Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1383518.pdf
Größe
1,1 MB
Erstellt
28.03.18, 12:00
Aktualisiert
09.05.18, 21:46
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Beschlussvorlage Nr. VI-DS-05678
Status: öffentlich
Eingereicht von
Dezernat Kultur
Betreff:
Veranstaltungen zum 30. Jahrestag der Friedlichen Revolution 9. Oktober 2019
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
FA Kultur
FA Finanzen
FA Wirtschaft und Arbeit
Ratsversammlung
Zuständigkeit
Bestätigung
20.06.2018
Beschlussfassung
Beschlussvorschlag:
1. Die Stadt Leipzig begeht den 30. Jahrestag der Friedlichen Revolution in herausragender
Weise. Die zentralen Veranstaltungen am 9. Oktober 2019 sind der gemeinsame Empfang
von Stadt, Sächsischem Landtag und Sächsischer Staatsregierung, das Friedensgebet und
die „Rede zur Demokratie“ in der Nikolaikirche, sowie das Lichtfest um den Innenstadtring.
2. Die inhaltliche Verantwortung für die thematischen Schwerpunkte des Lichtfestes sowie
der begleitenden Programme obliegt der Initiativgruppe „Tag der Friedlichen Revolution –
Leipzig 9. Oktober 1989“.
Die künstlerische und organisatorische Verantwortung für das Lichtfest trägt die Leipzig
Tourismus und Marketing GmbH (LTM).
3. Es wird ein Kuratorium „Lichtfest“ unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters berufen. Das
Kuratorium berät die Initiative 89 und die LTM GmbH bei der Programmgestaltung. Das
Kuratorium tagt mindestens zweimal (November 2018, II. Quartal 2019).
Dem Kuratorium sollten neben dem Oberbürgermeister angehören:
die Beigeordnete für Kultur
der Beigeordnete für Umwelt, Ordnung und Sport,
je eine ein Vertreterinnen/ ein Vertreter der Fraktionen im Leipziger Stadtrat
der Polizeipräsident der Stadt Leipzig
drei Vertreterinnen/ Vertreter aus dem Bereich der Unterstützer/ Sponsoren des
Lichtfestes 2019.
4. Für die Veranstaltungen zum 9. Oktober 2019 werden insgesamt 450.000 Euro
bereitgestellt. Diese sind im PSP-Element 1.100.11.1.1.02.24 „Jubiläen“ vorbehaltlich des
Stadtratsbeschlusses zum Doppelhaushalt 2019/20 planmäßig veranschlagt.
1/21
2/21
Übereinstimmung mit strategischen Zielen:
Hinweis: Finanzielle Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen
nein
Kostengünstigere Alternativen geprüft
nein
Folgen bei Ablehnung
nein
Handelt es sich um eine Investition (damit aktivierungspflichtig)?
nein
Im Haushalt wirksam
Ergebnishaushalt
x
wenn ja,
ja, Ergebnis siehe Anlage zur Begründung
x
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
Von
bis
Höhe in EUR
wo veranschlagt
2019
2019
450.000
1.100.11.1.1.02.24
Erträge
Aufwendungen
Finanzhaushalt
Einzahlungen
Auszahlungen
Entstehen Folgekosten oder Einsparungen?
Folgekosten Einsparungen wirksam
Zu Lasten anderer OE
nein
von
wenn ja,
bis
Höhe in EUR
(jährlich)
wo veranschlagt
Ergeb. HH Erträge
Ergeb. HH Aufwand
Nach Durchführung der
Ergeb. HH Erträge
Maßnahme zu erwarten
Ergeb. HH Aufwand (ohne
Abschreibungen)
Ergeb. HH Aufwand aus
jährl. Abschreibungen
Auswirkungen auf den Stellenplan
Beantragte Stellenerweiterung:
Nein
wenn ja,
Nein
ja,
Vorgesehener Stellenabbau:
Beteiligung Personalrat
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Inhalt
Sachverhalt/ Zielstellung der Vorlage
5
1. Der 9. Oktober 1989 in der Leipziger Erinnerungskultur
5
1.1. Schlüsseldatum der Stadtgeschichte
5
1.2. Leipziger Jahresgedenken seit 1990
5
1.3. Neue Impulse zum 20jährigen Jubiläum
6
1.4. Das Lichtfest als Kernereignis der Feierlichkeiten 2009 und bis heute 7
1.5. Initiativgruppe „Tag der Friedlichen Revolution –
Leipzig 9. Oktober 1989“
8
1.6. Verantwortlichkeiten innerhalb der Stadtverwaltung
10
2. Das Lichtfest – eine Erfolgsgeschichte
11
2.1. Lichtfest in Halbdekaden
2.2. Die Resonanz der Großen Lichtfeste
2.2.1. Lichtfest 2009
2.2.2. Lichtfest 2014
2.2.3. Internationale Preise
11
12
12
13
13
3. Vorbereitungen zum Lichtfest am 9. Oktober 2019
14
3.1. Prozess und Partner
3.2. Stufen der inhaltlichen Erarbeitung
3.3. Zeitleiste der künstlerischen Erarbeitung
3.4. Ausschreibung für die Freie Kunst- und Kultur-Szene
14
15
15
17
4. Weitere Veranstaltungen im Umfeld des Jubiläums
18
5. Lichtfest 9. Oktober 2019 - Kosten / Finanzierungplan
19
6. Folgen bei Nichtbeschluss
-------------
21
Anlage 1: Redner zur Demokratie 2001 - 2017
Anlage 2: Lichtfeste im Überblick
Anlage 3: Besucherstruktur des Lichtfestes 2014
Anlage 4: Beispiel für die die konkrete Umsetzung: Think Tank Lichtfest 2018
4/21
Sachverhalt/ Zielstellung
Die Vorlage beschreibt die Entstehungs- und die Erfolgsgeschichte der Leipziger Lichtfeste
als zentralem Modul der Erinnerungskultur um das wichtigste historische Datum in der
jüngeren Geschichte der Stadt.
Die Vorlage beschreibt die Struktur der Konzeption, Planung und Durchführung dieser
Veranstaltungen und plädiert für die Beibehaltung der bewährten Vorgehensweise auch für
das Lichtfest zum 30. Jahrestag der Friedlichen Revolution am 9. Oktober 2019.
Es wird der Kosten- und Finanzierungsplan des Ereignisses vorgestellt.
1. Der 9. Oktober 1989 in der Leipziger Erinnerungskultur
1.1. Schlüsseldatum der Stadtgeschichte
Die Bedeutung der Friedlichen Revolution des Herbstes 1989 und insbesondere der
Demonstration der 70.000 am 9. Oktober 1989 in Leipzig ist in der Geschichtsschreibung
unbestritten. Die Friedliche Revolution ist ein wesentlicher Teil der demokratischen Tradition
der Bundesrepublik. Sie gehört als erster antidiktatorischer Aufstand, der mit friedlichen
Mitteln Erfolg hatte, zu den besonderen Ereignissen der deutschen Geschichte.
Mit dem 9. Oktober 1989 reihten sich Leipzigs engagierte Bürger in einen Umbruchsprozess
ein, an dessen Ende der Untergang eines Staatenblocks sowie die Aufhebung der
Zweiteilung Deutschlands und Europas standen.
Das Datum ist das wichtigste in der jüngeren Geschichte der Stadt Leipzig. Es steht
sinnbildlich für die selbstbewusste Bürgerstadt, ihre Weltoffenheit und ihre Fähigkeit zur
gewaltlosen Konfliktlösung. „Wir sind das Volk!“ und „Keine Gewalt!“ sind die zentralen
Losungen, die für diesen Umbruch stehen, sie haben ihren Ursprung in den Leipziger
Demonstrationen.
1.2. Leipziger Jahresgedenken
Schon bald nach den gesellschaftlichen Umbrüchen entwickelte sich das Datum zum
regelmäßig wiederkehrenden Eckpfeiler der Leipziger Erinnerungskultur.
Bis zum 10jährigen Jubiläum der Ereignisse im Jahr 1999 hatte sich eine Reihe von
Veranstaltungsformaten etabliert, die in den folgenden Jahren weiter an Profil gewannen.
Das Friedensgebet in der Nikolaikirche wurde ohne Unterbrechung weitergeführt. Obwohl es
zunehmend Bestandteil von Erinnerungskultur wurde, hat es nie seinen Anspruch
aufgegeben, die gesellschaftliche Gegenwart, insbesondere ihre Reibungen und Brüche, zu
reflektieren.
Es gab in jedem Jahr Podiumsgespräche, Konzerte und Feste. Von 1995 bis 2006 lud die
Stadt aus Anlass und in zeitlicher Nähe zum 9. Oktober regelmäßig zu einem Bürgerfest ins
Rathaus ein. Diese Veranstaltungsreihe wurde schließlich zugunsten stimmigerer Formate
aufgegeben.
Im Jahr 1999 wurde das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig als eines der vier Museen der
„Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland“ eröffnet. An der „Runden
Ecke“, dem ehemaligen Sitz des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR in Leipzig, wurde
eine Gedenktafel angebracht und die Gedenksäule auf dem Nikolaikirchhof errichtet, die
heute die Funktion des zentralen Gedenkortes auf dem historischen Platz übernimmt.
5/21
Im Jahr 2003 folgte auf dem Nikolaikirchhof die Lichtinstallation "Öffentliches Licht“ des
Leipzigers Künstlers Tilo Schulz mit 144 in das Bodenpflaster eingelassenen farbigen
Glaswürfeln, die das Heraustreten der Menschen und Ideen aus dem geschützten Raum der
Kirche in das öffentliche Forum symbolisieren. Ergänzt wird das Gesamtensemble mit dem
von David Chipperfield (London) entworfenen Granit-Brunnen, dessen überlaufendes
Wasser den menschlichen Freiheitsdrang verkörpern soll.
Im Jahre 2001 gab es in der Nikolaikirche die erste „Rede zur Demokratie“ (damals noch
unter dem Begriff „Grundsatzrede“). Am Mikrofon stand, wie auch in den beiden Folgejahren,
Bundespräsident Johannes Rau.1
Seit 2007 verleiht die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig den „Preis für die Freiheit und
Zukunft der Medien“. In diesem Jahr gab es auch die erste „Nacht der Kerzen“ auf dem
Nikolaikirchhof. Dabei wurde aus 5000 brennenden Kerzen eine „89“ geformt – die erste
entzündete in diesem Jahr der ehemalige Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher.
Für die Feierlichkeiten zum 9. Oktober hatte sich in den ersten 20 Jahren nach dem Ereignis
allmählich eine gewisse Programmstruktur entwickelt, die aus der Abfolge von Rede zur
Demokratie, Friedensgebet, Demokratieforum im Gewandhaus und der abschließenden
„Nacht der Kerzen“ bestand.
1.3. Neue Impulse zum 20jährigen Jubiläum
In den Jahren der Aufarbeitung zeichnete sich immer deutlicher ab, dass die Kommune
deutlichere Impulse zu setzen haben würde. Es wurde klar, dass der Platz Leipzigs und des
9. Oktobers 1989 im Rahmen der nationalen und internationalen Erinnerungskultur immer
neu errungen und manifestiert werden muss. Verschiedene Deutungen verorteten die
zentralen Eckpfeiler dieses historischen Prozesses zunehmend auf andere Daten und an
andere Orte. Die Bedeutung des 9. Oktober 1989 als eigentlicher Tag der Entscheidung - so,
wie dieser Tag und diese Demonstration seinerzeit nahezu im ganzen Land empfunden
worden waren - wurden immer wieder in Frage gestellt bzw. relativiert.
Stärkere, eindringlichere Signale zum 20. Jahrestag der Friedliche Revolution sollten den
Leipziger Ereignissen wieder zu ihrem Platz in der Geschichte verhelfen: Die Leipziger
Feierlichkeiten mussten zu Trägern internationaler und nachhaltiger Botschaften werden.
Am 3. März 2009 verabschiedete der Stadtrat nach sogfältiger und langwieriger Vorbereitung
eine Beschlussvorlage, in der die wesentlichen Eckpfeiler des künftigen Umganges mit
diesem Ereignis festgeschrieben wurden (IV/3970 – Neufassung):
► Der 9. Oktober wurde als nicht arbeitsfreier städtischer Gedenktag eingeführt. Die
Grundlage hierfür bot das Gesetz zur Änderung des Gesetzes über Sonn- und Feiertage im
Freistaat Sachsen, beschlossen am 5. März 2008. Im neu eingefügten § 2a wird geregelt,
dass die Gemeinden einen örtlichen Gedenktag zur Erinnerung an die Friedliche Revolution
1989 durch Satzung bestimmen können (§ 2a SächsFSG).
► Darüber hinaus wurde eine Konferenz unter dem Namen „Demokratie im 21. Jahrhundert“
initiiert. Intention war es, den Leipziger Impuls für Demokratie und Freiheit in einem
kritischen Diskurs zwischen Wissenschaft und Bürgergesellschaft zu den
Zukunftsperspektiven für Demokratie und Zivilgesellschaft fruchtbar zu machen.
1
Die vollständige Liste der Redner zur Demokratie befindet sich in Anhang 1.
6/21
Aufgabe der Konferenz sollte es sein, kritisch Bilanz zu ziehen und eine nüchterne, aber
zugleich konstruktive Perspektive aufzuzeigen. Der Denkansatz kulminierte in der
rhetorischen Frage: „Müssen wir die Demokratie im Angesicht globaler Vernetzung vielleicht
neu erfinden?“ Die internationale Konferenz sollte alle zwei Jahre in Leipzig stattfinden und
dazu dienen, das Thema „Demokratie“ zu einem Leipziger Markenzeichen zu entwickeln.
► Der Stadtratsbeschluss stellte mit der Bereitstellung eines Kapitalgrundstocks die
Weichen zur Gründung der „Stiftung Friedliche Revolution“. Deren erklärtes Anliegen ist es,
Lehren aus den Ereignissen des Jahres 1989 zu ziehen und diese für die Gegenwart und
Zukunft nutzbar zu machen. Sie will sich in ihrem Einsatz für Rechtsstaatlichkeit und
Demokratie, gegen Unterdrückung, Unrecht und Gewalt vom Geist der Friedlichen
Revolution leiten lassen.
► Zur Feier des besonderen Tages wurde beschlossen, eine Kette von künstlerischen
Lichtinstallationen um die historische Demonstrationsstrecke, den Leipziger Innenstadtring,
zu organisieren.
► Es wurde die Ausrichtung eines Festaktes von Stadt, Landesregierung und Landtag sowie
eine erhebliche Summe für Projekte Freier Träger beschlossen.
1.4. Das Lichtfest als Kernereignis der Feierlichkeiten 2009 und bis heute
Der Ratsbeschluss von 2009 weist dem zu initiierenden Lichtfest (zunächst wurde von
„Lichterfest“ gesprochen, im Zuge der Vorbereitung dann auf den griffigeren und
eigenständigen Terminus „Lichtfest“ reduziert) auf dem Innenstadtring die zentrale, weil
öffentlichkeitswirksamste Rolle im Komplex der Veranstaltungen zum Jubiläum zu. Der
inhaltlich-kreative Ansatz und die Erwartungen an die Umsetzung wurden durch den Stadtrat
deutlich benannt: „Die Verbindung von Kunst, Licht und Stadt hat in Leipzig eine
Jahrhunderte dauernde Tradition. Licht gilt als Medium der Kommunikation und als Ausdruck
bürgerlicher Freiheit. In dieser Tradition stehend, symbolisierte das durch die Bürger 1989 in
die Stadt getragene Kerzenlicht die zentrale Botschaft der Bürgerbewegung: ihr Bekenntnis
zu Freiheit und Demokratie. Mit dem Lichterfest 2009 auf dem Innenstadtring soll an die
Demonstrationen vom Herbst 1989 erinnert und zugleich die 1989 von Leipzig ausgehende
Botschaft erneuert werden. Lichterfest und Lichtinstallation sind nicht zu übersehende
Zeichen des tief verwurzelten Freiheitswillens und demokratischen Bekenntnisses Leipziger
Bürger. Das Lichterfest 2009 stellt eine zeitgemäße Qualität im Umgang mit der Erinnerung
an den Herbst 89 dar. Es ist emotionaler Höhepunkt und Ausklang der Feierlichkeiten zum 9.
Oktober 2009 und rückt die Leipziger und ihre Gäste in besonderer Weise – die Teilnehmer
sind als „Demonstranten“ um den Innenstadtring unverzichtbarer Bestandteil des Projekts –
in den Mittelpunkt des Festes.“
Künstlerische und organisatorische Verantwortlichkeit legte der Stadtrat klar fest: „Die Idee
eines Lichterfestes am 9. und 10. Oktober 2009 wird durch die Leipzig Tourismus und
Marketing GmbH in Zusammenarbeit mit dem Leipziger Lichtkünstler Jürgen Meier
konzeptionell vorbereitet und umgesetzt.“
Die Einbeziehung der Partnerstädte sollte von Beginn an für Internationalität und
Weltoffenheit sorgen – ohnehin hatte die jährliche „Fête des Lumières“ („Fest der Lichter“) in
der Partnerstadt Lyon die entscheidenden kreativen Impulse für die Leipziger Konzeption
geliefert.
7/21
Der Weg der BesucherInnen um den Ring gleicht jenem, den die Demonstrierenden 1989
nahmen: Vom Friedensgebet in der Nikolaikirche auf deren Hof, von dort aus auf den
Augustus- (seinerzeit: Karl-Marx-) Platz und danach um den Ring.
Genau dieser Strecke folgte die Kette der künstlerischen Installationen. Der Verkehr wurde
großräumig umgeleitet - die Gäste des Festes sollten wie seinerzeit die widerständigen
Leipziger „ihren Ring“ in Besitz nehmen.
1.5. Initiativgruppe „Tag der Friedlichen Revolution – Leipzig 9. Oktober 1989“
Bis zum Ende der letzten Dekade des 20. Jahrhunderts liefen die inhaltlichen Fäden für die
Gedenkveranstaltungen in der Stadtverwaltung zusammen. Seit 2003 liegt die Federführung
der Planung, Organisation und Koordinierung der Gedenkveranstaltungen bei der heutigen
Initiative „Tag der Friedlichen Revolution – Leipzig 9. Oktober 1989“ (im folg. „Initiativgruppe
9.Oktober“). Diese ist ein Zusammenschluss von Vertretern aller beteiligten
Veranstaltungsinstitutionen der Jubiläumsereignisse (die gleichzeitig deren wesentliche
historischen Orte abbilden) und damit sowohl von ProtagonistInnen der damaligen Prozesse
wie der gegenwärtigen Stadtgesellschaft. Nach Eigendefinition gehören der Initiative: „… vor
allem Leipziger Bürger, Organisationen, Institutionen, Museen und andere Einrichtungen an,
welche alle einen direkten Bezug zum Herbst 1989 haben.“
Die Stadt Leipzig ist durch verschiedene VertreterInnen aus Verwaltung, Volkshochschule,
kulturellen Eigenbetrieben und Museen vertreten. Die Koordinierung der jährlichen
Veranstaltungen am 9. Oktober ist ein wesentliches satzungsgemäßes Ziel der
Initiativgruppe.
Die Gruppe spielte und spielt neben ihrer organisatorischen Arbeit eine immer größer
werdende Rolle bei der theoretischen Fundierung der verfolgten Denkansätze. So zeichnete
die Initiativegruppe für eine Reihe von programmatischen Erklärungen zur Friedlichen
Revolution in ihrer nationalen, europäischen und weltgeschichtlichen Dimension
verantwortlich, die weit über Leipzigs Grenzen hinweg rezipiert wurden und der
Erinnerungskultur den gedanklichen Unterbau lieferten:
Am 18. Juni 2007 erschien in Vorbereitungen des 20. Jahrestages der Friedlichen Revolution
die Denkschrift „Ruf aus Leipzig“ mit der eingängigen Formel „40 + 20 = 60 Jahre
Bundesrepublik“.
Im September 2009 erschienen die 11 „Leipziger Thesen“ zum Ereignis, die u.a. ein für die
kommenden Jahre programmatisches Bekenntnis enthielten: „20 Jahre nach der Friedlichen
Revolution ist der Stolz der Ostdeutschen auf ihren Sieg über die Diktatur heute weitgehend
verschüttet. Es gilt, ihn neu zu beleben und mit zeitgemäßen Inhalten zu füllen. So könnte er
als Gegenmittel zur unwahrhaftigen Vergangenheitsverhaftung und grassierenden
Demokratieverdrossenheit wirken.“
Im Oktober 2014 veröffentlichte die Gruppe das Thesenpapier: „Die friedlichen Revolutionen
1989/90 – ein Vermächtnis an die europäische Zukunft“.
Derzeit sind in der Gruppe sind folgende Institutionen (vertreten von folgenden
RepräsentantInnen) stimmberechtigt:
► Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. (Besetzung wird z.Zt. geklärt)
► Bürgerkomitee Leipzig e.V., Träger der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
(Tobias Hollitzer)
8/21
► Bundesbeauftragter für die Stasiunterlagen, Außenstelle Leipzig (Regina Schild)
► Initiative „Leipzig plus Kultur“ (Falk Elstermann),
► Kulturstiftung Leipzig (Olaf Döhler),
► Leipzig Tourismus und Marketing (LTM) GmbH (Volker Bremer),
► Medienstiftung der Sparkasse (Stephan Seeger),
► Nikolaikirche Leipzig (Pfarrer Bernhard Stief),
► Sächsische Bildungsagentur (Roman Schulz),
► Stadt Leipzig, Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters, Referat Wissenspolitik (Prof.
Dr. Ulrich Brieler),
► Stadt Leipzig, Gewandhaus zu Leipzig (Bernd Schöneich),
► Stadt Leipzig, Schulmuseum (Dr. Thomas Töpfer),
► Stadt Leipzig, Stadtgeschichtliches Museum (Dr. Volker Rodekamp),
► Stadt Leipzig, Volkshochschule (Heike Richter),
► Stiftung Friedliche Revolution (Michael Kölsch),
► Universität Leipzig, Historisches Seminar (Prof. Dr. Alfons Kenkmann),
► Zeitgeschichtliches Forum Leipzig der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik
Deutschland (Dr. Jürgen Reiche)
Stimmberechtigtes Einzelmitglied ist
► Rolf Sprink (Direktor der Volkshochschule Leipzig i.R.).
Ständige Gäste sind:
► LTM GmbH, Projektverantwortliche des Leipziger Lichtfestes (Marit Schulz),
► LTM GmbH, künstlerischer Leiter des Leipziger Lichtfestes (Jürgen Meier),
► Stadt Leipzig, Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters, Referat Protokoll (Dr.
Magdalena Grams),
► Stadt Leipzig, Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters, Referat Internationale
Beziehungen (Dr. Gabriele Goldfuß)
► Stadt Leipzig, Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters, Referat Kommunikation
(Alexandra von Pawlowski),
► Stadt Leipzig, Dezernat Kultur (Peter Matzke),
► Stadt Leipzig, Oper Leipzig (Steffi Wepperning)
9/21
1.6. Verantwortlichkeiten innerhalb der Stadtverwaltung:
Seitens der Stadt ist die Zuständigkeit für die Gesamtkoordination aller Maßnahmen im
Dezernat Kultur angesiedelt. Die Arbeit erfolgt in enger Koordinierung mit verschiedenen
Referaten im Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters.
Dezernat Kultur
* Koordinierung der Aktivitäten seitens der Stadt
* Vertretung der Stadt in den Koordinationsgremien
* Betreuung der Ausschreibung für die Freie Szene
Referat Wissenspolitik
* Vertretung der Verwaltungsspitze in der Initiativgruppe, Mitarbeit an den
Grundsatzpapieren
Referat Kommunikation:
* Erstellung eines Programmheftes, das alle Aktivitäten abbildet (gemeinsam mit LTM)
* Koordinierung der Presseaktivitäten, insbesondere zur „Rede zur Demokratie“, Mitarbeit bei
der Pressebetreuung zu Festakt und Lichtfest
Referat Protokoll:
* Vertretung der Interessen der Stadt bei der protokollarischen Wahrnehmung im Rahmen
von Festakt, Rede zur Demokratie und Lichtfest
Referat Internationale Zusammenarbeit:
* Betreuung der internationalen Ehrengäste
10/21
2. Das Lichtfest – Eine Erfolgsgeschichte
2.1. Lichtfest in Halbdekaden2
Das erste Lichtfest stand am 9. Oktober 2009 unter dem Motto „Aufbruch Leipzig – 20 Jahre
Friedliche Revolution und Einheit Europas“. Entlang des historischen Demonstrationswegs
(der auch 1989 nicht den gesamten Ring erfasste, 2009 wurde etwa die Hälfte einbezogen)
wurden Audio-, Video- und Lichtbeiträge präsentiert. Die Installationen standen für Einheit,
Freiheit und die Überwindung von Grenzen. Sie folgten in der Dramaturgie den
Demonstrationen im Jahr 1989. Die Wegabschnitte vom Augustusplatz bis zum heutigen
Museum in der „Runden Ecke“ waren den thematischen Schwerpunkten Unsicherheit,
Durchbruch, Passage in die Freiheit und Aufbruch gewidmet.
Nach dem Erfolg des ersten Lichtfestes (siehe unten) wurde beschlossen, dass aufgrund des
enormen Aufwandes und um die vorzeitige Abnutzung der Idee zu vermeiden, ein Event in
dieser Größenordnung aller 5 Jahre und damit zu den jeweils runden Jubiläen zu
veranstalten.
In den jeweils 4 Jahren dazwischen sollte es kleinere Veranstaltungen mit künstlerisch
ebenso hohem Anspruch und einer über die einzelnen Perioden nachvollziehbaren
thematischen Konzeption geben. Diese Grundidee ist unter Leitung des bis heute
agierenden künstlerischen Leiters des Lichtfestes, Jürgen Meier, in überzeugender Weise
umgesetzt worden. Die Themenschwerpunkte wurden in enger Abstimmung mit der
Initiativgruppe 9. Oktober entwickelt.
Bei den Lichtfesten Leipzig 2010 bis 2013, jeweils in einem einstündigen Format auf dem
Augustusplatz, dem historischen Versammlungsort von 1989, standen nach einem
Übergangsjahr 2010 die östlichen Nachbarländer und die Entwicklung der
Demokratiebewegungen im modernen Europa im Fokus. Damit wurden die Verortung
Leipzigs in der Mitte Europas und die verbindende Funktion zwischen Ost und West
hervorgehoben (Schwerpunkte: 2011-Polen | 2012-Ungarn | 2013-Tschechien). Die Rede zur
Demokratie wurde abgestimmt auf die Schwerpunkte von einem namhaften Bürgerrechtler
des jeweiligen Landes gehalten: Auf Marek Prawda (2011) folgten György Dalos (2012) und
Milan Uhde (2013).
Anlässlich 25 Jahre Friedliche Revolution, am 9. Oktober 2014, erstreckte sich der Kunstund Bewegungsraum erstmalig über den gesamten Ring.3 Entlang des historischen
Demonstrationswegs stellten Licht-, Ton- und Video-Projektionen, Tanz, Performance und
Musik reflektierende und hinterfragende Bezüge zwischen dem historischen Datum 1989 und
dem aktuellen gesellschaftlichen Geschehen im Jahr 2014 her.
Einen ausführlichen Überblick über die einzelnen Lichtfeste, ihre inhaltlichen Schwerpunkte und
künstlerischen Akteure enthält Anhang 2 „Lichtfeste im Überblick“
2
Während die Kosten für die Lichtfeste auf dem Augustusplatz Bestandteil der jährlichen institutionellen
Förderung der Leipzig Tourismus Marketing GmbH durch die Stadt Leipzig sind (DS V/3990), wird bei der
Planung der Großen Lichtfeste alle fünf Jahre von einer Sonderzuwendung ausgegangen. Im Jahr 2014 stellte
die Stadt Mittel i.H.v. 500.000 € bereit, davon erhielt die LTM GmbH zur Finanzierung des Lichtfestes Mittel
i.H.v. 425.000 € (RBV-1945/14).
Da der Stadtrat für die Jahre 2014 bis 2017 die Erhöhung der jährlichen Grundfinanzierung beschlossen hatte
(DS-00086/14-NF-001), wurde verfügt: „Die Erhöhung der Grundfinanzierung um 200.000 Euro im Jahr 2014
wird zur Finanzierung des Zuschusses „25 Jahre Friedliche Revolution 2014“ verwendet“.
3
11/21
Auf einer Strecke von 3,6 Kilometern wurde an rund 20 Stationen die Interaktion sicht- und
erlebbar, wurden Besucher zu Akteuren. Eine weitere Besonderheit 2014 war das sich
anschließende lange Leipziger Themenwochenende, bei dem sich zahlreiche
Kultureinrichtungen mit unterschiedlichen Angeboten mit dem Herbst 1989 beschäftigten.
Die Lichtfeste 2015-2018, wieder auf dem Augustusplatz, gehen thematisch einen Schritt
weiter: Sie stellen ausgewählte Forderungen der Friedlichen Revolution in den Fokus und
fragen danach, wie es heute um diese Werte in unserer Gesellschaft steht und was diese für
uns heute bedeuten. Aktuelle Blickwinkel auf dem Fundament der Erfahrungen von 1989
setzen Impulse und erhalten somit im besten Sinne die Werte der Friedlichen Revolution,
transportieren sie in die heutige Zeit und übersetzen sie für jüngere Menschen.
2.2. Die Resonanz der Großen Lichtfeste
2.2.1. Lichtfest 2009
Der Erfolg des Veranstaltungskonzeptes Lichtfest in künstlerischer, publikumsseitiger,
medialer und erinnerungspolitischer Hinsicht ist unbestritten und anhand von Zahlen
belegbar.
Zur ersten Lichtfest 2009 kamen deutlich mehr als 100.000 Menschen. Das Ereignis wurde
als künstlerisch geschlossen und in der Aussage überzeugend gewertet. Überraschend war
nicht nur die Zahl der Besucher, sondern auch ihr Durchschnittsalter: Von Beginn an
widerlegte die Veranstaltung eindrucksvoll jene, die vor einem Nostalgietreffen gewarnt
hatten. Ein großer Teil der Gäste waren junge Menschen, die an die Jahre vor 1989, wenn
überhaupt, nur vage Erinnerung haben.
Die Presseresonanz war in punkto Quantität und Aussage überwältigend. Hier beispielhaft
zwei Zitate:
Die Zeit, 15.10.2009: „Die deutsche Unfähigkeit zu feiern ist ein neokonservatives
Diskursklischee, doch nun haben die Leipziger Bürger es feierlich außer Kraft gesetzt. Am
vergangenen Freitag zogen 100.000 in memoriam revolutionis pacificae über den
Innenstadtring, an illuminierten Häusern vorbei: ohne große Parolen und Transparente, ohne
demonstrative Ausgelassenheit und Wir-sind-wieder-wer-Gejuchze. Still, aber nicht fromm.
Heiter, aber nicht blasiert. So spazierten sie in die Nacht. Es war eine Nationalfeier ohne
falschen Nationalstolz, ja beinahe ohne Nation.“
Welt am Sonntag, 11.10.2009: „Im Rausch der Erinnerungen, Anekdoten und Analysen
schien viele Deutschen das Gefühl für das aufwühlend Unerhörte jenes Herbstes 1989
verlassen zu haben. Deshalb sind die Bilder vom Leipziger Augustusplatz so bewegend: An
der Stätte der historischen Demonstrationen gegen das DDR-Unrechtssystem erinnerten am
Freitagabend 100.000 Menschen an die friedliche Macht der Straße, an den Mut und das
Rückgrat, das die SED-Diktatur in die Knie zwang. […] Dass die Leipziger
Lichterdemonstration 20 Jahre später bei vielen „Gänsehaut“ auslöste, hat nicht nur mit dem
Pathos eines rührenden Déjà-vu zu tun. Sie drückte auch die Sehnsucht nach dem
Wachhalten jenes Glücksgefühls aus, das die Einheit für dieses Land bedeutet hat.“
12/21
2.2.2. Lichtfest 2014
Das Lichtfest zum 25jährigen Jubiläum der friedlichen Revolution konnte die
beeindruckenden Zahlen noch übertreffen. Von den etwa 200.000 Zuschauern kamen ca.
35% von außerhalb der Stadt, etwa 10.000 Gäste aus dem Ausland. Einer Befragung
zufolge war fast die die Hälfte der Lichtfest-Besucher jünger als 40 Jahre, ein Drittel jünger
als 30 Jahre.4
Rund 50 % der Besucher waren zum ersten Mal beim Lichtfest Leipzig, ca. 40.000 Besucher
nutzten die Gelegenheit zu einem Besuch weiterer Ausstellungen, Veranstaltungen und
authentischen Orte des Herbsts ’89.
Es wurden 600 Journalisten aus 21 Nationen akkreditiert, die über 1000 Artikel, Hörfunkoder TV-Beiträge und Agenturmeldungen zum Thema Lichtfest in analogen Medien
veröffentlichten und damit Hunderte Millionen Leser/Hörer/ZuschauerInnen erreichten. Die
Online-Reichweite ist mindestens ebenso hoch.
Zum jüngsten Lichtfest am 9. Oktober 2017 hieß es im Heute-Journal des ZDF: „Wer
verstehen will was, was vor 28 Jahren in Leipzig geschah, der muss an einem 9. Oktober
zum Lichtfest kommen… Leipzig setzt heute ein Gegengewicht, erinnert an Sachsens stolze
demokratische Tradition.“
Dies sind die Botschaften, die vom Lichtfest ausgehen sollten und auch im Jahr 2019
ausgehen sollen.
2.2.3. Internationale Preise
Das Kunst- und Erinnerungs-Festival gewann nationale und internationale Preise für seine
gesellschaftliche Botschaft ebenso wie für seine mediale Vermarktung und die künstlerische
Umsetzung. Hier eine Auswahl:
► 2008 Internationaler Deutscher PR Preis – Sonderpreis der Jury
Der „Deutsche PR-Preis“ wird von der DPRG und dem F.A.Z.-Institut vergeben und gilt als
höchste Auszeichnung im deutschsprachigen Raum für PR-Konzepte.
► 2010 EVA Award Bronze in der Kategorie „Cultural-Events“ für herausragende
Maßnahmen in der Live-Kommunikation
► 2010 EUROCITIES Award – Kategorie Partizipation und Identitätsbildung der Stadt
Die drei Nominierten: Lichtfest Leipzig, Lyon und Amsterdam (1. Preis)
Teilnehmer insgesamt 56 Städte aus 14 europäischen Ländern
► 2010 Kulturmarken Award – Nominierung zur Stadtmarke des Jahres
► 2011 Stiftung Lebendige Stadt – Anerkennung der Stiftung im Rahmen des Stifterpreises
► 2011 „Unverwechselbare Stadt“
► 2014 FAMAB Award – Silberner Apfel in der Kategorie „Best Cultural Event“
► 2015 1. Europäisches Festival der Tourismusförderung – Gewinner in der Kategorie
„Veranstaltungsstrategie“
► 2017 Nominiert für den Kulturmarken Award „Stadtmarke des Jahres“
4
Zur genauen Zusammensetzung der BesucherInnen des Lichtfestes 2014 vgl. Anhang 3.
13/21
3. Vorbereitungen zum Lichtfest am 9. Oktober 2019
3.1. Prozess und Partner
Die inhaltliche Vorbereitung für die Veranstaltungen rund um den 9. Oktober trägt
Prozesscharakter, erfolgt in mehreren Stufen und wird von vielen Akteuren getragen. Auf
diese Weise werden bereits im Vorfeld der Veranstaltungen verschiedene Perspektiven
einbezogen, ein breiter Diskurs angelegt und die Akzeptanz erhöht.
Zunächst werden durch Arbeitsgruppen aus Vertretern der „Initiativgruppe 9. Oktober 89“
inhaltliche Schwerpunkte vorgeschlagen und zurück in die Gruppe gespiegelt. Es folgt die
Schärfung und Konkretisierung der Schwerpunkte und Entwicklung des Mottos im Rahmen
eines Workshops mit Vertretern der Initiative sowie exponierten Ideengebern und
Multiplikatoren aus Bürgerbewegung, Politik, Gesellschaft, Kunst und Medien.
Das Lichtfest 2019 wird unabhängig, aber nicht losgelöst von den laufenden Prozessen um
die Entwicklung eines „Forums für Freiheit und Bürgerrechte“ (Arbeitstitel) auf dem Gelände
der ehemaligen Stasi-Zentrale, dem Bestreben um Reorganisation der Demokratiekonferenz
bzw. deren Neuetablierung als „Revolutionale 2019. Internationaler Runder Tisch und
Demokratiefestival“5 und der wieder aufgenommenen Debatte um ein Freiheits- und
Einheitsdenkmal gestaltet.
In allen Projektphasen erfolgt ein fortlaufender Austausch mit der Initiative Herbst 89, deren
Mitglied LTM ist.
Das Lichtfest Leipzig bindet seit der ersten großen Veranstaltung im Jahr 2009 regelmäßig
wechselnde KünstlerInnen ein. Neben großen Leipziger Kulturinstitutionen wie dem Chor der
Oper Leipzig und dem Leipziger Ballett sind die Vertreter der freien Kunstszene
Akteure des Lichtfestes.
Auch die Leipziger Hochschulen sind von Anbeginn Partner des Lichtfestes und bringen sich
regelmäßig mit studentischen Projekten ein. Besonders zu nennen sind die HGB und die
HTWK, aber auch das Deutsche Literaturinstitut Leipzig. Darüber hinaus pflegte und pflegt
das Lichtfest Leipzig von der ersten Auflage bis heute einen intensiven internationalen
Austausch. Hierbei sind besonders die Partnerstadtverbindungen eine Basis. So nahmen
bereits Künstler aus Krakow, Brno und Lyon am Lichtfest Leipzig teil. Im Jahr 2016 wurde im
Rahmen eines Memorandum of Understanding zwischen Leipzig und der südkoreanischen
Stadt Gwangju auch eine Kooperation zum Lichtfest vereinbart, die 2019 Früchte tragen soll.
3.2. Stufen der inhaltlichen Erarbeitung
►Stufe 1 – 4. Quartal 2017
Erarbeitung von Themenschwerpunkten und inhaltlichen Akzenten durch eine
Arbeitsgruppe aus Vertretern der Initiative Herbst 89.
Ergebnis: Perspektiven für die Feierlichkeiten zum 9. Oktober, Grundkonzept 20182020
Schwerpunkt 2019: Demokratie in Europa – Weltweite Verantwortung
5
Dazu wird dem Stadtrat eine separate Vorlage vorgelegt.
14/21
► Stufe 2 – 1. Quartal 2018
Rückkopplung dieser Schwerpunkte durch die Arbeitsgruppe in die Initiative Herbst
89 und deren Bestätigung durch die Initiative.
► Stufe 3 – 2. Quartal 2018
Schärfung und Konkretisierung der Schwerpunkte
Entwicklung des Mottos im Rahmen einer Arbeitsgruppe aus Vertretern der Initiative
sowie exponierten Ideengebern und Multiplikatoren aus Bürgerbewegung, Politik,
Gesellschaft, Kunst und Medien
► Stufe 4 – 2. Quartal 2018
Rückkopplung der Ergebnisse des Workshops an die Initiative
Bestätigung des Mottos durch die Initiative und öffentliche Information darüber durch
die Initiative
Ziel dabei ist die rechtzeitige Abstimmung und Bündelung aller Veranstaltungen und
die Gewinnung neuer Partner mit eigenen Veranstaltungen in einem definierten
Zeitfenster innerhalb des Innenstadtrings und unter dem gemeinsamen Motto, um die
Ausstrahlung im öffentlichen Raum zu verstärken.
► Stufe 5 – ab 3. Quartal 2018
Beginn aller beteiligten Partner mit den konkreten Planungen und Vorbereitungen für
die jeweiligen Veranstaltungen
3.3. Zeitleiste der künstlerischen Erarbeitung
Wie in den Jahren 2009 und 2014 findet das Lichtfest Leipzig 2019 auf dem Innenstadtring
statt. Das Lichtfest Leipzig 2019 bespielt den kompletten Ring. In zeitlicher Umgebung des
Lichtfestes finden weitere Veranstaltungen statt, die mit dem Lichtfest 2019 inhaltlich und
zeitlich korrespondieren. Ein öffentlicher Wettbewerb zur Teilnahme der Freien Szene wird
zeitlich vorgeschaltet und der Künstlerauswahl angegliedert. Künstler aus den
Partnerstädten Leipzigs schlagen Installationen zum Lichtfest Leipzig 2019 vor, die innerhalb
des Gesamtkonzepts integriert werden.
Zeitleiste (verantwortlich für die Umsetzung ist die LTM GmbH):
► 2. Quartal 2018
Entwicklung des Gesamtkonzepts als Vorkonzept mit künstlerischen Rahmendaten
und Grundzügen.
Entwicklung des Konzepts für den zu bespielenden urbanen Rahmen, als Grundlage
für die späteren ortsbezogenen Interventionen entlang des Innenstadtrings
15/21
► 2. Quartal 2018
Künstlerisches Konzept für den Wettbewerb Freie Szene
Künstlerisches Konzept für den Wettbewerb Partnerstädte
Entwicklung der Vorschlagsliste für die Künstlerwerkstatt. Für die Auswahl dieser
Vorschlagsliste wird im Vorfeld des Lichtfestes ein mit internationaler Erfahrung
besetztes Kuratoren-Labor berufen6.
►3. Quartal 2018
Wettbewerb Freie Szene
Wettbewerb Partnerstädte
Künstlerwerkstatt - Innerhalb dieses Labors werden Künstler für die Installationen auf
dem Ring ermittelt. In persönlichen Gesprächen mit diesen Künstlern werden
anschließend deren Vorschläge sowohl in die Gesamtdramaturgie eingepasst, als
auch hinsichtlich ihrer technischen Durchführbarkeit und Kosten für die Umsetzung
geprüft. Alle Vorschläge werden gelistet und in einem Gesamtszenario integriert.
►4. Quartal 2018
Präsentation der Ergebnisse des Wettbewerbs Freie Szene
Auswahl Wettbewerb Partnerstädte
Abschluss Künstlerkonzepte für das Lichtfest 2019
Parallel dazu erfolgt ab dem 3. Quartal 2018 die Sponsorengewinnung zur Sicherung der
Finanzierung. Bereits ab dem 2. Halbjahr 2018 laufen die ersten Abstimmungen mit den
Arbeitsgruppen Infrastruktur und Sicherheit für das Lichtfest Leipzig 2019.
► Januar 2019
Umsetzung des künstlerischen Konzepts inkl. aller technischen, infrastrukturellen und
sicherheitsrelevanten Konzepte und Anforderungen sowie der vorbereitenden und
begleitenden Kommunikation (lokal, regional, national und international)
Weiteres
Zur programmatischen Unterstützung wird ein ehrenamtliches Kuratorium „Lichtfest“ unter
dem Vorsitz des Oberbürgermeisters berufen (siehe Beschlusspunkt 3 der Vorlage). Das
Kuratorium berät die Initiative 89 und die LTM GmbH bei der Programmgestaltung. Das
Kuratorium tagt mindestens zweimal (November 2018, II. Quartal 2019).
3.4. Ausschreibung für die Freie Kunst- und Kultur-Szene
Im Vorfeld der Vorbereitungen zum Lichtfest 2019 wurde intensiv diskutiert, inwieweit noch
gezielter Leipziger Künstlerinnen und Künstler mit einem Vorlauf, der die intensive
Auseinandersetzung mit dem Thema ermöglicht, in die Planung einbezogen werden
könnten. In seinem Beschluss zu „Leipziger Jubiläen 2018“ (VI-DS-04773) hat der Stadtrat
daher Mittel i.H.v. 30.000 Euro zur Auslobung eines Wettbewerbs für die Kunst- und
Kulturszene der Stadt zur Verfügung gestellt.
Die Auslobung bereits 2018 soll einen ausreichenden Zeitraum für die Auseinandersetzung
mit dem Thema, seine künstlerische Interpretation, die Entscheidung für die letztlich zu
beauftragenden Künstler sowie alle erforderlichen Arbeitsschritte zur Verfügung stellen.
16/21
Daher müssen die Vorbereitungsarbeiten und Entscheidungsprozesse im 1. Halbjahr 2018
abgeschlossen werden.
Eine spezielle Ausstellung - im Gespräch sind das Tapetenwerk bzw. die Halle 14 auf dem
Gelände der Spinnerei (Herbstrundgang) - soll die interessierte Öffentlichkeit mit allen
eingereichten künstlerischen Vorhaben für das Lichtfest 2019 vertraut machen. Damit ist
gleichzeitig gewährt, dass die Auseinandersetzung mit dem Thema in der Stadtöffentlichkeit
präsent bleibt.
Die Begleitung der Durchführung des künstlerischen Wettbewerbs liegt bei der
künstlerischen Leitung des Lichtfestes, also bei der LTM GmbH. Mindestens ein
eingereichtes Projekt soll Teil des Lichtfestes 2019 werden.
17/21
4. Weitere Veranstaltungen im Umfeld des Jubiläums
Eine wichtige Veranstaltung im Rahmen des Jubiläums mit großer Auswirkung auf seine
politische und mediale Strahlkraft ist der Festakt am Vormittag des 9. Oktober im
Gewandhaus. In den Jahren 2009 und 2014 wurde dieser Festakt mit anschließendem
Empfang von der Stadt Leipzig (Dezernat Kultur, Referat Protokoll), der Sächsischen
Staatskanzlei sowie dem sächsischen Landtag gemeinsam vorbereitet bei Drittelung der
Gesamtkosten.
Zu Gast waren hochrangige Persönlichkeiten des öffentliche Lebens, allen voran der
Bundespräsident und die Bundeskanzlerin. Es wurde aber auch dafür Sorge getragen, dass
Bürgerrechtlerinnen und Bürgerrechtler aus dem gesamten Osten, insbesondere aus
Sachsen, Einladungen erhielten.
Die Festveranstaltung wurde vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen mitgeschnitten. Für die
musikalische Rahmung sorgte das Gewandhausorchester (2009 unter Stabführung von Kurt
Masur, 2014 unter Herbert Blomstedt).
Für den gemeinsamen Empfang von Stadt, Landtag und Sächsischer Staatsregierung
werden innerhalb des Gesamtbudgets für 2019 30.000 Euro zur Verfügung
Ebenfalls gute Tradition ist es, im unmittelbaren Umfeld des 9. Oktober angesiedelte
Projekte des bürgerschaftlichen Engagements zu fördern. Für künstlerischer Projekte mit
längerem Gestaltungsvorlauf und dem Ziel der Integration in das Lichtfest wurden bereits im
Jahr 2018 Mittel i.H.v. 30.000 Euro bereit gestellt.
Für im Jahr 2019 zu realisierende Projekte werden innerhalb des Gesamtbudgets 20.000
Euro bereitgestellt werden.
18/21
5. Lichtfest 9. Oktober 2019 - Kosten / Finanzierungsplan
Erlöse / Finanzierung
Stadt Leipzig
Projektförderung
400.000,00 €
Drittmittel öffentliche Hand
Bund / Freistaat
70.000,00 €
Drittmittel Stiftungen
Ostdeutsche Sparkassenstiftung
50.000,00 €
Sponsoren
Wirtschaftssponsoring
Partnerschaften
Sachleistungen
Wirtschaft
Eigenmittel
LTM Haushalt
250.000,00 €
50.000,00 €
Summe
300.000,00 €
1.120.000,00 €
Anmerkung:
Für eine Ausschreibung zur Förderung von künstlerischen Projekten der Freien Szene
wurden bereits im Jahr 2018 Mittel i.H.v. 30.000 Euro bereitgestellt.
Zu den Gesamtzuwendungen der Stadt (siehe Beschlusspunkt 4) sind
noch 20.000 Euro für Projekte der Freien Szene in 2019 und 30.000 Euro
für den Empfang zu rechnen (siehe dazu Punkt 4 des Begründungstextes)
19/21
Kosten
Verkehrssicherung
Beschilderung etc.
30.000,00 €
Infrastruktur
Sanitätsdienst, Reinigung, Toiletten
barrierefreie Angebote Augustusplatz,
Kerzenstände
32.000,00 €
Versicherungen / Gebühren
Veranstalterhaftpflicht, Versicherungen
21.000,00 €
Sicherheit
Sicherung Aufbau, Veranstaltung,
Nachsicherung
70.000,00 €
Technik
Bühnen: Ton, Licht, Video, Pressebereiche
Ehrengastbereich etc.
Transporte
19.000,00 €
Installationen - Vorortservice
12.000,00 €
Technische Leitung
25.000,00 €
Stromversorgung / Installation
31.000,00 €
Funkgeräte
5.000,00 €
Hubmittel
8.000,00 €
Konzeption /
Künstlerische Umsetzung
Künstlerhonorare, Konzepterstellung,
künstlerische Leitung
Sonstige Kosten
Verbrauchsmaterial, Reisekosten,
Bewirtungskosten, Hotel etc
Kommunikation
480.000,00 €
Pressearbeit, Online, Social Media, Anzeigenund Plakatkampagne, Journalistenbetreuung,
Dokumentation
Summe
167.000,00 €
25.000,00 €
195.000,00 €
1.120.000,00 €
Anmerkung:
Nicht eingepreist sind Kosten für Terrorabwehr (Betonsperren, Security, Zusatzkontrollen etc.)
20/21
Übersicht städtische Kosten zum Jahrestag der Friedlichen Revolution 2019
2018
Ausschreibung für Projekte der freien Szene zum Lichtfest 2019,
Finanzierungstranche 2018
2019
30.000,00 €
Ausschreibung für Projekte bürgerschaftlichen Engagements im Umfeld
der Feiern zu 30 Jahre Friedliche Revolution 2019
20.000,00 €
Anteil der Stadt an der Finanzierung des gemeinsamen Festaktes mit
Sächsischer Staatskanzlei und Sächsischem Landtag
30.000,00 €
Förderung Lichtfest 2019
400.000,00 €
Summe der Städtischen Förderung
30.000,00 € 450.000,00 €
6. Folgen bei Nichtbeschluss
Sollte die Vorlage nicht beschlossen werden, sind die angedachten Veranstaltungen zum 30.
Jahrestag der Friedlichen Revolution am 9. Oktober 2019 wie aufgezeigt nicht zu realisieren.
Anlagen:
Anlage 1 - Redner zur Demokratie
Anlage 2 - Lichtfeste im Überblick
Anlage 3 – Zielgruppen
Anlage 4 - Lichtfest 2018
21/21
Anhang 1: Redner zur Demokratie
► Adam Krzeminski (2017)
► Martin Schulz (2016)
► Wolfgang Templin (2015)
► Joachim Gauck (2014)
► Milan Uhde (2013)
► György Dalos (2012)
► Marek Prawda (2011)
► Norbert Lammert (2010)
Reden zum Festakt 2009
► Frank-Walter Steinmeier (2008)
► Harald Ringstorff (2007)
► Wolfgang Schäuble (2006)
► Hans-Jürgen Papier (2005)
► Wolfgang Thierse (2004)
► Johannes Rau (2003)
► Johannes Rau (2002)
► Johannes Rau (2001)
Der Wortlaut der Reden ist auf http://www.herbst89.de nachzulesen.
Anhang 2: Lichtfeste im Überblick
2009 | 20 Jahre Friedliche Revolution
Lichtinstallationen, Musik und Performances entlang des „halben“ Innenstadtrings
Grußworte: Hans-Dietrich Genscher (Bundesaußenminister a.D.) und Prof. Kurt Masur
Teilnehmende Künstler:
Joachim Blank, Robert Bramkamp, Marek Brandt, Till Exit, Fred Fröhlich, Andy Gädt, Jörg,
Herold, Andreas Höll, Frank Hülsmeier, Tjark Ihmels, Sebastien Lefevre, Via Lewandowsky,
Maix Mayer, Norbert Meissner, Carsten Nicolai, Olaf Nicolai, Stefan Nölke, Ruairi O’Brien,
Jana Rath, Stefan Rettich, Ute Richter, Tilo Schulz, Ty Sycaci, Susanne Weirich, Jürgen
Wenige, Jürgen Wolf, Kim Wortelkamp, Jerzy Zon, Arend Zwicker
Das Lichtfest „Aufbruch Leipzig - 20 Jahre Friedliche Revolution und Einheit Europas“ fand
auf einem Teil des historischen Demonstrationswegs von 1989 statt. Architekten,
Lichtplaner, Designer und Künstler aus verschiedenen europäischen Ländern beteiligten sich
unter einer künstlerischen Gesamtleitung mit Interpretationen zum Thema Friedliche
Revolution über die Medien Licht, Audio und Video. Das Lichtfest 2009 beschäftigte sich mit
der Erinnerung, blieb jedoch dabei nicht stehen, sondern wirkte als Symbol für Einheit,
Freiheit und Überwindung von Grenzen. Angesprochen wurde eine breite Öffentlichkeit; die
Bürgerinnen und Bürger, die 1989 selbst mit erlebt hatten; junge Menschen, nationale und
internationale Gäste der Stadt.
2010 | 20 Jahre Deutsche Einheit
Grußwort: Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert
Synchrones Orgelkonzert aus der Nikolaikirche Leipzig (Nikolaikantor Jürgen Wolf) und der
Kuppel des Berliner Bundestages (Prof. Domenico Tagliente, Wien) – Übertragung per LED
Wänden auf den Augustusplatz
Musikperformance Rolf Stahlhofen und Band
Ein musikalischer Brückenschlag zwischen Leipzig und Berlin machte symbolisch die
historische Beziehung zwischen diesen beiden Städten in diesem Kontext erlebbar. Die
Organisten Jürgen Wolf (Nikolaikantor) und Prof. Domenico Tagliente aus Wien
improvisierten simultan auf Orgeln in der Nikolaikirche Leipzig sowie in der Kuppel des
Berliner Bundestages bekannte musikalische Themen von Johann Sebastian Bach. Die
Besucher des Lichtfestes auf dem Augustusplatz erlebten dieses besondere Konzert über
große LED Wände live mit.
Eine weitere Rolle spielte die zeitgenössische Musik. Sänger und Songwriter Rolf
Stahlhofen, Gründungsmitglied der „Söhne Mannheims“ performte gemeinsam mit Künstlern
aus verschiedenen Nationen. Sein Song „Zeit was zu ändern“ erklang in unterschiedlichen
Sprachen.
Abschließend verbanden sich die Elemente zu einem Gesamtkunstwerk: Die eindringlichen
Orgelklänge Jürgen Wolfs gingen mit der Pop-Musik von Rolf Stahlhofen sowie einer
Laserperformance eine akustische und visuelle Beziehung ein.
2011 | Themenschwerpunkt Polen / Brückenschlag nach Danzig
Grußworte: Jerzy Buzek - Präsident des Europäischen Parlaments und Dr. Marek Prawda,
Botschafter der Republik Polen
Konzert in der Philharmonie Danzig (Live-Übertragung aus Danzig auf den Augustusplatz
und parallel Live-Übertragung vom Augustusplatz nach Danzig in die Philharmonie –Werke
zum Anlass)
Ausführende: Polnische Ostsee Philharmonie Danzig unter Leitung von Nikolaikantor Jürgen
Wolf, Solisten
2011 jährte sich die Unterzeichnung des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrags zum
20. Mal. Erstmals fanden aus diesem Anlass zum Lichtfest Leipzig zwei Veranstaltungen
parallel statt und waren direkt miteinander verbunden: in Deutschland und Polen, in Leipzig
und Danzig – den Städten, die symbolisch für diese Veränderungen in Europa stehen. In der
Polnischen Ostsee Philharmonie Danzig fand am Abend des 9. Oktober ein Sonderkonzert
mit Werke polnischer und deutscher Komponisten anlässlich des Jahrestages der
Friedlichen Revolution statt. Live-Schaltungen übertrugen dieses direkt aus Danzig zum
Leipziger Augustusplatz. Eine zeitgleiche Videoperformance als Großprojektion auf die
Fassade der Oper Leipzig, welche auch Danzig live zu sehen war, verband historische
Bezüge aus Danzig und Leipzig mit aktuellen Blickwinkeln und bettete diese in die LiveBilder vom Konzert aus Danzig ein. Mieczysław Struk, Marschall der Woiwodschaft
Pommern, und Stadtpräsident Paweł Adamowicz, Oberbürgermeister der Stadt Danzig,
übernahmen die Schirmherrschaft für das gemeinsame Projekt. Zudem wurde das
gemeinsame Lichtfest als offizielles Projekt im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft Polens
(1. Juli bis 31. Dezember 2011) ausgezeichnet.
2012 | Themenschwerpunkt Ungarn / Grenzen überwinden
Grußwort: Zoltán Balog - Staatsminister der Republik Ungarn
Tanzchoreografie des Leipziger Balletts unter Leitung von Chefchoreograf Mario Schröder
mit einer Videoprojektion auf die Fassade der Oper von Jürgen Meier
Unter der Überschrift „Grenzen überwinden“ setzte sich das Kunst- und Bürgerprojekt
inhaltlich und künstlerisch unter anderem mit den Ereignissen in Ungarn 1956 sowie 1989
und deren Auswirkungen auf Deutschland und Europa auseinander. Anlass für den
Themenschwerpunkt war das 20. Jubiläum der Unterzeichnung des Deutsch-ungarischen
Freundschaftsvertrages. Auf dem Augustusplatz erlebten die Teilnehmer eine Choreografie
des Leipziger Balletts unter Leitung von Chefchoreograf Mario Schröder in Verbindung mit
einer Videoprojektion an der Fassade der Oper sowie einer musikalischen Inszenierung, die
historische Bezüge aus Ungarn und Deutschland verband. Das Leipziger Ballett präsentierte
eine choreografische Auseinandersetzung mit dem Freiheitsgedanken, bei der es nicht nur
um das Erinnern an die Friedliche Revolution, sondern ebenso um heutige Kämpfe um
Freiheit auf der ganzen Welt ging. Inhaltliche Schwerpunkte setzten Themen, wie Der
ungarische Aufstand, Deutsch-deutsche Wiedervereinigung am Balaton, Grenzöffnung,
Neue Werte.
2013 | Themenschwerpunkt Tschechien & Slowakei / Wie geht’s? Über Prag!
Grußwort: Robert Roth - slowakischer Schauspieler
Theaterstück von Ralph Oehme, Leipzig
Musik von „Ty Syčáci“ (Brno) und Videoinstallation
Unter der Überschrift „Wie geht’s? Über Prag!“ setzte sich das Lichtfest inhaltlich und
künstlerisch mit den Ereignissen in Tschechien und der Slowakei (bis 1989 ČSSR)
auseinander, unter anderem mit dem Prager Frühling 1968 und der Botschaftsbesetzung
durch DDR-Flüchtlinge in Prag 1989. Autor Ralph Oehme inszenierte dazu mit
Schauspielern und Laiendarstellern gemeinsam ein eindrucksvolles Theaterstück. Das Portal
der Oper Leipzig diente als Projektionsfläche und bildete den Bühnenhintergrund für einen
symbolischen Bahnhof, der im Zentrum der Inszenierung stand. Die Theaterperformance
fokussierte auf eine Familie, die in verschiedenen Szenen die individuelle Dimension der
Ereignisse des Prager Frühlings 1968, der Besetzung der Deutschen Botschaft in Prag 1989
durch DDR-Flüchtlinge und deren Ausreise über Dresden nach Hof sichtbar macht. Die
tschechische Band Ty Syčáci unterstrich den dramaturgischen Ansatz mit Livemusik.
2014 | 25 Jahre Friedliche Revolution
Lichtinstallationen, Musik und Performances entlang des gesamten Innenstadtrings
Grußworte von Stanislaw Tillich - sächsischer Ministerpräsident, Joachim Gauck –
Bundespräsident und von den Staatspräsidenten Polens, Tschechiens, der Slowakei und
Ungarns
Teilnehmende Künstler:
Yvon Chabrowski, Bitnik Mediengruppe Zürich, Mischa Kuball, Künstlergruppe
Westfernsehen ( Netzwerk von Kunst-, Kultur- und Medienschaffenden in Leipzig der
Jahrgänge 1974 bis 1985, u.a. Hannah Sieben, René Heinrich, Thomas Achtner, Josephin
Eckardt, André Landgraf, Alba Talamo, Roman Pauls, David Gerloff, Andreas Oelsner),
Ulrich Polster, Sigrid Sandmann, Mario Schröder und Leipziger Ballett, Studenten der HTWK
gemeinsam mit den Professoren Max Erlemann und Frank Hülsmeier, Studio 2014
(Künstlergruppe), Edith Tar und Radjo Monk, Theoriz Studio Lyon ( Künstlernetzwerk um
Jonathan Richer und David-Alexandre Chanel),
Musikperformance mit: Die Art, Hardy Rittner, Servi, Sebastian Krumbiegel, Christopher
Tarnow, Mitglieder der Gruppe Renft, Carolina Eyck
Anlässlich 25 Jahre Friedliche Revolution erstreckte sich das Lichtfest erstmalig über den
gesamten Ring. Entlang des historischen Demonstrationswegs stellten Licht-, Ton- und
Video-Projektionen, Tanz, Performance und Musik reflektierende und hinterfragende Bezüge
zwischen 1989 und 2014 her. International agierende Künstler – z. B. die !Mediengruppe
Bitnik aus Zürich, Jonathan Richer und das Théoriz Studio aus Lyon sowie Mischa Kuball
aus Düsseldorf – setzten sich in ganz unterschiedlichen Arbeiten mit dem Herbst 1989
auseinander und übersetzten die damaligen Ereignisse, Emotionen etc. in die heutige Zeit.
Auf einer Strecke von 3,6 Kilometern wurde an über 20 Stationen die Interaktion sicht- und
erlebbar, wurden Besucher zu Teilnehmern.
2015 | Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit?“ – 25 Jahre Deutsche Einheit
Schauspieler Florian Lukas, TV-Journalistin Pinar Atalay im Dialog mit dem Chor der Oper
Leipzig unter Leitung von Alessandro Zuppardo, Videoinstallation
Nach der großen Jubiläumsausgabe auf dem gesamten Innenstadtring ging das Lichtfest
Leipzig 2015 thematisch neue Wege und richtete den Blick nun auf zivilgesellschaftliche
Aspekte. „Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit?“ lautete das Motto – kritisch hinterleuchtend
und daher mit einem Fragezeichen versehen. Die Identität des Einzelnen im einst geteilten
und seit 25 Jahren wieder geeinten Deutschland war gedanklicher Ausgangspunkt des
Abends. Der Schauspieler Florian Lukas (u.a. „Weißensee“; „Grand Budapest Hotel“)
schlüpfte stellvertretend in die Rolle derer, die zurückblicken. Er lieh ihnen Stimme und
Gesicht, sprach vor dem Hintergrund historischen Ton- und Bildmaterials literarische
Sequenzen. Aktuelle Bezüge dazu stellten die von der Journalistin und TV-Moderatorin Pinar
Atalay gelesenen Nachrichten her. Dafür entstand auf der Bühne ein Fernsehstudio. Auch
hier spielte die Themen Fremd- bzw. Geborgensein eine zentrale Rolle. Die dritte
Komponente des Abends bildete der Chor der Oper Leipzig unter Leitung von Alessandro
Zuppardo. Als musikalisches „Wir“ repräsentierte er die Gesellschaft und schaffte ein
Gegengewicht zu persönlicher Rückschau und schnelllebigen Nachrichten.
2016 | „Mut – Werte – Veränderung“
Grußworte: Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments, Iris Gleicke,
Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer und Martin Dulig, Sächsischer
Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
Schauspieler Sylvester Groth und Tanzperformance des Leipziger Balletts unter Leitung von
Chefchoreograf Mario Schröder, Videoinstallation
Unter dem Motto „Mut – Werte – Veränderung“ rückte das Lichtfest erneut
zivilgesellschaftliche Aspekte der Friedlichen Revolution in den Fokus. Auf dem
Augustusplatz gestalteten Schauspieler Sylvester Groth, Musiker Mike Dietrich und Mario
Schröder (Ballettdirektor und Chefchoreograph) mit dem Leipziger Ballett ein knapp
einstündiges Bühnenprogramm, das Text, Musik, Tanz, Foto und Video zu einer
vielschichtigen Performance verwob: Sylvester Groth verkörperte den Visionär, den
Weltbürger. Vorwärtsdrängend und beratend auf der einen Seite, kritisch und nachdenklich
auf der anderen, brachte er die großen Themen des Abends mit Hilfe aktueller Texte, aber
auch historischer Zitate von Kant bis Kennedy auf die Agenda. Mit ihm in beständigem
Austausch agierten die Tänzerinnen und Tänzer des Leipziger Balletts. Mal zustimmend, mal
ablehnend, bewegten sie sich zwischen Aufbruch und Erstarrung, Zukunft und
Vergangenheit. Der Leipziger DJ Mike Dietrich unterlegte die Szenen mit einer Soundcollage
aus klassischen und zeitgenössischen Elementen. Historische Foto- und Videoaufnahmen,
großformatig auf mehrere Flächen im Hintergrund projiziert, erzeugten weitere
Bedeutungsebenen.
2017 | „Aufbruch – Verantwortung – Offenheit“
Grußworte: Adam Krzeminski, polnischer Autor und Publizist, Iris Gleicke, Beauftragte der
Bundesregierung für die neuen Bundesländer
Musik: Stephan König Jazz-Quartett
Claudius Nießen (Autor und Direktor des DLL) im Gespräch mit:
Jürgen Engert, Journalist + Zeitzeuge, Anke Ernter, Filmemacherin und Vertreterin der
„Generation 89“, Juliane von Reppert-Bismarck, Journalistin und Initiatorin von Lie detectors,
Dr. Lutz Kinkel, Journalist und Geschäftsführer des European Centre for Press and Media
Freedom
Unter dem Motto „Aufbruch – Verantwortung – Offenheit“ stand erneut die Zivilgesellschaft
im Fokus des Lichtfestes. Aufzustehen und zu handeln war 1989 und ist auch heute die
Voraussetzung dafür, dass Neues entstehen kann. Aus diesem Aufbruch entsteht die
Verantwortung, sich zu verständigen, Kompromisse auszuhandeln und für Folgen
einzustehen. Offenheit schließlich ist eine wichtige Voraussetzung, um Dinge bewegen und
gestalten zu können. Die Auseinandersetzung mit diesen Werten, deren Verbindlichkeit jeder
Einzelne durch seine Haltung und sein Handeln mitbestimmt, ist hochaktuell. Mit Talk, Jazz
und Video setzte das Lichtfest neue künstlerische Akzente. Claudius Nießen begrüßte dazu
mehrere Gäste, die sowohl über persönliche Erinnerungen sprachen als auch den Bogen zur
aktuellen politischen Situation in Deutschland spannten. Historische und aktuelle Foto- und
Videoaufnahmen, projiziert auf große Leinwände im Hintergrund der Bühne, unterstrichen
das Gehörte und transportierten die Aufbruchstimmung der damaligen Zeit in das Hier und
Jetzt. Das Stephan König Jazz-Quartett sorgte zwischen den einzelnen Gesprächen für
besonders emotionale Momente: Fünf eigens für das Lichtfest kreierte Kompositionen waren
Grundlage für die Bild- und Soundatmosphäre und prägten die Rhythmik des Abends.
Nonverbal agierende Schauspieler und Komparsen komplettierten die Bühnenszene.
Anlage 3: Besucherstruktur des Lichtfestes 2014
(Quelle: LTM GmbH)
Überregionale Ausstrahlung
Von den 200.000 Besuchern kamen rund 70.000 Menschen von außerhalb Leipzigs in die
Stadt. Davon waren 10.000 ausländische Teilnehmer.
Erreichung junger Zielgruppen
Fast die Hälfte der Lichtfest-Besucher war jünger als 40, ein Drittel jünger als 30 Jahre.
Anhang 4
Beispiel für die die konkrete Umsetzung: . Erarbeitung der Lichtfest-Konzeption am
Beispiel Workshop („Think Tank“) zum Lichtfest 2018
Der Think Tank zum Lichtfest Leipzig 2018 fand am 5. Dezember 2017 statt.
Es waren vertreten:
► Dr. Susann Baumgartl, Leiterin der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn,
► Sophie Albers Ben Chamo, Journalistin,
► Falk Elstermann, Geschäftsführer Soziokulturelles Zentrum "die naTo" e. V., Mitglied
Initiative „Tag der Friedlichen Revolution – Leipzig 9. Oktober 1989“,
► Ulrich Hörning, Bürgermeister und Beigeordneter für Allgemeine Verwaltung,
verantwortlich für Leipziger Jahr der Demokratie 2018,
► Dr. Lutz Kinkel, Geschäftsführer European Centre for Press and Media Freedom,
► Michael Kölsch, Sprecher der Initiative „Tag der Friedlichen Revolution – Leipzig 9.
Oktober 1989“,
► Claudius Nießen, Autor und Geschäftsführer des Deutschen Literaturinstituts Leipzig,
► Stephan Zänker, Geschäftsführer Weimarer Republik e.V.,
► Dr. Irmgard Zündorf, Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam – Leiterin des
Bereichs Public History,
► Jürgen Meier, Künstler, Künstlerischer Leiter Lichtfest Leipzig,
► Marit Schulz, LTM GmbH, Gesamtleitung Lichtfest Leipzig,
► Jutta Amann, LTM GmbH, Presse und PR Lichtfest Leipzig,
► Dr. Justus Bobke, Moderation.
Die Zusammensetzung der Gruppe wurde in und mit der “Initiativgruppe 9. Oktober“
abgestimmt. Ausgangspunkt der kreativen Arbeit waren folgende Vorüberlegungen und
Fragestellungen:
Die Friedliche Revolution in Deutschland von 1989 war von ganz unterschiedlichen Motiven
und Vorstellungen geprägt: die Menschen demonstrierten unter anderem für mehr Teilhabe
am politischen Meinungsbildungsprozess und an der Macht im Staat, für Gleichberechtigung,
soziale Marktwirtschaft und Ökologie. Heute stehen sowohl Deutschland als auch Europa vor
großen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen.
Was heißt heute Partizipation und persönliche Verantwortung des Einzelnen für eine
lebendige Demokratie? Sind die Forderungen nach Teilhabe heute andere als 1989? Wenn
ja, welche Aspekte der Teilhabe sind für die Bürger heute relevant (Politik, Arbeit,
Gleichberechtigung, weitere)?
Perspektivwechsel heißt die Betrachtung von Problemstellungen aus einer völlig neuen
Richtung, liefert Anregungen zur Lösung der Aufgabe. Eine wichtige Forderung der
Demonstranten von 1989 war die Bereitschaft zum Perspektivwechsel und die
demokratische Streitkultur als Grundlage für den inneren Frieden und die Weiterentwicklung
der Demokratie. Ist auch heute ein Perspektivwechsel nötig, gibt es dafür eine Bereitschaft in
der Zivilgesellschaft?
Gemeinsam wurden drei Oberthemen evaluiert: Teilhabe – demokratische Streitkultur –
Bereitschaft zum Perspektivwechsel
Schließlich wurde aus vielen Vorschlägen von Wort-Dreiklängen ein Motto ausgewählt, das
neben der inhaltlichen Relevanz auch die sprachliche Kraft hat, auf die Projekte und
Veranstaltungen rund um den 9. Oktober 2018 aufmerksam zu machen - die Entscheidung
fiel mit großer Mehrheit auf die inhaltliche Klammer
„ich. die. wir.“
Dieses Motto funktioniert als historischer Rückblick ebenso wie in der aktuellen
zivilgesellschaftlichen Diskussion. In der Diskussion wurden verschiedene inhaltliche
Gegensätze und Brüche thematisiert, die unter diesem Motto aufgegriffen werden können:
► Teilhabe am demokratischen Gemeinwesen gegenüber dem Abtauchen in Parallelwelten.
► Chancen einer produktiven Debattenkultur gegenüber der Frustration der Widersprüche.
► Spannung von Eigennutz und Gemeinwohl.
► Balance von Bürgerrechten und Bürgerpflichten.
► Empathie versus Oberflächlichkeit.
► Wunsch nach Heimat gegenüber der Tendenz zur Vereinzelung.
► Lösen der komplexen Herausforderungen in Zeiten populärer Vereinfachungen.
► Streben nach Sicherheit in Zeiten permanenter Unsicherheit.
Das Motto reiht sich vom Aufbau her in das Vorgehen der Jahre vorher ein. Vor allem aber
lässt dieses Motto den Veranstaltern viel Freiheit zur Interpretation.
Das Motto eignet sich für das Lichtfest Leipzig ebenso wie als kommunikatives Dach für die
anderen Veranstaltungen rund um den 9. Oktober 2018. Es dient als Leitmotiv für die
Vorbereitung des Lichtfestes 2018.
Nach diesem Muster (in deutlich erweiterter Form) soll vorbehaltlich des Stadtrats-Votums
auch die Erarbeitung der konzeptionellen Basis für das Lichtfest 2019 von statten gehen.
Der Workshop zur Erarbeitung der Konzeption soll Ende des ersten Quartals 2018
zusammentreten, damit im Verlauf des II. Quartals die Eckdaten des Konzepts
festgeschrieben werden können. Diese zeitlichen Linien sind nötig, damit die
Drittmittelakquise vom III. Quartal 2018 an auf einer verlässlichen Basis aufbauen kann.