Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1361047.pdf
Größe
83 kB
Erstellt
25.01.18, 12:00
Aktualisiert
06.02.18, 18:15
Stichworte
Inhalt der Datei
Antrag Nr. VI-A-05382
Status: öffentlich
Eingereicht von
Fraktion DIE LINKE
Betreff:
Städtepartnerschaft mit einer Stadt in Russland
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Zuständigkeit
FA Allgemeine Verwaltung
Ratsversammlung
31.01.2018
1. Lesung
1. Lesung
Beschlussvorschlag:
1. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, die Bedingungen dafür zu schaffen, dass
bis zum 31.12.2018 mit einer Stadt in Russland, von der auch die Partnerschaft mit
einer deutschen Stadt gewünscht wird, ein Partnerschaftsvertrag geschlossen
werden kann.
2. In den Doppelhaushalt 2019/2020 sind die entsprechenden Mittel einzustellen, die
benötigt werden, um die Reisen der Delegationen in die Partnerstadt teilweise zu
tragen und einen Besuch der Gäste aus Russland zu ermöglichen.
3. Wichtige Einrichtungen in Leipzig wie Universität, Hoch- und Fachschulen, IHK,
Handwerkskammer, städtische Bühnen und Museen, Gewandhausorchester,
kommunale Unternehmen usw. sind möglichst in den Vorbereitungsprozess
einzubeziehen, so dass deren berechtigte Interessen an einem Austausch zwischen
beiden Städten Berücksichtigung finden.
Sachverhalt:
Vom 28. Juni bis zum 30. Juni 2017 fand in Krasnodar die XIV. Deutsch-Russische
Städtepartnerkonferenz statt. Sie stand unter dem Motto „Kontakte knüpfen – Projekte
anstoßen – Vertrauen stärken: Impulse für die deutsch-russischen Beziehungen“.
Über 600 Vertreter aus deutschen und russischen Städten, Gemeinden,
Bürgerorganisationen und Wirtschaft waren in den Süden Russlands gekommen, um über
aktuelle Herausforderungen und Perspektiven in der deutsch-russischen kommunalen
Zusammenarbeit zu diskutieren. Mit der Teilnahme der beiden Außenminister, Gabriel und
Lawrow, an der Eröffnungsfeier erhielt die Konferenz auch von politischer Seite
Unterstützung. Beide Außenminister betonten in ihrer Eröffnungsrede die Wichtigkeit des
Austauschs auf kommunaler Ebene insbesondere in politisch schwierigen Zeiten.
Siegmar Gabriel betonte: „Trotz mancher Differenzen in der Politik dürfe man nicht auf den
Kontakt der Zivilgesellschaften verzichten. Weil je schwieriger es ist, auf der politischen
Ebene voran zu kommen, desto wichtiger sind kommunale Beziehungen, Beziehungen
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zwischen Menschen auf beiden Seiten.“ Hier entstehe etwas, was man Völkerverständigung
von unten nennen kann.
Lawrow unterstrich: „Dieses Forum ist ein wichtiges Ereignis in der reichen Palette des
bilateralen Zusammenwirkens zwischen unseren Regionen und unseren Zivilgesellschaften.“
Auf vielen Ebenen brauche es Dialog - auch um Vertrauen wieder herzustellen.
Beide verkünden in Krasnodar das Deutsch-Russische Jahr der kommunalen und regionalen
Partnerschaften 2017/2018.
Der Vorsitzende des deutsch-Russischen Forums, Matthias Platzeck sprach in seiner
Eröffnungsrede über den „beispiellos fürchterlichen” Zweiten Weltkrieg und seinen Dank
gegenüber Russland, das Deutschland trotz allem „Versöhnung und Freundschaft
angeboten” hatte. „Wenn es im politischen Raum schwierig wird”, so Platzeck, „dann braucht
es dringend Signale von dieser Basis des Lebens - eben dem Leben in den Städten und
Gemeinden.“ Darin sieht er die Hauptaufgabe der Städtepartnerschaften.
So hat sich z. B. auch die Leipziger Bürgerinitiative „Für gute Nachbarschaft mit Russland“
dieser Idee verpflichtet. Die Initiative hat sich im Oktober 2016 aus Sorge über die ständig
wachsenden Spannungen in Europa, besonders Russland gegenüber und der daraus
erwachsenden Gefahr für den Frieden gegründet. Sie zählt zurzeit etwa 100 Mitglieder. Als
einen wichtigen Schritt dazu sieht sie, im Sinne einer Graswurzelbewegung Entspannung
von unten zu betreiben, sich durch eine Partnerschaft gegenseitig kennenzulernen und
Beziehungen auf kulturellem Gebiet, aber auch in der Wirtschaft und persönlichem Erleben
aufzubauen.
Vorschlag für eine Partnerstadt seitens dieser Bürgerinitiative wäre Saratow. Saratow ist eine
alte Stadt, fast gleich groß wie Leipzig. Es hat eine Universität und ist ein industrielles und
kulturelles Zentrum an der mittleren Wolga. Diesen Vorschlag gilt es seitens der
Stadtverwaltung zu prüfen.
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