Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1359360.pdf
Größe
80 kB
Erstellt
19.01.18, 12:00
Aktualisiert
19.05.18, 10:09
Stichworte
Inhalt der Datei
Antrag Nr. VI-A-05349
Status: öffentlich
Eingereicht von
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Betreff:
"Kaufhallengipfel" - Wohnungsbau über Lebensmittelmärkten!
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Zuständigkeit
Ratsversammlung
FA Stadtentwicklung und Bau
31.01.2018
13.02.2018
Verweisung in die Gremien
1. Lesung
Beschlussvorschlag:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, in diesem Jahr einen „Kaufhallengipfel“ in Form einer
öffentlichen Expertenanhörung zum Thema „Wohnungsbau über Lebensmittelmärkten“
durchzuführen.
Sachverhalt:
Das städtische Wachstum bringt eine sehr hohe Nachfrage nach Wohnraum, sozialer Infrastruktur
sowie anderen baulichen Nutzungen mit sich.
Es ist bereits stadtentwicklungspolitisches Ziel, durch eine intelligente Mehrfachnutzung und
funktionale Mischung neuen Wohnraum zu schaffen und die Versorgung der wachsenden
Bevölkerung mit Angeboten des täglichen Bedarfs im unmittelbaren Wohnumfeld zu gewährleisten.
Verankert ist dieses Ziel im vom Stadtrat 2015 beschlossenen Wohnungspolitischen Konzept. So
sollen für eine effektive Flächennutzung Kombinationen verschiedener Funktionen in einem Objekt
(Wohnen/soziale bzw. Versorgungsstruktur) geprüft und im Interesse eines flächensparenden Bauens
die Kombination verschiedener Nutzungen angestrebt werden. Auch der im Jahr 2017 vom Stadtrat
beschlossene STEP Zentren thematisiert die „Funktionsvielfalt und Nutzungsmischung“ in Bezug auf
Einzelhandelsstandorte.
Den positiven Beispielen Münchens und Berlin folgend, schlägt die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
nun vor, dass der Oberbürgermeister insbesondere Akteure der Lebensmittelbranche, der
Wohnungswirtschaft, der Projektentwicklung und der Stadtentwicklung zu einem „Kaufhallengipfel“ in
Form einer öffentlichen Expertenanhörung zum Thema „Wohnungsbau über Lebensmittelmärkten“
einlädt. Ziel ist, Möglichkeiten aufzeigen, wie beim Neu- und Umbau von Lebensmittelmärkten
insbesondere innerstädtisches Flächenpotenzial auch für den dringend benötigten Wohnungsbau
besser genutzt werden kann. Es sollen Hemmnisse identifiziert und Vorschläge zum Abbau dieser
erörtert werden.
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Die Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen ist der Auffassung, dass bereits versiegelte Flächen mit
niedrigen Gebäuden – wie eingeschossige Lebensmittelmärkte oder auch Fachmärkte mit ihren
dazugehörenden Parkplätzen – unter Berücksichtigung des Grundsatzes „Innenentwicklung vor
Außenentwicklung“ grundsätzlich künftig intensiver zu nutzen sind. Angesichts der hohen Nachfrage
auf dem Wohnungsmarkt, aber auch aus städtebaulichen Gründen sind eingeschossige Märkte, die
sich insbesondere durch großen Flächenverbrauch und meistens zudem durch eine anspruchslose
Architektur auszeichnen, schlicht nicht mehr zeitgemäß.
Die in München und Berlin stattgefundenen Supermarktgipfel haben indes gezeigt, dass das Interesse
der verschiedenen Akteure aus Handel und Immobilienwirtschaft an dem Thema groß ist. Denn nicht
zuletzt auch aufgrund steigender Grundstückspreise sind in den Großstädten eingeschossige
Planungen rein für einen Supermarkt oder Discounter wirtschaftlich immer weniger realisierbar.
Um diese Chancen zum Nutzen unserer wachsenden Stadt auch dauerhaft zu heben, spricht sich
unsere Fraktion für diesen durchzuführenden Dialog aus, den es bei Bedarf fortzuführen gilt. Denn wir
sind davon überzeugt, dass dieser Dialog und der Austausch zu den jeweiligen Perspektiven und
Positionen auch in der Zentrenentwicklung und Einzelhandelssteuerung hilfreich ist und darüber
hinaus zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen kann.
Anlagen:
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