Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1384249.pdf
Größe
123 kB
Erstellt
04.04.18, 12:00
Aktualisiert
15.10.18, 15:47
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Verwaltungsstandpunkt Nr. VI-A-05621-VSP-01
Status: öffentlich
Eingereicht von
Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Betreff:
Von der Unbestimmtheit der Mobilitätsszenarien zum Entwicklungs- und
Angebotsszenarium
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Zuständigkeit
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
zeitweilig beratender Ausschuss Verkehr und Mobilität
FA Stadtentwicklung und Bau
FA Wirtschaft und Arbeit
FA Umwelt und Ordnung
Ratsversammlung
17.05.2018
22.05.2018
22.05.2018
29.05.2018
20.06.2018
Bestätigung
2. Lesung
2. Lesung
2. Lesung
Vorberatung
Beschlussfassung
Rechtliche Konsequenzen
Der gemäß Ursprungsantrag gefasste Beschluss wäre
☐
Rechtswidrig und/oder
☐ Nachteilig für die Stadt Leipzig.
☐
Zustimmung
☐ Ablehnung
☐
Zustimmung mit Ergänzung
☐ Ablehnung, da bereits Verwaltungshandeln
☒
Alternativvorschlag
☐ Sachstandsbericht
Beschlussvorschlag:
Die vorgeschlagenen Grundprinzipien fließen im Zusammenhang mit der weiterführenden
Diskussion und Betrachtung in die Mobilitätsszenarien ein.
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Übereinstimmung mit strategischen Zielen:
x
Finanzielle Auswirkungen
nein
wenn ja,
Kostengünstigere Alternativen geprüft
nein
ja, Ergebnis siehe Anlage zur Begründung
Folgen bei Ablehnung
nein
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
Handelt es sich um eine Investition (damit aktivierungspflichtig)?
nein
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
Im Haushalt wirksam
von
Ergebnishaushalt
bis
Höhe in EUR
wo veranschlagt
Erträge
Aufwendungen
Finanzhaushalt
Einzahlungen
Auszahlungen
x
Entstehen Folgekosten oder Einsparungen?
Folgekosten Einsparungen wirksam
Zu Lasten anderer OE
nein
von
wenn ja,
bis
Höhe in EUR
(jährlich)
wo veranschlagt
Ergeb. HH Erträge
Ergeb. HH Aufwand
Nach Durchführung der
Ergeb. HH Erträge
Maßnahme zu erwarten
Ergeb. HH Aufwand (ohne
Abschreibungen)
Ergeb. HH Aufwand aus
jährl. Abschreibungen
Auswirkungen auf den Stellenplan
Beantragte Stellenerweiterung:
x
nein
wenn ja,
x
nein
ja,
Vorgesehener Stellenabbau:
Beteiligung Personalrat
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Sachverhalt:
Grundlage für den Szenarienprozess und die Erarbeitung der Mobilitätsszenarien bildet der
Beschluss des Stadtrates vom 20.02.2016 zum Antrag Nr. VI-A-01833 („Prämissen für die
Fortschreibung des Nahverkehrsplans“), welcher vorsieht, dass im Rahmen der Erarbeitung
des Nahverkehrsplans mindestens 3 Szenarien zur Weiterentwicklung des ÖPNV in Leipzig
untersucht werden.
Die auf Basis wissenschaftlicher Methodik in einem arbeitsintensiven und ergebnisoffenen
Prozess erarbeiteten und in sich konsistenten Szenarien beschreiben zunächst verschiedene
Möglichkeiten, wie Mobilitätslösungen für Leipzig künftig geplant werden könnten – je
nachdem, für welchen Weg man sich heute entscheidet. Sie dienen darüber hinaus auch
dazu, die Möglichkeiten politischer Entscheidungswege sowie deren Auswirkungen und
Notwendigkeiten (bspw. hinsichtlich finanzieller Ressourcen, Umweltschutzbelange etc.)
transparent aufzuzeigen, denn im Zusammenhang mit der vorausschauenden Planung einer
wachsenden Stadt gilt es, bereits heute die Weichen zu stellen, um die zukünftigen
Mobilitätsanforderungen entsprechend bewältigen zu können. Die Szenarien bilden in
Form von möglichen Zukunftsprojektionen die Basis für eine offene Diskussion und
eine verkehrspolitische Richtungsentscheidung, ohne jedoch schon konkrete
Maßnahmen auszuformulieren. Auf der Maßnahmenebene bestehen entsprechende
Ausgestaltungsmöglichkeiten, die es in den nächsten Schritten auszufüllen gilt.
Die im Antrag vorgeschlagenen Grundprinzipien sind zum größten Teil bereits Bestandteil
der Szenarien und deren Inhalte wurden als wichtige Einflussfaktoren als Teil eines ganzen
Kataloges während des Prozesses identifiziert. Folgende Aspekte wurden während des
Szenarienprozesses bereits in die Betrachtung einbezogen:
a. Da sich der Szenarienprozess grundsätzlich an den verkehrspolitischen Leitlinien des
Stadtentwicklungsplans Verkehr und öffentlicher Raum (STEP VöR) orientiert und
auch Inhalte des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (INSEK) 2030 aufgreift, ist
der Planungsgrundsatz zur Förderung der stadt- und umweltverträglichen
Organisation des Verkehrs als Umfeldfaktor auch ein Bestandteil aller Szenarien. Die
Verringerung des Verkehrsaufwandes durch verkehrssparsame Raumstrukturen
(„Stadt der kurzen Wege“) ist bspw. auch im Schlüsselelement der Strategie
Verkehrspolitische Ziele/ Grundsätze (6) mit berücksichtigt worden.
b. Die Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und seiner Nutzung
durch nutzergerechte Angebote (inkl. Verflechtung) ist insbesondere – je nach
Szenario in verschiedenen Ausprägungen – in den Schlüsselelementen der Strategie
enthalten (siehe Optionskatalog, Anlage 3 der Vorlage Nr. VI-DS-03902):
Räumliche und zeitliche Erschließungsqualität (21), Netz- und Angebotsstruktur (22),
Vernetzung von ÖPNV-Angeboten (23).
Auch die Schlüsselfaktoren des Umfeldes (siehe Trendkatalog, Anlage 2 der Vorlage)
beinhalten entsprechende Aspekte hinsichtlich der Anforderungen an den ÖPNV,
bspw. Kundenanforderungen an den ÖPNV (16).
c. Die Entflechtung der Verkehrsarten wurde vor allem im Schlüsselelement Prioritäten
in der Aufteilung des Verkehrsraums (9) berücksichtigt sowie z. T. auch in den
Schlüsselelementen Entwicklung der Verkehrsflächen (8) und Steuerung der
Wirtschaftslogistik (13) bereits mit betrachtet. Je nach Szenario wurden dabei
unterschiedliche Ausprägungen der Schlüsselelemente in die Szenarioinhalte
aufgenommen.
d. (gemeinsame Ausführungen zu d. und e.) Der Themenkomplex Aus- und Neubau von
(Fern)-verkehrstrassen wurde während der Szenarienerarbeitung in Form des
Schlüsselelementes Straßennetz (17) betrachtet. Dabei reichen die Ausprägungen je
nach Szenario vom Erhalt bis zum Ausbau des Straßennetzes. Eine detaillierte
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Prüfung hinsichtlich der Führung der Fernverkehrstrassen durch Leipzig ist im
Rahmen des Szenarienprozesses nicht erfolgt, da die Szenarien grundsätzlich keine
Maßnahmenebene abbilden. Diese gilt es in einem nächsten Schritt zu prüfen.
Entsprechende Untersuchungen werden bspw. auch im Rahmen des EU-Projektes
DEMO-EC bzw. des Verkehrskonzeptes Erweiterte Innenstadt, dessen
Untersuchungsgebiet u. a. das Tangentenviereck Nord abbildet, vorgenommen und
sind im Zusammenhang mit der gesamtstrukturellen Entwicklung (Entwicklung der
Bevölkerungszahl, der Verkehrsmengen und -ströme etc.) zu betrachten.
Grundsätzlich konnte die Wirkung des 2006 fertiggestellten Autobahnrings um
Leipzig, der den Großteil des heutigen Fern- bzw. Durchgangsverkehrs aufnimmt und
damit zu einer deutlichen Veränderung der Fahrzeugströme von und nach Leipzig hin
zu einer Reduzierung des Lkw-Durchgangsverkehrs bewirkt hat, in entsprechenden
Studien belegt werden.
e. (siehe gemeinsame Ausführungen zu d.)
f.
Der im Trendkatalog enthaltene Schlüsselfaktor des Umfeldes Berufs- und
Ausbildungsbezogene Mobilität (14) geht für alle Szenarien gleichermaßen von einer
wachsenden Pendlerverflechtung mit dem Umland aus. Die Entwicklung der
Pendlerzahlen und –verflechtungen wurde für alle Szenarien als konstant und damit
als Umfeldfaktor angenommen, da eingeschätzt wird, dass eine Einzelbetrachtung für
jedes Szenario nicht zu gravierenden Unterschieden bzw. Änderungen in den
Aussagen der Szenarien führen würde.
Es wird ersichtlich, dass die vorgeschlagenen Grundprinzipien wesentliche Elemente (in
einer Reihe von verschiedenen Einflussfaktoren) für eine Strategie bzw. ein Szenario
darstellen. Auch, wenn diese bereits an vielen Stellen im Rahmen des Szenarienprozesses
betrachtet wurden, wird vorgeschlagen, dass die genannten Aspekte im Zusammenhang mit
der weiterführenden Diskussion und Betrachtung in die Mobilitätsszenarien einfließen.
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