Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1361135.pdf
Größe
179 kB
Erstellt
25.01.18, 12:00
Aktualisiert
04.02.18, 21:31
Stichworte
Inhalt der Datei
Antrag Nr. VI-A-05388
Status: öffentlich
Eingereicht von
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Betreff:
Abfall vermeiden - Zielstellung mit Empfehlungen untersetzen
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Zuständigkeit
Ratsversammlung
FA Umwelt und Ordnung
BA Stadtreinigung
31.01.2018
06.02.2018
14.03.2018
Verweisung in die Gremien
1. Lesung
1. Lesung
Beschlussvorschlag:
Die Stadt Leipzig und die Stadtreinigung Leipzig intensivieren gemeinsam ihre
Öffentlichkeitsarbeit zur Abfallvermeidung und entwickeln dafür bis zum III. Quartal 2018
einen Empfehlungskatalog, in den der bestehende Verschenkemarkt der Leipziger
Stadtreinigung einbezogen wird.
Zudem erstellt die Stadt Leipzig dafür eine Übersicht der bestehenden Reparaturcafés,
Selbsthilfe- und Nachbarschaftswerkstätten welche Abfall vermeiden helfen, und
veröffentlicht diese anschließend zusammen mit der Empfehlungsliste in geeigneter Weise.
Sachverhalt:
Um die Ressourcenschonung und den Schutz der Umwelt zu unterstützen, hat die
Europäische Union 2008 eine Abfallrichtlinie mit der Abfallvermeidung als Leitmotiv
vorgegeben.
Ebenso ist im Kreislaufwirtschaftsgesetz des Bundesministeriums für Justiz und
Verbraucherschutz die Abfallvermeidung gesetzlich verankert:
§ 33 Abfallvermeidungsprogramme, in dessen Anlage 4 zum Gesetz finden sich Beispiele für
Abfallvermeidungsmaßnahmen nach § 33:
3. Maßnahmen, die sich auf die Verbrauchs- und Nutzungsphase auswirken können:
f) Förderung der Wiederverwendung und Reparatur geeigneter entsorgter Produkte oder ihrer
Bestandteile, vor allem durch den Einsatz pädagogischer, wirtschaftlicher, logistischer oder anderer
Maßnahmen wie Unterstützung oder Einrichtung von akkreditierten Zentren und Netzen für Reparatur
und Wiederverwendung, insbesondere in dicht besiedelten Regionen.
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Abfallvermeidung ist ein wesentlicher Beitrag zum Umweltschutz und deswegen auch in § 3
der Leipziger Abfallwirtschaftssatzung rechtlich verankert.
Zu den gegebenen Möglichkeiten und Zielen von Abfallvermeidung informieren aber weder
die Stadt Leipzig noch die Stadtreinigung auf ihren Webseiten oder werben in geeigneter
anderer Weise für die vielfältigen Möglichkeiten des sparsamen Umgangs mit Ressourcen
und auch über die Reparaturinitiativen, die Hilfe zur Selbsthilfe anbieten. Erwähnt werden
soll hier aber das positive Beispiel der Woche der Abfallvermeidung mit Aktionen z. B. im
November 2017 und Kursangebote insbesondere für Kitas und Schulen.
Die Ressourcen unserer Welt sind nicht unendlich verfügbar, im Gegenteil, die immer noch
beste Strategie ist es, materielle und immaterielle Güter nur im absolut notwendigen Maß zu
zu verbrauchen und in jedem Fall anschließend der richtigen Verwertung zuzuführen.
Die in der Abfallwirtschaftssatzung verankerte Zielstellung der Stadt Leipzig und der
Stadtreinigung Abfall zu vermeiden, sollte aktiv mit Hinweisen für die Bürger*innen untersetzt
werden. Dabei kann sich die Stadt Leipzig z. B. an den Hinweisen der Stadt Bamberg
orientieren (siehe Anlage). Mit den in Leipzig vorhandenen Initiativen zur Abfallvermeidung
sollte im Sinne der Sache zusammengearbeitet und in den Veröffentlichungen für diese
Initiativen geworben werden.
Für die Öffentlichkeitsarbeit sind u.a. die jeweiligen Webseiten, die Fahrzeuge der
Stadtreinigung sowie Veröffentlichungen über die Presse und das Amtsblatt geeignet.
Anlage: Hinweise zur Abfallvermeidung der Stadt Bamberg
Anlagen:
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Anlage:
Quelle:
https://www.stadt.bamberg.de/index.phtml?mNavID=1829.4&sNavID=1829.503&La=1
Hinweise zur Abfallvermeidung der Stadt Bamberg
So helfen Sie mit:
Mehrwegwindeln weisen viele ökologische Vorteile auf, vor allem tragen sie auch
zur Abfallvermeidung bei. Auch 2015 fördert die Stadt Bamberg wieder das Nutzen
von Mehrwegwindeln mit maximal 85,00 €. Den Antrag finden Sie im Bereich Service
unter dem Link: Formulare.
Beim abfallarmen Einkaufen sparen Sie Geld. Aufwendige Verpackungen zu
vermeiden, schont die Umwelt und den Geldbeutel. Frischware wie Brot, Brötchen,
Gemüse und Obst sind statt aufwendig eingeschweißt, unverpackt zu bevorzugen.
Dies ist einfacher zu praktizieren, wenn Sie möglichst viele Produkte aus der
Region – Obst und Gemüse entsprechend der Jahreszeit - einkaufen. Die
kürzeren Transportwege weisen viele ökologische Vorteile auf: Ein geringerer
Kraftstoffverbrauch von Lastkraftwagen, weniger Lärm auf den Straßen, weniger
Transportverpackungen etc.
Für viele Hobbygärtner ist das Gärtnern ohne Gift zum Ziel geworden und so rückt
auch der eigene Komposthaufen im Garten, als wertvoller Humusbereiter, wieder
ins Bewusstsein. Durch die Eigenkompostierung wird wertvoller Biomüll, also unter
anderem Obst- und Gemüseschalen, sinnvoll wieder verwertet.
Verzichten Sie auf Einweg! Eine Mehrwegflasche aus Glas zum Beispiel ersetzt
120 Dosen und kann bis zu 50 mal wiederbefüllt werden! Doch nicht nur im
Lebensmittelbereich lassen sich Verpackungen und Produkte einsparen. Auch auf
Einwegkameras, Einweggeschirr, Einwegrasierer, Einwegkugelschreiber,
Einweguhren etc. sollten Sie verzichten.
Ebenso sollten sie aufwendig verpackte Miniportionspackungen vermeiden.
Beim Einkauf von Elektrowaren sollten Sie darauf achten, dass die Artikel möglichst
langlebig und reparierfähig sind.
Betriebe, die Reparaturen durchführen, erfahren Sie aus den "Gelben Seiten", dem
alternativen Branchenbuch, den Anzeigen der Tageszeitung, aus regionalen
Reparaturführern und den jeweiligen Innungen und Handwerkskammern.
Solarbetriebene Artikel wie Solaruhren, Solarspielzeug reduzieren den Anfall von
Batterien. Auch wiederaufladbare Akkus vermeiden Müll.
Waren mit dem blauen Engel helfen Ihnen, umweltfreundliche, schadstoffarme,
solarbetriebene und recyclingfähige Produkte auszuwählen. Hochwertige Artikel mit
langer Lebensdauer verkleinern den Müllberg. Den Umweltengel finden Sie auf
über 3800 Artikeln.
Generell ist es ratsam, lösemittelhaltige Klebstoffe, Farben und Lacke möglichst zu
vermeiden, sie schaden ihrer Gesundheit und müssen als Sondermüll entsorgt
werden.
In der Stadt Bamberg ist es gesetzlich vorgeschrieben, bei genehmigungspflichtigen
Veranstaltungen und Festen auf öffentlichem Grund kein Einweggeschirr zu
verwenden. Denken Sie auch bei Ihren privaten Festen an das Verwenden von
Mehrweggeschirr. Im Umweltamt der Stadt Bamberg können Sie PlastikMehrweggeschirr ausleihen. Anfrage an das Umweltamt
Von Flohmärkten, über Gebrauchtbörsen oder Internet-Versteigerungen
bestehen Möglichkeiten, gebrauchsfähige Waren nicht einfach wegzuwerfen, sondern
sie an Interessenten weiter zu geben und dabei auch noch etwas Geld zu verdienen.