Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1370795.pdf
Größe
119 kB
Erstellt
21.02.18, 12:00
Aktualisiert
17.05.18, 17:33
Stichworte
Inhalt der Datei
Antrag Nr. VI-A-05518
Status: öffentlich
Eingereicht von
SPD-Fraktion
Betreff:
Gemeinsam für Leipzig - Synergien in der L-Gruppe für Leipzig nutzen
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Zuständigkeit
Verwaltungsausschuss
Ratsversammlung
21.03.2018
Vorberatung
Verweisung in die Gremien
Beschlussvorschlag:
1. Der Oberbürgermeister wird im Rahmen der Umsetzung zentraler stadtstrategischer Ziele
beauftragt, gemeinsam mit den Unternehmen der L-Gruppe konzernweite und
konzernübergreifende Beiträge der L-Gruppe auf folgenden Handlungsfeldern zu prüfen:
Mobilität und Gesundheit: Einräumung von Rabatten für Kunden der Stadtwerke bei der
Nutzung von Angeboten anderer Unternehmen, wie z.B. der LVB und der Sportbäder
GmbH, in Anlehnung an bestehende Rabattierung bei Einkäufen in bestimmten Shops mit
der L-Card. Prüfung der Rabattstaffelung des Jobtickets und der Möglichkeiten der
Erhöhung des Maximalrabattes. Prüfung weiterer Möglichkeiten für Anreize des
Zurücklegens beruflicher Wege mit dem ÖPNV.
Soziale Verantwortung: Frühzeitige Neuverhandlung der Konditionen für die "Leipzig-PassMobil-Card" unter Beachtung der finanziellen Möglichkeiten der Betroffenen und der LVB
sowie Prüfung der Möglichkeit weiterer Preisstaffelungen für besonders bedürftige
Leipzigerinnen und Leipziger. Hierbei sollen auch etwaige Beiträge aus
Mieterstrommodellen in die Prüfung einbezogen werden, um damit zur Dämpfung der
Preisentwicklung bei der Leipzig-Pass-Mobilcard beizutragen.
Energiewende und Umwelt: Ausbau des Engagements im Bereich regenerativer Energien
mit dem Ziel möglichst bis 2025 im Mittel so viel Öko-Strom mit eigenen Anlagen zu
erzeugen, dass damit auf Mengenbasis die Nachfrage im Stadtgebiet insgesamt gedeckt
werden könnte. Bis 2030 sind im Mittel die weiteren Absatzmengen aus regenerativen
Energien und Kraft-Wärme-Kopplung auf Gasbasis zu decken.
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2.
Bürgerschaftliches Engagement: Unterstützung von Vereinen, Verbänden und Initiativen
über Energiespar- und Energieliefercontracting, sowie Auftritt als Anbieter und Betreiber
von Bürgersolaranlagen auf kommunalen Dachflächen.
Personal: Gegenseitige Anerkennung und Anrechnung von Ausbildungs- und Arbeitszeiten
in der L-Gruppe bei der Vergütung. Prüfung der Etablierung eines vernetzten
gemeinsamen Arbeitsmarktes im "Konzern Kommune" und des Aufbaus freiwilliger JobRotationsprogramme zwischen der Stadt und ihren Beteiligungsunternehmen.
Synergien: Effekte eines gemeinsamen Konzernsitzes unter einem Dach.
Dem Verwaltungsausschuss ist diesbezüglich ein erster Sachstandsbericht im 1. Quartal 2019
vorzulegen.
Sachverhalt:
Aus Sicht der Kunden der Leipziger Gruppe und eben zur verbesserten Kundenbindung, vorrangig bei
Stadtwerken oder Verkehrsbetrieben, sind Cross-Sellings-Strategien sinnvoll. Bislang wird davon in
nicht ausreichendem Maße Gebrauch gemacht, obwohl das die Angebote der Unternehmen der LGruppe noch attraktiver machen könnte. Gerade im Zusammenhang mit der Sportbäder GmbH und
der Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs bieten sich hier Rabattlösungen für Kunden der
Stadtwerke an. Beim Jobticket soll die Rabattstaffelung geprüft werden, um so für Unternehmen
zusätzliche attraktive Angebote machen zu können. Gerade auch für die Mitarbeiter der
Stadtverwaltung sollte geprüft werden, den Rabattsatz von aktuell 11 Prozent zu erhöhen. Andere
Städte gewähren ihren Mitarbeitern höhere Rabatte beim Jobticket, Dresden beispielsweise bietet
derzeit für seine Mitarbeiter einen erheblich höheren Rabatt auf den Normaltarif an als die Stadt
Leipzig. Damit steigt natürlich der Anteil des Arbeitgebers für das Jobticket, aber das Angebot wird im
Allgemeinen für die Beschäftigten attraktiver und die Stärkung des ÖPNV ist in Anbetracht der
Verkehrsentwicklung in unserer Stadt eine der Zukunftsaufgaben, denen sich die Stadtverwaltung
selbst, aber auch ortsansässige Unternehmen stellen müssen.
Die Stadtverwaltung wurde im Zuge der Diskussionen über ein Moratorium zur Fahrpreisentwicklung
im ÖPNV damit beauftragt, zu prüfen, wie Preissteigerungen künftig entsprechend der Inflationsrate,
jedoch bei maximal 2 Prozent finanzierbar sind. Darüber hinaus soll frühzeitig mit den
Neuverhandlungen der Konditionen für die „Leipzig-Pass-Mobilcard“ begonnen werden, wobei
neben den finanziellen Möglichkeiten der Betroffenen und der LVB auch die Möglichkeit einer
weiteren Preisstaffelung für bedürftige Leipzigerinnen und Leipziger geprüft werden soll. Das
Sozialticket wurde seit seiner Einführung gut angenommen und noch immer sind viele Einwohner
darauf angewiesen. Im Zuge der Neuverhandlungen sollte auch geprüft werden, inwiefern statt eines
Pauschalzuschusses an die LVB, eine Vergütung pro verkauftem Sozialticket eingeführt wird. Das
erhöht einerseits den Anreiz für die Verkehrsbetriebe, die Leipzig-Pass-Mobilcard zu verkaufen, und
kann andererseits auch dazu führen, dass die Zuschüsse der Stadt geringer ausfallen, wenn der
Bedarf an diesem Ticket sinken sollte. Außerdem soll geprüft werden, inwiefern es möglich ist,
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Erträge aus möglichen Mieterstrom-Modellen über den Stadtkonzern auch zu Dämpfung von
Preisanstiegen bei der Leipzig-Pass-Mobilcard eingesetzt werden können.
Die Leipziger Gruppe ist zudem auch durch soziales Engagement geprägt. Eine Weiterentwicklung
dessen könnte darin bestehen, dass der Konzern Vereine, Verbände und Initiativen über Energiesparund Energieliefercontractingmodelle unterstützt. So haben beispielsweise zahlreiche
Sportpachtanlagen einen hohen Bedarf an energetischen Sanierungen. Hier könnte die L-Gruppe die
Vereine bei diesen Aufgaben unterstützen und gleichzeitig auch als Betreiber von Bürgersolaranlagen
auf den Dächern der Sportanlagen sowie weiteren kommunalen Gebäuden auftreten, um so
Synergien mit der Stadtgesellschaft zu erzeugen. Für die Stadtwerke als lokaler Energiedienstleister
muss die Erzeugung regenerativer Energien auf dem Gebiet der Stadt eine wichtige Rolle spielen und
dabei können kommunale Dachflächen oder eben beispielsweise die von Sportpachtanlagen eine
wichtige Rolle spielen.
Bereits heute erzeugen die Stadtwerke Leipzig mengenmäßig 75-90 Prozent der in Leipzig
verbrauchten Energien. Bis 2025 sollte es möglich sein, auf eine Quote von 100 Prozent zu kommen.
Vor dem Hintergrund des avisierten Ausstiegsszenarios zur Braunkohleverstromung sollen die
Stadtwerke bis 2030 in die Lage versetzt werden, auch weitere Bedarfe, wie die beispielsweise
größere Unternehmen haben, auch über selbst erzeugte regenerative Energien oder Kraft-WärmeKopplung auf Gasbasis zu decken. Aus diesem Grund ist es notwendig, dass die Stadtwerke noch
stärker als bisher in Solaranlagen zu investieren, möglicherweise in Form von Bürgersolaranlagen.
Eine Option, die zu prüfen wäre, ist die Errichtung einer größeren Solaranlage pro Jahr. Im Bereich
der Kraft-Wärme-Kopplung soll geprüft werden, inwiefern hierbei auch Alternativen zum Erdgas, also
beispielsweise Biogas oder Power-to-Gas, in Betracht gezogen werden können, sofern das für die
Stadtwerke wirtschaftliche darstellbar ist.
Eine engere Verzahnung in der Personalpolitik der Unternehmen soll angestrebt werden. Das heißt,
dass Arbeits- und Ausbildungszeiten in Unternehmen der L-Gruppe und später ggf. im gesamten
„Konzern Kommune“ gegenseitig anerkannt werden. Dies trägt wie auch die Prüfung eines
gemeinsamen Arbeitsmarktes und von Job-Rotationsprogrammen zu einem flexibleren und
effizienteren Personaleinsatz sowie zu Wissensaustausch zwischen den Unternehmen der L-Gruppe
und der Stadtverwaltung bei.
Bei einer Aktualisierung der Eigentümerziele der LVV sowie bei der möglichen Erarbeitung von
Eigentümerzielen für die Leipziger Verkehrsbetriebe sollen diese Punkte Berücksichtigung finden.
Anlagen:
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