Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1369906.pdf
Größe
3,3 MB
Erstellt
19.02.18, 12:00
Aktualisiert
24.04.18, 15:21
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Beschlussvorlage Nr. VI-DS-01050-DS-01
Status: öffentlich
Eingereicht von
Dezernat Allgemeine Verwaltung
Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Betreff:
Unterbringung des Stadtarchivs - 1. Nachtrag zum Mietvertrag
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
FA Allgemeine Verwaltung
FA Stadtentwicklung und Bau
Ratsversammlung
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Zuständigkeit
16.05.2018
Bestätigung
Vorberatung
Vorberatung
Beschlussfassung
Beschlussvorschlag:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, den 1. Nachtrag zum Mietvertrag für die
Unterbringung des Stadtarchivs in der Halle 12, Alte Messe mit der Leipziger Entwicklungsund Vermarktungsgesellschaft mbH & Co. Grundstücks KG (LEVG) abzuschließen.
Der jährliche Kaltmietzins beträgt 801.603,00 €.
1/3
Übereinstimmung mit strategischen Zielen:
Finanzielle Auswirkungen
nein
x
wenn ja,
Kostengünstigere Alternativen geprüft
nein
x
ja, Ergebnis siehe Anlage zur Begründung
Folgen bei Ablehnung
nein
x
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
x
Handelt es sich um eine Investition (damit aktivierungspflichtig)?
Im Haushalt wirksam
von
Ergebnishaushalt
bis
nein
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
Höhe in EUR
wo veranschlagt
Erträge
Finanzhaushalt
Aufwendungen
2018
55.000
Aufwendungen
2019 ff.
105.000
1.100.11.1.6.02.01
1.100.11.1.6.02.02
1.100.11.1.6.02.03
1.100.11.1.6.02.01
1.100.11.1.6.02.02
1.100.11.1.6.02.03
Einzahlungen
Auszahlungen
Entstehen Folgekosten oder Einsparungen?
Folgekosten Einsparungen wirksam
Zu Lasten anderer OE
nein
von
wenn ja,
bis
Höhe in EUR
(jährlich)
wo veranschlagt
Ergeb. HH Erträge
Ergeb. HH Aufwand
Nach Durchführung der
Ergeb. HH Erträge
Maßnahme zu erwarten
Ergeb. HH Aufwand (ohne
Abschreibungen)
Ergeb. HH Aufwand aus
jährl. Abschreibungen
Auswirkungen auf den Stellenplan
Beantragte Stellenerweiterung:
nein
wenn ja,
nein
ja,
Vorgesehener Stellenabbau:
Beteiligung Personalrat
2/3
Sachverhalt:
Der Beschluss VI-DS-01050 in Verbindung mit dem abgeschlossenen Mietvertrag zur
Unterbringung des Stadtarchivs konnte die Anforderungen an das Mietobjekt nicht
hinreichend berücksichtigen. Die sich daraus ergebenden Mehraufwendungen sind unter
Pkt. 3 Investitionsaufwand (siehe Anlage 1: Beschlussvorlage) detailliert dargestellt.
Der § 4 Abs. 4 des Mietvertrages regelt, dass sich eine zu vereinbarende Mieterhöhung an
dem Umfang orientieren wird, in dem der vom Statistischen Bundesamt geführte
„Baupreisindex Neubau von Wohn- und Nichtwohngebäuden, Untergruppe Bürogebäude“ bis
zu dem Quartal, in dem die Entwurfsfreigabe erfolgt, gegenüber seinem Stand im 1. Quartal
2014 (Kalkulation der Baukosten durch den Vermieter) angestiegen ist.
Des Weiteren führt der Mietvertrag in § 4 Abs. 8 aus, dass die Begleichung von Mehrkosten
infolge von Erweiterungen des Bausolls (hier: Sonderwünsche) über Investitionszuschüsse
erfolgen soll. Es wird jedoch vorgeschlagen, die genannten Mehrkosten über einen 1.
Nachtrag zum Mietvertrag Stadtarchiv auf den monatlichen Mietzins umzurechnen
(siehe Anlage 2: Mietanpassungsfaktoren 1. Nachtrag Stadtarchiv).
Damit erhöht sich der ursprüngliche Mietzins von 7,33 €/ m² um 0,72 €/ m² auf 8,05 €/ m².
Dem kann Einsparpotenzial bei den Stromkosten i.H.v. ca. 0,19 €/ m² gegenüber gestellt
werden, das sich wie folgt ergibt:
Das technikarme Konzept spart gegenüber einer einschaligen Wandkonstruktion mit
Klimatisierung jährlich ca. 10.000 € Stromkosten, was ca. 0,11 €/ m² entspricht.
Der Einsatz von LED-Beleuchtung im Gegensatz zur vorgesehenen T4-Beleuchtung erspart
über 25 Jahre ca. 200.000 € der lfd. Energie- und Wartungskosten, was ca. 0,08 €/ m²
entspricht.
Ein Vergleich von Mietangeboten (Stand 18.03.2014) ergab zum damaligen Zeitpunkt
folgende Alternativen:
Objekt Erich-Zeigner-Allee 64:
Objekt Albert-Schweitzer-Str. 10:
8,73 €/ m²
8,95 €/ m²
Somit liegt die neu zu vereinbarende Miete noch deutlich unter den erzielbaren
Mietangeboten des Jahres 2014.
Unter Berücksichtigung des Angebotsalters und der derzeitigen Mietmarktsituation wird
empfohlen, den 1. Nachtrag zum Mietvertrag Stadtarchiv (siehe Anlage 3: 1. Nachtrag zum
Mietvertrag Stadtarchiv) zu bestätigen.
Anlagen:
Anlage 1: Beschlussvorlage VI-DS-01050-DS-01
Anlage 2: Mietanpassungsfaktoren 1. Nachtrag Stadtarchiv
Anlage 3: 1. Nachtrag zum Mietvertrag Stadtarchiv inkl. Anlagen – nicht öffentlich
3/3
BESCHLUSSVORLAGE VI-DS-01050-DS-01
Unterbringung Stadtarchiv
Ergänzung zum Beschluss VI-DS-01050 „Unterbringung
des Stadtarchivs“
Bauvorhaben:
Stadtarchiv Alte Messe Leipzig
Einreicher:
Stadt Leipzig
Dezernat Allgemeine Verwaltung
Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Martin-Luther- Ring 4-6, 04109 Leipzig
Stand:
19.03.2018
Stadt Leipzig, …………
Haushaltsvorlage: Stadtarchiv Alte Messe Leipzig
Stand vom: 19.03.2018
Inhaltsübersicht
1
2
Grundlagen.......................................................................................................... 3
1.1
Ausgangssituation / Ziel- und Entwicklungskonzeption ................................. 3
1.2
Beschlüsse/ Handlungsgrundlagen ............................................................... 3
1.3
Eigentumsverhältnisse .................................................................................. 3
Beschreibung der mietvertraglichen Regelungen und der Baumaßnahme ......... 3
2.1
Vorwort .......................................................................................................... 3
2.2
Alternativen ................................................................................................... 4
2.3
Folgen bei Nichtbeschlussfassung ................................................................ 4
2.4
Nutzungsverbesserung durch zusätzliche Investition .................................... 4
2.5
Planerisches Konzept .................................................................................... 5
2.5.1
Grundsatz ............................................................................................... 5
2.5.2
Flächenbedarf ......................................................................................... 5
2.5.3 Bauliche Gegebenheiten/Anforderungen und deren Auswirkung auf die
Umsetzung der Maßnahme (KG 300).................................................................. 5
2.5.4
Haustechnik- und Energiekonzept (KG 400) ........................................... 6
2.5.5
Ausstattung ............................................................................................. 7
2.6
Barrierefreies Bauen...................................................................................... 7
3
Investitionsaufwand ............................................................................................. 8
4
Finanzierung und Einordnung in die Haushaltsplanung .................................... 12
5
4.1
Nutzungskosten ........................................................................................... 14
4.2
Aufwandsvergleiche .................................................................................... 14
Zeitplan.............................................................................................................. 14
Anlagen:
Anlage 2: Mietanpassungsfaktoren 1. Nachtrag Stadtarchiv
Anlage 3: 1. Nachtrag zum Mietvertrag Stadtarchiv inkl. Anlagen – nicht öffentlich
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Stadt Leipzig, …………
Haushaltsvorlage: Stadtarchiv Alte Messe Leipzig
1
1.1
Stand vom: 19.03.2018
Grundlagen
Ausgangssituation / Ziel- und Entwicklungskonzeption
Die Unterhaltung eines Archivs ist lt. Sächsischem Archivgesetz eine kommunale Pflichtaufgabe. Als Archivgut werden Unterlagen (Akten, Urkunden, Verträge, Satzungen, Kassenund Geschäftsbücher mit Belegen, Register, Karteien, Listen, Karten, Pläne, Zeichnungen,
Fotografien, Bücher, Drucksachen, Datenträger sowie Bild- und Tonträger, u. a. Tonbänder,
Tonbandkassetten, Videofilme, digitale Unterlagen) bezeichnet, die aus rechtlichen oder historischen Gründen dauernd aufzubewahren sind.
Gegenwärtig umfassen die Bestände des Stadtarchivs ca. 12.000 laufende Meter (lfm.)
Geschäftsbücher und Akten, ca. 4.000 Urkunden, meist aus Pergament, ca. 300.000 historische Fotos ab 1867, darunter ca. 10.000 Glasnegative und ca. 85.000 Karten und Pläne. Der
Überlieferungszeitraum reicht vom 11. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Die Archivalien sind
in ca. 500 Bestände gegliedert, eine Gesamtübersicht ist aktuell als PDF-Datei auf der Internetseite des Stadtarchivs (www.leipzig.de\Bürger\Bildung\Archive) einzusehen.
Das Stadtarchiv ist derzeit im Objekt Torgauer Straße 74 untergebracht, das für diesen
Zweck seit 1994 angemietet ist.
Das Objekt kann weder den gestiegenen Magazinbedarf decken, noch kann es die Anforderungen an ein zeitgemäßes, modernes und dem Stand der Technik entsprechendes Gebäude erfüllen.
1.2
Beschlüsse/ Handlungsgrundlagen
Mit dem Beschluss VI-DS-01050 vom 18.05.2015 wurde die Verlagerung des Stadtarchivs
zum Standort Alte Messe beschlossen.
Auf Basis des genannten Beschlusses wurde der Mietvertag rechtsverbindlich am
02.06.2015/19.06.2015 zwischen der Stadt Leipzig und der Leipziger Entwicklungs- und
Vermarkungsgesellschaft (LEVG mbH & Co.KG) unterzeichnet.
1.3
Eigentumsverhältnisse
Eigentum:
Gemarkung:
Flurstücks-Nr.:
Adresse:
LEVG mbH
Thonberg
164/4
Straße des 18. Oktober 42, 04103 Leipzig
Das Objekt wird mit einer Laufzeit von 25 Jahren angemietet. Die Mietzeit beginnt mit Übergabe des Objekts voraussichtlich im 2. Quartal 2018.
Nach Einstellung des Geschäftsbetriebs der LEVG durch Erreichen des Gesellschaftsziels
mit der Vermarktung der Alten Messe fällt das Eigentum der Immobilie an die Stadt bzw. wird
in eine andere städtische Gesellschaft überführt und verbleibt damit im Eigentum des Stadtkonzerns.
2
2.1
Beschreibung der mietvertraglichen Regelungen und der Baumaßnahme
Vorwort
Der genannte Mietvertrag wurde im Bewusstsein geschlossen, dass nur erste grobe planerische Grundlagen zur Umsetzung der komplexen Bauaufgabe existierten. Lediglich eine Konzeptstudie konnte bestätigen, dass der Platzbedarf des Stadtarchivs im Objekt abgedeckt
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Stadt Leipzig, …………
Haushaltsvorlage: Stadtarchiv Alte Messe Leipzig
Stand vom: 19.03.2018
werden kann. Darüber hinaus konnten die denkmalpflegerischen Belange vorabgestimmt
werden, die einen Umbau ebenfalls bestätigten.
Im abgeschlossenen Mietvertrag konnten darüber hinaus die Anforderungen an die Arbeitsfähigkeit des Stadtarchivs nicht ausreichend abgebildet werden.
Außerdem konnten die seit Mietvertragsbeginn geänderten technischen Entwicklungen gem.
dem Stand der Technik und den Standards der Stadt Leipzig für eine moderne und zeitgemäße Stadtverwaltung nicht berücksichtigt werden.
Zusätzlich ergaben sich gerade aufgrund der fehlenden planerischen Vorleistungen zahlreiche Probleme bei der Umsetzung der Maßnahme. Dies schließt sowohl die planerischen
Randbedingungen als auch das Bauen im Bestand ein.
Darüber hinaus sind derzeit die Rahmenbedingungen zur Umsetzung der Baumaßnahme
und der Bindung von Fachunternehmen insbesondere dem Eingang von Angeboten an sich
und die Wirtschaftlichkeit derer als sehr schwierig zu bewerten. Vor allem der Markt der
haustechnischen Gewerke ist derart gesättigt, dass Ausschreibungen nur ein Angebot hervorbringen. Dies schlägt sich in der Preisentwicklung nieder.
2.2
Alternativen
Die Baumaßnahme wird seit Juni 2016 umgesetzt und kann nicht mehr gestoppt werden.
Eine Reduzierung der Standards gem. Mietvertrag führt zwangsläufig zur Nutzung eines
nicht zeitgemäßen und damit nicht vollumfänglich arbeitsfähigen Stadtarchivs.
2.3
Folgen bei Nichtbeschlussfassung
Werden die Mehrkosten nicht über die erhöhte Miete (bzw. einen Zuschuss) refinanziert,
muss die LEVG die Arbeiten am Stadtarchiv ab April so lange unterbrechen, bis eine Einigung zur Finanzierung der Mehrkosten vorliegt. Dadurch ist der vorgesehene Termin zur
Fertigstellung des Stadtarchivs und auch der geplante Umzugstermin nicht mehr realisierbar.
2.4
Nutzungsverbesserung durch zusätzliche Investition
Am neuen Standort des Stadtarchivs lässt sich eine zeitgemäße Konzeption umsetzen, bei
der zugleich die konservatorischen Bedingungen für die archivierten Objekte in der Nutzung
und im Magazin sowie die allgemeinen Anforderungen an ein solches Objekt verbessert und
die Anforderungen gemäß dem Stand der Technik erfüllt werden.
Weiterhin ist die perspektivische Erweiterung des Objekts über die Jahre 2030 und 2050
hinaus am Standort gesichert.
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Stadt Leipzig, …………
Haushaltsvorlage: Stadtarchiv Alte Messe Leipzig
2.5
Stand vom: 19.03.2018
Planerisches Konzept
2.5.1 Grundsatz
Zur Umsetzung des Projekts wird ein Teil (ca. 30 %) des denkmalgeschützten Ensembles
der ehemaligen Messehalle 12 (MH12) umgebaut. Der markante Portikus mit goldener Spitze wird umgebaut und saniert. Der anschließende Hallenbau wird auf eine Länge von 40 m
abgerissen und als Magazingebäude neu errichtet.
Abbildung 1
Portikus – Umbau Bestand als administrativer Bereich
Rückbau Teilbereich MH 12 – Neubau des Magazinbaus
Rest der MH12 bleibt von der Baumaßnahme unberührt
2.5.2 Flächenbedarf
Im "konkretisierten" Mietgegenstand des 1. Nachtrages zum Mietvertrag Stadtarchiv mit einer Nettoraumfläche von 8.293,88 m² wird der Flächenbedarf des Stadtarchivs abgebildet.
Die Flächen für weitere Ausbaustufen sind in der Planung berücksichtigt worden. Es ist von
Seiten der Stadt Leipzig entschieden worden, eine horizontale Erweiterungsmöglichkeit zu
schaffen. Die zusätzlichen Flächen werden durch die LEVG vorgehalten und sind in der Planung des Umbaus der verbleibenden Halle 12 abgebildet.
2.5.3 Bauliche Gegebenheiten/Anforderungen und deren Auswirkung auf die Umsetzung der Maßnahme (KG 300)
Portikus
Wie in der Abbildung 1 dargestellt, ist die Baumaßnahme durch zwei Bauteile definiert.
Der Portikus dient mit der Unterbringung der Büros, der Bibliotheks- und Fotomagazine im 1.
Obergeschoss, der Anmeldung, des Lesesaals und des Vortragsraums als administrativer
Teil des Gebäudes. Die Archivalien und die Werkstätten sowie die technischen Büroeinheiten
befinden sich im Magazingebäude (Neubau).
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Stadt Leipzig, …………
Haushaltsvorlage: Stadtarchiv Alte Messe Leipzig
Stand vom: 19.03.2018
Das Bibliotheks- und das Fotomagazin mussten nach gemeinsamer Festlegung des architektonischen Konzepts (u.a. Nutzung von fensterlosen, nicht zu Arbeitsräumen umzubauenden
Flächen des Portikus als Foto- und Bibliotheksmagazin und damit mögliche Verkleinerung
des Hauptmagazins sowie Lage der Räume in engem Bezug zu der Verwaltung) außerhalb
des Magazins in den Portikus verlagert werden. Die Tragfähigkeit des vorhandenen Portikustragwerks war dafür nicht ausreichend ausgelegt. Aufgrund dessen sind zusätzliche statische
Ertüchtigungsarbeiten an den betreffenden Bauteilen vorzunehmen.
Im Allgemeinen sind alle durch die Sowjetunion eingebrachten baulichen Gegebenheiten,
insbesondere die abgehangenen Deckenkonstruktionen, in hohem Maße unsachgemäß und
damit die Tragkonstruktion schädigend hergestellt worden. Damit einhergehend ist eine notwendige Sanierung aller Betontragteile und Decken im Portikus. Dies war insbesondere aufgrund der Sicherung des Gebäudes im Jahr 2004 nicht zu erwarten!
Magazin
Die Anforderungen aus dem Raumbuch zur Sicherung der klimatischen Verhältnisse mit der
Herstellung eines Gebäudes nach dem Kölner Modell konnten im Projekt nicht umgesetzt
werden. Hinter diesem Konzept steht die Idee, das Magazin mit den historischen Aktenbeständen ohne großen maschinellen Aufwand (Lüftung und Klimatisierung) und damit nachhaltig in der Weise zu betreiben, dass die klimatischen Verhältnisse (Temperatur, Luftfeuchtigkeit) konstant nach den Vorgaben eingehalten werden. Das Kölner Modell ist aufgrund der
örtlichen Gegebenheiten mit der großen räumlichen Ausdehnung des Gebäudes nicht realisierbar. Aufgrund dessen wurde gemeinsam mit dem Vermieter eine alternative Lösung gefunden.
Das technikarme Konzept wird in der Weise umgesetzt, dass die natürliche Dämmwirkung
der Luft genutzt wird, um die klimatischen Bedingungen für den Magazinbereich konstant zu
halten. Diese Wärmedämmschicht kann aber nur durch eine Haus-in-Haus-Variante gewährleistet werden, indem der innere Magazinbereich und der äußere Arbeitsbereich durch eine
zweischalige Stahlbeton-Wandkonstruktion getrennt sind. In dem Sinne ist im Magazinbereich der doppelte Aufwand für die Herstellung der Wandkonstruktionen erforderlich.
Um die Klimawerte insbesondere im Sommer beeinflussen zu können, wird die Luftschicht
zwischen der 2-schaligen Wandkonstruktion durch eine Be- und Entlüftung konditioniert. Die
Auslegung dieser Anlage kann aufgrund des wesentlich verringerten Luftvolumens im Vergleich zur klimatischen Belüftung des gesamten Magazinbereichs auf ein Minimum reduziert
werden. Durch die lediglich noch notwendigen hygienischen Luftwechsel wird eine Minimierung der Lüftungsanlage und der entsprechenden Energieverbräuche erreicht. Darüber hinaus wird auf eine Klimatisierung der Zuluft verzichtet, was wiederum die zukünftigen Betriebskosten reduziert.
2.5.4 Haustechnik- und Energiekonzept (KG 400)
Die Planung der technischen Anlagen erfolgte unter den Gesichtspunkten einer effizienten
Haustechnikkonzeption im Einklang mit dem Nutzungskonzept mit folgenden Zielen:
•
•
•
•
Minimierung Betriebskosten,
hohe Funktionalität,
wirtschaftliche Betriebsführung,
ganzheitliches Sicherheitskonzept.
allgemein
Für die Planung wird die aktuelle EnEV zu Grunde gelegt.
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Stadt Leipzig, …………
Haushaltsvorlage: Stadtarchiv Alte Messe Leipzig
Stand vom: 19.03.2018
Heizung/Sanitär
Die Ausstattung mit einer dezentralen Warmwasserbereitung erfolgt über die Festlegungen
des Mietvertrags (3 Stück WW-Boiler) hinaus mit einer größeren im Stadtarchiv erforderlichen Anzahl an WW-Speichern.
Wärmeversorgung
Die Wärmeversorgung erfolgt über das zertifizierte und als regenerativ eingestufte Produkt
Fernwärme der Leipziger Gruppe (Stadtwerke). Der Bedarf beträgt 120 kW Heizleistung.
Lüftung
Es werden lediglich die Räume maschinell belüftet, die nicht natürlich belüftet werden können. Gemäß dem abgestimmten Konzept betrifft dies alle Magazinräume sowie die WCKerne und Datenräume. Letztere werden aufgrund der hohen inneren Wärmelast zusätzlich
klimatisiert.
Starkstrom/Schwachstrom
Der Bedarf an Elektroenergie wird durch entsprechende technische Lösungen auf ein Minimum reduziert. Der Einsatz von Niedrigenergietechnologien (z.B. LED) soll umgesetzt werden. Im Magazinbereich werden Präsenzmelder zur Lichtschaltung eingesetzt.
Durch den Einsatz der genannten Technik werden die Betriebs- und Unterhaltskosten wesentlich gesenkt.
Zum Zeitpunkt des Mietvertragsabschlusses und Einreichung des Bauantrages (26.01.2016)
galt die DIN VDE 0100-420, die bei Gefährdung unersetzbarer Güter den Einbau von Brandschutzschaltern fordert, noch nicht. Die Brandschutzschalter sind daher in der Kosten- und
Mietkalkulation nicht berücksichtigt.
Fördertechnik
Es werden ein Personenaufzug und ein Lastenaufzug eingebaut.
2.5.5 Ausstattung
Die Magazine werden mit Rollregalanlagen ausgestattet. Diese werden neu angeschafft. Ein
Teil der Planschschränke wird vom alten an den neuen Standort mitgeführt.
2.6
Barrierefreies Bauen
Der Um-/ Neubau erfolgt barrierefrei.
Aufgrund der räumlichen Ausdehnung des Gebäudes mit 80 m Breite und der Aufteilung in
unterschiedliche Nutzungsstrukturen im Erdgeschoss sind zwei Behinderten-WC-Kerne notwendig, um Lesesaal und Vortragsraum/ Gruppenarbeitsraum ohne gegenseitige Störung
nutzen zu können.
Darüber hinaus wird ein Personenaufzug vorgesehen und die herkömmlichen barrierefreien
Zuwegungen und Markierungen werden hergestellt.
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Stadt Leipzig, …………
Haushaltsvorlage: Stadtarchiv Alte Messe Leipzig
3
Stand vom: 19.03.2018
Investitionsaufwand
Kostenermittlung
1. Quartal 2014
KG-Nr.
prognostizierte
Gesamtkostenerhöhung
Kostengruppe
davon: Kosten- davon: Kostenerhöhung
erhöhung
Bauherrenrisiko Erweiterung
Bausoll
KG 100
KG 100 Grundstück
Mosaike
Herrichten
KG 200 und Erschließen
Gründung/ BetonsanieKG300 rung
0€
0€
KG 200
0€
305.400 €
660.000 €
305.400 €
305.400 €
0€
402.000 €
258.000 €
2. Beh.-WC
5.000 €
Balkenrost Magazin
71.000 €
technikarmes Konzept
217.000 €
außenlieg. Sonnenschutz
35.000 €
digitales Schließsystem
50.000 €
Akustikmaßnahmen
52.000 €
Drehtürantriebe Magazin
Bauwerk KG 300 Baukonstruktion
KG400
20.000 €
7.350.000 €
1.110.000 €
473.000 €
Brandschutzschalter
WW-Bereitung
5.000 €
Ausstattung 2. Beh.-WC
5.000 €
Ausschreibungsergebnisse
Bauwerk KG 400 Technische Anlagen
362.000 €
1.980.000 €
599.000 €
362.000 €
KG 700 Baubebenkosten
237.000 €
70.000 €
250.000 €
70.000 €
70.000 €
MK Rollregalanlage
KG 600 Ausstattung
Planerischer MehraufKG 700 wand
Gesamt
127.000 €
Regenrückhaltung
KG 500 Außenanlagen
KG 600
637.000 €
100.000 €
LED
KG500
0€
0€
150.000 €
897.000 €
150.000 €
0€
150.000 €
229.000 €
3.303.000 €
229.000 €
0€
229.000 €
14.440.000 €
2.463.400 €
1.210.400 €
1.253.000 €
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Stadt Leipzig, …………
Haushaltsvorlage: Stadtarchiv Alte Messe Leipzig
Stand vom: 19.03.2018
Der Unterschied zwischen Kostenermittlung und Kostenprognose und der damit verbundene
finanzielle Mehrbedarf wird durch folgende Punkte verursacht:
KG 100:
Da sich die bestehenden Gebäude einschließlich Grundstück im Besitz der LEVG befinden,
fallen im Bereich der KG 100 keine Kosten an.
KG 200:
Im Zuge der Vorbereitung der Rückbauarbeiten wurden im Bereich des Magazingebäudes
zwei ca. 130 m² große Mosaike aus dem Jahr 1953 gefunden. Aufgrund dessen wurde die
denkmalschutzrechtliche Genehmigung durch die Stadt Leipzig angepasst und die genannten Objekte mussten durch Abnahme vor dem Rückbau sichergestellt werden. Gleiches war
für die Fragmente von Wandteppichen vorzunehmen.
Nach der Sicherung durch Abnahme ist eine Rückübertragung auf ein beständiges Trägermaterial notwendig.
Diesbzgl. fällt für den Nutzer fällt kein finanzieller Mehraufwand an.
KG 300:
Die Lastannahmen von Bibliotheks- und Fotomagazin mussten nach gemeinsamer Festlegung des Raumkonzeptes korrigiert werden. Durch die Lageänderung der Räume und die
damit verbundenen geänderten Lastannahmen wurde die Tragfähigkeit der Konstruktion
(Decken/ Stützen/ Fundamente) überschritten.
Die statischen Ertüchtigungsmaßnahmen im Portikus erfolgten durch zusätzliche Stahlbaukonstruktionen, Vergrößerung von Fundamenten sowie das Einbringen von Mikrobohrpfählen
im Bereich des unter dem Gebäude verlaufenden Hauptwassersammlers der Leipziger
Gruppe.
Finanzieller Aufwand: 258.000 €.
Durch die organisatorische Trennung des Portikusgebäudes (Südflügel: Nutzung durch Besucher während und nach den Öffnungszeiten/ Nordflügel: Besucherverkehr nur während
der Öffnungszeiten) und der Ausdehnung des Gebäudes (80 m) ist es aus Sicht des Nutzers
erforderlich, in beiden Gebäudeflügeln jeweils ein Behinderten-WC herzustellen.
Die zusätzliche bauliche Herstellung des zweiten Behinderten-WC erzeugt einen finanziellen
Aufwand in Höhe von 5.000 €.
Die Umsetzung eines technikarmen Konzeptes erfolgt durch die Nutzung der natürlichen
Dämmwirkung der Luft, wodurch die klimatischen Bedingungen für den Magazinbereich konstant gehalten werden können. Die Wärmedämmschicht wird durch den Bau einer zweischaligen Stahlbetonwandkonstruktion hergestellt (Haus-in-Haus-Variante).
Um die Klimawerte insbesondere im Sommer beeinflussen zu können, wird die Luftschicht
zwischen der zweischaligen Wandkonstruktion durch eine Be- und Entlüftung konditioniert.
Die Auslegung dieser Anlage kann auf Grund des wesentlich verringerten Luftvolumens im
Vergleich zur klimatischen Belüftung des gesamten Magazinbereichs auf ein Minimum reduziert werden. Durch die lediglich noch notwendigen Luftwechsel wird eine Minimierung der
Lüftungsanlage und der entsprechenden Energieverbräuche erreicht. Darüber hinaus wird
auf eine Klimatisierung der Zuluft verzichtet, was wiederum die zukünftigen Betriebskosten
reduziert. Überschläglich spart die Haus-in-Haus-Variante gegenüber einer einschaligen
Wandkonstruktion mit Klimatisierung jährlich ca. 10.000 € Betriebskosten/ Jahr.
Die Herstellung der zweischaligen Wandkonstruktion erzeugt einen zusätzlichen Aufwand in
Höhe von 217.000 €.
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Stadt Leipzig, …………
Haushaltsvorlage: Stadtarchiv Alte Messe Leipzig
Stand vom: 19.03.2018
Im Mietvertrag war die Verschattung der Arbeitsbereiche nicht berücksichtigt.
Die entsprechenden Fenster liegen in der Ost-West-Ausrichtung. Die bauseitige Verschattung ist für den Betrieb des Stadtarchivs unerlässlich.
Der Aufwand für den Einbau der Verschattungsanlagen beträgt 35.000 €.
Aufgrund der Änderung der Standards der Stadt Leipzig bei der Ausstattung mit Schließanlagen soll die Schließung der Türen anstatt des bisher kalkulierten mechanischen Schließsystems nunmehr elektronisch („Offline-Variante“) erfolgen.
Der Mehraufwand zu einem herkömmlichen mechanischen System beträgt ca. 50.000 €.
Die Nutzung des Lesesaals und des Vortragsraums erfordern auf Grund der baulichen Gegebenheiten im historischen Portikus zusätzliche Akustikmaßnahmen.
Die Kosten hierfür belaufen sich auf 52.000 €.
Lt. Brandschutzkonzept sind die Innentüren des Magazins in raumabschließenden feuerbeständigen Wänden als feuerhemmende, dicht- und selbstschließende Türen und in Brandwänden als feuerbeständige, dicht- und selbstschließende Türen auszuführen. Die Außentüren des Magazins sind als feuerhemmende, rauchdichte und selbstschließende Türen auszuführen.
Türen, die selbstschließend sein müssen, dürfen offen gehalten werden, wenn sie Einrichtungen haben, die bei Raucheinwirkung ein selbsttätiges Schließen der Türen bewirken, sie
müssen von Hand geschlossen werden können (Feststellanlage, Freilauftürschließer).
Diese geschuldete Ausführung der Türen ist vom Vermieter kalkuliert (hier: Gleitschienentürschließer mit Rückhaltemagnet in Schiene) Der Nutzer wünscht im Sinne der Praktikabilität
eine Ausrüstung der hauptsächlich genutzten Magazinaußentüren mit Drehtürantrieb.
Die Mehrkosten hierfür belaufen sich auf 20.000 €.
Finanzieller Aufwand durch Erweiterung Bausoll KG 300 gesamt: 637.000 €
KG 400:
Im Bereich der Haustechnik sind im Mietvertrag folgende Anforderungen an das Gebäude
unberücksichtigt geblieben bzw. konnten durch die Änderung von technischen Regelwerken
nicht beachtet werden:
Im Zuge der Ausführungsplanung trat die DIN VDE 0100-420 in Kraft, die bei Gefährdung
unersetzbarer Güter den Einbau von Brandschutzschaltern fordert. Zum Zeitpunkt des Mietvertragsabschlusses und Erteilung der Baugenehmigung galt diese Vorschrift noch nicht und
ist somit bisher kostenseitig nicht erfasst.
Mehrkosten zur Ausstattung des Gebäudes mit Brandschutzschaltern: 100.000 €.
Die Ausstattung mit einer dezentralen Warmwasserbereitung erfolgt über die Festlegungen
des Mietvertrages (3 St. WW-Boiler) hinaus mit einer größeren im Stadtarchiv erforderlichen
Anzahl an WW-Speichern.
Mehrkosten zur Ausstattung zur Warmwasserversorgung: 5.000 €.
Durch die organisatorische Trennung des Portikusgebäudes (Südflügel: Nutzung durch Besucher während und nach den Öffnungszeiten/ Nordflügel: Besucherverkehr nur während
der Öffnungszeiten) und der Ausdehnung des Gebäudes (80 m) wird zur Absicherung des
Dienstbetriebes in beiden Gebäudeflügeln jeweils ein Behinderten-WC hergestellt.
Mehrkosten zur technischen Ausstattung des zweiten Behinderten-WC`s: 5.000 €.
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Stadt Leipzig, …………
Haushaltsvorlage: Stadtarchiv Alte Messe Leipzig
Stand vom: 19.03.2018
Um ein in Bezug auf den Energieverbrauch nachhaltiges Objekt auf einem zeitgemäßen
Stand der Technik zu errichten, wird LED-Beleuchtung im Gegensatz zur vorgesehenen T4Beleuchtung verwendet.
Mehrkosten zur Ausstattung mit LED-Leuchten: 127.000 €.
Die Einsparung der lfd. Energie- und Wartungskosten beträgt über 25 Jahre ca. 200.000 €.
Finanzieller Aufwand durch Erweiterung Bausoll KG 400 gesamt: 237.000 €
KG 500:
Mit Planung und Beantragung der neuen Entwässerungsanlage muss die Regenentwässerung im Gegensatz zum bisherigen Status an den von der Leipziger Gruppe (Wasserwerke)
definierten Übergabepunkt angebunden werden. Dieser Anschluss ist aber mit einer maximalen Einleitmenge von 110 l/s reglementiert. Es fallen jedoch insgesamt auf dem Areal des
neuen Stadtarchivs ca. 185l/s an. Infolge dessen ist als technische Lösung nur ein Staukanal
bzw. Regenrückhaltebecken möglich, das die überschüssige Regenmenge fasst und damit
das überschüssige Regenwasser über die definierte Abflussmenge zurück hält.
Diesbzgl. fällt für den Nutzer fällt kein finanzieller Mehraufwand an.
KG 600:
Die Kosten der Kostengruppe 600 beinhalten den Einbau der Rollregalanlagen.
Die Kosten für Einbau/ Lieferung wurden im Mietvertrag auf 897.000 € beschränkt (Basis:
Machbarkeitsstudie Hänel und Furkert aus dem Jahr 2011).
Auf der Grundlage der genannten Zahlen und unter Berücksichtigung der allgemeinen Preissteigerung im Zeitraum 2011-2017 ergeben sich rein rechnerisch Kosten i.H.v. ca. 975.000 €.
Mit dem vorliegenden und beauftragten Angebot des Bestbieters beträgt der finanzielle
Mehraufwand unter Berücksichtigung einer hinreichenden Nachtragssicherheit: 150.000 €.
KG 700:
Die Baunebenkosten betragen ca. 22 % der Gesamtmaßnahme und liegen damit im Bereich
vergleichbarer Baumaßnahmen. Die entsprechenden Erhöhungen resultieren aus dem planerischen Mehraufwand in den KG 300-600.
Finanzieller Aufwand: 229.000 €.
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Stadt Leipzig, …………
Haushaltsvorlage: Stadtarchiv Alte Messe Leipzig
4
Stand vom: 19.03.2018
Finanzierung und Einordnung in die Haushaltsplanung
Der Beschluss VI-DS-01050 in Verbindung mit dem abgeschlossenen Mietvertrag konnte die
Anforderungen an das Mietobjekt nicht hinreichend berücksichtigen. Aus den genannten
Gründen ergeben sich die dargestellten Mehraufwendungen.
Der § 4 Abs. 4 des Mietvertrages regelt, dass sich eine zu vereinbarende Mieterhöhung an
dem Umfang orientieren wird, in dem der vom Statistischen Bundesamt geführte „Baupreisindex Neubau von Wohn- und Nichtwohngebäuden, Untergruppe Bürogebäude“ bis zu dem
Quartal, in dem die Entwurfsfreigabe erfolgt, gegenüber seinem Stand im 1. Quartal 2014
(Kalkulation der Baukosten durch den Vermieter) angestiegen ist.
Des Weiteren führt der Mietvertrag in § 4 Abs. 8 aus, dass die Begleichung von Mehrkosten
infolge von Erweiterungen des Bausolls (hier: Sonderwünsche) über Investitionszuschüsse
erfolgen soll. Es wird jedoch vorgeschlagen, die genannten Mehrkosten über einen 1. Nachtrag zum Mietvertrag Stadtarchiv auf den monatlichen Mietzins umzurechnen
(siehe Anlage 2: Mietanpassungsfaktoren 1. Nachtrag Stadtarchiv).
Damit erhöht sich der ursprüngliche Mietzins von 7,33 €/ m² um 0,72 €/ m² auf 8,05 €/ m².
Die anfängliche jährliche Nettokaltmiete beträgt damit 801.603,00 € anstatt der ursprünglich
kalkulierten 695.000,00 €.
Dem kann Einsparpotenzial bei den Stromkosten i.H.v. ca. 0,19 €/ m² gegenüber gestellt
werden, das sich wie folgt ergibt:
Das technikarme Konzept spart gegenüber einer einschaligen Wandkonstruktion mit Klimatisierung jährlich ca. 10.000 € Stromkosten, was ca. 0,11 €/ m² entspricht.
Der Einsatz von LED-Beleuchtung im Gegensatz zur vorgesehenen T4-Beleuchtung erspart
über 25 Jahre ca. 200.000 € der lfd. Energie- und Wartungskosten, was ca. 0,08 €/ m² entspricht.
Ein Vergleich von Mietangeboten (Stand 18.03.2014) ergab zum damaligen Zeitpunkt folgende Alternativen:
•
•
Objekt Erich-Zeigner-Allee 64:
Objekt Albert-Schweitzer-Str. 10:
8,73 €/ m²
8,95 €/ m²
Somit liegt die neu zu vereinbarende Miete noch deutlich unter den erzielbaren Mietangeboten des Jahres 2014.
Unter Berücksichtigung des Angebotsalters und der derzeitigen Mietmarktsituation wird empfohlen, den 1. Nachtrag zum Mietvertrag Stadtarchiv (siehe Anlage 3: 1. Nachtrag zum Mietvertrag Stadtarchiv) zu bestätigen.
Einordnung im Ergebnishaushalt
Die Erhöhung der Folgekosten ab 2019ff i.H.v. 106.603 € durch die Mietzinserhöhung werden zunächst zur Kenntnis genommen und sind durch das Fachamt bei der Haushaltsplanung 2019/2020 anzumelden.
Tabelle folgend
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Haushaltsvorlage: Stadtarchiv Alte Messe Leipzig
Stand vom: 19.03.2018
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Haushaltsvorlage: Stadtarchiv Alte Messe Leipzig
4.1
Stand vom: 19.03.2018
Nutzungskosten
Die Betriebs-und Nebenkostenvorauszahlung sowie die Pauschale für Straßenreinigung und
Winterdienst lt. Mietvertrag betragen monatlich ca. 14.500 €.
4.2
Aufwandsvergleiche
Die Stadt Leipzig hat kein vergleichbares Objekt im Kontext einer Nutzung und dem Bauen
im Bestand und den sich daraus abzuleitenden Rahmenbedingungen umgesetzt.
Damit liegen keine schlüssigen Erfahrungswerte vor.
Im Vergleich zu aktuell am Markt erzielbaren Büromieten stellt sich die Ergänzung zum Mietvertrag aber durchaus wirtschaftlich dar (siehe Darstellung Punkt 4).
5
Zeitplan
06/2016
Beginn der Maßnahme mit dem Rückbau MH12
10/2016
Herstellung der Bohrpfähle im Magazinbereich
12/2016
Beginn Rohbauarbeiten Magazin
01/2017
Rohbauarbeiten Portikus
06/2017
Einbau Fenster
09/2017
Beginn technische Ausbaugewerke
07/ 2018
Fertigstellung und Anmietung
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Modellrechnung - Mietanpassungsfaktoren 1. Nachtrag Stadtarchiv
Nebenrechnungen
(vorbehaltlich Gremienzustimmung LEVG und Sparkasse)
Basis
Ausgangslage QI 2014
nachichtlich kalk. Mietfläche (NRF)
jährliche Basismiete (brutto-kalt)
monatliche Basismiete (brutto-kalt)
695.000 €
57.917 €
nachichtlich kalk. Mietzins
7,33 €/qm
Indexanpassung
Indexierung
Summe
Indexierung Basismiete Stadtarchiv gem. Mietvertrag § 4 (4)
Baupreisindizes Bürogebäude
Originalwert 2010 = 100
(Quelle: statistisches Bundesamt)
7.900 qm
2017
2016
5,1%
Erweitertes Bausoll
Auswirkung auf die Jahresmiete
Erweiterung
Bausoll
1.253.000 €
35.445 €
2015
71.158 €
2014
MV-Nachtrag QI 2018
tatsächliche Mietfläche
jährliche Basismiete (brutto-kalt)
monatliche Basismiete (brutto-kalt)
801.603 €
66.800 €
nachichtlich kalk. Mietzins
8,05 €/qm
8.294 qm
IV
III
II
I
IV
III
II
I
IV
III
II
I
IV
III
II
I
117,9
117,0
116,0
114,6
114,2
113,7
112,9
112,0
111,7
111,2
110,8
110,0
109,8
109,4
109,1
Mehrkosten aus erweitertem Bausoll
kalkulatoricher Zinssatz*
Laufzeit (wie MV)
jährliche Annuität
5,5 5,1%
1.253.000 €
2,90%
25 Jahre
71.158 €
*Sparkassenangebot vom 23.01.18 - 12 Jahre Zinsfestschreibung
vorbehaltlich Gremienzustimmung incl. 0,55% Zinsänderungsrisiko, bei 15Jähriger Zinsbindung verteuert sich der Zinssatz um weitere 0,25%