Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1273455.pdf
Größe
288 kB
Erstellt
05.12.17, 12:00
Aktualisiert
10.01.18, 10:58
Stichworte
Inhalt der Datei
Informationsvorlage Nr. VI-Ifo-04113
Status: öffentlich
Eingereicht von
Dezernat Kultur
Betreff:
Zusammenarbeit zwischen Akteuren der freien Kunst und Kultur und den
Eigenbetrieben Kultur der Stadt Leipzig
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
Dienstberatung des Oberbürgermeisters
BA Kulturstätten
FA Kultur
Ratsversammlung
Die Ratsversammlung nimmt die Information zur Kenntnis.
1/10
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Zuständigkeit
31.01.2018
Bestätigung
Information zur Kenntnis
Information zur Kenntnis
Information zur Kenntnis
Übereinstimmung mit strategischen Zielen:
nicht relevant
x
Finanzielle Auswirkungen
nein
wenn ja,
Kostengünstigere Alternativen geprüft
nein
ja, Ergebnis siehe Anlage zur Begründung
Folgen bei Ablehnung
nein
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
Handelt es sich um eine Investition (damit aktivierungspflichtig)?
nein
ja, Erläuterung siehe Anlage zur
Begründung
Im Haushalt wirksam
von
Ergebnishaushalt
bis
Höhe in EUR
wo veranschlagt
Erträge
Aufwendungen
Finanzhaushalt
Einzahlungen
Auszahlungen
Entstehen Folgekosten oder Einsparungen?
Folgekosten Einsparungen wirksam
Zu Lasten anderer OE
nein
von
wenn ja,
bis
Höhe in EUR
(jährlich)
wo veranschlagt
Ergeb. HH Erträge
Ergeb. HH Aufwand
Nach Durchführung der
Ergeb. HH Erträge
Maßnahme zu erwarten
Ergeb. HH Aufwand (ohne
Abschreibungen)
Ergeb. HH Aufwand aus
jährl. Abschreibungen
Auswirkungen auf den Stellenplan
Beantragte Stellenerweiterung:
nein
wenn ja,
nein
ja,
Vorgesehener Stellenabbau:
Beteiligung Personalrat
2/10
Zusammenfassung:
Übergeordnetes Ziel ist eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Freier Kunst und Kultur und
den dem Dezernat Kultur zugeordneten Eigenbetrieben und Ämtern. Damit soll die Vielfalt
der Leipziger Kulturangebote erhalten und gestärkt sowie die Innovationskraft der Leipziger
Kulturlandschaft befördert werden.
Die Informationsvorlage wurde unter Beteiligung von Akteuren der Freien Kunst und Kultur
und der Eigenbetriebe der Stadt Leipzig im Bereich der Darstellenden Kunst und Musik
erarbeitet und zeigt Maßnahmen zur Stärkung der Zusammenarbeit auf. Im weiteren
Verfahren werden die Maßnahmen unter Einbezug von Akteuren aller künstlerischen
Sparten weiterentwickelt.
Sachverhalt:
Inhalt
Übereinstimmung mit strategischen Zielen: .................................................................2
Inhalt .........................................................................................................................3
1
Ziel: Vielfalt erhalten, Zusammenarbeit stärken ..................................................4
2
Arbeitsprozess im Rahmen der Informationsvorlage ..........................................4
3
Einordnung der Begriffe: „Eigenbetriebe Kultur“ / „Freie Kunst und Kultur“ ...5
4
Bestehende Kooperationen ................................................................................6
5
Prämissen der Zusammenarbeit zwischen Freier Kunst und Kultur und den
Eigenbetrieben Kultur ...............................................................................................7
6
Maßnahmen zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Freier Kunst und
Kultur und den Eigenbetrieben Kultur.......................................................................8
6.1. Veröffentlichung von Ansprechpartner/-innen für Akteure der Freien Kunst
und Kultur in den Eigenbetrieben Kultur ...............................................................8
6.2. Behind the scenes – Institutionelles Kennenlernen .........................................9
6.3. Pitch – Präsentation von Projekten und Spielplanvorhaben ............................9
6.4. Stammtisch: Leipziger Kunst und Kultur ........................................................10
6.5. Regelmäßige Evaluation der Zusammenarbeit ..............................................10
3/10
1
Ziel: Vielfalt erhalten, Zusammenarbeit stärken
Kulturelle Einrichtungen und Angebote in Leipzig finden sich in einer Vielzahl von Trägerschaften
privatrechtlicher, öffentlich-rechtlicher sowie unmittelbar kommunaler bzw. staatlicher Art. Dieser
Trägerpluralismus macht die Leipziger Kulturlandschaft aus und spiegelt sich im Fördersystem der
Stadt Leipzig wieder.
Unabhängig von ihrer Trägerschaft stehen die Kulturschaffenden unter einem zunehmenden
Veränderungsdruck bedingt durch gesamtgesellschaftliche Umbrüche. Um den sich verändernden
Herausforderungen gerecht zu werden, empfiehlt die Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“
ein kompetentes gemeinsames Handeln: Es gehe nicht um ein Entweder-Oder, es gehe um ein
sinnvolles Neben- und vor allem Miteinander1. Ein Austausch der Akteure über die eigene
Organisationsform hinweg ist von essentieller Bedeutung.
Ziel der Stadt Leipzig ist es daher, die Vielfalt der Leipziger Kulturangebote ist zu erhalten und zu
stärken und durch eine Zusammenarbeit der Akteure deren Innovationskraft zu befördern.
In einem ersten Schritt wurden Maßnahmen zur Zusammenarbeit zwischen Akteuren der Freien Kunst
und Kultur und den Eigenbetrieben der Stadt Leipzig im Bereich der Darstellenden Kunst und Musik
erarbeitet. Im weiteren Verfahren werden die Maßnahmen unter Einbezug von Akteuren aller
künstlerischen Sparten fortgeschrieben.
2
Arbeitsprozess im Rahmen der Informationsvorlage
Als Ausgangspunkt dieser Informationsvorlage diente die Veranstaltung „Leipziger Kultureigenbetriebe
und freie Szene im Gespräch“ im Rahmen der Reihe „Impuls Kulturpolitik“ des Dezernats Kultur. Hier
diskutierten alle Intendanten und Verwaltungsdirektor/-innen der städtischen Eigenbetriebe Kultur
sowie Akteure der Freien Kunst und Kultur über Formen der Zusammenarbeit2. Die im Rahmen der
öffentlichen Debatte geäußerten Vorschläge wurden durch eine temporäre Arbeitsgruppe, einberufen
von der Beigeordneten für Kultur, für diese Informationsvorlage aufbereitet.
Die Arbeitsgruppe bestand aus folgenden Mitgliedern:
Falk Elstermann (Sprecher Soziokultur, Leipzig Plus Kultur), Sonja Epping (ehemalige Leiterin
Konzertbüro, Gewandhaus zu Leipzig), Dirk Förster (Künstl. Leiter und Geschäftsführer, LOFFT - Das
Theater), Thomas Frank (Künstl. Leiter Residenz, Schauspiel Leipzig), Dr. Christian Geltinger
(Chefdramaturg, Oper Leipzig), Tina Heuer (Sachbearbeiterin Darstellende Kunst/Literatur, Kulturamt),
Dr. Skadi Jennicke (Beigeordnete und Bürgermeisterin für Kultur), Annette Körner (Vorsitzende des
Deutscher Bundestag: Schlussbericht der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“, S.107, Stand: 2007
http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/16/070/1607000.pdf (abgerufen am 28. April 2017).
2Veranstaltung vom 27. September 2016, „Impuls Kulturpolitik – Leipziger Kultureigenbetriebe und freie Szene im
Gespräch“ in der Residenz des Schauspiel Leipzig.
1
4/10
Fachausschuss Kultur des Stadtrates), Christian Linke (Referent für Eigenbetriebe, Dezernat Kultur),
Karin Rolle (Referentin für Großveranstaltungen, Dezernat Kultur), Hanna Saur (Referentin für
Großveranstaltungen, Dezernat Kultur), Prof. Andreas Schulz (Direktor, Gewandhaus zu Leipzig),
Sebastian Weber (Sprecher Darstellende Kunst, Leipzig Plus Kultur), Anja-Christin Winkler (Sprecherin
Musik, Leipzig Plus Kultur).
Die Arbeitsgruppe tagte zwischen Januar und August 2017 und schlägt die in Punkt 6 benannten
Maßnahmen vor, um Zusammenarbeit zwischen Akteuren der Freien Kunst und Kultur und den
Eigenbetrieben Kultur zu stärken. Die teils sehr detaillierten, anwendungsbezogenen Ausführungen
spiegeln die Diskussion wieder.
Im September 2017 fand schließlich die Veranstaltung „Impuls Kulturpolitik: Städtische Museen Museen für die Stadt“ statt. Die Direktoren der kommunalen Museen diskutierten über Formen der
Zusammenarbeit mit Akteuren der freien Kunst und Kultur. Wo zielführend, werden die Maßnahmen
mittelfristig durch Beiträge der Museen und deren potentiellen Kooperationspartnern ergänzt.
3
Einordnung der Begriffe: „Eigenbetriebe Kultur“ / „Freie
Kunst und Kultur“
Die Eigenbetriebe der Stadt Leipzig stehen in öffentlicher Trägerschaft. Sie sind nach Vorgaben der
Sächsischen Gemeindeordnung und der Sächsischen Eigenbetriebsverordnung Unternehmen der
Gemeinde ohne eigene Rechtspersönlichkeit, deren Art und Umfang ihrer Tätigkeit eine selbstständige
Wirtschaftsführung rechtfertigen. Diese Informationsvorlage bezieht sich zunächst auf die städtischen
Eigenbetriebe im Bereich der Darstellenden Kunst und Musik: Gewandhaus zu Leipzig, Oper Leipzig,
Schauspiel Leipzig und Theater der Jungen Welt (Stand: Mai 2017)3. Sie werden programmunabhängig
von der Kommune gefördert und handeln in deren Auftrag. Die Eigenbetriebe Kultur arbeiten mit
einem künstlerischen Ensemble oder Orchester sowie im Repertoirebetrieb. Dieser hält verschiedene
künstlerische Handschriften in einem wechselnden Spielplan vor und ist von langfristigen
Planungshorizonten bestimmt. Ensemble- und Repertoirebetrieb sind historisch gewachsenen
Prinzipien, die durch eine hohe Zahl von Aufführungen eine optimale Ausnutzung der zur Verfügung
stehenden Ressourcen erlauben.
Als Freie Kunst und Kultur werden in dieser Informationsvorlage Einzelkünstler/-innen, Gruppen und
Institutionen aller Sparten der Kunst und Kultur sowie mit interdisziplinärer Ausrichtung mit Sitz bzw.
3
Die Musikschule Leipzig „Johann Sebastian Bach“ ist ebenfalls ein städtischer Eigenbetrieb, der dem Dezernat
Kultur zugeordnet ist. Dieser wird in dieser Informationsvorlage aber nachrangig betrachtet. Im Gegensatz zu
den o.g. Eigenbetrieben ist ihr Unternehmenszweck und öffentlicher Auftrag in der musikalischen Bildung
anzusiedeln. Demnach ist die künstlerische Präsentation nicht vorrangiges Ziel ihrer Arbeit. Die im Folgenden
benannten Maßnahmen lassen sich daher nur bedingt umsetzen.
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Schaffensmittelpunkt in Leipzig bezeichnet, die rechtlich selbstständig und nicht im unmittelbaren
Auftrag der öffentlichen Verwaltung agieren. Akteure der freien Kunst und Kultur können eine
öffentliche Förderung in Anspruch nehmen. Diese ist in der Regel befristet und wird regelmäßig von
Gremien der öffentlichen Verwaltung begutachtet. Viele der Akteure organisieren sich in
projektbezogenen Arbeitsstrukturen und können so i.d.R. schneller auf neue Impulse reagieren. In der
Freien Kunst und Kultur fand nicht selten Innovation statt, die von den öffentlich getragenen
Einrichtungen übernommen wurde.
4
Bestehende Kooperationen
Die Zusammenarbeit zwischen Akteuren der Freien Kunst und Kultur und den Eigenbetrieben Kultur
wird bereits vielseitig praktiziert. Die positiven Effekte, die bis dato daraus hervorgegangen sind, sind
vielfältig: Die Akteure nahmen sich erfolgreich neuen Themen, Publikumsgruppen sowie
Produktionsformen und Veranstaltungsformaten an. Der Stadtratsbeschluss über die „Strukturellen
und finanziellen Rahmenbedingungen der Eigenbetriebe Kultur der Stadt Leipzig für den Zeitraum
2016 bis 2020“ (Beschluss im September 2016, s. VI-DS-01556-NF-02) regelt die Zusammenarbeit
schließlich verbindlich: Mit dem Beschluss liegt die verstärkte inhaltliche Zusammenarbeit zwischen
den Eigenbetrieben und Akteuren der Freien Kunst und Kultur im Verantwortungsbereich der
jeweiligen Häuser und wird entsprechend vorangetrieben.
Im Folgenden werden exemplarisch vier Beispiele genannt, die den Rahmen verdeutlichen, in denen
Kooperationen möglich sind:
So ging z.B. bereits im Jahr 2013 aus einer Zusammenarbeit des Theaters der Jungen Welt, LOFFT - Das
Theater und der tanzLOOPS-Company die Produktion „SCHRÄGE WEGE. Stadt Tanz Parkour“ hervor.
Die Kooperationspartner bestätigen, dass sich die gemeinsame Produktionserfahrung positiv auf den
stetigen wechselseitigen Austausch auswirkte. Dies lässt sich in der alltäglichen Arbeit ebenso ablesen,
wie in der Zusammenarbeit für besondere Veranstaltungen, bspw. der Einbeziehung von Leipziger
Akteuren der freien Kunst und Kultur in das 8. Sächsische Theatertreffen (Mai 2014). Die Produktion
wurde durch das Theater der jungen Welt dramaturgisch und theaterpädagogisch unterstützt.
Daneben stellte der Eigenbetrieb Probenräume zur Verfügung und band die Produktion im Rahmen
von Schulvorstellungen in den Spielplan ein. LOFFT – Das Theater übernahm die Gesamtkoordination
und betreute die technische Umsetzung sowie die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, während die
tanzLOOPS-Company für die künstlerische Realisierung zuständig war.
Ein anderes Beispiel ist die Zusammenarbeit von Gewandhaus zu Leipzig und Schaubühne Lindenfels.
Die Kooperation hatte in der Saison 2000/2001 ihre Premiere. Seitdem ist sie fester Bestandteil des
Spielplanes und auch für die nächsten Spielzeiten werden Projekte geplant: ab der Spielzeit 2017/18
unter dem Motto „Gewandhaus spielt Kino“. Dabei stellt die Schaubühne Lindenfels die Räumlichkeit
und die Veranstaltungstechnik zur Verfügung. Durch das Gewandhaus wird eine Darbietung des
6/10
Kammermusikensembles des Gewandhausorchesters oder der Gewandhauschöre realisiert, sowie ein
Mitarbeiter der Gewandhauskasse für den Kartenverkauf vor Ort eingesetzt. Die hohe
Publikumsresonanz bestätigt den Erfolg der Kooperation. Mit der Veranstaltung wird ein Publikum
erreicht, welches selten oder gar nicht den Weg in den Konzertsaal findet.
Neben der Spielstätte „Residenz“ des Schauspiel Leipzig, die ausschließlich frei produzierten
Projekten (i.d.R. von Künstler*innen außerhalb Leipzigs) zur Verfügung steht, beteiligte sich das
Schauspiel Leipzig u.a. an dem Leipziger Projekt „OPTOPHOBIA“ - ein Gemeinschaftsprojekt mit der
Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig, der freien Leipziger Regisseurin Heike Hennig und anderen
Partnern. Das Projekt feierte seine Premiere am 19. September 2015 in der Galerie für Zeitgenössische
Kunst. Im Rahmen der Kooperation ermöglichte das Schauspiel Leipzig dem Ensemblemitglied Julia
Berke durch entsprechende Besetzungs- und Probenplangestaltung die Mitwirkung am und die
konzeptionelle Vorbereitung des Projektes.
Schließlich kooperierte die Oper Leipzig, federführend das Leipziger Ballett, 2013 mit dem
Mehrgenerationenhaus und soziokulturellem Zentrum Haus Steinstraße und dem Gewandhaus zu
Leipzig im Rahmen des Projektes „Grenzenlos“. Das Projekt war ein einwöchiges Austauschprojekt
von Leipziger Schüler*innen der Albert-Schweitzer-Förderschule und der Petri-Oberschule mit
Gleichaltrigen der Leipziger Partnerstadt Travnik in Bosnien, die unter Anleitung von freischaffenden
Künstler*innen aus Leipzig und Bosnien ein gemeinsames szenisches Projekt erarbeiteten. Im Vorfeld
des auf zwei Jahre angelegten Projekts fanden Workshops von Leipziger Künstler*innen in Bosnien
statt. Im zweiten Jahr kam eine Gruppe bosnischer Jugendlicher nach Leipzig, um in einer einwöchigen
Probenphase mit der Choreografin Silvana Schröder die Ergebnisse zusammenzuführen. Die
Projektplanung und -administration wurde durch die Oper Leipzig und das Haus Steinstraße
gemeinschaftlich realisiert. Die beiden Institutionen, ebenso wie das Gewandhaus zu Leipzig, brachten
pädagogisches, künstlerisches und technisches Personal ein. Die Oper Leipzig stellte darüber hinaus
ihre technische Infrastruktur zur Verfügung und verwirklichte die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Nicht zuletzt ist die Vermietung ein wichtiger Aspekt der Zusammenarbeit: Die Eigenbetriebe Kultur
stellen den Akteuren der Freien Kunst und Kultur regelmäßig ihre Räumlichkeiten zur Verfügung, im
Rahmen von einzelnen Veranstaltungen oder Festivals.
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Prämissen der Zusammenarbeit zwischen Freier Kunst und
Kultur und den Eigenbetrieben Kultur
Ziel der Zusammenarbeit ist es, einen künstlerischen und kulturellen Mehrwert zu generieren, von dem
alle beteiligten Akteure und nicht zuletzt die Stadtgesellschaft profitieren. Die Basis ist ein
konstruktiver Austausch zwischen den Eigenbetrieben Kultur und Akteuren der Freien Kunst und
Kultur. Gegenseitige Anerkennung der Professionalität ist dabei eine Grundvoraussetzung.
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Die Zusammenarbeit ist gemeinwohlorientiert und dient der gegenseitigen Inspiration: Im Erproben
neuer Formen der Zusammenarbeit kann künstlerische Praxis produktiv verbunden und
weiterentwickelt werden.
Die Zusammenarbeit zielt nicht auf eine Auflösung der verschiedenen Strukturen: Die Stadt Leipzig
stuft den Beitrag der Freien Kunst und Kultur zur kulturellen Vielfalt Leipzigs als essentiell ein und
strebt an, die Freie Kunst und Kultur fortlaufend zu stärken. Ebenso bekennt sich die Stadt Leipzig zum
Ensemble- und Repertoirebetrieb der kommunalen Häuser, dem sich die Eigenbetriebe im Bereich der
Darstellenden Kunst und Musik auch zukünftig verpflichtet sehen, um ihren kulturpolitischen Auftrag
zu erfüllen.
Die im folgenden benannten Maßnahmen sind als Ausgangspunkt für Kooperationen zu verstehen. Die
Ausgestaltung zukünftiger Kooperationen liegt in der Verantwortlichkeit der beteiligten Akteure.
6
Maßnahmen zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen
Freier Kunst und Kultur und den Eigenbetrieben Kultur
6.1. Veröffentlichung von Ansprechpartner/-innen für Akteure der Freien Kunst und
Kultur in den Eigenbetrieben Kultur
Die Ansprechpartner/-innen der Eigenbetriebe Kultur agieren als erster Kontakt für Anfragen zur
Zusammenarbeit von Akteuren der Freien Kunst und Kultur, die in direktem Zusammenhang mit dem
Eigenbetrieb stehen und auf den oben genannten Prämissen beruhen. Die Ansprechpartner/-innen
sind für die Bedarfe der Freien Kunst und Kultur sensibilisiert und der Leitungsebene zugeordnet.
Die Eigenbetriebe Kultur sind angehalten, die Ansprechpartner/-innen auf ihrer Website entsprechend
zu kennzeichnen.
Als Ansprechpartner/-innen der Eigenbetriebe Kultur für Akteure der Freien Kunst und Kultur werden
bis zur Evaluation der Informationsvorlage (s. Punkt 6.5) die folgenden Personen benannt:
•
Oper Leipzig
Dr. Christian Geltinger - Chefdramaturg und Leiter Education
•
Telefon
03 41 / 12 61 3 07
Email
geltinger@oper-leipzig.de
Gewandhaus zu Leipzig
Tobias Niederschlag – Leiter Konzertbüro
•
Telefon
03 41 / 12 70 3 21
Email
tobias.niederschlag@gewandhaus.de
Schauspiel Leipzig
Thomas Frank - Künstlerischer Leiter Residenz
8/10
•
Telefon
03 41 / 42 06 1 19
Email
thomas.frank@schauspiel-leipzig.de
Theater der Jungen Welt
Jörn Kalbitz – Geschäftsführender Dramaturg
Telefon
03 41 / 48 60 0 12
Email
j.kalbitz@tdjw.de
6.2. Behind the scenes – Institutionelles Kennenlernen
Elementare Voraussetzung für das Gelingen der Interaktion von Akteuren der Freien Kunst und
Kultur und den Eigenbetrieben Kultur ist die Kenntnis der wesentlichen Rahmenbedingungen
künstlerischer Produktion bei den potentiellen Partnern, wie z.B. Planungsabläufe und -zeiträume,
Art und Umfang von Ressourcen, rechtlicher Rahmen, Finanzierung etc. Ziel des Formates „Behind
the scenes“ ist es, für die Produktionsbedingungen der jeweiligen Akteure zu sensibilisieren und
Impulse für eine mögliche Zusammenarbeit zu setzen.
In regelmäßigen Rundgängen stellen wechselnde gastgebende Akteure der Freien Kunst und Kultur
sowie der Eigenbetriebe Kultur ihre Strukturen und Arbeitsweisen vor. Besonders wünschenswert ist
der Einblick in bestehende Kooperationen zwischen Freier Kunst und Kultur und den Eigenbetrieben
Kultur. Alle Akteure aus Freier Kunst und Kultur sowie die Eigenbetriebe Kultur sind eingeladen, die
Rolle des/der Gastgeber/-in zu übernehmen. Der/die Gastgeber/-in ist frei in der Ausgestaltung der
Veranstaltung. Die Dauer der Veranstaltung sollte eineinhalb Stunden nicht überschreiten.
Die Veranstaltungen werden durch das Dezernat Kultur koordiniert und richten sich an alle
Kulturschaffenden in Leipzig.
6.3. Pitch – Präsentation von Projekten und Spielplanvorhaben
Der Pitch versteht sich als Austauschplattform für Ideen und Projekte zwischen den beteiligten
Akteuren. Ziel ist es, langfristige Kooperationen zwischen den Akteuren der Freien Kunst und Kultur
und den Eigenbetrieben Kultur zu inspirieren.
Dabei stellen Akteure der Freien Kunst und Kultur langfristige Pläne und Projektvorschläge vor, die
Anknüpfungspunkte zu den Eigenbetrieben Kultur bieten. Die Eigenbetriebe Kultur präsentieren
auszugsweise ihre Spielplanvorhaben, zukünftige Programmschwerpunkte sowie programmatische
Grundlinien und stellen mögliche Anknüpfungspunkte für Akteure der Freien Kunst und Kultur
heraus. Im Anschluss an die Präsentationen werden die Projektideen und Vorhaben in einer
moderierten Diskussion vertieft sowie die Möglichkeit zum bilateralen Austausch gegeben.
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Der Pitch soll einmal jährlich zu Beginn des zweiten Quartals stattfinden, um
Kooperationsmöglichkeiten für die nachfolgenden Jahre zu identifizieren. Somit können mögliche
Kooperationen in die Spielplanung der Eigenbetriebe Kultur einfließen und es besteht ein zeitlicher
Vorlauf für eventuelle Drittmittelakquise für Kooperationsprojekte. Langfristig ist der Turnus und das
Auswahl – und Präsentationsverfahren zu evaluieren (s. Punkt 6.5.).
Der Pitch wird durch das Dezernat Kultur koordiniert. Alle Akteure sind eingeladen im Voraus
Vorschläge für Kurzpräsentationen zu schicken. Im Sinne eines Austausches von vertraulichen Ideen
richtet sich das Treffen ausschließlich an Akteure der Freien Kunst und Kultur sowie der
Eigenbetriebe Kultur.
6.4. Stammtisch: Leipziger Kunst und Kultur
Der Fokus des Stammtisches liegt auf der offenen Diskussion aktueller, künstlerischer Diskurse,
abseits von festgelegten Veranstaltungsformaten und -abläufen. Der Stammtisch bietet
Möglichkeiten zum informellen Erfahrungs- und Informationsaustausch ohne Tagesordnung sowie
der Kontakt- und Netzwerkpflege.
LOFFT - Das Theater organisiert zusammen mit jeweils einem der Eigenbetriebe Kultur regelmäßig
einen Stammtisch an wechselnden Veranstaltungsorten. Eingeladen sind Akteure der Freien Kunst
und Kultur, der Eigenbetriebe Kultur sowie die interessierte Öffentlichkeit.
6.5. Regelmäßige Evaluation der Zusammenarbeit
Mit einem Evaluationsbogen (s. Anlage) werden zukünftige Kooperationsprojekte erfasst und somit
die Zusammenarbeit zwischen Eigenbetrieben Kultur und den Akteuren der Freien Kunst und Kultur
dokumentiert. Auf dieser Grundlage evaluiert der Leipziger Kulturrat die Zusammenarbeit im
Abstand von zwei Jahren und veranlasst eventuelle Anpassungen der Informationsvorlage. Dabei ist
das Ziel, Erfahrungen auszuwerten sowie die Chancen und Herausforderungen zu identifizieren, die
sich im Verlauf der weiteren Zusammenarbeit ergeben. Maßnahmenvorschläge, die nach Diskussion
der Arbeitsgruppe gegenwärtig nicht in die Informationsvorlage einflossen, sind erneut zu prüfen
(z.B. Produktionspatenschaften, Job-Rotation). Es gilt Akteure aus allen künstlerischen Sparten in die
Weiterentwicklung der Zusammenarbeit einzubeziehen.
Anlage:
Evaluationsbogen
10/10
ANLAGE
Seite 1 von 3
Evaluationsbogen für Kooperationsprojekte zwischen Akteuren der Freien Kunst und Kultur und
den Eigenbetrieben Kultur der Stadt Leipzig
Dieser Fragebogen ist nach Ende eines Kooperationsprojektes durch alle Partner individuell auszufüllen
und an impulskulturpolitik@leipzig.de zu übermitteln
Auf Grundlage der eingegangenen Evaluationsbögen evaluiert der Leipziger Kulturrat die
Informationsvorlage im Abstand von zwei Jahren und veranlasst eventuelle Anpassungen.
1. Projektdaten
Eigenbetrieb
Akteur der Freien Kunst und Kultur
Titel des Projektes / Art der Kooperation
(künstlerische Zusammenarbeit, praktische
Unterstützung)
Stichworte zum Ziel und Inhalt der Kooperation:
Zeitraum der Kooperation
Aufführungstermin(e)
Präsentationsort(e)
2. Quantifizierbare Leistungen
Monetärer Beitrag und Sachleistungen1 des
Eigenbetriebs
Monetärer Beitrag und Sachleistungen des
Akteurs der Freien Kunst und Kultur
Ggf. projektbezogene Drittmittel
+ Drittmittelgeber
Drittmittel wurden durch den Eigenbetrieb eingeworben
Drittmittel wurden durch den Akteur der Freien Kunst und Kultur eingeworben
Gemeinsame Drittmittelakquise
Bei Kooperationen, die ausschließlich im Austausch von Sachleistungen bestehen, ist das Ausfüllen des
weiteren Fragebogens nicht erforderlich.
1
Sachleistungen und Leistungen, die entweder aus dem laufenden Etat einer Organisation getragen werden z.B. die
Bereitstellung von Veranstaltungsräumen, Technik, Unterkünften, ständigen Mitarbeitern oder z.B. ehrenamtliche/unentgeltliche
Tätigkeiten, also Leistungen, für die keine projektbezogenen Mittel fließen.
ANLAGE
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3. Ziele der Kooperation
a) Konnten Sie das Projekt realisieren, wie von Ihnen gewünscht?
ja
nur teilweise, weil …
nein, weil ….
Begründung:
b) Konnten Sie eine (längerfristige) Wirkung des Projektes erreichen?
ja
nur teilweise, weil …
nein, weil ….
Begründung:
4. Nachhaltigkeit der Zusammenarbeit
Neue Projektidee
Fortsetzung des Projektes
Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen /
den Team-Mitgliedern
Neue Kooperationen / Partner
bei Bühnenproduktionen: Zahl der Aufführungen
Neue Spielorte
Neues Publikum
Kontakte zu Künstlern / Künstlerinnen / Institutionen
Kontakte zu Sponsoren / Kunstvermittlern / Agenturen
Drucksachen wurden erstellt (bitte beilegen)
Sonstiges (bitte angeben)
ANLAGE
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5. Selbsteinschätzung
(1 = außerordentlich/hervorragend, bis 4 = gar nicht/nicht vorhanden)
Waren Sie mit der künstlerischen Leistung zufrieden?
1
–2
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–4
Waren Sie mit der Organisation zufrieden?
1
–2
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–4
War die Vorbereitungszeit ausreichend?
1
–2
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–4
Gegebenenfalls: War der Veranstaltungsort der geeignete?
1
–2
–3
–4
Gegebenenfalls: Wie war die Zusammenarbeit mit Drittmittelgebern?
1
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–3
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Wie würden Sie insgesamt die finanzielle Abwicklung bewerten?
1
–2
–3
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Waren Sie mit der Betreuung durch die Kulturverwaltung zufrieden?
1
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–4
6. Sonstige Anmerkungen, Begründungen für Abweichungen, Anregungen oder Kritik