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Vorlage-Sammeldokument

Daten

Kommune
Leipzig
Dateiname
1367693.pdf
Größe
1,7 MB
Erstellt
12.02.18, 12:00
Aktualisiert
01.03.18, 21:17

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Inhalt der Datei

Einwohneranfrage Nr. VI-EF-05470 Status: öffentlich Eingereicht von Frau Anna Wegner Betreff: Gedenkstein für verstorbene Drogengebraucher/-innen in Leipzig Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten): Gremium voraussichtlicher Sitzungstermin Zuständigkeit Ratsversammlung 28.02.2018 mündliche Beantwortung Sachverhalt und Anfrage: Seit mehreren Jahren gedenken wir, die I.G.edenkstein - eine Initiative von Sozialarbeiter_innen, Angehörigen, Freund_innen und (ehemaligen) Konsument_innen – jährlich am 21. Juli der Menschen, die an ihrem Drogenkonsum oder dessen Folgen verstorben sind. Es ist uns seit langem ein großes Anliegen, einen festen Ort zu schaffen, um an die Betroffenen zu erinnern und an dem Angehörige einen Platz und Zeit für ihre Trauer finden können. Zu diesem Zweck möchten wir einen Gedenkstein errichten. Weitere Details zum Hintergrund und zum Vorhaben des Projekts Gedenkstein sind im beigefügten Konzept und der Präsentation einzusehen. Im Jahr 2015 stellten wir dieses Konzept zum Gedenkstein im Amt für Stadtgrün und Gewässer vor. Wie der beiliegenden Aktennotiz vom 19.06.2015 zu entnehmen ist, wurde unser Anliegen damals prinzipiell positiv bewertet. Als Ort wurde ursprünglich die nördlichste der „grünen Inseln“ in der Rosentalwiese (Relikte des ehemaligen Blindenparks) angedacht. Da seitens des Amtes für Stadtgrün und Gewässer damals noch nicht klar war, wie mit dem Blindenpark weiter verfahren werden soll, wurde uns kein fester Platz zugesagt. Es wurde jedoch zugesichert, dass uns innerhalb eines Jahres ein geeigneter Standort zugewiesen wird (siehe Aktennotiz). Nach einem Mitarbeiterwechsel im Grünflächenamt wurde nun an uns herangetragen, dass die Errichtung des Gedenksteins zunächst vom Stadtrat befürwortet werden soll (siehe Antwortschreiben des Amtes für Stadtgrün und Gewässer). Darum möchten wir die Vertreter_innen des Leipziger Stadtrates mit diesem Schreiben bitten. Das Konzept wurde 2014 auch dem Drogenbeirat der Stadt vorgestellt und erhielt auch in diesem Gremium ein positives Votum. Die finanziellen Rahmenbedingungen wurden bereits geschaffen und die Pflege des Denkmals würde durch die Mitglieder der I.G.edenkstein durchgeführt werden. Für die Stadt Leipzig ergibt sich somit kein besonderer Mehraufwand. Anlagen: Konzept Gedenkstein Präsentation Konzept Gedenkstein Aktennotiz Standort Antwortschreiben Amtsleitung Amt für Stadtgrün und Gewässer 1/2 2/2 Hintergrundinformationen Gedenkstein für verstorbene Drogengebraucher_innen in Leipzig +++ Hintergrund 21. Juli: Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher_innen Seit 1998 findet am 21. Juli bundesweit der Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher_innen statt. Auch in Leipzig wird seit 18 Jahren der Gedenktag begangen. Seit 2006 engagieren sich Betroffene, Angehörige und Sozialarbeiter_innen auch für einen Ort des Gedenkens und Nachdenkens inmitten unserer Stadt, 2009 ist aus diesem Kreis die Interessensgemeinschaft GedenksteinIG.edenkstein - hervorgegangen. +++ Unterstützer_innenkreis Mitglieder der IG.edenkstein sind u.a. engagierte Einzelpersonen, Angehörige verstorbener Konsument_innen, (ehemalige) Konsument´_innen, Zentrum für Drogenhilfe: Alternative I, Jugendamt: Sachgebiet Straßensozialarbeit, Suchtzentrum gGmbH: Drug Scouts. +++ Motivation Neben der Erinnerung an die, die an ihrem Konsum und/oder den Begleitumständen verstorben sind und um die wir alle trauern, wollen wir mehr Bewusstsein dafür schaffen, das Drogenkonsum ein Thema ist, das jeden selbst oder im Freundes- , Familien- oder Bekanntenkreis betreffen kann. Gerade deshalb ist es wichtig, dass das Andenken inmitten des öffentlichen Lebens stattfindet. Hier lebten auch jene Menschen, die heute nicht mehr unter uns sind und hier leben die, welche noch da sind und nach wie vor unsere Unterstützung brauchen. Der Gedenkstein soll im öffentlichen Raum platziert werden. Als Standort soll mit Hilfe der zuständigen Verwaltung ein innenstadtnaher Platz in einem Park oder einer Grünanlage gesucht werden, um Menschen zu erreichen, andererseits aber auch Rückzugsmöglichkeiten zum Nachdenken und für Trauer zu ermöglichen. Wenn möglich solle ein dazugehöriger Baum soll als Symbol für Hoffnung und Leben stehen. + I.G.edenkstein Gedenkstein für verstorbene Drogenabhängige in Leipzig In der I.G.edenkstein arbeiten zusammen: engagierte Einzelpersonen Angehörige (ehemalige) Konsument_innen Alternative 1 (städt. Klinikum St. Georg, Zentrum für Drogenhilfe) Drug Scouts (Suchtzentrum gGmbH ) Unterstützt durch: Gesundheitsamt Leipzig Amt für Jugend, Familie und Bildung der Stadt Leipzig Geschichte des Gedenktags für verstorbene Drogenabhängige Am 21. Juli 1994 verstarb Ingo Marten auf bisher noch immer ungeklärte Weise. Mit einem beispiellosen Einsatz und unter der Mithilfe der Stadt Gladbeck gelang es der Mutter von Ingo, eine Gedenkstätte zu schaffen, die ihresgleichen in Deutschland sucht. Gedenkstein in Gladbeck Am 21. Juli 1998 wurde an der "Gedenkstätte für verstorbene Drogengenabhängie" in Gladbeck zum ersten Mal der vom "Landesverband der Eltern und Angehörigen für humane und akzeptierende Drogenarbeit NRW e.V." ausgerufene Gedenktag abgehalten. Diesem Aufruf schlossen sich der Bundesverband sowie auch der Länderverband SchleswigHolstein/Hamburg an. Gedenkstein Hamm Der Gedenkstätte in Gladbeck folgten nun in den nächsten Jahren weitere Orte der Erinnerung und Mahnung in Deutschland – bereits in 56 Städten finden Veranstaltungen zum Gedenktag statt. Der 21. Juli soll jedoch nicht nur ein Tag des Gedenkens sein, sondern auch ein Tag der Aktionen. Aktion in Frankfurt Main 2012 UnterstützerInnen und SchirmherrInnen des Gedenktages Deutschland 2004: Dirk Schäffer (Deutsche Aids-Hilfe e.V.) 2005: Ulla Schmidt (Bundesgesundheitsministerin) 2006: Sabine Bätzing (Drogenbeauftragte der Bundesregierung) 2007: Elke Ferner (MdB) 2008: Helga Kühn-Mengel (MdB, Patientenbeauftragte der Bundesregierung) 2009: Sabine Bätzing (Drogenbeauftragte der Bundesregierung) 2010: Mechthild Dyckmanns (Drogenbeauftragte der Bundesregierung) 2011: Cem Özdemir (MdB) 2012: Gregor Gysi (MdB) 2013: Joe Bausch (Arzt, Autor, Schauspieler) 2014: Dr. Harald Terpe (MdB) 2015: Barbara Steffens (Gesundheitsministerin NRW) 2016 Andreas Müller (Jugendrichter) Der Gedenktag in Leipzig Programm 21. Juli 2014 Leipziger Gedenktag 2009, Nikolaikirchhof Ein Platz des Gedenkens in Leipzig - die Idee Gedenkstein Ahrensburg Neben der Erinnerung an die, die an ihrem Konsum und/oder den Begleitumständen verstorben sind und um die wir alle trauern, wollen wir mehr Bewusstsein dafür schaffen, dass Drogenkonsum ein Thema ist, das jeden betreffen kann. Gerade deshalb ist es wichtig, dass das Andenken inmitten des öffentlichen Lebens stattfindet: dort wo jene Menschen waren, die heute nicht mehr unter uns sind, und für die, die noch da sind und nach wie vor unsere Unterstützung brauchen. Ein Gedenkstein für Leipzig Nachdem die Anfänge zu dem Vorhaben eines Gedenksteins schon einige Jahre zurückliegen, rücken jetzt Standortfindung, Entwürfe und Einweihung in greifbare Nähe. Von ersten vorsichtigen Hoffnungen, einen Gedenkstein wenigstens bescheiden in einem der Höfe von Beratungsstellen o.ä. platzieren zu können, ist das Projekt jetzt zu einem mutigen, vielfach durchdachten und letztlich auch gestalterisch von allen angenommenen Objekt herangereift. Die lange Phase der Vorbereitung hat sich gelohnt. Mit dem möglichen Standort Rosental wäre im früheren Blindenpark ein guter Platz gefunden. O-Ton betroffene Mutter aus der I.G.edenkstein Aktueller Stand - Gedenkstein Spendenstand: ca. 2500 Entwurf von Steinmetz (Herr Weide) Standortwunsch : innenstadtnah, jedoch zurückhaltend platziert um Angehörigen einen Ort für Trauer zu bieten vorstellbar wäre bspw. eine Fläche im Rabet ganzjährige Betreuung durch: lArbeitsprojekt Team WENDEPUNKT-SBB Alternative II Heinrichstraße lBetroffene Eltern Entwurf – Steinmetz Herr Weide Nutzung: 1x jährlich am 21.07. Veranstaltung im Rahmen des Gedenktages für verstorbene Drogenabhängige Ganzjährige Nutzung als Ort der Trauer und des Rückzugs durch Angehörige langfristig geplant: Informationstafel(n) mit Hintergrundinformationen Warum ein Gedenkort für verstorbene drogengebrauchende Menschen wichtig ist... „Wir haben unsere Tochter vor über 10 Jahren verloren. Sie starb durch eine Überdosis Heroin. Obwohl mein Mann und ich regelmäßig das Grab unserer Tochter besuchen, ist es uns jedes Jahr ein Bedürfnis am Gedenktag für verstorbene drogengebrauchende Menschen teilzunehmen. Einen zentralen Ort, an dem man explizit noch einmal darauf aufmerksam gemacht wird, warum und weshalb das Kind, der Freund oder Weggefährte gestorben ist, finden wir wichtig. Zum anderen denken wir, dass es für Sozialarbeiter und Freunde von verstorbenen drogengebrauchenden Menschen ebenfalls wichtig ist, einen Ort zu haben, an dem sie um die Verstorbenen trauern können. [...] Aber genauso wichtig finden wir einen „öffentlichen“ Gedenkort, der für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglich ist. Leider ist es ja so, dass drogengebrauchende Menschen von der Gesellschaft nur wahrgenommen werden, wenn es um die Beschaffungskriminalität geht. Dass sich dahinter Schicksale von Menschen verbergen, wird ja gar nicht wahrgenommen.“ (betroffene Eltern) Datum Bearbeiter FON/FAX Abteilung Postanschrift Hausanschrift : 03.07.15 : Frau Schuhmann : (0341) 123 6184/123 6155 : 67.2 Planung / 67.22 Objektplanung : Stadt Leipzig, Amt für Stadtgrün und Gewässer, 04092 Leipzig : 04317 Leipzig, Prager Straße 118 - 136, Zimmer: A 6.078 Aktennotiz vom Fachgespräch am 19.06.15 Projekt: Anlass: Teilnehmer: Rosental Grundsatzentscheidung zum Gedenkort für verstorbene DrogengebraucherInnen Herr Graichen - Amt für Stadtgrün und Gewässer (ASG) 67. Herr Dietrich – EBSR, Abt. Grünanlagen Frau Lein - Gesundheitsamt, Suchtbeauftragte Frau Schröder - SZL Suchtzentrum gGmbH, Drugscouts Herr Geppert - Amt für Jugend, Familie und Bildung, (AJUFABI) Herr Wilke – ASG 67. Frau Heinrichsmeier– ASG, 67.0 Frau Seidel – ASG 67.2 Frau Christiansen – ASG 67.22 Frau Schuhmann – ASG MA67.22 Grundlagen Präsentation „Gedenkort“ (abgelegt unter X/Textbox/67.22/Rosental) Die Präsentation hat folgende Kernaussagen: Die Interessengemeinschaft „IGedenkort“ plant einen Gedenkort für verstorbene DrogengebraucherInnen im öffentlichen Freiraum der Stadt Leipzig. Die nördlichste der „grünen Inseln“ in der Rosentalwiese (Relikt des alten Blindenparkes) wird in Bezug auf Lage, Größe und räumliche Gliederung als sehr geeigneter Ort angesehen. Die IG plant, die Ausgestaltung des Freiraumes zu finanzieren und sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten um Pflege und Unterhaltung zu kümmern. Festlegungen Das ASG steht der Einrichtung eines Gedenkortes für verstorbene DrogengebraucherInnen in einer öffentlichen Grünanlage der Stadt Leipzig grundsätzlich positiv gegenüber. Bis Ende Oktober wird das ASG eine Grundsatzentscheidung zum Umgang mit den Relikten des alten Blindenparkes im Rosental treffen und entweder den vorgeschlagenen Standort bestätigen oder einen Ersatzstandort vorschlagen. aufgestellt Antje Schuhmann Verteiler: Teilnehmer