Daten
Kommune
Leipzig
Dateiname
1343990.pdf
Größe
87 kB
Erstellt
29.11.17, 12:00
Aktualisiert
06.12.18, 17:55
Stichworte
Inhalt der Datei
Wichtige Angelegenheit Nr. VI-WA-05116
Status: öffentlich
Eingereicht von
Stadtbezirksbeirat Leipzig-Mitte
Betreff:
Zur Zukunft des Sportmuseums Leipzig
Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):
Gremium
FA Sport
FA Kultur
SBB Mitte
Ratsversammlung
voraussichtlicher
Sitzungstermin
Zuständigkeit
13.12.2017
Vorberatung
Vorberatung
Vorberatung
Verweisung in die Gremien
Beschlussvorschlag:
1. Der Stadtbezirksbeirat Mitte fordert die Stadtverwaltung (Dezernat Kultur) auf,
unverzüglich den 2007 gefassten Stadtratsbeschluss zur Entwicklung eines Standorts in
Stadionnähe zur Einrichtung des Sportmuseums in Leipzig umzusetzen und die hierfür
notwendigen finanziellen Mittel im laufenden HH 2017/2018, spätestens jedoch im Rahmen
der Haushaltsplanungen 2019/2020, abzubilden.
2. Der Stadtbezirksbeirat Mitte hält es für erforderlich, dass hinsichtlich der künftigen
inhaltlichen Ausrichtung des Sportmuseums sowie hinsichtlich der ebenfalls zu klärenden
Standortfrage Workshops mit einer breiten Bürgerbeteiligung eingerichtet werden.
3. Der Stadtbezirksbeirat Mitte fordert die Stadtverwaltung auf, dass alle erforderlichen und
noch vorzunehmenden, insbesondere Ertüchtigungsmaßnahmen in die Wege geleitet
werden, so dass die Ausstellungsobjekte des Sportmuseums keinen weiteren Schaden
nehmen und es zu keinen weiteren Einschränkungen des Betriebes am derzeitigen Standort
(Am Sportforum 10) bis es zu einem Um-/Neubau kommt.
4. Bis zur Umsetzung ist ab kommendem Jahr, die geplante Sporthistorische Route des
Stadtgeschichtlichen Museums zu unterstützen, um das Anliegen in die Öffentlichkeit zu
transportieren und auf die großartige sporthistorische Geschichte Leipzigs zu verweisen.
5. Die Mitglieder des Stadtbezirksbeirates Mitte wünschen, dass sie ständig in den laufenden
Prozess eingebunden werden, so dass auch der Stadtbezirksbeirat Mitte über den weiteren
Fortgang in dieser Angelegenheit bestens informiert ist.
1/3
Übereinstimmung mit strategischen Zielen:
nicht relevant
2/3
Begründung:
Das Sportmuseum ist eine Einrichtung des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig. Es wurde
1976 gegründet und 1977 eröffnet. Sein Sammlungsbestand umfasst heute rund 85.000
Musealien. Hinsichtlich Qualität und Quantität der Bestände gehört das Sportmuseum
Leipzig neben den Einrichtungen in Köln und Berlin zu den drei großen Sportmuseen
Deutschlands.
Seit 1991 verfügt das Museum über keine Ausstellungsräume mehr. Es erhielt den Auftrag,
als Sammlungs- und Dokumentationszentrum zu wirken. Seit 1996 ist es mit seinen
Sammlungen im denkmalgeschützten Gebäude Am Sportforum 10 untergebracht. Dieses
Interim in Kellerräumen ist unangemessen für die Lagerung der Sammlungen, die öffentliche
Wirksamkeit und Wahrnehmung der Einrichtung an diesem Standort ist nicht gegeben. Im
Ergebnis des Beschlusses sollte die Realisierung der Ständigen Ausstellung auf einer
dauerhaften Ausstellungsfläche stehen. Die Ratsversammlung fasste bereits am 14.03.2007
den Beschluss, „Mittel für die Notsicherung des Objektes Nordtribüne mit Kassenhäuschen“
in Höhe von 30.000 € im Vermögenshaushalt 2007 einzustellen.
Für diese Grundsatzentscheidung legte das Stadtgeschichtliche Museum das
„Museumskonzept Sportmuseum Leipzig“ vor. Das Museumskonzept beschreibt ein
modernes, zukunftsorientiertes Sportmuseum, das weit über einen klassischen Ansatz
hinausgeht. Es hebt vor allem auf Aktivität, Kommunikation und sportliches Erlebnis ab.
Neben der sport- und kulturinteressierten Öffentlichkeit sollen besonders junge Menschen
angesprochen werden.
Der bisher vorgesehen Standort Nordtribüne des ehemaligen Schwimmstadions ist als
Standort des Sportmuseums geradezu prädestiniert. Das Baudenkmal der Sportarchitektur
der 1950er Jahre im Sportforum bietet Chancen für die Entwicklung einer kulturellen
Einrichtung zum Thema Sport und reminisziert die reiche Leipziger Sportgeschichte
(Alleinstellungsmerkmal). Das Museumskonzept nimmt konkret den Bezug zu Objekt und
Standort auf und stellt sich in seiner Kommunikations- und Erlebnisdimension in einen
zeitgemäßen und modernen Zusammenhang.
Dafür müssen zügig Gespräche mit dem neuen Eigentümer des Stadions der Red Bull
GmbH geführt werden. Und für den Fall, dass die Red Bull GmbH die Nordtribühne dafür
ausschließt, sollte zeitnah eine andere Option in unmittelbarer Stadionnähe favorisiert
werden.
Ein präzisierter Finanzierungsplan für Instandsetzung und Sanierung sowie Betreibung des
Objektes als Sportmuseum ist zu erarbeiten und als Vorlage einzubringen. Denn dieses
Projekt benötigt Fördermittel aus einem städtebaulichen Programm.
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