Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1342007.pdf
Größe
118 kB
Erstellt
23.11.17, 12:00
Aktualisiert
06.12.18, 17:53
Stichworte
Inhalt der Datei
Ratsversammlung
Verwaltungsstandpunkt Nr. VI-A-05010-VSP-01
Status: öffentlich
Eingereicht von
Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Betreff:
Wiederinbetriebnahme der historischen Fahnenmasten vor dem Rathaus
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Zuständigkeit
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
SBB Mitte
FA Kultur
FA Umwelt und Ordnung
FA Allgemeine Verwaltung
FA Stadtentwicklung und Bau
Ratsversammlung
18.01.2018
19.01.2018
23.01.2018
23.01.2018
30.01.2018
31.01.2018
Bestätigung
Vorberatung
Vorberatung
Vorberatung
Vorberatung
Vorberatung
Beschlussfassung
Rechtliche Konsequenzen
Der gemäß Ursprungsantrag gefasste Beschluss wäre
☐
Rechtswidrig und/oder
☐ Nachteilig für die Stadt Leipzig.
Ein gemäß Ursprungsantrag gefasster
Beschluss hätte finanzielle
Auswirkungen. Die dafür erforderlich
werdenden Mittel sind im Haushalt
nicht geplant. Der Alternativvorschlag
der Verwaltung erfordert dagegen nur
die Mittel, die im Rahmen der
laufenden Baumaßnahme bereits
beschlossen sind.
☐
Zustimmung
☐ Ablehnung
☐
Zustimmung mit Ergänzung
☐ Ablehnung, da bereits Verwaltungshandeln
☒
Alternativvorschlag
☐ Sachstandsbericht
Beschlussvorschlag:
1.
Im Zuge der Umgestaltung des Rathausvorplatzes werden Fundamente und
Natursteinsockel der zwei historischen Fahnenmaste restauriert und so vorbereitet, dass
1/5
im Nachgang zum derzeitigen Bauvorhaben die nach historischem Vorbild neu
herzustellenden Fahnenmaste eingesetzt werden können. Für die Beflaggung von
zusätzlichen Fahnen wird im Zusammenhang mit dem derzeitigen Bauvorhaben ein
fünfter Mast errichtet.
2.
Aus Gründen des Denkmalschutzes wird auf das Anbringen von Holzflächen auf den
Natursteinsockeln am Fuße der Masten als Sitzmöglichkeiten weiterhin verzichtet. Statt
dessen können die neuen zusätzlichen Sitzmöglichkeiten, wie zum Beispiel eine lange
Holzbankreihe direkt hinter den historischen Fahnenmastsockeln, genutzt werden.
2/5
Übereinstimmung mit strategischen Zielen:
3/5
Sachverhalt:
Zum Beschlussvorschlag 1 des Antrages: „Im Zuge der Umgestaltung des
Rathausvorplatzes werden die zwei historischen Fahnenmasten, die auf dem Gelände
stehen, so hergerichtet, dass sie zukünftig für Beflaggung wieder in Betrieb genommen und
genutzt werden können.
Die Beflaggung vor dem Neuen Rathaus folgt protokollarischen Regeln, wonach mindestens
vier gleichgroße Fahnenmaste in einer Reihe stehen müssen. Mitunter wird eine zusätzliche
Fahne benötigt. Diesem Umstand wird mit der Aufstellung eines 5. Mastes im Rahmen der
derzeit laufenden Umgestaltung des Vorplatzes am Neuen Rathaus Rechnung getragen.
Die Sonderstellung einzelner Flaggen, die eine Inbetriebnahme der historischen Maste mit
sich bringen würde, entspräche nicht den protokollarischen Gepflogenheiten und könnte zu
Verstimmungen führen. Demzufolge ist eine Wiederinbetriebnahme der historischen
Fahnenmaste unter den heutigen Anforderungen nicht zielführend und dienlich. Es sollte
daher bei der durch die Verwaltung angestrebten denkmalgerechten Sanierung der
Fahnenmaste ohne Beflaggung bleiben.
Dazu werden im Rahmen der derzeitigen Bauarbeiten zur Umgestaltung des Vorplatzes
Neues Rathaus wichtige Grundlagen geschaffen, nachdem zuvor umfangreiche
Untersuchungen zur Inbetriebnahme der historischen Fahnenmaste stattgefunden haben.
Dabei wurde festgestellt, dass der Zustand der Fundamente und der noch bestehenden
Stahlsäulen statisch und baukonstruktiv keine Erhaltung zulässt.
Die historischen Fahnenmastanlagen werden vollständig demontiert. Dazu werden die
verbliebenen Rudimente der alten Maste aus dem Sockel herausgezogen. Bei diesen
Rudimenten handelt es um eine Art Halteelement, auf dem die Schmuckelemente im
Sockelbereich sowie der eigentliche Fahnenhalterbereich im oberen Bereich übergestülpt
bzw. aufgesetzt waren. Diese Halteelemente bestehen aus inzwischen leider stark
korrodierten Stahlrohrsegmenten, welche in den sechziger Jahren im unteren Bereich durch
aufgeschweißte Rohrhalbschalen verstärkt werden mussten. Auf Grund des desolaten
Zustandes knickte ein Sturm am rechten Mast das obere Segment ab. Daraufhin wurde aus
Gründen der Sicherheit das obere Segment des linken Mastes zurückgebaut.
Der jeweilige obere historische Mastabschluss sowie die unteren Mastverzierungen sind
nicht mehr existent. Lediglich einzelne Kupferblechmanschetten zur Abdeckung der
Verbindungsstellen sind seinerzeit geborgen wurden und im Lapidarium des Neuen
Rathauses gelagert.
Die beiden Natursteinsockel wurden im Rahmen der derzeitigen Straßenbauarbeiten unter
Aufsicht der Oberen Denkmalschutzbehörde abgebaut. Für den Wiederaufbau wurde vom
Landesamt für Denkmalpflege eine Denkmalpflegerische Zielstellung zur Wiederherstellung
der Natursteinsockel erarbeitet. Die Steine werden restauriert und auf einem neuen
Fundament wieder aufgebaut. Dazu wurde die Statik des Fundamentes unabhängig von
einer tatsächlichen fahnentragenden Nutzung für 22 m hohe Maste und einer jeweiligen
Fahnengröße von 2,70 m x 4,50 m berechnet.
Die Herstellung der beiden Maste nach historischem Vorbild erfolgt durch ein separates
Projekt. Der erforderliche Planungs- und Kostenaufwand konnte in dem durch die
Fördermittelkulisse vorgegebenen Zeitrahmen nicht eingeordnet werden.
4/5
Zum Beschlussantrag 2 des Antrages: „Bei der Gestaltung soll außerdem darauf geachtet
werden, dass auf die vorhandenen Steinfundamente am Fuße der Maste Sitzmöglichkeiten
aus Holz angebracht werden.“
Im Rahmen der Vorplanung für den Rathausvorplatz wurde die Einordnung von
Sitzmöglichkeiten geprüft, wozu auch die bis dato zu beobachtende Nutzung der
Fahnenmastsockel Anlass bot. Aus denkmalpflegerischen Gründen wurde von einer
Beeinträchtigung des Denkmals der Fahnenmaste durch Sitzauflagen Abstand genommen.
Die Fahnenmastsockel stehen aber weiter als informelle Sitzgelegenheiten zur Verfügung.
Zusätzlich werden nach der Umgestaltung klassische Sitzmöglichkeiten hinter den
Fahnensockeln in Form einer langen Bankreihe angeboten. Im Umfeld entstehen östlich der
historischen WC-Anlage Einzelbänke sowie eine weitere lange Bankreihe am
Ampelübergang zum Peterssteinweg.
5/5