Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1378600.pdf
Größe
83 kB
Erstellt
15.03.18, 12:00
Aktualisiert
09.05.18, 20:42
Stichworte
Inhalt der Datei
Anfrage Nr. VI-F-05625
Status: öffentlich
Eingereicht von
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Betreff:
Anfrage: Wann kommen die Solarbetriebenen Müllpressen als saubere, effektive und
emissionsreduzierende Abfallbehälter für Leipzig?
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Zuständigkeit
Ratsversammlung
18.04.2018
mündliche Beantwortung
Sachverhalt:
Im September 2016 hat der Stadtrat beschlossen, dass im Zusammenhang mit der
Evaluierung des Papierkorbkonzeptes auch ein Handlungsvorschlag zur Nutzung von
solarbetriebenen Müllpressen ausgearbeitet werden soll.
Solarbetriebene Müllpressen haben viele Vorteile: Das Fassungsvermögen einer
Solarmüllpresse ist wesentlich höher als das eines herkömmlichen Mülleimers, da diese den
Inhalt in regelmäßigen Abständen komprimiert. Bereits eine Stunde Sonnenlicht reicht aus,
um die notwendige Energie für einen Monat zu erzeugen. Wegen des wesentlich größeren
Fassungsvermögens ist kein tägliches Entleeren mehr nötig. Gerade an heißen
Sommertagen können sie Überfüllungen verhindern. Darüber hinaus lässt sich der Füllstand
aus der Ferne abfragen, da diese Solarmüllpressen über eine Funkverbindung verfügen. So
kann zentral und in Echtzeit abgefragt werden, welche Mülleimer zu leeren sind, so dass
längere Abholintervalle entstehen, wodurch sich CO2- Emissionen, Feinstaub, Lärm,
Entsorgungs- und Treibstoffkosten reduzieren. Diese Mülleimer sind ein geschlossenes
System. Dadurch kann Streumüll vermieden werden und Tiere wie beispielsweise Ratten,
Tauben und Krähen können nicht an den Inhalt des Mülleimers gelangen. Auch kommt es zu
keiner Geruchsbelästigung und die Standorte der Container lassen sich flexibel
ausgestalten.
Dem gegenüber stehen höhere Anschaffungs-, Wartungs- und Reparaturkosten aufgrund
der besonderen Mechanik, sowie höhere Betriebskosten durch den Elektrobetrieb der
Presse. Zudem verhindert die Verpressung der Abfälle eine manuelle Leerung, sodass
spezielle Fahrzeuge anzuschaffen sind.
Das Papierkorbkonzept wurde bereits im Juli 2015 beschlossen, eine Evaluierung sollte nach
Abschluss des ersten Jahres (2016) erfolgen. Im März 2017 teilte die Verwaltung mit, dass
mit Abschluss der Erfassung der im Stadtgebiet vorhandenen Papierkörbe die Analyse
derselben und sich hieraus ergebender Optimierungsbedarfe geplant sei und auch die
Möglichkeiten der Nutzung von „solarbetriebenen Müllpressen“ eruiert und daraus ein
Handlungsvorschlag für die Ratsversammlung durch den EB SRL erstellt werden soll.
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Leider ist bis zum heutigen Tag keine abschließende Evaluierung des Papierkorbkonzeptes
erfolgt. Unabhängig einer möglichen Berichterstattung im nichtöffentlich tagenden
Betriebsausschuss Stadtreinigung wurde bis jetzt noch kein Prüfergebnis und Vorschlag für
die Anwendung solarbetriebener Müllpressen verkündet.
Eine Entscheidung zur Anschaffung und Betreibung solarbetriebener Müllpressen müsste
aber spätestens mit der Aufstellung des Haushaltsplanentwurfes 2019/2020 und dem
entsprechend damit in Verbindung stehenden Wirtschaftsplans des Eigenbetriebes
Stadtreinigung getroffen werden.
Hierzu fragen wir an:
1. Auf welchem Stand ist die Evaluierung des Papierkorbkonzepts und welche Gründe
haben zur Verzögerung der ursprünglichen Zeitplanung geführt?
2. Haben die Verwaltung und der Eigenbetrieb Stadtreinigung hinsichtlich einer KostenNutzen-Abwägung bereits eine grundsätzliche Entscheidung getroffen, ob und in
welchem Umfang eine Anschaffung solarbetriebener Müllpressen geplant ist? Wenn
ja, mit welchem Ergebnis?
3. Wann wird dem Stadtrat das Ergebnis der Überprüfung des Papierkorbkonzeptes und
daraus abgeleitete Optimierungsvorschläge vorgelegt und infolge dessen eine
Empfehlung für die Nutzung solarbetriebener Müllpressen unterbreitet?
Anlagen:
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