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Vorlage-Sammeldokument

Daten

Kommune
Leipzig
Dateiname
1361103.pdf
Größe
77 kB
Erstellt
25.01.18, 12:00
Aktualisiert
09.05.18, 20:41

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Inhalt der Datei

Antrag Nr. VI-A-05387 Status: öffentlich Eingereicht von Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Betreff: Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus am Gebäudekomplex Riebeckstraße 63 Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten): Gremium voraussichtlicher Sitzungstermin Zuständigkeit Ratsversammlung Behindertenbeirat BA Jugend, Soziales, Gesundheit BA Jugend, Soziales, Gesundheit 31.01.2018 12.03.2018 11.04.2018 11.04.2018 Verweisung in die Gremien Vorberatung 1. Lesung 2. Lesung Beschlussvorschlag: Die Stadtverwaltung wird beauftragt im Zuge der Umbauten in der Riebeckstraße 63, in geeigneter Form dauerhaft auf die schreckliche Geschichte des Hauses zum Beispiel als städtische Arbeitsanstalt im Nationalsozialismus und als venerologische Station zu DDRZeiten aufmerksam zu machen. Recherche und Ausarbeitung einer Gedenkform sollen in Zusammenarbeit mit dem sächsischen Psychiatriemuseum stattfinden, welches bereits in der Vergangenheit zu der Geschichte des Hauses geforscht hat. Sachverhalt: Der Gebäudekomplex in der Riebeckstraße 63 diente in der Vergangenheit nicht immer nur positiven Zwecken. Als sogenannte städtische Arbeitsanstalt diente die Einrichtung im Nationalsozialismus der Demütigung, Inhaftierung und Auslieferung von Menschen. Opfer der Nationalsozialisten, die als „Kriminelle, Asoziale, renitente Arbeiter, psychisch Kranke...“ eingestuft wurden, wurden in die Arbeitsanstalt eingewiesen. Viele von ihnen wurden von dort aus nach Sachsenhausen, Auschwitz und in andere Vernichtungslager deportiert. Die Einweisung in die Riebeckstraße war für sie der erste Schritt in den sicheren Tod, ihre letzte (unfreiwillige Adresse) in Leipzig. Auch zu DDR-Zeiten diente das Haus zur Ausgrenzung und Demütigung von Menschen. Als venerologische Station getarnt, wurden hier Frauen, unter dem Vorwand sie hätten eine Geschlechtskrankheit, festgehalten, gequält und für Versuche genutzt. 1/2 Die Geschichte des Hauses ist geprägt von Ausgrenzung, Diskriminierung und Qual. Mit der Umwandlung zum Kindergarten wird das Haus mit neuem Leben erfüllt. Doch sollte die Vergangenheit nicht gänzlich vergessen werden und den Opfern des Hauses ein würdiges Gedenken gegeben werden. Eine Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Psychiatriemuseum, welches bereits umfangreiche Recherchen zur Geschichte des Hauses gemacht hat, wäre hierbei von Vorteil, auch wäre die Zusammenarbeit mit einer der umliegenden Schulen denkbar, um ein nachhaltiges und sinnvolles Gedenken zu schaffen. Anlagen: 2/2