf den
22
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
Stadtteil
ausgerichtet.
Zahlreiche
dieser
Unternehmen
werden
durch
MigrantInnen geführt. Ein großer Teil der meist inhabergeführten Klein- und
Kleinstunternehmen sind kapital- und liquiditätsschwach mit oft unsicherer
Zukunftsperspektive.
Auch die Kaufkraft im Stadtteil ist unterdurchschnittlich, so dass trotz der
Bevölkerungszunahme der letzten Jahre noch keine entscheidende Stärkung der
lokalen
Ökonomie
stattgefunden
hat.
Zudem
kommt
es
aufgrund
der
Innenstadtnähe und der guten Erreichbarkeit anderer Einkaufszentren zu einem
permanenten Kaufkraftabfluss. Das Einkaufszentrum Reudnitz am Rand des
Programmgebietes fungiert als lokales Zentrum. Kleinteilige Einzelhandelsflächen
im Umfeld wurden revitalisiert und belebt. Der Leerstand von Gewerberäumen ist
weiter abnehmend.
Die Eisenbahnstraße als traditionelle Einkaufsstraße mit guter ÖPNV-Anbindung
durchzieht
das
Programmgebiet,
spielt
aber
aufgrund
des
vorhandenen
Branchenmixes (viel A&V, Imbiss, Glücksspiel) nur eine eingeschränkte Rolle für
die Gesamtstadt.
Im
Programmgebiet
lassen
erste
Ansätze
eine
Etablierung
einer
Gastronomielandschaft und Aufwertungstendenzen in der Einzelhandelsstruktur
erkennen.
Deutlich bemerkbar machen sich der verstärkte Zuzug von Kultur-
und Kreativschaffenden und das Ansiedlungsinteresse von Soloselbständigen und
kleineren Unternehmen.
4.6 Freiraum und Umwelt
Der Leipziger Osten ist gekennzeichnet durch eine dichte Baustruktur und das
Fehlen
großräumiger
Brachflächen
sowie
Grünzüge.
die
Es
existieren
vergrößerten
oder
kleinere
Stadtplätze
neugeschaffenen
und
Freiflächen
(Stadtteilpark Rabet, Bernhardiplatz, Rietzschkeband). Diese Flächen haben
bereits zu einer spürbaren Verbesserung des Wohnumfeldes und des Stadtraums
beigetragen. Im Zuge der einsetzenden baulichen Nachverdichtung werden
jedoch
sukzessive
Nachverdichtung
kleinräumig
erfordert
im
wirksame
Ausgleich
Brachflächen
Ausbau
und
verschwinden.
Erhalt
größerer,
zusammenhängender Freiräume, die Frischluftzirkulation, Naturverbindung und
Aufenthaltsqualität
schaffen
und
der
Überwärmung
der
verdichteten
Baustrukturen entgegenwirken.
23
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
Durch die Umgestaltung des Leipziger S-Bahn-Netzes im Zusammenhang mit
dem City-Tunnel wurde eine früher genutzte Gleistrasse, die den Stadtteil
teilweise in erhöhter Lage quert, frei und kann nun als durchgehende Geh- und
Radwegverbindung neu entwickelt werden (Parkbogen Ost). Ergänzend erhalten
mögliche Anbindungen und Querbeziehungen zu dieser Trasse Bedeutung.
Angrenzend an die Bahnbogentrassen befinden sich im Programmgebiet mehrere
Kleingartenareale. Diese Anlagen sind zwar öffentlich durchquerbar, spielen aber
aufgrund der geringen Ausstattung mit öffentlich nutzbaren Funktionen und
Angeboten kaum eine Rolle außerhalb der unmittelbaren Kleingartennutzung. Ein
Teil der Gartenflächen sowie ein Sportplatz liegen in Vernässungsbereichen, in
denen die ganzjährige Nutzung erschwert ist.
5.
Beteiligungsprozess
Die Programmbeantragung und die Umsetzung werden durch das Amt für
Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung in enger Zusammenarbeit mit den
anderen Fachämtern der Stadt Leipzig realisiert.
Im Stadtteil sind die wichtigsten mitwirkenden AkteurInnen:
•
Wohnungsmarktakteure (Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH
(LWB),
Wohnungsbaugenossenschaften,
Immobiliengesellschaften
und
private HauseigentümerInnen),
•
zahlreiche zivilgesellschaftliche Vereine und Initiativen, die bereits in
Netzwerken
eingebunden
Sportvereinen,
sind,
darunter
auch
Migrantenselbstorganisationen,
eine
Reihe
von
nachbarschaftliche
und
stadtweite Kontakt- und Beratungsstellen, u.a.,
•
lokale
einheimische
sowie
Interessensvertretungen
migrantisch
lokaler
geprägte
Unternehmen,
Ökonomie
kleine
(z.B.
Unternehmen,
HändlerInnen),
•
Bildungseinrichtungen (Kitas, Schule, Berufsbildungseinrichtungen und
Träger der Erwachsenenbildung und soziale Träger),
•
Kirchen und verschiedene Religionsgemeinschaften.
Durch die bisherigen Förderprogramme im Gebiet konnte sich eine gute
Vernetzung der Akteure entwickeln, die jedoch ausgebaut und verstetigt werden
24
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
muss, um nachhaltig wirken zu können. Für die Einbeziehung der lokalen
AkteurInnen und der BewohnerInnen im Stadtteil existieren vor Ort erprobte
Arbeitsstrukturen und Veranstaltungsformate (Arbeitskreis Ost; Forum Leipziger
Osten; Dialog im Stadtteil, u.a.). Auf dieser Basis wurde beispielsweise das
Integrierte Stadtteilentwicklungskonzept Leipziger Osten (STEK LeO) in einem
mehrstufigen Beteiligungsprozess erarbeitet.
Der Bearbeitungsprozess für das IHAK „Kerngebiet Leipziger Osten“ ist von einer
frühzeitigen und weitgehenden Kooperation mit den StadtteilakteurInnen sowie
den beteiligten Ämtern geprägt. Die Verwaltung stellte das Konzept dazu in
Ämterrunden und in öffentlichen Formaten dem Stadtteil (Forum Leipziger Osten;
Dialog im Stadtteil) vor. Zur Einbeziehung der lokalen AkteurInnen wurde eine
Vielzahl
von
Einzelgesprächen
und
Konsultationen
zu
den
jeweiligen
Handlungskonzepten auf Stadtteilebene (z.B. Stadtbezirksbeirat, Strategiekreis)
durchgeführt.
Bereits 2015 fand das erste Diskussionsforum zu den Handlungsschwerpunkten
und Schwerpunktmaßnahmen im „Offenen Freizeittreff Rabet (OFT)“ statt. In
jährlicher Folge wurde und wird der erreichte Arbeitsstand analysiert und
diskutiert
sowie
eingearbeitet.
die
Als
Netzwerkstrukturen
Aktionsbündnis
sich
daraus
ergebenen
Arbeitsbündnisse
(AK
Sicherheit)
Ost,
haben
Netzwerk
bewährt.
Diese
Erkenntnisse
sich
Gesundheit,
konzeptionell
die
vielfältigen
Netzwerk
Netzwerkstrukturen
Kultur,
wirken
als
Multiplikatoren zur Bürgerschaft in den Stadtteilen und stehen mit dieser und den
lokalen AkteurInnen in stetem Informationsaustausch (Informationstransfer).
Im Strategiekreis werden die so gewonnenen Erkenntnisse zusammengefasst
und mit VertreterInnen des Stadtrates in regelmäßigem Turnus diskutiert. Dass
erfolgt auch gemeinsam mit dem zuständigen Stadtbezirksbeirat Ost, der viele
stadtteilbezogene Anregungen zur Konzeptentwicklung gab und gibt.
25
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
6
Stadtteilbezogene Zielsetzungen
6.1 Strategisches Zielbild des INSEK Leipzig 2030
Das strategische Zielbild des INSEK Leipzig 2030 wurde als ein übergeordneter
Rahmen entwickelt, um die Strategien und Instrumente der Stadtentwicklung an
die Anforderungen einer dynamisch wachsenden Stadt anzupassen. Damit wurde
auch eine Basis geschaffen, damit vereinbarte Entwicklungsrichtungen in aktuelle
Planungen aufgenommen und wirkungsorientiert gesteuert werden können.
Somit
richten
sich
Rahmenbedingungen
stadtteilbezogene
aus,
müssen
Zielsetzungen
aber
inhaltlich
an
dem
den
lokalen
übergeordneten
strategischen Rahmen entsprechen und einen Beitrag zur gesamtstädtischen
Entwicklung leisten:
„Um das prognostizierte Wachstum im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zu
bewältigen und gleichzeitig die Lebensqualität zu erhalten, bedarf es sowohl der
Stärkung der Attraktivität und Eigenentwicklung aller Ortsteile als auch der
Nutzung der unterschiedlichen Potenziale jedes einzelnen Ortsteils – unter
Berücksichtigung der stadtweiten Rolle und Einbindung.“ (INSEK Leipzig 2030)
Von den sich aus dem prognostizierten anhaltend starken Wachstum der Stadt
ergebenden und im INSEK aufgeführten zentralen Herausforderungen, haben
nachfolgende für den Leipziger Osten eine übergeordnete Relevanz:
Soziale Gerechtigkeit: Jeder Mensch hat ein Recht auf gleichberechtigte
Teilhabe
in der Stadtgesellschaft. Zur
wachsenden
Stadt
gehört,
dass
sie
Haltung einer offenen, nachhaltig
bereit
ist,
sich
mit
Neuem
auseinanderzusetzen sowie neue MitbürgerInnen willkommen heißt. Die Wahrung
des
sozialen
Friedens
gehört
zu
den
zentralen
Herausforderungen
der
wachsenden Stadt. Der Status Quo sozialer Stabilität muss gesichert und Leipzig
inklusiv weiter gestaltet werden.
Bezahlbares Wohnen: Akzeptanz für Integration und neues Wachstum entsteht
nur, wenn sich die Anspannung auf dem Wohnungsmarkt nicht weiter verschärft.
Die Herausforderungen bestehen hier darin, Flächen für das Stadtwachstum zu
entwickeln und Initiativen des bezahlbaren Wohnens vorausschauend zu sichern
und zu stützen.
26
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
Daher stehen folgende strategische Ziele und Handlungsschwerpunkte im
Fokus der weiteren Stadtteilentwicklung „Leipziger Osten“:
LEIPZIG SETZT AUF LEBENSQUALITÄT
Zentrales Ziel ist, dass sich alle Leipzigerinnen und Leipziger weiterhin im
wachsenden Leipzig wohl fühlen und entfalten können, dabei auch die Umwelt
und unsere natürlichen Lebensgrundlagen erhalten sowie weiter verbessert
werden.
•
Qualität im öffentlichen Raum und in der Baukultur - Qualität des
Leipziger Stadtbildes zu bewahren und weiterzuentwickeln sowie die
Nutzbarkeit der öffentlichen Räume zu erhöhen.
•
Nachhaltige Mobilität - eine Stadt der kurzen Wege bleiben und
Mobilität sicher, zuverlässig, sauber und bezahlbar zu gestalten.
•
Quartiersnahe Kultur-, Sport- und Freiraumangebote - Netz der
Kultur-, Sport- und Freiraumangebote bedarfsorientiert ergänzen und
damit die Attraktivität der Wohnviertel durch quartiersnahe, fußläufig
erreichbare Angebote weiterzuentwickeln.
•
Balance zwischen Freiraum und Verdichtung
•
Versorgung Klima- und Energiestrategie
•
Erhalt und Verbesserung der Umweltqualität
LEIPZIG SCHAFFT SOZIALE STABILITÄT
Zentrales Ziel ist eine inklusive Stadtentwicklung, die Benachteiligungen abbaut,
soziale Mischung unterstützt und Angebote im Quartier für alle Alters- und
Einkommensgruppen bietet.
•
Chancengerechtigkeit in der inklusiven Stadt - inklusives Denken und
Handeln fördern sowie Infrastruktur, öffentlicher Raum, Leistungen und
Angebote bedarfsgerecht, für alle zugänglicher und inklusiver gestalten.
27
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
•
Gemeinschaftliche Quartiersentwicklung - Stadträume so entwickeln,
dass Menschen verschiedener sozialer Gruppen und unterschiedlicher
kultureller Prägung Leipzig als ihre gemeinsame Heimat erleben.
•
Bezahlbares Wohnen - auch in der wachsenden Stadt Wohnen vielfältig,
bezahlbar und wirtschaftlich tragfähig ermöglichen.
•
Zukunftsorientierte Kita- und Schulangebote - bedarfsgerechtes
Angebot an Kindertagesstätten und Schulen schaffen, das sich an den
Bedürfnissen der Familien orientiert, aber auch zur Verbesserung der
Chancengerechtigkeit beiträgt.
•
Lebenslanges Lernen - Zugänge zu Bildung von der Kindertagesstätte
bis ins Erwachsenenalter, die vielfältig und barrierearm gestalten, die
Durchlässigkeit von Bildungsverläufen verbessern und lebenslanges Lernen
ermöglichen.
•
Kulturelle Bildung
28
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
29
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
6.2 Fachplanungen Wohnen
Das dynamische Bevölkerungswachstum der Stadt Leipzig spiegelt sich seit
einigen Jahren in hohem Maße auch auf dem Wohnungsmarkt wieder –
kontinuierlich sinkende Quoten beim Wohnungsleerstand, steigende Mieten sowie
intensive Neubautätigkeit sind deutliche Anzeichen eines sich anspannenden
Wohnungsmarktes.
Mit
der
Fortschreibung
des
Wohnungspolitischen
Konzepts (beschlossen durch die Ratsversammlung vom 28.10.2015) sollen
rechtzeitig Weichen neu gestellt werden, um frühzeitig Chancen zu nutzen und
auf Herausforderungen reagieren zu können, wie sie sich aus dem dynamischen
Wachstum der Stadt Leipzig ergeben. Die Stadt Leipzig bekennt sich dabei in
besonderem
Maße
zu
ihrer
Verantwortung
für
die
Sicherung
des
Wohnraumangebotes für Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen.
Ziel ist daher angesichts abschmelzender Wohnungsleerstände und damit
zumindest perspektivisch steigender Mieten, auch zukünftig ein ausreichendes,
nachfragegerechtes
und
bezahlbares
Wohnungsangebot
in
allen
Stadtgebieten zu erhalten. Besonderes Augenmerk wird darauf liegen, auch für
geringer verdienende Menschen bezahlbares, vielfältiges und selbstbestimmtes
Wohnen unter Wachstumsbedingungen weiterhin zu ermöglichen. Dies gilt umso
mehr, da durch die gestiegene Anzahl von
MigrantInnen mit geringem
Einkommen ein Mehrbedarf an Wohnraum entstanden ist.
Das Wohnungspolitische Konzept definiert vor dem Hintergrund der aktuellen
Veränderungsprozesse die langfristigen Leitlinien, die Strategien sowie die
kurz-
bis
mittelfristig
einzusetzenden
Instrumente
für
die
Leipziger
Wohnungspolitik.
In Umsetzung dieser Leitlinien sind für die weitere konzeptionelle Ausrichtung
der
Stadtteilentwicklung
folgende
inhaltliche
Schwerpunkte
für
den
Leipziger Osten abzuleiten:
•
Der Erhalt und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum soll vor allem
im Bestand bei Instandhaltung, Sanierung und Umbau unterstützt werden.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Unterstützung von bezahlbarem
Wohnen für Haushalte mit geringem bis mittlerem Einkommen.
•
Aufgrund der demographischen Entwicklung einerseits und der sozialen
Verantwortung
der
Stadtgesellschaft
andererseits
bedürfen
einzelne
Nachfragegruppen, die spezifische Anforderungen an ihre Wohnungen
haben, besonderer Unterstützung. Hierzu zählen Familien, Seniorinnen
30
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
und Senioren sowie Menschen mit Behinderungen. Im Sinne einer
altersgerechten
Gestaltung
von
Wohnungen
und
Wohnumfeld
sind
generationen-übergreifende Ansätze erforderlich.
•
Durch
nachhaltige
ethnisch
und
Quartiersentwicklung
nutzungsstrukturell
sollen
gemischte
sozial,
demografisch
Stadtteile
erhalten
und
entwickelt werden und dadurch zum Abbau von Benachteiligungen und zur
Dämpfung von Segregationstendenzen beitragen.
•
Mit Blick auf die klimatischen Herausforderungen und die dazu für die
Stadt formulierten Ziele im Energie- und Klimaschutzprogramm soll zur
Senkung des Energieverbrauchs die Energieeffizienz im Wohnungsbestand
durch
gebäude-
und
quartiersbezogene
Maßnahmen
unter
Berücksichtigung der Sozialverträglichkeit erhöht werden.
Als geeignete Instrumente werden im Wohnungspolitischen Konzept dafür
benannt:
•
behutsame Bestandsentwicklungs- und Sanierungspolitik der LWB,
•
gezielte
Nutzung
integrierter
Programme
der
Stadterneuerung
zur
Stärkung und Weiterentwicklung von sozial- und nutzungsstrukturell
gemischten Quartieren u.a. durch Förderung der sozialen Integration,
beschäftigungsfördernde
Maßnahmen
und
Kooperationsstrukturen
sowie
Förderung
Sanierungsmaßnahmen
an
zur
Wohngebäuden
Stärkung
bzw.
von
lokalen
sozialverträglicher
für
gebäude-
und
gebietsbezogene Maßnahmen der Energieeffizienzsteigerung,
•
Erschließung von Möglichkeiten der stadtteilorientierten Migrantinnen- und
Migrantenhilfe zur Unterstützung des Miteinanders in den Stadtteilen, u. a.
auch
im
Umfeld
des
dezentralen
Wohnens
für
Asylsuchende
und
Flüchtlinge,
•
Attraktivierung
aktuell
nicht
nachgefragter
Gebiete
durch
familienorientierte Entwicklung des Wohnungsangebotes/Wohnumfeldes
mit begleitender Infrastrukturentwicklung,
•
Berücksichtigung der Anforderungen von Seniorinnen und Senioren bei
Quartiers- und Infrastrukturentwicklung,
•
Bewerbung und ggf. Aufwertung von weniger nachgefragten Gebieten, um
den Nachfragedruck in
anderen Stadtgebieten zu senken und die
nachhaltige Bewirtschaftung der Bestände in weniger gefragten Gebieten
31
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
zu unterstützen (Kommunikationsaktivitäten für die Imageschaffung und verbesserung in Koppelung mit Aufwertungsmaßnahmen),
•
Wohnungsbauförderung – vorrangig zur Ergänzung und Qualifizierung des
Bestands für bestimmte Zielgruppen, Initiierung von Modellprojekten,
Beratung
von
Investorinnen
und
Investoren,
Eigentümerinnen
und
Eigentümern, Baufrauen und Bauherren zur Erweiterung der Vielfalt des
Wohnangebots und Qualität des Bauens.
Darüber hinaus gilt es, ausreichenden und angemessenen Wohnraum für
Asylsuchende
und
Flüchtlinge
möglichst
in
dezentraler
Unterbringung
(Einzelwohnungen) bereit zu stellen. Da diese soziale Gruppe überwiegend von
Transferleistungen abhängig ist, gehört sie zu den einkommensschwachen
Haushalten. Zur Flankierung der Vermietung von Wohnungen an Asylsuchende
und Flüchtlinge sollen Formen der begleitenden Sozialarbeit zur Unterstützung
dieser Menschen im Stadtteil geschaffen werden.
Die Stadt ist bei der Umsetzung der wohnungspolitischen Zielsetzungen jedoch
darauf
angewiesen,
dass
Wohnungsmarktakteurinnen
und
-akteure
diese
weitestgehend auch für sich annehmen und sich bereit erklären, sie durch ihr
Handeln mit zu finanzieren und umzusetzen. Für ein gemeinsames Agieren ist
gegenseitiges Verständnis, Vertrauen und Erfahrungsaustausch und vor allem
kontinuierliche Kommunikation erforderlich. Vor diesem Hintergrund soll die
breite Akteursbeteiligung, welche im Rahmen des Prozesses zur Fortschreibung
des Wohnungspolitischen Konzepts begonnen wurde, gerade auch auf der
konkreten Quartiersebene fortgesetzt werden.
Das Wohnungspolitische Konzept trifft als allgemein strategisches Papier zur
Wohnungsmarktentwicklung keine gebietskonkreten Aussagen. Insofern sind bei
der Entwicklung gebietsbezogener Strategieansätze nicht nur einzelne Leitlinien
und Instrumente des wohnungspolitischen Konzeptes zu berücksichtigen bzw. zu
betonen,
sondern
entsprechend
durch
eine
angesprochenen
Vielfalt
an
Wohnungsmarktsegmenten
Zielgruppen
eine
nachhaltige
und
soziale
Stabilisierung der Bewohnerstrukturen in den Quartieren anzustreben.
Die Ergebnisse des Wohnungspolitischen Konzepts bilden gemeinsam mit der
kleinräumigen Wohnungsmarktbeobachtung die Grundlage für das Fachkonzept
Wohnen des INSEK Leipzig 2030. Dort wurden folgende wohnungspolitische
Ziele benannt:
32
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
•
Wohnen in Leipzig – für alle, vielfältig, bezahlbar und wirtschaftlich
tragfähig,
•
genügend Wohnungen für einkommensschwache Haushalte,
•
besondere Unterstützung von Familien, SeniorInnen und Menschen mit
Behinderungen,
•
Wohnungspolitik als Teil integrierter Stadtentwicklung.
6.3. Fachkonzept Energie und Klima
Das Fachkonzept „Klimaschutz und Technische Infrastruktur“ des INSEK Leipzig
2030 stellt für die Gesamtstadt wesentliche Kennwerte für diesen Themenbereich
zusammen. Danach teilt sich der Energiebedarf und damit auch der Anteil an den
Gesamtemissionen auf die einzelnen Sektoren wie folgt auf: Verkehr 37 %,
Wirtschaftssektor 35 % und Haushalte 27 %. Während der Sektor Wirtschaft
stagniert und im Haushaltssektor eine minimale, aber kontinuierliche Senkung
der Emissionen und des Energiebedarfs zu verzeichnen ist, weist der Verkehr bei
den Emissionen pro Einwohner leichte Schrumpfungstendenzen auf, sein Anteil
an den Gesamtemissionen wächst jedoch zunehmend.
Bei Wohngebäuden stellt der Wärmebedarf zum Heizen der Räume den größten
Energieverbrauchsanteil (81 %) dar. Die Spreizung des Gebäudeenergiebedarfs
ist dabei sehr hoch. Sie kann bei alten unsanierten Wohngebäuden zwischen ~
250 kWh/m²a und beim Neubau bis unter 40 kWh/m²a variieren. Der Sektor
Gewerbe, Handel und Dienstleistungen (GHD) ist vor allem durch einen hohen
Strombedarf
gekennzeichnet.
In
Deutschland
entfallen
rund
15
%
des
Endenergieverbrauchs auf diesen Bereich.
Der Anteil der Fernwärme an der Gesamtwärmebedarfsdeckung in Leipzig
beträgt aktuell ca. 34 % (Anteil der Kraft-Wärme-Kopplung von 99,6 %,
Primärenergiefaktor 0,31).
Konkrete stadtteilbezogene Analysen liegen aktuell jedoch nicht vor. Dennoch
lassen sich einige wesentliche Grundaussagen treffen:
•
das Rückgrat der Wärmeversorgung stellt die Fernwärme auf Basis von
Kraft-Wärme-Kopplung dar,
•
vorhandene
noch
unsanierte
Gebäudesubstanz
lässt
auf
erhebliche
Einspar-potenziale beim Gebäudeenergiebedarf schließen,
33
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
•
Aufgrund des Verkehrsaufkommens an den vorhandenen Verkehrsadern
(Eisenbahnstraße, Dresdner Straße, Wurzner Straße, Torgauer Straße)
spielen Verkehrsemissionen eine wichtige Rolle.
6.4 Stadtteilbezogene Ziele
Die spezifischen Problemlagen im SSP-Programmgebiet „Kerngebiet Leipziger
Osten“, die sich insbesondere aus den soziodemographischen Entwicklungen der
letzten Jahre ergeben, haben im Stadtteil, trotz der positiven Entwicklung und im
Vergleich
zur
gesamtstädtischen
Handlungsbedarf
feststellen
lassen.
Entwicklung
Aufgrund
weiterhin
der
erheblichen
gesamtstädtischen
Entwicklung ist zudem mit einer zunehmenden Verschärfung infolge weiterer
Ausdifferenzierungsprozesse
(Verdrängung
einkommensschwacher
Bevölkerungsgruppen aus den innerstädtischen Stadtgebieten in periphere
Lagen) zu rechnen. Insofern muss eine nachhaltige soziale Stabilisierung im
Fokus der zu entwickelnden integrierten Stadtteilentwicklungsstrategie stehen.
Für die Unterstützung durch das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ wurden
daher ableitend aus dieser Problemanalyse sowie den erfolgten Abstimmungen
mit den lokalen Akteuren vier Schwerpunktziele der Stadtteilentwicklung
im Leipziger Osten definiert:
-
Verbesserung der Wohnqualität durch zielgruppenorientierte Anpassung
des
Wohnungsangebotes
und
des
Wohnumfeldes
(Sicherung
Nachfragegerechtigkeit sowie Vielfalt)
-
bauliche
Qualifizierung
und
energetische
Optimierung
der
Sozialinfrastruktur als Ankerpunkte der Stadtteilkultur sowie zur Sicherung
der sozialen Betreuung und der Integration aller Bevölkerungsschichten
-
Verbesserung des Bildungsangebotes und Absicherung der Teilhabe für alle
Bevölkerungsgruppen
-
Verbesserung der Chancen der Bewohner auf nachhaltige Integration in
Beschäftigung durch Unterstützung geeigneter Projekte und Schaffung
notwendiger Beratungs- und Betreuungsstrukturen im Stadtteil
-
Stärkung der Stadtteilidentitiät durch Verstetigung geeigneter Formate
der Bürgerbeteiligung sowie Verbesserung der Außenwahrnehmung des
Stadtteils durch aktive Öffentlichkeitsarbeit.
34
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
Für die Bewältigung der bestehenden sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und
demographischen Benachteiligungen sind neben einer bedarfsgerechten/
zielgruppenorientierten Anpassung des Wohnungsangebotes auch die
Sicherung und Qualifizierung der notwendigen Stadtteilinfrastruktur
notwendig. Zwar wird dem Stadtteil auch perspektivisch eine gesamtstädtische
Bedeutung
für
die
Versorgung
einer
breiten
Bevölkerungsgruppe
mit
bezahlbarem Wohnraum zukommen, jedoch muss es zur Sicherung eines
stabilen sozialen Gefüges gleichzeitig gelingen, den Stadtteil auch für weitere
Nachfragegruppen attraktiv zu halten. Hierfür sind neben investiven Maßnahmen
(qualifiziertes Wohnungsangebot, Wohnumfeldgestaltung, Kinderbetreuungs- und
Bildungsinfrastruktur) auch in größerem Umfang kommunikative Maßnahmen
vorzusehen. Die Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung (Betonung
der Qualitäten) sowie die Vermeidung einer weiteren Imageverschlechterung des
Leipziger Ostens sind Grundlage für eine erfolgreiche Marktpositionierung der
notwendigen mittelpreisigen Wohnangebote.
Für
den
Leipziger
Osten
stehen
aufgrund
der
dargestellten
besonderen
Problemlage im Stadtteil inklusive und präventive Ansätze im Vordergrund.
Die sozialen Angebote und Infrastrukturen sind daher zu sichern und
weiterzuentwickeln, die Vernetzung von Akteuren und Angeboten ist gerade
auch in Zusammenarbeit mit Wohnungsmarkteuren voranzutreiben, wobei der
besondere
Fokus
auf
Integration
aller
Bevölkerungsgruppen
und
generationenübergreifende Ansätze zu legen ist. Um die soziale Benachteiligung
im Stadtteil zu verringern, sind im besonderen Maße auch quartiersbezogene
lokale Bildungs-, Wirtschafts- und Arbeitsmarktprojekte zu entwickeln.
Insofern sind im Leipziger Osten unterstützende Förderprogramme mit sozialer
und arbeitsmarktorientierter Ausrichtung einzusetzen (z.B. BIWAQ III und
Fortführung; EFRE 2014-2020).
Wie in vielen deutschen Großstädten zeichnet sich auch in Leipzig ein
zunehmender Segregationsprozess ab, der unter anderem zu einer Konzentration
von MigrantInnen in den einzelnen Stadtteilen des Leipziger Ostens führt. Dabei
trifft in vielen Wohngebieten ein überdurchschnittlich hoher MigrantInnenanteil
mit
einer
zusammen,
sozial
was
besonders
die
benachteiligten
stadträumliche
deutschen
Integrationspolitik
Einwohnerschaft
vor
besondere
35
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
Herausforderungen
stellt.
Stadträumliche
Segregation
ist
nur
bedingt
zu
verhindern und muss daher als Ausgangsbasis für Maßnahmen zur Integration
aller Bevölkerungsteile anerkannt werden.
Insofern muss der Handlungsbereich Integration als Querschnittsthema auch in
der Stadtteilstrategie des Leipziger Ostens bei den jeweiligen Zielsetzungen der
Gebietsentwicklung Berücksichtigung finden. Die Eckwerte der städtischen
Strategie finden sich im „Gesamtkonzept zur Integration der Migrantinnen und
Migranten in Leipzig“ (2012), welches aktuell fortgeschrieben wird, wieder. Die
wesentlichen Aspekte wurden schon im Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2030
ebenfalls
als
Querschnittsthema
aufgenommen
(Inklusion
und
Chancengerechtigkeit sowie Integration und Vielfalt).
Durch erschwerte Zugänge zum Arbeitsmarkt ist dessen integrationsförderndes
Potential
reduziert,
so
dass
Integrationsprozesse
vorwiegend
in
anderen
Lebensbereichen, vor allem im Wohnumfeld der MigrantInnen ablaufen.
Um Vielfalt und sozialen Zusammenhalt nachhaltig im Leipziger Osten zu sichern,
sind
zeitnah
Strukturen
aufzubauen,
die
präventiv
möglichen
Konfliktkonstellationen begegnen können. Notwendig ist die koordinative und
organisatorische
Unterstützung
lokaler
Netzwerke
(z.
B.
durch
das
Quartiersmanagement) mit dem Ziel des Ausbaus und der Verstetigung
nachhaltig
tragfähiger
integrationsunterstützender
Angebote
(z.
B.
Migrationsdienste, Jugendfreizeiteinrichtungen, soziokulturelle Angebote) aber
auch kleinerer, meist befristeter Projekte, die das gemeinsame Stadtteilleben/kultur befördern.
Der sozialräumlichen Integration dieser Bevölkerungsgruppe kommt daher in der
kommunalen Integrationspolitik eine wachsende Bedeutung zu.
36
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
7. STEK LeO - Basis für das IHAK „Kerngebiet
Osten“
Leipziger
Im STEK LeO wurden für den „Kerngebiet Leipziger Osten“ vor allem folgende
Schwerpunktziele herausgearbeitet:
•
Verbesserung der stadträumlichen Qualitäten, insbesondere durch eine
Verbesserung der Verbindungen an die Innenstadt, andere Stadtquartiere
und den angrenzenden Landschaftsraum,
•
Aufgreifen von Chancen zur Steigerung der Energieeffizienz, der Nutzung
erneuerbaren Energien sowie zur Anpassung an den Klimawandel,
•
Optimierung
der
Verkehrsinfrastruktur
unter
Beachtung
der
Umweltverträglichkeit,
•
Gezielte
Entwicklungsunterstützung
für
die
einzelnen
Wohnquartiere
entsprechend ihrer individuellen Situation,
•
Verbesserung
der
Rahmenbedingungen
für
den
Bildungserfolg
der
Heranwachsenden und das lebenslange Lernen,
•
Stärkung der lokalen Ökonomie und Schaffung mit den Schwerpunkten der
Stärkung der Bestandsunternehmen und der Ergänzung der lokalen
Wirtschaftsstruktur durch standortangepasste Neuansiedlungen sowie die
Unterstützung des Einstiegs von Langzeitarbeitslosen in den ersten
Arbeitsmarkt,
•
Ausbau der nachbarschaftlichen Beziehungen und Netzwerke und dabei
Abbau von Vorurteilen und Konflikten,
•
Verbesserung der gesundheitlichen Chancengerechtigkeit,
•
Verbesserung der Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben für alle
Bevölkerungsgruppen und Stärkungen eine vielfältigen und vernetzten
kulturellen Akteurs- und Angebotslandschaft,
Daraus werden unter Zugrundelegung
•
der Ergebnisse des Beteiligungsprozesses,
•
der Programmintensionen des Bund-Länder-Programms „Soziale Stadt –
Investitionen im Stadtteil“ und der
•
Ableitung aus dem STEK LeO
drei strategische Schwerpunktbereiche für das IHAK „Kerngebiet Leipziger
Osten“ abgeleitet:
1. Erhöhung
der
Wohnqualität
und
Nutzungsvielfalt
im
Sinne
des
Wohnungspolitischen Konzeptes 28.10.2015 (VI-DS-1475-NF-002),
37
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
2. Teilhabe und Generationengerechtigkeit,
3. Integration aller Bevölkerungsgruppen durch Bildung, Arbeit und Kultur,
Die strategischen Schwerpunktbereiche Teilhabe und Integration werden zum
Teil über bauliche Qualifizierungen (z.B. Schaffung von generationsgerechten
Freiflächen) oder Verbesserung des Bildungsangebotes im Leipziger Osten
geschaffen. (z.B. Quartiersschule)
8.
Handlungskonzept und Umsetzungsstrategie
Die Programmumsetzung SSP zielt im „Kerngebiet Leipziger Osten“ auf die
Stabilisierung der lokalen Sozialstruktur ab. Dazu wird auf das bewährte
Instrument der Stadterneuerung, das Quartiersmanagement, zurückgegriffen.
Dieses Instrument hat sich erfolgreich im „Altgebiet“ Leipziger Osten etabliert
und wird sich inhaltlich den sich jeweils ändernden Rahmenbedingungen
angepasst.
Die
Handlungsfelder
des
IHAK
„Kerngebiet
Leipziger
Osten“
müssen
im
Gesamtkontext des integrativen Zusammenwirkens gesehen werden. Dies betrifft
zum einen die Handlungsfelder untereinander als auch die Verzahnung mit
anderen Förderprogrammen (z.B. EFRE und BIWAQ). Damit wird es möglich, das
Programmgebiet ganzheitlich zu entwickeln und nachhaltig zu stärken.
8.1 Handlungsfeld I „Wohnen und Stadtraum“
Im Programm Soziale Stadt (SSP) stehen im Handlungsfeld „Wohnen“ die
städtebaulichen und siedlungsstrukturellen Defizite als ein häufiges Kernproblem
benachteiligter Stadtteile im Vordergrund.
Die Maßnahmen dieses Handlungsfelds dienen vorrangig der Schaffung von
Wohnqualität (Anpassung an energetische Standards /Warmmietenneutral),
wobei
die
baulichen
Interventionen
auch
soziale
Stabilisierungs-
und
Integrationsstrategien verfolgen. Adäquate Maßnahmen umfassen die Sanierung
und Modernisierung von Wohnungen und Gebäuden, die Anpassung von
Wohnungszuschnitten und -ausstattungen an die Bedürfnisse unterschiedlicher
Zielgruppen (Diversifizierung der Angebotsstrukturen z.B. seniorengerecht).
Während diese Aspekte überwiegend durch die WohnungseigentümerInnen zu
realisieren und zu finanzieren sind (lediglich ist nur die Übernahme förderfähiger
38
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
unrentierlicher
Kosten
Wohnumfeldes
mit
möglich),
stellen
Maßnahmen
zur
Aufwertung
des
ihrer zentralen Bedeutung für Wohnzufriedenheit und
Lebensqualität vor Ort häufig einen Schwerpunkt der Förderung dar.
Ein grundsätzliches Ziel ist es, Barrieren im öffentlichen Raum zu verringern und
die Zugänglichkeit für alle BewohnerInnen zu erhöhen.
Hierbei sollen auch Defizite in der Freiraum- bzw. Grünflächenausstattung
behoben werden. Damit werden in der Programmumsetzung vorhandene Flächen
qualifiziert und umgestaltet. Somit wird das Wohnumfeld durch diese neueren
Flächenangebote
attraktiver,
lebenswerter
und
für
alle
Bewohnergruppen
(Familien, Senioren und Menschen mit Behinderung) nutzbar gemacht. Mit
diesen
zusätzlichen
Flächenangeboten
(Nutzergruppenkonflikte,
wachsende
Vermüllung,
Bevölkerungszahl
im
kann
es
gelingen,
Lärmbelastung
Programmgebiet
etc.),
auf
den
der
die
Druck
durch
die
vorhandenen
Grünflächen entsteht, abzumildern.
Mit Blick auf die Nachhaltigkeit der sozialen Entwicklung (Erhalt von preiswertem
Wohnraum, Sanierung im einfachen Standard, warmmietenneutrale Sanierung)
des Wohnungsbestands, müssen weiterhin bewährte und neue Instrumente
eingesetzt
werden,
um
möglichst
kostengünstig
einfache
sowie
mittlere
Wohnraumstandards dem Markt zuzuführen. Dieser wirtschaftliche und soziale
Ansatz folgt beispielsweise der Unterstützung von „Baugruppen“, die mit ihrer
Vielfältigkeit an Rechtsformen agieren, um individuell bezahlbaren Wohnraum zu
schaffen, die Erhaltung und Förderung der Durchmischung der Stadtteile
unterstützen und negative Entwicklungen abzuschwächen. Hier kann auch das
Instrument der „Eigentümerberatung“ eine tragende Rolle spielen.
Diese
Ansätze
folgen
den
strategischen
Zielen
des
wohnungspolitischen
Konzepts. Zusammenfassend wird deutlich, dass auf die Defizite Wohnen und
Wohnumfeld qualifiziert reagiert werden muss. Die Programmintensionen des
SSP bieten hierfür eine Unterstützung.
Während in den vergangenen Jahren vor allem die Sicherung von Gebäuden und
die Initiierung von Sanierungen in Grenzertragslagen im Mittelpunkt der
Wohnungspolitik lag, treten für die Zukunft insbesondere folgende Ziele in den
Vordergrund:
•
Sicherung eines bedarfsgerechten Angebotes für alle Bevölkerungsgruppen
(Minderung der Segregation),
•
Anpassung des Wohnungsbestandes an die mit dem demografischen
39
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
Wandel
(Erhöhung
des
Anteils
altersgerechter
und
barrierearmer
Wohnungen; Wohnungszuschnitte für Familien) und somit die stärkere
Diversifizierung des Wohnungsbestandes,
•
Erhalt und Schaffung von bezahlbarem Wohnraum (z.B. Unterstützung
innovativer, gemeinschaftlicher Wohnprojekte) im Sinne des
Wohnungspolitischen Konzeptes.
Abgeleitet aus den o.g. Zielen sind für das Handlungsfeld „Wohnen“ im
Programmgebiet
„Kerngebiet
Leipziger
Osten“
folgende
Maßnahmen,
vorbehaltlich der weiteren Anpassung und Fortschreibung im laufenden Prozess,
vorgesehen:
•
Instandsetzung/Modernisierung von Wohngebäuden im Rahmen der
Energieeinsparverordnung (EnEV)
Prämisse
der
in der jeweils geltenden Fassung mit
grundbuchrechtlichen
Sicherung
von
Belegungsrechten
[vorbehaltlich der Unrentierlichkeit aus der Kostenerstattungsbetragsberechnung]; auch unter Herstellung von Barrierefreiheit,
•
Instandsetzung/Modernisierung von Wohngebäuden im Rahmen der
Energieeinsparverordnung (EnEV) in der jeweils geltenden Fassung ohne
Prämisse
der
grundbuchrechtlichen
Sicherung
von
Belegungsrechten
[vorbehaltlich der Unrentierlichkeit aus der Kostenerstattungsbetragsberechnung]; auch unter Herstellung von Barrierefreiheit,
•
neue Modellprojekte für Anpassungen von Wohnobjekten an das
Mehrgenerationenwohnen,
•
bauliche Förderung von Anpassungsmaßnahmen für Mehrgenerationenwohnen [vorbehaltlich der Unrentierlichkeit aus der Kostenerstattungsbetragsberechnung]; auch unter Herstellung von Barrierefreiheit,
•
Erneuerung
privater
Wohnhöfe
mit
Qualifizierung
zur
freien,
öffentlichen mehrgenerationengerechten Nutzung,
•
Ordnungsmaßnahmen zur Vorbereitung der Erweiterung des Wohnungsbestandes oder der Schaffung von Grün- und Begegnungsflächen,
•
Beratungsleistungen in Rahmen des Förderprogramms für sozialintegrative Hausprojekte,
•
Erstberatung im Rahmen des Förderprogramms für niedrigschwellige
Sanierungsmaßnahmen
zur
Unterstützung
der
Bereitstellung
bezahlbaren Wohnraums.
Um künftig Verdrängungseffekten vorzubeugen, muss die Schaffung zusätzlicher
40
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
Wohnungsangebote
zeitnah
im
Entwicklungsreserven
bestehen
Basisstandard
insbesondere
initiiert
durch
noch
werden.
vorhandene
Brachflächen. Ziel muss es sein, diese Brachflächen sinnvoll einer Nutzung
zuzuführen (doppelte Innenentwicklung), um einen verträglichen Ausgleich
zwischen Wohnung und Freizeit/Grünfläche erreichen zu können.
8.2 Handlungsfeld II „Nachhaltigkeit“
Das kommunale Energie- und Klimaschutzprogramm stellt gemeinsam mit dem
Fachkonzept
Energie-
und
Klimaschutz
des
INSEK
Leipzig
2030
den
gesamtstädtischen strategischen Rahmen für den Teil dieses Handlungsfeld der
Stadtteilentwicklung
dar,
der
Energieversorgung/Infrastruktur,
erneuerbarer
Energien,
sich
mit
den
Steigerung
Speicherung,
Unterthemen
der
Sanierung
bedarfsgerechte
Energieeffizienz,
der
Nutzung
Bausubstanz
sowie
Elektromobilität beschäftigt. Die wesentlichen Kernpunkte des INSEK leiten aus
den zu erwartenden Veränderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen, den
konkreten Verhältnissen vor Ort, den allgemeinen Entwicklungserwartungen und
den selbstgesetzten Klimaschutzzielen folgende Herausforderungen für die
weitere Stadtentwicklung ab:
- Koordinierte technische Infrastrukturentwicklung zwischen Kommune und dem
Netzbetreiber
(im
Bestand,
Brachflächenrevitalisierung
und
Neubauflächenausweisung)
- Initiierung der Wärmewende im Bestand entsprechend der stadträumlichen
Rahmenbedingungen und mit angepassten energetischen Qualitätsstufen
- Entwicklung
einer
zukunftsfähigen,
resilienten
und
smarten
Ver-
und
Entsorgungsstruktur unter steigendem Anteil von Kraft-Wärme-Kopplung und
erneuerbaren Energien sowie der intelligenten Nutzung von Energiespeichern
- Berücksichtigung
von
Gewerbe
und
Industrie
in
der
energetischen
Erschließungsplanung – nachhaltige Nutzung von erneuerbaren Quellen zur
Versorgung von Gebäuden in räumlicher Nähe
- Steigerung des Anteils der Elektromobilität auf Basis von erneuerbaren
Energien beim ÖPNV, Car-Sharing, Wirtschaftsverkehr und MIV
Dies führte zur Benennung
Zielsetzung für den Themenbereich Energie- und
Klimaschutz:
41
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
- Strategische Integration der Themen Energiewende und Klimaschutz in die
laufenden Prozesse der Stadtentwicklung und -erneuerung
- Initiierung der Wärmewende im Gebäudesektor und Etablierung nachhaltiger
Lösungen zur Ver- und Entsorgung sowie Finanzierung
- Entwicklung einer zukunftsfähigen, resilienten und intelligenten Ver- und
Entsorgungsstruktur durch intelligente Verknüpfung zentraler und dezentraler
Ansätze
Zu den Zielen wiederum wurden geeignete Maßnahmebündel identifiziert, deren
Anwendung für die einzelnen Stadtquartiere zu überprüfen ist:
- Ergänzung
bestehender
Energieeffizienz,
integrierter
Klimaschutz,
Stadtteilkonzepte
Klimaresilienz,
um
Neuaufstellung
Aspekte
der
innovativer
energetischer Sanierungsstrategien auf Quartiersebene
- Integration von Themen der nachhaltigen Mobilität in Stadtteilkonzepte
- Unterstützung von Investoren bei der Entwicklung und Umsetzung von
energieeffizienten Lösungen
- Sanierung und Steigerung der Energieeffizienz der kommunalen Gebäude
- Integration und Ausbau von erneuerbaren Energien (Strom/Wärme)
- Transformation der Fernwärmeversorgung
- Beratung/Öffentlichkeitsarbeit
im
Bereich
der
energetischen
Haushalts-/
Eigentümerberatung
Im Unterschied zu einigen anderen Fachkonzepten werden auch konkrete
Schlüsselprojekte benannt, die häufig auch einen Gebietsbezug ermöglichen,
wie z. B. die Sanierung und Steigerung der Energieeffizienz der kommunalen
Gebäude
und
die
kooperative
energetische
Quartiersentwicklung
mit
Großeigentümern.
Die klimagerechte und energetische Stadtentwicklung ist eine Herausforderung
für die Stadt Leipzig insgesamt. Auch das STEK LeO erbringt in diesem
Themenbereich grundsätzliche konzeptionell/strategische Ansätze, welche sich
schrittweise auf der kleinräumlichen Ebene des Stadtteils bzw. der Quartiere
spezifizieren.
Nachdem in den vergangenen zwei Jahrzehnten der Schwerpunkt der Sanierung
in der Sicherung und Modernisierung der Bausubstanz und dem Einsatz einer
emissionsärmeren Energieversorgung lag, besteht heute die Herausforderung,
die Potenziale zur Verringerung des Energieverbrauchs des Gebäudebestands zu
42
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
nutzen. Neben der finanziellen Unterstützung der Baumaßnahmen ist dazu auch
eine frühzeitige intensive Beratung von BauherrInnen erforderlich.
Zukünftig
sollen
auch
weiterhin
einzelne
öffentliche
Investitionen
als
zukunftsweisende Modellprojekte umgesetzt werden.
Daneben sollen auch die Chancen des Stadtraums zur lokalen Gestaltung der
Energiewende (dezentrale Nutzung regenerativer Energie, Nahwärmenetze bis
hin zu innovativen integrierten Mobilitätsangeboten) genutzt werden. Dabei
sollen Handlungsstrategien zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung für
Modellquartiere und prioritäre Themenfelder entwickelt und erste Beispiele (auch
aus anderen Programmen finanziert) modellhaft realisiert werden.
Zu den geeigneten Handlungsansätzen zählen eine optimierte Energieeffizienz
und Klimaanpassung bei öffentlichen Gebäuden (Vorreiterrolle kommunaler
Liegenschaften), der gezielte Ausbau und die Vernetzung umweltfreundlicher
Mobilitätsformen
(Verminderung
klimaschädlicher
Emissionen
sowie
lufthygienische Belastungen und Lärm) und die Identifikation von Potenzialen zur
Energieeinsparung
im
Bereich
der
technischen
Versorgungs-
und
Verkehrsinfrastruktur (gezielte Erweiterung des Fernwärmenetzes, Einsatz von
Nahversorgungslösungen auf Basis von Kraft-Wärme-Kopplung, Erschließung von
Potenzialen erneuerbarer Energien).
In Anknüpfung an das STEK LeO lassen sich daraus folgende Maßnahmen
ableiten:
•
Einrichtung einer zentralen Beratungsstelle (Aufbau einer
Energieagentur
ist
als
Maßnahme
im
Energie-
und
Klimaschutzkonzept verankert)
•
Energetische
Sanierung
von
öffentlicher
und
sozialer
Infrastruktur: Die energetische Sanierung aller Kitas und Schulen
bei nachgewiesener Wirtschaftlichkeit soll geprüft werden. Dazu
gehört
auch
die
Überprüfung
der
Beleuchtung
in
den
Gemeinbedarfseinrichtungen,
•
Analyse
von
Energiegewinnung
Potenzialen
(Potenzialflächen
der
für
regenerativen
Nahwärme-
bzw.
Inselsysteme prüfen), erste Modellmaßnahmen umsetzen,
•
Freihalten von Luftleitbahnen sowie Erhalt der Grünflächen und
Aufwertung von Brachflächen,
43
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
•
stadtklimatischen
Entlastung
(Erhalt
und
Entwicklung
der
Luftleitbahnen entlang der Bahntrassen im Norden des Stadtteils,
Beispiel: Parkbogen Ost - Sellerhäuser Bogen, Vernetzung der Grünund Freiflächen),
•
Revitalisierung
der
planfestgesetzten
Fläche
Schulze-
Delitzsch-Straße im Rahmen des Planfeststellungsbeschlusses,
•
Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der Quartiersstruktur
gegenüber Wetterextremen bei Neugestaltung von Fußwegen,
Fassadenbegrünungsprogramm,
Erhöhung
des
Anteils
an
EigentümerInnenberatung,
Vegetation,
Einordnung
von
Straßenbegleitgrün,
•
Schaffung
von
Stellplätzen
für
(Elektro-)
Fahrräder,
Anhänger etc. in einzelnen Wohngebieten.
8.3 Handlungsfeld III „Infrastruktur“
Die Aussagen zur sozialen Infrastruktur leiten sich ab aus den Fachkonzepten
Freiraum und Umwelt, Kommunale Bildungslandschaft, ergänzt durch das
Fachkonzept Kultur.
Die übergeordnete Zielsetzung dieses Handlungsschwerpunktes umfasst die
Integration/Inklusion
aller
Bevölkerungsgruppen
im
Programmgebiet.
Die
vorhandenen Infrastrukturangebote müssen verstetigt und zielgruppenorientiert
weiterentwickelt werden. Das Programmgebiet soll allen Bevölkerungsgruppen
ein
friedliches
Miteinander
ermöglichen
und
Raum
für
vielfältige
generationsübergreifende sowie interkulturelle Begegnungsmöglichkeiten bieten.
Aus dem STEK LeO wurden handlungskonzeptionell für das IHAK „Kerngebiet
Leipziger Osten“ folgende Schwerpunktbereiche identifiziert:
•
Freiraumentwicklung, Sport und Gesundheit,
•
Kulturelle Vielfalt,
•
Bildungsinfrastruktur.
Investitionen aus diesen Schwerpunktbereichen sind grundsätzlich über das
Förderprogramm "Soziale Stadt – Investitionen im Stadtteil" finanziell mit BundLänder-Mitteln
komplementierbar.
Mit
diesen
Investitionen
können
Rahmenbedingungen geschaffen werden, um die notwendige Partizipation aller
Bevölkerungsgruppen sowie die Identifikation mit dem Wohngebiet
44
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
voranzubringen.
Als
weicher
Standortfaktor
ist
die
Stärkung
der
Elternzusammenarbeit ein zentraler Ansatz, die Integration aller benachteiligten
Haushalte mit schulpflichtigen Kindern voranzubringen und die Bildungserfolge
dieser
Kinder
zu
verbessern.
Hierzu
sind
zusätzliche
Angebote
in
den
Bildungseinrichtungen (z. B. Kinder- und Familienzentrum, Elterncafé) sowie in
der aufsuchenden Beratungs- und Unterstützungsarbeit (z. B. Elternsozialarbeit)
erforderlich.
Somit
ist
das
IHAK
mit
seinem
Gebietsbezug
bedarfsgruppenorientiert.
Freiraumentwicklung, Sport und Gesundheit
Einer der Handlungsschwerpunkte im IHAK „Kerngebiet Leipziger Osten“ bildet
die Verbesserung der gesundheitlichen Chancengerechtigkeit. Hierzu gehört
neben
der
„Unterstützung
„Förderung“
bei
der
gesundheitsförderlicher
Entwicklung
und
Angebote
Umsetzung
(Beratung,
bedarfsgerechter
Gesundheitsförderprojekte im Bereich Ernährung, Bewegung, Sucht, Training
sozio-emotionale Kompetenz“) auch die Schaffung von Freiraumqualitäten, die
zur Bewegung und Kommunikation im öffentlichen Raum einladen und die
Bedarfe aller Bevölkerungsgruppen berücksichtigen. Das Fachkonzept Freiraum
und Umwelt trifft zum Leipziger Osten folgende Aussagen:
Der Ortsteil Neustadt-Neuschönefeld ist im Fachkonzept Freiraum und Umwelt
Schwerpunktgebiet zum Abbau stadtklimatischer Belastungen, der Ortsteil
Volkmarsdorf
ist
Aufmerksamkeitsbereich,
in
dem
es
zur
Verschärfung
stadtklimatischer Belastungen kommen kann, wenn der Ortsteil weiter verdichtet
wird.
Handlungsschwerpunkt I : Bestandsorientierte, quartiersbezogene
Freiraumsicherung und –entwicklung
In den genannten Stadtteilen bestehen bereits heute Defizite in der Versorgung
mit wohnungsnahen öffentlichen Grünflächen und z. T. gleichzeitig hohe
stadtklimatische Belastungen, so dass hier weitere Nachverdichtungen und
Bevölkerungszuwächse
nur
bei
entsprechender
Verbesserung
der
Freiraumausstattung erfolgen sollten. In den Aufmerksamkeitsbereichen sind
entsprechende Defizite bei anhaltender Entwicklung bereits absehbar.
45
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
Aufmerksamkeitsbereich: Volkmarsdorf, Anger-Crottendorf, ReudnitzThonberg
•
Sicherung und weitere Qualifizierung der z. T. kleinteilig entwickelten
Grünstrukturen sowie deren Vernetzung, Anbindung an Parkbogen Ost
Zentrum: Zentrum, Z. West, Z. Süd, Z. Ost, Neustadt-Neuschönefeld, Z.
Nord
•
Weiterentwicklung der Parkanlagen im Hinblick auf den zunehmenden
Nutzungsdruck, Management der Nutzung, Grün- und Wegevernetzung
Parkanlagen und Stadtraum (Stadtklima)
Ein
•
Ergänzung des vorhandenen Quartiersmanagements um Freiraumthemen
•
Öffnung /Durchlässigkeit von Kleingartenanlagen
besonderes
Potenzial
besteht
zukünftig
in
der
Realisierung des
Projektes „Parkbogen Ost“ sowie die Etablierung eines Zentrums für
gewerbliche und gemeinwesenorientierte Nutzungen (mit der unter genannten
Maßnahme) in der „Alte Feuerwache“ Gregor–Fuchs-Straße.
Die
Einordnung
eines
Schulstandortes
wird
berücksichtigt
und
kann
in
Kombination mit dem Nachbarschaftszentrum sinnvolle Synergien ergeben.
Neben der Freiflächenentwicklung sind weitere Maßnahmen im Bereich Sport und
Gesundheit zu nennen, hier bespielgebend der Schwimmhallenneubau am OttoRunki-Platz.
Der Otto-Runki-Platz bietet sich mit seiner zentralen Lage im Quartier und der
ausgezeichneten
ÖPNV-Anbindung
als
Standort
an,
um
neben
einer
Schwimmhalle, einen innerhalb des Einzugsgebiets der Stadtteilbibliotheken
bestens
wahrnehmbaren,
niedrigschwelligen
und
multifunktionalen
Bibliotheksstandort für Volkmarsdorf sowie Neuschönefeld zu etablieren. Durch
die Etablierung von Schwimmhalle und STB wird eine erhebliche Aufwertung des
Umfeldes angestrebt. Die Verortung am zentralen Otto-Runki-Platz und der
Errichtung eines niedrigschwelligen, für alle BürgerInnen zugänglichen sozialen
Treffpunktes
stellt
Chancengerechtigkeit
einen
dar.
nachhaltigen
Im
Beitrag
Zusammenspiel
zur
dieser
Integration
Aspekte
weist
und
das
46
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
Neubauprojekt das Potential auf, die Identifikation der BürgerInnen mit ihrem
Quartier zu stärken und zu kultivieren.
Neben diesen Großprojekten der folgenden Jahre sind nachfolgend genannte
Maßnahmen in der näheren Umsetzung für das Programmgebiet vorgesehen
(nicht abschließend):
•
Spielplatz Hans-Eisler-Straße,
•
Spielplatzbereich Mariannenstraße,
•
Fitnessparcours Rabet,
•
Spielbereich Parkbogenareal,
•
Gestaltung des Hofes/Gartens Alte Feuerwache,
•
Freizeit-Sportplatz Rietzschkeaue,
•
Schaffung generationsgerechter Freiflächen,
•
öffentliche Wegeverbindungen,
•
Ordnungsmaßnahmen zur Vorbereitung weiterer Freiraumentwicklungen,
Kulturelle Vielfalt
Im Fachkonzept Kultur ist der Innere Osten, zu dem auch Volkmarsdorf und
Neustadt-Neuschönefeld
gehören,
in
Schwerpunktegebieten
eingeordnet.
Vordergründig ist hier der Erhalt, die Stärkung und Weiterentwicklung der
kulturellen Angebote. Für diese Gebiete wird konkret im Fachkonzept Kultur
ausgesagt:
Innerer Osten (mit Reudnitz-Thonberg und Teile von Schönefeld)
Das Gesamtgebiet befindet sich im Wandel. Nach wie vor gibt es einen
besonderen Entwicklungsbedarf in Bezug auf Bildungs- und Chancengleichheit
sowie den Abbau von sozialen und kulturellen Barrieren. Die Schaffung einer
soziokulturellen Einrichtung im Kerngebiet ist notwendig, räumliche Potenziale
müssen geprüft und gesichert werden.
Während die Leipziger Städtischen Bibliotheken insgesamt in den letzten fünf
Jahren einen deutlichen Zuwachs bei den Leistungszahlen verzeichnen konnten,
sind die Bibliotheksstandorte in Volkmarsdorf und Schönefeld von den positiven
Trends bisher nicht erfasst worden, sondern zeigen gegenläufige Entwicklungen.
47
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
Im Fall der Stadtteilbibliothek am Torgauer Platz sind diese Tendenzen unter
anderem Ausdruck der ungünstigen und unattraktiven Lage des Standortes.
Handlungsansätze/prioritäre Maßnahmen:
I. Infrastrukturmaßnahmen
•
Unterstützung
von
Initiativen/Bemühungen
für
die
Etablierung
soziokulturell arbeitender Einrichtungen, z. B. der möglichen kulturellen
Entwicklung
am
Standort
ehemaliges
„Kino
der
Jugend“
in
der
Eisenbahnstraße
•
Optimierung der Standorte und Verteilung der Stadtteilbibliotheken im
Leipziger Osten
II. Qualifizierung von Angeboten - kulturelle Teilhabe ermöglichen
•
Verstetigung entstandener kleinteiliger Strukturen, die den sozialen
Zusammenhalt befördern, MiO: Frauenkultur Leipzig e. V., Seniorenbüro
Ost: Mühlstraße 14 e. V.
Durch den verstärkten Zuzug von Kultur- und Kreativschaffenden bieten sich
Chancen für die Entwicklung weiterer (sozio) kultureller und künstlerischer
Projekte im Programmgebiet. Neben den bereits etablierten Projekten mit
stadtweiter Ausstrahlung, wie z.B. das Stadtteilkulturfestival „OSTLichter“ oder
das „Neustädter Frühstück“, die in den Freiräumen des Programmgebietes
stattfinden, benötigt das Programmgebiet dringend Liegenschaften für die
Verortung von Kunst und Kultur. Mit den Projekten (nicht abschließend)
•
Gemeinbedarfseinrichtung „Kino der Jugend“, (Sanierung und Zuführung
zu einer dauerhaften kulturellen, sozialen und/ oder gemeinwesenorientierten Nutzung)
•
Nachbarschaftstheater „OPT – Ostpassagetheater“,
•
Alten Feuerwache (Etablierung eines Standortes für gewerbliche Nutzung,
Kultur und Soziales, für den Stadtteil Anger-Crottendorf)
können dazu beitragen, die benannten Defizite in diesem Bereich auszugleichen.
Damit wird ein wesentlicher Beitrag geleistet, das soziale und kulturelle Leben
vor Ort zu stärken.
Bildungsinfrastruktur
48
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
Im Fachkonzept Kommunale Bildungslandschaft ist der Leipziger Osten als
Schwerpunktgebiet für den Infrastrukturausbau genannt, Volkmarsdorf mit hoher
Priorität. Im Fachkonzept wird die wie folgt begründet:
Für die Schwerpunkträume des Infrastrukturausbaus wurden demografische
Entwicklungen und kleinräumige Prognosen mit den aktuellen Entwürfen aus der
Infrastruktur- und Angebotsplanung übereinandergelegt und diskutiert. Aussagen
der Schulnetz- und Kindertagesstättenbedarfsplanung sowie der Kinder- und
Jugendhilfeplanung fanden Ergänzung durch die Konzepte der Volkshochschule,
der Leipziger Städtischen Bibliotheken und des Kulturamtes (Sozio-kultur und
kulturelle Bildung).
Für die Schwerpunkträume des Integrationsbedarfs sind besondere Maßnahmen
zur Förderung der Integration von benachteiligten Menschen im Bildungsbereich
erforderlich. Die Abgrenzung dieser Räume ergibt sich aus der stadtweiten
Analyse der sozialräumlichen Differenzierung, Daten aus dem Berichtswesen
Hilfen zur Erziehung (u. a. Daten zu Alleinerziehenden, Sozialgeldbezieher/innen, Schuleingangsuntersuchungen, Jugenddelinquenz) sowie Daten aus dem
kommunalen Bildungsmonitoring (Zusammensetzung Schülerschaft, Abgänger/innen
ohne
mindestens
Hauptschulabschluss,
gymnasiale
Bildungs-
empfehlungen).
Die Schwerpunkträume des Infrastrukturausbaus finden sich vor allem in den
Ortsteilen, die in den vergangenen Jahren einen hohen Einwohnergewinn –
insbesondere von Familien – zu verzeichnen hatten. Ebenso gehören Gebiete, die
perspektivisch hohe Zuwachsraten verzeichnen werden, in die höchste Kategorie.
Hier sind Kapazitätserweiterungen in allen Bereichen der Bildungsinfrastruktur
erforderlich. Dieser Bereich deckt sich mit dem kompletten gründerzeitlichen
Ring der Stadt und zieht sich um das Zentrum herum mit sektoralen
Ausweitungen in den Westen (Grünau), den Norden und in den Südosten hinein.
In diesen Gebieten ist von einem langfristig hohen Bedarf an Infrastruktur
auszugehen. In Ortsteilen, die durch hohe Anteile älterer Bewohner/-innen
geprägt sind, fehlen oftmals Einrichtungen der Erwachsenenbildung. Ziel sollte es
sein, Einrichtungen an den Bedarfen des Sozialraumes auszurichten. Dies kann
beispielsweise durch die räumliche Zusammenlegung von Einrichtungen aus
verschiedenen Bildungsbereichen (wie Volkshochschule und Bibliotheken) oder
durch die Mehrfachnutzung von Gebäuden der formalen Bildungsinfrastruktur
geschehen.
49
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
Einen
weiteren
Handlungsschwerpunkt
im
IHAK
bilden
Ausbau
und
Modernisierung der Bildungsinfrastruktur.
Das
wegweisende
Großprojekt
Modernisierung/Instandsetzung
ergänzendem
unterordnetem
Dieses
ist
Projekt
als
der
der
folgenden
Schule
Jahre
Ihmelstraße
Erweiterungsneubau
Doppelschulstandort
ist
die
mit
(Quartiersschule).
(Oberschule
und
Gymnasium)
konzipiert und wird durch öffentlich nutzbare Einrichtungen und Angebote
ergänzt.
Daneben besteht bei weiteren Schulstandorten erheblicher Sanierungsbedarf.
Neben
dem
Großprojekt
Quartiersschule
sind
nachfolgend
genannte
Maßnahmen in der näheren Umsetzung für das Programmgebiet vorgesehen
(nicht abschließend):
•
Wilhelm-Wander-Schule (Haus 2); grundhafte Sanierung mit flexiblerer
Raumgestaltungen;
Schaffung
von
Möglichkeiten
der
Integration
außerschulischer Angebote in das Schulgebäude; Teilöffnung in den
Stadtteil,
•
Erweiterung und Modernisierung von Schulhöfen mit Anpassung an
modernes Lernen.
8.4 Handlungsfeld IV „Begleitmaßnahmen“
Die Maßnahmen im Handlungsfeld IV tragen die Programmintensionen des SSP
in die Stadtteile vor Ort und leisten weiterhin den Beitrag des Soll-Ist-Vergleiches
in Bezug auf die Programmumsetzung sowie die sich daraus ableitende
Fortschreibung.
Mit dem SSP werden in den Stadtteilen notwendige Stärkungsimpulse für die
BewohnerInnen, für die lokale Wirtschaft sowie die AkteurInnenlandschaft
ermöglicht, um Partizipation, Integration und gegenseitige Akzeptanz der
vielfältigen ethnischen und sozialen Gruppen voranzubringen.
Dazu werden folgende Maßnahmen im Programmgebiet umgesetzt:
•
Quartiersmanagement (Netzwerkarbeit: aktive Vernetzung für
Informations-
und
Erfahrungsaustausches
zwischen
den
AkteurInnen (Begegnung und Kommunikation); Demokratietransfer:
Zusammenführung verschiedener Träger vor Ort und Koordinierung
50
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
von
Aktionen
zur
Vermittlung
demokratischer
Werte
im
Programmgebiet; Multiplikatorenfunktion: Schnittstelle (top-down
und bottom-up) zwischen Stadtverwaltung und Stadtteilen im SSP;
Dynamisierung: ständige Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung
und sich daraus ableitende Anpassungen der Interventionen vor Ort
•
InfoCenter Eisenbahnstraße (IC-E) (Koordinierungsstelle nach §
171e
BauGB;
zentrale
BewohnerInnen
sowie
Anlaufstelle
zur
Verweisberatung
StadtteilakteurInnen
Bürokoordination/Verweisberatung,
Büro
für
(MitarbeiterIn
des
für
Quartiersmanage-
ments, Dienststelle der Bürgerpolizisten)
•
Beteiligungen vor Ort (verschiedene Beteiligungsformate, wie z.B.
Strategiekreis Leipziger Osten, Forum Leipziger Osten, Dialog im
Stadtteil, Arbeitskreis Ost – AK Ost,
verschiedene Netzwerke in
den Bereichen Bildung, Gesundheit, Soziokultur, Wirtschaft usw.)
•
(aktive
Verfügungsfonds
Beteiligungsform,
mit
demokratisch
gewähltem Vergabegremium im Forum Leipziger Osten, bestehend
aus VertreterInnen der Bürgerschaft;
und
nichtinvestiven
Kleinprojekten
Finanzierung von investiven
der
AkteurInnen
vor
Ort;
Initialwirkung für weitere private Folgeaktivitäten)
•
Öffentlichkeitsarbeit (beispielsweise elektronische Medien, wie
Internetseite, Newsletter, Nutzung sozialer Medien; anlass- und
zielgruppenspezifische Printmedien, wie Aushänge, Postkarten, Flyer
und
Einbindung
Informationen
im
von
Multiplikatoren
persönlichen
zur
Weitergabe
Direktkontakt;
von
mehrsprachige
Kommunikation bei wichtigen Grund-informationen; u.a.)
•
Konzeptionelle Fortschreibung / Verstetigung (Ableitung der
Ergebnisse aus Evaluation/Monitoring und notwendige Anpassung
und Fortschreibung des IHAK und der Maßnahmen)
• Zusammenarbeit mit Institutionen der repräsentativen Demokratie
z.B. Stadtbezirksbeirat.
9. Evaluierung und Monitoring
51
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
Für die Evaluierung der Gesamtmaßnahme Soziale Stadt „Kerngebiet Leipziger
Osten“ stehen mit dem kontinuierlich durchgeführten kleinräumigen Monitoring
der Stadt Leipzig sowie der seit 2013 jährliche erfolgenden Selbstevaluierung
aller aktiven Städtebaufördergebiete erprobte Verfahren und Strukturen zur
Verfügung.
Die kleinräumig vorhandenen und auf Fördergebietsebene aggregierten Daten
zur Bevölkerungs- und Sozialstruktur stellten bereits in der Erarbeitung des
vorliegenden
Handlungskonzeptes
eine
fundierte
Basis
für
die
Problembeschreibung und Strategieableitung dar. Die regelmäßige Auswertung
und thematische Analyse durch das Stadtplanungsamt sowie das Amt für
Statistik und Wahlen ermöglicht neben einer kontinuierlichen Raumbeobachtung
auch
zusätzliche
inhaltliche
Vertiefungen
und
Konkretisierungen
der
Problemlagen und Entwicklungstendenzen.
Vorgesehen ist zudem, die Eckdaten der Fördergebietsentwicklung auf der
Internetseite der Stadt Leipzig einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Durch die vorhandene räumliche und inhaltliche Flexibilität der Datenhaltung
durch das Amt für Statistik und Wahlen können weiterhin die aktuellen und
künftigen Anforderungen des elektronischen Monitoring des Bundes (eMo)
abgesichert werden.
Mit dem im Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung entwickelten
Konzept der Selbstevaluierung steht zudem ein Instrument zur Verfügung, mit
dem
unter
Beteiligung
wesentlicher
lokaler
AkteurInnen
die
konkrete
Programmumsetzung ebenso regelmäßig überprüft werden kann, wie die
Passfähigkeit
der
konzeptionellen
Stadtteilentwicklung.
Dieses
Empfehlungen
Bundes
des
und
strategischen
Evaluierungskonzept
auf
der
entstand
Grundlage
eines
Ausrichtung
auf
Basis
der
der
vergleichsweise
standardisierten Verfahrens über alle aktiven Städtebaufördergebiete.
10. Finanzierungsquellen
52
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
Die Schwerpunktsetzung der Maßnahmenplanung für die Förderung über
das Programm „Soziale Stadt“ liegt klar im Bereich der Förderung der
Quartierschule und der Qualifizierung des öffentlichen Raumes.
Die Zielsetzungen der Gebietsentwicklung werden auf kommunaler Seite jedoch
nicht nur durch die im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“ vorgesehenen
Maßnahmen verfolgt. In den durchgeführten Abstimmungsrunden mit den
Fachämtern wurden vielmehr explizit hierfür solche Maßnahmen identifiziert, die
neben einer hohen Relevanz für die Stadtteilentwicklung auch derzeit ohne
Möglichkeiten von Fachfördermitteln drohen, nicht zur Realisierung kommen.
Sowohl
die
Investitionen
in
den
drei
Handlungsschwerpunkten
des
Förderprogramms „Soziale Stadt“ als auch die begleitenden Aktivitäten im
nichtinvestiven
Bereich
sollen
letztlich
auch
Maßnahmen/Projekte
anderer
Ressorts (z. B. Soziales, Wirtschaft, Arbeits-markt, Ökologie, Kultur, Bildung)
initiieren oder unterstützen. Durch fachübergreifende Zusammenarbeit können
weitere Maßnahmen angestoßen und zusätzliche Finanzierungsressourcen für die
Gebietsentwicklung akquiriert werden. Ein wesentlicher Programmansatz der
„Sozialen
Stadt“
besteht
Finanzierungsinstrumente.
Projekte
die
Nutzung
gerade
Gleichzeitig
der
mit
in
soll
der
Bündelung
verschiedener
die
Etablierung
nichtinvestiver
Städtebaufördermitteln
mitfinanzierten
Infrastrukturmaßnahmen nachhaltig sicherstellen.
Neben den dargestellten überwiegend investiven Schwerpunktmaßnahmen bzw.Bündel, die über das Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ (mit-)finanziert
werden sollen, sind weitere begleitende Maßnahmen und Projekte insbesondere
im Bereich der zielgruppenspezifischen Betreuungs- und Beratungsangebote
vorzusehen. Diese sind gemeinsam mit lokalen Akteuren sowie den Bildungsund Sozialträgern zu entwickeln und zu Projektanträgen zu qualifizieren, die
dann die Grundlage für die Beantragung von Fördermitteln u. B. aus dem
Europäischen Sozialfonds (ESF) darstellen.
Mit dem ESF-Bundesprogramm „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier“
(BIWAQ) unterstützen das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau
und Reaktorsicherheit (BMUB) und die Europäische Union arbeitsmarktbezogene
Aktivitäten in Programmgebieten der „Sozialen Stadt“, die u. a. die nachhaltige
Integration von (langzeit-)arbeitslosen Frauen und Männern über 26 Jahre in
Beschäftigung fördern sowie zu einer Stärkung der lokalen Ökonomie beitragen.
53
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
Zudem soll mit den geförderten Projekten ein sichtbarer "Mehrwert" für das
gesamte
Quartier
bzw.
die
gesamte
Nachbarschaft
erzeugt
und
die
innerstädtische Kohäsion verbessert werden. Durch die Förderung modellhafter
Strukturen
sollen
die
Wechselwirkungen
der
Entwicklung
benachteiligter
Stadtteile und gesamtstädtischer Ziele befördert werden (z. B. Aufbau von
langfristigen Patenschaften).
In der Stadt Leipzig erfolgen aktuell die Vorbereitungen zur Teilnahme an der
vierten Förderrunde (Zeitraum 2019 bis 2022) der laufenden EU-Förderperiode
2014 bis 2020.
Komplementär zur Zielsetzung und Zielgruppenausrichtung von BIWAQ erfolgt
das ESF-Programm „JUGEND STÄRKEN im Quartier“. Das Programm wird
vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)
gemeinsam mit dem BMUB für den gleichen Zeitraum aufgelegt. Das Programm
ist insbesondere auf junge Menschen im Alter von 12 bis 26 Jahren ausgerichtet,
denen eine Perspektive für die Zukunft fehlt und die durch andere Angebote
besonders schwer zu erreichen sind. Damit sind z. B. schulverweigernde
Jugendliche oder AbbrecherInnen von Arbeitsmarktmaßnahmen sowie junge neu
Zugewanderte mit besonderem Integrationsbedarf gemeint. "JUGEND STÄRKEN
im Quartier" unterstützt bei der (Re-)Integration in Schule, Ausbildung, Arbeit
und Gesellschaft und insbesondere auch beim Übergang von der Schule in den
Beruf. Ziel ist, die Teilnehmenden mit niedrigschwelligen Angeboten zu aktivieren
und ihre Kompetenzen und Persönlichkeit zu stärken. Das Programm ermöglicht
die Kombination verschiedener sozialpädagogischer Angebote, die passgenau
entsprechend der Bedarfslage der Zielgruppen in der Kommune ausgestaltet
werden können. Parallel wird aktiv weiterhin nach Finanzierungsquellen gesucht.
Die
Umsetzung
der
Maßnahmen
aus
dem
IHAK
Kerngebiet
Leipziger Osten stehen unter dem Vorbehalt der Verfügbarkeit der
städtischen Haushaltsmittel und der Bewilligung der erforderlichen
Finanzhilfen durch den Freistaat Sachsen.
54
Gebietsbezogenes Integriertes Handlungskonzept [IHAK]
Soziale Stadt (SSP) Kerngebiet Leipziger Osten
A Maßnahmeliste
Maßnahmebezeichnung
Umsetzungshorizont
Investiv
Maßnahmeträger
Handlungsfeld Wohnen
bis 2020
Erhöhung der Wohnqualität und Nutzungsvielfalt
2021- 2023
ab 2024
Finanzansatz
Freizeit Sportplatz Ander Ritzschke Aue
Stadt
x
m
l
STBauF (Soziale Stadt)
Wegeverbindungen zum Parkbogen
Hofbereich/ Vorplatz Alte Feuerwache
Stadt
Stadt
x
x
m
m
l
l
STBauF (Soziale Stadt)
STBauF (Soziale Stadt)
öffentlichen Gärten im Kleingartenpark
Stadt
x
l
STBauF (Soziale Stadt)
Spielbereich Mariannenstraße
Stadt
x
k
STBauF (Soziale Stadt)
Spielplatz Hanns Eisler Straße
Stadt
x
k
STBauF (Soziale Stadt)
Abbruch ungenutztzer Gebäude
Stadt
x
k
STBauF (Soziale Stadt)
Gestaltung öffentlicher Schulhöfe
Stadt
x
Grunderwerb für öffentl. Grün und Gemeinbedarf
Stadt
x
k
Fitnessparkour Rabet
Stadt
x
k
Wohnungsunternehmen
Grundstückseigentümer
x
k
Stadt
m
STBauF (Soziale Stadt)
m
STBauF (Soziale Stadt)
STBauF (Soziale Stadt)
Handlungsfeld Nachhaltigkeit
Generationengerechtigkeit und energetische Sanierung
Instandsetzung/ Modernisierung v. Wohngebäuden mit
Belegungsrechten
generationsgrechte Freiflächen ins. am Parkbogen
m
l
STBauF (Soziale Stadt)
x
m
l
STBauF (Soziale Stadt)
Stadt
x
m
Quartiersschule Ihmelsstraße
Stadt
x
k
Kino der Jugend
Stadt
x
k
STBauF (Soziale Stadt)
Ostpassagetheater
Stadt
k
STBauF (Soziale Stadt)
Wilhelm Wander Schule Haus 2
Stadt
Sanierungsunterstützung Alte Feuerwache
STBauF (Soziale Stadt)
Handlungsfeld Infrastruktur (technische und soziale)
Integration aller Bevölkerungsgruppen
x
m
l
STBauF (Soziale Stadt)
+Fachförderung + IVP-IQ
m
STBauF (Soziale Stadt)
m
STBauF (Soziale Stadt)
Handlungsfeld Begleitmaßnahmen
Integriertes Handlungskonzept (IHaK)Fortschreibung
Stadt
Quartiersmanagement
Stadt
k
m
l
STBauF (Soziale Stadt)
Infocenter Eisenbahnstraße
Stadt
k
m
l
STBauF (Soziale Stadt)
Verfügungsfonds
Stadt
k
m
l
STBauF (Soziale Stadt)
umsetzungs-/ projektorientierte Beteiligungsverfahren
Stadt
k
m
l
STBauF (Soziale Stadt)
Öffentlichkeitsarbeit/ Kommunikation/Evaluation
Stadt
k
m
l
STBauF (Soziale Stadt)
55
Gebietsbezogenes Integriertes Handlungskonzept [IHAK]
Soziale Stadt (SSP) Kerngebiet Leipziger Osten
*Gemäß städtebaulicher Vereinbarung zwischen dem sächsischen Staatsministerium des Innern und der Stadt Leipzig vom 07.09.2017 werden für die Quartiersschule Ihmelsstraße (Bauabschnitt: Oberschule – Sanierung
Bestandgebäude mit Ergänzungsbau) 14 Mio € an Städtebaufördermitteln aus dem Programm Soziale Stadt (SSP) eingeordnet. Diese Zuwendung wird durch ein kommunalen Eigenanteil von 7 Mio € ergänzt. Somit ergibt
sich die dargestellte Summe von 21 Mio €.
Die Realisierung der Quartiersschule Ihmelsstraße setzt sich aus mehreren Bauabschnitten und dazugehörigen Förderprogrammen zusammen. Hierzu gehören die Förderung des Abschnitts der Oberschule aus dem
Programm Soziale Stadt (Städtebaufördermittel), die beantragte Förderung des Mehrzweckgebäudes aus dem Investitionspakt Soziale Integration im Quartier (IVP-IQ) und die Fachförderungen für das Gymnasium und die
Sporthallen.
Stadt Leipzig
SSP Kerngebiet Leipziger Osten
Fortschreibung Maßnahmeplanung
Maßnahmebezeichnung
Maßnahmeträger
Zuwendung StBauF
Handlungsfeld Wohnen
2.134.000 €
Erhöhung der Wohnqualität und Nutzungsvielfalt
Freizeit Sportplatz Ander Ritzschke Aue
Stadt
300.000 €
Wegeverbindungen zum Parkbogen
Hofbereich/ Vorplatz Alte Feuerwache
Stadt
Stadt
350.000 €
350.000 €
öffentlichen Gärten im Kleingartenpark
Stadt
200.000 €
Spielbereich Mariannenstraße
Stadt
80.000 €
Spielplatz Hanns Eisler Straße
Stadt
64.000 €
Abbruch ungenutztzer Gebäude
Stadt
50.000 €
Gestaltung öffentlicher Schulhöfe
Stadt
390.000 €
Grunderwerb für öffentl. Grün und Gemeinbedarf
Stadt
300.000 €
Fitnessparkour Rabet
Stadt
50.000 €
Handlungsfeld Nachhaltigkeit
Sanierungsunterstützung Alte Feuerwache
Wohnungsunternehmen
Grundstückseigentümer
2018
114.000 €
2019
0€
120.000 €
Stadt
530.000 €
Handlungsfeld Infrastruktur (technische und soziale)
Quartiersschule Ihmelsstraße (Teilbereich Oberschule)
Stadt
Kino der Jugend
Stadt
400.000 €
Ostpassagetheater
Stadt
79.000 €
Wilhelm Wander Schule Haus 2
Stadt
300.000 €
*
20.000 €
Quartiersmanagement
Stadt
1.110.000 €
Infocenter Eisenbahnstraße
Stadt
Verfügungsfonds
300.000 €
40.000 €
40.000 €
40.000 €
10.000 €
2023
2024/2025
460.000 €
610.000 €
260.000 €
60.000 €
200.000 €
10.000 €
50.000 €
200.000 €
100.000 €
100.000 €
200.000 €
150.000 €
50.000 €
30.000 €
150.000 €
150.000 €
60.000 €
100.000 €
100.000 €
100.000 €
150.000 €
170.000 €
440.000 €
630.000 €
280.000 €
280.000 €
150.000 €
150.000 €
250.000 €
250.000 €
250.000 €
250.000 €
30.000 €
30.000 €
30.000 €
30.000 €
20.000 €
160.000 €
350.000 €
300.000 €
0€
50.000 €
0€
0€
0€
0€
419.000 €
600.000 €
5.100.000 €
6.200.000 €
6.100.000 €
3.060.000 €
340.000 €
600.000 €
5.000.000 €
6.000.000 €
6.000.000 €
3.060.000 €
100.000 €
200.000 €
100.000 €
79.000 €
300.000 €
1.779.000 €
Stadt
2022
64.000 €
21.000.000 €
Integriertes Handlungskonzept (IHaK)Fortschreibung
210.000 €
2021
50.000 €
21.779.000 €
Integration aller Bevölkerungsgruppen
180.000 €
2020
30.000 €
1.300.000 €
Stadt
Handlungsfeld Begleitmaßnahmen
2017
0€
1.950.000 €
Generationengerechtigkeit und energetische Sanierung
Instandsetzung/ Modernisierung v. Wohngebäuden mit
Belegungsrechten
generationsgrechte Freiflächen ins. am Parkbogen
2016
0€
60.000 €
240.000 €
241.500 €
244.500 €
254.000 €
244.000 €
10.000 €
242.000 €
10.000 €
150.000 €
150.000 €
150.000 €
150.000 €
150.000 €
150.000 €
150.000 €
420.000 €
60.000 €
60.000 €
60.000 €
60.000 €
60.000 €
60.000 €
60.000 €
Stadt
140.000 €
20.000 €
20.000 €
20.000 €
20.000 €
20.000 €
20.000 €
20.000 €
umsetzungs-/ projektorientierte Beteiligungsverfahren
Stadt
57.500 €
5.000 €
7.500 €
10.000 €
10.000 €
10.000 €
10.000 €
5.000 €
Öffentlichkeitsarbeit/ Kommunikation/Evaluation
Stadt
31.500 €
5.000 €
4.000 €
4.500 €
4.000 €
4.000 €
3.000 €
7.000 €
G E S AM T
27.642.000 €
60.000 €
253.000 €
0€
593.000 €
840.000 €
5.671.500 €
6.824.500 €
7.094.000 €
4.394.000 €
1.443.000 €
782.000 €
56
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
B Gebietskulisse
57
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
C Sozialindikatoren
58
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
59
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
60
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
61
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
D Fotodokumentation
Haus 2 der Wilhelm-WanderSchule,derzeit unsaniert, Dach
undicht
.
Wilhelm-Wander-Schule am
Neustädter Markt, rechts
Haus 1, Fassade saniert,
links Haus 2
62
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
.
Bebauung im
Sanierungsgebiet
Neustädter Markt,
Bebauung im Sanierungsgebiet
Neustädter Markt, einzelne
Wohngebäude noch unsaniert
.
63
Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
Eisenbahnstraße, hoher
Anteil internationaler
Geschäfte und
Gastronomieeinrichtungen
.
Eisenbahnstraße, vorderer
Teil mit saniertem
Straßenraum.
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Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
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Blick in die Hedwigstraße
zur Heilig-Kreuz-Kirche
Schule am Rabet:
ungestaltete Teilfläche des
Schulhofes
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Integriertes Handlungskonzept
Soziale Stadt Kerngebiet Leipziger Osten
Quellennachweis
Soweit nicht anders angegeben sind die Daten bei der Antragstellung des Programms
„Kerngebiet Leipziger Osten“ vom Amt für Statistik und Wahlen zur Verfügung gestellt
worden.
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